Paralympics Zeitung
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MONTAG, 19. MÄRZ 2018 Paralympics Zeitung In Kooperation mit der HEAVY METAL Deutsche Frauen rocken SOMBREROS IM SCHNEE Die Exoten der Spiele ANZEIGE INHALT 4|AUFEINEN BLICK Skurril, sportlich, schön: Die besten Momente der Spiele Der Heraus- 6|KOPF AN KOPF Beim Ski alpin waren forderung die deutschen Frauen ganz vorne 7|VERTRAUEN IST BESSER Biathletin Clara Klug und gewachsen. ihr Guide sind ein starkesTeam 8|KOREAS UMDENKEN Wie das Land mit Menschen mit Behinderung umgeht 9|BESONDERE NÄHE Wolfgang Schäuble über Athleten im Behindertensport 10 |EINE DER JUNGS Lena Schröder spielt als einzige Frau Para Eishockey 12 |ICE IN THE SUNSHINE Top-Thema der Spiele? Natürlich das Wetter! 13 |FANLIEBLING Wie Snowboarden zum Publikumshit wurde 14 |ASIATISCHES TRIPLE Jetzt rufen Tokio und Peking zu den kommenden Spielen Nah am Wasser. Nachdem Biathlet Martin Fleig über 15 km die Goldmedaille geholt hatte, brach er in Freudentränen aus. Woitas/dpa Jan Mit dem Nationalen Förderer Foto: der Deutschen Paralympischen Impressum Herausgeber: Stephan-Andreas Projektleitung: Tanja Peuker Mannschaft. Casdorff, Lorenz Maroldt Projektmitarbeit: Ulrike Gersten, Chefredaktion: Ronja Ringelstein Tong-Jin Smith Redaktion: Benjamin Apitius Projektberatung:Annette Kögel Reporter: Joanna Bartlett, Salome Social Media Team: Maxie Berblinger, Benjamin Brown, Borchert, Ann-Kathrin Hipp (Ltg.), Sooyeon Jo, Sun Kim, Marie Menke, David Hock, Amrei Zieriacks; Jana Rudolf, George Simonds, Lea Die Paralympics Zeitung ist ein Stratmann, Jisu Yon Fotoredaktion: Thilo Rückeis Gemeinschaftsprojekt vom Artdirektion: Julia Schneider, Tagesspiegel und der Deutschen Sabine Wilms Gesetzlichen Unfallversicherung. Layout: Barbara Paschmann Titel: Die fünffache Medaillen- Herstellung: Marco Schiffner Gewinnerin Andrea Rothfuss. Anzeigen: Nadja Holzmaier Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa Tagesspiegel PARALYMPICS ZEITUNG |3 EDITORIAL Guillot/AFP Woitas/dpa promo Francois Jan Foto: Foto: Foto: Medien sind die Botschafter Herausforderungen und Erfolge Gib niemals auf Seit den ersten Spielen 1960 sind die Paralym- Pyeongchang war eine riesige Herausforde- Die Geschichte meiner Flucht von Syrien nach pics zum weltweit wichtigsten Sportereignis ge- rung. Zumal wegen des wechselnden Klimas, Berlin ist bekannt: Wie der Motor versagt hat worden, das soziale Inklusion vorantreibt. Die- aber auch weil dieser Teil des asiatischen und meine Schwester Sara, zwei Männer und ser Erfolg beruht nicht nur auf einer wachsen- Raums Winterspiele bisher nicht kannte. Kri- ich aus dem Boot gestiegen sind, um es durch den globalen Beteiligung oder auf immer bes- tisch ist zu sehen, dass Prinzipien von Umwelt- die Wellen zu steuern, bis wir sicher auf Les- seren sportlichen Leistungen, sondern ist auch schutz und Nachhaltigkeit verletzt wurden. bos ankamen. Später wurde ich zu Olympia auf eine zunehmende Medienberichterstattung Das deutsche Team war wieder eine wunder- nach Rio eingeladen –eine unglaubliche Erfah- zu den einzelnen Spielen zurückzuführen. bare Mischung von Weltklasseathleten und rung, die ich nie vergessen werde. Jeder, der Para-Sport erlebt hat, weiß, wie Nachwuchstalenten. Und das Schönste: Wir ha- Für einen Athleten ist immer das Ziel, zu gewin- sehr die Auftritte von Para-Athleten die Wahr- ben die Friedensbotschaften der Olympischen nen. Sei es eine Medaille oder Ehre, oder eine nehmung von Menschen mit Behinderung ver- Spiele fortgesetzt. Die Konfrontation zwischen persönliche Herausforderung zu überwinden. ändern können. Studien, die nach London 2012 Nord- und Südkorea ist praktisch stehengeblie- In meinem Fall bedeutet es, dass ich immer durchgeführt wurden, belegen, dass jeder ben. Sport hat einen kleinen Beitrag zum Welt- besser schwimmen möchte. Ich habe einen Dritte seine Einstellung gegenüber Behinderun- frieden geliefert. Noch nie fanden bei Winter- Traum und ich werde dafür hart kämpfen. In gen aufgrund der Paralympics verändert hat. spielen so viele Nationen zusammen. Dass die Bezug auf mein Leben denke ich immer: „Ich Eine breite Medienberichterstattung hat dabei „Paralympics Zeitung“ wieder dabei war, ist werde niemals aufgeben.“ für diesen Erfolg eine entscheidendeRolle ge- nicht nur schöne Tradition, es würde etwas feh- Die olympische Philosophie besagt, jeden Men- spielt. Indem der Fokus auf den Fähigkeiten von len, wenn es nicht so wäre. Sie trägt ja seit je- schen zu respektieren, ungeachtet seiner Para-Athleten liegt, statt auf den wahrgenom- her zum Austausch der Kulturen bei. Rasse, Nationalität, Religion und seines Ge- menen Einschränkungen, können die Medien zu schlechts. Um andere Menschen zu verstehen, einer inklusiven Gesellschaft beitragen. FRIEDHELM JULIUS BEUCHER, sollten wir ihnen zuhören. Und so lautete mein Für Pyeongchang 2018 waren mehr als 800 Me- Präsident des Deutschen Rat an Athleten, die zum ersten Mal bei den Pa- dien aus 32 Ländern akkreditiert, ein Rekord Behindertensportverbandes ralympics angetreten sind: Versucht, dieses be- für Paralympische Winterspiele. sondere Gefühl der paralympischen Bewegung Die Arbeit der Medien in der Welt, die über die für euer ganzes Leben zu behalten. Gebt nie- Mehr Artikel und Videos unter: Paralympischen Spiele berichten, unterstützt tagesspiegel.de/paralympics mals auf und bleibt euch selbst treu. Wenn ihr dabei die Bemühungen des Internationalen Pa- und dguv.de/pz Probleme habt, sucht nach Lösungen. Es gibt ralympischen Komitees, ihren Traum einer in- immer eine Lösung, auch wenn sie manchmal klusiveren Gesellschaft für Menschen mit Be- Unser Social Media Team riskant erscheint. Ihr seid nicht allein. Seht hinderungen durch Para-Sport wahrzumachen. berichtete live aus Pyeongchang. euch nach Menschen um, die euch helfen kön- Folgen Sie uns auf: nen. Jeder braucht einmal Hilfe, auch ich. facebook.com/ParalympicsZeitung ANDREW PARSONS, twitter.com/parazeitung Präsident des Internationalen Paralympi- instagram.com/ParalympicsZeitung YUSRA MARDINI schen Komitees snapchat.com/add/parazeitung Sonderbotschafterin des UN Flüchtlingshilfs- werks und Olympiateilnehmerin in Rio 2016 Jal–isseoyo, Korea! Wir verabschieden uns aus einem Pyeongchang, das sich von vielen Facetten gezeigt hat. Für die zehn Jungjournalisten aus drei Nationen und das Social Media Team startete die Arbeit bei eisigen Temperatu- ren und Schnee, um eine Woche später bei 20 Grad in T-Shirts und mit reichlich Sonnencreme auf den Pressetribünen die Wettkämpfe zu verfolgen. Die gut besuchten Spiele mit überschwänglich feiernden koreanischen Fans standen im Gegensatz zu den Eindrücken an der nordkoreanischen Grenze. Bei einer Tour zur Demilitarisierten Zone konnte die Gruppe einen Blick in das Land werfen, das hier nah ist und doch so fern zu sein scheint. So kamen politische Themen –die im Sport eigentlich nichts zu suchen haben –doch immer wieder auf. Für die Nachwuchskräfte, die zu den Botschaftern von Vielfalt und In- klusion wurden, und ihr begleitendes Team waren es spannende und unvergessliche Spiele. Ronja Ringelstein Rückeis Thilo Foto: 4|Tagesspiegel PARALYMPICS ZEITUNG Tage der Einheit Bei den Winterspielen in Pyeongchang werben die Gastgeber für ein vereintes Land. Die begeisterten Zuschauer und die starken Athleten machen die zweiten Paralympics in Südkorea zu einem großen Erfolg Bruty/AFP Simon Foto: Para-llel. Beim Ski Alpin räumten die Italiener Giacomo Bertagnolli (links) und sein Guide Fabrizio Casal voll ab. Mit seiner Sehbehinderung gewann der 19-Jährige zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Hipp Ann-Kathrin Foto: Folklore und Frieden. Auf den Fanfesten zeigten sich die Südkoreaner von ihrer traditionellen Seite, in den Stadien warben sie mit ihren Fähnchen für ein vereintes Korea. Lovelock/AFP Thomas Foto: Kanada nicht sein! Das hatte sich das Eishockey-Team von Südkorea anders vorgestellt, gegen Rückeis den Weltmeister war Thilo im Halbfinale Schluss. Foto: Für die dritte Medaille reichte es dennoch. La Grande Dame. Mit sechs Medaillen war Andrea Eskau Jones/AFP die erfolgreichste Ed deutsche Athletin. Foto: Tagesspiegel PARALYMPICS ZEITUNG |5 Sonne, Mond, Medaillen. Bibian Mentel (Niederlande) wollte sie nach ihrem Alles ist möglich doppelten Snowboard-Gold alle küssen. 30 Sekunden vor Schluss führte Kanada im Para- Eishockeyfinale mit 1:0 gegen die USA. Es sollte die letzte Medaillenentscheidung der diesjährigen Paralympics sein. Das Endspiel war aufgeladen worden mit der Gold-Sehnsucht der stolzen Eishockey-Nation Kanada, die von den männlichen und weiblichen Olympia-Kollegen vor ein paar Wochen nicht erfüllt werden konnte. Die Sekunden verstrichen, die Herzen klopften. Der Titelverteidiger aus den USA gab nicht auf, erzielte den Auslgeich und traf in der Verlängerung sogar auch zum Sieg. Schläger segelten durch die Luft, Helme kugelten über das Eis. Auf ihren Schlitten fielen sich die US-Spieler in die Arme, im Hintergrund die ent- täuschten Kanadier. Es war der Schlusspunkt ereig- nisreicher Winterspiele, die eine tolle Werbung für den Behindertensport darstellten. Auch die deutsche Mannschaft sorgte in den vergangenen Tagen für einige Höhepunkte. Da war Dreifaches Glück. Die deutschen der spannende Zweikampf in der Alpin-Mannschaft Skifahrerinnen Anna Schaffelhuber, Anna-Lena Forster und Momoka Muraoka zwischen der jungen Anna-Lena Forster und ihrem aus Japan bei der Siegerehrung. einstigen Idol Anna Schaffelhuber, der unzähmbare Erfolgshunger von Fahnenträgerin Andrea Eskau, der mit insgesamt sechs Medaillen erfolgreichsten Deutschen, oder der Goldlauf von Biathlet Martin Fleig, der die erste deutsche Einzelmedaille