Stadt Weiden i.d.OPf. Kreisfreie Stadt

Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Flieder- straße"

Begründung

Vorentwurf vom 28.06.2021

Auftraggeber: Stadt Weiden vertreten durch den Oberbürgermeister Jens Meyer

Dr.-Pfleger-Straße 15 92637 Weiden i.d.OPf.

Planverfasser:

TB MARKERT Stadtplaner * Landschaftsarchitekt PartG mbB Alleinvertretungsberechtigte Partner: Peter Markert, Stadtplaner und Landschaftsarchitekt Matthias Fleischhauer, Stadtplaner Adrian Merdes, Stadtplaner Amtsgericht Nürnberg PR 286 USt-IdNr. DE315889497

Pillenreuther Str. 34 90459 Nürnberg [email protected] www.tb-markert.de

Be arbeitung: Adrian Merdes Stadtplaner ByAK

Jan Garkisch M.A. Kulturgeographie

Nicolas Schmelter B.Sc. Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung

Planstand Vorentwurf vom 28.06.2021

Nürnberg, Weiden, TB|MARKERT Stadt Weiden i.d.OPf.

______Adrian Merdes Oberbürgermeister Jens Meyer

Inhaltsverzeichnis

A Begründung 5 A.1 Anlass und Erfordernis 5 A.2 Ziele und Zwecke 5 A.3 Verfahren 5 A.4 Ausgangssituation 7 A.4.1 Lage im Stadtgebiet 7 A.4.2 Städtebauliche Bestandsanalyse 7 A.5 Rechtliche und Planerische Rahmenbedingungen 12 A.5.1 Übergeordnete Planungen 12 A.5.2 Baurecht, rechtskräftiger Bebauungsplan 17 A.5.3 Naturschutzrecht 18 A.5.4 Artenschutzrechtliche Prüfung 18 A.5.5 Wasserhaushalt 21 A.5.6 Denkmalschutz 21 A.6 Planinhalt 21 A.6.1 Städtebauliche Konzeption 21 A.6.2 Räumlicher Geltungsbereich 23 A.6.3 Art der baulichen Nutzung 24 A.6.4 Maß der baulichen Nutzung 24 A.6.5 Überbaubare Grundstücksflächen und Bauweise 25 A.6.6 Geh-, Fahr- und Leitungsrecht 26 A.6.7 Örtliche Bauvorschriften 26 A.6.8 Erschließung, Ver- und Entsorgung 27 A.6.9 Flächenbilanz 27 A.7 Nachrichtliche Übernahmen 28 A.8 Wesentliche Auswirkungen der Planung 28

B Schutzgutbetrachtung 29 B.1 Einleitung 29 B.1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bebauungsplans 29 B.1.2 Planungsrelevante Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachplanungen und ihre Berücksichtigung 30 B.2 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen 35 B.2.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustandes 35

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B.2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung 39 B.3 Voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nicht- Durchführung der Planung 46 B.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen 46 B.4.1 Maßnahmen zur Vermeidung/Verhinderung und Verringerung 46 B.5 Alternative Planungsmöglichkeiten 46 B.6 Zusätzliche Angaben 47 B.6.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren 47 B.6.2 Schwierigkeiten bei Zusammenstellung der Angaben 47 B.6.3 Referenzliste mit Quellen 48 B.7 Allgemeinverständliche Zusammenfassung 49

C Rechtsgrundlagen 50

D Anlagen 50

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A Begründung

A.1 Anlass und Erfordernis Viele Bebauungspläne der Stadt Weiden in der Oberpfalz sind bereits mehrere Jahrzehnte alt. So hat der derzeit rechtswirksame Bebauungsplan Nr. 60/61 26 145 „Für das Baugebiet Mooslohe nördl. der Abzweigung Merklsteig u. südl. d. Schweinnaab“ vor über 50 Jahren im Jahr 1964 Rechtskraft erlangt. Aufgrund verschiedener Festsetzungen, wie beispielsweise der sehr engen, starren Baugrenzen, ist der Bebauungsplan nicht mehr zeitgemäß und lässt kaum bauliche Entwicklungen zu. Um mehr Flexibilität zu ermöglichen und Möglichkeiten zur Innenentwicklung zu schaffen, werden neue Bebauungspläne für das Gebiet aufgestellt. Dementsprechend hat der Bau- und Planungsausschuss die Verwaltung beauftragt, ein Be- bauungsplanverfahren einzuleiten, in dem die Nachverdichtungsmöglichkeiten im Geltungs- bereich des bestehenden Bebauungsplans Nr. 60/61 26 145 ausgelotet und ausgeschöpft werden.1

A.2 Ziele und Zwecke Ziel ist die Schaffung von neuem Wohnraum durch Innenentwicklung zu ermöglichen. Dabei soll sich dieser gestalterisch in den gewachsenen Bestand einfügen. Auf der einen Seite sol- len bauliche Entwicklungen in angemessenem Rahmen ermöglicht werden und auf der an- deren Seite sollen die bestehenden städtebaulichen Strukturen vor zu starker Überformung bewahrt werden. Um dies zielführend zu steuern, wurde das Gebiet der Urfassung des Be- bauungsplans von 1964 in fünf Bereiche aufgeteilt, die hinsichtlich ihrer städtebaulichen Struktur eine verhältnismäßig hohe Homogenität aufweisen.

Das wesentliche Ziel der Neuaufstellung besteht somit einerseits in der städtebaulichen Ord- nung des Bestandes sowie andererseits in der Ermöglichung städtebaulicher Entwicklung im Sinne der Innenentwicklung.

A.3 Verfahren Der vorliegende qualifizierte Bebauungsplan gemäß § 30 Abs. 1 BauGB wird im sogenannten beschleunigten Verfahren gemäß § 13a BauGB aufgestellt, da er gemäß § 13a Abs. 1 S. 1 BauGB Maßnahmen der Innenentwicklung dient, indem ein bereits bestehendes Baugebiet überplant wird. Der vorliegende Bebauungsplan, der in einem engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit drei weiteren Bebauungsplänen aufgestellt wird, kann im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden, da er gemeinsam mit den weiteren Bebauungs- plänen eine Größe der Grundfläche festsetzt, die zwischen 20.000 und 70.000 m² liegt. Somit gilt § 13a Abs. 1 S. 2 Nr. 2 BauGB für die Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans.

Die Vorprüfung des Einzelfalls mit Stand 10.06.2021 ist als Anlage beigefügt und kommt zu dem Ergebnis (S.11): Die Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 zum BauGB ge- nannten Kriterien hat ergeben, dass mit dem geplanten Bebauungsplan keine erheblichen Umweltauswirkungen – soweit zum Zeitpunkt dieser Vorprüfung erkennbar – zu erwarten sind.

1 Bau- und Planungsausschuss der Stadt Weiden i.d. OPf. vom 08.02.2018 Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 5/50

Parallel zur Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes, erfolgt die Aufhebung des ur- sprünglichen Bebauungsplans Nr. 61 26 145 „Für das Baugebiet Mooslohe nördl. der Ab- zweigung Merklsteig und Südl. der Schweinnaab in Weiden i.d.OPf.“ einschließlich der elf Änderungen. Durch die Parallele Aufhebung kommt zukünftig für die nicht neu beplanten Bereiche i.d.R. § 34 BauGB (Innenbereich) für die Beurteilung von Bauvorhaben zum Tra- gen.

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A.4 Ausgangssituation

A.4.1 Lage im Stadtgebiet Das Plangebiet befindet sich im nordwestlichen Stadtgebiet von Weiden in der Oberpfalz. Das Gebiet wird im Norden von der Schweinnaab und im Süden von der Fliederstraße be- grenzt. Es erstreckt ich in Richtung Osten bis zur Mooslohstraße und im Westen bis über die Tulpenstraße.

A.4.2 Städtebauliche Bestandsanalyse Im Vorfeld der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans erfolgte eine eingehende Aus- einandersetzung mit dem gewachsenen Bestand sowie dem bestehenden Baurecht. Eine Bestandsaufnahme sowie -analyse wurde vorgenommen, die sowohl vor Ort Begehungen sowie Fotodokumentation umfasst wie auch die Ermittlung des bestehenden Baurechts ent- sprechend des bestehenden Bebauungsplans von 1964 sowie grafische Auswertungen der digitalen Flurkarte. Nachfolgend werden die wichtigsten Erkenntnisse für das Gesamtgebiet des Bebauungsplans von 1964 sowie seiner Umgebung anhand von Analysekarten veran- schaulicht:

Abbildung 1: Nutzungsanalyse Umgebung

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Abbildung 2: Art der baulichen Nutzung (gemäß Bebauungsplan „Mooslohe“)

Abbildung 3: Grundstücksgrößen (grafische Auswertung der digitalen Flurkarte)

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Abbildung 4: Grundflächenzahl (GRZ) (gemäß Bebauungsplan „Mooslohe“) und tatsächliche Überschreitungen

Abbildung 5: Geschossigkeit (gemäß Bebauungsplan „Mooslohe“) Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 9/50

Abbildung 6: Baugrenzen/Bauräume (gemäß Bebauungsplan „Mooslohe“)

A.4.2.1 Nutzungen

Das Plangebiet ist im Wesentlichen durch Wohnnutzung geprägt. So besteht lediglich verein- zelt abweichende Nutzung wie Gastronomie oder Dienstleistung.

A.4.2.2 Verkehrserschließung

Verkehrlich erschlossen wird das Plangebiet für den motorisierten Individualverkehr sowohl von der Autobahn A93, wie auch aus Richtung der Innenstadt über die Christian-Seltmann- Straße. Davon ausgehend wird das Plangebiet entweder über die Peuerlstraße, die in die Mooslohstraße mündet oder über die Joseph-Haas-Straße, welche in Richtung Norden in die Tulpenstraße mündet, erschlossen.

Die ÖPNV-Anbindung besteht durch die Bahn, wobei der Bahnhof etwa zwei Kilometer süd- lich des Plangebiets liegt. Durch Busse angebunden wird das Gebiet durch die Linien 2 und 12, die die Haltestellen „Rehbachstraße“, „Fliederstraße“ und „Mooslohe“ anfahren.

A.4.2.3 Orts- und Landschaftsbild

Das Ortsbild im Bereich der Mooslohe wird im Wesentlichen durch die Wohnnutzung geprägt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um freistehende Wohngebäude, aber auch um Doppel- sowie Reihenhäuser. In einigen Fällen weisen die Grundstücke große Hausgärten auf . Ein besonderes Merkmal des Gebiets sind die beiden Fließgewässer (Schweinnaab, Rehmühl- bach), die im Norden bzw. Nordosten und Süden verlaufen.

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Das Landschaftsbild im Plangebiet wird maßgeblich durch die im Norden verlaufende Schweinnaab geprägt. Mehrfamilienhäuser sind die dominierende Bauform innerhalb des Gebiets.

A.4.2.4 Vegetation, Schutz- und Biotopfunktion

Im Plangebiet sowie in seiner Umgebung findet sich fast ausschließlich Wohnnutzung, mit privat genutztem Zier- und Nutzgarten sowie kleinteiligen Gartenbereichen aus Beeten, Ra- sen, Gehölzbeständen, Wegen, Gartenlauben u.a.

Entlang des Rehmühlbachs befinden sich die Biotope „Gehölzsäume an der ‚Schweinnaab‘ und am ‚Rehmühlbach‘“ (Biotopteilflächennummern WEN-1171-006, WEN-1171-006). Im Be- reich der Moosfurtsiedlung befindet sich außerdem das Biotop „Ältere Baumbestände und kleiner Park im Wohngebiet am ‚Rehbühl‘“ (Biotopteilflächennummer WEN-1178-005). In der Nähe des Plangebiets befinden sich darüber hinaus die in westlicher Richtung liegenden Bi- otope „Gehölzstrukturen an der Schweinenaab“ (Biotopteilflächennummer WEN-1018-001), „Feuchtbiotope in der Schweinenaab-Aue“ (Biotopteilflächennummer WEN-1020-001), „Ge- hölze und Hecken in der Schweinenaab-Aue“ (Biotopteilflächennummern WEN-1019-001, WEN-1020-002, WEN-1020-003), „Feuchtwiesen in der Sauerbach-Aue“ (Biotopteilflächen- nummer WEN-1016-002), „Auwaldrest und Feuchtgebüsch in der Schweinenaab-Aue“ (Bio- topteilflächennummern WEN-1021-001, WEN-1021-002).

Östlich des Plangebiets befinden sich die Landschaftsschutzgebiete „Schweinenaabniede- rung - Waldgebiet Moosloh - Sauerbachniederung“ (ID: LSG-00174.05) und etwas weiter südlicher das Landschaftsschutzgebiet „Schweinenaabniederung - Orthegelmühlbach“ (ID: LSG-00174.04).

Das Plangebiet liegt innerhalb des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald (NP-000100).

Es befinden sich weder Bau- noch Bodendenkmäler, Ensembles oder landschaftsprägende Denkmäler im betrachteten Bereich. Die nächstgelegenen Baudenkmäler befinden sich in südöstlicher Richtung an der Behaimstraße, Feilnerstraße, Hohnstaufenstraße und Rehbühl- straße (Aktennummer D-3-63-000-3). Zudem befindet sich unterhalb der südlichen Grenze des Plangebietes eine denkmalgeschützte Fabrikantenvilla (Aktennummer D-3-63-000-201).

A.4.2.5 Kampfmittel und Altlasten

Ablagerungen von Kampfmitteln sind innerhalb des Geltungsbereichs nicht bekannt. Notwen- dige Untersuchungen werden im Bauleitplanverfahren durchgeführt.

Zentral im Plangebiet und im östlichen Drittel bestehen Altlastenverdachtsflächen. Sie sind als nachrichtliche Übernahme auf das Planblatt aufgenommen und werden unter „A.7 Nach- richtliche Übernahmen“ beschrieben.

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A.5 Rechtliche und Planerische Rahmenbedingungen

A.5.1 Übergeordnete Planungen

A.5.1.1 Landesentwicklungsprogramm Bayern 2018 (LEP, stand 01.01.2020)

Abbildung 7: Ausschnitt aus der Strukturkarte des LEP (Stand: 01.03.2018)

Die folgenden Ziele und Grundsätze der Landesentwicklungsprogramms für Bayern stam- men aus der Verordnung von 2013. Zusammen mit den Teilfortschreibungen von 2018 und 2019 ergibt sich die hier betrachtete Fassung, die am 01.01.2020 in Kraft getreten ist.

Betroffene Ziele und Grundsätze des LEP:

1. Grundlagen und Herausforderungen der räumlichen Entwicklung und Ordnung Bayerns

▪ In allen Teilräumen sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen oder zu erhalten. Die Stärken und Potenziale der Teilräume sind weiter zu entwickeln. Alle überörtlich raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen haben zur Verwirklichung dieses Ziels beizutragen (LEP 1.1.1, Ziel). Hierfür sollen insbesondere die Grundlagen für eine bedarfsgerechte Bereitstellung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Wohnraum sowie Einrichtungen der Daseinsvorsorge und zur Versorgung mit Gütern geschaffen oder erhalten werden (LEP 1.1.1, Grundsatz). ▪ Die räumliche Entwicklung Bayerns in seiner Gesamtheit und in seinen Teilräumen ist nachhaltig zu gestalten (LEP 1.1.2, Ziel). Bei Konflikten zwischen Raumnutzungsansprü- chen und ökologischer Belastbarkeit ist den ökologischen Belangen Vorrang einzuräu- men, wenn ansonsten eine wesentliche und langfristige Beeinträchtigung der natürlichen Lebensgrundlagen droht (LEP 1.1.2, Ziel). Bei der räumlichen Entwicklung Bayerns sol- len die unterschiedlichen Ansprüche aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden (LEP 1.1.2, Grundsatz). Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 12/50

▪ Der Ressourcenverbrauch soll in allen Landesteilen vermindert werden. Unvermeidbare Eingriffe sollen ressourcenschonend erfolgen (LEP 1.1.3, Grundsatz). ▪ Die raumstrukturellen Voraussetzungen für eine räumlich möglichst ausgewogene Be- völkerungsentwicklung des Landes und seiner Teilräume sollen geschaffen werden (LEP 1.2.1, Grundsatz). Der demographische Wandel ist bei allen raumbedeutsamen Planun- gen und Maßnahmen, insbesondere bei der Daseinsvorsorge und der Siedlungsentwick- lung, zu beachten (LEP 1.2.1, Ziel). ▪ Die Abwanderung der Bevölkerung soll insbesondere in denjenigen Teilräumen, die be- sonders vom demographischen Wandel betroffen sind, vermindert werden (LEP 1.2.2, Grundsatz). Hierzu sollen bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen die Mög- lichkeiten zur Schaffung und zum Erhalt von dauerhaften und qualifizierten Arbeitsplät- zen, zur Sicherung der Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge, zur Bewah- rung und zum Ausbau eines attraktiven Arbeits- und Lebensumfelds insbesondere für Kinder, Jugendliche, Auszubildende, Studenten sowie für Familien und ältere Menschen genutzt werden (LEP 1.2.2, Grundsatz). ▪ Die Funktionsfähigkeit der Siedlungsstrukturen einschließlich der Versorgungs- und Ent- sorgungsinfrastrukturen soll unter Berücksichtigung der künftigen Bevölkerungsentwick- lung und der ökonomischen Tragfähigkeit erhalten bleiben (LEP 1.2.6, Grundsatz). ▪ Den Anforderungen des Klimaschutzes soll Rechnung getragen werden, insbesondere durch die Reduzierung des Energieverbrauchs mittels einer integrierten Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, die verstärkte Erschließung und Nutzung erneuerbarer Energien sowie den Erhalt und die Schaffung natürlicher Speichermöglichkeiten für Kohlendioxid und andere Treibhausgase (LEP 1.2.1, Grundsatz). ▪ Die räumlichen Auswirkungen von klimabedingten Naturgefahren sollen bei allen raum- bedeutsamen Planungen und Maßnahmen berücksichtigt werden. In allen Teilräumen, insbesondere in verdichteten Räumen, sollen klimarelevante Freiflächen von Bebauung freigehalten werden (LEP 1.3.2, Grundsätze). ▪ Die räumliche Wettbewerbsfähigkeit Bayerns soll durch Schaffung bestmöglicher Standortqualitäten in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Sicht in allen Teilräumen gestärkt werden. Dabei sollen im Wettbewerb um Unternehmen und Arbeitskräfte lage- bedingte und wirtschaftsstrukturelle Defizite ausgeglichen, infrastrukturelle Nachteile ab- gebaut sowie vorhandene Stärken ausgebaut werden (LEP 1.4.1, Grundsatz). 2. Raumstruktur ▪ Zentrale Orte sollen überörtliche Versorgungsfunktionen für sich und andere Gemeinden wahrnehmen. In ihnen sollen überörtliche Einrichtungen der Daseinsvorsorge gebündelt werden. Sie sollen zur polyzentrischen Entwicklung Bayerns beitragen (LEP 2.1.1, Grundsatz). ▪ Die Versorgung der Bevölkerung mit zentralörtlichen Einrichtungen ist durch die Zentra- len Orte zu gewährleisten. Höherrangige Zentrale Orte haben auch die Versorgungs- funktion der darunterliegenden zentralörtlichen Stufen wahrzunehmen (LEP 2.1.3, Ziel). ▪ Bei der Sicherung, der Bereitstellung und dem Ausbau zentralörtlicher Einrichtungen ist Zentralen Orten der jeweiligen Stufe in der Regel der Vorzug einzuräumen. Hiervon kann

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abgewichen werden, wenn es andernfalls zu nicht hinnehmbaren Einschränkungen der Versorgungsqualität oder zu unverhältnismäßigen finanziellen Mehrbelastungen kom- men würde (LEP 2.1.4, Ziel). ▪ Die als Oberzentrum eingestuften Gemeinden sollen auf Grund ihrer räumlichen Lage, ihrer funktionalen Ausstattung und ihrer Potenziale die großräumige, nachhaltige Ent- wicklung aller Teilräume langfristig befördern. Die als Oberzentren eingestuften Gemein- den, die Fachplanungsträger und die Regionalen Planungsverbände sollen darauf hin- wirken, dass die Bevölkerung in allen Teilräumen mit Gütern und Dienstleistungen des spezialisierten höheren Bedarfs in zumutbarer Erreichbarkeit versorgt wird. (LEP 2.1.8, Grundsätze). ▪ Die Teilräume mit besonderem Handlungsbedarf sind vorrangig zu entwickeln. Dies gilt bei Planungen und Maßnahmen zur Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsvor- sorge, der Ausweisung räumlicher Förderschwerpunkte sowie diesbezüglicher Förder- maßnahmen und der Verteilung der Finanzmittel, soweit die vorgenannten Aktivitäten zur Gewährung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen einschlägig sind (LEP 2.2.4, Ziel). ▪ In den Verdichtungsräumen ist die weitere Siedlungsentwicklung an Standorten mit leis- tungsfähigem Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz, insbesondere an Standorten mit Zugang zum schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr, zu konzentrie- ren (LEP 2.2.8, Ziel). 3. Siedlungsstruktur ▪ Die Ausweisung von Bauflächen soll an einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels und seiner Folgen aus- gerichtet werden. Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet werden (LEP 3.1, Grundsätze). ▪ In den Siedlungsgebieten sind die vorhandenen Potenziale der Innenentwicklung mög- lichst vorrangig zu nutzen. Ausnahmen sind zulässig, wenn Potenziale der Innenentwick- lung nicht zur Verfügung stehen (LEP 3.2, Ziel). ▪ Eine Zersiedelung der Landschaft und eine ungegliederte, insbesondere bandartige Siedlungsstruktur sollen vermieden werden (LEP 3.3, Grundsatz). 7. Freiraumstruktur ▪ Natur und Landschaft sollen als unverzichtbare Lebensgrundlage und Erholungsraum des Menschen erhalten und entwickelt werden (LEP 7.1.1, Grundsatz).

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A.5.1.2 Regionalplan Region Oberpfalz-Nord (6)

Abbildung 8: Ausschnitt aus der Strukturkarte des RP Oberpfalz Nord (Stand 15.12.2009)

Die folgenden Ziele des Regionalplans wurden aus der aktualisierten Arbeitsgrundlage des Regionalplans Oberpfalz-Nord entnommen. Diese Fassung enhält neben den verbindlichen Inhalten der Fassung vom 01.02.1989 auch die bis April 2014 durchgeführten Änderungen, welche für verbindlich erklärt wurden.

A I Übergeordnete Ziele

1 Die Region ist in ihrer Gesamtheit und in ihren Teilräumen so zu erhalten und zu ent- wickeln, dass für ihre Bewohner die freie Entfaltung der Persönlichkeit in der Gemeinschaft, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit sowie die natürlichen Lebensgrundlagen gesi- chert und nachhaltig gefördert werden.

2 Die Wirtschaftskraft der Region soll insbesondere im Hinblick auf den verschärften Wettbewerb innerhalb des vereinten Deutschlands und der Europäischen Union sowie die neu aufgelebten Wirtschaftsbeziehungen mit den ost- und süd-osteuropäischen Staaten er- halten und gestärkt werden. Dabei soll angestrebt werden, das vorhandene Entwicklungspo- tential, insbesondere die natürlichen Ressourcen, nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit zu nutzen. Ferner ist eine Regionalisierung der Märkte anzustreben.

3 Die Nachteile der Randlage zu den wichtigen Wirtschaftsräumen Bayerns, der Bun- desrepublik Deutschland und der Europäischen Union sollen durch geeignete Maßnahmen,

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insbesondere verkehrlicher Art, weiter vermindert werden. Die Möglichkeiten für eine ver- stärkte Zusammenarbeit mit den neuen Bundesländern, der Tschechischen Republik und an- deren osteuropäischen Ländern sollen insbesondere auf den Gebieten der Wirtschaft, des Verkehrs, des Natur- und Umweltschutzes, der Erholung und des kulturellen Lebens genutzt werden.

4 Im Verlauf der weiteren Entwicklung der Region und ihrer Teilräume soll das reiche kulturelle Erbe bewahrt, die landschaftliche Schönheit und Vielfalt sowie die natürlichen Le- bensgrundlagen in Form der Schutzgüter Wasser, Boden, Luft, Klima mit den darauf aufbau- enden natürlichen und naturnahen Lebensgemeinschaften langfristig gesichert werden. Die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes soll erhalten und verbessert werden. Bei Konflikten zwischen ökologischer Belastbarkeit und Raumnutzungsansprüchen ist den ökologischen Belangen der Vorrang einzuräumen, wenn eine wesentliche und langfristige Beeinträchtigung der natürlichen Lebensgrundlagen droht.

A II Raumstruktur

1.1 In der Region, die nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern insgesamt den ländlichen Teilräumen angehört, deren Entwicklung nachhaltig gestärkt werden soll, sollen die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingun- gen, für eine Stabilisierung und Verbesserung der ökologischen Situation, für eine Verbesse- rung der Umweltbedingungen und für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen ge- schaffen werden. In allen Teilräumen sollen insbesondere die Voraussetzungen für die Um- setzung des Umweltaktionsprogramms der Vereinten Nationen (Agenda 21) geschaffen und die Entwicklung regionaler Wirtschaftskreisläufe gefördert werden.

2.4.1 Der Stadt- und Umlandbereich Weiden i.d.OPf. soll so entwickelt und geordnet wer- den, dass seine Attraktivität als Wirtschaftsstandort sowie als Lebensraum der hier wohnen- den und arbeitenden Bevölkerung verbessert wird. In diesem Teilraum sollen insbesondere (…) die Wohnsiedlungsentwicklung auf eine günstige Zuordnung zu den Arbeitsstätten und Versorgungseinrichtungen und auf eine günstige Erschließung durch den öffentlichen Perso- nennahverkehr ausgerichtet werden.

3.1 Die natürlichen Lebensgrundlagen sind zur Erhaltung einer gesunden Umwelt und eines funktionsfähigen Naturhaushaltes sowie zum Schutz der Tier- und Pflanzenarten zu sichern und zu entwickeln. Den zunehmenden Waldschäden soll entgegengewirkt werden.

B II Siedlungswesen

1.1 Die Siedlungsentwicklung soll in allen Teilräumen der Region, soweit günstige Vo- raussetzungen gegeben sind, nachhaltig gestärkt und auf geeignete Siedlungseinheiten kon- zentriert werden.

2.1 Bei Sanierungsmaßnahmen und der Planung neuer Siedlungsgebiete soll auf ge- wachsene Ortsbilder und charakteristische Siedlungsformen besondere Rücksicht genom- men und an die baulichen Qualitäten der in der Region vertretenen traditionellen Hausland- schaften angeknüpft werden.

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2.2 Auf die Sanierung kulturhistorisch bedeutsamer Bausubstanz soll hingewirkt werden. Maßnahmen zur Stadt- und Dorferneuerung sollen insbesondere in , Auerbach i.d.OPf., Burglengenfeld, Ensdorf, Eschenbach i.d.OPf., Hahnbach, Hohenburg, Kemnath, Mitterteich, Nabburg, Neunburg vorm Wald, Neustadt a.Kulm, Nittenau, , , Sulzbach-Rosenberg, , Vilseck, Vohenstrauß und Weiden i.d.OPf. durchgeführt werden.

A.5.1.3 Wirksamer Flächennutzungsplan

Abbildung 9: Ausschnitt aus dem Flächennutzungsplan Weiden i.d.OPf.

Im wirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Weiden in der Oberpfalz (Stand 1996 mit Än- derungen), der sich gegenwärtig in der Gesamtfortschreibung befindet, wird das Gebiet d er Mooslohe zum überwiegenden Teil als Wohngebiet sowie entlang der Mooslohstraße als Mischgebiet dargestellt. Somit ist der vorliegende Bebauungsplan nicht in Gänze aus dem wirksamen Flächennutzungsplan zu entwickeln. Der vorliegende Bebauungsplan wird im Ver- fahren nach § 13 a BauGB aufgestellt, der Flächennutzungsplan kann daher durch Berichti- gung angepasst werden. Die Berichtigung erfolgt im Zuge der Gesamtfortschreibung ange- passt. Dabei handelt es sich um eine Bestandsdarstellung entsprechend der eingetretenen faktischen Nutzung.

A.5.2 Baurecht, rechtskräftiger Bebauungsplan Für das Plangebiet besteht bereits der rechtskräftige Bebauungsplan Nr. 60/61 26 145 „Für das Baugebiet Mooslohe nördl. der Abzweigung Merklsteig u. Südl. d. Schweinenaab in Wei- den i.d.OPf.“. Dieser Bebauungsplan ist mit Bekanntmachung am 07.08.1964 in Kraft getre- ten und wurde seither elf Mal geändert. Die letzte rechtsverbindliche Änderung stammt aus dem Jahr 1998. Somit besteht für das Plangebiet bereits Baurecht, allerdings ermöglichen Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 17/50

die festgesetzten Baulinien kaum Flexibilität hinsichtlich der Grundstücksnutzung und schrän- ken eine wünschenswerte Innenentwicklung unverhältnismäßig stark ein.

A.5.3 Naturschutzrecht Das Plangebiet selbst, die unmittelbare und die mittelbare Umgebung liegen außerhalb von nach nationalem oder europäischem Recht geschützten Gebieten (Naturschutzgebiet, Land- schaftsschutzgebiet, geschützter Landschaftsbestandteil, Naturdenkmal, Ramsar, FFH- und SPA- Gebiete). Das Plangebiet liegt innerhalb des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald (NP-000100).

A.5.4 Artenschutzrechtliche Prüfung Die Prüfung des speziellen Artenschutzes ist nach §§ 44 und § 67BNatSchG Voraussetzung für die naturschutzrechtliche Zulassung eines Vorhabens. Sie hat das Ziel, die artenschutz- rechtlichen Verbotsbestände bezüglich der gemeinschaftlich geschützten Arten (alle europä- ischen Vogelarten und Arten des Anhang IV der FFH Richtlinie), die durch das Vorhaben erfüllt werden können, zu ermitteln und darzustellen.

Im Rahmen der Bauleitplanung ist zu klären, ob die Umsetzung des Bebauungsplanes nur unter Verletzung von artenschutzrechtlichen Vorschriften möglich wäre. In diesem Fall wäre der Plan nicht vollzugsfähig und damit nicht erforderlich i.S. des § 1 Abs. 3 BauGB.

A.5.4.1 Rechtliche Grundlagen

Im Rahmen der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (im Folgenden kurz saP genannt) sind grundsätzlich alle in Bayern vorkommenden Arten der folgenden drei Gruppen zu be- rücksichtigen:

• die Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie • die europäischen Vogelarten entsprechend Art. 1 VRL • die darüber hinaus nur nach nationalem Recht „streng geschützten Arten“ (Art. 6a Abs. 2 Satz 2 BayNatSchG).

A.5.4.2 Datengrundlagen

Als Datengrundlagen wurden herangezogen:

▪ Bayerisches Landesamt für Umwelt, Amtliche Biotopkartierung Bayern (Flachland) ▪ Online Datenabfrage LfU für den Landkreis Lebensraum Grünland, Gewässer ▪ Bestandsaufnahmen vor Ort (eigene Erhebungen)

A.5.4.3 Methodisches Vorgehen

Das methodische Vorgehen und die Begriffsabgrenzungen der nachfolgenden Untersuchung stützen sich auf die mit Schreiben der Obersten Baubehörde vom 08.01.2008 Gz.IID2- 4022.2-001/05 eingeführten „Fachliche Hinweise zur Aufstellung der Angaben zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP)“.

Folgende Prüfschritte werden in der nachfolgenden Reihenfolge durchgeführt:

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1. Ermitteln und Darstellen der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 Änderung BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (alle europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV FFH-Richtli- nie), die durch das Vorhaben erfüllt werden können. 2. Prüfen, ob die naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme von den Verboten gem. § 45 Abs. 8 BNatSchG gegeben sind. 3. Ermitteln und Darstellen, ob in Folge des Eingriffs Biotope zerstört werden, die für die dort wildlebenden Tiere der nur nach nationalem Recht streng geschützten Arten nicht ersetzbar sind (Art. 6a Abs. 2 Satz 2 BayNatSchG)

Zunächst ist zu untersuchen, ob nachfolgende Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG erfüllt sind:

„Es ist verboten, 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten wäh- rend der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauer-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören. Eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand einer lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstö- ren.“ Bestand und Betroffenheit der Arten Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH- Richtlinie

Bezüglich der Pflanzenarten nach Anhang IV b) FFH-RL ergibt sich aus § 44 Abs. 1 Nr. 4 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe folgendes Verbot:

Schädigungsverbot:

Beschädigen oder Zerstören von Standorten wild lebender Pflanzen oder damit im Zusam- menhang stehendes vermeidbares Beschädigen oder Zerstören von Exemplaren wild leben- der Pflanzen bzw. ihrer Entwicklungsformen.

Ein Verbot liegt allerdings nicht vor, wenn die ökologische Funktion des von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Standorts im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.

Ein Verbotstatbestand nach § 44 Abs. 1 Nr. 4 ist demnach nicht gegeben; weitere Prü- fungen sind nicht erforderlich.

Tierarten des Anhang IV der FFH- Richtlinie

Bezüglich der Tierarten nach Anhang IV a) FFH-RL ergeben sich aus § 44 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe folgende Verbote:

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Schädigungsverbot:

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene, vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen. Abwei- chend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.

Störungsverbot:

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinte- rungs- und Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Stö- rung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt.

Bestand und Betroffenheit Europäischer Vogelarten nach Art. 1 der Vogel- schutzrichtlinie

Bezüglich der Europäischen Vogelarten nach VRL ergibt sich aus § 44 Abs. 1 Nrn. 1 bis 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe folgende Verbote:

Schädigungsverbot:

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Vögeln oder ihrer Entwicklungsformen. Abwei- chend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.

Störungsverbot:

Erhebliches Stören von Vögeln während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwin- terungs- und Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Stö- rung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt.

Es wurden im Gebiet die weit verbreiteten „Allerweltsarten“ Amsel, Buchfink, Buntspecht, Kohlmeise, Zilpzalp, Stockenten und Rabenkrähen beobachtet.

Bei den sog. "Allerweltsarten" handelt es sich um in Bayern häufige und weit verbreitete sowie meist ungefährdete Vogelarten, bei denen regelmäßig davon auszugehen ist, dass durch Vorhaben keine Verschlechterung des Erhaltungszustandes erfolgt. Hier reicht regelmäßig eine vereinfachte Betrachtung aus. Aus nachfolgenden Gründen sind keine relevanten Be- einträchtigungen dieser Arten zu erwarten:

• Hinsichtlich des Lebensstättenschutzes im Sinn des § 44 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 5 BNatSchG kann für diese Arten im Regelfall davon ausgegangen werden, dass die ökologische Funktion der von einem Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ru- hestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird.

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• Hinsichtlich des Störungsverbotes (§ 44 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 5 Satz 5 BNatSchG) kann für diese Arten grundsätzlich ausgeschlossen werden, dass sich der Erhaltungszu- stand der lokalen Population verschlechtert.

Bestand und Betroffenheit weiterer streng geschützter Arten,

In Bayern vorkommende nach BNatSchG streng geschützten Tier- und Pflanzenarten sind im Wirkraum des Projektes nicht nachgewiesen bzw. finden dort keine geeigneten Lebens- räume vor.

A.5.4.4 Zusammenfassung

Da es sich um Innenentwicklung handelt, ist davon auszugehen, dass durch das Vorhaben keine Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG und auch keine Verbotstatbestände der FFH- und/oder Vogelschutzrichtlinie der EU erfüllt sind. Um genauere und sichere Aus- sagen treffen zu können sollte im Laufe des weiteren Verfahrens eine saP beauftragt werden.

A.5.5 Wasserhaushalt Das Plangebiet liegt außerhalb von amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebieten. Trinkwasserschutzgebiete sind ebenfalls nicht betroffen.

A.5.6 Denkmalschutz Innerhalb des Geltungsbereichs sind keine Bau- oder Bodendenkmäler bekannt.

Auf die Meldepflicht an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege oder an die Untere Denkmalschutzbehörde nach Art. 8 Abs. 1 und 2. BayDSchG wird hingewiesen:

▪ Wer Bodendenkmäler auffindet, ist verpflichtet, dies unverzüglich der Unteren Denkmal- schutzbehörde oder dem Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen. Zur Anzeige ver- pflichtet sind auch der Eigentümer und der Besitzer des Grundstücks, sowie der Unter- nehmer und der Leiter der Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben. Die Anzeige eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Nimmt der Finder an den Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben, aufgrund eines Arbeitsverhältnisses teil, so wird er durch Anzeige an den Unternehmer oder den Leiter der Arbeiten befreit. ▪ Die aufgefundenen Gegenstände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Woche nach der Anzeige unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denkmalschutzbe- hörde die Gegenstände vorher freigibt oder die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

A.6 Planinhalt

A.6.1 Städtebauliche Konzeption Bei dem Plangebiet handelt es sich um ein Bestandsgebiet, das bereits 1964 mit dem Be- bauungsplan Nr. 60/61 26 145 „Für das Baugebiet Mooslohe nördl. der Abzweigung Merkl- steig u. Südl. d. Schweinnaab in Weiden i.d.OPf.“ überplant wurde. Der Bebauungsplan von 1964 umfasst ein größeres Gebiet als der Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungs- plans. Der gesamte Geltungsbereich des Bebauungsplans von 1964 wurde auf fünf Teilbe- reiche aufgeteilt (siehe untenstehende Abbildung). Für vier dieser Teilbereiche werden neue

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Bebauungspläne aufgestellt. Für einen Teilbereich (X) wird kein neuer Bebauungsplan auf- gestellt, da die städtebauliche Entwicklung in diesem Bereich im Wesentlichen als abge- schlossen anzusehen ist und eine Regelung nach § 34 BauGB (Einfügungsgebot) für zukünf- tige Entwicklungen als angemessen eingeschätzt wird. Die Aufteilung auf fünf Teilbereiche erfolgte mit der Intention städtebauliche Einheiten zu bilden, die in sich eine größere Homo- genität aufweisen als das Gesamtgebiet und somit eine gezieltere Steuerung hinsichtlich der städtebaulichen Struktur ermöglichen.

Grundlage der Aufteilung des Gesamtgebiets (1964) auf vier Bebauungspläne sowie einen Aufhebungsbereich sind die Bestandsaufnahme sowie -analyse, die im Wesentlichen fol- gende städtebauliche Kenngrößen sowie das bestehende Baurecht untersucht haben:

▪ Art der baulichen Nutzung (anhand festgesetzten Baurechts des Bebauungsplans von 1964 (inkl. Änderungen) sowie tatsächliche Nutzung anhand Ortseinsicht) ▪ Grundflächenzahl (anhand festgesetzten Baurechts des Bebauungsplans von 1964 (inkl. Änderungen) und grafische Auswertung der digitalen Flurkarte, flächendeckend) ▪ Baugrenzen (anhand festgesetzten Baurechts des Bebauungsplans von 1964 (inkl. Än- derungen)) ▪ Geschossigkeit (anhand festgesetzten Baurechts des Bebauungsplans von 1964 (inkl. Änderungen), Ortseinsicht und Auswertung Bildmaterial) ▪ Zugehörigkeit von Grundstücken zu Straßenzügen (anhand Ortseinsicht) ▪ Innenentwicklungspotenziale (anhand Ortseinsicht und Auswertung der digitalen Flur- karte sowie digitalen Orthophotos)

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Abbildung 10: Aufteilung Bebauungsplan von 1964 auf vier neue Bebauungspläne und einen Aufhebungsbereich (maßstabslos)

Folgende Planungsziele stellen die Eckpunkte (Grundzüge) des vorliegenden Bebauungs- plans dar:

▪ Zukunftsfähige Entwicklung des Bereichs Mooslohe ▪ Städtebauliche Ordnung des gewachsenen Bestands ▪ Schaffung von Wohnraum, insbesondere durch Ermöglichung von Nachverdichtung in angemessenem Rahmen ▪ Erhalt des vorherrschenden Charakters des Wohngebiets ▪ Erhalt der bestehenden Dachlandschaft

A.6.2 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplans ergibt sich aus der Planzeichnung und umfasst die Grundstücke bzw. Teilflächen der Grundstücke Flst.-Nrn.: 2551/6, 2551/7, 2567/1, 2567, 2588/40, 2588/21 (Teilfläche), 2566/2, 2566, 2564/1, 2564, 2563/1, 2563, 2562, 2562/1, 2560/4, 2560/2, 2560/1, 2558, 2560, 2559, 2559/1, 2558/4, 2558/5, 2558/2, 2558/1, 2416/23, 2416/24 mit einer Gesamtfläche von ca. 2 ha. Das Gebiet wird im Norden von der Schweinnaab und im Süden von der Fliederstraße begrenzt. Es erstreckt ich in Rich- tung Osten bis zur Mooslohstraße und im Westen bis über die Tulpenstraße.

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A.6.3 Art der baulichen Nutzung Entsprechend des durch überwiegende Wohnnutzung geprägten Charakters des Baugebiets wird ein allgemeines Wohngebiet (WA) gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 4 BauNVO festgesetzt.

In dem allgemeinen Wohngebiet wird die nach § 4 Abs. 3 Nr. 5 BauNVO ausnahmsweise zulässige Nutzung – Tankstellen – als unzulässig festgesetzt, da sie dem bestehenden sowie geplanten Charakter des Gebiets zuwiderlaufen würde.

A.6.4 Maß der baulichen Nutzung Der Bebauungsplan setzt eine Grundflächenzahl in Höhe von 40 vom 100 (GRZ 0,4) fest. Die Festsetzung der Grundflächenzahl beruht auf dem bestehenden Baurecht des Vorgängerbe- bauungsplans und auf der Analyse der Grundstücksgrößen i. V. m. den überbauten Flächen sowie der Intention Nachverdichtung in einem angemessenen Rahmen zuzulassen. Somit wird eine angemessene, bodensparende bauliche Dichte ermöglicht, die den Bestand wür- digt.

Gemäß § 19 Abs. 4 Satz 2 darf die zulässige Grundflächenzahl durch Garagen, Stellplätze, Zufahrten, Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO sowie bauliche Anlagen unterhalb der Geländeoberfläche, durch die das Baugrundstück lediglich unterbaut wird um bis zu 50 vom Hundert überschritten werden, höchstens jedoch bis zu einer Grundflächenzahl von 0,6. Durch Tiefgaragen mit einer mittleren Überdeckung von mindestens einem Meter darf die zulässige Grundflächenzahl zusätzlich überschritten werden in, höchstens jedoch bis zu einer Grundflächenzahl von 0,8. Die Begünstigung von Tiefgaragen dient zur Erleichterung einer Aufwertung versiegelter Innen- und Hinterhöfe.

Außerhalb der überbaubaren Flächen und zusätzlich zur festgesetzten Grundfläche (s.o.) ist je Wohngebäude eine Terrasse oder ein Wintergarten bis zu einer Grundfläche von 15 m² zulässig.

Die Geschossflächenzahl wird für das Plangebiet auf 110 vom 100 (GFZ 1,1) festgesetzt. Die Geschossflächen von Tiefgaragen und Geschossen, die der Unterbringung des ruhenden Verkehrs dienen, sind nicht auf die zulässige Geschossfläche anzurechnen, um den ruhen- den Verkehr konzentriert unterbringen zu können und somit möglichst wenig Grundstücksflä- che mit der einhergehenden Versiegelung zu belasten.

Um den gewachsenen Gebäudebestand vor zu großer Überformung zu bewahren, werden die zulässigen Bauhöhen bestandsorientiert festgesetzt. Dabei darf die Wandhöhe (WH) der Hauptgebäude einschließlich Kniestock die durch Planeintrag festgesetzte Höhe über Nor- malhöhennull, gemessen bis zum Schnittpunkt der Wand mit der Dachhaut oder bis zum oberen Abschluss der Wand, nicht überschreiten. Auch die Firsthöhe (FH) der Hauptgebäude darf die durch Planeintrag festgesetzte Höhe über Normalhöhennull nicht überschreiten. Mit den festgesetzten Wand- und Firsthöhen wird die Errichtung von vier Vollgeschossen mit Sattel-/ Walm-/ Mansarddach (WA-1) bzw. zusätzlich mit Flachdach (WA-2) ermöglicht.

Die Systematik der Bauhöhenfestsetzungen wird nachfolgend anhand des Beispiels der Bau- gebietsteilfläche WA-1 erläutert:

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Abbildung 11: Ausschnitt aus dem vorliegenden Bebauungsplan

Die Grundstücke der Baugebietsteilfläche WA-1 werden von der öffentlichen Verkehrsfläche der Fliederstraße erschlossen. Die Höhenlage der Verkehrsfläche stellt die maßgebliche Höhe als Ausgangspunkt für die Festsetzung von Wand- und Firsthöhe dar. Diese liegt im Bereich von WA-1 auf etwa 401 m über Normalhöhennull (NHN). Dies kann aus den beiden in der Fliederstraße eingetragenen Vermessungspunkten mit 400,74 m NHN im Osten und 400,99 m NHN im Westen sowie aus der grünen Höhenlinie mit Angabe „401 m“ abgeleitet werden. Die Höhenlinien geben auch Aufschluss über die Höhenlage der Grundstücke inner- halb der Baugebietsteilfläche WA-1. Dementsprechend liegen die Grundstücke auf einer Höhe zwischen 400 und 401 m NHN. Die festgesetzte Wandhöhe in der Baugebietsteilfläche WA-1 beträgt 413 m NHN und die Firsthöhe 415 m NHN. Somit kann in diesem Bereich i.d.R. eine Wandhöhe ausgebildet werden, die mehr als 12 m, aber weniger als 13 m über dem Gelände liegt. Die Firsthöhe, die in diesem Bereich ausgebildet werden darf, beträgt mehr als 14 m, aber weniger als 15 m über dem Gelände. Somit können hier Wohngebäude mit bis zu vier Vollgeschossen und mit geneigtem Dach errichtet werden.

A.6.5 Überbaubare Grundstücksflächen und Bauweise In den allgemeinen Wohngebieten werden die überbaubaren Flächen mittels Baugrenzen nach § 23 Abs. 1 BauNVO festgesetzt. Ein Übertreten der Baugrenzen um bis zu 1,5 m durch untergeordnete Bauteile, insbesondere durch Zwerchgiebel, wird nach § 23 Abs. 3 BauNVO als zulässig festgesetzt. Die Abstandsflächen nach Art. 6 BayBO sind einzuhalten. Die Fest- setzung der Baugrenzen erfolgt im Wesentlichen unter zwei Gesichtspunkten – der Berück- sichtigung der vorhandenen Bebauungsstruktur sowie der Schaffung von Erweiterungs- und Nachverdichtungsmöglichkeiten. Im Vergleich zu den festgesetzten, starren Baugrenzen des Bebauungsplans von 1964, die in der Regel eng um bestehende bzw. zu errichtende Ge- bäude gezogen wurden, ermöglichen die in dem vorliegenden Bebauungsplan festgesetzten Baugrenzen deutlich mehr Flexibilität. Dementsprechend können die Grundstücke besser ge- nutzt werden, den Bauherren wird ein größerer Spielraum eingeräumt, die bestehende

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Bebauungsstruktur wird gewürdigt und kann im Rahmen der festgesetzten Baugrenzen fort- geführt und weiterentwickelt werden.

Außerhalb der überbaubaren Flächen sind je Wohngebäude die folgenden baulichen Anla- gen zulässig: Einfriedungen bis zu einer Höhe von einem Meter, Terrassen bis zu einer Grundfläche von 15 m², Terrassenüberdachungen mit einer Tiefe von bis zu 3,5m, Stellplätze mit einer Grundfläche von bis zu 25 m², Garagen mit einer Grundfläche von bis zu 60 m² und freistehende Abgasanlagen im Sinne des Art. 57 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe b) BayBO mit einer Höhe von bis zu 12,0 m. Darüber hinaus zulässig sind Nebengebäude im Sinne des Art. 57 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a) BayBO sowie untergeordnete Bauteile und Zufahrten zu Garagen und Stellplätzen.

Zur Wahrung und Weiterführung der bestehenden Bebauungsstruktur wird eine abweichende Bauweise gem. § 22 Abs. 4 BauNVO festgesetzt. Dabei sind Einzelhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser mit einer Länge bis zu 65 m zulässig.

Zum Schutz des gewachsenen Bestandes für zulässig bebaute Grundstücke, welche zum Zeitpunkt der Planaufstellung (Aufstellungsbeschluss) die festgesetzten Baugrenzen über- schreiten, wird folgendes festgesetzt: Bauliche Änderungen und Vorhaben im Sinne des § 29 BauGB sind weiterhin zulässig, sofern die Baugrenzen nicht weiter überschritten werden und keine weiteren Festsetzungen entgegenstehen. Die von den festgesetzten Baugrenzen ab- weichenden Baukörper ergeben sich aus der Planzeichnung durch die Überlagerung von den Baugrenzen mit den in der digitalen Flurkarte dargestellten Gebäude.

A.6.6 Geh-, Fahr- und Leitungsrecht Innerhalb der als „Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastenden Flächen“ festgesetz- ten Flächen wird jeweils ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht wie folgt festgesetzt:

▪ Auf Grundstück Flst.-Nr. 2562/1 zugunsten des Eigentümers des Grundstücks Flst.-Nr. 2562 ▪ Auf Grundstück Flst.-Nr. 2560/1 zugunsten des Eigentümers des Grundstücks Flst.-Nr. 2560/2 ▪ Auf Grundstück Flst.-Nr. 2560 zugunsten des Eigentümers des Grundstücks Flst.-Nr. 2558 Damit wird die Erschließung der rückwärtigen Grundstücke, die nicht an eine öffentliche Stra- ßenverkehrsfläche angrenzen, sichergestellt.

A.6.7 Örtliche Bauvorschriften Zielsetzung der Gestaltungsvorschriften ist einerseits ein Mindestmaß an Gestaltqualität im Plangebiet fortzuführen und andererseits den Bauherren angemessene Gestaltungsfreihei- ten zu belassen.

Als Dachformen sind Satteldächer, Walm- und Mansarddächer zulässig. In der Baugebiets- teilfläche WA-2 sind zusätzlich Flachdächer zulässig. Die Dachflächen von geneigten Dä- chern sind dabei mit einer Dachneigung von 15° bis 45° bezogen auf die Horizontale auszu- bilden. Dachformen, bei denen die Dachflächen in der Vertikalen und/oder Horizontalen

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gegeneinander verschoben angeordnet sind, sind unzulässig. Dächer von Nebenanlagen, Garagen, Carports und Tiefgaragenzufahrten sowie untergeordnete Dächer können alterna- tiv als Flach- oder Pultdach ausgebildet werden.

Sämtliche nichtgenannte Dachformen sind ausgeschlossen.

Die Festsetzung der zulässigen Dachformen erfolgt vor dem Hintergrund der städtebaulichen Zielsetzung, die bestehende Dachlandschaft zu erhalten.

Dachaufbauten sind in Form von Zwerchgiebeln und Dachgauben zulässig. Sie sind mit ei- nem Sattel- oder Schleppdach auszuführen. Die Anzahl der Dachaufbauten je Wohngebäude wird auf drei beschränkt. Die Gesamtbreite der zulässigen Dachaufbauten darf je Dachfläche eine Breite von 1/3 der darunterliegenden Breite der Fassade nicht überschreiten. Die Breite von Zwerchgiebeln darf eine Breite von 1/2 der Fassadenbreite nicht überschreiten. Dach- aufbauten sind spiegelsymmetrisch auf der Dachfläche anzuordnen, gespiegelt an einer ver- tikalen Ebene, die den Dachfirst und die Traufe in ihren Mittelpunkten schneidet.

In den allgemeinen Wohngebieten sind als Dacheindeckung ausschließlich Dachsteine in Erdfarben (Rot- und Brauntöne) und Anthrazit zulässig.

Einfriedungen dürfen zur Straßenseite hin eine Höhe von einem Meter und zu den übrigen Seiten 1,5 m bezogen auf die Geländeoberfläche im Sinne des Art. 6 Abs. 4 Satz 2 BayBO nicht überschreiten. Mauern, Dammschüttungen, Erdwälle oder sonstige Auffüllungen zur Einfriedung sowie Sockel über 20 cm Höhe sind nicht zulässig. Zusätzlich sind im Bereich von Terrassen Sichtschutzzäune mit einer Höhe von maximal zwei Metern und einer Länge von maximal vier Metern zulässig.

Die straßenseitige Einfriedung von Stellplätzen ist unzulässig. Garagen müssen vor ihren Einfahrtsseiten einen Stauraum von mind. 5,0 m bis zur Straßenbegrenzungslinie haben. Dieser Stauraum darf zur Straße hin nicht eingefriedet werden.

A.6.8 Erschließung, Ver- und Entsorgung Die verkehrliche Erschließung der Grundstücke innerhalb des Geltungsbereichs ist über die bestehenden öffentlichen Straßenverkehrsflächen sichergestellt. Da es sich um ein bereits seit einigen Jahrzehnten bestehendes Baugebiet handelt ist ein Anschluss an die bestehen- den Versorgungsnetze (Strom, Wasser, Nahwärme, Telefon) vorhanden. Somit ist die Er- schließung gesichert.

Die Entwässerung des Gebiets erfolgt in die städtische Mischwasserkanalisation, deren Ent- lastungsbauwerke in die angrenzende Schweinnaab münden. 2

A.6.9 Flächenbilanz Tabelle 1: Flächenbilanz Geltungsbereich

Fläch ennutzung Fläche Anteil

2 Vgl. Stellungnahme Stadt Weiden i.d.OPf., Umweltamt – Wasserrecht und Bodenschutz vom 21.01.2021 Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 27/50

Allgemeine Wohngebiete 18.164 m² 91 %

Öffentliche Straßenverkehrsflächen 1.898 m² 9 %

Fläche gesamt 20.064 m² 100 %

A.7 Nachrichtliche Übernahmen Auf den Grundstücken Flst.-Nrn. 2562 und 2562/1 zentral im Plangebiet sowie auf den Grund- stücken Flst.-Nrn. 2558/4, 2558/5 und 2558 (Teilfläche) im östlichen Drittel Plangebiets be- stehen Altlastverdachtsflächen, die als nachrichtliche Übernahmen in der Planzeichnung dar- gestellt werden.

A.8 Wesentliche Auswirkungen der Planung Die Auswirkungen und Wechselwirkungen für die einzelnen Schutzgüter werden in Kapitel B ausführlich beschrieben.

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B Schutzgutbetrachtung

B.1 Einleitung Die Stadt Weiden in der Oberpfalz plant im Bereich des seit 1964 geltenden Bebauungspla- nes Nr. 60/61 26 145 „Mooslohe“ Innenentwicklung zu ermöglichen. Hierzu wird der damalige Geltungsbereich in mehrere Bereiche aufgeteilt und mit fünf, an die jeweiligen Gegebenhei- ten angepassten Bebauungsplänen überplant. Hier wird nun der Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße" behandelt.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes dient dazu, eine rechtssichere städtebauliche Über- planung unter Berücksichtigung der gemeindlichen Planungsziele, insbesondere der weitest- gehenden Bestandserhaltung, in diesem Gebiet zu gewährleisten.

Ziel des Bebauungsplanes ist die Sicherung des bestehenden Baurechts. Zudem soll eine maßvolle Nachverdichtung ermöglicht werden, wobei der bisherige Charakter des Wohnge- bietes in seinen Grundzügen erhalten bleiben soll.

Detailliierte Informationen zur Art und dem Maß der baulichen Nutzung sind den textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans bzw. den Kapiteln A.6.3 und A.6.4 der Begründung zu entnehmen.

B.1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bebauungsplans Viele Bebauungspläne der Stadt Weiden in der Oberpfalz sind bereits mehrere Jahrzehnte alt. So hat der derzeit rechtswirksame Bebauungsplan Nr. 60/61 26 145 „Für das Baugebiet Mooslohe nördl. der Abzweigung Merklsteig u. südl. d. Schweinnaab“ vor über 50 Jahren im Jahr 1964 Rechtskraft erlangt. Aufgrund verschiedener Festsetzungen, wie beispielsweise der sehr engen, starren Baugrenzen, ist der Bebauungsplan nicht mehr zeitgemäß und lässt kaum bauliche Entwicklungen zu. Um mehr Flexibilität zu ermöglichen und Möglichkeiten zur Innenentwicklung zu schaffen, werden neue Bebauungspläne für das Gebiet aufgestellt. Dementsprechend hat der Bau- und Planungsausschuss die Verwaltung beauftragt, ein Be- bauungsplanverfahren einzuleiten, in dem die Nachverdichtungsmöglichkeiten im Geltungs- bereich des bestehenden Bebauungsplans Nr. 60/61 26 145 ausgelotet und ausgeschöpft werden.3 (Siehe Kap. A.1 bis A.3)

Ziel der Aufstellung neuer Bebauungspläne ist es, den unübersichtlichen und nicht mehr zeitgemäßen Bebauungsplan von 1964 unter Neudefinition von Teilräumen neu zu struktu- rieren, um somit eine nachhaltige Innenentwicklung der kreisfreien Stadt Weiden zu ge- währleisten. Der alte Bebauungsplan wird nun in 5 Teilgebiete unterteilt, die sich in der Struktur sowie in der Art der Bebauung gleichen. Anhand dieser neuen Gliederung werden für die entsprechend neu definierten Gebiete jeweils neue Bebauungspläne aufgestellt.

Für den Bebauungsplan ist eine Schutzgutbetrachtung zu erstellen.

3 Bau- und Planungsausschuss der Stadt Weiden i.d. OPf. vom 08.02.2018 Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 29/50

Abbildung 12: Festlegung der 5 neuen Teilgebiete (maßstabslos)

B.1.2 Planungsrelevante Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachplanungen und ihre Berücksichtigung

B.1.2.1 Ziele aus Fachgesetzen

Für den vorliegenden Bebauungsplan werden die planungsrelevanten Ziele der aufgeführten Fachgesetze, jeweils in der aktuellen Fassung, folgendermaßen berücksichtigt:

▪ BauGB insb. (Belange des Umweltschutzes), § 1a (Ergänzende Vorschriften des Umweltschut- zes),) - Prüfung der Auswirkungen auf Belange des Umwelt- und Naturschutzes, der Land- schaftspflege (§ 1 Abs. 6 Nr. 7) durch vorliegende Schutzgutbetrachtung - Dokumentation möglicher Beeinträchtigungen der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes sowie deren Vermeidung und Kom- pensation als Grundlage für die gemeindliche Abwägung - Darstellung/Festsetzung von Flächen und Maßnahmen für den Ausgleich - sparsamer Umgang mit Grund und Boden (Nachverdichtung/Innenentwicklung) ▪ BNatSchG insb. § 14 i.V.m. § 15 (Eingriffsregelung), §§ 20-33 (Schutz bestimmter Teile von Natur

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und Landschaft), § 39 (Allgemeiner Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen) und § 44 (Artenschutz) sowie BayNatSchG Art. 16 (Schutz bestimmter Landschaftsbestandteile), Art. 19 (Arten- und Biotopschutz- programm) und Art. 23 (Gesetzlich geschützte Biotope) - Darstellung/Festsetzung von Flächen und Maßnahmen für den Ausgleich - konfliktarmer Standort, da hauptsächlich Bereiche mit geringer Bedeutung für Natur und Landschaft von der Planung betroffen sind - Flächen mit höherer naturschutzfachlicher Wertigkeit werden nur in unbedingt not- wendigem Maße in Anspruch genommen - Keine Betroffenheit geschützter Landschaftsbestandteile und gesetzlich geschützter Biotope durch die Planung ▪ BImSchG insb. i.V.m. der sechzehnten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissions- schutzgesetzes (16. BImSchV) der technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) und der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, Teil 1 (Lärmimmissionen) - Wahl eines konfliktarmen Standortes, in ausreichender Entfernung zu größeren Straßen oder Anlagen, die Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen emittieren oder Veränderungen der natürlichen Zu- sammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß, Staub, Gase, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe verursachen ▪ BBodSchG insb. §§ 4-10 (Grundsätze und Pflichten zur Vermeidung schädlicher Bodenverunreini- gungen) - Vermeidungsmaßnahmen, um schädliche Bodenveränderungen zu minimieren, z.B. Begrünung nicht überbauter Grundstücksflächen und Gehölzpflanzungen ▪ WHG insb. Abschnitt 4 „Bewirtschaftung des Grundwassers“ (Entwässerung/Niederschlags- wasserbeseitigung) sowie Bayerisches Wassergesetz - Wahl eines Standortes, an dem keine Oberflächengewässer betroffen sind oder di- rekt beeinträchtigt werden können - Festsetzung von Vermeidungsmaßnahmen, um nachteilige Veränderungen der Ge- wässereigenschaften, insb. des Grundwassers, zu minimieren; z.B. Niederschlags- versickerung auf dem Grundstück über die belebte Bodenschicht und Verwendung versickerungsfähiger Beläge ▪ BayDschG - Wahl eines Standortes, an dem keine Bau- und Bodendenkmäler betroffen sind - Hinweis auf Vorgehensweise beim Auffinden von Denkmälern Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 31/50

B.1.2.2 Natura-2000-Gebiete

Im unmittelbaren Umfeld des Plangebietes befinden sich keine Natura-2000-Gebiete. Der Vorhabenraum liegt außerhalb von Bereichen, die im räumlich-funktionalen Zusammenhang mit dem nächstgelegenen EU-Vogelschutzgebiet „Manteler Forst“ (DE6338401) stehen. Das genannte EU-Vogelschutzgebiet liegt ca. 4 km westlich vom Stadtgebiet. Aufgrund der Ent- fernung ist eine Betroffenheit auszuschließen.

B.1.2.3 Weitere Schutzgebiete

Der Untersuchungsraum (UR) ist nicht Teil eines Landschaftsschutzgebietes. Im Nordosten grenzt der UR an das Landschaftsschutzgebiet „Schweinnaabniederung – Waldgebiet Moos- loh – Sauerbachniederung (LSG-00174.05)“ und im Südosten grenzt der UR an das Land- schaftsschutzgebiet „Schweinnaabniederung – Orthegelmühlbach (LSG-00174.04)“.

Abbildung 13: Landschaftsschutzgebiete (grün gepunktet) und Naturparks (orange Schraffur) im Untersuchungs- raum (rot umrandet) (BayernAtlas, 2020)

Außerdem ist das Gebiet Teil des Naturparks „Nördlicher Oberpfälzer Wald (NP-00010)“.

„Naturparks sind in erster Linie dafür geschaffen worden, um großräumige Landschaften, die aus Naturschutzgründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit herausra- gende Bedeutung genießen, einheitlich zu erhalten, entwickeln oder wiederherzustellen. Da- bei repräsentiert jeder Naturpark eine für ihn einzigartige Landschaft mit einem besonderen Erscheinungsbild (vgl. Art. 15 Abs.1 BayNatSchG)

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Das Gebiet umfasst den gesamten Landkreis Neustadt a.d. , südliche Teile des Landkreises Tirschenreuth und die Stadt Weiden i.d. OPf. mit einer Gesamtfläche von rund 138.000 ha.“4

Im UR befinden sich keine amtlich ausgewiesenen Wasserschutzgebiete, Überschwem- mungsgebiete und wassersensiblen Bereiche.

Im UR selbst befinden sich kartierte Biotope. Einerseits das Stadt-Biotop „Ältere Baumbe- stände und kleiner Park im Wohngebiet am Rehbühl“ im Nordosten. Anderseits befinden sich am „Rehmühlbach“ (südliche Grenze des Plangebietes) zwei kartierte Stadt-Biotope. Dabei handelt es sich um „Gehölzsäume an der Schweinnaab und am Rehmühlbach“ (WEN-1171- 005; WEN-1171-006).

Angrenzend zum UR (aber nicht im Plangebiet selbst) befinden sich folgende amtlich kartierte Biotope:

Tabelle 2: Amtlich Kartierte Biotope im näheren Einzugsgebiet5

Name und ID des Biotops Lage im UR Gehölzsäume an der Schweinnaab und am Westlich Rehmühlbach (WEN-1171-004; WEN-1171- 006 Gehölze im Talraum der Schweinnaab We stlich (WEN-1180-004) Feuchtbiotop am südöstlichen Rand der Nördlich Mooslohe (WEN-1179-001) Baumreihen und Baumgruppen in der Nördlich Mooslohe (WEN-1015-005) Feuchtwiesen in der Sauerbach-Aue (WEN- Nordöstlich 1016-002) Gehölzsaum am Sauerbach (WEN-1017- Nordöstlich 001) Gehölzstrukturen an der Schweinnaab Östlich und Südöstlich (Wen-1018-001bis 002) Feuchtbiotope in der Schweinnaab-Aue Nordöstlich und Östlich (WEN-1020-001 bis 004)

Östlich des Plangebiets verläuft der Regionale Grünzug „Regionaler Grünzug an der Waldnaab südl. Rothenstadt bis nördlich. Neustadt a.d. Waldnaab“. Außerdem sind Teilflächen des Grünzugs als Landschaftliche Vorbehaltsflächen ausgewiesen.

4 Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, 2020: https://www.naturpark-now.de/naturpark.htm (10/2020) 5 FIN-WEB (10/2020) Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 33/50

Abbildung 14: Regionaler Grünzug und landschaftliche Vorbehaltsflächen östlich des Untersuchungsraums 6

B.1.2.4 Landesentwicklungsprogramm/Regionalplan Oberpfalz-Nord (6)

Die Ziele des Landesentwicklungsprogramms Bayern und des Regionalplans Oberpfalz-Nord sind ausführlich in der städtebaulichen Begründung (siehe Kap. A.5.1.1, A.5.1.2) beschrieben und werden mit der vorliegenden Planung berücksichtigt.

Im Plangebiet befindet sich kein Regionaler Grünzug und keine landschaftlichen Vorbehalts- flächen.

6 BayernAtlas (10/2020) Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 34/50

B.1.2.5 Flächennutzungsplan/Landschaftsplan

Abbildung 15: Ausschnitt aus dem gültigen FNP der kreisfreien Stadt Weiden (2010)

Die überplanten Flächen sind im rechtsgültigen Flächennutzungsplan und Landschaftsplan der kreisfreien Stadt Weiden als Wohngebiet bzw. Mischgebiet dargestellt.

B.1.2.6 Sonstige Fachplanungen

Das Plangebiet befindet sich nach dem FIN-Web innerhalb der naturräumlichen Großeinheit „Südwestliche Mittelgebirge /Stufenland“ (Nr.2) und wird nach SSYMANK der Naturraum- Haupteinheit „Oberpfälzisch-Obermainisches Hügelland“ (D62) zugeordnet.

Es liegt außerhalb von Schwerpunktgebieten des Naturschutzes.

B.2 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen

B.2.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Um- weltzustandes

B.2.1.1 Fläche

Der Geltungsbereich umfasst eine Fläche von ca. 19.240 m². Derzeit wird das Plangebiet bereits als Wohngebiet genutzt. Das Gebiet ist bereits anthropogen vorbelastet und teilweise bereits vollversiegelt.

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Bezüglich Funktion und Wertigkeit der Fläche für die einzelnen Schutzgüter siehe nachfol- gende Kapitel.

B.2.1.2 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt

Das Plangebiet wird derzeit bereits als Wohngebiet genutzt und ist verhältnismäßig locker mit freistehenden Ein- bzw. Zweifamilienhäusern, teilweise auch mit größeren Wohnkomple- xen bebaut. Die unversiegelten Flächen werden als private Gärten oder halböffentliche Grün- flächen genutzt. Kennzeichnend für das Wohngebiet ist die Durchgrünung mit teilweise altem Gehölzbestand.

Aufgrund der innerörtlichen Lage werden sich überwiegend Ubiquisten bzw. Kulturfolger (z.B. Amsel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Buchfink) in den Gärten und Freiflächen aufhalten. Der teils ältere Baumbestand bietet jedoch auch potentielle (Teil-) Lebensräume für wertge- bende Vogel- und/oder Fledermausarten.

Dem Plangebiet kommt eine geringe bis mittlere Bedeutung für das Schutzgut zu

B.2.1.3 Boden

Das Plangebiet liegt im Überschneidungsbereich zweier Bodentypen dabei handelt es sich einerseits, um „997b Besiedelte Flächen mit anthropogenen überprägten Bodenformen und einem Versiegelungsgrad <70 % (Bodenkundlich nicht weiter differenziert) und andererseits um „72b fast ausschließlich Gley und Braunerde-Gley aus (skelettführendem) Sand (Talsedi- ment)“.

Das Plangebiet liegt in den geologischen Einheiten „Terrassenschotter und -sand, ungeglie- dert“ sowie „Kalk-, Mergel- u. Tonstein; nach SE zunehmend Dolomitstein, sandig u. Sand- stein“.

Über das Vorhandensein von seltenen, schützenswerten Böden im Plangebiet ist derzeit nichts bekannt.

Altlastenverdachtsflächen befinden nach derzeitigem Kenntnisstand auf den Grundstücken „Fliederstraße 14, 14a, 2, 2a -10 und 4“. Für die Grundstücke „Fliederstraße 14 und 14a“ wurden bereits Untersuchungen eingeleitet. Bezüglich der Grundstücke „Fliederstraße 2, 2a – 10 und 4“ sind noch weitere Untersuchungen durchzuführen.

In den durch Gebäude und Verkehrsflächen versiegelten Bereichen kann der Boden seine natürlichen Funktionen als Puffer-, Speicher- und Filtermedium nicht mehr erfüllen. In den restlichen, größtenteils begrünten Bereichen ist die Funktionsfähigkeit des Bodens möglich- erweise etwas beeinträchtigt, beispielsweise durch Verdichtungen, Abgrabungen oder an- dere Einflüsse, die sich durch die gärtnerische Nutzung ergeben.7

Aufgrund der Lage in anthropogen vorbelasteten Bereichen (Überformung, Geländebewe- gungen, Eintrag von Rohstoffen) kann der Kf-Wert (Durchlässigkeitsbeiwert des Bodens) nicht anhand von geologischen oder hydrogeologischen Karten bewertet werden, da es sich

7 BayernAtlas (10/2020) Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 36/50

hier nicht mehr um natürlich entstandene Bodentypen handelt. Folglich werden vertiefende Betrachtung eines Fachgutachters benötigt um weitere Aussagen treffen zu können. Generell kann aber davon ausgegangen werden, dass der Boden bereits stärker verdichtet ist und durch ehemalige Baumaßnahmen vorbelastet ist.

Bewertung der Bestands-Bodenfunktion nach dem Leitfaden für die Praxis der Bodenschutz- behörden in der Bauleitplanung „Bodenschutz in der Umweltprüfung nach BauGB“. Die Be- wertung wird anhand der Bodenteilfunktionen nach Kapitel 3.2 Tab. 3 vorgenommen und summativ als Orientierungszahl von 1 bis 6 beschrieben (LABO, 2009)8.

Tabelle 3.: Bewertung der Bodenfunktionen (Quantifizierung der Bewertung im Schulnotensystem 1-6, wobei 1 = Bodenfunktionen sehr gut in Takt und 6 = keine Bodenfunktionen)

Bodenfunktionen Bewertung Begründung

Lebensraumfunktion 4 • Anthropogene Vorbelastung

Funktionen als Bestandteil 4 • keine potenziell natürliche Vegetation des Naturhaushalts und Oberbodenschicht

Abbau-, Ausgleichs- und 4 • Bodenverdichtung durch ehemalige Aufbaumedium Baumaßnahmen

• Wahrscheinlicher Eintrag von Bau- schutt und Abraum in den Bodenkör- per

• Bereits hohes Maß an Versiegelung und Überformung (dichte Bebauung)

• Eintrag von Emissionen (Streusalz, Staub, Abgase, etc.)

• Wenig Flächen mit belebtem Boden

• Kein Ausgleichsflächen oder naturna- hen Grünflächen im Plangebiet

Archiv der natur- und Kultur- - Keine bedeutsamen naturgeschichtlichen geschichte oder kulturgeschichtlichen Pedotope oder Pedogenesen nachgewiesen

Das Plangebiet ist für das Schutzgut von geringer Bedeutung.

8 LABO, 2009: Bodenschutz in der Umweltprüfung nach BauGB Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 37/50

B.2.1.4 Wasser

Im Plangebiet befindet sich die „Scheinnaab“ ein hier kanalisiertes Fließgewässer, welches von Westen nach Osten durch das Plangebiet läuft. Am östlichen Rand des Plangebietes mündet erst der Mooslohgraben und dann der Sauerbach in die Schweinnaab ein.

Das Plangebiet befindet sich auf dem Grundwasserkörper „Bruchschollenland – Grafenwöhr (1_G0679)“.9

Durch die anthropogene Nutzung und die umliegenden Straßen kann das im Winter verteilte Streusalz z. B. über Sprühnebel in den Vorhabenraum eingetragen werden.

Das Plangebiet ist für das Schutzgut von geringer bis mittlere Bedeutung.

B.2.1.5 Luft und Klima

Das Plangebiet befindet sich westlich eines regionalen Grünzugs. Folglich kann von einer guten Versorgung mit Frischluft ausgegangen werden.

Durch die Lage im Verdichtungsraum Weiden i.d. Oberpfalz bestehen zeitweise Belastungen der Luftqualität (Verkehr, Abwärme, etc.) im Plangebiet.

Die halböffentlichen, öffentlichen und privaten Grünflächen dienen innerhalb des thermisch belasteten Siedlungsraumes dem lokalen Luftaustausch und wirken somit zu einem gewissen Grad Belastungen der Luftqualität entgegen.

Das Plangebiet ist für das Schutzgut von geringer Bedeutung.

B.2.1.6 Landschaft

Das Plangebiet befindet sich in der kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz. Durch die Lage inmitten des besiedelten Ballungsraumes hat es für das Landschaftsbild oder die naturge- bundene Erholung der Allgemeinheit keine besondere Bedeutung.

Wie bereits in dem vorigen Kapiteln beschrieben, grenzt das Plangebiet im Osten an einen Regionalen Grünzug sowie landschaftliche Vorbehaltsflächen. Die Wohnbebauung im Osten besteht größtenteils aus Ein- bzw. Zweifamilienhäusern. Diese Bebauung bildet einen wei- chen Übergang des Plangebiets in die offene Landschaft.

Das gesamte Wohngebiet und Mischgebiet zeichnet sich durch eine offene Bauweise und eine gute Durchgrünung aus.

Das Ortsbild ist als positiv zu bewerten.

Das Plangebiet ist für das Schutzgut von geringer bis mittlerer Bedeutung.

9 Bayerisches Landesamt für Umwelt: Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Bayern (2013) Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 38/50

B.2.1.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Es befinden sich keine Baudenkmäler, Bodendenkmäler, Ensembles oder landschaftsprä- gende Denkmäler im Bereich des Plangebietes.

Die Flächen weisen voraussichtlich keine Bedeutung für das Schutzgut auf.

B.2.1.8 Mensch und seine Gesundheit, Bevölkerung

Vom Verkehr der stärker frequentierten Verkehrsstraßen „Mooslohstrasse“ und „Tul- penstrasse“ sowie durch das im Nordwesten angrenzende Gewerbegebiet und den damit zusammenhängenden Lieferverkehr entstehen Lärmemissionen. Zudem ist davon auszuge- hen, dass durch das Verkehrsaufkommen die Konzentration an Luftschadstoffen vor Ort er- höht ist.

Insgesamt bestehen für den Menschen (zeitweise) Immissionsbelastungen in Form von Staub, Luftschadstoffen und Lärm durch die Lage im Verdichtungsraum Weiden in der Ober- pfalz.

Für die „landschaftsgebundene“ Erholung hat das Plangebiet eine besondere Bedeutung. Aufgrund der Nähe zum nahe gelegenen Regionale Grünzug kann davon ausgegangen wer- den, dass Erholungssuchende das Plangebiet aufsuchen bzw. durchqueren, um in die Land- schaft zu gelangen. Außerdem führen ausgewiesene Radverkehrs-Routen, die der Erho- lungsnutzung zuzuschreiben sind durch den Planungsraum.

Aufgrund des erhöhten Versiegelungsgrads, dem Anschluss an einen Regionalen Grünzug und das Vorhandensein eines Fließgewässers besitzt das Plangebiet einen guten Einfluss auf die örtliche Naherholung.

Der Vorhabenraum ist für das Schutzgut von mittlerer Bedeutung.

B.2.1.9 Wechselwirkungen

Soweit relevant sind die Wechselwirkungen bereits in den obigen Kapiteln bei den jeweiligen Schutzgütern im Zuge der Bewertung der jeweiligen schutzgutspezifischen Funktionen be- schrieben.

B.2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchfüh- rung der Planung

B.2.2.1 Wirkfaktoren

Mit dem geplanten Vorhaben gehen während der Bau- und Betriebsphase Auswirkungen un- terschiedlicher Art auf die Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a bis i einher. Gemäß Anlage 1 BauGB können diese direkter oder indirekter, sekundärer, kumulativer, grenzüber- schreitender, kurz-, mittel-, langfristiger, ständiger oder vorübergehender sowie positiver oder negativer Art sein.

Zu prüfen sind dabei unter anderem folgende Wirkungen bzw. Wirkfaktoren nach Anlage 1 des BauGB: Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 39/50

▪ Bau und Vorhandensein des geplanten Vorhabens, soweit relevant einschließlich Ab- rissarbeiten ▪ Nutzung natürlicher Ressourcen (insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt), wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Res- sourcen zu berücksichtigen ist ▪ Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen ▪ Art und Menge der erzeugten Abfälle, ihre Beseitigung und Verwertung ▪ Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (z. B. durch Unfälle oder Katastrophen) ▪ Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be- rücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme durch die mögliche Betroffenheit von Gebieten mit spezieller Umweltrelevanz oder durch die Nutzung natürlicher Ressour- cen ▪ Auswirkungen des Vorhabens auf das Klima (z.B. Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit des Vorhabens gegenüber den Folgen des Klima- wandels ▪ eingesetzte Techniken und Stoffe Diese Wirkbereiche werden nachfolgend, bezogen auf die jeweiligen Schutzgüter bzw. Um- weltschutzbelange, insoweit geprüft, wie es nach gegenwärtigem Wissensstand und allge- mein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans in angemessener Weise möglich ist.

B.2.2.2 Fläche

Von den 19.240 m², die der Geltungsbereich umfasst, werden künftig 7.696 m² als Baufläche für Gebäude nutzbar sein (GRZ = 0,4 bzw. 0,8). Die GRZ kann darüber hinaus zu 50% durch Garagen, Stellplätze mit ihren Zufahrten und Nebenanlagen im Sinne des §14 BauNVO über- schritten werden. Demnach kann innerhalb des Wohnbaugebietes eine Fläche von 10.405 m² durch bauliche Anlagen versiegelt werden.

Die restlichen Bereiche bleiben unversiegelt und werden als Grünflächen genutzt.

Weiterhin werden im Vorhabenraum keine zusätzlichen Straßenverkehrsflächen in Anspruch genommen, da eine Neuerschließung von Baubereichen im Zuge der Innenentwicklung nicht notwendig ist.

Durch die Planung wird eine maßvolle Nachverdichtung innerhalb eines bestehenden Wohn- gebietes ermöglicht. Land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen der freien Landschaft werden nicht in Anspruch genommen.

Eine Überbauung führt stets zu Flächenversiegelungen mit weitreichenden Auswirkungen auf verschiedene Schutzgüter wie den Naturhaushalt, den Boden, Das Wasser usw. die in den nachfolgenden Kapiteln beim jeweiligen Schutzgut erläutert werden.

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B.2.2.3 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt

Bei Realisierung der Planung geht die Vegetation in den künftig überbauten Bereichen voll- ständig verloren. Der Verlust der vorhandenen Biotope durch die Nutzung als Wohngebiet wird im Zuge der Kompensationsmaßnahmen auf einer externen Fläche ausgeglichen.

Durch die Errichtung zusätzlicher Baukörper (in Form von Einzelgebäuden, Anbauten, Gara- gen Stellplätzen etc.) erfolgen Eingriffe in die bestehenden Hausgärten und Grünflächen. Ein Teil der vorkommenden Bäume und Sträucher wird gerodet bzw. gefällt. Auch Staudenrabat- ten, Zierrasen und Wiesenflächen werden als Lebensräume verloren gehen. Insbesondere Ubiquisten und Kulturfolger, für die die Gärten einen (Teil-)Lebensraum darstellen, werden von diesen Eingriffen betroffen sein.

Gemäß § 44 BNatSchG ist es verboten, die Fortpflanzungs- oder Ruhestätten besonders geschützter Arten zu zerstören sowie streng geschützte Arten und europäische Vogelar ten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeit er- heblich zu stören.

Um das Eintreten eines Verbots-Tatbestandes im Sinne des § 44 BNatSchG zu verhindern, sind bei der Rodung von Gehölzen grundsätzlich die Vogelschutzzeiten einzuhalten (d.h. Ro- dung nur von 01.10. bis 28.02.). Darüber hinaus ist bei ausnahmsweise zulässigen Rodungs- absichten älterer Bäume sowie vor dem (Teil-)Abriss von Gebäuden fachkundig zu prüfen, ob diese von wertgebenden Tierarten bewohnt werden. Die Rodung bzw. der Abriss sollte im Falle eines Nachweises im Winter-Halbjahr erfolgen und mit der Unteren Naturschutzbehörde des örtlichen Landratsamtes abgestimmt werden.

Die Durchgrünung des Wohngebietes bewirkt eine Minderung der Eingriffe für das Schutzgut. Verschiedene anpassungsfähige Vogelarten werden auch in den neu entstehenden Haus- gärten geeignete Habitatstrukturen finden und in das Gebiet zurückkehren. Es ist davon aus- zugehen, dass auch künftig vorwiegend Kulturfolger und Ubiquisten auf den Flächen leben werden.

Die Planung führt zu einer geringen Beeinträchtigung für das Schutzgut.

B.2.2.4 Boden

Im Zuge der Errichtung neuer Baukörper kommt es zur Versiegelung bisher unversiegelter Bodenoberflächen, wodurch der Boden seine Funktionen nicht mehr erfüllen kann. Während der Bauzeit kann eine Beanspruchung weitgehend unbelasteter Bodenflächen erfolgen, bei- spielsweise durch Baustelleneinrichtungen, Baustraßen oder durch Bodenverdichtungen beim Befahren mit Baufahrzeugen.

Sollten wider Erwarten im Rahmen der Baumaßnahmen Altablagerungen angetroffen wer- den, sind das zuständige Wasserwirtschaftsamt und das örtliche Landratsamt zu informieren.

Durch die festgeschriebene Verwendung versickerungsfähiger Beläge für private Verkehrs- und Terrassenflächen wird die Beeinträchtigung der Bodenfunktionen minimiert.

Die Planung führt zu einer geringen Beeinträchtigung für das Schutzgut.

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B.2.2.5 Wasser

Aufgrund der zusätzlichen Bodenversiegelungen wird die Niederschlagsversickerung in den betroffenen Bereichen unterbunden. Es sind jedoch keine erheblichen Beeinträchtigungen für den lokalen Wasserhaushalt und die Grundwasserneubildungsrate zu erwarten, da die Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen die negativen Auswirkungen reduzieren.

Für das örtliche Fließgewässer „Schweinnaab“ sind keine negativen Auswirkungen zu erwar- ten.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen bis mittleren Eingriff in das Schutzgut

B.2.2.6 Luft und Klima

Im Zuge der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen durch Baukörper gehen kleinklima- tisch bedeutsame Bereiche und Elemente, z.B. Rasenflächen und Gehölze, verloren. Etwa- ige Gehölzrodungen wirken sich durch den damit verbundenen Verlust des luftfilternden Blatt- werkes negativ auf die Luftqualität aus.

Aufgrund der Erweiterung des Wohnraumes und des damit verbunden erhöhten Energiebe- darfs und Anliegerverkehrs sind zusätzliche Schadstoffemissionen möglich.

Die Planung führt zu einer geringen Beeinträchtigung für das Schutzgut.

B.2.2.7 Landschaft

Die Neuaufstellung der Bebauungspläne wird sich vorteilhaft auf das Schutzgut Landschaft auswirken, da innerhalb der Neuaufstellung des Bebauungsplans, darauf geachtet wurde Teilräume mit ähnlichem Charakter zusammenzufassen und somit homogene Raumstruktu- ren entstehen.

Da die Bebauung nicht in Gebiete eingreift, die für das Landschaftserleben von wesentlicher Bedeutung sind, kommt es nicht zu erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.8 Kultur- und sonstige Sachgüter

Voraussichtlich werden von der Planung keine Kulturgüter oder sonstigen wertvollen Sach- güter betroffen sein. Werden bei Erdarbeiten kultur- oder erdgeschichtliche Bodenfunde auf- gefunden, sind diese unverzüglich dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege anzuzei- gen (Art. 8 Abs. 1 BayDSchG) sowie unverändert zu belassen (Art. 8 Abs. 2 BayDSchG). Die Fortsetzung der Erdarbeiten bedarf der Genehmigung (Art 7 Abs. 1 BayDSchG).

Risiken für das kulturelle Erbe können damit ebenfalls ausgeschlossen werden.

Die Planung führt voraussichtlich zu keinem Eingriff in das Schutzgut.

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B.2.2.9 Mensch und seine Gesundheit, Bevölkerung

Im Zuge der Erschließung und Bebauung des Geltungsbereiches können vorübergehende Lärm- und Immissionsbelastungen durch den Maschinen- und Geräteeinsatz bzw. durch tem- porären, zusätzlichen Verkehr auftreten.

Erhebliche negative Auswirkungen für das Schutzgut sind demnach nicht zu erwarten.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.10 Wechselwirkungen

Den größten Eingriff in den Naturhaushalt und die Landschaft stellt die höhere Bodenversie- gelung dar, die sich nicht nur auf die Schutzgüter, sondern auch auf deren Wechse lbezie- hungen zueinander auswirkt.

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Abbildung 16: Auswirkungen von Bodenversiegelung auf die Schutzgüter und deren Wechselwirkungen

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B.2.2.11 Belange des technischen Umweltschutzes

Vermeidung von Emissionen/Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität

Umweltauswirkungen durch Schadstoffemissionen sind durch die Einhaltung der gültigen Wärmestandards und Einbau moderner Heizanlagen zu minimieren.

Eine geringfügige Erhöhung von Luftschadstoffemissionen durch eine Zunahme des Kfz-Ver- kehrs lässt sich nicht vermeiden.

Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern

Die Abfälle sind sowohl während der Bauphase als auch im laufenden Betrieb sachgerecht zu entsorgen.

Unbelastetes Niederschlagswasser wird soweit möglich vor Ort über den belebten Boden versickert. Aufgrund der Lage in anthropogen vorbelasteten Bereichen (Überformung, Gelän- debewegungen, Eintrag von Rohstoffen) kann der Kf -Wert (Durchlässigkeitsbeiwert des Bo- dens) nicht anhand von geologischen oder hydrogeologischen Karten bewertet werden, da es sich hier nicht mehr um natürlich entstandene Bodentypen handelt. Folglich werden ver- tiefende Betrachtung eines Fachgutachters benötigt um weitere Aussagen treffen zu können. Generell kann aber davon ausgegangen werden, dass der Boden bereits stärker verdichtet ist und durch ehemalige Baumaßnahmen vorbelastet ist.

Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Nutzung von Energie

Das Plangebiet verfügt laut Energie-Atlas mit einer jährlichen Sonnenscheindauer von 1500- 1549 h/Jahr über sehr günstige Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie. 10 Die Errichtung von Photovoltaik- oder Solaranlagen ist gemäß Bebauungsplan möglich.

Durch die unter Punkt „Vermeidung von Emissionen/Erhaltung der bestmöglichen Luftquali- tät“ genannten Vorkehrungen wird auch die sparsame und effiziente Nutzung von Energie sichergestellt.

B.2.2.12 Anfälligkeit für schwere Unfälle oder Katastrophen

Das Plangebiet befindet sich außerhalb festgesetzter oder vorläufig gesicherter Über- schwemmungsgebiete, Hochwassergefahrenbereiche oder Wassersensibler Bereiche. Da das Niederschlagswasser vor Ort versickert werden soll, entsteht keine wachsende Anfällig- keit hinsichtlich der Gefahr von Sturzfluten in Siedlungsgebieten.

Die kreisfreie Stadt Weiden i. d. Oberpfalz gehört zu keiner Erdbebenzone11, d.h. die Anfäl- ligkeit gegenüber dadurch bedingten Unfällen oder Katastrophen ist äußerst gering.

10 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie: Energie-Atlas Bayern. Solarenergie. Globalstrahlung – Jahresmittel. https://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?wicket- crypt=WKRa082y_Hw&wicket-crypt=HF5VeymMRVQ [Zugriff: 21.10.2020] 11 Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (o.J.): Zuordnung von Orten zu Erdbebenzo- nen. https://www.gfz-potsdam.de/DIN4149_Erdbebenzonenabfrage/ [Zugriff: 19.10.2020] Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 45/50

B.2.2.13 Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plan- gebiete

Es liegen keine Kenntnisse darüber vor, ob die Planung in Kumulierung mit benachbarten Vorhaben, auch hinsichtlich von Gebieten mit spezieller Umweltrelevanz, zu nachteiligen Um- weltauswirkungen führen könnte.

B.3 Voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nicht-Durch- führung der Planung Würde die Planung nicht durchgeführt werden, ist die Fortführung der bisherigen Nutzungen am wahrscheinlichsten. Die anthropogene Nutzung der Fläche würde sich wie bisher auf die Schutzgüter auswirken und das Gebiet würde sich anhand der Festsetzungen des aktuell geltenden Bebauungsplans weiterentwickeln.

Würde der vorliegende Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße“ nicht aufge- stellt, könnte dies zu einer sukzessiven, ungeordneten baulichen Nachverdichtung führen. Eine solche Nachverdichtung könnte mittel- bis langfristig ein stärkeres Ausmaß annehmen, als es durch den vorliegenden Bebauungsplan mit dessen Festsetzungen zum Maß der bau- lichen Nutzung möglich wäre. Für die meisten Schutzgüter bzw. Umweltbelange wäre dies mit stärker beeinträchtigenden Auswirkungen verbunden.

Für das Schutzgut Fläche könnte hingegen mit einer noch intensiveren Nachverdichtung ei- ner externen Flächeninanspruchnahme entgegengewirkt werden. Dies würde sich jedoch ins- besondere auf die Schutzgüter Arten/Lebensräume (alter Baumbestand) sowie Orts- und Landschaftsbild (Verlust von örtlichen Grünflächen) nachteilig auswirken.

Mögliche Veränderungen können sich außerdem durch die Nutzung (z.B. gärtnerische Ge- staltung), die natürliche Dynamik (z.B. Sukzession) oder großräumige Prozesse (z.B. Klima- wandel) ergeben. Diese können sowohl bei der Durchführung als auch bei der Nicht- Durch- führung der Planung eintreten und sind schwer oder nicht prognostizierbar.

B.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Aus- gleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen

B.4.1 Maßnahmen zur Vermeidung/Verhinderung und Verringerung Eine grundsätzliche Minimierung des Eingriffs erfolgt durch Innenentwicklung eines Gebiets mit bereits bestehender Bebauung und der Fortführung der Nutzung. Das Gebiet ist bereits gut erschlossen.

B.5 Alternative Planungsmöglichkeiten Eine alternative Planungsmöglichkeit wäre die Unterlassung der vorliegenden Planung. In diesem Fall wäre eine sukzessive, ungeordnete Bauentwicklung, die nicht den Zielen des LEKs sowie anderen nachhaltigen Zielen entspricht zu erwarten. Der Umfang der dadurch verursachten Flächenversiegelungen wäre zwar vor Ort geringer, aber durch die steigende Nachfrage nach Wohnflächen würden externe Flächen zur Bewältigung der Nachfrage in An- spruch genommen.

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B.6 Zusätzliche Angaben

B.6.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Vor Ort erfolgte eine Bestandsaufnahme mit Fotodokumentation.

Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Prüffaktoren für die Schutzgüter.

Tabelle 4: Prüffaktoren für die Schutzgüter

Schutzgut zu prüfende Inhalte Fläche ▪ Umfang der Inanspruchnahme bisher unversiegelter Flächen ▪ Vorkommen und Betroffenheit von geschützten Tier- und Pflanzen- Tiere / Pflanzen / biolo- arten, gische Vielfalt ▪ Biotopen/ Lebensraumtypen und deren Beeinträchtigung ▪ Bodenart und -typ, Vorhandensein seltener, schützenswerter Bö- den ▪ Bodenaufbau und -eigenschaften, Betroffenheit von Bodenfunktio- nen und Bodenbildungsprozessen Boden ▪ Baugrundeignung ▪ Versiegelungsgrad ▪ Vorhandensein von Altlasten ▪ Verdichtung und Erosion, Schadstoffeinträge ▪ Vorhandensein und Betroffenheit von Fließ- und Stillgewässern ▪ Flurabstand zum Grundwasser Wasser ▪ Einflüsse auf Grundwasserneubildung ▪ Schadstoffeinträge ▪ Emissionen, Luftqualität ▪ Frischluftzufuhr und -transport, Luft / Klima ▪ Kaltluftproduktion und -transport ▪ Einflüsse auf Mikroklima ▪ Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, Landschaft ▪ Betroffenheit von für das Landschaftserleben bedeutsamen Flä- chen/ Strukturen Kultur- / Sachgüter ▪ Vorhandensein und Betroffenheit von Kultur- und Sachgütern ▪ Lärm- und Geruchsemissionen Mensch und ▪ Betroffenheit von für die menschliche Gesundheit relevanten Belan- seine Gesundheit / Be- gen völkerung ▪ Betroffenheit von Wegen und Infrastruktur

B.6.2 Schwierigkeiten bei Zusammenstellung der Angaben Zu den geologischen und hydrologischen Gegebenheiten sowie zur Beschaffenheit des Bau- grunds liegen keine detaillierten Informationen vor.

Zu Lärmimmissionen stehen keine Daten zur Verfügung.

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B.6.3 Referenzliste mit Quellen Für die verbal argumentative Darstellung der Umweltauswirkungen wurden die in der nach- folgenden Übersicht aufgeführten Quellen als Daten- und Informationsgrundlage verwendet:

Tabelle 5: Quellenliste der Daten- und Informationsgrundlagen

Umweltbelang Quelle

▪ Ortseinsicht am 10.05.2019 ▪ Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Tiere, Pflanzen, (LDBV) (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. https://geoportal.bay- ern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis [Zugriff: biologische Vielfalt 20.10.20] ▪ Bayerisches Fachinformationssystem Naturschutz: FIN-Web (Online Vie- wer). http://fisnat.bayern.de/finweb/ [Zugriff: 20.10.20] ▪ Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU): UmweltAtlas Bayern. Thema Boden Boden. http://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/re- sources/apps/lfu_boden_ftz/index.html?lang=de [Zugriff: 20.10.20] ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. https://geoportal.bay- ern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis [Zugriff: 20.10.20] Wasser ▪ LfU: UmweltAtlas Bayern. Thema Naturgefahren. http://www.umweltat- las.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_naturgefahren_ftz/in- dex.html?lang=de [Zugriff: 20.10.20] ▪ Ortseinsicht am 21.05.2019 Luft / Klima ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Topographische Karte. https://geoportal.bay- ern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalogNo- des=11,122 [Zugriff: 20.10.20] ▪ Ortseinsicht am 21.05.2019 ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. https://geoportal.bay- Mensch und seine ern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis [Zugriff: 20.10.20] Gesundheit ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Freizeit in Bayern. https://geopor- tal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=atkis&catalogNo- des=11,122. [Zugriff: 20.10.20] ▪ Ortseinsicht am 21.05.2019 Landschaft ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. https://geoportal.bay- ern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis [Zugriff: 20.10.20] ▪ LDBV (2012): BayernAtlas Thema Planen und Bauen. https://geopor- Kultur- und tal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=pl_bau&bgLayer=atkis&ca- sonstige Sachgüter talogNodes=11,122 [Zugriff: 20.10.20] ▪ Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie: Energie-Atlas Bayern. Solarenergie. Globalstrahlung – Jahresmittel, Nut- zungsmöglichkeiten Erdwärmesonden. https://geoportal.bayern.de/ener- gieatlas-karten/?wicket-crypt=WKRa082y_Hw&wicket-crypt=HF5VeymM- sonstige Quellen RVQ [Zugriff: 20.10.20] ▪ Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (o.J.): Zuordnung von Orten zu Erdbebenzonen. https://www.gfz-pots- dam.de/DIN4149_Erdbebenzonenabfrage/ [Zugriff: 20.10.20]

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▪ MEYNEN/SCHMIDTHÜSEN, 1953 – 1962: (Hrsg.) (1953-62): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bd. 1-9. - Remagen, Bad Godesberg (Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Selbst- verlag) ▪ SSYMANK, 1994: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz: Das Schutzgebietssystem Natura 2000 und die FFH-Richtlinie der EU.- Natur und Landschaft 69 (Heft 9): 395-406

B.7 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Die Betrachtung der Schutzgüter zum Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße" der kreisfreien Stadt Weiden i. d. Oberpfalz beschreibt und bewertet gemäß §§ 2, 2a BauGB den aktuellen Umweltzustand des Plangebietes sowie die möglichen Umweltauswirkungen des Vorhabens. Die Betrachtung der Schutzgüter informiert die Öffentlichkeit hierüber und soll den betroffenen Bürgern eine Beurteilung ermöglichen, ob und in welchem Umfang sie von den Umweltauswirkungen der Planung betroffen sein können.

Die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße" dient der Wah- rung des Stadt-Charakters und der Ordnung der Wohnsiedlung bei gleichzeitiger Ermögli- chung einer maßvollen Nachverdichtung. Homogene bauliche Strukturen werden zusam- mengefasst und jeweils in neu aufgestellten Bebauungsplänen integriert. Ziel ist es, eine nachhaltige und konfrontationsarme Entwicklung im Plangebiet zu ermöglichen.

Der Untersuchungsraum umfasst eine Fläche von etwa 19.240 m². Das Wohngebiet ist gut durchgrünt und weist einen teils älteren, naturschutzfachlich wertvollen Baumbestand auf.

Schutzgebiete gem. §§ 23-30 BNatSchG sowie Wasserschutzgebiete oder Überschwem- mungsgebiete werden von der Planung nicht berührt.

Auswirkungen auf die Schutzgüter ergeben sich im Wesentlichen durch die Innenentwick- lungspotentiale mit den damit verbundenen Eingriffen (Versiegelung) in den Naturhaushalt sowie das Orts- und Landschaftsbild.

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C Rechtsgrundlagen

▪ Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 14.06.2021 (BGBl. I S. 1802) ▪ Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 14.06.2021 (BGBl. I S. 1802) ▪ Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und über die Darstellung des Plan- inhalts (Planzeichenverordnung 1990 – PlanZV 90) in der Fassung vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Art. 3 des Gesetzes vom 14.06.2021 (BGBl. I S. 1802) ▪ Bayerische Bauordnung (BayBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14.08.2007 (GVBl. S. 588, BayRS 2132-1-B), zuletzt geändert durch § 4 des Gesetzes vom 25.05.2021 (GVBl. S. 286) ▪ Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG) in der Fassung vom 23.02.2011 (GVBl. S. 82, BayRS 791-1-U), zuletzt geändert durch § 3 des Gesetzes vom 25.05.2021 (GVBl. S. 286) ▪ Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) i. d. F. vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Art. 5 des Gesetzes vom 25.02.2021 (BGBl. I S. 306) ▪ Gemeindeordnung (GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22.08.1998 (GVBl. S. 796, BayRS 2020-1-1-I), zuletzt geändert durch § 1 des Gesetzes vom 09.03.2021 (GVBl. S. 74) ▪ Bayerisches Denkmalschutzgesetz (BayDSchG) in der in der Bayerischen Rechtssamm- lung (BayRS 2242-1-WK) veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geänd. durch Ge- setz vom 23.04.2021 (GVBl. S. 199)

D Anlagen

▪ Vorprüfung des Einzelfalls zum Verfahren nach § 13a Abs. 1 Satz 2 BauGB, TB|MARKERT PartG mbB vom 10.06.2021

Kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Bebauungsplan Nr. 340 "Mooslohe IV - Fliederstraße", Vorentwurf vom 28.06.2021 Begründung 50/50 Stadt Weiden i.d.OPf. Kreisfreie Stadt

Vorprüfung des Einzelfalls

Zum Verfahren nach § 13 a Abs. 1 Satz 2 BauGB Bebauungspläne „Mooslohe I, II, III und IV“, Stadt Weiden i.d.OPf.

Auftraggeber: Stadt Weiden Vertreten durch den Oberbürgermeister Jens Meyer Dr.-Pfleger-Straße 15 92637 Weiden i.d.OPf.

Planverfasser:

TB MARKERT Stadtplaner * Landschaftsarchitekt PartG mbB Alleinvertretungsberechtigte Partner: Peter Markert, Stadtplaner und Landschaftsarchitekt Matthias Fleischhauer, Stadtplaner Adrian Merdes, Stadtplaner Rainer Brahm, Landschaftsarchitekt Amtsgericht Nürnberg PR 286 USt-IdNr. DE315889497

Pillenreuther Str. 34 90459 Nürnberg [email protected] www.tb-markert.de

Bearbeitung: Dipl.-Ing. (FH) Rainer Brahm Landschaftsarchitekt

B. Sc. Nicolas Schmelter Landschaftsplaner

Planstand 10 .06.2021

Stadt Weiden in der Oberpfalz, Vorprüfung des Einzelfalls nach Anlage 2 BauGB, Stand 10.6.2021 Seite 2

1 Anlass und Auftrag

Die Stadt Weiden i.d.OPf. verfolgt das Ziel, das Wohnungsangebot im Innenbereich des Ge- meindegebietes zu sichern und nachhaltig zu entwickeln. Aktuell bemisst sich das zulässige bauliche Maß nach dem rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 60/61 26 145 „Für das Bauge- biet Mooslohe nördl. der Abzweigung Merklsteig u. südl. d. Schweinnaab“ aus dem Jahr 1964. Aufgrund verschiedener Festsetzungen, wie beispielsweise der sehr engen, starren Baugrenzen, ist der Bebauungsplan nicht mehr zeitgemäß und lässt kaum bauliche Entwick- lungen zu. Um mehr Flexibilität zu ermöglichen und Möglichkeiten zur Innenentwicklung zu schaffen, soll der Bebauungsplan Nr. 145 in 4 Teilbereichen (Mooslohe I bis IV) geändert werden. Ziel der Planung ist es, die bauliche Entwicklung im Gebiet in geordnete und landschaftsver- trägliche Bahnen zu lenken. Mit dem geplanten Vorhaben sollen die Rahmenbedingungen für eine sinnvollen und nachhaltige bauliche Entwicklung geschaffen werden. Durch die Änderung im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB, sollen folgende Ziele erreicht werden: ▪ Ungeordnete Verdichtung und ungeordnete bauliche Entwicklung verhindern ▪ Begrenzung der Versiegelung im Plangebiet ▪ Schaffung von Rahmenbedingungen für zukünftige vertragliche Entwicklungen ▪ Steuerung der baulichen Entwicklung ▪ Förderung der ökologischen Durchgängigkeit ▪ Förderung einer nachhaltigen und gewünschten Innenentwicklung Da das Plangebiet aufgrund seiner Ausdehnung (20.000 m² - 70.000 m² Baufläche) dem Verfahren nach § 13a Abs. 1 Satz 2 BauGB zuzuordnen ist, ist die Durchführung einer Vor- prüfung des Einzelfalls notwendig.

2 Rechtliche Grundlagen

Die Bebauungsplanänderung wird als Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13a BauGB aufgestellt, da sie gemäß § 13a Abs. 2 BauGB Maßnahmen der Innenentwicklung dient. Die Anwendung des beschleunigten Verfahrens wird für die vorliegende Bebauungs- planänderung als angemessen eingeschätzt, da nachfolgende Kriterien erfüllt werden: ▪ Der Umgriff des Plangebiets beträgt zwischen 20.000 und 70.000 m² und unterliegt somit § 13a Abs. 1 Satz 2 BauGB. Folglich ist die Durchführung einer Vorprüfung des Einzelfalls zwingend notwendig. ▪ Durch die Bebauungsplanänderung wird keine Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach UVPG oder nach Landesrecht unterliegen. ▪ Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter bestehen nicht.

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- ▪ Auch bestehen keine Anhaltspunkte für die notwendige Beachtung von Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. Im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB kann gem. Abs. 2 Nr. 1 für die vorliegenden Bebauungsplanänderung auf folgende Inhalte und Verfahrensschritte verzichtet werden: ▪ Nach § 13 Abs. 2 Nr. 1 BauGB kann auf die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB sowie der Behörden und Träger öffentlicher Belange ge- mäß § 4 Abs. 1 BauGB verzichtet werden. Diese soll aber auf Wunsche der Ge- meinde durchgeführt werden. ▪ Nach § 13 Abs. 3 BauGB kann von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, dem Umweltbericht nach § 2a BauGB, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind sowie von der zusam- menfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 4 BauGB abgesehen werden. § 4c BauGB ist nicht anzuwenden. Eingriffe, die aufgrund der Aufstellung der Bebauungsplanänderung zu erwarten sind, gelten als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 6 vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig.

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3 Prüfbogen zur Vorprüfung

Bebauungspläne „Mooslohe I, II, III und IV“ Stadt Weiden i.d.OPf. Bearbeitung: TB-MARKERT, Stadtplaner * Landschaftsarchitekten PartG mbB Prüfung Zulässigkeit für Anwendung des beschleunigten Verfahrens: Größe der festzusetzenden Grundfläche 20.000 bis < 70.000 m² gem. § 13a Abs. 1 S. 2 Nr. 2 u. S. 3 BauGB 1. Merkmale des Bebauungsplans, insbesondere in Bezug auf Ausmaß/ Bedeutung gegeben?

ja nein

1.1 das Ausmaß, in dem der Bebauungsplan einen Rahmen im Sinne des § 14b Abs. 3 des

☐ ☒ Gesetzes über die Umweltverträglichkeit setzt Bedarf, Größe, Standort: Das Bebauungsplangebiet umfasst eine bereits vorhandene, großteils historische Sied- lungsstruktur, die ausschließlich durch Wohnnutzung geprägt ist. Für den Geltungsbe- reich des Bebauungsplanes existiert ein veralteter Bebauungsplan. Die bauliche Ent- wicklung richtet sich zurzeit nach dem rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 60/61 26 145 „Für das Baugebiet Mooslohe nördl. der Abzweigung Merklsteig u. südl. d. Schwein- “ aus dem Jahr 1964. Um eine geordnete Innenentwicklung voranzutreiben, stellt die Stadt Weiden i.d.OPf. die qualifizierten Bebauungspläne „Mooslohe I bis IV“ auf, die den Bebauungsplan Nr. 145 in 4 Teilbereichen ändern. Im Zuge des Verfahrens werden folgende Bebauungspläne aufgestellt: • Bplan Nr. 337 Mooslohe I – Moosfurtsiedlung • Bplan Nr. 338 Mooslohe II – südliche Mooslohstraße • Bplan Nr. 339 Mooslohe III – Rehmühlbach Viertel • Bplan Nr. 340 Mooslohe IV - Fliederstraße Das Gebiet soll insgesamt als Allgemeines Wohngebiet festgesetzt werden. Für das ge- samte Gebiet wird eine GRZ von 0,3-0,4 festgelegt. Hierdurch wird der bestehende Cha- rakter rechtskräftig festgesetzt. Die Bebauungspläne weisen folgende Bauflächen und GRZs auf: • Mooslohe I: WA: 43.973 m² x 0,3 (GRZ) = 13.192 m² WR: 3.306 m² x 0,4 (GRZ) = 1.322 m² • Mooslohe II: WA: 11.519 m² x 0,4 (GRZ) = 4.608 m² • Mooslohe III: WA: 103.742 m² x 0,4 (GRZ) = 41.497 m² • Mooslohe IV: WA: 18.164 x 0,4 (GRZ) = 7.266 m² Unter Berücksichtigung der GRZ von 0,3 bzw. 0,4 ergibt sich somit eine ermöglichte bauliche Grundfläche von ca. 67.885 m². Umgang mit Ressourcen: Es handelt sich um eine Maßnahme der Innenentwicklung, wodurch keine zusätzlichen Ressourcen im Außenbereich in Anspruch genommen werden.

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Raumordnung: Die Planung steht den Erfordernissen der Raumordnung nicht entgegen. Die Planung setzt damit keinen Rahmen für die Entscheidung über die Zulässigkeit von Vorhaben, wie er in § 14b (3) UVPG beschrieben ist. 1.2 das Ausmaß, in dem der Bebauungsplan andere Pläne und Programme be- B-Plan ☐ ☒ einflusst wider- spricht diesen

ja nein Regionalplan Region Oberpfalz-Nord ☐ ☒ Der Regionalplan weist Weiden i.d.OPf. als Oberzentrum aus. Es befindet sich im Stadt- und Umlandbereich Amberg/Sulzbach-Rosenberg sowie Wei- den i.d.OPf.. Laut des Anhang B II Siedlungswesen Abs. 1 des Regionalplans Oberpfalz-Nord lautet es: „Im Umland des Oberzentrums Amberg und des Mittelzentrums Sulzbach-Rosenberg, des Oberzentrums Weiden i.d.OPf. und des möglichen Mittelzentrums Neustadt a.d. Waldnaab sowie im Umland des Mittelzentrums Schwandorf soll auf die Ordnung der Siedlungsentwick- lung hingewirkt werden. Die Siedlungstätigkeit soll möglichst auf Siedlungs- einheiten an Entwicklungsachsen oder an leistungsfähigen Verkehrswegen gelenkt werden.“ Landesentwicklungsprogramm ☐ ☒ In der Strukturkarte des Landesentwicklungsprogramms liegt Weiden i.d.OPf. innerhalb des ländlichen Raums mit Verdichtungsansatz. Darüber hinaus be- steht in der Region besonderer Handlungsbedarf. Flächennutzungsplan (FNP) ☐ ☒ Der rechtsgültige Flächennutzungsplan stellt innerhalb des Geltungsberei- ches des Bebauungsplanes Allgemeine Wohngebiete und Mischgebiete dar.

☐ Berichtigung Flächennutzungsplan erforderlich ☒ ☐ Landschaftsplan (LP) ☐ ☒ Im FNP mit integriertem Landschaftsplan finden sich keine besonders zu be- rücksichtigen Angaben für das Plangebiet Andere Pläne (Verkehrswegeplanungen des Bundes, Ausbaupläne gemäß ☐ ☒ Luftverkehrsgesetz, Lärmminderungspläne, Luftreinhaltepläne, Abfallwirt- schaftskonzepte oder -pläne, etc.) 1.3. die Bedeutung des Bebauungsplans für die Einbeziehung umweltbezogener, einschließ- ☐ ☒ lich gesundheitsbezogener Erwägungen, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der nachhaltigen Entwicklung Eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Weiden i.d.OPf. wird durch die Stärkung der In- nenentwicklung gefördert, Flächeninanspruchnahme im Außenbereich wird vermieden. Schutz von Ressourcen − Boden: Das Plangebiet liegt im Überschneidungsbereich zweier Bodentypen dabei handelt es sich einerseits, um „997b Besiedelte Flächen mit anthropogenen überprägten Bodenfor- men und einem Versiegelungsgrad <70 % (Bodenkundlich nicht weiter differenziert) und andererseits um „72b fast ausschließlich Gley und Braunerde-Gley aus (skelettführen- dem) Sand (Talsediment)“. Das Plangebiet liegt in den geologischen Einheiten „Terrassenschotter und -sand, un- gegliedert“ sowie „Kalk-, Mergel- u. Tonstein; nach SE zunehmend Dolomitstein, sandig

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u. Sandstein“. Es liegen keine besonderen Bodenausbildungen vor. Durch die beste- hende Wohnbaunutzung ist der Boden anthropogen überprägt. − Wasser: Im Plangebiet befindet sich die „Schweinnaab“ ein hier kanalisiertes Fließgewässer, wel- ches von Westen nach Osten durch das Plangebiet läuft. Am östlichen Rand des Plan- gebietes mündet erst der Mooslohgraben und dann der Sauerbach in die Schweinnaab ein. Entlang der südlichen Grenze des Bebauungsplans grenzt der Rehmühlbach (Gewässer III. Ordnung) an. Das Wasserrecht am Rehmühlbach wurde an das Tiefbauamt der Stadt Weiden i.d.OPf. übertragen. − Altlasten: Innerhalb des Plangebietes befindet sich eine Altlastverdachtsfläche auf dem Grundstü- cken „Mooslohstraße 93“. Eine Prüfung findet zurzeit statt aber es liegen noch keine Erkenntnisse vor. − Ortsbild: Der vorhandene historisch gewachsene Siedlungscharakter zeichnet sich durch eine in- homogener Bautypologie und kleinteilige Grünbereiche aus. Die bestehenden Qualitäten sollen durch die Planung gesichert werden. − Erholung: Öffentliche Grün- und Freiflächen sind im Planungsgebiet vereinzelt vorhanden. Erhal- tenswerte Baumbestände sind im Wesentlichen im Bereich von einigen Privatgärten vor- handen. Im öffentlichen Straßenraum sind nur wenige Straßenbäume vorhanden. Eine ausreichende Ein- und Durchgrünung des Wohngebietes ist auch künftig durch die ent- sprechende Festsetzung von Baugrenzen möglich. Dadurch kann auch künftig das Orts- bild gewahrt werden. − Nachhaltigkeit – energetische/ökologische: In der Stadt Weiden i.d.OPf ist die Nutzung von Photovoltaik oder Solarthermie generell möglich. − Nachhaltigkeit – soziale Die Planung berücksichtigt insbesondere den Ortsbezug und Identität durch Erhalt und Sicherung der vorhandenen Baustruktur und Fortentwicklung des gewachsenen Gebäu- debestands. Private Grün- und Freiflächen stehen auch künftig für die Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung. 1.4 die für den Bebauungsplan relevanten umweltbezogenen, einschließlich gesundheitsbe- ☐ ☒ zo gen Probleme Bestehende Vorbelastungen durch Lärm (Verkehrslärm, Gewerbelärm, Sport- und Frei- zeitlärm) liegen im Wirkungsbereich nicht vor. Sonstige Beeinträchtigungen durch Erschütterung, Gerüche, Hochspannungsleitungen und Funkanlagen sind nicht vorhanden. 1.5 die Bedeutung des Bebauungsplans für die Durchführung nationaler und B-Plan wider- ☐ ☒ europäischer Umweltvorschriften spricht diesen ja ne in B-Plan beinhaltet/betrifft: ☐ Schutzgebiete / schützenswerte Flächen nach Nr. 2.6 ☐ ☒ ☐ RL 91/676/EWG: Aktionsprogramme ☐ ☒

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☒ RL 92/43/EWG (FFH-RL): Artenschutz / Biotopverbund ☐ ☒ ☐ naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ☐ ☒ Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung findet keine Anwendung, da kein ausgleichpflichtiger Eingriff vorliegt. ☐ Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) ☐ ☒

2. Merkmale der möglichen Auswirkungen und der voraussichtlich betroffe-Auswirkungen Einschät- nen Gebiete insbesondere in Bezug auf zu erwarten zung der Auswirkun ja nein gen

☐ Bestandssichernder B-Plan ☐ ☒ 2.1 die Wahrscheinlichkeit, Dauer, Häufigkeit und Umkehrbarkeit der Auswirkungen a) Mensch, einschließlich menschlicher Gesundheit ☐ ☒ Keine negativen Auswirkungen b) Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt ☐ ☒ Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine Auswirkungen auf den lokalen Bestand bzw. die lokale Population be- troffener Arten oder die biologische Vielfalt zu erwarten sind. c) Boden ☐ ☒ Zurzeit richtet sich das bauliche Maß nach dem rechtskräftigen Bebau- ungsplan Nr. 60/61 26 145 aus dem Jahr 1964. Durch die Neuaufstel- lung von Bebauungsplänen können negative Auswirkungen auf das Schutzgut gemindert bzw. verhindert werden. d) Wasser – Oberflächenwasser ☐ ☒ Die Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine erheblichen Auswirkungen auf Oberflächengewässer zu erwarten sind. e) Wasser – Grundwasser ☐ ☒ Die Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine erheblichen Auswirkungen auf das Grundwasser zu erwarten sind. f) Wasser – Sturmflut/Hochwasser ☐ ☒ Die Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine erheblichen Auswirkungen auf die Hochwassersituation zu erwar- ten sind.. g) Luft ☐ ☒ Die Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Luft zu erwarten sind. h) Klima ☐ ☒ Die Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Klima zu erwarten sind. i) Landschaft(sbild) ☐ ☒ Durch Festsetzungen in den neuen Bebauungsplänen können erhebli- che Auswirkungen auf das Ortsbild verhindert werden.

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j) Kultur- und sonstige Sachgüter ☐ ☒ Die Projektspezifische Wirkungen sind voraussichtlich so gering, dass keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut zu erwarten sind.. k) Wechselwirkungen ☐ ☒ Aus den bekannten Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern er- geben sich keine neuen relevante Aspekte. Negative Wechselwirkungen sind nicht zu erkennen. 2.2 Den kulmulativen und grenzüberschreitenden Charakter der Auswirkungen a) den kumulativen Charakter der Auswirkungen ☐ ☒ Auswirkungen anderer Pläne, Programme bzw. Vorhaben erstrecken sich auf das B-Plan-Gebiet ☐ ☒ Auswirkungen des B-Plans erstrecken sich über die Grenzen hinaus b) den grenzüberschreitenden Charakter der Auswirkungen ☐ ☒ 2.3 die Risiken für die Umwelt, einschließlich der menschlichen Gesundheit (zum Beispiel bei Unfällen) a) Risikopotenzial des Standortes ☐ ☒ Durch die geplanten Vermeidungsmaßnahmen oder Festsetzungen können Risiken ausgeschlossen bzw. minimiert werden. b) Risiken durch Altlasten /Altlastverdachtsflächen ☐ ☒

☒ Nicht vorhanden / Inanspruchnahme vermeidbar

☐ Inanspruchnahme erforderlich

2.4 den Umfang und die räumliche Ausdehnung der Auswirkungen Auswirkungen des B-Plans erstrecken sich über die Grenzen hinaus ☐ ☒

☐ ☒ - Bei den geplanten Baugebietsfestsetzungen sind Auswirkungen auf Nachbargebiete nicht zu erwarten. ☐ ☒

Auswirkungen des B-Plans erstrecken sich über die kommunalen Gren- zen hinaus Verlagerungseffekte zu erwarten 2.5 die Bedeutung und die Sensibilität des voraussichtlich betroffenen Ge- biets auf Grund der besonderen natürlichen Merkmale, des kulturellen Erbes, der Intensität der Bodennutzung des Gebiets jeweils unter Be- rücksichtigung der Überschreitung von Umweltqualitätsnormen und Grenzwerten.

☐ Überschreitung von Umweltqualitätsnormen bzw. Grenzwerten ☐ ☒ durch den Bebauungsplan zu erwarten. Es erfolgt keine Mehrversiegelung des Planungsgebietes im Vergleich zum rechtsgültigen Bebauungsplan.

☐ Besonders bedeutendes bzw. sensibles Gebiet betroffen ☐ ☒ Der Charakter der Siedlung wird durch die Planung nicht beeinträchtigt. Die städtebauliche Qualität wird über die Festsetzungen des Bebau- ungsplanes gesichert.

Stadt Weiden in der Oberpfalz, Vorprüfung des Einzelfalls nach Anlage 2 BauGB, Stand 10.6.2021 Seite 9

2.6 Folgende Gebiete Gebiete Einschät vorhanden zung der Auswirk Ja nein ungen 2.6.1 Natura 2000-Gebiete nach § 7 Absatz 1 Nummer 8 des Bundesnatur- ☐ ☒ schutzgesetzes 2.6.2 Naturschutzgebiete gemäß § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes, so- ☐ ☒ weit nicht bereits von Nummer 2.6.1 erfasst. 2.6.3 Nationalparke gemäß § 24 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit ☐ ☒ nicht bereits von Nummer 2.6.1 erfasst. 2.6.4 Biosphärenreservate und Landschaftsschutzgebiete gemäß den §§ 25 und 26 des Bundesnaturschutzgesetzes. a) Biosphärenreservat ☐ ☒ b) Landschaftsschutzgebiet ☐ ☒ 2.6.5 Gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 des Bundesnaturschutzge- ☐ ☒ setzes 2.6.6 Wasserschutzgebiete gemäß § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes, Heil- ☐ ☒ quellenschutzgebiete gemäß § 53 Absatz 4 des Wasserhaushaltsgeset- zes, sowie Überschwemmungsgebiete gemäß § 76 des Wasserhaus- haltsgesetzes. a) Wasserschutzgebiete ☐ ☒ b) Heilquellenschutzgebiet ☐ ☒ c) Überschwemmungsgebiet ☐ ☒ 2.6.7 Gebiete, in denen die in den Gemeinschaftsvorschriften festgelegten ☐ ☒ Umweltqualitätsnormen bereits überschritten sind. 2.6.8 Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte, insbesondere Zentrale Orte im ☒ ☐ Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 2 des Raumordnungsgesetzes. in amtlichen Listen oder Karten verzeichnete Denkmäler, Denkmalen- ☐ ☒ sembles, Bodendenkmäler oder Gebiete, die von der durch die Länder bestimmten Denkmalschutzbehörde als archäologisch bedeutende Landschaften eingestuft worden sind. a) Baudenkmal ☐ ☒ b) Bodendenkmal ☐ ☒ c) Archäologisch bedeutende Landschaften ☐ ☒ Nationale Naturmonumente nach § 24 des Bundesnaturschutzgesetzes ☐ ☒ (Nr. 2.3.3 Anlage 2 UVPG) Naturdenkmäler nach § 28 des Bundesnaturschutzgesetzes (Nr. 2.3.5 ☐ ☒ Anlage 2 UVPG) geschützte Landschaftsbestandteile, einschließlich Alleen, nach § 29 ☐ ☒ des Bundesnaturschutzgesetzes (Nr. 2.3.6 Anlage 2 UVPG)

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3. Gesamteinschätzung der Einzelfallprüfung nach Anlage 2 BauGB:

Die Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 zum BauGB genannten Kriterien hat ergeben, dass mit dem geplanten Bebauungsplan keine erheblichen Umweltauswirkungen – soweit zum Zeitpunkt dieser Vorprüfung erkennbar – zu erwarten sind.

Empfehlung zur Durchführung einer Umweltprüfung:

☒ Umweltprüfung nicht erforderlich Zu beachtende Auflagen:

Sonstige Hinweise:

☐ Umweltprüfung erforderlich Insbesondere zu klärende Sachverhalte

verwendete Abkürzungen: BauGB Baugesetzbuch UVPG Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz B-Plan Bebauungsplan WRRL EU-Wasserrahmenrichtlinie GRZ Grundflächenzahl verwendete Farben: positive Auswirkung keine / geringe Auswirkung Erhebliche Auswirkung Auswirkung nur im Zusammenhang mit anderen Krite- rien sachgerecht einzuschätzen

Aufgestellt: Nürnberg, den 10.06.2021

Rainer Brahm, Dipl.-Ing. (FH), Landschaftsarchitekt

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