Deutschland

JUSTIZ der Hooligan-Randale erarbeitet. Da- nach soll den Schlägern künftig ein be- Fahrverbot für Schläger fristetes Fahrverbot drohen, wenn sie mit dem eigenen Auto zur Prügelei an- rst forderte der Bundesinnenmini- gereist sind. Von dem Fahrverbot (bis Ester, Manfred Kanther (CDU), in der zu sechs Monaten) „soll die Justiz im- vergangenen Woche die Einrichtung ei- mer dann Gebrauch machen, wenn ein ner Arbeitsgruppe „Hooligan-Bekämp- Kraftfahrzeug bei der Vorbereitung ei- fung“. Dann meldete sich der Vorsitzen- ner Straftat eine Rolle spielt“, so der de der Innenministerkonferenz, Walter Kommissionsvorsitzende Horst Eyl- Zuber (SPD) aus Rheinland-Pfalz, mit mann (CDU). Neben Hooligans wären dem Hinweis, eine solche Arbeitsgruppe davon auch jene Täter bedroht, die mit gebe es bereits seit 1991 („Das hat Herr dem Auto zum Einbruch vorfahren oder Kanther offenbar übersehen“). Dabei vorher per Pkw die Werkzeuge für den hat die von Bundesjustizminister Ed- Bruch besorgt haben. Auch der SPD- zard Schmidt-Jortzig (FDP) eingesetzte Rechtsexperte Jürgen Meyer hält ein Kommission zur Reform des strafrecht- Fahrverbot für sinnvoll, „weil das Auto lichen Sanktionensystems längst einen insbesondere bei jüngeren Leuten eine konkreten Vorschlag zur Bekämpfung Statusangelegenheit ist“. AP Fahrzeugkontrolle bei Fußballfans

GEHEIMDIENSTE Nachgefragt Foertsch muß gehen Klebt Kinkel! er Chef der Abteilung Sicherheit/ In der FDP gibt es Streit dar- DAbwehr des Bundesnachrichten- über, wer die Partei auf ihren dienstes (BND), Volker Foertsch, 63, soll Wahlplakaten vertreten soll. neuer Leiter der BND-eigenen Agenten- Mit wem soll die FDP werben? schule werden. Das Bundeskanzleramt BEFRAGTE FDP- hat beschlossen, den im März unter mit dem GESAMT WÄHLER Spionageverdacht geratenen und mitt- Ehrenvorsitzenden lerweile offiziell rehabilitierten Foertsch Hans-Dietrich Genscher 35 34 im Herbst auf den neuen Posten abzu- Außenminister schieben. Im Juni hatte die Parlamenta- 34 61 rische Kontrollkommission des Bundes- Wirtschaftsminister tags dem Kanzleramt sogar empfohlen, Günter Rexrodt 15 16 den BND-Sicherheitschef in den einst- Generalsekretär weiligen Ruhestand zu versetzen. Grund 12 19 hierfür war ein schweres Zerwürfnis zwischen Foertsch und BND-Präsident Parteivorsitzenden 10 33 Hansjörg Geiger über die dienstin- terne Behandlung der Spionagevor- würfe. Zudem hat das Kanzleramt dem Emnid-Umfrage für den SPIEGEL BND überraschend vorgeschlagen, vom 14. bis 15. Juli; Angaben in Prozent; Mehrfachnennungen möglich; 1001 Befragte die Sicherheitsabteilung vollständig aufzulösen.

der spiegel 30/1998