Stuttgarter Beiträge Zur Naturkunde
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5 Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie A (Biologie) Herausgeber: 4fr für Naturkunde, RosensteinV 70 19 l; , Staatliches Museum 1, D- r Stuttgart Stuttgarter Beitr. Naturk. Ser. A Nr. 506 170 S ,4. 9. 19.94 Professor Dr. Bernhard Ziegler zum 65. Geburtstag Die Raupenfliegen (Diptera: Tachinidae) Mitteleuropas: Bestimmungstabellen und Angaben zur Verbreitung und Ökologie der einzelnen Arten The Tachinids (Diptera: Tachinidae) of Central Europe: Identification Keys for the Species and Data on Distribution and Ecology Von Hans-Peter Tschorsnig und Benno Herting, Stuttgart Mit 291 Abbildungen Summary Keys are given for all central and northern European species of Tachinidae (Diptera). The most important data on distribution and ecology (mainly habitat, phenology, and host-range) are listed for the central European species. Zuammenfassung Es werden Bestimmungsschlüssel für alle in Mittel- und Nordeuropa vorkommenden Arten der Tachinidae (Diptera) gegeben. Für jede mitteleuropäische Art werden die wichtigsten Kenndaten zur Verbreitung und Ökologie (vor allem Habitat, Flugzeit und Wirtskreis) aufge- listet. Inhalt 1. Einleitung 2 2. Beg'iff.c erklärungen 4 2.1. Allgemeines 4 2.2. Kopf 5 2.3. Thorax 7 2.4. Flügel 8 2.5. Beine 9 2.6. Abdomen 10 2.7. Bereifung 11 2.8. Färbung . 11 2 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. A, Nr. 506 2.9. Körpergröße 11 2.10. Abkürzungen 11 3. Schlüssel für die Gattungen 12 4. Schlüssel für die Arten . 42 4.1. Subfamilie Exoristinae 42 4.2. Subfamilie Tachininae 63 4.3. Subfamilie Dexiinae 79 4.4. Subfamilie Phasiinae 85 93 5. Schlüssel für die höheren Kategorien 5.1. Schlüssel für die Subfamilien 94 5.2. Schlüssel für die Tribus 94 5.2.1. Subfamilie Exoristinae 94 5.2.2. Subfamilie Tachininae 95 5.2.3. Subfamilie Dexiinae 96 96 5.2.4. Subfamilie Phasiinae . 6. Wichtigste Angaben zur Verbreitung und Ökologie der einzelnen Arten .... 124 6.1. Allgemeines 124 6.2. Subfamilie Exoristinae 126 6.2.1. Exoristini 126 6.2.2. Blondeliini 128 6.2.3. Acemyini 131 6.2.4. Ethillini ' . 132 6.2.5. Winthemiini 132 6.2.6. Eryciini 133 6.2.7. Goniini 139 6.3. Subfamilie Tachininae 143 6.3.1. Tachinini 143 6.3.2. Nemoraeini 145 6.3.3. Linnaemyini 145 6.3.4. Ernestiini 147 6.3.5. Brachymerini 149 6.3.6. Pelatachinini 149 6.3.7. Macquartiini 149 6.3.8. Triarthriini 150 6.3.9. Neaerini 150 6.3.10. Siphonini 151 6.3.11. Leskiini 154 6.3.12. Minthoini 155 6.3.13. Microphthalmini 155 6.4. Subfamilie Dexiinae 155 6.4.1. Dexiini 155 6.4.2. Voriini 157 6.4.3. Dufouriini 160 6.5. Subfamilie Phasiinae 161 6.5.1. Eutherini 161 6.5.2. Phasiini 161 6.5.3. Catharosiini 163 6.5.4. Strongygastrini 163 6.5.5. Leucostomatini 163 6.5.6. Cylindromyiini 164 7. Literatur 166 8. Alphabetisches Verzeichnis der Gattungen 167 1. Einleitung Die folgenden Bestimmungstabellen gelten für die Arten der mitteleuropäischen Tachinidae etwa nördlich der Linie Loire — Hauptkamm der Alpen — Grenze Slo- TSCHORSNIG & HERTING, TACHINIDAE MITTELEUROPAS 3 wakei/Ungarn. Die wenigen Arten, die zusätzlich nur in Nordeuropa vorkommen, sind ebenfalls enthalten, so daß sich damit alle Tachinidae des gemäßigten Europa bestimmen lassen sollten. Desgleichen sind wenige mediterrane Arten mit aufge- nommen, deren Vorkommen im Süden von Mitteleuropa nicht auszuschließen ist, obgleich sie dort noch nicht nachgewiesen worden sind. Insgesamt werden 591 Arten behandelt (siehe Kapitel 6). Es wird abgeraten, mit den Tabellen Raupenfliegen aus Südeuropa zu bestimmen (obgleich dies in den meisten Fällen auch gelingen dürfte), denn es kommen bereits im Wallis oder im Tessin einige südliche Arten vor, die nicht mehr darin enthalten sind. Das gilt auch für manche Arten aus dem Südosten der Slowakei, die schon zum mediterranen Bereich gehören. Die Alternativen der Tabellen enthalten nach Möglichkeit mehr als nur ein Unter- scheidungsmerkmal. Dies soll eine Hilfe sein, um auch dann zu einem Ergebnis zu gelangen, wenn angegebene Merkmale schwer nachprüfbar sind (zum Beispiel falls Borsten oder Beine abgebrochen sind). Die wichtigsten Merkmale stehen in der Regel an erster Stelle. Die Tabellen sind gedacht für getrocknete und sorgfältig genadelte Exemplare. Es lassen sich damit aber auch Präparate in Alkohol bestimmen, sofern man bereits über etwas Erfahrung verfügt. Es ist dann zu beachten, daß im Flüssigkeitspräparat manche Merkmale geringfügig verändert sein können. Dies betrifft vor allem die Fär- bung, weil helle und durchscheinende Körperzonen stärker hervortreten, sowie die Ausrichtung mancher Borsten, die nicht immer beibehalten wird (zum Beispiel bei den Apikaiborsten des Scutellums). Desgleichen lassen sich die Farbe und die Grenzen der Bereifung oft nur schwer erkennen. Auch wenn — was nicht selten vorkommt — Borsten abgebrochen sind, ist in der Regel eine Bestimmung noch möglich. In diesem Fall ist auf die Größe, Lage und Ausrichtung der Poren zu achten. Auch bei aus ihrer natürlichen Lage weggebo- genen Borsten gibt die Ausrichtung des basalen Porus bei einiger Übung einen Hin- weis auf die ursprüngliche Ausrichtung der Borsten. Dies gilt besonders für die Api- kalborsten des Scutellums, die in einer Ebene oder senkrecht zum Scutellum stehen, divergieren oder konvergieren können. Zur Bestimmung der Arten ist eine Stereolupe mit wenigstens 40facher Vergrößerung nötig. Manche Teile, vor allem die Augen, sollten zur Erkennung von feinster Behaarung gegen einen dunklen Hintergrund betrachtet werden. In einigen Fällen ist die Berücksichtigung der Merkmale des Postabdomens nötig oder zumindest sehr von Vorteil. Die zur Bestimmung nötigen Cerci und Surstyli der CT (selten andere Teile), lassen sich mit etwas Übung freilegen, indem man sie mit einer hakenförmigen Nadel aus dem weichgemachten Abdomen hervorzieht. Beim Aufweichen (etwa 12 Stunden in einem Gefäß mit hoher Luftfeuchtigkeit) muß allerdings darauf geachtet werden, daß die Objekte nicht direkt mit Wasser in Berührung kommen, da sonst die Behaarung verklebt und die Bereifung einen irreparablen Schaden erleidet. Die „normale" individuelle Variabilität der Arten wurde bei der Erstellung dieser Tabellen berücksichtigt, soweit sie aufgrund des zur Verfügung stehenden Materials studiert werden konnte. Es war nicht möglich, darüber hinaus auf abnorme Ausbil- dungen einzelner Merkmale einzugehen, wie sie bei den Tachinidae leider zuweilen vorkommen. Wenn dem Benutzer zur Bestimmung nur ein einziges Exemplar zur Verfügung steht, ist das Ergebnis daher — besonders wenn es sich um neue oder sehr abweichende Befunde handeln sollte — mit der gebotenen Vorsicht zu werten. Die ausführlichen Beschreibungen von Mesnil (1944-1975, 1980) und Herting (1983) 4 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. A, Nr. 506 sollten dann zur Kontrolle herangezogen werden. Diese Arbeiten stellen weiterhin die unverzichtbare Grundlage für jeden dar, der sich eingehender mit den Tachinidae beschäftigen will. Das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart leistet Hilfe bei der Bestimmung von Raupenfliegen, insbesondere von solchen, die aus Wirten gezogen wurden. Die nachfolgende Tabellen sind „künstlich", denn die Anordnung der Gattungen und Arten entspricht nicht den natürlichen Verwandtschaftsverhältnissen. Kapitel 5 bietet dagegen zusätzlich einen Bestimmungsschlüssel für die Subfamilien und Tribus. Dieser Schlüssel für die höheren Kategorien zeigt, daß eine praktikable Tabelle für alle Gattungen und Arten auf der Basis einer natürlichen Gruppeneintei- lung bei den Tachinidae kaum zu realisieren ist. Zur Begründung der größeren natür- lichen Gruppen werden vielfach Merkmale herangezogen, die in der Praxis nur selten zu ermitteln sind, wie zum Beispiel die Art der Wirte, Besonderheiten der Biologie, die Morphologie der Eier oder die Struktur des Postabdomens der cf und der 9- Die vergleichsweise einfachen Merkmale der äußeren Morphologie sind dagegen wesent- lich besser geeignet, um in der Praxis bei der Unterscheidung der Gattungen und Arten zu einem Ergebnis zu kommen. Die Nomenklatur der höheren Kategorien, Gattungen und Arten sowie deren Anordnung in den Kapiteln 4 und 6 richtet sich — abgesehen von wenigen Aus- nahmen - nach Herting & Dely-Draskovits (1993). Dank Für die Durchsicht des Manuskriptes und das Überlassen einer Liste mit teilweise unveröf- fentlichten Funddaten sei J. Ziegler (Eberswalde) gedankt. R. Belshaw (London) stellte freundlicherweise eine Datei mit Wirtsbefunden aus Großbritannien zur Verfügung. Dr. H. Schumann (Berlin) und Dr. R. Danielsson (Lund) danken wir für die leihweise Überlassung von Material. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte dankenswerterweise einen Teil dieser Arbeit. 2. Begriffserklärungen 2.1. Allgemeines Die nachfolgenden Definitionen und Erläuterungen beziehen sich nur auf die in den Schlüsseln verwendeten Begriffe. Es handelt sich in keiner Weise um einen erschöpfenden Katalog zur Morphologie. Bei den Abdominalanhängen ist zu beachten, daß sich die Lagebeziehungen „dorsal" und „ventral" auf das theoretisch ganz nach hinten ausgeklappte Postab- domen beziehen und nicht auf dessen tatsächliche Lage im Ruhezustand. Die Unterscheidung der Geschlechter ist für die Benutzung der Tabellen oft wichtig. Zwar gibt es eine Anzahl leicht sichtbarer sekundärer Geschlechtsmerk- male, die zur Trennung von C? und 9 geeignet sind. So haben die C? zum Beispiel meist eine schmalere Stirn und längere Vorderkrallen als die 9> keine äußeren Orbi- talborsten (oe) und bei manchen Gruppen einen Sturmia-Fleck. Diese Merkmale sind jedoch nicht ohne zahlreiche Ausnahmen gültig, so daß sie erst dann sicher benutzt werden können,