Ausblicke – Einblicke Panoramawandern in 6

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Alpenregion Bludenz T +43/(0)5552/30227 www.alpenregion.at 16 T +43/(0)5583/2161-0 www.lech-zuers.at Bodensee-Vorarlberg T +43/(0)5574/43443-0 www.bodensee-vorarlberg.com Bregenzerwald T +43/(0)5512/2365 www.bregenzerwald.at Kleinwalsertal T +43/(0)5517/5114-0 www.kleinwalsertal.com Montafon T +43/(0)5556/722530 www.montafon.at Ausblicke – Einblicke Panoramawandern in Vorarlberg

Vorarlbergs große landschaftliche Vielfalt lässt viele Wander- Themen zu. Eines ist „Wandern auf Panoramawegen“. Nicht umsonst leitet sich das Wort vom griechisch-lateinischen „Aus- blick, Rundblick“ ab: Ein Panorama bringt Ausblicke und Ein- blicke, Sichten und Aussichten.

Unterwegs bieten sich grandiose Berg-Blicke, Gipfel-Blicke und Tal- Blicke. Auf solitären Aussichtsbergen drehen 360-Grad-Blicke . Panoramen haben Strukturen: die Buntheit von Wiesen, übergrünte Eiszeitmoränenwälle, Felsformen. Streifen, Kreise und Ovale von Baumgruppen und Wäldern, amorphe Siedlungskonturen und einsa- me Alphütten. Güterwege und Straßen kratzen wie Börsenkurse im Relief. Phantasiegebilde aus Wolken oder endloses Himmelsblau sind das Oben-Panorama.

Vorarlbergs hervorragendes Wanderwegesystem mit seinen einheitli- chen Übersichtstafeln, Wegweisern und Markierungen macht Wan- dern sicherer, die einfache Orientierung lässt mehr Zeit für Entdec- kungen. Entdeckungen in der Natur mit ihren Pflanzen und kleinen und großen Wundern.

Panoramawandern in Vorarlberg bedeutet darum auch: Düfte rie- chen, Farben sehen, Licht trinken, Geräusche hören – Wasserläufe, Kuhglocken, fröhliches Rufen der Wanderer, das Pfeifen von Murmel- tieren, Vogelrufe. Auch ferne, ferne Verkehrsgeräusche. Wandern wird zum sinnlichen Erlebnis. Gesund für Körper, Geist und Seele.

Dieser kleine Prospekt kann nur Anrisse geben vom Reichtum neben den Wanderwegen. Lokale Tourismusbüros und Buchhandlungen ha- ben noch viel mehr an Informationen.

Gute Ausrüstung auch für die vorliegenden, zum Teil anspruchsvollen Panoramawanderungen sollte selbstverständlich sein: Berg- oder Trekkingschuhe mit gutem Profil, Sonnen- und Regenschutz, Geträn- ke und Verpflegung, Wanderkarte. Bitte, geben Sie Ihrem Gastgeber oder daheim Ihre Wanderroute und die ungefähre Zeit der Rückkehr bekannt.

Viel Freude wünschen wir beim Panoramawandern mit glücklichen Urlaubs-Augenblicken.

1 Wanderwegekonzept Vorarlberg

Alle vorgestellten Wanderungen sind nach den Leitlinien des Vorarl- berger Wanderwegekonzepts einheitlich markiert. Die Wegweiser sind in Gehrichtung montiert, beinhalten die wichtigsten Haupt- und Zwischenziele und erleichtern so die Orientierung. Ist zwischen den Zielen ein „Routen-Trennungsstrich“ angebracht, wird auf ein Ab- zweigungsziel aufmerksam gemacht. Weiters sind die Gehzeiten so- wie die Standortbezeichnung mit der Meereshöhe ersichtlich. Als Markierungsfarben werden auf den Tafeln und an Bäumen, Pfosten oder Steinen drei Schwierigkeitsgrade unterschieden.

Tafeln/Markierungsfarben

Leicht begehbarer Spazier- und Wanderweg

Bergwanderung (Schuhe mit griffiger Sohle zu empfehlen)

Alpiner Steig für Wanderer mit Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit

Alpines Notsignal Sechs Zeichen pro Minute Notruf: 112 (international) 144 (zentrale Notrufnummer in Vorarlberg)

Alphütten/Schutzhütten Viele Vorarlberger Alpen, auch jene auf den Panoramawegen, bieten Wanderern Verpflegung an. Ihre Öffnungszeiten richten sich nach der Alpzeit. Bitte, erkundigen Sie sich im örtlichen Tourismusbüro. Dies gilt auch für die Schutzhütten des ÖAV, DAV und der Naturfreunde. Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre „Wanderlust“ des Landesverbandes Vorarlberg Tourismus.

Wandern mit Bus und Bahn Der öffentliche Verkehr in Vorarlberg mit Bahn, Bus und Schiff ist sehr gut ausgebaut und bietet preisgünstige Tarife. Bahnen und Busse fah- ren im Taktverkehr, die regionalen Fahrpläne sind miteinander ver- knüpft. An Wochenenden und Feiertagen fahren die öffentlichen Ver- kehrsmittel in größeren Zeitabständen als wochentags. Regionale Fahrpläne gibt es in den Tourismusbüros, Landbus-Ser- vicestellen und im Internet: www.vmobil.at

2 Inhalt Seite

Alpenregion Bludenz

1 Dem Schiller auf der Nase tanzen: Schillerkopf ...... 4 2 Der Atem der Täler und 360 Grad Rundblick: Hoher Fraßen ...... 6

3 Hinüberblicke überm Maisäß: Küngsmaisäß...... 8

Arlberg

4 Abseits der Klassiker: Kaltenberghütte ...... 10

5 Aufstieg zur Vogelperspektive: Rüfikopf ...... 12

Bodensee-Vorarlberg

6 Horizonte hinter dem Schwabenmeer: Pfänder ...... 14

7 Wallfahrt zur schönen Aussicht: Maria Bildstein ...... 16

8 Gratwanderung: Hoher Freschen ...... 18

9 Ein Berg – Drei Schwestern ...... 20

Bregenzerwald

10 Angelika Kauffmann und Eduard Mörike: Hochälpele ...... 22

11 Finger die zum Himmel zeigen: Annalper Joch ...... 24 12 Auf den Spuren der Walser: Widderstein und Mindelheimer Hütte ...... 26

Kleinwalsertal

13 Rund um den Widderstein ...... 28

Montafon

14 Silber unter den Sohlen, Sonne über den Gipfeln: Bartholomäberg...... 30

15 Im Herzen des Verwall: Sennigrat ...... 32

16 Schneegekrönte Majestäten: Am Fuß des Piz Buin ...... 34

Inclusive Cards Vorarlberg...... 36

3 Dem Schiller auf der Nase tanzen 1 Auf Mondspitze und Schillerkopf über den Walgau

„Eines der schönsten Vorarlberger Lieder, Uf da Berga isch mi Lea- ’ ba’, ist nach dem Text des Blumenegger Mundartdichters und Medi- ziners Dr. Seeger an der Lutz (*1831) geschrieben (Musik: Wunibald Briem). Dr. Seeger an der Lutz war mit seiner Naturheilmethode der erste Wellness-Doktor’ Österreichs.“ ’ Harald Hronek, Musikpädagoge und Journalist

Was treibt Friedrich Schiller im Rätikon? Hier fließen nicht seine dra- matischen Verse, nein, sondern er leiht den Felszacken sein edles Dichterprofil. Alpen begleiten den Anstieg zur Mondspitze – der Name ist Hinweis auf den sichelförmigen Grat hoch über der Alpenstadt Bludenz, von der sich die fünf Täler Klostertal, Montafon, Brandner- tal, Walgau und Großes Walsertal öffnen. Unterwegs Naturwunder: Gipsdolinen, Nadelberge der Roten Ameise, überraschend viele Vo- gelarten. Die größte Gipsdoline Vorarlbergs hat einen Durchmesser von 200 m und eine Tiefe von 100 m. Früher hieß der Schillerkopf „Kessikopf“ von „Schöpfkelle“ nach der Form ebendieser Doline. Vom Gipfelkreuz des Schillerkopfs, das just auf seiner Nasenspitze steht, ist nicht nur die Aussicht auf die vielfältigen Berg- und Tallandschaf- ten überwältigend. Vor uns liegt auch die unsichtbare geologische Grenze zwischen Afrika und Europa, denn in der Blumeneggregion treffen sich die beiden Kontinentalplatten. Vor der Hebung der Alpen (ist schon ein Weilchen her) ruhten die Felsen unter unseren Wander- schuhen als Sedimente etwa in der Gegend von Florenz.

4 Ausgangspunkt/Endpunkt: Parkmöglichkeit: Gasthof Dunza Bürserberg-Tschengla, Schwierigkeitsgrad: mittel Gasthof Dunza Gehzeit: 7 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 1110 m, ➘ 1110 m Nr. 81 (Bludenz-Brand), Hst. Ein- Einkehrmöglichkeiten: Gasthöfe hornbahn oder Gemeindeamt in Bürserberg, Alpe Rona

Wegverlauf Gasthof Dunza (1250 m) – Ronaalpe – Furklaalpe – Forststraße aufwärts Richtung Nenzing – Klampersättele – links steil aufwärts zur Mond- spitze (1976 m) – Schillersattel – Umgehung der großen Doline – Gipfel Schillerkopf (2006 m). Rückweg wie Anstieg bis Schillersattel – nach rechts in die Schillermulde – Schillerweg – Querung Alpweg – Dunza.

ALPENREGION BLUDENZ

Klamperschrofen

Furklaalpe ❮

Ronaalpe Mondspitze

❮ Dunza ❮ Schillersattel ❮

❮ BÜRSER- BERG

❮ Schillerkopf

5 Der Atem der Täler und 2 360 Grad Rundblick Auf den Hausberg von Bludenz: Muttersberg-Hoher Fraßen

„Wir sehen in der wachsenden Aufmerksamkeit unserer wandernden Gäste eine Wertschätzung für unsere alpenreiche Bergnatur. Wie viel unberührte Natur doch das Große Walsertal noch hat!“

Andrea Schwarzmann (Alpe Steris), Landesbäuerin

Mit den Kabinen der Muttersbergbahn schwebt auch der Blick immer höher in die Wände und Schrofen der Rätikonkette mit ihrer glet- scherbedeckten Königin Scesaplana (2965 m) über dem Brandnertal. Gut 400 Höhenmeter über der Bergstation lädt die Fraßenhütte des Österreichischen Alpenvereins zu beschaulichem Rundblick über die Gipfelwelt des Rätikons, den Walgau, auf Bludenz und weit hinaus zu den Schweizer Bergen mit Hohem Kasten, Alpsteinstock und Säntis. Noch 30 Minuten weiter ist der Lohn für den Aufstieg auf den Fraßengipfel ein Blick in die grünen Täler hinein, weit in den Osten bis zur Silvretta, nach Norden ins Große Walsertal und auf die Höhenzüge des Bregenzerwaldes. Vorarlberg ist reich an solch freistehenden Rundblick-Solitären gleich dem Hohen Fraßen, zu welchen die Täler aufatmen.

6 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Bergstation der Muttersbergbahn Gehzeit: 4 1⁄2 Stunden Busverbindung: Stadtbus Bludenz Höhenmeter: ➚ 480 m, ➘ 480 m Nr. 1 (Bahnhof-Talstation) Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Muttersberg, Fraßenhütte, Talstation Muttersbergbahn Bludenz

Wegverlauf Bergstation Muttersbergbahn (1310 m) auf leicht ansteigendem Weg zur Fraßenhütte (1725 m, ÖAV, Aussichtsterrasse) – 30 Minuten Anstieg auf den Fraßengipfel (1979 m). Rückweg „Panoramaweg“ durch Latschenfelder – Tiefenseesattel – Forst- straße – Bergstation.

ALPENREGION BLUDENZ Hoher Fraßen Fraßenhütte Tiefensee- ❮ sattel

Bergstation

Muttersbergbahn ❮

Muttersberg

BLUDENZ

7 Hinüberblicke überm Maisäß 3 Vom Klostertal ins Montafon ins Klostertal

„80.000 Kilometer pro Jahr, Hunderttausende Fans und immer Musik – da finde ich genau auf dieser Klostertaler Parade-Wanderung die nötige Erdung und Kraft.“

Markus Wolfahrt, Leader der „Klostertaler“

Steiler Anstieg – Alpleben – Gratwanderung zwischen den Tälern: Diese Tour bietet Blicke hinüber und hinunter, zurück und rundum. Zurück in die Geschichte: Der erste Papst Johannes XXIII. zog 1414 über den Kristbergsattel zum Konstanzer Konzil. Die restaurierte Alphüttengruppe Küngsmaisäß wirkt wie ein versunkenes Kleinod und spricht von der Tradition des bäuerlichen Jahresablaufs, der sich nach der alpinen Vegetation und dem Appetit des Rindviehs richtet. Im Juni ist die Wiese übersät von Vergissmeinnicht. Der Fallbach ist Naturdenkmal, er stürzt von 1430 auf 820 Meter nach Norden ins Klostertal. Und beim Rückweg wird an der Kapelle „Bruderhüsle“ die schaurige Legende von toten Kindern erzählt, die zwischen Klostertal und Montafon hin und hergetragen wurden. Allgegenwärtig der Blick Richtung Norden in die rötliche, mächtige Südflanke der Roten Wand, Königin des Lechquellengebirges.

8 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Dalaas/Gasthof Krone Gehzeit: 5 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 700 m, ➘ 700 m Nr. 90 Bludenz-Langen-Lech Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Gasthöfe am Kristberg, Alpe Beim Gasthof Krone Küngsmaisäß, Dalaas

Wegverlauf Dalaas/Gasthof Krone (830 m) – Schützenhaus – gesicherter Steg durch eine Felswand – Brazer Stein (1200 m) – über Serpentinen durch den Hoch- wald – Küngsmaisäß (Aussichtspunkt) – entlang des Bachs aufwärts bis zum Querweg Alpe Latons (1727 m) – Falle – Ganzaleita – Kristberg (1449 m, bemerkenswerte gotische Knappenkirche) – talwärts zum Bruderhüsle – Dalaas.

ALPENREGION BLUDENZ ❮

Küngsmaisäß ❮ DALAAS

Falle Ganzaleita ❮

Kristberg

9 Abseits der Klassiker 4 Von Stuben auf die Kaltenberghütte und zum romantischen Stubiger See

„Auf der schönsten Wanderung in der Arlbergregion belohnt das Natur- kleinod Stubiger See’ für den steilen Anstieg. Baden, Nachdenken, ’ Aufschauen, Umschauen an einem wahrlich mystischen Platz.“

Martin Purtscher, Vorarlberger Landeshauptmann a. D.

Lauter Berggipfel mit über 2.500 Metern Höhe umrunden die Wander- wege abseits des geschäftigen Arlbergs. „Des Kaisers größte Stuben“, wie das kleine Dorf an der westlichen Flanke des Arlbergpasses einst genannt wurde, ist der praktische Ausgangspunkt zu einer stillen, aber anspruchsvollen Wanderung. Vor und neben uns liegen die Para- diese des Wintersports und berühmte Gipfel: Erzberg, Hasenfluh, Trittkopf, Valluga, Albona, die markanten Maroiköpfe und der Burtscha- kopf. Gegenüber die waghalsig vor über 100 Jahren in den Fels gehauenen Galerien, Tunnels und Kurven der Flexenstraße. Die Wiege des öster- reichischen Skilaufs breitet sich vor uns, ein paar Generationen ist es her, dass die Pioniere hier den Rausch des Abwärtsgleitens im Pul- verschnee entdeckten und populär machten.

10 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Stuben Gehzeit: 4 1⁄2 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 680 m, ➘ 680 m Nr. 90 (Bludenz-Langen-Lech) Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Kaltenberghütte, Stuben Vor dem Dorf

Wegverlauf Stuben/Hotel Post (1407 m) – beschilderter Wanderweg „Kaltenberg- hütte“ – Flexenbach – Rauzbach – bei Verzweigung Fischteich links hinauf – Stubiger See – Kaltenberghütte (2089 m). Rückweg: Richtung St. Christoph bis zum Fahrweg und auf diesem zum Restaurant Albona – Wegweiser Stuben.

ARLBERG STUBEN ❮

Tunnel Stubiger See

Tunnel ❮ ❮

Kaltenberghütte

11 Aufstieg zur Vogelperspektive 5 „Gegen den Strom“ von Zürs auf den Rüfikopf

„Ein Lecher Wunder ist die Vielfalt an Bergblumen, die nach dem Win- terschlaf unter Komfortpisten bunte Teppiche bilden. Und vom Rüfikopf aus grüßen auch im Sommer Schneefelder.“

Stefan Schneider, Leiter der Skischule Lech am Arlberg

Der Vorarlberger Fitness-Experte Toni Mathis empfiehlt, aufwärts zu gehen und abwärts zu fahren. Das stärkt Muskeln und schont Gelen- ke. Tun wir es doch! Auf dem Weg über die sommergrünen Winter- pisten zwischen Zürs und dem Rüfikopf begegnen uns die Menschen, die ihre Gelenke abwärts quälen – wie oft man grüßt! Oben, auf dem Rüfikopf, liegt die ganze Pracht der Arlberger Berge rings um uns, ihre markanten Formen brennen sich ins visuelle Gedächtnis ein Leben lang: Rüfispitze, Hasenfluh, Omeshorn, Braunarlspitze, Moh- nenfluh, Karhorn, Kaltenberg, Valluga. Mit uns verschwitzten Aufwärts-Gehern freuen sich die im Sommer- wind leicht fröstelnden Bergbahn-Gipfelstürmer an der Aussicht und an bodenschmiegenden Vergissmeinnicht-Blauäuglein auf der run- den Kuppe des Rüfikopfs. Kaum eine Gondel-Talfahrt ist so spannend wie jene mit der Rüfikopfbahn: erst über die breite, karge Schafalpe und dann über die Kante von Flühen und Schwarzwand, das „Aaah“ kommt direkt vom Zwerchfell. Die Vogelperspektive zoomt das som- merliche Lech herbei, ein Walser Dorf von Weltrenommée.

12 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Zürs/Zürs (Lech) Gehzeit: 2 1⁄2 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 640 m Nr. 90 (Bludenz-Lech) Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Monzabonalpe, Rüfikopf-Berg- am Ortsrand von Zürs restaurant, Lech

Wegverlauf Bushaltestelle Post Zürs (1720 m) – Kirche – auf dem leicht ansteigenden Güterweg zur Talstation – Trittalpbahn – Trittalpe – Monzabonalpe (1979 m) – Monzabonsee – Rüfikopf (2362 m). Talfahrt mit der Bergbahn, Rückfahrt nach Zürs mit dem Landbus 90 oder Ortsbus Linie 3.

ARLBERG LECH Rüfikopf

Monzabonsee ❮

Monzabonalpe

❮ Trittalpe

ZÜRS

13 Horizonte hinter dem Schwabenmeer 6 Der Pfänder: Wander- und Aussichtsberg im Vier-Länder-Eck

„Die Redewendung Da geht einem das Herz auf’ ist ein Hinweis des ’ Volksmundes auf die Einheit von Körper, Geist und Seele. Die Freude über ein außergewöhnliches Panorama vervollständigt die Gesund- heitseffekte des Wanderns.”

Prof. Dr. Egon Humpeler, Internist, Bregenz, Wissenschaftlicher Leiter der AMAS-Höhenstudie über den gesundheitlichen Nutzen des Bergurlaubs

600 Höhenmeter und immer über dem Bodensee: Der Anstieg von Lochau auf den Hausberg der Bregenzer und Lindauer ist ein perma- nentes Fernseh-Programm über den drittgrößten Binnensee Euro- pas, über seine 64 km weite Wasserfläche. Je nach Jahreszeit und Wetter erstreckt sie sich in Grau- und Blauschattierungen, spiegel- glatt oder gewellt, gestreift, glitzernd oder schäumend, zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich. „Fast wie geschmolzenes Blei durch einen Goldschleier betrachtet“ sah Horst Wolfram Geissler, der Autor des „Lieben Augustin“, den See mit seinen vielen Namen: Bodensee, Schwäbisches Meer, Lacus Brigantinus – also Bregenzer See, Lake of Constance. Die Erdkrümmung zwischen Bre- genz und Konstanz beträgt übrigens 40 Meter, so dass man die Spitze des Konstanzer Münsters mit dem Feldstecher erst im Anstieg sehen kann. Die Weite ist schier unendlich, der Westen liegt hinter dem Horizont. Endlich, ganz oben, mit dem Rücken zum Sendemasten, breiten sich 200 Gipfel in der Rundsicht. Greifvögel ziehen Kreise, Kin- der tummeln sich im Wildpark.

14 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: leicht Lochau-Wellenhof Gehzeit: 3 Stunden Busverbindung: Nr. 10, 14 und Höhenmeter: ➚ 670 m, ➘ 670 m 19 von/nach Bregenz Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Pfänder, Haggen, Lochau, Bregenz beim Wellenhof

Wegverlauf Lochau-Wellenhof (412 m) – Parzelle Stein – historischer Rhombergstein, Haggen – Kapelle Altreute/Abzweigung – Lohorn – Riese – Wildgehege und Bergstation – Pfänderspitze (1062 m). Abstieg: auf demselben Weg nach Lochau. Alternativen: über Gschlief (steil) oder Fluh und Gebhards- berg (gemütlich) nach Bregenz oder Talfahrt mit der Pfänderbahn (Bregenz).

LOCHAU BODENSEE-VORARLBERG Wellenhof Am Stein

Bodensee Haggen ❮ Lohorn

Altreute Riese

❮ Pfänder

Bergstation BREGENZ

15 Wallfahrt zur schönen Aussicht 7 Auf Wander- und Pilgerwegen nach Maria Bildstein

„Wallfahrten lassen uns spürbar erleben, dass wir als Menschen stets auf dem Wege sind zu einem Ziel, das alle voraus gegangenen Mühen des Aufstiegs erfreulich bestätigt und als sinnvoll erweist. Die Ver- ehrung Mariens weist uns auf die Treue Gottes hin, der seine Verspre- chen verlässlich erfüllt.”

August Hinteregger, Pfarrer von Maria Bildstein

Viele Wege führen nach Maria Bildstein, kurze und weite, steile und angenehm ansteigende, sonnige und schattige, Wanderwege und Pil- gerwege mit Bildstöcken und Kreuzwegkapellen, Erscheinungs- kapelle, Quelle und Gedenkstätte. Nicht einmal 300 Höhenmeter liegt das Plateau über dem Rheintal. Es wird dominiert von der Wall- fahrtskirche aus dem 17. Jahrhundert. Der Bregenzer Baumeister Michael Kuen schuf hier eine eher bescheidene Ausprägung des Frühbarock, die schlichte Fassade strahlt ruhige Harmonie aus. Die Kirche geht auf eine Gelübdestiftung nach der Pest und eine Marien- erscheinung zurück. Rundum schmucke Rheintalhäuser mit Schin- delmänteln und Gasthäuser. Von den Bänken an der Terrassenkante zwischen Gemeinde- und Pfarrhaus gleitet der Blick buchstäblich grenzenlos über Bodensee und Allgäu, das St. Galler und Appenzeller Hügelland, zu Säntis und Alpstein, in die Weite des Rheintals mit sei- nen Siedlungen am Rand, der grünen Mitte und dem inselhaften Kummenberg. Welch ein gesegneter Landstrich!

16 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: leicht Schwarzach Gehzeit: 2 1⁄2 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 400 m, ➘ 400 m Nr. 13 (ab 2007: 21), 20, 35 Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Hinter dem Bildstein, Schwarzach, Wolfurt Gemeindeamt, Tiefgarage Zentrum

Wegverlauf Schwarzach, Kirche (434 m) – Rebsteigstraße/Linzenberg – Museum Hei- mathaus – Abzweigung Sonderwaldweg Ingrüne – Richtung Geisbirn bis zur Fahrstraße – links, auf schmalem Waldweg rechts bis Geisbirn (750 m) – auf der schmalen Straße nach Bildstein (656 m). Rückweg: Fahrstraße abwärts, in Unterbildstein Abzweigung nach links durch den Wald – Ober- tellenmoos nach Schwarzach. Oder Landbuslinien 45 und 46.

BODENSEE-VORARLBERG ❮

BILDSTEIN

Geisbirn Oberstellenmoos ❮ Ingüne

Richtung

Bregenz ➘ ❮ Linzenberg SCHWARZACH

➘ Richtung Dornbirn

17 Gratwanderung 8 Vom Furkajoch auf den Hohen Freschen, und das Rheintal zu Füßen

„Es sind die Nähe, die Vielfalt und eine gewisse Lieblichkeit der Rhein- taler Berge, was diese Region einzigartig macht. Mitunter kann ich auch nachmittags noch eine Tour unternehmen, um das Panorama zu genießen.”

Peter Mathis, Hohenems, weltweit tätiger Alpinfotograf

„Matonagrat“ – das klingt hochalpin und nach Steilabbrüchen links und rechts. In Wirklichkeit ist der Anstieg viel einfacher. Der 2000 m hohe Gipfel, Rundblicke ins Rheintal, hinüber in die Schweiz und zum Bodensee, bis zur Silvretta und, 180 Grad weiter, über die Hügel von Bregenzerwald und Allgäu, das ist schon etwas in unmittelbarer Nähe zu den Vorarlberger Ballungsräumen! Zu Füßen die Kämme und Wildbachschluchten der Vorarlberger Helvetikumzone: harte Kalke und senkrechte Felsabbrüche schaffen eine archaische Landschaft. Links und rechts die Hausberge der Rheintaler Bergfreaks: Hohe Kugel, Schöner Mann, Strahlkopf, Stau- fen, Bocksberg, First.

18 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Furkajoch Gehzeit: 6 1⁄2 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 245 m, ➘ 245 m Keine Linienbusverbindung Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Freschenhaus, Alpen am Furkajoch

Wegverlauf Furkajoch (1760 m) – Portlajoch (1813 m) – Stechweidweg – Gäviser Höhe – Matonagrat – Freschenhaus – Hoher Freschen (2004 m). Rückweg über dieselbe Route.

BODENSEE-VORARLBERG Hoher Freschen

❮ Freschen-

haus ❮ Matonagrat

Gäviser Höhe ❮

Portlajoch

➘ Richtung

❮ Damüls

Richtung

➘ Furkajoch Laterns

19 Ein Berg – Drei Schwestern 9 Zum unübertroffenen Rundblick über vier Länder

„Im Bodenseeraum trennen Grenzen nicht, sie verbinden. Der Blick von unserem gemeinsamen Berg Drei Schwestern macht es deutlich: Grenzen können unsichtbar sein.”

Roland Büchel, Geschäftsführer Liechtenstein Tourismus

Vier Länder – ein Berg – und reichlich Schweiß, bis die Drei Schwes- tern erklommen sind. Wie eine gespaltene Faust ist die Majestät an der Grenze von Liechtenstein zu Vorarlberg schon vom Bodensee aus sichtbar. Die Sage ist greifbar: von den drei Schwestern, die frevelten und Beeren sammelten, anstatt sonntags zur Kirche zu gehen, wofür sie von einem Venedigermännchen durch Versteinerung bestraft wur- den. In ihrem Schoße soll der Venediger sein Gold für immer ver- steckt haben. Aber die drei steinernen Damen herrschen über einen der schönsten 360-Grad-Rundblicke dieses Raumes: Häufchen von Dörfern und Städtchen sind in das weite Grün des Rheintals getupft, weit draußen die graublaue Wasserfläche des Bodensees, rechts und geradeaus Vorarlbergs Topografie wie ein kunstvolles Relief, hinten die Schweizer Bergriesen. Unterwegs und oben empfehlen sich Schwindelfreiheit, Bergerfah- rung und gute Kondition. Und es braucht auch Kraft, sich von diesem Panorama loszureißen.

20 Ausgangspunkt/Endpunkt: Parkmöglichkeit: Talstation Frastanz-Amerlügen Materialseilbahn Amerlügen Busverbindung: Nr. 73a ab Fras- Schwierigkeitsgrad: tanz (Landbus Nr. 73 Feldkirch- mittel bis schwer Thüringen); Wochenende nur bei Gehzeit: 7 Stunden Bedarf, Vorbestellung bis 20 Uhr Höhenmeter: ➚ 1250 m, ➘ 1250 m des Vortags, T +43/(0)664/1621144 Einkehrmöglichkeiten: Hinterälpele, Feldkircher Hütte Wegverlauf Frastanz-Amerlügen (520 m), Parkplatz kurz vor der Talstation der Mate- rialseilbahn. Beschilderter Wanderweg Richtung Feldkircher Hütte – Drei- schwesternweg – Vorderälpele (1298 m, Aussichtspunkt Bodensee, Großes Walsertal, Walgau, Klostertal) – Hinterälpele – Sarojasattel – Gipfelweg – Drei Schwestern (2053 m). Rückweg auf derselben Route.

BODENSEE-VORARLBERG Feldkircher FRASTANZ Hütte

❮ Amerlügen ❮

Sarojasattel

❮ Drei Schwestern

21 Angelika Kauffmann und 10 Eduard Mörike Kunst, Literatur, Schwarzenberg und Hochälpele

„Mein Schulweg von einst vermittelt mir heute noch die Düfte der Natur, den weiten Blick, Ruhe und Anziehungskraft.“

Franz Fetz, Hotelier, Romantikhotel Hirschen, Schwarzenberg

Kein Vorarlberger Dorfensemble ist so harmonisch, einheitlich und geschlossen wie das von Schwarzenberg. Es ist die Heimat der Ma- lerin Angelika Kauffmann (1741 bis 1814, Museum) und Urlaubsort von Eduard Mörike, dem ein eigener Themenwanderweg auf unserer Route gewidmet ist. Die dominante Kirche und die stolzen, nach einem Brand vor 250 Jahren wiedererrichteten Gast- und anderen Häuser mit ihren graubraunen Schindelpanzern sind einer der schön- sten Ausgangs- und Endpunkte für Wanderungen. Dazwischen liegen Wege, die schon der Dichter Eduard Mörike gegangen ist. Über den Hochälpele-Blick schrieb er: „Welch eine unbeschreibliche Pracht! Wie auf einem Turm stehend sahen wir ringsum überall weit ins Land hinein, im Rücken wo wir herkamen den ganzen Bregenzerwald mit seinen vielen Dörfern und Hütten zwischen Waldstreifen und Wiesen, links die Schweizerberge, rechts Bayern und Österreich, vor uns Württemberg und unten das liebliche Bregenz, Lindau, bis nach Frie- drichshafen hinüber …“ 150 Jahre später sehen wir gegenüber an schönen Tagen die bunten Tupfen der Paragleiter über der Thermik der Niedere.

22 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: Schwarzenberg leicht bis mittel Busverbindung: Gehzeit: 4 1⁄2 Stunden Nr. 38, 40 Höhenmeter: ➚ 770 m, ➘ 770 m Parkmöglichkeit: Zentrum oder Einkehrmöglichkeiten: Sennerei Schwarzenberg Schwarzenberg, Hochälpelehütte, Lustenauer Hütte

Wegverlauf Schwarzenberg-Dorfplatz (700 m) – nach links auf den Klausbergweg – Par- zelle Gmeind – Richtung Hochälpele – Haldenvorsäß – Alpe Hütte – Hochäl- pelealpe – Abstecher über 200 Höhenmeter zum Hochälpelegipfel (1464 m). Rückweg über Lustenauer Hütte (1243 m) – Klausbergalpe – Parzelle Kalt- berg – Schwarzenberg.

BREGENZERWALD ❮ Gmeind SCHWARZENBERG

Alpe Hütte ❮

Hochälpele ❮ ❮

Klausbergalpe ❮ Lustenauer ❮ Hütte

23 Finger die zum Himmel zeigen 11 Zwischen Au und Damüls über Sennalpen zur Aussicht

„Wer Berg-Geschichten hören will, trifft Einheimische in der Berg- kristallhütte. Wer Einsamkeit und Ausblicke mag, geht vom Lug zum Annalper Joch. Ich auch.”

Monika Albrecht, Tourismusbüroleiterin Au-Schoppernau

Eine Wanderroute, wenig begangen und mit vielfältigen Ausblicken über die Bergwelt des Bregenzerwaldes und seiner angrenzenden Regionen. Besonders lohnend sind die Berg-Blicke von der Kante des Lug und auf dem anschließenden Gratweg zum Annalper Joch. Im Westen die grüne Südflanke der ausladenden Kanisfluh mit ihrem Holenke-Gipfel; wer Glück hat, sieht Steinböcke und Gemsen. Am Annalper Joch begrenzt in weiter südlicher Ferne die Rätikonkette den Ausblick. Der Abstieg schenkt Einblicke in Gegensätze: nah ragen die spitzen, fast abweisenden Nadeln und Gipfel des Annalper Stecken und der anspruchsvollen Kletterberge Hochkünzel, Tobler- mannskopf und Zitterklapfen auf. Wir aber durchschreiten Alpweiden und lassen uns im Hochsommer von Kuhglockengeläute begleiten. Vormittags ist Kiebitzen beim Sennen angesagt. Als Belohnung gibt es eine Rast in der Bergkristallhütte mit Blick ins wilde Dürrenbachtal, hinüber in das Ski- und Wandergebiet Die- damskopf und zur Tal beherrschenden Pyramide der Üntschenspitze. Zu Füßen Au und Schoppernau, Heimat von Barockbaumeister- Familien und des Dichters und Sozialreformers Franz-Michael Felder (Museum).

24 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Au-Argenau Gehzeit: 7 Stunden Busverbindung: Nr. 40 Höhenmeter: ➚ 1200 m, ➘ 1200 m Parkmöglichkeit: Einkehrmöglichkeiten: Postamt Au Alpen, Bergkristallhütte, Au

Wegverlauf Postamt Au (800 m) – Güterweg Alpe Godlachen und Brendleralpe – Säckelalpe – Lug (1762 m) – Annalper Joch (1997 m) – Annalpe – Annalper- aualpe – Dürrenbachtal – Bergkristallhütte – Au.

BREGENZERWALD

AU ❮

Wieden

Godlachenalpe

Lug Höhe Brendler- ❮ Dürrenbach

❮ ❮ alpe Bergkristall-

Hütte ❮

Annalper Joch ❮

Annalpe Annalperau Alpe

25 Auf den Spuren der Walser 12 Am Fuß des Widdersteins vom Hochtannberg zur Mindelheimer Hütte

„Wandern gibt den Menschen Luft, Sonne, Licht und Fitness bis ins Alter. An den Südflanken des Widdersteins lässt sich das Licht zu jeder Jahreszeit buchstäblich trinken – nichts stört den Fluss der Sonne über den Gipfeln des Lechquellengebirges.”

Wolfgang Allgeuer, Seilbahningenieur

Sie kamen aus dem heutigen Kanton Wallis, genauer, aus dem Ober- goms, warum, das beschäftigt die Forscher noch. Überbevölkerung? Clanzwiste? Hungersnot? Auf jeden Fall siedelten sich die Walser im 14. und 15. Jahrhundert in Regionen an, die ihnen die Grafen von Montfort zugewiesen hatten. Dazu gehörten auch der Arlberg, der Tannberg und das Große und Kleinwalsertal. Auf diesen uralten Mi- grantenpfaden wandern wir: vom einst dörflich besiedelten Hoch- krumbach am Hochtannbergpass am Fuß des Widdersteins und dann dorthin, wo die Welle der Bergeroberungen in den letzten eineinhalb Jahrhunderten Hütten und Wanderwege entstehen ließ. Und immer vor, hinter und neben uns die weitläufigen, kalkigen Lechtaler Alpen und der Allgäuer Hauptkamm, eine ursprüngliche, schroffe und wohl einst nur von den Walsern bewohnbare Landschaft.

26 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Hochkrumbach/Gasthof Adler Gehzeit: 6 1⁄2 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 700 m, ➘ 700 m Nr. 40 Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Widdersteinhütte, Mindelheimer beim Gasthof Adler Hütte, Hochkrumbach

Wegverlauf Hochkrumbach/Gasthof Adler (1670 m) – Wanderweg Richtung Widder- steinhüte (2010 m) – Gemstelpass – Obere Gemstelalpe (1694 m) – Sterzer Hütte – Geißhornsattel – Mindelheimer Hütte (2058 m). Rückweg: auf derselben Route bis Geißhornsattel – Richtung Haldenwan- ger Kopf – Hirschgehrenalpe – Straße Warth-Hochkrumbach – auf der anderen Straßenseite zum Gasthof Adler.

BREGENZERWALD

Mindelheimer ❮ Hütte

Obere ❮ Gemstelalpe Widderstein ❮ Hütte Geißhornsattel Gemstelpass

Haldenwanger Kopf ❮ ❮ GH Adler

Hochkrumbach

WARTH

27 Rund um den Widderstein 13 Täler, Jöcher, Alpen an der Wurzel des Kleinwalsertals

„Diese Sonntagsrunde’ wählte ich in meiner aktiven Rennläuferzeit, ’ weil ich mich beim Konditions- und Krafttraining auch an der Natur er- freute. Dazu trug ich zwecks höherer Trainingsintensität alte Ski- schuhe. Die neuen holten sich Traudl Hecher und ich beim Strolz in Lech, zu Fuß wohlgemerkt, und genau auf dieser Wanderroute.“

Edda Matt-Kainz, Ex-Skirennläuferin und Obfrau der Lebenshilfe Kleinwalsertal

Das war und ist das Nomadenleben der Bergbauern: Mit Familie, Vieh, Sack und Pack ziehen Bauern und Sennen im Frühjahr auf die Voralpen, auch Vor- oder Maisäße genannt. Wenn der Bergschnee geschmolzen ist, geht’s der Vegetation nach hinauf auf die Hochalpen und ab Mitte September wieder zurück. Einheimische und Gäste fol- gen ihnen auf sicher angelegten Wanderwegen nach, zu Alpen und Hütten, über grüne Matten, durch spärliche, hochalpine Gehölze hin- auf zu den schönsten Aussichtsgipfeln. Eine Alpe nach der anderen passiert man auf den Weg zum Widderstein, von wo aus an schönen Tagen sogar der Bodensee zu sehen ist. Wir bleiben an seinem Fuß und erfreuen uns an einer durch Berg- bauern kultivierten Landschaft an der Wurzel des Kleinwalsertals, das zu Österreich gehört und von Vorarlberg aus nur auf unseren Wanderrouten erreichbar ist.

28 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Mittelberg-Bödmen Gehzeit: 6 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 890 m, ➘ 890 m Walserbus Linie 1 Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Alpe Bernhardsgemstel, Widder- Bödmen steinhütte, Bärguntalpe; Restau- rants in Baad, Bödmen

Wegverlauf Mittelberg-Bödmen (1150 m) – Gemsteltal am Fuß der wilden Widderstein- wände – Bernhardsgemstelalpe – Alpe Schönesboden – Hintere Gemstel- alpe – Obere Gemstelalpe – Widdersteinhütte (2010 m) – Höhenweg zur Bärgunt-Hochalpe – Hochalppass – Bärgunthütte – Innere und Äußere Widdersteinalpe – Baad – Bödmen. Bus ab Baad.

KLEINWALSERTAL MITTELBERG

Bödmen Baad

Widderstein- alpe Bernhards- gemstelalpe

Bärgunttal

Obere

Widdersteinhütte Gemstelalpe Bärgunt-Hochalpe ❮ Hochalp- pass

29 Silber unter den Sohlen, 14 Sonne über den Gipfeln Panoramaweg Montafon

„Eine Wanderung über den Sonnenbalkon Bartholomäberg im An- blick der weißen Kalkgipfel des Rätikon ist jedes Mal ein herrliches Naturerlebnis. Dazu geben die Spuren des Bergbaues ein lebhaftes Bild über die harten Lebensbedingungen der Bevölkerung in früheren Jahrhunderten.“ Karl Perathoner, Wanderführer und Touristiker i. R.

Als Sonnenbalkon ist Bartholomäberg im Montafon ein Begriff. Es schöpft aber auch, wie das Silbertal, aus einer buchstäblich tiefen Vergangenheit. Denn hier wurden erst vor wenigen Jahren 7000 Jahre alte Siedlungsspuren entdeckt. Einige Jahrhunderte wurden in der schmalen Grauwackenzone wertvolle Erze abgebaut, z. B. Silber, Eisen und Kupfer. In der Parzelle Worms gab es zeitweise 150 Stollen! Ver- gangenheit zum Anfassen findet sich im Museum Silbertal. Ein Stück des Weges führt in die Entstehung des Gebirges mit interessanten Versteinerungen. Zum Geschichts-Panorama kommen die schönsten Ausblicke, stets nach Süden, auf die Kette des mächtigen Rätikon mit seinen markan- ten Gipfeln: Sulzfluh, Drusenfluh, Drei Türme, Zimba, davor die Kraft- werkslandschaft unterm Golm, daneben der senkrechte Abbruch der Vandanser Steinwände. Der Walgau mit dem Unterlauf der Ill saugt den Blick vom Rellseck in den Westen, Richtung Rhein, in sanftere Land- schaften. Es ist eine Wanderung pausenloser Fotomotive.

30 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: Bartholomäberg, Kirche leicht bis mittel Busverbindung: Nr. 88 (Bahnhof Gehzeit: 4 1⁄2 Stunden Schruns-Innerberg) Höhenmeter: ➚ 600 m, ➘ 600 m Parkmöglichkeit: Einkehrmöglichkeiten: Parkplatz neben der Kirche Rellseck, Bartholomäberg

Wegverlauf Bartholomäberg, Kirche (1087 m) – vorbei am Schulhaus auf der asphal- tierten Straße – links durch den Wald bis Rellseck (1487 m, Blick in den Walgau) – oberhalb des Gasthauses Weg Richtung Monteneu (1680 m) – ein kurzes Stück Richtung Itonskopf – nach rechts Richtung Raschebella – Fritzensee – Abkürzung nach Bartholomäberg.

MONTAFON

x Itonskopf GH Monteneu Rellseck ❮

Fritzensee

❮ ❮

BARTHOLOMÄBERG

31 Im Herzen des Verwall 15 Über dem Sennigrat öffnet sich ein Fenster in den Skiwinter

„Schauen ist weiter, ist tiefer als sehen. Im Schauen öffnet sich das Letzte, das Eigentliche – im Gehen und Wandern.“

Elmar Fischer, Diözesanbischof von Vorarlberg

Eine der beeindruckendsten Wanderungen im Montafon, deren Pano- ramablicke trotz Anfahrt mit der Schrunser Hochjoch-Bergbahn ver- dient sein wollen. Schon die stolze Höhe des Sennigrats von 2.400 m lässt Tief- und Fernblicke erwarten. Sie sind überwältigend: Nicht weniger als fünf Gebirgsgruppen – Silvretta, Rätikon, Verwall, Lech- quellengebirge und, weit draußen im Westen, die grünen Flysch- kämme der Diagonale Vorarlbergs – bilden den Gebirgskreis. Es öffnet sich aber auch ein Blick in den Wintersport: Dort, wo grüne Alpmatten und Felshänge weite Mulden bilden, wo Herz-, Schwarz- und Seebligasee blinzeln, gleiten in der kalten Jahreshälfte die bun- ten Punkte der Skifahrer und Snowboarder zwischen Grasjoch, Kreuzjoch und Seebliga. Rundum Flurnamen, die in die rätoromani- sche Vergangenheit des Montafons weisen: Zamang, Kapell, Lifinar, Furkla …

32 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Bergstation Hochjochbahn-Kapell Gehzeit: 3 1⁄2 Stunden Busverbindung: Höhenmeter: ➚ 434 m, ➘ 434 m Montafonerbahn und Nr. 85 Einkehrmöglichkeiten: Parkmöglichkeit: Bergrestaurant Kapell, Wormser Talstation Hochjochbahn Hütte, Schruns

Wegverlauf Bergstation Kapell (1873 m) – am Alpkreuz vorbei auf gepflegtem Weg zum Sennigrat (2.395 m) – Wormser Hütte (2.307 m) – Abstecher zum Kreuz- joch (2.398 m) ca. 1⁄2 Stunde. Rückweg über Herzsee, Schwarzsee und Seebliga zur Bergstation Kapell.

MONTAFON

SCHRUNS

Seebliga ❮ Bergstation ❮ Kapell Schwarzsee Sennigrat

❮ Wormser Hütte Herzsee Kreuzjoch

33 Schneegekrönte Majestäten 16 Auf den Spuren Hemingways am Fuß des Piz Buin

„… als es dem Frühling zuging, gab es die große Gletscherabfahrt, glatt und gerade, endlos gerade … Es war schöner als jedes Fliegen oder sonst irgend etwas …“

Ernest Hemingway, Literatur-Nobelpreisträger (Aus „Paris – ein Fest fürs Leben“, Rowohlt Verlag, Reinbek)

Ein Hochgebirgspanorama erstreckt sich von modernster Energie- technik über Geröll leckende Gletscher bis zu den stolzen, schneege- krönten Majestäten der höchsten Vorarlberger Gipfel. Da könnte man schon sinnieren über den Zeitraffer der Menschheitsgeschichte in einer kleinen Alpen-Ewigkeit. Und als ginge die Welt sie nichts an, sprudelt und murmelt und gischtet ein Wasserlauf am anderen neben den Wegen und durch Blumenvielfalt. Der Blick ist gefangen im Ochsental, das nur offen ist nach oben und zum Silvretta-Stausee, mit 38 Millionen Kubikmetern Speicherraum der größte der Silvretta. Wo der höchste Berg Vorarlbergs, der 3312 m hohe Piz Buin, den Glet- scher wie einen Mantel angelegt hat, werden Ausblicke endlich. Die Riesen tragen Namen: Silvrettahorn, Seehörner, Hohes Rad, Lob- spitze, Dreiländerspitze … Daran erfreute sich Mitte der zwanziger Jahre schon Ernest He- mingway, übernachtet hat er im Madlenerhaus am Fuß der Silvretta- see-Staumauer, die es freilich damals noch nicht gab.

34 Ausgangspunkt/Endpunkt: Schwierigkeitsgrad: mittel Partenen-Bielerhöhe, Anfahrt Gehzeit: 4 1⁄2 Stunden über Silvretta-Hochalpenstraße Höhenmeter: ➚ 410 m, ➘ 410 m (Maut) Einkehrmöglichkeiten: Busverbindung: Nr. 85 Wiesbadener Hütte, Bielerhöhe Parkmöglichkeit: Bielerhöhe

Wegverlauf Parkplatz beim Silvretta-Stausee (2036 m) links des Sees ins Ochsental – Wiesbadener Hütte (2443 m). Rückweg auf derselben Route bis zum See – beim Zollhaus nach links über den Klostertaler Bach – hoch über dem Stausee und über seinen Damm zum Parkplatz.

➘ MONTAFON Richtung Bielerhöhe

Partenen ❮

Silvretta Stausee ❮

Wiesbadener Hütte Vermuntkopf

35 Inclusive Cards Vorarlberg

Damit unsere Urlaubsgäste zu günstigen Preisen oder gar zum Null- tarif in den Genuss der Vorarlberger Freizeiteinrichtungen oder gar der öffentlichen Verkehrsmittel kommen, gibt es sechs regionale In- clusive Cards.

Am Arlberg, im Bregenzerwald und Kleinwalsertal ist die Card im Übernachtungspreis inbegriffen. In den Destinationen Alpenregion Bludenz, Bodensee-Vorarlberg und Montafon kann die Card gekauft werden. Auf Ausflügen außerhalb der Region gibt es mit der Inclusive Card Ermäßigungen. Für die einheimische Bevölkerung gibt es Sai- sonkarten.

Impressum Herausgeber: Vorarlberg Tourismus, A-6901 Bregenz, Postfach 302, T +43/(0)5574/42525-0, F 42525-5, [email protected], www.vorarlberg.cc Fotos: Cover: Lünersee/Rätikon – Kevin Artho, Seite 4/5: Schillerkopf – Kevin Artho, Seite 6/7: Hoher Fraßen – Alex Kaiser, Seite 8/9: Blick auf die Rote Wand – Kevin Artho, Seite 10/11: Kaltenberghütte – Georg Gantner, Seite 12/13: Blick vom Rüfikopf – Alex Kaiser, Seite: 14/15: Bodensee-Panorama – Walter Vonbank, Seite 16/17: Bildstein – Ländle Verlag GmbH, Seite 18/19: Hoher Freschen – Kevin Artho, Seite 20/21: Blick von den Drei Schwestern – Kevin Artho, Seite 22/23: Schwarzenberg – Peter Mathis, Seite 24/25: Ann- alpe – Kevin Artho, Seite 26/27: Blick vom Geißhorn auf Widderstein – Klein- walsertal Tourismus, Seite 28/29: Blick ins Gemsteltal – Kleinwalsertal Tou- rismus, Seite 30/31: Bartholomäberg/Rellseck – Andreas Gaßner, Seite 32/ 33: Drei Türme und Drusenfluh – Kevin Artho, Seite 34/35: Piz Buin – Helmut Häusle. Texte: Doris Rinke Druck: Druckerei Hecht, 6971 Hard. Printed in . Dank: Vorarlberg Tourismus bedankt sich beim regionalen Wanderwege- koordinator Hugo Habicher für die Mitarbeit bei der Auswahl und Zusam- menstellung der Wanderungen. Die Routenkärtchen wurden von der Abtei- lung Raumplanung des Landes Vorarlberg zur Verfügung gestellt. 36