Gemeinde Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

-1- WGF/SR 30.07.2019 Entwurf 190730_HD_FNP_Begründung.doc

0. Vorbemerkung

0.1 Anlass und Aufgabe Die Gemeinde Heldenstein stellt mit Beschluss vom März 2014 einen neuen Flächennutzungsplan (FNP) mit integriertem Land- schaftsplan auf.

Der rechtswirksame Flächennutzungsplan (Bekanntmachung der Genehmigung am 05.02.1985) mit den zwischenzeitlich erfolgten Änderungen (11 FNP-Änderungen) kann den gegebe- nen Anforderungen nicht mehr gerecht werden.

Aufgabe des Flächen- Durch den Flächennutzungsplan ordnet und steuert die Ge- nutzungsplans meinde in eigener Verantwortung nach ihren voraussehbaren Bedürfnissen die Bodennutzung für Ihr Gemeindegebiet. Dabei sind die Ziele der Raumordnung und Landesplanung zu berücksichtigen. Der FNP hat die Aufgabe, für das ganze Ge- meindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung darzustellen.

Rechtsgrundlage Der Flächennutzungsplan wird auf der Grundlage des Bauge- setzbuches (BauGB) und der Baunutzungsverordnung (BauN- VO) aufgestellt. In diesen Gesetzen sind die Anforderungen an den Plan, an die Begründung und an das Verfahren der Aufstel- lung festgelegt. Der Flächennutzungsplan ist gem. § 5 BauGB der vorbereiten- de Bauleitplan der Gemeinde. Er soll der Gemeinde und den Trägern öffentlicher Belange den notwendigen Gesamtüberblick über das Planungsgebiet, sowie die raumordnerische Einbin- dung des Bereiches in den gesamten Wirtschafts- und Lebens- raum ermöglichen. Der FNP entwickelt keine unmittelbare Rechtswirkung gegen- über dem Bürger. Eine unmittelbare Bindungswirkung entfaltet der Plan jedoch gegenüber allen am Verfahren beteiligten Be- hörden und Stellen, die Träger öffentlicher Belange sind, soweit sie im Verfahren nicht widersprochen haben. Für die einzelnen Baugebiete sind aus dem Flächennutzungs- plan die verbindlichen Bebauungspläne zu entwickeln (§§ 8 - 12 BauGB).

Aufgabe des Land- Ein wichtiger Aspekt der Bauleitplanung ist die Einbeziehung schaftsplans landschaftlicher Gegebenheiten und die Wahrung ökologischer Belange. Ein wesentliches Instrument ist dabei der kommunale Landschaftsplan, der:  den Zustand von Natur und Landschaft erfasst (Be- standsaufnahme),  die Leistungsfähigkeit und Empfindlichkeit der Land- schaft analysiert und daraus Eignungen für unterschiedli- che Nutzungen ableitet und  Ziele für die Entwicklung von Natur und Landschaft auf- stellt. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Der Landschaftsplan hat gemäß § 11 Abs.1 des Bundesnatur- schutzgesetzes (BNatSchG) die Aufgabe, die örtlichen Erforder- nisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Natur- schutzes und der Landschaftspflege darzustellen.

Gemäß § 9 Abs.3 BNatSchG sind im Landschaftsplan der vor- handene und der zu erwartende Zustand von Natur und Land- schaft darzustellen.

Die Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Land- schaftspflege, die in den §§ 1 und 2 des BauGB sowie § 1 Abs.1 BNatSchG ausgeführt sind, werden im Landschafts- plan auf lokaler Ebene umgesetzt.

Neben dem Baugesetzbuch und dem Bundesnaturschutzge- setzt besitzen Landschaftspläne auch Rechtsgrundlage durch das Besondere Artenschutzgesetzt, das Hochwasserschutzge- setzt und den Wasserrahmenrichtlinien. Durch die Anwendung des „Leitfadens Kommunale Land- schaftsplanung in Bayern“ vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit wird gewährleistet, dass diesen rechtlichen Grundlagen Rechnung getragen wird.

Landschaftspläne erhalten in Bayern generell als integrierter Teil des Flächennutzungsplanes Rechtskraft, indem FNP und LP ein gemeinsames Aufstellungsverfahren entsprechend Bau- gesetz-buch (BauGB) durchlaufen.

Der Landschaftsplan stellt genauso wie der Flächennutzungs- plan ein Entwicklungskonzept der Gemeinde dar. Deshalb sind Flächennutzungsplan und Landschaftsplan lediglich für Behör- den verbindlich. Aus ihnen entstehen keine direkte Verpflich- tung oder Beschränkung für den Bürger und ebenso keine Ein- schränkung von ordnungsgemäßer landwirtschaftlicher Nut- zung, diese ist weiterhin uneingeschränkt möglich.

Bestandteile des Der Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan be- Flächennutzungsplans steht aus der Planzeichnung, der Begründung samt verschie- denen Themenkarten und dem Umweltbericht.

0.2 Planungsablauf Die Gemeinde Heldenstein hat im Frühjahr 2014 das Büro Plankreis (München) mit der Ausarbeitung des Flächennut- zungsplanes und das Büro WGF Landschaft (Nürnberg) mit der Ausarbeitung des Landschaftsplanes beauftragt. Mit Auftrags- vergabe wurden die Arbeiten zur Neuaufstellung eingeleitet.

Es wurden umfangreiche Bestandsaufnahmen vor Ort durchge- führt. Ergänzend hierzu wurden zahlreiche Datensätze der digi- talen Geodaten der Bayer. Vermessungsverwaltung und ande- rer Behörden ausgewertet. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Zur Bestandsergänzung fand im Sommer 2014 eine schriftliche Anfrage bei den Planungsträgern und den Nachbargemeinden statt.

Im April 2016 fand eine erste Information der Bürgerschaft zum Flächennutzungsplan allgemein und zu ersten Planungszielen für die Gemeinde Heldenstein statt.

Der Vorentwurf des Flächennutzungsplanes wurde in der Zeit vom 24.07.2017 bis 18.09.2017 öffentlich ausgelegt. In diesem Rahmen wurden die Öffentlichkeit gem. §3 Abs.1 und die Be- hörden gem. §4 Abs.1 BauGB beteiligt.

Die eingegangenen Stellungnahmen und Anregungen wurden in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 17.07.2018 behandelt und abgewogen. Der Entwurf des FNP wurde am 17.07.2018 gebilligt. Aufgrund aktueller Entwicklungen wurde der Plan am 30.07.2019 nochmals im Gemeinderat behandelt und mit der Einarbeitung erforderlicher Anpassungen und laufender aktuel- ler Bauleitplanungen erneut gebilligt. Die Beschlüsse wurden in den vorliegenden Entwurf (Fassung: 30.07.2019) eingearbeitet.

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1. STRUKTUR UND FUNKTION DER GEMEINDE- BESTANDSANALYSE

1.1 Lage im Raum

1.1.1 Lage und Funktion, Die Gemeinde Heldenstein ist Hauptort von 23 kleineren Sied- Verkehrsanbindung lungseinheiten mit ca. 2.585 Einwohnern.

Die Gemeinde gehört zum Landkreis Mühldorf am Inn, der im Südosten Deutschlands und im Regierungsbezirkes Oberbay- ern liegt. Der Landkreis Mühldorf am Inn ist gemäß Landes- entwicklungsprogramm Bayern (LEP) der Region 18 – Südostoberbayern – zugeordnet.

Gemäß Regionalplan (im Folgenden RP 2001) ist Heldenstein als allgemeiner ländlicher Raum eingestuft. Das bezogen auf die Ver-kehrsinfrastruktur nächstgelegene Mittelzentrum ist .

Mit der Teilfortschreibung des LEP 2018 wurde der Landkreis Mühldorf als „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“ katego- risiert.

Heldensteins Gemeindefläche beträgt laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik 19,85 km², wobei hierbei 71.6% land- wirtschaftliche Fläche sind (Statistik Kommunal, 2018, 13).

Nachbargemeinden Nachbargemeinden sind im Norden wie Osten , im Südosten Waldkraiburg. Im Süden grenzt das Gemeindegebiet an die Nachbargemeinde , im Westen an die Gemeinde .

Verkehrsanbindung Die zukünftig wichtigste Verkehrsverbindung stellt die in Bau befindliche Bundesautobahn A94 dar, die nördlich des Orts Heldenstein am Rande des Isentals von West nach Ost verläuft und nach Fertigstellung München und Passau verbinden soll.

An der Anschlussstelle Heldenstein verknüpft sich die A94 mit der Bundesstraße B12 Lindau – Philippsreuth. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich der Abschnitt vom Knotenpunkt mit der B12 nach Westen in Bau, der Abschnitt östlich davon in Richtung Ampfing ist bereits in Betrieb.

Mit der noch für 2019 geplanten Eröffnung der A94 wird sich die raumstrukturelle Einordnung Heldensteins deutlich verändern: Infolge der deutlich verkürzten Fahrzeit in den Münchener Bal- lungsraum ist mit einer starken Zunahme von Siedlungsimpul- sen zu rechnen.

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Eine weitere wichtige Straßenverbindung ist die Staatsstraße 2084, die in Richtung Nord-Westen über nach Dor- fen verläuft und dort die Bundesstraße 15 trifft.

Auf Raumordnungsebene stand im Jahr 2014 noch der Neubau einer Bundesstraße auf dem Gemeindegebiet im Raum. Dabei handelt es sich um eine Trassenvariante der B15neu, welche die A8 zwischen Nürnberg und München entlasten solle (s. RP 2001, Z 3.2.4 + Begründung). Zudem sollen durch die mehrspu- rige Straße die bestehende B15 und anliegende Gemeinden entlastet werden (ABDS 2015, www). Aufgrund eines Minister- ratsbeschlusses vom 03.02.2015 wurde die „östlich verlaufende Anmeldetrasse in den Landkreisen Landshut und Mühldorf […] zurück genommen“ (ebd.). Die zwei laut ABDS (2015, www) im Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommenen Trassenlö- sungen betreffen das Gemeindegebiet Heldensteins nicht mehr. Momentan sind die Anschlussstelle bei Landshut sowie die Westumfahrung bei Rosenheim in Bau. Zwischen Ergoldsbach bei Landshut und Rosenheim kann das Projekt als politisch und fachlich umstritten.

Heldenstein liegt an der Eisenbahnlinie München – Markt Schwaben – Mühldorf und ist über den Bahnhof im Ortsteil Weidenbach an den Schienen-Personennahverkehr angebun- den.

1.1.2 Geschichtlicher Funde bei Bachham aus dem Jahre 2000 bis 1800 v. Chr. sind Überblick die Zeugen der ersten Aktivitäten im Gemeinderaum. Ob der Raum nur durchwandert wurde oder ob es sich um eine Sied- lung handelte, kann man aber aus den archäologischen Stü- cken nicht erkennen. Ringwälle im Lauterbacher Holz lassen auf frühmittelalterliche Wallanlagen schließen.

Erste urkundliche Erwähnungen im 8. Jahrhundert bezeugen die Übergabe von heutigen Gemeindeflächen an Salzburg. Her- zog Tassilo genehmigte diese Übergabe von Flächen aus den Gebieten Ampfing, Weidenbach und Attenhausen. Der Name Heldenstein setzt sich aus „Helid“ mit der Bedeutung Hirte und „stein“ mit der Bedeutung Haus zusammen. Um 1140 wird auch ein Edelgeschlecht mit Sitz in Heldenstein genannt unter der Führung von „Wemhart de Heltinstein“. Alte Gemeindeteile- und Straßennamen machen auch heute noch die vergangene Nut- zung des Weinanbaus deutlich, der in der Vergangenheit Teil der Kulturlandschaft war. Unter Graf Montgelas entwickelte sich 1803, nach der Säkulari- sierung die Gemeindestruktur. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Ausschnitt historische Karte Urpositionsblatt Weidenbach 1877

Die Bedeutung der Ortsteile war zu Anfang noch gleichberech- tigt, erst durch den Schulbau in (Ober-) Heldenstein entwickelte sich dieser Ort zum Hauptort und Siedlungsschwerpunkt der Gemeinde. (OEG Gemeinde Heldenstein 1995: 23)

Vor allem in den letzten 30 Jahren den 20. Jahrhunderts hatte Heldenstein eine überorganisches Wachstum, das durch die Lage zwischen zwei zentralen Orten und um die gemeindliche Eigenständigkeit zu erhalten, befördert wurde. Dieses Wachs- tum hat sich auch in den ausgewiesenen Wohnbauflächen des im Jahr 1985 genehmigten Flächennutzungsplans dargestellt und im Folgenden bestätigt. Seitdem ist die Einwohnerzahl in der Gemeinde von damals rd. 1.800 Einwohnern auf inzwischen über 2.500 Einwohner gestiegen.

Im Jahr 1966 betrug die Fläche der Gemeinde 1211,5 ha, be- saß 200 Haushalte mit 803 Einwohnern. Drei Jahre später wuchs die Gemeindefläche durch den Anschluss Lauterbachs auf 1638,4 ha an. Die Einwohnerzahl betrug damals 970. 1978 kam es zur Gemeindezusammenlegung von Heldenstein und Weidenbach. Die Ausdehnung betrug von da an 1984,3 ha mit 1530 Bewohnern. Zudem gründete sich die Verwaltungsge- meinschaft Ampfing mit den Mitgliedern Ampfing, Heldenstein, Rattenkirchen und . Diese löste sich am 31.12.1979 wieder auf. Im darauf folgenden Jahr wurde aber eine Verwal- tungsgemeinschaft zwischen Heldenstein und Rattenkirchen gebildet, die bis heute besteht.

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1.1.3 Vorgaben der Landes- Die im Landesentwicklungsprogramm (LEP) und Regionalplan und Regionalplanung (RP) auf überörtlicher Ebene formulierten Ziele sind als Vorga- ben im FNP zu berücksichtigen.

Landesentwicklungs- Die Gemeinde Heldenstein befindet sich gemäß Teilfortschrei- programm Bayern bung LEP 2018 nun nicht mehr im allgemeinen ländlichen Raum sondern im Raum mit besonderem Handlungsbedarf.

Ausschnitt aus der Strukturkarte des LEP 2018

Teilräume mit wirtschaftsstrukturellen oder sozioökonomischen Nachteilen sowie Teilräume, in denen eine nachteilige Entwick- lung zu befürchten ist, werden als Verdichtungsraum oder länd- licher Raum als Teilräume mit besonderem Handlungsbedarf festgelegt. Die Teilräume mit besonderem Handlungsbedarf sind vorrangig zu entwickeln. Dies gilt bei Planungen und Maßnahmen zur Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsvor-sorge, der Aus- weisung räumlicher Förderschwerpunkte sowie diesbezüglicher Fördermaßnahmen und der Verteilung der Finanzmittel, soweit die vorgenannten Aktivitäten zur Gewährung gleichwertiger Le- bens- und Arbeitsbedingungen einschlägig sind. (LEP 2.2.3 (Z) und 2.2.4 (Z))

Nach Inkrafttreten der Verordnung zur Teilfortschreibung des LEP sind auch die Regionalpläne an das LEP anzupassen. Bis dahin gilt der Regionalplan Südostoberbayern von 2001 mit zahlreichen Fortschreibungen.

Regionalplan Im Regionalplan werden für Heldenstein keine speziellen Ziele Südostoberbayern benannt, doch die Ziele des ländlichen Raumes, dessen Ent- wicklung nachhaltig gestärkt werden soll, lassen sich auf Hel- denstein übertragen (vgl. RP Karte 1a Raumstruktur – Ge- bietskategorien).

Die Region Südostbayern soll nachhaltig als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum mit seiner landschaftlichen Schönheit und Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Vielfalt erhalten bleiben und die natürliche Lebensgrundlage gesichert und falls nötig wieder hergestellt werden. Zudem soll das Kulturerbe und Heimatbewusstsein erhalten werden. (A I 1 G)

Die Folgenden Inhalte entsprechen Zielen (im Folgenden Z) und Grundsätzen (im Folgenden G) des Regionalplans der Pla- nungsregion 18, die das Gemeindegebiet direkt oder indirekt betreffen.

Zentralörtliche Heldenstein besitzt gemäß LEP und RP keine zentralörtliche Einordnung Funktion (s. Abb. 1). Die Nachbarorte Waldkraiburg und Amp- fing sind als Mittelzentrum bzw. Unterzentrum eingestuft. Ent- lang der Trasse der in Bau befindlichen BAB A 94 ist eine Ent- wicklungsachse von überregionaler Bedeutung im RP darge- stellt.

Ausschnitt aus der Raumstruk- turkarte des RP 2001 (Karte 1)

Raumstruktur Heldenstein zählt laut RP zum Ländlichen Teilraum, dessen (A II 4) Entwicklung nachhaltig gestärkt werden soll. Hierbei sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen, die Bedin- gungen zum Ausbau der Infrastruktur in den zentralen Orten, die Voraussetzungen für die Zuwanderung, die Verkehrsinfra- struktur, der öffentliche Personennachverkehr, und die Land- und Forstwirtschaft nachhaltig verbessert und angepasst wer- den. Bei Planungen soll diesem Gebiet Vorrang gewährt wer- den.

Natur und Landschaft Leitbild (1 G) (B I) Die dauerhafte Sicherung der natürlichen Lebensgrundlage wird vorgeschlagen, um eine gesunden Umwelt zu erhalten, und den intakten Naturhaushalt mit seiner Tier und Pflanzenwelt zu schützen. Bei Nutzungsansprüchen an diese Lebensgrundlage ist daher die nachhaltige und dauerhafte Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts zu beachten. Die Weiterentwicklung der bäuerli- chen Siedlungs- und Kulturlandschaft soll behutsam von statten gehen und dabei eine ökologisch nachhaltige Land- und Forst- wirtschaft angestrebt werden. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Erhaltung und Gestaltung von Natur und Landschaft (2 Z) Die typischen Naturräume und die charakteristischen Biotope sollen erhalten werden. Deshalb sollen folgende aus ökologischer und landschaftsbild- prägender Sicht schützenswerte Flächen frei von Bebauung bleiben: Auwaldbereiche, Hang- und Leitenwälder, Uferzonen, Feuchtgebiete, Überschwemmungsgebiete, ökologisch erhal- tenswürdige freie Räume und exponierte Kuppen und Hänge. Landschaftsprägende Bestandteile, vor allem naturnahe Struk- turen, sollen erhalten und wenn möglich wiederhergestellt wer- den. Bestehende Schäden im Landschaftsbild und Naturhaus- halt sollen beseitigt werden und in geeigneten Flächen eine natürliche Sukzession zugelassen werden. Zudem wird der Rückbau versiegelter Flächen als Ziel genannt.

Landschaftliche Vorbehaltsgebiete (3.1 Z) Gemäß Karte 3 – Landschaft und Erholung zählen die Waldflä- chen im Süden des Gemeindegebiets zum Landschaftlichen Vorbehaltsgebiet Nr. 37 „Hügelland zwischen Heldenstein und Gars a. Inn“.

Im Norden ist ein Teilbereich des Isentals ebenfalls als Land- schaftliches Vorbehaltsgebiet dargestellt.

Gebiete, in denen den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege besonderes Gewicht zukommt, werden als landschaftliche Vorbehaltsgebiete ausgewiesen. In diesen sol- len die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und das Land- schaftsbild nachhaltig gesichert werden. Die Charakteristik der Landschaft und ihrer Teilbereiche soll erhalten werden. Größere Eingriffe in das Landschaftsgefüge sollen vermieden werden, wenn sie die ökologische Bilanz deutlich verschlechtern.

Wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten sollen besonders geschützt werden. Dazu sollen Sicherstellun- gen als Schutzgebiet nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz angestrebt werden.

Siedlungswesen Siedlungsleitbild (1 G) (B II) Die weitere Siedlungsentwicklung soll sich an der Raumstruktur orientieren und dabei soziale wie wirtschaftliche Bedingungen berücksichtigen. Innenentwicklung soll in einer Ressourcen- schonenden Art und Weise den Vorzug haben. Neue Flächen sollen nur im benötigten Umfang in Anspruch genommen wer- den. Zudem soll sich die Entwicklung an den vorhandenen und ökonomisch günstigen Infrastruktureinrichtungen orientieren.

Die charakteristische Siedlungsstruktur und die bauliche Tradi- tion der Teilräume sollen als Vorgabe für die Siedlungstätigkeit aufgenommen werden. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Siedlungsentwicklung (Z 3) Durch das schonende Einbinden neuer baulicher Anlagen soll die Zersiedelung der Landschaft verhindert und durch Freiflä- chen zwischen den größeren Strukturen gegliedert werden. Das organische Wachstum soll sich an den Hauptsiedlungskernen und den Haltpunkten des öffentlichen Personennahverkehrs orientieren. Einzelhöfe und verstreut liegende Weiler sollen von Siedlungstätigkeiten frei gehalten werden.

Wohnbauflächen und Gewerbeflächen sollen in einem ange- messenen Verhältnis zueinander stehen und entwickelt werden.

Land- und Forstwirt- Die Leistungsfähigkeit von Land- und Forstwirtschaft in der Pla- schaft nungsregion 18 soll nachhaltig erhalten und gesichert werden. (B III) Vor allem die Leistungsfähigkeit, hochwertige Nahrungsmittel und Rohstoffe zu erzeugen und die Kulturlandschaft zu pflegen und zu gestalten spielen dabei die Kernaufgaben. Der bäuerli- che Neben- und Zuerwerb soll auch in Zukunft erhalten bleiben und durch grenzüberschreitende Kooperationen gesichert wer- den. (1 G)

Gewerbliche Wirtschaft, Wirtschaftliches Leitbild (1 G, 3 G, 2 G) Arbeitsmarkt, Energie- Die Wirtschaftskraft soll nachhaltig entwickelt und gesteigert versorgung und Abfall- werden. Die Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit wirtschaft soll überall ermöglicht werden, um flächendeckend ausgewoge- (B V) ne Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. Dazu ist der Ausbau von Gewerbeflächen und Gewerbe- Infrastruktur nötig. Im Zuge dessen soll jedoch das Naturpoten- zial nicht beeinträchtigt werden. Grundsätzlich sollen vermehrt interkommunale Gewerbegebiete entwickelt werden. (3 G) Sparkassen- und Bankfilialen sollen in möglichst vielen Ge- meinden erhalten bleiben. (2 G)

Handel (5) Die Warenversorgung soll flächendeckend gewährleistet sein und die Einzelhandelsgrundversorgung durch die Gemeinden gewährleistet sein. Zudem sollen die historisch gewachsenen Geschäftszentren, Ortskerne und Stadtteilzentren gut erreichbar und attraktiv gestaltet sein. (5.1 G & 5.2 Z)

Bei Einzelhandelsgroßprojekten soll die Einbindung in den Be- stand berücksichtigt werden und deshalb periphere Lagen ge- mieden werden. (5.4 Z)

Arbeitsmarkt Der Dienstleistungssektor soll gestärkt werden. In der Region kann dies vor allem durch den Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologien geschafft werden. (G 2)

Grundsätzlich soll das Arbeitsplatzangebot vor allem für Frauen, Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Teilzeitarbeitskräfte, Jugendliche und Ausländer erweitert wer- den. Arbeitskräften sollen auf Dauer gut qualifiziert werden. (G 4)

Energieversorgung (7.1 Z) In Form einer flächendeckenden Versorgung soll sich die Ent- wicklung der Energieversorgung nachhaltig gestalten. Das heißt, die Energienachfrage soll sich verringern und es sollen erneuerbare Energiequellen genutzt werden.

Neben den energiewirtschaftlichen Erfordernissen soll beim Ausbau von Energieversorgungsanlagen die Umweltverträglich- keit bedacht werden. Bauliche Maßnahmen sind so schonend wie möglich in die Landschaft einzupassen.

Tourismus und Erholung Das Angebot soll verbessert, aktualisiert und saisonal ausgegli- (B VI) chen werden. Sanfter Tourismus und „Erlebniswelten“ sollen genutzt werden. (1 G)

Um Siedlungen und Erholungsräume anzubinden sollen die Wander- und Radwege ausgebaut werden. Sanfter Tourismus, z. B. in Form von Urlaub auf dem Bauernhof, soll weiterhin ge- nutzt und ausgebaut werden. Zudem wird empfohlen, die Nähe des Bereichs um Mühldorf am Inn zum Verdichtungsraum Mün- chen als positiven Standortfaktor zu nutzten. (2.4.5 G & 4.7 G)

Tourismus und Erholung sind dabei so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Einerseits ist zu beachten, dass die Kul- turhistorie und Denkmäler erhalten bleiben, um den besonderen touristischen Wert der Region zu erhalten. Andererseits soll die Erholungsfunktion von Landschaftsbestandteilen unter Berück- sichtigung ihrer ökologischen Bedeutung verbessert werden. Vor allem in wenig belastbaren Gebieten soll es Einschränkun- gen geben (1 G & 2 G).

Bildung, Kultur, Soziales Die Ausstattung mit Bildungs- und Sozialeinrichtungen soll eine und Gesundheit nachhaltige Chancengleichheit bei gesunden und attraktiven (B VIII) Lebensbedingungen in der Region erhalten und weiter verbes- sern. Das reiche Kulturerbe soll bewahrt und soweit sinnvoll in moderne Entwicklungen einbezogen werden. (G 1)

Bodendenkmäler, Kulturdenkmäler, charakteristische histori- sche Siedlungsformen, Baudenkmäler und Denkmäler der Technikgeschichte sollen bewahrt und gesichert werden. (3.3.2 G)

Verkehrs- und Leitbild Nachrichtenwesen Verkehr und Informationssysteme sollen nachhaltig entwickelt (B VII) und dabei die Umweltbelastung möglichst gering gehalten wer- den. Grundsätzlich soll Verkehrsverminderung, geringer Flä- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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chenverbrauch und ein umweltverträgliches Verkehrsnetz an- gestrebt werden. (1 G)

Öffentlicher Personennahverkehr Bessere Abstimmung, Intensivierung und Flexibilisierung sollen die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs steigern. Zudem soll die Anbindung an die Mittelzentren für Pendler ver- bessert werden und die Verbindung in den Verdichtungsraum München gestärkt werden. (2.1 Z)

Straßenverkehr Das großräumige Straßennetz soll so gestaltet werden, dass es sowohl seine verkehrliche Funktion innerhalb der Region erfül- len kann als auch die Sicherheit des Verkehrs gewährleistet und negative Auswirkungen auf die Umwelt so gering hält wie mög- lich. (3.2.1 G)

Als vordringliches Ziel zur Weiterentwicklung des großräumigen Straßennetzes wird der Weiterbau der A 94 zwischen München und Neuötting genannt. (3.2.2 Z)

Für den Bundesverkehrswegeplan 2015 wurde zur Entlastung der A 8 zwischen Nürnberg und München ein Korridor für die B 15neu angemeldet (V3.2.4 Z + Begründung). In der aktuellen Fortschreibung des Regionalplans wird bezüglich des Trassen- verlaufs in diesem Bereich lediglich die Aussage getroffen, dass „nördlich von Haag i.OB […] größtenteils die bestehende Raumordnungstrasse für die Anmeldung zum Bundesverkehrs- wegeplan 2015 aufgenommen, jedoch in Teilbereichen etwas modifiziert [wird]“ (11. Fortschreibung RP, – Entwurf vom 18.09.2015). In der Kartendarstellung wird deutlich, dass Hel- denstein aktuell nicht (mehr) von den angemeldeten Trassenva- rianten betroffen ist.

Radwege Ein gut ausgebautes Radwegesystem soll angestrebt werden und dabei die Verknüpfung von kleinräumigen und großräumi- gen Radwegenetzen geschaffen werden.

Wasserwirtschaft Leitbild (G 1) (BIV) Der Wasserverbrauch soll geringer als die Regeneration sein, da es sich um eine unverzichtbare Lebensgrundlage handelt. Deshalb soll die Verunreinigungen und Belastungen von Grund- und Oberflächengewässer verhindert werden.

Wasserversorgung (G 2.1) Die Bevölkerung soll mit einwandfreiem Trinkwasser versorgt werden und der Verbrauch effizienter gestaltet und nicht erhöht werden. Kleinräumige Trinkwasserversorgungsanlagen sollen erhalten werden und die Versorgung gewährleisten. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Wasserwirtschaftliches Vorranggebiet Im Osten der Gemeindefläche befindet sich gemäß Kartendar- stellung im Regionalplan ein Wasserwirtschaftliches Vorrang- gebiet, das für die Wasserversorgung genutzt und erhalten werden soll. Deshalb soll in diesem Gebiet der Grundwasser- schutz Vorrang vor anderen Planungen und Maßnahmen ha- ben. Nutzung die mit dem Schutz des Grundwassers nicht ver- einbar sind, sind ausgeschlossen.

Überschwemmungsgebiet Das Überschwemmungsgebiet im Isental ist in Karte 3 des RP dargestellt und somit als überörtlich bedeutsames Über- schwemmungsgebiet (= Vorranggebiet für Hochwasserschutz) eingestuft. Die natürlichen Überschwemmungsgebiete sollen erhalten werden (5.3 Z). In landwirtschaftlich genutzten Über- schwemmungsgebieten ist Grünlandnutzung vorzusehen. (5.4 G)

sh. Themenkarte Ein Auszug aus dem Regionalplan (Karte 2 – Siedlung und Ver- Regionalplan sorgung und Karte 3 – Landschaft und Erholung) findet sich in der Themenkarte Regionalplan. Die Vorranggebiete für Hoch- wasserschutz sind in dieser dargestellt.

1.2 Natur und Landschaft

1.2.1 Landschaftliche Grundstruktur

Naturraum In der Themenkarte Naturraum der Gemeinde Heldenstein wird sh. Themenkarte die Abgrenzung der Naturräume zueinander ersichtlich. Ver- Naturraum wendet wird hier die naturräumliche Gliederung gemäß des Ar- ten- und Biotopschutzprogramms, Lkr. Mühldorf a. Inn. Demnach hat Heldenstein Anteil an drei Naturräumen:  052 -Sempt-Hügelland  060c Oberes Isental  054 Unteres Inntal (mit Unterem Isental)

sh. Themenkarte Der größte Teil der Gemeinde liegt im Isen-Sempt-Hügelland, Topografie das sich von München aus bis zum Inn erstreckt und aus Mate- rial der Mindel- und Rißeiszeit besteht. Es ist eine stark beweg- te, vielgestaltige Altmoränenlandschaft mit tief und eng einge- schnittenen Tälern. In der Gemeinde Heldenstein liegt der öst- lichste Ausläufer dieses Naturraums. Nach Süden hin steigt das Gemeindegebiet an und erreicht beim Ortsteil Glatzberg seinen höchsten Punkt (vgl. Themenkarte Topografie).

Der nördliche Teil des Gemeindegebietes ist geprägt vom Isen- tal. Das rund 1 bis 2 km breite Isental durchzieht den Landkreis Mühldorf von West nach Ost. Die weiten, zum Fluss sanft abfal- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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lenden Auen sind größtenteils waldfrei. Nur am Fluss entlang zieht sich ein kleiner Streifen Auwald. Nördlich des Isentals schließt sich im Gemeindegebiet von Ampfing das Tertitärhügelland zwischen Isar und Inn an, das eine stärkere topographische Gestalt aufweist und mit einer Steilstufe das Gemeindegebiet begrenzt.

Der östliche Teil des Gemeindegebiets von Heldenstein ist wie- derum einem anderen Naturraum zugehörig, nämlich dem Unte- ren Inntal. Das Untere Inntal ist ein rund 10 km breiter Streifen aus fluvioglazialen Schottern, in die sich der Inn immer wieder und immer tiefer eingegraben hat. Die in Heldenstein liegenden Teile zählen zur Hochterrasse, d.h. einer älteren und topogra- phisch hochliegenden Schotterebene. Die hier lagernden Schot- ter sind i.d.R. kalkreich und weisen eine hohe Wasserdurchläs- sigkeit auf. Das Gebiet ist daher von einem mächtigen Grund- wasserstrom durchzogen, während die Geländeoberfläche – im Gegensatz zum Isental – nicht von Grundwassereinfluß geprägt ist. Der Übergang zwischen Hügelland und Inntal ist steil und mar- kant ausgeprägt.

Geologie und Böden Eine Betrachtung der geologischen Verhältnisse erlaubt ein vertieftes Verständnis der landschaftlichen Zusammenhänge in Heldenstein. Im Norden der Kommune im Isental überwiegen die Ablagerun- gen im Auenbereich aus dem Jungholozän, die zum Teil würm- zeitlich sind. Hier sind ausschließlich Mergel, Lehm, Sand, Kies und zum Teil Torf zu finden.

Richtung Süden schließen würm- und rißzeitliche Schotter an diese Formationen an. Sandiger Kies und teilweise Konglome- rat sind die vorherrschenden geologischen Formen.

Im Südwesten lagern auch Schotter der Donau- bis Günzzeit, die durch dieselben Gesteine geprägt sind.

Ganz im Süden besteht noch eine kleine Fläche oberer Süß- wassermolasse, die aus Ton, Schluff, Mergel, Sand und Kies geprägt ist, welche auch als Festgestein auftreten können.

Die Böden repräsentieren diese geologischen Strukturen: Grundsätzlich findet man im Gemeindegebiet vorwiegend Para- braunerde und Braunerde aus Schluff, Schluffton oder aus Kie- sellehm.

Entlang der Flusstäler findet man hauptsächlich Gleye oder Braunerde-Gleye bzw. pseudovergleyte Braunerde.

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Als planungsrelevante Funktionen von Böden sind einerseits ihre Eignung für landwirtschaftliche Nutzung (Ertragsfunktion) zu nennen, andererseits ökologische Bodenfunktionen wie das Filtervermögen (Schutz des Grundwassers) oder das Bioto- pentwicklungspotential.

sh. Themenkarte In der Themenkarte Schutzgut Boden werden Bereiche darge- Schutzgut Boden stellt, in denen die Böden ein besonderes Biotopentwicklungs- potenzial besitzen. Dies betrifft in Heldenstein hauptsächlich Böden mit Grund- oder Stauwassereinfluss.

In den Tallagen liegen verbreitet Gleyböden vor, die durch Grundwassereinfluss geprägt sind. Die Verbreitung dieser Bo- dentypen kann für die Abgrenzung der Tallagen herangezogen werden. Zumeist liegen die Standorte der Gleyböden gleichzei- tig im wassersensiblen Bereich, der in Planungen Beachtung finden muss. Die Standorte besitzen grundsätzlich das Potenzi- al zur Entwicklung von Feuchtstandorten. Ebenso besitzen die- se Böden ein hohes Retentionsvermögen bei Niederschlagser- eignissen und sollten soweit möglich von Bebauung freigehalten werden.

In Teilen des Isentals sowie kleinflächig östlich von Axenbach sind Moorböden anzutreffen. Auch wenn diese in Heldenstein nur in geringer Flächengröße vorkommen, stellen sie doch öko- logisch besonders wertvolle und schützenswerte Standorte dar.

Im südlichen Teil des Gemeindegebiets liegen in größerem Um- fang stauwasserbeeinflusste Bodentypen (Pseudogley, Vega) vor. Die großen Waldflächen auf diesen Standorten lassen sich auf ihre schlechte Eignung für eine landwirtschaftliche Nutzung zurückführen. Böden mit Entwicklungspotenzial für trocken-magere Standorte sind nur kleinflächig an steilen und v. a. südexponierten Lagen vorhanden.

sh. Themenkarte Die Themenkarte Acker- und Grünlandzahlen beruht auf den Acker- und Ergebnissen der Bodenschätzung. Die Bodenschätzung unter- Grünlandzahl scheidet hinsichtlich der Kulturarten Ackerland und Grünland. Bei der Einstufung einer Fläche als Grünlandstandort wird von der naturgemäßen Nutzung aufgrund der natürlichen Ertrags- bedingungen ausgegangen. (Bayerisches Landesamt für Steu- ern: Merkblatt über den Aufbau der Bodenschätzung 02/2009)

In der Gemeinde Heldenstein sind Grünlandstandorte großflä- chig im Isental, in den Tälchen des Hügellandes sowie auf Steil- lagen eingetragen.

Die reinen Grünlandstandorte nach Bodenschätzung umfassen rund 600 ha im Gemeindegebiet, während im Jahr 2010 gem. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Statistik Kommunal (2014) nur ca. 250 ha tatsächlich als Grün- land genutzt wurden.

Die Bodenwertzahlen dienen zur Bewertung der Ertragsfähig- keit landwirtschaftlicher Flächen und richten sich v. a. nach der Bodenart. Die ertragreichsten Böden befinden sich vor allem in den tieferen Lagen des Isen-Sempt-Hügellands und auf der Hochterrasse im Unteren Inntal, da hier in den Eiszeiten frucht- bares Material – zum Beispiel Löss – abgelagert wurde, das heute eine gute Basis für die Landwirtschaft bietet. Die Boden- wertzahl schwankt auf diesen Böden zwischen 41 und 70. In den höheren Lagen des Hügellands, kleineren Flusstälern und vor allem im Isental dagegen sind Bodenwertzahlen von 32 bis 50 normal und deuten auf die geringere Qualität der Böden für eine landwirtschaftliche Nutzung hin. In der Themenkarte Acker- und Grünlandzahlen wurde eine regionalisierte, d.h. eine an die im Landkreis vorhandenen Bodenzahlen angepasste Einteilung zwischen „sehr gering“ und „hoch“ angewendet.

Gefährdung von Böden, Eine erhöhte Erosionsgefahr besteht vor allem auf Flächen die Bodenschutz eine starke Hangneigung aufweisen. In Kombination mit einer hang-gerichteten Pflugrichtung und erosionsanfälligen Anbau- produkten erhöht sich diese Gefährdung. Durch Forst- oder Grünlandnutzung wird diese Gefährdung minimiert und die Ero- sion eingedämmt. Erosionsgefahr besteht im Gemeindegebiet Heldenstein vor allem in den kleineren Flusstälern, in denen Ackerbau an den Hängen betrieben wird. Um die Erosionsge- fahr einzudämmen und den Erhalt der Böden zu gewährleiste wäre deshalb eine angepasste Nutzung die beste Lösung. Da die Kante im Süden der Gemeinde sehr steil ist, ist die landwirt- schaftliche Nutzung sehr schwer. Grünland und Fort überwie- gen deshalb die Nutzung.

Wald mit Bodenschutzfunktion ist in der Gemeinde Heldenstein im Süden auf der Erhebung der Isen-Sempt-Hügellandschaft vorhanden. Das Lauterbacher Holz auf dem Glatzberg hat eini- ge Flächen inne, die für den Bodenschutz eine besondere Rolle spielen. Vor allem die Erosionsgefahr wird hier an dieser topo- graphisch exponierten Stelle durch den Wald vermindert.

1.2.2 Wasserhaushalt und Gewässer

sh. Themenkarte Die Lage der Fließ- und Stillgewässer ist in der Themenkarte Schutzgut Wasser Schutzgut Wasser dargestellt.

Fließgewässer Gewässergüte Zur Gewässergüte der Isen liegen bisher keine Angaben vor.

Im Gewässerentwicklungskonzept Heldenstein sind Angaben zur Gewässergüte des Seitenbäche enthalten: demnach weisen Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Howaschen, Hartinger Bach und Weidenbacher Bach jeweils die Güteklasse II / mäßig belastet auf.

Der Textteil zur Wasserrahmenrichtline geht genauer auf die Gewässergüte unter Berücksichtigung der Biokomponenten ein.

Gewässerstruktur: Die Gewässerstruktur gibt den Veränderungsgrad eines Ge- wässers an und wird vom Wasserwirtschaftsamt erhoben. Die Gewässerstruktur der Isen wird als Klasse 4 – deutlich verän- dert angegeben. Die Gewässer III. Ordnung werden als Güte- klasse 3 bis 4 – mäßig bis deutlich verändert (Oberläufe) und 5 bis 6 – stark bis sehr stark verändert (Ortsbereiche, begradigte Gewässer in der Isenaue) angegeben.

Gewässerentwicklungskonzept: Für die Isen als Gewässer I. Ordnung liegt dem Wasserwirt- schaftsamt Rosenheim ein Gewässerentwicklungskonzept aus dem Jahr 2010 vor. Darin werden folgende drei Schwerpunkte erarbeitet:  Wasserbauliche Entwicklung (natürliche Mäanderbil- dung, natürliche Dynamik zulassen, Strukturvielfalt för- dern)  Ökologische Entwicklung (Durchgängigkeit wiederher- stellen, gewässerbegleitende Auwaldsäume schließen, Aufwertung der Flusslandschaft)  Hochwasserschutz (natürliche Retentionsräume reakti- vieren, Ausuferungen zulassen)

Die Gemeinde Heldenstein ließ für die Seitengewässer der Isen im Jahre 2011 ein Gewässerentwicklungskonzept erstellen. Dieses enthält die Bestandsaufnahme und Maßnahmen für je- des Gewässer dritter Ordnung in der Gemeinde. Dabei werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:  Renaturierungen,  Reaktivierung der Aue und im Zuge dessen Schaffung von Retentionsflächen, um Hochwasserereignisse zu verringern,  Etablierung eines natürlichen Abflussgeschehens,  Zulassen von Seitenerosion für die Sohlesubstratvariabi- lität,  Wiederherstellen der natürlichen Lauf- und Bettbeweg- lichkeit,  Verbesserung der Durchgängigkeit und Gewässerstruk- tur und  Verbesserung der Biotop- und Standortqualität, um die biologische Vielfalt am Fluss z. B. Uferrandbewuchs zu fördern. Durch diese Verbesserung der Rahmenbedingungen und die Schaffung von Uferrandstreifen mit naturnaher Vegetation und Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Nutzung soll sich die Gewässerstruktur und die Wasserqualität nachhaltig verbessern und die biologische Vielfalt gesichert und erhöht werden.

Für die Flüsse in der Gemeinde werden neben diesen Maß- nahmen auch Pflegekonzepte für die Randstreifen empfohlen. Für alle Fließgewässer dritter Ordnung gibt es Handlungsemp- fehlungen, die diese Maßnahmen in unterschiedlicher Intensität und mit unterschiedlichen Pflegekonzepten ergänzen. Da der Verbau der kleinen Bachläufe eher gering ist, geht es vor allem darum, Renaturierung- und Begleitmaßnahmen umzusetzen und zu etablieren. Dabei wurde vor allem auf die notwendige Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft hingewiesen, da diese einerseits oft für die Pflege eingesetzt werden und andererseits durch ihre Praktiken die Qualität von Gewässern maßgeblich beeinflussen können.

Aktive Umsetzungsmaßnahmen sind bisher allerdings nicht erfolgt.

Wasserrahmenrichtlinie Die Isen ist Bestandteil des Flusswasserkörpers 1_F573 Isen von Außerbittlbach bis Mündung. Der ökologische Zustand wur- de als unbefriedigend bewertet (operatives Monitoring zum zweiten Bewirtschaftungsplan). Das Umweltziel bei den Quali- tätskomponenten Makrophyten und Phytobenthos wurde wegen zu hohem Nährstoffgehalt als mäßig eingestuft. Nur bei den Komponenten Makrozoobenthos – Modul Saprobie sowie Mak- rozoobenthos – Modul Allgemeine Degradation wurde der gute Zustand erreicht. Der Hartinger Bach ist dem Flusswasserkörpers 1_F575 Isen bis Außerbittlbach und alle rechtsseitigen Nebengewässer der Isen bis vor Einmündung Howaschengraben zugeordnet. We- gen Defiziten bei der Fischfauna verfehlte der Wasserkörper das Umweltziel. Der ökologische Zustand ist schlecht. Für die Komponenten Makrozoobenthos – Modul Saprobie, Makro- zoobenthos – Modul Allgemeine Degradation sowie Makrophy- ten und Phytobenthos ist der Zustand gut. Der Howaschen ist Teil des Flusswasserkörpers 1_Howaschen- graben; Steinbach. Der ökologische Zustand ist unbefriedigend, Die Fischfauna ist mäßig bewertet. Mit gut wurden die Kompo- nenten Makrophyten und Phytobenthos sowie Makro- zoobenthos – Modul Saprobie eingestuft.

Stillgewässer Stillgewässer gibt es im Gemeindegebiet an verschiedenen Stellen in Form von Teichen. Westlich des Hauptortes liegen mehrere Teiche am Kirchbrunner Bach, weitere Teiche beste- hen an der Isen und am Goldaugraben. Ein Teich am Hartinger Bach östlich von Heldenstein wird als Freibad genutzt. Auch in der ehemaligen Kiesgrube im Osten bestehen einzelne Wasser- flächen (vgl. Kap. Naturschutz). Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Grundwasser In den Tallagen im Hügelland und im Isental ist das Grundwas- ser hochanstehend. Daraus resultieren feuchte Böden in den Auen. Im Unteren Inntal dagegen prägen wasserdurchlässige Sedi- mente den Boden. Das Oberflächenwasser kann hier weit in die Tiefe vordringen und sammelt sich erst wieder, wenn es auf wasserundurchlässige Schichten trifft und bildet dort oberflä- chenfernes Grundwasser. Dieser Teil des Gemeindegebietes ist bedeutend für die Trinkwassergewinnung, vgl. Kap. Wasser- wirtschaft.

1.2.3 Klima / Luft Das Gemeindegebiet ist geprägt von kontinentalem Klima. Zeit- weise tritt Föhneinfluss auf, welcher durch die Alpen hervorge- rufen wird. Das Gebiet weist jährliche Durchschnittstemperatu- ren von 7 – 8 Grad Celsius und 850 – 950 mm Jahresnieder- schlag auf. Damit liegt Heldenstein im Durchschnitt des deut- schen Alpenvorlandes. Durch das gering ausgeprägte Relief kommt es zu starken Ein- flüssen von West- bis Nordwestwinden, die vom Atlantik her Regen bringen.

Das lokal geprägte (Tageszeitliche-)Klima und dabei vor allem die Frischluft- und Kaltluftentstehung hat auch lokale Entste- hungsgründe. Vor allem durch Waldflächen kann die Frische von Luftmassen maßgeblich gesteigert werden. In der Gemein- de Heldenstein spielt dabei der Waldbestand im Süden eine zentrale Rolle. Durch seine exponierte Lage auf der Terrasse des Hügellandes kann von diesem zentralen Punkt die frische und kalte Luft in Richtung Tal und somit auch in Richtung der Siedlungen fließen.

Neben diesen Fließrichtungen geben auch die Flusstäler maß- geblich den Abfluss von Kaltluft vor. Da sich diese aber am Re- lief orientieren, ist die Hauptabflussrichtung in Richtung des Isentales. Dort angekommen, fließt die Kaltluft dann in Richtung Westen ab. Grundsätzlich, lässt sich sagen, dass vor allem der Kaltluftabfluss durch das Relief in der Gemeinde Heldenstein gut ausgeprägt ist und somit die Luftqualität sehr gut ist.

1.2.4 Vegetation und Fauna

Potentielle natürliche Ohne Beeinträchtigung des Menschen würde sich in der Ge- Vegetation meinde Heldenstein eine Vegetation bilden, die von Hexen- kraut- oder Zittergrasseggen-Waldmeister-Buchenwald im Komplex mit Zittergrasseggen-Hainsimsen-Buchenwald geprägt wären. Örtlich würden auch Waldziest-Eschen- Hainbuchenwälder auftreten.

Auf der Erhöhung des Glatzberges würde sich Waldmeister- Buchenwald im Komplex mit Waldgersten-Buchenwald bilden. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Aktuelle Vegetation Wald Die Waldflächen in Heldenstein umfassen ca. 13,4 % des Ge- meindegebiets (vgl. Kap. Forstwirtschaft). Ein Großteil der Wäl- der sind bäuerliche genutzte Nadelwälder. Dort herrschen von Fichte dominierte Altersklassenwälder vor, die eine vergleichs- weise geringe naturschutzfachliche Bedeutung aufweisen.

Naturnahe Wälder finden sich v. a. in den Tälern und deren Ränder der Hügellandbäche sowie als Auwald an der Isen (vgl. kartierte Waldbiotope).

Hecken, Feldgehölze, Baumreihen Westlich des Hauptortes befindet sich ein größerer Streuobst- bestand. Besonders markant sind der ältere Baumbestand in Kirchbrunn bei der Wallfahrtskirche Maria Schnee und entlang des Fußweges (Kirchweg) zwischen Küham und Heldenstein.

Trennende Hecken und Feldgehölze fehlen weitgehend in der landwirtschaftliche Flur Heldensteins. An einigen Stellen, vor allem in schlecht bewirtschaftbaren Randbereichen wie z. B. Steilhängen und Stellen mit felsigem Untergrund befinden sich auch entlang von Äckern und Grünlandflächen Hecken und Ge- büsche.

Abgesehen von gewässerbegleitenden Baum- und Strauchrei- hen, welche deutlich häufiger auftreten, gibt es lückige Bestän- de von Einzelbäumen und Baumreihen entlang von Verkehrs- wegen sowie vereinzelt alte Solitärgehölze auf Geländehoch- punkten bei Schmidham und Glatzberg.

Grünland, extensive Wiesen und Weiden Die Grünlandflächen nehmen laut Statistik Kommunal (2014, Stand 2010) in Heldenstein einen Umfang von etwa 250 ha bzw. 13 % der Gemeindefläche ein. Im Vergleich zu den Daten der Bodenschätzung ist erkennbar, dass auf vielen natürlichen Grünlandstandorten heute eine ackerbauliche Nutzung stattfin- det. Der Grünlandanteil hat im Zuge der landwirtschaftlichen Nutzungsintensivierung deutlich abgenommen. Dies ist insbe- sondere an den Hängen und in den Tallagen mit dem Verlust naturnaher Vegetationsstrukturen einerseits und mit zuneh- menden Beeinträchtigungen der Ressourcen Boden und Was- ser verbunden. Extensiv genutzte Wiesen und Weiden kommen im Gemeindegebiet an den steiler Hangbereichen bei Glatz- berg, östlich von Lauterbach und nördlich des Goldaugrabens vor.

Feuchtwiesen Vor allem in den flachen Isenauen haben sich Moorböden ge- bildet, die von Anmoorgley und Moorgley geprägt sind. Im Be- reich der Gemeinde Heldenstein bestehen nur wenige Feucht- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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wiesen, so z. B. nördlich von Weidenbach. An den Bächen im Hügelland gibt es praktisch keine Feuchtwiesen.

Auenvegetation Die Auenvegetation an der Isen ist durch intensive Landwirt- schaft bis auf den Uferstreifen stark zurückgedrängt und tritt am Fluss in typischer Form auf. An den kleineren Bachläufen gibt es stellenweise noch typische Biotope der Auen. Hauptsächlich die Bäche selbst und ihre begleitenden Gehölzsäume sind als Biotope kartiert, treten aber nur punktuell oder als kleiner Be- gleitstreifen zum Gewässer auf.

Schützenswerte Biotope Im Rahmen der amtlichen bayerischen Biotopkartierung fand in sh. Themenkarte Heldenstein zuletzt im Jahr 2010 eine Erhebung der schüt- Naturschutz zenswerten Biotope im Offenland statt. Für den Wald liegt eine Waldbiotopkartierung, Stand 2006, vor.

Die Biotopkartierung erfasst ökologisch wertvolle Lebensräume. Der Schwerpunkt der Erfassung liegt dabei bei den nach § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes und Art. 23 des Bayerischen Naturschutzgesetzes gesetzlich geschützten Biotopen sowie bei den Lebensraumtypen der „Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“. Die im Gemeindegebiet kartierten Flächen sind zu unterschiedli- chen Flächen-Anteilen gesetzlich geschützt.

In Heldenstein besitzen die kartierten Wald- und Offenlandbio- tope zusammen einen Flächenanteil von rund 1,9 % des Ge- meindegebiets. Gemessen an dem Ziel des § 20 BNatSchG, ein Netz verbundener Biotope auf mindestens 10% der Landesflä- che zu schaffen, ist dies ein äußerst geringer Wert.

Die häufigsten bzw. großflächigsten Biotope außerhalb der Waldflächen stellen Fließgewässer (Gräben, Bäche und die Isen) dar. Darauf folgend Feldgehölze, Gebüsche und Hecken sowie Auwaldgehölze. Kleinflächig aber häufig wurden wärme- liebende Säume sowie Röhrichte und Seggenriede kartiert. In geringem Maße kommen Feucht- und Nasswiesen im Gemein- degebiet vor.

Fauna Hinsichtlich des Tierarten-Spektrums im Gemeindegebiet wurde einerseits die amtliche Artenschutzkartierung ausgewertet, an- dereseits ein Biologe zur Erfassung der Vögel im Isental beauf- tragt.

Bei der Artenschutzkartierung handelt es sich um eine Samm- lung von Nachweisen seltener Tier- und Pflanzenarten, die vom Bayerischen Landesamt für Umwelt betreut wird. Diese Daten werden gesammelt für die Naturschutzpraxis bereitgestellt. Problematisch ist die Aktualität bestimmter Daten, die nicht im- mer gewährleistet sein kann. Laut ABSP „ist die Biotopausstat- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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tung des westlichen Isentals als überdurchschnittlich gut zu be- zeichnen“, was trotz der Regulierungen des Flusses gelte und sein Biotopverbund-Potenzial hervorhebe (Kap. 4.7). Daher wird unter anderem die Optimierung des westlichen Isentales als Wiesenbrütergebiet vorgeschlagen (ebd.). Innerhalb des Pro- gramms wird zudem für den Bereich der Isen und ihrer Aue in- nerhalb des Naturraums „Isental“ die Ausweisung eines ge- schützten Landschaftsbestandteils mit der Bezeichnung „Ufervegetation an der Isen von der Grenze des Landkreises Erding bis südöstlich Edmühle“ vorgeschlagen (Karte H, Stand Januar 1994) und die Pflegenotwendigkeit von Feuchtstandor- ten unterstrichen.

Die Kartierung der Vogelfauna im Isental wurde im Zuge der Landschaftsplanbearbeitung im Frühjahr 2015 durch Dipl.-Biol. Klaus Demuth (Büro ifanos planung) durchgeführt. Das Ziel der Erfassung war es, für wichtige Fragen der Flächennutzungs- und Freiraumplanung aktuelle Grundlagen zu erhalten.

sh. Themenkarte Vögel Vogelwelt im Isental Die Kartierung zeigt, dass das Isental auch in der Gemeinde Heldenstein ein wichtiger Lebensraum für Brutvögel ist. Neben weit verbreiteten und nicht bedrohten Arten kommen auch vom Aussterben bedrohte Arten in diesem Talzug vor. Insgesamt drei bis vier sehr dicht besiedelte Räume befinden sich im Ge- meindegebiet.

Betrachtet man die räumliche Verteilung der Arten im Isental bei Heldenstein, so fällt auf, dass eine Störzone um die Staatsstra- ße 2084 und die Autobahn 94 besteht. Zwischen diesen Ver- kehrswegen und den ersten Funden besteht ein Abstand von meist über 100 Metern. Durch dieses Beispiel wird deutlich, inwiefern die Verkehrswege Einfluss auf das Verhalten der Wie- senbrüter haben und somit Aussagen zur Gewerbe- und Ver- kehrsentwicklung innerhalb des Isentals abgeleitet werden kön- nen.

Neben der Schnatterente tritt in den weitläufigen und gut über- schaubaren Isenauen auch der Kibitz auf, der die agrarisch ge- nutzten Offenlandstrukturen nutzt, um Fressfeinde frühzeitig zu entdecken. Das breite Tal bietet dieser bodenbrütenden Art wichtige Habitate. Der lärmempfindliche und auf visuelle Effekte ansprechende Vogel, der i. d. R. mindestens eine Entfernung zwischen 200 und 400 m zu Straßen, eine sog. Effektdistanz, einhält und die Nähe zu Gebäuden und hohen Gehölzen meidet (vgl. Arbeitshilfe Vögel und Straßenverkehr vom BMVBS, 2010), ist verstärkt im weiten Isental zu finden.

Selbstverständlich findet man auch Arten, die innerhalb ihrer Effektdistanz brüten. Bei solchen Ausreißern kann man vermu- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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ten, dass diese am kartierten Standort bevorzugte Brutplätze gefunden haben, keine Beeinflussung durch Rad- und Wander- wege besteht oder keine oder akzeptable Störungen durch Au- toscheinwerfer vorhanden sind.

Besonders hervorzuheben sind die Funde des Nachtreihers und der Bekassine, die beide in Bayern vom Aussterben bedroht sind. Zusätzlich zu diesen sehr besonderen Arten kommen ver- stärkt auch in Bayern stark gefährdete Arten im Isental vor. Auch der stark gefährdete, immer selten werdende Eisvogel wurde im Bereich des Flusslaufes gefunden.

Ebenso auf der Roten Liste Bayern aber als gefährdete Arten vertreten und im Isentalabschnitt der Gemeinde Heldenstein zu finden sind die Feldlerche, der Flussregenpfeifer, die Rohrwei- he, der Gartenrotschwanz und der Grünspecht, die alle Habitate im Umfeld der Isen finden.

Nicht auf der Roten Liste Bayern vertreten aber auf der Vor- warnliste vermerkt und in den Isenauen ansässig sind die Gold- ammer und der Feldsperling.

Neben diesen Arten, die in der Roten Liste Bayern geführt wer- den, sind natürlich auch noch andere Arten erfasst worden. Der schmale Streifen Auwald entlang der Isen dient Grünsprecht, der neben Gehölzbestand auch Offenland benötigt, und Fluss- regenpfeifer, der gewässernahe, ursprüngliche, kiesige Brutha- bitate benötigt, als Lebensraum. Das stark gefährdete Rebhuhn tritt nur an der westlichen Grenze zu Rattenkirchen auf, wo es ein reich strukturiertes Ackerland vorfindet, das ihm als Lebens- raum dient.

Weitere Tiergruppen An den Gewässern wurden neben Erdkröten, Gras- und Grünfröschen auch Amphibien wie die Gelbbauchunke, der Kamm-, Teich-, und der Bergmolch gefunden. Diese wurden vor allem in den Waldstrukturen im Süden erfasst, in denen sie Tümpel, Wildsuhlen und andere Gewässer als Fortpflanzungs- ort nutzen.

Zudem leben dort Arten wie die Gebänderte Prachtlibelle, die Kleine Pechlibelle und die Blauflügel Prachtlibelle.

Die Halbtrockenrasen des FFH-Gebietes im Osten beheimatet Langfühler-Dornschrecken. In der landwirtschaftlich genutzten Isenauen tritt der Raps-Weißling auf und an der Gemeinde- grenze im Süden, also im Inntal, wurden die Feldgrille und der Aurorafalter kartiert.

Trotz der relativ geringen Vielfalt an naturnahen Strukturen im Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Gemeindegebiet gibt es eine Vielzahl seltener bzw. gefährdeter Tierarten, die es weiterhin zu schützen und erhalten gilt. Insbe- sondere die europarechtlich geschützten bzw. nach deutschem Recht dem besonderen Artenschutzrecht unterliegenden Arten sind bei künftigen Planungen besonders zu berücksichtigen, um das Eintreten von Verbotstatbeständen nach § 44 BNatSchG zu vermeiden.

1.2.5 Landschaftsbild und Der Begriff Landschaftsbild ist im Bayerischen Naturschutzge- Erholungseignung setz (§1 Abs.1 Satz 3) mit den Attributen Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft umschrieben. Das Er- scheinungsbild eines Raumes wird wesentlich durch sein Relief, die vorherrschenden Landnutzungen, vorhandene naturnahe Elemente sowie den Charakter der Siedlungen geprägt.

Relief Das Landschaftsbild in der Gemeinde Heldenstein ist vor allem durch die markanten Unterschiede der drei Naturräume ge- prägt, die sich vor allem in der Topografie zeigen. Die von den Isenauen Richtung Süden hin ansteigende Hochfläche, die wie ein Keil in der Landschaft liegt und Richtung Inntal steil abfällt, bildet eine eigene Einheit, von der aus man einen weiten Blick in das großteils flach hügelige Umland hat. Die Waldstrukturen auf der Kuppe dieser Erhebung bilden eine markante Krone. Auch an den Hängen und zu den Übergängen zu den flacheren Bereichen befinden sich Waldstrukturen, die als Grenze den Übergang markieren.

Die hügelige Vorfläche dieser im Süden der Gemeinde liegen- den Erhebung ist durch kleine Bachtäler und durch vereinzelte kleinere Waldstrukturen und Ortsteile geprägt. Richtung Isen fällt das Gelände nochmals ab und bleibt dann auf einem über 1 km breiten Streifen entlang des Flusses auf einem gleichblei- benden Niveau. Der Übergang von Isental und Inntal ist im Os- ten eigentlich ein recht fließender, doch durch den Bau der Bundesstraße wurde diese weite Landschaftsstruktur zerschnit- ten. Diese Zerschneidung wird durch den Bau der Bundesau- tobahn A94 nochmals zunehmen und das Landschaftsbild nochmals verändern.

Grundsätzlich sind die Flächen durch landwirtschaftlichen An- bau geprägt. Im Isental wird diese Nutzung durch ausbleibende Flurvegetation sehr offenbar. Nur entlang des Flusses besteht ein kleiner Streifen Auwald. Ansonsten dominieren die weiten Fluren, die keine trennenden Heckenstrukturen besitzen.

sh. Themenkarte Kulturlandschaftliche Merkmale Infrastruktur für Neben den naturräumlichen Gegebenheiten weist die Gemein- Tourismus und de Heldenstein aber auch Kulturlandschaftliche Besonderheiten Naherholung auf. Die Themenkarte Infrastruktur für Tourismus und Naherho- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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lung stellt das Angebot der größtenteils durch kulturell geprägte Nutzungen entstandenen Naherholungs-Möglichkeiten und Aussichtspunkte dar.

Ein besonders markanter kultureller und landschaftlicher Ort ist der Ortsteil Kirchbrunn mit seiner auf einem Hügel stehender Wallfahrtskirche. Der spätbarocke Bau mit der typischen Zwie- belhaube ist vom Hauptort gut zu erkennen. Die Kirche bietet mit den darum angepflanzten Bäumen einen attraktiven Blick- fang und Aussichtspunkt, der aus der Flur hervorsticht. Eine ähnlich gebaute Kirche befindet sich in einer weniger exponier- ten Lage direkt an einem kleinen Waldstück auch in Haigerloh im Südosten der Gemeinde. Die katholische Filialkirche St. Jo- hannes der Täufer liegt direkt an den Hängen des Glatzberges anschließend an den Ort und hat deshalb eine weniger markan- te Wirkung in der Landschaft.

Die katholische Pfarrkirche in Heldenstein dagegen, ein spätgo- tischer Bau, sticht durch ihren markanten zugespitzten West- turm aus dem Kernort hervor und bietet einen Orientierungs- punkt in der Landschaft. In der Flusslandschaft des Isen fallen immer wieder alte Mühlen auf, die aktuell nicht mehr genutzt werden oder als Wohnhäuser dienen. Diese Handwerksgebäude sind Zeugen der technischen Wassernutzung und auch ein Teil der Kulturlandschaft.

Die verschiedenen Naturräume halten durch die Vielfalt an Re- liefstrukturen für Anwohner und Erholungssuchende verschie- dene Potenziale bereit: Die sanfte Hügellandschaft und die zahlreichen Aussichtspunkte in der Gemeinde eignen sich für landschaftsbezogene Aktivitäten. Weite Rundumsichten in die Landschaft laden zum Verweilen ein. Die verkehrsarmen Stra- ßen bieten eine Grundlage für das Wandern, Radfahren oder Reiten. Besonders markant sind die Strecken entlang der Bach- tälchen des Hartinger Bachs und des Goldaugrabens, der im späteren Verlauf in den Hartinger Bach mündet und der Höhen- rücken des Ortsteils Glatzberg. Eine Beschilderung fehlt bisher. Ruhebänke sind nur in geringe Zahl im Gemeindegebiet zu fin- den.

Die bäuerliche Kulturlandschaft und das bäuerliche Leben könn- te vor allem in den kleinen Ortsteilen der Gemeinde eine Quali- tät für den Fremdenverkehr sein. Die flache Auenlandschaft der Isen ist für Erholungssuchende noch nicht erschlossen. Eine Besonderheit für Naturinteressierte stellt die ehemalige Kiesgrube im Osten der Gemeinde dar. Das Pflege- und Schutzkonzept für geschützte Arten von Feucht- und Trocken- landlebensräumen wird auf einer Besucherplattform mit Hilfe von Erläuterungstafeln veranschaulicht.

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sh. Themenkarte Landschaftseinheiten der Gemeinde Heldenstein Landschafts- Anhand der beschriebenen Charakteristika lässt sich die Ge- einheiten meindefläche in Untereinheiten einteilen, welche zur Konkreti- sierung von Planungszielen herangezogen werden können. Diese Untereinheiten werden im Folgenden als Landschaftsein- heiten bezeichnet. Die Einteilung erfolgt anhand einer Differen- zierung über natürliche (z.B. Relief, Böden, Vegetation) und anthropogene (z.B. Siedlungskörper, Verkehrsachsen) Merkma- le, aber auch nach der Gesamtstruktur der Landschaft (z.B. Flächendimensionen). Tabelle 1 sowie die Themenkarte Land- schaftseinheiten zeigen als Ergebnisse dieser Differenzierung 6 Landschaftseinheiten:

Landschaftseinheiten der Gemeinde Heldenstein (WGF 2015) Auen- und Flussbereich nördlich der DB-Trasse und Isental B12 bis zur Isen Täler aller restlichen Fließgewässer im Gemeinde- Bachtäler gebiet inkl. ihrer Uferbereiche (Hartinger Bach, Wei- denbacher Bach, Kirchbrunner Bach) Hochterrasse Südlich A 94 zwischen Niederheldenstein und Dillis- Inntal heim topografisch unterhalb des Terrassenrandes Bereiche rund um Heldenstein bis auf Bachtäler und Hügelland Steilhänge Steilhänge Terrassenrand zwischen Niederheldenstein und und Terras- Glatzberg sowie Steilhänge nördlich und südlich von senränder Goldau und nördlich von Lauterbach Teil des Lauterbacher Forsts auf Anhöhe im südli- Waldgebiete chen Gemeindegebiet und eines weiteren Waldflä- che im Südosten der Gemeinde

1.2.6 Naturschutz Nach dem Bundesnaturschutzgesetz können Teile von Natur und Landschaft einen besonderen Schutz erhalten. Derzeit be- sh. Themenkarte stehen im Gemeindegebiet folgende rechtskräftige Schutzge- Naturschutz bietsausweisungen, die im FNP/LP nachrichtlich dargestellt sind:

Natura 2000 Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur (§ 31ff BNatSchG) Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogel- schutz-Richtlinie (Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten) und den Schutzgebie- ten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Le- bensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen). Mit derzeit über 20 Prozent der Fläche der EU ist Natura 2000 das größte Schutzgebietsnetz weltweit.

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In Heldenstein befindet sich eine Teilfläche eines ausgewiese- nen FFH-Gebiets:

„Kammolch-Habitate in den Landkreisen Mühldorf und Altötting" Gebiet-Nr. Gebietsname Gesamtgröße Fläche in Helden- stein Kammmolch-Habitate in 7842- den Landkreisen Mühldorf 113,6 ha 11,37 ha 371.03 und Altötting

Die Fläche im Osten der Gemeinde Heldenstein (sog. Wadle- Grube) war in der Vergangenheit ein aktiver Kiestageabbau. Nach Stilllegung der Abbauflächen konnte der Bund Natur- schutz die Flächen erwerben. Durch Pflegemaßnahmen wird eine übermäßige Verbuschung der Grube verhindert und das aus natürlicher Sukzession entstandene Mosaik aus trockenen und feuchten Offenlandstandorten erhalten, da die dort behei- mateten Arten vor allem offenes Gelände und sonnige Gewäs- serufer als Habitate haben. Hierdurch werden neben weiteren seltenen Arten Kammmolch, und Gelbbauchunke geschützt.

Die Pflege der Flächen wird in Form einer Beweidung durch Ziegen, Pferde und Rinder durchgeführt. In einen Unterstand mit Informationstafeln wird das Pflegekonzept der Wadle-Grube dargestellt und kann für Interessierte nachempfunden und durch Fenster betrachtet werden.

Geschützte Land In Heldenstein gibt es zwei geschützte Landschaftsbestandteile. schaftsbestandteile (§ 29 BNatSchG ) Die „Wadle-Grube“, ist nicht nur als FFH-Fläche, sondern auch als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.

Im Südwesten liegt der zweite geschützte Landschaftsbestand- teil in der Gemeinde, die „Holzwiesen südlich von Lauterbach“. In den Auen des Hartinger Bachs werden hier wertvolle feuchte Gebiete geschützt.

Naturdenkmäler Als Naturdenkmäler werden herausragende 'Einzelschöp- (§ 28 BNatSchG ) fungen' der Natur geschützt. In der Regel sind dies besonders alte und stattliche Einzelbäume. In Heldenstein bestehen fol- gende rechtskräftig ausgewiesenen Naturdenkmäler:

Naturdenkmale in der Gemeinde Heldenstein ND 239 Eiche auf Flur Nummer 494, Nummer 239 ND 239 Linde mit Feldkreuz auf Flurnummer 1125, Nummer 239

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Geschützte Biotoptypen Teile der kartierten Bipotopflächen auf dem Gemeindegebiet (§ 30 BNatSchG) Heldensteins stehen unter den Schutz des § 30 des Bundesna- turschutzgesetzes und Art.23 des Bayerischen Naturschutzge- setzes. Dies betrifft beispielsweise Fließgewässer mit ihren Au- waldbereiche, Seggenriede und Röhrichte sowie feuchte und nasse Hochstaudenfluren und wärmeliebende Säume. Diese Flächen fallen unter den Schutz vor Zerstörung und erheblichen Beeinträchtigungen.

Ausgleichs- und Ersatz- In einer Recherche beim Landratsamt des Landkreises Mühl- flächen dorf am Inn (Untere Naturschutzbehörde) sowie durch Daten von der Gemeinde Heldenstein zur Bauleitung und welchen der Autobahndirektion Südbayern (ABDS) zum Bau der A 94 wur- den die Flächen für die Umsetzung von Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen zusammengetragen. Diese Sammlung enthält 33 Flächen. Insgesamt ergeben sich daraus mehr als 21 ha, von denen etwa 3,5 ha auf den Bau der A 94 ab der Anschlussstelle bei Küham entfallen. Durch die auf den Flächen umgesetzten Maßnahmen nach § 14 (1) BNatSchG werden die mit einem Vorhaben einherge- henden Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Land- schaftsbildes gleichartig ausgeglichen oder, soweit ein Aus- gleich nicht zu leisten ist, durch Ersatzmaßnahmen gleichwertig kompensiert.

1.3 Nutzungen im Landschaftsraum 1.3.1 Landwirtschaft Landwirtschaftliche Betriebe sind technisch-wirtschaftliche Ein- heiten mit einheitlicher Betriebsführung, die landwirtschaftliche Erzeugnisse hervorbringen oder zusätzlich auch Dienstleistun- gen anbieten. Seit 2010 gelten 5 ha oder mindestens 10 ha Waldfläche als Untergrenze für landwirtschaftliche Betriebsgrö- ßen. Seit 1999 lag die Erfassungsgrenze bei 2 ha. Somit kön- nen die Daten nur bedingt verglichen werden. (Statistik Kom- munal, 2018)

Landwirtschaftliche Betriebe in Heldenstein 1999 2003 2005 2007 2010 52 52 53 49 41 unter 5 ha 5 6 5 7 2 5 bis unter 10 ha 3 4 8 6 6 10 bis unter 20 ha 10 9 9 6 6 20 bis unter 50 ha 30 27 24 21 19 50 ha oder mehr 4 6 7 9 9

(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2018)

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1.3.2 Forstwirtschaft Waldfläche Die Waldfläche in Heldenstein betrug 2010 ca. 266 ha und nimmt damit rund 13,4 % des Gemeindegebiets ein. Im Ver- gleich dazu kann man den bayerischen Landesdurchschnitt heranziehen, der bei 35,1% liegt (Statistik kommunal 2014). Dadurch zeigt sich, dass die Gemeinde Heldenstein im Ver- gleich eine recht waldarme Gemeinde ist.

Waldfunktionen Die vielfältigen Aufgaben, die der Wald für die Landeskultur erfüllt, lassen sich in Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion glie- dern. Sie wurden bei der Aufstellung des Waldfunktionsplans erfasst. Wälder besitzen diese drei Funktionen von Haus aus, diese können jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Be- sonders hochwertige Funktionen erfordern einen gewissen Schutz derselben.

Zum einen bietet Wald im Kontext seiner Schutzfunktion Le- bensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Kartiert sind im Gemeindegebiet Teile des Waldes südlich von Lauterbach und kleinere Flächen im Südosten, die zu einer größeren Waldstruk- tur gehört der sich Richtung Nordosten weiterzieht.

Die Schutzfunktion des Waldes wird auch beim Thema Boden genutzt. Wald mit Bodenschutzfunktion ist im am Glatzberg im Lauterbacher Holz zu finden. Dabei geht es primär um Schutz vor Erosionsschäden durch Wind und Wasser, Aushagerungen, Steinschlag, Rutschungen und Bodenkriechen. Das Wurzelsys- tem der Bäume festigt den Boden und der Waldkörper schwächt Winde ab und schirmt ab.

Neben diesen Schutzfunktionen hat Wald auch grundsätzlich eine Erholungsfunktion. Bei Waldstrukturen in der Nähe von Städten und Siedlungen und in bekannten Erholungsräumen wird diese Funktion nochmals verstärkt gekennzeichnet. In der Gemeinde Heldenstein hat nur ein kleiner Teil im Südosten eine Erholungsfunktion. In der Nachbargemeinde Ampfing befindet sich eine größere Waldstruktur mit Erholungsfunktion.

1.3.3 Erholung und Der Fremdenverkehr spielt in der Gemeinde Heldenstein keine Fremdenverkehr relevante Rolle. Es besteht kein touristisches Angebot. Auch die Wander- und Radwege beschränken sich auf ein

kommunales Angebot. Nur ein überregional wichtiger Radweg, der Isentalradweg, verläuft außerhalb des Gemeindegebietes im Nordosten. Wanderwege gibt es nur außerhalb des Gemein- degebietes. Die Landschaft der Gemeinde hat durch ihre Topographie und abwechslungsreiche Struktur jedoch einen hohen Wert für die Naherholung. Aussichtspunkte und lokale kulturelle Besonder- heiten wie die Kirchen in den Ortsteilen geben dem Raum einen Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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eigenen Erholungs-Charakter.

1.3.4 Wasserwirtschaft

Trinkwasserversorgung In Heldenstein besteht eine durch Trinkwasserbrunnen gesi- cherte Versorgung mit Wasser. Der Anschlussgrad an die öf- fentliche Wasserversorgung lag im Jahr 2013 bei 98,7%, der Anschlussgrad an die Kanalisation und Kläranlag bei 98%. (Sta- tistik kommunal 2014)

Wasserschutzgebiete Die besondere Geologie des Unteren Inntals mit den fluvialen sh. Themenkarte Schottern bedingt, dass das Oberflächenwasser tief in den Bo- Schutzgut Wasser den eindringen kann und deshalb das Grundwasser speisen kann. Diese Wasserquellen werden durch Trinkwasserschutz- gebiete geschützt, damit die Qualität des Grundwasserkörpers in diesem Bereich erhalten bleibt. Im Isen-Sempt-Hügelland, also in den größeren Gemeindeteilen gibt es durch die Geologie bestimmt keine weiteren Trinkwasserschutzgebiete. Die Trinkwasserversorgung der Gemeinde wird bisher durch ein Wasserschutzgebiet im Südosten der Gemeinde gewährleistet. Dieses grenzt an das Gebiet von Waldkraiburg an. Eine Neube- rechnung der Wasserschutzgebiete hat ergeben, dass die ge- planten Wasserschutzgebiete viel größer als der Bestand aus- fallen müssen. In der Themenkarte Schutzgut Wasser sind die bestehenden Wasserschutzgebiete dargestellt. Da sich die ge- planten Neuausweisungen der Schutzgebiete noch in der Pla- nung befinden, werden die neuen Abgrenzungen noch nicht dargestellt. Man kann aber davon ausgehen, dass die geschütz- ten Flächen um ein Vielfaches größer seinen werden, als die bestehenden Gebiete.

Hochwasserschutz

Überschwem- Die Isen im Norden der Gemeinde hat ein recht großes Über- mungsgebiet schwemmungsgebiet, das die flach abfallende Aue im Extrem- fall komplett mit Wasser flutet. Das Überschwemmungsgebiet der Isen bezogen auf ein 100 jährliches Hochwasser wurde amtlich ermittelt und vorläufig gesichert. Es ist im FNP / LP nachrichtlich dargestellt.

Für die kleineren Bäche in der Gemeinde bestehen keine rech- nerisch ermittelten Überschwemmungsgebiete. Es ist davon auszugehen, dass die natürliche Aue bei starken Hochwässern geflutet werden kann. Im RP sind zwei kleine Gebiete außer- halb der Isenauen als Überschwemmungsgebiet dargestellt; diese befinden sich am Weidenbach und am nördlichen Teil des Hartinger Bachs.

Der Hauptort Heldenstein und die Ortsteile wurden im Wesentli- chen auf topographisch höher liegenden Orten außerhalb der Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Auen errichtet. Eine Gefährdung von Siedlungsflächen im Hochwasserfall ist nicht gegeben; Hochwasserschutzmaßnah- men sind nicht erforderlich.

Abweichend davon bestehen aber Einzelgebäude im Isental, die aufgrund ihrer Lage dem Hochwasser ausgesetzt sind und durch gebäudebezogenen Objektschutz sich selbst schützen müssen. Dies trifft auf alte landwirtschaftliche Anwesen zu, aber leider auch auf einzelne relativ neu errichtete Wohngebäude.

Um die Sicherheit der Siedlung auch bei Hochwasser gewähr- leisten zu können, ist es erforderlich, in der folgenden Bauleit- planung eine Berechnung von Überschwemmungsgebieten (HQ100) für Bebauungen an Gewässerabschnitten durchführen zu lassen und die Ergebnisse in der Planung entsprechend zu berücksichtigen und in die Bebauungspläne mitaufzunehmen.

Wassersensible Wassersensible Bereiche sind wasserbeeinflusste Standorte, Bereiche die durch über die Ufer tretende Bäche und Flüsse, temporär hohen Wasserabfluss in sonst trockenen Talstrukturen und teil- weise hoch anstehendem Grundwasser beeinträchtigt werden.

Die Wahrscheinlichkeit einer Überschwemmung kann für diese Flächen nicht angegeben werden, d. h. diese Flächen können durch kleine oder auch extreme Hochwasserereignisse beein- flusst werden.

Im Gemeindegebiet findet man wassersensible Bereiche an allen Flüssen und Gewässern. Diese Bereiche ziehen sich aber auch entlang von Tallagen ohne Gewässer. Meist sind diese Trockentäler durch ihre wasserabführende Funktion trotzdem durch feuchte Böden geprägt, da hier meist das Wasser ge- sammelt abfließt.

Die Wassersensiblen Bereiche in Heldenstein werden in der Themenkarte Boden dargestellt. Dort repräsentieren die Gley- böden diese Bereiche.

1.4 Ortsstruktur und Siedlungswesen

1.4.1 Siedlungsentwicklung Die Gemeinde Heldenstein, ihre historische Entwicklung und Ortstruktur ihre aktuellen Siedlungsstrukturen sind in hohem Maße von der Lage in der Landschaft geprägt. Charakteristisch für Helden- stein sind die einzelnen Ortsteile, die meist durch ausgeprägte topografische Strukturen voneinander getrennt sind. Neben dem Hauptort Heldenstein zeichnen sich deutlich die Ortsteile Wei- denbach, Lauterbach, Niederheldenstein und Haigerloh als Siedlungsschwerpunkte ab. Der nördliche Bereich (Isental) ist nahezu unbebaut. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Topografie und Siedlungsent- wicklung

Während im Urkataster (1824/25) der heutige Hauptort – Ober- heldenstein - noch den anderen Ortsteilen bezüglich der bauli- chen Bedeutung nahezu gleichgestellt war, zeigt die heutige Karte deutlich den Schwerpunkt in der Siedlungsentwicklung der letzten Jahre in dessen Richtung. Inzwischen ist der ur- sprüngliche Ortsteil Heldenstein mit dem kleineren Ortsteil Hart- ing zusammengewachsen. In Richtung Küham ist nur noch eine schwache Zäsur zu erkennen. Die deutlich wahrnehmbare Abgrenzung der einzelnen Ortsteile durch die Höhenrücken prägt jedoch nach wie vor den Charak- ter des Gemeindegebietes.

Insgesamt besteht die Gemeinde Heldenstein aus 23 Ortsteilen. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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1.4.2 Ortsbild und Sanierung

Ortsbild

Ortsentwick- Ab 1970 wurden in Heldenstein, Weidenbach, Harting und Lau- lungsgutachten terbach flächige Einfamilienhausquartiere errichtet. Es zeigt sich dabei ein eklatantes Missverhältnis zwischen gewachsenen Strukturen und schnellen Wachstumszonen, so in Harting, Hel- denstein und Lauterbach. Diese Fehlentwicklung scheint im Kernort Heldenstein noch am ehesten reparabel, da durch die Entwicklung einer neuen Ortsmitte und das Nachwachsen einer entsprechenden Infrastruktur ein Gegengewicht zu der Mono- struktur „Wohnen“ geschaffen werden kann. In Lauterbach ist diese Möglichkeit nicht vorhanden, gleichzeitig ist hier das Missverhältnis Alt / Neu am größten. (OEG Gemeinde Helden- stein 1995, Ortsplanungsstelle für Oberbayern)

Interdisziplinärer Rahmenplan

Dieses Weiterwachsen der Ortsteile hat sich auch nach Erstel- lung des Ortsentwicklungsgutachtens 1995 fortgesetzt. Die ausgereizten Grenzen für dieses Wachstum sind auch aus to- pografischer Sicht vor allem in Lauterbach deutlich zu spüren.

Die gegenüber der Flächennutzungsplanung von 1985 geänder- te Trassenführung der Autobahn A94 direkt entlang des Hauptortes und die Eröffnung eines Abschnittes von Helden- stein nach Mühldorf im Dezember 2012 sowie die geplante Fer- tigstellung der Autobahn auch in westlicher Richtung bis Dorfen (Planfeststellung: 22.11.2011, geplante Fertigstellung: 2019) Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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haben neben der Entstehung von neuen Wohngebieten auch bereits zur Ausweisung erster Gewerbeflächen geführt.

1.4.3 Denkmalschutz

Baudenkmäler In der Gemeinde Heldenstein befinden sich 23 Baudenkmäler sh. Themenkarte gem. Art.1 Abs.2 Denkmalschutzgesetz (DSchG) (Stand: 2016). Denkmalschutz  D-1-83-120-24 Bahnhofstraße 3. Remise, Westtrakt des Vierseithofs, Flachsatteldachbau mit Zierputz und Gliederungen, 1855, nach Brand 1904 erneuert. nachqualifiziert  D-1-83-120-7 Bergstraße 4. Kath. Filialkirche St. Johannes d. T., barocker tonnen- gewölbter Saalbau mit polygonalem Chor und Westturm, 1730; mit Ausstattung. nachqualifiziert  D-1-83-120-5 Goldau 10. Stadel, Ständerbohlenstadel mit Halbwalmdachdach und Bundwerk, 1638, später verändert; Getreidekasten, frei- stehender Blockbau mit Satteldach und Bundwerk, noch 17. Jh., transferiert aus Perlesham, Gde. Oberbergkir- chen. nachqualifiziert  D-1-83-120-6 Goldau 18; Goldau 16. Haufenhof; ehem. Wohnstallhaus, erdgeschossiger Flachsatteldachbau, im Kern 17. Jh., stark überformt; Stadel, eintenniger Ständerbohlenstadel mit Walmdach, Bundewerk und eingestelltem Getreidekasten, bez. 1608, Getreidekasten bez. 1595, Stadel 1988 demon- tiert, saniert und wiederaufgestellt; Brunnenschacht, gemauert, bez. 1604; Zuhaus, zweigschossiger Sattel- dachbau mit Greddach, Putzgliederung und Traufschrot, 1875; Backhaus, kleiner ziegelsichtiger Satteldachbau, 19. Jh. nachqualifiziert  D-1-83-120-9 Harting 8. Stadel, teilweise verbretterter Ständerbohlenbau mit Flachsatteldach und Bundwerk, 1. Drittel 19. Jh. nachqualifiziert  D-1-83-120-10 Harting 11. Remise, massiver Frackdachbau mit Putzgliederungen und Bildnische, bez. 1894. nachqualifiziert  D-1-83-120-15 Hofstraße 3. Pfarrhof, zweigschossiger Walmdachbau mit Putzgliede- rung, 1705. Nachqualifiziert  D-1-83-120-19 Hohlfeld. Lourdeskapelle, kleiner Satteldachbau, Ende 19. Jh. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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nachqualifiziert  D-1-83-120-17 In Küham. Lourdeskapelle, kleiner neugotischer Satteldachbau mit Lourdesgrotte, bez. 1885. nachqualifiziert  D-1-83-120-11 Isenmühle 3. Hofkapelle, barocker Satteldachbau mit Pilastergliede- rung und Schweifgiebel, 1739; mit Ausstattung. nachqualifiziert  D-1-83-120-16 Isenstraße 4. Wohnstallhaus, zweigeschossiger verputzter Flachsat- teldachbau mit Traufschrot und Blockbaukniestock, um 1860; Stadel, Riegel- Bundwerkstadel mit Satteldach, massivem Sockel und eingestelltem Getreidekasten, bez. 1804, Getreidekasten 17. Jh., transferiert aus Hau- sing, Gde. . nachqualifiziert  D-1-83-120-8 Kirchberg. Wegkapelle, kleiner offener Satteldachbau mit Dreiecks- giebel, wohl 19. Jh. nachqualifiziert  D-1-83-120-12 Kirchbrunner Straße 12. Kath. Wallfahrtskirche Maria Schnee, spätbarocker lisenengegliederter Zentralbau mit eingezogenem hal- kreisförmigem Chor und Westturm, 1760/62; mit Aus- stattung. nachqualifiziert  D-1-83-120-1 Kirchstraße 3. Kath. Pfarrkirche St. Rupert, einschiffiger spätgotischer Bau mit eingezogenem polygonalem Chor und West- turm, 2. Hälfte 15. Jh., durch Josef Elsner 1897/98 rego- tisiert, Herz-Jesu-Kapelle, 1905; mit Ausstattung. nachqualifiziert  D-1-83-120-2 Kirchstraße 12. Ehem. Schulhaus, zweigeschossiger biedermeierlicher Satteldachbau, bez. 1825. nachqualifiziert  D-1-83-120-18 Lauterbach 31. Kath. Filialkirche St. Georg, barockisierter spätgotischer Saalbau mit eingezogenem polygonalem Chor und Westturm, erbaut wohl 1521, um 1602 erhöht, 1682 ba- rockisiert, Ausbauten im 18. und 19. Jh.; mit Ausstat- tung. nachqualifiziert  D-1-83-120-26 Lauterbach 32. Ehem. Pfarrhaus, zweigeschossiger, giebelseitig er- schlossener Flachsatteldachbau mit teilverbrettertem Giebelschrot, um 1711/12, teilweise umgebaut 1. Hälfte 19. Jh. nachqualifiziert Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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 D-1-83-120-13 Nähe Kirchbrunn. Brunnenschacht in moderner Einhausung, gefasster Schacht aus Naturstein, wohl 18. Jh. nachqualifiziert  D-1-83-120-14 Nähe Kirchbrunn. Kruzifix, gefasstes Holzkruzifix mit Wettermantel, 19. Jh. nachqualifiziert  D-1-83-120-27 Schellenberg 2. Blockbau-Obergeschoss und beidseitig anschließende Bundwerksysteme eines firstgedrehten Stockhauses, bez. 1848, aus Reit, Gde. 1996/97 transferiert und mit detailgetreu erneuerter Traufseitlau- be und unter Verwendung historischer Ausbaudetails über rekonstruierend nachgebildetem gemauertem Erd- geschoss wiedererrichtet. nachqualifiziert  D-1-83-120-22 Schmidham 1. Vierseithof; Wohnstallhaus, zweigeschossiger Sattel- dachbau mit Kniestock, Putzgliederung und traufseiti- gem Balkon, bez. 1878; westlich Stallgebäude, langge- streckter Krüppelwalmdachbau mit Putzgliederung, er- baut 1922; östlich Remisenstadel, langgestreckter Krüp- pelwalmdachbau mit Putzgliederung, um 1922; südlich Stadel, zweigschossiger Satteldachbau mit Putzgliede- rung, um 1922; eiserner Hofzaun. nachqualifiziert  D-1-83-120-23 Weidenbach 21. Kath. Filialkirche St. Petrus, spätgotischer kreuzgratge- wölbter Saalbau mit eingezogenem polygonalem Chor und Südturm, 15. Jh., auf spätromanischer Grundlage des 14. Jh.; mit Ausstattung. nachqualifiziert  D-1-83-120-21 Wiesenstraße 4. Kath. Filialkirche St. Nikolaus, kleiner Saalbau mit ein- gezogenem Rechteckchor und Ostturm, 17. Jh. auf spät- romanischer Grundlage; mit Ausstattung. nachqualifiziert

Die aufgeführten Einzelbaudenkmäler wurden in der Planzeich- nung nachrichtlich aufgenommen.

Ein Ensemble gem. Art.1 Abs. 3 DSchG ist nicht festgesetzt.

Bodendenkmalpflege Im Gemeindegebiet von Heldenstein befinden sich folgende 16 Bodendenkmäler: (Stand: 2016)  D-1-7740-0013 Ringwall des frühen Mittelalters mit vor- gelagerten Außenwerken. nachqualifiziert  D-1-7740-0014 Ringwall des frühen Mittelalters. nachqualifiziert Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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 D-1-7740-0015 Ringwall des frühen Mittelalters. nachqualifiziert  D-1-7740-0053 Verebneter Burgstall des hohen oder späten Mittelalters. nachqualifiziert  D-1-7740-0054 Verebneter Burgstall des hohen oder späten Mittelalters. nachqualifiziert  D-1-7740-0055 Verebnete Viereckschanze der späten Latènezeit. nachqualifiziert  D-1-7740-0061 Grabhügel vorgeschichtlicher Zeitstel- lung. nachqualifiziert  D-1-7740-0205 Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung. nachqualifiziert  D-1-7740-0207 Untertägige mittelalterliche und frühneu- zeitliche Befunde im Bereich der Kath. Pfarrkirche St. Rupert in Heldenstein und ihrer Vorgängerbauten. nachqualifiziert  D-1-7740-0209 Untertägige mittelalterliche und frühneu- zeitliche Befunde im Bereich der Kath. Filialkirche St. Petrus in Weidenbach und ihres Vorgängerbaus. nachqualifiziert  D-1-7740-0211 Untertägige spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich der Kath. Filialkir- che St. Johannes der Täufer in Haigerloh und ihres Vor- gängerbaus. nachqualifiziert  D-1-7740-0217 Untertägige mittelalterliche und frühneu- zeitliche Befunde im Bereich der Kath. Filialkirche St. Ni- kolaus in Niederheldenstein. nachqualifiziert  D-1-7740-0219 Untertägige mittelalterliche und frühneu- zeitliche Befunde im Bereich der Kath. Filialkirche St. Georg in Lauterbach. nachqualifiziert  D-1-7740-0266 Straße der römischen Kaiserzeit, Teil- stück der Trasse Augsburg-Wels. nachqualifiziert  D-1-7740-0268 Siedlung der Bronzezeit, der Urnenfel- derzeit und der Hallstattzeit, Brandbestattungen der Hallstattzeit und Kreisgräben vorgeschichtlicher Zeitstel- lung sowie Verhüttungsplatz der Hallstattzeit. nachqualifiziert  D-1-7740-0272 Untertägige frühneuzeitliche Befunde im Bereich der Kath. Wallfahrtskirche Maria Schnee in Kirchbrunn. nachqualifiziert Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Die Bodendenkmäler wurden im Plan nachrichtlich aufgenom- men.

1.4.4 Baurecht, Art und Maß der Nutzung,

Flächennutzungsplan Der rechtswirksame Flächennutzungsplan (Bekanntmachung sh. Themenkarte der Genehmigung am 7.03.1985) mit den zwischenzeitlich er- Bauleitplanung folgten 13 Änderungen kann den gegebenen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Die Gemeinde Heldenstein stellt daher mit Beschluss vom 11.03.2014 einen neuen Flächennutzungsplan (FNP) mit inte- griertem Landschaftsplan (LP) auf.

Übersicht FNP-Änderungen

Bebauungspläne Die Gemeinde verfügt über 31 rechtskräftige Bebauungspläne und 5 Innen- bzw. Außenbereichssatzungen. (Stand Juli 2019). Vor allem im Hauptort und im nördlichen Teil von Lauterbach sind die baulichen Entwicklungen zum großen Teil über rechts- kräftige Bebauungspläne und Satzungen geregelt.

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Übersicht Bebauungspläne

Die Bebauungspläne und Satzungen können bei der Gemeinde eingesehen werden.

Art der Nutzung Die Verteilung der überwiegenden Art der Nutzung lässt sich (Bestand) wie folgt skizzieren:

Alle Ortsteile besitzen in ihrem Kerne noch einen dörflichen An- satz mit einer gemischten, teils dörflichen Struktur. In den Orts- teilen Weidenbach, Niederheldenstein und Haigerloh ist diese Mischstruktur ortsteilbestimmend. Im Hauptort Heldenstein so- wie im Ortsteil Lauterbach ist inzwischen Wohnnutzung vorherr-

schend. sh. Themenkarte landwirtschaftliche In den Ortsteilen Weidenbach, Niederheldenstein und Haigerloh Nutzung sowie im Außenbereich sind noch zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe gemeldet. (Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Töging, 2015)

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Übersicht landwirtschaftli- che Betriebe

Gemeinbedarfseinrichtungen sind mit Ausnahme der Dorfkir- chen nur im Hauptort vorhanden.

Entlang der Bahnflächen und der neuen Autobahn haben sich in den letzten Jahren erste Gewerbebetriebe angesiedelt.

Maß der Nutzung In Heldenstein ist Einzelhausbebauung vorherrschend. Die Siedlungskörper sind an sich abgeschlossene Strukturen, die sich in den Landschaftsraum einfügen. Innerhalb der Ortsteile besteht eine relativ ausgewogene Dichte, Bereiche mit herausstechend höherer Baudichte bestehen nicht.

Die den Ortsteilen mit hohen Anteilen an landwirtschaftlicher Nutzung ist der Nutzung folgend die Baustruktur aufgelockert.

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1.4.5 Bautätigkeit und Wohnungswesen

Wohngebäude Jahr Wohn- Gebäude Gebäude mit 2 Gebäude gebäude ins- mit 1 Woh- Wohnungen mit 3 und gesamt nung mehr Woh- nungen 2011 743 620 101 22 2015 790 662 102 26 2017 807 674 104 29 (Quelle: Statistik kommunal 2018)

Wohnungen Anzahl der Wohnungen insgesamt: 1.032 (2017) durchschnittliche Raumzahl: 6,0 (2017) durchschnittliche Wohnfläche: 133,5 m² (2017) Belegungsdichte: 2,5 (2017) Wohnfläche je Einwohner: 53,3 m² (2017) (Quelle: Statistik kommunal 2018)

Baugenehmigungen Jahr neue Wohnge- davon mit 1 neue Woh- bäude Wohnung nungen (Anzahl) (%) 2000 17 12 70,6 29 2010 6 6 100 7 2011 15 14 93,3 20 2012 9 8 88,9 14 2013 7 6 85,7 10 2014 14 10 71,4 22 2015 8 7 87.5 15 2016 12 8 66,7 26 2017 14 11 78,6 24 (Quelle: Statistik kommunal 2018)

Baufertigstellungen Jahr neu errichtete davon mit 1 neue Woh- Wohngebäude Wohnung nungen (Anzahl) (%) 2000 12 11 91,7 17 2010 5 4 80,0 9 2011 8 6 75,0 16 2012 10 10 100 10 2013 16 16 100 15 2014 9 7 77,8 16 2015 10 6 60,0 20 2016 8 7 87,5 10 2017 9 6 66,7 22 (Quelle: Statistik kommunal 2018) Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Das Wohnungswesen in Heldenstein wird mit einem Anteil von über 80% durch bestehende Wohngebäude mit 1 Wohnung bestimmt. Während in den Jahren 2012 / 2013 ausschließlich Einfamilienhäuser gebaut wurden, wurden jüngst auch wieder Gebäude mit mehreren Wohnungen errichtet, wobei der Schwerpunkt auch weiterhin auf der Einzelhausbebauung liegen wird.

1.5 Bevölkerung Derzeit leben in der Gemeinde Heldenstein ca. 2.585 Einwoh- ner (Stand 31.12.2017). Die Einwohner der Gemeinde Heldenstein verteilen sich auf viele kleine Ortschaften und Weiler. Größere Ansiedlungen sind, neben dem Hauptort Heldenstein, die Ortsteile Haigerloh, Nie- derheldenstein, Lauterbach und Weidenbach.

Einwohnerentwicklung Jahr Einwohner Wachstum gegenüber Vorjahr Anzahl % 2008 2.382 - 7 - 0,3 2010 2.402 33 1,4 2011 2.452 50 2,1 2012 2.433 - 19 - 0,8 2013 2.473 40 1,6 2014 2.507 34 1.4 2015 2.518 11 0,4 2016 2.552 34 1,4 2017 2.585 33 1,3 (Quelle: Statistik kommunal 2018) Von 1900 (990 EW) an wuchs die Gemeinde kontinuierlich. Die Auswertung der aktuellen Bevölkerungsentwicklungen und die sich im Bau befindende Autobahn A94 lassen ein weiteres Wachstum der Gemeinde und damit einhergehend ein fort- schreitendes Bevölkerungswachstum erwarten.

Bevölkerungsbewegung Jahr Gebo- Gestorb. Saldo Zuzug Fortzug Saldo ren 2000 18 31 -13 101 95 6 2010 24 26 -2 150 115 35 2011 14 32 -18 134 76 58 2012 17 33 -16 111 114 -3 2013 21 22 -1 142 103 39 2014 20 25 -5 131 92 39 2015 29 31 -2 128 115 13 2016 26 35 -9 165 131 34 2017 29 26 3 138 108 30 (Quelle: Statistik kommunal 2018) Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Der Zuwachs entsteht überwiegend durch Bevölkerungswande- rung, was zeigt, dass Heldenstein momentan eine Zuzugsge- meinde ist.

Altersstruktur Alter Heldenstein 1987 Heldenstein 2017 Landkreis 2017

Anzahl % An- % Anzahl % zahl unter 6 161 8,9 165 6,4 6.547 5,7 6 - 15 215 11,9 241 9,3 9.427 8,2 15 - 18 83 4,6 78 3,0 3.525 3,1 18 – 25 184 10,2 209 8,1 9.496 8,3 25 – 30 135 7,5 137 5,3 7.252 6,3 30 – 40 298 16,4 324 12,5 13.820 12,1 40 – 50 266 14,7 316 12,2 15.620 13,6 50 – 65 251 13,9 585 22,6 26.138 22,8 65 oder 219 12,1 530 20,5 22.661 19,8 älter Σ 1.812 100 2.585 100 114.486 100 (Quelle: Statistik kommunal 2018) Während sich in den Altersgruppen bis 30 Jahre eher eine stagnierende oder abnehmende Tendenz zeigt, zeichnet sich vor allem eine Zunahme der Bevölkerung über 50 ab. Dieser Bruch in der Alterspyramide macht daher eine Überalterung der Bevölkerung (nicht mehr im Beruf stehend) in ca. 20 Jahren absehbar.Die Altersstruktur entspricht weitgehend der des Landkreises Mühldorf am Inn.

Bevölkerungs- Die Bevölkerungsentwicklung bis 2031 wird für Oberbayern und prognose für den Landkreis Mühldorf am Inn als zunehmend prognosti- ziert.

(Quelle: Demographiespiegel für Bayern, 2019)

Bevölkerung Bevölkerung insgesamt 2017 2.585 Bevölkerung insgesamt- vorausberechnet 2024 2.790 Bevölkerung insgesamt- vorausberechnet 2031 2.910 (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2016) Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Veränderung der Bevölkerung 2031 gegenüber 2017 nach Al- tersgruppen

(Quelle: Demographiespiegel für Bayern, 2019)

Die prognostizierte Bevölkerungsveränderung von 2017 bis 2031 von + 12,6%, was einem durchschnittlichen Zuwachs von 0,9% pro Jahr entspricht. Davon wird ein deutlicher Zuwachs des Anteils der Einwohner über 65 Jahre (+33,6 %) und unter 18 Jahren (+20,9%) prognostiziert. Während das Durchschnittsalter 2017 bei 43,1 lag wird es für 2031 auf 43,7 Jahre prognostiziert. Der Jugendquotient steigt von 36,6 auf 41,1; der Altenquotient steigt von 35,2 auf 45,3.

Während die Bevölkerungsvorausberechnung von vor 8 Jahren noch von einem nahezu ausschließlichen Wachstum bei der älteren Bevölkerung ausgegangen ist zeigen die aktuellen Prognosen auch eine Zunahme bei Kindern. Diese Veränderung beruht wahrscheinlich auch auf der Tras- senfestsetzung der Autobahn. Durch den Bau der Autobahn und die damit verbundene sehr gute Anbindung an größere Zentren und den Ballungsraum München ist in den kommenden Jahren mit einem Entwicklungsschub und einem stärkeren Bevölke- rungsanstieg sowie dem Zuzug von Familien zu rechnen.

Der Flächennutzungsplan wird daher für ein starkes Wachstum, konzentriert auf den Hauptort, ausgelegt. Eine Erweiterung der Gemeinbedarfsflächen wird vorgenommen.

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1.6 Wirtschafts- und Erwerbsstruktur

Die Gemeinde Heldenstein ist hauptsächlich eine Wohnge- meinde, die stark vom produzierenden Gewerbe geprägt ist.

Beschäftigte Jahr Beschäftigte am Beschäftigte am Pendlersaldo Arbeitsort Wohnort 2009 342 856 - 514 2010 349 847 - 498 2011 365 904 - 540 2012 360 928 - 574 2013 356 947 - 594 2014 345 997 - 655 2015 425 1.001 - 576 2016 436 1.040 - 604 2017 447 1.092 - 645 (Quelle: Statistik kommunal 2018) Die Zahl der in Heldenstein wohnhaften Beschäftigten nimmt stetig zu. Seit 2015 nimmt auch die Zahl der Beschäftigten in Heldenstein merklich zu. Nach wie vor müssen jedoch mehr Erwerbstätige auspendeln. (derzeit ca. 60%)

Erwerbstätigkeiten Jahr Erwerbs- Land- und Produ- Handel, Dienst- tätige ins- Forstwirt- zierendes Gastge- leistun- gesamt schaft, Gewerbe werbe, gen Fischerei Verkehr 2009 342 11 181 61 89 2010 349 - 180 60 85 2011 365 - 186 69 83 2012 360 - 186 71 80 2013 356 - 183 66 86 2014 345 - 189 32 2015 425 - 159 29 216 2016 436 - 163 40 211 2017 447 - 165 32 (Quelle: Statistik kommunal 2018) Seit 2011 war die Zahl der Erwerbstätigen in Heldenstein leicht rücklaufend. Seit 2015 ist wieder eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Der Schwerpunkt lag 2014 noch mit ca. 54,8 % im Produzieren- den Gewerbe. 2015 hat sich der Schwerpunkt in den Dienstleis- tungsbereich verschoben Mit 48,5 % bildet dieser gemeinsam mit dem produzierenden Gewerbe (36,9 %) den wichtigsten Erwerbsbereich. Im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr sind nur noch 7,2% tätig.

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Hauptarbeitsplatzanbieter sind verarbeitendes Gewerbe und Bauhauptgewerbe. In der Landwirtschaft, die das Landschafts- bild prägt und die Kulturlandschaft erhält, sind die wenigsten tätig. 2010 waren in Heldenstein 41 Landwirtschaftliche Betriebe ansässig, davon waren 30 Betriebe mit einer Größe über 5 ha und 9 mit 20 ha und mehr gemeldet. 2015 existierten in Helden- stein 45 Landwirtschaftliche Betriebe (Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Töging, 2015). Mit dem Bau der Autobahn und der damit verbundenen über- durchschnittlich guten Anbindung der Gemeinde wird sich die Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur in Heldenstein voraussichtlich weiter deutlich verändern.

Frauenanteil der Der Anteil der erwerbstätigen Frauen am Arbeitsort lag 2017 mit Arbeitnehmer 201 bei 45 % und entspricht damit dem Durchschnitt des Land- kreises.

Fremdenverkehr Fremdenverkehr spielt in Heldenstein bislang keine Rolle.

Arbeitslosenzahlen Die Zahl der Arbeitslosen in der Gemeinde Heldenstein ist ge- genüber 2009 leicht rückläufig. 2017 waren 25 Arbeitslose ge- meldet, wovon 6 als Langzeitarbeitslose gelten und 6 Personen 55 Jahre und mehr sind. Die Arbeitslosenzahlen von Heldenstein (2,8%) liegen damit deutlich unter denen des Landkreises (5,2%).

(Quelle: Statistik kommunal 2018) Ausländeranteil 2011 lag der Anteil der in Heldenstein gemeldeten Ausländer bei 3,3 %, was unter dem Ausländeranteil im Landkreis (5,5%) liegt. Seitdem sind im Gemeindegebiet keine wesentlichen Verände- rungen eingetreten. Heldenstein ist nicht von hohen Flüchtlings- zahlen betroffen.

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1.7 Öffentliche und private Versorgung, Gemeinbedarf

1.7.1 Öffentliche Verwaltung Die Gemeinde Heldenstein besitzt gemäß LEP keine zentralört- und Sicherheit sowie liche Funktion und muss somit keine Einrichtungen über den öffentliche Dienstleis- Eigenbedarf hinaus anbieten. tungen Übersicht über vorhandene Einrichtungen und Verwaltungen und entsprechende Planungsabsichten:

Gemeindeverwaltung: Seit 01.01.1980 bilden die Gemeinden Heldenstein und Ratten- kirchen die Verwaltungsgemeinschaft Heldenstein.

Eine Verwaltungsgemeinschaft (VGem) ist eine besondere Form der kommunalen Zusammenarbeit zwischen benachbar- ten, meist kleineren, kreisangehörigen Gemeinden. Das Ziel dieser VGem ist, den kleinen Gemeinden die fehlende Verwal- tungs- und Leistungskraft zu geben die notwendig ist, um den stetigen Aufgabenzuwachs effektiv bewältigen zu können. Jede einzelne Mitgliedsgemeinde behält aber das Recht der kommu- nalen Selbstverwaltung (eigener Bürgermeister, eigener Ge- meinderat usw.).

Sitz der VGem ist das Verwaltungsgebäude der Gemeinde Hel- denstein zentral im Hauptort, der Schulstraße gelegen.

Gemeindeverwaltung und gemeindliche Betriebe sind auf das Verwaltungsgebäude, das Klärwerk (Harting) und den Bau- hof/Freiwillige Feuerwehr (St.-Rupert-Str. 10) verteilt.

Feuerwehr: Der Feuerschutz der Gemeinde wird von den freiwilligen Feu- erwehren Heldenstein, Lauterbach und Weidenbach wahrge- nommen.

Rettungswesen Nächst gelegene BRK-Rettungswachen befinden sich in Waldk- raiburg und in der Kreisstadt Mühldorf.

Polizei: Nächst gelegene Polizeiwachen befinden sich in Waldkraiburg und in der Kreisstadt Mühldorf.

Post: Eine Deutsche Postfiliale (neben Elektro Zeiller GmbH) befindet sich in der Münchener Str. 10.

Bilanz Besonderer Grundstücksbedarf für die oben angeführten Ein- richtungen ist nicht bekannt.

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1.7.2 Erziehung, Bildung, Die Gemeinde Heldenstein ist als Raum mit besonderem Hand- Kultur, Seelsorge und lungsbedarf eingestuft (LEP) und erfüllt die entsprechenden Gesundheit Anforderungen.

Übersicht über vorhandene Einrichtungen und Verwaltungen und entsprechende Planungsabsichten:

Kinderkrippe Kinderkrippe „Kleine Helden“, St.-Rupert-Straße 12 Die Kinderkrippe ist derzeit in der Grundschule untergebracht. 2 Gruppen, 24 Plätze, Alter 0-2 Jahre

Kindergarten: Katholischer Kindergarten St. Rupert, Alpenstraße 5 4 Gruppen und Ganztagesangebot, ca. 75 Plätze, 3 Integrations-/ Migrationsplätze

Schulen: Grundschule Heldenstein, Schulstraße 2 Gesamtschülerzahl: 124 (Schuljahr 2018/2019),

Seniorenheim Privates Seniorenpflegeheim „Maria Schnee“, Kühamer Straße 2 74 Plätze

Vereine: In der Gemeinde Heldenstein bestehen Zahlreiche Vereine in denen ehrenamtlich Tätige eine wichtige Rolle im gemeindli- chen Leben, bei der Betreuung der Kinder, Jugendlichen und Senioren sowie für den Bereich Sport spielen. Beim Musikverein Heldenstein besteht eine Jugendkapelle.

Kulturelles Angebot: Die Gemeinde verfügt über ein kleines kulturelles Angebot. Es gibt eine Kulturreferentin.

Für Veranstaltungen stehen das Haus der Kultur in Waldkrai- burg oder auch der Haberkasten und der Stadtsaal in Mühldorf am Inn zur Verfügung.

Eine Bücherei wird in Trägerschaft von der Kath. Kirchenstiftung Heldenstein geführt.

Die nächst gelegenen Volkshochschulen befindet sich in Waldk- raiburg und in Mühldorf.

Behindertenwerkstätte Im Ortsteil Bachham betreibt die Stiftung Ecksberg eine Behin- dertenwerkstatt. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Seelsorge: Im Gemeindegebiet gibt es folgende Einrichtungen der katholi- schen Kirche (Quelle: Schreiben kath. Kirche, 2014):

In Heldenstein  Pfarrkirche St. Rupert mit Friedhof (Kirchstr. 3)  Pfarrheim St. Rupert mit Pfarrbücherei (Krichstr. 12)  Pfarrhaus (Hofstr. 3)  Kath. Pfarrkindergarten St. Rupert (Alpenstr. 5)

In Haigerloh  Nebenkirche St. Johannes der Evangelist (Bergstr. 4)

In Kirchbrunn  Filialkirche Maria Schnee (Kirchbrunner Str. 12)

In Lauterbach  Filialkirche St. Georg mit Friedhof (Lauterbach 31)

In Niederheldenstein  Filialkirche St. Nikolaus (Wiesenstr. 4)

In Weidenbach  Filialkirche St. Peter mit Friedhof (Weidenbach 21)

Einrichtungen anderer Glaubensrichtungen sind derzeit nicht vorhanden.

Gesundheit: Das nächstgelegene Allgemeinkrankenhaus ist die Klinik Mühl- dorf am Inn.

Die gesundheitliche Versorgung in der Gemeinde Heldensein wird vor Ort nur mit wenigen Arzt- und Facharztpraxen ausge- stattet. Um weitere Praxen oder Apotheken zu erreichen müs- sen z.T. weite Wege zurückgelegt werden.

Bilanz Da langfristig mit weiterem Bedarf im Sektor Kindererziehung und Bildung zu rechnen ist, wird im FNP-Entwurf im Hauptort Heldenstein eine Erweiterungsfläche der bestehenden Gemein- bedarfsfläche am Kindergarten ausgewiesen. Durch die Erwei- terung der Fläche kann die Kinderkrippe aus der Schule ausge- lagert werden und diese Fläche der Erweiterung der Grund- schule dienen.

Besonderer Grundstücksbedarf für die sonstigen oben ange- führten Einrichtungen ist nicht bekannt.

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1.7.3 Grünflächen, Freizeit Die Landschaft der Gemeinde hat durch ihre Topographie und und Erholung abwechslungsreiche Struktur einen hohen Wert für die Naher- holung. Aussichtspunkte und lokale kulturelle Besonderheiten wie die Kirchen in den Ortsteilen geben dem Raum einen eige- nen Erholungs-Charakter. Neben den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in der freien Na- tur ist folgendes Angebot in der Gemeinde vorhanden.

Badeweiher Im Sportgelände des SV Weidenbach am Wiesenweg befindet sich ein Badeweiher mit Babybecken, einem Schwimmbecken für Schwimmer und Nichtschwimmer und einer großen Liege- wiese.

Kinderspielplätze Im Gemeindegebiet befinden sich zahlreiche Spielplätze (je 2 Plätze in den Ortsteilen Heldenstein, Weidenbach, Lauterbach und Haigerloh) mit unterschiedlicher Ausstattung für verschie- dene Altersgruppen.

Sportplätze Am Hartinger Bach östlich des Dorfkerns Heldenstein befindet sich ein Fußballplatz des SV Weidenbach e.V.

Friedhöfe: Die Gemeinde verfügt über Kirchenfriedhöfe in Heldenstein, Weidenbach und Lauterbach sowie einen gemeindlichen Fried- hof mit ca. 300 Grabplätzen.

Backhaus Scharn Im kleinen Ortsteil Scharn im Süden der Gemeinde befindet sich im Bereich des ehemaligen Backhauses seit 2006 eine Einrich- tung, die ein umfangreiches individuelles auf Gesundheit, Ge- nuss, Sport und Natur ausgerichtetes Angebot bietet.

Bilanz Ein zusätzlicher Bedarf an Flächen ist aktuell nicht zu erkennen. Mit der Erweiterung von Wohngebieten im Ortsteil Heldenstein werden Flächen für Kinderspiel entsprechend des Bedarfs im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung ausgewiesen.

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1.8 Technische Ver- und Entsorgung, Altlasten

Stromversorgung Die Stromversorgung der Gemeinde wird von der Bayernwerk AG sichergestellt. Die Schutzzone der 20-kV-Freileitungen beträgt je 8,0 m, beid- seits der Leitungsachse.

Eine Hochspannungsleitung, Ltg. Nr. J 48, verläuft im nördli- chen Gemeindegebiet. Die Leitungsschutzzone der 110-kV- Freileitung Neufinsing – Mettenheim (- Altmühldorf), beträgt 30,00 m, beiderseits der Leitungsachse. Eine Hochspannungsleitung, Ltg. Nr. J 50, verläuft im südöstli- chen Gemeindegeit. Die Leitungsschutzzone der 110-kV- Freileitung Mittergars - Altmühldorf, beträgt 22,50 m, beiderseits der Leitungsachse.

Die 20 kV-Freileitungen und die 110-kV-Freileitungen sowie die Transformatorenstationen sind in der Planzeichnung eingetra- gen.

Gasversorgung Die Gasversorgung der Gemeinde erfolgt durch die Energie Südbayern GmbH. Der Versorgungsbereich umfasst große Teile des Hauptortes Heldenstein und des Ortsteiles Lauterbach. Ein Neubaugebiet in Haigerloh ist ebenfalls an das Netz angeschlossen.

Die Hauptzuleitung verläuft entlang der Staatsstr. St 2084 und der Bahnlinie München - Mühldorf in Ost-West Richtung. Eine Abzweigung nach Süden befindet sich in Sollnstadt und führt bis Friesenham. Eine weitere Leitung verläuft östlich von Nieder- heldenstein nach Haigerloh.

Die Hochdruckleitungen sind in der Planzeichnung mit Schutz- streifen eingetragen.

Wasser In Heldenstein besteht eine leistungsfähige Trinkwasserversor- gung Versorgung. Der Anschlussgrad an die öffentliche Was- server- und -entsorgung liegt bei nahezu 100%.

Die Trinkwasserversorgung ist für die bestehenden und künftig zu erwartenden Anforderungen hinsichtlich Quantität und Quali- tät ausreichend gerüstet.

Weiteres siehe hierzu Kapitel 1.3.3 Wasserwirtschaft.

Abwasser Für die Beseitigung der Abwässer betreibt die Gemeinde seit 1987 eine mechanisch-biologische Kläranlage in Harting. Aus- gelegt ist die Anlage auf 4.999 EGW. Das Kanalnetz umfasst 33 km und bindet 95 % der Anwesen im Gemeindegebiet an.

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Die technische Ausstattung entspricht den neuesten Anforde- rungen an Kläranlagen. Vorfluter ist die Isen. In den letzten Jah- ren wurden bei Erfordernis mehrfach Kanalerneuerungen durchgeführt.

Abfallbeseitigung Die Beseitigung des Hausmülls ist Aufgabe des Abfallwirt- schaftsunternehmens des Landkreises Mühldorf am Inn über den Zweckverband Abfallverwertung Südostbayern (ZAS).

Den Bürgern stehen an der Müllumladestation zwischen den Ortsteilen Harting und Söllerstadt und mehrere Containerstand- orte zur Verfügung. Seit Januar 2007 wurde an der ehemaligen Müllumladestation des Landkreises (neben der Kläranlage in Heldenstein/Harting) auf dem jetzigen Betriebsgelände der Ent- sorgerfirma SMR eine Abgabemöglichkeit für Elektroschrott eingerichtet. Hier befindet sich auch eine Bioabfallsammelstelle.

Altlasten Derzeit werden folgende Flächen im Altlastenkataster des Landkreises Mühldorf am Inn in der Gemeinde Heldenstein als altlastenverdächtige Flächen im Altlastenkataster geführt: Flächentyp Altablagerung 1 Gemeinde und Gemarkung Heldenstein, Fl.-Nr. 925: ABuDIS- Nr. 183 00 014: „Heldenstein/Mitterfeld (Nieder- heldensein)“,

(Hausmüll und Bauschutt) 2 Gemeinde Heldenstein und Gemarkung Weidenbach, Fl.-Nr. 354: ABuDIS- Nr. 183 00 046: „Heldenstein/Kehrhamer Feld (Weidenbach)“ (Hausmüll und Bauschutt) 3 Gemeinde und Gemarkung Heldenstein, Fl.-Nr. 1128, 1340, 1341, 1342, 1343 und 1344: ABuDIS- Nr. 183 00 066 „Heldenstein/Attenberg“, (Hausmüll und Bauschutt) 4 Gemeinde und Gemarkung Heldenstein, Fl.-Nr.500/4: ABuDIS- Nr. 183 00 067: „Heldenstein/Wiesfels“, (Bauschutt) 5 Gemeinde und Gemarkung Heldenstein, Fl.-Nr. 981: ABuDIS- Nr. 183 00 068: „Helden- stein/Niederheldenstein“, (Hausmüll und Bauschutt) 6 Gemeinde Heldenstein und Gemarkung Lauterbach, Fl.- Nr. 403: ABuDIS- Nr. 183 00 069: „Heldenstein/Goldau“ (Hausmüll und Bauschutt) 7 Gemeinde Heldenstein und Gemarkung Lauterbach, Fl.- Nr. 130: ABuDIS- Nr. 183 00 750: „Heldenstein/Hochfeld (Lauter- bach)“ (Hausmüll und Bauschutt) Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Flächentyp Altstandort/Betriebsstandort 8 Gemeinde und Gemarkung Heldenstein, Fl.-Nr. 947, 947/1 und 947/2: ABuDIS- Nr. 183 00 751: „Helden- stein/Fördersonderplatz Ampfing 11“ (Mineralölverarbeitung)

Die aufgeführten Grundstücke der Flächen sind im Plan mit Planzeichen gekennzeichnet.

Altbohrungen Innerhalb der Gemeinde Heldenstein befinden sich 17 Bohrun- gen, die mit einem Schutzradius von 5 Metern nicht überbaut werden dürfen. Die Bohrungen sind im Plan mit Planzeichen gekennzeichnet.

Geothermie Bewilligungsfeld „Energie Waldkraiburg“ Im Südosten des Gemeindegebietes wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie im Jahre 2013 eine Bewilligung zur Aufsuche von Erdwärme auf 5 Jahre erteilt. Derzeit läuft das Verlängerungs- verfahren, in dem auch die betroffenen Gemeinden und der Landkreis beteiligt wurden. Das Bewilligungsfeld ist im FNP gekennzeichnet. Diese Bewilligung gibt dem Inhaber das Recht innerhalb des Feldes exklusiv Geothermie zu gewinnen. Andere Betreiber dürfen innerhalb des Feldes keine Aufsuchung oder Gewinnung betreiben. Für den jeweiligen Grundeigentümer ergeben sich dadurch keine Beschränkungen.

1.9 Verkehr

Bahn Ein stündlicher Anschluss an die Deutsche Bahn besteht über den Nachbarort Ampfing über die Verbindung München – Mühl- dorf (Oberbay). Im Ortsteil Weidenbach befindet sich ein Regio- nalbahnanschluss der mehrmals täglich direkt angefahren wird.

Die DB Netz AG plant im Planungsabschnitt 1 zwischen Markt Schwaben und Ampfing einen zweigleisigen Ausbau mit Elektri- fizierung der bestehenden Strecke 5600 München Ost – Sim- bach am Inn (ABS38). Durch die Anmeldung der Strecke in den vordringlichen Bedarf und den Planungsauftrag – Anhebung der Entwurfsgeschwindigkeit auf bis zu 200 km/h- durch das BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur), er- geben sich aufgrund der höheren Geschwindigkeiten Trassie- rungsänderungen. Infolge dieser Trassierungsänderung ver- schiebt sie die Trasse im Bereich von Küham um ca. 15-20 m (genau Verschiebung infolge der Geschwindigkeitsanhebung auf 200 km/h liegt noch nicht vor) Richtung Norden, zudem Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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müssen aus Sicherheitsgründen (gesetzlich verpflichtet) alle Bahnübergänge zurückgebaut werden. Das Auflassen der Bahnübergänge wird durch Ersatzmaßnahmen (EÜ, SÜ oder Anbindung an bestehende Unter- bzw. Überführungen) kom- pensiert. Bestehende Ingenieurbauwerke werden erweitert bzw. neu realisiert. Weiterhin ist zu beachten, dass aufgrund der Elektrifizierung ein zusätzlicher Schutzstreifen von ca. 11 m freigehalten werden muss, was bei der verbindlichen Bauleitplanung berücksichtigt werden muss. Im FNP ist der nach aktuellem Kenntnisstand geplante Tras- senverlauf vermerkt. Die benachbarte Flächenausweisung für ein Gewerbegebiet berücksichtigt diese Trassierung.

In diesem Zusammenhang läuft aktuell ein Verfahren für die Auflassung des Bahnübergangs im Ortsteil Weidenbach. Dabei werden verschiedene Lösungsansätze mit verschiedenen Vari- anten für eine neue Trassenführung untersucht. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Straßennetz Das Gemeindegebiet ist straßenmäßig sehr gut erschlossen. Die Bundes-, Staats- und Kreisstraßen werden vom Staatlichen Bauamt Rosenheim verwaltet. Mit der Bundesstraße B 12, der Staatsstraße St 2084 und den bestehenden Kreisstraße MÜ 21, MÜ25, MÜ 38 und MÜ 40 existieren gute Verbindungen in die umliegenden Regionen.

Zudem liegt die Gemeinde Heldenstein an der sich im Bau be- findenden Isentalautobahn A 94. In östliche Richtung wurde der Streckenabschnitt über Mühldorf nach Burghausen bereits reali- siert, nach Westen ist nach andauernden Trassendiskussionen Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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die Führung festgestellt, im Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen und soll bis 2019 die Kreisstadt Mühldorf a. Inn mit der Landeshauptstadt München verbinden. In der Mitte des Gemeindegebiets Heldenstein, nahe des Hauptortes gelegen, entsteht die neue Auffahrt von der Bundesstraße auf die Auto- bahn. Diese wurde im Juli 2018 in Betrieb genommen.

Über viele Jahre wurden Diskussionen über die B 15 neu mit verschiedenen Trassenverläufen geführt. Auch der Verlauf über die B12 weiter nach Norden durch das Isental im Heldensteiner Gemeindegebiet war dabei im Gespräch. Im aktuellen Bundes- verkehrswegeplan ist der Verlauf jedoch nicht mehr über Hel- denstein, sondern weiter westlich vorgesehen.

Bundesverkehrswege- plan 2030 Ausschnitt sh. Themenkarte B15 neu

Heldenstein

Anbaufreien Zone Die anbaufreien Zonen (Bauverbotszonen nach §9 Abs. 1 FStrG bzw. Art. 23 Abs. 1 BayStrWG) betragen außerhalb der Orts- durchfahrtsgrenzen (im Plan eingetragen) 40m an Autobahnen, 20m an Bundes- und Staatsstraßen und 15m an Kreisstraßen. Die Baubeschränkungszonen außerhalb der OD-Grenzen be- tragen 30m bzw. 40m. Entlang der Autobahn gilt gem. §9 FStrG für einen Abstand von 100m zur Fahrbahn eine Anbaube- schränkungszone. Diese ist in der Plandarstellung aufgenom- men.

Radfahrer Im Gemeindegebiet Heldenstein verlaufen mehrere Radwan- derwege. Von überregionaler Bedeutung ist der Isentalradwan- derweg.

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Fazit Hinsichtlich ihrer zentralörtlichen Bedeutung ist die Gemeinde Heldenstein überdurchschnittlich gut angebunden, was durch die aktuellen Entwicklungen mit dem Autobahnbau für die Ge- meinde eine sehr große Entwicklungschance darstellt.

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2. PLANUNGSÜBERSICHT

Aufgabe der Flächennutzungs- Hauptaufgabe des Flächennutzungsplanes ist es, die Art der planung Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen darzustellen unter sorgfältiger Abwägung der privaten und öffentlichen Belange.

Im Baugesetzbuch sind Aufgabe, Begriff und Grundsätze der Bauleitplanung in §1 und 1a BauGB definiert. §1 Abs.5 BauGB soll als allgemeine Grundlage für den Flächennutzungsplan der Gemeinde Heldenstein hier zitiert werden: „Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Ent- wicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschüt- zenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künf- tigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Boden- nutzung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine men- schenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebens- grundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwor- tung für den allgemeinen Klimaschutz, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhal- ten und zu entwickeln.“

Die ortsplanerischen Bedingungen sind in der Gemeinde Hel- denstein durch folgende Hauptmerkmale gekennzeichnet (im Einzelnen im Teil 1 beschrieben):  Die Charakteristik der einzelnen Ortsteile und ihre Ab- grenzungen durch die Topografie  Das Isental im Norden und schützenswerte Land- schaftsstrukturen  Die Veränderung der Ortsstruktur durch den Bau der Isental-Autobahn

In die Flächennutzungsplanung wird die Landschaftsplanung mit ihren Leitbildern und Maßnahmenvorschlägen integriert und bei den Vorschlägen zur Ortsentwicklung berücksichtigt.

2.1 Planerische Leitgedanken

Dem vorliegenden Flächennutzungsplan liegen unter Berück- sichtigung vorhandener Bindungen und Planungen folgende wesentliche planerische Leitgedanken und Zielvorstellungen zugrunde:

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Nachhaltige Siedlungsentwicklung

Durch den Bau der Autobahn und die damit verbundene sehr gute Anbindung an größere Zentren und den Ballungsraum München ist in den kommenden Jahren mit einem Entwick- lungsschub zu rechnen, der einerseits der Gemeinde eine neue Bedeutung als Gewerbestandort zukommen lassen wird und andererseits auch mit einem stärkeren Bevölkerungsanstieg sowie dem Zuzug von Familien verbunden sein wird.

Der Flächennutzungsplan wird daher für ein starkes Wachstum ausgelegt. Durch gezielte Flächenausweisungen sollen dabei die Entwicklungschancen genutzt und gesteuert werden um so auch in Zukunft die Lebensqualität im Hauptort und in den Orts- teilen zu sichern.

Die Darstellung neuer Wohnbauflächen konzentriert sich im Wesentlichen auf den Hauptort. In den Ortsteilen sollen nur kleinere Arrondierungen die Orte abrunden und Lücken schlie- ßen. Besondere landschaftliche Bereiche, die das Landschaftsbild der Gemeinde Heldenstein nachhaltig prägen oder naturschutz- fachlich besondere Stellungen innehaben, sollen auch in Zu- kunft von Bebauung freigehalten werden.

Durch eine Gewerbeflächenentwicklung entlang der Verkehrsin- frastruktur (Autobahn, Bahn) soll es zu einer Bündelung der daraus resultierenden v.a. immissionsschutzrechtlichen Auswir- kungen kommen und somit die Nachteile für die gesamte Ge- meinde gering gehalten werden. Durch diese räumliche Kon- zentration können kurze Wege für den Gewerbeverkehr und eine geringe Belastung der Ortslagen erreicht werden.

Erhalt des Siedlungscharakters

Die Besonderheit der Siedlungsstruktur im Gemeindegebiet Heldenstein mit ihren eigenständigen Ortsteilen, wie Helden- stein, Weidenbach, Niederheldenstein, Lauterbach und Haiger- loh, die vor allem durch die bestehende Topografie noch erhal- ten ist soll auch zukünftig gesichert werden. Eine zusätzliche Zersiedelung der Landschaft und ein Zusammenwachsen der einzelnen Ortsteile soll weitmöglich vermieden werden.

Dabei sind folgende Planungsansätze zu berücksichtigen:  Die typischen Siedlungsstrukturen mit ihren unterschied- lichen Dorfkernen und den landschaftlichen Qualitäten erhalten und stärken  Eine zusätzliche Zersiedelung der Landschaft und ein Zusammenwachsen der einzelnen Ortsteile soll weit- möglich vermeiden Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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 Einen behutsamen Umgang mit den Ortsrändern in Rücksichtnahme auf die natürliche Topografie pflegen  Bessere Wegevernetzung zwischen den Ortsteilen und in die Landschaft schaffen

Planerische Umset- Die übergeordneten Leitgedanken sollen im Wesentlichen mit zung / folgenden städteplanerischen Mitteln verwirklicht werden: Darstellung im FNP  Konzentration neuer Wohnbauflächen im Ortsteil Helden- stein durch „schalenförmiges“ Wachstum unter Berück- sichtigung der topografischen Möglichkeiten und Erweite- rungsmöglichkeit für den Gemeinbedarf  Bauflächenausweisung für Gewerbenutzungen entlang der Autobahn mit Abstand bzw. Abstandsgrün zu beste- henden Siedlungskörpern bei Niederheldenstein und Weidenbach  Erhalt der dörflichen Strukturen und Nutzungsvielfalt, insbesondere die Mischung von Wohnen, Handwerk und Landwirtschaft durch ortsteilspezifische Flächenauswei- sungen  Siedlungswachstum in dem Ortsteil Weidenbach durch die Ausweisung von Flächen für Dorfgebiet und allgemei- nes Wohngebiet entsprechend der bestehenden Orts- struktur  geringes Flächenwachstum in den Ortsteilen Lauterbach und Haigerloh  Schutz und Entwicklung des Landschaftsbildes durch gezielte Darstellungen (im Folgenden unter folgendem Punkt 2.2 näher beschrieben)

2.2 Leitbild und Maßnahmenvorschläge zur Landschaftsentwicklung

Themenkarte Das Leitbild der Gemeinde Heldenstein gliedert sich landschaft- Leitbild zur Land- lich in sechs Bereiche, für die im Folgenden landschaftsplaneri- schaftsentwicklung schen Zielsetzungen und Maßnahmen dargestellt werden. Diese landschaftsplanerischen Zielsetzungen orientieren sich an der ökologisch wünschenswerten Bewirtschaftung dieser besonderen Bereiche, um diese nachhaltig zu erhalten und de- ren ökologische Dienstleistung, vor allem im Kontext Natur-, Arten- und Ressourcenschutz, weiterhin nutzen zu können.

Die nachfolgend dargestellten landschaftsplanerischen Zielsetzungen stehen zumindest teilweise im Konflikt mit der heutigen landwirtschaftlichen Nutzung. Aus diesem Grund ist klarzustellen: Aufgrund des Rechtscharakters des Flächennutzungs- und Landschaftsplan entwickeln dessen Darstellungen keine unmittelbare Rechtswirkung gegenüber dem Bürger. Insbe- sondere erfolgt durch die textliche Zielaussagen und die Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Darstellungen im Plan keinerlei Einschränkung der ord- nungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung.

In vielen Fällen ist es den landwirtschaftlichen Betrieben in Hel- denstein aufgrund ihrer betrieblichen Ausrichtung, z.B. als reine Ackerbaubetriebe ohne Milchviehhaltung, nicht möglich, die vorgeschlagenen Maßnahmen, wie etwa die Rückführung von Ackerland in Grünland auf Grünlandstandorten in Über- schwemmungsgebieten umzusetzen, ohne spürbare Einschrän- kungen zu erleiden. Eine Umsetzung der Ziele ist insofern unter den bestehenden Rahmenbedingungen nicht zeitnah zu erwar- ten und den Betrieben nicht zuzumuten. Es bräuchte eine we- sentlich verstärkte Förderung landschaftspflegerischer Leistun- gen bzw. extensiver Bewirtschaftsformen. Falls sich die beste- henden Rahmenbedingungen ändern in diese Richtung ändern sollten, ist es sinnvoll, diese Maßnahmen umzusetzen.

Die im Leitbild verwendeten Abgrenzungen leiten sich aus der Betrachtung der Schutzgüter in der Bestandserhebung ab und fassen Räume mit ähnlichen Eigenschaften und Maßnahmen zusammen. Die sechs Bereiche in der Gemeinde Heldenstein sind:  Isental  Bachtäler  Hochterrasse Inntal /unteres Inntal  Hügelland  Steilhänge und Terrassenränder  Lauterbacher Holz

Im Folgenden werden die Räume und ihre Maßnahmen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und bewertet.

Isental

Der Bereich des Isentals erstreckt sich zwischen dem Auen- und Flussbereich nördlich der DB-Trasse und den Hauptver- kehrsstraße (St 2084 und MÜ 40) bis zur Isen.

Das Isental ist ein landwirtschaftlicher Nutzungsraum, der zu- gleich eine hohe Bedeutung für die Themen Landschaft, Ökolo- gie und Erholung besitzt. Die ebene Fläche der Aue steht im Gegensatz zum anschließenden Hügelland und bietet Weitbli- cke und einen Bezug zum Gewässer, der auch für die (Nah)- Erholung von Bedeutung ist. Als Lebensraum für wiesenbrüten- de Vogelarten, als wichtige Überschwemmungsfläche und Standort feuchter, teils Grundwasser beeinflusster Böden sind spezielle Maßnahmen für den Raum formuliert. Naturschutz- fachlich hat das Isental eine wichtige Rolle als regionaler Bio- topverbund inne, der nicht gestört oder zerschnitten werden soll. Um diesen hochwertigen Landschaftskomplex in Zukunft zu Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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erhalten, wird eine Sicherung durch eine Schutzverordnung als Landschaftsschutzgebiet vorgeschlagen.

Landwirtschaft / Forst- Aus landschaftsplanerischer Sicht sind für das Isental nachfol- wirtschaft gende Zielsetzungen auszusprechen. Wie bereits dargestellt haben diese Ziele keine Verbindlichkeit gegenüber dem Bürger.

Dem Hochwasserschutz entgegenstehende Nutzungen inner- halb des Überschwemmungsgebietes unterlassen:  Im unmittelbaren Isenvorland keinen Ackerbau ermögli- chen  kultivierte Flächen im überschwemmungsgefährdeten Gebiet in angepasster Weise nutzen (Verminderung der Einschwämmung gewässergefährdender Substanzen aus Agrochemikalien), Grünland erhalten bzw. nach Möglichkeit Grünlandumbruch langfristig rückgängig ma- chen und Ackerfläche wieder als Grünland nutzen  Keine Aufforstung, Umwandlung bestehender Monokul- turen und Reinbestände in artenreiche Mischwaldgebie- te  Teiche an der Isen naturnah bewirtschaften (Gewäs- sereutrophierung, Schwarzbauten, standortsfremde Ve- getation)  Sicherung der (wenigen) bestehenden naturnahen Feuchtflächen durch angepasste Pflege

Siedlungsentwicklung  Nach § 61 Bundesnaturschutzgesetz gibt es im Außen- bereich ein Verbot von Bebauung jeglicher Art im Ab- stand von 50 m von der Uferlinie  Keine bauliche Entwicklung nördlich der Linie St 2084, Kläranlage - MÜ 40 zum Schutz der Lebensräume wie- senbrütender Vogelarten, da diese durch 100 Meter ent- fernte Störungswirkungen, vor allem durch Verkehrsach- sen und bauliche Entwicklungen, in ihrem Brutverhalten gestört werden  Flächenversiegelung im überschwemmungsgefährdeten Gebiet unterlassen (als Schutz gegen Hochwasser und zum Artenschutz)

Verkehr  Flächenversiegelung im überschwemmungsgefährdeten Gebiet minimieren, d.h. keine Baugebiete und wenige Straßenverbindungen  Berücksichtigung der besonderen ökologischen Verhält- nisse (Kaltluftabfluss, Grundwasserspeisung, Hochwas- serabfluss, Amphibienwechsel, Brutvogelhabitat)

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Landschaftsbild / Erho-  Keine Intensivierung der Erholungsnutzung lung / Tourismus

Natur- und Wasser-  Im Zuge der Gewässerpflege so entwickeln, dass die haushalt ökologischen Funktionen gesichert und wo notwendig verbessert werden  Brutvogelschutz  Sicherung durch Schutzverordnung (Landschaftsschutz)

Darstellung im FNP/LP: Das Isental ist als Fläche für die Landwirtschaft mit besonderer ökologischer Bedeutung dargestellt (Planzeichen D 19) und durch eine grüne gepunktete Schraffur mit dem Zusatz I ge- kennzeichnet. Die Darstellung wird nicht parzellenscharf abge- grenzt. Die südliche Begrenzung folgt annähernd den Straßen St 2084 und MÜ 40. Innerhalb der Schraffur sind die Vorkom- men streng geschützter Arten (Planzeichen N 14 und N 15) dargestellt, um die besondere Bedeutung als Lebensraum für Vögel aufzuzeigen. Mit einer blauen Schraffur sowie einer dunkelblauen bzw. einer hellblauen Randlinie sind die amtlich festgesetzten Über- schwemmungsgebiete (Planzeichen N 6 und N 7) dargestellt. Bei dieser Darstellung wird deutlich wie großflächig das Isental bei Überschwemmungsereignissen beeinflusst ist. Aus diesem Grund wird eine Freihaltung dieses Bereiches vorgeschlagen. Moorböden sind auf den entsprechenden Flächen durch eine schwarze gestrichelte Schraffur (Planzeichen D 16) dargestellt. Größere Flächen sind im Osten von Weidenbach vorhanden.

Aufgrund der großen Bedeutung des Ackerbaus in der Land- wirtschaft in Heldenstein würde die Umsetzung der landschafts- planerischen Zielsetzungen spürbare Einschränkungen für die Betriebe bedeuten. Wie vorstehend erläutert ist eine Umsetzung nur unter geänderten Förderbedingungen vorstellbar. Die ord- nungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin unein- geschränkt möglich.

Das vorgeschlagene Landschaftsschutzgebiet ist durch eine grüne Randlinie (Planzeichen D 20) mit dem Zusatz LSG dar- gestellt. Bebaute Bereiche werden bei einem möglichen Verfah- ren zur Gebietsausweisung ausgespart. Ein Vorschlag für eine Neuausweisung eines geschützten Landschaftsbestandteiles ist im Plan durch eine grüne Randlinie (Planzeichen D 20) mit dem Zusatz LB dargestellt.

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Bachtäler

Der Bereich der Bachtäler umfasst alle Täler, Uferbereiche und Auen des Hartinger Bachs, Weidenbacher Bachs und Kirch- brunner Bachs und aller restlichen Fließgewässer im Gemein- degebiet.

Die Bäche im Gemeindegebiet Heldenstein haben naturschutz- fachlich eine wichtige Aufgabe als Ausbreitungsachse für Flora und Fauna und tragen somit zum lokalen Biotopverbund bei. Eine bessere Anbindung an die Isen und somit an den regiona- len Biotopverbund ist wünschenswert und soll angestrebt wer- den. Die angestrebten Verbesserungen, die im Gewässerentwick- lungskonzept vorgeschlagen werden, sollen umgesetzt werden, um die Gesamtsituation der Gewässer zu verbessern. Die Maß- nahmen wurden auch in die folgenden Leitgedanken und Ziel- vorstellungen integriert.

Landwirtschaft / Forst- Aus landschaftsplanerischer Sicht sind für die Bachtäler folgen- wirtschaft de Zielsetzungen auszusprechen. Wie bereits dargestellt haben diese Ziele keine Verbindlichkeit gegenüber dem Bürger.

 Uferrand freihalten von landwirtschaftlicher Nutzung  Dahinter möglichst extensive Grünlandnutzung, v. a. im überschwemmungsgefährdeten Gebiet (Verminderung der Einschwämmung gewässergefährdender Substan- zen aus Agrochemikalien)  An den Rändern der Bachtäler: In steileren Lagen Erosi- onsgefahr; landwirtschaftliche Nutzung unterlassen bzw. angepasst durchführen (z.B. hangparalleles Bearbeiten und Pflügen)  Teiche am Kirchbrunner Bach und am Goldaugraben naturnah bewirtschaften (Gewässereutrophierung, Schwarzbauten, standortsfremde Vegetation)  Sicherung der (wenigen) bestehenden naturnahen Feuchtflächen durch angepasste Pflege  Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin uneingeschränkt möglich

Siedlungsentwicklung  Von Bebauung freihalten; weitere Bebauung unterlassen (v. a. Hartinger Bach und Weidenbacher Bach)

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Verkehr  Flächenversiegelung in überschwemmungsgefährdeten Gebiet und in den wassersensiblen Bereichen minimie- ren  Berücksichtigung der besonderen ökologischen Verhält- nisse (Kaltluftabfluss, Grundwasserspeisung, Hochwas- serabfluss, Amphibienwechsel, Brutvogelhabitat)

Freiraumentwicklung /  Gewässerbegleitende Gehölze und Gewässerrandstrei- Ortsbild fen als gliedernde Struktur anpflanzen bzw. nicht oder extensiv bewirtschaften

Landschaftsbild / Erho-  Gewässerbegleitende Gehölze und Gewässerrandstrei- lung / Tourismus fen als gliedernde Strukturen entwickeln

Natur- und Wasser- Ausbreitungsachsen für Flora und Fauna und sind damit ein haushalt Grundpfeiler für den Biotopverbund Maßnahmen für die Seitengewässer der Isen (Gewässerent- wicklungskonzept 2011):  Renaturierungen,  Reaktivierung der Aue und im Zuge dessen Schaffung von Retentionsflächen, um Hochwasserereignisse zu verringern,  Etablierung eines natürlichen Abflussgeschehens,  Zulassen von Seitenerosion für die Sohlesubstratvariabi- lität  Wiederherstellen der natürlichen Lauf- und Bettbeweg- lichkeit,  Verbesserung der Durchgängigkeit,  Verbesserung der Gewässerstruktur und  Verbesserung der Biotop- und Standortqualität, um die biologische Vielfalt am Fluss auch durch Uferrandbe- wuchs zu fördern.  Freihalten der Uferrandstreifen (natürliche Rückhalteflä- chen, Biotopverbund)  Besonderer Schutz gilt dem Landschaftsbestandteil „Holzwiesen südlich von Lauterbach“, wo durch extensi- ve Mahd mit leichtem Gerät die Feuchtweisen erhalten werden können

Darstellung im FNP/LP: Die Bachtäler sind als Fläche für die Landwirtschaft mit beson- derer ökologischer Bedeutung dargestellt (Planzeichen D 19) und durch eine grüne gepunktete Schraffur mit dem Zusatz T gekennzeichnet. Diese ist nicht parzellenscharf abgegrenzt, Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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sondern orientiert sich an naturschutzfachlichen, topographi- schen und geologischen Aspekten. Die darin liegenden Biotope (Planzeichen N 13) machen die Bedeutung der Bachtäler als lokale Biotopverbundachsen deutlich.

Aufgrund der großen Bedeutung des Ackerbaus in der Landwirt- schaft in Heldenstein würde die Umsetzung der landschaftspla- nerischen Zielsetzungen Einschränkungen für die Betriebe be- deuten. Wie vorstehend erläutert, ist eine Umsetzung nur unter geänderten Förderbedingungen vorstellbar. Die ordnungsge- mäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin uneingeschränkt möglich.

In innerörtlichen, bzw. ortsnahen Lagen werden im FNP/LP ent- lang der Bäche zusätzlich schmale Grünflächen (Planzeichen D 12) dargestellt, da die Bachtäler dort eine siedlungsgliedernde Bedeutung besitzen.

Hochterrasse Inntal

Die Hochterrasse des Inntals liegt südlich der Bundesautobahn 94 bzw. südlich von Niederheldenstein am östlichen Rand des Gemeindegebiets. Sie liegt topographisch betrachtet unterhalb des Terrassenrandes.

Die Hochterrasse des Inntals ist durch vom Inn abgelagerte Schotter im Untergrund geprägt und stark landwirtschaftlich genutzt. Diese Kombination muss vor allem in Kontext des was- serwirtschaftlichen Vorranggebietes bedacht und berücksichtigt werden, damit beide Nutzungen auch in Zukunft erhalten blei- ben können. Die Ortsteile, die auf der Hochterrasse liegen, sol- len nicht zusammenwachsen sondern als individuelle Ortsteile abgerundet werden, damit das Landschaftsbild erhalten bleibt und die Zerschneidung der Landschaft minimiert wird. Die Bio- topfläche in der ehemaligen Kiesgrube (FFH-Gebiet) ist auch in Zukunft zu erhalten und zu pflegen, da dort naturschutzfachlich hochwertige Flächen schützt es eine wichtige umweltpädagogi- sche Rolle spielt und.

Landwirtschaft / Forst-  Fortführung der Landwirtschaft als vorherrschende Nut- wirtschaft zungsform, daher Sicherung der Flächen für die Land- wirtschaft (z.B. durch Verzicht auf Kiesabbau)  Dank ertragreicher Böden und ebener Topographie in- tensive landwirtschaftliche Nutzung möglich  Wasserwirtschaftliches Vorranggebiet soll für die Was- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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serversorgung genutzt und erhalten werden  Auf Vereinbarkeit von landwirtschaftlicher Nutzung und Schutz des Grundwassers auf den wasserdurchlässigen Sedimenten des Inntals achten, insbesondere bei den geplanten Ausweitungen der Wasserschutzgebiete der Stadt Waldkraiburg  Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin uneingeschränkt möglich

Siedlungsentwicklung  Trennung von Niederheldenstein und Harting erhalten und durch Grünstrukturen aktiv gestalten  Ansiedlung von Gewerbeflächen im vorbelasteten Be- reich entlang der BAB 94,  Maßvolle Ortsabrundungen und Lückenschlüsse in Nie- derheldenstein und Haigerloh  Darüber hinaus keine weitere Siedlungsentwicklung zum Erhalt der landwirtschaftlichen Böden

Freiraumentwicklung /  Bei Niederheldenstein Identität des Ortsteils durch Orts- Ortsbild randgestaltung wahren, Grünflächen als Trennung (zu Entwicklungsflächen)  In Niederheldenstein Sichtachsen auf Baudenkmal (Kir- che) freihalten

Landschaftsbild / Erho-  Ortseingrünung und Grünflächen im Ort gestalten und lung / Tourismus Übergänge in die Landschaft pflegen und gestalten

Natur- und Wasser-  „FFH-Teilgebiet Kammmolch-Habitate in den Landkrei- haushalt sen Mühldorf und Altötting“ zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten durch Pflege- maßnahmen instand halten

Darstellung im FNP/LP: Im FNP/ LP wird die Hochterrasse des Inntals überwiegend als Fläche für die Landwirtschaft (Planzeichen D 14) bzw. als Sied- lungsfläche dargestellt. Das FFH-Gebiet wird nachrichtlich dar- gestellt (Planzeichen N 11 mit dem Zusatz FFH). Ebenso in diesem Bereich liegt ein geschützter Landschaftsbestandteil (Planzeichen N 11 mit dem Zusatz LB). Da diese Fläche hoch- wertige Lebensräume beinhaltet sind auch die Biotope (Planzei- chen N 13) und die Funde aus der Artenschutzkartierung (Plan- zeichen N 14-15) dargestellt.

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Hügelland

Das Hügelland umfasst Bereiche rund um den Hauptort Hel- denstein. Die Bachtäler und Steilhänge sind dabei ausgespart, da sie in anderen Bereichen zusammengefasst sind.

Durch eine den Bodenverhältnissen angepasste Bewirtschaf- tung soll die landwirtschaftliche Nutzung nachhaltig gesichert werden und einen Beitrag zu einem attraktiven Landschaftsbild leisten. Vor allem in steileren Bereichen soll eine bodenscho- nende Bewirtschaftungsform in Form von extensiver Grünland- wirtschaft oder Wald / Gehölzen, gewählt werden. Durch eine auf organisches Wachstum ausgerichtete Wohnbau- flächenausweisung und eine Arrondierung des Hauptortes und der Ortsteile soll eine Überformung und ein Zusammenwachsen verhindert werden und ein angemessenes Wachstum stattfin- den. Die überörtlichen Verkehrswege (BAB, Bundesstraße und Bahnlinie) sollten durch wirksame Grünstreifen vom Ort getrennt werden, um Sicht- und Lärmschutz für die Bevölkerung zu ge- währleisten. Bei der Neuausweisung und Bebauung von Flächen muss der Freiraum, die aktive Topographie und das Ortsbild beachtet werden. Angestrebt wird ein attraktives Siedlungsbild, das Sichtachsen und Kultur- und Naturdenkmäler bzw. Besonder- heiten der Gemeinde berücksichtigt und attraktiv einbindet. Durch eine Verbindung der Besonderheiten in der Gemeinde durch Wege kann ein attraktives Angebot für die Naherholung geschaffen werden, das zugleich die Mobilität für Fußgänger und Radfahrer verbessert.

Landwirtschaft / Forst-  Fortführung der standortgerechten landwirtschaftlichen wirtschaft Nutzung  Insbesondere auf geneigten Flächen Schutz vor Boden- erosion durch angepasste Bewirtschaftung (z.B. hangpa- rallele Bearbeitung)  Sicherung der typischen bestehenden Biotopstrukturen (Hecken, Trocken- und Magerrasen, Extensivwiesen und -weiden) durch angepasste Pflege  Untergliederung der landwirtschaftlich genutzten Flur durch Grünstrukturen (Hecken, Feldgehölze etc.) als Wind- und Bodenschutz  Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin uneingeschränkt möglich Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Siedlungsentwicklung  Maßvolle, organische Weiterentwicklung mit Ortsabrun- dungen im Hauptort sowie den Ortsteilen Weidenbach und Lauterbach  Vermeiden des Zusammenwachsens von Heldenstein mit Küham  Bebauung am Hang möglichst vermeiden; wo nötig landschaftsangepasst umsetzen  Typischen Baustil fördern, bäuerliche Kulturlandwirt- schaft erhalten  Einzelhöfe und verstreut liegende Weiler sollen von Siedlungstätigkeiten frei gehalten werden

Verkehr  Belastungen der Ortslagen und des Landschaftsbilds, die von Autobahn, Bundesstraße, Bahnlinie und weite- ren Verkehrswegen ausgehen möglichst vermindern, z.B. durch Anlage von Grünstreifen entlang der Verkehr- sachsen und Schaffung von Sicht- und Lärmschutz

Freiraumentwicklung /  Erhaltung und Pflege des Kirchweges zwischen Helden- Ortsbild stein und Küham  Zersiedelung der Landschaft verhindern: Ortsrandabrun- dung und -gestaltung  Berücksichtigung von Relief und bestehenden Land- schaftselementen bei Neuausweisungen  Durchgrünung zwischen den bebauten Flächen und Ortsrandbegrünung  Sichtachsen und Aussichtspunkte freihalten, Kultur- und Naturdenkmale erhalten und für Betrachter zugänglich machen

Landschaftsbild / Erho-  Wegebeziehungen für Fußgänger und Radfahrer zwi- lung / Tourismus schen den Ortsteilen erhalten / schaffen  Vorhandene Barrieren (Autobahn, Bundesstraße, Bahn) sollen leichter zu überwinden sein  Ausweisung und Anlage von Wanderwegen, Aussichts- punkten Beschilderungen/ Informationstafeln und Ruhe- bänken  Gewerbliche Großprojekte sind landschaftsangepasst umzusetzen und ausreichend zu begrünen

Natur- und Wasserhaus-  Biotopflächen vollständig bewahren, Flächenverluste halt vermeiden, den Artenreichtum erhalten  Untergliederung der landwirtschaftlich genutzten Flur Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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durch Grünstrukturen (Hecken, Feldgehölze etc.) als Rückzugsmöglichkeit für Wildtiere

Darstellung im FNP/LP: Das Hügelland wird (außerhalb der Ortslagen) im FNP/ LP überwiegend als Fläche für die Landwirtschaft (Planzeichen D 14) dargestellt. Markante landschaftliche Strukturen wie Feld- gehölze (Planzeichen D 17) und Einzelbäume, Baumreihen und Hecken (Planzeichen D 18) werden ebenso dargestellt, wie die amtlich kartieren Biotope (N 13). An den Ortsrändern werden Grünflächen dargestellt (Planzeichen D 12), die ein attraktives Orts- und Landschaftsbild erzeugen sollen und neben Naherho- lung auch Freiraum für Frischluftbildung bieten sollen.

Steilhänge und Terrassenränder

Der Bereich umfasst die durch eine starke Topographie beein- flussten Bereiche des Terrassenrandes zwischen Niederhel- denstein und Glatzberg sowie die Steilhänge nördlich und süd- lich von Goldau und nördlich von Lauterbach.

Um Erosionsschäden zu verhindern und die besondere Exposi- tion, auch für das Landschaftsbild über die Gemeinde Helden- stein hinaus zu erhalten, ist es nötig diesen Bereich von Bebau- ung frei zu halten und zu pflegen. Dabei müssen hochwertige Standorte zum Beispiel von Magerrasen beachtet werden und eine naturnahe Waldbestockung gefördert werden. Dies ist vor allem im Kontext Wasser-, Boden- und Klimaschutz wichtig. Auch für die (Nah-) Erholung bietet vor allem der Terrassenrand besonderes Potenzial, das auch weiterhin der Bevölkerung zu- gänglich sein muss, vor allem durch die Aufwertung und Insze- nierung von Aussichtspunkten oder Panoramawegen kann hier- bei eine positive Entwicklung erfolgen.

Landwirtschaft / Forst- Aus landschaftsplanerischer Sicht sind für die Hanglagen fol- wirtschaft gende Zielsetzungen auszusprechen. Wie bereits dargestellt haben diese Ziele keine Verbindlichkeit gegenüber dem Bürger.

 Standortgerecht angepasste Landnutzung der typischen Landschaftsstrukturen (Wald, Hecken, Trocken- und Magerrasen, Extensivwiesen, Weiden, Feucht- und Streuwiesen)  In steilen Lagen ackerbauliche Nutzung unterlassen - Erosionsgefahr  Bodenschutz durch artenreiche Waldbestockung Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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 Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin uneingeschränkt möglich

Siedlungsentwicklung  Von Bebauung freihalten

Verkehr  Flächenversiegelung auf stark geneigten Flächen mini- mieren

Freiraumentwicklung /  Gliedernde Funktion der steilen Bereiche erhalten Ortsbild  Magerrasen extensiv pflegen und offenhalten  Naturnahe Waldbestockung fördern und Erhalten (Was- serschutz, Bodenschutz, Klimaschutz)

Landschaftsbild/ Erho-  Aussichtspunkte für die Naherholung aufwerten (z.B. lung/ Tourismus durch Bänke)

Natur- und Wasserhaus-  Biotopflächen vollständig bewahren, Flächenverluste halt vermeiden, den Artenreichtum erhalten

Darstellung im FNP/LP: Die Steilhänge und Terrassenränder sind im FNP/ LP durch eine grüne gepunktete Schraffur mit dem Zusatz H gekenn- zeichnet. (Planzeichen D19) Diese liegt in den Bereichen in denen die topographische Bewegung sehr stark ausfällt, dadurch ist die Darstellung nicht parzellenscharf.

Aufgrund der großen Bedeutung des Ackerbaus in der Land- wirtschaft in Heldenstein würde die Umsetzung der landschafts- planerischen Ziele Einschränkungen für die Betriebe bedeuten, auch wenn diese dem Schutz der Ressource Boden dienen und damit langfristig die Existenzgrundlage der Landwirtschaft si- chern sollen. Wie vorstehend erläutert ist eine Umsetzung nur unter geänderten Förderbedingungen vorstellbar. Die ord- nungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin unein- geschränkt möglich.

Waldgebiete

Der Bereich der Waldgebiete umfasst vor allem den Lauterba- cher Forst im Süden der Gemeinde Heldenstein und einen klei- nen Anteil Forst mit dem Namen Brandholz bei Waldkraiburg. Auch in den Bachtälern gibt es kleinere Waldstandorte.

Der Waldanteil der Gemeinde Heldenstein liegt bei 14,5% (Bay- erisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2016) Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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und ist somit im bayerischen Vergleich, der bei 36,4% liegt, eher gering. Nach dem bayerischen Waldgesetz haben die Wälder verschie- dene Funktionen. Neben der Gewinnung von Holz hat Wald auch Funktionen inne für die Erholung, den Schutz von Boden, Klima und vor Naturgefahren und ist Lebensraum für Flora und Fauna. Diese Funktionen müssen auch in Zukunft gesichert werden, indem ein standortgerechter, stabiler Wald aufgebaut wird. Dabei müssen auch die Wege im Wald bedacht und ge- pflegt werden, da sie die Basis für die Bewirtschaftung und die (Nah-)Erholung sind.

Landwirtschaft / Forst-  Erhaltung bzw. Förderung standortgerechter, stabiler wirtschaft Wälder auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und zum Erhalt der Schutzfunktionen  Vermeidung von größeren Eingriffen in das Land- schaftsgefüge, Schutzstatus anstreben, z.B. Land- schaftsschutz (Wald befindet sich im Landschaftlichen Vorbehaltsgebiet Nr. 37 „Hügelland zwischen Helden- stein und Gars a. Inn“)  Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung ist weiterhin uneingeschränkt möglich

Siedlungsentwicklung  Von Bebauung freihalten

Landschaftsbild/ Erho-  Naturverträgliches Maß der Erholungsnutzung lung/ Tourismus

Natur- und Wasserhaus-  Schutz vor Naturgefahren (Hochwasser, Hangrutschun- halt gen)  wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen

Darstellung im FNP/LP: Die Wälder sind im FNP/LP in einem dunklen Grün dargestellt und parzellenscharf wiedergegeben (Planzeichen D 15). Im Lauterbacher Fort im Süden der Gemeinde Heldenstein befin- den sich größere Bodendenkmale (Planzeichen N 10), die Ringwälle des frühen Mittelalters schützen. Diese sind mit der Denkmalnummer und einer braunen Umrandung dargestellt.

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2.3 Vorschläge zur Ortsentwicklung

Der vorliegende Flächennutzungsplanentwurf basiert auf den Erfordernissen, erarbeitet in Teil 1 - „Struktur und Funktion der Gemeinde- Bestandsanalyse“ und den Zielen, dargestellt in Teil 2.1 - „Planerische Leitgedanken“ und 2.2- „Leitbild zur Land- schaftsentwicklung“.

2.3.1 Bauliche Entwicklung der Ortsteile und Flächendarstellung Flächendarstellung

Bauflächen Die Bauflächen werden entsprechend §1 Abs.2 BauNVO nach der besonderen Art ihrer baulichen Nutzung (Baugebiete) dar- gestellt. 2. reine Wohngebiete (WR) 3. allgemeine Wohngebiete (WA) 5. Dorfgebiet (MD) 6. Mischgebiete (MI) 8. Gewerbegebiete (GE) 10. Sondergebiete (SO)

Bauliche Entwicklung Die Baugebietsausweisungen für Wohngebiete konzentrieren sich im Wesentlichen auf den Hauptort Heldenstein, in dem die erforderlichen Infrastruktureinrichtungen vorhanden sind. In den Ortsteilen Weidenbach, Niederheldenstein, Lauterbach und Haigerloh werden in ortsplanerisch vertretbarem Maß Orts- abrundungen und Lückenschließungen vorgenommen und die Baugebietsabgrenzungen an die vorhandene Bebauung ange- passt.

Entlang der Verkehrsachsen - Bahnlinie und der sich im Bau befindenden Autobahn - schließen sich mehrere Bereiche mit Darstellungen für Gewerbegebiete an.

Bauliche Entwicklung der einzelnen Ortsteile

Die Gemeinde Heldenstein hat insgesamt 23 Ortsteile mit un- terschiedlichem Gewicht. Im folgenden Text wird das Gemein- degebiet im Hinblick auf die einzelnen Ortsteile betrachtet.

Hauptort Heldenstein In Heldenstein soll die Hauptentwicklung der Gemeinde stattfin- (Arbeitsblatt 8) den. Dies erfolgt neben der Schließung noch vorhandener Bau- lücken im Inneren des Ortsteils vor allem durch ein Wachstum nach außen, wobei sich die Baugebietsausweisungen schalen- förmig um den westlich des ursprünglichen Dorfkerns beste- henden Siedlungskörper legen. Nach Westen wird aus Lärm- schutzgründen ausreichend Abstand zur Bundesstraße gehal- ten. In südlicher Richtung wird die Abgrenzung der Baugebiets- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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ausweisung im Wesentlichen durch die Topografie bestimmt. Auch zum nördlich gelegenen Ortsteil Küham wird ein deutlicher Abstand gehalten. Zudem wird in Heldenstein eine Fläche für Sondergebiet großflächiger Einzelhandel dargestellt, der die Funktionalität des Hauptortes weiter stärken soll. Das nordöstlich gelegen Harting ist bereits in Teilen mit dem Hauptort verwachsen.

Küham Nördlich des Hauptortes Heldenstein befindet sich der kleine (Arbeitsblatt 5) dörflich geprägte Ortsteil Küham. Es werden bis auf kleine bau- liche Abrundungen und Anpassungen keine baulichen Erweite- rungen vorgesehen. Ein Zusammenwachsen mit Heldenstein soll vermieden werden. Nach Norden wird der Ortsteil durch die Trasse der A 94 (Isentalautobahn) begrenzt.

Kirchbrunn Etwas westlich von Küham befindet sich Kirchbrunn mit der Kir- (Arbeitsblatt 5) che Maria Schnee in landschaftlich reizvoller Lage. Im diesem unmittelbaren Umfeld befinden sich keine Bauflächenauswei- sungen. Nordwestlich davon befindet sich die künftige Auffahrt von der Bundesstraße auf die Autobahn.

Harting Nordöstlich des Hauptortes Heldenstein liegt der Ortsteil Hart- (Arbeitsblatt 5) ing. In den letzten Jahren ist dieser landwirtschaftlich geprägte Ortsteil nördlich der Münchner Straße bereits mit Heldenstein verwachsen. Der Ortsteil wird stark durch den Hartinger Bach geprägt, dem südlich der Münchner Straße noch breite Grün- strukturen angelagert sind. Bei weiteren baulichen Entwicklun- gen in Harting ist dieser prägende landschaftliche Raum beson- ders zu berücksichtigen. Die südöstlich von Harting geplanten gewerblichen Entwicklungen halten daher einen deutlichen Ab- stand hierzu ein.

Bachham Südlich des Dorfkerns Heldenstein befindet sich der Ortsteil (Arbeitsblatt 8) Bachham mit einer Behindertenwerkstätte. Diese ist als Son- dergebiet entsprechend dem Bestand ohne weitere Ergänzun- gen dargestellt.

Weidenbach Im Nordwesten des Gemeindegebietes Heldenstein befindet (Arbeitsblatt 4) sich der Ortsteil Weidenbach. Der Ortsteil ist durch eine starke Durchmischung der Bauflächen geprägt. Diese Eigenart wird durch verschiedene zusätzliche Gebietsausweisungen beibehal- ten, wobei sich die Wohnbauflächen nach Süden zur freien Landschaft orientieren und nach Norden Erweiterungen des Dorfgebietes liegen. Als Entwicklungsbereich für Handwerk und kleinteiliges Gewerbe wird der Bereich zwischen der Bahn und der Staatsstraße bewertet und dementsprechend als Gewerbe- gebiet bzw. im Übergang zu bereits bebauten Bereichen aus Immissionsschutzgründen als eingeschränktes Gewerbegebiet dargestellt. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Bauliche Entwicklungen nördlich der Isentalstraße werden zum Schutz des Isentals vermieden.

Nördlich Küham im Be- Mit der 1. Flächennutzungsplanänderung wurde 1997 eine Flä- reich Kläranlage che südlich der Kläranlage zwischen Bahnlinie und MÜ 40 für (Arbeitsblatt 5) Gewerbe aufgenommen. Diese Darstellung wird, bedingt durch die günstige verkehrliche Anbindung, um die Fläche neben der Kläranlage auf die gegenüberliegende Seite der MÜ 40 in Rich- tung Söllerstadt ausgedehnt. Die Darstellung wird im Norden begrenzt durch Flächen des Isentals mit besonderer ökologi- scher Bedeutung, deren Schutz auch durch die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes vorgeschlagen wird (sh. auch Kapitel 2.2 Isental). Die Fläche hält einen ausreichenden Abstand zur Bahnfläche ein um künftig erforderliche Trassenveränderungen für den zweigleisigen Ausbau zu ermöglichen.

Niederheldenstein Der nordöstlich gelegene Ortsteil Niederheldenstein ist in sei- (Arbeitsblatt 6) nem Wesen noch stark durch die Landwirtschaft geprägt. Reine Wohnbebauungen sind in diesem Ortsteil nicht vorhanden. In östlicher Richtung bestehen erste Ansätze für gewerbliche Ent- wicklungen. Eine Stärkung dieses Ansatzes nach Osten als auch nach Westen auf der Südseite der Autobahntrasse wird für mögliche Gewerbeentwicklungen vorgesehen. Durch den Bau der Autobahn mit begleitenden Lärmschutzvorkehrungen wurde die ehemalige Frischluftschneise in Nord-Süd-Richtung zwi- schen Harting und Niederheldenstein bereits gestört. Weitere bauliche Entwicklungen sollen einen deutlichen Abstand von dem Ortsteil Harting bewahren um ein Zusammenwachsen der Ortsteile zu vermeiden.

Lauterbach Südlich des Hauptortes Heldenstein liegt Lauterbach. Ausge- (Arbeitsblatt 11) hend vom Dorfkern entlang der Straße befinden sich hier auf einer Hanglage Wohngebiete jüngeren Datums. Um auch in diesem Ortsteil ein Angebot für neue Wohnansiedlungen zu ermöglichen wird eine geringfügige Fortsetzung auf die obere Hanglage ausgesehen. Bezüge in die Landschaft und ausrei- chend Abstand zur Waldbestand sind Maßgaben für die vorge- nommene Gebietsabgrenzung.

Haigerloh Der Ortsteil Haigerloh im Südosten des Gemeindegebietes ist (Arbeitsblatt 12) gegliedert in den alten Dorfkern und Wohnungswachstum nach Norden und Süden. Weitere bauliche Entwicklungen sind bis auf kleine Abrundungen und Lückenschließungen nicht vorgesehen.

Weitere Ortsteile Die bestehenden zahlreichen Siedlungsansätze wie z.B. in At- tenberg, Axenbach, Dillisheim , Etzham, Friesenham, Glatz- berg, Goldau, Isenmühle, Omau, Scharn, Schellenberg, Schmidham, Söllerstadt und Zieham besitzen kein städtebauli- ches Gewicht im Sinne des BauGB. Es werden keine Baugebie- Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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te dargestellt, da eine weitere bauliche Entwicklung nicht ange- strebt wird.

Die landwirtschaftlich geprägten Weiler und Einzelgehöfte sind entsprechend den ortsplanerischen Leitgedanken und Zielen als „Flächen für die Landwirtschaft“ dargestellt. Die baurechtliche Einordnung dieser Flächen ist grundsätzlich geregelt über § 35 BauGB.

2.3.2 Bilanz der Baugebiete und Flächenbedarf

Baugebiete

Im vorliegenden Flächennutzungsplanvorentwurf sind folgende Baugebiete dargestellt.

Wohngebiet  Wohngebiete gesamt (WA+WR) ca. 61,7 ha  davon unbebaute Baulandreserven (WA) ca. 25,9 ha

Dorfgebiet  Dorfgebiet gesamt (MD) ca. 31.7 ha  davon unbebaute Baulandreserven (MD) ca. 3,9 ha

Mischgebiet  Mischgebiet gesamt (MI) ca. 13,7 ha

Gewerbegebiet  Gewerbegebiet gesamt (GE) ca. 18,3 ha  davon Neuausweisungen ca. 11,5 ha  davon eingeschränktes GE (GEe) ca. 1.3 ha

Sondergebiet  Sondergebiet gesamt (SO) ca. 2,3 ha  davon unbebaut für großfl. Einzelhandel ca. 0,55 ha

Gemeinbedarf  Flächen für Gemeinbedarf gesamt ca. 2,0 ha

Versorgungsanlagen  Flächen für Versorgung gesamt ca. 1,9 ha

Flächenbedarf

Wohnbaulandbedarf Versucht man die Einwohnerentwicklung im Gemeindegebiet für den Planungshorizont für die kommenden 15-20 Jahre abzu- schätzen, so kommt man in Auswertung der Prognose des Bay- erischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung bis 2031 und Hochrechnung auf eine Einwohnerzahl von ca. 3.200 Einwohnern im Jahr 2035. Dies bedeutet einen Zuwachs von ca. 600 Einwohnern.

Auf Grundlage der bestehenden Einwohnerdichte von ca. 40 Einwohnern/ ha Baufläche ist demnach von einem zusätzlichen Wohnbauflächenbedarf von 15 ha auszugehen. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Die im FNP-Entwurf neu ausgewiesenen Flächen für Wohnzwe- cke ergeben ca. 27,8 ha. (Wohngebiete inkl. Baulücken 25,9 ha zu 100% plus Dorfgebiet 3,9 ha zu 50%). Die Überschreitung ist beabsichtigt, da erfahrungsgemäß nicht damit zu rechnen ist, dass während der Laufzeit des Plans alle Flächen genutzt werden können. Darüber hinaus ist auf Grund der starken Strukturveränderung im Gemeindegebiet durch den Autobahnanschluss die Hochrechnung der künftigen Bevölke- rung nur sehr ungenau abschätzbar, so dass es notwendig ist ausreichend Flexibilität mit der Planung sicher zu stellen.

Gewerbliche Bauflächen Mit der Fertigstellung der Isentalautobahn und der damit ver- bundenen sehr guten Anbindung der Gemeinde an das Ver- kehrsnetz ist mit einer erhöhten Nachfrage an Gewerbeflächen in naher Zukunft zu rechnen. Um dieser Nachfrage entsprechen zu können und so eine posi- tive Entwicklung der Gemeinde für die Zukunft zu sichern wer- den vermehrt Flächen für Gewerbegebiete ausgewiesen. Um die Siedlungsbereiche der einzelnen Ortsteile bestmöglich von eventuellen schädlichen Einwirkungen dieser Flächen zu schützen werden diese Flächen weit nördlich der Wohngebiete entlang der Hauptverkehrsader (Bahnlinie, Autobahn, Staats- straße St 2084 und Kreisstraße MÜ 40) angeordnet. So entste- hen kurze Verkehrswege zu den Gewerbeflächen und ausrei- chende Abstände zu den Siedlungsgebieten. Insgesamt werden gegenüber dem rechtwirksamen Flächennut- zungsplan 11.5 ha Gewerbegebiet neu ausgewiesen.

Eine exakte Bedarfsberechnung kann zu diesem Zeitpunkt nicht erfolgen. Die große Anzahl an Gewerbeflächenausweisung soll der Gemeinde einen großen Handlungsspielraum für verschie- denartige aktuell noch nicht abzusehende Entwicklungsmög- lichkeiten und sich ändernde Flächenverfügbarkeiten bieten. Im Rahmen von verbindlichen Bauleitplanungen sollen die mit dem FNP angebotenen Entwicklungsflächen schrittweise ent- sprechend des tatsächlichen Bedarfs umgesetzt werden.

Parallel zur FNP-Neuaufstellung wurde ein Gewerbeflächenge- samtkonzept (sh. Anhang) für die Gemeinde erstellt. Dieses untersucht alle zur Verfügung stehenden angebundenen Flä- chen auf Flächeneignung für gewerbliche Entwicklungen und bewertet sie hinsichtlich Ortsstruktur, Erschließung und Land- schaftsbild. Ergebnis dieses Konzeptes ist die Rücknahme verschiedener Gewerbeflächen in dieser Planfassung gegenüber dem Vorent- wurf vom 7.03.2017. Nicht angebundene Flächen im Bereich der Autobahnauffahrt werden in Bezug auf ihre ausnahmsweise Zulässigkeit gem. Teilfortschreibung des LEP näher untersucht sobald hierfür konkrete Maßnahmenvorschläge vorliegen. Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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ANHANG 1 Hinweise zum Vollzug

1 Betriebsanlagen der Eisenbahn

Die Planungshoheit für Betriebsanlagen der Eisenbahnen des Bundes liegt ausschließlich beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Änderungen an Eisenbahnbetriebsanlagen unterliegen dem Ge- nehmigungsvorbehalt des EBA (§ 23 Absatz 1 AEG i.V.m. § 3 Abs. 1 Nr. 1 und Absatz 2 Satz 2 BEVVG i.V.m. § 18 AEG). Die Überplanung von Bahngrund durch eine andere Fachplanung ist bis zu einer Freistellung der Fläche von Bahnflächen durch das EBA unzulässig.

Neue Kreuzungsmaßnahmen von Straßen mit der Bahnlinie sind grundsätzlich höhenfrei als Straßen- oder Eisenbahnüberführun- gen auszuführen. Bei allen weiterführenden Planungen dafür ist die DB Netz AG zu beteiligen. Die Kreuzungsflächen von Betriebsanlagen der Eisenbahn und anderen öffentlichen Verkehrsflächen sind Bahnanlagen. Dies gilt auch bei nicht höhengleichen Kreuzungen (Überführungen). Vor Baubeginn ist zwischen dem Bauantragsteller und der DB Netz AG eine Kreuzungsvereinbarung nach EKrG, abzuschlie- ßen.

Grundsätzlich ist zu beachten, dass durch die Festlegung im Flä- chennutzungsplan und dadurch resultierenden Bebauungsplänen, der Schienenverkehr und damit auch die Sicherheit des Eisen- bahnbetriebes nicht gefährdet werden darf. Insbesondere bei Einsatz von Baumaschinen in unmittelbarer Nähe zur Bahnstrecke ist darauf zu achten, dass die Abstandsflä- chen zur Bahnlinie eingehalten werden und bei Einsatz von Krä- nen, durch die Betriebsanlage der Eisenbahn überschwenkt wer- den, der Aufstellort des Krans sowie das weitere Vorgehen mit der DB Netz AG abgestimmt werden. Bei Baumaßnahmen im Bereich von Bahnanlagen ist deren Standsicherung und Funkti- onstüchtigkeit jederzeit zu gewährleisten.

Bepflanzungen sind so zu wählen, dass keinen Beeinträchtigun- gen des Lichtraumprofils der Gleise erfolgen kann. Dies ist insbe- sondere bei beabsichtigten Grünflächen mit Baumbestand zu be- achten.

Bei Maßnahmen in Zusammenhang mit Gewässern bzw. deren Ableitung ist darauf zu achten, dass die Bahnkörperentwässe- rungsanlagen nicht beeinträchtigt werden.

Die vom gewöhnlichen Eisenbahnbetrieb ausgehenden Immissio- nen aus Schall und Erschütterung sind hinzunehmen. Entspre- chende Vorkehrungen zur Bewältigung der Lärmproblematik aus Gemeinde Heldenstein Architektin & Stadtplaner Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan (HD 1) im PLANKREIS Begründung WGF Landschaft

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Schall- und Erschütterung sind im Rahmen des Bebauungsplans zu berücksichtigen.

Generell ist zu beachten, dass Betriebsanlangen der Eisenbahn des Bundes i.S. d. § 18 Allgemeines Eisenbahngesetzt (AEG) zu denen gem. § 4 Abs. 1 Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) neben den Schienenwegen auch Grundstücke, Bauwerke und sonstige Einrichtungen gehören, die unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse zur Abwicklung oder Sicherung des Reise- oder Güterverkehrs auf der Schiene erforderlich sind, un- ter der Fachplanungshoheit des Eisenbahn-Bundesamtes (§ 38 BauGB) stehen. Für Änderungen an Betriebsanlagen der Eisenbahnen des Bun- des in Zusammenhang mit Bauvorhaben sind die entsprechenden Anträge auf planungsrechtliche Zulassungsentscheidung über die DB AG beim Eisenbahn-Bundesamt zu stellen.

Durch Bebauungspläne dürfen Betriebsanlagen der Eisenbahnen des Bundes nicht geändert werden. Bauleitpläne nach dem BauGB ersetzen mangels Konzentrationswirkung kein Zulas- sungsverfahren nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetzt (AEG). Zu beachten bitte ich noch, dass die für den Eisenbahnbetreib notwendigen Flächen der Bahn nicht überplant werden dürfen.

Grundsätzliche gilt für den Übergang von Bahnflächen, die für Bahnbetriebszwecke entbehrlich sind und in die Planungshoheit der Gemeinde übergehen sollen, dass solche Flächen von der Bahnbetriebsanlageneigenschaft freizustellen sind (vgl. § 23 AEG). Dies erfolgt durch das Eisenbahn-Bundesamt nach ent- sprechender Antragstellung.

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ANHANG 2 Themenkarten

Regionalplan

Naturraum

Topografie

Schutzgut Boden

Acker- und Grünlandzahl

Schutzgut Wasser

Naturschutz

Vogelwelt im Isental

Infrastruktur für Tourismus und Naherholung

Landschaftseinheiten

Denkmalschutz

Bauleitplanung

Landwirtschaftliche Nutzungen

B 15 neu

Leitbild zur Landschaftsentwicklung

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ANHANG 3 Auszug Gewerbeflächengesamtkonzept

Stand: Juli 2018

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