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Heft 8 Kakteen August 75 und andere Sukkulenten Jahrgang 26 Kakteen und andere Sukkulenten Monatlich erscheinendes Organ der als Herausgeber genannten Gesellschaften.

Herausgeber: Heft 8 Deutsche Kakteen-Gesellschaft e. V. D-2860 Osterholz-Scharmbeck, Klosterkamp 30; August 1975 Gesellschaft österreichischer Kakteenfreunde A-2000 Stockerau, Nikolaus-Heid-Straße 35; Schweizerische Kakteen-Gesellschaft Jahrgang 26 CH 6020 Emmenbrücke, Schluchen

Redaktion: Dieter Honig, D-7820 Titisee-Neustadt, Ahornweg 9, Telefon 07651/5000

Zum Titelbild: Satz und Druck: Steinhart KG, 7820 Titisee-Neustadt, Postfach 1105

Zu den niederkalifornischen Echinocereen zählt Anzeigenleitung: Steinhart KG; Echinocereus sciurus (K. Brand) Britton & Rose, Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 6 dessen dichtbestachelte Körper eigentlich kaum in den Sammlungen zu finden sind. Die nicht Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. selten dafür verantwortliche und immer wieder Alle Rechte, auch des auszuqsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung zu hörende Meinung, daß die „grünen Arten" vorbehalten. dieser vielgestaltigen Gattung kaum Blüten er- Alle Beiträge stellen ausschließlich die Meinung des hoffen lassen, ist neben der tatsächlichen Blüh- Verfassers dar. faulheit mancher Pflanzen, die nicht verschwie- Abbildungen, die nicht besonders gekennzeichnet gen werden soll, allzuoft aber das Resultat, zu sind, stammen jeweils vom Verfasser. gut gemeinter Wassergaben im Spätsommer. Gerade die kalifornischen Arten sollen in diesen Printed in Germany. Wochen, also bereits vor Beginn der winter- Redaktionelle Mitarbeiter: lichen Ruhezeit, nur wenig gegossen werden. Helmut Broogh, Wattenscheid E. K. Michael Freisager, Maur Alfred Fröhlich, Luzern Lois Glass, High Wycombe GB Dr. H. J. Hilgert, Schloß Ricklingen Die Reproduktion der Titelseite mit freundlicher Ge- Ewald Kleiner, Markelfingen Klaus J. Schuhr, Berlin nehmigung der Fa. 4P NICOLAUS KEMPTEN GMBH. Matthias Schultz, Burladingen Dieter Supthut, Zurich

Aus dem Inhalt: A. F. H. Buining Melocactus diersianus — Erstbeschreibung 169 Hermann Jacobsen Drei neue Umbenennungen zur Gattung Diopogon 171 Helmut Bechtel Kakteen auf Galapagos 172 Helmut Broogh Rückschau auf Anno Dazumal (2) 175 Klaus Liebheit microhelia 176 Helmut Broogh Ein feiner Abendstern geht auf: Setiechinopsis mirabilis 178 Neues aus der Literatur 180 Udo Köhler Sulcorebutia crispata 181 Trautel Feiler Was wissen wir über den Formenkreis der Mammillaria elegans? 182 Wilhelm Knoll Lobivia chrysantha 184 Beatrice Potocki-Roth Wie schädlich sind Springschwänze? 186 Clarence Kl. Horich Pitahayas aus Costa Rica 188 Schaumstoffe in Kakteenerden (1) 189 Otakar Sadovsky Vermehrung von Astrophyten 191 Kleinanzeigen 192 ERSTBESCHREIBUNG

Melocactus diersianus BUINING et BREDEROO spec. nov.

A. F. H. Buining und A. J. Brederoo

Corpus viride, solitarium, globosum, sine cephalio ad 16 cm vittiformia; secundaria in 6 coronis, 1,5-3,5 mm longa, te- altum et latum est, radices ramosae sunt, cephalium ad retia; stamina omnia alba sunt et in filamentum tenue in 15 cm altum ad 8 cm diametitur et lana alba, saetisque quo anthera flava, 0,5 mm longa desinunt; pistilum 11 mm rubris paulum dispersis instructum est. Costae 10-12, a longum album, 6 stigmatibus cremeis claviformibus instruc- pede 4,5 cm latae sunt et inter se distant, sursum 2,5 cm tum est. latae sunt et inter se distant, 3 cm altae sunt, acutiores et Fructus claviformis, maxime subroseus, semen galeriforme, inter areolas securiformiter altatae. Areolae ovales, primum 1,2 mm longum, 1,1-1,2 mm latum; testa nitide nigra, tuber- albotomentosae postae tomento brevi griseo instructae culis perspicue definitis concameratis rotundis ad irregula- demum nudae in costa 2 cm inter se distant. Spinae 9, for- riter oblongis instructa est; hilum ovale, micropyle et funi- tes in corpus curvantur, primo rubrae sunt, deinde sub- culus uterque in caverna singulari rotunda demersus est. brunneo-roseae acumine atriore; marginales 8, 12—21 mm Embryo ovatum est, cotyledones bene discerni possunt, pe- longae sunt; una centralis 21 mm longa est. rispermium deest. Flores tubulosi purpurei sunt; pericarpellum paulo ovale est; receptaculum tubulosum est; caverna seminifera ovalis est, ovula in fasciculis de 2—4, in placentis aliquae papillae Habitat: in Barreiro Vermelho in meridiem Francisco Du- sunt; camera nectarea paene rotunda est; folia perianthii mont, Minas Gerais, Brasilia in altitudine fere 700 m in transeuntia spathulata sunt, margine irregulariter undata rupibus nudis acutis ubi et Pseudopilocereus species et Bromeliaceae dentataque; exteriora spathulata, margine irregulariter un- crescunt. data; interiora lanceolata, margine irregulariter undata dentataque; stamina primaria 3,5 mm longa, applanata, Holotypus in Herbario Ultrajecti, Hollandia, sub nr. H 404.

Melocactus diersianus am Standort

169 Pflanze einzeln, etwas kugelförmig, 16 cm hoch 8 mm lang, 6 mm breit, zuerst mit weißem (ohne Cephalium) und breit, grün, Wurzeln Wollfilz, dann mit kurzem grauem Filz und verzweigt; Cephalium bis 15 cm hoch und bis später kahl, etwas in den Rippen versenkt zwi- 8 cm breit, mit weißer Wolle und sehr dicht schen den beilförmigen Warzen, bis 2 cm aus- besetzt mit roten Borsten. Rippen 10-12, an der einander. Dornen 9, kräftig, unten 1,5 mm dick, Basis der Pflanze 4,5 cm auseinander und breit, zur Pflanze gebogen, zuerst rot, später hell oben beim Cephalium 2,5 cm auseinander und braun-rosa mit dunkler Spitze, am Fuß nicht breit, hoch 3 cm, ziemlich scharf, zwischen den zwiebelartig verdickt; Randdornen 8, 1 nach Areolen etwas beilförmig erhöht. Areolen oval, unten gebogen, 21 mm lang, 3 Paare mehr seit-

Zeichenerklärung : A = Blütenschnitt mit Peranthblätter; es = Samenhöhle; cn = Nektarkammer; gn = Nektardrüsen; ap = primäre Staubfäden: as = secundäre Staubfäden. AI = Blüte. A2 = Detail der primären Staubfäden. A3 = Narben. B = Frucht. B 1 = Same; a = Höhlung (Einbuchtung), wahrscheinlich entstanden durch Druck von danebenliegenden Sa- men? B2= Hilumseite; pe = Kamm; f = Funiculus; m = Micro- pyle. B3 = links: Embryo mit leerem Perispermbeutel; rechts: Embryo ganz frei; co = Kotyledons. B4 = Samenanlagen; pl = haarförmige Papillen. Zeichnungen von A. J. Brederoo. C = Dornenareole.

170 wärts gerichtet, 18-21 mm lang, 1 Dorn nach oben kürzer werdend bis 1,5 mm, anliegend an oben gerichtet, 12 mm lang; 1 Mitteldorn ab- die Receptaculumwand; alle Fäden sind weiß- stehend nach oben gerichtet und zur Pflanze lich; Griffel 11 mm lang, weißlich mit 6 Nar- gebogen, 21 mm lang. ben, cremefarben, keulenförmig, 1 mm lang und Blüte röhrenförmig, ca. 20 mm lang, bis 5,5 mm mit Papillen versehen. breit, kahl; Perikarpell etwas oval, 4 mm lang, Frucht keulenförmig, 13 mm lang und bis 7 mm bis 3 mm breit, nach unten spitz zulaufend, breit, im Querschnitt oval, sehr hell rosa, oben rosa weiß; Receptaculum röhrenförmig, 10 mm mit einem schüsselförmigen Näppchen mit Blü- lang, bis 4 mm breit, mit nur einzelnen Schüpp- tenresten. Same mützenförmig, mit kragenför- chen am oberen Teil, 2-3 mm lang und 0,5-1 migem, verschmälertem Hilumrand, 1,2 mm mm breit, violettrot; Samenhöhle oval, 2,5 mm lang, 1,1-1,2 mm breit; Testa glänzend schwarz lang, 1,5 mm breit, Samenanlagen wandstän- mit deutlich umgrenzten, gewölbten, runden bis dig, in Bündeln von 2-4 zusammen, Samen- unregelmäßigen länglichen Wärzchen, dem Hi- stränge mit einzelnen kurzen haarförmigen Pa- lumrand entlang kleiner und flacher werdend; pillen; Nektarkammer fast rund, 4 mm lang Kamm gut sichtbar; Hilum oval, kaum ver- und breit, Innenwand mit Nektardrüsen oben tieft mit deutlich innenwärts gebogenem und auf der gleichen Höhe endend, 2,5 mm lang; gekerbtem Rand, Funiculus und Micropyle lie- Übergangsperianthblätter spatelförmig, bis gen vertieft in einer runden Höhlung, Hilum- 4 mm lang und 1,5 mm breit, dem Mittelnerv gewebe ockerfarbig, bisweilen Funiculus und entlang fleischig, zum Rande dünner werdend, Micropyle ganz bedeckend; Embryo eiförmig, Rand unregelmäßig wellig, violettrot; innere Kotyledons gut sichtbar, Perisperm fehlt. Perianthblätter lanzettförmig, bis 4 mm lang Standort: am Barreiro Vermelho bei Francisco und 1 mm breit, durchsichtig dünn, Rand un- Dumont, Minas Gerais, Brasilien, Höhe ca. 700 regelmäßig gezähnelt und wellig, violettrot; Meter, auf hartem, sehr unregelmäßig geform- primäre Staubfäden in einem geschlossenen ten, scharfen und kahlen Felsen in einem Wald. Kranz, entlang dem Hals der Naktarkammer, Holotypus im Herbar Utrecht, Holland, unter 3,5 mm lang, abstehend von der Receptaculum- der Nr. H 404. wand und zur Narbe gerichtet, Fäden flach, A. F. H. Buining und L. Horst waren am 9. Au- bandförmig, am Fuß am breitesten, nach oben gust 1974 am Standort. Ich benenne diese Pflanze spitz zulaufend und endend als dünnes Fädchen, nach meinem Freund Prof. Dr. L. Diers vom woran das 0,5 mm lange, gelbe Staubbeutelchen Botanischen Institut der Universität Köln, der hängt; sekundäre Staubfäden in ca. 6 aufein- meine Arbeiten stark unterstützt. anderfolgenden Kränzen, die untersten 3,5 mm Verfasser: A. F. H. Buining lang, Fäden rund, zur Narbe gerichtet, nach Burg, de Beaufortweg 10, NL-2921 Leusden C.

Drei neue Umbenennungen

Hermann Jacobsen Diopogon velenovskyi cv. 'Glaucus' comb. nov. (Sempervivum heuffelii f. glaucum Hort., Dio- Diopogon velenovskyi pogon heuffelii var. patens f. glaucus (Hort.) (Ceschm.) Jacobsen comb. nov. Jacobsen, Diopogon heuffelii var. patens cv. (Sempervivum velenovskyi Ceschm. in Bot. 'Glaucus'). Zürn. (Leningrad) 54, 474, 1969, Sempervivum Diopogon heuffelii var. bulgaricus (Ceschm.) patens Grisebach et Schenk, Sempervivum heuf- Jacobsen comb. nov. felii var. patens (Grisebach et Schenk) J. A. Hu- (Sempervivum heuffelii var. bulgaricum Ceschm. ber, Sempervivum hirtum ssp. patens (Grisebach in Bot. Zürn. (Leningrad), 54, 474, 1969). et Schenk) Stojanoff et Stefanoff, Diopogon heuffelii var. patens (Grisebach et Schenk) Ja- Verfasser: Dr. Hermann Jacobsen cobsen). D-2300 Kiel, Jensendamm 7

171 Kakteen auf Galapagos

Helmut Bechtel Zu Recht gilt Galapagos, jene rund 1000 km dem Namen nach bekannt. Ich nenne nur die vom südamerikanischen Festland isoliert im Darwinfinken, die durch die Aufspaltung einer Pazifik gelegene Inselgruppe, als Prüffeld der Stammform in verschiedene Arten das ganze Evolution. Diese erdgeschichtlich jungen Eilande Nahrungsangebot der Inseln ausnutzen können, vulkanischen Ursprungs wurden erst von Pflan- die flugunfähigen Kormorane, die von Tang zen und Tieren besiedelt, als die Entwicklung und Seegras lebenden Meerechsen, die auf Kak- der Lebewelt auf dem süd- und mittelamerika- teen als Nahrung spezialisierten Landleguane nischen Festland weit fortgeschritten war. Die und nicht zuletzt die Riesenschildkröten, von Lebewesen, die von dort zu den entlegenen In- denen noch die Rede sein wird. seln gelangten, fanden ungünstige Lebensbedin- Viel weniger beachtet wird allgemein, daß die gungen vor. Sie mußten sich, um zu überleben, Pflanzenwelt des Archipels eine ähnliche Ent- einer kargen, nahrungsarmen Umwelt anpassen. wicklung durchgemacht hat wie seine Fauna. In entwicklungsgeschichtlich gesehen erstaunlich Das eindrucksvollste Beispiel liefert die nur auf kurzer Zeit entstanden neue Rassen, Arten, ja Galapagos heimische Korbblütlergattung Sca- Gattungen, die dem Leben auf diesen Inseln bes- lesia, die neben kleinwüchsigen, nur 30 cm hohen ser gewachsen waren als die Stammformen. Auf Arten bis 20 Meter hohe Bäume hervorgebracht den einzelnen Inseln entwickelten sich darüber- hat. hinaus aus diesen neuen Arten häufig lokale Kakteen, deren Samen vom Wind, im Treibgut Formen. oder durch Vögel vom Festland nach Galapagos Die eigentümlichen, nur auf Galapagos heimi- gelangten, fanden in den trockenen Küstenge- schen Tiere sind jedem Interessierten zumindest bieten bessere Lebensbedingungen vor als auf

Opuntia hellen und eine Gabelschwanzmöwe

172 hohe Luftfeuchtigkeit angewiesene Pflanzen. Kakteen bestimmen deshalb heute über weite Strecken das Pflanzenkleid der Inseln. Baum- wüchsige Formen der Gattungen Opuntia und Jasminocereus nehmen an vielen Stellen den Platz der dort fehlenden Laubbäume ein. Sie bilden stellenweise regelrechte Wälder. Erst Kakteen ermöglichen als Futterpflanzen vielen Tieren das Bestehen auf Galapagos. Zwei der drei auf Galapagos heimischen Kak- teengattungen sind endemisch, kommen also nur hier vor, nämlich Jasminocereus und Brachy- cereus. Alle auf Galapagos lebenden Arten der auf dem amerikanischen Festland weitverbrei- teten Gattung Opuntia sind ebenfalls endemisch. Gehen wir davon aus — die Ansichten der Bo- taniker differieren -, daß etwa 40 °/o der Pflan- zen des Archipels, von den Kakteen aber 100% endemisch sind, so erkennen wir die große An- passungsfähigkeit und Mutationsfreudigkeit der Kakteen. Die meisten der 6 Opuntienarten bestehen aus mehreren Unterarten, die jeweils nur auf be- stimmten Inseln vorkommen. Am eindrucks- vollsten sind die Baumopuntien, wie Opuntia echios. Doch nur vier der fünf Unterarten wei- sen Baumwuchs auf. Opuntia echios var. zacana wächst als niedriger Strauch oder kriechend. Opuntia echios Opuntia echios var. gigantea hingegen wird 12 Meter hoch! Auch bei Opuntia galapageia und in der Brandungszone des Meeres. Die morpho- Opuntia megasperma gibt es stammbildende logischen Unterschiede der Populationen der und strauchartige Varietäten. Opuntia saxicola verschiedenen Inseln sind bei Brachycereus ne- und Opuntia insularis haben noch keine Unter- sioticus zu gering, um als eigene Formen aner- arten ausgebildet, ihr Wuchs ist je nach Vor- kannt zu werden. Wir können daraus schließen, kommen strauchig bis baumartig. Opuntia hel- daß er sich später als die anderen Kakteen ent- len schließlich bleibt stets niedrig und kriechend. wickelte. Die Vielfalt der Formen deutet an, daß die Besonders interessant sind die entwicklungs- Entwicklung der Opuntien auf Galapagos kei- geschichtlichen Wechselbeziehungen zwischen neswegs abgeschlossen ist. Baumopuntien und Riesenschildkröten. Die ur- Jasminoncereus thouarsii, ein stammbildender, sprünglich normal großen Schildkröten konnten weiter oben verzweigter Säulenkaktus, wird bis sich nur dank der reichlich vorhandenen Nah- 7 Meter hoch. Wir kennen drei Unterarten die- rung zu Riesenformen entwickeln, während die ses Nachtblühers. Opuntien andererseits als Schutz gegen Kahl- Im krassen Gegensatz zu den Baumkakteen fraß durch die Schildkröten stammbildende For- steht der gruppenbildende Brachycereus nesio- men ausbildeten. Strauchige und kriechende ticus. Seine Säulen werden nur 40-60 cm hoch. Opuntien kommen nur auf den Inseln des Archi- Der in der Nacht blühende Brachycereus nesio- pels vor, die nie von Schildkröten besiedelt wa- ticus, die einzige Art der Gattung, ist eine ty- ren. Die saftigen Stengelsegmente und Früchte pische Pionierpflanze, die noch gedeiht, wo an- der Opuntien bilden nämlich vor allem in der dere Blutenpflanzen fehlen. Wir finden ihn so- Trockenzeit die Hauptnahrung der Riesenschild- wohl in den Spalten der nackten Lavafelder am kröten. Gleichzeitig decken sie ihren Flüssig- Hang der Vulkane wie auf den kahlen Klippen keitsbedarf. Die dicke Borke, die den bis 4 Me-

173 ter hohen Stamm der Baumopuntien umgibt, pagos schon vor der Ankunft der ersten Schild- verhindert, daß die Schildkröten den Kaktus kröten Opuntien gegeben haben. abweiden. Die in reichem Maße abfallenden Andere Tiere des Archipels haben sich die Kak- Stengelsegmente und Früchte jedoch reichen für teen ebenfalls als Nahrungsquelle zunutze ge- die Ernährung der Reptilien aus. Die Zahl der macht. Der bis 1,5 Meter lange Landleguan zum Schildkröten auf den verschiedenen Inseln war Beispiel hat sich auf Stengelsegmente und abhängig von der Häufigkeit der Opuntien. Früchte der Opuntien spezialisiert. Er klettert Nicht Nahrungsmangel, sondern rücksichtslose auch auf große Kakteen. Einige Darwinfinken Verfolgung durch den Menschen hat die ehe- ernähren sich vom Pollen oder von den Früch- mals häufigen Elefantenschildkröten an den ten der Opuntienblüten. Rand der Vernichtung gebracht. Als Liebhaberpflanzen sind die Kakteen von Die Entwicklung von Baumopuntien und Rie- Galapagos kaum geeignet, obwohl die Opuntien senschildkröten erstreckte sich selbstverständlich sich durch schöne gelbe Blüten auszeichnen. Ent- über Jahrtausende und vollzog sich sicherlich wicklungsgeschichtlich jedoch sind sie besonders Zug um Zug. Sozusagen als Antwort auf den interessant. Stammwuchs setzten sich auf einigen Inseln Schildkröten mit sattelförmig aufgewölbtem Literatur: Dawson: Cacti in the Galapagos Islands with Special Refe- Nackenpanzer durch. Diese Reptilien konnten rence to their Relations with Tortoises; den Hals höher nach oben strecken und so auch in: The Galapagos. University of California Press 1966. Wiggins & Porter: Flora of the Galapagos Islands an niedrigen Stammopuntien fressen. In der 1971 Stanford University Press. feuchten Jahreszeit, in der die Schildkröten im Bechtel: Zoo Galapagos. Silva, Zürich 1973. Inneren der Inseln andere Nahrung fanden, konnten die Opuntien der Küstenzone unge- Verfasser: Helmut Bechtel stört wachsen. Auf jeden Fall wird es auf Gala- D-4000 Düsseldorf 11, Siegfriedstraße 26

Brachycereus nesioticus auf Lavaklippen

174 RUCKSCHAU AUF Anno Dazumal

Die Versammlungsberichte aus jener längst ver- als die ferngebliebenen — hochleben ließ. Herr gangenen Zeit sollten zweifellos „angemes- Lindenzweig feierte in launigen Worten unsere sene Haltung" betonen, gemäß glänzendem Frauen und weihte ihnen sein Glas. Dieses Vorbild „Seiner Aller durchlauchtigsten Kaiser- Lebehoch fand besonders freudigen Widerhall. lichen Majestät" Motto: „Es ist erreicht!" Man Man trennte sich mit dem Bewußtsein, daß die observierte pflichtschuldigst die Verhaltensnor- Gesellschaft der Kakteenfreunde nunmehr ihre men „in Treue fest" - mit allen gesellschaft- Großjährigkeit erlangt und daß sie fortbeste- lichen Präferenzen nebst subalterner Katzbuk- hen wird, wenn man den zu Tage getretenen kelei - wie sie Anno dazumal allgemein üb- Geist weiter pflegt..." lich war. . . . dazu bot sich sogleich Gelegenheit! Die Gesellschaft hatte im Jahre 1893 ins- „Einer Anregung folgend, konnten es sich eine gesamt 19 Versammlungen, davon 4 außerhalb große Anzahl der Teilnehmer des Gastmahls Berlin's abgehalten. Die geplante Ausstellung nicht versagen, mit unseren von auswärts ge- hatte nicht stattgefunden, weil der erforder- kommenen Freunden, noch unser Vereinslokal liche Garantiefonds nicht zustande gekommen „Die Glocke" aufzusuchen — immer noch die war. Man hoffte auf geringere Ausgaben, weil Majorität! Es wird den Teilnehmern auch die- die hohen Kosten für die vielen notwendigen ser Tafelrunde hoffentlich eine Genugthuung Drucksachen entfallen werden. Die Monatsver- sein, daß die Berichterstattung auch dies Vor- sammlungen hatten im Restaurant „Die Glok- kommnis getreu registriert, unserer Devise ge- ke", Berlin, Krausenstraße 2, stattgefunden. mäß: „In minimo quoque ftdelis" *. Aber keine „Unter sehr reger Beteiligung der Mitglieder Regel ohne Ausnahme! Was die Glocke schlug, waren die Wahlen vollzogen worden. Die Her- als die Getreuesten unserer Treuen die „Glocke" ren Professor Dr. Schumann und Postinspektor verließen, das vermag die Berichterstattung Maul wurden durch Zuruf als Vorsitzender getreu nicht mehr zu melden. und Kassierer gewählt. Das Amt eines stellver- Karl Hirscht - Zehlendorf. ** " tretenden Vorsitzenden fiel durch die Wahl auf Der Chronist hatte Anno dazumal den we- Herrn Kaufmann Lindenzweig und das des nigen Anwesenden sehr eifrig und auf vielen Schriftführers auf Magistratssekretär Hirscht, Seiten Referenz und Ehre entboten. Vielleicht nachdem Herr Fischer-Adlershorst erklärt hatte, sollte es denen, die sich diesmal noch nicht als daß er eine Wiederwahl nicht annehmen würde." die „Getreuesten unserer Treuen" beweisen Der ausführliche Versammlungsbericht vom konnten, einen Anreiz vermitteln - vielleicht 12. November 1893 geriet zu einer Fortsetz- aber war manch einem jener „Getreuesten" der zungsfolge. Daraus mag uns das allerletzte Ka- Kaktus nur so etwas wie ein symbolisches An- pitel heute genügen. hängsel, ein „Erkennungszeichen" und nicht viel mehr. „Der gemütvolle Ton, der von Anfang an in Eine einzige Zeile deutet schlicht etwas voraus: der Versammlung herrschend gewesen war, fand „Das stete Vorliegen einer Fülle interessanten natürlich an der Tafel immer neue Förderung. Materials machte es zur Notwendigkeit, die ge- Nicht allein durch die vom Wirt gebotenen leib- selligen Sitzungen in geschäftliche umzuwan- lichen Genüsse, sondern auch durch die durch deln." verschiedene Tischreden zum Ausdruck gebrachte Fröhlichkeit erhöhte sich das Wohlbehagen und Anmerkung des Verfassers: schuf einen prächtigen Humor. Herr Professor * d. h. „Auch im kleinsten getreu". ** Schriftführer der „Gesellschaft der Kakteenfreunde Schumann wünschte in kurzen Worten ferneres Deutschlands". Gedeihen der Gesellschaft, während Herr Originaltexte wurden der „Monatsschrift für Kakteenkunde" Jan./Febr. 1894 entnommen. Erschienen im Verlag J. Neu- Grundmann den Vorstand und unsere auswärts mann in Neudamm. ansässigen Mitglieder - die zeitig anwesenden, -broogh.

175 W1H, EMPFEHLEN:

Mammillaria microhelia WERDERMANN

Klaus Liebheit

In den Provinzen Queretaro und Hidalgo im zeigt Anlehnung an die Gattung Escobaria und mexikanischen Hochland 2000 m ü. M. in Spal- zugleich Trennung von der Gattung Mammil- ten auf verwittertem Felsgrund, hat die Art zu- laria. Buxbaum stellte daher 1951 eine eigene sammen mit zahlreichen anderen Mammillarien Gattung Leptocladodia auf, deren typischer ihren Heimatstandort. Vertreter Leptocladodia leona sein dürfte. Der Werdermann beschrieb 1930 diese verhältnis- Name Leptocladodia Lemaire wurde aber be- mäßig spät entdeckte Art, die durch ihre Wuchs- reits von K. Schumann in seiner „Gesamtbe- form und vor allem durch die Bestachelung auf- schreibung" als Reihe I der Mammillaria-Sek- fiel. Die zahlreichen, wie die Strahlen einer tion Hydrochylus (ohne Milchsaft) verwandt. Sonne sich ausbreitenden Randstacheln gaben Bei uns ist die Art gärtnerisch weit verbreitet, ihr den Namen (microhelia = kleine Sonne). anspruchslos, blühwillig und eine unverwüst- Der säulenförmige Wuchs und die später von liche Art für jeden Kakteenfreund, der auf ein Buxbaum erkannten morphologischen Unter- Gewächshaus verzichten muß. schiede sowie die geographische Verbreitung Der Wuchs ist säulenförmig einfach, oft nieder-

Mammillaria microhelia mit einer grünlichgelben Blüte - Foto: Dieter Honig

176 Das Stachelbild von Mammillaria microhelia

liegend aufsteigend und kann eine Höhe von 20 cm erreichen. Besonders schön ist die Besta- chelung. Ein Kranz von bis 50 gelblich bis wei- ßen 4 bis 6 mm langen Randstacheln bilden einen seidig glänzenden Hof um die wenigen (meist 1 bis 4) dunkelrubinroten aufrecht ab- stehenden Mittelstacheln. Die Blüten sind un- scheinbar, erscheinen im Kranz unregelmäßig etwas vom Scheitel entfernt, sind weiß bis gelb- grünlich, auch nach rosa getönt oder mit röt- lichem Mittelstreif, selten ganz geöffnet und lassen im Blütenschlund zahlreiche reinweiße zur Mitte geneigte Staubfäden erkennen. Sie werden von einer kurzen fünfstrahligen, grün- lichen Narbe überragt. Die Art variiert stark in der Zahl der Mittel- stacheln und in der Blütenfarbe, so daß Wer- dermann auch eine selbständige Art Mammil- laria microheliopsis beschrieb, die jedoch nach Backeberg höchstens als extreme Form bzw. als Varietät zu betrachten ist. Jedenfalls sind alle Übergänge in der Zahl der Bestachelung und in der Blütenfarbe festgestellt worden. Bei der Varietät microheliopsis finden sich bis zu 6 bis 8 Mittelstacheln und eine bis nach purpurrot ge- Literatur: Werdermann: „Monatsschrift der Deutsch. Kakteen-Gesell- hende Blütenfarbe. schaft" 1930. Die Pflege ist denkbar einfach, erfordert aller- Backeberg: „Cactaceae" Bd. V. S. 222. dings im Winter einen sonnigen, trockenen und Krainz: „Die Kakteen" Gattung Leptocladodia 1960. kühlen Standort. Bereits in den Monaten März/ April erscheinen dann die Blüten, die sich nach- einander in voller Sonne öffnen und etwa 1 cm Verfasser: Dr. Klaus Liebheit die Bestachelung überragen. D-7000 Stuttgart 50, Nauheimer Straße 69

HINWEIS für unsere Leser! Wir geben uns Mühe, in der KuaS die Kakteen­ Vielfach ist nicht einmal Rückporto beigefügt. Bitte freunde auf pflegewürdige Arten hinzuweisen und erwarten Sie nicht, daß auf derartige Schreiben immer Berichte über neue und seltene Pflanzen zu immer eingegangen werden kann. Die Beantwortung bringen. Es ist aber naheliegend, daß die Verfas­ ist den Autoren der KuaS einfach nicht zumutbar. ser der Artikel meistens keine so reichlichen Ver­ Wenden Sie sich besser an die Kakteenhändler mehrungen haben, um sie beliebig anderweitig ab­ und -gärtnereien, die bestimmt gerne das verständ­ geben zu können. Dennoch werden immer wieder liche Interesse registrieren und Sie zu bedienen nach dem Erscheinen solcher Aufsätze an die Ver­ versuchen werden. fasser Anfragen nach Pflanzen und Samen gerichtet. Redaktion

177 Ein feiner Abendstern geht auf:

Setiechinopsis mirabilis (SPEGAZZIN) DE HAAS

Helmut Broogh Das unscheinbare Äußere der kleinen Pflanze Das Wundersame der Impression ist weder mit läßt ihre tatsächlichen Vorzüge nicht vermuten. den Mitteln der Fotografie noch mit einer text- Ihre geheime Überraschung ist die wundersame, lichen Beschreibung angemessen zu vermitteln. feinduftende weiße Blüte. Der Name konnte Es zeigt sich, daß man „Wunder" eben nur „in nicht treffender gewählt werden. „Mirabilis", das natura" und nicht anders erleben kann. Egal heißt: die „Wundersame" und „Wunderbare", wie groß oder wie klein das Wunder tatsächlich das „Wunderding" in freier Übersetzung. In ist. ihrer Heimat Argentinien nennt man sie: „Flor Die Verheißung der Blütenpracht erfolgt zeitig. de la adoration", d. h. „Blume der Verehrung" Seitlich, in Scheitelnähe entstehen ein oder meh- (auch Anbetung oder Bewunderung). rere kleine Borstenbüschel und entwickeln sich Man muß diese Pflanze blühend erlebt haben. anfänglich röhrenförmig. Meistens entwickelt

18 Uhr 19 Uhr 20 Uhr

178 sich eins davon eines Tages etwas stärker und es mir, als schwebe dieses strahlende, weiße wächst und wächst — und wächst als lange Blümchen über den Dämmerschemen der Nach- dünne Röhre, bis es ca. 8-10 cm Länge erreicht barpflanzen - ohne Erdenschwere real als ein hat. Frappierend ist die Relation zur kleinen feiner „Abendstern". Phänomene sind eben Größe des fingrigen Pflanzenkörpers von 6,5 cm nicht nur sachlich-dinglich registrierbar -. Das Höhe und 2,5 cm Durchmesser. Gegen 18 Uhr Erlebnis fasziniert sogar Menschen, die sich mit schimmern weißlich zart die feinen Blütenblät- Kakteen nicht anfreunden können. ter aus den umschließenden Hüllblättern. Schon Bis nach Mitternacht währt diese Herrlichkeit. eine Stunde später sind sie deutlich freistehend Am Morgen darauf ist alles vergangen. Der An- detaillierter sichtbar. Man meint beim Zuschauen blick der bereits geschlossenen Blüte scheint eine förmlich die Phasen dieses öffnens mit den Wiederholung zu versprechen. Doch es bleibt Augen verfolgen zu können. Schon sehr bald bei diesem Wunder der einen Nacht. Vorläufig ist die Blütenform größer, breiter und lockerer wenigstens. Denn schon bald regt sich die näch- geworden. ste Knospe und wächst und wächst - bis sich Gegen 21 Uhr hat sich die Blüte voll geöffnet. eines Tages der Blütenzauber wiederholt. Mehr- Die langen schmalen Blütenblätter streben strah- mals im Jahr produziert dieser Zwergkaktus lenförmig auseinander. Der Duft ist wahrnehm- Setiechinopsis mirabilis seine Blüten zuverläs- bar - allein ich vermag ihn nicht eindeutig zu sig, wenn die Pflanze gesund ist. Sie wächst an- benennen. In meiner visuellen Illusion scheint spruchslos in lockerer Erde bei halbschattigem

21 Uhr 2 Uhr 6 Uhr

179 NEUES AUS DER LITERATUR Tropische und subtropische Pflanzenwelt Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz The and Succulent Journal of Great Britain Erschienen sind inzwischen die Bände 7, 8, 9, 10 und 11. Vol.37, Nr. 1, Februar 1975 Kulturanweisungen für die Jahreszeit enthalten diesmal auch Band 7 Stefan Vogel: ölblumen und ölsammelnde Bienen. Tips für die Aussaat. Dr. Lee Bowker (USA) (Cacti & the Dieser 267 Seiten umfassende, reich bebilderte Band, der un- Desert Climate) meint, daß eine ausgesprochene Wüste nur gemein anschaulich geschrieben ist (auch für den Nicht- dort zu finden ist, wo die Jahres-Niederschläge unter 255 mm Botaniker), berichtet über eine bisher unbekannte Gruppe sind, obwohl auch andere Faktoren wie Windstärke und Iso- entomophiler Blumen, die den Pollen- und Nektarblumen als lierung eine Rolle spielen. Die Niederschlagsmengen der dritte Kategorie zur Seite stehen. Diese bieten fettes öl als kakteenreicheren Gebiete der USA lassen erkennen, daß die Nährstoff an. Das Blumenöl findet in den unterirdischen meisten Kakteen keine Wüstenbewohner sind! Die daraus zu Brutzellen der Bienen, mit Pollen vermischt, als Larvenbrot ziehenden Folgerungen könnten zu größeren Kulturerfolgen Verwendung. bei den bekanntlich heiklen Spezies führen. Dr. A. Rainbow bespricht Chemie und Wachstum der Kakteen in Zusammen- Band 8 Werner Rauh: Bromelienstudien (2. Mitteilung). hang mit Wasseraufnahme und -bedürfnissen, Luftfeuchtig- Beschrieben werden in diesem kleinen Band drei weitere keit, Behälter und Erde. Tillandsien: Tillandsia undulato-bracteata Rauh, spec. nov. aus Ecuador Bulletin of the African Sukkulent Society und Peru. Tillandsia lehmannii Rauh spec. nov. aus Ecuador. (ASPS) Vol. IX, Nr. 6, Januar/Februar 1975 Tillandsia edithae Rauh spec. nov. aus Bolivien. Gordon Rowley analysiert vorläufig die ersten Daten über Privatsammlungen in Großbritannien, im Zusammenhang mit Band 9 Helmut Uhlarz: Entwicklungsgeschichtliche Unter- den Naturschutz-Maßnahmen der IOS. Ron Ginns interessiert suchungen zur Morphologie der basalen Blatteffigurationen sich für sukkulente oder halbsukkulente Labiatae-Arten aus sukkulenter Euphorbien aus den Subsektionen Diacanthium den Gattungen Coleus, Aeolanthus und Plecthranthus. Peter Boiss. und Goniostema BaiII. Bent (Notes on the Stapeliads) stellt die Gattungen Huernia, Innerhalb der zur Sektion Euphorbium Benth. zusammenge- Tavaresia und Decabelone vor, unter Erwähnung einiger Kul- faßten, sukkulenten Euphorbia-Arten zeichnen sich die Ver- turhinweise. Les Carruthers geht wieder auf die Jagd nach treter der Subsektion Diacanthium Boiss. und Goniostema Kakteen im Venezuela-Hochland, stößt diesmal auf Eche- Baill. durch den Besitz auffälliger, dorniger bis borstiger, veria, Agave und Melocactus (mit Standortaufnahmen). - basaler Blatteffigurationen aus. Diese werden im allgemei- L. C. Leach (New Interesting Taxa of the Tribe Euphorbieae nen als stipulärer Natur betrachtet und bilden auf Grund der from Portuguese East Africa) führt eine völlig neue Gattung Konstanz ihres Auftretens und ihrer für die einzelnen Taxa vor, sowie drei neue Arten und eine Umkombinierung. - charakteristischen Gestalt ein Merkmal von weitreichender, F. Wakefield stellt ein eigenes Mini-Gewächshaus her und systematischer Bedeutung. verwendet dafür nur Teile, die überall und billig zu haben sind. Band 10 Wilhelm Barthlott: Der Rhipsalis micrantha (HBK) DC-Komplex in Ecuador und Peru. Beschrieben werden: Bulletin of the African Sukkulent Plant Society Ripsalis micrantha (HBK) DC. emend. Barthlott. (ASPS) Vol.X, Nr. 1, März/April 1975 Ripsalis kirbergii Barthlott, spec. nov. Ripsalis rauhiorum Barthlott, spec. nov. Marjorie Shields stellt in Wort und Bild einige der bei ihr Untersucht wird die Stellung des Rhipsalis micrantha-Kom- kultivierten Senecio-Arten vor, dabei fällt besonders Senecio plexes zur allgemeinen Systematik der Gattung Rhipsalis scapasus auf. L. C. Leach beschreibt weitere neue und in- Gaertner. teressante Taxa der Tribus Euphorbieae aus Ost-Afrika. Robert D. Swann (USA) berichtet über seine Erfahrungen Band 11 Schill, Rauh und Wieland: Weitere Untersuchungen mit dem Genus Haworthia. Wendy Adcock betrachtet die an Didiereaceen, 4. Teil: die Chromosamenzahlen der ein- Sukkulenten als Nutzpflanzen, in der Geschichte sowie in den zelnen Arten. verschiedenen Weltteilen. Norbert Zimmermann (DDR) be- Zusammenfassend wird festgestellt, daß die cyrogenischen faßt sich mit der Subtribus Mitrophyllinae, die eine eigen- Ergebnisse dieser Untersuchung viele der mit anderen Un- artige Blattfolge aufweist, die zur Differenzierung dient und tersuchungsmethoden gewonnenen.Ergebnisse bestätigen, daß zugleich für eine erfolgreiche Kultur in unseren nördlichen jedoch nach wie vor keine klaren Aussagen über die direkten Breiten lehrreich ist. Peter Bent (Notes on the Stapeliads) verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen Gattungen schildert (auch mit Abb.) Hoodia bainesii, Echidnopsis zueinander gemacht werden können. cereiformis und grandis, und Huernia zebrina. Ref. Lois Glass Ref. Michael Freisager

Setiechinopsis mirabilis oder sonnigem Stand - auch auf dem Fenster- wenn der Kakteenfreund brav zu Hause weilt brett. Eine Pfropfung ist nicht erforderlich. - nach Feierabend! Während der Blühzeit muß reichlicher Wasser gegeben werden und etwas Düngung dazu. Die Überwinterung erfolgt trocken, aber nicht Verfasser: Helmut Broogh zu kühl. Angeblich werden sie nicht viel höher D-4640 Wattenscheid, Am Beisenkamp 78 als 10 cm und bis zu 3 cm stark. Das sind nahe- zu Idealmaße für die Fensterbrettpfleger! Die kurze Blühdauer ist verzeihlich, wenn man die Anmerkung der Redaktion: Häufigkeit des Blühens bedenkt - und daran Diese Art wurde bereits 1941 von Marshall zur Gattung Arthrocereus, und 1957 von Y. Ito zu Acanthopetalus um- sei erinnert - sie blüht stets nur um die Zeit, kombiniert.

180 INFORMATIONEN • BERICHTE • MITTEILUNGEN • NOTIZEN

Deutsche Kakteen-Gesellschaft e.V., gegr. 1892 ISitz: 2860 Osterholz-Scharmbeck, Klosterkamp 30

1. Vorsitzender: Kurt Petersen Luxemburg, ein kleines Land mit großer Aktivität 2860 Osterholz-Scharmbeck, Klosterkamp 30, Tel. 04791 /2715

In unserem Nachbarland Luxemburg gehören zahlreiche Kak- 2. Vorsitzender: Dr. Hans Joachim Hilgert 3051 Schloß Ricklingen, Nr. 238, Tel. 05031/71772 teenliebhaber unserer Gesellschaft an, vor allem wohl des- halb, weil die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift zu auf- wendig wäre. Der Wunsch aber, sich zusammenzuschließen, 1. Schriftführer: Ernst Warkus 6521 Offstein, Engelsbergstraße 22, Telefon 06243/437 wurde in einem Brief im Januar dieses Jahres vorgetragen. Dabei ging es vor allem um die Vermittlung von Erfahrun- gen, wie wir sie auch bei der Gründung von Ortsgruppen in 2. Schriftführer: Frau Susanne Voss-Grosch 7821 Balzhausen, Post Grafenhausen, Christahof der Bundesrepublik zur Verfügung stellen. Telefon 07748/210 Unsere Anregungen fanden eine so gute Resonanz, daß bereits am 30. Mai 1975 der Club „Letzeburger Kaktussfrenn" 1. Kassierer: Eberhard Schölten 7530 Pforzheim, Pflügerstraße 44 gegründet werden konnte. Neben den vielseitigen Möglich- keiten, die sich im ständigen Kontakt zwischen Kakteenlieb- habern bieten, wird natürlich auch eine zahlenmäßige Aus- 2. Kassierer: Manfred Wald 7530 Pforzheim, Seebergstraße 21, Telefon 07231 / 6 42 02 weitung des Mitgliederbestandes angestrebt. Allen Mitglie- dern unserer Gesellschaft, soweit sie in Luxemburg wohnen, . empfehlen wir deshalb, sich an den dortigen Vorsitzenden, Beisitzer: Erich Haugg 8260 Altmühldorf, Blumenstr. I, Telefon 08631 -7880 Herrn Pfarrer Mathias Nies, 1 Bonnewegerstr., Itzig zu wenden. Die regelmäßigen Versammlungen finden an Bankkonto: jedem letzten Freitag im Monat, 20 Uhr, im Café Fries- Stadt- und Kreis-Sparkasse Pforzheim Nr. 800244 Wolff, Diedenhofener Straße, Howald (gegenüber der VW-Garage) Postscheckkonto: Postscheckamt Nürnberg Nr.34550-850-DKG statt. Sicher sind auch Gäste aus der Bundesrepublik, ins- Stiftungsfonds der DKG: besondere dem Raum Trier, willkommen. Postscheckkonto: Postscheckamt Nürnberg Nr. 27 51 -851 Bereits für den Juni konnte eine Fahrt zur Kakteengärtnerei der Firma de Herdt vorbereitet werden, das beweist die Ak- Jahresbeitrag: DM 34,-; Aufnahmegebühr: DM 5,- tivität, mit der man dort zu Werke geht. Es wäre erfreulich, wenn dieses lobenswerte Beispiel auch bei uns mehr Nach- Bibliothek: Bibliothek der DKG im Palmengarten, ahmer finden würde. Der 1. Schriftführer unserer Gesell- Frl. M. Murmahn, 6000 Frankfurt, Siesmayerstraße 61 schaft, Herr E. Warkus, 6521 Offstein, Engelsbergstraße 22, hilft Ihnen weitgehend bei den notwendigen Vorbereitungen. Diathek: Frau Else Gödde Wir wünschen den Luxemburger Kakteenfreunden eine frucht- 6 Frankfurt, Arndtstraße 7b, Telefon: 0611/749207 bare Zusammenarbeit und den erhofften zahlenmäßigen Auf- schwung. Mitgliederbetreuungsstelle; Frau Christa Honig 7820 Titisee-Neustadt, Ahornweg 9, TjeLQ 7651 / 5000 E. Warkus, 1. Schriftführer

Zentrale Auskunftsstelle: Alfred Meininger 7530 Pforzheim, Hohlstraße 6, Telefon 0 72 31 / 3 47 74

Landesredaktion: Frau Susanne Voss-Grosch 7821 Balzhausen, Post Grafenhausen, Christahof, Telefon 07748/210 Freundschaftstreffen in Mühldorf/Inn

Am Treffpunkt Blumenstraße 1 war im vollautomatisierten und klimatisierten Treibhaus die gepflegte und reichhaltige Sammlung von Herrn Haugg zu sehen. Was da alles in Knospen und Blüte stand, war schlechthin großartig. Inspira- tion zu eifrigem Fachsimpeln und umfangreichen Notizen. Wer im Treibhaus nicht Platz hatte, wurde im Haus aufs beste mit Kuchen und Getränken bewirtet. Auch die weiteren Sammlungen fanden den Beifall der Be- sucher, besonders Zangenfeind mit makellosen, großen Ein- zelpflanzen. Es würde nicht verwundern, wenn hier in abseh- barer Zeit eine neue Ortsgruppe entsteht. Die von der Firma Köhres im Gasthaus Ratsstuben ange- botenen Pflanzen waren im Nu ausverkauft. Herr Haugg eröffnete den Abend mit der Begrüßung der Gäste. Mit Freuden stellte er die Präsenz des 1. Vorsitzen- den der DKG, Herrn Petersen, Herrn Dr. Stauch, des Re- ferenten Herrn Köhres und der Ortsgruppe Solothurn fest, die eigens mit einem Postcar anreisten. „Ein bunter Blüten- reigen" betitelte sich der nachfolgende Diavortrag von Herrn Köhres. Der überfüllte Saal spendete denn auch entspre- chenden Beifall für die schönen Bilder. Die gemütliche Runde bei Musik und Tanz mit Diskussionen dauerte bis weit nach 1 Uhr. Mühldorf war eine Reise wert. Den Veranstaltern, insbesondere Herrn Haugg, sei an dieser Stelle der Dank der Teilnehmer ausgesprochen.

Hänsli Dr. Reinhard Denzler Ehrenmitglied der OG Pforzheim

In Anerkennung seiner verdienstvollen Arbeit für unsere Ortsgruppe, wurde unserem langjährigen Mitglied Dr. R. Dia-Vortrag für Anfänger Denzler die Ehrenmitgliedschaft der Ortsgruppe übertragen. Herr Dr. Denzler traf Mitte der fünfziger Jahre der DKG bei und war eitles unsere Gründungsmitglieder der Orts- Am 11. April ds. Jahres veranstaltete der Gartenbau- und gruppe. Verschönungsverein Himmelkron bei Bayreuth im Rahmen Seine besondere Liebe galt von Anbeginn an der Sämlings- seines Vortragsprogramms 1974/75 einen Dia-Vortrag über aufzucht, wodurch er sich eine stattliche artenreiche Samm- Kakteen und .andere Sukkulenten. Es sollte der Versuch un- lung aufbaute. Natürlich haben auch unsere OG-Mitglieder, ternommen werden, Gartenliebhaber, die sich bisher kaum und dabei besonders die Anfänger, von dieser Liebe profi- ernsthaft mit Kakteen befaßt haben, einen ganzen Abend tiert. So mancher „Kaktus" auc der Anzucht von Dr. Denzler mit schönen Kakteen-Dias und den einen oder anderen der steht nunmehr in den Sammlungen unserer Kakteenfreunde. Zuschauer für dieses Hobby zu gewinnen. Im Spätsommer 1972 wurden w.r durch einen Schmalfilm der Um es gleich vorweg zu sagen: Das Interesse für diesen Ortsgruppe Berlin angeregt, die Sammlungen unserer OG- Vortrag war groß. Frau Gödde, die Leiterin der Diathek der Mitglieder auf einen' 16-mm-Farbfilm festzuhalten. Spontan DKG, hatte auf meine Bitte hin eigens eine geeignete Serie stellte sich Herr Dr. Denzler mit seiner reichen Erfahrung Farb-Dias zusammengestellt, wobei darauf Wert gelegt und seiner Filmausrüstung für diese Arbeit zur Verfügung, r wurde, daß durchweg blühende Exemplare von den schönsten damals nicht ahnend, was tü Gine Belastung damit auf ihn Arten der meisten, vor allem der blühwilligsten Gattungen, zukam. gezeigt werden konnten. In monatelanger Arbeit wurden die einzelnen Sammlungen aufgenommen. Oft war uns dabei der Wettergott nicht gut Einleitend ging ich kurz auf die Heimat und die dortigen gesinnt, so daß wir so manches Vorhaben immer wieder klimatischen Bedingungen ein. Um die Pflegetips auch bild- verschieben mußten. Hinzu kamen Verzögerungen durch lich deutlich machen zu können, erhielt ich von Frau Gödde Krankheit und Rückschläge durch Filmverluste. So mußten auch einige Dias, die die Aussaat, das Pfropfen und das alle Filmzwischentitel und Trickaufnahmen, die besonders Umtopfen zeigten und die vom Palmengarten Frankfurt zur viel Zeit in Anspruch nahmen, in mühevoller Kleinarbeit nach- Verfügung gestellt worden waren. Beim Vorführen der ein- gedreht werden. zelnen Arten ging ich auf die jeweiligen Besonderheiten in der Pflege ein und zeigte abschließend noch Bilder von den Nach etwas über zwei Jahren waren die Arbeiten in diesem bekanntesten und interessantesten „anderen Sukkulenten". Frühjahr soweit abgeschlossen, daß der von unseren Mitglie- dern schon lange mit Spannung erwartete Film vorgeführt Der Vortrag wurde von den Anwesenden begeistert aufge- werden konnte. Da er in seinem Ablauf nicht nur die an- nommen und führte anschließend zu einer lebhaften Diskus- einandergereihten Sammlungen bringt, sondern versucht sion. Dieser Versuch hat meines Erachtens wieder einmal ge- wurde, auch die Landschaft und Umqebung, in der der ein- zeigt, daß auch außerhalb der DKG und ihren Ortsgruppen zelne Liebhaber seine Pflanzen pflegt, zu zeigen, trägt er ein lebhaftes Interesse an derartigen Kakteen-Vorträgen be- gleichzeitig etwas die Charakteristik eines Heimatfilms. Er sonders bei Mitgliedern und Freunden von Gartenbauver- wurde begeistert aufgenommen und die Erwartungen aller einen besteht. Voraussetzung für solche Vorträge wäre aller- wurden weit übertroffen. dings eine Bereitstellung von hierfür geeigneten Dia-Serien. Ohne die großzügigen Spenden der OG-Mitglieder und nicht Frau Gödde, die mit viel Mühe und Sorgfalt die mir zur zuletzt der aufopfernden Arbeit von Dr. Denzler, wäre die- Verfügung gestellte Serie zusammengestellt hafte, mochte ich ses uns bleibende Werk nicht möglich gewesen. an dieser Stelle recht herzlich danken. Hanns Meyer A. Meininger l.Vors. des Gartenbau- und l.Vors. Verschönerungsvereins Himmelkron Gesellschaft Österreichischer Kakteenfreunde, gegr. 1929 Sitz: A 2000 Stockerau, Heidstraße 35, Tel. 02266/30422

Präsident: Dr. Ing. Ernst Prießnitz OG Tiroler Unterland: Gesellschaftsabend jeden 2. Freitag Gerichtsstraße 3, 9300 St. Veit/Glan im Monat im Gasthaus Traube, Kufstein, Karl-Kraft-Straße Vizepräsident: Dr. med. Hans Steif (am Bahnhofsplatz) um 20 Uhr. Vorsitzender: Franz Strigl, 6330 Kufstein, Pater-Stefan-Straße 8; Kassier Johann Neiss, 2700 Wr. Neustadt, Grazer Straße 81, Tel. 34 70 6330 Kufstein, Anton-Karg-Str. 32; Schriftführer: Dr. Joachim Schriftführerin: Elfriede Raz, 2000 Stockerau, Heidstraße 35 Dehler, 6330 Kufstein, Carl-Schurff-Str. 4. Kassier: Oberst Ing. Hans Müllauer Landesgruppe Tirol: 2103 Langenzersdorf, Haydnstraße 8/11, Tel. 02244/33215 Vereinsabend jeden 2. Dienstag im Mo- Beisitzer: Ing. Paul Draxler nat, im Extrazimmer der Brassene im Holiday Inn, Innsbruck, 2801 Katzelsdorf, Römerweg 1 Salurnerstr. um 19.30 Uhr. Vorsitzender: Anton Mayr, 6123 Terfens, Dorf 3a. Schriftführer: Gertrude Messirek, 6020 Inns- Landesredaktion: Günter Raz, A 2000 Stockerau, Nik.-Heid- bruck, Speckbachstr. 7. Kassier: Anton Fuchs, 6020 Innsbruck, Straße35, Tel. 02266/30422. Sternwartestr. 36.

Ortsgruppen: LG Vorarlberg: Wir treffen uns jeden dritten Samstag im LG Wien: Gesellschaftsabend jeden zweiten Donnerstag im Gasthaus „Löwen", Dornbirn. Riedgasse, zum allmonatlichen Monat um 19 Uhr im Gasthaus „Grüß di a Gott", Wien 22, Vereinsabend um 20 Uhr. Thema wird im Aushängekasten in Erzherzog-Karl-Str. 105, Tel. 222295. Vorsitzender: Ing. Hans Dornbirn, Marktstr. und im MBL veröffentlicht. Vorsitzender: Müllauer, 2103 Langenzersdorf, Haydnstr. 8/11 ; Kassier: Ger- Josef Strele, 6850 Dornbirn, Grünanger 9; Kassier: Johanna hard Schödl, 1220 Wien, Aribogasse 28/15/6, Tel. 2249342; Kinzel, 6850 Dornbirn, Bremenmahd 7/7; Schriftführer: Josef Schriftführer: Günter Raz, 2000 Stockerau, Heidstraße 35, Strele, 6850 Dornbirn, Grünanger 9. Tel. 02266/30422. LG Niederösterreich/Bgld.: Gesellschaftsabend jeden dritten LG Steiermark: Gesellschaftsabend regelmäßig am dritten Mittwoch im Monat im Gasthaus Kateiner, 2700 Wr. Neustadt, Montag im Monat um 19 Uhr im Gasthaus „Schanzlwirt", beim Wasserturm. Vorsitzender: Dr. Hans Steif, 2700 Wr. Graz, Hilmteichstraße 1. Vorsitzender: Ina. Rudolf Hering, Neustadt, Grazer Str. 81, Tel 3470; Kassier: Johann Bruck- 8010 Graz, Maygasse 35; Kassier und Schriftführer: Anton ner, Miesslgasse 46/2/84, 2700 Wr. Neustadt; Schriftführer: Kaps, 8020 Graz, Triester S\. 74. Walter Bilek, 2700 Wr. Neustadt, Grillparzerstr. 25. LG Oberösterreich: Die Einladungen zu den monatlichen Zu- LG Kärnten: Gesellschaftsabend jeden zweiten Dienstag im sammenkünften ergehen dt ich den Vorsitzenden, Garten- Monat um 20 Uhr in der Diele des Gasthauses Kollmann meister Hans Till, 4864 Atterss, Mühlbach 33. Kassier: Leo- Klagenfurt, Villacher Str. 135. Vorsitzender: Dr. Ernst Priess- pold Goll, 4020 Linz, Leonfeldeistr. 99 a; Schriftführer: Mar- nitz, 9300 St. Veit/Glan, Genchtsstr. 3; Kassier: Hella Horn, garete Ortenberg, 4020 Linz, Zaubertalstr. 44. 9020 Klagenfurt, Völkermarkterstrcße 14; Schriftführer: Sepp Landesgr.Salzburg: Vereinsabend jed. 2. Freitag im Monatim Joschtel, 9020 Klagenfurt, Kohldorferstr. 98. Augustiner Bräustüberl (Jägerzimmer), Salzburg-Mülln. Vor- sitzender: Dipl.-Ing. Rudolf Schurk, 5020 Salzburg, Guertrat- Der Jahresbeitrag beträgt ö.S 320.- plus einer einmal. Ein- weg 27; Kassier: August Trattler, 5020 Salzburg, Gen.-Keyes- schreibgebühr von ö.S. 50.-. Dafür erhalten unsere Mitglieder Straße 36; Schriftführer: Manfred Doppler, 5020 Salzburg, das jeden Monat erscheinende Gesellschaftsorgan „Kakteen Kaiserschützenstr. 16. und andere Sukkulenten", sowie unser Mitteilungsblatt. Schweizerische Kakteen-Gesellschaft, gegr. 1930 Sitz: 6020 Emmenbrücke, Schluchen

Präsident: Hans Thomann, Schluchen, 6020 Emmenbrücke Neue Präsidentenliste Tel. 041 53 63 55 Aarau: Otto Frey,Vorzielstraße 550, 5015 Nieder- Vizepräsident: Otto Hänsli, Stäffiserweg 4, 4500 Solothurn Erlinsbach. Sekretärin: Frau Ida Fröhlich, Hünenbergstraße 44, Baden: Arthur Leist, Lindensfraße 7, 5430 Wettingen 6000 Luzern, Tel. 041 36 42 50 Basel: W. Pauli, Klybeckstraße 22, 4000 Basel Kassier: Otto Frey, Vorzielstraße 550, 5015 Nd.-Erlinsbach, Bern: Albert Trüssel, Wyttenbachstr. 36, 3013 Bern PC-Konto: 40 - 3883 Basel Chur: Ernst Schläpfet, Loestraße 80, 7000 Chur Freiamt: Hans Gloör, Grenzitraße 7, 5702 Niederlenz Bibliothekar: Göttfried Zimmerhäckel, Grüneggstraße 11, 6005 Luzern, Tel. C41 41 95 21 I Luzern: Hans Thomann, Schluchen, 6020 Emmenbrücke Ölten: W. Höch-Widmer, Liebeggerweg 18, Protokollführer: Hans Gasser, Gutstraße 180, 8055 Zürich 5000 Aarau Schaffhausen: Frau M. Müller, Chalet Rosenberg, Beisitzer, Landesredaktion: F. E. Kuhnt, Ringweg 286, 8260 Stein a Rhein 5242 Lupfig Solothurn: Urs Eggenschwiler, Bernstr. 69, 4562 Biberist

Der Bezugspreis für das jeden Monat erscheinende Gesell- St. Gallen: Xaver Hainzl, Rorschach er Straße 338, 9403 Mörschwil schaftsorgan »Kakteen und ordere Sukkulenten" ist im Mit- gliederbeitrag von Fr. 29.- enthalten. Thun: Hans Wüthrich, Freiestraße 64, 3604 Thun Winterthur: Walter Schmidt, Buchackerstraße 91, 8400 Winterthur Zürich: Michael Freisage , Oberreben, 8124 Maur Ortsgruppenprogramme : Zurzach: Frau Marie Schmid, 4354 Felsenau

Aarau Samstag, 16. August: Sammlungsbesichtigung bei Frau Heidy Berner, Buchs

Baden MV Dienstag, 12. August : Hotel Schwanen,

Ennetbaden

Basel Programm gemäß persönlicher Einladung

Bern Ferien

Chur Ferien

Freiamt Dienstag, 12. August: Hock am Lagerfeuer

Luzern Ferien

Ölten Programm gemäß persönlicher Einladung Schaffhausen . MV Mittwoch, 20. August : Restaurant Falken, Vorstadt

Solothurn Samstag, 2. August : Picknick oder Kegeln

St. Gallen Freitag, 8. August : Wir treffen uns bei

unserem Mitglied Herrn Low

Thun Ferien

Winterthur Ferien

Zürich Ferien

Zurzach MV Mittwoch, 13. August: Restaurant Kreuz, Full DER STECKBRIEF

Sulcorebutia crispata RAUSCH

Udo Köhler

Die von Walter Rausch unter Nr. 288 gesam- wenn man sie vor Überhitzung im Frühbeet- melte, von Dr. Lau unter Nr. 394 wiedergefun- kasten schützt. Sie ist halt in rauhem Gebirgs- dene, Sulcorebutia crispata Rausch hat sich klima beheimatet. Die hellen Dornen sind „spin- beim Liebhaber als zuverlässiger Blüher erwie- nenförmig" um den Körper verflochten. sen. Die von Rausch bei Tomina ca. 10 km vor Padilla (Bolivien) in 2400 m Höhe entdeckte Pflanze1 dürfte, wie schon Rausch andeutet, Literatur: eine Variation der Sulcorebutia verticillacantha 1 Kakteen und andere Sukkulenten, 21: 103, Juni 1970. Ritter sein. Die violetten, leuchtenden Blüten- blätter sind lanzettlich, meist in eine feine Spitze auslaufend. Meine - seit vier Jahren gepflegte - Verfasser: Udo Köhler Pflanze gedeiht ohne Schwierigkeiten, sie blüht, D-5530 Gerolstein, Sarresdorfer Str. 15a

Sulcorebutia crispata

181 Was wissen wir über den Formenkreis der Mammillaria elegans DE CANDOLLE

Trautel Feiler Mammillaria elegans mit ihren sehr nahe ver- keuligen bis 2,5 cm langen Früchte erscheinen wandten Arten gehört mit zu den schönsten im Spätherbst oder in den Wintermonaten. Die weißen und dichtstachligsten Vertretern dieser Samen sind klein, braun und die Aussaat er- Gattung. Die Blütezeit liegt in den Monaten fordert wegen des langsamen Wachstums etwas April bis Mai. Bei günstiger Unterbringungs- Geduld. Will man sich diese Arten gepfropft möglichkeit und viel Sonne erscheinen unter- halten, was aber nicht notwendig ist, nimmt halb oder besser am Scheitelrand volle Blüten- man eine Unterlage, die nicht zu stark treibt kränze; ein schöner Kontrast - die heller oder (Heliantbocereus pasacana oder Trichocereus dunkler roten bis 1,5 cm breiten Blüten - zu spachianus), damit der dichtstachlige Habitus dem von weißen Randstacheln verdeckten Pflan- nicht verloren geht. Importpflanzen halten sich zenkörper. Die Heimat dieser nicht schwierig gut in unserer Kultur. Frisch importierte Pflan- zu pflegenden Arten ist Mexiko. Sie wachsen zen lassen sich in Chemieerde nahe unter Glas sehr langsam und wir geben nur mäßig Wasser. gut bewurzeln. 4 cm große Exemplare sind schon blühfähig. Lesen wir in der verschiedensten Kakteenlitera- Mammillaria elegans eignet sich auch für Zim- tur nach, so findet man bald heraus, daß sich merkultur, nur zeigen sich die Blüten dann nicht nicht alle Autoren einig waren, was sicher dar- im Kranz, sondern mehr einzeln. Die roten, auf zurückzuführen ist, daß man die verschie-

Die feinen Unterschiede zwischen den Formen bzw. Arten zeigt nachstehender Vergleich:

Mittelstachel Blüte Axillen elegans Spitze braun, oberer länger karminrot kahl acanthoplegma Spitze braunrot bis schwärz- bläulich, purpurrot wollig lich, etwas geschwungen supertexta einer dunkler und länger hellrot Randstachel mit schwärzlicher Spitze v. leucostoma mehr gelblich, Spitze dunkler nur der Rand hell rötlich dyckiana Spitze rötlich, unterer länger purpurkarmin wollig dealbata Spitze nur kurz, dunkel, oberer länger karmin und kleiner dicht wollig meissneri hellbraun, Spitze dunkler rot Körper schlanker und seitlich sprossend

Ähnlich, aber doch von der Mammillaria elegans-Gruppe zu unterscheiden sind:

haageana Pfeiffer Mittlstachel leicht zurückgebogen, Farbe durchgehend von aschgrau-schwärzlich bis rot- braun odef ganz schwarz, Blüte purpurrosa (steht Mammillaria elegans sehr nahe); conspicua Purpus Axillen mit Wolle und Borsten, Blüte rosa, Mittelstreifen dunkler; donatii Berge Mittelstachel dunkelbraun, der untere länger, Blüte feurig karmin, Körper 9 cm ∅; collina Purpus Mittelstachel oft nur einer, Basis verdickt, Körper breiter 13 cm ∅, Warzen vierseitig, Blüte rosenrot, Mittelstreifen dunkler; fuauxiana Backeberg Blühzone stärker weißwollig, Blüte kleiner und ganz dunkelrot, Frucht orangenrot; halbingeri Bödeker Axillen mit einigen Borsten, Blüte schwefelgelb; martinezii Backeberg Rand- und Mittelstachel gleich in Form, Länge und Farbe (= glasig weiß mit gelblicher Basis), Blüte karmin und 1,1 cm ∅; perbella Hildmann dichotomisch teilend, Blüten karminrot; pseudoperbella Quehl dichotomisch teilend, Blüten karminrot, Körper doppelt so breit wie bei Mammillaria perbella und mehr Randstachel; albidula Backeberg Warzen noch dichter gestellt (BZ 21:34), ein Mittelstachel nur gelegentlich, Axillen schwach behaart, Blüten karmin mit weißem Rand; lanata Britton & Rose Blühzone stärker weißwollig, keinen Mittelstachel, Blüte und Narbe hellrosa; albilanata Backeberg Axillen weißhaarig und Scheitel schopfig weißwollig, Blüten karmin und kleiner, Mittel- Stachel auch bis zu 4 und Basis verdickt.

182 Bilder, von links nach rechts:

Mammillaria elegans

Eine Form von Mammillaria elegans

Eine schöne Elegans-Form am Standort bei Tehuacan

Mammillaria supertexta var. leucostoma Imp.

Mammillaria dealbata Imp.

Mammillaria lanata

Mammillaria albilanata

Fotos: Alfred Meininger, Pforzheim

183 denen Formen alle zu Mammillaria elegans ein- REISEBERICHT bezog. Schumann, Schelle und Craig bezeichnen die Axillen der Mammillaria elegans als wollig, Berger schreibt Axillen nackt (nach Candolle) Lobivia chrysantha oder mehr oder weniger weißwollig, Britton und Rose, Helia Bravo und Backeberg geben (WERDERMANN) BACKEBERG wieder an, daß die Axillen nackt sind. Was manche Autoren nur als Form, Synonym oder Wilhelm Knoll Variation zu Mammillaria elegans stellten, führt z. B. Backeberg als eigene Arten auf. Um 4 Uhr nachmittags verließen mein Neffe Wie kann man nun die zu dieser Gruppe ge- Oscar und ich mit einem uralten Jeep die Stadt hörenden Pflanzen erkennen und unterscheiden. Salta und machten uns auf den Weg hinauf in Alle Arten haben folgende gleiche Merkmale: die Quebrada del Toro, wo es in der Nähe von die Warzen milchen nicht, wenn man sie an- Puerta Tastil eine Menge Kakteen geben sollte. sticht; Oscar hatte anhand der Karte ausgerechnet, daß von den Mittelstacheln ist auffallend immer es bis dorthin ungefähr 40 km seien, und so einer nach oben und einer nach unten gerichtet; hofften wir, auch unter ungünstigsten Verhält- die Basis der Stacheln ist meist weiß, nur die nissen in höchstens 2 Stunden am Ziel zu sein. Spitze ist farbig; Bis Campo Quijano gab es Asphalt, dann be- der Pflanzenkörper ist von den weißen Rand- gann ein Teufelsritt auf einer kaum zu beschrei- stacheln verdeckt; benden Bergstraße. Mehrere Male mußten wir die Warzen sind klein und stehen dicht bei- mitten durch den Fluß, dann wieder ging es so einander (Berührungszeilen 13:21); steil bergauf, daß unser Florian - so nannten die Areolen sind im Neutrieb etwas weiß wollig; wir mein Vehikel - schon ordentlich schnaufte, die Wurzeln sind nicht faserig, sondern dick, wie oft lagen große Steine auf der Fahrbahn, die das Ende einer Möhre; wir erst wegräumen mußten, um schließlich wie- die Blüten von hellerem bis dunklerem Rot ha- der weite Strecken im Flußbett zurücklegen zu ben einen helleren Schlund; können. Inzwischen war es dunkel geworden, die Staubfäden sind je nach Farbe der Blüte leichter Regen fiel, ein kalter Wind blies durch oben rosa bis rot. die zerbrochene Windschutzscheibe, wir froren Es wurden in den letzten Jahren noch einige erbärmlich. Längst hatten wir die 40 km hinter neue Formen aus der Mammillaria elegans- uns gebracht, doch von Puerta Tastil war nichts Gruppe angeboten. Zu erwähnen wäre noch die zu sehen. Gegen 22 Uhr erreichten wir eine See- Mammillaria schmollii Craig (!) eine Form der höhe von 3000 m und noch immer waren wir meissneri. Die von Helia Bravo beschriebene nicht angekommen. Sollten wir umkehren? Mammillaria schmollii ist eine andere Art und Schließlich beschlossen wir, noch einige Kilome- gehört nicht in diesen Formenkreis (Stacheln ter zu fahren, vielleicht kam doch noch ein Dorf gelb, Blüte gelb, Axillen nackt und Berührungs- mit einem Hotel, denn unser Sinn stand nach zeilen 8 : 13). einem heißen Bad und einem weichen Bett. Wirklich, schon bald erreichten wir eine Ab- zweigung, wo ein verwittertes Holzschild be- Literatur: sagte, daß das Dorf in einer Entfernung von Schumann „Gesamtbeschreibung der Kakteen", Seite 564, 1 km zu finden sei. Hocherfreut bogen wir ab, Schelle „Kakteen", Seite 321, Berger „Kakteen", Seite 310, fuhren 2 km, 3 km, 5 km, doch nichts war zu Britton & Rose „The Cactaceae", Band IV, Seite 107, sehen. Wir kehrten um, bogen noch in einen Bravo „Las Cactaceas de Mexico", Seite 642, Fahrweg ein und kamen schließlich doch in Craig „The Mammillaria Handbook", Seite 280, Puerta Tastil an. Doch wie groß war unsere Backeberg „Die Cactaceae", Band V, Seite 3226. Enttäuschung, als wir sahen, daß es hier nur einen Bahnhof und zwei halbverfallene Hütten gab! Verfasserin: Trautel Feiler Also, ade du Traum von Bad und Bett. So ge- D-7531 öschelbronn, Schützenstraße 17 gen 23 Uhr schlugen wir unser Zelt auf, ent-

184 zündeten ein Lagerfeuer und wärmten unser Den ganzen Tag sammelten wir schöne Exem- Abendessen. Den Abschluß bildete ein heißer plare der beiden Parodienarten und von Lobi- Tee mit viel Gin - oder war es schon Gin mit via chrysantha. Diese Art fanden wir am etwas Tee? Ich weiß es nicht mehr so genau. Nachmittag auch an den Hängen der Stein- Dann krochen wir ins Zelt und schliefen zähne- hügel, doch wurden die Pflanzen hier größer klappernd ein. (eine Wurzel trug meist 2 bis 4 Körper von Der Morgen brachte herrlichen Sonnenschein, ca. 5 cm Durchmesser), die Köpfe nicht oder schon um 4 Uhr waren wir auf Kakteensuche. nur wenig bestachelt und die Epidermis hell- Gleich in den ersten Hügeln entdeckten wir Pa- braun bis hellviolett. rodia faustiana und Parodia stuemeri sowie Für die Pflege von Lobivia chrysantha kann ich Pyrrhocactus umadeave. Manche Exemplare auf Grund der Verhältnisse am Standort fol- standen in Blüte, was einen wunderschönen An- gende Ratschläge geben: Fast rein mineralisches blick bot. Hinter dem Hügel erstreckten sich Substrat, sehr sonniger Stand (Sonneneinstrah- weite Hochflächen ohne jegliche Vegetation, lung in 3000 m Seehöhe sehr stark), eher vor- doch mit unzähligen bunten Steinen übersät. sichtiges Gießen im Sommer, im Winter trocken Wie kleine Kerzen ragten hier die goldgelben und sehr kühl. Diese Pflegetips gelten auch für Blüten von Lobivia chrysantha aus dem Boden, Parodia faustiana und Parodia stuemeri sowie ein Bild, das man nicht so schnell vergißt. Die für Pyrrhocactus umadeave, welche mit Lobivia dunkelbraunen Körper mit den langen Rüben- chrysantha gemeinsam am gleichen Standort wurzeln, fast völlig in den Boden zurückgezo- wachsen. gen, waren sehr schwer zu finden, nur die Blü- ten verrieten den Standort. Hier auf den Stein- feldern wuchsen die Pflanzen immer einzeln, Verfasser: Wilhelm Knoll blieben klein und waren dunkel bestachelt. Wienerstr. 2, A-8630 Mariazeil

Lobivia chrysantha am Standort in der Quebrada del Toro, in der Nähe von Puerto Tastil in Argentinien

185 SCHÄDLINGE UND KRANKHEITEN

Wie schädlich sind Springschwänze (Collembolen)?

Beatrice Potocki-Roth Unter Springschwänzen verstehen wir für ge- Tierchen zu sein scheinen, über deren Gegenwart wöhnlich jene weißen, ungefähr 1-2 Millimeter wir uns freuen sollten. Doch nun folgt die langen, weichhäutigen Tierchen, die sich mittels Kehrseite. Wenn wir weiterforschen, erfahren einer Springgabel springend fortbewegen kön- wir, daß Springschwänze auch zarte Keim- nen. - Gewiß haben Sie diese weißen Tierchen pflänzchen benagen, ferner Würzelchen und kei- auch schon auf der Erdoberfläche Ihrer feucht mende Samen beschädigen, daß sie, streng ge- gehaltenen Zimmerpflanzen angetroffen. Das ist nommen, schädlich sein können. - Bevor wir je- nicht verwunderlich, denn Feuchtigkeit ist für diese Insekten lebensnotwendig. Da wir unsere Erdkakteen trockener halten, treffen wir diese weißen Springschwänze dort nicht an. Anders verhält es sich hingegen bei epiphytischen Kakteen. Bei ihnen ist die Erde feucht genug, so daß diese Tierchen sich gut ent- wickeln können. Und wer erst noch Kakteen- sämlinge pflegt, die bekanntlich feuchter gehal- ten werden als die Mutterpflanzen (und sofern diese in humusreicher Erde wachsen), wird es früher oder später mit Springschwänzen zu tun bekommen. - In diesem Falle möchten wir wis- sen, was wir von ihnen halten sollen und wo- von sie sich ernähren. - Darüber ist folgendes zu sagen: Springschwänze gehören zur Boden- fauna und sind wichtig zur Laubzersetzung. Sie sind so etwas wie eine „Gesundheitspolizei" des Bodens. Sie zerkleinern Pflanzen- und Tier- reste, vertilgen Bakterien, Algen, Einzeller und Pilze. (Wo Springschwänze vorkommen, ist ein Verpilzen der Erdoberfläche ausgeschlossen.) Springschwänze in ca. 30-facher Vergrößerung. A = Spring Ferner werden Stroh und Blätter von ihnen gabel (unter den Leib einschlagbar). skelettiert, sofern diese angerottet sind. — Man hat beobachtet, daß einige Springschwanzarten Nematodenzysten verzehren! Sie suchen diesel- ben zwar nicht speziell auf, sondern fressen diese, wenn sie gelegentlich darauf stoßen. - doch diese Tierchen voreilig als Schädlinge be- Das ist noch nicht alles! Die neueste Forschung zeichnen, fragen wir uns lieber zuerst, wieso hat ergeben, daß gewisse Arten in der Lage diese Insekten, die sich vorwiegend von Abfall- sind, den Wirkstoff des so sehr umstrittenen stoffen ernähren, dazu kommen, lebende Pflan- Insektizides DDT abzubauen! zenteile zu vertilgen. Die Antwort ist einfach: Aus diesen Schilderungen geht hervor, daß Wenn Springschwänze in der Überzahl vorkom- Springschwänze harmlose, ja recht nützliche men, sind Abfallstoffe, die ihre Hauptnahrung

186 darstellen, bald verzehrt. Und da diese Tier- sie sich von den Abfallstoffen der Schmierläuse? chen weiterleben wollen, nehmen sie eben mit - Da ich sie nie auf einer Untat ertappen lebenden Pflanzenteilen Vorlieb. konnte, ließ ich sie unbehelligt. - Als sie sich Wenn sich Springschwänze dermaßen vermehrt aber später in meinem Sämlingsschälchen her- haben, daß sie schädlich sind, ist für uns der umtrieben, worin sich eine Anzahl Echinocactus Augenblick gekommen, da wir eingreifen soll- grusonii-Sämlinge befanden, die kaum ein paar ten. Statt aber sogleich giftige Gießmittel anzu- Tage alt waren, kamen mir doch einige Beden- wenden, können wir auch anders vorgehen. Wir ken. Hoffentlich ließen sie meine Kakteenbabys halten unsere Kulturen trockener und dämmen in Ruhe! — Unter der Lupe erschienen mir diese dadurch die Vermehrung der Springschwänze Insekten, im Vergleich zu den Sämlingen, riesen- ein. Bald wird das „biologische Gleichgewicht" groß. Die Tierchen eilten geschäftig zwischen wieder hergestellt sein, und die Überlebenden den zarten Pflänzchen hin und her. Die frech- richten keinen Schaden mehr an. - Wer jedoch sten kletterten sogar über dieselben! — Ich seine Sämlingskulturen von vornherein spring- brauchte nichts zu befürchten. Meinen Kakteen- schwanzfrei haben möchte, kann folgendes tun: sämlingen geschah nichts! Sie gediehen und die Verwenden Sie für Ihre Kakteenaussaat nur Dunkelbraunen taten so, als gäbe es diese nicht. durchgebrühte Erde und bestreuen Sie die Erd- - Nun aber wollte ich endlich Gewißheit haben, oberfläche, nach Auflaufen der Sämlinge, mit wer sie waren und wie sie hießen. — Unter dem feinem Sand. Mikroskop betrachtet, stellte es sich heraus, daß die rätselhaften Insekten mit einer für Spring- Daß es nicht nur weiße Springschwänze gibt, schwänze charakteristischen Springgabel ausge- erfuhr ich erst viel später. - Ich weiß nicht stattet waren. Es handelte sich also um eine mehr, wann das war, als ich an meinen Zimmer- Sorte von Springschwänzen! — Um sicher zu kakteen zum ersten Mal jene winzigen, läng- sein, daß es stimmte, bedrängte ich ein paar lichen und dunkelbraunen Tierchen entdeckte, solcher Tierchen. Und siehe da, sie sprangen! von denen ich nicht wußte, woher sie kamen. Es waren zwar stümperhafte Sprünge, im Ver- Sie trieben sich nicht nur zwischen den Kakteen- gleich zu denjenigen ihrer weißen Verwandten. stacheln herum, sondern machten sich haupt- Interessant ist die Tatsache, daß diese Art nicht sächlich auf der Erdoberfläche zu schaffen. Unter ganz so feuchtigkeitsliebend ist, wie die weißen den Töpfen lag offenbar ihr Hauptquartier. Springschwänze. Die Dunkelbraunen kommen Dort waren alle Altersstufen zu finden. Sie hat- auch an ziemlich trockenen Stellen vor, und sie ten es indessen nicht nur auf die Zimmerkak- fühlen sich dort offensichtlich wohl! - Das dür- teen abgesehen. Bei den Kakteen vor dem Fen- fen sie, denn ich denke nicht daran, sie zu stören ster waren sie ebenso zahlreich vertreten. Auch oder sie etwa gar zu bekämpfen. — Ich habe bevorzugten sie nicht etwa nur Kakteen als Auf- mich an ihre Gegenwart gewöhnt. enthaltsorte. Ich sah sie auf der Erdoberfläche und unter den Töpfen von Zimmerpflanzen. - Beunruhigte ich diese Tierchen, huschten sie da- von. Ihr Gehabe erinnerte mich irgendwie an Literatur: dasjenige von Mäusen. Zu gerne hätte ich ge- Les nématodes des cultures, page 105 Association de coordination technique agricole, Fédération wußt, wen ich vor mir hatte. Waren diese ge- nationale des groupements de protection des cultures 1971 heimnisvollen Tierchen nützlich oder schädlich? 18, Quai de la Râpée, Paris-12

Umsonst suchte ich die Kakteen nach irgend- Neues großes Gartenlexikon, Seite 79, herausgegeben von welchen Schadstellen ab. Ich beobachtete die Georg E. Siebeneicher, Südwest-Verlag, München 1973.

Tierchen unter der Lupe, wie sie hierhin und P. Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten (vierter Band). dorthin huschten, immer auf der Suche nach Tierische Schädlinge an Nutzpflanzen (1.Teil) S. 215-226,1949. Verlag: Paul Parey, Berlin SW 68, Lindenstraße 44-47. Freßbarem, wie es mir schien. Was aber fraßen sie denn eigentlich? Es fiel mir auf, daß sie sich bei Schmierlausnestern besonders zahlreich ein- fanden; dort waren viele Jungtiere zu sehen, die von blaßvioletter Farbe waren. Was such- ten alle diese Tierchen dort? Machten sie sich Verfasserin: Beatrice Potocki-Roth etwa hinter die Schmierlauseier, oder ernährten Birsigstraße 105, CH-4054 Basel

187 Pitahayas aus Costa Rica

Clarence Kl. Horich Himbeeren und Brombeeren sind auf den som- San José einige Stapel Holzkisten mit apfel- merlichen Wochenmärkten in Europa nichts großen Früchten meine Neugierde weckten. Außergewöhnliches. Als dort heimische Frucht- Äußerst appetitlich aussehend, erinnerten sie sorten werden sie auch heute noch vielfach in mich mit ihrer dunkelkarottenroten Farbe an der freien Natur gesammelt, um einem kleinen Vollreife Tomaten. „Sind das wohl Pitahayas?" Kreis interessierter Liebhaber angeboten zu wer- fragte ich verwundert. „Ja" bekam ich zur Ant- den. Brombeeren sind auch in den mittelhohen wort „das sind welche, Stückpreis 0.50 bis 0.75 Lagen Mittelamerikas verbreitet. Daneben ist Costa Rica-Colon (costaricensische Währung), natürlich die Auswahl an exotischen Früchten je nach Größe". enorm vielseitig. Papayas, Mangos, Zapotes und Meine nähere Befragung des Obsthändlers er- Ananas sind wohl die bekanntesten. Aber Kak- gab, daß die säuerlich-süßen, erfrischend saf- teen-Obst war mir - von den immer wieder tigen Früchte zur Reifezeit von den Einhei- angebotenen Früchten der weit verbreiteten mischen längs der Bahnlinie und den Straßen „Feigendistel", Opuntia ficus-indica, einmal ab- zum Pazifik gesammelt und anschließend in gesehen — tatsächlich etwas Neues. unregelmäßigen Abständen zum Verkauf nach Es war Spätsommer, als im Zentralmarkt von San José gesandt werden.

„Pitahayas maduras" (reife Pitahayas) heißt das Gemälde von Jorge Carvajal - Foto: Mario Roa, San José, Costa Rica

188 FÜR DEN ANFÄNGER

Schaumstoffe in Kakteenerden (1)

Ewald Kleiner Kakteen gedeihen in lockeren, gut durchlüfteten stanzen zu berichten, die als Schaumstoffe be- und während der Vegetationsperiode gleichmä- kanntgeworden sind. Was sind Schaumstoffe, ßig feuchten Böden am besten. Die Suche nach welche Eigenschaften haben sie und wie erfolgt neuen, und nicht zuletzt auch besseren Erdsub- ihre zweckmäßigste Anwendung im Bereich un- straten war deshalb schon immer im Vorder- serer Kakteenerden? Zur besseren Übersicht be- grund der Kakteenliebhaberei. Auch ich bemühe darf es einer Trennung in zwei grundverschie- mich seit 20 Jahren eine optimale, d. h. eine in dene Schaumsubstanzen: ®Styromull und ®Hy- ihrer Zusammensetzung dem Großteil der Kak- gromull, beides sind Resultate langjähriger For- teen und anderen Sukkulenten genügende Erde schung der BASF1. zu finden. Während typische Substanzen der verwendeten Kakteenerde, wie Lehm, Buchen- Styromull lauberde, Torf und Sand, wohl je nach An- ist ein Gemisch aus 4-12 mm großen Flocken, sprüche verschieden dosiert, im Prinzip jedoch die durch Zermahlen von Polystyrol-Schaum- beibehalten wurden, wechselte ich die Locke- stoffen gewonnen werden. Die chemischen Eigen- rungsbeigaben recht häufig. Nicht zu Unrecht, schaften sind demnach identisch mit denen des denn meine Anforderungen an derartige Stoffe Kunststoffs Polystyrol. Styromull ist somit ste- kristallisierten sich aus jahrelangen Versuchen ril, geruchlos, chemisch neutral, absolut pflan- mit herkömmlichen Lockerungssubstanzen her- zenverträglich und verrottungsfest. Jede Flocke aus. So hatte ich Bimskies, Blähton, Schlacken besteht aus einer Vielzahl kleiner, geschlossener und Lavagrus erprobt. Aber immer traten bei und mit Luft gefüllten Zellen. Der Luftanteil derartigen Substanzen Nachteile auf. So hohes kann bis zu 98 Volumenprozent betragen. Trotz Gewicht, vor allem bei durchfeuchtetem Sub- des minimalen Gewichts der Flocken ist Styro- strat, Verrottung und Verschlämmbarkeit, die mull erstaunlich gießfest, was auf die rauhe je nach Art des verwendeten Lockerungsmate- Oberfläche zurückzuführen ist. Sie werden förm- rials verschieden stark in den Vordergrund tra- lich an die Umgebungserde gebunden, ohne ten. Ich erlaube mir deshalb im Rahmen dieser allerdings selbst zu befeuchten. Dies ist durch Veröffentlichung über neuere Lockerungssub- die geschlossen-zellige Struktur des Materials

Pitahayas aus Costa Rica Es handelt sich dabei stets um Früchte des sind mit ihrem Rankenlabyrinth bis in die Hylocereus costaricensis (Weber) Britton&Rose, Baumwipfel in keiner Weise mit herkömm- der an halbjährlich trockenen pazifischen Hän- lichem Ernten von Spalierobst zu vergleichen. gen unterhalb 1000 m ü. M. epiphytisch wach- Die Markt-Gängigkeit der Früchte dieser Hylo- send, girlandenhaft bis in die Baumkronen cereus-Art beweist, daß ihnen eine gewisse wirt- rankt. Vielerorts bildet er aber auch auf ero- schaftliche Bedeutung zugemessen werden kann. dierten Felsen enorme Schlingverhaue. Angeb- Zweifellos wäre es interessant zu erfahren, wel- lich wird dieser wildwachsende „Schlangenkak- che sonstigen Kakteenarten in ihren unterschied- tus" nicht in besonderen Kulturen zur Frucht- lichen Heimatländern derartigen Nutzen brin- gewinnung gezogen. Dies rechtfertigt den rela- gen? tiv hohen Preis der Einzelfrucht. Ganz nebenbei wage ich an das „Pflücken" der Pitahayas zu Verfasser: Clarence Kl. Horich denken. Die kurz-, aber scharf-stachligen Triebe Lista de Correos, San Jose/Costa Rica C. A.

189 Diese Kakteen stehen seit 5 Jahren in einer Pflanzerde mit 40% Hygropor 73-Anteil. Das Foto zeigt einen Teil der Sammlung des Verfassers. bedingt. Auch ein oftmals bei Lockerungssub- Pflanzerde getrennt ist, als Drainage recht gut stanzen festzustellender Materialaustausch mit bewährt. Noch besser ist allerdings die Anwen- der Pflanzerde, wie auch mit den Pflanzenwur- dung von FS-Dränplatten2, deren kompakte zeln konnte nicht beobachtet werden. Wichtig Konstruktion weitere Vorteile vereinigt. Neben aber ist zu wissen: Styromull hat einen reinen der Dränung von Gartenbeeten sind diese Sik- Verdünnungseffekt, verringert also die Wasser- kerplatten bislang mit Erfolg auch in Kästen, und Nährstoffreserven der Pflanzerde. Deshalb Schalen und Pflanzbeeten im Gewächshaus ver- sollte der Styromull - Anteil nicht über 30% wendet worden. hinausgehen. In jedem Fall wird man öfters Über ® Hygromull und das Mischprodukt ® Hy- gießen und nachdüngen müssen. gropor 73 berichte ich in einem der nächsten Besonders empfehlenswert ist die Anwendung Hefte. von Styromull in Kübeln, Kästen oder Schalen. Verfasser: Ewald Kleiner Das dadurch verminderte Gewicht derselben D-776 Radolfzell 18, Kapellenstr. 2 stellt einen beachtenswerten Aspekt dar. Ich habe mit einem Zusatz von 30 % Styromull zur Pflanzerde ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Anmerkungen: 1 Styromull und Hygromull sind registrierte Warenzeichen der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik AG (BASF). Beide Schaumstoffe werden seit Jahren in der Land- Der Gedanke, Styromull als Dränmaterial zu wirtschaftlichen Versuchsstation der BASF in 6703 Limburger- verwenden, ist keinesfalls abwegig. Gerade bei hof auf ihre Anwendungsmöglichkeiten erprobt. Darüber er- schienene Veröffentlichungen unterstützten mich bei der Nie- der Kultur von winterharten Kakteen im un- derschrift dieses Berichts. 2 FS-Dränplatten aus Styropor werden von der Fa. Fränkische geschützten Freiland hat sich eine 10 cm hohe Isolierrohr- und Metallwaren-Werke, Gebr. Kirchner, 8729 Schicht Styromull, die durch eine gelochte Königsberg, Postfach, hergestellt und über den Baustoffhan- Kunststoff - Folie von der darüberliegenden del vertrieben.

190 Vermehrungsversuche von Astrophyten mit Reihen zusammenhängender Haarflöckchen

Otakar Sadovsky

Spezialisten, die ihr Interesse vorwiegend auf eine Kakteengattung konzentrieren und ihre Sammlungen durch gezielte Aussaaten erwei- tern, stoßen im Laufe der Jahre oft auf Resul- tate, die man als regelrechte Überraschungen bezeichnen kann. So war es für mich ein freudiges Erlebnis, als ich 1940, unter meinen etwa vierhundert Sämlin- gen von Astrophytum asterias, zwei Exemplare fand, die durch ihr andersartiges Aussehen, so- fort auffielen. Waren bei allen anderen Sämlingen die Haar- flöckchen fast gleichmäßig über den Pflanzen- körper verstreut, oder bildeten ornamentale Gruppierungen, so hatten diese beiden Sämlinge relativ große Haarflöckchen, die zusammen- hängende Reihen bildeten. Meine Freude war umso größer, als die beiden Pflanzen dieses Merkmal auch als erwachsene, blühfähige Exem- plare beibehielten. Es gelang mir, ihre Blüten gegenseitig zu bestäuben und Samen zu gewin- nen. Die Aussaat dieser Samen hat dann be- wiesen, daß die reihenweise Anordnung der Flöckchen kein genetisch vererbliches Merkmal ist. Meine Enttäuschung war groß, und ich be- Astrophytum asterias mit einer anormalen, reihenweisen An- schloß deshalb, diese beiden merkwürdigen ordnung der Haarflöckchen. Asterias vegetativ zu vermehren und pfropfte sie auf Echinopsis und Opuntia. Als die Pfröpf- linge angewachsen waren, zerstörte ich ihre ve- getativen Zentren, um sie zum Sprossen zu brin- gen. Zu meinem Erstaunen gelang die Opera- tion nicht, und die beiden Pflanzen gingen ein. Es dauerte volle 34 Jahre bis ich ein ähnliches Asterias bei meinem Freund F. Neumann fand. Merkwürdigerweise hat die Pflanze zwei Arten von Flöckchen: Große, die in Reihen angeord- net sind, und kleine, die unregelmäßig über den Pflanzenkörper verstreut sind.

Verfasser: Otakar Sadovsky CS-61600 Brno-Zabovresky, Zeyerova 24

191 EINLADUNG zur 17. Intern. Bodenseetagung der Kakteenfreunde diese findet am 20. und 21. September 1975 unter der Schirmherrschaft der DKG in Überlingen am Bodensee statt. Programmfolge: Sonnabend, den 20. September 1975 Nachmittags Eintreffen der Gäste und Beisammensein in der Gaststätte „Fau- ler Pelz", Landungsplatz. Dort besteht Möglichkeit zum Abendessen. Ab 18 Uhr Pflanzenverkauf in der Vorhalle zum Kursaal. 20.00 Uhr Lichtbildervortrag, Kurt Petersen, Osterholz-Scharmbeck: Stiefkinder der Kakteenliebhaber, auch epiphytische Kakteen haben ihre Reize". Alle Veranstaltungen finden im Kursaal statt. Anschl. geselliger Gedankenaustausch. Teilnehmergebühr der Tagung: DM 3,00. Quartierwünsche sind bis spätestens 6. September Sonntag, den 21. September 1975 an die Stadt. Kurverwaltung - Amtlicher Zimmer- 8.30 Uhr Begrüßung der Teilnehmer. nachweis - 7770 Überlingen, Landungsplatz 7, zu 9.00 Uhr Lichtbildervortrag, richten. Telefon 07551-63610 oder 4041. Eine Änderung der Reihenfolge der Vorträge muß Dr. Wilhelm Barthlott, Heidelberg: leider vorbehalten bleiben. „Raster-Elektronenmikroskop- In Anbetracht der 100-Jahr-Feier des Überlinger Aufnahmen von Kakteen-Oberflächen". Stadtgartens mit seinen Freiland-Kakteen-Anlagen 10.30 Uhr Tonfilm-Vortrag, Hans Schneider, würden wir eine rege Beteiligung begrüßen. Vachendorf: „Wunder der Natur". Deutsche Kakteen-Gesellschaft e.V.

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