Debatte – Wissenstransfer 2 0 1 6
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INSTITUT FÜR ZEITGESCHICHTE FORSCHUNg – DEBATTe – WISSENSTRANSFER 2 0 1 6 VORNEWEG Vor 45 Jahren, im März 1972, wurde das Hauptgebäude des Instituts für Zeitgeschichte an der Münchner Leonrodstraße eingeweiht. Der markante Siebziger-Jahre-Bau mit seiner Stahlbetonstruktur ist mitt- lerweile selbst ein beredtes Architekturzeugnis seiner Zeit geworden. Wie viel Buntes sich in diesen 45 Jahren im Inneren angesammelt hat, zeigt unsere Fotoserie, mit der wir in die einzelnen Kapitel dieses Jahresberichts einführen: Folgen Sie uns auf einem Bilderrätsel durch die kleinen und großen Besonderheiten des IfZ ... INSTITUT FÜR ZEITGESCHICHTE FORSCHUNg – DEBATTe – WISSENSTRANSFER JAHRESBERICHT 2016 2 INSTITUT FÜR ZEITGESCHICHTE JAHRESBERICHT 2016 I N H A L 1 2 3 T S. 4 S. 6 S. 8 ORGANISATION RÜCKBLICK AUF 2016 FORSCHUNGS- UND UND PROFIL EDITIONspROJEKTE S. 9 ERFORSCHUNG DER DIKTATUREN IM 20. JAHRHUNDERT S. 16 HISTORISCHE DEMOKRATIEFORSCHUNG S. 30 TRANSFORMATIONEN IN DER NEUESTEN ZEITGESCHICHTE S. 36 EDITIONEN 4 5 6 S. 42 S. 66 S. 74 FORSCHUNGSINFRASTRUKTUR PUBLIKATIONEN INTERNATIONALE UND WIssENSTRANSFER KoopERATIONEN S. 67 S. 43 VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ARCHIV ZEITGESCHICHTE S. 48 S. 69 BIBLIOTHEK SCHRIFTENREIHEN DES INSTITUTS FÜR ZEITGESCHICHTE S. 54 DOKUMENTATION OBERSALZBERG S. 60 ZENTRUM FÜR HOLOCAUST-STUDIEN S. 65 BERLINER KOLLEG KALTER KRIEG 3 I F Z — 7 8 9 J A H S. 78 S. 82 S. 84 R E FÖRDERUNG DES WIssEN- CHANCENGLEICHHEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT S B SCHAFTLICHEN NACHWUCHSES UND VERANSTALTUNGEN E R I C H T 2 0 1 10 11 12 6 S. 96 S. 128 S. 136 DOKUMENTATION DER TÄTIGKEIT GREMIEN UND INNERE ORGANISATION UNSERER WIssENSCHAFTLE- PERSONAL UND FINANZEN RINNEN UND WIssENSCHAFTLER S. 129 S. 137 S. 97 STIFTUNGSRAT VERWALTUNG VERÖffENTLICHUNGEN S. 129 S. 138 S. 104 WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT EDV LEHRTÄTIGKEIT S. 130 S. 139 S. 106 ENGAGEMENT IN DER BETRIEBSRAT VORTRÄGE UND LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT PODIUMSDISKUSSIONEN S. 139 S. 131 BESONDERE AUFGABEN S. 120 MITARBEITERINNEN UND MITARBEIT IN WISSENSCHAFTLICHEN MITARBEITER DES INSTITUTS KOMMISSIONEN UND BEIRÄTEN S. 124 MEDIENAUSKÜNFTE, GAST- BEITRÄGE, WISSENSCHAFTLICHE BERATUNGSTÄTIGKEIT FÜR FILM UND FERNSEHEN 4 1 ORGANISATION UND PROFIL O R G A N I S A gen Amt und die Dokumentation Obersalzberg. Im Jahr 2013 T as Institut für Zeitgeschichte München – Berlin (IfZ) I ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die hat das IfZ darüber hinaus in München mit dem Aufbau ei- O N die gesamte deutsche Geschichte des 20. Jahrhun- nes internationalen Zentrums für Holocaust-Studien begon- D U derts bis zur Gegenwart in ihren europäischen und globalen nen. Damit schafft das Institut erstmals auch in Deutschland N ein Kompetenz- und Kommunikationszentrum für die empiri- D Bezügen erforscht. Gegründet wurde das IfZ 1949, um als erstes Institut überhaupt die nationalsozialistische Diktatur sche Erschließung des Holocaust. P R wissenschaftlich zu erschließen. Auf diesem Gebiet hat das IfZ Am IfZ-Stammsitz in München erforschen unsere Wissen- O F seither weltweit anerkannte Grundlagenforschung geleistet. schaftlerinnen und Wissenschaftler die NS-Diktatur und ihre I Vorgeschichte sowie den Faschismus in Italien. Im Mittelpunkt L Das Arbeitsspektrum hat sich heute bedeutend erweitert und der Demokratieforschung stehen die Zeit der Weimarer Repu- gliedert sich in drei Schwerpunkte: blik, die deutsche Nachkriegsgeschichte – insbesondere im Hinblick auf Demokratisierungsprozesse und den Umgang mit – Erforschung der Diktaturen im 20. Jahrhundert der NS-Belastung – und die zentralen Entwicklungslinien der – Historische Demokratieforschung »alten« Bundesrepublik im europäischen Kontext. Die Trans- – Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte formationsforschung am IfZ rückt den politischen, gesell- schaftlichen und ökonomischen Wandel in Deutschland und Organisatorisch ist das IfZ seit 1961 eine öffentliche Stiftung Europa seit den 1970er Jahren ins Blickfeld. Im IfZ München des bürgerlichen Rechts. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemein- befindet sich auch die Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeit- schaft und wird nach Artikel 91b des Grundgesetzes vom geschichte (VfZ). Sie sind das führende Fachperiodikum und Bund und den Ländern finanziert. Die Programmplanung des die auflagenstärkste historische Zeitschrift in Deutschland. IfZ erfolgt durch die Institutsleitung in regelmäßigem Diskurs Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Forschungsab- mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilung des IfZ in Berlin. Hier lag der Schwerpunkt zunächst und dem Wissenschaftlichen Beirat. Diesem gehören interna- auf der Geschichte der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) tional renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und der DDR. Im Feld der Transformationsforschung widmet an. Sie werden vom Stiftungsrat berufen und sichern das hohe sich die Berliner Abteilung darüber hinaus der deutsch-deut- Niveau der Forschungsarbeit am Institut. Im Stiftungsrat sind schen Dimension der neuesten Zeitgeschichte seit den 1970er neben dem Bund die Länder Bayern, Baden-Württemberg, Jahren. Ebenfalls im IfZ Berlin ist ein Teil der NS- und der Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Hol- Nachkriegsforschung angesiedelt, darunter das große Editi- stein und Sachsen vertreten. Der Stiftungsrat stellt die Richt- onsprojekt zur Verfolgung und Ermordung der europäischen linien für die Organisation und Verwaltung des Instituts auf, Juden (VEJ). Eine weitere Abteilung des IfZ ist direkt im Aus- beschließt das jährliche Programmbudget und besitzt Kompe- wärtigen Amt untergebracht. Deren Aufgabe ist die Bearbei- tenzen für wichtige Personalentscheidungen. tung der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland« (AAPD). FORSCHUNG, DEBATTE, WISSENSTRANSFER Direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die histo- rische und politische Bildung leistet das IfZ in der Dokumen- Zum Institut für Zeitgeschichte zählen die Forschungsabtei- tation Obersalzberg bei Berchtesgaden. Im Auftrag des Frei- lungen in München und Berlin, die Aktenedition im Auswärti- staats Bayern hat das Institut dort eine Dauerausstellung 5 I F Z — J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 6 konzipiert, die die Ortsgeschichte von Hitlers zweitem Regie- belebt das Institut für Zeitgeschichte den wissenschaftlichen rungssitz mit einer Darstellung zentraler Aspekte der NS-Dik- Diskurs und sorgt für einen intensiven Dialog zwischen For- tatur verbindet. Die Dokumentation wird seit ihrer Eröffnung schung und interessierter Öffentlichkeit. Das Netzwerk des In- im Jahr 1999 vom Institut für Zeitgeschichte wissenschaftlich stituts reicht dabei weit in die internationale Wissenschaftswelt und museumsfachlich betreut. hinein und wird im Austausch mit ausländischen Partnerinsti- tutionen stetig ausgebaut. Einen besonderen Akzent legt das DAS IFZ – eIN LEBENDIGES FORUM IfZ auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu zählen spezielle Doktorandenprogramme ebenso wie die Das IfZ bietet darüber hinaus mit seiner Bibliothek und dem Lehrtätigkeit von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaft- Archiv in München eine hochkarätige wissenschaftliche In- lern an Hochschulen im ganzen Bundesgebiet. frastruktur und leistet so eine wichtige Servicefunktion für Das Institut für Zeitgeschichte versteht sich somit nicht die deutsche und internationale Zeitgeschichtsforschung. Als nur als anspruchsvolle Forschungseinrichtung, sondern auch Drehscheiben des Wissenstransfers sind Bibliothek und Archiv als lebendiges Forum für Debatte und Wissenstransfer. auch öffentlich zugänglich und erfüllen vielfältige Auskunfts- und Beratungswünsche. Mit einer Vielzahl von Konferenzen, Vorträgen und Buchpräsentationen an allen seinen Standorten 6 2 RÜCKBLICK AUF 2016 R Ü C K B L I C K A U F 2 0 1 6 7 as auf den folgenden Blättern zu lesen ist, ist eine eindrucksvolle Jahresbilanz unseres Instituts. Es W war, das lässt sich mit Fug und Recht sagen, ein höchst erfolgreiches Jahr. Den Auftakt bildete die viel beach- tete Präsentation der kritischen Edition von »Mein Kampf«. Im Sommer folgten die Begehungen unserer beiden DFG-Lang- den bestehenden Institutsgebäuden neue Räume angemietet zeitprojekte, die wir mit Kooperationspartnern in Freiburg, werden. Das Wachstum des Hauses ist damit nicht zuletzt für Berlin und Münster durchführen: Sowohl die Edition »Die Ver- die Infrastrukturbereiche des IfZ eine ambitionierte Heraus- folgung und Ermordung der europäischen Juden 1933-1945« forderung: Schließlich erfordert es von der Verwaltung über I F als auch die Online-Edition der Tagebücher des Kardinals Mi- die EDV bis hin zum Archiv und zur Bibliothek viele tatkräf- Z — chael von Faulhaber fanden das Wohlwollen der Gutachter tige Hände, um für die neuen Kolleginnen und Kollegen die J A und wurden jeweils verlängert. Zugleich wurden die Mittel für notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Ein wichtiger H das neue »Bayern-Projekt«, in dem das Institut für Zeitge- Meilenstein, um gerade angesichts der zunehmenden Grö- R E schichte den Umgang bayerischer Ministerien und Behörden ße des Hauses optimale Arbeitsstrukturen zu bieten, stellt so S B mit der NS-Vergangenheit untersucht, ebenso bewilligt wie die auch die 2016 erfolgreich abgeschlossene Umstellung unse- E R Finanzierung für den Erweiterungsbau der Dokumentation auf rer Bibliothek auf ein elektronisches Ausleihsystem dar. Auch I dem Obersalzberg. das Archiv hat mit dem Ausbau seines digitalen Angebots das C H Serviceportfolio des IfZ nachhaltig bereichert. Allen Mitarbei- T terinnen und Mitarbeitern gilt deshalb der große Dank