AMTSBLATT DES LANDKREISES im Internet unter www.kreis-hz.de

19. Dezember 2015 | Nr. 12/2015 | kostenlos an die Haushalte | Auflage 119.000 Exemplare

Allen Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2016!

Foto: Wolfgang Schilling

Frohe Weihnachten Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage im Kreise Ihrer Familie und Freunde!

Wenn’s ums Geld geht S Harzsparkasse Unser Restaurant Marktplatz hat Silvester bis 14.00 Uhr geöffnet

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hydroWEB GmbH weihte neue Harzdruckerei investierte in neue Produktionsanlage ein Produktionsmöglichkeiten

Halberstadt. Gut ein Jahr nach dem Baustart hat die hydroWEB GmbH am 23. November im Beisein von Wirtschaftsminister Hartmut Möllring ihre neue Produktionsanlage in Halberstadt offiziell eingeweiht. Dort sollen in- novative Vliesstoffe für industrielle Anwendungen und Spezialhygienepro- dukte entwickelt und hergestellt werden. In die neue Produktionsanlage hat die hydroWEB GmbH nach eigenen Angaben rund 16 Millionen Euro investiert und dadurch 32 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Land hat die Investition mit rund sechs Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert.

Der Leiter des Digitaldrucks Hans-Christian Anger und der Geschäftsführer Thomas Schulz erläutern der Chefin des Landestourismusverbandes Bärbel Schön die Vorteile des Digitaldrucks. Foto: Harzdruckerei

Wernigerode. Nach der Einführung des Digitaldruckes in der Harzdrucke- rei Ende 2014 wurde in den vergangenen Monaten in diverse Weiterverar- beitungsmaschinen speziell im Umfeld des Digitaldruckes investiert. Tho- mas Schulz, Geschäftsführer der Harzdruckerei, freute sich, Kunden und Geschäftspartnern die neuen Produktionsmöglichkeiten im Rahmen einer Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (Mitte) drückte den Startknopf für die Informationsveranstaltung vorstellen zu können. neue Produktionsanlage der hydroWEB GmbH im Beisein von Landrat Martin „Wir konnten mit den Investitionen jetzt eine Vielzahl hochwertiger Produk- Skiebe, Geschäftsführer Andreas Kirsch und hydoWEB-Mitarbeiter Enrico Be- te, geeignet für den kleinen Auflagenbereich, in das Portfolio der Firma auf- cker (v. l.). nehmen“, sagte der Geschäftsführer. Diese können nun in hoher Qualität, schnell und günstig produziert werden. Ein neu angeschaffter Klebebinder Möllring wertete die Millionen-Investition als „positives Signal für den Wirt- und ein Broschürenfertiger für Rückstichbroschüren vervollständigen den schaftsstandort Halberstadt“. Er sagte: „Der Bau der neuen Produktionsan- Maschinenpark. Weiterhin ist eine Maschine zum Veredeln der Druckbögen lage zeigt, dass hydroWEB von seinen Produkten und den Standortvortei- mit Kaschierfolien hinzugekommen. len überzeugt ist und mit Zuversicht in die Zukunft schaut. Die Investition Um personalisierte Werbebriefe schnell zu versenden, ergänzt eine Ku- bietet gute Chancen, sich dauerhaft im Wettbewerb zu behaupten und vertiermaschine die Digitaldruckstrecke, sodass vom Auftragseingang bis Arbeitsplätze hier im Land zu schaffen und zu sichern“. zur Postauslieferung meist nur sehr wenig Zeit vergeht. Insgesamt sind im „Wir sind sehr froh, dass wir die mit Unterstützung des Landes errichtete Zuge der Investitionen sechs Maschinen bei laufender Produktion instal- Produktionsanlage heute offiziell einweihen können. Mit unseren innovati- liert und die Mitarbeiter geschult worden. Dies war für alle Beteiligten eine ven Produktionsverfahren und Produkten sowie den engagierten Mitarbei- große Herausforderung. terinnen und Mitarbeitern wollen wir die hydroWEB GmbH als namhaften Gleichzeitig wurde im Rahmen der Informationsveranstaltung ein Vertrag Vliesstoff-Hersteller in Sachsen-Anhalt aufbauen und uns mittelfristig als zwischen der Harzdruckerei GmbH und der Stadt , vertreten Technologieführer etablieren“, freute sich Geschäftsführer Andreas Kirsch. n durch den Oberbürgermeister Peter Gaffert, bis ins Jahr 2017 verlängert. Gaffert nahm einen Rundgang durch die Produktion zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass „der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen und die FSC- Zertifizierung für die Stadt wichtig sind, denn der Umweltgedanke wird Gründerforum im IGZ hier vorbildlich umgesetzt“. Dieser Vertrag sieht für die Stadt Wernigerode eine Fertigung diverser Druckprodukte, wie zum Beispiel das Wernigeröder Wernigerode. Die „geballte“ Be- Amtsblatt, vor und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe. n ratungskompetenz für Gründer stellte sich am 18. November im Innovations- und Gründerzen- Impressum trum in Wernigerode (IGZ) den Fragen gründungswilliger, aber Herausgeber: Landkreis Harz – Der Landrat – Friedrich-Ebert-Straße 42, auch bereits bestehender Unter- 38820 Halberstadt nehmen. Vertreter der Harzspar- Redaktion: Pressestelle des Landkreises Harz, Manuel Slawig, kasse, der Volksbank, der Agentur Telefon: 03941/59 70 42 09, E-Mail: [email protected] für Arbeit, des Finanzamtes Qued- Bezug:  Landkreis Harz, Pressestelle, Friedrich-Ebert-Straße 42, 38820 Halberstadt linburg, der AOK und der IKK, der Industrie- und Handelskammer Gestaltungskonzept: TASHA BYNZ kommunikationsdesign Magdeburg, der Handwerks- Gesamtherstellung: Harzdruckerei GmbH, Max-Planck-Straße 12/14, 38855 Wernigerode, kammer Magdeburg, der Deut- Telefon: 03943/54 24 0, Fax: 03943/54 24 99, schen Rentenversicherung sowie E-Mail: [email protected], Internet: www.harzdruck.de des Verbandes selbstständiger Anzeigenberatung: Wolfgang Schilling, Telefon: 03943/54 24 26 Frauen standen als kompetente Ralf Harms, Telefon: 03943/54 24 27 Ansprechpartner für alle Interes- Verteilung: Medien-Service-Harz-Börde GmbH sierten zur Verfügung. Aufgrund Westendorf 6, 38820 Halberstadt, der regen Annahme dieses Angebotes soll auch im kommenden Jahr eine Telefon: 03941/69 92 42, Fax: 03941/69 92 44 Veranstaltung dieser Art durchgeführt werden. Sie haben kein Kreisblatt bekommen? Rufen Sie an! Frau Beutler: 03941/69 92 45 Organisiert wurde das Gründerforum gemeinsam vom IGZ, der Investiti- Der Landkreis Harz legt großen Wert auf Gleichberechtigung. Die im Harzer Kreisblatt onsbank des Landes Sachsen Anhalt und vom Landkreis Harz. n verwendete männliche Form dient ausschließlich der leichteren Lesbarkeit der Texte und schließt selbstverständlich das weibliche Geschlecht mit ein. Foto: Heike Schischkoff

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Berufliche Zukunft im Landkreis Harz

Liebe Leser, erstmals in der Branchengeschichte arbeiten laut Statistik der Bundesagen- Wettbewerb mit anderen tur für Arbeit (BA) seit August 2015 mehr als eine Million Menschen sozial- Branchen wird qualifiziertes versicherungspflichtig im deutschen Gastgewerbe. Auch im Landkreis Harz Fachpersonal mit fächerüber- erhöhte sich die Beschäftigtenzahl deutlich um fast fünf Prozent. Die Stei- greifenden Fähigkeiten benö- gerung lag damit weit über dem Durchschnitt für alle Branchen. Insgesamt tigt, welches immer schwieri- arbeiten mehr als fünf Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ger zu finden ist. Beste Chancen ten, das sind knapp 4 000 Männer und Frauen, in über 1 200 Cafés, Hotels, also für alle, die einen Job mit Gaststätten, Pensionen, Restaurants, Gasthöfen, Ferienunterkünften und Zukunftsperspektiven suchen. Denn sonstigen Verpflegungseinrichtungen zwischen Großem Bruch und Ober- das Hotel- und Gastgewerbe ist relativ harz sowie Okertal und Bode. standorttreu und schafft Beschäftigungs- Die Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfes stellt das extrem per- chancen vor Ort. Über entsprechende Ausbildungsperspektiven in unserem sonalintensive Gastgewerbe mit seinem hohen Anteil dual ausgebildeter Landkreis informiert Alexandra Hahne, Teamleiterin des Arbeitgeber-Servi- Fachkräfte, den besonderen Anforderungen an die Mitarbeiter, seinen vielen ces der Agentur für Arbeit Halberstadt, im folgenden Interview. Kleinbetrieben und der angespannten Ertragslage vor besondere Heraus- forderungen. Aufgrund der demografischen Entwicklung und dem starken Lesen Sie dazu auch das Firmenportrait auf Seite 7.

Hotel- und Gastgewerbe bietet viele interessante Berufsperspektiven vor Ort

Frau Hahne, kann der Bedarf an qua- im Gastgewerbe zu begeistern und sie so zu qualifizieren, dass sie für die lifizierten Arbeitskräften in der Bran- Arbeit in Hotellerie und Gastronomie gut gerüstet sind. Darüber hinaus che zukünftig gedeckt werden oder sollten die Unternehmen ihre attraktiven beruflichen Perspektiven noch gibt es schon einen Engpass? deutlicher hervorheben und offensiv anbieten. Eine flächendeckend gute Hahne: Dies fällt uns bereits heute Ausbildung, die das erforderliche Können und Wissen vermittelt, ist dabei schon schwer und wird wohl auch zu- oberstes Ziel. Dafür steht auch die DEHOGA-Initiative zur Ausbildungsqua- künftig immer schwieriger werden. lität. Derzeit haben wir nur noch weniger als Außerdem muss es uns gemeinsam gelingen, die Abbruch-, Durchfaller- sechs Arbeitslose für eine freie Stelle in und Abwanderquoten zu verringern. Zunehmend wird es für die Betriebe den Tourismus-, Hotel- und Gaststätten- wichtiger, frühzeitig mit dem Nachwuchsmarketing zu beginnen. Gefor- berufen. Bezogen auf alle Berufe liegt dert sind dabei viele Akteure, angefangen bei Schulen und Elternhäusern, das Verhältnis aktuell bei knapp über die die nötigen Basiskenntnisse und Schlüsselqualifikationen vermitteln sechs Arbeitslosen auf eine freie Stelle. und Jugendliche zu Schulabschluss und Ausbildungsreife bringen, bis hin Ab einem Verhältnis von unter drei Ar- zu Betrieben und Berufsschulen, die das erfolgreiche duale System sichern beitslosen auf eine Stelle spricht man und zum Beispiel durch einen praxisnäheren Berufsschulunterricht und in der Regel von sogenannten Engpassberufen. Deshalb steigt die Lauf- eine effektive Unterstützung der Azubis weiter ausbauen. zeit der Stellen, das heißt es dauert durchschnittlich deutlich länger, bis Welche betrieblichen (dualen) Ausbildungsberufe werden im Land- wir Stellen, die uns gemeldet werden, erfolgreich besetzen können. Gute kreis Harz in dieser Branche angeboten? Gibt es auch schulische Aus- Chancen also für qualifizierte Arbeitskräfte, eine Beschäftigung zu finden. bildungen oder Studiengänge? Und wie sieht es mit dem Berufsnachwuchs aus? Hahne: Das vielfältige Berufsspektrum reicht von Fachkräften im Gastge- Hahne: Die Mehrzahl der Unternehmen bildet seit vielen Jahren kontinu- werbe bis hin zu Veranstaltungskaufleuten. Neben den bekannten Ausbil- ierlich den eigenen Nachwuchs aus. Sie melden uns auch regelmäßig ihre dungsberufen Hotel- und Restaurantfachleute, Hotelkaufmann und Koch freien Stellen. Mit deutlichem Abstand liegt der Bereich Gastronomie und gibt es beispielsweise die Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe sowie Hotels ganz vorn bei den Stellenmeldungen (Platz 1 bis 3). Aber die klas- Fachkraft für Systemgastronomie. Darüber hinaus sind aber auch Kaufleute sischen Ausbildungsberufe wie Koch oder Hotel- und Restaurantfachleu- im Tourismus- und Freizeitbereich sowie Sport- und Fitnesskaufleute und te stoßen bei der Mehrzahl der Jugendlichen leider auf wenig Interesse, Veranstaltungskaufleute in dieser Branche beschäftigt. Daneben gibt es sodass nur die Köche unter den sogenannten „TOP-10-Berufen“ zu finden auch noch etliche schulische Ausbildungsmöglichkeiten. Und man kann sind. Zwar haben wir schon seit ein paar Jahren insgesamt eine ausgegli- selbstverständlich auch über diverse Studienberufe in dieser Branche ei- chene Situation am Ausbildungsstellenmarkt − theoretisch haben wir für nen Berufseinstieg finden, einige im Tourismusbereich werden sogar hier jeden gemeldeten Bewerber eine gemeldete betriebliche Ausbildungs- in der Region bei der Hochschule Harz angeboten. stelle − dennoch passen die Angebote und die Nachfragen in der Praxis Und wie sieht es mit den Verdienstmöglichkeiten aus? oftmals nicht überein. Dies betrifft besonders die Gastronomie und Hotel- Hahne: Die Ausbildungsvergütung ist abhängig davon, ob die Ausbildung lerie. Bei den Köchen liegt zum Beispiel das Verhältnis bei fast drei freien zum Beispiel in einem größeren Hotel oder in einer kleinen Gaststätte Ausbildungsstellen auf einen gemeldeten Bewerber und bei den Restau- erfolgt und welcher Beruf erlernt wird. Im Schnitt liegt das Bruttoausbil- rantfachleuten sogar bei fast 14 freien Stellen auf einen Bewerber. Beste dungsentgelt für Köche sowie Hotel- und Restaurantfachleute bei 443 Euro Chancen also, einen Ausbildungsplatz zu finden. Deshalb rate ich jedem im ersten Ausbildungsjahr und steigert sich auf 666 Euro im dritten Ausbil- Unternehmen aus dieser, aber auch aus anderen Branchen, sich aktiv um dungsjahr. Bei der Ausbildung in der Systemgastronomie liegt die Spanne den Nachwuchs zu bemühen und sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zwischen etwa 650 Euro im ersten Ausbildungsjahr bis circa 860 Euro im und Arbeitgeber zu präsentieren. So können im Rahmen eines Praktikums letzten Jahr. beispielsweise beide Seiten testen, ob und wie Interessen und Anforderun- Als ausgelernte Fachkräfte können Köche sowie Hotel- und Restaurantfach- gen übereinstimmen. Wir beraten und helfen dabei gern weiter. leute mindestens 1 473 Euro brutto in Vollzeit in Sachsen-Anhalt verdienen. Tolle Perspektiven also, dennoch interessieren sich zu wenig Jugend- Sofern man sich jedoch qualifiziert und beruflich aufsteigt, steigen auch liche für diese Berufe. Was können die Unternehmen tun, um Nach- die Verdienstmöglichkeiten, zum Beispiel als Restaurantleiter, Küchenmeis- wuchs und Fachkräfte zu finden? ter oder Hoteldirektor. Die Gehälter sind dann aber meist vom eigenen Ver- Hahne: Leider ist das Image der Branche im Vergleich mit anderen Bran- handlungsgeschick und dem Können des einzelnen abhängig. chen schlechter. Deshalb ist es umso wichtiger, dass jedes Unternehmen eine gute Ausbildung und Qualifizierung im eigenen Haus sicherstellt. Informationen zu den Berufen und Beschäftigungschancen gibt es kosten- Denn die Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen. Daher ist die frei im Internet unter www.arbeitsagentur.de oder bei den Beratungs- Branche aus meiner Sicht gefordert, junge Menschen für eine Ausbildung und Vermittlungsfachkräften der Arbeitsagentur. n Foto: Agentur für Arbeit

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„Azubis finden – Fachkräfte binden“

Gut qualifizierte und ausreichend verfügbare Fachkräfte sind auch in un- Als direkte Ansprechpartner vor Ort sind die Unternehmen in unserem serem Landkreis ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit Landkreis attraktive Arbeitgeber mit vielfältigen Aus- und Weiterbil- der Unternehmen und die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandor- dungsmöglichkeiten für Auszubildende und Fachkräfte, die in vielen Be- tes. reichen zukunftsfähige Arbeitsplätze bieten. Sie vor Ort zu gewinnen, ist eine Herausforderung mit vielen Facetten. Dabei spielen demografische Aspekte ebenso eine Rolle wie die Qualifi- Unter der Rubrik „Azubis finden – Fachkräfte binden“ stellen wir im „Har- kation der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter, die Rückkehrwilligkeit zer Kreisblatt“ solche Firmen und Unternehmen vor und geben diesen von ehemaligen Bewohnern des Landkreises oder die Anwerbung von die Möglichkeit, auf ihre Aus- und Weiterbildungsangebote aufmerksam Fachkräften aus anderen Ländern und Regionen. zu machen.

Ausbildung in den Van der Valk Schlosshotels im Harz ist überraschend vielfältig

Meisdorf/Ballenstedt. Die Van der Valk Hotels im Harz, bestehend aus ren Maschinen, zudem sorgen sie mit dem gesamten Küchenteam für das zwei historischen Schlosshotels in Meisdorf und Ballenstedt, haben es sich leibliche und kulinarische Wohlbefinden der Gäste. Demzufolge sind Team- zur Aufgabe gemacht, ihren Gästen aus nah und fern einen besonderen, er- fähigkeit, Belastbarkeit sowie Qualitäts- und Hygienebewusstsein wichtige holsamen und unvergesslichen Urlaub zu bereiten. Beide Hotels verfügen Eigenschaften, die ein Auszubildender in der Küche mitbringen sollte. Die über insgesamt 132 Zimmer und 13 Veranstaltungssäle sowie über jeweils Küche bildet zusammen mit dem Serviceteam den wichtigen positiven Ge- eine Rezeption, ein Restaurant mit Terrasse, ein Schwimmbad mit Saunen samteindruck vom Restaurant. und einen Wellnessbereich.

Das Parkhotel Schloss Meisdorf zeichnet sich besonders durch eine große Schloss- anlage mit Park und vier großen Gebäu- den, in denen sich neben den Zimmern unter anderem ein Wellnessbereich, ein Schwimmbad sowie eine Rezeption und ein Restaurant befinden, aus. Weiterhin gehören zum Parkhotel das Wald- hotel Forsthaus und der hoteleigene Golfplatz Schloss Meisdorf, die nur wenige 100 Meter entfernt liegen. Die Ausbildung zur Restaurantfachkraft beinhaltet den direkten Gästekon- takt und setzt somit eine freundliche Ausstrahlung und ein aufgeschlosse- Das Gegenstück nes Auftreten sowie ein gepflegtes Erscheinungsbild voraus. Die Auszubil- bildet das Schloss- denden lernen im Team den dienstleistungsorientierten Umgang mit den hotel „Großer Gast- Gästen, die Qualitätsstandards und die Arbeitsabläufe im Restaurant und hof“ in Ballenstedt, bei Bankett-Veranstaltungen kennen. Um effektiv und reibungslos zusam- welches sich ein- menarbeiten zu können, sind Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit wei- gebettet in einem tere wichtige Faktoren für diese Ausbildung. historischen Schlos- sensemble zu Fü- Als Hotelfachfrau beziehungsweise Hotelfachmann durchläuft man wäh- ßen des Schlosses rend der dualen Ausbildung zusätzlich zum Restaurant die Küche, den befindet. Seit 2001 Housekeeping-Bereich und die Rezeption. In der gesamten Lehrzeit lernt befinden sich beide der oder die Auszubildende die vielseitigen und zum Teil beschwerlichen Hotels in den Hän- Tätigkeiten im Hotelalltag ausführlich kennen. Auch hier sind Gastfreund- den des holländischen Familienunternehmens Van der Valk und entwickeln schaft, Teamfähigkeit, Freundlichkeit, Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft sich seitdem zu namenhaften Unterkünften in der Region. Gegenwärtig und ein gepflegtes Auftreten gefragt. sind insgesamt 90 Mitarbeiter aufgeteilt auf acht Abteilungen und neun Auszubildende in drei Fachrichtungen in beiden Partnerhotels beschäftigt. Die Van der Valk Schlosshotels im Harz bieten nicht nur sichere, abwechs- lungsreiche und spannende Ausbildungsberufe, sondern zusätzlich weite- Direktor und Gastgeber Jens Bernitzky und seine jungen und dynamischen re Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Übernahme nach Teams in Meisdorf und Ballenstedt ermöglichen den Gästen einen wun- erfolgreichem Abschluss der Ausbildung. derschönen und unvergesslichen Aufenthalt. Neben der Wirtschaftlichkeit steht die Zufriedenheit der Gäste und Mitarbeiter mit an erster Stelle der Wer sich noch nicht entschieden hat, ob er sich in der Gastronomie oder Unternehmensphilosophie. Hotellerie wohlfühlt oder noch nicht genau weiß, welchen Beruf er erler- Als Ausbildungsbetrieb bieten die Hotels einen tiefgreifenden und beson- nen möchte, dem bieten die Van der Valk Schlosshotels im Harz die Mög- deren Einblick in die Bereiche Hotel, Küche und Restaurant. Das duale Aus- lichkeit, ein „Schnupperpraktikum“ in einem der Hotels zu absolvieren. bildungssystem der drei Fachrichtungen läuft im wöchentlich wechseln- den Turnus und bietet somit den perfekten Rahmen, um das in der Schule Kontakt: erlernte Wissen sofort anzuwenden. Der theoretische Teil der Ausbildung Parkhotel Schloss Meisdorf Van der Valk GmbH findet in der Berufsbildenden Schule in Wernigerode statt. Kerstin Hampel Allee 5 Im Ausbildungsberuf als Koch beziehungsweise Köchin erhalten die Lehr- 06463 Falkenstein/Harz, OT Meisdorf linge Einblicke in das Zubereiten von Speisen und die Verarbeitung ver- E-Mail: [email protected] schiedener Produkte sowie in die Bereiche Hygiene, Warenwirtschaft und Internet: www.vandervalk.de/meisdorf Umweltschutz. Sie arbeiten unter Anleitung mit Küchengeräten und ande- www.vandervalk.de/ballenstedt Fotos: Van der Valk GmbH

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Landrat begrüßte sieben neue Frank Krökel neuer Bezirksschornstein- Kreisbürger feger für den Kehrbezirk Ilsenburg

Halberstadt. Im Rahmen einer Feierstunde begrüßte Landrat Martin Skie- Halberstadt. Schornsteinfegermeister be am 24. November sieben neue Kreisbürger. Bei einer feierlichen Zere- Frank Krökel wurde am 10. November monie überreichte er die Einbürgerungsurkunden an zwei Frauen und vier in Halberstadt für den Kehrbezirk Harz Männer, die zusammen mit ihren Familien und Freunden in die Kreisver- Nummer 07 zum bevollmächtigten waltung gekommen waren. Eingebürgert wurde auch die fünfjährige Maja Bezirksschornsteinfeger bestellt. Der aus Quedlinburg, die zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend sein konnte. Ihr Kehrbezirk umfasst die Orte Ilsenburg, Vater nahm stellvertretend ihre Urkunde entgegen. Stapelburg, Schmatzfeld und Teile von Veckenstedt.

Nach dem plötzlichen Tod seines Vor- gängers nahm Frank Krökel auf Anord- nung des Landkreises Harz bereits seit dem 16. Juni dieses Jahres die Aufgaben und Befugnisse eines bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers im Kehrbezirk 07 wahr. Im Rahmen eines Ausschrei- bungsverfahrens bewarb er sich um den Kehrbezirk und konnte diesen jetzt im Beisein von Vertretern des Ordnungsamtes und des Kreismeisters der Bezirksschornsteinfeger, Jens-Helge Senger, offiziell übernehmen.

Der Bezirksschornsteinfeger ist unter anderem für die Durchführung der Feuerstättenschau und für die baurechtliche Abnahme von Heizungsanla- gen zuständig, ebenso kann er mit den geforderten Überprüfungs-, Kehr- und Messarbeiten beauftragt werden. Die Bestellung für die Kehrbezirke gilt befristet für sieben Jahre. Bis zur Neubesetzung seines bisherigen Kehrbezirks Harz Nummer 24 führt Frank Krökel auch die hoheitlichen Aufgaben in diesem Bezirk weiter aus. n

Landrat Martin Skiebe hieß die neuen Kreisbürger im Landkreis Harz herzlich willkommen: Dr. Przemyslaw Tadeusz Kormanicki, Lieve Carol Lise Charlotte Van Elsen, Jaruwan Suisuwan, Phi Long Nguyen und Ngo Minh Huan Ngo (v. l.); nicht auf dem Foto: Alexander Danec und Maja Kormanicka. Bauernvertreter zogen Ernte-Bilanz

In seinen Begrüßungsworten zeigte sich Landrat Martin Skiebe erfreut Halberstadt. Die Menschen in Städten und Dörfern feiern im Herbst nach über die Vielzahl der jungen Ehrengäste und ihrer Entscheidung, im Land- Abschluss der Erntearbeiten das Erntedankfest. Sie sagen Dank für die ein- kreis Harz leben zu wollen und diesen mit ihren verschiedenen Kulturen zu gebrachte Ernte, den Ertrag ihrer Arbeit und das Geschenk des Lebens. Am bereichern. Er ermutigte sie, als Staatsbürger der Bundesrepublik Deutsch- 23. November bedankten sich Vertreter des Bauernverbandes Nordharz land sowohl die damit verbundenen Rechte als auch Pflichten wahrzuneh- bei Landrat Martin Skiebe für die gute Zusammenarbeit zwischen Politik, men und sich als Teil der Gemeinschaft im Harzkreis einzubringen. Verwaltung sowie den Landwirten und übergaben dem Landrat erstmals statt einer Erntekrone einen prall gefüllten Erntekorb. Im Anschluss wurde Die neuen Kreisbürger stammen ursprünglich aus Kasachstan, Vietnam, gemeinsam Bilanz gezogen. den Niederlanden, Thailand sowie Polen und leben heute in , Verbandsvorsitzender Wilfried Feuerstack berichtete, dass die Landwirte Quedlinburg, Ilsenburg sowie Osterwieck. trotz Trockenheit in der Wachstumsphase mit der Ernte zufrieden seien. Allerdings gäbe es mit dem Preisrückgang bei Feldfrüchten und in der Tier- Bereits in Halberstadt geboren und in Blankenburg aufgewachsen ist Alex- produktion auch Probleme, die zu Existenzbedrohungen führen. Dies un- ander Danec, dessen familiäre Wurzeln in Kasachstan liegen. Im kommen- terstrichen Verbandsgeschäftsführer Jürgen Zywitzki und Reinhold Freu- den Jahr macht er seinen Abschluss in der Liv-Ullmann-Schule. In seiner denberg, die auf den drastischen Preisverfall für Milch verwiesen. Freizeit engagiert er sich zudem bei der Sportjugend Harz in der Kinder- „Ich danke den Unternehmen der Landwirtschaft für ihre Arbeit. Sie haben und Jugendarbeit. eine große Verantwortung für die Ressource Natur“, sagte Martin Skiebe. In Geboren in Aschersleben, lebt der gebürtige Vietnamese Ngo Minh Huan diesem Zusammenhang sei es wichtig, den Kindern und Jugendlichen die Ngo seit elf Jahren mit seiner Familie in Quedlinburg. Er schloss erfolgreich Landwirtschaft näher zu bringen und den Berufsnachwuchs zu fördern. n sein Abitur im GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg ab, spielt im TSG GutsMuths-Basketballteam und ist Mannschaftskapitän. Ebenfalls gebürtiger Vietnamese ist Phi Long Nguyen. Er wurde in Dresden geboren und lebt mit seiner Familie in Osterwieck. Dort besucht er zurzeit das Fallstein-Gymnasium bis voraussichtlich 2017. Aus den Niederlanden kam Lieve Carol Lise Charlotte Van Elsen 1998 mit ihrer Mutter nach Deutschland. Sie lebt in Blankenburg und machte ihren Realschulabschluss 2012. Nach Ihrer Ausbildung als Altenpflegerin strebt sie eine Laufbahn bei der Bundeswehr als Soldatin auf Zeit an. In Thailand geboren, kam Jaruwan Suisuwan mit ihrer Familie 2002 nach Deutschland und lebt heute in Ilsenburg. Sie besucht das Fallstein-Gymna- sium Osterwieck und macht voraussichtlich 2016 ihr Abitur. Nach seinem Abitur und seinem Studium für Elektrotechnik entschloss sich Przemyslaw Tadeusz Kormanicki, der in Polen geboren wurde, an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität weiter zu studieren. Sein Pro- motionskolloquium machte er 2007 und erhielt so seinen Doktortitel. Kor- manicki heiratete in Deutschland und hat mit seiner Frau die gemeinsame Tochter Maja, die ebenfalls eingebürgert wurde. Die Familie lebt gegen- wärtig in Quedlinburg. n

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AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ Amtlicher Teil

INHALT A. LANDKREIS HARZ C. BEKANNTMACHUNGEN REGIONALER BEHÖRDEN UND EINRICHTUNGEN 1. Satzungen und Verordnungen Seite 20 Öffentliche Auslegung des Entwurfes des Sachlichen Teilplanes 2. Sonstige Amtliche Bekanntmachungen „Zentralörtliche Gliederung“ Seite 11 Ergebnis Vorprüfung nach UVPG - Forstbehörde Seite 20 Sachlicher Teilplan „Erneuerbare Energien - Seite 11 4. Satzung zur Änderung der Verbandssatzung des TAZV Windenergienutzung“ Vorharz Seite 12 Satzung des Unterhaltungsverbandes „Ilse/Holtemme“ D. SONSTIGE MITTEILUNGEN E. WAHLBEKANNTMACHUNGEN B. EIGENBETRIEBE UND GESELLSCHAFTEN Seite 24 Zusammensetzung des Kreiswahlausschusses zur Landtagswahl 2016

A. LANDKREIS HARZ Vorschriften (Kommunalrechtsreformgesetz) vom 17.06.2014 (GVBl. LSA S.288); in Verbindung mit § 8 und § 45 des Kommunalverfassungsgesetzes 2. Sonstige Amtliche Bekanntmachungen des Landes Sachsen-Anhalt (Kommunalverfassungsgesetz - KVG LSA) vom 17.06.2014 (GVBl. LSA S. 288) hat die Verbandsversammlung des Trink- und Abwasserzweckverbandes Vorharz in ihrer Sitzung am 04.11.2015 die fol- Öffentliche Bekanntmachung des Landkreises gende vierte Satzung zur Änderung der Verbandssatzung vom 28.11.2014 Harz gemäß § 3 a des Gesetzes über die Umwelt- beschlossen: verträglichkeitsprüfung (UVPG) über das Unter- Artikel I bleiben einer Umweltverträglichkeitsprüfung Das Mitgliederverzeichnis wird entsprechend der nachfolgenden Anlage geändert: Bei der Forstbehörde des Landkreises Harz wurde die Erteilung einer Ge- nehmigung nach § 9 Waldgesetz für das Land Sachsen- Anhalt (WaldG LSA) Artikel II zur Erstaufforstung des Grundstücks in der Gemarkung Bühne Flur 13 Flur- In-Kraft-Treten stücke 72, 73, 77, 78, 79 und 80 beantragt. Die Größe der zur Erstaufforstung vorgesehenen Fläche beträgt ca. 4,65 Diese Änderungssatzung tritt zum 01.01.2016 in Kraft. Hektar. Die standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 2 des Gesetzes Blankenburg, den 20.11.2015 über die Umweltverträglichkeitsprüfung im Land Sachsen-Anhalt (UVPG LSA) i. V. m. § 3 c UVPG hat ergeben, dass eine Umweltverträglichkeitsprü- gez. Haffke fung nach dem UVPG LSA für das o. g. Vorhaben nicht erforderlich ist, da (Dr. Haffke) von der Erstaufforstung keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkun- Verbandsgeschäftsführer gen zu erwarten sind. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Feststellung nicht selbstständig an- ANLAGE 1 fechtbar ist. Mitgliederverzeichnis des Trink- und Abwasserzweckverbandes Vor- Die Unterlagen, die dieser Feststellung zugrunde liegen, können bei der harz zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landkreis Harz untere Forstbe- Mitgliedsgemeinden des Verbandes, Einwohnerzahlen am 31.12.2013 und hörde, Friedrich-Ebert-Straße 42 in 38820 Halberstadt eingesehen werden. Anzahl der Vertreter der Verbandsmitglieder gemäß der Einwohnerzahlen am 31.12.2013 Halberstadt, den 20.11.2015 Landkreise Harz und Börde gez. Türke Einwohner Vertreter Amtsleiter 1. Stadt Blankenburg (Harz) mit: 17.970 9 Kernstadt Ortschaft Börnecke Ortschaft Cattenstedt VIERTE SATZUNG Ortschaft Heimburg zur Änderung der Satzung des Trink- Ortschaft Hüttenrode und Abwasserzweckverbandes Vorharz Ortschaft Wienrode (TAZV Vorharz) 2. Stadt Halberstadt mit: 4.631 3 Ortschaft Aspenstedt - Verbandssatzung - Ortschaft Athenstedt Ortschaft Langenstein Auf der Grundlage der §§ 6, 8, 14 und 16 Abs. (1) des Gesetzes über kom- Ortschaft Sargstedt munale Gemeinschaftsarbeit (GKG-LSA) in der Fassung der Bekanntma- Ortschaft Schachdorf Ströbeck chung vom 26.02.1998 (GVBl. LSA S. 81), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes zur Reform des Kommunalverfassungsrechts des Landes 3. Gemeinde Huy mit: 7.645 4 Sachsen-Anhalt und zur Fortentwicklung sonstiger kommunalrechtlicher allen Ortschaften

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AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ Amtlicher Teil

4. Gemeinde Nordharz mit: 535 1 sperre Wendefurt und Bode linksseitig von Selke bis Holtemme, ein- Ortschaft Danstedt schließlich der in die Oker, Ecker und Zorge entwässernden Flächen. Das Verbandsgebiet ergibt sich aus der in der Anlage der Satzung bei- 5. Stadt Osterwieck mit: 11.380 6 gefügten Karte. allen Ortschaften § 2 6. Stadt Thale mit: 2.046 2 Aufgaben Ortschaft Westerhausen (1) Der Verband ist gesetzlich zur Unterhaltung der Gewässer 2. Ordnung 7. Verbandsgemeinde im Verbandsgebiet verpflichtet. Vorharz mit: 12.996 7 allen Gemeinden (2) Der Verband kann auf Antrag seiner Mitglieder folgende freiwilligen Aufgaben übernehmen: 8. Verbandsgemeinde 1. Unterhaltung von Anlagen in und an Gewässern 2. Ordnung, die Westliche Börde mit: 3.935 2 nicht der Abführung des Wassers dienen. Stadt Gröningen ohne die 2. Ausbaumaßnahmen und naturnahen Rückbau. Ortsteile Großalsleben und Krottorf 3. Maßnahmen für die Herrichtung, Erhaltung und Pflege von Flächen, Stadt Kroppenstedt Anlagen und Gewässern zum Schutz des Naturhaushalts, des Bo- dens und für die Landschaftspflege. Gesamtzahl der Einwohner 4. Fachliche Begleitung und Überwachung der vorstehenden Aufgaben. und der Vertreter 61.138 34 § 3 Mitglieder Genehmigungsvermerk der Unteren Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises Harz vom 18.11.2015 (1) Mitglieder des Verbandes sind die Einheitsgemeinden und Verbands- gemeinden in dem in § 1(5) bezeichneten Niederschlagsgebiet. Sehr geehrte Damen und Herren, (2) Für die Mitglieder ist ein Verzeichnis zu führen, das der Verband auf hiermit genehmige ich gemäß § 14 (2) GKG LSA die von der Verbandsver- dem Laufenden hält. sammlung des Trink- und Abwasserzweckverbandes Vorharz auf der Sit- zung am 04.11.2015 beschlossene 4. Satzung zur Änderung der Verbands- (3) Für den Unterhaltungsverband gilt das Recht der Wasser- und Boden- satzung. verbände.

Mit freundlichem Gruß § 4 Unternehmen, Plan

Im Auftrag (1) Zur Durchführung seiner Aufgabe nach § 2 Abs. 1 hat der Verband die gez. Fabian zur Unterhaltung der Gewässer 2. Ordnung notwendigen Arbeiten an den Gewässern und den der Wasserabführung dienenden Anlagen vorzunehmen (Unternehmen).

Satzung (2) Der Plan ergibt sich insoweit aus: des Unterhaltungsverbandes „Ilse/Holtemme“ dem Verzeichnis der Gewässer mit den der Abführung des Wassers dienenden Anlagen, mit den Gewässernummern des amtlichen Ver- Auf der Grundlage des § 6 des Gesetzes über die Wasser- und Bodenver- zeichnisses fließender Gewässer, den Namen (soweit vorhanden) und bände (Wasserverbandsgesetz WVG) vom 12. Februar 1991 (BGBl. I S. 405), den Längen der fließenden Gewässer und den Übersichtskarten i.M. zuletzt geändert am 15. Mai 2002 (BGBl I S. 1578) hat der Verbandsaus- 1:10.000 mit Eintragung der genannten Gewässer mit Gewässernum- schuss des Unterhaltungsverbandes „Ilse/Holtemme“ in der Sitzung vom mer des Verzeichnisses und dem Namen (soweit vorhanden). 18.11.2015 folgende 2. Änderung der Neufassung der Satzung des Unter- Der Verband führt das amtliche Verzeichnis der Gewässer 2. Ordnung haltungsverbandes „Ilse/Holtemme“ beschlossen.“ im Verbandsgebiet. Jeweils eine Ausfertigung wird bei der Aufsichtsbe- hörde und beim Verband aufbewahrt. § 1 Name, Sitz (3) Zur Durchführung der Anlagenunterhaltung nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 kann der Verband die notwendigen Arbeiten an Anlagen, die nicht der Abfüh- (1) Der Verband führt den Namen Unterhaltungsverband „Ilse/Holtemme“. rung des Wassers dienen, vornehmen. Das Unternehmen ergibt sich im Bedarfsfall aus Karten, Beschreibungen und Beschlüssen der Verbands- (2) Er hat seinen Sitz in 38871 Ilsenburg OT Drübeck, Am Thie 6. organe, die in einem Verzeichnis „Anlagenunterhaltung“ enthalten sind.

(3) Er ist ein auf der Grundlage des § 5 Abs. 2 Vorschaltgesetz zum Landes- (4) Zur Durchführung des Ausbaus und naturnahen Rückbaus von Gewäs- wassergesetz für die Unterhaltung der Gewässer 2. Ordnung im Land sern nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 kann der Verband die notwendigen Arbei- Sachsen-Anhalt vom 26. November 1991 (GVBl. LSA, S. 458) gegrün- ten zur Herstellung, wesentlichen Umgestaltung und Beseitigung der deter Unterhaltungsverband. Er ist ein Wasser- und Bodenverband im Gewässer vornehmen. Das Unternehmen ergibt sich im Bedarfsfall aus Sinne des Wasserverbandsgesetzes. Karten, Beschreibungen und Beschlüssen der Verbandsorgane, die in einem Verzeichnis „Ausbau“ enthalten sind. (4) Der Verband dient dem öffentlichen Interesse und dem Nutzen seiner Mitglieder. Er verwaltet sich im Rahmen der Gesetze selbst. (5) Zur Durchführung der Landschaftspflege nach § 2 Abs. 2 Nr. 3 kann der Verband die notwendigen Maßnahmen für die Herrichtung, Erhal- (5) Das Verbandsgebiet umfasst die Niederschlagsgebiete der Gewässer tung und Pflege von Flächen, Anlagen und Gewässern zum Schutz des Ilse / Holtemme, Goldbach, Bode beidseitig bis zur Staumauer der Tal- Naturhaushalts, des Bodens und für die Landschaftspflege vornehmen.

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Das Unternehmen ergibt sich im Bedarfsfall aus Karten, Beschreibun- § 9 gen und Beschlüssen der Verbandsorgane, die in einem Verzeichnis Zusammensetzung und Wahl des Verbandsausschusses „Landschaftspflege“ enthalten sind. (1) Der Verbandsausschuss besteht aus 9 ordentlichen Mitgliedern, sowie § 5 aus Vertretern der Eigentümer und Nutzer der zum Verbandsgebiet Verbandsschau gehörenden Grundstücke als Berufene gemäß § 10. Jedes ordentliche Verbandsausschussmitglied hat einen Stellvertreter. Die Stellvertre- (1) Die vom Verband zu unterhaltenden Gewässer und Anlagen sind regel- tung ist persönlich und bei der Wahl festzulegen; Wiederwahl, auch mäßig zu schauen. Bei der Schau ist der Zustand der Gewässer und An- mehrmals, ist zulässig. Die Verbandsausschussmitglieder sind ehren- lagen festzustellen, insbesondere ob sie ordnungsgemäß unterhalten amtlich tätig. und nicht unbefugt benutzt werden. (2) Die Verbandsmitglieder wählen die ordentlichen Verbandsausschuss- (2) Der Verbandsausschuss kann das Verbandsgebiet in Schaubezirke ein- mitglieder und deren Stellvertreter. Vorschlagsberechtigt ist jedes teilen. Er beruft für jeden Schaubezirk drei Schaubeauftragte, davon geschäftsfähige Verbandsmitglied. Zum ordentlichen Verbandsaus- mindestens einen praktizierenden Landwirt. Schauführer ist der Ver- schussmitglied und dessen Stellvertreter wählbar ist jede unbeschränkt bandsvorsteher oder der vom Vorstand bestimmte Schaubeauftragte. geschäftsfähige natürliche Person, mit Vertreterbefugnis gemäß § 72 Ihre Amtszeit entspricht gemäß § 13 der des Verbandsausschusses. Kommunalverfassungsgesetz LSA i.V.m. § 54 WG LSA, die von einem Mitglied vorgeschlagen wird. Ordentliche Verbandsausschussmitglie- (3) Der Verband macht Zeit und Ort der Schau rechtzeitig nach § 35 be- der können nicht gleichzeitig Vorstandsmitglieder sein. kannt und lädt die Schaubeauftragten, die Aufsichtsbehörde, je einen Vertreter der unteren Naturschutzbehörde, des Amtes für Landwirt- (3) Der Verbandsvorsteher lädt die wahlberechtigten Verbandsmitglieder schaft, Flurneuordnung und Forsten, der Unteren Forstbehörde, der schriftlich mit mindestens zweiwöchiger Frist zur Verbandsausschuss- land- und forstwirtschaftlichen Berufsverbände sowie der vom Land wahl. Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, soweit mehr als anerkannten Naturschutzvereinigungen, die nach ihrer Satzung lan- die Hälfte der Mitglieder anwesend sind. Mitgliederversammlungen desweit tätig sind. Die Mitglieder des Verbandes sind berechtigt, an der sind nicht öffentlich. Schau teilzunehmen. (4) Jedes Verbandsmitglied, das Beiträge an den Verband zu leisten hat, hat § 6 das Recht, selbst oder durch einen Vertreter mitzubestimmen. Der Ver- Aufzeichnung, Beseitigung der Mängel bandsvorsteher kann vom Vertreter eine schriftliche Vollmacht fordern. Niemand kann bei der Stimmabgabe mehr als zwei Verbandsmitglie- Der Schauführer zeichnet den Verlauf und das Ergebnis der Schau schrift- der vertreten. Wird ein Mitglied benannt, so ist dessen Vertreterbefug- lich auf und gibt den Schaubeauftragten Gelegenheit zur Äußerung. Der nis durch Vorlage einer Vollmacht gemäß § 72 KVG LSA nachzuweisen. Vorstand lässt die Mängel abstellen. Er sammelt die Aufzeichnungen im Schaubuch und vermerkt in ihm die Abstellung der Mängel. (5) Das Stimmenverhältnis ist dem Beitragsverhältnis gleich. Niemand hat mehr als zwei Fünftel aller Stimmen. § 7 Organe (6) Der Verbandsvorsteher leitet die Wahl. Der Verband hat einen Vorstand und einen Verbandsausschuss. (7) Gewählt ist, wer von den abgegebenen Stimmen die meisten erhält. § 8 (8) Bei Stimmengleichheit entscheidet das vom Leiter der Wahl zu ziehen- Aufgaben des Verbandsausschusses de Los. (1) Der Verbandsausschuss hat folgende Aufgaben: (9) Gewählt wird, wenn kein Mitglied widerspricht, durch Zuruf oder Zei- 1. Wahl und Abberufung der Vorstandsmitglieder sowie ihrer Stellver- chen, sonst durch Stimmzettel. treter 2. Beschlussfassung über Änderung der Satzung, des Unternehmens, (10) Über die Sitzung ist eine Niederschrift zu fertigen. Die Niederschrift des Planes oder der Aufgaben sowie über die Grundsätze der Ge- muss Angaben enthalten über schäftspolitik. 1. den Ort und den Tag der Sitzung, 3. Beschlussfassung über die Umgestaltung des Verbandes 2. die Namen des Vorsitzenden und der anwesenden Mitglieder, 4. Wahl der Schaubeauftragten 3. den behandelten Gegenstand und die gestellten Anträge, 5. Festsetzung des Haushaltsplanes sowie von Nachtragshaushalts- 4. die gefassten Beschlüsse, plänen und Verträgen mit einem Wert von mehr als 50.000,00 € 5. das Ergebnis der Wahlen. 6. Einspruch gegen eine Zwangsfestsetzung des Haushaltsplanes 7. Entlastung des Vorstandes Die Niederschrift ist vom Verbandsvorsteher, einem Teilnehmer und soweit ein Schriftführer hinzugezogen worden ist, auch von diesem zu 8. Festsetzung von Grundsätzen für Dienst- und Anstellungsverhält- unterzeichnen. nisse und von Vergütungen für Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Verbandsausschusses sowie der Schaubeauftragten. (11) Für die Berufungen gemäß § 8 Abs. 2 aus dem Kreis der Eigentümer 9. Beschlussfassung über Rechtsgeschäfte zwischen Vorstandsmit- und Nutzer der zum Verbandsgebiet gehörenden Grundstücke gelten gliedern und dem Verband die Regelungen des § 10. 10. Beratung des Vorstandes in allen wichtigen Angelegenheiten 11. Beschlussfassung über die Durchführung von Aufgaben nach § 2 § 10 Abs. 2 Berufene, Berufungsverfahren

(2) Den ordentlichen Verbandsausschussmitgliedern obliegt die Berufung (1) Es werden in den Verbandsausschuss Eigentümer und Nutzer der zum und Abberufung von Vertreter aus dem Kreis der Eigentümer und Nut- Verbandsgebiet gehörenden Grundstücke berufen. Es können nur na- zer der zum Verbandsgebiet gehörenden Grundstücke als Berufene. türliche, geschäftsfähige Personen berufen werden. Unter den vorge-

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schlagenen Personen müssen sich mindestens ein Eigentümer und ein (2) Der Verbandsausschuss ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Nutzer der zum Verband gehörenden Grundstücke befinden. Mitglieder anwesend und alle rechtzeitig geladen sind. Ohne Rücksicht Ein Berufener und deren Stellvertreter können nicht gleichzeitig or- auf die Anzahl der Erschienenen ist er beschlussfähig, wenn dieses den dentliches Verbandsausschussmitglied oder Vorstandsmitglied sein. Verbandsausschussmitgliedern bei der Ladung mitgeteilt wurde. Ohne Rücksicht auf Form und Frist der Ladung ist er beschlussfähig, wenn (2) Die Berufung erfolgt durch Beschluss der ordentlichen Verbandsaus- alle Verbandsausschussmitglieder zustimmen. schussmitglieder nach Vorschlag. Vor dem Beschluss sind Vorschläge für die zu Berufenden und deren Stellvertreter von den Interessenver- (3) Jedes ordentliche Verbandsausschussmitglied hat eine Stimme. bänden der Eigentümer und Nutzer einzuholen. Dazu werden die in der Anlage zur Satzung genannten Interessenverbände der Eigentü- (4) Der Stimmenanteil der Berufenen beträgt zusammen genommen fünf- mer und Nutzer angeschrieben. Die Anlage ist Bestandteil der Satzung. undvierzig von einhundert der gesamten satzungsmäßigen Stimmen Die angeschriebenen Interessenverbände der Eigentümer und Nutzer der ordentlichen und berufenen Mitglieder des Verbandsausschusses. haben für die Dauer eines Monats die Gelegenheit, Vorschläge beim Der Stimmenanteil eines Berufenen ergibt sich aus der Division der Ge- Verband einzubringen. samtstimmen der Berufenen geteilt durch die Anzahl der Berufenen. Im Übrigen wird nach § 35 öffentlich bekannt gemacht, dass die Inte- Das Stimmrecht eines Berufenen ist nicht übertragbar. ressenverbände der Eigentümer und Nutzer der zum Verband gehö- Ist vor einer Abstimmung in einer Verbandsausschusssitzung rechne- renden Grundstücke innerhalb eines Monats vom Tag der Veröffentli- risch das Gesamtstimmengewicht der anwesenden Berufenen gleich chung an, Vorschläge für die zu Berufenden und deren Stellvertreter dem Gesamtstimmengewicht der anwesenden ordentlichen Ver- beim Verband abgeben können. Für den Fall, dass keine Vorschläge bandsausschussmitglieder oder höher, so wird das Gesamtstimmenge- eingehen oder, dass sich nur Eigentümer oder nur Nutzer oder nur Per- wicht der anwesenden Berufenen zur Abstimmung soweit verringert, sonen, die nicht die Voraussetzungen des Abs. 1 Satz 2 erfüllen unter dass es um 0,1 Stimmen niedriger ist als das Gesamtstimmengewicht den vorgeschlagenen Personen befinden, ist jedes Verbandsmitglied der anwesenden ordentlichen Verbandsausschussmitglieder. berechtigt, ergänzende Vorschläge für die zu Berufenden und deren Die Berufenen haben untereinander den gleichen Stimmenanteil. Stellvertreter abzugeben, soweit ansonsten die Voraussetzung des Abs. 1 Satz 3 nicht erfüllt wäre. Aus den sich sodann ergebenden Vor- (5) Die Beschlüsse sind in einer Niederschrift festzuhalten, die vom Ver- schlägen für die zu Berufenden und deren Stellvertreter wird eine ge- bandsvorsteher und einem Verbandsausschussmitglied zu unter- meinsame Vorschlagsliste erstellt. Die Berufung erfolgt auf der Grund- schreiben ist. lage der Vorschlagsliste. § 13 (3) Das Ergebnis der Berufung ist der Aufsichtsbehörde anzuzeigen. Amtszeit

(4) Wenn ein Berufener vor Ablauf der Amtszeit ausscheidet, ist für den (1) Die Amtszeit des Verbandsausschusses entspricht der Amtszeit der Rest der Amtszeit Ersatz zu berufen. Gemeinderäte entsprechend des Kommunalverfassungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt. (5) Ausscheidende Berufene bleiben bis zum Eintritt der neuen Berufenen im Amt. (2) Wenn ein Verbandsausschussmitglied vor dem Ablauf der Amtszeit ausscheidet, ist für den Rest der Amtszeit nach § 9 Ersatz zu wählen. (6) Die ordentlichen Verbandsausschussmitglieder können einen Berufe- nen aus wichtigen Gründen mit zwei Drittel Mehrheit abberufen. Die (3) Die ausscheidenden Mitglieder bleiben bis zum Eintritt der neuen Mit- Abberufung und ihr Grund sind der Aufsichtsbehörde anzuzeigen. glieder im Amt. Diese kann der Abberufung innerhalb eines Monats nach Eingang der Anzeige unter Angabe der Gründe widersprechen, wenn der vorgetra- § 14 gene wichtige Grund nicht gegeben ist. Widerspricht die Aufsichtsbe- Zusammensetzung des Vorstandes hörde, so ist die Abberufung unwirksam. (1) Der Vorstand besteht aus 5 ehrenamtlich tätigen Personen aus dem § 11 Kreis der Verbandsmitglieder. Der Vorstandsvorsitzende ist Verbands- Sitzungen des Verbandsausschusses vorsteher.

(1) Der Verbandsvorsteher beruft den Verbandsausschuss nach Bedarf, (2) Für jedes Vorstandsmitglied wird ein persönlicher Stellvertreter ge- mindestens einmal im Jahr ein. Die Sitzungen des Verbandsausschus- wählt. ses sind nicht öffentlich. § 15 (2) Der Verbandsvorsteher lädt die Verbandsausschussmitglieder mit min- Wahl des Vorstandes destens einwöchiger Frist zu den Sitzungen und teilt die Tagesordnung mit. In dringenden Fällen bedarf es keiner Frist, in der Ladung ist darauf (1) Der Verbandsausschuss wählt die Mitglieder des Vorstandes und deren hinzuweisen. Stellvertreter sowie den Vorstandsvorsitzenden und dessen Stellvertreter.

(3) Der Verbandsvorsteher leitet die Sitzungen des Verbandsausschusses. (2) Das Ergebnis der Wahl ist der Aufsichtsbehörde anzuzeigen. Er hat kein Stimmrecht. (3) Der Verbandsausschuss kann ein Vorstandsmitglied aus wichtigen (4) Wer am Erscheinen verhindert ist, teilt dieses unverzüglich seinem Gründen mit zwei Drittel Mehrheit abberufen. Die Abberufung und ihr Stellvertreter mit. Die Geschäftsstelle ist zu benachrichtigen. Grund sind der Aufsichtsbehörde anzuzeigen. Diese kann der Abberu- fung innerhalb eines Monats nach Eingang der Anzeige unter Angabe § 12 der Gründe widersprechen, wenn der vorgetragene wichtige Grund Beschließen im Verbandsausschuss nicht gegeben ist. Widerspricht die Aufsichtsbehörde, so ist die Abbe- rufung unwirksam. (1) Der Verbandsausschuss bildet seinen Willen mit der Mehrheit der Stim- men seiner anwesenden Mitglieder. Stimmengleichheit bedeutet Ab- (4) Mitglieder des Vorstandes können Ihre Mitgliedsgemeinde nicht lehnung. Enthaltungen gelten als nicht abgegebene Stimme. gleichzeitig im Verbandsausschuss vertreten.

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§ 16 § 20 Amtszeit des Vorstandes Beschließen im Vorstand

(1) Die Amtszeit des Vorstandes entspricht der Amtszeit der Gemeinderä- (1) Der Vorstand bildet seinen Willen mit der Mehrheit der Stimmen seiner te entsprechend des Kommunalverfassungsgesetzes des Landes Sach- anwesenden Mitglieder. Jedes Mitglied hat eine Stimme. Bei Stimmen- sen-Anhalt. gleichheit gibt die Stimme des Verbandsvorstehers den Ausschlag.

(2) Wenn ein Vorstandsmitglied vor dem Ablauf der Amtszeit ausscheidet, (2) Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner Mit- ist für den Rest der Amtszeit nach § 15 Ersatz zu wählen. glieder anwesend und rechtzeitig geladen ist. Die ausscheidenden Mitglieder bleiben bis zur Wahl der neuen Vor- standsmitglieder im Amt. (3) Ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen ist er beschlussfähig, wenn er zum zweiten Male wegen desselben Gegenstandes rechtzeitig § 17 geladen und hierbei mitgeteilt worden ist, dass ohne Rücksicht auf die Geschäfte des Vorstandes Anzahl der Erschienenen beschlossen werden wird. Ohne Rücksicht auf Form und Frist der Ladung ist er beschlussfähig, wenn alle Vorstands- (1) Der Verbandsvorsteher führt den Vorsitz im Vorstand. Dem Vorstand mitglieder zustimmen. obliegen alle Geschäfte im Rahmen der Beschlüsse des Verbandsaus- schusses über die Grundsätze der Geschäftspolitik. Soweit technische (4) Auf schriftlichem Wege erzielte Beschlüsse sind gültig, wenn sie ein- Fragen hierbei in Betracht kommen, hat er sich mit dem Geschäftsfüh- stimmig von allen Vorstandsmitgliedern gefasst sind. rer ins Benehmen zu setzen. (5) Die Beschlüsse sind in der Niederschrift festzuhalten. Jede Nieder- (2) Die Vorstandsmitglieder haben bei der Erfüllung ihrer Aufgaben die er- schrift ist vom Verbandsvorsteher und einem weiteren Vorstandsmit- forderliche Sorgfalt anzuwenden. Sie sind dem Verband insbesondere glied zu unterschreiben. dafür verantwortlich, dass die Bestimmungen der Satzung eingehalten und die Beschlüsse des Verbandsausschusses ausgeführt werden. Ein § 21 Vorstandsmitglied, das seine Obliegenheiten vorsätzlich oder grob Geschäftsführer/ Dienstkräfte fahrlässig verletzt, ist dem Verband zum Ersatz des daraus entstehen- den Schadens verpflichtet. Der Schadensersatzanspruch verjährt in (1) Der Verband hat einen Geschäftsführer. Das Tätigkeitsgebiet des Ge- drei Jahren von dem Zeitpunkt an, in welchem der Verband von dem schäftsführers ergibt sich aus der, vom Vorstand empfohlenen und Schaden und der Person der Ersatzpflichtigen Kenntnis erlangt. vom Verbandsausschuss beschlossenen, Geschäftsordnung.

(3) Der Vorstand ist Dienstvorgesetzter des Geschäftsführers und des Kas- (2) Der Geschäftsführer ist Dienstvorgesetzter aller Dienstkräfte des Ver- senverwalters. bandes. Er nimmt mit beratender Stimme an den Vorstands- und Ver- bandsausschusssitzungen teil. Er ist leitender Ingenieur des Verbandes. (4) Der Vorstand unterrichtet in angemessenen Zeitabständen die Ver- Dienstvorgesetzter des Geschäftsführers ist der Vorstand. bandsmitglieder über die Angelegenheiten des Verbandes in geeigne- ter Weise. § 22 Gesetzliche Vertretung des Verbandes § 18 Aufgaben des Vorstandes (1) Der Verbandsvorsteher vertritt den Verband gerichtlich und außerge- richtlich. Dem Vorstand obliegen alle Geschäfte, zu denen nicht durch Gesetz oder Satzung der Verbandsausschuss berufen ist. Er beschließt insbesondere Für den Bereich der laufenden Verwaltung vertritt der Geschäftsführer über: den Verband. Die Aufsichtsbehörde erteilt den vertretungsbefugten Personen eine Bestätigung über die jeweilige Vertretungsbefugnis. 1. die Aufstellung des Haushaltsplanes und seiner Nachträge, 2. die Aufstellung der Jahresrechnung, (2) Erklärungen, durch die der Verband verpflichtet werden soll, bedür- 3. die Aufnahme von Darlehen und Kassenkrediten, fen der Schriftform. Sie sind nach Maßgabe der für den jeweiligen Fall 4. die Einstellung und Entlassung des Geschäftsführers und des Kas- geltenden Regelungen von dem oder den Vertretungsberechtigten zu senverwalters, unterzeichnen. 5. die Entscheidungen im Rechtsbehelfsverfahren, Ist eine Erklärung gegenüber dem Vorstand abzugeben, genügt es, wenn sie einem Vorstandsmitglied gegenüber abgegeben wird. 6. Verträge mit einem Wert ab 25.000,00 € bis 50.000,00 € Die Erklärung ist vom Verbandsvorsteher und dem Geschäftsführer zu § 19 unterschreiben. Sitzungen des Vorstandes § 23 (1) Der Verbandsvorsteher lädt die Vorstandsmitglieder mit mindestens Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgeld, Reisekosten einwöchiger Frist zu den Sitzungen und teilt die Tagesordnung mit. In dringenden Fällen bedarf es keiner Frist. In der Ladung ist darauf hin- (1) Die Vorstands- und Verbandsausschussmitglieder sind ehrenamtlich zuweisen. tätig.

(2) Wer am Erscheinen verhindert ist, teilt dieses unverzüglich seinem (2) Die Vorstands- und Verbandsausschussmitglieder erhalten bei Wahr- Stellvertreter mit. Die Geschäftsstelle ist zu benachrichtigen. Im Jahr ist nehmung ihres Amtes Sitzungsgeld und Reisekosten, die Schauführer mindestens eine Sitzung zu halten. Schaugeld, dessen Höhe mit dem Beschluss zum Verbandshaushalt jährlich festgelegt wird. (3) Die Sitzungen des Vorstandes sind nicht öffentlich. (3) Der Verbandsvorsteher erhält eine jährliche, durch den Verbandsaus- schuss festzulegende Aufwandsentschädigung, dessen Höhe mit dem Beschluss zum Verbandshaushalt jährlich festgelegt wird.

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§ 24 § 29 Haushaltsplan Beiträge

(1) Der Vorstand soll für jedes Haushaltsjahr den Haushaltsplan und nach (1) Die Mitglieder haben dem Verband die Beiträge zu leisten, die zur Erfül- Bedarf Nachträge dazu so rechtzeitig aufstellen, dass der Verbandsaus- lung seiner Aufgaben und Verbindlichkeiten und zu einer ordentlichen schuss den Haushaltsplan und ggf. die Nachträge vor Beginn des Rech- Haushaltsführung erforderlich sind. nungsjahres festsetzen kann. Für die Aufgaben der Gewässerunterhal- tung 2. Ordnung legt der Vorstand den Mitgliedern für diese Aufgaben (2) Die Beiträge bestehen in Geldleistungen (Geldbeiträge). rechtzeitig vor Beginn des Haushaltsjahres eine nach Kostenarten ge- gliederte Beitragskalkulation vor, wobei Kosten nur beitragsfähig sind, (3) Die Hebung von Mindestbeiträgen ist zulässig. Die Veranlagungsre- soweit sie ausschließlich der Gewässerunterhaltung dienen. geln beschließt der Verbandsausschuss.

(2) Der Haushaltsplan enthält alle Einnahmen und Ausgaben des Verban- § 30 des im kommenden Rechnungsjahr. Er ist die Grundlage für die Verwal- Beitragsverhältnis tung aller Einnahmen und Ausgaben. (1) Für die Verbandsbeiträge gelten die Vorschriften des Zweiten Ab- (3) Das Rechnungsjahr ist das Kalenderjahr. schnittes des Dritten Teils des Wasserverbandsgesetzes mit der Maßga- be, dass sich die Beiträge für die Gewässerunterhaltung nach: (4) Sämtliche Einnahmen des Verbandes dürfen, soweit sie keine andere 1. dem Verhältnis der Fläche, mit dem die Mitglieder am Verbandsge- Zweckbestimmung haben, nur verwendet werden, um die Ausgaben biet beteiligt sind (Flächenbeitrag), und zu bestreiten und die Verbindlichkeiten abzudecken. 2. dem Verhältnis der Einwohnerzahlen der Einheitsgemeinden und Verbandsgemeinden im Verbandsgebiet gemäß § 158 des Kommu- § 25 nalverfassungsgesetzes zur Gesamteinwohnerzahl als Maßstab für Nichtplanmäßige Ausgaben die Erschwerung der Gewässerunterhaltung durch versiegelte Flä- chen (Erschwernisbeitrag) bestimmt. (1) Der Vorstand bewirkt Ausgaben, die im Haushaltsplan nicht oder noch nicht festgesetzt sind, wenn der Verband dazu verpflichtet ist und ein Auf- Für die Aufgaben der Unterhaltung von Gewässern 2. Ordnung, ge- schub erhebliche Nachteile bringen würde. Entsprechendes gilt für An- mäß § 2 der Verbandssatzung sowie für die Kostenerstattung, die ordnungen, die durch Verbindlichkeiten des Verbandes entstehen kön- vom Verband nach Maßgabe des § 56a Abs. 1 und 2 WG LSA an das nen, ohne dass ausreichende Mittel im Haushaltsplan vorgesehen sind. Land Sachsen – Anhalt geleistet wird, werden von den hierfür im Mit- gliederverzeichnis geführten Mitgliedern Erschwernis- und Flächen- (2) Der Vorstand unternimmt unverzüglich die Aufstellung eines Nach- beiträge erhoben. Die Beitragslast für die Erschwernisbeiträge verteilt tragshaushaltes und dessen Festsetzung durch den Verbandsaus- sich auf die Mitgliedsgemeinden im Verhältnis der jeweiligen Einwoh- schuss. nerzahlen gemäß § 158 Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen – Anhalts zur Gesamteinwohnerzahl im Verbandsgebiet. Der § 26 Anteil des Erschwernisbeitrages beträgt insgesamt 10 % des Gesamt- Rechnungslegung und Prüfung beitrages. Der Verband erhebt Mehrkosten für die Unterhaltung der Gewässer 2. Ordnung gemäß den Festlegungen nach § 64 Abs. 1 WG (1) Der Vorstand stellt im ersten Viertel des neuen Rechnungsjahres die LSA. Rechnung über alle Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Rech- Der Gesamtbeitrag ergibt sich aus der Summe der Verwaltungs- und nungsjahres gemäß dem Haushaltsplan auf. Unterhaltungskosten, der Kostenerstattung an das Land Sachsen – An- halt abzüglich der Einnahmen durch Mehrkostenerstattung für die Un- (2) Einem Prüfungsausschuss, der aus drei vom Verbandsausschuss aus terhaltung der Gewässer 2. Ordnung sowie sonstiger Einnahmen. seiner Mitte gewählten Mitgliedern besteht, obliegen folgende Aufga- ben: Im Übrigen verteilt sich die Beitragslast im Verhältnis der Flächeninhal- te der zum Verband gehörenden Grundstücke (Flächenbeitrag). 1. förmlicher und sachlicher Hinsicht zur Vorbereitung der Rech- nungsprüfung (2) Für die sonstigen Aufgaben des Verbandes bemessen sich die Zah- 2. Prüfung der Verbandskasse, und zwar mindestens einmal im Jahr lungsverpflichtungen der Antragsteller nach den Kosten, die der Ver- unvermutet, band auf sich nimmt, um ihnen obliegende Leistungen zu erbringen. 3. Prüfung der Vorräte und der Vermögensbestände, Die Kosten verteilen sich: 4. Prüfung der Vergabe von Bauleistungen und Lieferungen. 1. Für die Unterhaltung von Anlagen in und an Gewässern, die nicht der Abführung des Wassers dienen (§ 2 Abs. 2 Nr. 1), auf die antrag- (3) Der Prüfungsausschuss berichtet dem Vorstand schriftlich über das Er- stellenden Mitglieder nach den tatsächlich entstehenden Kosten. gebnis seiner Prüfungen. 2. Für den Ausbau einschließlich naturnahem Rückbau von Gewäs- § 27 sern (§ 2 Abs. 2 Nr. 2) auf die antragstellenden Mitglieder nach den Prüfung der Jahresrechnung tatsächlich entstehenden Kosten. 3. Für die Landschaftspflege (§ 2 Abs. 2 Nr. 3) auf die antragstellenden Der Verbandsvorsteher gibt die Jahresrechnung und den Bericht des Prü- Mitglieder nach den tatsächlich entstehenden Kosten. fungsausschusses an die unabhängige Prüfstelle zur Prüfung ab. § 31 § 28 Ermittlung des Beitragsverhältnisses Entlastung des Vorstandes (1) Die Verbandsmitglieder sind verpflichtet, dem Verband unaufgefordert Nach Eingang der Prüfungsbemerkungen der Prüfstelle zur Jahresrech- alle für die Veranlagung erforderlichen Angaben wahrheitsgemäß und nung stellt der Vorstand die Vollständigkeit und Richtigkeit der Rechnun- rechtzeitig zu machen und den Verband bei örtlich notwendigen Fest- gen fest. Er legt sie und die Berichte des Prüfungsausschusses und der Prüf- stellungen zu unterstützen. Insbesondere Änderungen in den Veran- stelle mit seiner Stellungnahme hierzu dem Verbandsausschuss vor. Dieser lagungsgrundlagen sind dem Verband unverzüglich mitzuteilen. Der beschließt über die Entlastung des Vorstandes. Verband ist erst ab dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme einer Verände-

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rung in den Veranlagungsgrundlagen (z.B. Flächengröße, Veränderung (2) Für die Bekanntmachung längerer Urkunden genügt die Bekanntma- der Einwohnerzahl, Ausscheiden des Mitgliedes usw.) verpflichtet, die chung des Ortes, an dem Einblick in die Unterlagen genommen wer- entsprechenden Änderungen bei der Beitragsveranlagung vorzuneh- den kann. men. § 36 (2) Die in Abs. 1 genannte Verpflichtung besteht nur gegenüber dem Ver- Aufsicht bandsvorsteher und dem Geschäftsführer oder gegenüber Personen, die vom Verband durch eine schriftliche Vollmacht als zur Einholung (1) Der Verband steht unter Rechtsaufsicht des Landkreises Harz. der Auskünfte oder zur Einsicht und Besichtigung berechtigt ausge- wiesen sind. (2) Die Aufsichtsbehörde kann sich auch durch Beauftragte über die An- gelegenheiten des Verbandes unterrichten. Sie kann mündliche und (3) Unbeschadet dessen wird der Beitrag eines Mitgliedes nach pflichtge- schriftliche Berichte verlangen, Akten und andere Unterlagen anfor- mäßem Ermessen durch den Vorstand geschätzt, wenn: dern, sowie an Ort und Stelle Prüfungen und Besichtigungen vorneh- 1. das Mitglied die Bestimmung des Abs. 1 verletzt hat, men. 2. es dem Verband ohne eigenes Verschulden nicht möglich ist, den (3) Die Aufsichtsbehörde ist unter Angabe der Tagesordnung zu den Sit- Beitrag des Mitgliedes zu ermitteln. zungen der Verbandsorgane einzuladen. Ihrem Vertreter ist auf Verlan- gen das Wort zu erteilen. § 32 Hebung der Verbandsbeiträge § 37 Von der Aufsichtsbehörde zu genehmigende Geschäfte (1) Der Verband erhebt die Verbandsbeiträge auf der Grundlage des für ihn geltenden Beitragsmaßstabes durch Beitragsbescheid. (1) Der Verband bedarf der Zustimmung der Aufsichtsbehörde: 1. zur unentgeltlichen Veräußerung von Vermögensgegenständen, (2) Die Erhebung der Verbandsbeiträge kann Stellen außerhalb des Ver- bandes übertragen werden. 2. zur Aufnahme von Darlehen mit einer Höhe von mehr als 100.000,00 € 3. zur Übernahme von Bürgschaften, zu Verpflichtungen aus Gewähr- (3) Wer seinen Beitrag nicht rechtzeitig leistet, hat einen Säumniszuschlag verträgen und zur Bestellung von Sicherheiten, zu zahlen. Der Säumniszuschlag beträgt 1 v.H. des rückständigen Bei- 4. zu Rechtsgeschäften mit einem Vorstandsmitglied einschließlich trages für jeden Monat ab 6 Tagen nach dem Fälligkeitstag. Für die Ver- der Vereinbarung von Vergütungen, soweit sie über den Ersatz von jährung sind die Vorschriften der Abgabenordnung anzuwenden. Aufwendungen hinausgehen.

(4) Jedem Verbandsmitglied ist auf Verlangen Einsicht in die ihn betreffen- (2) Die Zustimmung ist auch zu Rechtsgeschäften erforderlich, die einem den Unterlagen zu gewähren. in Absatz 1 genannten Geschäft wirtschaftlich gleichkommen.

§ 33 (3) Zur Aufnahme von Kassenkrediten genügt eine allgemeine Zustim- Vorausleistungen auf Verbandsbeiträge mung mit Begrenzung auf einen Höchstbetrag.

Soweit es für die Durchführung des Unternehmens und die Verwaltung des (4) Die Aufsichtsbehörde kann für bestimmte Geschäfte Ausnahmen von Verbandes erforderlich ist, kann der Verband von den Verbandsmitgliedern den Absätzen 1 und 3 allgemein zulassen. Vorausleistungen von bis zu 50% der jährlichen Beitragshöhe der Mitglie- der bis zum 30.06. des laufenden Jahres heben. Die Verteilung dieser Vor- (5) Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn sie nicht innerhalb eines Monats ausleistungen richtet sich nach dem jeweiligen Beitragsverhältnis gemäß nach Eingang der Anzeige bei der Aufsichtsbehörde versagt wird. In § 30. begründeten Einzelfällen kann die Aufsichtsbehörde die Frist durch Zwischenbescheid um einen Monat verlängern. § 34 Rechtsbehelfe § 38 Satzungsänderung (1) Für die Rechtsbehelfe gelten die allgemeinen Vorschriften der Verwal- tungsgerichtsordnung. (1) Anträge zur Änderung der Satzung sind schriftlich bei der Geschäfts- stelle des Verbandes einzureichen. Der Antrag muss die beabsichtigte (2) Gegen den Beitragsbescheid kann jeweils innerhalb eines Monats nach Satzungsänderung sowie die Begründung hierzu enthalten. dessen Bekanntgabe der Widerspruch schriftlich oder zur Niederschrift in der Geschäftsstelle des Verbandes eingelegt werden. Über ihn ent- (2) Antragsberechtigt sind alle Verbandsmitglieder sowie alle amtieren- scheidet der Vorstand. den Verbandsausschussmitglieder und Vorstandsmitglieder.

(3) Wird dem Widerspruch nicht abgeholfen, kann gegen die Entschei- (3) Anträge zur Änderung der Satzung sind vom Vorstand zu beraten und dung des Vorstandes (Widerspruchsbescheid) innerhalb eines Monats mit einer Stellungnahme an den Verbandsausschuss zur Beschlussfas- nach Zustellung beim zuständigen Verwaltungsgericht Klage erhoben sung weiterzuleiten. werden. (4) Für Verbandsausschussbeschlüsse zur Änderung der Satzung genügt (4) Der Widerspruch gegen den Beitragsbescheid hat keine aufschiebende die Mehrheit der anwesenden Stimmen. Der Beschluss über eine Än- Wirkung. derung der Aufgaben des Verbandes bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der anwesenden Stimmen. § 35 Öffentliche Bekanntmachungen (5) Die Änderung der Satzung bedarf der Genehmigung durch die Auf- sichtsbehörde. Satzungsänderungen werden von der Aufsichtsbehör- (1) Die Bekanntmachungen des Verbandes erfolgen in den Amtsblättern de im amtlichen Veröffentlichungsblatt der Aufsichtsbehörde bekannt der Landkreise, den Einheitsgemeinden und den Verbandsgemeinden gemacht und treten mit der Bekanntmachung in Kraft, wenn nicht ein auf die sich der Verband erstreckt. anderer Zeitpunkt festgelegt ist.

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§ 39 ➢ Gewässerverrohrungen Verschwiegenheitspflicht ➢ Löschwasserentnahmestellen ➢ Einleitbauwerke Vorstandsmitglieder, Mitglieder des Verbandsausschusses und Geschäfts- ➢ Abschlagsbauwerke führer sowie Personen nach § 31 Abs. 2 sind verpflichtet, über alle ihnen ➢ Rechenanlagen und Kiesfänge bei der Durchführung ihrer Aufgaben bekannt werdenden Tatsachen und Rechtsverhältnisse Verschwiegenheit zu bewahren. Im Übrigen bleiben die Nicht zum Leistungsumfang gehören die erforderlichen Planungsleistun- Vorschriften der Verwaltungsverfahrensgesetze der Länder über die Ver- gen und die Durchführung von wasserrechtlichen Genehmigungsverfah- schwiegenheitspflicht unberührt. ren gemäß des § 45 WG LSA – Erfordernis der Genehmigung und des § 50 – Gewässerrandstreifen. § 40 Gleichstellung Der Verband kann die vertraglich zu vereinbarenden Leistungen in Eigen- leistung des Bauhofes bzw. soweit erforderlich, durch Vergabe der Leistun- Alle Amts-, Funktions- und Personalbezeichnungen, die in dieser Satzung gen gemäß VOB/VOL erbringen. in der männlichen Sprachform gebraucht werden, gelten auch in der ent- sprechenden weiblichen Sprachform. Bei der Vergabe der Leistungen erfolgt die Bauüberwachung und Abrech- nung des Vorhabens durch den Verband. § 41 Inkrafttreten Die Kostenregelung ergibt sich aus § 30 Abs. 2. Die Satzungsänderung tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Verzeichnis „Ausbau“ Für die Bestimmungen im § 30 (Kostenerstattung EZG 1. Ordnung) tritt sie Anlage zur Satzung § 4 Abs. 4 rückwirkend am 01.01.2015 in Kraft. Der Verband kann auf Antrag seiner Mitglieder im Rahmen seiner Möglich- Anlagen: keiten gemäß §§ 89 – 97 WG LSA Gewässerausbaumaßnahmen ausführen. Verzeichnis der Mitglieder Anlage zur Satzungsänderung gemäß § 3 (2) Verzeichnis Anlagenunterhaltung Nicht zum Leistungsumfang gehören die erforderlichen Planungsleistun- Verzeichnis Ausbau gen und die Durchführung des jeweils erforderlichen Genehmigungsver- Verzeichnis Landschaftspflege fahrens - Planfeststellung/UVP oder Plangenehmigung. Karte des Verbandsgebietes Verzeichnis der zu beteiligenden Interessenverbände Der Verband kann die vertraglich zu vereinbarenden Leistungen in Eigen- leistung des Bauhofes bzw. soweit erforderlich, durch Vergabe der Leistun- Ilsenburg / OT Drübeck, den 18.11.2015 gen gemäß VOB/VOL erbringen. gez. Eichler Bei der Vergabe der Leistungen erfolgt die Bauüberwachung und Abrech- Verbandsvorsteher nung des Vorhabens durch den Verband. Die Kostenregelung ergibt sich aus § 30 Abs. 2. Verzeichnis der Mitglieder UHV „Ilse / Holtemme“ Anlage zur Satzung gemäß § 3 (2) Verzeichnis „Landschaftspflege“ Anlage zur Satzung § 4 Abs. 5 Hebelisten-Nr.: Mitglied Der Verband kann auf Antrag seiner Mitglieder im Rahmen seiner Möglich- 01 Stadt Osterwieck keiten landschaftspflegerische Arbeiten wie: 02 Einheitsgemeinde „Huy“ ➢ Kopfweidenpflege außerhalb des Gewässerprofils 03 Gemeinde „Nordharz“ ➢ Baumschnittarbeiten an außerhalb des Gewässerprofils befindlichen 04 Stadt Halberstadt Gehölzen, für die die Verkehrssicherungspflicht beim Verbandsmit- 05 Stadt Ilsenburg (Harz) glied liegt 06 Stadt Wernigerode ➢ Pflege von gewässernahen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen im 07 Stadt Blankenburg (Harz) Rahmen von Flurneuordnungsverfahren und Pflege von Ersatz- und 08 Stadt Quedlinburg Ausgleichsmaßnahmen der Verbandsmitglieder nach Abschluss der 09 Stadt Oberharz am Brocken vertraglich gebundenen Aufwuchs- und Entwicklungspflege 10 Stadt Harzgerode ➢ Mahd von Ufer- und Gewässerrandstreifen, Wegeseitengräben, die 11 Stadt Thale nicht der Unterhaltungspflicht des Verbandes unterliegen 12 Vb Gem. Vorharz ➢ Müll- und Bruchholzberäumungen in den Gewässerschonstreifen 13 Vb Gem. Westliche Börde ausführen.

Verzeichnis „Anlagenunterhaltung“ Nicht zum Leistungsumfang gehören die Einholung naturschutzrechtli- Anlage zur Satzung § 4 Abs. 3 cher Genehmigungen und Fällgenehmigungen, ebenso erforderliche Aus- gleichs- und Ersatzpflanzungen. Der Verband kann auf Antrag seiner Mitglieder im Rahmen seiner Mög- lichkeiten folgende Unterhaltung baulicher Anlagen gemäß § 36 WG LSA Der Verband kann die vertraglich zu vereinbarenden Leistungen in Eigen- – Stauanlagen und § 60 WG LSA – Anlagen in und an Gewässern ausführen: leistung des Bauhofes bzw. soweit erforderlich, durch Vergabe der Leistun- gen gemäß VOB/VOL erbringen. Sanierung, Neubau, Rückbau und laufende Instandhaltung der Bausubs- tanz folgender baulicher Anlagen wie: Bei der Vergabe der Leistungen erfolgt die Bauüberwachung und Abrech- ➢ Stauanlagen gemäß § 80 WG LSA nung des Vorhabens durch den Verband. ➢ Durchlässe ➢ Ufermauern Die Kostenregelung ergibt sich aus § 30 Abs. 2.

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Karte des Verbandsgebietes Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. Magdeburger Straße 21 06112 Halle/Saale Tel.: 0345/2 92 86 10 Fax: 0345/2 92 86 20 www.lhbsa.de [email protected]

Landesjagdverband Sachsen-Anhalt e.V. Halberstädter Str. 26 39171 Langenweddingen Tel.: 039205/4 17 57-0 Fax: 039205/4 17-57-9 www.ljv-sachsen-anhalt.de [email protected]

Landesverband für Landschaftspflege Sachsen-Anhalt e.V. Rosentalstraße 12 b 38899 Hasselfelde Tel/Fax: 039459/71607 www.lfl-sachsen-anhalt.de [email protected]

Landesverband Sachsen-Anhalt der Deutschen Gebirgs-und Wandervereine e.V. Ilsenburger Straße 40 38855 Wernigerode Tel.: 03943/69 40 54 Fax: 03943/69 40 57 www.wanderverband-lsa.de Vom Land anerkannte Umwelt -und Naturschutzvereinigungen [email protected] (Stand: September 2014) NaturFreunde Deutschlands Bund für Natur und Umwelt (BNU) Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. Geschäftsstelle Stecklenberger Steubenallee 2 Wurmtal 43 a 39104 Magdeburg O6502 Thale OT /Stecklenberg Tel.: 0391/5 41 34 85 Tel.: 03947/7729220 Fax: 0391/5 41 34 87 Fax.: 03947/6 57 18 [email protected] www.lvnfsa.de [email protected] Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Naturschutzbund Deutschland e.V. Landesverband Sachsen-Anhalt (NABU) Olvenstedter Str. 10 Landesverband Sachsen-Anhalt 39108 Magdeburg Schleinufer 18a Tel.: 0391/5 63 07 80 39104 Magdeburg Fax: 0391/56 30 78 29 Tel.: 0391/5 61 93 50 www.bund-sachsen-anhalt.de Fax: 0391/5 61 93 49 [email protected] www.nabu-lsa.de [email protected] [email protected]

Förderkreis für Vogelkunde und Naturschutz Naturschutzbund Deutschland e.V. am Museum Heineanum e.V. (NABU) Domplatz 36 Regionalverband Halle/Saalkreis 1 38820 Halberstadt Große Klausstraße 11 Tel.: 03941/551460 06108 Halle (Saale) Fax: 03941/551469 Tel.: 0345/2 02 16 18 www.heineanum.de Fax: 0345/4 72 36 10 [email protected] www.nabu-halle.de [email protected] Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. Mansfelder Str. 33 Ornithologen Verband Sachsen-Anhalt e.V. 06108 Halle/ Saale Postfach 730107 Tel.: 0345/8 05 80 05 06045 Halle/ Saale Fax: 0345/8 05 80 06 Tel.: 0345/77 69 45 2 www.lav-sachsen-anhalt.de www.osa-internet.de [email protected] [email protected]

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Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. nungsgesetz (ROG) in Verbindung mit § 7 Abs. 5 Landesentwicklungs- Landesverband Sachsen-Anhalt gesetz Sachsen-Anhalt für das Anhörungs- und Beteiligungsverfahren Maxim-Gorki-Str. 13 freigegeben. 39108 Magdeburg Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens und der öffentlichen Auslegung Tel.: 0391/6 62 83 72 wird den in ihren Belangen berührten öffentlichen Stellen, den Personen Fax: 0391/6 62 83 74 des Privatrechts sowie der Öffentlichkeit Gelegenheit zur Stellungnahme www.sdw-sa.de zum Entwurf des Sachlichen Teilplanes, inklusive Begründung und Um- [email protected] weltbericht, gegeben. Diese Unterlagen können zu jedermanns Einsicht im Zeitraum vom 11.01.2016 bis 12.02.2016: Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. a) in der Kreisverwaltung des Landkreises Mansfeld-Südharz, 06526 San- Kirchenwinkel 178 gerhausen, Rudolf-Breitscheid-Straße 20/22, Zimmer 1.04 im Haus 2 39387 Oschersleben / OT Hordorf (Fachbereich 1, Kreisplanung/ÖPNV) während folgender Öffnungszei- Tel.: 0152/53966190 ten Fax: 03949/50 00 16 Montag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr www.vdsf-lav-sachsen-anhalt.de Dienstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 17:30 Uhr [email protected] Donnerstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr Freitag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr, Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg e.V. Chausseestraße 18 b) in der Kreisverwaltung des Landkreises Harz in 38820 Halberstadt, 39279 Loburg Friedrich-Ebert-Straße 42 (Bürgerservice) während folgender Öff- Tel.: 039245/2516 nungszeiten Fax: 039245/2516 Montag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr www.storchenhof-loburg.de Dienstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr [email protected] Donnerstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr Freitag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr Landesverband für Landschaftspflege Sachsen-Anhalt e.V. Bahnhofstraße 27 c) in der Geschäftsstelle der Regionalen Planungsgemeinschaft Harz, 39288 Burg 06484 Quedlinburg, Turnstraße 8 während der Dienstzeiten (Montag Vorst. Frau Kerstin Rieche bis Donnerstag 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Freitag 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr) Landeskoordinator: Uwe Lerch Tel.: 03921 / 728543 d) sowie spätestens ab 11.01.16 im Internet unter „www.rpgharz.de“ Fax: 03921 / 728542 www.lfl-sachsen-anhalt.de eingesehen werden. Als zweckdienliche Unterlage im Sinne des § 10 Abs. [email protected] 1 ROG wird die Zentrale-Orte-Konzeption der RPGHarz (Stand Juni 2014, fortgeschrieben September 2015), die unter besonderer Berücksichtigung Die vorstehende Satzungsänderung des Unterhaltungsverbandes „Ilse / der Grundzentren eine wichtige Fachgrundlage für den Sachlichen Teilplan Holtemme“ vom 18.11.2015 wird gemäß § 58 Abs. 2 Wasserverbandsgesetz „Zentralörtliche Gliederung“ bildet, ebenfalls mit ausgelegt. durch den Landkreis Harz genehmigt und hiermit veröffentlicht. Wird von der Gelegenheit zur Abgabe von Hinweisen, Anregungen und Halberstadt, den 08.12.2015 Bedenken Gebrauch gemacht, können diese während der oben genann- ten Zeiten zur Niederschrift in den Auslegungsstellen vorgetragen oder schriftlich bis Montag, den 29.02.16 an die Regionale Planungsgemein- gez. Skiebe schaft Harz, c/o Landkreis Harz, Postfach 15 42, 38805 Halberstadt oder an Landrat die oben unter c) genannte Hausanschrift der Geschäftsstelle der RPGHarz gerichtet werden. Eine zusätzliche Übermittlung der Stellungnahme per E-Mail an die elektronische Postadresse „zweckverband.rpgharz@t-online. de“ wäre wünschenswert.

C. BEKANNTMACHUNGEN REGIONALER Wenn Anregungen und Bedenken vorgetragen werden, bitte ich, die da- BEHÖRDEN UND EINRICHTUNGEN von betroffene Aussage bzw. Festlegung in den ausgelegten Unterlagen konkret mit der Gliederungsnummer zu benennen, die Anregungen und Bekanntmachung der Bedenken zu begründen und gegebenfalls Änderungsvorschläge zu for- Regionalen Planungsgemeinschaft Harz mulieren. Eventuelle Kosten, die bei der Einsichtnahme oder bei der Geltendma- Öffentliche Auslegung des Entwurfes chung von Anregungen und Bedenken entstehen, werden nicht erstattet. des Sachlichen Teilplanes „Zentralörtliche Gliederung“ gez. Martin Skiebe Quedlinburg, den 02.12.15 im Zuge der Teilfortschreibung Verbandsvorsitzender des Regionalen Entwicklungsplanes für die Planungsregion Harz

Die Regionalversammlung der Regionalen Planungsgemeinschaft Harz (RPGHarz) hat im Zuge einer Teilfortschreibung des Regionalen Entwick- lungsplanes für die Planungsregion Harz (REPHarz) am 27.11.2015 mit Beschluss-Nr. 04-RV02/2015 den Entwurf des Sachlichen Teilplanes „Zent- ralörtliche Gliederung“ mit Umweltbericht gemäß § 10 Abs. 1 Raumord-

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Bekanntmachung der allgemeinen Planungsabsicht desvorschriften (Landesentwicklungsplan 1999/2007, Landesplanungs- der Regionalen Planungsgemeinschaft Harz gesetz 1998/2007) zwischenzeitlich abgelöst. Insbesondere durch das zur Fortschreibung des Regionalen Entwicklungsplans neue LEntwG LSA ergibt sich ein Anpassungsbedarf, da hier neue, wei- terführende Bestimmungen zum Repowering von Windenergieanlagen für die Planungsregion Harz aufgenommen wurden. So soll im Land die künftige Entwicklung der Windenergiekapazität auf die Erneuerung bisheriger Windenergiean- Sachlicher Teilplan lagen mit dem Ziel der Leistungssteigerung (Repowering) in den Eig- nungs- und Vorranggebieten für die Nutzung der Windenergie kon- „Erneuerbare Energien – Windenergienutzung“ zentriert werden. Außerdem wurde im Zuge des LEntwG LSA die neue Gebietskategorie „Gebiete für Repowering von Windenergieanlagen als - Beschluss-Nr.: 05-RV02/2015 - Vorranggebiete mit der Wirkung von Eignungsgebieten“ eingeführt, die in den Regionalen Entwicklungsplänen neben den „normalen“ Vorrang- Die Regionalversammlung der Regionalen Planungsgemeinschaft Harz und Eignungsgebieten für die Nutzung der Windenergie auszuweisen (RPGHarz) beschließt gemäß § 7 Abs. 2 Landesentwicklungsgesetz Sach- sind. sen-Anhalt (LEntwG LSA) in Verbindung mit § 7 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 7 Raumordnungsgesetz (ROG) die Einleitung eines Fortschreibungsverfah- • Das im REPHarz bisher ausgewiesene Flächenpotential für die raumbe- rens für den Regionalen Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz um deutsame Windenergienutzung wurde zwischenzeitlich durch errichte- den Sachlichen Teilplan „Erneuerbare Energien -Windenergienutzung“. te Windenergieanlagen zu großen Teilen bereits ausgeschöpft. Da eine nicht unwesentliche Anzahl dieser Windenergieanlagen bereits jetzt ein Alter von 10 und mehr Jahren aufweisen (gilt erst recht für die Altanla- I. Anlass gen, die außerhalb der im REPHarz ausgewiesenen Gebiete für die Nut- zung der Windenergie stehen), soll neben der Prüfung der Flächenver- Der derzeit geltende Regionale Entwicklungsplan für die Planungsregi- fügbarkeit für neue Windenergieanlagen vor allem die Optimierung der on Harz (REPHarz) wurde gemäß § 7 Abs. 6 und 7 Landesplanungsgesetz regionalplanerischen Windgebietskulisse für das Repowering im Sinne (LPlG) durch Bescheid der obersten Landesplanungsbehörde des Landes des LEntwG LSA ein Schwerpunkt im Zuge der Aufstellung des Sachli- Sachsen-Anhalt vom 21.04.09 genehmigt und durch öffentliche Bekannt- chen Teilplanes bilden. machung am 23.05.09 in den Landkreisen der Planungsregion Harz in Kraft gesetzt. Danach erfolgten die 1. und 2. Änderung des REPHarz, die • In den letzten Jahren hat sich der regionale Kenntnisumfang zu umwelt- durch öffentliche Bekanntmachungen am 22.05.10/29.05.10 in Kraft getre- relevanten Daten und Fakten, die für die umweltverträgliche Planung ten sind sowie die Ergänzung des REPHarz um den Teilbereich Wippra, die von Gebieten für die Nutzung der Windenergie von Bedeutung sind, durch Bekanntmachung am 23.07.11/30.07.11 rechtswirksam wurde. Mit weiter verbessert. Beispielsweise konnte der Kenntnisstand zur Verbrei- dem Aufstellungsbeschluss vom 08.12.11 wurde das Verfahren zur Teilfort- tung des Rotmilans, eine nach der Europäischen Vogelschutzrichtlinie schreibung des REPHarz um den Sachlichen Teilplan „Zentralörtliche Glie- geschützten Greifvogelart, die im besonderen Maße vom Ausbau der derung" eingeleitet, dessen Abschluss nach jetzigem Verfahrensstand für Windenergienutzung betroffen ist (v.a. Kollisionsgefahr), durch eine 2016 zu erwarten ist. landesweite Brutbestandserfassung deutlich vergrößert werden. Im- merhin gilt das Nördliche und Nordöstliche Harzvorland als sogenann- Die RPGHarz als Zweckverband der Träger der Regionalplanung für die tes Dichtezentrum der weltweiten Rotmilanverbreitung und damit hat Region Harz (Sachsen-Anhalt) beabsichtigt, mit dem neu aufzustellenden die Region eine besondere Verantwortung beim Rotmilanschutz. Die Sachlichen Teilplan „Erneuerbare Energien - Windenergienutzung“ die bis- (Kultur-)Landschaftsräume der Region Harz sind in größeren Teilen auf her im Pkt. 4.6 des REPHarz enthaltenden Festlegungen zur regionalpla- Grund der abwechslungsreichen morphologischen Verhältnisse in Ver- nerischen Steuerung der Windenergienutzung zu überprüfen und an die bindung mit der sonstigen Naturraumausstattung besonders sensibel aktuellen bundes- und landespolitischen Ziele zur Nutzung der erneuerba- hinsichtlich technischer Überprägungen, z.B. mit hohen Vertikalbauten. ren Energien unter Berücksichtigung kommunalpolitischer und privater In- Deswegen wurde im Auftrag der RPGHarz in thematischer Ergänzung teressen in der Region anzupassen. Die Notwendigkeit der Aufstellung des der bereits 2004 und 2006 erstellten regionalen Landschaftsbildgutach- Sachlichen Teilplanes ergibt sich vor allem aus folgenden Sachverhalten: ten in 2014 ein flächendeckendes Regionales Kulturlandschaftskonzept für die Planungsregion Harz erarbeitet. Diese und weitere neuere Um- • Die Windenergienutzung ist von allen Arten der erneuerbaren Energien weltdaten sollen bei der Überprüfung der regionalen Windgebietsku- in Sachsen-Anhalt und in der Region weiterhin die tragende Säule der lisse herangezogen werden, um auch künftig eine umweltverträgliche bundes- und landespolitisch angestrebten Energiewende. Damit stellt Windenergienutzung, die zudem eine möglichst hohe Akzeptanz bei die Windenergienutzung einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz der Bevölkerung haben sollte, gewährleisten zu können. dar. In Sachsen-Anhalt stehen diesbezüglich vor allem die Regionalen Planungsgemeinschaften in besonderer Verantwortung. Windener- • Im Zuge der Überprüfung und Weiterentwicklung der bisherigen Plan- gieanlagen stellen gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 5 Baugesetzbuch (BauGB) konzeption zur Ausweisung der Gebiete für die Nutzung der Wind- privilegierte Anlagen im Außenbereich der Gemeinden dar, für deren energie ist die sich fortlaufend entwickelnde höchst- und oberver- räumliche Steuerung und planvolle Konzentration gemäß Landesent- waltungsgerichtliche Rechtsprechung zur räumlichen Steuerung der wicklungsplan und LEntwG LSA allein die Regionalen Planungsgemein- Windenergienutzung zu beachten. Damit soll weiterhin eine hinrei- schaften zuständig sind. Auf Grund dieser Verantwortung ist es gebo- chende Rechts- und Planungssicherheit vor allem für die Standortge- ten, die bisherige Plankonzeption zur Ausweisung der Gebiete für die meinden sowie für Planungsträger, Grundstückeigentümer, Betreiber Nutzung der Windenergie im REPHarz, die bereits in den Jahren 2004 und Investoren von Windenergieanlagen gewährleistet werden. bis 2008 erarbeitet wurde, nach einem längerem Zeitraum mit den aktu- ellen politischen, fachlichen und rechtlichen Anforderungen abzuglei- • Gemäß Z 113 des LEP2010 ist Repowering nur in Vorranggebieten mit chen. der Wirkung von Eignungsgebieten sowie in den Eignungsgebieten für die Nutzung der Windenergie zulässig. Gemäß § 9 Abs. 4 LEntwG LSA • Wesentliche Rechtsgrundlage für die Aufstellung des Sachlichen Teil- in Verbindung mit G83 und Z 114 des LEP2010 können Gemeinden bei planes „Erneuerbare Energien – Windenergienutzung“ sind die Ver- den Regionalen Planungsgemeinschaften bei Einhaltung bestimmter ordnung zum Landesentwicklungsplan 2010 (LEP2010) des Landes Bedingungen einen Antrag auf Festlegung eines Vorrang- bzw. Eig- Sachsen-Anhalt vom 16.02.11 (GVBl. LSA Nr. 6/2011 vom 11.03.11) so- nungsgebietes für die Nutzung der Windenergie stellen, welches dem wie das Landesentwicklungsgesetz Sachsen-Anhalt (LEntwG LSA) vom Repowering von außerhalb dieser Windgebiete stehenden Windener- 23.04.15 (GVBl. LSA 2015 S. 170). Diese haben die zum o.g. Zeitpunkt gieanlagen dienen soll. Die Regionale Planungsgemeinschaft hat in des Inkrafttretens des REPHarz noch geltenden raumordnerischen Lan- einem solchen Fall in einem Verfahren zur Änderung des Regionalen

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Entwicklungsplanes zu prüfen, ob diesem Antrag stattgegeben wer- Regionalpläne aus dem Raumordnungsplan des Landes, hier dem Landes- den kann. Der RPGHarz liegt bereits ein solcher Antrag einer Kommune entwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt (LEP2010) zu entwi- (Stadt Allstedt) vor, weitere Anträge anderer Kommunen sind ange- ckeln. Dabei sind im Zuge des Gegenstromprinzips Flächennutzungspläne kündigt. Da ohnehin im Zuge des Sachlichen Teilplanes „Erneuerbare und weitere städtebauliche Planungen der Gemeinden zu berücksichtigen. Energien – Windenergienutzung“ die bisherige Plankonzeption zur Unter Beachtung der Regelungen des LEP2010 und des LEntwG LSA soll Ausweisung der Windgebiete des REPHarz weiterentwickelt werden der Sachliche Teilplan textliche und zeichnerische Festsetzungen zur räum- soll und künftig die regionalplanerische Ausweisung von Gebieten für lichen Steuerung der Windenergie in der Region enthalten. Dazu sind: Repowering von Windenergieanlagen gemäß LEntwG LSA möglich ist, • Vorranggebiete für die Nutzung der Windenergie mit der Wirkung von sollen diese kommunalen Anträge bzw. gemeindlichen Vorstellungen Eignungsgebieten (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 a) LEntwG LSA bzw. LEP2010, Z 110); zum Repowering in das Verfahren zum Sachlichen Teilplan inhaltlich in- • Vorranggebiete für Repowering von Windenergieanlagen mit der Wir- tegriert bzw. geprüft werden. kung von Eignungsgebieten (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 b) LEntwG LSA) und • Über das Thema „Windenergienutzung“ hinaus soll im Verfahren weiter- • ergänzend gegebenfalls Eignungsgebiete1 für die Nutzung der Wind- hin geprüft werden, ob die bisherigen Festlegungen des REPHarz zur energie (LEP2010, G 82). räumlichen Steuerung großflächiger Photovoltaik-Freiflächenanlagen­ festzulegen. Außerhalb dieser Windgebietskulisse bleibt die Ausschlusswir- zu ergänzen sind. Diese Nutzung der Solarenergie stellt eine weitere, in kung für die Errichtung raumbedeutsamer Windenergieanlagen bestehen. der Region durchaus wichtige Form der Gewinnung Erneuerbare Ener- gien dar, die jedoch unter Berücksichtigung der planungs- und förder- Es ist eine schlüssige Plankonzeption für das gesamte Verbandsgebiet zu rechtlichen Bedingungen in Teilen der Region zu einer nicht unwesent- lichen Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzfläche führen kann. erarbeiten, welches nicht nur Auskunft darüber geben soll, von welchen Erwägungen die positive Standortzuweisung getragen wird, sondern es Gemäß § 7 Abs. 1 ROG können Ziele und Grundsätze der Raumordnung muss auch deutlich machen, welche Gründe es rechtfertigen, den übrigen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung eines Raumes, die in Raumord- Planungsraum von Windkraftanlagen freizuhalten. Dazu ist die bisherige nungsplänen für einen regelmäßig mittelfristigen Zeitraum festzulegen gesamträumliche Plankonzeption zur Ausweisung der Gebiete für die Nut- sind, auch in räumlichen und sachlichen Teilplänen getroffen werden. Un- zung der Windenergie im REPHarz hinsichtlich der aktuellen räumlichen, ter Berücksichtigung von § 7 Abs. 7 ROG finden bei der beabsichtigten Auf- fachlichen und rechtlichen Gegebenheiten und Erfordernisse weiterzuent- stellung des Sachlichen Teilplanes die Verfahrensvorschriften der §§ 7 bis wickeln. 11 ROG und die diesbezüglich ergänzenden Vorschriften des LEntwG LSA • Als erster Schritt im Rahmen der Erarbeitung der Plankonzeption sind zur Aufstellung von Regionalen Entwicklungsplänen (§§ 7 und 9 LEntwG Kriterien mit Abstandsregelungen zur gesamträumlichen Überprüfung LSA) Anwendung. der Region hinsichtlich der Eignung von Flächen für die Nutzung der Windenergie festzulegen. Diesbezüglich ist der bisherige Kriterienkata- log-Wind, der eine wesentliche Grundlage für die Ableitung der derzei- II. Plankonzeption für den Sachlichen Teilplan tigen Windgebietskulisse im REPHarz darstellte, weiterzuentwickeln. Art „Erneuerbare Energien – Windenergienutzung“ und Größenordnung der jeweiligen Kriterien werden dabei maßgeblich durch die siedlungsstrukturellen und naturräumlichen Verhältnisse in Gegenstand der Teilfortschreibung ist Pkt. 4.6. des REPHarz „Gebiete für der Region unter Berücksichtigung der baurechtlichen Privilegierung die Nutzung der Windenergie“. Dieses Kapitel beinhaltet nachfolgend zu- der Windenergienutzung bestimmt. sammengefasste Inhalte: • Die Ausarbeitung der Plankonzeption mit den darin integrierten Kri- 1. Allgemeine Festlegungen zur regionalplanerischen Steuerung raumbe- terien für Tabu- und ggf. Restriktionszonen-/flächen hat unter Berück- deutsamer Windenergieanlagen (Z/G 1 bis 3); sichtigung der aktuellen Rechtsprechung2 in mehreren grundlegenden 2. Räumliche Festsetzung der Eignungsgebiete für die Nutzung der Wind- Arbeitsschritten zu erfolgen: energie in der Planungsregion Harz mit ergänzenden textliche Festle- a) In einem ersten Arbeitsschritt sind diejenigen Flächen zu ermit- gungen (Pkt. 4.6.1., Z 1 bis Z 3); teln, die aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen für eine Wind- 3. Räumliche Festsetzung der Vorranggebiete für die Nutzung der Wind- energienutzung nicht in Frage kommen (harte Tabuzonen). Diese energie mit der Wirkung von Eignungsgebieten in der Planungsregion Flächen sind von vornherein einer Windenergienutzung entzogen, Harz mit ergänzender textlicher Festlegung (Pkt. 4.6.2., Z 1 und Z 2). ohne dass es einer näheren Untersuchung bedarf und ohne dass der Plangeber, hier die Regionalversammlung der RPGHarz, dazu Der Planungsraum des derzeit geltenden REPHarz umfasst die Planungs- planerischen Ermessensspielraum hat. region Harz in den Grenzen vom 31.12.07, nachträglich ergänzt um den b) In einem zweiten Arbeitsschritt können weitere Flächen ausge- Raum Wippra. Auf Grund der Änderungen im Zuschnitt der Planungsregion schlossen werden, die nach den planerischen Zielsetzungen für die Harz durch die Änderung des Landesplanungsgesetzes vom 19.12.07 und Windenergienutzung von vornherein nicht zur Verfügung stehen der jetzt geltenden Regelungen des § 21 LEntwG LSA sind die im Pkt. 4.6. sollen (weiche Tabuzonen). Auf diesen Flächen wäre Windenergie- des REPHarz noch geltenden Festsetzungen mit räumlichem Bezug auf den nutzung aus rechtlichen und tatsächlichen Gründen zwar generell jetzigen Salzlandkreis (ehemaliger Landkreis Aschersleben-Staßfurt, ohne möglich; der Plangeber kann diese Flächen aber nach eigenem Er- Stadt Falkenstein/Harz) vom aufzustellenden Sachlichen Teilplan nicht be- messen durch selbst gesetzte, abstrakte, typisierte und für den ge- troffen. Gleiches gilt für das Gebiet der Gemeinde Blankenheim im Land- samten Planungsraum einheitlich anzuwendende Kriterien für die kreis Mansfeld-Südharz, in dem ebenfalls der REPHarz noch Rechtskraft Windenergienutzung ausschließen. Eine Begründung zur Notwen- entfaltet. Planungsraum für den Sachlichen Teilplan „Erneuerbare Energie digkeit und zur Bestimmbarkeit der ausgeschlossenen Flächen ist – Windenergienutzung“ ist das Gebiet der jetzigen RPGHarz mit dem Land- erforderlich. Die weichen Tabuzonen werden im weiteren Planver- kreis Harz und der westlichen Hälfte des Landkreises Mansfeld-Südharz fahren ebenfalls nicht weiter einbezogen. (Städte Sangerhausen und Allstedt, Gemeinde Südharz und Verbandsge- c) Nach Aussonderung der Tabuzonen verbleiben Potentialflächen meinde Goldene Aue). Für die Bereiche der ehemaligen Planungsregion (Suchflächen), die für die Festlegung der Windgebietskulisse im Harz, für die die RPGHarz nicht mehr zuständig ist, wird auf die laufenden Planungen der nun dort zuständigen Regionalen Planungsgemeinschaf- 1 Zur Unterscheidung der Vorranggebiete mit der Wirkung von Eignungsgebieten ten Magdeburg und Halle verwiesen. und der (nur) Eignungsgebiete und deren unterschiedliche Rechtsfolgen siehe u.a. Begründung zu Pkt. 4.6. des REPHarz Der bisherige Pkt. 4.6. des REPHarz soll für den Zuständigkeitsbereich der 2 Siehe z.B. Urteile/Beschlüsse des Bundesverwaltungsgerichtes vom 15.09.2009 RPGHarz durch den aufzustellenden Sachlichen Teilplan „Erneuerbare Ener- (Az. 4 BN 25.09), vom 20.05.2010 (Az. 4 C 7.09), vom 13.12.2012 (Az. 4 CN 1.11) und gien – Windenergienutzung“ abgelöst werden. Gemäß § 8 Abs. 2 ROG sind vom 11.04.2013 (4 CN 2.12)

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Verbandsgebiet in Betracht kommen. Sie sollen in einem dritten REPHarz können jedoch kleinräumige Änderungen im Zuschnitt anderer Arbeitsschritt zu den auf ihnen konkurrierenden Nutzungen und Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete, die dem Schutz oder der Nutzung des Restriktionen in Beziehung gesetzt werden. Die Belange, die gegen Freiraumes dienen, nicht ausgeschlossen werden. Jedoch darf in solchen eine Ausweisung für die Windenergienutzung sprechen könnten, Fällen die Größenordnung der Änderungen nicht so groß sein, dass die sind flächenbezogen mit dem Anliegen abzuwägen, der Windener- Grundzüge der Planung zu diesen anderen, möglicherweise betroffenen gienutzung an geeigneten Standorten Raum zu geben, die in Um- Vorrang- oder Vorbehaltsgebieten berührt werden. fang und Eignung ihrer Privilegierung nach § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB gerecht werden. Die Abwägungsentscheidung ist jeweils nachvoll- ziehbar darzulegen. III. Prüfung ergänzender Festsetzungen zur Steuerung d) Ist im Ergebnis der vorangegangen Arbeitsschritte eine Flächen- großflächiger Photovoltaik-Freiflächenanlagen kulisse von Gebieten für die Windenergienutzung abgeleitet wor- den, ist als nächster Arbeitsschritt zu entscheiden, welchem oben Über das Thema „Windenergienutzung“ hinaus soll im Zuge der Aufstellung genannten Gebietstyp gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 4 LEntwG LSA bzw. des Sachlichen Teilplanes ergänzend geprüft werden, ob die bisherigen LEP2010 (Z 110, G 82) die einzelnen geeigneten Flächen zuzuord- Festsetzungen des REPHarz zur räumlichen Steuerung der Solarenergie- nen sind. nutzung aus Gründen des Boden- bzw. Flächenschutzes zu erweitern sind. e) Im abschließenden Arbeitsschritt ist zu prüfen, ob die abgeleite- Photovoltaik-Freiflächenanlagen stellen gemäß § 35 Abs. 1 Baugesetzbuch te Windgebietskulisse ein hinreichendes Flächenpotential für die keine privilegierten Vorhaben im Außenbereich dar, so dass eine gebiets- Windenergienutzung gewährleistet und damit der privilegierten konkrete räumliche Steuerung dieser Anlagen durch die Regionalplanung Windenergienutzung substanziell Raum geschaffen wird. Hierzu nicht notwendig ist. Planungsrechtlich maßgeblich hierfür ist die kommu- gibt es unterschiedliche Methoden der Nachweisführung. Für den nale Bauleitplanung, die unter Berücksichtigung der Förderbestimmungen Fall, dass das Ergebnis der Plankonzeption zunächst offensichtlich des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) die Errichtung von Photovolta- nicht dazu beitragen würde, der Windenergienutzung im Plange- ikanlagen innerhalb des Gemeindegebietes regelt. Beim diesbezüglichen biet substantiell Raum zu verschaffen, wäre gemäß der höchst- Abwägungsprozess sind die raumordnerischen Vorgaben der Landes- und richterlichen Rechtsprechung der Arbeitsschritt 3 zu wiederholen. Regionalplanung zu beachten (Ziele der Raumordnung) bzw. sind in die Wenn auch über eine andere Bewertung der Potentialflächen kein Abwägung einzustellen (Grundsätze der Raumordnung). Im REPHarz heißt ausreichender Raum für die Windenergienutzung im Verbandsge- es diesbezüglich unter Pkt. 5.9. (Energie), Grundsatz 4, wie folgt: biet ausgewiesen werden könnte, wäre auch der Arbeitsschritt 2 zu „Die Standortwahl für die Nutzung der erneuerbaren Energien soll unter Be- wiederholen, in dem bei Bedarf bei den weichen Tabuzonen Ände- rücksichtigung der regionalen Gegebenheiten und Potenziale so erfolgen, rungen vorgenommen werden müssten. dass Konflikte mit den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes sowie mit anderen Raumnutzungen vermieden werden. Bei der Abwägung sind das • Bei der Ableitung der künftigen regionalplanerischen Windgebietskulis- Landschaftsbild und die Erholungsfunktion der Landschaft besonders zu be- se in der Region wird der vorhandene Bestand an Windenergieanlagen rücksichtigen. Die Errichtung großflächiger Photovoltaik-Freilandanlagen im als Tatsachenmaterial in die Abwägung eingestellt. Windenergieanla- Außenbereich soll an vorhandene Konversionsflächen aus wirtschaftlicher gen bzw. Windparks, die im Bereich der derzeit geltenden Vorrang- und oder militärischer Nutzung, Deponien und anderen, durch Umweltbeeinträch- Eignungsgebiete für die Nutzung der Windenergie errichtet worden tigungen belastete Freiflächen gebunden werden.“ sind und auch künftig zur planvollen Konzentration der Windenergie beitragen, werden mit erhöhtem Gewicht in den Planungs- und Abwä- Im LEP2010 ist u.a. darüber hinaus geregelt, dass Vorrangstandorte für gungsprozess eingestellt. Industrie und Gewerbe für Photovoltaik-Freiflächenanlagen nicht zur • Bei der Erstellung der gesamträumlichen Plankonzeption sind auch die Verfügung stehen sollen (Grundsatz 48) bzw. deren Errichtung auf land- angrenzenden Bereiche der benachbarten Planungsregionen zu be- wirtschaftlich genutzter Fläche weitestgehend vermieden werden sollte trachten, da die Zone der relevanten Umweltauswirkungen der Wind- (Grundsatz 85). energieanlagen bei der heutigen üblichen Anlagengröße bis ca. 10 km groß sein kann (insbesondere durch die großräumige visuelle Überprä- Im Verlauf der vielfachen Novellierungen des EEG in den letzten Jahren gung des Landschaftsbildes). wurden aus Gründen des Boden- bzw. Flächenschutzes die Förderanrei- ze zur Stromerzeugung aus solarer Strahlungsenergie im Außenbereich • Unter Beachtung des aufgezeigten flächendeckenden Ansatzes der räumlich reduziert. Damit soll vor allem eine übermäßige Inanspruchnah- Ableitung geeigneter Flächen für die Windenergienutzung werden im me von landwirtschaftlicher Nutzfläche durch großflächige Photovoltaik- Zuge der Erarbeitung der Plankonzeption die im Verfahren zu erwarten- Freiflächenanlagen vermieden werden. Allerdings wird weiterhin im soge- den Vorschläge und Hinweise zur künftigen Windgebietskulisse, die von nannten 110m-Streifen entlang von Autobahnen und Schienenwegen eine den Kommunen und den weiteren öffentlichen Stellen, Privatpersonen Einspeisevergütung für dort errichtete Photovoltaik-Freiflächenanlagen und sonstigen Verfahrensbeteiligten vorgetragen werden, geprüft. gewährt, sofern ein diesbezüglicher Bebauungsplan existiert. In der Region • Die raumordnerischen Vorgaben und fachpolitischen Vorstellungen des Harz konzentrieren sich jedoch die Trassen der Autobahnen3 und Schienen- Landes zum Ausbau und zur räumlichen Steuerung der Windenergie- wege räumlich auf Grund der Raum- und Siedlungsstruktur vor allem auf nutzung in Sachsen-Anhalt, v.a. die des Landesentwicklungsgesetzes, die harzrandnahen Teile des Nördlichen und Südlichen Harzvorlandes, die des Landesentwicklungsplanes, des Landesenergiekonzeptes und des ohnehin durch eine relativ starke Zersiedlung und jüngere hohe Flächenin- Klimaschutzprogrammes, sind bei der Ausarbeitung der Plankonzepti- anspruchnahmen (Straßenbau, Rohstoffgewinnung, Gewerbegebiete, etc.) on zu beachten bzw. zu berücksichtigen. betroffen sind. Deswegen hatte in diesen Räumen vor allem die Landwirt- schaft in den letzten 25 Jahren deutliche Flächenverluste hinzunehmen. Es • Zur künftigen Plankonzeption können Anregungen und Hinweise im soll folglich zur Vermeidung weiterer derartiger größerer Flächenverluste Rahmen der Einholung von Vorschlägen gemäß Pkt. V dieser Bekannt- im Verfahren geprüft werden, eine oder mehrere ergänzende textliche machung vorgebracht werden. Zielfestlegungen zur Steuerung großflächiger Photovoltaikanlagen in den Sachlichen Teilplan aufzunehmen, die die o.g. bisherigen Festsetzungen Gegenstand der Teilfortschreibung des REPHarz mit dem aufzustellenden des REPHarz bzw. des LEP2010 ergänzen bzw. konkretisieren (z.B. im Sinne Sachlichen Teilplan „Erneuerbare Energien – Windenergienutzung“ ist der einer Unzulässigkeit der Errichtung raumbedeutsamer Photovoltaik-Frei- bisherige Pkt. 4.6. des REPHarz. Alle anderen Gebietsfestsetzungen sowie flächenanlagen auf hochwertigen landwirtschaftlichen Nutzflächen). die sonstigen textlichen oder räumlichen Ziel- und Grundsatzfestlegun- gen des REPHarz sind mit einer Ausnahme (siehe Pkt. III) nicht Gegenstand 3 A 38 und A 71; auf Antrag des Landes und der Region wird derzeit im Zuge des dieses Verfahrens. Im Falle einer Änderung der Windgebietskulisse durch Bundesverkehrswegeplanes 2015 eine Aufstufung der autobahnähnlichen B 6n den Sachlichen Teilplan im Vergleich zu den jetzigen Festsetzungen des zur Autobahn geprüft

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IV. Umweltprüfung E. WAHLBEKANNTMACHUNGEN

Der aufzustellende Sachliche Teilplan "Erneuerbare Energien - Windener- gienutzung“ ist gemäß § 9 Abs. 1 ROG einer Umweltprüfung zur Ermittlung Bekanntmachung und Bewertung der voraussichtlichen erheblichen Auswirkungen auf die Umweltschutzgüter zu unterziehen. Im Zuge der Umweltprüfung ist ein zur Landtagswahl am 13. März 2016 Umweltbericht zu erstellen. Im Beteiligungs- und Anhörungsverfahren über die Zusammensetzung des gemeinsamen zum Sachlichen Teilplan nach § 10 Abs. 1 ROG bzw. §§ 3b und 7 Abs. 5 und Kreiswahlausschusses für die Wahlkreise 6 LEntwG LSA wird für die Verfahrensbeteiligten und die Öffentlichkeit die Gelegenheit bestehen, zum Entwurf des Sachlichen Teilplans und zum Um- 17 (Staßfurt), 18 (Aschersleben), 19 (Schönebeck) weltbericht Stellung zu nehmen. und 21 (Bernburg)

Bei der Festlegung des Untersuchungsrahmens für die Umweltprüfung, - KWL-LT 2016-02/10 vom 26.11.2015 - einschließlich des erforderlichen Umfangs und Detaillierungsgrades des Zur am 13. März 2016 stattfindenden Landtagswahl gebe ich hiermit ge- Umweltberichtes, werden die im § 7 Abs. 6 LEntwG LSA benannten Be- mäß § 12 Absatz 3 und 4 des Wahlgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt hörden beteiligt. Aufbauend auf den Umweltbericht zum derzeit gelten- in Verbindung mit § 3 Absatz 3 bis 5 Wahlordnung des Landes Sachsen- den REPHarz, der bereits in der Region vorhandenen Windgebietskulisse Anhalt die Zusammensetzung des gemeinsamen Kreiswahlausschusses für bzw. Windenergieanlagen und der in den Pkt. II und III aufgezeigten Auf- die Wahlkreise 17 (Staßfurt), 18 (Aschersleben), 19 (Schönebeck) und 21 gabenstellung und geplanten Vorgehensweise können bereits jetzt erste (Bernburg) bekannt: Vorschläge zur Methodik, Umfang und Untersuchungstiefe der Umwelt- prüfung vorgebracht werden. Bei der Abgabe solcher Vorschläge sollte die Maßstäblichkeit der Regionalplanung und die Möglichkeiten der Abschich- Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender tung der Umweltprüfung im Rahmen der Planhierachie4 zur Vermeidung Herr Gerold Becher Herr Thomas Michling von Mehrfachprüfungen berücksichtigt werden. Um die Bereitstellung umweltrelevanter Daten und Informationen, die im Rahmen der Umwelt- Beisitzer/in stellvertretende/r Beisitzer/in prüfung des Sachlichen Teilplanes „Erneuerbare Energien – Windenergie- Herr Gerald Bieling Frau Heike Seeber nutzung“ von Bedeutung sein können, wird gebeten (z.B. Informationen/ Herr Heinz-Peter Jödicke Herr Christian Neubauer Daten zu einzelnen Schutzgütern in der Region, Ergebnisse der Umwelt- Herr Dr. Lothar Boese Herr Klaus-Dieter Magenheimer prüfungen in der Bauleitplanung, Ergebnisse projektkonkreter Umweltver- Herr Marius Fischer Frau Katrin Metzing träglichkeitsprüfungen und Umweltmonitoringprozesse). Frau Reingard Stephan Frau Sabine von dem Bussche Frau Nicole Wieser Frau Angelika Ferchland V. Vorschläge für die Teilfortschreibung des REPHarz Bernburg, den 26.11.2015 Die öffentlichen Stellen und Personen des Privatrechts, für die eine Beach- tenspflicht nach § 4 des Raumordnungsgesetzes begründet werden soll, gez. G. Becher sowie die Verbände und Vereinigungen, deren Aufgabenbereich für die Re- gemeinsamer Kreiswahlleiter gionalentwicklung in der Region Harz, insbesondere hinsichtlich der in den für die Wahlkreise Pkt. II und III dargestellten Aufgabenstellung, von Bedeutung ist, werden 17 (Staßfurt), 18 (Aschersleben), hiermit gemäß § 7 Abs. 2 LEntwG LSA zur Mitwirkung am Aufstellungsver- 19 (Schönebeck) und 21 (Bernburg) fahren zum Sachlichen Teilplan „Erneuerbare Energien – Windenergienut- zung“ aufgefordert. Diesbezügliche schriftliche Anregungen, Vorschläge Ende des Amtlichen Teils und Hinweise, incl. Vorschläge zur Umweltprüfung, sind bis 3 Monate nach dieser Veröffentlichung an die Erscheinungstermine für das Geschäftsstelle5 der Regionalen Planungsgemeinschaft Harz „Harzer Kreisblatt“ 2016 Turnstraße 8 06484 Quedlinburg Nr. Redaktionsschluss Erscheinungstermin zu richten. 1 15.01. 30.01. Der rechtskräftige REPHarz, inklusive Begründungsteil und Umweltbericht, 2 05.02. 20.02. sowie die o.g., zwischenzeitlich vorgenommenen Planänderungen und -ergänzung können im Internet auf der Homepage der RPGHarz (www. 3 04.03. 19.03. rpgharz.de) sowie in der oben angegebenen Geschäftsstelle der RPGHarz eingesehen bzw. bezogen werden. 4 08.04. 23.04. 5 06.05 21.05. Martin Skiebe Quedlinburg, den 27.11.2015 6 03.06. 18.06. Vorsitzender der Planungsgemeinschaft 7 08.07. 23.07. 8 05.08. 20.08. 9 02.09. 17.09.

4 Planhierarchie von der Landes- über die Regionalplanung und kommunalen Bau- 10 07.10. 22.10. leitplanung bis zur vorhabenskonkreten Projekt-/Genehmigungsplanung 11 04.11. 19.11. 5 Auch alternativ nachstehende Postanschrift möglich: Geschäftsstelle der Regio- nalen Planungsgemeinschaft Harz; c/o Landkreis Harz; Postfach 15 42; 38805 Hal- 12 02.12. 17.12. berstadt

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Wirtschafts- und Arbeitsmarktakteure Baumfällarbeiten an Kreisstraßen erarbeiten regionale Landkreis. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zur Gewährleistung Arbeitsmarktstrategie der Verkehrssicherheit auf Kreisstraßen im Landkreis Harz wurde im Sep- tember dieses Jahres die jährliche Baumschau durchgeführt. Neben einem Landkreis. In der neuen ESF-Förderperiode 2014-2020 verfolgt das Land Vertreter des Bauhofes als Baulastträger nahmen die Polizei, die Straßen- Sachsen-Anhalt eine stärkere Regionalisierung der Arbeitsmarktförderung verkehrsabteilung und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises mit dem Ziel, die Chancen von im Wirtschafts- und im gesellschaftlichen Harz an dieser Baumschau teil. Leben benachteiligten Menschen zu fördern. Der Landkreis Harz beteiligt Im Ergebnis wurde festgelegt, dass 169 Straßenbäume zu fällen sind. sich an dieser Neuausrichtung, um somit die arbeitsmarktpolitischen Maß- Schwerpunkte der Arbeiten werden die K 1338 (Lüttgenrode – Göddeken- nahmen intensiver an den regionalen Bedarfen und Voraussetzungen aus- rode), die K 1346 (Benzingerode – Reddeber) und die K 1348 (Westerhau- zurichten. Begleitet wird die Regionalisierung im Landkreis Harz durch eine sen – Wienrode) sein. regionale Koordinatorin sowie einen sogenannten Regionalen Arbeitskreis, Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass im Zeitraum der bis Ende welchem neben regionalen Wirtschafts- und Sozialpartnern auch Vertreter Februar 2016 durchgeführten Baumfällarbeiten mit örtlich begrenzten der Kommunalen Beschäftigungsagentur, der Bundesagentur für Arbeit Behinderungen zu rechnen ist. n und des Städte- und Gemeindebundes angehören.

Die erste Sitzung dieses Arbeitskreises fand unter dem Vorsitz des Landra- tes am 28. Oktober statt und thematisierte die konkreten Arbeitsschwer- Neuer Geopunkt bei Rieder übergeben punkte und die weitere Netzwerkbildung. Sie wählte Ralf Grimpe, den IHK- Geschäftsstellenleiter in Wernigerode, zum Stellvertreter des Vorsitzenden.

Der regionale Arbeitsmarkt im Landkreis Harz ist durch besondere Hand- lungsschwerpunkte, wie zum Beispiel überdurchschnittliche Arbeitslo- sigkeit älterer Menschen und Geringqualifizierung sowie zunehmenden Fachkräfteengpass, geprägt. Darüber hinaus erfordert die berufliche Inte- gration von Alleinerziehenden und jungen Hilfebedürftigen spezielle Lö- sungsansätze. Mit der geplanten Zuweisung von Flüchtlingen in den Landkreis Harz rückt auch die Zielgruppe von Menschen mit Migrationshintergrund in den stär- keren Fokus. Ziel ist es, mit örtlichen Wirtschafts- und Sozialpartnern eine bessere und dauerhafte Eingliederung dieser genannten Personengrup- pen in den lokalen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Im Rahmen der regionalen Arbeitsmarktstrategie wird dem Landkreis Harz zukünftig ein regionales Budget aus dem Europäischen Sozialfonds zur Rieder. Eine neue Aussichtsplattform, die Einblick in den Steinbruch Harzer Verfügung gestellt. Hier greift die ESF-Förderrichtlinie „Zielgruppen- und Grauwacke der Mitteldeutschen Baustoffbetriebe ermöglicht, sowie eine Beschäftigungsförderung“ mit den Förderbereichen „Aktive Eingliede- entsprechende Informationstafel des Regionalverbandes Harz wurde un- rung“, „Familien stärken – Perspektiven eröffnen“, „STABIL“ und „Schaffung längst der Öffentlichkeit präsentiert. Unter Beteiligung zahlreicher Akteu- zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten – Jobperspektive 58+“. re entstand so ein weiterer Geopunkt des UNESCO Global Geoparks Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen. Zu den entsprechenden Förderbereichen werden auf regionaler Ebene Thomas Jung, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH, freu- Wettbewerbsaufrufe erfolgen, an denen sich interessierte Projektträger te sich über den neuen Aussichtspunkt, da nun alle sehen können, wie in beteiligen können. Weitere Informationen zur aktuellen ESF-Richtlinie, zu dem Tagebau gearbeitet wird. n Foto: Linke/Regionalverband Harz öffentlichen Wettbewerbsaufrufen, Verfahrensabläufen und zum Auswahl- verfahren erhielten potenzielle Projektträger im Rahmen einer Informati- onsveranstaltung am 2. Dezember. Außerdem können sich Projektträger für weitergehende Informationen Mietdatenerhebung 2015/2016 zur gerne mit Nadine Albrecht, der regionalen Koordinatorin des Landkreises Fortschreibung des Konzeptes zur Übernahme Harz, telefonisch unter 03941/59 70 15 05 oder per E-Mail: nadine.alb- von Kosten der Unterkunft [email protected] in Verbindung setzen. n Landkreis. Dem Landkreis Harz obliegt es als Grundsicherungsträger nach den Sozialgesetzbüchern II und XII Aufwendungen für Unterkunft Demografiepreis Sachsen-Anhalt 2015 und Heizung zu übernehmen, soweit diese angemessen sind. Als an- gemessen gelten Aufwendungen, mit denen eine Unterkunft mit einfa- für „Schülergießerei“ Wernigerode chem Standard bezahlt werden kann. Um diese Werte für das Gebiet des Landkreises Harz zu ermitteln, bedarf Magdeburg. Am 19. November konnte die „Schülergießerei“, ein Projekt es einer Mietdatenerhebung und der regelmäßigen Überprüfung. Die des Vereins Lernstatt Wernigerode e. V., den ersten Platz beim Demografie- erste Datenerhebung hat bereits in den Jahren 2011/12 stattgefunden preis von Sachsen-Anhalt erringen. In der Staatskanzlei in Magdeburg wur- und wurde 2014 fortgeschrieben. Die Datenerhebung wird nunmehr de die Auszeichnung im Beisein des Ministerpräsidenten vorgenommen. wiederholt. Ziel der Erhebung ist es, aktuelle Basisdaten (Stichtag ist der Mit dem ersten Platz wurde ein Preisgeld von 1 500 Euro überreicht. 1. Dezember 2015) für die Berechnung der Aufwendungen für Unterkunft gemäß der Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes zu erhalten. Das Projekt wird seit 2011 gemeinsam von Unternehmen, der Agentur Mit der Erhebung und Auswertung der hierfür nötigen Informationen für Arbeit und dem Landkreis Harz im Teutloff-Bildungswerk umgesetzt. wurde die Beratungsgesellschaft Analyse und Konzepte beauftragt. Die Mädchen und Jungen der Sekundarschulen und der Gymnasien des Land- Firma Analyse und Konzepte erstellt auf der Basis empirisch erhobener kreises Harz haben die Möglichkeit, innovative Techniken des Gießereiwe- Daten eine repräsentative Mietwertübersicht. Die für diese Übersicht sens, einem strukturbestimmenden Metallbereich der Region Harz, ken- notwendigen Daten werden bei den Vermietern, die im Landkreis Harz nenzulernen und anhand von praktischen Übungen anzuwenden. Ziel ist Wohnungen vermieten, erhoben. Dafür werden die Vermieter von der es, junge Menschen für Technik zu begeistern. Chancen einer beruflichen Firma Analyse und Konzepte angeschrieben und gebeten, anonymisiert, Entwicklung in der Region werden den interessierten Jugendlichen gebo- das heißt ohne Angabe von Name und Anschrift, einen Fragebogen aus- ten. Die Erfahrungen zeigen, dass Jugendliche so erreicht werden und die zufüllen. Die Teilnahme an dieser Erhebung ist freiwillig. Um eine reprä- Möglichkeiten der Angebote nutzen. Der gewonnene Preis ist für die be- sentative Übersicht der Mietdaten zu erhalten, werden alle angeschrie- teiligten Akteure ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg in der Arbeit der benen Vermieter gebeten, die Datenerhebung zu unterstützen. Schülergießerei fortzusetzen. n

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Zuhause im Harz – Die Erfolgsgeschichten gehen weiter Landkreis. Übersetzerin Grit Kamann-Selbach und ihr Mann Harald Sel- bach, Überlebenstrainer René Golz mit seiner Partnerin Alexandra Boschke sowie „Harzhexe“ und Kartenlegerin Corinna Rasche haben eines gemein- sam: Sie sind zuhause im Harz und haben mit Anja Ulrich von der Willkom- mensagentur „Zuhause im Harz“ über ihre persönlichen Erfolgsgeschich- ten gesprochen.

Grit Kamann-Selbach ist Alt-Wernigeröderin und überzeugte Rückkehre- rin. Nach fünf Jahren Studium und Arbeit in Magdeburg und Düsseldorf ist die 35-Jährige 2009 in ihre Heimatstadt Wernigerode zurückgekehrt. Ihren Mann Harald, der ursprünglich aus dem Rheinland stammt, hat sie gleich mitgebracht. Kennengelernt haben sich die beiden im Rheinland, geheiratet wurde aber im Wernigeröder Rathaus, obwohl beide zum da- maligen Zeitpunkt noch im bergischen Land lebten. Grit Kamann-Selbach gibt zu, dass sie sich am Rhein nie wirklich heimisch gefühlt hat und der Rückkehrwunsch immer allgegenwärtig war. „Mein Herz ist immer in der Heimat geblieben“, bringt die Rückkehrerin es auf den Punkt. Ihrem Mann hat bereits ein einziger Besuch in Wernigerode gereicht, um sich in die Re- gion und besonders in die Landschaft zu verlieben. Zum Abschalten vom René Golz und Alexandra Boschke haben im Harz ihre neue Heimat gefunden. Alltag machen die beiden an den Wochenenden oft „Kurzurlaub“ im Harz Foto: MACO Vision GmbH und entdecken somit ihre alte und neue Heimat stetig neu. „Wir sind immer wieder überrascht, was der Harz so zu bieten hat“, fasst das Ehepaar die Im beschaulichen Ort Benneckenstein hat er nun sein Stückchen Freiheit Erfahrungen zusammen. gefunden. Im März letzten Jahres ist Golz zusammen mit seiner Partnerin Alexandra Boschke und einer der beiden Töchter in ein Haus am Ortsrand Einen außergewöhnlichen Beruf hat Corinna Rasche: Sie ist seit über 10 gezogen. Aufsehen erregt René Golz mit seinem ungewöhnlichen Beruf: Jahren als selbstständige Kartenlegerin tätig und hat sich als „Harzhexe“ Er ist Überlebenstrainer. Menschen aus ganz Deutschland kommen an den längst einen Namen gemacht. Bereits mit 6 Jahren sah die ehemalige Staß- Wochenenden in den Harz, um zusammen mit ihm in einem vom Forstbe- furterin beim Rommé Bilder in ihren Karten, die die Zukunft voraussagten. trieb Oberharz gepachteten Wald unvergessliche Stunden in der Natur zu Dass sie als selbstständige Kartenlegerin in den sagenhaften Harz gehört, erleben. Feuermachen ohne Streichholz gehört ebenso dazu wie Würmer wurde ihr schnell klar und so lebt die „Harzhexe“ heute zusammen mit ih- essen oder Schlafen unter freiem Himmel. „Der Harz ist einfach ideal für rem Lebenspartner in Gernrode. Dort berät sie in der eigenen Hexenstube meine Survivalkurse. Viele nehmen weite Wege auf sich, um das einmal zu zahlreiche Kunden bundesweit und sogar über die Landesgrenzen hinaus: erleben“, schwärmt Golz und fügt zufrieden hinzu: „Ich habe mein Stück- Selbst für Kunden aus Norwegen und Belgien legt sie am Telefon die Kar- chen Freiheit hier im Harz gefunden. Woanders wird man gelebt, hier kann ten. Wenn Corinna Rasche nicht gerade in ihrer Hexenstube die Zukunft ich leben und mich entfalten“. vorhersieht, hält sie sich – wie es sich für eine Hexe gehört – am liebsten in den Wäldern der Region auf und genießt die Natur des Harzes. Sind Sie auch in den Landkreis Harz (zurück)gekommen und möchten Ihre persönliche Erfolgsgeschichte erzählen? Dann können Sie sich bei Anja René Golz, der gebürtig aus Halle stammt und 16 Jahre mit seiner Familie Ulrich telefonisch: 03941/59 70 59 05 oder per E-Mail: zuhause-im-harz@ in Südspanien lebte, hat die Region bei einem Urlaub im Harz für sich ent- kreis-hz.de melden. Weitere Erfolgsgeschichten finden Sie übrigens in der deckt. Rubrik „Erfolgsgeschichten“ auf www.zuhause-im-harz.de. n

Projektwoche im französischen Belfort, der Partnerregion des Landkreises Harz Landkreis. Im Sommer weilte eine Gruppe von französischen Jugendli- onalverwaltung in Belfort hatte ein Projekt im Rahmen von Naturschutz- chen aus unserer Partnerregion Belfort für eine Woche im Landkreis. Sie maßnahmen erstellt. unterstützte deutsche Jugendliche, die im Rahmen eines Integrationspro- Gemeinsam arbeiteten die Jugendlichen beider Einrichtungen an einem jektes der KoBa und des VHS-Bildungswerkes im Ökogarten Quedlinburg nahegelegenen See. Sie beseitigten Wildwuchs an den Uferstreifen und und im Bürgerpark Wernigerode tätig waren. Gemeinsam errichteten sie schafften Freiräume durch den Rückschnitt und das Roden von Gehölzen. einen Ziegenturm und tauschten Elemente des Zick-Zack-Gartens aus. Beim Fällen von stärkeren Gehölzen wurden sie von Waldarbeitern unter- Im Oktober traten nun deutsche Jugendliche erwartungsvoll den Ge- stützt. Die zusammengestellten Teams von deutschen und französischen genbesuch nach Frankreich an. Die Projektteilnehmer und ihre Betreuer Jugendlichen arbeiteten effektiv und es entstand zwischen den Teams so- wurden von der Partnerorganisation EPIDE betreut. Die zuständige Regi- gar eine Wettbewerbssituation. Da auch das Kennenlernen der Region und gemeinsame Freizeitaktivitä- ten fester Bestandteil des Austausches der Jugendlichen ist, gab es auch nach getaner Arbeit ein umfangreiches Programm. Die Besichtigung der Stadt Belfort mit ihrem Wahrzeichen, der Zitadelle und dem Symbol des mächtigen Löwen aus Sandsteinblöcken, war für alle ein interessantes und lehrreiches Erlebnis. Sportliche Vergleiche wie Eislaufen und Federball, der Besuch des Peugeot-Museums oder eine Wanderung auf den Ballon d ’Al- sace sorgten für viel Spaß. Trotz sprachlicher Barrieren entwickelten sich zahlreiche Freundschaften, die über soziale Netzwerke auch weiterhin ge- pflegt werden. Die anwesenden Vizepräsidenten der Regionalverwaltung Belfort, die Lei- tung der EPIDE und die Vertreter des VHS-Bildungswerkes versicherten, dass sie sich auch weiterhin für eine Fortsetzung des nun schon seit 2011 bestehenden Projektes zur Vertiefung der Freundschaft und besseren Ver- ständigung einsetzen werden. Das Projekt wird durch die Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt und fügt sich gut in die partnerschaft- Bei der Abschlussveranstaltung in der Regionalverwaltung erhielten alle Teil- liche Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Harz und der seit 1995 be- nehmer ein Zertifikat für ihre geleistete Arbeit. Foto: privat freundeten Partnerregion Belfort ein. n

Ausgabe 12 | 2015 Akademisches Lehrkrankenhaus 31 der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Gemeinsame Festveranstaltung für Medizinstudenten können sich Namensgeberin des Harzklinikums erstmals für das Erxleben-Stipendium bewerben Quedlinburg. Am 13. November, dem 300. Geburtstag von Dorothea Christiane Erxleben, haben die Stadt Quedlinburg und das kommunale Landkreis. Ab sofort können sich Medizinstudenten für ein Dorothea- Harzklinikum eine gemeinsame Festveranstaltung ausgerichtet. Oberbür- Christiane-Erxleben-Stipendium des kommunalen Harzklinikums bewer- germeister Frank Ruch und Geschäftsführer Dr. Peter Redemann konnten ben. Geschäftsführer Dr. Peter Redemann hat das Bewerberportal auf der dazu rund 120 Gäste aus Gesellschaft, Politik, Verwaltungen und Behörden neugestalteten Internet-Startseite des Klinikums bei der Festveranstaltung sowie zahlreiche Mitarbeiter begrüßen. anlässlich des 300. Geburtstages der Namensgeberin des Harzklinikums symbolisch freigeschaltet.

Bis zu drei Studenten erhalten künftig ein monatliches Stipendium in Höhe von 450 Euro. Zusätzlich bietet das Harzklinikum den künftigen Ärzten eine intensive Unterstützung ihrer praktischen Ausbildung, beispielsweise durch das Zurverfügungstellen von Praktikumsplätzen in seinen Kliniken in Ballenstedt, Blankenburg, Quedlinburg und Wernigerode. Darüber hinaus erhalten die Stipendiaten nach ihrem Medizinstudium eine Anstellung im Harzklinikum, um dort ihre Facharztausbildung zu absolvieren.

Seit 2012 trägt das Harzklinikum den Namen von Dorothea Christiane Erx- leben, die 1755 als erste deutsche Ärztin einen Doktortitel erlangt hat. Sie ist in Quedlinburg geboren und gestorben, in ihrer Praxis hat sie zahllose Menschen behandelt. Festredner Prof. Dr. Florian Steger wusste als Direktor des Instituts für Medi- zingeschichte und Ethik der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Uni- versität Halle-Wittenberg mit vielen interessanten Details aus dem Leben Junge Ärzte am Harzklinikum: Julia Weigel, Teresa Kellmann, Dr. Bettina Rein von Deutschlands erster promovierter Ärztin – speziell an der Hallenser und Christian Henning (v. l.). Foto: Tom Koch Universität – zu berichten. Ziel des Dorothea-Christiane-Erxleben-Stipendiums ist, den qualifizierten Ärztenachwuchs zu fördern und den Patienten auch künftig medizinische Leistungen in der Harzregion auf hohem Niveau anbieten zu können. n

Das Dorothea-Christiane-Erxleben-Stipendium

Für die Teilnahme an der Stipendienvergabe können sich Studenten bewerben, die zum Zeitpunkt des Abschlusses als Studierende der Humanmedizin an einer staatlichen Universität in Deutschland einge- schrieben und im dritten bis einschließlich sechsten Studienjahr sind. Sie müssen ihre fachliche und persönliche Eignung vor einer Auswahl- kommission nachweisen und bereit sein, als Absolvent der Medizin eine Tätigkeit als Assistenzarzt (m/w) im Harzklinikum aufzunehmen. Das Harzklinikum bietet den Stipendiaten neben dem monatlichen Sti- pendium einen Praktikumsplatz und trägt dafür Sorge, dass ihnen wäh- rend der Praktikumszeit in Ergänzung zum Studienplan der Universität/ Hochschule die selbstständige berufliche Handlungsfähigkeit und die praktischen Kenntnisse vermittelt werden, die die Praktikumsordnung der Hochschule zur Erreichung des Studienziels fordert. Klinik-Geschäftsführer Dr. Peter Redemann, Prof. Dr. Florian Steger (Universität Im Anschluss des Förderzeitraumes folgt der Ausbildungszeitraum Halle), Staatssekretärin Anja Naumann und Quedlinburgs Oberbürgermeister gemäß der Weiterbildungsordnungen des jeweiligen Fachgebietes Frank Ruch (v. l.). zwischen 60 und 72 Monaten in der Tätigkeit als Ausbildungsassistent (m/w). Den Stipendiaten wird eine Festanstellung (Vollzeitstelle) am Für die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat Staatssekretärin Anja Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben als Arzt (m/w) in Weiterbil- Naumann aus dem Sozialministerium das Engagement des Harzklinikums dung angeboten. in der Förderung des Nachwuchses gewürdigt. Interessenten können sich bewerben unter: Landrat Martin Skiebe dankte allen Mitarbeitern des Harzklinikums für ihre Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH tagtägliche Arbeit zum Wohle der Patienten und bezeichnete ihre Leistun- Personalabteilung gen als „für uns unverzichtbar“. Der Landrat hob zudem den großen Einsatz Ditfurter Weg 24 der Krankenschwestern und ärztlichen Kollegen hervor, die seit Monaten 06484 Quedlinburg im Harzklinikum die Erstuntersuchung von Asylbewerbern vornehmen, E-Mail: [email protected] und sprach ihnen dafür ebenfalls seinen Dank aus. n Internet: www.harzklinikum.com Fotos: Harzklinikum

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Aktionsbündnis „Landkreis Harz inklusiv“ Fachtag des Netzwerkes Jugendschutz Bilanz und Ausblick nach einem Jahr „Digitale Medien in den Lebensräumen intensiver Aufbauarbeit von Kindern und Jugendlichen“

Halberstadt. Zur 2. Vollversammlung des Aktionsbündnisses „Landkreis Halberstadt. Nach der gelungenen Auftaktkonferenz des „Netzwerkes Harz inklusiv“ trafen sich zahlreiche Bündnispartner aus den verschiedens- Jugendschutz“ im vergangenen Jahr hat das Jugendamt des Landkreises ten Einrichtungen am 25. November im Rathaus Halberstadt. Dr. Detlef nunmehr eine weitere Fachtagung im Rahmen des präventiven Jugendme- Eckert, Vorsitzender des Aktionsbündnisses, konnte unter den zahlreichen dienschutzes angeboten. Damit wurde eine Anregung der Auftaktkonfe- Gästen auch den Schirmherrn, Landrat Martin Skiebe, begrüßen. renz aufgegriffen, bei der die Teilnehmer aufgrund der stetig zunehmen- „Der Anfang ist gemacht“, stellte Dr. Detlef Eckert in seinem Tätigkeitsbe- den Brisanz eine Fortführung und Vertiefung der Thematik digitale Medien richt gleich zu Beginn fest, um dann das Engagement und die intensive gewünscht hatten. Aufbauarbeit der beteiligten Partner zur Schaffung arbeitsfähiger Struktu- ren des Aktionsbündnisses Revue passieren zu lassen. Zahlreiche Akteure und Netzwerkpartner von freien und öffentlichen Trä- gern aus der Kinder- und Jugendarbeit des Harzkreises folgten Anfang No- Ziel des Bündnisses ist die Erarbeitung eines Aktionsplanes für den Land- vember der Einladung des Netzwerkes und nahmen in den Räumlichkeiten kreis Harz, der Aufgaben und Möglichkeiten aufzeigt, wie die Vorgaben der der Stiftung Georgenhof in Blankenburg am Fachtag „Digitale Medien in UN-Behindertenrechtskonvention gemeinsam vor Ort umgesetzt werden den Lebensräumen von Kindern und Jugendlichen“ teil. Als Referenten sollen. Dazu wurden neben einem Sprecherrat sechs Arbeitsgruppen ge- konnten dieses Mal die Bildungs- und Medienexperten von der Servicestel- bildet, die sich speziell mit den Schwerpunkten le Kinder- und Jugendschutz – fjp>media (Sachsen-Anhalt), Ariane Pedt, – Teilhabe am Arbeitsleben, Stefanie Kakoschke und Robert Lampe sowie Daniel Maurer vom Netzwerk – Barrierefreiheit und Mobilität, für Medienkompetenz und -bildung – Meko e.V. gewonnen werden. – Gesundheit, Pflege und Eingliederungshilfe, – Bildung und Erziehung, Ziel des Fachtages war es, allen Teilnehmern einen weiteren praxisnahen – Kultur, Freizeit und Sport sowie Einblick in die medienpädagogische Arbeit innerhalb der Kinder- und Ju- – selbstbestimmt leben und wohnen gendhilfe zu geben. In diesem Zusammenhang standen ein Impulsreferat beschäftigen und so ein gleichberechtigtes Leben für Menschen mit und und zwei Workshops im Fokus der Veranstaltung, in denen primär die In- ohne Handicap ermöglichen wollen. Gesellschaftliche Teilhabe von Anfang halte „Digitale Spiele“ sowie „Selbstdarstellung und Konflikte in modernen an ist das Fernziel, das nunmehr durch viele kleine Schritte zur Barrierefrei- Medien“ thematisiert wurden. Durch die gut gewählte Kombination von heit im Alltag angestrebt wird. Information und Wissensvermittlung medienpädagogischer Basics, aktuel- ler Erscheinungen und Trends sowie das Kennenlernen und Ausprobieren Immerhin, so stellte Dr. Eckert in seinem Bericht fest, haben rund zehn Pro- praktikabler Methoden gelang es den Referenten, die heutzutage wirken- zent der im Landkreis Harz lebenden Menschen eine amtlich anerkannte den Gefährdungspotenziale im Bereich Social Media darzustellen und den Behinderung. Nimmt man nun noch die zeitweilig von Barrieren betrof- Teilnehmern diverse präventive Angebotsmöglichkeiten aufzuzeigen. fenen Gruppen, wie beispielsweise Eltern mit Kleinkindern, hinzu und berücksichtigt die demografische Entwicklung, dann sind mehr als 40 Pro- Als Fazit bleibt festzuhalten, dass der Fachtag den Erwartungen der Teil- zent der circa 220 000 Menschen im Landkreis Harz betroffen. Die Aufgabe nehmer umfassend gerecht wurde. Deshalb sollen derartige inhaltlich the- laute dementsprechend: „Was wir tun, was wir wollen kommt sehr vielen matisierte Veranstaltungen auch zukünftig für den präventiven Jugendme- Menschen zu gute. Und die Menschen, die noch nicht durch bestehende dienschutz genutzt werden. Barrieren ausgeschlossen werden, nehmen gern die mit der Beseitigung der Barrieren verbundenen Annehmlichkeiten zur Kenntnis“. Ein besonderer Dank aller Teilnehmer geht an Johannes Spiegel von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde der Stiftung Georgenhof in Solche Formen wie die sehr gut besuchte Fachtagung „Bildung inklusiv“, Blankenburg, der erneut seiner Gastgeberrolle mehr als gerecht wurde und die gemeinsam mit der Hochschule Harz durchgeführt wurde, aber auch somit die Durchführung dieser Veranstaltung überhaupt erst ermöglichte. n andere öffentlichkeitswirksame Aktionen wie die Präsentation beim all- jährlich stattfindenden europaweiten Protest- Arbeitsagentur wirbt für Inklusion tag zur Gleichstellung behinderter Menschen Landkreis. Die Jobchancen für schwerbehinderte Arbeits- und Ausbil- sollen dazu dienen, dungssuchende verbesserten sich im Landkreis Harz trotz eines guten noch mehr Menschen Arbeitsmarktes in den letzten Jahren nur wenig. Oftmals verhindern im Landkreis den Ge- noch Barrieren und Vorurteile in den Köpfen der Unternehmen eine Be- danken der Inklusion schäftigung dieser Menschen. nahezubringen. So will „Menschen mit Handicap gehören, sofern möglich, in eine betriebliche das Bündnis im kom- Ausbildung und danach in reguläre Beschäftigung auf dem ersten Ar- menden Jahr interes- beitsmarkt. Unser Ziel heißt Inklusion und die muss schon mit der Aus- sierten Bürgern, aber bildung anfangen. Dies müssen wir noch stärker in die Öffentlichkeit auch den Mitgliedern bringen“, sagt Heike Schittko, Vorsitzende der Geschäftsführung der des Kreistages weitere Halberstädter Arbeitsagentur. „Als moderne und soziale Gesellschaft Fachtagungsangebote muss es unser Ziel sein, jeden gleichberechtigt am Arbeitsleben teilha- unterbreiten. ben zu lassen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Das Der Landkreis Harz, bedeutet auch, nicht die Menschen mit Behinderung passen sich an ihr so schätzte Dr. Detlef Umfeld an, sondern wir alle organisieren den Alltag und damit auch die Eckert ein, zählt mit Arbeit so, dass diese Männer und Frauen selbstverständlich mittendrin seinem Engagement und dabei sind“, betont Schittko. hinsichtlich der Durch- So können Jugendliche mit einer Behinderung beispielsweise im Rah- setzung des Inklusions- men einer drei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit ihre theoriere- gedankens durchaus zu duzierten Berufsabschlüsse erwerben. Mit der Abschlussbezeichnung den Vorreitern im Land. Fachpraktiker wurde der sprachliche Bezug zu den anerkannten Aus- In der Vollversammlung wurden Dr. Detlef Eckert Dennoch bleibe der bildungsberufen hergestellt, sodass die überholten Begriffe „-helfer“ als Vorsitzender und Angela Gorr als Stellvertre- Weg bis zum Ziel weit und „-werker“ laut Kammern zukünftig schrittweise abgelöst werden terin des Aktionsbündnisses einstimmig wiederge- und erfordere einen können. wählt. langen Atem. n

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Rekordeinnahmen beim Adventsbasar Große lesen für Kleine der Reinhard-Lakomy-Schule Quedlinburg. Am 20. November fand auch im Bildungshaus Carl Ritter der bundesweite Vorlesetag statt. In einem Brief berichten die Mädchen und Halberstadt. Über Rekordeinnahmen in Höhe von 1 437,50 Euro freuen Jungen der Quedlinburger Marktgrundschule davon. können sich die Mädchen und Jungen der Halberstädter Reinhard-Lako- my-Schule.

Nachdem in den vergange- nen Wochen fleißig gesägt, getöpfert und geklebt wur- de, fand am 26. November wieder der traditionelle Ad- ventsbasar der Schüler im Landratsamt statt.

Auf die bevorstehende Ad- ventszeit eingestimmt wur- den die zahlreichen Besu- cher mit einem schwungvollen Programm des Schulchors, bevor Landrat Martin Skiebe den Basar mit liebevoll gestalteten Bastelarbeiten aus ver- schiedenen Materialien wie Holz, Ton und Filz eröffnete.

Der diesjährige Erlös des Adventsbasars wird in die Umgestaltung des Snoezelraumes, eines Wohlfühlraumes mit Duft-, Geräusch- und Licht- effekten, fließen. Hierfür sind umfangreiche und kostenintensive Tischler- arbeiten notwendig. Außerdem sollen ein Projektor und eine Spiegelkugel angeschafft werden, welche unterschiedliche Licht- und Stimmungseffek- te im Raum zur Anregung der visuellen Wahrnehmung erzeugen und die emotionale Stabilität unterstützen.

„Wir bedanken uns bei allen fleißigen Käufern, hoffen auf Zufriedenheit und wünschen viel Freude mit dem Erworbenen“, so die kommissarische Schulleiterin Anne Schulze. n Der bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Seit 2004 findet der Aktionstag jeweils am dritten Freitag im November statt. Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum Der bundesweite Vorlesetag setzt ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens. Ziel ist es, Begeisterung für das Lesen und Halberstadt. Bunt geschmückt steht der Weihnachtsbaum im Flur des Vorlesen zu wecken und Kinder bereits früh mit dem geschriebenen und Jugendamtes in der Schwanebecker Straße und erstrahlt im Lichterglanz. erzählten Wort in Kontakt zu bringen. n Foto: Kreisvolkshochschule Harz Wie in jedem Jahr ist er ein Blickfang für die Besucher und Mitarbeiter des Jugendamtes in der Vorweihnachtszeit.

Mit großem Eifer haben ihn Ein Quad für Tanne die Kinder eigenständig mit selbst gebastelten Sternen, Tanne. Seit dem 21. Engeln und Weihnachtsbäu- November ist Tan- men geschmückt. Und wo ne im Besitz eines die Arme zu kurz waren, hal- nagelneuen Quads fen ihre Eltern von den Pfle- zum Anlegen von geelternvereinen aus Hal- Loipen und Skating- berstadt und Wernigerode. Skiwegen sowie zur Pflege von Wander- Peggy Hofmann vom Pfle- wegen durch die gekinderdienst des Jugend- Vereine. amtes freute sich über den Ermöglicht wurde schön geschmückten Weih- die Anschaffung nachtsbaum und dankte des Gefährtes durch den Kindern und Eltern für zahlreiche Spenden die festliche Gestaltung des in Höhe von rund 13 000 Euro, wobei die Sparkassenstiftung mit 5 000 Euro Amtsflures.n finanzielle Unterstützung leistete.n

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