Wolfgang Muthspiel
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Martin Schaberl WOLFGANG MUTHSPIEL – einer der vielseitigsten Musiker Österreichs und Preisträger des European Jazz Prize 2003 Schriftliche Arbeit zur Erlangung des akademischen Grades Magister artium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Thema: WOLFGANG MUTHSPIEL – einer der vielseitigsten Musiker Österreichs und Preisträger des European Jazz Prize 2003 Vorgelegt von Martin Schaberl Diese Arbeit wurde im Rahmen der Studienrichtung Jazz am Institut für Jazzforschung unter der Betreuung von Univ. Prof. Dr. Franz Krieger verfasst. Graz, März 2004 1 Vorwort Als ich in der Situation war, über mein Diplomarbeitsthema Gedanken machen zu müssen, also über welchen Musiker oder ein evtl. anderes Thema zu schreiben, fiel die Wahl sofort auf Wolfgang Muthspiel. Folgende Kriterien waren dafür ausschlag- gebend: Erstens ist er für mich persönlich der interessanteste Musiker und Gitarrist, der zur Zeit die Welt mit seiner Musik bereichert. Zweitens ist er Österreicher, Steirer, ja beinahe Grazer wie ich es bin. Drittens verfolge ich seit dem Erscheinen der ersten CD unter seinem Namen seinen Werdegang und seine Entwicklung. Gerade das war und ist es auch, was mich an ihm so fasziniert: seine unglaubliche Bandbreite und scheinbar unbegrenzte Ideenvielfalt in jeder Art von Musik. Das versuche ich in die- ser Arbeit hervorzukehren Und viertens lebt Wolfgang seit fast zwei Jahren wieder in Österreich und somit war die Chance wesentlich größer, mit ihm Kontakt aufzuneh- men. für eine wesentlich einfachere Kontaktaufnahme mit ihm persönlich größer. Dieser letzte Punkt meiner Kriterien war deshalb wichtig, da zum Zeitpunkt meines Entschlusses, dieses Thema zu behandeln beinahe nichts veröffentlicht worden war, das im Rahmen meiner Recherchen in irgendeiner Weise hilfreich gewesen wäre. Nach längerer Suche – v. a. im Internet – war außer einer Hand voll Konzertankündi- gungen und noch weit weniger Konzertrezensionen, die allesamt jeweils nur wenige Zeilen Umfang hatten, und einem einzigen Interview noch nichts (für mich) vorhan- den bzw. zugänglich. Umso erfreuter war ich, als mir Wolfgang bei einem persönli- chen Gespräch sofort Unterstützung für meine Arbeit zugesagt hat. Der Länge dieser Arbeit kommt vor allem durch den umfangreichen Anhang zustan- de, jedoch wollte ich ihn nicht um die vielen Rezensionen kürzen, da ich denke, es ist für Wolfgang später sicher interessant, diese Berichte über ihn zu lesen. Zur Zeit kommt er ohnehin nicht dazu. Zudem hat er mit mir auch die Vereinbarung getrof- fen, dass auch er ein Exemplar dieser Arbeit bekommt. Das war zusätzlich ein Grund für mich, diesen Umfang bestehen zu lassen. Schließlich möchte ich nicht vergessen, den Personen zu danken, die es mir erst ermöglicht haben, diese Arbeit im Vorfeld zu recherchieren und zusammenzustel- len und schließlich auch zu verfassen und zu Ende zu bringen. Allen voran natürlich Wolfgang Muthspiel selbst, der mir vollste Unterstützung gegeben hat, sei es beim 2 Aushändigen von diversem Material über die Kontakte zu seiner Familie bis hin zu Einladungen zu Konzerten und dem Besuch der Studioaufnahmen mit Marc Johnson und Brian Blade Ende Jänner 2003 zur CD, die beim Label Quinton 2004 erscheinen wird. Weiters bei Georg Ertl, Wolfgangs Schwager, seines Zeichens Geigenbauer und Leiter des „Muthspiel-Archivs“ und Mitarbeiter des Muthspiel-Labels Material Records für die Hilfestellung und Bereitstellung diversen Materials wie vollständige Diskographien und Jugend- und Pressefotos von Wolfgang. Bei den Personen, die mir auf die Interviewfragen live bzw. per Email geantwortet haben, Wolfgang Muthspiel, Christian Muthspiel, Peter Herbert, Gernot Wolfgang, Rebekka Bakken, Matthieu Michel, Jojo Mayer, Mathias Rüegg, Thomas Gansch, Georg Breinschmid, Herbert Uhlir (ORF) und Georg Ertl. Ewald Oberleitner für die Kopie des Videomitschnittes Konzertes anlässlich seines 50. Geburtstages am 20. November 1986. Nicht zuletzt auch bei Univ. Prof. Dr. Franz Krieger, der mir viel Freiheit beim Verfassen meiner Arbeit ließ. 3 Geleit „In der Musik spricht das Gefühl durch die Hände zur Seele.“ Dieser Satz hat mich bereits viele Jahre bis heute begleitet. Und genau diesen in die- sem Satz verborgenen Sinn finde ich vor allem bei Wolfgang Muthspiel wieder, der in seiner Art, wie er mit Musik umgeht, bei mir viel verschiedene Dinge und Gefühle auslöst, die ich auch schwer in Worte kleiden kann. Hierzu könnte man weitere Sätze anführen wie z. B. „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ von Friedrich Nietzsche „Vorstellungskraft ist besser als Wissen.“ von Albert Einstein „Es gibt nicht nur eine Wahrheit, sonst könnte man nicht hundert Bilder zu einem Thema malen.“ von Pablo Picasso „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.“ „Beschriebene Musik ist halt wie ein erzähltes Mittagessen.“ von Franz Grillparzer „Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten…“ von Gustav Mahler Trotzdem möchte ich in dieser meiner Arbeit über Wolfgang Muthspiel versuchen, aufzuzeigen, was ihn für mich zu dem Musiker und Gitarristen macht. Seine Viel- seitigkeit, seine Offenheit zu den verschiedensten Stilistiken, Instrumentierungen, Musikepochen, seine Gedanken über Musikerkollegen und über sich selbst etc. 4 Danksagung An dieser Stelle möchte ich ganz besonders meinen Eltern und meinem Bruder danken, die mich bis jetzt immer bei all meinen Vorhaben in jeder Hinsicht unter- stützt haben. Was speziell diese vorliegende Arbeit betrifft, danke ich neben Wolfgang Muthspiel ganz besonders meinem Bruder Peter, der viele Fotos* für diese Arbeit gemacht und mir wesentlich beim Layout geholfen hat. Weiters bei Agata Pisko, die mir immer in jenen Situationen Energie gibt, in denen ich keine mehr zu haben scheine. Diese Arbeit sei euch gewidmet! * Bildautor aller Fotos, die nicht gekennzeichnet sind: Peter Schaberl. 5 Inhalt Vorwort 2 Geleit 4 Danksagung 5 1. Einleitung 8 2. Biographie 10 2.1. Kindheit 10 2.2. Studium 13 2.3. Graz – Boston/Berklee – Wien – New York – Wien 14 2.4. Gründung des eigenen Labels „Material Records“ 17 3. Der Profimusiker Muthspiel 18 3.1. Musikformationen 18 3.2. CD-Produktionen 22 3.3. Equipment und dessen Entwicklung 24 3.4. Zukunftsgedanken und -wünsche 29 4. Muthspiel | Johnson | Blade 30 4.1. CD „Real Book Stories“ 30 4.2. Interview-Ausschnitte vom 28/1/03, Porgy & Bess 35 4.3. Besuch der Recording Session zur neuen CD 36 4.4. Interviews mit den Musikern 42 5. Muthspiel, Preisträger des European Jazz Prize 2003 52 5.1. Muthspiel über den European Jazz Prize 52 5.2. Musikerkollegen über den EJP und dessen Preisträger 54 5.3. Hans Koller Jazz Preis 2003: Die Jurybegründungen 56 6 6. Muthspiels musikalische Vielfalt anhand von 5 Stücken 60 6.1. Einschränkungen für den Verfasser dieser Arbeit 60 6.2. Die musikalische Vielfalt Muthspiels 61 6.3. Generelle Bemerkungen zu Spiel und Spieltechnik 63 6.4. Gegenüberstellung – CDs im Vergleich 67 6.5. Zitate aus dem Interview mit Wolfgang Muthspiel mit Herbert Uhlir, Ö1 Jazzredaktion und Gästen, Porgy & Bess am 28/1/03 72 6.6. Originalnoten und Solo-Transkriptionen 76 6.7. Analysen 76 6.7.1. „Timezones“ (CD „Timezones“) 77 6.7.2. „T. G.“ (CD „The Promise“) 88 6.7.3. „La Nevada (CD „The Promise“) 95 6.7.4. „In Absence Of (CD „Loaded, Like New“) 102 6.7.5. „Guten Abend, gute Nacht“ (CD „Fieldwork“) 109 6.7.6. „Someday My Prince Will Come“ 115 7. Zusammenfassung 123 8. Anhang 128 8.1. Erinnerungen an das Projekt „Steinhaus“ 128 8.2. Der Kontakt zum Publikum 130 8.3. Interviews 131 8.4. Diskographie 227 8.5. Rezensionen 243 8.6. Publikationen von Muthspiels zeitgenössischer ernster Musik 316 8.7. Liste der Tonbeispiele auf der beigefügten CD 317 9. Literaturverzeichnis 318 7 1. Einleitung Das Ziel meiner Arbeit ist es, aufzuzeigen, warum für mich persönlich Wolfgang Muthspiel der Musiker/Gitarrist ist, was die Gründe dafür sind, dass er der Gewinner des European Jazz Prize 2003 wurde und wie vielseitig er in seinem musikalischen Schaffen ist. Die Wahl des Themas ergab sich aus dem Umstand, dass ich selbst ebenfalls Gitarrist bin und Wolfgang schon seit 1992 persönlich kenne und sein Schaffen seit dieser Zeit kontinuierlich verfolgen konnte. Der Umstand, dass Wolfgang 2001 wieder von New York nach Wien übersiedelte, bot eine bessere Chance, wieder intensiver mit ihm in Kontakt zu treten. Mit Hilfe von Interviews konnte ich so viele Dinge und persönliche Gedanken erfahren, die vermutlich auch noch kein Journalist in diesem Ausmaß zu hören bekam. Da erst seit relativ kurzer Zeit einiges Material über das Internet zu bekommen ist, war ich im Vorfeld auf persönliche Informationen von ihm selbst, seiner Familie und seinen Musikerkollegen angewiesen. Anhand einiger Beispiele bzw. Ausschnitte von Bild- und Tonträgern beleuchte ich einige Details mit Hilfe von Transkriptionen und Analysen und versuche so, Muth- spiels improvisatorische Vielfalt aufzuzeigen. Fotos aus verschiedenen Phasen runden die Arbeit ab. Das Spiel mit der Violine bleibt in dieser Arbeit unbehandelt, zumal ich bezüglich dieses Instruments zu wenig Fachkenntnis habe. Die Arbeit besteht aus 6 Kapiteln mit Unterkapiteln. Der zweite Abschnitt stellt Wolfgang Muthspiels Biographie dar, es werden familiä- res Umfeld, Kindheit, Studium in Graz, Boston und Berklee sowie die Gründung des eigenen Labels geschildert. Der dritte Abschnitt beschreibt Muthspiel als Profimusiker, seine Musikformationen, sein Equipment und dessen Entwicklung im Bühnen- und Studioeinsatz. Weiters werden seine Zukunftsgedanken und –wünsche beschrieben. Im vierten Abschnitt gehe ich auf die CD „Real