Kirchenecho 2/2012 Seite 1 www.kirche-klingelbach.de
März - Mai 2012 Kirchenecho
Evangelische Kirchengemeinde Klingelbach
Auferstehung des Gekreuzigten - Lebenshoffnung für Alle! Kirchenecho 2/2012 Seite 2 Editorial - zu dieser Ausgabe
Liebe Leserin, lieber Leser, Frühlings und aus erster Hand von der Geschichte der Kirche in die frohe Hoffnungsbotschaft von Schweden. der Auferstehung des Gekreuzig- ten betrifft alle Welt, Zur Besinnung auf das, was deshalb steht der uns wirklich „brennend“ Auferstandene interessiert, ruft uns auf unserer Welt- die Andacht zur kugel! Passion!
Unser „Kirchenecho“ Berichte aus dem zollt dem Respekt, kleinen Kosmos der ei- indem es ein richtig genen Gemeinde mö- ökumenisches ist: gen Ihnen Anteil geben am vielfältigen Gemein- Wir hören von einem deleben mit Jung und Alt! ökumenischen Oster- lied und feiern gemeinsam „Welt- Eine besinnliche Passionszeit gebetstag“. und eine fröhliches Osterfest des Wir lesen von der koptischen Lebens unter Gottes Segen Kirche inmitten des arabischen wünscht von Herzen Ihr Pfarrer Jürgen Wieczorek Inhaltsverzeichnis
2. Editorial / Inhaltsverzeichnis 23. Kindergottesdienst 3. Andacht / An-gedacht 24. Kindertagesstätte 6. Weltgebetstag 26. Kinder- und Jugendarbeit 7. Ökumenisches Oster-Lied 28. Seniorenkreis 9. Vergebende Liebe am Kreuz 30. Segensgruß zum Geburtstag 10. Spendabler Kirchenbesuch 33. Sonne der Auferstehung 11. Kirchen-Konzerte 34. Kirche in Schweden 13. Koptische Kirche 38. Gemeindebüro / Impressum 18. Konfirmationen 39. Ansprechpartner 20. Gottesdienste 40. Gemeindeleben in Gruppen 22. Getauft / Gestorben Kirchenecho 2/2012 Seite 3 Göttliche Leidenschaft - Wofür brennt ihr?
Die närrischen Tage sind vorbei, Doch Jesu Weg zum Kreuz be- jetzt wird’s wieder ernst im Kir- ginnt nicht erst mit dem Einzug chenjahr, das sich nun auf sei- in Jerusalem. Er fängt schon viel nen Höhepunkt zu bewegt – das früher an: mit seiner Taufe und Osterfest. In den sieben Wo- mit dem Tag, an dem Jesus sei- chen vorher gedenken wir der ne Berufung annimmt und zum letzten Etappe des Lebenswe- ersten Mal Gottes Reich verkün- ges Jesu: seiner Passion. digt. Für mich ist es beeindru- Dreimal kündigt er seinen Jün- ckend, wie Jesus diesen Weg gern offen an, was geschehen gestaltet: nicht verbittert und wird: „Der Menschensohn muss ängstlich, traurig und hoffnungs- viel leiden und verworfen werden los. Er predigt, führt Streitge- von den Ältesten und Hohen- spräche, heilt Kranke, beruft priestern und Schriftgelehrten Jünger und lehrt sie. Er schließt und getötet werden und nach Freundschaften und vergisst drei Tagen auferstehen.“ (Mk 831) auch nicht zu feiern und sich Wenn wir an Jesu Passion den- seines Lebens zu erfreuen. Ob- ken, stehen uns finstere Bilder wohl er weiß, dass er sterben vor Augen: von Gefangennahme wird, investiert Jesus viel Kraft und Verrat, vom Verlassensein, ins Leben. vom Tod am Kreuz, das sich düster in den bleiernen Himmel Daran wird deutlich: Jesus ging über Golgatha erhebt. Trostlose, den Weg zum Kreuz nicht als bedrückende Bilder, die in uns widerstrebendes oder willen- Furcht und Mitleid erwecken. loses Opfer, sondern ganz be- wusst. Die düsteren Bilder die- ses Wegs konzentrieren sich auf die Darstellung von Schmerz, Verzweiflung, Trennung und Tod. Doch nicht jeder Schritt, nicht jeder Moment auf Jesu Weg war einsam, schwer und schmerz- haft. Gab es doch für ihn auch viele wundervolle, bereichernde, liebevolle und anrührende Be- gegnungen! Kirchenecho 2/2012 Seite 4 Im Englischen bedeutet das Wort reflektiert, wie wir die Passions- „passion“ nicht Leid, sondern zeit bewusster gestalten können. Leidenschaft. Und wenn ich die Nicht um sich mit dem Verzicht Evangelien mit den Berichten auf bestimmte, liebgewonnene von Jesu Leben anschaue, wird Genussmittel wie Fleisch, Zu- mir klar, dass es in ihm ganz viel cker, Nikotin oder Alkohol an- Leidenschaft für das Leben, den satzweise Jesu Leiden nachzu- Glauben und die Menschen gab. empfinden, sondern vielmehr um So wird Jesu Tod für uns eine der Frage nachzuspüren, was mutige Liebestat, die letzte Kon- man wirklich zum Leben braucht, sequenz seiner Leidenschaft für woran man – bewusst oder un- die Menschen. Darin zeigt sich bewusst – hängt, was einem Gottes Liebe für uns, die in wichtig ist und wovon man sich ihm brennt. getrost eine Weile frei machen kann. Um das Leben, das wir von Gott geschenkt bekom- men haben, neu schätzen zu lernen - auch in den kleinen Dingen.
2012 lautet das Thema der Fast- enwochen „Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz“. Damit richten sich die evangelischen Kirchen bewusst gegen die Angst des Nichtgenügens, die für viele Menschen immer mehr spürbar wird. Firmenslogans wie „Gut ist uns nicht gut genug.“ Oder „je- Wofür leben und brennen wir? den Tag ein bisschen besser“ Was treibt uns an? Wo liegen haben sich im täglichen ökono- unsere Leidenschaften, für die mischen Kampf um die Kaufkraft wir Mühen und Risiken auf uns der Kunden mittlerweile als ak- nehmen? Was belastet uns und zeptierte Wahrheiten in den Köp- worauf können wir gut und gerne fen etabliert. verzichten? Diesem Druck, der auf Men- schen in der Arbeitswelt und im Unter dem Motto „Sieben Wo- Privatleben ausgeübt wird, soll in chen ohne“ wird gefastet und Kirchenecho 2/2012 Seite 5 der diesjährigen Passionszeit verbleibenden Zeit und mit sei- eine Grenze gesetzt werden: in- nen Kräften möglich erschien, dem Nachsicht mit sich selbst als darüber zu trauern und zu geübt und überflüssige Kritik klagen, was alles liegenblieb. einmal weggelassen wird. Die getane Arbeit, das schon ältere Vielleicht möchten Sie diese Auto, die nur halb abgearbeitete Perspektive in den nächsten Terminliste, die nicht ganz per- Wochen nun selbst ausprobie- fekte Figur – all das ist gut ge- ren; einmal auf das schauen, nug. Wir müssen uns nicht stetig was gelingt und möglich ist, um immer mehr und größere sich an dem erfreuen, was da Leistungen oder Statussymbole ist, statt darauf zu achten, was bemühen. fehlt. Vielleicht haben Sie auch Lust bekommen, sich dieses Jahr „7 Wochen - einmal in Gemeinschaft im Fas- ten auf andere Art zu üben. Die ohne falschenEhrgeiz“ Aktion „Sieben Wochen Ohne“ unterstützt Teilnehmende auf Die diesjährige Fastenaktion lädt verschiedene Weise: z. B. durch zur Selbstentlastung und zur einen Kalender mit täglichem Zufriedenheit mit den eigenen Zuspruch, mit Gottesdiensten Fähigkeiten ein. und Fastengruppen. Eine Herausforderung, die auch Wer möchte, kann beim Anbieter Jesus in der Zeit seines Wirkens auch einen Email-Newsletter a- gespürt haben mag. Denn selbst bonnieren. Denn in der Gemein- wenn Tausende gespeist wur- schaft von jährlich zwei Millionen den, blieben Abertausende Menschen gestalten sich die hungrig. Selbst wenn einige ge- Wochen vor Ostern leichter als heilt wurden, blieben viele ande- allein. re krank. Selbst wenn es gelang, etliche zum Glauben zu rufen, www.7wochenohne.evangelisch.de erreichte der Ruf die meisten doch nicht. Eine gesegnete, besinnliche, be- Jesus gelang es, damit zu leben, freiende und leidenschaftliche die eigenen Grenzen auszuhal- Passions- und Osterzeit wünscht ten. Weil es weitaus wichtiger Ihnen Ihre war, das zu tun, was ihm in der Mareike Frahn-Langenau (Pfarrvikarin) Kirchenecho 2/2012 Seite 6 „Steht auf für Gerechtigkeit“ - Weltgebetstag
Malaysia könnte einfach nur „Wir sehen, dass unterschied- zauberhaft sein: Mit vielen liche Auffassungen im politi- Stränden, fruchtbaren Ebenen schen und religiösen Bereich an den Küsten, tropischem mit Gewalt unterdrückt wer- Dschungel, versucht es mit den... Erfolg, Touristen anzuziehen. Stimmen für Wahrheit und Ge- rechtigkeit werden zum Ja, wenn es Korruption, Unge- Schweigen gebracht. rechtigkeit und vor allem die Korruption und Gier bedrohen Menschenrechtsverletzungen deinen Weg der Wahrheit, nicht gäbe! Aber man spricht Gott.“ unter dem Druck der Regierung am besten nicht darüber. Auch Ökumenischer Gottesdienst für Christinnen und Christen (gut Freitag, 02. März 9%) kann es gefährlich sein, 00 Kritik zu üben. 15 Uhr Katholische Kirche
Darf eine Frau so mutig und of- fen in den politischen Raum hi- neinreden? Das Bild von der „stumm leidenden malaysischen Frau“, das nicht nur in Männer- köpfen immer noch gültig ist, trauen sich die Weltgebetstags- frauen im Gebet zu widerlegen.
Weltweit wollen sie alle Chris- tinnen und Christen aufrufen, aufzustehen für Gerechtigkeit. Die Weltgebetstagsfrauen ha- Ermutigt durch die Zusage Jesu ben in ihrer Liturgie einen Weg aus der Bergpredigt: gefunden, Ungerechtigkeiten, Selig sind die, die nach Ge- die „zum Himmel schreien“, rechtigkeit hungern und dür- anzuprangern: Sie lassen die sten, denn sie werden satt Bibel sprechen! werden. Kirchenecho 2/2012 Seite 7 Die ganze Welt, Herr Jesu Christ - EG 110
Die Reformatoren, allen voran und Professor an verschiedenen Martin Luther, erkannten schon Orten tätig und starb 1635 in früh die prägende Kraft der Trier. Er wird als empfindsamer Musik und des Gesangs, um Theologe geschildert und war die Wahrheit des Evangeliums vor allem über die Grausamkei- zu vermitteln. Und so über- ten der Hexenprozesse und – rascht es nicht, dass zahlreiche verbrennungen erschüttert, die Lieder die Osterbotschaft von er in Würzburg erlebte, wo er der Auferstehung Jesu zum In- sich einige Zeit aufhielt. halt haben. Im katholischen Raum gehört Er predigte und schrieb gegen Friedrich Spee zu den Dichtern, den „Zeitgeist“, rief zur Nach- die geistliche Lieder geschaffen denklichkeit auf und wendete haben, von denen fünf ins evan- sich gegen die zu beobach- gelische Gesangbuch Eingang tende Unmenschlichkeit. Er gefunden haben, also zu den vertraute auf die Botschaft Jesu sogenannten ökumenischen und versuchte dies in seinen Liedern gehören. Liedern zum Ausdruck zu brin- gen. Wenn er dichtet „Die ganze Neben dem Osterlied „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, in deiner Welt, Herr Jesu Christ, in deiner Urständ fröhlich ist“, so will er Urständ fröhlich ist“ (EG 110), damit sagen, dass nicht nur der entstammen seiner Feder die Mensch, sondern die gesamte Weihnachtslieder „O Heiland reiß Schöpfung, Tiere und Pflanzen, die Himmel auf“ (EG 7) in das Ostergeschehen einge- „Zu Bethlehem geboren“ (EG 32) bunden sind. und „Vom Himmel hoch, o Engel Er rühmt in seinem Osterlied kommt“ (EG 538). Gottes Schöpfung, deren Be- Im Mittelpunkt der Lieder steht wahrung ihm ein hohes Anliegen Jesus Christus, mit dessen Ge- war. Er wusste damals schon, so burt er große Hoffnungen für die wie wir heute, wie wichtig es ist, Erhaltung und Bewahrung der der Schöpfung, der Natur, der Schöpfung verbindet. Umwelt und den Mitgeschöp- fen Würde und Fürsorge zu Friedrich Spee wurde 1591 in geben. Kaiserswerth bei Düsseldorf ge- Die Melodie mit dem munteren boren, war Jesuit, als Prediger Dreierrhythmus ist der Freude Kirchenecho 2/2012 Seite 8 über das Ostergeschehen und des Evangeliums soll allen den Lobpreis der Schöpfung, die Menschen mitgeteilt werden, Spee ausdrücken will, ange- deshalb singen wir mit ihm: passt. Sie unterstützt das Anlie- „Die ganze Welt, Herr Jesu gen Spees: Christ, in deiner Urständ fröh- Die neumachende Botschaft lich ist.“ Otto Butzbach Kirchenecho 2/2012 Seite 9
In die Sackgasse unserer Schuld hinein hat sich Jesus kreuzigen lassen, damit wir nicht bei unserer Schuld stehen bleiben, wie gelähmt verharren müssen, sondern in ihm einen Ausweg zu neuem Leben haben. Über unserer Schuld steht die „vergebende Liebe des Gekreuzigten“. (Dietrich Bonhoeffer) Kirchenecho 2/2012 Seite 10 Spendabler Kirchenausflug Brot für die Welt / 10 Cent Plus für Afrika Einer besonders schönen Über- ckener Kuchen verkauft. Der raschung konnte ich am Frei- Erlös, aufgestockt durch Spen- tagmorgen des 27. Januars ent- den aus dem Taschengeld, geht gegen sehen: Der Religions- nach dem Wunsch der Kinder zu kurs der Klasse 6b der Real- gleichen Teilen an die „Aktion schule Plus aus Katzenelnbo- Brot für die Welt“ und die „Aktion gen hatte sich zu einem Besuch 10 Cent Plus für Afrika“ der E- in der Kirche in Klingelbach an- vangelischen Kirchengemeinde gemeldet, um eine Spende zu Klingelbach. übergeben. Eine Besichtigung unserer schö- nen Weih- nachtskrip- pe der Kir- che rundete den spen- dablen Kir- chenaus- flug ab. Herzlichen Dank für dieses be- sondere Engage- ment sagt
Die stolze Summe von 101,-€ im Namen der Kirchengemeinde hatten die Schülerinnen und Jürgen Wieczorek Schüler unter Leitung ihrer Lehrerin Sandra Friedrich ge- sammelt! In ihrem Unterricht Die Kollekte in Gottesdiensten und Sammeltüten zu Weihnach- beschäftigten sie sich mit „Kin- ten für „Brot für die Welt“ ergab dern aus aller Welt“ und kamen insgesamt 2.910€. zu dem Schluss, sie wollten et- Die Sammlung „10 Cent plus für was für die armen Kinder tun. Afrika“ erbrachte bislang 1.797€. Gesagt, getan: Am Donnerstag Allen Spendern sei herzlich wurde in der Schule selbstgeba- DANK gesagt!!! Kirchenecho 2/2012 Seite 11 Kirchenecho 2/2012 Seite 12 Klingelbacher Kirchen Konzerte
Das ganz besondere Gitarrenkonzert mit Wolfgang Mayer Von der Renaissance bis Keith Jarret spielt Wolfgang Mayer Bekanntes und Berühmtes für Gitarre - von geistlichen Liedern bis hin zu spani- schen Rhythmen, eingebettet in eine humorvolle und interessante Confé- rence. Sonntag, 29. April 2012 1700 Uhr Kirche zu Klingelbach www.gitarrenwolfgangmayer.de
Familienkonzert mit Daniel Kallauch „immer und überall ein Volltreffer“ Viele kennen ihn bereits durch seine christlichen Lie- der für Groß und Klein - nun ist er höchstpersönlich mit seinem fröhlichen Vogel Willi- bald bei uns - der Musiker, Komiker und Kinderstar Daniel Kallauch:
Dienstag, 24. April 2012 1730 Uhr Kirche zu Klingelbach Karten im Vorverkauf bei „Fotoecke“, „Spielekiste“, im Gemeindebüro und beim Jugendreferenten Magnus Habig. www.danielkallauch.de Kirchenecho 2/2012 Seite 13 Arabischer Frühling für koptische Christen?
Seit dem 17. Dezember 2010, Die Erfolge der Bewegung und als sich im tunesischen Sidi die Verjagung des Tyrannen Bouzid der Gemüsehändler Mo- ermutigten auch die Menschen hamed Bouazizi aus Protest ge- in den Nachbarstaaten, sich gen staatliche Willkür, die ihm unter Einsatz ihres Lebens das Betreiben seines Gemüse- gegen staatliche Willkür und standes unmöglich machte, Diktatur aufzulehnen. selbst verbrannte, blickt die Weltöffentlichkeit wieder ein Mal Wie bei einem Domino-Effekt in einem Gemisch von Bewunde- wurden andere Staaten (Ägyp- rung, Angst und Unsicherheit in ten, Algerien, Jemen, Libyen, diese Region. Bahrain usw.) angestoßen und die Unruhen breiteten sich in un- Mohamed Bouazizi selbst hätte terschiedlicher Intensität aus. es sich sicherlich nicht träumen Die Bilder vom Tahrir-Platz in lassen, dass seine, aus rein per- Kairo und vom Bürgerkrieg in sönlichen Nöten begründete Libyen sind uns allen noch vor Verzweiflungstat eine solche Augen. Ihren traurigen Höhe- Entwicklung auslösen würde. punkt erlebt die Bewegung zur- zeit in Syrien. Dort zeigt der dik- Begünstigt durch die neuen tatorische Staat seine men- Kommunikationsmittel wurden schenverachtende Fratze. Aber die Nachrichten über die Selbst- genauso wird wieder einmal das verbrennung innerhalb weniger unmoralische Ränkespiel der Minuten in ganz Tunesien ver- Großmächte deutlich, die gera- breitet und bildeten den Aus- de diese Region Jahrzehnte lang gangspunkt eines landesweiten für ihre ökonomischen und Aufstandes. Diese schreckliche machtpolitischen Interessen be- Tat war der „Tropfen“, der das nutzt haben. Fass der angestauten Emotio- nen gegen den Diktator im eige- So kommt es, dass viele politi- nen Land überlaufen ließ. schen Kommentatoren zu be- Kirchenecho 2/2012 Seite 14 denken geben, dass mit den Oder hat sich ihre Situation in verjagten Diktatoren an der Anbetracht der jüngsten Wahler- Macht diese Region viel leichter folge der Muslimbruderschaft zu kontrollieren war. Dies kommt und der Salafisten eher ver- einer Verhöhnung der Men- schlechtert? schen gleich, die für die Frei- heit ihr Leben ließen. Wer sind eigentlich die Kopten?
Geht man zurück auf die Ereig- Das Wort „Kopte“ geht auf das nisse der Revolution in Ägypten griechische Wort für Ägypter zu- und verfolgt dabei die Nachrich- rück. Als Kopten wurden anfangs ten, so wird sehr schnell deut- alle Ägypter von den Nichtägyp- lich, dass der Euphorie der Ty- tern bezeichnet. Erst im Verlauf rannenverjagung sehr schnell der Arabisierung und Islamisie- die Ernüchterung des Neuanfan- rung des Landes verwendete ges folgte. Fehlende Strukturen, man den Namen für den christli- vorhandene alte Seilschaften chen Teil der Bevölkerung. Heute und ein bestehender Machtpoker geht man davon aus, dass 10 % bringen die Menschen wieder der 80 Millionen Ägypter Kopten auf die Straße. Eine nicht un- sind. bedeutende Rolle im ägypti- schen Revolutionsprozess spielten die Kopten, die christ- liche Minderheit in Ägypten. Denn unter Präsident Mubarak waren sie systematischer Dis- kriminierung ausgesetzt, sodass sie sich aktiv an der Vertreibung des Machthabers beteiligt ha- ben.
Gehören sie also zu den Gewin- nern des arabischen Frühlings in Ägypten? Kirchenecho 2/2012 Seite 15 Die koptische Kirche geht in Jerusalem und Antiochien. Als ihrer Tradition auf den Evange- wichtigsten koptischen Bei- listen Markus zurück, der zwi- trag zur Kultur des christli- schen 48 und 61 n. Chr. in Ale- chen Abendlandes wird die xandria missionierte. Idee des Mönchtums und des Klosterlebens angeführt. Markus starb 68 n. Chr. den Mär- tyrertod. In den frühen kopti- In der Folge wurde das Einfluss- schen Schriften wird die Flucht gebiet mit aller Macht und Ge- der Heiligen Familie nach Ägyp- walt ausgeweitet, worunter be- ten als Grundlage für das Chris- sonders die Juden in Ägypten zu tentum in Ägypten angesehen. leiden hatten.
Die koptische Zeitrechnung beginnt mit dem Jahr 284 n. Chr., dem Amtsantritt des römischen Kaisers Diokletian. Unter Diokletian begann eine massive Christenverfolgung, die auch die Christen in Ägypten be- traf. Da die koptische Kirche eine massive Märtyrerverehrung be- treibt, erhält die Zeitrechnung die Bezeichnung „Anno Martyrum“.
Trotz Verfolgung wächst die (Kreuz der koptischen Christen) koptische Kirche stetig und ist ______Ende des 3.Jahrhunderts die mitgliederstärkste in Ägypten. Zum Bruch mit den anderen christlichen Kirchen kam es Sie gewinnt unter Kaiser Kon- im Jahre 451 auf dem Konzil stantin immer mehr Einfluss und von Chalkedon. hat zeitweise eine Vormachtstel- lung gegenüber den christlichen Dabei entstand der Streit an der Frage, ob Christus von rein gött- Kirchen in Rom, Konstantinopel, Kirchenecho 2/2012 Seite 16 licher oder von göttlicher und menschlicher Natur sei. Im Ge- gensatz zu Rom und Byzanz vertraten die Ägypter die Lehre der Einheit der menschlichen und göttlichen Natur (Mono- physitismus). Ab diesem Konzil kann man davon sprechen, dass sich eine eigenständige kopti- sche Kirche entwickelt, deren Anhänger von anderen christli- chen Kirchen als Ketzer verfolgt werden.
Nach der Eroberung Ägyptens durch die Araber wurde diese Verfolgung beendet. Die nun stattfindende Islamisierung des (Koptischer Papst Shenuda III.) Landes führte im Laufe der Jah- ______re dazu, dass die Kopten mehr und mehr zu einer Minderheit Die koptische Kirche vertritt be- wurden. Die Kopten mussten wusst ihre christliche Tradition sich kennzeichnen, bezahlten in der ägyptischen Gesell- Kopfsteuern und ihre Sprache schaft und beruft sich dabei verschwand aus dem Alltag. ausdrücklich auf ihre biblische Legitimation. Aktuelle Situation „Gesegnet ist Ägypten, mein Die Kopten bilden noch immer Volk, und Assur, das Werk mei- die grösste christliche Gemein- ner Hände, und Israel, mein schaft im Nahen Osten. Geführt Erbbesitz“ (Jes. 1925). wird die Kirche von Papst Shenuda III., dem 117. Nachfol- Die administrativen und recht- ger des Heiligen Markus. lichen Diskriminierungen sind Kirchenecho 2/2012 Seite 17 heute stärker denn je. Beson- Verfolgt man die Ergebnisse der ders in Fragen des Kirchenbaus Parlamentswahlen in Ägypten, treffen Kopten und Muslime im- so kann man die Ängste der mer heftiger aufeinander. Diese koptischen Christen verstehen. Ausschreitungen führten erst Zeitungsberichten zur Folge zum Jahreswechsel zu einer wählten die Kopten mehrheitlich Vielzahl von Toten. Offiziell wer- die islamische Muslimbruder- den Renovierungen und Neu- schaft, um den Einfluss der radi- bauten nicht genehmigt. Illegale kalen Salafisten zu mindern. Arbeiten führten oft zu den be- schriebenen blutigen Krawallen.
Ein Bekenntnis zur koptischen Kirche hat negative Auswir- kungen im Berufsleben, beruf- licher Erfolg im Staatsdienst ist nahezu ausgeschlossen. Weiterhin kommt hinzu, dass die (Brennende koptische Kirche) Kopten sich einer an der Scharia ______orientierten Rechtsprechung zu Die Zukunft wird zeigen, ob die stellen haben. Kontaktangebote der Muslim- bruderschaft der letzten Wochen Wahlkampftaktik waren, oder ob sie vom Geist des „arabischen Frühlings“ getragen sind.
Jürgen Hoder
Ein Tipp zum Schluss: Ganz in unserer Nähe befindet sich in Waldsolms-Kröffelbach ein Klos- ter einer koptisch-orthodoxen Gemeinde: www.stantonius-kroeffelbach.de Kirchenecho 2/2012 Seite 18
Konfirmation 2012
Katzenelnbogen Konfirmations- Thessa Friedrich Bahnhofstraße 23 gottesdienste: Luca Hartwig Talblick 8 Delos Herold Untertalstraße 13 a Felix Liez Parkstraße 12 Klingelbach I Esther Martens Im Gänsberg 8 Pfingstsonntag Kevin Minor Parkstraße 9 a 27. Mai 2012 Nina Munzer Rheinstraße 7 Klingelbach II Viviane Scheurer Bastianstraße 21 a Sonntag Exaudi Larissa Scheurer Bastianstraße 21 a 20. Mai 2012 Paulina Schmittel Im Kienborn 12 Marvin Simon Im Kienborn 8 a jeweils 10.30 Uhr Lisa Vogt Meisenweg 4 Kirche zu Klingelbach Julius Zwiener Hofstraße 17
Klingelbach Leon Larisch Thornsgraben 23 Nico Römer Talstraße 11 Benita Tönges Kirchstraße 4 Roxanne van Zanen In der Sommerbach 1 Biebrich Alena Schmittel Bergstraße 15 a Kirchenecho 2/2012 Seite 19
Die KonfirmandInnen auf der Kennenlernfreizeit im August 2011 gemein- sam mit der Gruppe aus Schönborn.
„Vertraue Deine Allendorf Lebenswege Lena Denninghoff Zu den Ölgärten 22 Gott an Mareike Herborn Taunusstraße 2 und hoffe Jarek Herborn Taunusstraße 2 auf ihn!“ Larissa Hübel Hauptstraße 48a Psalm 375 Anna Meffert Kirchweg 4 Wir wünschen Cynthia Meyer Hauptstraße 46 allen Konfir- Maris Schuhmacher Hauptstraße 1a mand(inn)en Philipp Verschuer Gartenstraße 3 von Herzen Gottes Segen Ergeshausen auf allen Celine Fischer Ortsstraße 11 Wegen Lea Fischer Ortsstraße 11 durchs Leben! Herold Jennifer Hebig Hauptstraße 22 Melissa Wolf Am Schäferhaus 11 Mittelfischbach Laura Petzold Wickengarten 3 Oberfischbach Anna-Lena Gallasch Mittelstraße 30 Kirchenecho 2/2012 Seite 20
Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten Samstag, 03. März 1900 Uhr Sonntag, 11. März 1030 Uhr Gottesdienst mit Taufe Sonntag, 18. März 1030 Uhr Vorstellung der Konfirmanden aus Klingelbach und Katzenelnbogen Sonntag, 25. März 1030 Uhr Gottesdienst mit Taufe Passionsandachten Donnerstag, 15. März 1900 Uhr mit Dekanatskantor Samrock (Kirche Schönborn!) Mittwoch, 21. März 1900 Uhr mit Segnung musikalische Gestaltung: Flötenquartett Donnerstag, 29. März 1900 Uhr mit Dekanatskantor Samrock
Palmsonntag 01. April 1030 Uhr Jubiläumskonfirmation mit Abendmahl musikalische Gestaltung: Posaunenchor Gründonnerstag 05. April 1900 Uhr mit Abendmahl (Gemeinschaftskelch)
Karfreitag 06. April 1030 Uhr mit Abendmahl musikalische Gestaltung: Flötenquartett Ostersonntag 08. April 0600 Uhr Ostermorgenfeier musikalische Gestaltung: CANTEMUS anschl. gemeinsames Osterfrühstück im DGH Ostermontag 09. April 1030 Uhr mit Abendmahl musikalische Gestaltung: Posaunenchor Kirchenecho 2/2012 Seite 21 Letzter Sonntag im Monat 1900 Uhr Jugendgottesdienst im Evangelischen Gemeindehaus mit Jugendreferent Magnus Habig
Sonntag, 15. April 1030 Uhr Taufgottesdienst Sonntag, 22. April 1030 Uhr Sonntag, 29. April 1030 Uhr Samstag, 05. Mai 1900 Uhr Sonntag, 13. Mai 1030 Uhr Vorstellung der Konfirmanden aus Allendorf, Ebertshausen, Ergeshau- sen, Herold, Mittelfischbach
Christi Himmelfahrt Donnerstag, 17. Mai 1030 Uhr
Konfirmationen Sonntag, 20. Mai 1030 Uhr Klingelbach II Sonntag, 27. Mai 1030 Uhr Klingelbach I
Pfingstmontag 28. Mai 1030 Uhr mit Taufe und Abendmahl musikalische Gestaltung: Posaunenchor
Gottesdienst Dorfgemeinschaftshaus Allendorf 18. März / 15. April jeweils 0900 Uhr Pfingstsonntag, 27. Mai 1100 Uhr am Sportplatz Kirchenecho 2/2012 Seite 22 Getauft - Herzlich willkommen in der Gemeinde
Leonhard Arzt aus Rettert