Gimbweiler – auf dem Weg zum Bioenergiedorf

Dr. Alexander Reis Projektmanager Bioenergiesysteme

Hochschule / Umwelt-Campus Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)

Internet: http://www.stoffstrom.org

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) gefördert durch: den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER): Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete

im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwicklung“ (PAUL)

Hochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)

Internet: http://www.stoffstrom.org Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Inhalt

. Einleitung . Warum nachhaltig, effizient und erneuerbar? . Lösungsansatz Energiedorf . Technik Nahwärme . Wärmestudie Gimbweiler . Aktuelle Variante . Wärmepreise . Brennstoffverbrauch . Brennstoffe im Vergleich (Preissteigerung) . Beispiele aus der Praxis . Mögliche Umsetzung . Ausblick und Fazit

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Einführung Warum nachhaltig, effizient und erneuerbar?

Klimaschutz | Umweltschutz | Bewahrung der Lebensräume

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Einführung Warum nachhaltig, effizient und erneuerbar?

Kälte (Südosten der USA, Trockenheit Januar 2014) (Kalifornien, Februar 2014)

KERNAUSSAGE Weltklimarat: © AFP/Joshua LOTT © CC/wanderbored (Nov. 2014)

Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig und es © AFP/Joshua LOTT

ist äußerst wahrscheinlich,© AFP dass der menschliche Einfluss die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war. Stürme (Philippinen Extremregen November 2013) (Südengland, Januar 2014) © Reuters

© DPA/Arrizabalaga

© DPA/Arrizabalaga © Reuters

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Einführung 2015 bricht den Hitzerekord

Die zehn wärmsten Jahre sind laut WMO alle seit dem Jahr 1998 aufgetreten, acht davon seit dem Jahr 2005.

Quelle: Tagesschau, Dezember 2015, Tim Staeger ARD-Wetterredaktion

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 6 Einführung Weltbank Report: Klimawandel verstärkt Armut (2015)

Arme sind vom Klimawandel besonders stark betroffen . Naturkatastrophen . Arme verlieren mehr als Reiche, z. B. dreimal soviel bei Hurrikane Mitch im Jahre 1998 . Landwirtschaft . Ist ein Schlüsselfaktor um Armut zu bekämpfen . Ernteertragsverluste in Höhe von 5% im Jahr 2030 und 30% im Jahr 2080 könnten erreicht werden und führen zu hohen Lebensmittelpreisen . Gesundheit . Steigt die Erderwärmung um 2-3 °C, erhöht sich bis zum Jahre 2030 das Risiko für Malaria um 5% und für Durchfall um 10%

Quelle: http://www.worldbank.org/en/ne . Im Jahre 2030 könnten mehr als 100 Millionen Menschen in ws/feature/2015/11/08/rapid- climate-informed-development- Armut leben needed-to-keep-climate- change-from-pushing-more- than-100-million-people-into- poverty-by-2030

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 7 Einführung WBGU: Sicherheitsrisiko Klimawandel (2007)

Quelle: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Welt im Wandel - Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin 2007.

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 8 Greenpeace-Report: 100 Prozent Erneuerbare Einführung Energien bis 2050 sind machbar

. Ergebnis: Die globale Energieversorgung bis 2050 zu 100% auf erneuerbare Energien umzustellen, ist technisch möglich und finanziell attraktiv und kann Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen . Kostenneutrale Umbau des weltweiten Energiesystems kann zudem weltweit 20 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze schaffen,

. Forderung u.a.: Einstellung der Subvention fossiler Energien weltweit von über 550 Milliarden $ pro Jahr

. "Es erfordert nur den politischen Willen, diese Veränderungen in Gang zu bringen"

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 9 Einführung Fossile Stromerzeugung hoch subventioniert

Staatlichen Förderungen von Atom & Kohle erfolgen teils aus dem öffentlichen Haushalt, teils über Regelungen, die den Strompreis erhöhen (wie z. B. beim Emissionshandel)

Die EEG-Förderung für Erneuerbare Energien erfolgt transparent (Ausweisung im Strompreis)

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Einführung Dezentrale Energieversorgung - Energiedörfer

Dezentrale Strukturen schaffen Versorgungssicherheit, Preisstabilität und Arbeitsplätze vor Ort

Quelle: http://de.academic.ru/pictures/de wiki/118/virt_kraftwerk.jpg

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Chancen Chance Bioenergiedörfer - was tut sich

Offiziell über 170 BEDs in Deutschland, aber weit mehr Gemeinden sind bereits auf dem Weg

. Im Rahmen der Erstellung des Leitfadens wurden über 20 Bioenergiedörfer bereist . Statements aus der Praxis: • Finanzielle Ersparnis für Bürger ausschlaggebend (10 - 40 %) • Vertrauensbasis sehr wichtig • Besichtigung/Austausch mit erfolgreichen Projekten

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Chancen Entwicklung von (Bio)Energiedörfern

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Chancen Stoffstrommanagement u. regionale Wertschöpfung

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ausgangslage Kleines Dorf – Heute und Morgen

Heute Strukturprobleme* Morgen Chancenvielfalt

500 Einwohner, 300 Häuser: 500 Einwohner, 300 Häuser:

Heizkosten: 540.000 € . Photovoltaik, Solarthermie Stromkosten: 240.000 € . Windstrom und Windgas . Bioenergie, Wärmepumpen ------. Gebäudeeffizienz Verlust: ca. 780.000 € . …. ------Regionale Wertschöpfung . Keine regionale Wertschöpfung, . Keine Entwicklungsperspektive, . Versorgungssicherheit, . Keine Innovation, . Preisstabilität

* Stand 1. Jahreshälfte 2015 . Kein Klimaschutz, . Bürgerteilhabe Annahmen pro Haushalt: . Keine Ressourcensicherheit etc. . Alternative Nahversorgung, etc. • Wärmebedarf ca. 30.000 kWh • Ölpreis ca. 60 Ct/Liter • Strombedarf ca. 3.000 kWh • Strompreis ca. 26,6 Ct/kWh

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Wirtschaftliche Auswirkungen des Anlagenbestandes Ausgangslage im Ist-Zustand im Landkreis Birkenfeld

Aktuell müssen erhebliche finanzielle Mittel für fossile Energieträger aufgewendet werden!

Strom: Verkehr: ca. 50 Mio. € ca. 87 Mio. €

Wärme: ca. 83 Mio. €

Bilanziell ergibt sich ein Geldmittelabfluss von insgesamt ca. 220 Mio. € (Stand 2013)

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! ©2013 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ausgangslage Bioenergiedorfentwicklung in der Gimbweiler

Bisherige Projekte: Energetische Sanierung des Fußballclubheims, Installierung LED-Leuchten, Neubau Mehrgenerationenhaus, PV- Freifläche, Windkrafträder (2004 – laufend)

Teilnahme am (Bio)Energiedorf-Coaching (2013/2014)

Machbarkeitsstudie im Rahmen einer Bioenergiedorfentwicklung  Planung einer regenerativen Energieversorgung (Nahwärme) (2015/2016)

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Technik Technik - Wärmeverteilung

. Wärme wird in Heizzentrale erzeugt und durch ein Rohrleitungsnetz an die Verbraucher verteilt

. Indirekte Auslegung: hydraulisch getrennte Systeme

. Rohrleitungsnetz: Wärmeverteilung an Hausübergabestation

. Hausübergabe-Stationen: Wärmeübertragung vom Rohrnetz zum Ratgeber zur Planung und Errichtung von Nahwärmenetzen, 2006 Hauswärmenetz (Verbraucher)

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2013 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Technik Nahwärme – Hauptleitungen Kunststoffmantelrohr

Stahlrohr PU-Schaum PE-Mantelrohr

Vorlauf (80 – 90 °C)

Rücklauf (40 – 60 °C)

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Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2013 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Technik Nahwärme – Hausübergabestation

Quelle: Energiegenossenschaft Fürth eG

Quelle: Vissmann

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 21 Technik Nahwärme - Heizentralen

Quelle: Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe

Quelle: Solar Complex AG

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 22 Ergebnisse Anschlussbereitschaft im Bereich der Trasse

Großes Interesse unter den Befragten (85%) 35 Haushalte wurden nicht befragt

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Aktueller Trassenverlauf

Anschluss zur Heizzentrale ca.125 m

Trassenlänge (Hauptleitung): ca. 1850 m

Anschlussleitungen (quotenabhängig): 10 m/Haus

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Anschlussbereitschaft im Bereich der Trasse

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Übersicht Variante Hackschnitzel

Hackschnitzel

80% 80% + AG 60% 60% + AG

Anzahl der Anschlussnehmer 80 60 Endenergiebedar [kWh/a] 2.229.693 1.672.270 Rohrnetzkennzahl [kWh/a*m] 634 514 Leistung Rohrnetz [kW] 978 734 Investition [€] * 1.403.398 1.207.776 Höhe Anschlussgebühr [€] keine 400.000 keine 300.000 Förderung [€] 481.814 407.685 Kapitalkosten [€] 43.854 24.919 37.162 23.290 Verbrauchskosten [€] 85.569 64.177 Brutto Wärmebereitstellungskosten [€] 203.155 180.396 163.409 146.737 Brutto Wärmepreis [€] 0,1211 0,1075 0,1299 0,1166

. Rohrnetzkennzahl > 500 KWh/m*a  Wärmenetze förderfähig nach KfW . Mit reduzierter Anschlussquote Steigende Wärmebereitstellungskosten . Mit Anschlussgebühr (AG) von 5.000 €  Sinkende Kosten

* Ohne Grundstückserwerb

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 26 Ergebnisse Übersicht Variante Hackschnitzel und Solarthermie

Hackschnitzel und Solarthermie

80% 80% + AG 60% 60% + AG

Anzahl der Anschlussnehmer 80 60 Endenergiebedarf [kWh/a] 2.229.693 1.672.270 Rohrnetzkennzahl [kWh/a*m] 634 514 Leistung Rohrnetz [kW] 978 734 Investition [€] * 1.817.400 1.518.277 Höhe Anschlussgebühr [€] keine 400.000 keine 300.000 Förderung [€] 717.209 584.232 Kapitalkosten [€] 54.484 34.675 45.134 30.638 Verbrauchskosten [€] 68.827 51.620 Brutto Wärmebereitstellungskosten [€] 201.483 177.675 162.156 144.733 Brutto Wärmepreis [€] 0,1201 0,1059 0,1289 0,1150

. Solarthermische Unterstützung  Keine Brennstoffkosten im Sommer  Höhere Investitionen

* Ohne Grundstückserwerb

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 27 Ergebnisse Entwicklung des Wärmepreises 80% Anschluss (brutto)

Hackschnitzel und Hackschnitzel Nahwärme: Solarthermie Beginn 20 Jahre Beginn 20 Jahre . Hohe Investitionen Referenzvariante 1: 0,089 € 0,246 € 0,089 € 0,246 € Heizöl-Niedertemperaturkessel  zu Beginn Referenzvariante 2: Wärmekosten „hoch“ 0,094 € 0,242 € 0,094 € 0,242 € Heizöl-Brennwertkessel Nahwärmeversorgung 0,121 € 0,210 € 0,120 € 0,180 € . Stabile Nahwärmeversorgung inkl. 0,108 € 0,196 € 0,106 € 0,165 € Brennstoffkosten Anschlussgebühr  Wärmekosten sinken

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Entwicklung des Wärmepreises 60% Anschluss (brutto)

Hackschnitzel und Hackschnitzel Solarthermie Beginn 20 Jahre Beginn 20 Jahre Referenzvariante 1: 0,089 € 0,246 € 0,089 € 0,246 € Heizöl-Niedertemperaturkessel Referenzvariante 2: 0,094 € 0,242 € 0,094 € 0,242 € Heizöl-Brennwertkessel Nahwärmeversorgung 0,130 € 0,221 € 0,129 € 0,191 € Nahwärmeversorgung inkl. 0,117 € 0,208 € 0,115 € 0,177 € Anschlussgebühr

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Übersicht Referenzvariante Heizöl

Heizöl Heizöl Alte Ölheizung Standardgebäude Gimbweiler Niedertemperaturkessel Brennwertkessel (1980er Jahre) Wohnfläche 120 m² Jahreswärmebedarf 23.200 kWh/a Altersklasse 1949-1978 JNG 92,0% 98,0% 60,0% Bedarfs- und spez. Heizwärmebedarf 180 kWh/(m²a) Energieeinsatz 25.217 kWh/a 23.673 kWh/a 38.667 kWh/a Verbrauchsdaten Heizwärme 21.600 kWh/a Heizwert Heizöl 9,90 kWh/l Warmwasser 1.600 kWh/(Person*a) Brennstoffmenge 2.547 l 2.391 l 3.906 l Standardgebäude nach Brennstoffpreis (Jahresmittelwert) 55 ct/l 55 ct/l 55 ct/l Zensus Brennstoffkosten 1.401 €/a 1.315 €/a 2.148 €/a Ölkessel 3.500 € 3.500 € 0 € Brennwerttechnik und 0 € 0 € 3.650 € Annahme: Alter Kessel mit Schornsteinsanierung Investitionen Warmwasserspeicher 1.150 € 1.150 € 0 € schlecht aufeinander Zubehör 425 € 425 € 0 € abgestimmten Installation 1.500 € 1.500 € 0 € Heizungskomponenten. Investitionen 6.575 € 10.225 € 0 € 10 % der Investition Förderung nach KfW - 10% -. Mind. Investition: 430 (Stand 04/2016) 3.000 € 0 € 350 € 0 € Investitionen abzüglich Förderung 6.575 € 9.875 € 0 € Nutzungsdauer 20 Jahre - Zins 2,0% - Kapitalkosten Annuitätenfaktor 0,06116 - Kapitelkosten 402 €/a 604 €/a 0 €/a Wartung / Reparatur 175 € 175 € 175 € Kessel im Bestand: Schornsteinfeger 65 € 65 € 65 € Betriebskosten Elektrische 0,114 €/kWh 13 € 13 € 265 € Hilfsenergie Bei historisch Betriebskosten 253 €/a 253 €/a 505 €/a Wärmebereit- Netto 1.728 € 1.826 € 2.230 € niedrigen stellungskosten Brutto 2.056 € 2.172 € 2.654 € Brennstoffpreisen Spezifische Netto 0,074 €/kWh 0,079 €/kWh 0,096 €/kWh Wärmekosten Brutto 0,089 €/kWh 0,094 €/kWh 0,114 €/kWh

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Brennstoffverbrauch

Hackschnitzel und Hackschnitzel Solarthermie 80% 60% 80% 60% Bereitgestellte Wärmeenergie 445.939 kWh 334.454 kWh 77.288 kWh 57.966 kWh Heizöl Brennstoffbedarf 45.044 Liter/a 33.783 Liter/a 7.807 Liter/a 5.855 Liter/a 20% 3% Heizöl Bereitgestellte Wärmeenergie 1.783.754 kWh 1.337.816 kWh 1.783.754 kWh 1.337.816 kWh wird Hackschnitzel Brennstoffbedarf 574 t/a 430 t/a 574 t/a 430 t/a 80% 80% eingespart Bereitgestellte Wärmeenergie - - 368.650 kWh 276.488 kWh Kollektorfläche - - 737 m² 553 m² Solarthermie Aufstellfläche 1.843 m² 1.382 m² 0% 17%

. Solarthermischen Anlage Wirtschaftlichkeit ab einer Größe von 200 – 400 m² . Flächenbedarf: 2,5 m² pro 1 m² Bruttokollektorfläche

http://www.leitfaden-nahwaerme.de/leitfaden/leitfaden_tools5.html Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 31 Technik Abdeckung verschiedener Lastbereiche

Spitzenlast-Öl-Kessel

• günstige Technologien Spitzen • teure Brennstoffe -last

• meist fossile Heizkessel

• relativ günstige Technologien Mittellast • günstige Brennstoffe Mittellast-HHS-Kessel

• meist Biomasse-Heizkessel (Holz) Heizleistung • teure Technologien Grundlast • relativ günstige Brennstoffe • meist Biomasse-KWK (Holz, Biogas)

Stunden 2.000 4.000 8.000 Grundlast-BHKW

. Vielerorts Spitzenlastabdeckung über Holz (Lastregelung, Puffer) . Jedoch fossile Redundanzkessel sinnvoll (Versorgungssicherheit) [u.a. Abhängig von Gebietslage/Zuwegbarkeit im Winter]

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! ©2010 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Brennstoffverbrauch

Hackschnitzel und Hackschnitzel Solarthermie 80% 60% 80% 60% Bereitgestellte Wärmeenergie 445.939 kWh 334.454 kWh 77.288 kWh 57.966 kWh Heizöl Brennstoffbedarf 45.044 Liter/a 33.783 Liter/a 7.807 Liter/a 5.855 Liter/a 20% 3% Heizöl Bereitgestellte Wärmeenergie 1.783.754 kWh 1.337.816 kWh 1.783.754 kWh 1.337.816 kWh wird Hackschnitzel Brennstoffbedarf 574 t/a 430 t/a 574 t/a 430 t/a 80% 80% eingespart Bereitgestellte Wärmeenergie - - 368.650 kWh 276.488 kWh Kollektorfläche - - 737 m² 553 m² Solarthermie Aufstellfläche 1.843 m² 1.382 m² 0% 17%

Ausfallsicherung Heizölkessel (Spitzenlast und und extreme Redundanz) deck nur noch 3% des Kälte Wärmebedarfs

HHS-Kessel (Mittellast) deckt 80% Hauptarbeit des Brennstoffbedarfs

Solarthermische Freiflächenanlage Sommerbetrieb (Grundlast) deckt ca. 17 % des Brennstoffbedarfs http://www.leitfaden-nahwaerme.de/leitfaden/leitfaden_tools5.html Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 33 Ergebnisse Brennstoffkosten

Energieträger Abnahme von 50.000 kWh/a Strom Preis: 0,20 €/kWh www.eon.de

Hackschnitzel: Preis: 0,034 €/kWh Zelltherm G/W25 www.zeller-recycling.de (25% Grünhäcksel & 75% Waldhackgut) Heizwert: 725 kWh/m³

Durchscnitt der letzten 365 Tage Heizöl Preis: 55,20 €/Liter ab 10.03.2016 www.tecson.de

. Mit steigendem Grüngutanteil, sinkt der Brennstoffpreis  Anlagenkosten können steigen!

. Zeller G/W 25 gilt als Regelbrennstoff  Keine teure Modifizierung der Heizanlage notwendig

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 34 Ergebnisse Zeller: Brennstoffvergleich

Zeller G/W 25 gilt als Regelbrennstoff

Grünhackschnitzel Waldhackschnitzel Zelltherm GW 25 (100 %) (100 %) Landschaftspflegehölzer, Stamm-, Kronen-, Tot- und 25% Grün- und 75% Zusammen-setzung Sträucher / Grünschnitt Restholz Waldhackschnitzel

Heizwert Heizwert: 650 kWh/m3 Heizwert: 750 kWh/m3 Heizwert: 725 kWh/m3

Quelle: www.zeller-recycling.de Preis Preisgünstig: 13,81 €/MWh 40,17 €/MWh 34,16 €/MWh

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Preissteigerung verschiedener Brennstoffe

Fazit: Eine endliche Ressource, die einer steigenden Nachfrage unterliegt, kann langfristig nicht günstiger werden Quelle: http://www.carmen-ev.de

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Ölpreisverfall und Ölpreisexplosion

Quelle: http://img.welt.de/img/wirtschaft/ crop136741252/1976936737- ci3x2l-w900/DWO-WI-Oelpreis- Ereignisse-Teaser.jpg

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 37 Ergebnisse Ölpreisverfall und Ölpreisexplosion

. Situation 1996-1998 (Asienkriese) . Nov. 1996 bis Nov. 1998: Ölpreis sinkt um 59 % . Dez. 1998 bis Sept. 2000: Ölpreis steigt um 240 %  Neuer Rekordpreis

. Situation 2008 (Wirtschaftskrise) . Juli 2008 bis Dez. 2008: Ölpreis sinkt um 79 % . Jan. 2009 bis April 2011: Ölpreis steigt um 274 %  Neuer Rekordpreis

. Situation 2015/2016 (OPEC-Preiskrieg) Welche Prognose würden Sie wagen? . Juni 2014 bis Januar 2016: Ölpreis sinkt um 72 % . 2016: Ölpreis steigt um X %

Quelle: http://www.focus.de/finanzen/boerse/  Neuer Rekordpreis? eine-frage-der-zeit-warum-der- oelpreis-nicht-nur-steigen-sondern- explodieren-wird_id_5318150.html

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Was bedeutet das für Gimbweiler?

Aktueller Ölpreis Machbarkeitsstudie Wärmepreis (brutto) [€/kWh] 0,121 Referenzvarianten sind 80% günstiger Nahwärme +AG 0,108 Niedertemperaturkessel 0,089 Hackschnitzel 0,130 60% +AG 0,117 Brennwertkessel 0,094 0,120 0,80 € Nahwärme 80% Heizölpreis steigt! +AG 0,106 Bestandskessel 0,114 (Tag X) Hackschnitzel 0,129 und Solarthermie 60% +AG 0,115

0,55 € (Machbarkeitsstudie) 0,47 € Heizöl: 0,8 €/Liter 18.03.2016 Wärmepreis (brutto) [€/kWh] 0,128 80% Nahwärme +AG 0,114 Niedertemperaturkessel 0,116 Hackschnitzel 0,137 60% Ölpreis steigt +AG 0,123 Brennwertkessel 0,119 0,121 Nahwärmevarianten Nahwärme 80% +AG 0,107 Bestandskessel 0,156 werden günstiger als Hackschnitzel 0,130 und Solarthermie 60% die Referenzvarianten! +AG 0,116

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2015 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Ergebnisse Förderung

KfW „Erneuerbare Förderprogramm Energien - Premium“ zukunftsfähige . Tilgungszuschuss HHS-Kessel und Energieinfrastruktur Pufferspeicher (ZEIS) . Tilgungszuschuss Wärmenetz . Zuwendungsfähig sind die (Rohrnetzkennzahl mind. 500 Anschaffungs-, Herstellungs-, kWh/m*a) Planungskosten: HHS-Kessel, . Tilgungszuschuss Pufferspeicher, Solaranlage, Hausübergabestationen mit jeweils 1.800 € Wärmenetz und Hausübergabestationen . Ertragsbezogene Förderung solarthermischer Anlagen (Höhe der . Höhe 12 % der Kosten (abzüglich max. Förderung ist variabel und hängt der KfW-Förderung) von der Unternehmensart ab) . Zusatzförderung „Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE)“: Förderung des Wärmenetzes durch Erhöhung der Tilgungszuschüsse um 20%

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Beispiel Praxis-Beispiel: Neuerkirch-Külz

Aus einzelnen Nahwärmeinseln Neuerkirch Külz in den Orten Neuerkirch und Külz wurde ein effizientes Nahwärmenetz

Quelle: ibs Energie(Solartagung 2015) http://ritter-xl- solar.com/index.php?id=344&ty pe=98

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 41 Beispiel Praxis-Beispiel: Neuerkirch-Külz

Projektdaten Anschlussnehmer ca. 140 Wärmeabsatz 3,1 Mio. kWh/a Trassenlänge ca. 6 km Wärmeversorgung: 2 HHS-Kessel ( 1.200 KW), Solarthermie, Heizöl-Redundanz-Kessel Kollektorfläche 1.440 m² Kollektoren CPC- Vakuumröhrenkollektoren

Das Projekt „Nahwärmeverbund Neuerkirch-Külz“ wird über die KfW (Erneuerbare Energien Premium) und aus Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt. Solarthermie-Anlage deckt 20 % des gesamten jährlichen Wärmebedarfs

Quelle: ibs Energie(Solartagung 2015)

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 42 Beispiel Beispiel: Infrastruktur

. Biogasanlage und Wärmenetz Niederbettingen . 2010 Bau einer Biogasanlage . 2011 Erweiterung Biogasanlage auf 500 kW . 2013 Bau eines Nahwärmenetzes und Verlegung von Breitband (bis 500 Mbit) . 2014 Ergänzung der BGA um Holztrocknung . Geplant: Neues Aufschlussverfahren BGA und flexible Stromeinspeisung

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! ©2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Beispiel Preisgestaltung

Umsetzung eigenständig extern

Beispiel BED Larrieden: M Beispiel Büsing: • Bau des Wärmenetzes mit viel i • Planung, Bau und Betrieb des Eigenleistung s Wärmenetzes durch c Unternehmen (solarcomplex AG) • Gesamtkosten werden durch alle h Anschlussnehmer geteilt > 10.000 € f • Keine Anschlussgebühr o • Landwirt/BGA Betreiber erhält nur r • Arbeits- und Leistungspreis Vergütung über EEG sowie m • Wärmepreis günstiger als Ölpreis Pumpenstrom e • Wärmepreis ca. 1 Ct/kWh n

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Beispiel Umsetzungsmodelle

Umsetzung

Eigenständig? Extern?

AöR Genossen- VG-Werke, Gemeinde schaft MBR

Partner für: Partner für: • Beratung (Technik, Recht etc.) • Beratung • Planung • Bau Gewinn- • usw. erwartung?!?

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Beispiel Nahwärmeversorgung Birkenfeld GmbH (NVB)

Quellen: linke Seite: VG Birkenfeld, rechts oben Martin Frey, Rechts untern EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe (EDG)

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 46 Fazit Generelle Vorzüge einer Nahwärmeversorgung

Bürger

Für die REGION . Mehr Platz im Keller … kein Öltank, keine Heizanlage

. Mehr Komfort … kein Geruch, kein Brennstoffkauf, keine Wartung

sauber . Preisstabil … regionale Brennstoffe hängen nicht vom Weltmarkt ab einfach . Mehrwert für das Gebäude … da keinerlei Heizanlagen mehr nötig ist bürgernah komfortabel preisstabil Region umweltfreundlich . Mehr Regionale Wertschöpfung … Ihr Geld bleibt in der Region und kann dort arbeiten . Jobs und Innovation … machen die Region zukunftsfähig

Global

. Umweltfreundlicher … erneuerbare Brennstoffe sind nahezu CO2 neutral und verursachen keine Umweltverschmutzung bei Förderung, Transport und Verbrennung . Reines Gewissen … Brennstoff mit Herkunftsgarantie

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Fazit Ausblick

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Fazit Fazit Bürgerwärme Gimbweiler

+ Guten Ausgangslage + Schon umgesetzte Projekte: Windkraft, PV-Freifläche, Sanierung Dorfgemeinschaftshaus + Gute Kontakte und Netzwerk + Chance zur Weiterentwicklung und Standortsicherung der Gemeinde + Idealer Zeitpunkt um Projektvorbereitung voranzutreiben … günstige Finanzierung

 Niedriger Ölpreis kann Entscheidung verzögern

Potenziale erkennen! Prozesse optimieren! Mehrwert schaffen! © 2016 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) 49 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Klimaschutz eine Frage des lokalen/regionalen Engagements

Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Fachhochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld Postfach 1380, D- 55761 Birkenfeld Tel.: 0049 (0)6782 / 17 - 1271 Fax: 0049 (0)6782 / 17 - 1264

Internet: www.stoffstrom.org

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