Deutscher Drucksache 17/14192

17. Wahlperiode 26. 06 2013

Beschlussempfehlung*) des Rechtsausschusses (6. Ausschuss)

a) zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung – Drucksachen 17/13057, 17/13429 –

Entwurf eines Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken

b) zu dem Gesetzentwurf des Bundesrates – Drucksache 17/6482 –

Entwurf eines Gesetzes zur Fortentwicklung des Verbraucherschutzes bei unerlaubter Telefonwerbung

c) zu dem Gesetzentwurf der Abgeordneten , , Dr. , weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 17/6483 –

Entwurf eines Gesetzes zur Begrenzung der Haftung und der Abmahnkos- Elektronischeten bei Urheberrechtsverletzungen Vorab-Fassung* d) zu dem Gesetzentwurf der Abgeordneten Jerzy Montag, Renate Künast, Jürgen Trittin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

*) Der Bericht wird gesondert verteilt.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -2- Drucksache 17/[…]

– Drucksache 17/12620 –

Entwurf eines Gesetzes zur Eindämmung des Missbrauchs des Abmahn- wesens

A. Problem Zu Buchstabe a Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zielt auf die Eindämmung unseriöser Geschäftspraktiken in den Bereichen Inkassowesen, Telefonwerbung und Ab- mahnwesen, die immer wieder Gegenstand von Beschwerden der Bürger seien. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem eine Verbesserung des Verbraucher- schutzes bei Inkassomaßnahmen durch gezielte Änderungen im Rechtsdienst- leistungsrecht vor, mit denen Missbrauch im Inkassowesen unterbunden werden soll, ohne die Beitreibung berechtigter Forderungen durch seriöse Inkassounter- nehmen zu erschweren. Zur Verbesserung der Schutzes vor unerlaubter Tele- fonwerbung sollen Verbraucher zum einen vor dem Einsatz automatischer An- rufmaschinen besser geschützt werden. Zum anderen soll der Abschluss von Verträgen über Gewinnspieldienste einem Formerfordernis unterworfen werden. Finanzielle Anreize für wettbewerbsrechtliche Abmahnungen sollen mit dem Entwurf deutlich verringert werden. Die Position des Abgemahnten gegenüber einem missbräuchlich Abmahnenden soll im Wettbewerbsrecht durch Einfüh- rung eines Gegenanspruchs des Abgemahnten auf Ersatz der Aufwendungen zur Rechtsverteidigung gestärkt werden. Ein weiterer wettbewerbsrechtlicher Rege- lungsvorschlag sieht vor, dass das Gericht in einem Rechtsstreit anordnen kann, dass die Gerichtskosten von einer Partei nur aus einem geringeren Streitwert zu erheben sind, wenn bei der Berechnung der Prozesskosten nach dem vollen Streitwert die wirtschaftliche Lage dieser Partei erheblich gefährdet würde. Dies soll auch für Unterlassungsklagen von Verbrauchern nach dem Unterlassungsklagengesetz gelten. Bei wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen soll überdies der sogenannte fliegende Gerichtsstand künftig nur noch in Aus- nahmefällen Anwendung finden. Zur Beseitigung von Missständen bei urheber- rechtlichen Abmahnungen sollen besondere inhaltliche Anforderungen für Ab- mahnungen festgelegt werden, durch die für den Empfänger der Abmahnung immer klar und eindeutig erkennbar sein soll, wessen Rechte er wodurch verletzt haben soll, wie sich geltend gemachte Zahlungsansprüche zusammensetzen und welche Zahlungen im Einzelnen von ihm verlangt werden. Des Weiteren soll eine neue Wertvorschrift für Urheberrechtsstreitsachen eingeführt und damit insbesondere der Streitwert für Unterlassungs- oder Beseitigungsansprüche ge- gen Privatpersonen in bestimmten Fällen auf grundsätzlich 1.000 Euro festgelegt werden. Zudem soll die Position des Abgemahnten gegenüber einem unberech- tigt oder unwirksam Abmahnenden durch die Einführung eines Gegenanspruchs des Abgemahnten gestärkt werden. Schließlich werde die intendierte Verbesse- rungElektronische des Schutzes der Bürger durch ein Ineinandergreifen Vorab-Fassung* der Einzelregelungen des Entwurfs zusätzlich gestärkt. Zu Buchstabe b Der den Gesetzentwurf einbringende Bundesrat geht davon aus, dass das gesetz- liche Verbot unlauterer Werbeanrufe gegenüber Verbrauchern trotz bislang er- griffener gesetzlicher Maßnahmen weiterhin in hohem Maß missachtet werde. Zur wirksamen Bekämpfung unerwünschter Telefonwerbung reichten das Ver- bot unlauterer Werbeanrufe als unlauteres Geschäftsgebaren und dessen ord-

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -3- Drucksache 17/[…] nungsrechtliche Bewehrung nicht aus. Der Gesetzentwurf sieht eine „Bestäti- gungslösung“ vor, nach der die Wirksamkeit von Vertragsschlüssen, die bei der Gelegenheit ungebetener Werbeanrufe zustande kommen, an eine ausdrückliche und formgerechte Bestätigung des Verbrauchers geknüpft werden soll. Ferner soll auch die ungebetene Werbung unter Verwendung automatischer Anrufma- schinen mit Ordnungsstrafe bedroht werden. Des Weiteren sollen mit dem Ge- setzentwurf rechtsmissbräuchliche Inkassodienstleistungen im Zusammenhang mit Forderungen aus Fernabsatzverträgen erschwert werden. Zu Buchstabe c Die den Gesetzentwurf einbringende Fraktion DIE LINKE. konstatiert einen spürbaren Anstieg urheberrechtlicher Abmahnungen, der deutlich mache, dass die berechtigte Interessenverfolgung durch Rechteinhaber mittlerweile zuguns- ten einer fragwürdigen, selbstreferentiellen Abmahnindustrie zurücktrete. Diese Entwicklung werde vor allem durch eine ausufernde, kaum differenzierende und von Sanktions- und Präventionsgedanken geprägte Rechtsprechung getragen. Zur Lösung dieses Problems sieht der Gesetzentwurf im Wesentlichen vor, die Geltendmachung eines Verletzergewinns oder der üblichen Vergütung nach den Grundsätzen der Lizenzanalogie alternativ zum konkreten Schadensersatzan- spruch auf vorsätzlich handelnde Unternehmer zu beschränken. Anstelle der geltenden urheberrechtlichen Regelung zur Deckelung der Abmahnkosten, die gestrichen werden soll, sieht der Entwurf eine Regelung zum Gebührenstreitwert für „Streitsachen nach dem Urheberrechtsgesetz“ im Gerichtskostengesetz vor. Zu Buchstabe d Nach Auffassung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die den Gesetz- entwurf eingebracht hat, sind die außergerichtliche Geltendmachung von Unter- lassungsansprüchen und die Eintreibung von Vertragsstrafen auf Grundlage des Urheberrechts zu einer eigenständigen Einnahmequelle und einem prosperieren- den Geschäftsmodell geworden, wodurch das grundsätzlich wünschenswerte System einer außergerichtlichen Lösung urheberrechtlicher Streitigkeiten in Misskredit geraten sei. Der Gesetzentwurf zielt im Wesentlichen auf eine Be- grenzung der Abmahnkosten durch Änderungen im Urheber- und im Wettbe- werbsrecht; auch der urheberrechtliche Auskunftsanspruch sowie der Drittaus- kunftsanspruch sollen begrenzt werden. Überdies sieht der Entwurf die Einfüh- rung einer Bagatellklausel im Urheberstrafrecht vor, die eine Bestrafung in be- stimmten Fällen der unerlaubten Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke ausschließt. Schließlich soll die Ausnutzung des sogenannten fliegenden Ge- richtsstand durch die Kläger durch Änderungen der urheberrechtlichen und wettbewerbsrechtlichen Gerichtsstandsregelungen ausgeschlossen werden.

B. Lösung Zu Buchstabe a Annahme in geänderter Fassung und Annahme einer Entschließung. Die vorge- schlagenenElektronische Änderungen zielen insbesondere auf folgende Vorab-Fassung* Punkte: – Zur Verbesserung der Schutzes vor unseriösem Inkasso sollen die mit den Änderungen im Rechtsdienstleistungsrecht intendierte Stärkung des Ver- braucherschutzes erweitert sowie die Reaktionsmöglichkeiten der zuständi- gen Behörden gestärkt und im Gesetz ausdrücklich verankert werden. Die Begrenzung der Erstattungsfähigkeit von Inkassokosten soll abweichend vom Regierungsentwurf nur für Inkassounternehmen und grundsätzlich nicht aufwandsbezogen, sondern gegenstandswertbezogen unter Rückgriff auf die Vorschriften des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes geregelt werden.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -4- Drucksache 17/[…]

– Die im Gesetzentwurf vorgesehene weitgehende Einschränkung des soge- nannten fliegenden Gerichtsstands im Bereich des Wettbewerbsrechts soll einstweilen nicht vorgenommen werden. Die Bundesregierung soll jedoch in einer Entschließung aufgefordert werden, zu prüfen, ob dieser Gerichts- stand auch über das Wettbewerbsrecht hinaus zugunsten des allgemeinen Gerichtsstandes am Wohnsitz beziehungsweise am Sitz des Beklagten ein- geschränkt werden soll. Für urheberrechtliche Klagen, die sich gegen Ver- braucher richten, soll der sogenannte fliegende Gerichtsstand bereits jetzt grundsätzlich abgeschafft werden. – An der bislang vorgesehenen gemeinsamen Wertregelung anwaltlicher und gerichtlicher Gebühren in Urheberrechtsstreitigkeiten soll nicht festgehal- ten werden. Für den vorgerichtlichen Bereich soll jedoch die grundsätzliche Begrenzung des anwaltlichen Erstattungsanspruchs bei urheberrechtlichen Abmahnungen erhalten bleiben. Der Gegenanspruch des unberechtigt Ab- gemahnten soll ausgeschlossen sein, wenn der Abmahnende die fehlende Berechtigung nicht kennt. Annahme des Gesetzentwurfs auf Drucksachen 17/13057, 17/13429 in geän- derter Fassung mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimm- enthaltung der Fraktionen SPD und DIE LINKE. Annahme einer Entschließung mit den Stimmen der Fraktionen der Frak- tionen CDU/CSU, FDP und DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Frakti- onen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Zu Buchstabe b Ablehnung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 17/6482 mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion der SPD. Zu Buchstabe c Ablehnung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 17/6483 mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktion der SPD. Zu Buchstabe d Ablehnung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 17/12620 mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPD und DIE LINKE.

C. Alternativen Zu BuchstabeElektronische a Vorab-Fassung* Ablehnung des Gesetzentwurfs. Zu Buchstabe b Annahme des Gesetzentwurfs. Zu Buchstabe c Annahme des Gesetzentwurfs.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -5- Drucksache 17/[…]

Zu Buchstabe d Annahme des Gesetzentwurfs.

D. Kosten Wurden im Ausschuss nicht erörtert.

Elektronische Vorab-Fassung*

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -6- Drucksache 17/[…]

Beschlussempfehlung

Der Bundestag wolle beschließen, a) den Gesetzentwurf auf Drucksachen 17/13057, 17/13429 in der aus der nachstehenden Zusammenstellung ersichtlichen Fassung anzunehmen; b) den Gesetzentwurf auf Drucksache 17/6482 abzulehnen; c) den Gesetzentwurf auf Drucksache 17/6483 abzulehnen; d) den Gesetzentwurf auf Drucksache 17/12620 abzulehnen; e) folgende Entschließung anzunehmen: „I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: 1. Der Schaffung des Gerichtsstandes der unerlaubten Handlung, der im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb in § 14 Absatz 2 Satz 1 UWG geregelt ist, lag ursprünglich die Erwägung zugrunde, dass am Begehungsort die Aufklärung sachnäher und kostengünstiger erfolgen kann. 2. Diese Überlegung trifft jedoch bei Rechtsverletzungen im Internet nur noch eingeschränkt zu. Der Gerichtsstand des Begehungsorts ist in diesen Fällen im gesamten Bundesgebiet eröffnet (sog. „fliegender Gerichtsstand“), was dazu führt, dass der Kläger sich für seine Klage ein Gericht aussuchen kann. 3. Die Frage, ob es deshalb sachgerecht wäre, dass der allgemeine Ge- richtsstand am Wohnsitz bzw. Sitz des Beklagten zum ausschließli- chen Gerichtsstand wird, stellt sich jedoch nicht nur für das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, sondern insbesondere auch im Presse- und Äußerungsrecht, im Recht des gewerblichen Rechtsschut- zes sowie im Urheberrecht. Die insofern zu berücksichtigenden Inte- ressen, wie zum Beispiel auch das Interesse an einer Beibehaltung der aufgrund der bisherigen Regelungen erfolgten Spezialisierung einzel- ner Gerichte, sollten zunächst für alle betroffenen Rechtsgebiete sorg- fältig geprüft und bewertet werden, bevor allein für das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb eine Regelung erfolgt. 4. Unabhängig hiervon soll der Gerichtsstand am Begehungsort für Ver- fahren wegen Urheberrechtsverletzungen gegen Verbraucher bereits jetzt eingeschränkt werden, um der besonderen Schutzwürdigkeit von Verbrauchern als Beklagten in diesen Verfahren Rechnung zu tragen. Eine natürliche Person, die urheberrechtliche Werke oder durch ver- wandte Schutzrechte geschützte Leistungen nicht für ihre gewerbliche oder selbständige berufliche Tätigkeit verwendet, soll wegen Verlet- zung von Urheberrechten nur noch an ihrem Wohnsitz verklagt wer- den können. ElektronischeII. Der Deutsche Bundestag fordert daher die Bundesregierung Vorab-Fassung* auf, zu prüfen, ob der Gerichtsstand am Begehungsort, insbesondere im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, im Presse- und Äußerungs- recht, im gewerblichen Rechtsschutz sowie im Urheberrecht einge- schränkt und der allgemeine Gerichtsstand am Wohnsitz bzw. Sitz des Beklagten zum ausschließlichen Gerichtsstand werden soll.“

Berlin, den 26. Juni 2013

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -7- Drucksache 17/[…]

Der Rechtsausschuss

Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Vorsitzender

Ansgar Heveling Dr. Berichterstatter Berichterstatter Berichterstatter

Marianne Schieder (Schwandorf) Halina Wawzyniak Berichterstatterin Berichterstatter Berichterstatterin

Jens Petermann Ingrid Hönlinger Jerzy Montag Berichterstatter Berichterstatterin Berichterstatter

Elektronische Vorab-Fassung*

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -8- Drucksache 17/[…]

Zusammenstellung des Entwurfs eines Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken – Drucksachen 17/13057, 17/13429 – mit den Beschlüssen des Rechtsausschusses (6. Ausschuss)

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Entwurf eines Gesetzes gegen unse- Entwurf eines Gesetzes gegen unse- riöse Geschäftspraktiken1) riöse Geschäftspraktiken1) Vom … Vom …

Der Bundestag hat das folgende Gesetz be- Der Bundestag hat das folgende Gesetz be- schlossen: schlossen:

Artikel 1 Artikel 1

Änderung des Rechtsdienstleistungsgesetzes Änderung des Rechtsdienstleistungsgesetzes

Das Rechtsdienstleistungsgesetz vom 12. Das Rechtsdienstleistungsgesetz vom 12. Dezember 2007 (BGBl. I S. 2840), das zuletzt Dezember 2007 (BGBl. I S. 2840), das zuletzt durch Artikel 16 des Gesetzes vom 6. Dezember durch … geändert worden ist, wird wie folgt ge- 2011 (BGBl. I S. 2515) geändert worden ist, wird ändert: wie folgt geändert: 1. In der Inhaltsübersicht wird nach der Angabe 1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geän- zu § 11 folgende Angabe eingefügt: dert: a) Nach der Angabe zu § 11 wird fol- gende Angabe eingefügt: „§ 11a Darlegungs- und Informationspflichten unverändert bei Inkassodienstleistungen“. b) Nach der Angabe zu § 13 wird fol- gende Angabe eingefügt: „§ 13a Aufsichtsmaßnahmen“. c) Nach der Angabe zu § 15 wird fol- gende Angabe eingefügt: „§ 15a Betrieb ohne Registrierung“. 2. Nach § 11 wird folgender § 11a eingefügt: 2. Nach § 11 wird folgender § 11a eingefügt: Elektronische Vorab-Fassung*

1) Dieses Gesetz dient der Umsetzung von Artikel 13 der Richtlinie 2002/58/EG des Europäi- schen Parlaments und des Rates vom 12. Juli 2002 über die Verarbeitung personenbezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation (ABl. L 201 vom 31.7.2002, S. 37), die zuletzt durch Artikel 2 der Richtlinie 2009/136/EG (ABl. L 337 vom 18.12.2009, S. 11) geändert worden ist.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -9- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

„§ 11a „§ 11a Darlegungs- und Informationspflichten bei Darlegungs- und Informationspflichten bei Inkassodienstleistungen Inkassodienstleistungen (1) Registrierte Personen, die Inkasso- (1) Registrierte Personen, die Inkasso- dienstleistungen erbringen, müssen, wenn sie dienstleistungen erbringen, müssen, wenn sie eine Forderung gegenüber einer Privatperson eine Forderung gegenüber einer Privatperson geltend machen, mit der ersten Geltendma- geltend machen, mit der ersten Geltendma- chung folgende Informationen klar und ver- chung folgende Informationen klar und ver- ständlich übermitteln: ständlich übermitteln: 1. den Namen oder die Firma ihrer Auf- 1. unverändert traggeberin oder ihres Auftraggebers, 2. den Forderungsgrund, bei Verträgen un- 2. unverändert ter konkreter Darlegung des Vertrags- gegenstands und des Datums des Ver- tragsschlusses, 3. wenn Zinsen geltend gemacht werden, 3. unverändert eine Zinsberechnung unter Darlegung der zu verzinsenden Forderung, des Zinssatzes und des Zeitraums, für den die Zinsen berechnet werden, 4. wenn ein Zinssatz über dem gesetzli- 4. unverändert chen Verzugszinssatz geltend gemacht wird, einen gesonderten Hinweis hie- rauf und die Angabe, aufgrund welcher Umstände der erhöhte Zinssatz gefor- dert wird, 5. wenn eine Inkassovergütung oder sons- 5. unverändert tige Inkassokosten geltend gemacht werden, Angaben zu deren Art, Höhe und Entstehungsgrund, 6. wenn mit der Inkassovergütung Um- 6. unverändert satzsteuerbeträge geltend gemacht wer- den, eine Erklärung, dass die Auftrag- geberin oder der Auftraggeber diese Be- träge nicht als Vorsteuer abziehen kann. Auf Anfrage sind der Privatperson folgende Auf Anfrage sind der Privatperson folgende Informationen ergänzend mitzuteilen: Informationen ergänzend mitzuteilen: Elektronische1. eine ladungsfähige Anschrift der Auf- Vorab-Fassung*1. unverändert traggeberin oder des Auftraggebers, wenn nicht dargelegt wird, dass dadurch schutzwürdige Interessen der Auftrag- geberin oder des Auftraggebers beein- trächtigt werden,

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -10- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

2. der Name oder die Firma desjenigen, in dessen Person die Forderung ent- standen ist, 2. bei Verträgen die wesentlichen Um- 3. unverändert stände des Vertragsschlusses. (2) Privatperson im Sinn des Absatzes 1 unverändert ist jede natürliche Person, gegen die eine Forderung geltend gemacht wird, die nicht im Zusammenhang mit ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit steht.“ 3. Nach § 13 wird folgender § 13a eingefügt:

„§ 13a Aufsichtsmaßnahmen (1) Die zuständige Behörde übt die Aufsicht über die Einhaltung dieses Ge- setzes aus. (2) Die zuständige Behörde trifft ge- genüber Personen, die Rechtsdienstleis- tungen erbringen, Maßnahmen, um die Einhaltung dieses Gesetzes sicherzustellen. Sie kann insbesondere Auflagen nach § 10 Absatz 3 Satz 3 anordnen oder ändern. (3) Die zuständige Behörde kann ei- ner Person, die Rechtsdienstleistungen er- bringt, den Betrieb vorübergehend ganz oder teilweise untersagen, wenn begründe- te Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass 1. eine Voraussetzung für die Registrie- rung nach § 12 weggefallen ist oder 2. erheblich oder dauerhaft gegen Pflichten verstoßen wird. Elektronische Vorab-Fassung*

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -11- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

(4) Soweit es zur Erfüllung der der zuständigen Behörde als Aufsichtsbehörde übertragenen Aufgaben erforderlich ist, hat die Person, die Rechtsdienstleistungen erbringt, der zuständigen Behörde und den in ihrem Auftrag handelnden Perso- nen das Betreten der Geschäftsräume während der üblichen Betriebszeiten zu gestatten, auf Verlangen die in Betracht kommenden Bücher, Aufzeichnungen, Be- lege, Schriftstücke und sonstigen Unterla- gen in geeigneter Weise zur Einsicht vor- zulegen, auch soweit sie elektronisch ge- führt werden, Auskunft zu erteilen und die erforderliche Unterstützung zu gewäh- ren. Der zur Erteilung einer Auskunft Verpflichtete kann die Auskunft verwei- gern, wenn er sich damit selbst oder einen der in § 383 Absatz 1 Nummer 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Ange- hörigen der Gefahr der Verfolgung wegen einer Straftat oder eines Verfahrens nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten aussetzen würde. Er ist auf dieses Recht hinzuweisen.“ 3. In § 14 Nummer 3 werden nach dem Wort 4. unverändert „Auflagen“ die Wörter „oder Darlegungs- und Informationspflichten nach § 11a“ ein- gefügt. 4. In § 15 Absatz 2 Satz 1 wird das Wort „Mel- 5. unverändert dung“ durch die Wörter „eine Meldung mit dem Inhalt nach Satz 2“ ersetzt. 6. Nach § 15 wird folgender § 15a eingefügt:

„§ 15a Betrieb ohne Registrierung Werden Rechtsdienstleistungen ohne erforderliche Registrierung oder vorüber- gehende Registrierung erbracht, so kann die zuständige Behörde die Fortsetzung Elektronische Vorab-Fassung*des Betriebs verhindern.“ 5. § 20 wird wie folgt gefasst: 7. § 20 wird wie folgt gefasst:

„§ 20 „§ 20 Bußgeldvorschriften Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer unverändert

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -12- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

1. einer vollziehbaren Anordnung nach § 9 Absatz 1 Satz 1 oder § 15 Absatz 5 Satz 1 zuwiderhandelt, 2. ohne Registrierung nach § 10 Absatz 1 Satz 1 eine dort genannte Rechtsdienst- leistung erbringt, 3. einer vollziehbaren Auflage nach § 10 Absatz 3 Satz 1 zuwiderhandelt oder 4. entgegen § 11 Absatz 4 eine dort ge- nannte Berufsbezeichnung oder Be- zeichnung führt. (2) Ordnungswidrig handelt, wer vor- unverändert sätzlich oder fahrlässig 1. entgegen § 11a Absatz 1 Satz 1 eine dort genannte Information nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig übermittelt, 2. entgegen § 11a Absatz 1 Satz 2 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig macht, 3. entgegen § 15 Absatz 2 Satz 1 eine vo- rübergehende Rechtsdienstleistung er- bringt oder 4. entgegen § 15 Absatz 2 Satz 4 eine dort genannte Meldung nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig wiederholt. (3) Die Ordnungswidrigkeit kann mit unverändert einer Geldbuße bis zu fünfzigtausend Euro geahndet werden. (4) Verwaltungsbehörde im Sinn des entfällt § 36 Absatz 1 Nummer 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist die nach § 19 Ab- satz 1 oder 2 zuständige Behörde.“

Artikel 2 Artikel 2

ÄnderungElektronische der Rechtsdienstleistungsverord- Vorab-Fassung*entfällt nung

§ 10 der Rechtsdienstleistungsverordnung vom 19. Juni 2008 (BGBl. I S. 1069) wird wie folgt gefasst:

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -13- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

„§ 10 Datenübermittlung an die Gewerbebehörden Die nach § 19 des Rechtsdienstleistungsge- setzes zuständige Registrierungsbehörde hat die für die Schließung des Gewerbes nach § 15 Ab- satz 2 Satz 1 der Gewerbeordnung zuständige Behörde unverzüglich zu informieren, wenn 1. die Registrierung zur Erbringung von Inkas- sodienstleistungen nach § 10 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 des Rechtsdienstleistungsgesetzes bestandskräftig aufgehoben wurde oder die Registrierungsbehörde die sofortige Vollzie- hung des Aufhebungsbescheids angeordnet hat oder 2. ihr bekannt wird, dass eine Person auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland In- kassodienstleistungen erbringt, ohne dass sie zuvor nach § 10 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 des Rechtsdienstleistungsgesetzes registriert wurde.“

Artikel 3 Artikel 2

Änderung des Einführungsgesetzes zum Änderung des Einführungsgesetzes zum Rechtsdienstleistungsgesetz Rechtsdienstleistungsgesetz

Dem § 4 des Einführungsgesetzes zum Dem § 4 des Einführungsgesetzes zum Rechtsdienstleistungsgesetz vom 12. Dezember Rechtsdienstleistungsgesetz vom 12. Dezember 2007 (BGBl. I S. 2840, 2846), das zuletzt durch 2007 (BGBl. I S. 2840, 2846), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011 … geändert worden ist, wird folgender Absatz 5 (BGBl. I S. 3057) geändert worden ist, werden die angefügt: folgenden Absätze 5 bis 7 angefügt:

Elektronische Vorab-Fassung*

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -14- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

„(5) Für außergerichtliche Inkassodienstleis- „(5) Die Inkassokosten von Personen, die tungen, die eine nicht titulierte Forderung betref- Inkassodienstleistungen erbringen (registrierte fen, regelt das Bundesministerium der Justiz Personen nach § 10 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des des Rechtsdienstleistungsgesetzes), für außerge- Bundesrates die Höhe der Vergütung und die richtliche Inkassodienstleistungen, die eine nicht sonstigen Inkassokosten, deren Erstattung der titulierte Forderung betreffen, sind nur bis zur Gläubiger von einer Privatperson (§11a Absatz 2 Höhe der einem Rechtsanwalt nach den Vor- des Rechtsdienstleistungsgesetzes) in der Regel schriften des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes höchstens verlangen kann (Inkasso-Regelsätze). zustehenden Vergütung erstattungsfähig. Das Eine höhere Erstattung kann der Gläubiger nur Bundesministerium der Justiz regelt durch verlangen, wenn er darlegt, dass der erforderliche Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundes- Beitreibungsaufwand aufgrund besonderer Um- tages und ohne Zustimmung des Bundesrates stände des Einzelfalls so hoch war, dass eine unter Berücksichtigung des Umfangs der Tä- Kostenerstattung auf Grundlage der Regelsätze tigkeit Höchstsätze für die Gebühren, deren grob unbillig wäre. Erstattung der Gläubiger von einer Privatperson (§ 11a Absatz 2 des Rechtsdienstleistungsgeset- zes) verlangen kann. Dabei können Höchstsätze insbesondere für das erste Mahnschreiben nach Eintritt des Verzugs und für die Vergü- tung, die bei der Beitreibung von mehr als 100 gleichartigen, innerhalb eines Monat dem In- kassodienstleister übergebenen Forderungen desselben Gläubigers erstattungsfähig ist, fest- gesetzt werden.“ (6) Die Inkasso-Regelsätze sind wertunab- entfällt hängig an dem durchschnittlich mit der jeweiligen Inkassotätigkeit verbundenen Aufwand auszurich- ten. Dabei sollen pauschale Höchstbeträge insbe- sondere für das erste Mahnschreiben nach Eintritt des Verzugs, die weiteren schriftlichen, telefoni- schen oder persönlichen Kontakte nach fruchtlo- sem Ablauf der gesetzten Zahlungsfrist sowie das Zustandekommen und die Überwachung einer Zahlungsvereinbarung mit der Privatperson vor- gesehen werden. Für die Vergütung, die bei der Beitreibung von Forderungen bis zur Höhe von 50 Euro oder von mehr als 100 gleichartigen Forde- rungen erstattungsfähig ist, können besondere Regelungen vorgesehen werden. (7) Die Absätze 5 und 6 sowie die danach er- entfällt lassene Rechtsverordnung gelten auch für die Erstattungsfähigkeit der Vergütung und der sons- tigen Inkassokosten von Kammerrechtsbeiständen und ElektronischeRechtsanwälten, soweit sie Inkassodienstleis- Vorab-Fassung* tungen erbringen.“

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -15- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Artikel 4 Artikel 3

Änderung der Bundesrechtsanwaltsordnung Änderung der Bundesrechtsanwaltsordnung

Nach § 43c der Bundesrechtsanwaltsordnung Nach § 43c der Bundesrechtsanwaltsordnung in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungs- in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungs- nummer 303-8, veröffentlichten bereinigten Fas- nummer 303-8, veröffentlichten bereinigten Fas- sung, die zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes vom sung, die zuletzt durch … geändert worden ist, 6. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2515) geändert wird folgender § 43d eingefügt: worden ist, wird folgender § 43d eingefügt:

„§ 43d „§ 43d Darlegungs- und Informationspflichten bei Inkas- Darlegungs- und Informationspflichten bei Inkas- sodienstleistungen sodienstleistungen (1) Der Rechtsanwalt, der Inkassodienstleis- (1) Der Rechtsanwalt, der Inkassodienstleis- tungen erbringt, muss, wenn er eine Forderung tungen erbringt, muss, wenn er eine Forderung gegenüber einer Privatperson geltend macht, mit gegenüber einer Privatperson geltend macht, mit der ersten Geltendmachung folgende Informatio- der ersten Geltendmachung folgende Informatio- nen klar und verständlich übermitteln: nen klar und verständlich übermitteln: 1. den Namen oder die Firma seines Auftragge- 1. unverändert bers, 2. den Forderungsgrund, bei Verträgen unter 2. unverändert konkreter Darlegung des Vertragsgegen- stands und des Datums des Vertragsschlus- ses, 3. wenn Zinsen geltend gemacht werden, eine 3. unverändert Zinsberechnung unter Darlegung der zu ver- zinsenden Forderung, des Zinssatzes und des Zeitraums, für den die Zinsen berechnet werden, 4. wenn ein Zinssatz über dem gesetzlichen 4. unverändert Verzugszinssatz geltend gemacht wird, einen gesonderten Hinweis hierauf und die Anga- be, aufgrund welcher Umstände der erhöhte Zinssatz gefordert wird, 5. wenn eine Inkassovergütung oder sonstige 5. unverändert Inkassokosten geltend gemacht werden, An- Elektronischegaben zu deren Art, Höhe und Entstehungs- Vorab-Fassung* grund, 6. wenn mit der Inkassovergütung Umsatzsteu- 6. unverändert erbeträge geltend gemacht werden, eine Er- klärung, dass der Auftraggeber diese Beträge nicht als Vorsteuer abziehen kann.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -16- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Auf Anfrage hat der Rechtsanwalt der Privatper- Auf Anfrage hat der Rechtsanwalt der Privatper- son folgende Informationen ergänzend mitzutei- son folgende Informationen ergänzend mitzutei- len: len: 1. eine ladungsfähige Anschrift seines Auftrag- 1. unverändert gebers, wenn nicht dargelegt wird, dass da- durch schutzwürdige Interessen des Auftrag- gebers beeinträchtigt werden, 2. den Namen oder die Firma desjenigen, in dessen Person die Forderung entstanden ist, 2. bei Verträgen die wesentlichen Umstände 3. unverändert des Vertragsschlusses. (2) Privatperson im Sinn des Absatzes 1 ist unverändert jede natürliche Person, gegen die eine Forderung geltend gemacht wird, die nicht im Zusammen- hang mit ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit steht.“

Artikel 5 Artikel 4

Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs unverändert

Das Bürgerliche Gesetzbuchs in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Januar 2002 (BGBl. I S. 42, 2909; 2003 I S. 738), das zuletzt durch … (BGBl. I …) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: Dem § 675 wird folgender Absatz 3 angefügt: „(3) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, die Anmeldung oder Registrierung des anderen Teils zur Teilnahme an Gewinnspie- len zu bewirken, die von einem Dritten durchge- führt werden, bedarf der Textform.“

Elektronische Vorab-Fassung*

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -17- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Artikel 6 Artikel 5

Änderung des Einführungsgesetzes zum unverändert Bürgerlichen Gesetzbuche

Dem Artikel 229 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. September 1994 (BGBl. I S. 2494; 1997 I S. 1061), das zuletzt durch … geändert worden ist, wird folgender § … [einsetzen: nächste bei der Verkündung freie Zählbezeichnung] angefügt:

„§ …[einsetzen: nächste bei der Verkündung freie Zählbezeichnung] Überleitungsvorschrift zu dem Gesetz gegen unse- riöse Geschäftspraktiken Auf Schuldverhältnisse, die vor dem …[einsetzen: Datum des Inkrafttretens dieses Gesetzes] entstanden sind, ist § 675 des Bürgerli- chen Gesetzbuchs in der bis zu diesem Tag gel- tenden Fassung anzuwenden.“

Artikel 7 Artikel 6

Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb Wettbewerb

Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbe- Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbe- werb in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. werb in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. März 2010 (BGBl. I S. 254) wird wie folgt geän- März 2010 (BGBl. I S. 254) wird wie folgt geän- dert: dert: 1. § 7 Absatz 2 Nummer 4 wird wie folgt ge- 1. unverändert fasst: „4. bei Werbung mit einer Nachricht, Elektronischea) bei der die Identität des Absenders, Vorab-Fassung* in dessen Auftrag die Nachricht übermittelt wird, verschleiert oder verheimlicht wird oder

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -18- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

b) bei der gegen § 6 Absatz 1 des Te- lemediengesetzes verstoßen wird oder in der der Empfänger aufge- fordert wird, eine Website aufzuru- fen, die gegen diese Vorschrift verstößt, oder c) bei der keine gültige Adresse vor- handen ist, an die der Empfänger eine Aufforderung zur Einstellung solcher Nachrichten richten kann, ohne dass hierfür andere als die Übermittlungskosten nach den Ba- sistarifen entstehen.“ 2. Dem § 8 Absatz 4 werden die folgenden 2. unverändert Sätze angefügt: „In diesen Fällen kann der Anspruchsgegner Ersatz der für seine Rechtsverteidigung er- forderlichen Aufwendungen verlangen. Wei- ter gehende Ersatzansprüche bleiben unbe- rührt.“ 3. § 12 Absatz 4 wird durch die folgenden Ab- 3. unverändert sätze 4 und 5 ersetzt: „(4) Macht eine Partei in Rechtsstreitig- keiten, in denen durch Klage ein Anspruch aus einem der in diesem Gesetz geregelten Rechtsverhältnisse geltend gemacht wird, glaubhaft, dass die Belastung mit den Pro- zesskosten nach dem vollen Streitwert ihre wirtschaftliche Lage erheblich gefährden würde, so kann das Gericht auf ihren Antrag anordnen, dass die Verpflichtung dieser Par- tei zur Zahlung von Gerichtskosten sich nach einem ihrer Wirtschaftslage angepassten Teil des Streitwerts bemisst. Die Anordnung hat zur Folge, dass 1. die begünstigte Partei die Gebühren ih- res Rechtsanwalts ebenfalls nur nach diesem Teil des Streitwerts zu entrich- ten hat, 2. die begünstigte Partei, soweit ihr Kos- Elektronischeten des Rechtsstreits auferlegt werden Vorab-Fassung* oder soweit sie diese übernimmt, die von dem Gegner entrichteten Gerichts- gebühren und die Gebühren seines Rechtsanwalts nur nach dem Teil des Streitwerts zu erstatten hat und

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -19- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

3. der Rechtsanwalt der begünstigten Par- tei, soweit die außergerichtlichen Kos- ten dem Gegner auferlegt oder von ihm übernommen werden, seine Gebühren von dem Gegner nach dem für diesen geltenden Streitwert beitreiben kann. (5) Der Antrag nach Absatz 4 kann vor der Geschäftsstelle des Gerichts zur Nieder- schrift erklärt werden. Er ist vor der Ver- handlung zur Hauptsache anzubringen. Da- nach ist er nur zulässig, wenn der angenom- mene oder festgesetzte Streitwert später durch das Gericht heraufgesetzt wird. Vor der Entscheidung über den Antrag ist der Gegner zu hören.“ 4. § 14 Absatz 2 wird wie folgt gefasst: entfällt „(2) Für Klagen aufgrund dieses Geset- zes ist außerdem nur das Gericht zuständig, in dessen Bezirk die Handlung begangen ist, wenn der Beklagte im Inland weder eine ge- werbliche oder selbständige berufliche Nie- derlassung noch einen Wohnsitz hat.“ 5. § 20 wird wie folgt geändert: 4. unverändert a) Absatz 1 wird wie folgt gefasst: „(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 7 Absatz 1 1. in Verbindung mit § 7 Absatz 2 Nummer 2 mit einem Telefonanruf oder 2. in Verbindung mit § 7 Absatz 2 Nummer 3 unter Verwendung ei- ner automatischen Anrufmaschine gegenüber einem Verbraucher ohne dessen vorherige ausdrückliche Einwil- ligung wirbt.“ b) In Absatz 2 wird das Wort „fünfzigtau- send“ durch das Wort „dreihunderttau- Elektronischesend“ ersetzt. Vorab-Fassung*

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -20- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

Artikel 8 Artikel 7

Änderung des Unterlassungsklagengesetzes unverändert

In § 5 des Unterlassungsklagengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. August 2002 (BGBl. I S. 3422, 4346), das zuletzt durch … geändert worden ist, wird die Angabe „§ 12 Abs. 1, 2 und 4“ durch die Angabe „§ 12 Ab- satz 1, 2, 4 und 5“ ersetzt.

Artikel 9 Artikel 8

Änderung des Urheberrechtsgesetzes Änderung des Urheberrechtsgesetzes

§ 97a des Urheberrechtsgesetzes vom 9. Das Urheberrechtsgesetz vom 9. September September 1965 (BGBl. I S. 1273), das zuletzt 1965 (BGBl. I S. 1273), das zuletzt durch … ge- durch … geändert worden ist, wird wie folgt ge- ändert worden ist, wird wie folgt geändert: fasst: 1. In der Inhaltsangabe wird nach der An- gabe zu § 104 folgende Angabe eingefügt: „§ 104a Gerichtsstand“. 2. § 97a wird wie folgt gefasst:

„§ 97a „§ 97a Abmahnung Abmahnung (1) Der Verletzte soll den Verletzer vor (1) Der Verletzte soll den Verletzer Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens auf vor Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens Unterlassung abmahnen und ihm Gelegenheit auf Unterlassung abmahnen und ihm Gele- geben, den Streit durch Abgabe einer mit einer genheit geben, den Streit durch Abgabe einer angemessenen Vertragsstrafe bewehrten Unterlas- mit einer angemessenen Vertragsstrafe be- sungsverpflichtung beizulegen. Auf die Abmah- wehrten Unterlassungsverpflichtung beizule- nung ist § 174 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gen. entsprechend anzuwenden. (2) Die Abmahnung hat in klarer und ver- (2) Die Abmahnung hat in klarer und ständlicherElektronische Weise: Vorab-Fassung*verständlicher Weise: 1. Name oder Firma des Verletzten anzugeben, 1. unverändert wenn der Verletzte nicht selbst, sondern ein Vertreter abmahnt, 2. die Rechtsverletzung genau zu bezeichnen, 2. unverändert

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -21- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

3. geltend gemachte Zahlungsansprüche als 3. unverändert Schadensersatz- und Aufwendungsersatzan- sprüche aufzuschlüsseln und 4. wenn darin eine Aufforderung zur Abgabe 4. unverändert einer Unterlassungsverpflichtung enthalten ist, anzugeben, inwieweit die vorgeschlagene Unterlassungsverpflichtung über die abge- mahnte Rechtsverletzung hinausgeht. Eine Abmahnung, die nicht Satz 1 entspricht, ist Eine Abmahnung, die nicht Satz 1 entspricht, unwirksam. Wenn ein Verletzer aufgrund einer ist unwirksam. solchen Abmahnung eine Unterlassungserklärung abgibt, so ist diese Unterlassungserklärung un- wirksam. (3) Soweit die Abmahnung berechtigt ist (3) Soweit die Abmahnung berechtigt und Absatz 2 Nummern 1 bis 4 entspricht, kann ist und Absatz 2 Nummern 1 bis 4 entspricht, der Ersatz der erforderlichen Aufwendungen ver- kann der Ersatz der erforderlichen Aufwen- langt werden. § 49 des Gerichtskostengesetzes ist dungen verlangt werden. Für die Inan- entsprechend anzuwenden. spruchnahme anwaltlicher Dienstleistun- gen beschränkt sich der Ersatz der erfor- derlichen Aufwendungen hinsichtlich der gesetzlichen Gebühren auf Gebühren nach einem Gegenstandswert für den Unterlas- sungs- und Beseitigungsanspruch von 1 000 EUR, wenn der Abgemahnte 1. eine natürliche Person ist, die nach diesem Gesetz geschützte Werke oder andere nach diesem Gesetz geschütz- te Schutzgegenstände nicht für ihre gewerbliche oder selbständige beruf- liche Tätigkeit verwendet, und 2. nicht bereits wegen eines Anspruchs des Abmahnenden durch Vertrag, aufgrund einer rechtskräftigen ge- richtlichen Entscheidung oder einer einstweiligen Verfügung zur Unter- lassung verpflichtet ist. Der in Satz 2 genannte Wert ist auch maßgeblich, wenn ein Unterlassungs- und ein Beseitigungsanspruch nebeneinander geltend gemacht werden. Satz 2 gilt nicht, wenn der genannte Wert nach den beson- Elektronische Vorab-Fassung*deren Umständen des Einzelfalles unbillig ist.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -22- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

(4) Soweit die Abmahnung unberechtigt (4) Soweit die Abmahnung unberech- oder unwirksam ist, kann der Abgemahnte Ersatz tigt oder unwirksam ist, kann der Abgemahn- der für die Rechtsverteidigung erforderlichen te Ersatz der für die Rechtsverteidigung er- Aufwendungen verlangen. Weiter gehende Er- forderlichen Aufwendungen verlangen, es sei satzansprüche bleiben unberührt.“ denn, es war für den Abmahnenden zum Zeitpunkt der Abmahnung nicht erkenn- bar, dass die Abmahnung unberechtigt war. Weiter gehende Ersatzansprüche blei- ben unberührt.“ 3. Nach § 104 wird folgender § 104a einge- fügt:

„§ 104a Gerichtsstand (1) Für Klagen wegen Urheber- rechtsstreitsachen gegen eine natürliche Person, die nach diesem Gesetz geschützte Werke oder andere nach diesem Gesetz geschützte Schutzgegenstände nicht für ihre gewerbliche oder selbständige beruf- liche Tätigkeit verwendet, ist das Gericht ausschließlich zuständig, in dessen Bezirk diese Person zur Zeit der Klageerhebung ihren Wohnsitz, in Ermangelung eines sol- chen ihren gewöhnlichen Aufenthalt hat. Wenn die beklagte Person im Inland we- der einen Wohnsitz noch ihren gewöhnli- chen Aufenthalt hat, ist das Gericht zu- ständig, in dessen Bezirk die Handlung begangen ist. (2) § 105 bleibt unberührt.“

Artikel 10 Artikel 9

Änderung des Gerichtskostengesetzes Änderung des Gerichtskostengesetzes

Das Gerichtskostengesetz vom 5. Mai 2004 Das Gerichtskostengesetz vom 5. Mai 2004 (BGBl. I S. 718), das zuletzt durch … geändert (BGBl. I S. 718), das zuletzt durch … geändert wordenElektronische ist, wird wie folgt geändert: worden Vorab-Fassung* ist, wird wie folgt geändert: 1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert: 1. In der Inhaltsübersicht wird die Angabe zu § 51 wie folgt gefasst: a) Die Angabe zu § 49 wird wie folgt ge- entfällt fasst: „§ 49 Urheberrechtsstreitsachen“.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -23- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

b) Die Angabe zu § 51 wird wie folgt ge- entfällt fasst: „§ 51 Gewerblicher Rechtsschutz“. „§ 51 unverändert 2. § 49 wird wie folgt gefasst: entfällt

„§ 49 Urheberrechtsstreitsachen (1) In einer Urheberrechtsstreitsache beträgt der Streitwert für den Unterlassungs- oder Beseitigungsanspruch 1 000 Euro, wenn der Beklagte 1. eine natürliche Person ist, die urhebe- rechtliche Werke oder durch verwandte Schutzrechte geschützte Leistungen nicht für ihre gewerbliche oder selb- ständige berufliche Tätigkeit verwendet, und 2. nicht bereits wegen eines Anspruchs des Klägers durch Vertrag, aufgrund einer rechtskräftigen gerichtlichen Entschei- dung oder einer einstweiligen Verfü- gung zur Unterlassung verpflichtet ist; es sei denn, dieser Wert ist nach den beson- deren Umständen des Einzelfalles unbillig. (2) Absatz 1 ist auch anzuwenden, wenn ein Unterlassungs- und ein Beseiti- gungsanspruch nebeneinander geltend ge- macht werden.“ 3. § 51 wird wie folgt gefasst: 2. unverändert

„§ 51 Gewerblicher Rechtsschutz (1) In Rechtsmittelverfahren des ge- werblichen Rechtsschutzes (§ 1 Absatz 1 Satz 1 Nummer 14) und in Verfahren über ElektronischeAnsprüche nach dem Patentgesetz, dem Ge- Vorab-Fassung* brauchsmustergesetz, dem Markengesetz, dem Geschmacksmustergesetz, dem Halblei- terschutzgesetz und dem Sortenschutzgesetz ist der Wert nach billigem Ermessen zu be- stimmen.

*wird durch lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -24- Drucksache 17/[…]

Entwurf Beschlüsse des 6. Ausschusses

(2) In Verfahren über Ansprüche nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbe- werb ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen. (3) Ist die Bedeutung der Sache für den Beklagten erheblich geringer zu bewer- ten als der nach Absatz 2 ermittelte Streit- wert, ist dieser angemessen zu mindern. Bie- tet der Sach- und Streitstand für die Bestim- mung des Streitwerts hinsichtlich des Besei- tigungs- oder Unterlassungsanspruchs keine genügenden Anhaltspunkte, ist insoweit ein Streitwert von 1 000 Euro anzunehmen, auch wenn diese Ansprüche nebeneinander gel- tend gemacht werden. (4) Im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes ist der sich aus Absatz 2 und 3 ergebende Wert in der Regel unter Be- rücksichtigung der geringeren Bedeutung gegenüber der Hauptsache zu ermäßigen. (5) Die Vorschriften über die Anord- nung der Streitwertbegünstigung (§ 12 Ab- satz 4 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, § 144 des Patentgesetzes, § 26 des Gebrauchsmustergesetzes, § 142 des Markengesetzes, § 54 des Geschmacksmus- tergesetzes) sind anzuwenden.“ 4. In § 53 Absatz 1 Nummer 1 werden nach 3. unverändert dem Wort „Verfügung“ ein Komma und die Wörter „soweit nichts anderes bestimmt ist“ angefügt.

Artikel 11 Artikel 10

Inkrafttreten Inkrafttreten

Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkün- Dieses Gesetz tritt vorbehaltlich des Satzes dung in Kraft. 2 am Tag nach der Verkündung in Kraft. Artikel Elektronische1 NummerVorab-Fassung* 1 Buchstabe a, Nummer 2, Nummer 4 und Artikel 3 treten am… [einsetzen: Datum des ersten Tages des 13. auf die Verkündung folgenden Kalendermonats] in Kraft.

*wird durch lektorierte Version ersetzt.