Ausgabe August winkelblick 09 Magazin für Ottensen

Im Interview: die Ottenser Schauspielerin Joana Adu-Gyamfi Editorial

Liebe Nachbarn!

Es ist geschafft! Heute halten Sie Ihr neues Stadtteilmagazin Winkelblick in den Hän- den. Ab sofort blicken wir in die Winkel Ottensens, beleuchten Hintergründe und grei- fen aktuelle Themen auf. Wir wollen in Form von Reportagen, Geschichten, Ausblicken, Rückblicken, Winkelblicken und vielem mehr zum lokalen Gedanken in unserem außer- gewöhnlichen „Dorf“ Ottensen beitragen und Sie unterhalten. Stadtteilmagazine gab es in den letzten Jahrzehnten ja schon einige, wie Sie in unserem Bericht auf S 11 nachlesen können. Unser Winkelblick möchte als Stadtteilmagazin alle Menschen in Ottensen erreichen, nicht nur inhaltlich, sondern auch ganz praktisch. Da- rum verteilen wir Ihr junges Magazin jeweils am ersten Samstag im Monat in die Brief- kästen unseres Viertels, selbstverständlich kostenlos. Dies ermöglichen unsere Anzei- genkunden, die gemeinsam mit uns den ersten Schritt wagten und bei denen wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken möchten. Wir hoffen, dass wir alle Erwartungen und Vorstellungen erfüllen können und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der ersten Ausgabe des Winkelblicks. Z u h a u s e i N alTona, BahrenFeld, Gianni Sommer BarMBeK-SÜd, eidelSTedT, eiMSBÜTTel, Übrigens: haMM-nord, Winkelblicken können auch Sie gern! langenFelde, UhlenhorST, Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, Meinungen, Hinweise und Kritik, aber wellingSBÜTTel. natürlich auch über Lob.

Inhalt

Ottensen persönlich: Joana Adu-Gyamfi im Interview S. 3

Die Redaktion stellt vor: Lieblingsbücher und CD-Empfehlungen S. 5

Veranstaltungstipps im August: „O“ wie Ottensen, „O“ wie Open Air S. 6

Blickwinkel: Blaues Haus – Letzter Rettungsversuch S. 8

Rückblick: Nachrichten aus Mottenburg S. 11

Ausblick: Reading Teens in Ottensen S. 12

Recht im Blick: Es gibt Hoffnung, die Rechte der Kapitalanleger S. 13

Kickblick: Die ganze Welt spielt bei Teutonia S. 14

Um die Ecke gedacht: Winkelrätsel & Preisausschreiben S. 15

Impressum

Verlag Grafik Gianni Sommer Verlag [email protected] Am Born 19 Günther Brantsch, Sonya Hadighi, 22765 Hamburg Michael Kordt, Ansgar Hilbig www.winkelblick.net [email protected] Anzeigenberatung 040-32 96 23 19 [email protected] 040-32 96 23 20 Herausgeber Elena Chmielewski, Thomas Stuhr, Gianni Sommer (GS) Christiane Schebetz, [email protected] 040-32 96 23 19 Verbreitungsgebiet über kostenlose Hausverteilung Redaktion (über 90 Prozent Abdeckung garantiert) Neubau-eigeNtum [email protected] in Ottensen und zusätzlicher Auslage Myriam Lampe (ML), Nadine Effert (NE), in Altona Altstadt. 38 02 19 792 Nadja Borlinghaus, Christian Homburg (CH), Auflage: 12.000 Stück Thomas Stuhr (TS) www.wo-wollen-wir-wohnen.de Seite 2

090714_bw_weitwinkel_az03.indd 1 14.07.2009 11:34:24 Uhr Ottensen persönlich: Joana Adu-Gyamfi im Interview Winkelblick

„Edward Norton und Robert de Niro. Das wäre eine groß­artige Schule für mich.“ Foto: Gianni Sommer Foto:

‚winkelblick’ plaudert mit Joana Adu-Gyamfi (*1973). Die sympathische Schauspielerin lebt mit ihrer Familie in Ottensen. Bekannt wurde sie mit der Serie „Alphateam“ (Sat.1). Das liegt nun über 10 Jahre zurück und in der Zwischenzeit hat sie in un- zähligen Serien- und Filmrollen ihr schauspielerisches Talent unter Beweis gestellt. Sie hatte unter anderem eine Kinorolle in „Soul Kitchen“ (2008) unter der Regie von Fatih Akin. Zuletzt stand sie in einer Hauptrolle bei „Soko Leipzig: Verloren in Afrika“ (ZDF) und dem Kurzfilm „Pennicillin“ (arte/BR) vor der Kamera. Die in Hamburg geborene Powerfrau mit ghanaischen Wurzeln hat eine Ausbildung in Gesang, Sprecherziehung und Tanzpädagogik. Anzeige Meine Profession „Mit fast allen! Sowohl nationalen als Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für die auch internationalen. Allen voran Edward Schauspielerei entdeckt? Norton und Robert de Niro. Das wäre eine „Ich würde eher sagen, dass die Schau- großartige Schule für mich.“ spielerei mich entdeckt hat. Während mei- nes Studiums der Tanzpädagogik habe ich Wann steht der nächste Dreh an? Darf bereits nebenbei geschauspielert. 1996 man schon mehr erfahren? kam ein Dreh­buchautor auf mich zu und „In diesem Jahr steht noch ein Projekt hat mich bei einem Produzenten für eine an, über das ich aber nicht viel verraten TV-Rolle vorgeschlagen. Ich lehnte zuerst werde. Das bringt Unglück, da bin ich ab, da ich mitten im Studi­um stand. Das abergläubisch. Es ist eine kleine, schöne Fern­sehen hat aber so­lange an meiner Tür Rolle und der Dreh findet in Hamburg gekratzt, bis ich nachgegeben ha­be. Heute statt. Das freut mich besonders, da ich in bin ich froh darüber.“ den vergangenen Monaten viel für Drehs im Ausland war.“ Wird man in der deutschen Filmbranche als farbige Schauspielerin auf bestimmte Was macht Sie in Ihren Augen als Schau- Rollen festgelegt? spielerin aus? „Oh ja! Prostituierte, Putzfrau, Asylbe- „Oh, ich glaube, das können andere bes- werberin (lacht). In meiner ersten Rolle ser einschätzen als ich selbst (lacht). Ich durfte ich allerdings eine Röntgenassisten- mag es, wenn ein Film mich in den Kino- tin spielen, die dazu noch fließend deutsch sessel drückt, nicht aufstehen lässt und die sprechen durfte. Solche ‚normalen’ Rollen Kontrolle meiner Emotionen übernimmt.“ haben für farbige, aber auch asiatische, Schauspieler in Deutschland Seltenheits- Mein Ottensen wert. Leider geht das völlig an der Realität Aufgewachsen sind Sie mit Ihren ghanai- vorbei.“ schen Eltern in Barmbek. 1995 sind Sie nach Ottensen gezogen. Was macht die- Mit welcher/m bekannten Schauspie- sen Stadtteil so attraktiv? ler/in würden Sie gerne vor der Kamera „Ottensen ist ein sehr multikulturelles stehen? Viertel. Die Vielfalt der Menschen ist ganz

Seite 3 winkelblick Ottensen persönlich: Joana Adu-Gyamfi im Interview

Fotos: Emanuelle Abankwa

Joana am Set in Ghana („Penicillin“) wunderbar. Es gibt viele Künstler, viele klei- an der Eisdiele, meine Tochter liebt Eis – bei denen man viel erlebt, Menschen und ne Läden und die Menschen sind hier sehr und fahren an die Elbe, um dort den Tag zu deren Kultur kennen lernt. Ein reiner Hote- freundlich. Es gibt hier viele Familien mit verbringen.“ lurlaub würde mich zu Tode langweilen.“ Kindern und da reihe ich mich ja auch ein.“ Ottensen ist ein multikultureller Stadtteil. Wenn Sie ein Tier sein könnten, welches Haben Sie einen persönlichen Lieblings- Stoßen Sie hier dennoch auf Ressenti- wären Sie dann gerne? platz in Ottensen? ments aufgrund Ihrer Hautfarbe? „Puma, Löwe und Schmetterling! Der „Einer meiner absoluten Lieblingsplät- „Diese Frage kann ich zum Glück mit Puma ist sehr elegant und anmutig, der ze ist natürlich mein Zuhause. Essen gehe ‚Nein’ beantworten. Im Viertel habe ich Löwe stark und der Schmetterling ist nicht ich gerne, vor allem mit Freunden, in die wirklich noch keine schlechten Erfahrun- nur wunderschön, sondern auch flatterhaft ‚Kleine Brunnenstraße’. Man findet mich gen wegen meiner Hautfarbe gemacht.“ – eine Eigenschaft, die mir übrigens auch oft im Laden ‚TAFEL & Co.’, da es dort zum Teil anhaftet.“ viele schöne Sachen zu entdecken gibt. Ich Sie sind Mutter einer Tochter. Ist Otten- liebe außerdem die Zeißstraße mit ihren sen ein kinderfreundlicher Stadtteil? Welche Eigenschaft mögen Sie an sich Hinterhöfen.“ „Auf jeden Fall, sonst am liebsten? Welche gar nicht? „Das Fernsehen hat solange würde ich hier nicht woh- „Ich mag meine Toleranz, meine Men- Ein perfekter Tag an meiner Tür gekratzt, nen wollen. Es gibt tolle schenfreundlichkeit und meinen Humor in Ihrem Stadtteil – Möglichkeiten der Betreu- (oh ja, Joana lacht gerne, viel und laut!). wie sieht der aus? bis ich nachgegeben habe. ung, viele Spielplätze. Da- Nicht so gerne mag ich meinen Hang zum „Ein perfekter Heute bin ich froh darüber.“ durch, dass es sehr viele Perfektionismus.“ Tag in Ottensen Kinder im Viertel gibt, sind ist definitiv kein Samstag, denn da ist der die Menschen Kindern gegenüber prinzi- Was bedeutet für Sie Glück? Stadtteil viel zu voll. An meinem perfekten piell viel aufgeschlossener. Man steht als „Gesundheit. Ich bin sehr dankbar, dass Tag scheint die Sonne. Im ‚Tide’ würde Mutter hier nie alleine da.“ es mir, meiner Familie und den Menschen, ich mir ein Schinken-Käse-Brötchen und die mir nahestehen, gut geht. Da bekomme einen Tee gönnen und dann würde ich ein Mein Ego ich sogar Gänsehaut.“ wenig durch die Straßen an den Geschäf- Wohin fahren Sie in diesem Jahr in den ten vorbeischlendern. Wenn meine Toch- Urlaub? Vielen Dank für das Interview! ter aus der Schule kommt, schwingen wir „Oh, da ist noch nicht wirklich etwas ge- uns aufs Rad – mit einem kurzen Stopp plant. Generell liebe ich aber Städtetrips, Interview: Nadine Effert

Anzeige Filmografie von Joana Adu-Gyamfi Nähschule Elke Kühnel 2008 Soul Kitchen Kino-Film Fatih Akin 2008 SOKO Leipzig – Verloren in Afrika TV-Film Axel Barth 2007 Die Pfefferkörner TV-Serie diverse Sie haben Ihre eigene 2005 Neger, Neger, Schornsteinfeger TV-Mehrteiler Jörg Grünler Vorstellung von Stil, 2004 Die Nachrichten TV-Film Mati Geschonneck Mode und Out t? 2004 Tatort – Ein Glücksgefühl TV-Film Filippos Tsitos Und wollen sich in Ihrer 2003 Dann kamst Du TV-Film Susanne Hake Freizeit mit etwas schönem 2002 Tor zum Himmel Kinofilm Veit Helmer und kreativen beschäftigen? 2002 Beach Boys TV-Film Arne Feldhusen Unter Anleitung der 2002 Tatort – Bienzle und der Taximord TV-Film H.-C. Blumenberg Damenschneidermeisterin 2002 Doppelter Einsatz – Heiße Fracht TV-Film Johannes Grieser Elke Kühnel lernen Sie alles, 2001 Großstadtrevier TV-Serie diverse um ihr individuelles Out t 2000 Polizeiruf 110 – Gelobtes Land TV-Film Peter Patzak zu fertigen - egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene. 1999 Polizeiruf 110 – Ihr größter Fall TV-Film Hans-Erich Viet 1998 Schlange auf dem Altar TV-Film Hans-Erich Viet Weitere Informationen unter 1998 Vom Himmel das Blaue TV-Film Jörn Hintzer www.naehschule-vivo.de 1998 OA jagt Oberärzti TV-Film Joachim Roering Mobil 0172 - 45 68 588 1997 School`s Out – Die Nacht der Nächte TV-Film Achim Bornhak

Seite 4 Die Redaktion stellt vor: Lieblingsbücher & CD-Empfehlungen Winkelblick

Die Buch-& CD-Tipps unserer Redakteure

Maiken Nielsen: Tobias Schlegl: Irene Stratenwerth: „Das Haus des Kapitäns“ „Zu Spät?“ Entführung am Droemer Knaur, 2003 Rowohlt Verlag, 2008 Fischmarkt Ellert & Richter, 2009 Inspiriert von den Kind- Wie zukunftsfähig sind heitserinnerungen ihrer wir Deutschen? Dies hin- Die Protagonistin des Ro- Oma aus dem Hamburg terfragte der ehemalige mans ist die Altonaer An- der 20er und 30er Jahre VIVA-Star, Moderator wältin Kristina Wolland, erzählt Maiken Nielsen von Aline, die zu und Wahlhamburger, in seinem Buch „Zu die in den 80ern Mitglied der alternativen Beginn des 20. Jahrhunderts als Tochter Spät?“. Seine Antworten fand er auf einer Hausbesetzer-Szene in Hamburg war. Un- eines Kapitäns in Övelgönne aufwächst Reise durch unsere Nation. Er besuchte erwartet bittet sie die ehemalige Mitak- und den innigen Wunsch hegt, Ärztin zu bekannte und unbekannte Helden des All- tivistin Hella um Hilfe, ihren entführten werden - völlig undenkbar für eine Frau tags, die unser Land prägen. Er schaute Sohn wieder zu finden. Die Suche bringt in dieser Ära. Doch ihre Eltern haben da überall genau hin und ergriff Initiative. Er sie nicht nur zurück in das besetzte Haus ganz andere Vorstellungen von der Zu- lässt sich nicht von einem Besuch mit Food- am Elbhang und somit in ihre eigene Ver- kunft ihrer einzigen Tochter: Sie soll reich watch bei McDonalds abhalten, um für gangenheit, sondern auch in die rechtsex- heiraten und das verlorene Vermögen der ‚Burger ohne Gentechnik‘ zu kämpfen, hält treme Szene. Wer steckt hinter der Ent- Familie zurück ins verarmte Haus bringen. mit einem Grafen und Großwaldbesitzer führung? Was hat Hausmitbesetzer Karl Aline jedoch hat sich schon längst in den bei IKEA Ausschau nach dem Öko-Holz- damit zu tun? Gekonnt zieht Stratenwerth halbjüdischen Studenten Nathan verliebt Label FSC, trifft den Vattenfall-Vorstand, einen dicken Spannungsfaden durch ihr und durchkreuzt dickköpfig sämtliche Plä- übernachtet auf einer Bioland-Ranch und Krimidebüt und enthüllt nebenbei einige ne ihrer Eltern - und die Normen ihrer Zeit. pflanzt Bäume. Der Begriff Nachhaltigkeit heuchlerische Lebenslügen der alternati- Fazit: Ein toll recherchierter Roman , der wird bildlich und anschaulich dargestellt ven Szene. viel über das historische Ottensen und das und das mit einer gehörigen Portion des Leben dort verrät. Weiterlesen: Maiken ihm eigenen Humors. Nielsen: „Die Tochter des Kapitäns“.

Brant Bjork: John Butler Trio: Station 17+: „Local Angel“ „Grand National“ „Goldstein“ Duna Records Atlantic Warner Variationen (Mix) 2004 2007 2008

Bekannt wurde als Schlag- Hierzulande ist das australische Trio nicht Station 17 ist ein Teil von barner 16 (als- zeuger einiger Stoner-Rock-Projekte, wie so bekannt wie die Kollegen der Dave Ma- terarbeit gGmbH), einem Netzwerk, in , Fu Manchu oder Mondo Genera- thews Band, Jack Johnson oder Ben Har- dem Menschen mit und ohne Behinderung tor. Doch sein eigentliches Talent kam per. Die Band vereint Roots, Reggae, Funk, künstlerisch zusammenarbeiten. Das Al- erst so richtig zum Vorschein, als er 1999 Soul und Pop zu einem Mix, dessen aust- bum Goldstein Variationen ist ein Koope- mit „Jalamanta“ sein Solo-Debüt veröf- ralische Wurzeln nicht zu überhören sind. rationsprojekt mit 12 illustren Künstlern fentlichte. Seitdem gilt der 35-jährige als Teils sozialkritische, nachdenkliche oder unterschiedlicher Genres. Mit von der Par- Musiker, Sänger und Songwriter der Ex- ruhige Songs lassen aber keinen Weich- tie unter anderem Fettes Brot, Guildo Horn, traklasse, der es sich nicht nehmen lässt, spülcharakter erkennen. Das Trio harmo- Michael Rother, Kalabrese und Stereo To- wirklich jedes Instrument im Studio selbst niert prächtig, groovt, erzeugt Stimmung tal. Der Stil-Mix-Faktor ist hoch! Zwischen einzuspielen. „Local Angel“ ist Bjorks und lädt zum Tanzen oder Chillen ein. Be- dem ohrwurmverdächtigen Hip-Hop von viertes Studio-Album und besticht durch reits vor zwei Jahren erschienen, liefert das Fettes Brot und dem punkigen Electro-Pop soften, eingängigen Bluesrock, der dem Album auch diesen Sommer den perfekten mit Stereo Total klaffen zum Beispiel Wel- Hörer inhaltlich drei wichtige Botschaften Soundtrack für warme Grillabende oder ten, die Station 17 geschickt miteinander mit auf den Weg gibt: Hauptsache chil- Balkonpartys in Ottensen. Bekannt ge- verknüpft. Eigenartig, aber ebenso einzig- len, handgerollte Zigaretten rauchen und worden ist das John Butler Trio durch ihr artig, sind auch die deutschen Textkreatio- jede Menge Liebe machen! Unterlegt mit Erfolgsalbum „Sunrise over Sea“, welches nen, die zum Schmunzeln oder Nachden- smoothen Midtempo-Beats und leicht ver- 2004 in australischen Radios rauf und run- ken anregen. Absolut hörenswert! zerrten Gitarren, ist „Local Angel“ die per- ter gespielt wurde. Erhältlich über 17rec.de. fekte Soundkulisse für einen lauen Som- merabend, an dem eiskaltes Bier und ein bequemer Sessel unverzichtbar sind …

Buch- & CD-Tipp: Myriam Lampe Buch- & CD-Tipp: Christian Homburg Buch- & CD-Tipp: Nadine Effert

Seite 5 Veranstaltungen/ afrikanischen Marktes mit den Kultur August 2009 Open-Air-Bühnen (21.8./15.30 -22.15 Uhr; 22.8./12-23 Uhr; „O“ wie Ottensen, „O“ 23.8./12-18.30 Uhr) und im wie Open Air Untergeschoss des Mercado wird es am 22. August von 12- Oh, wie schön ist die Som- 18 Uhr eine zusätzliche Bühne merzeit! Die Sonne scheint geben. Dieses Jahr steht kein am azurblauen Himmel, Länderschwerpunkt mit einem und wenn das Quecksilber Projekt im Zentrum des Festi- im Thermometer an der 30 vals, sondern ein Motto: „AIDS Grad-Marke kratzt, freuen / HIV – Wir reden darüber / sich nicht nur Sommerklei- We talk about it / Nous en par- der, kurze Hosen, T-Shirts lons – Verantwortung für uns und Sandalen auf ihren gro- Der Zeise Open Air Kinosaal im Innenhof des Altonaer Rathauses und andere!“ ßen Auftritt im Jahr, nein, dann hält uns Hamburger Wartet, bis es dunkel wird… 25. August, um 20.30 Uhr Ottensen mal anders definitiv nichts mehr in den (alle Filme und Termine un- eigenen vier Wänden. Wie Nach umfangreichen Reno- ter zeiseopenair.de). Stehen Sie denken, Sie wissen alles von einem Magneten ange- vierungsarbeiten im Innen- müssen Filmbegeisterte beim über Ihren Stadtteil? Wussten zogen, zieht es uns an die hof des Altonaer Rathauses Zeise Open Air Kino nicht, Sie, dass im Hinterhof der Zeiß- Freiluft-Hotspots der Han- am Platz der Republik kann denn der Innenhof ist be- straße 28 über 100 Jahre lang sestadt. Spazieren gehen das Ottenser Zeise-Kino in stuhlt. Filmbeginn ist jeweils Drahtnägel hergestellt wur- an der Alster, mit Kind und diesem Sommer bereits zum mit Beginn der Dunkelheit den? Oder, dass der Onkel des Kegel an der Elbe picknicken fünften Mal mit seinem Kino- gegen 21.45 Uhr. Der Eintritt oder Grillen auf dem Altona- saal unterm Sternenhimmel kostet 6,50 Euro. winkelb- er Balkon. an den Start gehen. Aktuelle lick verlost auf der Rätsel- Die Straßencafés platzen Neustarts, die beliebtesten seite Karten für den kultver- überall aus allen Nähten, Filme der vergangenen zwei dächtigen Film „Dorfpunks“ aber das gehört ja irgend- Jahre, moderne Klassiker und (D/2009), der am Montag, wie dazu. Und auch kulturell ausgewählte Hamburgensien dem 17. August, läuft. bietet der Sommer einige Vorteile: Wir müssen in der Afrika in Ottensen schönsten Zeit des Jahres nicht in dunklen Kinosälen Zum 7. Mal feiert Afrika sei- den neusten Blockbuster ne Kultur, dort wo sonst Weih- anschauen, uns in überfüll- nachtsmarkt, Altonale oder Geschichtsträchtig: Stadtteilzentrum „Fabrik“ te Bars quetschen, um eine Theaterfest stattfinden. Afrika angesagte Band live erleben mitten in Ottensen, das ist in- Dichters Heinrich Heine in der zu können, und die langen zwischen recht normal. Mehr Elbchaussee 31 wohnte? Rund- Tage laden dazu ein, unser als 50.000 Menschen besuch- gänge richten sich an stadtge- ansehnliches Ottensen mal ten das Festival im vergange- schichtlich Interessierte, die aus einem anderen Blickwin- nen Jahr, mehr als 25 Künstler mehr wissen wollen, als nur, kel zu betrachten. und Musikgruppen spielen je- wo der nächste Bäcker ist oder winkelblick hat für seine Le- des Jahr auf den Bühnen und sich die nächste Bushaltestelle ser die schönsten Frischluft- unterhalten mit heißen Rhyth- in Ottensen befindet. Und übri- veranstaltungen im August Hamburgs lautester Heimatfilm: men die Besucher des afrika- gens können Sie mit Ihrem neu zusammengestellt. Madboy nischen Marktes. Das Afrika- gewonnenen Wissen bestens festival „Alafia 2009“ erstreckt beim Nachbarn prahlen! stehen bis zum 12. Septem- sich über drei Tage, vom 21.- Sonntag, 2. August: „Die Elb- ber auf dem Programm. Wie 23. August. In der Einkaufs- chaussee: Von Kaufleuten und wäre es mit einem Heimatfilm zone beim Altonaer Bahnhof Lustgärten an der Elbe“. Treff- der besonderen Art? Madboy locken zahlreiche Stände des punkt: 11 Uhr am Altonaer Rat- (2008/D) ist ein Film über haus. Kosten: 7 (erm. 6) Euro. Liebe und das Leben in Zei- Anmeldung nicht erforderlich. ten einer großen Krise. Mit- Infos unter 870 80 100 (Statt- ternacht, irgendwo im Nir- reisen Hamburg e.V.). gendwo der norddeutschen Mittwoch, 5. August: „Otten- www.weinhandel-ottensen.de Tiefebene. sen – Wandel eines Industrie- Nach einem grandiosen Flop standortes“. Treffpunkt: 16 Uhr mit seiner Hardcore-Band am Bahnhof Altona/Apotheke. Madboy bricht Jungbauer und Kosten: 7 Euro. Anmeldung Punkrocker Schäffke wutent- und Infos unter 04103-898 26. brannt auf in ein hoffentlich Über 20 Künstler performen auf Mittwoch, 12. August: „Von Keplerstraße 2 neues Leben nach Hamburg. den Open-Air-Bühnen in der Piependreihern und schicken Telefon: +49 40 394873 Zu sehen am Dienstag, dem Ottenser Hauptstraße. Fabrikhallen“. Treffpunkt: 19 Seite 6 FMH_0903_Anz 75 Jahre Jubi_93x128_RZ:1_4 h 20.03.2009 10:22 Uhr Seite 1

„Die Schatzinsel“ wird im Altonaer Rathaus aufgeführt.

Uhr am Bahnhof Altona/Aus- Literatur gang Ottenser Hauptstraße. Kos- mit Frischluftgarantie ten: 7 Euro. Anmeldung nicht er- SEIT 75 JAHREN AN DER forderlich. Infos unter 870 80 100 Der Poetry Slam gehört schon HAMBURGER ELBMEILE (Stattreisen Hamburg e.V.). lange nicht mehr einer Subkul- Sonntag, 30. August: „Ei- tur im Underground an. Wer senbahngeschichte zwischen was auf sich hält, unterzieht Hafenrand und Altonaer Bahn- sich gerne dieser Art der Un- hof“. Treffpunkt: 15 Uhr vor terhaltung, die immer mehr dem Altonaer Rathaus, Platz Anhänger findet. Wo? Zum der Republik 1. Kosten: 6 (4) Beispiel am Samstag, dem 1. Euro. Anmeldung nicht erfor- August, um 19 Uhr am Platz Seit 75 Jahren ist der Fischmarkt Hamburg-Altona traditionel- derlich. Infos unter 390 36 66 der Republik 1. Da machen ler Standort des Fisch- und Seafoodhandels. In den Markthallen (Stadtteilarchiv Ottensen). die beiden Autoren Johanna werden frische Köstlichkeiten angeboten. Zum Flair der Elbmeile gehören ebenso urige Bistros wie einige Toprestaurants der Stadt. Wack und Vincent Welt das Hier hat sich einer der attraktivsten Hamburger Bürostandorte Sommertheater für die ganze entwickelt. In diesem lebendigen Quartier vermietet die FMH über Familie 63.000 qm moderne Büro- und Gewerbeflächen.

Das Ottenser Kindertheater „Wackelzahn“ spielt vom 1. bis 30. August auf dem Innenhof des Altonaer Rathauses das Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH Große Elbstraße 137, 22767 Hamburg, Tel. 040-38012-0 Abenteuermusical „Die Schat- Die Wortakrobaten Johanna www.fischmarkt-hamburg.de, [email protected] zinsel“ nach Robert L. Ste- Wack und Vincent Welt vensen. In dieser spannenden Inszenierung, zu der Jan Ra- Altonaer Rathaus unsicher. An dermacher hinreißende Musik der frischen Luft lesen sie ge- komponiert hat, sind alle klei- meinsam einen ganzen Abend nen Piraten ab 4 bis 10 Jahren lang ihre besten und unterhalt- und großen Freibeuter zu einer samsten Slam- und Lesebüh- spannenden Abenteuerreise nengeschichten. Besser geht Tanzen mit ganzem Körper, Herz und Seele zur Schatzinsel eingeladen. es nicht: Böser Humor paart Und wie es sich für ein richti- sich mit Ironie und Sarkasmus. ges Piratenstück gehört, gibt Hintersinniges vereint sich mit es reichlich turbulente Ausei- Vordergründigkeit. Schöne Bil- nandersetzungen und Action- der mit hässlichen Kindern. szenen um einen versteckten Das gemeinsame Baby heißt Flamencotanz - ausdrucksstark-percussive Tanzkunst Goldschatz. Vorstellungen gibt dann Literatur. Karten für den Kurse, Workshops, Fiestas: www.ritmoflamenco.de es an Sonnabenden und Sonn- Slammer-Hörschmaus kosten Susana Hermosa . Friedensallee 41a . Telefon 040 36 00 68 60 tagen jeweils um 15 Uhr. Der 10 Euro, erhältlich bei Ticket- Eintritt kostet 6 Euro. Karten- master-Vorverkaufsstellen oder ENERGIE LEIDENSCHAFT ZENTRIERUNG STOLZ GRAZIE reservierung unter 298 121 39. an der Abendkasse.

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Noch macht es Spaß, in der Ottenser Hauptstraße zu bummeln, sich die Nase an verschiedenen Schaufenstern platt zu drücken, zwischendurch einen Kaffee zu trinken und einen Schnack mit Bekannten zu halten. Doch ein paar Meter weiter, an der Kreuzung zur Großen Brunnenstraße, kündigt sich eine Veränderung an…

Dort, wo sich heute noch Attraktivität Ottensens in so wertvoll. So wertvoll, dass chern des Ottenser Stadt- das Blaue Barhaus und das punkto Nachtleben schmä- Großinvestoren nun auch teilarchivs vermerkt ist und Planet Subotnik in die um- lern, wovon keineswegs nur ihr Interesse an dem Grund- bis heute verschiedenste Un- liegende Bebauung schmie- die Anwohner im Viertel be- stück Große Brunnenstraße ternehmen beherbergt hat: gen, dürfte ab September troffen sein werden. 55 bekundet haben, um dort Zu Beginn des Jahrhunderts kommenden Jahres eine rie- Den Grund für den Abriss Eigentumswohnungen für fi- hökerte ein Trödler mit alten sengroße Lücke klaffen. Und beider Kneipen kennen die nanzkräftige Neu-Ottenser Möbelstücken, rund 30 Jahre dieses Loch wird sich nicht meisten: Ottensen gilt als zu errichten. Ein Mekka für später öffnete eine Eisdiele nur im Stadtbild bemerkbar „place to be“ in dieser Stadt, den, der es sich leisten kann – ihre Pforten, bis das kleine machen, sondern auch die und deshalb ist Wohnraum eine riesige Enttäuschung für Häuschen in den 70er Jahren die Bar-Inhaber Stephan Feh- seine eigentliche Bestim- renbach und Markus Kohne, mung fand und zur Arbeiter- die nicht nur ihr Herzblut, kneipe wurde. sondern auch hochprozenti- Und auch das im Hinter- ges Know-how, in den Laden hof gelegene Planet Subotnik gesteckt haben. blickt auf eine nicht weniger Und genau deshalb wäre geschichtsträchtige Vergan- es fair gewesen, den bei- genheit zurück: Zur Jahrhun- den Pächtern „ihr“ Blaues dertwende stand hier ein klei- Barhaus, das übrigens als nes Fabrikgebäude, in dem verschiedene Werkzeuge und Maschinen hergestellt wur- „Der schnöde Mammon den, ehe um 1920 eine Fisch- siegt und tötet räucherei und eine Konser- unsere Stadtteilkultur“ venfabrik einzogen. Da nach dem II. Weltkrieg der Fisch (Stephan Fehrenbach) überwiegend aus Dänemark angeliefert wurde, musste die Fischräucherei 1982 ihre kleinstes freistehende Haus Pforten schließen und lag für Ottensens gilt, zum Kauf an- einige Zeit brach. zubieten. Doch davon wollte In den 90er Jahren hatten der Noch-Eigentümer nichts ein paar junge Leute die Idee, wissen: „Für mich kommt nur ihren Traum vom Arbeiten der Abriss in Frage“, äußerte und Wohnen unter einem er sich vor gut einem Jahr Dach in die Tat umzuset- gegenüber dem Hamburger zen. Mit Unterstützung des Abendblatt, „denn das kom- Baubetreuungsprogramms plette Gebäude ist von Haus- der Stadtentwicklungsgesell- schwamm befallen“. Ob dies schaft und durch Förderung wirklich zutrifft, sei einmal der Lawaetz-Stiftung bauten dahingestellt. Stephan Feh- sie die ehemalige Räucherei renbach, der das Blaue Haus zur selbstverwalteten Kneipe seit 2003 einige Male selbst mit angrenzendem Wohn- umgebaut hat, konnte jeden- raum, dem „Kollektiv Subot- falls keinerlei Mängel am nik“, um. Gemäuer feststellen. Doch damit soll es im Au- Fakt ist jedoch, dass das gust 2010 endgültig vorbei heutige Blaue Barhaus sein. Während das Subotnik erstmalig um 1890 als Ge- seinen Mietvertrag bereits Deckengemälde im Blauen Barhaus schäftsbetrieb in den Bü- freiwillig gekündigt hat,

Seite 8 Blickwinkel: Blaues Haus – Letzter Rettungsversuch

Das urige Ensemble, bestehend aus dem Blauen Barhaus und dem Planeten Subotnik, soll bald neuen Wohnimmobilien weichen.

läuft der Pachtvertrag für heute ist. Bei einem Besuch blick-Redaktion entschlossen, Aktion beteiligen möchte, kann das Blaue Barhaus aus, ohne vor einigen Tagen waren wir das Blaue Barhaus als denk- dies sehr gern tun: Die Listen dass seine Inhaber irgendet- erstaunt, welche Rückmel- malwürdiges Gebäude beim liegen ab sofort im Blauen was gegen die Schließung ih- dung von den Gästen kommt: Amt für Denkmalschutz vor- Barhaus aus und sind zu den res Ladens tun können. Kein Während der DJ beherzt Ton zuschlagen. Ab dem 1. August Öffnungszeiten (werktags ab Wunder, dass sich Wehmut Steine Scherbens „Rauch- werden wir Unterschriften 18 Uhr, sonntags ab 20 Uhr) breit macht: „Es vergeht Haus-Song“ spielte, und so sammeln und diese, zusam- zugänglich. kaum ein Tag, an dem wir ziemlich jeder Gast lauthals men mit unserem „Denkmal- ML nicht auf die Schließung des den Refrain „Das ist unser vorschlag“, bei der Behörde Kommentare hierzu folgen Ladens angesprochen wer- Haus…“ mitsang, konnten einreichen. Wer sich an der auf der nächsten Seite ! den“, so Stephan Fehren- wir beobachten, wie ein weib- bach. „Aber was sollen wir licher, französisch sprechen- tun? Der schnöde Mammon der Gast dem Personal einen siegt und tötet unsere lang kleinen Zettel mit einer kur- gewachsene Stadtteilkultur.“ zen Liebesbotschaft an das Das Resultat dessen trifft kleine Blaue Haus über den nicht nur die Gastronomen Tresen reichte… und ihre Angestellten, son- dern auch die Stammgäste, Nach einiger Recherche und die das Blaue Barhaus erst zu Absprache mit Stephan Feh- dem gemacht haben, was es renbach hat sich die Winkel- Anzeige Olaf Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales und HAGENAH – ABWECHSLUNGSREICHE Altonas Abgeordneter im Bundestag IDEEN FÜR EINE Kommen wir ins Gespräch! Frischfisch, Meeresfrüchte, Marinaden, GESUNDE Salate, Räucherfischspezialitäten, Alle aktuellen Termine Kontakt: Olaf Scholz, MdB FISCHKÜCHE Bistro und Mittagstisch. finden Sie unter Max-Brauer-Allee 20 - 22765 HH Schnackenburgallee 8 . 22525 Hamburg Tel.: (040) 386 101 60 - seit 1892 - [email protected] . www.hagenah.com www.olafscholz.de [email protected]

09WinkelblickOttensen.indd 1 14.07.2009 9:45:50 Uhr Seite 9 Blickwinkel: Blaues Haus – Letzter Rettungsversuch Unsere Meinung zum geplanten Abriss des Blauen Barhauses:

Thorben S., Harburg: Ken M., Ottensen: Kermit, Barchef es bei Friendscout, und dass „Am meisten stört „Mit der Art und Wei- Blaues Barhaus, ein Caipirinha kein Cocktail mich, dass ein wirk- se der Vernichtung Ottensen: ist, von braunem Zucker ganz lich guter Platz aus des Blauen Hauses „In den letzten fünf- zu schweigen, könnt ihr auch reiner Geldgier zerstört wird“ und des Planeten Subotnik voll- einhalb Jahren habe ich kaum im Internet herausfinden. Eine zieht sich nun ein kleiner aber einen anderen Ort kennen andere Möglichkeit wird euch Jeannette B., bedeutsamer Schritt weg von gelernt, an dem sich so viele auch kaum bleiben, es sei denn, Ottensen: der lebendigen und natürlich Menschen unterschiedlichster ihr zieht in die Große Brunnen- „ Es wäre grausam, gewachsenen Stadt Hamburg Couleur zusammengefunden straße 55, atmet tief ein und ein Ottenser Ur- hin zu einem technischen Gebil- haben, um miteinander Spaß erwischt vielleicht noch einen gestein zu entfernen, um den de aus kaltem Glas und Beton.“ zu haben und sich auszutau- kleinen Hauch des alten Geistes Trend zu unterstützen, ein schen. Aus vielen Stammgästen vergangener Zeiten, ein biss- Neu-Ottensen zu schaffen, das Hollow Skai, Autor, sind mit der Zeit gute Freunde chen Working-Class, ein wenig nichts mehr mit dem ursprüng- Ottensen: geworden, welche sich ohne Punk, örtliche Kultur und sozi- lichen Charakter dieses Viertels „Je bekannter Otten- diese `Anlaufstelle der höheren ales Miteinander, gepaart mit zu tun hat. Die Vielfalt von Ot- sen wird, und je mehr Trinkkultur´ wahrscheinlich nie dem Duft eines Dry Martini. tensen, die einmal den Charme hierher kommen, um aufge- begegnet wären, was, sofern Falls euch dann ein komi- ausgemacht hat, stirbt.“ schäumte warme Milch zu trinken es mich als Barkeeper betrifft, sches Gefühl ergreift, und ihr oder ihr Kind in aller Öffentlich- mein Leben ein ganzes Stück- euch fragt, was hier nicht mehr Manuela M., keit zu stillen, desto langweiliger chen langweiliger gemacht stimmt und was aus dem `ach Eimsbüttel: wird der Stadtteil auch. hätte. Tja, das hat nun ein so duften´ Stadteil, in welchen „Wenn St. Pauli das Der geplante Abbruch des Ende, denn offensichtlich gibt ihr gezogen seid, geworden ist, Herz von Hamburg Blauen Hauses passt da ins Bild. es eine ganze Menge Leute, die dann ist es leider schon zu spät. ist, dann ist Ottensen seine Es dauert wohl nicht mehr allzu einerseits zu viel Geld haben, Aber hey, keine Sorge, die Ve- Seele. Mit dem Blauen Barhaus lange, bis es hier genauso öde andererseits wohl keine Freun- ddel macht sich ja so langsam, stirbt ein Teil dessen.“ ist wie in Schnepfendorf.“ de. Leute, Geborgenheit gibt man sieht sich...“

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Seite 10 Rückblick: Rückblick aus Mottenburg Winkelblick Nachrichten aus Mottenburg Ottenser Stadtteilzeitungen im Wandel der Zeit

„Mehr Platz für Kinder“, Stadtteil in vielerlei Hinsicht bei genauso Tradition wie die hältlich. Mitherausgeber Ingo „Ottenser wollen in Ottensen gewandelt hat – die Themen, Idee, für diese lokalpolitischen Freytag, heute Geschäftsfüh- bleiben“ und „Mieter gegen die die Bürger beschäftigen, Themen eine eigene mediale rer der Druckerei „Druckwel- Abriss“ –keine Schlagzeilen scheinen jedoch noch immer Plattform zu schaffen. ten“ am Spritzenplatz, erin- aus dem Jahr 2009, sondern dieselben zu sein. Schon im Jahr 1972 kam nert sich: Artikel der „OZ“ (Otten- Die Protesthaltung vieler die „OZ“ vom „Arbeitskreis „Wir waren politisch alle ser Zeitung) aus dem Jahr Ottenser gegen Gentrifizie- Sanierung Ottensen“ heraus. hoch motiviert und haben 1973. Dazwischen liegen fast rungstendenzen und soziale Für 30 Pfennig war sie bis sehr gegen die Umstrukturie- 40 Jahre, in denen sich der Missstände im Viertel hat da- 1974 monatlich am Kiosk er- rung des Viertels gekämpft. Wir haben z.B. mit allen Mit- teln versucht, den Bau des Carrée (Mercado) zu verhin- dern und die neu eröffneten Szenekneipen und Boutiquen boykottiert“.

Dass die Anwohnerschaft des Viertels sich in weiten Teilen links der Mitte befand, beweisen auch die „Motten- burger Nachrichten“, die als Wohngebietszeitung der DKP Ottensen seit 1974 so- ziale Ungerechtigkeiten im Viertel anprangerten. „Die hatten natürlich andere fi- nanzielle Mittel zur Verfü- gung als wir“, so Freytag. Trotzdem gab es keine ge- meinsame Zeitung: „Mit den Kommunisten wollten wir Anarchos und Spontis nichts zu tun haben.“ Auch dieses Projekt wur- den dann Anfang der 80ger Jahre eingestellt.

Zeitgleich zu den „Mot- tenburger Nachrichten“ er- schien auch die erste Ausgabe der „Ottenser Hauptstraße“, herausgegeben von der ei- gens gegründeten Haupt- straßen-Verlagsgesellschaft. Sie erschien zuerst 14-tägig, später sogar wöchentlich und war für 30 Pfennig am Kiosk zu haben. 38 Ausgaben und nicht einmal 2 Jahre spä- ter mussten die engagierten Freizeitredakteure die Pro- duktion allerdings wegen finanzieller Schwierigkeiten ebenfalls wieder einstellen. 1978 wagte das Stadtteil- kulturzentrum „Motte“ dann einen weiteren Versuch, eine unabhängige Zeitung für Ot-

Seite 11 WINKELBLICK Ausblick: Reading Teens in Ottensen

tensen zu etablieren: In einer erschien. Das aus dem Jid- Die Geschichte des Ottenser Auflage von 1000 Stück gab dischen stammende Wort Stadtteiljournalismus zeigt: es erst für 50 Pfennig, später „Schmock“ bezeichnet einen Es ist nicht leicht, in diesem für 1 Mark monatlich eine opportunistischen Journalis- heterogenen Stadtteil ein Ma- Ausgabe der „ZO“ (Zeitung ten – die Redaktion, die sich gazin zu etablieren. für Ottensen), die bis 1981 aus einer Anwohnerinitiati- Die Winkelblick-Redaktion Projekt3 23.01.2006 12:51 Uhr Seite 1 über Stadtteilkultur, Um- ve und dem Stadtteilplenum versucht es trotzdem und strukturierungsmaßnahmen zusammensetzte, wollte das hofft, dass von den rund und Ottenser Spekulanten- Gegenteil davon sein: Über 33.000 Einwohnern dieses le- tum berichtete. den politischen Umgang mit bendigen und bunten Stadt- Von Juni 1988 bis Okto- Asylbewerbern, Drogenab- teils möglichst viele unser ber 1989 versuchte sich die hängigen und Bauwagen- Magazin lesen und uns un- Motte, gemeinsam mit der platzbewohnern wurde eben- terstützen – Anregungen und GWA St. Pauli, dem Haus 3 so kritisch berichtet wie über Kritik sind dabei gewünscht und dem Stadtteilarchiv Ot- die bauliche Umstrukturie- und willkommen. NB tensen noch einmal als Zei- rung des Viertels, etwa durch tungsherausgeber: das geplante Mercado. Die „Hamburg-fünfzig“, be- In den Jahren danach wur- nannt nach dem Postleitzah- den die Stadtteilmagazine dann lengebiet, in dem das Magazin deutlich unpolitischer: Die „Pis- erscheinen sollte, berichtete te Altona“(1995-97), der „West- wie gehabt über politische, side Guide“(2004-2006) und soziale und kulturelle Themen „Das Beste im Westen“ (2007- Mutter -/ Vater - Kind-Kuren aus dem Stadtteil. 2008) enthielten neben Veran- Deutscher Arbeitskreis für Familienhilfe e.V. Schon wesentlich profes- staltungs- und Shoppingtipps Beratungsstellen: sioneller produziert als sei- zwar auch lokalpolitische The- Max-Brauer-Allee 126 22765 Hamburg Tel. 040 - 38 61 46 37 ne Vorgänger war das Ma- men, versuchten sich aber mit [email protected] gazin „Schmock“, welches Blick auf die Anzeigenkunden Alsterdorferstr. 528 22337 Hamburg 1994 und -95 vierteljährlich eher gesinnungsfrei zu geben. Tel. 040 - 59 57 77 [email protected] Während gleichaltrige Mäd- Reading Teens aus Ottensen beim chen vorwiegend ICQ-Nach- Deutschen Jugendliteraturpreis richten und BRAVO lesen, beschäftigen die „Reading Teens“ aus Ottensen sich in ihrer Freizeit gerne mit an- spruchsvollerer Literatur: Schon 5 Jahre lang treffen sich die 13-17jährigen Mäd- chen alle 2 Wochen in der Buchhandlung Christiansen, um sich über neu erschienene Jugendbücher auszutauschen. Seit diesem Jahr gehört der Ot- tenser Leseclub zur Jugendjury des Deutschen Jugendliteratur- preises, der jährlich im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen wird. Sechs Jugendliteraturkreise aus ganz Deutschland dürfen ein Leonie, Vanessa, Marie, Karla, Marie-Christine, Leyla und Hannah von ihnen nominiertes Buch vor mehr als tausend geladenen Gäs- ten im Frankfurter Messeturm Anzeige vorstellen und einen Gewinner küren. Damit nichts schief geht,

1 wurden die „Reading Teens“ für ihre Performance zu Jordan Son- nenblicks „Wie ich zum besten Schlagzeuger der Welt wurde“ sogar von einem professionellen Schauspieler geschult. Seite 12 WINKELBLICK Kickblick: Die ganze Welt spielt bei Teutonia Die ganze Welt spielt bei Teutonia – fen aus dem täglichen Leben Ende August soll das neue und der Welt des Fußballs in Vereinsheim fertig sein. Ausgezeichnete Integrationsarbeit acht Sprachen erstellt. Eine Und dann wird es ein ganz- phantastische Idee, die die tägiges Kinderprogramm ge- Auf dem Fußballplatz an der Kreuzkirche tut sich was: Verständigung unter den ben, das über einen integrier- Hier lernen Kinder und Jugendliche, wie man einen Elf- Kindern und ihren Familien ten Hausaufgabentisch bis hin meter perfekt verwandelt – und wie wichtig Teamgeist einfacher macht. zur Fußball-Bar reichen soll. und Fairplay sind, auch außerhalb des grünen Rasens … Wie wichtig der “Solch ein Rah- Verein für den menprogramm Sport verbindet, wissen sich auf achtzehn Teams, na- Stadtteil ist, ist wichtig für die Vorsitzenden von Teuto- türlich gehört eine Mädchen- zeigt der Ausbau Sportvereine, nia 05. Und darum wird auf mannschaft auch dazu. der Sportanlage die im Wettbe- dem Areal des Vereins so Diddo Ramm, erster Vor- an der „Kreu- werb mit Com- wertvolle Integrationsarbeit sitzender und Jugendleiter, ze“, der von der puterspielen geleistet: Hier lernen Kinder meint: „Wenn man gute Ar- Stadt Hamburg und dem Fern- aus insgesamt 22 verschiede- beit leistet, bekommt man und dem Bezirk sehen als Frei- nen Nationen was Gemein- das sofort von den Kindern Altona ermöglicht zeitbeschäftigung schaftsgefühl, Selbstdiszi- zu spüren. Wird man als Per- wurde. Neben einem stehen“, meint Jugend- plin und Selbstmotivation son geschätzt, bekommt man neuen Umkleidehaus wird leiter Ramm. sind - und natürlich auch das Resonanz auf seine Arbeit. hier in Kürze, dank der Un- Wie beliebt der Verein ist, Fußballspielen. Ein ausgebil- Kinder quittieren dies mit terstützung von Ian Karan lässt sich anhand der Mit- deter Sozialpädagoge muss Verständnis oder eben mit ei- und anderen Spendern, ein gliederzahlen zeigen: In den nicht sein, ehrenamtliche nem frechen Grinsen.“ neues Jugend- und Vereins- letzten fünf Jahren stieg die- Trainer und erfahrene Jun- Doch das Engagement der heim entstehen. Selbst lokale se auf das Dreifache. Rund gendspieler kümmern sich „Teutonen“ geht noch weiter: Firmen räumten dem Verein 450 aktive und passive „Teu- um die etwa 300 Nachwuchs- Der Verein hat ein eigenes Rabatte ein, um die Kosten so tonen“ treffen sich regelmä- spieler. Alle Spieler verteilen Wörterbuch mit 69 Begrif- gering wie möglich zu halten. ßig an der „Kreuze“, um ihrer Anzeige Leidenschaft für den Fußball zu frönen. Aber reich ist der Verein deshalb noch lange nicht, denn niedrige Beiträge sind oberstes Gebot bei Teu- LADY FITNESS CENTER tonia 05. Hier wird niemand Anti-Schmerz Rückenkonzept wegen seiner finanziellen Kooperationspartner von Möglichkeiten ausgegrenzt oder abgewiesen. „Fußball ist magisch“, sagt Diddo Ramm leiden- schaftlich. „Wo er stattfin- det, treffen sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und Bildung und haben un- abhängig von Alter oder Ge- schlecht eine gute und unter- haltsame Zeit.“

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