Zeitschrift des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften

Ausgabe 01/2018 Themen

Studium mit Spieltrieb: Hochschule Harz stellt Studie zu Fußball-Schiedsrichtern in Sachsen-Anhalt vor

Erfolgreicher Projektabschluss: Workshop „Vermessung der Wirtschaftsförderung am Fachbereich“

Eine Frage der Verfassung: Prof. Dr. Christian Hillgruber von der Universität Bonn zu Gast am Fachbereich Verwaltungswissenschaften 02 Inhalt

Inhaltsverzeichnis

03 Editorial 15 Studium mit Zukunft an der Hoch- 29 Herbstkonferenz der Hochschul-Rek- 04 Vom Klassenzimmer in den Hörsaal schule Harz Neue Studierende im toren des öffentlichen Dienstes Das erste Mal Hochschulluft schnup- berufsbegleitenden Master-Studiengang Neues Forschungsprojekt am Fachbe- pern – Schülerinnen und Schüler der 11. Public Management reich Verwaltungswissenschaften Klassen der Berufsbildenden Schulen 17 Studie der Bertelsmann-Stiftung: 30 Was heißt eigentlich Rechtsstaat und Aschersleben-Staßfurt zu Gast auf dem Hochschule Harz unter den besten acht wie sichert man die Herrschaft des Halberstädter Campus Von den Besten lernen – Der Master-Stu- Rechts im Staat? 04 Hochschulgezwitscher diengang Public Management 31 Forschung mit Zukunft Das WiföLAB auf 05 Bücherbörse am Fachbereich 18 36. Halberstädter Vorlesung dem Forum der Wirtschaftsförderer in Berlin Verwaltungswissenschaften Die „Küsten-Krimis“ von Prof. Dr. Hardy 32 Erfolgreicher Projektabschluss Studierende entdecken neue Seiten Pundt Workshop „Vermessung der Wirtschafts- 05 Hochschulgezwitscher 19 Kunst auf dem Halberstädter Campus förderung am Fachbereich“ 06 HORIZON Kompakt, Leipzig - Orientie- Ausstellung „Malgalerie“ mit Zeichnungen 33 Internationales Vertreterin der CUT aus rung für Studieninteressierte und Malereien Inhaftierter Bloemfontein/Südafrika zu Besuch in Studierende der Hochschule Harz stellten 20 Auf zu neuen Ufern Studierende entwi- Halberstadt Studiengänge vor ckeln Marketingstrategie für Deutschlands 06 Kreative Denkanstöße Workshop Crea- größten künstlichen See 34 Forschung und Kooperation tive Writing 21 Neue Perspektiven in Genf Studienfahrt 34 Fachbereich Verwaltungswissenschaf- 07 FEM-Power-Projekt Starke Frauen zu des Studiengangs Europäisches Verwal- ten vertieft interdisziplinäre Koope- Gast auf dem Halberstädter Campus tungsmanagement ration mit der Gedenkstätte Langen- 08 Bundespolitik hautnah erleben 22 Vertiefungsrichtung Personalmanage- stein-Zwieberge Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer ment Studierendenprojekt der Hoch- 35 Neues Praxis- und Forschungsnetz- zu Gast am Fachbereich Verwaltungswis- schule Harz mit Seniorenzentrum werk Erster nationaler Forschungswork- senschaften 22 Personalia Anne Herrmann, LL.M. shop der Hochschulen des öffentlichen 09 Eine Frage der Verfassung 23 In Planung Neuer dualer Studiengang Dienstes in Berlin Prof. Dr. Christian Hillgruber von der Uni- Verwaltungsinformatik – Betriebswirt- 36 Landkreis erarbeitet sich ein Zukunfts- versität Bonn zu Gast an der Hochschule schaftliches IT-Management papier Workshop zum Leitbild in der Harz 24 Hochschule Harz vergibt 35 Deutsch- Kulturfabrik Haldensleben 10 Zwei Jahrzehnte im Zeichen Europas landstipendien 12. Stifterabend auf dem 37 E-Learning für die Kommunen der Zu- Ehemaliges Mitglied des Europäischen Wernigeröder Campus bietet festliche kunft Digitale Lernplattform in Planspie- Parlaments zu Gast am Fachbereich Atmosphäre len zur wirkungsorientierten Steuerung Verwaltungswissenschaften 25 Fairness in Wissenschaft und For- erprobt schung Neues Team für Gleichstellungs- 11 Aus dem Fachbereich arbeit an der Hochschule Harz 39 Fachbeitrag 11 Orientierungstage Wintersemester 39 Distributed Ledger und Block- 2017/18 Erstes Zusammentreffen – Stu- 26 Interview chain-Technologien – Was steckt dierende lernen ihre Hochschule kennen 26 Vertretungsprofessorin dahinter? 12 Semesterauftakt Wintersemester Dr. Katja Michalak 2017/2018 Begrüßung der neuen Studie- 27 Assessor juris Thomas Krummrey 41 Publikation renden 13 Erfolgreicher Abschluss 28 Forschung & Kooperation Erste Absolventen im berufsbegleitenden 28 Kooperation des Fußballverbandes Master-Studiengang Wirtschaftsförderung Sachsen-Anhalt e.V. und der Hoch- 14 Beste Stimmung Alumni, Studierende, schule Harz Studium mit Spieltrieb: Mitarbeiter und Förderer feiern beim Hochschule Harz stellt Studie zu Fuß- Fachbereichsevent FB4YOU ball-Schiedsrichtern in Sachsen-Anhalt vor Editorial 03

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Nichts ist beständiger als der Wandel!“ Dieser allseits bekannte waltungsökonomie.“ Sowohl das Innenministerium als auch die Ausspruch kommt am Fachbereich Verwaltungswissenschaften kommunalen Spitzenverbände in Sachsen-Anhalt haben bereits gleich in mehrfacher Weise zum Tragen. Denn auf den Fachbereich alle notwendigen Vorbereitungen dafür getroffen, dass ab dem 1. kommen nicht nur personelle, sondern auch strukturelle Änderun- September 2018 erstmals seit 20 Jahren wieder Anwärter-Studie- gen in 2018 zu. rende in Halberstadt ihr Studium antreten werden: Nicht zuletzt ein Im personellen Bereich werden uns nicht nur Frau Herrmann, wichtiger Beitrag für die Zukunftssicherung am Fachbereich Ver- sondern auch Prof. Dr. Andreas Schmid verlassen. Während Frau waltungswissenschaften! Herrmann u.a. die Schlaglichter, die Sie gerade in der Hand halten, And last, but not least endet am 28. Februar 2018 die dann mitt- und viele andere Dinge im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit orga- lerweile 12-jährige Amtszeit des aktuellen Dekanats, unter dessen nisiert hat, hat Prof. Dr. Schmid vor allem viel Arbeit in den neu organisatorischer Regie nicht nur die Bologna-Umstellung von geplanten dualen Studiengang „Verwaltungsinformatik“ gesteckt. Diplom auf Bachelor/Master, sondern auch die Re-Akkreditierung Ob und inwieweit diese Arbeit jetzt doch noch für den Fachbereich 2013 erfolgte. Wolfgang Beck als Prodekan und ich danken noch- erfolgreich gestaltet werden kann, ist derzeit noch nicht ganz klar. mals allen für die tatkräftige und wohlwollende Unterstützung in Klar und in den konkreten Konturen schon deutlich erkennbar ist den vergangenen Jahren. die Umsetzung von dualen Studiengangsvarianten für die bei- Es gibt für 2018 also viel Neues – Seien wir gespannt darauf! den Bachelor-Studiengänge „Öffentliche Verwaltung“ und „Ver- Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen dieser neuen Ausgabe

Ihr Dekan

Prof. Dr. Jürgen Stember Dekan [email protected] 04 Kurzmeldung

Vom Klassenzimmer in den Hörsaal Das erste Mal Hochschulluft schnuppern – Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen der Berufsbildenden Schulen Aschersleben-Staßfurt zu Gast auf dem Halberstädter Campus * Mandy Ebers

Was soll ich studieren? Diese Frage be- wegt Schülerinnen und Schüler schon be- vor sie ihr Abitur in der Tasche haben. Über 50 Mädchen und Jungen der 11. Klassen der Berufsbildenden Schulen Aschers- leben-Staßfurt nutzten die Möglichkeit, sich Anfang Januar 2018 im Rahmen eines Exkursionstages auf dem Halberstädter Campus über Studienangebote der Hoch- schule Harz zu informieren. Eine weitere Premiere für die Gymnasias- ten: Sie besuchten ihre erste Vorlesung bei Dr. Christoph Goos, der seit dem Som- mersemester die Professur für Öffentliches Recht am Fachbereich Verwaltungswissen- schaften vertritt. Der Rechtswissenschaft- ler brachte den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens nahe.

Bild: Die erste Vorlesung für die Schülerin- nen und Schüler der 11. Klassen der Berufs- bildenden Schulen Aschersleben-Staß­furt.

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected]

Hochschulgezwitscher Kurzmeldung 05

Bücherbörse am Fachbereich Verwaltungswissenschaften Studierende entdecken neue Seiten * Milena Larissa Kuhnle

Wer sich für ein Studium der Verwaltungs- wissenschaften entscheidet, kommt an Gesetzestexten und Fachliteratur nicht vorbei. Bücher, die für das Studium benö- tigt werden, wurden zu Beginn des Win- tersemesters 2017/18 in der Bibliothek der Hochschule Harz auf dem Campus Hal- berstadt angeboten. Studierende aller Semester konnten für ei- nen kleinen Obolus Bücher verkaufen und auch selbst neue Literatur erwerben. Auch Verlage stellten Bücher, einzelne Ge- setzestexte und Vorschriftensammlungen zur Ansicht zur Verfügung.

* Milena Larissa Kuhnle Studierende im Studiengang Öffentliche Verwaltung [email protected]

Hochschulgezwitscher 06 Kurzmeldung

HORIZON Kompakt, Leipzig - Orientierung für Studieninteressierte Studierende der Hochschule Harz stellten Studiengänge vor * Zehra Senol und Jonas Böhler

Alljährlich stehen Abiturientinnen und Ab- oder verwaltungswissenschaftlichen Prä- iturienten vor der gleichen Frage: Studium gung waren, erhielten wichtige Hinweise. oder Berufsausbildung? Informationen Viele der Besucher hatten sich bereits im zum Studium, die Suche nach dem richti- Vorfeld über die Angebote der Hochschule gen Studiengang – die HORIZON Kompakt Harz informiert und suchten noch weitere ist die Anlaufstelle für Studieninteressierte. persönliche Beratung und den Erfahrungs- Am 2. und 3. September 2017 informierten austausch. die Studierenden Zehra Senol und Jonas Böhler, die den Bachelor-Studiengang „Öffentliche Verwaltung“ absolvieren, über Studienangebote ihrer Hochschule. Besonders Studieninteressierte, die auf der Suche nach einem praxisnahen Studi- Bild: Studierende auf der HORIZON kom- um mit einer wirtschaftlichen, technischen pakt in Leipzig.

* Studierende Zehra Senol Studierender Jonas Böhler Studiengang Öffentliche Verwaltung Studiengang Öffentliche Verwaltung [email protected] [email protected]

Kreative Denkanstöße Workshop Creative Writing * Mandy Ebers

Von der E-Mail bis hin zur Abschlussarbeit: Dr. André Niedostadek Anfang Dezember Texte begleiten Studierende nicht nur in 2017, welche Werkzeuge und Techniken den Semestern ihres Studiums. Auch spä- Studierende nutzen können. ter in ihrem Berufsleben zählt Schreiben zu den Schlüsselqualifikationen. Im Work- shop „Creative Writing – Schreibstrategien Bild: Wertvolle Tipps zum Thema Schrei- für Studium und Beruf“ des Career Ser- ben erhielten Studierende von Prof. Dr. vices der Hochschule Harz erklärte Prof. André Niedostadek.

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Kurzmeldung 07

FEM-Power-Projekt Starke Frauen zu Gast auf dem Halberstädter Campus * Mandy Ebers

1

Begriffe wie Vielfalt, Gender oder Diversity sind in aller Munde. Im Rahmen des ESF- finanzierten FEM-Power-Projekts sprach Dr. Isabell Lisberg-Haag am 2. November 2017 am Fachbereich Verwaltungswissen- schaften in Halberstadt zum Thema „Frau- enpower, Vielfalt, Campuskultur – was heißt das eigentlich?“ Sie informierte über aktuelle Entwicklungen und regte die Teilnehmerinnen und Teilneh- mer dazu an, ihre Vorstellungen, Einschät- zungen und Erfahrungen zu Themen wie Chancengleichheit oder zur Bedeutung von Religion und Herkunft zu reflektieren. Die aktive Diskussion konnte im sich an- schließenden World-Café vertieft werden. 2 Bild 1: Vielfalt, Frauenpower und Identität: Dr. Isabell Lisberg-Haag sprach vor Stu- dierenden der Hochschule Harz.

Bild 2: Aktive Diskussion: Die Studieren- den tauschten ihre Ideen mit der Referentin aus.

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 08 Kurzmeldung

Bundespolitik hautnah erleben Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer zu Gast am Fachbereich Verwaltungswissenschaften * Anne Herrmann

Spannende Einblicke in den Arbeitsalltag Bundestages für Harz und Salzland. Die beit ausmacht. Heike Brehmer ist stellver- einer Bundestagsabgeordneten erhielten Abgeordnete der CDU berichtete im Nach- tretende Vorsitzende im Bundesvorstand die Studierenden am Fachbereich Verwal- gang zur Bundestagswahl über aktuelle der Kommunalpolitischen Vereinigung der tungswissenschaften der Hochschule Harz Entwicklungen in Berlin. CDU und CSU in Deutschland und konn- in Halberstadt am 14. November 2017. Sie betonte ihre Nähe zur Kommunalpolitik, te auch hier über ihre Erfahrungen aus der Heike Brehmer ist Mitglied des Deutschen die einen wichtigen Teil ihrer politischen Ar- Praxis berichten.

Bild: Heike Brehmer MdB im Hörsaal auf dem Campus Halberstadt.

* Anne Herrmann, LL.M. Lehrbeauftragte an der Hochschule Harz [email protected] Kurzmeldung 09

Eine Frage der Verfassung Prof. Dr. Christian Hillgruber von der Universität Bonn zu Gast an der Hochschule Harz * Mandy Ebers

Politisch und auch verfassungsrechtlich Sein Vergleich der spanischen Verfassung Bild 1: In Fragen des Rechts in bester brandaktuell – die Krise im spanischen Ka- mit dem Grundgesetz des Bundesrepublik Verfassung: Prof. Dr. Christian Hillgruber talonien. Der Rechtswissenschaftler und In- Deutschland offenbarte, welche Grundla- von der Universität Bonn. haber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht gen es für Unabhängigkeitsbewegungen in Bild 2: Die politische Lage in Spanien der Rechts- und Staatswissenschaftlichen beiden Ländern aus rechtlicher Perspek- bewegt die Studierenden. Fakultät der Universität Bonn, Prof. Dr. Chris- tive gäbe und zeigte das Spannungsfeld tian Hillgruber, sprach am 9. November 2017 zwischen Recht und Politik auf. am Fachbereich Verwaltungswissenschaf- In der sich anschließenden Diskussion mit ten genau zu diesem politischen Brenn- den Studierenden konnten weitere Fragen punkt-Thema. Der Experte für Verfassungs- vertieft werden, etwa zu möglichen Kon- recht beleuchtete nicht nur die Grundlagen stellation neuer Staaten sowie der Bezug des Völkerrechts, sondern gab eine verfas- zum EU-Recht. sungsrechtliche Bewertung der Situation.

1 2

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 10 Kurzmeldung

Zwei Jahrzehnte im Zeichen Europas Ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments zu Gast am Fachbereich Verwaltungswissenschaften * Holger Selig

Über seine Tätigkeit als Abgeordneter den Verträgen von Maastricht, Nizza und des Europäischen Parlaments berichtet dem seit dem 1. Dezember 2009 in Kraft Dr. Horst Schnellhardt im November 2017 getretenen Vertrag von Lissabon, habe am Fachbereich Verwaltungswissenschaf- das Europäische Parlament umfassende- ten in Halberstadt. Der ehemalige Euro- re Legislativ-, Haushalts- und Kontrollbe- paabgeordnete blickte auf 20 Jahre zu- fugnisse gegenüber den übrigen Organen rück, die er von 1994 bis 2014 in Straßburg erhalten. Derzeit habe das Parlament das und Brüssel verbrachte. Er schilderte, wie Recht, gemeinsam mit dem Ministerrat an er die führenden Spitzenpolitiker der Euro- der inhaltlichen Ausgestaltung von Rechts- päischen Union, u.a. auch , vorschriften der Europäischen Union mit- im Rahmen seiner Arbeit aus unmittelbarer zuarbeiten und diese gemeinsam zu ver- Nähe erlebt hat. Der studierte und pro- abschieden. Das Parlament müsse auch movierte Tierarzt aus Halberstadt saß im bei anderen wichtigen Entscheidungen letzten Parlament und wirkte im Ausschuss seine Zustimmung geben, wie etwa beim des Parlaments für Umweltfragen, Volks- Austrittsabkommen mit Großbritannien, gesundheit und Lebensmittelsicherheit. erklärte Dr. Horst Schnellhardt. Schließlich Zudem war er stellvertretendes Mitglied im könne das Parlament die Kommission auf- Ausschuss für Entwicklung. fordern, Vorschläge für Gesetze zu erarbei- ten, wenn es dieses für erforderlich halte. Da er vor seiner Tätigkeit im Europapar- Auch wähle es den Kommissionspräsiden- lament zunächst Mitglied des Landtags ten und habe die Mitentscheidungskompe- Bild: Dr. Horst Schnellhardt im Hörsaal auf von Sachsen-Anhalt war, fiel ihm in seiner tenz bei der Auswahl der Kommissare. dem Campus Halberstadt. Anfangszeit besonders auf, dass die Kom- Zur Gastvorlesung erschienen über 150 petenzen als Europaparlamentarier, im interessierte Studierende, die Fragen zur Gegensatz zu denen eines Landtagspoli- parlamentarischen Arbeit, zu den Wahlen tikers, sehr eingeschränkt gewesen seien. der führenden Unionsrepräsentanten und Mit den Änderungen der Gesetzlichkeiten, zum „Brexit“ an Dr. Schnellhardt stellten.

* Holger Selig Lehrbeauftragter für das Modul Europa [email protected] Aus dem Fachbereich 11

Orientierungstage Wintersemester 2017/18 Erstes Zusammentreffen – Studierende lernen ihre Hochschule kennen * Mandy Ebers

Wo finde ich was und viele wertvolle Neben wichtigen Informationen zum Se- verschiedene Vorträge. Wichtige Themen Tipps: Bevor das erste Semester rich- mesterablauf, zum Aufbau des Studiums wie Gleichstellung, Hochschulsport, Nach- tig anfing, konnten sich die neuen Stu- und zur Struktur der Hochschule nahmen haltigkeit und Integration wurden ebenso dierenden an den Orientierungstagen die neuen Studierenden der Studiengän- vorgestellt wie die Sozialberatung des Stu- des Fachbereichs Verwaltungswissen- ge Öffentliche Verwaltung, Verwaltungs- dentenwerks und das Sprachenzentrum schaften am 14. und 15. September 2017 ökonomie, Europäisches Verwaltungsma- der Hochschule. Tipps für das Studenten- einen Überblick über ihre Hochschule nagement und Public Management zum leben und zu weiteren Aktivitäten an der verschaffen. ersten Mal im Hörsaal Platz und hörten Hochschule gab der Fachschaftsrat. Auch eine Stadtführung und der Besuch 1 2 der Kostbarkeiten des Halberstädter Dom- schatzes standen auf dem Programm, be- vor sich die neuen Studierenden in lockerer Atmosphäre im Studenten-Café Canapé besser kennenlernen und erste Kontakte knüpfen konnten.

Bild 1: Im Hörsaal: Hier werden die Studie- rende noch viele Stunden bei ihren Vorle- sungen verbringen. Bild 2: Wichtige Informationen und Hinwei- se für die neuen Studierenden Bild 3: Neu auf dem Campus Halberstadt

3

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 12 Aus dem Fachbereich

Semesterauftakt Wintersemester 2017/18 Begrüßung der neuen Studierenden * Mandy Ebers

Ein herzliches Willkommen am Fachbereich Im Namen der Stadt Halberstadt hieß Timo bieten sich den Absolventen des Fachbe- Verwaltungswissenschaften der Hoch- Günther, Leiter des Geschäftsbereichs des reichs Verwaltungswissenschaften sehr schule Harz empfingen am 18. Septem- Oberbürgermeisters, die neuen Studieren- gute berufliche Aussichten, sowohl im öf- ber 2017 über 200 Studierende des ersten den willkommen. Sein Aufruf galt ebenfalls fentlichen Sektor als auch in der Privatwirt- Semesters. Sie haben sich für die Bache- dem Engagement der Erstsemester-Stu- schaft.“ Nicht nur Branchen übergreifend, lor-Studiengänge Öffentliche Verwaltung, dierenden: „Halberstadt bietet viele Mög- sondern auch über die Grenzen Sach- Verwaltungsökonomie und Europäisches lichkeiten sich einzubringen und zu helfen, sen-Anhalts hinaus, stehe den Absolven- Verwaltungsmanagement eingeschrieben etwa im Bereich der Vereine oder der Kul- ten eine erhebliche Breite an beruflichen oder vertiefen ihr Wissen im Master-Stu- tur.“ Chancen zur Auswahl, so der Dekan. diengang Public Management. Der Rektor Gute fachliche Gründe für die Wahl der der Hochschule Harz, Prof. Dr. Folker Ro- Hochschule Harz als Alma Mater benannte land, begrüßte die frisch Immatrikulierten. der Dekan des Fachbereichs Verwaltungs- Bild 1: Prof. Dr. Folker Roland, Rektor der Er ermunterte sie dazu, sich neben dem wissenschaften der Hochschule Harz, Prof. Hochschule Harz. Fokus auf ihr Studium auch bei studenti- Dr. Jürgen Stember: „Vor dem Hintergrund Bild 2: Prof. Dr. Jürgen Stember, Dekan des schen Aktivitäten einzubringen. eines tiefgreifenden Wandlungsprozesses Fachbereichs Verwaltungswissenschaften

1 2

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Aus dem Fachbereich 13

Erfolgreicher Abschluss Erste Absolventen im berufsbegleitenden Master-Studiengang Wirtschaftsförderung

* Mandy Ebers

Premiere am Fachbereich Verwaltungs- der Praxis entwickelt. Eingebunden in das der Hochschule Harz konnte er sein Wis- wissenschaften in Halberstadt: Den Lernkonzept wird das Netzwerk des Wirt- sen über Zusammenhänge und Hintergrün- deutschlandweit einzigen berufsbe- schaftsförderungslabors (WiföLAB) der de vertiefen und die Ansprache gegenüber gleitenden Master-Studiengang Wirt- Hochschule Harz mit bundesweit über 70 potenziellen Interessenten verbessern. schaftsförderung haben die ersten Wirtschaftsförderungen und zahlreichen „Es ist mir möglich, noch qualifizierter zu Absolventen nach vier Semestern Stu- Lösungsanbietern für die kommunale Wirt- entscheiden. Daher kann ich sowohl die dienzeit Ende August 2017 erfolgreich schaftsförderung.“ Zertifikatskurse als auch den Master-Stu- abgeschlossen. Heino Bubach-Bernhardt, Leiter des Im- diengang Wirtschaftsförderung nur weiter- mobilienservice der Wirtschaftsagentur empfehlen“, erklärt der Absolvent. Dekan Prof. Dr. Jürgen Stember gratu- Neumünster GmbH, erklärt: „Als einer Hintergrund des Angebots sind die Anfor- lierte Philipp Sievert, Ria Baumann und der ersten Absolventen bin ich sehr stolz, derungen einer modernen Verwaltung an Heino Bubach-Bernhardt. Zuvor hatten dass ich mein Wissen direkt für den Er- qualifizierten Nachwuchs auf Fach- und die drei Teilnehmer bereits mehrere be- folg meiner Heimatstadt Neumünster ein- Führungsebene. Wirtschaftsförderungen rufsbegleitende Zertifikatskurse an der setzen kann. Ich war auf der Suche nach sind ein Bindeglied zwischen Verwaltungen Hochschule Harz abgelegt und sich so einem umfassenden, aber auch tiefgrün- und Unternehmen. Mit effizienten Metho- für die Abschlussphase des jüngst erfolg- digen Studienangebot. Beides habe ich den und Technologien sowie einer hohen reich akkreditierten Master-Studiengangs am Fachbereich Verwaltungswissenschaf- Serviceorientierung sind sie in die Entwick- Wirtschaftsförderung qualifiziert. Prof. Dr. ten gefunden.“ Heino Bubach-Bernhardt lung von Kommunen eingebunden und tra- Stember erklärt das Konzept: „Sowohl begleitet Unternehmen im gesamten Pro- gen aktiv zur Wettbewerbsfähigkeit bei. der Zertifikatskurs als auch der Master-Stu- zess ihrer Ansiedlung am Standort – „von Weiterführende Informationen zum Studi- diengang wurden nach den Erfordernissen den ersten Gesprächen bis zu dem Zeit- enangebot unter: https://www.hs-harz.de/ der kommunalen Wirtschaftsförderung punkt, an dem der Bürgermeister das Band studium/fb-verwaltungswissenschaften/ und in enger Kooperation mit Partnern aus durchschneidet.“ Durch das Studium an wirtschaftsfoerderung-ma/

Bild 1: Professor Dr. Jürgen Stember (Dekan des Fachbereichs Verwaltungs- wissenschaften), Katharina Engelmann (Koordinatorin des Studiengangs), Philipp Sievert (Kultur- und Tourismusmanager, Stadtverwaltung Burg), Ria Baumann (Ma- gistrat der Stadt Offenbach am Main, Wirt- schaftsförderung und Liegenschaften), Heino Bubach-Bernhardt (Leiter Immobili- enservice, Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH Neumünster), Emanuel Hesse (Lei- ter des Wirtschaftsförderungslabors).

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 14 Aus dem Fachbereich

Beste Stimmung Alumni, Studierende, Mitarbeiter und Förderer feiern beim Fachbereichsevent FB4YOU * Mandy Ebers

1 Über 170 Gäste zog es am 29. Sep- tember 2017 nach Halberstadt auf den Campus der Hochschule Harz. Bereits zum zweiten Mal lud der Fachbereich Verwaltungswissenschaften zum Jah- resevent FB4YOU – Dein Fachbereich für dich – ein.

Der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Jür- gen Stember, begrüßte seine Gäste mit dem inzwischen schon zur Tradition gewordenen Anstich des Freibierfasses. „Der Abend ist gleichermaßen für Alumni, Studierende und Erstsemester, aber auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dozentinnen und Dozenten sowie Ehemalige gedacht. FB4YOU soll Ge- legenheit bieten, sich kennenzulernen, sich auszutauschen oder einfach nur zu feiern“, so Prof. Dr. Jürgen Stember. Die Erinnerungen an die Studienzeit konn- 3 ten im Innenhof der Hochschule unter frei- te die Band „Drei G“. Bis 2 Uhr nachts erfüll- em Himmel aufgefrischt werden. Die Gäste ten zwei DJs den historischen Festsaal der kamen nicht nur an der Bar miteinander ins Hochschule mit modernen Klängen und er- Gespräch. Für genügend Schwung und die möglichten den Gästen, den Abend in vollen richtige musikalische Beschleunigung sorg- Zügen zu genießen.

2

Bild 1: Beste Stimmung beim Fachbereichs­ event FB4YOU. Bild 2: Erinnerungen auffrischen oder sich austauschen: Im Innenhof kamen die Gäste zusammen. Bild 3: Der Dekan des Fachbereichs Ver- waltungswissenschaften, Prof. Dr. Jürgen Stember, eröffnete die Veranstaltung, die bereits zum zweiten Mal stattfand.

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Aus dem Fachbereich 15

Studium mit Zukunft an der Hochschule Harz Neue Studierende im berufsbegleitenden Master-Studiengang Public Management

* Mandy Ebers

Studieren oder arbeiten? Für alle, die bin ich für die Stadt Leipzig tätig. Die Stadt an und arbeiten mit Partnern aus der Praxis beides wollen, bietet die Hochschule wächst rasant, das stellt auch die Verwal- zusammen“, erklärt Prof. Dr. Schneidewind. Harz berufsbegleitende Studiengän- tung vor neue Aufgaben. Ich möchte mich Das neu erworbene Wissen kann so auch ge. Einer dieser Studiengänge ist der weiterentwickeln und für den höheren unmittelbar in den Berufsalltag einfließen. Master-Studiengang Public Manage- Dienst qualifizieren. An der Hochschule Ein Vorteil, auf den sich auch Maria Eli- ment am Fachbereich Verwaltungswis- Harz ist das in einer überschaubaren Zeit sabeth König freut. Sie hat bereits an der senschaften. Public Manager arbeiten möglich“, sagt der Student. Für die nächs- Hochschule Harz Öffentliche Verwaltung in vielen Bereichen – ob in Wirtschaft, ten vier Semester wird er während der Vor- studiert. Ihr Weg führte zurück an ihre Alma Sport und Kultur, Wissenschaft und lesungszeit jeden Freitag und Samstag an Mater – nach einem Jahr Berufserfahrung, Gesundheit, Umwelt, Innere Sicherheit der Hochschule Harz verbringen. Ein Auf- das eine der Zulassungsvoraussetzungen oder Finanzen. Sie übernehmen an- wand, der sich für ihn lohnt. „Ich freue mich für den berufsbegleitenden Master-Stu- spruchsvolle Managementfunktionen darauf, zum Beispiel mehr über Steue- diengang Public Management ist. „Ich im höheren Verwaltungsdienst des öf- rungs- und Kontrollinstrumente zu erfahren arbeite im Rechnungsprüfungsamt des fentlichen Sektors. und mein strategisches Denken zu erwei- Landkreises Jerichower Land und möchte tern und zu vernetzen.“ In seinem Vorhaben unter anderem meine Verhandlungstechni- Darauf bereitet sie das Studium am Fach- wird er von seinem Arbeitgeber unterstützt. ken und Kenntnisse für Berichterstellungen bereich Verwaltungswissenschaften der „Die Verwaltungen und Institutionen haben erweitern. Da ich bereits meinen Bachelor Hochschule Harz optimal vor: „Planen, erkannt, dass es in vielen Fällen sinnvoll am Fachbereich Verwaltungswissenschaf- Führen und Lenken: Im berufsbegleiten- ist, ihre eigenen Mitarbeiter weiter zu qua- ten absolviert habe, kenne ich den Campus den Master-Studiengang trifft Anspruch lifizieren, ihnen flexible Arbeitszeiten zu und die Dozenten und fühle mich bestens auf Vielseitigkeit. Mit der Entscheidung, ermöglichen oder Weiterbildungstage an- aufgehoben.“ berufsbegleitend zu studieren, stellen Sie zurechnen“, so der Leipziger. Pro Jahrgang werden maximal 25 Stu- sich einer großen Herausforderung“, so Damit Beruf und Studium gut miteinander dierende für das berufsbegleitende Mas- Studiengangskoordinator Prof. Dr. Thomas vereinbart werden können, folgt der Ablauf ter-Studium Public Management zugelas- Schneidewind bei der Begrüßung der 16 des Studiums einem durchdachten Zeit- sen. Dadurch ist eine intensive Betreuung neuen Studierenden im Wintersemester plan. „Der wöchentliche Präsenzunterricht durch die Dozenten gegeben. Das schätzt 2017/2018. und etwaige Block- und Freistellungspha- auch Heike Muthmann. Die Diplom-Ver- Eine Herausforderung, der sich auch Mi- sen werden optimal miteinander kom- waltungsökonomin arbeitet im Ministerium chael Laux bewusst ist. Der 33-jährige biniert. Bereits während ihres Studiums der Finanzen in . „Die Arbeit in Master-Student arbeitet im Personalamt wenden die Studierenden ihr Wissen in kleinen Gruppen ist aus meiner Sicht sehr der Stadt Leipzig. „Bereits seit 10 Jahren Übungen sowie Team- und Praxisprojekten effektiv und für mich besser geeignet als ein

1 2 3 16 Aus dem Fachbereich

4

Fernstudium. Diese Rahmenbedingungen Dr. Schneidewind. „Das ist aus unserer Bild 1: Michael Laux hat im Wintersemes- und mein Wunsch, mich weiter zu qualifi- Sicht die Zukunft.“ ter 2017/2018 sein Master-Studium an der zieren, waren für mich gute Gründe, mich Weitere Informationen zum Studiengang Hochschule Harz begonnen. für das Studium an der Hochschule Harz zu Public Management finden Sie auf der Bild 2: Der Halberstädter Campus ist Ma- entscheiden.“ Webseite der Hochschule Harz unter fol- ria Elisabeth König bestens vertraut. Sie hat Der Studiengang ist interdisziplinär auf- gendem Link: bereits ihr Bachelor-Studium an der Hoch- gebaut und vermittelt neben verwaltungs- https://www.hs-harz.de/studium/fb-ver- schule Harz absolviert und schließt nach ei- rechtlichem und betriebswirtschaftlichem waltungswissenschaften/public-manage- nem Jahr in der Praxis die Master-Phase an. Fachwissen auch methodische, soziale ment-ma/ Bild 3: Heike Muthmann schätzt die klei- und kommunikative Kompetenzen. „Die Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester nen Lerngruppen und den guten Kontakt Studierenden setzen sich mit wirtschaftli- 2018/2019 endet am 15. Juli 2018. Der Stu- zu Kommilitonen und Dozenten. chen und rechtlichen Fragen auseinander diengang kann auch als konsekutives Pro- Bild 4: Der berufsbegleitende Master-Stu- und schaffen durch ihr flexibles Denken gramm in Vollzeit absolviert werden. Weitere diengang Public Management im Winterse- und Handeln dienstleistungsorientierte Lö- Informationen zum konsekutiven Master-Stu- mester 2017/2018 mit Studiengangskoordi- sungen für komplexe Sachverhalte. Durch diengang Public Management finden Sie hier: nator Prof. Dr. Thomas Schneidewind. qualifizierte Mitarbeiter wird eine kosten- https://www.hs-harz.de/studium/fb-ver- günstige und effektive Modernisierung der waltungswissenschaften/public-manage- öffentlichen Verwaltung möglich“, so Prof. ment-vollzeit/

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Aus dem Fachbereich 17

Studie der Bertelsmann-Stiftung: Hochschule Harz unter den besten acht Von den Besten lernen – Der Master-Studiengang Public Management * Mandy Ebers

Mehr Erfolg durch starke Netzwerke: Die um erlangten Kompetenzen, wie die Suche sind die Befunde der Bertelsmann-Stiftung Herausforderungen für zukünftige Fach- von geeigneten Partnern für ein Netzwerk eindeutig. Das Verhältnis zwischen Verwal- und Führungskräfte in Verwaltungen und der Austausch untereinander, lassen tung, Politik und Gesellschaft steht im Fo- sind groß. Gesetzliche Reglements sind sich direkt im Berufsleben anwenden. kus der Lehre. Studierende beschäftigen umzusetzen, demgegenüber gibt es vie- Im Rahmen der Erhebung der Bertels- sich mit der Kernfrage, wie in einem Staat le innovative Ideen und neue Strukturen mann-Stiftung wurden Studienmodule an politische Entscheidungen getroffen und in der Gesellschaft. Damit der Spagat 28 Universitäten, Hochschulen und Fach- politische Inhalte umgesetzt werden. Hier gelingt und gemeinsame Ziele leichter hochschulen analysiert. Der Master-Stu- urteilen die Experten der Bertelsmann-Stif- erreicht werden, helfen Netzwerke. Die- diengang Public Management der Hoch- tung, dass „umsetzungsspezifische Fra- se neuen Aufgaben müssen angehende schule Harz gehört zu den besten acht, so gen, Herausforderungen und Strategien Mitarbeiter bearbeiten und deshalb be- das Ergebnis der Experten. (…) den Studierenden nähergebracht wer- reits im Studium gut vorbereitet werden. Für das Modul „Verwaltung und Öffentlich- den.“ keit“ unter Leitung von Professor Dr. André Der Bezug zur Praxis und die Vermittlung Die Bertelsmann-Stiftung ging in einer Niedostadek lautet das Urteil der Studie: Hier von wichtigen Kompetenzen, die tatsäch- aktuellen Studie der Frage nach, welcher werden Schlüsselkompetenzen vermittelt, lich im Berufsleben gebraucht werden, sind Studiengang in Deutschland zukünftigen insbesondere für „die Gestaltung der Bezie- damit laut Analyse der Bertelsmann-Stif- Mitarbeitern auf Führungsebene in Kom- hung zwischen Verwaltung und Bürgerschaft tung gegeben. Die Inhalte des Master-Stu- munalverwaltung und gesellschaftlichen sowie zwischen Verwaltung und Medien“. diengangs Public Management versetzen Organisationen relevante Inhalte vermit- Studierende lernen in einem speziellen Trai- Studierende in die Lage, mit ihren zukünf- telt. Schwerpunkt der Untersuchung ist ning bürgerorientiert zu kommunizieren. Sie tigen Herausforderungen souverän umzu- die Netzwerkarbeit. Besonderes Gewicht erlangen und üben so wichtige Fähigkeiten, gehen. kommt dabei neben dem theoretischen etwa Empathie und aktives Zuhören. Fundament vor allem der Vermittlung von Auch für das Modul „Verwaltung und Po- Schlüsselqualifikationen zu. Die im Studi- litik“ von Professor Dr. Frank Altemöller Public Management studieren an der Hochschule Harz – Jetzt bewerben!

Ob Wirtschaft, Sport und Kultur, Bildung, Wissenschaft und Gesundheit, Umwelt, In- nere Sicherheit oder Finanzen – Public Ma- nager haben verantwortungsvolle Aufga- ben im öffentlichen Sektor und im höheren Verwaltungsdienst. Die Studienzeit beträgt vier Semester und kann in Vollzeit oder be- rufsbegleitend absolviert werden. Weitere Informationen – auch zu Zulas- sungsvoraussetzungen und aktuellen Be- werbungsfristen – finden Sie auf der Web- seite der Hochschule Harz unter: https://www.hs-harz.de/studium/fb-ver- waltungswissenschaften/public-manage- ment-ma/

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 18 Aus dem Fachbereich

36. Halberstädter Vorlesung Die „Küsten-Krimis“ von Prof. Dr. Hardy Pundt * Mandy Ebers

1 Eigentlich ist es die Geoinformatik, die im Mittelpunkt seiner Arbeit steht. Prof. Dr. Hardy Pundt lehrt in dieser Disziplin am Fachbereich Automatisierung und Infor- matik an der Hochschule Harz. Nach For- schung und Lehre geht der Professor einer besonderen Leidenschaft nach: Er schreibt Krimis. Mitte November 2017 las Hardy Pundt in der Hochschulbibliothek auf dem Halber- städter Campus aus einigen seiner Kri- minalromane, darunter „Wattentod“ und „Friesenwut“. Geografisch haben seine sogenannten Küsten-Krimis eine Verbin- dung in den Norden. Der Hochschullehrer und Autor stammt von der Insel Memmert und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Ostfriesland. Die Kriminallyrik ist sein jüngst entdecktes Talent. Dem Halberstäd- ter Publikum trug er zum Abschluss der Le- sung sein neuestes Werk vor. Die Halberstädter Vorlesung hat am Fach- lange Tradition und fand bereits zum 36. ihre Werke einem interessierten Hoch- bereich Verwaltungswissenschaften eine Mal statt. Sie gibt Autoren die Möglichkeit, schulpublikum zu präsentieren.

2 3

Bild 1: Lesung mit spannender Atmosphä- Bild 2: Das Publikum in der Hochschulbib- Bild 3: Im anschließenden Interview mit re: Prof. Dr. Hardy Pundt und seine Krimi- liothek auf dem Campus Halberstadt. Prof. Dr. André Niedostadek. nalliteratur.

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Aus dem Fachbereich 19

Kunst auf dem Halberstädter Campus Ausstellung „Malgalerie“ mit Zeichnungen und Malereien Inhaftierter * Mandy Ebers

1 Unfreiheit in Bildern – Die Ausstellung „Malgalerie“ zeigte von November 2017 bis Februar 2018 Werke von Inhaftierten aus den Haftanstalten Sachsen-An- halts. Die Darstellungen spiegeln die Auseinandersetzung der Inhaftierten mit ihrer Lebenssituation und geben Aufschluss über den inneren Entwick- lungsprozess der Häftlinge.

Die Ausstellung wurde am 1. November 2017 von Ralf Burgdorf, Präsident des Landesjustizprüfungsamts Sachsen-An- halt, eröffnet. Initiator der „Malgalerie“ ist der Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung e.V. Bereits zum 19. Mal rief der Verband zum Malwettbewerb auf. Ziel ist es, das Leben im Vollzug trans- parent zu machen und die Folgen für die

2 Gesellschaft aufzuzeigen. „Die Menschen, die in der Unfreiheit leben, erlangen durch die Kunst eine innere Freiheit und Würde“, sagt Edith Gehrmann, die als ehemalige Bewährungshelferin Mitglied der Jury des Malwettbewerbs ist. Vor der Ausstellung an der Hochschule Harz waren die Werke bereits im MDR Landesfunkhaus in Sach- sen-Anhalt zu sehen.

Bild 1: Vernissage der Ausstellung „Malga- lerie“ am 1. November 2017. Bild 2: Ralf Burgdorf, Präsident des Lan- desjustizprüfungsamts Sachsen-Anhalt, er­ öffnete die Ausstellung.

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 20 Aus dem Fachbereich

Auf zu neuen Ufern Studierende entwickeln Marketingstrategie für Deutschlands größten künstlichen See * Miriam Schmidt

Den Geiseltalsee bei Merseburg über- schen mit Handicap könnte der Geiseltal- regional als Tourismusort bekannter zu see zu einem attraktiven Reiseziel auch für machen, das war das Ziel von drei Studie- Personen werden, die auf Barrierefreiheit renden der Verwaltungswissenschaften angewiesen sind. Die Studierenden regten an der Hochschule Harz in Halberstadt. in diesem Zusammenhang ein barrierefrei- Durchgeführt wurde das Projekt zur Stei- es Campingangebot und einen 24-Stunden gerung des Bekanntheitsgrades unter erreichbaren Pflegedienst an. Die Koope- der Leitung von Prof. Dr. Sabine Elfring ration mit Reiseunternehmen, die gezielt und in Zusammenarbeit mit dem Bür- diese Zielgruppe bedienen, würde für das germeister der Goethestadt Bad Lauch- nötige überregionale Marketing sorgen. städt, Christian Runkel. Uns war es wichtig, im Rahmen des Projek- tes ein Alleinstellungsangebot für den See „Bei einem ersten Gespräch am 19.10.2017 Für die Gruppe der Angler könnten weitere zu erarbeiten, damit sich der Geiseltalsee mit dem Bürgermeister in Bad Lauchstädt Anreize für einen Besuch am Geiseltalsee auch in den möglichen Aktivitäten spürbar und anschließender Besichtigung des geschaffen werden, indem Informationen von seiner Konkurrenz abhebt. Dem Trend Aussichtsturmes ‚Seeblick – Klobikauer wie der Fischbesatz, die Fänge am See nach Abwechslung und Abenteuer folgend, Höhe’ konnten wir, Lukas Friedrichs, Mi- oder auch eine Tiefen- und Gewässerkar- schlug die Projektgruppe einen fest im See riam Schmidt und Christin Weber, einen te zugänglich gemacht werden. Viele, die integrierten Hindernisparcours in Anleh- Eindruck von der atemberaubenden Größe in ihrer Freizeit diesem Hobby nachgehen, nung an die TV-Show ‚Ninja Warrior’ vor. und der faszinierenden Silhouette des Sees wollen schon vor dem Antritt eines Angel­ Mit dem Motto ‚Pirat’ wird der Parcours zu erhalten. Eigentlich schade, dass dieses ausfluges die Wahrscheinlichkeit eines einem besonderen Erlebnis. Dieses Thema schöne Fleckchen Erde bisher nur wenig entsprechenden Fangerfolges einschät- wird durch den Parcoursaufbau in Form ei- bekannt ist. Dabei muss sich der Geisel­ zen und wählen hiernach ihr Reiseziel aus. nes Schiffes und dem Hissen der schwar- talsee auch hinsichtlich seines Freizeitan- Überregionale Bekanntheit des Geiseltal- zen Piratenflagge, bei erfolgreichem Absol- gebotes nicht verstecken. Vor Ort kann die sees bei dieser Zielgruppe kann über You- vieren der Hindernisse, widergespiegelt. Natur nicht nur bei sportlichen Aktivitäten tube Videos von Größen wie Big Fish Media Verschiedene Schwierigkeitsgrade ermög- wie dem Segeln, Tauchen, Wandern und oder Cyprid Hill erlangt werden, wenn die- lichen, auch beim Zuschauen, Spaß für die Rad fahren genossen werden, sondern se Angelausflüge am Geiseltalsee veröf- ganze Familie. auch bei einem gemütlichen Essen an der fentlichen würden. Darüber hinaus könnte Einen kleinen Erfolg hat das Projekt schon Marina Mücheln oder einer Weinprobe auf ein Angelverleih die Voraussetzungen für jetzt zu verzeichnen: Wir haben uns vorge- dem ‚Weinberg Goldener Steiger’. Kurzentschlossene schaffen, spontan eine nommen, auf alle Fälle als Touristen an den Aus dem ehemaligen Kohleabbaugebiet Rute auszuwerfen. See zu reisen. Das Projekt war für uns eine wurde in den letzten 26 Jahren ein an- Eine weitere Idee unserer Projektgruppe spannende Erfahrung, die unser Studium sehnliches Erholungs- und Freizeitgebiet bestand in der Ausgestaltung von barrie- definitiv bereichert hat. Abzuwarten bleibt, gestaltet. Dies stellt eine enorme Entwick- refreien Reisen. Inspiriert wurden wir durch welche Anregungen tatsächlich am Gei- lung dar, wenn man bedenkt, dass der das bestehende Angebot für Menschen mit seltalsee umgesetzt werden, aber schon letzte Kohlenzug erst am 30. Juni 1993 aus Handicap zu tauchen. Es könnte durch bar- jetzt, so viel kann man sagen, ist der Gei- dem Geiseltal fuhr und damit die Kohle- rierefreies Angeln oder auch Segeln ergänzt seltalsee eine Reise wert.“ förderung beendete. Trotz alledem gibt es werden. Eine gute Basis für die barrierefreie großes Potential für den mit einem Umfang Fortbewegung am See ist durch den as- von 41 Kilometern und einer Wasserfläche phaltierten Rundradweg schon vorhanden. Bild: Projekt mit Seeblick: Christin Weber, von rund 18 Quadratkilometern größten Mit kleineren Umbaumaßnahmen und der Lukas Friedrichs, Christian Runkel und Mi- künstlichen See Deutschlands. Schaffung weiterer Leistungen für Men- riam Schmidt (v.l.n.r.)

* Studierende Miriam Schmidt Studiengang Verwaltungsökonomie [email protected] Aus dem Fachbereich 21

Neue Perspektiven in Genf Studienfahrt des Studiengangs Europäisches Verwaltungsmanagement

* Asli Kursun und Jean-Marc Mues

„Es ist der 25. September 2017, 2 Uhr mor- Hierzu gehört nicht nur die Teilnahme am Plenardebatte begonnen werden. Bereits gens. Die ersten Kommilitonen, die wie wir Public Forum der WTO, sondern auch die Debatte gab uns erste Einblicke in die im 3. Semester des Studienganges Europä- ein Besuch bei der Internationalen Ar- bevorstehenden Sessions. Jene Sessions, isches Verwaltungsmanagement sind, ma- beitsorganisation (ILO) und dem Büro der abgehalten in Form von Podiumsdiskussi- chen sich auf den Weg zum Flughafen Berlin UNCTAD, einer Suborganisation der Ver- onen, beschäftigten sich mit den verschie- Schönefeld. Von dort aus geht es nach Genf. einten Nationen. Sie setzt sich als beraten- denen Bereichen des globalen Handels. Es Die Vorfreude auf die bevorstehenden Tage des Organ für wirtschaftliche Hilfe in Ent- wurden Themen diskutiert, wie beispiels- in der Schweiz und den Besuch des Public wicklungsländern ein. Wir werden von den weise die Rolle des privaten Sektors und Forums der World Trade Organization (WTO) entsprechenden Vertretern empfangen. die Auswirkungen von Trumps Protektio- hält sich zu dieser Uhrzeit noch in Grenzen. Herr Prof. Dr. Altemöller konnte alle Termi- nismus – aber auch Themenbereiche wie Das soll sich aber schon bald ändern. Die ne für uns organisieren. Chancen von Frauen oder Entwicklungs- ersten Eindrücke, die wir an unserem ers- Das offizielle Eröffnungsprogramm des ländern im internationalen Kontext. ten Tag in Genf gewinnen, lassen auf eine Public Forums war zugleich auch die Er- Noch am selben Nachmittag ging es wei- zwar teure, aber dennoch sehr schöne öffnung unseres Programms, das sich ter zur Internationalen Arbeitsorganisation Stadt schließen, die uns in den nächsten über drei Tage erstrecken sollte. Nach ei- ILO. Hier wurden uns nach einer Führung drei Tagen noch einiges bieten wird. nem großen Sicherheits-Check konnte die durch das Haus die Aufgaben- und Zustän- digkeitsbereiche der ILO erklärt. Auch der Termin, den wir mit Jan Hoffmann in der UNO wahrnehmen konnten, be- scherte uns Einblicke in dessen Alltag und die aktuellen Vorhaben der UNO, insbe- sondere mit Blick auf den globalen Handel in Form von Schiffstransporten. Bei unserem Besuch in Genf durfte die Be- sichtigung der Sehenswürdigkeiten wie der Altstadt oder des Jet d’eau nicht fehlen. Die Tage in Genf haben uns nicht nur eine neue Sichtweise auf das internationale Ge- schehen und insbesondere auf den inter- nationalen Handel ermöglicht, sondern wa- ren zugleich auch touristisch ein Erlebnis. Wir danken Prof. Dr. Altemöller dafür, uns diese Studienreise im Rahmen unseres Studiums ermöglicht zu haben.“

Bild 1: Zu Gast: Studierende der Hoch- schule Harz auf dem Public Forum der World Trade Organization (WTO).

* Studierende Asli Kursun und Jean-Marc Mues [email protected], [email protected] Studiengang Europäisches Verwaltungsmanagement 22 Aus dem Fachbereich

Vertiefungsrichtung Personalmanagement Studierendenprojekt der Hochschule Harz mit Seniorenzentrum * Onno Menkhaus / Jana Diesener

Pflegeeinrichtungen stehen vor der gro- Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist die ßen Aufgabe, dem wachsenden Fach- Partizipation der Fachkräfte im betrieb- kräftemangel zu begegnen. Um diesem lichen Prozess weiter zu fördern. Größte Prozess entgegenzuwirken, erarbei- Erfolgsfaktoren sind neben einer ange- teten Studierende des Fachbereichs messenen Bezahlung, die stetige Verbes- Verwaltungswissenschaften konkrete serung der Kommunikationsprozesse, kon- Maßnahmen für die Gewinnung und die tinuierliche Wertschätzung und achtsame Motivation der Fachkräfte und für eine Führung. transparente Kommunikation innerhalb Es ist erstaunlich, so Martin Rippl vom Se- eines Unternehmens am Beispiel des Se- niorenzentrum, welch hohe Gewichtung ein niorenzentrums Krüger in Halberstadt. achtsamer Führungsstil und ein wertschät- zendes Miteinander im täglichen Arbeits- Das Seniorenzentrum bietet ein besonde- prozess haben und wie diese Faktoren die Bild 1: Studierende der Vertiefungsrich- res Pflegekonzept: die Pflege der vierten Leistungsbereitschaft aller Beteiligten be- tung Personalmanagement im Winterse- Generation. Basis des Handelns ist mitei- einflussen. mester 2017/18 unter Leitung von Dozentin nander Leben und Kontinuität. In Koope- Die Führungsebene des Seniorenheimes Jana Diesener. ration mit den Führungskräften des Senio- freute sich über die im Konzept vorge- renzentrums entwickelten Studierende des schlagenen Maßnahmen, die letztlich keine Fachbereichs Verwaltungswissenschaften tiefgreifende Veränderung der Unterneh- unter Leitung von Dozentin Jana Diesner mensstruktur mit sich bringen, aber sehr ein Konzept zur Stärkung der Personalmo- erfolgsversprechend sind. Für die Studie- tivation und der Förderung der Personal­ renden zeigte das Projekt die starke Ver- bindung. Das Ziel: Der branchenüblichen knüpfung von theoretischen Lösungsan- Fluktuation entgegenwirken. sätzen mit der Praxis.

* Onno Menkhaus / Jana Diesener Verwaltungsökonomie, Vertiefung Personalmanagement WS 2017/18 [email protected]

Bereits mit der Hochschule Harz digital vernetzt? Wenn nicht, ist jetzt der beste Zeitpunkt: visit us: Neben der Hochschul-Website sind wir auf Facebook, Instagram, facebook.com/hochschuleharz Twitter und Snapchat aktiv. Wir informieren stets über aktuelle Veran- staltungen, Ereignisse rund um das Campusleben sowie Neuigkeiten hochschule_harz aus Forschung und Lehre. Wir freuen uns auf Kommentare, Feedback @HS_Harz oder „Likes“ und über das Teilen unserer Beiträge. hochschule_harz Aus dem Fachbereich 23

In Planung Neuer dualer Studiengang Verwaltungsinformatik – Betriebswirtschaftliches IT-Management * Andreas Schmid

Öffentliche Verwaltungen sind abhän- gig von einem reibungslosen Einsatz moderner Informationstechnik. Die Di- gitalisierung nimmt zu und alle Arbeits- bereiche der öffentlichen Verwaltung sind davon betroffen. Die Organisatio- nen stehen vor großen Herausforderun- gen und benötigen interessierten und hoch qualifizierten Nachwuchs. Auf- grund des großen Fachkräftebedarfs haben sich öffentliche Organisationen und die Hochschule Harz zusammenge- tan und den neuen Studiengang Verwal- ten wollen. Außerdem werden Theorie und ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis. tungsinformatik – Betriebswirtschaftli- Praxis eng miteinander verzahnt und schon Klausuren bilden nur einen Teil der Prüfungs- ches IT-Management (dual) konzipiert. während des Studiums können Qualifika- leistungen. Zusätzlich werden sie Ergebnisse tionen für Führungsaufgaben erworben präsentieren, Diskussionsrunden moderieren Ziel ist es, Studieninhalte zu vermitteln, die werden. Organisationen wiederum werden sowie das Verfassen von anspruchsvollen einen hohen Qualifizierungsgrad sicher- für potentielle neue Mitarbeiter mit Hoch- und verständlichen Texten üben. Hierdurch stellen und einen unmittelbaren beruflichen schulzugangsberechtigung attraktiver und werden sie optimal auf eine Führungsfunktion Einstieg ermöglichen. Daher ist das Pro- kommen dem wachsenden Fach-und Füh- im öffentlichen Sektor vorbereitet. gramm als duales Studium angelegt. rungskräftemangel zuvor. Weitere Informationen zum Studiengang, Der Studiengang ist auf die anwendungsori- etwa zu den Zulassungsvoraussetzungen Der Studiengang eignet sich damit für Stu- entierte Vermittlung von Wissen ausgerichtet. und Bewerbungsfristen, finden Sie unter dierende, die mit einer Ausbildung Geld Planspiele, Simulationen sowie Praxisphasen folgendem Link: https://www.hs-harz.de/ verdienen möchten, aber nicht auf einen sind wesentliche Bestandteile des Lehrplans. studium/fb-verwaltungswissenschaften/ anerkannten Hochschulabschluss verzich- Auch in den Prüfungen stellen Studierende verwaltungsinformatik-bwl-it-dual-ip/

* Prof. Dr. Andreas Schmid Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre [email protected]

Nach viereinhalb Jahren endete das be- ter-Studiengänge am Fachbereich mit. In Personalia fristete Arbeitsverhältnis von Anne Herr­- einer zweijährigen Amtszeit als Gleichstel- Anne Herrmann, LL.M. mann, LL.M als wissenschaftliche Mitarbei- lungsbeauftragte von 2014 bis 2016 setzte terin am Fachbereich Verwaltungswissen- sie wichtige Themen der Gleichstellung um, schaften der Hochschule Harz. Als wissen- etwa die Möglichkeit der Betreuung der Kin- schaftliche Mitarbeiterin war sie zuständig der von Studierenden während der abend- für den Presse- und Öffentlichkeitsbereich lichen Lehrveranstaltungen sowohl für die am Fachbereich Verwaltungswissenschaf- Studierenden als auch Mitarbeiterinnen und ten. Weitere Aufgaben, wie die Ausübung Mitarbeiter der Hochschule Harz. Sie zeich- von Lehrtätigkeit im juristischen Bereich nete darüber hinaus auch verantwortlich für aber auch die Arbeit an der eigenen Disser- die künstlerischen Ausstellungen auf dem tation füllten nicht allein die Arbeitszeit der Halberstädter Campus. Anne Herrmann jungen Wissenschaftlerin aus. Sie arbei- wird dem Fachbereich auch im kommenden tete darüber hinaus in Hochschulgremien, Sommersemester erhalten bleiben und als unter anderem dem Fachbereichsrat und Lehrbeauftragte tätig sein. den Zulassungskommissionen für die Mas- 24 Aus der Hochschule

Hochschule Harz vergibt 35 Deutschlandstipendien 12. Stifterabend auf dem Wernigeröder Campus bietet festliche Atmosphäre

* Eileen Demangé

ihrer Präsentation komplexe Themen; das Hauptaugenmerk lag dabei auf der „Third Mission“. Es wurde erklärt, wie vielfältig die Hochschule Harz mit unterschiedlichen Projekten die Ent­wicklung des Landes un- terstützt. „Zusammenkommen ist ein Fort- schritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg. Neben der Lehre, der Forschung und der Weiterbildung hat die Hochschule auch die Aufgabe in die Gesellschaft hineinzuwir- ken“, so ­Westermann.

Förderer halten Rücken frei In diesem Jahr werden 35 Studierende der Hochschule Harz durch ein Deutschland­ Anlässlich des 12. Stifterabends an der Studium und das Engagement – beispiels- stipendium finanziell und ideell gefördert. Hochschule Harz kamen am Dienstag, weise in studentischen Initiativen – konzen- Die Tourismus­management-Studentin Ri- dem 26. September 2017, über 200 gela- trieren“, begrüßte der Hochschulleiter die carda Erbe gehört zu den Stipendiaten – im dene Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Förderer, Freunde und Stipendiaten. „Mit Namen aller jungen Talente hielt sie eine Verwaltung und Kultur im Wernigeröder dem Deutschlandstipendium zeichnen wir bewegende Rede, in der sie der Hoch- AudiMax zusammen. Rund um die feierli- hervorragende akademische und gesell- schule und den aktuell 24 Stiftern mit den che Vergabe der Deutschlandstipendien schaftliche Leistungen aus. Ich bin persön- Worten: „Sie halten uns den Rücken frei“ an leistungs­starke, engagierte Studieren- lich von dem Programm überzeugt. Wissen- dankte. Musikalisch umrahmt wurde das de wurde ein abwechslungsreiches Pro- schaft und Wirtschaft gehören gerade an gelungene Programm von Marcel Mainzer, gramm geboten. dieser Stelle zusammen“, betonte Roland. Dienstleistungsmanagement-Student­ an der Hochschule Harz. Der Vollblutmusiker Der Rektor der Hochschule Harz, Prof. In „dritter Mission“ tätig sorgte auf seinem Piano mit dem Song Dr. Folker Roland, eröffnete die seit 2011 Bei dem anschließenden Abendprogramm „Imagine“ von John Lennon – wie auch etablierte Abendveranstaltung. „Das waren Prof. Dr. Georg Westermann, Pro- schon beim Campus­fieber – für echte Gän- Deutschlandstipendium steht für die große rektor für Forschung und Transfer, so- sehautmomente. Bereitschaft zur Unterstützung durch Un- wie ­Corinna Langhans, Mitarbeiterin des ternehmen, Vereinigungen und Privatperso- Application Lab, im wahrsten Sinne des Bild: Im Wintersemester 2017/18 wurden nen, wenn Studierende ­finanzieller Sorgen Wortes in „dritter Mission“ tätig. Lebhaft 35 Deutschlandstipendien von 24 Stiftern entlastet werden und sich dadurch auf ihr vermittelten sie dem Publikum während vergeben.

* Eileen Demangé Dezernat Kommunikation und Marketing [email protected]

Die Förderer des Deutschlandstipendiums im Wintersemester 2017/18 an der Hochschule Harz: Bestattungen Voß & Kranzbinderei, Wernigerode Hottgenroth Software GmbH & Co. KG, Köln CG Drives and Automation GmbH, Wernigerode Institut für Sensorikforschung und CST GmbH, Ilsenburg Innovationsberatung GmbH, Göttingen* ENEX Finanzpartner und Beteiligungsgesellschaft mbH, Rostock* MLP Finanzdienstleistungen AG, Magdeburg FEST AG, Goslar Ostdeutscher Sparkassenverband, Berlin Förderkreis Hochschule Harz e.V., Wernigerode Rotary Club Wernigerode Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH Rotary Club Quedlinburg Glasmanufaktur Harzkristall GmbH, Derenburg RR Software, Hasselfelde* Halberstadtwerke GmbH Thomas Ramke, Wolfsburg Harzer Hochschulgruppe e.V., Wernigerode Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig Harzer Volksbank eG, Wernigerode Wernigeröder Stadtwerkestiftung Harzsparkasse, Wernigerode Wirtschafts-Club Wernigerode e.V. Hochschule Harz Alumni e.V., Wernigerode * neue Förderer Aus der Hochschule 25

Fairness in Wissenschaft und Forschung Neues Team für Gleichstellungsarbeit an der Hochschule Harz

* Cornelia Volkert und Eileen Demangé

FEM-Power: Förderung der Chancen- gleichheit In Zusammenarbeit mit dem landesweiten Programm zur Förderung der Herstellung von Chancengleichheit für Frauen und Männer in Wissenschaft und Forschung wird dem Ziel nachgegangen, den Frau- enanteil an der Hochschule Harz entlang des gesamten Karriereweges – vom Stu- dium bis hin zur Habilitation – zu erhöhen. „Es freut mich außerordentlich, dass wir durch das FEM-Power-Projekt die Mög- lichkeit haben, unseren Beitrag für ein ge- schlechtergerechtes Sachsen-Anhalt zu leisten. Dabei versuchen wir, Frauen auf dem Weg in Führungspositionen zu unter- stützen“, berichtet Prof. Dr. Louisa Klem- mer, Projektleiterin und Prorektorin für Stu- dium, Lehre und Internationalisierung.

Durch Veranstaltungen wie dem „Equal- Pay-Day“ wurde an der Hochschule Harz Auf ein gerechtes Jahr 2018! Mit dem Antritt Studentinnen schaffen es später gerade auf die nach wie vor bestehenden Un- des neuen Rektorats im Februar 2017, fand einmal 5 bis 7 % ins Top Management. gleichheiten in der Entlohnung von Frau- sich auch das aktuelle Team für die Gleich- Durch meine Arbeit möchte ich für die en und Männern hingewiesen und ins Be- stellungsarbeit. Prof. Dr. Jens Weiß setzt sich Gleichstellung sensibilisieren – dies gelingt wusstsein gerufen. Weiterhin sollen durch als Prorektor für Hochschulentwicklung und zum einen durch die Präsenz in ­Gremien die Vortragsreihe „Starke Frauen“ vor allem Gleichstellung insbesondere auf strategi- und zum anderen durch eine regelmäßige Studentinnen erfolgreiche Geschäftsfrau- scher Ebene für die Ziele der Gleichstellungs- Durchführung von Weiterbildungssemi- en als Vorbilder kennenlernen und dadurch arbeit ein: „Wir müssen versuchen, die ver- naren“, so die Französisch-Dozentin und auch bei der Planung des eigenen Karriere­ schiedenen Ansätze innerorganisatorischer Leiterin des International Women's Club in weges unterstützt werden. Antidiskriminierungspolitiken so zu bündeln, Wernigerode. dass sie auch effektiv wirken. Eine moderne Weitere Informationen und aktuelle Veran- Hochschule zeichnet sich dadurch aus, dass Seit Juli ergänzt Cornelia Volkert das Team staltungshinweise: sie mit diesen Themen selbstverständlich und unterstützt dabei vor allem in operati- und souverän umgeht.“ ven Dingen und der landesweiten Vernet- zung, beispielsweise arbeitet sie eng mit der Erste Ansprechpartnerin in allen Fragen Koordinierungsstelle für Genderforschung der geschlechtergerechten Behandlung und Chancengleichheit oder der Präventi- ist Hochschulmitarbeiterin Sarah Piper, onsstelle „Sexualisierte Diskriminierung“ Gefördert wird das Fem-Power Projekt Gleichstellungsbeauftragte der Hochschu- in Magdeburg zusammen. „Da Chancen-­­ durch den europäischen Sozial­fond bis le Harz, die in zahlreichen Gremien und gleichheit eng mit der Vereinbarkeit von Fa- zum Jahr 2022. Berufungskommissionen für die Chancen- milie und Beruf zusammenhängt, liegt dar- gleichheit und Fairness zwischen Frauen auf einer unserer Schwerpunkte. Weiterhin Bild: Neues Team für die Gleichstellungs- und Männern eintritt. „Insgesamt sind an gilt es, den Frauenanteil in den Bereichen arbeit an der Hochschule Harz: (v.l.n.r.) der Hochschule Harz nur 14 % Professo- zu erhöhen, in denen sie unterrepräsentiert Prof. Dr. Jens Weiß, Cornelia Volkert, Sarah rinnen vertreten und von den sehr guten sind“, so die 30-Jährige. Piper, Prof. Dr. Louisa Klemmer.

* Eileen Demangé * Cornelia Volkert Dezernat Kommunikation und Marketing Referentin für die Gleichstellungsarbeit [email protected] [email protected] 26 Interview

Interview Neu am Fachbereich Verwaltungswissenschaften: Vertretungsprofessorin Dr. Katja Michalak

* Zehra Senol

ZS: Skizzieren Sie bitte Ihren bisherigen ZS: Wie sind Sie auf die Hochschule Harz ZS: Was gefällt Ihnen besonders gut an Ih- Werdegang vor Ihrer Vertretungsprofes- aufmerksam geworden? rer Tätigkeit und der Hochschule Harz? sur an der Hochschule Harz. KM: Ich würde die Arbeit an der Hochschule KM: Mir gefällt der individuelle Charakter der KM: Im Jahre 1995 fing ich an der Ot- Harz als „Rückgang zu den Wurzeln“ bezeich- Hochschule Harz und die Nähe zu den Stu- to-von-Guericke-Universität in Magdeburg nen, weil ich in Halberstadt geboren worden denten. Diesbezüglich freut es mich vor allem, mit dem Studium der Politikwissenschaft, bin und viele positive Kindheitserinnerungen dass Diskussionen über den Seminarrahmen Psychologie und Slawistik an. an Halberstadt und Wernigerode habe. hinaus weitertransportiert und weiterdiskutiert Dabei war die Schnittstelle zwischen Poli- Die Hochschule Harz ist jedoch auch aus ei- werden. tikwissenschaft und Osteuropa von beson- nem zweiten Grund sehr interessant für mich: Gern unterhalte ich mich auch außerhalb mei- ders hohem Interesse für mich – ich erlebte Seit dem Oktober 2015 führe ich die Projekt- ner Seminare mit meinen Studenten – bei- die Transition im Jahre 1980 in Rumänien leitung für das EU-geförderte Projekt „IKOE spielsweise in der Mensa oder in den Pausen mit. – Interkulturelle Orientierung und Öffnung. auf dem Flur. Der damalige wirtschaftliche und politische Fortbildungs- und Beratungsservice für Kom- Ich wertschätze außerdem den guten Kontakt Prozess in Rumänien hat mich nachhaltig munen.“ Das Projekt schult die kommunalen zu meinen Kollegen – ich wurde sehr gut in die so sehr geprägt, dass für mich klar wurde, Verwaltungen in Sachsen-Anhalt zum Pro- Hochschule Harz eingeführt. Dafür möchte ich dass dies ein Thema ist, das ich selbst gern zess der interkulturellen Kompetenz. Dement- mich gern bedanken. noch einmal bearbeiten würde. sprechend sind Verwaltungsmitarbeiter und Nach Abschluss meines Studiums, welches Führungskräfte in den kommunalen Verwal- ZS: Haben Sie einen Rat, den Sie an die ich dank eines „Fulbright-Stipendiums“ zu tungen in Sachsen-Anhalt unsere Zielgruppe. Studierenden weitergeben möchten? großen Teilen in den USA absolviert habe, KM: Ich wünsche mir, dass die Studierenden war ich von 2007 bis 2010 „Assistant Pro- ZS: Welche Aufgaben führen Sie im Rah- ihre Neugier und ihren Wissenshunger weiter- fessor of Political Science“ an der amerika- men Ihrer Tätigkeit aus? hin aufrecht halten. Diese zwei Eigenschaften nischen Universität in Bulgarien in Blagoew­ KM: Aktuell unterrichte ich die Fächer „Wis- sollten nicht mit einer bestandenen Leistung grad, wo ich Verwaltungswissenschaften senschaftliche Forschungs- und Methoden- abgeschlossen sein, sondern darüber hin- und Europawissenschaften unterrichtete. kompetenz, Wissenschaftliches Arbeiten: aus weiter bestehen. Ich freue mich, dass ich Während dieser Tätigkeit promovierte ich Verwaltung und IT, Methoden des Wissens- selbst an einem Samstag so viele motivierte im Jahre 2008 an der Ohio State University. managements und Organisation und Change Gesichter im Seminarraum sehe. Mein Hauptfach war dabei „Vergleichende Management in der öffentlichen Verwaltung. Ein weiterer Rat ist, dass die Studierenden kei- Politikwissenschaft“; das Nebenfach war Weiterhin betreue ich eine Bachelorarbeit zum ne Angst vor der quantitativen und qualitativen „Politische Psychologie“. Thema „Framing“. Methodenlehre haben sollten. Sie sollten es Meine Dissertation behandelte die Verwal- Mit meiner studentischen Hilfskraft, Katharina als Handwerk sehen, das benötigt wird. Auch tungsreform in Rumänien – es handelte sich Krüger, forsche ich zum Thema Evaluierung wenn es schwer ist, sollte man sich damit aus- um eine vergleichende Studie zwischen Ru- und Monitoring von Prozessbegleitung in der einander setzen und keine Angst vor der Me- mänien, Bulgarien und Mazedonien. kommunalen Verwaltung in Sachsen-Anhalt. thodenlehre haben! Von 2010 bis 2016 habe ich mit zwei Ba- Außerdem behandele ich im Rahmen meiner bypausen an der Zepellin-Universität in persönlichen Forschungsinteressen die ver- ZS: Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit Friedrichshafen unterrichtet. Im Anschluss gleichende Politikwissenschaft, die Verwal- und welche Hobbies haben Sie? arbeitete ich an meiner Habilitation zum tungswissenschaften im Rahmen der Verwal- KM: Ich interessiere mich sehr für Fotografie, Thema „Anreizstrukturen für Bürokraten im tungsreform, die qualitativen und quantitativen gehe gern im Harz wandern, fahre Ski und vergleichenden Kontext.“ Methoden und die Schnittstelle zwischen Ver- spiele Tischtennis. Schließlich war ich seit 2016 externe Dozen- waltungswissenschaften und Psychologie. Außerdem interessiere ich mich für politische tin an der Hochschule Harz, wo ich zunächst Diesbezüglich habe ich in der Vergangenheit Dokumentarfilme. Ich habe zwei eigene Doku- für die Studierenden des Studienganges schon Studien veröffentlicht; zwei Beispiele mentarfilme gedreht; hierbei handelt es sich „Europäisches Verwaltungsmanagement“ sind meine Studien „The Quality of Governan- unter anderem um eine deutsch-serbisch-bul- auf Englisch unterrichtete. Seit dem 1. Sep- ce in Public Administration Reforms in New garische-Co-Produktion mit dem Titel „Diary tember 2017 bin ich Vertretungsprofessorin Democracies: Bulgaria and Romania“ oder of a Caravan: (Return) Migration and Incentive an der Hochschule Harz. „Stable Constitutions in Political Transition“. Structures of the Roma minority in Bulgaria.“

* Studierende Zehra Senol Studiengang Öffentliche Verwaltung [email protected] Interview 27

Interview Assessor juris Thomas Krummrey – Dozent für Polizei- und Ordnungsrecht an der Hochschule Harz * Milena Larissa Kuhnle

Assessor juris Thomas Krummrey ist immer auf dem Polizei- und Ordnungsrecht. MK: Gibt es einen Rat, den Sie den Stu- seit zehn Jahren freiberuflicher Dozent Schließlich wurde ich gefragt, ob ich an der dierenden geben möchten? für Polizei- und Ordnungsrecht an der Hochschule Harz unterrichten wollen wür- TK: Die Studierenden sollten zielstrebig Hochschule Harz. de – dies habe ich bejaht. sein und die Disziplin zur Selbstorganisa- Zusätzlich unterrichtet er an der Fach- tion aufweisen. Zusätzlich sollten sie die hochschule Güstrow und an der bran- MK: Beschreiben Sie eine typische Wo- Fähigkeit besitzen, sich selbst zu reflek- denburgischen Kommunalakademie. che in Ihrem Leben. tieren. Diese Eigenschaft ist besonders im Thomas Krummrey ist zudem seit 2008 TK: Entweder tätige ich sonntags gegen Hinblick auf die berufliche Zukunft von be- beim kommunalen Bildungswerk e.V. Nachmittag die Anreise zu einer Fachhoch- sonderer Relevanz. beschäftigt und hält dort Seminare zu schule – falls nicht, beginnt meine Woche unterschiedlichen Themenbereichen montags um 04:30 Uhr. Ich habe an diesem MK: Welchen Hobbies gehen Sie nach? des Ordnungswidrigkeitenrechts. Tag Lehrveranstaltungen im Zeitfenster TK: Seit ca. 30 Jahren beschäftige ich mich Weiterhin unterhält er in Zusammen- von vier bis sechs Stunden. Lehrveranstal- mit der Berufsfotografie. Diesbezüglich arbeit mit einem weiteren Anwalt eine tungen halte ich an drei bis vier Tagen pro habe ich die Zertifikate zu den vier Säulen Kanzlei zu verkehrsrechtlichen Fragen. Woche. Architekturfotografie, Produktfotografie, Ansonsten erledige ich Aktenarbeit im Porträtfotografie sowie Industriefotografie MK: Wie sah Ihr Leben vor Ihrer Lehr- Büro oder berate Kommunen in Fragen der erlangt. tätigkeit an der Hochschule Harz aus? Gefahrenabwehr. Sofern mein Zeitplan es In diesem Zusammenhang habe ich außer­ TK: Im Jahr 1989 habe ich mein Abitur zulässt, arbeite ich außerdem an einem ei- dem im Mode-und Fashionbereich gear- abgeschlossen. Danach bin ich zur Bereit- genen Buch zum Eingriffsrecht. beitet – in Berlin habe ich Mode- und Set- schaftspolizei gegangen, wo ich eine klas- cards fotografiert. sische polizeiliche Ausbildung begonnen MK: Was schätzen Sie an der Hochschu- Momentan interessiere ich mich besonders habe. Jedoch wollte ich Kriminalist wer- le Harz und am Standort Halberstadt? für historische fotografische Verfahren, wie den, in Berlin gab es die Möglichkeit, Kri- TK: Ich schätze die guten Lehr- und Studi- etwa dem Kollodium-Nassplattenverfah- minalistik zu studieren. Leider wurde dieser enmöglichkeiten sowie die überschaubare ren. Studiengang geschlossen. Anzahl an Studierenden. Zusätzlich schät- Schließlich studierte ich Rechtswissen- ze ich die interdisziplinäre Ausrichtung der Bild: Thomas Krummrey schaften und absolvierte das erste Staats- unterschiedlichen Studiengänge. examen in Leipzig. Im Anschluss durchlief Der Standort Halberstadt ist zentral, man ich im Rahmen meines zweiten Staatsexa- kommt auf kurzem Wege überall in den mens verschiedene Stationen im Landge- Harz. richt Neuruppin. Als ich mein Jurastudium abschloss, erhielt ich einen Studienplatz MK: Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit für Medizin – ich wollte Rechtsmediziner als Dozent? werden. TK: Die Tätigkeit als Dozent bietet einen Allerdings bekam ich 1998 die Möglichkeit, Austausch mit Studierenden – somit wird Lehrveranstaltungen zu halten, woraufhin man offener für neue Ideen und lernt, Pro- ich für verschiedene Bildungsträger arbei- bleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu tete. Somit lag mein gesamter Fokus schon betrachten.

* Studierende Milena Larissa Kuhnle Studiengang Öffentliche Verwaltung [email protected] 28 Forschung & Kooperation

Kooperation des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt e.V. und der Hochschule Harz Studium mit Spieltrieb: Hochschule Harz stellt Studie zu Fußball-Schiedsrichtern in Sachsen-Anhalt vor * Mandy Ebers

Mit mehr als nur roten und gelben Kar- fragung ist die Einbindung der Schiedsrich- Ende Januar veröffentlichte Studie enthält ten beschäftigten sich Studierende der ter in die Fußballfamilie. Die Ehrenamtlichen für den Fußballverband Sachsen-Anhalt Hochschule Harz im Wintersemester wünschen sich mehr Anerkennung für ihre wichtige Informationen und Maßnahmen: 2017/18: Im Studiengang Verwaltungs- Arbeit und Respekt“, sagt Nico Nolte. In „Die Gründe für das Aufhören sind Dinge, ökonomie erarbeiteten sie ein Konzept speziellen Coachings und Lizensierungs- an denen wir arbeiten können. Die Studie zur Erhöhung der Anzahl von Schieds- programmen für Trainer und Schiedsrich- der Hochschule Harz hat einen großen richterinnen und Schiedsrichtern in ter sehen er und seine Kommilitonen eine praktischen Wert für uns.“ Sachsen-Anhalt. mögliche Maßnahme gegen das Sinken Um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, der Zahlen. Die drei Studierenden schla- braucht es nicht nur die Elf, sondern auch gen u.a. auch vor, schon in jungen Jahren die Männer und Frauen, die das Spiel durch mit der Bindung der sogenannten Referees unparteiische Entscheidungen bestimmen zu beginnen. „Wir denken an ein besonde- – die Schiedsrichter. „In den letzten vier res Programm bereits in den Jugendklas- Jahren gab es einen Rückgang von mehr sen, ab einem Alter von 14 Jahren. Hier als 400 Schiedsrichtern von insgesamt beginnt die Aufnahme und die Identifizie- 1800 in Sachsen-Anhalt“, erklärt Markus rung mit der Fußballfamilie“, erzählt Nico Bild 1: Sven Komnick (Koordinator Fuß- Scheibel, als ehemaliger Profi-Schieds- Nolte. Auch eine Werbekampagne in sozi- ballentwicklung Fußballverband Sach- richter ist er verantwortlich für den Spiel- alen Netzwerken halten die Studenten für sen-Anhalt), Markus Scheibel (Spielbetrieb betrieb beim Fußballverband Sachsen-An- sinnvoll und setzen so mit ihren Ideen an Fußballverband Sachsen-Anhalt) und Dr. halt e.V. mehreren Stellen an, um die Schiedsrichter Christian Reinhardt (Geschäftsführer Fuß- Ein Zustand, der auch dem Geschäftsfüh- wieder ins Spiel zu bringen. ballverband Sachsen-Anhalt) mit den Stu- rer des Verbandes, Dr. Christian Reinhardt, Das Konzept der Studenten wird nicht in dierenden der Hochschule Harz Maximili- Sorgen bereitet: „Die Studie der Studieren- der Schublade verschwinden, verspricht an Scheibel, Sebastian Schmidt und Nico den der Hochschule Harz zur nachhaltigen Christian Reinhardt. Ganz im Gegenteil, die Nolte sowie Prof. Dr. Sabine Elfring (v.l.n.r.) Erhöhung der Schiedsrichterzahlen ist für uns ein enormer Erkenntnisgewinn, so ha- ben wir einen Hebel gegen dieses Problem.“ Nico Nolte, Maximilian Scheibel und Se- bastian Schmidt studieren Verwaltungs- ökonomie an der Hochschule Harz und haben die Vertiefungsrichtung „Marke- ting“ gewählt. Unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Elfring untersuchten die drei Stu- denten Aspekte der Bindung, Gewinnung und Rückgewinnung von Schiedsrichtern. Die angehenden Verwaltungsökonomen befragten in den letzten Monaten mehr als 1500 Schiedsrichterinnen und Schieds- richter und erstellten ein Konzept mit kon- kreten Maßnahmen, um die rückläufige Anzahl der Unparteiischen zu stabilisieren. „Einer der wichtigsten Punkte aus der Be-

* Mandy Ebers, M.A. Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Forschung & Kooperation 29

Herbstkonferenz der Hochschul-Rektoren des öffentlichen Dienstes Neues Forschungsprojekt am Fachbereich Verwaltungswissenschaften * Janet Anders/Mandy Ebers

Die Hochschulen des öffentlichen der Tagung über den demografischen Wan- Herausforderung darstellen, der man im Dienstes stehen vor großen Herausfor- del und seine Bedeutung für die Hochschu- ersten Schritt mit dualen Studienvarianten derungen: Vertreter von über 20 Hoch- len des öffentlichen Dienstes. Die Teilneh- sowie einem verbesserten Verwaltungsmar- schulen für öffentliche Verwaltung aus merinnen und Teilnehmer waren sich einig, keting begegnen könnte. der gesamten Bundesrepublik tausch- dass Nachwuchsprobleme eine generelle ten sich auf ihrer Herbstkonferenz über aktuelle Entwicklungen und ihre Fol- gen aus. Sie diskutierten über ein Pra- xis- und Forschungsnetzwerk und über sinnvolle Kooperationen. Gleichzeitig fand die Wahl des Präsidiums statt, bei der alle aktuellen Mitglieder in ihrem Amt bestätigt wurden; darunter auch Prof. Dr. Jürgen Stember vom Fachbe- reich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz. Der Professor aus Halberstadt gehört dem Präsidium be- reits seit sechs Jahren an.

„In der ganzen Bundesrepublik sehen sich die Hochschulen für den öffentlichen Dienst oft ähnlichen Herausforderungen gegen- übergestellt. Die Rektorenkonferenz sieht es daher als ihre Aufgabe, den Austausch wei- ter zu stärken und die Basis für einen Wis- senstransfer in Lehre, Fortbildung und For- schung zu schaffen“, sagt der Präsident der Rektorenkonferenz Prof. Paul Witt. Vor die- sem Hintergrund soll ein Forschungsprojekt Hintergrundinformation: Bild: Das alte und neue Präsidium der Rek- mit dem Titel „Hochschulen des öffentlichen Die Rektorenkonferenz der Hochschulen torenkonferenz: Prof. Dr. Jürgen Stember Dienstes – Entwicklungen und Zukunftsstra- für den öffentlichen Dienst hat aktuell 38 (Dekan des Fachbereichs Verwaltungswis- tegien in einem bedeutenden Hochschulbe- Mitgliedshochschulen, darunter auch die senschaften der Hochschule Harz), Prof. reich Deutschlands“ unter der Leitung von Hochschule Harz. Ihre Vertreter – Rekto- Dr. Erich Keller (Rektor der Hochschule der Prof. Dr. Jürgen Stember ins Leben gerufen ren, Studiengangsleiter, Dekane von Ver- Bundesbank), Klaus Weisbrod (Direktor werden. „Es ist eine außergewöhnlich gute waltungsstudiengängen – repräsentieren der Hochschule für öffentliche Verwaltung Entwicklung, dass ich dieses ambitionierte derzeit über 50.000 Studierende und kom- Rheinland-Pfalz), Prof. Paul Witt (Rektor Forschungsprojekt betreuen und umsetzen men zweimal jährlich zusammen. Auf der der Hochschule für öffentliche Verwaltung kann“, freut sich der Dekan und verweist auf Rektorenkonferenz beschäftigen sich die Kehl) und Rainer Grieger (Präsident der FH die vielfältigen und guten Kontakte sowie Mitglieder mit aktuellen Fragestellungen der Polizei des Landes Brandenburg). auf das bestehende bundesweite Netzwerk wissenschaftlichen und praktischen Ent- Foto: Hochschule für öffentliche Verwal- zahlreicher Fachleute aus Praxis und Wis- wicklung rund um den öffentlichen Dienst tung Kehl senschaft. Als Experte sprach er im Rahmen der gesamten Bundesrepublik.

* Dipl.-Kffr. (FH) Janet Anders, B.A. Mandy Ebers, M.A. Pressesprecherin, Leiterin Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit [email protected] [email protected] 30 Forschung & Kooperation

Was heißt eigentlich Rechtsstaat und wie sichert man die Herrschaft des Rechts im Staat? * Christian Hillgruber

Das Wort „Rechtsstaat“ führen in unserem nicht immun gegen die Versuchung der Macht. Im Besonderen gilt dies in Notlagen. Hier be- Land fast alle ebenso häufig im Munde wie Auch der Richtermacht müssen deshalb Gren- steht immer wieder die politische Neigung, „Demokratie“, und doch ist alles andere als zen gesetzt werden. Aber irgendeine Instanz sich der Eigengesetzlichkeit des Ausnahme- eindeutig, was damit genau gemeint ist. Viel- muss das Letztentscheidungsrecht, das keiner zustands zu unterwerfen, der zufolge das leicht nähert man sich der Antwort am besten weiteren Überprüfung unterliegt, haben; das angeblich nur die Normallage erfassende auf der via negativa: Was also ist der Gegen- ist der im wirklichen Leben anders als in der Recht zwecks Bewältigung einer krisenhaften satz von Rechtsstaat? Wissenschaft, deren Diskurs kein Ende hat, Ausnahmelage hintanzustellen sei. Doch das Sicherlich ein Polizeistaat, in dem die Polizei unvermeidliche und unumgängliche Entschei- Recht selbst reflektiert und verarbeitet Notla- nicht nur, wie auch im Rechtsstaat, um der Ef- dungszwang. gen, für die daher ebenfalls Recht gilt, wenn fektivität der sofortigen Abwehr von Gefahren Festzustellen, ob Recht beachtet oder verletzt auch vielleicht auf die Notlage zugeschnittenes für die öffentliche Sicherheit willen, das Recht wird, ist mitunter alles andere als eine einfa- Sonderrecht. Mit dem Altliberalen Carl Theodor des ersten Zugriffs hat, sondern auch das che Aufgabe. Wenn etwa eine Gemengelage Welcker lässt sich die Grundidee der Rechts- letzte Wort beansprucht, d.h. sich auch der aus europäischem und deutschem Recht und staatlichkeit gerade dahin zusammenfassen, nachträglichen Kontrolle durch unabhängige eine kaum überschaubare Vielzahl von – nicht dass „man kein Wohl ohne das Recht, von ihm Gerichte entzieht, bei denen im Rechtsstaat selten nicht wirklich aufeinander abgestimm- getrennt und im Gegensatz zu ihm suchen“ um Rechtsschutz nachgesucht werden kann. ten – Regelungen besteht, kann schon die Er- darf. Dies lässt für den Staat und seine Amts- Nicht selten wird unter Rechtsstaat die Herr- mittlung der Rechtslage zur Herkulesaufgabe walter weder eine Berufung auf eine vom Staat- schaft des Rechts im Unterschied zur Herr- werden. Recht abgelöste Staatsräson noch auf einen schaft von Menschen verstanden, die „rule of Wenn Juristen unbefangen vom geltenden das Recht überlagernden „humanitären Impe- law“ der „rule of man or men“ entgegengesetzt. Recht sprechen, suggeriert dies zudem eine rativ“ zu, mit dem in Sympathie erheischender Aber diese Gegensatzbildung ist bei Lichte trügerische Rechtssicherheit. Die Interpreta- Weise mitfühlende Menschlichkeit gegen die besehen irreführend. Auch im Rechtsstaat tionsfähigkeit und Interpretationsbedürftigkeit vermeintliche „Härte“ des Rechts ausgespielt herrschen Menschen, Menschen allerdings, der Rechtsnormen erweist sich als offene werden soll. Das gilt erst recht für einen Ver- die nicht einfach die Macht an sich gerissen Flanke ihres objektiven Geltungsanspruchs. fassungsstaat, dessen Rechtsordnung der haben, sondern denen diese Herrschaft treu- Was auf dem Interpretationsweg gefunden, Menschenwürde verpflichtet ist und der daher händerisch übertragen worden ist, die in ei- d.h. identifiziert und zur Geltung gebracht wer- schon im Allgemeinen humanitär ausgerichtet nem Rechtsverhältnis stehen und deren Herr- den soll, müsste eigentlich voraussetzungs- ist und im Besonderen, zu Abwehr inhumaner schaftsmacht durch das Recht beschränkt ist. gemäß bereits vorhanden sein. Aber die dem Härten, auch noch die ansonsten eintretenden Die Unvermeidlichkeit der Herrschaftsaus- Juristen aufgegebene Auslegung und Rechts- Rechtsfolgen mildernde Ausnahmetatbestän- übung durch Menschen auch im Rechtsstaat anwendung erschöpft sich nicht im Erkennen de kennt. Nur darf deren praktische Handha- wirft gerade die entscheidenden Fragen auf. und Aussprechen der vom Normsetzer be- bung nicht ihren Ausnahmecharakter demen- Recht vollzieht sich ja nicht von selbst, Recht reits vollständig getroffenen Entscheidung. tieren, sonst wird der Ausnahmezustand zum muss angewendet werden, von Menschen, Es handelt sich vielmehr, wie es das BVerfG Normalfall und die Vernunft des Rechts der von wem sonst. Wie aber kann unter die- in der Soraya-Entscheidung (BVerfGE 34, 269, Normallage bleibt auf der Strecke. sen Umständen die Unverbrüchlichkeit des 287) einmal formuliert hat, um einen „Akt be- Auch die Beschwörung von „höheren“ Werten Rechts gesichert, Willkür ausgeschlossen wertenden Erkennens, dem auch willenhafte oder gar „der Gerechtigkeit“ gegenüber dem werden? Die Antwort des Rechtsstaats auf Elemente nicht fehlen“. Jede Auslegung von „bloßen“ Recht führt hier nicht weiter, sondern in den (Rechts-)Unsicherheitsfaktor Mensch Recht ist also notwendig subjektgebunden die Irre. Das Recht selbst ist eine Wertordnung; liegt in der Schaffung institutioneller Sicherun- und subjektbedingt. Bedeutet dies, dass sich wenn aber Werte gegen die Rechtsordnung ins gen. Der Rechtsstaat verlässt sich nicht allein der Inhalt der zu interpretierenden Norm erst Spiel gebracht werden, muss das Recht auf auf das Ethos der zu Anwendung des Rechts in der Auslegung vollendet, dass der Interpret seine Autonomie pochen und seinen Vorrang berufenen Amtsträger, er setzt u.a. auf die Ge- das Recht nicht bloß rekonstruiert, sondern geltend machen. Die legitime rechtspolitische waltenteilung, auf ein System von checks und gar eigentlich nach eigenem Gutdünken krei- Forderung nach Rechtsänderung muss auf den balances, in dem die stets missbrauchsanfäl- ert? Verformt sich das, was objektiv gelten soll, vom Recht selbst dafür eröffneten Weg und das lige politische Macht auf Gegenmacht stößt im interpretativen Zugriff zu subjektiv Beliebi- dafür vorgesehene Verfahren verwiesen wer- und so im Zaum, und das heißt nicht zuletzt gem? Fragen über Fragen, auf die bis heute den. im Rahmen des Rechts gehalten wird. Und auf keine letztgültige Antwort gefunden ist, die nur Historische Beispiele und aktuelle Fälle zei- gerichtliche Kontrolle, der auch die Staatsge- einmal mehr die herausfordernden Schwie- gen, dass positives Recht ein solches Maß von walt in all ihren Erscheinungsformen unterliegt. rigkeiten deutlich machen, den Anspruch des Ungerechtigkeit aufweisen kann, dass ihm die Sie ist unabhängigen Richtern anvertraut, die Rechtsstaats einzulösen, eine Herrschaft des Geltung, ja der Rechtscharakter abgespro- allerdings auch bloß Menschen sind und damit Rechts zu etablieren. chen werden muss (Gustav Radbruch). Aber davon ist die Rechtsordnung des Rechtsstaa- * Prof. Dr. Christian Hillgruber Foto: Universität Bonn tes Bundesrepublik Deutschland – bei all ihrer Universität Bonn, Institut für Kirchenrecht Unvollkommenheit – zum Glück weit entfernt. [email protected] Forschung & Kooperation 31

Forschung mit Zukunft Das WiföLAB auf dem Forum der Wirtschaftsförderer in Berlin * Jürgen Stember

Erstmals konnte das Wirtschaftsförde- rungslabor WiföLAB des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften in seiner Funktionsweise einer bundesweiten Öf- fentlichkeit vorgestellt werden. Auf dem Forum der Wirtschaftsförderer in Berlin, das als eines der wichtigsten bundes- weiten Austauschforen gilt, wurde Mitte November 2017 der Beitrag des Fachbe- reichs Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz angenommen.

Unter dem Titel „Zukunft managen – aktuelle Trends in der Wirtschaftsförderung“ fanden sich am 16. und 17. November 2017 über 300 Wirtschaftsförderer aus ganz Deutschland zusammen und informierten sich im dbb forum an der Friedrichstraße über aktuelle Entwicklungen und Perspektiven. Prof. Dr. Jürgen Stember, Dekan und Leiter des Forschungschwerpunktes Wirtschafts- Unter der Moderation von Dr. Markus tig, den Vertretern der Wirtschaftsför- förderung, freute sich über die offizielle Brohm vom Deutschen Landkreistag hat- derungen in den beiden Workshops die Annahme des eingereichten Beitrages des te Prof. Dr. Stember an beiden Kongress- Funktionsweise des WiföLABs zu erläu- Fachbereichs Verwaltungswissenschaf- tagen die Möglichkeit, das WiföLAB, sei- tern. Es handelt sich nicht nur um einen ten der Hochschule Harz. Auf dem Forum ne Gesamtkonzeption und Arbeitsweise technischen Geräte-Pool, sondern um ein der Wirtschaftsförderer fand die mehrjäh- den interessierten Wirtschaftsförderern integriertes Konzept mit einer mittlerweile rige Arbeit am Projekt „WiföLAB“ seinen innerhalb des Workshops „Wirtschaftsför- über 80 Anwender umfassenden Commu- einstweiligen Höhepunkt. Der Kongress derung und Verwaltungsprozesse“ vorzu- nity mit dem Ziel des Austausches und der der kommunalen Spitzenverbände und des stellen. Als zweiter Beitrag des Workshops Innovation. Hier kann die Hochschule Harz Deutschen Verbandes der Wirtschaftsför- referierte Dr. Philip Pongratz von der Wirt- wissenschaftlich-praktische Plattform für derungen und Entwicklungsgesellschaften schaftsförderung Kaiserslautern, ebenfalls Innovationen und die Entwicklung neuer e.V. (DVWE), in Kooperation mit dem Deut- Partner und Dozent im Studiengang „Wirt- Themen und Perspektiven sein. schen Institut für Urbanistik, zählt zu den schaftsförderung“ in Halberstadt, zum bundesweit wichtigsten Ereignissen der Thema serviceorientierte Verwaltung. Bild: Prof. Dr. Jürgen Stember auf dem Fo- Wirtschaftsförderung. Prof. Dr. Stember war es besonders wich- rum der Wirtschaftsförderer in Berlin.

* Prof. Dr. Jürgen Stember Dekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften [email protected] 32 Forschung & Kooperation

Erfolgreicher Projektabschluss Workshop „Vermessung der Wirtschaftsförderung am Fachbereich“ * Jürgen Stember

Die Ergebnisse des Forschungspro- er über die ersten Absolventen des neuen Danach stand das Thema „Wirtschaft 4.0 jekts „Vermessung der Wirtschafts- Masterstudiengangs „Wirtschaftsförde- und die Folgen für die Wirtschaftsförde- förderung“ des Fachbereichs Verwal- rung“ sowie über ein neues und innova- rung“ auf der Agenda. Die Ergebnisse einer tungswissenschaften wurden in einem tives Publikationsprojekt mit dem Sprin- Befragung und die Konsequenzen für die Auswertungsworkshop mit zahlreichen ger-Verlag. Wirtschaftsförderung wurden vom Leiter Wirtschaftsförderern präsentiert. Wei- Im zweiten Teil des Workshops wurden des WiföLAB, Emanuel Hesse, vorgestellt. tere aktuelle Themen waren „Wirtschaft die Ergebnisse und Folgerungen aus dem Nach dem Statement von Studierenden er- 4.0“ und „Open Government“. Projekt „Vermessung der Wirtschafts- gab sich auch im Anschluss an dieses The- förderung“ thematisiert. Dort berichtete ma ebenfalls eine angeregte Diskussion Prof. Dr. Jürgen Stember eröffnete am 21. zunächst Prof. Stember über den Projekt- über die Folgen einer umfassenden Digita- November 2017 den von 25 Wirtschafts- ansatz und die zentralen Erkenntnisse, die lisierung nicht nur der Wirtschaft, sondern förderern und mehr als 20 Studierenden im Anschluss durch Studierende der Ver- eben auch der Wirtschaftsförderung als besuchten Workshop in Halberstadt mit tiefungsrichtung Wirtschaftsförderung im handelndem kommunalen Akteur. dem Blick auf die aktuellen Ereignisse, Sinne von weiteren Diskussionen und mög- Abschließend wurde über das bestehende Aktivitäten und Planungen. Er verwies lichen Lösungsansätzen ergänzt wurden. Modellkommunen-Projekt mit dem Bun- auf den Besuch des Forums der Deut- Nach intensiver Diskussion im Workshop desinnenministerium „Open Government“ schen Wirtschaftsförderer in Berlin, wo wurde auch in der Pause weiter ausgie- informiert. Die Arbeitsgruppe der Studie- das WiföLAB in Halberstadt einer bun- big über optimale Kennzahlen und Steue- renden ergänzte den Bericht über „Folgen desweiten Öffentlichkeit vorgestellt wer- rungsmodelle in der Wirtschaftsförderung für die Wirtschaftsförderung.“ Hier zeigte den konnte. Darüber hinaus informierte diskutiert. sich insbesondere aufgrund der relativ neuen Thematik, dass noch nicht viele Wirtschaftsförderungen auf diesen „Zug aufgesprungen“ sind. Im Resümee zeigten sich die teilnehmen- den Wirtschaftsförderer von der aktuellen Themenfülle begeistert und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass weitere Veran- staltungen folgen sollten. Das WiföLAB um Prof. Dr. Jürgen Stember und Emanuel Hesse konnte vermerken, dass sie sowohl mit der Themenauswahl als auch mit der Themenaufbereitung u.a. durch Studieren- de erneut ins Schwarze getroffen haben.

Bild: Workshop im Zeichen der Wirt- schaftsförderung.

* Prof. Dr. Jürgen Stember Dekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften [email protected] Forschung & Kooperation 33

Internationales Vertreterin der CUT aus Bloemfontein/Südafrika zu Besuch in Halberstadt * André Niedostadek

Im vergangenen Wintersemester 2017/ 18 erhielt der Fachbereich Verwaltungs- wissenschaften Besuch aus Südafrika – und das bereits zum wiederholten Male. Refilwe Moleyane, Academic Exchange und Study Abroad Coordinator der Cen- tral University of Technology in Bloem- fontein, nahm sich die Zeit für eine Stippvisite in Halberstadt, nachdem sie bereits zuvor auf dem Wernigeröder Campus von Vertreterinnen des Akade- mischen Auslandsamtes begrüßt wor- den war.

In Halberstadt nutzte Refilwe Moleyane zunächst die Gelegenheit zu einem Treffen mit Studierenden des Studiengangs Euro- päisches Verwaltungsmanagement, um die Details eines geplanten Studienaufenthal- tes in Südafrika abzustimmen. Im Anschluss bestand noch Gelegenheit zu einem weiteren fachlichen und organi- satorischen Austausch mit dem Prodekan, Prof. Dr. Wolfgang Beck, und dem Beauf- tragten für Internationales, Prof. Dr. André Niedostadek. Neben bereits bestehenden Aktivitäten wurden noch einmal die Mög- lichkeiten erörtert, im Rahmen von Projek- ten oder der Betreuung von Studierenden stärker zu kooperieren. Mit einer abschließenden Führung über den Campus und einem Besuch des Hal- berstädter Weihnachtsmarktes endete ein konstruktiver Austausch.

Bild: Prodekan, Prof. Dr. Wolfgang Beck (rechts), und der Beauftragte für Internati- onales, Prof. Dr. André Niedostadek (links), begrüßten Refilwe Moleyane aus Südafrika.

* Prof. Dr. André Niedostadek Professur für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht [email protected] 34 Forschung & Kooperation

Fachbereich Verwaltungswissenschaften vertieft interdisziplinäre Kooperation mit der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge * Birgit Apfelbaum

Gemeinsame Projekte mit der Gedenk- stätte für die Opfer des Konzentrations- lagers Langenstein-Zwieberge haben am Fachbereich Verwaltungswissenschaf- ten eine lange Tradition. Nicht nur die alljährlichen „Tage der Begegnung“ im April bieten interessierten Mitgliedern der Hochschule seit vielen Jahren immer wieder Gelegenheit zum Austausch mit überlebenden ehemaligen KZ-Häftlin- gen und ihren Familien aus Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden, Polen oder der Ukraine. Auch standen vor dem Hintergrund der KZ-Erfahrungen bereits mehrfach Fragen der europäischen Iden- tität im Mittelpunkt von projektorientier- ten Lehrveranstaltungen mit deutschen ausgerichtet [ist], aus den geschichtlichen langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter der und internationalen Studierenden. Ne- Erfahrungen zu lernen und eine Wiederho- Gedenkstätte, gebürtiger Halberstädter ben sozialwissenschaftlich-interkultu- lung solchen Unrechts ein für alle Mal auszu- und ehemaliger Schüler des Käthe-Koll- rellen Fragestellungen wurden dabei in schließen“ (BVerfGE 124, 300 [328]). witz-Gymnasiums, referierte zum Thema den letzten Jahren auch schon mehrfach Ende Oktober besuchte Vertr.-Prof. Dr. „Deutschlandbilder ehemaliger französi- verwaltungsökonomische und verwal- Christoph Goos mit einer kleinen Gruppe scher KZ-Häftlinge“ und bot einem gemisch- tungsrechtliche Themen, zum Beispiel im von Studierenden die Gedenkstätte, wo- ten Publikum aus Studierenden, Dozentinnen Zusammenhang mit der Erstellung eines bei auch der zur Gedenkstätte gehörende und Dozenten sowie Dr. Nicolas Bertrand als Besucherleitsystems, bearbeitet. Stollenabschnitt besichtigt werden konnte. aktuellem Leiter der Gedenkstätte Gelegen- Auf Einladung von Vertr.-Prof. Dr. Christoph Drei Studierende erklärten sich bereit, das heit zur Diskussion über die Aktualität seiner Goos sprach Gedenkstättenleiter Dr. Nicolas Gedenkstättenteam ehrenamtlich zu unter- Untersuchungsergebnisse. Henning Fauser, Bertrand Anfang Oktober 2017 im Rahmen stützen und Führungen – insbesondere für inzwischen wissenschaftlicher Mitarbeiter der Erstsemester-Vorlesung „Grundlagen Schulklassen – anzubieten. am Institut Politiques de Rennes, Frankreich, des öffentlichen Rechts“ über „Die regulierte Ein zweiter, diesmal sozialwissenschaft- legte 2016 nach einem Bachelorstudium an Hölle. Das Regelwerk der Lagerhaft der Kon- lich ausgerichteter Gastvortrag, fand im der Martin-Luther-Universität Halle-Wit- zentrationslager.“ Der aus Dijon stammende Dezember 2017 auf Einladung von Prof. Dr. tenberg und einem deutsch-französischen Rechtshistoriker, der 2011 mit einer Disserta- Birgit Apfelbaum statt. Dr. Henning Fauser, Masterstudium an den Universitäten Frei- tion zu diesem Thema an der Humboldt-Uni- burg und Lyon eine Dissertation vor, die 2018 versität Berlin mit Auszeichnung promoviert in französischer Sprache im Verlag Presses wurde, schilderte im voll besetzten Hörsaal universitaires de Rennes erscheint. anhand von Dokumenten sehr eindrucksvoll die Praxis der Lagerverwaltung. In der an- Bild 1: Studierende der Hochschule Harz im schließenden Diskussion mit Studierenden, Gespräch mit Dr. Nicolas Bertrand. Dozentinnen und Dozenten sowie Gästen Bild 2: Dr. Nicolas Bertrand, Leiter der Ge- wurde deutlich, dass die Auseinanderset- denkstätte Langenstein-Zwieberge, Prof. zung mit der Verwaltungspraxis des natio- Dr. Birgit Apfelbaum, Hochschule Harz, und nalsozialistischen Regimes von bleibender Dr. Henning Fauser, wissenschaftlicher Mit- Bedeutung ist, da das Grundgesetz „von arbeiter am Institut Politiques de Rennes, seinem Aufbau bis in viele Details hin darauf Frankreich (v.l.n.r.)

* Kontakt und weitere Informationen: Prof. Dr. Birgit Apfelbaum, [email protected] Vertr.-Prof. Dr. Christoph Goos, [email protected] Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus Langenstein-Zwieberge: www.facebook.com/gdlangenstein Forschung & Kooperation 35

Neues Praxis- und Forschungsnetzwerk Erster nationaler Forschungsworkshop der Hochschulen des öffentlichen Dienstes in Berlin * Jürgen Stember

Intensive Kooperation und der syste- und Praxistransfer intensiviert werden kön- matische Aufbau eines Forschungs- nen, wie die Einbindung von Studierenden netzwerkes: Die Hochschulen Kehl und in entsprechende Projekte erfolgen kann Harz organisierten einen ersten For- und nicht zuletzt, wie man bestehende Hin- schungsworkshop am 13. und 14. No- dernisse für die Forschung an den Hoch- vember 2017 in der Landesvertretung schulen für den öffentlichen Dienst besei- Baden-Württemberg in Berlin und star- tigen kann. teten damit das nationale Praxis- und Zum Abschluss des Workshops erfolgte Forschungsnetzwerk der Hochschulen eine Podiumsdiskussion zur Frage nach für den öffentlichen Dienst. den allgemeinen Chancen und Perspekti- Auf den jüngsten Rektorenkonferenzen ven der Forschung an den Hochschulen für wurde der erste Forschungs- und Pra- den öffentlichen Dienst, an der u. a. Ulrich xis-Workshop bereits vorbereitet: Die 38 Benra, dbb Bundesvorsitzender, Fachvor- Mitgliedshochschulen mit über 500 Pro- stand Beamtenrecht, seine Perspektive fessoren und 55.000 Studierenden in ganz verdeutlichen konnte. Deutschland wurden zur Teilnahme einge- Mit dem positiven Resümee der beiden laden. So freuten sich die beiden Haupt­ Organisatoren, aber auch aller Teilneh- organisatoren, Joachim Beck, Professor mer, wurde das feste Ziel formuliert, die der Hochschule Kehl an der Fakultät für begonnenen Aktivitäten weiterzuführen. Wirtschafts-, Informations- und Sozialwis- Ebenso positiv aufgenommen wurde das senschaften, und Prof. Dr. Jürgen Stember, Forschungsprojekt von Dekan Stember, Dekan des Fachbereichs Verwaltungswis- 1 der für die Hochschulen des öffentlichen senschaften der Hochschule Harz über die Dienstes eine Grundlagenuntersuchung für sehr gute Beteiligung: Immerhin folgten 2 2018 angekündigt hatte. der Einladung 48 Gäste von 22 Hochschu- Bei allen weiteren Aktivitäten sollen die len aus 13 Bundesländern. 24 Referenten Hochschulen für den öffentlichen Dienst aus 11 Bundesländern gewährleisteten die und die Rektorenkonferenz als konzeptio- wissenschaftlichen Grundlagen und Pro- neller und institutioneller Rahmen dienen, jektdarstellungen auf der zweitägigen Ver- innerhalb dessen auch stetig über das Ge- anstaltung. samtprojekt informiert wird. Die Ziele des ersten bundesweiten Work- shops dieser Art lagen zum einen in der Dar- stellung der Kompetenzen im Praxis- und Forschungsbereich und zum anderen in dem systematischen Aufbau eines Forschungs- netzwerks und einer intensiveren Kooperati- on der Hochschulen untereinander. Während am ersten Tag neben den Ein- führungsvorträgen im Plenum u.a. von Präsident Prof. Paul Witt zwei parallele Bild 1: Prof. Dr. Jürgen Stember ist einer der Workshops auf der Agenda standen, gab Organisatoren des Praxis- und Forschungs- es am zweiten Tag eine Runde mit weiteren workshops. interessanten Projektvorstellungen für das Bild 2: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Plenum. Hier standen wichtige Themen im informierten sich über neue Netzwerke in Vordergrund: Zum Beispiel, wie Forschung Praxis und Forschung.

* Prof. Dr. Jürgen Stember Dekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften [email protected] 36 Forschung & Kooperation

Landkreis erarbeitet sich ein Zukunftspapier Workshop zum Leitbild in der Kulturfabrik Haldensleben * Ivar Lüthe

1 Für den Landkreis Börde wird ein in- Stärken wurden Punkte wie Betreuung und tegriertes Kreisentwicklungskonzept Familienfreundlichkeit, Einkaufsmöglichkei- erstellt. In Kooperation mit der Hoch- ten und Lebenshaltungskosten sowie die schule Harz soll das Strategiepapier wirtschaftliche Situation genannt. Defizite aufzeigen, wie sich der Landkreis in sind laut Online-Befragung bei den The- Zukunft entwickeln kann und soll. Ent- men Gesundheit, Digitalisierung, Öffentli- sprechend soll ein Leitbild formuliert cher Nahverkehr sowie Soziales. Unter dem werden. Die Initiative dazu geht auf Strich gaben die Befragten allerdings auch einen gemeinsamen Antrag der CDU- an, dass sie die Entwicklung des Landkrei- und SPD-Kreistagsfraktionen und dem ses in den nächsten fünf Jahren positiv be- Kreistagsbeschluss vom 23. Novem- 2 werten, so Jürgen Stember. Mit all diesen ber 2016 zurück. Daten ging es beim Workshop in einzelnen In der Kulturfabrik in Haldensleben fand nun Gruppen darum, wie die identifizierten ein Workshop dazu statt, zu dem zahlreiche Themenfelder mit Ideen und Handlungs- Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft, Politik empfehlungen untersetzt werden können und Institutionen aus dem ganzen Kreisge- und müssen. In den nächsten Schritten soll biet eingeladen waren. Landrat Hans Walker geklärt werden, wie die gesteckten Ziele umriss nochmals das Ziel: „Mit dem Leitbild konkret erreicht werden können und am wollen wir Entwicklungen definieren und Ende in einem Aktionsplan auch derart un- Ziele formulieren.“ Der Workshop sei ein tersetzt werden, was dafür (auch finanziell) Auftakt für einen permanenten Prozess. Für getan werden muss. Zum Jahresende soll Marcus Waselewski, zuständiger Fachbe- es bereits einen ersten Entwurf des Leit- reichsleiter in der Kreisverwaltung, war der recht gute Einkommen, die Wirtschaftskraft bildes geben. Das Projekt wird aus dem Workshop „ein wesentlicher Meilenstein der des Landkreises und auch die Nähe zu Landesprogramm „Sachsen-Anhalt Regio“ Entwicklung des Konzeptes“. Der Landkreis größeren Städten wie Magdeburg, Wolfs- über zwei Jahre gefördert. brauche eine langfristige Orientierung, eine burg und Braunschweig genannt. Eher als Strategie, die abgestimmt sei. Dabei wolle Schwächen wurden die Einwohnerdichte man bestehende Stärken festschreiben und im Flächenkreis und damit die geringe Ar- bewahren, aber auch Schwächen erkennen beitsplatzdichte genannt. Auch die gesund- und Handlungsfelder erarbeiten. Gemein- heitliche Versorgung sowie die lückenhafte 3 sam mit der Hochschule Harz wurden im Breitbandversorgung tauchen hier auf. Als Vorfeld eine Stärken-Schwächen-Analyse Chancen werden für den Landkreis die Di- angefertigt und zwei Online-Umfragen re- gitalisierung, die wachsende Bedeutung alisiert. Diese zwei verschiedenen Webbe- regenerativer Energien und der Trend zu fragungen sollten eine aktive Einbindung regionalen Produkten und zum Naturtouris- der Bürger und Institutionen garantieren. mus ausgemacht. Risiken für den Landkreis Es wurden zum einen Entscheidungsträ- sind in der Zukunft die Folgen des demo- ger aus den verschiedensten Bereichen grafischen Wandels, eine selektive Abwan- wie Kommunen, Fachdiensten, sozialen derung und der Fachkräftemangel, heißt es Trägern, Unternehmen und Vereinen di- in der vorgestellten Regionalanalyse.In den rekt angeschrieben. Zum anderen gab es Webbefragungen waren die Teilnehmer auf- eine anonyme Webbefragung für die Bür- gefordert zu benennen, was ihnen wichtig Bild 1: Prof. Dr. Jurgen Stember von der ger.Die Ergebnisse daraus stellte Prof. Dr. ist, welche Stärken sie für den Landkreis Hochschule Harz. Foto: Ivar Luthe Jürgen Stember von der Hochschule Harz sehen und welche Defizite aus ihrer Sicht Bild 2: Fachbereichsleiter Marcus Wa- zu Beginn des ganztägigen Workshops bestehen. Wichtig sind den Online-Befrag- selewski. Foto: Ivar Luthe auszugsweise vor. Bei der Stärken-Schwä- ten die Themenfelder Gesundheit, Bildung, Bild 3: In insgesamt sieben Arbeitsgrup- chen-Analyse wurden bei den Stärken un- Digitalisierung und auch Sicherheit, zitier- pen wurden die einzelnen Themenfelder ter anderem der solide Arbeitsmarkt sowie te Prof. Stember aus den Ergebnissen. Als tiefer beleuchtet. Foto: Joachim Hoeft

* Ivar Lüthe Redaktion Volksstimme Haldensleben [email protected] Forschung & Kooperation 37

E-Learning für die Kommunen der Zukunft Digitale Lernplattform in Planspielen zur wirkungsorientierten Steuerung erprobt * Thomas Schatz

In der Bundesrepublik werden derzeit rungs- und Führungsinstrumenten gestärkt Städten funktionieren kann“, erklärt Pro- rund 50.000 Studierende an den Hoch- werden. jektmitarbeiter Thomas Schatz. So erfah- schulen des öffentlichen Dienstes auf Um diese Leerstelle zu füllen, arbeiten ren Nutzer der Plattform in übersichtlichen die Übernahme von Führungspositio- Partner an fünf europäischen Hochschu- Darstellungen wie beispielsweise die Stadt nen vorbereitet. Als Absolventinnen und len und Forschungseinrichtungen unter Kempten im Allgäu die Stadtentwicklung Absolventen werden sie das Verwal- Leitung der Hochschule Harz am Projekt vorantreibt oder die Alte Hansestadt Lem- tungshandeln auch in den Kommunen „KoWiSt – Kompetenzaufbau für eine wir- go durch langfristige Planungen und darauf bis in das Jahr 2060 maßgeblich prägen kungsorientierte Steuerung in kleinen und abgestimmte, kurzfristige Maßnahmen den und die gesellschaftlichen Veränderun- mittleren Kommunen.“ Zentrales Ziel des Haushalt konsolidiert. Insgesamt sind zehn gen in der Folge von demografischem – von der Europäischen Union durch das Kommunen aus der Bundesrepublik, Ös- Wandel, Migration, Globalisierung und Programm Erasmus+ Strategische Part- terreich, Italien sowie der Slowakei und der Digitalisierung gestalten müssen. nerschaften geförderten – Vorhabens ist Schweiz mit – thematisch breit gestreuten Vor diesem Hintergrund halten es viele die Entwicklung einer digitalen Lernplatt- – strategischen Steuerungssystemen in der Verwaltungswissenschaftler für notwen- form, die methodische Unterstützung beim Lernplattform abgebildet. dig, an den Hochschulen stärker als bisher Einstieg in die wirkungsorientierte Steue- Doch die Nutzer könnten nicht nur Infor- die Ausbildungsinhalte zu strategischer, an rung geben soll. mationen sammeln, so Thomas Schatz. langfristigen Wirkungen orientierter Steu- „In der Lernplattform zeigen wir einerseits Studierende sollen die Lernplattform auch erung, zu vertiefen. Damit sollen Kompe- an konkreten Beispielen, dass strategische nutzen, um mit der Software eigene stra- tenzen zur Nutzung von Planungs-, Steue- Steuerung auch in kleinen und mittleren tegische Steuerungsarchitekturen zu ent- 38 Forschung & Kooperation

werfen und so das „Strategie-Handwerk“ SMART-Regeln genügen sollen, erarbeite- Die Lernplattform, so das Fazit der Stu- von der Pike auf lernen. ten die Studierenden auch Indikatoren für dierenden, ist ein gelungenes E-Lear- Um die Funktionalitäten und die didakti- die Erfolgsmessung und erfassten diese ning-Tool, das die Lehre auflockert und sche Eignung der Lernplattform zu evalu- ebenfalls in der Lernplattform. Alle Daten zum kreativen Denken motiviert. Es weckt ieren, konnten Studierende des Masterstu- wurden während der Planspiele direkt in die Neugier auf strategische Steuerung, diengangs Public Management das neue der Lernplattform-Software eingepflegt. bietet während der Planspiele die Mög- Tool bereits testen. In einem Planspiel Auf dieser strategischen Basis entwickel- lichkeit, konzeptionelles Wissen interaktiv sollten sie für eine Musterkommune Stra- ten die künftigen Master dann konkrete, anzuwenden, und hilft so, Handlungssi- tegien zur Folgenbewältigung des demo- operative Maßnahmen, wie sie Beschäf- cherheit für die künftige berufliche Karri- grafischen Wandels entwickeln. Metho- tigte einer Kommune umsetzen sollten, um ere zu gewinnen. Ab dem Wintersemester disch orientierte sich die Veranstaltung am die Wirkungsziele zu erreichen. 2017/18 soll die Lernplattform als Instru- „Blended Learning“ und verknüpfte Ele- Für die detaillierte Konzeption dieser Maß- ment der digitalen Lehre strukturell in die mente klassischer Präsenzveranstaltungen nahmen stellt die Lernplattform das For- Lehrveranstaltungen am Fachbereich Ver- mit E-Learning. mular für eine viergliedrige Wirkungskette waltungswissenschaft eingebunden wer­ zur Verfügung. So konnten die Studieren- den. Zunächst wurden durch die Auftaktdiskus- den – ausgehend von den angestrebten sion im Plenum die wesentlichen Merkmale Wirkungszielen – Outputs, Prozesse und des demografischen Wandels herausgear- notwendige Inputs wie Sachkosten und beitet und die damit verbundenen Heraus- Personal definieren. Für jedes Element der forderungen für Kommunen benannt. Auf Wirkungskette sollten die Studierenden zu- dieser inhaltlichen Grundlage sollten die sätzlich relevante Kennzahlen oder Indika- Studierenden, die in kleinen Teams weiter- toren hinterlegen. arbeiteten, zunächst ein umfassendes, stra- Im letzten Abschnitt der Planspiele präsen- tegisches Ziel („Programmatisches Ziel“) tierten die einzelnen Teams ihre Ergebnisse formulieren und daraus in einem zweiten vor dem Plenum. Durch Nachfragen wur- Schritt geeignete Teilziele („Wirkungsziele“) den dann verschiedene Facetten strategi- wie die Minderung des Einwohnerverlustes scher Steuerung argumentativ vertieft und Bild: Die Studierenden des Masterstudien- oder die Anpassung an die wachsende Zahl die Anwendungskompetenz so zusätzlich gangs Public Management konnten bereits Älterer ableiten. Da die Wirkungsziele den gefestigt. mit der Lernplattform arbeiten.

* Thomas Schatz Wissenschaftlicher Mitabeiter Projekt KoWiSt [email protected]

Personalia Prof. Dr. Andreas Schmid erhält Ruf an die Hochschule Hannover

Prof. Dr. Andreas Schmid, seit August 2014 tik“ an der Hochschule Hannover etabliert. Hochschullehrer für Allgemeine Betriebs- Hierzu gehört eine Professur für „Public wirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Management und Verwaltungshandeln“. öffentliches Haushalts- und Rechnungs- Prof. Dr. Schmid hat das Berufungsverfah- wesen am Fachbereich Verwaltungswissen- ren auf Listenplatz eins beendet. Er wird schaften der Hochschule Harz, hat einen zum ersten März 2018 seinen Dienst an der Ruf an die Hochschule Hannover erhalten. Hochschule Hannover antreten. Er bleibt Das Land Niedersachsen hat aufgrund der Hochschule Harz durch unterschiedli- des hohen Nachwuchskräftebedarfs einen che Aktivitäten verbunden. Sein Lebensmit- neuen Studiengang „Verwaltungsinforma- telpunkt wird weiterhin Halberstadt sein. Fachbeitrag 39

Distributed Ledger und Blockchain-Technologien – Was steckt dahinter? * Wolfgang Beck

Brauchen wir eigentlich noch vertrauens- die qualifizierte elektronische Signatur nut- Hash-Werte reduziert werden.6 Die Bildung würdige Mittler (sog. Intermediäre), auf die zerfreundlich geschaffen werden und zwar des Datenblocks wird von weiteren Netz- wir uns verlassen (müssen), um sicher und durch kryptografische Sicherungsmecha- werkrechnern bestätigt. Dieses Verfahren nachweisbar Transaktionen vornehmen zu nismen, dezentrale Speicherung und ohne soll sehr manipulationssicher sein und die können? Hierzu zählen beispielsweise das Intermediäre? algorithmische Richtigkeit gewährleisten.7 Grundbuch, Personenstands- und ande- Der generierte Hash gilt als Nachweis der re Register, Geldinstitute usw. Eine neue 2. Die DL als neues Technologieangebot Computer im Blockchain-Netzwerk („pro- digitale Technologie könnte – glaubt man Die Schreibberechtigung liegt in traditio- of of work“) und ist im Nachhinein nicht dem aktuellen Hype – Intermediäre über- nellen Datenbanken bei einer zentralen In- mehr veränderbar.8 Die Authentizität der flüssig machen. Distributed Ledger (DL) stanz. Unter DL wird dagegen eine verteilte in der Blockchain gespeicherten Infor- und Blockchain-Technologien (BC) erfas- Datenbank verstanden, die den Teilneh- mationen ist sichergestellt. Das Netzwerk sen elektronische Transaktionen dezentral, mern eines Netzwerkes eine gemeinsame kann öffentlich (Public Ledger) oder nur für sicher, verifizierbar und vermeiden Trans- Schreib-, Lese- und Speicherberechtigung bestimmte Nutzer (Permissioned Ledger) aktionskosten für Intermediäre. Die neue erlaubt. Die noch im Experimentiersta- zugänglich sein. Dabei werden Public- Option, deren technische Funktionsweise dium befindliche Technologie kann Ab- und Private-Key-Lösungen angewendet. und einige Anwendungsbereiche werden stimmungsprozesse bei komplexen ar- Zusammengefasst spricht man von einer in diesem Beitrag vorgestellt. Auf eine Er- beitsteiligen Wertschöpfungsketten durch Blockchain, wenn Transaktionen mit Hilfe örterung der Rechtskonformität muss aus gemeinsame Datenhaltung erleichtern.2 Als eines Proof-of-Work-Verfahrens in mitei- Platzgründen weitgehend verzichtet wer- besonderer Vorteil wird angesehen, dass nander verbundenen Blöcken abgebildet den.1 direkte Transaktionen ohne Intermediäre werden.9 möglich sind. Es bedarf keiner zentralen 1. Problemaufriss Instanz, denn neue Informationen können 4. Potenziale Die elektronische Willenserklärung und von den Teilnehmern selbst jederzeit be- Die Potenziale der Blockchain sollen gera- rechtserhebliches elektronisches Handeln reitgestellt werden. Ein Validierungspro- de in der Kombination bekannter10 Konzep- setzen voraus, dass die Beteiligten hin- zess gewährleistet, dass die neu erstellten te liegen. So sind in allen DL-Ausprägungen reichendes Vertrauen in die Echtheit der Daten jeder Teilnehmerkopie hinzugefügt die Elemente Peer-to-Peer-Netzwerklösun- abgegebenen Erklärung(en) haben. Bei und allen Teilnehmern in der aktuellen Ver- gen zu finden, Public- und Private-Key-Lö- Bestreiten kann nur eine verlässliche Do- sion zur Verfügung stehen.3 sungen für die kryptografische Verschlüs- kumentation den Nachweis erbringen, wer, Der bekannteste Anwendungsfall der DL selung und Authentifizierung sowie der wann, wem gegenüber welche Erklärung sind virtuelle Währungen, – hier vornehm- digitale Zeitstempel. Auf diese Weise kom- abgegeben hat. Dieser Nachweis gelingt lich Bitcoin.4 Im Unterschied zu herkömmli- munizieren die Beteiligten direkt; Transak- traditionell durch Papierdokumente. Ein chen Währungen gibt es keine Zentralbank tionen werden dezentral gespeichert und vergleichbares Vertrauen in elektronische oder andere Geldinstitute mit Kontrollrech- sind von allen Beteiligten überprüfbar. Auf- Erklärungen ist angesichts der Manipulati- ten.5 Der Anwendungsbereich ist allerdings grund der Verknüpfung mit vorangegange- onsanfälligkeit informationstechnisch sehr viel weiter. Er umfasst u.a. neue effizientere nen Transaktionen können die vorhande- voraussetzungsreich. Daher verwundert Prozesse in Zahlungsverkehr und Wert- nen Daten des Ledger (Register) nicht mehr es nicht, dass die qualifizierte elektroni- papierabwicklung, Registerführung und verändert werden. Die Registereigenschaft sche Signatur bisher aufgrund des ver- Rechtemanagement (z.B. im Urheber- „ist die zentrale – aber auch einzige – Ge- gleichsweise hohen technischen Aufwands recht). meinsamkeit relevanter Blockchain-Tech- kaum Akzeptanz findet. Auch der 2012 nologien“.11 (Datenschutz-) Rechtlich ent- eingeführte elektronische Personalausweis 3. Blockchain scheidend für die Bewertung dürfte es (ePA) lässt die elektronische Identifikation Die Leistungsfähigkeit von DL beruht im aber sein, welche weiteren Eigenschaften (eID) und die qualifizierte elektronische Si- Wesentlichen auf der BC-Technologie. die Registerfunktion prägen: gnatur zwar zu, findet aber bis heute noch Blockchain ist offenbar besonders gut ge- –– Ausfallsicherheit: Blockchain sind in der keinen hinreichenden Zuspruch. Stattdes- eignet, die Transaktionshistorie verlässlich Größe frei skalierbar, können also mit sen gibt es eine ausgeprägte Bereitschaft zu dokumentieren. Die Aufzeichnung in wenigen oder mit mehreren tausend der Nutzer zum sorglosen Datenumgang einem „verteilten Kontenbuch“ (sog. Distri- Rechnern betrieben werden; u.a. in den sozialen Netzwerken, die Hand buted Ledger) erfolgt in einer Kette chrono- –– Zugänglichkeit: Die öffentliche Block- in Hand geht mit geringen Vorkehrungen logisch gereihter „Blöcke“, wobei die Infor- chain ist für jedermann durch Installation gegen Datenausspähung. Warum sollte mationen nicht direkt gespeichert, sondern einer Software auf den eigenen Rech- Vertrauen nicht auf andere Weise als durch über kryptografische Verfahren auf sog. nern zugänglich und daher der Größe 40

nach unbegrenzt; die private Blockchain Es ist offensichtlich, dass eine jederzeitige tenschutzrechtlicher Sicht, wenn der Block ist in einem geschlossenen Netzwerk Änderung eines „Blocks“ die Integrität und – durchaus nicht selten bei Registern – we- miteinander verbunden; Aktualität der Blockchain im Kern trifft und gen Unrichtigkeit geändert werden muss. –– Nachvollziehbarkeit: Verwendung un- daher durch übrige Mehrwerte kaum auf- Sind aber nachträgliche Veränderungen in terschiedlicher Mechanismen, um die gewogen werden kann. der Blockchain möglich oder gar notwen- lückenlose Nachvollziehbarkeit von der dig, wird der Unterschied zu herkömmli- ersten bis zur aktuellsten Speicherung 5. Fazit chen Lösungen minimal.13 zu gewährleisten; in Betracht kommt die Die Distributed Ledger- und Block- jederzeitige Änderung durch jedermann, chain-Technologie ist nicht nur für Bit- die Einbindung eines Intermediärs oder coin-Anhänger interessant. Sie kann den die Verifikation der Transaktion durch auf (staatliche und privatwirtschaftliche) Zeitstempel und Einbeziehung der ver- Intermediäre angewiesenen Rechtsverkehr schlüsselten Zusammenfassung des vo- dadurch revolutionieren, dass die Register rangegangenen Blocks; dezentral, sicher, nachprüfbar und trans- –– Blockchain mit unterschiedlichen Veri- aktionskostenneutral verfügbar sind. Somit fikationsmodellen: Proof of work gegen ist die entscheidende Frage nicht die über Vergütung für die (schnellste) Erzeugung Anwendung oder Nichtanwendung der eines neuen Blocks (mining); hoher Ener- Blockchain, sondern welche Anforderun- gieaufwand und künstliche Niedrighal- gen das Register in funktionaler und recht- tung der Verifikationsvorgänge aus Kos- licher Hinsicht erfüllen soll.12 In dem Maße tengründen; möglich ist auch, dass ein wie die Dezentralität allerdings etwa aus Konsens oder Mehrheitsmodell über die Gründen der Rechenleistung und Zeiter- Prof. Dr. Aufnahme der Transaktion in den nächs- sparnis zurückgenommen wird, entfällt ein Wolfgang Beck ten Block entscheidet. wesentlicher Vorteil. Gleiches gilt aus da- [email protected]

1 Martini/ Weinzierl, Die Blockchain-Technologie und das Recht auf Vergessenwerden, NVwZ 2017, 1251 ff. 2 Hierzu und zum Folgenden: Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Monatsbericht September 2017, 36 f. 3 Eine gute Übersicht über die Funktionsweise gibt: Deloitte (Hrsg.), Vorstellung der Blockchain-Technologie „Hallo Welt“, Stand 3/2016, 2 ff. 4 Ebd., 36. Eingehend hierzu: Engelhardt/ Klein, MMR 2014, 355 ff. 5 Schrey/ Thalhofer, Rechtliche Aspekte der Blockchain, NJW 2017, 1431. 6 Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Monatsbericht September 2017, 37 m.w.N (Fn. 4).Näher zum Ablauf einer Bitcoin-Transaktion: Brühl, Bitcoins, Blockchain und Distributed Ledgers, Funktionsweise, Marktentwicklungen und Zukunftsperspektiven, ZBW Wirtschaftsdienst 2017, 136. 7 Simmchen, Blockchain (R)Evolution. Verwendungsmöglichkeiten und Risiken, MMR 2017, 163. 8 Schrey/ Thalhofer, NJW 2017, 1432. 9 Brühl, Bitcoins, Blockchain und Distributed Ledgers, Funktionsweise, Marktentwicklungen und Zukunftsperspektiven, ZBW Wirtschaftsdienst 2017, 140. 10 Rehfeld, Vehikel für die Vernetzung, kommune 21 11/2017, 22 f. 11 Jacobs/ Lange-Hausstein; IT 2017, 10. 12 Jacobs/ Lange-Hausstein; IT 2017, 12. 13 Marnau, Die Blockchain im Spannungsfeld der Grundsätze der Datenschutzgrundverordnung, Informatik 2017, 1034 f.

Literatur: Brühl, Volker, Bitcoins, Blockchain und Distributed Ledgers, Funktionsweise, Marktentwicklungen und Zukunftsperspektiven, ZBW Wirtschaftsdienst 2017, 135 ff. Deloitte (Hrsg.), Vorstellung der Blockchain-Technologie „Hallo Welt“, Stand 3/2016, 2 ff. Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Distributed-Ledger-Technologien im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierabwicklung: Potenziale und Risiken, Monatsbericht September 2017, 35 ff. Engelhardt, Christian/ Klein, Sascha, Bitcoins – Geschäfte mit Geld, das keines ist – Technische Grundlagen und zivilrechtliche Betrachtung, MMR 2017, 355 ff. Jacobs, Christoph/ Lange-Hausstein, Christian, Blockchain und Smart Contracts: zivil- und aufsichtsrechtliche Bedingungen, Funktionen, Anwendungsfälle, Perspektiven der Block- chain-Technologie, ITRB 2017, 10 ff. Marnau, Ninja, Die Blockchain im Spannungsfeld der Grundsätze der Datenschutzgrundverordnung, in: Eibl, Maximilian/ Gaedke, Martin (Hrsg.), INFORMATIK 2017. Gesellschaft für Informatik, Bonn, 1025 ff. Martini, Mario/ Weinzierl, Quirin, Die Blockchain-Technologie und das Recht auf Vergessenwerden. Zum Dilemma zwischen Nicht-Vergessen-Können und Vergessen-Müssen, NVwZ 2017, 1251 ff. Rehfeld, Dieter, Vehikel für die Vernetzung, kommune 21 11/2017, 22 f. Schrey, Joachim/ Thalhofer, Thomas, Rechtliche Aspekte der Blockchain, NJW 2017, 1431 ff. Simmchen, Christoph, Blockchain (R)Evolution. Verwendungsmöglichkeiten und Risiken, MMR 2017, 162 ff. 41

Publikation Wirtschaftsrecht und Verwaltungspraxis * André Niedostadek

Wirtschaft und Verwaltung sind in vielfäl- der Fachbereich Verwaltungswissenschaf- tiger Weise miteinander vernetzt, gerade ten der Hochschule Harz schon vor einigen auch in rechtlicher Hinsicht: Berührt sind Jahren zur Aufgabe gemacht, die wissen- sämtliche Facetten des Wirtschaftsrechts: schaftliche Dimension der eigenen Arbeit Das beginnt beim Wirtschaftsprivatrecht besser darzustellen, zu dokumentieren und und setzt sich fort über das öffentliche zu verdeutlichen. Wirtschaftsrecht mit dem Wirtschaftsver- Speziell für diesen Band hat sich ein Be- fassungs- und Wirtschaftsverwaltungs- arbeiterteam zusammengefunden, das recht bis hin zum Wirtschaftsstrafrecht. sich nicht nur aus Vertretern der Hoch- Europäische und internationale Rechtsent- schule Harz zusammensetzt, sondern wicklungen bleiben bei alledem ebenfalls auch aus der Anwaltschaft und der Justiz. nicht ausgeklammert. Die Bandbreite der Eine erfreuliche Entwicklung, durch die die betroffenen Rechtsgebiete ist immens: Zusammenarbeit mit anderen Institutio- Man denke etwa an das Arbeits-, Kartell-, nen weiter ausgebaut werden konnte. 18 Vergabe- oder Wettbewerbsrecht (um hier Praktiker und Wissenschaftler nehmen in nur einige wenige Rechtsbereiche zu nen- insgesamt 15 Beiträgen unterschiedliche nen). In diesem Zusammenhang stellen Fragen und Probleme genauer unter die sich ganz unterschiedliche Fragen und er- Lupe. Aufgegriffen werden dabei teils auch geben sich manche Probleme. solche Aspekte, die häufig nur am Rande Ein im Wintersemester 2017/2018 abge- Beachtung finden. schlossener Sammelband zu „Wirtschafts- André Niedostadek (Hg.) recht und Verwaltungspraxis“ erschließt Wirtschaftsrecht und Verwaltungspraxis ausgewählte Facetten des Themas. Die Reihe: Forschungsbeiträge zum Public Publikation erschien als Band 10 der „For- Management, Bd. 10 schungsbeiträge zum Public Manage- LIT-Verlag 2017, 456 S., 59.90 EUR ment“. Mit dieser Schriftenreihe hat es sich ISBN 978-3-643-13875-0

* Prof. Dr. André Niedostadek Professur für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht [email protected] #HSHarz #Campusfieber

Wernigerode/Halberstadt 26. Mai 2018 10:00 - 01:00 Uhr

Campusfieber

Tag der offenen Tür Bewerbertag Campusfest Absolventen-Treffen

An einem Tag präsentiert die Hochschule Harz ihre ganze Vielfalt: fachlich, familiär und in bester Feierlaune. Besucher, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter sind herzlich nach Wernigerode und Halberstadt eingeladen, wenn vier Veranstaltungen - Tag der offenen Tür, Bewerbertag, Campusfest und Alumni-Treffen - zu einem unvergesslichen Event verschmelzen. Einfach anstecken lassen und dem 26. Mai 2018 gemeinsam mit der Hochschule Harz entgegenfiebern.

www.hs-harz.de/campusfieber Das Beste für Sachsen-Anhalt.

Für Studium und Praxis. © RBV / p(AS)ob - Fotolia

Brecht/Grimberg (Hrsg.) Vorschriftensammlung für die Verwaltung in Sachsen-Anhalt (VSV) Loseblattwerk, etwa 8180 Seiten, € 84,– einschl. zwei Ordnern und Online-Dienst ISBN 978-3-415-01640-8 � Bundes- und Landesrecht in einer Sammlung � Zulässiges Prüfungshilfsmittel für die Staats- prüfung in Sachsen-Anhalt

� Stets auf neuestem Stand Inkl. Online-Dienst � Inklusive Online-Dienst »VSV SACHSEN-ANHALT ON CLICK« mit Updates!

ISSN 1867 - 6995 41. Jahrgang 15. Oktober 2015 E 11884 10 |2015 ausbildung · prüfung · fachpraxis apf – Gesamtausgabe Ausbildung – Prüfung – Fachpraxis Zeitschrift für die staatliche und kommunale Zeitschrift für die staatliche und kommunale Verwaltung Verwaltung � Handlungsinstrumente der Verwaltung: Der Verwaltungsakt Schwerpunkte � Allgemeines Verwaltungsrecht: Gesamtausgabe Klausuren, Übungen, Lexikon

� Das Interview: Prüfungen sind keine HeHHexereiex 10 Ausgaben pro Jahr, jeweils am 15. eines Monats Jetzt kostenloses Das aktuelle Thema Rubriken Einspeisung von Prozesswärme Bezugspreis jährlich € 167,–; Sonderpreis für Stu- Matthias Knuper/Marcel Lauinger Probeheft Wissens-Check Lärmschutz und der Ruf des M Dr. Martin Thormann, Warendorf denten € 99,–; jeweils inkl. Versandkosten Fragen und Fälle zum Verwwalttu anfordern! Dr. Günter Hilg

Fachpraxis Der richtige Inhalts- und Bekanntgabeadressatekanntgabeadressat von ISSN 1867-6995 Verwaltungsakten Georg Gass Die apf orientiert sich speziell an den Anforderungen der Aus- und Fortbildung im öffentlichen Dienst. Beiträge aus Wissenschaft und Praxis, zahlreiche Übersichten, Grafi ken und Tabellen veranschaulichen komplexe Themen.

RICHARD BOORBERG VERLAG FAX 08 00 / 73 85-800 TEL 08 00 / 73 85-700 [email protected] WWW.BOORBERG.DE Termine  12. und 13. März 2018 Orientierungstage für Erstsemester

 14. März 2018 Erstsemesterbegrüßung

 21. März 2018 Vernissage der Ausstellung „Philosophische Ansichten zur Freundschaft“

 26. Mai 2018 Tag der offenen Tür und Campusfieber

Impressum Schlaglichter Zeitschrift des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz Herausgeber Hochschule Harz Hochschule für angewandte Wissenschaften Körperschaft des öffentlichen Rechts Standort Halberstadt Redaktion Prof. Dr. Jürgen Stember Mandy Ebers, M.A. Anne Herrmann, LL.M. Dipl. Ing. Martina Voigt Anschrift der Redaktion Domplatz 16 38820 Halberstadt Telefon: 03943 659-400 Telefax: 03943 659-499 E-Mail: [email protected] www.hs-harz.de Layout CDLX/Codeluxe, Berlin Covergestaltung Annett Leopold, Dipl. Designerin (FH) Umsetzung/Druck KOCH-DRUCK, Halberstadt Fotos Wenn nicht gesondert gekennzeichnet: Archiv der Hochschule Harz Online-ISSN 2566-7785 Print-ISSN 2566-6479 Auflage 2.000 Exemplare

© 2018 Die Beiträge der Zeitschrift sind urheberrechtlich geschützt. Jede vom Urheberrechtsgesetz nicht zugelassene Verwertung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Bei den Beiträgen handelt es sich um die Meinungen des jeweiligen Autors bzw. der jeweiligen Autoren.