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Dearge Mitteilungen 6/2003

Dearge Mitteilungen 6/2003

MitteilungenMitteilungen

8. Jahrgang Heft 6 November 2003

in dieser Ausgabe: • Anmerkungen zu den Spinnen der Gattung (PERTY, 1833) • Übergriffe von Ameisen (Formicidae) auf Vogelspinnen (Theraphosidae) • Die Jagdspinnen der Gattung Cupiennius SIMON, 1891 Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. Deutsche Arachnologische ISSN 1437-5214 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Impressum Inhalt DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Redaktion tronischer Form (WinWord, StarOffice Writer, Rich- Seite: Volker von Wirth Martin Huber Text Format oder *.txt) per E-Mail, 3,5" Diskette oder Lilienstr. 1 Dorfstr. 5 CD-R. Gattungs- und Artnamen sind kursiv zu schrei- 71723 Großbottwar 82395 Obersöchering ben, Überschriften sollen hervorgehoben werden, wei- ! [email protected] ! [email protected] tere Formatierungen sind zu unterlassen. Mit der Abgabe des Manuskripts versichern die Auto- Anmerkungen zu den Spinnen der Gattung Phoneutria Tobias Dörr ren, daß sie allein befugt sind, über die urheberrechtli- (PERTY, 1833) ...... 4 - 7 Falkenstr. 24 chen Nutzungsrechte an ihren Beiträgen, einschließlich 30449 Hannover eventueller Bild- und anderer Reproduktinosvorlagen von John Osmani ! [email protected] zu verfügen und daß der Beitrag keine Rechte Dritter verletzt. Kleinanzeigen, Kontakte & Leserbriefe Übergriffe von Ameisen (Formicidae) auf Vogelspinnen Kleinanzeigen können von Mitgliedern in beliebiger Copyright 2003 (Theraphosidae) ...... 8 - 9 Anzahl an die Anzeigenannahme geschickt werden. An- Die Vervielfältigung jedweder Art (auch auszugsweise) nahmeschluss ist der 10. eines jeden Monats. Zu spät bedarf der schriftlichen Genehmigung durch die Deut- von Mario Wilfert eingehende Anzeigen werden nicht automatisch in der sche Arachnologische Gesellschaft e. V.. Sofern nicht nächsten Ausgabe wieder veröffentlicht. Wir veröffent- anders angegeben, stammen die Bilder von der Redakti- lichen auch alle Informationen über Börsen und Aus- on. ISSN 1437-5214 Die Jagdspinnen der Gattung Cupiennius SIMON, 1891 . . . 9 - 30 stellungen. Kleinanzeigen und Termine bitte per E- von Witold Lapinski Mail, maschienengeschrieben bzw. in Druckbuchstaben Titelfoto: Cupiennius getazi, Männchen an die Anzeigenannahme schicken! Foto: Ingo Wendt Presse & Medien ...... 31 Anzeigen- & Leserbriefannahme Bankverbindung Michaela Biese Deutsche Arachnologische Gesellschaft e. V. Düsterbeck 51 Raiffeisenbank Frechen+Hürth eG 45731 Waltrop Kontonummer: 701493010 Leserbriefe ...... 32 - 33 ℡ 02309-786783 BLZ : 37062365 ! [email protected] ! [email protected] Fachbeiräte Vereinsnachrichten ...... 34 - 37 * für Systematik und Taxonomie Nachbestellservice Dipl. Biol. Boris Striffler Fehlende Ausgaben der DeArGe-Mitteilungen können Zoologisches Forschungsinstitut zum Schmunzeln ...... 38 schriftlich bei der Redaktion nachbestellt werden und Museum A. Koenig (sofern noch vorhanden). Die Kosten betragen pro 53113 Bonn Heft 5 EUR. * für Vogelspinnenökologie und -ethologie Kleinanzeigen & Kontakte ...... 38 Artikel Dipl. Biol. Dirk Weinmann Berichte über Haltung, Reisen oder sonstige interessan- 70734 Fellbach te Themen werden gerne entgegengenommen und in Termine ...... 39 der Reihenfolge des Eingangs veröffentlicht. Wir setz- Druck ten die Einhaltung unseres Ethikkodexes und ebenso Druck + Papier Meyer GmbH auch die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen 91443 Scheinfeld Stammtische ...... 40 - 42 voraus. Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge ℡ 09162-9298-0 geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und der DeArGe e. V. wieder. Für Berichte und auch für die Homepage-Redaktion Anzeigen sind die jeweiligen Verfasser verantwortlich. Thorsten Gurzan Mandy Raasch Für unverlangt eingesandtes Redaktionsmaterial (Ma- Ringener Str. 15 Schmollerstr. 10 nuskripte, Fotos, Bücher, etc.) kann keine Haftung 53501 Grafschaft-Karweiler 74074 Heilbronn übernommen werden. ! [email protected] ! [email protected]

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Anmerkungen zu den Spinnen der Gattung Phoneu- einer ganz anderen Familie (Pisauridae SIMON, 1890) anghört. tria (PERTY, 1833) von John Osmani GIFTIGKEIT

Die Gefährlichkeit der Tiere der Gattung Die Spinnen der Gattung Phoneutria gehören nokulturplantagen (Bananen) relativ häufig Phoneutria beruht in erster Linie auf ihrem aufgrund ihrer Aggressivität und Giftigkeit zu finden. potentiell gefährlichen Gift (wobei die Gif- mit Sicherheit zu den gefährlichsten Spinnen Früher wurden wohl mit Bananen auch tigkeit der einzelnen Arten sehr unterschied- überhaupt. Auch wenn ihre Haltung oft ver- häufiger Tiere nach Europa eingeschleppt, lich ist). Das Gift wirkt nach SCHMIDT harmlost wird und sich immer öfter Exem- dies scheint aber aufgrund veränderter Be- (2000) neurotoxisch und verursacht nach plare in heimischen Terrarien finden, ist ihr handlungs-, Lagerungs- und Transportbe- einem Biss aufgrund seines hohen Gehaltes Ruf sicher immer noch sehr berüchtigt und dingungen der Bananenlieferungen (Bega- Bei Unkenntnis kann leicht mit Phoneutria an Serotonin und Histamin erhebliche spp. verwechselt werden. respektvoll geblieben. sung, Kühlung) nur noch selten der Fall zu Foto: Ingo Wendt Schmerzen. Es folgen eine Vielzahl von wei- sein. Ausnahmen bestätigen aber auch hier teren Symptomen wie Schweißausbrüche, ZOOLOGISCHE EINORDNUNG die Regel und so wurde erst vor kurzem eine (SIMON, 1891) gezählt werden. Krämpfe, Lähmungen, Sehstörungen, Phoneutria nigriventer zwischen einigen Bana- In diesem Zusammenhang ist es wichtig Schwindelgefühl, Erbrechen, Schüttelfrost, Die systematische Zuordnung der Gattung nen in einem Münchener Supermarkt ent- darauf hinzuweisen, das es nicht selten zu Fieber und noch einige andere unangeneh- Phoneutria in die Familie Ctenidae (KEYSER- deckt (dpa-Bericht München, 31.07.2003, s. Verwechslungen von Phoneutria und Cupienni- me Symptome mehr. Der Tod kann noch LING 1877) gilt als umstritten. Es gibt nach »Presse und Medien«). Das Tier war allerdings us Arten kommt, da sich die Arten beider nach 12-17 Stunden durch Atemlähmung wie vor Meinungsverschiedenheiten bezüg- aufgrund der vorherigen Lagerung der Ba- Gattungen auf den ersten Blick, für einen eintreten. Nach FOELIX (1992) injiziert Pho- lich der Artverteilung innerhalb der Gat- nanen in einem Kühlraum sehr apathisch, Unkundigen, sehr ähnlich sehen. Sie unter- neutra fera bei einem Biss etwa 8 mg Gift tung. Nach PLATNICK (2003) gliedert sich also quasi »außer Gefecht« und konnte so scheiden sich aber in der strukturellen An- (Trockengewicht). Dies reicht aus um etwa die Gattung derzeit in die fünf folgenden keinen großen Schaden mehr anrichten. ordnung ihrer Augen. Es kann natürlich 1330 Mäuse zu töten (LD50 = 0,003 mg/g Arten: Phoneutria Arten sind in ihrer Erschei- fatal sein ein Tier der Gattung Phoneutria zu Körpergewicht). Wobei nicht unerwähnt nung meist gelbbraun oder graubraun ge- erwerben, obwohl man der Meinung ist es bleiben darf, das der Mensch eine sehr viel • P. bahiensis SIMO & BRESCOVIT, 2001 färbt und von kurzer Behaarung. Mit 3-5 cm handelt sich um ein völlig harmloses Exem- höhere Empfindlichkeit gegenüber dem Pho- • P. boliviensis (F.O.P.-CAMBRIDGE,1897) Köperlänge bei den Weibchen zählen sie mit plar von Cupiennius salei. Gerade für den Lai- neutria Gift besitzt als die Maus. Es gibt • P. fera PERTY, 1833 zu den größten Labidognathen Spinnen Mit- en ist es oft nicht leicht zu erkennen, zu wel- Antivenine die zur Verfügung stehen und • P. nigriventer (KEYSERLING, 1891) tel- und Südamerikas. Aufgrund ihrer Le- cher Gattung das angebotene Tier wirklich deren Gabe recht schnell erfolgen muss, die • P. reidyi (F.O.P.-CAMBRIDGE, 1897) bensweise werden die Spinnen der Gattung gehört – ein Tatbestand, der bei der Haltung aber kaum ein Halter dieser Tiere zu Hause Phoneutria auch als »Bananenspinnen« oder von Ctenidae zu berücksichtigen ist. Auch hat. Die Arten verteilen sich über Mittel- und »Wanderspinnen« bezeichnet. Sie leben frei Verwechslungen in umgekehrter Sicht sind Südamerika wobei der Verbreitungsschwer- umherlaufend ohne festen Unterschlupf, möglich. So werden oft Tiere der vermeintli- VERHALTENSWEISEN punkt Brasilien ist. Sie sind anscheinend sind vor allem in der Dämmerung und chen Gattung »Phoneutria« angeboten, ob- trotz fortschreitender Umwelt- und Lebens- nachts aktiv und verstecken sich gerne nach wohl sie nicht zu dieser Gattung gehören. Es ist aber nicht nur die Giftigkeit, die Pho- raumzerstörung relativ häufig anzutreffen, einem nächtlichen Streifzug in Kleidung So ist mir selbst bekannt, dass Tiere der neutria Arten gefährlich macht, sondern vor was für eine sehr gute Anpassungsfähigkeit oder Schuhen. Häufig werden sie auch als Gattung Ancylometes (BERTKAU, 1880) – übri- allem auch ihre leichte Reizbarkeit, unbere- spricht. So sind sie zum Teil ausgesprochene »Kammspinnen« bezeichnet. Diese Bezeich- gens sehr interessante, ähnlich unserer ein- chenbare Aggressivität und nicht zuletzt ihre Kulturfolger und selbst in der Nähe von nungen dienten allesamt ursprünglich für die heimischen fimbriatus, aquatisch Schnelligkeit. Wird sie gereizt nimmt sie eine Großstädten (z. B. Sao Paulo) oder auch ganze Familie Ctenidae, zu der neben Pho- lebende tropische Spinnen – im Zoohandel charakteristische Verteidigungsstellung ein, innerhalb menschlicher Behausungen in neutria auch die sehr bekannten Gattungen und auf Terraristikbörsen als Phoneutria indem sie sich auf die Hinterbeine gestützt ländlichen Gegenden und vor allem in Mo- Ctenus (WALCKENEAR, 1805) und Cupiennius angeboten wurden, obwohl Ancylometes sogar aufrichtet und dabei ihre Vorderbeine so 4 5 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 weit wie möglich empor streckt und ge- WOLFGANG BÜCHERL (1962) zitieren: LITERATUR spreizt nach oben hält (Farbtafel Abb. 4). »Es ist bekannt das die Phoneutria fera, die Dieser Anblick dürfte vielen Vogelspinnen- ich als giftigste Spinne der Welt bezeichnen möchte, BARTH,FRIEDRICH G. (2001): Sinne und haltern nicht unbekannt sein, denn so man- uns Menschen gegenüber gar keine Furchthemmun- Verhalten aus dem Leben einer Spinne. che Vogelspinne nimmt eine ganz ähnliche gen zeigt, sondern sich trotzig und drohend zum Springer Verlag, Berlin, Heidelberg Abwehrhaltung ein wenn sie beunruhigt Angriff stellt, gar nicht an ein Fortlaufen und Flie- BÜCHERL,W.(1996): Südamerikanische Vo- wird. Phoneutria allerdings unterstreicht diese hen denkend, und uns anspringt. In einer Nacht gelspinnen. Neue Brehm Bücherei Band Reaktion noch indem sie wiegend ihren und in demselben Bett, hat eine vor einigen Monaten 302, Westarp Wissenschaften, Magdeburg Körper hin und her bewegt und dabei auf in der Nähe von Santos zwei Kleinkinder, zwei FOELIX,R.F.(1992): Biologie der Spinnen. jede Bewegung ihres Gegenübers achtet. Es Brüderchen, getötet. Die große Vogelspinne ander- Georg Thieme-Verlag, Stuttgart gibt Berichte wonach sie sich auch auf der seits benimmt sich gegen uns gemächlich, fast unbe- HABERMEHL,G.(1994): Gifttiere und ihre Stelle im Kreise dreht und dabei in so starke holfen, läßt sich anfassen und macht sich gar nicht Waffen. Springer Verlag, Berlin,Heidelberg Erregung gerät, das aus ihren weit gespreitz- einmal die Mühe, sich schnell zurückzuziehen. Die- JUNGHANS,TH.& M.BODIO (1996): Not- ten Chelizeren Gift heraustritt. Im Gegen- ses Gemächliche verwandelt sich jedoch plötzlich, fall Handbuch Gifttiere. Georg Thieme Ancylometes cf. bogotensis satz zu den meisten Vogelspinnen ist Phoneu- und jene ‘Frechheit’ wird zur schmählichen ‘Feig- Foto: Ingo Wendt Verlag, Stuttgart tria auch bereit im Sprung einen Störenfried heit’, wenn sich beide gegenüberstehen. Wie ein KUNZE,M.(1996): Gefährliche Spinnen – direkt anzugreifen und sofort blitzschnell Raubtier springt die Vogelspinne los, wie ein kleiner nehmen, ohne auch nur an Verteidigung zu den- Eine aktuelle Zusammenfassung. Arach- zuzubeißen. Wicht versucht die Phoneutria schnell Reißaus zu ken.« nologisches Magazin 4(9): 1-13. Obwohl es scheinbar auch Tiere gibt, die Wie man sieht, scheint Phoneutria dem MEIER,J.& J.WHITE (1995): Handbook sich im Terrarium weit friedlicher verhalten Menschen gegenüber weit weniger Respekt of the clinical Toxicology of als in freier Wildbahn ist also Vorsicht gebo- zu haben als zu so manch anderer Spinne. Venoms and Poisons. CRC Press, Florida ten, wenn man mit dem Gedanken spielt Ob es ihr wohl bewußt ist das sie für Homo PLATNICK,N.I.(2003): The World sich eine Phoneutria als Haustier zu halten. sapiens eine Gefahr darstellen kann? Wohl Catalog. V3.5. Amer. Mus. Nat. Hist., Sie sind aufgrund ihrer Schnelligkeit wohl nicht, aber die Frage ob eine Haltung dieser New York immer in der Lage auch den erfahrensten Tiere zu rechtfertigen und zu verantworten SCHMIDT,G.(1970): Die Spinnenfauna der Pfleger zu überraschen. Man sollte auch ist bleibt offen. importierten Bananen. Deutsches Ärzte- bedenken dass im Falle eines Entkommens Vielleicht kann dieser Bericht ein An- blatt 6: 3106 aus dem Behälter dritte Personen erheblich sporn sein diese Fragestellung in ein Diskus- SCHMIDT,G.(1971): Mit Bananen einge- gefährdet sein können (vor allem Kinder) sionsthema zu verwandeln. Ich denke es schleppte Spinnen. Zool. Beiträge 17: 387 und dass im Falle eines Unfalls die rechtli- lohnt sich darüber nachzudenken. SCHMIDT,G.(1984): Spinnen. Albrecht Phil- chen Folgen immens sein können. Auch ler Verlag, Minden besteht in einigen Bundesländern ein abso- SUMMARY: SCHMIDT,G. (1987): Wie gefährlich sind lutes Haltungsverbot für diese Giftspinnen, Spinnenbißvergiftungen wirklich ? Natur so dass es ratsam ist sich vorher darüber zu JOHN OSMANI gives a short overview on the und Museum 117 (7) erkundigen ob eine Haltung überhaupt valid species of Phoneutria and their natural SCHMIDT,G.(2000): Giftige und gefährli- erlaubt ist. habitat habitat. Additionally, he gives some che Spinnentiere. Neue Brehm Bücherei hints concerning the confusion of Pho- Band 608, Westarp Wissenschaften, Magde- FEINDE neutria, Ctenus, Cupiennius and Ancylometes. burg Finally, the poison of Phoneutria is discussed Gerade Vogelspinnen zählen in der Natur and connected with the agressive behaviour Adresse des Autors: zu den größten Feinden der gefährlichen Ancylometes sp., eine von vielen Spinnenarten die bei Un- of Phoneutria, which to the interesting questi- John Osmani »Kammspinnen«. Ich möchte deshalb in die- kenntins leicht mit Phoneutria spp. verwechselt werden kön- on concerning the sense or nonsense of Dürerstr. 1 nen. sem Zusammenhang aus dem Werk von Foto: John Osmani keeping Phoneutria at home. 50226 Frechen 6 7 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Übergriffe von Ameisen (Formicidae) auf Vogelspin- genden Woche kamen zahlreiche Amei- derroom and he lost a Poecilotheria fasciata nen (Theraphosidae) senköniginnen aus ihren Nestern hervor, die which he found covered by ants. The stran- überall auf dem Grundstück verteilt waren, ge thing about this has been that the ants, von Mario Wilfert und flogen in alle Himmelsrichtungen da- which have been everywhere in the spider- von. Damit war die Invasion auch beendet. room, obviously only entered the tank of the described Poeciliotheria. Die Ameisen (Formicidae) sind staatenbil- trachtung stellte ich fest, dass das erste in SUMMARY: dende Insekten und zählen zu den Hautflüg- Türnähe stehende Terrarium einer adulten Adresse des Autors: lern. Sie bauen ihre Nester häufig in der Poecilotheria fasciata schon von den Ameisen MARIO WILFERT informs us about an invasi- Mario Wilfert Erde und errichten hohe Haufen darüber, befallen war. Nicht nur die Einrichtungsge- on of ants which took place in summer of Burgweg 19 wie z. B. die rote Waldameise. Holzameisen genstände, sondern auch die Spinne, die 2001 at his home. The ants entered his spi- 35619 Braunfels bauen Nester aus zerkauter Holzsubstanz, dort regungslos auf dem Rücken lag, waren Weberameisen stellen Nester aus Blättern von Ameisen übersät. Ich nahm das Tier aus her und Wander- oder Treiberameisen bauen seinem Becken und befreite es mit einem keine Nester. Pinsel von den Plagegeistern. Erst jetzt Ohne Haufen sind die Nester der konnte ich auch genau erkennen, dass ihr Die Jagdspinnen der Gattung Cupiennius SIMON, 1891 schwarzen Wegameise. Einige Ameisen be- Abdomen von den Ameisen derart verletzt von Witold Lapinski sitzen mit ihren spitzen Kopfzangen gefähr- wurde, dass sie ausgeblutet war. Es wurde liche Waffen und können aus einer Spritz- merkwürdigerweise auch nur dieses eine drüse am Hinterleib giftige und ätzende Becken von den Ameisen befallen, denn EINLEITUNG • C. cubae STRAND, 1910 Ameisensäure absondern; einige Arten be- beim vorsorglichen Ausräumen und Reini- Kuba, Costa Rica bis Venezuela sitzen auch einen Giftstachel. gen aller Terrarien fand ich nur in diesem Ziel des vorliegenden Artikels ist einerseits • C. foliatus F.O. P ICKARD-CAMBRIDGE, Im Juli 2001 hat sich folgendes bei mir Behälter Ameisenpuppen im Bodengrund. eine knappe Darstellung der Biologie von 1901 ereignet: Am Anfang des Sommers konnte Sie sind praktisch über Nacht in das Becken Cupiennius-Arten, basierend auf Literaturre- Costa Rica, Panama man schon ungewöhnlich viele Wegameisen eingezogen, denn am Vortag waren noch cherche sowie meinen eigenen Erfahrungen, • C. getazi SIMON, 1891 bei uns beobachten, die sich allmählich zu keine vorhanden. Was die Ameisen dazu die ich bei ihrer Pflege im Terrarium als Costa Rica, Panama einer regelrechten Plage entwickelten. Sie brachte sich in einem Terrarium einzunisten, auch bei der Beobachtung im natürlichen • C. granadensis (KEYSERLING; 1877) krochen aus den Fugen der Terrassensteine ist mir bis heute rät- Habitat machen konnte. Costa Rica bis Kolumbien und Wegeplatten hervor und verbreiteten selhaft. In der fol- Andererseits sollen die hier publizierten • C. remedius BARTH &CORDES, 1998 sich von dort aus über das gesamte Grund- Fotos bei der Identifikation von einigen auf Guatemala stück. Es war eigentlich nur noch eine Fra- dem Spinnenmarkt befindlichen Arten hel- • C. salei ( KEYSERLING, 1877) ge der Zeit, bis man sie auch im Haus fen (auf einer großen Terrarienbörse in Mexiko, Mittelamerika, Hispaniola antreffen würde – dies geschah dann auch. Hamm hatte ich eine Lycosa sp. fälschlich als • C. valentinei (PETRUNKEVITCH, 1925) Eines Abends kamen mir schon die Cupiennius salei bezeichnet gesehen ). Panama ersten Exemplare im Heizungsraum entgegen und machten sich gleich über LISTE DER ZUR ZEIT BEKANNTEN ARTEN Es gibt eventuell zwei weitere Cupiennius- den dort stehenden Futternapf unseres (NACH PLATNICK 2001) Arten. Mehr dazu im Abschnitt »Vorstellung Katers her. Am nächsten Morgen betrat ich einiger Arten«. meine Terrarienräume, die nur wenige Me- • C. celerrimus SIMON, 1891 ter vom Wohnhaus entfernt liegen. Beim Venezuela, Brasilien ALLGEMEINES Öffnen der Tür traute ich meinen Augen • C. coccineus F.O. P ICKARD-CAMBRIDGE, kaum. Der Fußboden und die Wände waren 1901 Bei den Cupiennius-Arten handelt es sich um mit Ameisen überzogen. Bei näherer Be- Poecilotheria fasciata Costa Rica, Panama mittelgroße bis große Spinnen mit Bein- 8 9 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 spannweiten von über 4 cm (z. B. C. foliatus) Familie gehörenden Vertreter der Gattung ca für P. boliviensis). Überlappungen finden ungefährliche Cupiennius zu treffen, damit bis über 10 cm (z. B. C. salei) (BARTH 2001), Phoneutria. sich in Costa Rica, Panama und dem nördli- dieser lernt, dass solche Tiere gefährlich sind die hauptsächlich auf Büschen und Bäumen Ich selbst wurde bis jetzt kein einziges chen Südamerika (PLATNICK 2001). Die und man sie besser meiden sollte. leben. Mal gebissen. BARTH beschreibt einen Biss Ähnlichkeit ließe sich mit der BATESschen Beides dürfte meines Wissens kaum MEINHARDT (2000) beschreibt C. salei als von C. coccineus, den seine Frau auf einer Mimikry nur dann erklären, wenn sich die zutreffen. einen tagaktiven Lauerjäger aufgrund der Expedition »erleiden« musste: »Der Biss war Verbreitungsgebiete beider Gattungen zu- In Costa Rica fand ich in einem Gebiet großen Vorderaugen. Tatsächlich sind Cupi- kräftig, ... und schmerzte etwa wie ein Bienenstich.« mindest zum größten Teil überlappen wür- mit relativ vielen Cupiennius nur ein einziges ennius unter natürlichen Bedingungen däm- Dann folgte ein taubes Gefühl um die Biss- den und Vertreter beider Gattungen im sel- Phoneutria-Männchen. Zusätzlich konnte ich merungs- und nachtaktive Lauerjäger, die stelle, nach ca. 30 Minuten waren der ben Habitat nebeneinander vorkämen. Aus noch ziemlich häufig Ancylometes bogotensis im sich nicht immer auf das Lauern beschrän- Schmerz und das Taubheitsgefühl komplett dem Verbreitungsgebiet von C. salei, auf die selben Biotop finden. Diese gelten ebenfalls ken (siehe Abschnitt »Jagd- und Beutefang- weg (BARTH 2001). sich MEINHARDT in seinem Artikel bezieht als wenig aggressive und ungefährliche Jagd- verhalten«). Trotz der Harmlosigkeit sollten Perso- (im Süden bis nach Honduras) ist keine Pho- spinnen. Ich habe sämtliche Cupiennius-Arten, die nen, die allergisch auf Arthropodengifte rea- neutria-Spezies bekannt. Damit verringert sich der Anteil gefähr- ich in Costa Rica fand, tagsüber immer in gieren, vorsichtig sein. Normalerweise flie- Zusätzlich müssten die gefährlichen Pho- lich giftiger Spinnen (Phoneutria) an der ihren Verstecken angetroffen. Nur nachts hen die Spinnen aber viel lieber, wobei sie neutria den Cupiennius zahlenmässig deutlich Gesamtheit großer Jagdspinnen im einem konnte ich sie freilaufend beobachten. blitzschnell sein können. überlegen sein, damit letztere vom Lernef- Habitat nochmals. BARTH (2001) bescheinigt Cupiennius eine fekt ihrer natürlichen Feinde profitieren Somit dürfte die BATESsche Mimikry gute Nachtsehfähigkeit. Bei den Giftdrüsen handelt es sich um den könnten. D. h. die Wahrscheinlichkeit, auf als Erklärung für die Ähnlichkeit zwischen Im Terrarium können diese Spinnen endocephalen Typ, d. h. sie ragen ins Proso- eine gefährliche Spinne zu treffen, sollte für Cupiennius und Phoneutria nicht in Frage durchaus so etwas wie eine Ganztagsakti- ma – den Vorderkörper – hinein. Weibchen einen natürlichen Feind wesentlich größer kommen. vität an den Tag legen, da dort normalerwei- haben größere Giftdrüsen als die Männchen sein, als die Wahrscheinlichkeit, auf eine Es sei hier vermerkt, dass dies nur au- se kein Wind weht und die Temperatur- und zudem ein toxischeres Gift. Die Gift- genscheinliche Beobachtungen sind, die sowie Luftfeuchtigkeitsverhältnisse optimal wirkung auf ein Beutetier ist dosisabhängig einer quantitativen Untersuchung der in sind. In der Natur wären die Spinnen am und reicht von Lähmung bis zur Tötung. einem Habitat vorkommenden Jagdspinnen- Tage aber Bedingungen ausgesetzt, die sie Von Bedeutung ist hier, dass das Gift gemeinschaften zur Klärung des Sachverhal- schnell töten könnten. besonders schnell und irreversibel lähmt. tes bedürfen. Aktivitätsdiagramme für C. salei, C. cocci- Solche Gifte sind vor allem für Baum- und Des weiteren wäre die Giftwirkung von neus und C. getazi zeigen, dass die Weibchen Buschbewohner von Wichtigkeit, denn eine den vermeintlich gefährlichen Phoneutria- ihre Hauptaktivität in den frühen Nacht- nicht ausreichend immobilisierte Beute kann Arten auf potentielle natürliche Feinde zu stunden haben, während die Männchen fast schnell herunterfallen und somit leicht im untersuchen, denn ein für den Menschen die ganze Nacht unterwegs sind. Dabei un- Pflanzengewirr verloren gehen (BARTH gefährliches Gift muss nicht zwangsläufig terscheiden sich die Hauptaktivitätszeiten 2001). auch für andere Tiere ähnlich gefährlich der beiden sympatrischen Arten C. getazi sein. und C. coccineus voneinander. Diese zeitliche MEINHARDT (2000) begründet die äussere Isolation wird als ein Mechanismus zur Ähnlichkeit zwischen Cupiennius- und Phoneu- BEOBACHTUNGEN IN DER NATUR Konkurrenzvermeidung dieser beiden Arten tria-Arten mit der BATES’schen Mimikry. angesehen (BARTH 2001). Dem kann ich nicht zustimmen, denn beide Ich hatte bis jetzt zweimal die Gelegenheit, Gattungen haben, sofern es bisher bekannt Spinnen, darunter auch Cupiennius, in ihrem Obwohl die Gattung in die Familie Ctenidae ist, ziemlich unterschiedliche Verbreitungs- natürlichen Umfeld in Costa Rica zu beob- gestellt wird, sind Cupiennius-Arten kaum gebiete. Während Cupiennius eine vorwie- achten. beißlustig und für den Menschen nicht gend mittelamerikanische Gattung ist, hat Dabei fand sich, dass z. B. C. coccineus gefährlich giftig, wie z. B. die zur selben Phoneutria ihr Hauptverbreitungsgebiet in und C. getazi sowohl im Tiefland als auch in Cupiennius getazi Südamerika (nördliche Grenze ist Costa Ri- Foto: Ingo Wendt höheren Lagen (über 600 m ü.N.N.) vor- 10 11 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 kommen (LAPINSKI 2000). In einigen Gebie- HALTUNG IM TERRARIUM Berglagen stammen. ten, wie z. B. auf der Biologiestation Spinnen aus dem Tiefland mögen es LaSelva nördlich des Braulio Cupiennius-Arten kann man sehr gut in allen wärmer (obere Grenzen). Die Entwick- Carrillo Nationalparks, leben möglichen Behältern pflegen, die ein feucht- lungsgeschwindigkeit der Eier und der Spin- sie in dem selben Lebensraum warmes Klima erlauben. Ich konnte diese nen steigt mit steigender Temperatur. nebeneinander (sympatrisch). Spinnen (auch die großen Arten) erfolgreich Die Luftfeuchtigkeit kann zwischen 60 In noch höheren Berglagen sowohl in relativ kleinen Kunststoffboxen und 100% relativer Luftfeuchte schwanken. um ca. 1000 m ü.N.N. konnte ich nur von ca. 18 x 11 x 13 cm (L x B x H) als auch Dabei ist es hilfreich zu wissen, dass diese kleinere C. foliatus und Cupiennius in größeren Terrarien von 30 x 30 x 40 cm Spinnen es einem melden, wenn es ihnen zu sp. finden. (L x B x H) nachzüchten. trocken ist: Herrschen optimale Feuchtig- Cupiennius benutzen un- Die Terrarien sollten ziemlich dicht keitsverhältnisse im Terrarium, so befinden terschiedliche Verstecke, um schließen, da die sehr kleinen Jungspinnen sich die Cupiennius meistens im oberen Teil den Tag darin zu verbringen. durch kleinste Ritzen entweichen können. ihres Verstecks bzw. des Behälters. Je trocke- Das wichtigste scheint dabei der Selbst die handelsüblichen Fliegengitter sind ner es wird, desto näher am Boden halten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und hier zu grobmaschig. sie sich auf. Spätestens wenn sich eine Cupi- Austrocknung zu sein. Ich bevorzuge die größeren Terrarien, ennius am Tage an den Boden drückt, sollte Am häufigsten fand ich diese Jagdspin- weil die Spinnen in ihnen viel mehr von man das Terrarium gut wässern. Normaler- nen in Bromelientrichtern, wo sie auch ihrem Verhaltensrepertoire zeigen. Es ist weise steigen die Spinnen kurze Zeit später, reichlich Beute finden dürften, denn diese schon vorgekommen, dass eine Cupiennius eventuell nachdem sie etwas getrunken ha- meist epiphytischen Pflanzen dienen vielen salei sich von der Decke auf den Boden des ben, wieder in die gewohnten Höhen. verschiedenen kleineren Tierarten als Ver- Terrariums fallen ließ, um einen dort krab- Man sollte also immer auf ausreichende steck (Farbtafel Abb. 2). belnden Käfer zu erbeuten. Luftfeuchtigkeit achten. Auf eine Wasser- Eine in einem Trichter einer großen Die Einrichtung der Behälter kann aus schale kann verzichtet werden, denn die Tie- Bromelie sitzende C. coccineus tauchte feuchter Erde oder feuchtem Moos und ei- re decken ihren Wasserbedarf über konden- sogar blitzschnell in das dort angesammelte nem Unterschlupf (z. B. hochkant gestellte siertes Wasser oder Sprühwasser. Regenwasser, als ich versuchte sie zu fangen. Zeichnung 1: Versteckplätze von Cupiennius unter leicht ab- Korkrinde) bestehen. Größere Terrarien Empfehlenswert ist ein Tag-Nacht-Rhy- stehenden Blattansätzen einer Bananenpalme. Leider hatte ich die Tauchzeit nicht gemes- können bepflanzt werden. Die Pflanzen ver- thmus von 12 Stunden Helligkeit und 12 sen. bessern das Terrarienklima, dienen als zu- Stunden Dunkelheit. Dies erleichtert den Kleinere Arten und auch juvenile Tiere Leuchtet man zu dieser Zeit mit einer sätzliche Verstecke und ein bepflanztes Ter- Spinnen (und nicht nur den Cupiennius) das der größeren Arten verstecken sich auch oft Taschenlampe die Vegetation ab, kann man rarium sieht ungleich schöner aus. Stellen der »inneren Uhr«, die u. a. ihre Akti- in noch nicht vollständig entrollten Blättern jede Menge leuchtende waagerechte Dop- Ich verwende häufig Philodendron scandens, vitätszeiten steuert. Die Lampen dienen oder in Ritzen in der Baumrinde (Farbtafel pelpunkte sehen. Die Augen der Cupiennius denn diese Pflanze ist leicht erhältlich und außerdem als Heizung und als Lichtquelle Abb. 9). reflektieren das Licht, so dass man sie leicht ziemlich unempfindlich gegenüber Boden- für die Pflanzen. Auch die leicht abstehenden Blattansätze lokalisieren kann (LAPINSKI 2001). nässe und längerer Trockenheit, die bei die- Als Beutetiere kommen alle Tiere in von Bananenpalmen bieten gute Schlupf- Mit etwas Glück entdeckt man im Pflan- sen Spinnen aber vermieden werden sollte. geeigneter Größe in Frage. Einige Falter, wie winkel nicht nur für Cupiennius (Zeichnung zendickicht eine an einem Sicherheitsfaden Sie lässt sich auch sehr leicht vegetativ ver- z. B. die Bärenspinner (Arctiidae, pers. Be- 1) (BARTH & SEYFARTH 1979, LAPINSKI hängende, sich häutende Cupiennius (Farbta- mehren, indem man ein kurzes Stück ab- obachtung) oder Pfeilgiftfrösche ( z. B. Den- 2000). fel Abb. 6). Diese sollte nicht sofort gefan- schneidet (ideal ist ein Stück mit Wurze- drobates pumilio) (SZELISTOWSKI 1985) werden Nach Einbruch der Dunkelheit verlassen die gen werden, denn sie muss bis zur Aushär- lansätzen) und ins Wasser stellt. verschmäht, da sie selbst giftig oder unge- Jagdspinnen ihre Verstecke, um auf Beute- tung hängen bleiben, sonst kommt es zu Die Temperaturen sollten nachts zwi- nießbar sind. fang oder Brautschau zu gehen. Dabei sind Verformungen des Exoskeletts. schen 17 und 24°C sowie tagsüber zwischen Das Gewicht des Beutetieres kann die Männchen viel lauffreudiger als die 23 und 31°C liegen. Dabei beziehen sich die durchaus das der Spinne übersteigen. Im Weibchen. unteren Grenzen auf Tiere, die aus höheren Durchschnitt werden im Terrarium gehalte- 12 13 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 ne C. coccineus etwas mehr als 2 g schwer und C. coccineus-Männchen beginnen die Balz, Nach dem ersten Körperkontakt kommt NESTBAU UND EIABLAGE erbeuten Windenschwärmer (Agrius cingula- indem sie mit den Tastern rhythmisch auf es sogar zu »Streicheleinheiten«: das Männ- tus, Sphingidae) von durchschnittlich 1,9 g. die Unterlage trommeln und mit dem Opist- chen streicht mit den Vorderbeinen sanft Nach einer erfolgreichen Paarung beginnt Sogar die wesentlich größeren Neococytius hosoma oder auch mit dem ganzen Körper über die Beine des Weibchens. Oft kommt das Weibchen, nachdem es zwischenzeitlich cluentius (Sphingidae) wurden auch schon (oft abwechselnd) zucken. es bei dieser Art, trotz aller Vorsicht und gut gefüttert wurde, in einer Terrarienecke erbeutet (WASSERTHAL 2001 und pers. Mit- Die Weibchen verhalten sich völlig pas- Zärtlichkeit des Männchens, vor, dass die oder in seinem Versteck ein Nest zu bauen. teilung). siv. Daraufhin nähert sich das balzende Umworbene den Bewerber im letzten Au- Hin und wieder kommt es allerdings auch Hungrige mittelgroße Cupiennius erbeu- Männchen, wobei es seine ersten beiden genblick doch noch angreift. vor das kein Nest gebaut wird. ten sogar Drosophila, was freilich nicht mehr Beinpaare antennenartig nach vorn und Kommt es zur Paarung, so läuft diese, Bei C. coccineus und bei C. getazi geschieht als ein »Happen für den hohlen Zahn« ist, leicht zur Seite hält und dabei leicht auf den wie bei allen Cupiennius, ebenfalls nach Lyco- das oft schon 9 bis 10 Tage nach der Kopu- aber scheinbar besser als gar nichts. Untergrund schlägt. Zwischendurch macht sidenart ab. Dabei inseriert das Männchen la, manchmal sogar noch eher. Auch unbehaarte Raupen, z. B. von A. es mehrere 3- bis 5-minütige Pausen. wieder erst mit dem einen Taster, dann mit Das Nest ähnelt einem Wohngespinnst cingulatus (Sphingidae) werden manchmal Ist es in die Nähe des Weibchens ange- dem anderen. Eine Insertion kann bei dieser einer Avicularia (Theraphosidae), nur ist es erbeutet ( WASSERTHAL, pers. Mitteilung und langt, so kann es plötzlich und blitzschnell Spezies über 40 Minuten dauern. Auch hier meist nicht röhrenförmig, sondern ent- eigene Beobachtung). auf das immer noch passive Weibchen stür- bleiben die Partner längere Zeit in der Paa- spricht eher einem Kugelausschnitt, je nach- zen. Es klettert auf das Weibchen nach rungsstellung. Wenn es einem zu lange dau- dem, wo es angebracht wurde. Ein Bromeli- SPERMANETZBAU UND PAARUNG Lycosidenart (FOELIX 1992) und begattet es ert, so kann man die Spinnen in diesem Sta- entrichter wird nach aviculariaart bearbeitet. abwechselnd mit den Bulben beider Taster dium mit einem Wasserzerstäuber leicht Die Nester sind bis zum Schlupf der Klei- Einige Tage nach der Reifehäutung weben (Farbtafel Abb. 3). Dabei kann eine Inserti- trennen. nen verschlossen. die Männchen ihr erstes Spermanetz. Nach on schon mal über eine Stunde dauern. An- Um die Chancen für eine erfolgreiche Das Weibchen frisst in dieser Zeit nicht MELCHERS (1963) stellt C. salei ihr erstes schließend wird der Bulbus des anderen Paarung zu erhöhen, sollte man die zu ver- mehr. Nach weiteren 2 bis 3 Tagen wird der Spermanetz 8 - 10 Tage nach der Reifehäu- Tasters eingeführt. Nach der Kopulation paarenden Spinnen vorher gut anfüttern und Kokon hergestellt. tung her und später 1 - 2 Tage nach jeder verharren beide Partner in der Kopulations- dem Weibchen die Möglichkeit geben, einige MELCHERS (1963) gibt eine detaillierte Kopulation. stellung oft mehrere Stunden. Nächte im Terrarium umherzuwandern, da- Beschreibung des Kokonbaus bei C. salei, Das Spermanetz wird in der Vegetation Ich konnte bei C. coccineus sogar eine Art mit es einige Fäden, die die Cupiennius-Arten welche hier zusammengefasst wiedergege- oder in einer Terrarienecke befestigt. Seine von Vergewaltigung beobachten: Nachdem immer hinter sich herziehen, verlegen kann. ben werden soll. Form und Größe variiert je nach Spezies das Männchen das Weibchen bestiegen hat- Erst dann setzt man das Männchen vorsich- Im Nest wird eine ca. 12 x 12 cm große, und individueller Körpergröße. te, konnte es seinen Embolus nicht einfüh- tig und möglichst weit weg vom Weibchen dichte Unterlage immer auf einer vertikalen Das Sperma wird oben auf das Netz ren, denn die Auserwählte drückte sich flach ins Terrarium desselben. Fläche gesponnen, auf welcher der Kokon getupft, danach positioniert sich das Männ- an das Blatt. Die Abb. 3 der Farbtafel zeigt Hält man die Tiere in relativ einfachen dann aufgebaut wird. (Eines meiner Cupien- chen so, dass sein Sternum sich über dem diese Situation. Behältern und will die Kopula aber auf einer nius sp. aus Costa Rica baute seinen Kokon Spermatropfen befindet. Anschließend Das schien dem liebestollen Mann gar schönen großen Pflanze filmen oder foto- ohne ein Nest, kopfüberhängend unter dem greift es mit seinen Tastern unter das Netz nicht zu gefallen und er biss das Weibchen grafieren, so kann man etwas von dem Ge- Terrariendeckel.) und füllt sie abwechselnd mit Sperma (indi- mehrere Male für mich hörbar auf den webe des Weibchens aus seinem Becken In der Mitte dieser Unterlage spinnt das rekte Spermaaufnahme) (MELCHERS 1963). Carapax. Das Weibchen wurde nicht ver- nehmen und auf der Pflanze nach Wunsch Weibchen eine ca. 2 mm dicke Basalplatte Jetzt kann das Männchen auf Weibchen- letzt, aber es hob seinen Körper und die verlegen. Anschließend sollte man das Weib- von etwa 2,3 bis 3,4 cm Durchmesser. Jetzt suche gehen, dabei zeigen ihm die Phero- Begattung fand statt. chen irgendwo auf die Pflanze setzen. Da- wird der Kokonrand gesponnen und es ent- mone, die sich auf den Fäden der Weibchen Bei C. getazi antworten paarungswillige nach lässt man das Männchen möglichst steht ein halbkugelförmiges Gebilde mit ei- befinden, den richtigen Weg. Diese Boten- Weibchen auf männliche Balzsignale mit nahe des verlegten Gespinstes auf die Pflan- ner Öffnung oberhalb des Zentrums, durch stoffe lösen bei einem Männchen ein artspe- heftigem kurzem Körperzucken, so dass ze krabbeln und mit etwas Glück wird es welche die werdende Mutterspinne ihre zifisches Balzverhalten aus, d. h. je nach Art sich ein Balzspiel entwickelt. Manche Weib- dann mit der Balz beginnen. Auf diese Wei- 1500 bis 2500 Eier innerhalb von etwa 9 läuft dieses Verhalten etwas unterschiedlich chen gehen sogar auf die Männchen zu. se entstand z. B. die Abb. 3 der Farbtafel. Minuten presst. Anschließend wird die Öff- ab. nung zugesponnen und danach werden die 14 15 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Fäden in kleinen Schlingen angebracht, so Dies sollte man unbedingt beachten sich alle »zum Fressen gern« (BARTH 2001). Drosophilagläschen) oder zu mehreren in dass sich eine polsternde und auch isolieren- wenn man die Kokons künstlich zeitigen Die Zerstreuung der Cupiennius-Nym- größeren Behältern (z. B. 1 L Klarsichtdo- de Gespinstschicht ergibt. will. Man muss den Entwicklungszustand im phen bezeichnet man als »drop and swing sen) unterbringen. Ich habe immer die letz- Der zum Teil fertige Eierkokon wird Kokon kontrollieren und kurz vor dem dispersal behaviour« (oder kurz DASDB). tere Methode angewandt. Auf diese Weise von seiner Unterlage mit den Chelizeren Schlupf einige Schlupflöcher hineinschnei- Dabei seilen sich die Jungspinnen von ihrer reduziert sich nach einiger Zeit die Zahl der und Tastern gelöst und umsponnen. So den, denn die kleinen Cupiennius können Pflanze an bis zu 70 cm langen Sicherheits- Jungspinnen und es überleben letztendlich erhält er seine Kugelform. Der fertige nicht von alleine durch die Kokonhülle fäden ab und erreichen so Nachbarpflanzen die stärkeren, welche die Schwächeren, wie Kokon wird schließlich an die Spinnwarzen gelangen. oder -blätter. Winde erlauben zusätzlich eine dies auch unter natürlichen Umständen der geheftet und meist nach Wolfsspinnenart Ich habe die Kokons immer bei der seitliche Bewegung (Zeichnung 2). Fall ist, nach und nach fressen. umhergetragen. Der Bau des Kokons dauert Mutter belassen und noch nie wurde ein Die übriggebliebenen etwa 180 Minuten. Nach einiger Zeit wird guter Kokon aufgegeben oder aufgefressen. kann man dann zu jedem die noch weiße Außenschicht des Kokons Das Auflockern und das Aufbeißen des beliebigen Zeitpunkt ver- bläulichgrau. Kokons wird nicht durch die Bewegungen einzeln. Je nach Art verbleibt das Weibchen bis der Jungspinnen ausgelöst, sondern scheint Als Einrichtung für die zum Schlupf der Spinnchen im Nest und eher von endogenen Ursachen eingeleitet zu Aufzuchtbehälter hat sich nimmt normalerweise keine Nahrung zu werden (MELCHERS 1963). feucht gehaltenes Moos be- sich (z. B. C. salei und C. coccineus) oder es Der aufgebissene Kokon wird schließ- währt. Es dient der Klima- verlässt schon wenige Tage nach dem Ko- lich irgendwo im mittleren oder oberen Be- regelung und als Versteck. konbau sein Nest und geht mit dem an seine reich des Terrariums, in der Natur zwischen Gefüttert werden die Spinnwarzen geheftetem Eierkokon, ähnlich Pflanzen, meist außerhalb des Nest an eini- Nymphen mit frisch ge- wie viele Lycosiden, auf Jagd (z. B. C. getazi gen Fäden vom Muttertier aufgehangen. schlüpften Grillen, kleinen und einige kleinere Spezies). Kurz darauf schlüpfen die Nymphen aus Drosophila und, im Falle Die Anzahl der pro Kopulation entstan- dem Kokon und bilden eine Traube um die- einer Gemeinschaftshal- denen Kokons schwankt. Durchschnittlich sen. Dort häuten sie sich einmal. Die Traube tung, mit ihren Geschwi- sind es 3 Kokons. weitet sich in den nächsten paar Tagen infol- stern. Dabei ist die Menge der zwischendurch ge der Bewegungen der Nymphen, weil die- Flugfähige Fruchtflie- Zeichnung 2: »Drop and swing dispersal behaviour«. (Verändert nach BARTH 2001). aufgenommenen Nahrung entscheidend für se stets einen Sicherheitsfaden hinter sich gen muss man vor dem die Zeitabstände in denen die Kokons her- herziehen. Verfüttern entweder durch gestellt werden (MELCHERS 1963). Die Entwicklungsgeschwindigkeit der Auf diese Weise lassen sich nur nahe ge- Betäubung mit Essigäther oder durch Un- MELCHERS berichtet sogar von 5 Eiko- Eier ist von der Temperatur abhängig. C. coc- legene Habitate besiedeln, denn »balloo- terkühlung (Gefrierfach) immobilisieren, kons bei einigen C. salei Weibchen. cineus schlüpfen 20 bis 23 Tage nach der ning«, d. h. das Fliegen am eigenen Faden wenn man ihr Entweichen vermeiden will. Eiablage bei Durchschnittstemperaturen mit Hilfe von Wind, findet bei Cupiennius Leider hält die Wirkung nur kurze Zeit SCHLUPF,BRUTPFLEGE UND AUFZUCHT von 24°C in der Nacht und 28°C am Tag, C. nicht statt. an und eine Fütterung von einigen Hundert DER JUNGSPINNEN getazi brauchen bei ähnlichen Bedingungen BARTH erklärt mit dem DASDB die sehr Spinnen in Drosophilagläschen kann sehr 17 bis 22 Tage. lokale Verbreitung von Cupiennius-Populatio- schnell lästig werden, wenn man alle paar Mit der Zeit wird der Kokon von der Mut- Die untere Grenze lag bei 22°C und die nen in ihren Heimatländern. Damit gehört Minuten die Fruchtfliegen erneut ruhig stel- terspinne immer wieder gelockert und bis obere bei 31°C. diese Gattung, zumindest die drei großen len muss. kurz vor dem Schlüpfen, an die Spinnwarz- C. salei benötigen bis zum Schlupf 25 bis Arten C. salei, C. getazi und C. coccineus,zu Man kann hier entweder auf diese Flie- en geheftet, umhergetragen. Unmittelbar 28 Tage bei konstanten 25°C und 45 Tage den Tierarten mit stabilen und spezialisier- gen ganz verzichten oder auf flugunfähige vor dem Schlupf der Spinnen aus dem Ko- bei konstanten 20°C (MELCHERS 1963). ten Habitaten (BARTH 2001). Mutanten ausweichen. kon beginnt sie Löcher in die Kokonhülle zu Etwa 9 Tage nach dem Schlupf ist der Dot- Je nachdem, wie viele Spinnen man Falls man nur flugfähige Fliegen hat, beißen, damit die Kleinen Spinnen raus kön- tervorrat aufgebraucht und die Kleinen be- großziehen möchte, kann man sie entweder kann man bei der Fütterung, ohne die Flie- nen. ginnen sich zu zerstreuen. Ab jetzt haben sie einzeln in kleinen Kunststoffbehältern (z. B. 16 17 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 gen zu immobilisieren, folgendermaßen ver- Fliegen in ihrem Gläschen einen Besuch Die unterernährten Spinnen erreichen JAGDVERHALTEN fahren (siehe dazu auch Zeichnung 3): abzustatten. somit eine geringere Körpergrösse, was ich 5. Beide Gläschen werden zuletzt wieder auch bei C. getazi, C. coccineus und zwei Ancy- Cupiennius Arten kann man im weitesten 1. Man kippt das Spinnenaufzuchtgläschen verschlossen. lometes-Arten beobachten konnte. Sinn als Lauerjäger bezeichnen. »auf den Kopf«. Die durchschnittliche Lebensdauer von Im Normalfall kommen diese Spinnen 2. Von unten her setzt man das Gläschen Es ist selbstverständlich, dass die Größe der C. salei beträgt laut MELCHERS (1963) für erst nach Einbruch der Dunkelheit aus ihren mit den Drosophila so an, dass die Rän- Aufzuchtbehälter mit den wachsenden Jung- Männchen 480 und für Weibchen über 600 Schlupfwinkeln heraus und warten in ihrer der beider Gläschen sich berühren. spinnen zunehmen sollte. Tage, die Entwicklung der Eier inklusive. Nähe auf vorbeikommendes Futter. (Zeichnung 3a) Dabei sind sie stets mittels eines Sicher- 3. Jetzt verschiebt man die Gläschen so HÄUTUNG UND LEBENSDAUER Ein alterndes Weibchen erkennt man oft heitsfadens an der Unterlage gesichert. gegeneinander, dass zwischen den daran, dass es sein Abdomen seitlich oder Erst wenn ein Beuteobjekt in unmittel- Schaumstoffstopfen und dem jeweiligen MELCHERS gibt für beide Geschlechter von über seinen Carapax hängen lässt. Zwar barer Nähe ist, unternimmt Cupiennius einen Gläschenrand eine kleine Lücke entsteht. C. salei 11 Nymphenstadien (= komplette bringt so ein Weibchen seinen Hinterleib in Fangversuch der in weniger als 0,2 Sekun- Vorsicht an den Seiten. (Zeichnung 3b)! Stadien) an, dazu gehört auch das nach der Normalposition, wenn es gestört wird, doch den ablaufen kann (MELCHERS 1963). 4. Nun lässt man die gewünschte Anzahl 11. Häutung außerhalb des Kokons erreich- nach kurzer Zeit hängt es schon wieder. Dazu reicht es aus, wenn die Tarsen des von Fruchtfliegen ins Gläschen mit te Imaginalstadium. Auch die Fresslust nimmt deutlich ab, bis sie ersten Beinpaares nur leicht das Beutetier der/den Cupiennius-Nymphen krabbeln. Nur bei schlechter Ernährung werden schließlich völlig erlischt. berühren, denn die tarsalen Scopulahaare Ab und zu kann es passieren, dass sich sie schon nach der 9. oder 10. Häutung Altersschwache Cupiennius hängen dann erlauben ein sicheres Festhalten der Beute. eine der Spinnen dazu entschließt den geschlechtsreif (MELCHERS 1963). nur noch mit ihren Tarsalklauen an der Un- (Im Übrigen ermöglichen die auf allen Tar- terlage verankert apathisch herab. In dieser sen sitzenden Scopulahaare auch ein Laufen Stellung sterben sie auch häufig. an glatten Scheiben, wie der Leser es von den Vogelspinnen (Theraphosidae) kennt.) Eine Häutung findet kopfüber hängend statt Anschliessend wird das Beutetier den (Farbtafel Abb. 6). Dazu spinnt eine Cupien- Chelizeren zugeführt, durch einen Giftbiss nius kurz vor der Häutung einen kleinen gelähmt oder getötet und danach mit Spinn- Teppich an der Unterseite eines Zweiges fäden überzogen (MELCHERS 1963). oder des Terrariendeckels, krallt sich dort Das Überspinnen der Beute dient wohl fest und sichert sich noch mit Hilfe eines primär dazu, möglichst wenig von dieser zu Sicherheitsfadens. Dann platzt das Exoske- verlieren, denn die Extremitäten von Ar- lett durch den erhöhten Hämolymphdruck thropoden brechen leicht ab und fallen, falls entlang des Carapaxrandes auf und die nicht irgendwie gesichert, von dem norma- Spinne häutet sich. lerweise erhöhten Sitzplatz von Cupiennius Sie hängt dann, nach erfolgter Häutung, herunter. Auf diese Weise maximieren die nur an dem Sicherheitsfaden und streckt Spinnen ihre Ausbeute. ihre Beine mit einer Art Gymnastik bis das MELCHERS (1967) konnte durch Versu- Exoskelett hart genug ist. che zeigen, dass die Augen beim Beutefang Es ist bei der Haltung von juvenilen offensichtlich keine Rolle spielen und dass Spinnen wichtig, dass sie genug Platz haben angesprungene Beute sogar mit allen vier um sich zum Häuten aufzuhängen und da- Beinpaaren festgehalten wird. Davon, dass nach zu »stretchen«, denn sonst kann es Cupiennius nicht immer nur lauern, sondern a) b) leicht zu Verformungen der Extremitäten sich auch über längere Strecken auf die Beu- kommen. te zubewegen, konnte ich mich selbst über- Zeichnung 3: Arbeitsschritte zum Verfüttern von Flugfähigen Drosophila zeugen: Die Spinnen klettern oft einen dün- 18 19 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Farbtafel DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 nen Stiel, auf dem eine Kunstblüte befestigt zum Opfer gefallen sein (WASSERTHAL, pers. ist, herauf. Mit diesen mit Honigwasser ge- Mitteilung). füllten Kunstblüten wurden Schwärmer (Sphingidae) angelockt, um deren Abwehr- Es zeigt sich also, dass Cupiennius über ein verhalten zu studieren. relativ breites Repertoire an Jagdstrategien Die Schwärmer haben unterschiedliche verfügt und dieses auch in entsprechenden Strategien entwickelt um Spinnenattacken zu Situationen adäquat ausschöpft. entgehen. Einige verweilen nur sehr kurz an Die Beobachtung dieser unterschiedli- einer Blüte (Blütenspringen), andere haben chen Beutefangstrategien können durchaus besonders lange Saugrüssel, mit dem unter sehr reizvoll für den Terrarianer sein, ein anderem der Abstand zur Blüte (und zur genügend großes Terrarium vorausgesetzt. Spinne) deutlich vergrößert wird. Andere Sphingidenarten (z. B. Agrius cingulatus, Neo- Abb. 1: Ancylometes cf. bogotensis cocytius cluentius, beide neotropisch) haben in VORSTELLUNG EINIGER CUPIENNIUS-AR- Foto: Ingo Wendt Kombination mit einem langen Rüssel ein TEN Verhalten, das Pendelschwirrflug genannt wird, entwickelt. Dabei schwirren die Die hier vorgestellten Spezies lassen sich alle Schwärmer mit der in die Blüte eingetauch- schon anhand von Fotos leicht voneinander ten Rüsselspitze um die Blüte. Die mögli- unterscheiden. cherweise dort lauernde Spinne hat grosse Schwierigkeiten, den hin- und herpendeln- Abb. 4: Phoneutria spec. in Abwehrhaltung Foto: André Leetz den Falter »auf's Korn« zu nehmen. Diese CUPIENNIUS SALEI (KEYSERLING, 1877) Farbtafel Abb. 7 und 8

Vorkommen: Südliches Mexiko, Guatemala, Honduras, Hipaniola (BARTH 2001).

Abb. 2: Cupiennius getazi, gelbgraue Farbvariante, Weib- Weibchen chen mit Kokon in einer Bromelie, Tieflandregenwald bei Pu- Körperlänge: bis 45 mm, meist um die 30 - erto Viejo/ Sarapiquí, Costa Rica. Foto: Witold Lapinski 35 mm Färbung und Zeichnung: Grundfarbe ist grau bis graubraun, Femora deutlich hell- dunkel geringelt, die Basalglieder der Cheli- zeren graubraun mit schwarzen Längsstrei- fen. Der Carapax hat ein dunkelgraues breites Cupiennius salei, Nymphe beim Fressen eines Heimchens Foto: Ingo Wendt Längsband, welches durch eine mehrfach unterbrochene schwarze Linie auf beiden Falter haben die grössten Überlebenschan- Seiten begrenzt wird. cen. Hier werden besonders schon alternde Auf dem Opisthosoma findet sich eine indi- Falter erbeutet. (WASSERTHAL 2001). viduell variierende schwarze Zeichnung und Auch Kaulquappen, die sich in Bromelien- ein heller Herzfleck. Manche Spinnen haben Abb. 3: Cupiennius coccineus, Pärchen kurz vor der Kopula- Abb. 5: Cupiennius getazi, Männchen. trichtern befinden, sollen schon Cupiennius auf der hinteren Abdomenhälfte links und tion. Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski 20 21 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Farbtafel Farbtafel DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Abb. 6: Cupiennius sp. kurz nach der Häutung, prämontaner Abb. 7: Cupiennius salei, Weibchen, Ventralansicht. Abb. 12: Cupiennius getazi, Männchen, Ventralansicht. Abb. 13: Cupiennius coccineus, Männchen. Regenwald, Costa Rica. Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski

Abb. 8: Cupiennius salei, Weibchen. Abb. 9: Eine juvenile Cupiennius getazi in ihrem Versteck. Abb. 14: Cupiennius coccineus, Männchen, Ventralansicht. Abb. 15: Cupiennius coccineus, Weibchen, Zeichnungsvari- Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski ante. Foto: Witold Lapinski

Abb. 10: Cupiennius getazi, Weibchen, orangerote Farbvari- Abb. 11: Cupiennius getazi, Weibchen, gelbgraue Farbvari- Abb. 16: Cupiennius coccineus, Weibchen, Ventralansicht. Abb. 17: Cupiennius coccineus, Weibchen. ante. Foto: Witold Lapinski ante, Ventralansicht. Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski Foto: Witold Lapinski 22 23 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Farbtafel DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

rechts jeweils 2 weisse Flecken. Diese kön- nen bei einigen Exemplaren durch ebenso gefärbte v-förmige Querbinden verbunden sein. Zusätzlich können die langen Haare dort einen rötlichen Schimmer haben. Das Sternum und die Coxen sind rot bis schwarzrot, je nach Tier. Die Opisthosom- aunterseite zeigt ein breites, sich zu den Spinnwarzen hin verjüngendes schwarzes Medialband. Die Ventralseite des Opistho- soma ist rötlichbraun.

Männchen Abb. 18: Cupiennius sp. aus Ecuador, Weibchen. Abb. 19: Cupiennius sp. aus Ecuador, Weibchen, Frontalan- Foto: Witold Lapinski sicht. Foto: Witold Lapinski Körperlänge: bis 26 mm Färbung und Zeichnung: Zeichnung ähnlich wie beim Weibchen, nur viel undeutlicher. Die Rottöne und die weißen Abdominal- flecken fehlen. Stattdessen sind die Coxen Cupiennius getazi, Weibchen und das Sternum schwarz. Foto: Ingo Wendt

Eine sehr gute Abhandlung über diese Art der Zeichnung variiert individuell. Dabei ist findet sich bei MELCHERS 1963. die Zeichnung bei gelbgrauen Spinnen schwarz und bei orangeroten Tieren dunkel orangerot. CUPIENNIUS GETAZI SIMON, 1891 Weibchen beider Farbvarianten haben Farbtafel Abb. 2, 5, 9, 10, 11 und 12 das schwarze Sternum und Labium, die schwarzen Coxen sowie Gnathocoxen ge- Abb. 20: Cupiennius sp., Weibchen kurz vor der Eiablage, Abb. 21: Cupiennius sp., juvenile Spinne neben ihrem Ver- Vorkommen: Costa Rica, Panama (PLAT- meinsam. Alle Femora sind ventral immer prämontaner Regenwald, Costa Rica. Foto: Witold Lapinski steck, prämontaner Regenwald, Costa Rica. Foto: Lapinski NICK 2001) hellgrau mit vielen kleinen schwarzen Pünktchen. Weibchen Die Ventralseite des Opisthosomas kann Körperlänge: durchschnittlich 27 mm schlicht hellgrau sein, manche Spinnen ha- Färbung und Zeichnung: Die Weibchen die- ben dort einen breiten schwarzen Längs- ser Art kommen in zwei Farbvarianten vor, streifen oder die Unterseite kann dunkelgrau nämlich die gelbgraue und die orangerote sein mit einem hellgrauen breiten Medial- Farbvariante. Dieses Phänomen tritt auch band, das sich schon auf halber Länge deut- bei Schwestern aus demselben Kokon auf, lich verjüngt. es handelt sich also bei beiden Farbvarianten um ein und dieselbe Spezies. Männchen Die Chelizerengrundglieder haben schwarze Körperlänge: durchschnittlich 21 mm Längsstreifen. Das Zeichnungsmuster ist bei Färbung und Zeichnung: Das Zeichnungs- beiden Farbvarianten ähnlich und sowohl muster ähnelt dem der Weibchen ist jedoch Abb. 22: Cupiennius foliatus, Weibchen, prämontaner Re- Abb. 23: Cupiennius foliatus, Männchen, prämontaner Re- genwald, Costa Rica. Foto: Witold Lapinski genwald, Costa Rica. Foto: Witold Lapinski die Farbintensität als auch die Deutlichkeit orangebraun auf orangenem Untergrund. 24 25 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Die Femora sind schwach geringelt. Die Bei- Die Unterseite des Abdomens hat ein ist schwarz. Schwarze Längsstreifen sind mich über eine Kontaktaufnahme sehr freu- ne sind orangebraun, wobei die Tarsen und breites olivbraunes Medialband, seitlich da- sehr dünn. en. die Metatarsen seitlich orange leuchten (Sco- von ist das Abdomen dunkel gescheckt. Auch die Kenntnis des genauen Fundor- pulahaare). Männchen tes ist hier von Interesse. Auch die Männchen haben hellgraue Fe- Männchen mir unbekannt murunterseiten mit den charakteristischen Körperlänge: durchschnittlich 24 mm schwarzen Pünktchen. Färbung und Zeichnung: Grundfärbung ten- Anmerkung: CUPIENNIUS SP. Die Coxen, die Gnathocoxen, das Labi- diert zu graubraun, das Orangerot der weib- Diese Art erhielt ich im Jahre 1999 von Farbtafel Abb. 20 und 21 um sowie das Sternum sind grau, ebenso die lichen Femora und Coxen fehlt. Eine dunkle Herrn THOMAS VINMANN (Krefeld). Abdomenunterseite, die manchmal einen Querbänderung findet sich auf den Femora Mit der mir bekannten Bestimmungslite- Vorkommen: Costa Rica, Prov. Alajuela Schimmer eines breiten Medialbandes zeigt. dorsal und auf den Tibien ventral. ratur (LACHMUTH et al. 1984, BARTH & COR- Die Körperzeichnung ähnelt jener der DES 1998, BARTH 2001) war es mir bis jetzt Weibchen Weibchen. Auf dem Carapax ist jedoch ein nicht möglich, die vorliegende Cupiennius sp. Körperlänge: 16 - 18 mm CUPIENNIUS COCCINEUS F.O. P ICKARD- breites dunkles Längsband. zu identifizieren. Mein einziges Weibchen Färbung und Zeichnung: Beine sind oliv- CAMBRDIGE, 1901 verstarb leider im Subadultstadium. Vor kur- grau, bei Adulti nur Femora schwach gerin- Farbtafel Abb. 13 bis 17 zem erhielt ich von Herrn INGO WENDT gelt, bei Juvenilen Ringelung deutlicher CUPIENNIUS SP. (Schorndorf), bei dem ich mich an dieser (auch Tibien und Metatarsen). Carapax mit Vorkommen: Costa Rica, Panama (PLAT- Farbtafel Abb. 18 und 19 Stelle bedanken möchte, ein in Alkohol kon- einem sehr breiten olivbraunen Median- NICK 2001) serviertes adultes Weibchen. Leider scheint band, welches beiderseits von je einem hel- Vorkommen: Ecuador dessen Medianseptum leicht missgebildet zu len gelboliven Lateralband flankiert wird. Weibchen sein. Die hintere Hälfte des Carapaxrandes ist Körperlänge: durchschnittlich 33 mm Weibchen Im Internet fand ich ein Foto dieser Art wieder dunkel olivbraun. Färbung und Zeichnung: Grundfärbung ist Körperlänge: 28 mm, in der Natur wahr- mit der Beschriftung Cupiennius salei. Jedoch Sternum und Coxen oliv. olivbraun, die Chelizerengrundglieder wei- scheinlich noch größer bezweifle ich die Korrektheit, da zum einen Das Opisthosoma weist eine charakteri- sen dunkle Längsstreifen auf. Auffallend ist Färbung und Zeichnung: Carapax und Beine die bekannte Verbreitung von eben dieser stische Zeichnung und Färbung auf, die die knallig orangerote Färbung auf der Un- sind graubraun, alle Femora sind, wie bei C. Spezies in Honduras und Hispaniola seine schon bei Juvenilen deutlich zu erkennen ist: terseite des Femur I und II, Femur III ist salei, hell-dunkel geringelt. Am Carapax ver- südliche Grenze hat. Zum anderen weicht Über die gesamte Länge zieht sich dorsal ein weniger intensiv gefärbt und Femur IV zeigt läuft mittig ein breites dunkles Längsband. die Zeichnung und die Färbung des vorlie- dunkles Mittelband, welches in der hinteren kaum noch etwas von der orangroten Kolo- Das Opisthosoma ist graubraunorange genden Tieres von C. salei ab. Auch die Epi- Hälfte durch zwei beigefarbene v-förmige rierung. mit schwach entwickelter Zeichnung. In der gyne, trotz ihrer Verformung, lässt sich als Querbinden unterbrochen wird. Dadurch Auch die Coxen (analog zu den Femora) hinteren Hälfte finden sich 5 v-förmige dun- abweichend von der C. salei-Epigyne erken- ergibt sich in der vorderen Hälfte ein fast sind orangerot gefärbt, jedoch deutlich kle Querstreifen, deren Spitze nach vorn ori- nen. Nach dem Herauspräparieren der Epi- trapez- bis herzförmiges Muster, dessen schwächer. entiert ist. gyne und der Untersuchung des inneren Ecken innen durch fast schwarze Flecken Der Carapax ist fast zeichnungslos, le- Auf seiner Ventralseite zieht sich von Geschlechtsapparates zeigte sich ebenfalls markiert sind. Ein dunkler Herzfleck ist diglich ein paar kurze schwarze Striche, radi- der Epigastralfurche bis zu den Spinnwarz- ein deutlicher Unterschied zu C. salei (und ebenfalls zu sehen. är angeordnet, sind zu erkennen. en ein schmaler werdendes breites schwarz- natürlich zu den anderen Cupiennius-Arten). Die hellen Lateralstreifen des Carapax Das Abdomen ist dunkel gezeichnet. es Medianband. Es bleibt zu hoffen das diese Art von werden auf dem Abdomen fortgesetzt, ver- Manche Weibchen haben in der hinteren Kennzeichnend für diese Spezies ist die irgendjemanden nachgezüchtet wurde oder dunkeln und verbreitern sich jedoch zu den Opisthosomahälfte zwei v-förmige helle auffällige orangerote Färbung der Chelize- das sich ein paar Adulti, vielleicht in beiden Spinnwarzen hin. Querbinden, deren Spitze nach vorn zeigt. rengrundglieder. Geschlechtern, in Alkohol konserviert oder Die Ventralseite ist etwas heller und Diese Binden verbinden zwei gleichfarbige Diese reicht auf der Innenseite vom An- lebend in einer arachnologischen Sammlung dunkel gesprenkelt, in der Mitte verläuft auf Flecken. satz nur bis zur Hälfte und auf der Außen- befinden. der ganzen Länge ein breiter dunkelbrauner seite bis etwa ¾ des Basalgliedes, der Rest Falls dies der Fall sein sollte, würde ich 26 27 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Längsstreifen, der zu den Spinnwarzen hin Nachzuchterfahrungen zu dieser Art verfü- tinei) sehr stark in Körpergrösse, Habitus, Demjenigen, der tiefer in die Thematik schmaler wird. ge. Kurz danach verstarb es. Färbung und Zeichnung, so dass eine siche- dieser faszinierenden Spinnen eintauchen re Bestimmung nur anhand der Kopulati- möchte, seien die Arbeiten von BARTH, hier Männchen onsorgane möglich ist. vor allem sein Buch »Sinne und Verhalten: mir unbekannt CUPIENNIUS FOLIATUS F.O. P ICKARD-CAM- Die Systematik der Gattung Cupiennius Aus dem Leben einer Spinne« und von BRIDGE, 1901 Arten bedarf noch weiterer intensiver Bear- MELCHERS, hier besonders »Zur Biologie Anmerkung: Farbtafel Abb. 22 und 23 beitung, insbesondere bezüglich der kleine- und zum Verhalten von Cupiennius salei Bei dieser Cupiennius-Art handelt es sich ren Arten (CORDES, pers. Mitteilung). (KEYSERLING), einer amerikanischen möglicherweise um eine bisher unbeschrie- Vorkommen: Costa Rica, Panama (PLAT- C. foliatus habe ich im selben Habitat wie Ctenide« empfohlen. bene Spezies. Wie schon bei der oben NICK 2001) die oben behandelte Cupiennius sp. gefunden, Ich hoffe mit meinem Artikel einen gut- erwähnten Cupiennius sp. aus Ecuador gelang so dass auch hier kühlere Haltungsbedin- en Einblick in die Welt dieser wunderschö- mir es mir nicht diese Art mit der vorhande- Weibchen gungen zu empfehlen sind. nen Tiere gegeben zu haben und würde mir nen Bestimmungsliteratur (LACHMUTH et al. Körperlänge: ca.14 mm Beide Arten verbrachten den Tag in Bro- wünschen, dass nicht nur Vogelspinnen die 1984, BARTH & CORDES 1998, BARTH 2001 Färbung und Zeichnung: Grundfarbe ist melien, noch nicht vollständig entrollten Aufmerksamkeit von Terrarianern und Hob- und PICKARD-CAMBRIDGE 1889-1902 und braun, die Femora sind schwach geringelt, Blättern und Ritzen im Holz oder Baumrin- byarachnologen verdienen. 1897-1905) zu identifizieren. Die Epigyne der Rest der Beine ist gesprenkelt. Der Cara- de. Unterschiede für eine artspezifische Be- ähnelt sowohl der von C. valentinei (ehemals pax weist eine Zeichnung ähnlich der oben vorzugung der Versteckplätze waren nicht SUMMARY panamensis) und C. granadensis. Der innere genannten Cupiennius sp. auf, jedoch viel auf den ersten Blick auffällig, so dass eine Geschlechtsapparat zeigt Ähnlichkeiten mit undeutlicher und in brauntönen. genauere Untersuchung diesbezüglich Auf- This article depicts the general biology of C. granadensis und C. foliatus. Am Opisthosoma findet sich ein dunkel- schluss geben wird. Auch die Erforschung wandering of the Cupiennius Des weiteren sind die vorliegenden brauner Herzfleck. Auf halber Länge des der Aktivitätszeiten der beiden Arten wäre SIMON, 1891, their behaviour in captivity Weibchen mit 16 und 18 mm größer als die Hinterleibes befindet sich zu beiden Seiten interessant im Hinblick auf eine mögliche and in their habitat and their care in captivi- genannten drei Arten. Darüber hinaus hat einer gedachten Mittellinie je ein runder zeitliche Isolation, die eine Konkurrenzver- ty. diese Spezies ein ziemlich konstantes und schwarzer Fleck, jeweils gefolgt von drei meidung zur Folge hätte, so wie dies bereits Moreover, it provides a current account of deutliches Färbungs- und Zeichnungsmu- weiteren, deutlich kleineren schwarzen für die sympatrischen C. coccineus und C. geta- the valid Cupiennius-species. Four of them ster. LACHMUTH et al. (1984) erwähnen, dass Punkten. Sie alle werden durch hellbraune, zi bereits bekannt ist (BARTH 2001). (C. salei, C. coccineus, C. getazi and C. foliatus) alle kleineren Cupiennius-Arten, also auch die leicht v-förmige Binden quer miteinander are portrayed in detail. genannten drei Arten, sehr variable und verbunden. EPILOG Also, the author describes two not yet nicht artspezifische Zeichnungsmuster ha- Unterseite hellbraun mit einem dunkel- identified species, which are, probably, not ben. braunen, mittig verlaufenden Längsband. Die Arten der Gattung Cupiennius stellen yet described. These species are Cupiennius Um diese Art einordnen zu können, sind eine sehr interessante Tiergruppe dar, was sp. from Ecuador and Cupiennius sp. from noch weitere Tiere, vor allem auch Männ- Männchen ihr Verhalten, ihr vielfältiges Aussehen und Costa Rica. In this case, more specimens are chen, zu untersuchen. Körperlänge: ca. 12 mm ihre Systematik sowie ihre Physiologie an- necessary either to identify them correctly Da ich diese Spinnen in einem prämon- Färbung und Zeichnung: Ähnlich wie beim geht. or to describe them as a new species. tanen Regenwald in einer Höhe von ca. 960 Weibchen, nur viel undeutlicher, einige der Für die Pflege im Terrarium eignen sich Colour photographs of the discussed m über dem Meeresspiegel fand, wo relativ schwarzen Punkte des weiblichen Abdo- vor allem die vier großen Arten Cupiennius species are presented to facilitate their iden- niedrige Temperaturen zwischen 17 und mens fehlen. Auch das ventrale Längsband salei, C. getazi, C. coccineus und Cupiennius sp. tification and distinction. 24°C herrschen, ist dies bei der Haltung zu am Hinterleib ist viel undeutlicher ausge- aus Ecuador. berücksichtigen. prägt. Die kleineren Cupiennius aus dem kühle- LITERATUR Leider wurde der einzige Kokon, den ren prämontanen Regenwald scheinen in der eines meiner Weibchen herstellte, bald von Anmerkung: Pflege und Zucht etwas empfindlich zu sein BARTH,F.G.(2001): Sinne und Verhalten: diesem aufgefressen, so dass ich über keine Laut LACHMUTH (1984) ähneln sich C. grana- und sollten deshalb von nur erfahreneren aus dem Leben einer Spinne. Springer- densis, C. foliatus und C. panamensis (jetzt valen- Spinnenpflegern gehalten werden. Verlag. 424 pp. 28 29 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Presse & Medien DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

BARTH & SEYFARTH, E.-A. (1979): Cupien- 31.07.2003 tielte ihn wegen unerlaubter Herstellung von nius salei KEYSERLING (Araneae) in the Arzneimitteln in zwölf Fällen. highlands of central Guatemala. Journal Giftiger Kunde – Bannanenspinne Der Richter Thomas Farnbacher sprach of Arachnology 7: 255-263. im Münchener Supermarkt von einem »formellen Verwaltungsunrecht BARTH,F.G.& CORDES,D.(1998): Cupi- and der Grenze zur Ordnungswidrigkeit«. ennius remedius new species (Araneae, SCHWABING – Eine Giftspinne sorgte am Verteidigerin Sylvia Klass hatte auf Frei- Ctenidae), and a key for the genus. Jour- Donnerstag letzter Woche für Aufregung in spruch plädiert, weil Tiergift kein Arzneimit- nal of Arachnology 26 (2): 133-141. einem Supermarkt am Bonner Platz. Beim tel sei. Der Amtsrichter widersprach dieser FOELIX, R.F. (1992): Biologie der Spinnen. Auspacken von Bananen entdeckte die Ver- Auffassung. Nach geltender Rechtsspre- Georg Thieme Verlag. 331 pp. käuferin in einer Bananenkiste eine große chung würden sogar Eigenblut- und Eigenu- LACHMUTH,U.;GRASSHOFF,M.& Spinne. Die erschrockene Frau verschloss rinpräparate als Arzneimittel angesehen. Das BARTH,F.G.(1984): Taxonomische die Kiste wieder und alarmierte sofort die Gericht hielt dem Privatforscher zugute, Revision der Gattung Cupiennius SIMON Feuerwehr. Die Beamten der Feuerwache dass es ihm nicht in erster Linie ums Geld- 1891 (Arachnida: Araneae: Ctenidae). Schwabing fingen mit einem dicken Einsatz- verdienen ging, sondern »die Forschung im Senckenbergiana biologica 65 (3/ 6) : 329- handschuh das Tier ein. Da die Bananen im Vordfergrund stand«. Die Verteidigung will 372. Kühlraum gelagert waren, bewegte sich die Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen. LAPINSKI,W.(2000): Naturbeobachtungen Spinne kaum. Die Feuerwehrmänner trans- Der Angeklagte, der Assistent eines Cupiennius getazi, Männchen in Costa Rica. Arachnologisches Magazin Foto: Ingo Wendt portierten sie daraufhin in einem Behälter Münchener Krebsarztes war, wurde mittler- 8(5/6): 1-9. zum Zoologischen Institut an die Kaulbach- weile entlassen. Gestern kündigte er eine LAPINSKI,W.(2001): Spinneninventur im PLATNICK,N.J.(2001): The World Spider straße. Dort stellte sich heraus, dass es sich Fortsetzung seiner theoretischen Arbeit an. Regenwald von Costa Rica. DeArGe Mit- Catalog, Version 2.0. um eine giftige Bananenspinne handelt. Auf- Er hoffe, dass er »die Ergebnisse auswerten teilungen 6 (10): 4-8. http://research.amnh.org/entomolo- grund der Kältestarre bestand für die und in Patentform bringen darf«. Nach sei- MEINHARDT,M.(2000): Cupiennius salei- gy/spiders/catalog81- Beschäftigten keine Gefahr, teilte die Feuer- nen Angaben sind zwei Patente bereits er- Haltung und Zucht. DeArGe Mitteilungen 87/CTENIDAE.html wehr mit. teilt, elf Anträge laufen noch. 5(5): 4-6. SZELISTOWSKI, W.A. (1985): Unpalatability Dirk W. hatte in seiner Ein-Zimmer- MELCHERS,M.(1963): Zur Biologie und of the poison arrow frog Dendrobates Quelle: »Wochenanzeiger« Wohnung Hunderte Giftspinen und Schlan- zum Verhalten von Cupiennius salei pumilio to the ctenid spider Cupiennius Gefunden von: John Osmani gen, Kröten und Fische gehalten. Im Mai (KEYSERLING), einer amerikanischen coccineus. Biotropica 17(4): 345-346. 2000 hatten Beamte nach einem anonymen Ctenide. Zoologische Jahrbücher für Systema- WASSERTHAL, L.T. (2001): Anpassungen Hinweis die Tiere im Dreck und ohne Si- tik, Bd. 91: 1-90. bei Sphingiden zur Vermeidung von 17.08.2003 cherheitsvorkehrungen vorgefunden. Das MELCHERS,M.(1967): Der Beutefang von Spinnen- und Fledermaus-Attacken. Landratsamt erteilte ihm daraufhin ein Tier- Cupiennius salei KEYSERLING (Ctenidae). Verh. Westd. Entom. Tag 2000: 13-30. Spinnenforscher verurteilt: Geldstrafe haltungsverbot. Er wurde zugleich zu 5400 Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der für Arznei aus Tiergift gegen Krebs Mark Strafe wegen Tierquälerei verurteilt. Tiere 58: 321-346. Adresse des Autors: AP PICKARD-CAMBRIDGE,FO.(1889-1902): Witold Lapinski MÜNCHEN – Wegen Verstoßes gegen das Arachnida - Araneida. In: Biologia Centra- Buchbronnenweg 81 Arzneimitelschutzgesetz ist der Spinnenfor- Quelle: »Berliner Morgenpost« li-Americana, Vol. I 89134 Blaustein scher Dirk W. vom Amtgericht München zu Gefunden von: Hagen von Dreischhoff PICKARD-CAMBRIDGE,FO.(1897-1905): einer Geldstrafe von 750 Euro verurteilt Arachnida: Araneida and Opiliones. In: worden. Der 36-Jährige Pharmazeutisch- Biologia Centrali-Americana, Vol. II. Technische Assistent hatte aus Spinnengift einen Wirkstoff hergestellt und an Krebspa- tienten weitergegeben. Das Gericht verur-

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Leserbriefannahme: Verwandtschaft von Nephila lassen darauf Michaela Biese schließen, dass es sich bei dem extremen Düsterbeck 51 Größendimorphismus zwischen Männchen 45731 Waltrop und Weibchen bei Nephila nicht um winzige ! [email protected] Männchen sondern um riesige Weibchen handelt. Allerdings ist der Größendimor- Die Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung phismus bei den Radnetz bauenden Tetra- der Redaktion oder der DeArGe e. V. wider. gnathidae und Araneidae weitaus komple- Die Redaktion behält sich das Recht auf xer, denn er scheint mehrmals entstanden Kürzungen vor. und auch wieder verlorengegangen zu sein. Häufig wird als Argument gegen Rie- sen-Weibchen bei Nephila angebracht, dass Herzlichen Dank für den tollen und aus- die Männchen nach viel weniger Häutungen führlichen Bericht über Terrarienbepflan- adult sind, als die Weibchen (z. B. VOLL- zung in der letzten DeArGe Mitteilung. RATH & PARKER 1997). Vergleicht man auch Wenn mir etwas gänzlich fehlt, dann ist Tetragnatha sp. hier Nephila mit den nächst verwandten es der berühmte »grüne Daumen« – ich hat- Gattungen, so wird deutlich, dass die te schon öfter Probleme mit Pflanzen im der Zeitschrift »Nature« veröffentlicht, wo Männchen im Mittel der Vorfahren liegen Terrarium oder war schon bei der Auswahl diskutiert wird, ob es sich nun um Zwerg- und die Weibchen einfach mehr Häutungen unsicher. Der Artikel war sehr hilfreich, Männchen oder Riesen-Weibchen handelt. brauchen, so dass sie letztlich größer wer- großes Lob an KERSTIN WANDTKE! Innerhalb der untersuchten 79 Gattun- den als ihre Vorfahren. Nur eine meiner Vogelspinnen wird gen von Radnetzspinnen (Tetraganthidae nicht davon profitieren – sie leidet ebenfalls und Araneidae) (CODDINGTON ET AL 1997), LITERATUR: am Murphy-Syndrom. ;-) wie auch bei Spinnen allgemein, sind die Astrid Hilbert, 25436 Heidgraben, per E- Weibchen größer als die Männchen. Bei nur CODDINGTON, J. A., HORMIGA,G.& Nephilengys sp. Mail 23 Gattungen kann man allerdings so einen Foto: Boris Striffler SCHARFF,N.(1997): Giant females or starken Größenunterschied feststellen, dass dwarf male spiders ? Nature Vol. 385: man diesen als Dimorphismus bezeichnet. 687-688. Leserbrief zum Artikel »Freihaltung Ein Vergleich der nächst verwandten Gat- VOLLRATH,F.& PARKER, G.A. (1992): von Nephila Arten im Zimmer« tungen von CODDINGTON ET AL. zeigt, dass Sexual dimorphism and distorted sex in der Unterfamilie der Nephilinae, bei Ne- ratios in spiders. Nature Vol. 360: 156- Den ansonsten gut recherchierten und an- phila wie auch Nephilengys und Herennia, die 159. sprechend geschriebenen Artikel von MARIO Weibchen deutlich größer sind als es die STAIB zur Freihaltung von Nephila möchte Weibchen bei ihren Vorfahren sind. Die Boris Striffler, Zoologisches Forschungsin- ich um ein paar kurze Anmerkungen zum Männchen der Vorfahren sind dabei gleich stitut & Museum A. Koenig, Bonn, per E- Sexualdimorphismus ergänzen. Wie im Arti- groß oder sogar größer als die Weibchen. So Mail kel erwähnt und den meisten bekannt ist, wie z. B. in der Schwestergruppe, wozu die sind die Männchen von Nephila im Vergleich heimische, häufig an Gartenteichen und in zu den Weibchen deutlich kleiner oder die der Nähe von Gewässern zu findende Gat- Weibchen deutlich (bis zum 6fachen) größer tung Tetragnatha oder die sehr bunt gefärbten als die Männchen. Schon 1997 wurde von tropischen Vertreter der Gattung Leucauge CODDINGTON,HORMIGA & SCHARFF (COD- zählen. Leucauge sp. fressend DINGTON ET AL. 1997) ein Artikel dazu in Diese Beobachtungen in der näheren Foto: Boris Striffler 32 33 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Vereinsnachrichten Vereinsnachrichten DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Neue Mitglieder • Franz Ruthner Arbeitsaufwand verursacht haben, möchte Aus diesem Grund bitte ich nochmals alle A-1220 Wien (Österreich) ich daher nochmals auf folgende Dinge Mitglieder, folgende Dinge zu beachten: • Dirk Bandowski • Marc Schormann dringend hinweisen: 34260 Kaufungen 32657 Lemgo Die Qualität der »DeArGe Mitteilungen« 1. Die Abbuchung der Mitgliedsbeiträge ist • Stefan Borowski • Thomas Serrabona hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich Bestandteil der Geschäftbedingungen 42327 Wuppertal 58644 Iserlohn zu früher deutlich verbessert. Vor allem alte der De.Ar.Ge. e.V.! Davon wird keine • Thorsten Bücker • Marcel Schubert Mitglieder und die Mitglieder der ersten Ausnahme gemacht. Für Auslandsmit- 59077 Hamm 45289 Essen Stunde werden dies bestätigen können. glieder gelten gesonderte Bedingungen. • Philip Christl • Dieter Wacker Die Verbesserung ist allerdings nicht nur Das heißt, wer bei uns Mitglied sein A-4030 Linz (Österreich) 74626 Bretzfeld inhaltlich zu sehen, sondern auch in der Art möchte, muss dulden, dass wir den Jah- • Kevin Eckers • Christian Wahle der Präsentation – während früher nur ab resbeitrag bzw. den gestaffelten Beitrag 52499 Baesweiler 42103 Wuppertal und zu mal ein sehr schlechtes Schwarz- vom jeweiligen Konto abbuchen, und • Frank Fischer • Christopher Wenz weiß-Bild zu sehen war, sind heute farbige zwar ohne dass dafür Kosten für die 88433 Altheim 22844 Norderstedt Abbildungen, nichtfarbige Bilder sowie De.Ar.Ge. e.V. entstehen. • Stefan Hammelsbruch • Naric Zoran Textabschnitte in hervorragender Druck- 2. Wenn eine Abbuchung, aus welchen 45475 Mülheim-Ruhr CH-8302 Kloten (Schweiz) qualität eine Selbstverständlichkeit gewor- Gründen auch immer, nicht ordnungs- • Lennart Hansen den. gemäß erfolgen kann, müssen Rückbu- 22846 Norderstedt Allen neuen Mitgliedern Die Kosten für den Druck der »DeArGe chungskosten nach einem Beschluss • Peter Haunschild ein herzliches Willkommen! Mitteilungen« sind allerdings dementspre- des Vorstandes von dem Mitglied getra- 85053 Ingolstadt chend hoch. Hinzu kommen Portokosten gen werden, das diese Rückbuchung ver- • Philipp Hennebold für den Versand von über 400 Exemplaren ursacht hat! 74626 Dimbach Zugangsdaten sowie Versandmaterial wie Klebeetiketten 3. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr, das • Peter Hirning und Briefumschläge. heißt, eine Mitgliedschaft kann nur 6 72810 Gomaringen Nachfolgend die neuen Zugangsdaten für Die Herstellung der »DeArGe Mittei- Wochen zum jeweiligen Jahresende ge- • Michael Hose den Mitgliederbereich auf unserer Home- lungen« sowie deren Versand kostet unseren kündigt werden. Daraus ergibt sich, dass 29664 Walsrode page www.dearge.de (Groß- und Klein- Verein derzeit ca. 900,- Euro pro Ausgabe. ein Mitglied, das z. B. im Februar 2004 • Oliver Kleppe schreibung beachten): Die jährlichen Druckkosten belaufen sich seine Mitgliedschaft kündigt, verpflichtet 52477 Alsdorf demnach auf etwa 5400,- Euro! Hinzu kom- ist, den vollen Jahresbeitrag für das Jahr • Gysbert Kortekaas Benutzername: asterix men Portokosten und Büromaterial für die 2004 zu bezahlen. NL-2563JM Den Haag (Niederlande) Kennwort: Valerio1980 Unterlagen und Informationen für neue 4. Eine Kündigung ist nur dann wirksam, • Iris Lienhard Mitglieder, Kosten für den übrigen Schrift- wenn sie schriftlich und fristgerecht CH-8117 Fällanden (Schweiz) verkehr, Werbekosten wie Handzettel und beim 1. Vorsitzenden eingereicht worden • Sven Muckli Abbuchung der Mitgliedsbeiträge 2004 anderes Material, Kosten für die Herstellung ist. Ansonsten ist der volle Jahresbeitrag 45289 Essen der Mitgliedsausweise und die Erstellung zu bezahlen. • Elke Naujeck Liebe Mitglieder ! unserer Homepage, Bankgebühren, Kosten 41541 Dormagen für die Bestimmungskurse und noch vieles Am 30.12.2003 werden nun die Mitglieds- • Alexander Niemeyer Ende Dezember 2003 werden die Mitglieds- andere mehr. beiträge für das Jahr 2004 abgebucht. Ich 30167 Hannover beiträge für das Jahr 2004 abgebucht. Da wir All diese Kosten können in Zukunft nur bitte deshalb folgende Dinge dringend zu • Florian Pfeil leider auch im Jahr 2003 wieder eine Reihe von unserem Verein getragen werden, wenn beachten: 57334 Bad Laasphe von ärgerlichen Rückbuchungen hatten, die alle Mitglieder ihren Beitrag rechtzeitig be- • Bernd Römhild einen großen finanziellen Schaden angerich- zahlen und sich bewusst sind, dass dies die 1. Alle Mitglieder müssen dafür Sorge tra- 53840 Troisdorf tet haben (Rückbuchungsgebühren, Mah- Voraussetzung ist, damit wir weiter erfolg- gen, dass eine reibungslose Abbuchung nungskosten etc.) und einen beträchtlichen reich arbeiten können. der Beiträge möglich ist. (Normaler Jah- 34 35 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Vereinsnachrichten Vereinsnachrichten DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

resbeitrag: 25 Euro, Schüler/Studenten empfehle daher unseren Auslandsmitglie- Translation of the main parts 5. If the membership fee is not delivered 13 Euro.) dern aus diesen Ländern die Einreichung for our foreign members: until 15.12.2003 your membership will 2. Änderungen der Bankverbindung sind ihres Beitrages in bar, und zwar in Euro! automatically end by December 2003. mir schriftlich bis spätestens Auslandsmitglieder, die ihren Beitrag Dear club member! 15.12.2003 mitzuteilen. Alle Mitglieder, nicht fristgerecht (bis zum 15.12.2003) ein- Thanks in advance, die bisher keine Bankverbindung ange- reichen oder überweisen, werden automa- In December 2003 the membership fee for John Osmani, cashier ben konnten oder die bereits eine oder tisch vom Verein ausgeschlossen. next year is becomes due. Because of some mehrere Mahnungen bekommen haben, Bei allen übrigen Mitgliedern behält sich complications during the last years, we have müssen dies ebenfalls bis zum oben ge- die De.Ar.Ge. e.V. vor, den Beitrag und die decided to point out the procedure of pay- DeArGe-Rabatt-System nannten Datum tun, falls sich an der entstandenen Mehrkosten notfalls gericht- ment in general and the special conditions für Mitglieder Bankverbindung etwas geändert hat. lich einzuklagen, falls dieser nicht eingezo- of payment concerning our foreign club 3. Alle Schüler und Studenten, die einen gen werden kann und keine fristgerechte members. Es konnte ein weiterer Partner für das ermäßigten Beitrag bezahlen, müssen, Kündigung vorliegt zur Beendigung der Mit- DeArGe-Rabatt-System gewonnen werden: sofern ihr Schüler bzw. Studentenaus- gliedschaft. Payment procedure for foreign club weis nur bis zum Jahr 2003 gültig ist, Ein Anspruch auf die »DeArGe Mitteilun- members: Reiserabatt für DeArGe-Mitglieder eine gültige Bescheinigung für das Jahr gen« entfällt ebenfalls bis zum Nachbezahlen 2004 bis spätestens 15.12.2003 bei mir des Beitrages. 1. The membership fee subscription (25,00 Mitglieder der DeArGe können nach Nach- einreichen, ansonsten werden sie auto- Euro per person) has to reach the Deut- weis ihrer Mitgliedschaft auf Fuerteventura matisch auf den normalen Mitgliedsbei- Liebe Mitglieder, ich denke es ist von kei- sche Arachnologische Gesellschaft e. V. by einen Rabatt beim Buchen der Unterkunft trag hochgestuft. Eine nachträgliche Zu- nem zu viel verlangt, der bei uns Mitglied 15th December 2003 at the latest. und des Mietwagen bekommen. rückstufung ist nicht möglich und kann sein möchte, dafür Sorge zu tragen, dass der 2. Please make sure that you pay any ex- erst wieder für das Jahr 2005, bei Einrei- anfallende Mitgliedsbeitrag ohne Probleme penses caused by your bank transfer. Weiter Informationen unter: chung einer gültigen Bescheinigung, be- abgebucht werden kann bzw. von den Aus- 3. Due to high charges of international http://communities.msn.de/villavolcana rücksichtigt werden. landsmitgliedern eingereicht wird. bank transfers from outside the Europe- 4. Alle Auslandsmitglieder müssen ihren Ich bitte Sie deshalb dringend, die oben an Union, we recommend to send your Hannelores Villa Volcana Beitrag bis spätestens 15.12.2003 bei genannten Dinge zu beachten, damit wir im fee (in Euro) by mail to the cashier of Villaverde-Fuerteventura-Nord, mir in bar einreichen oder auf unser Jahr 2004 nicht wieder so viel Ärger, Kosten the Deutsche Arachnologische Gesellschaft Islas Canarias, Espana Konto überweisen. Unsere internationa- und Mehrarbeit haben und damit wir weiter- e.V.: Tel.: 0034-608-928-380 le Bankverbindung lautet: hin das Geld zur Verfügung haben, um Ih- Fax.: 0034-928-868 nen eine vernünftige Vereinsarbeit zu bieten. John Osmani ! [email protected] Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. Dürerstr. 1 Raiffeisenbank Frechen-Hürth eG Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit 50226 Frechen Weitere Informationen und Partner des IBAN-Nr.: DE 72370623650701493010 und verbleibe mit freundlichen und arach- Germany DeArGeRabatt-System findet Ihr unter: Swift/BIC-Code: GENODED1FHH nologischen Grüßen, http://www.dearge.de/service/rabatt.shtml John Osmani, Kassenwart 4. International bank details: John Osmani Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass eine Überweisung des Beitrages ohne PS.: Nachfolgend eine Übersetzung der Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. anfallende Kosten für die De.Ar.Ge. e.V. ver- wichtigsten Absätze für unsere Mitglieder Raiffeisenbank Frechen-Hürth eG bunden sein muss. aus dem Nicht-Deutschsprachigen-Ausland, IBAN-Nr.: DE 72370623650701493010 Leider sind die Gebühren für eine Aus- die teilweise der Deutschen Sprache nicht so Swift/BIC-Code: GENODED1FHH landsüberweisung aus dem Nicht-Euro- mächtig sind: Raum meist recht hoch (z. B. aus Dänemark The currency has to be Euro. kostet die Überweisung ca. 20 Euro!!!) Ich 36 37 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 zum Schmunzeln Termine DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

»Herr Ober, in meiner Suppe schwimmt eine 106. Internationale Insektentausch- Wo: Hessenhallen, Rodheimerstr. / August Fliege!« – »Nicht mehr lange«, antwortet der börse Frankfurt am Main Balzer Weg, 35398 Gießen. Ober, »sehen Sie die Spinne am Tellerrand?« Info: H. J. Rolinski, ℡ 06483-7528, Fax: Wann: Samstag und Sonntag 06483-2112, www.rolinski.de 01./02.11.2002 Einlass für Besucher am Samstag von 13:00 9. Internationale Reptilienbörse Köln Kleinanzeigen & Kontakte - 18:00 Uhr, für Aussteller ab 10:00 Uhr. Am Sonntag für Besucher von 9:00 - 16:00 Wann: Samstag 14.12.2003 Zeichenerklärung: Uhr, für Aussteller ab 8:30 Uhr Einlass für Besucher von 11:00 - 17:00 Uhr, Wo: Großen Saal des Bürgerhauses (Titus- für Aussteller ab 8:00 Uhr. Erste Zahl: Anzahl der Männchen Suche Forum), Frankfurt am Main Wo: im »Tanzbrunnen« auf dem Gelände z. B.: 1,0 = 1 Männchen Info: Einar Klein, ℡ 0641-81169, der Messe Köln. Zweite Zahl: Anzahl der Weibchen Pärchen von: Psalmopoeus pulcher & Ceratogyrus ! [email protected] Info: ℡ 0175-6859736, Fax: 02841-29104, z. B.: 0,3 = 3 Weibchen darlingi möglichst im Alter von 1-2 Jahren. www.apollo-frankfurt.de/Tauboerse/Taubo- ! [email protected], Dritte Zahl: Anzahl der Tiere unbekann- Haltungs- und Zuchtberichte von: Psalmopoe- ers.html www.reptilienboersen.de ten Geschlechts us irminia, P. pulcher, Nhandu coloratovillosus, z. B.: 0,0,6 = 6 Tiere bei de- Lasiodora parahybana, Pterinochilus murinus. 12. Spinnen- und Terrarienbörse Reptilienbörse Frankfurt-Titusforum nen das Geschlecht noch Jan de Vries, ! [email protected] bestimmt werden konnte Im Anschluss an die Börse wird der Dipl. Wann: Samstag 20.12.2003 (oft Spiderlinge) Suche 1,0 rote(orangene) Falltürspinne (wird Biologe BORIS STRIFFLER (Museum Einlass für Besucher von 9:30 - 15:30 Uhr, im Handel als Stasimopus robertsi angeboten). Alexander König, Bonn) einen Dia-Vortrag für Aussteller von 6:00 - 9:30 Uhr. RH: Reifhäutung = Erreichen der Ge- Michaela Biese, ! [email protected] über die Gattung Poecilotheria halten. Wo: Nordwestzentrum, Titusforum, Walter- schlechtsreife Wann: Samstag 08.11.2003 Möller-Platz 2, 60439 Frankfurt Nordwest- NZ: Nachzucht Suche tote Tiere und Häute aller Altersstadi- Einlass für Besucher von 10:00 - 14:00 Uhr. stadt. WF: Wildfang en (auch Eier und Larven) der Gattungen Wo: in der Sängerhalle, Untere Str. 44 a, Info: H. J. Rolinski, ℡ 06483-7528, Fax: KL: Körperlänge Avicularia, Tapinauchenius, Psalmopoeus und 76187 Karlsruhe, Stadtteil Knielingen. 06483-2112, www.rolinski.de Syn.: Synonym Ephebopus. Info: Klaus Baumgärtner, ℡ 07255-726550, Marcus Löffler, ! MarcusLoeffler@t- Fax: 07255-726551, Spinnen und Insekten Börse NL online.de ! [email protected] www.spinnenboerse-karlsruhe.de Wann: Samstag 21.12.2003 Einlass für Besucher von 12:00 - 16:00 Uhr, Biete Insekten- und Terrarienbörse Berlin für Aussteller ab 10:00 Uhr. Wo: MFC H2O, Groenendaal 1B, 3481CT, Megaphobema robustum NZ 08/03, Avicularia Sonstiges Wann: Sonntag 23.11.2003 Harmelen minatrix NZ 07/03, Avicularia purpurea NZ Wo: Fontane-Haus, Märkisches Viertel ℡ 07/03, Psalmopoeus pulcher NZ 07/03. Info: J. van het Meer, 0527-204495/06- Suche Video- und Radiomitschnitte von Wilhelmruher Damm Berlin 22103933, Fax 0842-117580, Thomas Fritsche, ℡ 07133-14419 Spinnenkollegen (Talkshow-Auftritte, Auf- ! [email protected], www.ter.nl/terevents klärungs-Beiträge, Reportagen) sowie Zei- Reptilienbörse Gießen 2,0 Lasiodora difficilis (RH 24.06.03 sowie tungsmeldungen (Lokale Vorfälle i. S. Spin- zusätzlich von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr 25.06.03), 0,1 Aphonopelma seemanni. nen). Wann: Samstag 30.11.2003 Bijeenkomst Vogelspinnen Vereniging Thomas Kindervater, ℡ 05741-809331 Tausch/Zahlung nach Vereinbarung. Einlass für Besucher von 9:30 - 15:30 Uhr, Nederland (VVN) (ab 18.00 Uhr ), Brigitte Hayen, Meldenweg 33, 28357 für Aussteller von 6:00 - 9:30 Uhr. Info: VVN TEL.0320-233125 ! [email protected] Bremen, Fax.: 0421-275153 38 39 DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003 Stammtische Stammtische DeArGe Mitteilungen 8(6), 2003

Vogelspinnenstammtisch Kassel Vogelspinnen IG Franken Vogelspinnen Stammtisch OWL Vogelspinnen-Stammtisch Bad Orb

Wann: jeden ersten Samstag im Monat Wann: jeden zweiten Samstag im Monat Wann: jeden ersten Samstag im Monat Wann: jeden ersten Donnerstag im Monat ab 20:00 Uhr ab 19:00 Uhr ab 19:00 Uhr ab 20:00 Uhr Wo: im »Limerick«, Wilhelmshöher Allee Wo: »Griechisches Speiselokal Hasenbuck«, Wo: im »Kegelcenter«, Triften 88, 32791 Wo: Gaststätte Alte Posthalterei (in der 116 (Haltestelle Kirchweg). Gugelstrasse 93, 90459 Nürnberg; Lage Fußgängerzone), am Marktplatz 12, 63619 Kontakt: Jeweils im hinteren Bereich der Gaststätte Kontakte: Bad Orb Balint Földesi sind Tische für die VSIG Franken reserviert. Stephen Keeling Kontakt: ℡ 0561-7014961 Kontakt: ℡ 05232-702879 Stefan Lück ! [email protected] Michael Breitschwerdt ! [email protected] ℡ 06052-919843 ℡ 0911-4187678 Marc Schormann ! [email protected] Vogelspinnen-Stammtisch ! [email protected] ℡ 05261-288650 Dortmund Dietmar Baumgarte ! [email protected] Vogelspinnenstammtisch Ruhr ℡ 0911-8156100 Info: www.vogelspinnen-stammtisch-owl.de Wann: jeden letzten Samstag im Monat ! [email protected] Wann: jeden zweiten Samstag im Monat ab 18:00 Uhr Info: www.vsig-franken.de BerlinSpinnen – Vogel-Spinnen AG ab 18:00 Uhr Wo: Wilhelm Busch Stuben, Chemnitzerstr. Berlin-Brandenburg Wo: Stammhaus Fiege, Bongardstr. 23, 65 (Ecke Saarlandstr.) in 44139 Dortmund, Vogelspinnenstammtisch 44787 Bochum im kleinen Saal. Waltershausen Wann: jeden 2. Samstag im Monat Kontakte: Bitte vorher kontaktieren! ab 15:00 Uhr Thomas Riewe Kontakt: Wann: jeden letzten Sonntag im Monat Wo: im Paulaner’s, Alt-Moabit 98, 10559 ℡ 0178-6696662 Kerstin Wandtke ab 18:00 Uhr Berlin-Tiergarten ! [email protected] ℡ 0231-2069424 oder 0173-8943105 Wo: in der Clara-Zetkin-Str. 46, 99880 Wal- Kontakt: Thorsten Richter ! [email protected] tershausen Martin Schmidt ℡ 0173-5200533 Bitte vorher kontaktieren! ℡ 030-70175633 ! [email protected] Vogelspinnen-Treff Darmstadt Kontakt: ! [email protected] Info: www.vogelspinnenstammtisch-ruhr.de Stephan Martini Info: www.berlinspinnen.de Wann: jeden 2. Samstag im Monat ℡ 03622-401690 Spinnen- und Reptilienfreunde ab 19:00 Uhr ! [email protected] Vogelspinnen IG Hannover Landsberg am Lech Wo: in Arheilgen in der Gaststätte »Arheil- ger Mühlchen« Vogelspinnen IG Stuttgart Wann: jeden ersten Sonntag im Monat Wann: jeden zweiten Freitag im Monat Eingeladen sind alle Vogelspinnenhalter, - ab 16:00 Uhr ab 19:30 Uhr züchter und die, die es noch werden möch- Wann: jeden 4. Freitag im Monat Wo: in der VFL-Sportgaststätte »Sportanla- Wo: Gasthaus »zur Linde«, Lindenstraße, ten. ab 20:00 Uhr ge«, Am Moritzwinkel 12 in Hannover-Her- 86947 Schwabhausen (bei Landsberg) Kontakt: Wo: SKV-Heim Eglosheim, Tammerstraße renhausen Kontakt: Jochen 30, 71634 Ludwigsburg, Stadteil Eglosheim Kontakt: Andreas Roglmeier ℡ 06151-377426 Kontakt: Marc Voßkämper ℡ 08191-657076 ! [email protected] Michael Lang ℡ 0511-2151311 ! [email protected] Claus Döringer ℡ 07146-891529 ! [email protected] Info: www.terra-landsberg.de.vu ℡ 06209-79127 ! [email protected] Info: ! [email protected] Info: www.vogelspinnen-ig.de www.vogelspinnen-stammtisch-hannover.de Info: www.vogelspinnen-treff.de

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