e) Engagierter Einsatz in sozialen Belangen...... 947 f) Kreisgärtner ...... 947 Politikwechsel 1938 – auch in Fraxern g) Presseleiter ...... 947 h) Strafandrohungen ...... 948 i) Telefon-Sprechstellen ...... 949 j) Rentabilitätsüberlegungen ...... 952 Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich Im Beisein der Beiräte werden [sic] über die am 19. und k) Anlaufstelle für Fronturlauber...... 952 lief am 13. März 1938 eine gewaltige Propagandamaschi- 25. April 1938 gefassten Beschlüsse nachstehendes bekannt l) Politische Intervention...... 953 nerie an, und ein möglichst eindeutiges Ergebnis der gegeben. m) Anzeige wegen Verleumdung...... 953 Volksabstimmung am 10. April 1938 sollte nach Ansicht n) Motorradfahrer ...... 955 der neuen Machthaber die Wiedervereinigung mit dem 1. In den Überwachungsausschuss wurden Peter Nachbaur N. o) Strenger Vollstrecker amtlicher Vorgaben...... 955 Deutschen Reich endgültig besiegeln. Die neuen „Volks- 73, Franz Josef Nägele 56 und Rudolf Mittelberger bestellt. p) Umgang mit Interventionen...... 956 genossen“ sollten sich möglichst einhellig mit dieser 2.  Der Bezirkshauptmannschaft wird als Mitglied in die 11. Gefallene und Vermisste aus Fraxern...... 959 „Wiedervereinigung“ einverstanden erklären und für die Grundverkehrskommission Peter Nachbaur N. 73 und Josef 12. Euthanasieopfer Josef Nägele...... 963 Liste des Führers Adolf Hitler stimmen. Fraxern gehörte Peter 44 als Ersatzmann in Vorschlag gebracht. 13. Zwangsarbeiter Alexander Hrizenko...... 969 zu jenen Vorarlberger Gemeinden, die 0,1 – 2 Prozent 3. Der mit Beschluss vom 19. Oktober 1935 benannte Dollfus- 14. Unfruchtbargemachte ...... 970 Nein-Stimmen aufwiesen. In der näheren Umgebung splatz wird Adolf Hitlerplatz umbenannt…[sic]“3 15. Resümee ...... 970 der Gemeinde Fraxern hatten in gleich fünf Gemeinden sogar 100 % der Wähler für den Anschluss gestimmt: in Dem somit aufgelösten Fraxner Gemeindetag hatten , Mäder, Weiler, Röthis und .1 neben Bürgermeister Emil Summer die Gemeinderäte Peter Nachbaur und Josef Peter (Nr. 44), Albert Kat- Einen authentischen Einblick in die gewaltige Umbruch- han, Josef Summer (Nr. 68), Franz Josef Nägele, Josef situation auch in der kleinen Berggemeinde Fraxern Anton Dobler, Friedrich Nachbaur und Ludwig Marte gewährt das letzte Protokoll, das Emil Summer als angehört.4 scheidender Bürgermeister im Protokollbuch am 28. April 1938 unterfertigte. Für einen Graphologen wäre Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche es vermutlich ein Leichtes, aus der Veränderung des Reich am 12. März 1938 und dem Verschwinden des Schriftbildes Rückschlüsse auf den Gemütszustand des Bundeslandes von der Landkarte ließ auch scheidenden Bürgermeisters zu ziehen. eine Umstrukturierung in der Führungsstruktur der Gemeinde Fraxern nicht lange auf sich warten. „Mit „Protokoll Zuschrift der Bezirkshauptmannschaft vom 27. Juni wurde Über Zuschrift der Bezirkshauptmannschaft in Feldkirch Josef Summer 77 zum Amtswalter ernannt und als Beigeord- wurden mit Rücksicht auf die geänderten staatspolitischen nete wurden Robert Dobler und Franz Josef Nägele beigege- Verhältnisse die Gemeindetage aufgelöst und die derzeitigen ben“, heißt es in der Niederschrift über jene denkwürdige Bürgermeister zu Amtswalter [sic] gemäss § 116 der Gemein- Gemeindevertretungssitzung, die am 10. Juli 1938 in der deordnung bestellt. Den Amtswaltern wird ein Beirat bei- Gemeindekanzlei unter dem Vorsitz Summers und in gegeben, welcher in Fraxern über ergangenen Vorschlag der Anwesenheit der Beigeordneten stattfand. Bereits am 4. N.S.D.A.P. aus nachstehenden Herrn besteht: Robert Dobler, Juli hatte der frühere Bürgermeister Emil Summer die Ortsleiter der N.S.D.A.P. Franz Josef Nägele und Alois Sum- Gemeindeakten an seinen Nachfolger Josef Summer mer 352. 3 GA Fraxern, Karton 54, Protokollbuch Fraxern, Emil Summer, Bürger- 1 Schönherr, Margit, Vorarlberg 1938. Die Eingliederung Vorarlbergs in meister, Protokoll, Gemeindeamt Fraxern am 28. April 1938 das Deutsche Reich 1938/39, : Vorarlberger Verlagsanstalt Ges. 4 Vgl. ebd., Niederschrift über die am 6. Juli abhaltene Sitzung des neuen m. b. H., 1981, Seite 77 Gemeindetages unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Emil Summer 2 Bei Zahlen, die nach den Namen beigefügt sind, handelt es sich um die und in Anwesenheit sämtlicher Mitglieder des neuen Gemeindetages, Hausnummern. Emil Summer Bürgerm., Peter Nachbaur G.R., Fraxern am 7. Juli 1936

- 12 - - 13 - übergeben. (Für seine Tätigkeit als Bürgermeister hatte Ebenfalls durch Verfügung wurde die Höhe des Bürger- ten hatte, dass er „deutschblütiger Abstammung“ sei. Im Gemeindeordnung Pflicht eines jeden Bürgers sich in dieser Emil Summer im Jahr 1937 RM 656.-- an Gehalt bezo- meistergehaltes festgesetzt. Falle seiner Verheiratung habe sich die Erklärung über Eigenschaft gewünschtenfalls der Gemeinde zu widmen.“16 gen.5) „Der Prüfungsbefund vom 4. Juli 1938 über das Kas- die deutschblütige Abstammung auch auf seine Ehefrau sagebaren wurde zur Kenntnis genommen“6, wird in der „Verfügung zu erstrecken.13 Im Rahmen der Amtshandlung am 29.3.1939 legten der konstituierenden Sitzung lapidar festgehalten. Die Gefertigten verfügen hiemit, daß der Monatsgehalt [sic] Bürgermeister, die zwei Beigeordneten und die vier des Bürgermeisters von Rm 46.67 auf Rm 60.-- sage sechzig Der Berufung zum Gemeinderat und der Bestellung zum Gemeinderäte auch ihren Amtseid auf Hitler ab: „Ich Mit den Worten „Mitteilung.- Beschlüsse.“ ist die erste Reichsmark, mit Wirkung vom 1. Jänner 1939 erhöht sei. Bürgermeister oder zum Beigeordneten lag keine demo- schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Eintragung des neuen Bürgermeisters im Protokollbuch kratische Wahl zugrunde, sondern diese Funktionäre Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze überschrieben. „Mit Zuschrift der Bezirkshauptmannschaft Der Beigeordnete: Der Ortsbauernführer: wurden vom Beauftragen der Nationalsozialistischen beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so Feldkirch wurde Josef Summer Pomologe als Amtswalter Josef Nägele10 Alois Summer“11 Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Kreisleiter und wahr mir Gott helfe.“17 gemäß § 116. d.G.O. bestellt. Als Beigeordnete sind von der 10 11 Landeshauptmann Toni Plankensteiner14, im Sinne der Kreisleitung Feldkirch Robert Dobler und Franz Josef Nägele In der nächsten Verfügung war dann erstmals von „Auf- Bestimmungen der DGO berufen. Die Kandidaten wur- Tischlermeister beigegeben…“7 baumaßnahmen“ die Rede. den im Rahmen einer Amtshandlung am 29.3.1939, um 18:00 Uhr, unter dem Vorsitz Plankensteiners berufen.15 In den folgenden Monaten war der politische Prozess „Im Sinne der Aufbaumaßnahmen wurden im Einvernehmen Offenbar rechnete Plankensteiner damit, dass es bei der in Fraxern von „Verfügungen“ geprägt. Beispielsweise mit der Kreisbauernschaft in den heutigen wirtschaft- politischen Wachablöse zu unerwarteten Schwierigkei- wurde bezüglich der Frondiensttage 1939 verfügt: lichen Verhältnissen entsprechend für die Besetzung der Alpen ten kommen könnte. Die Einladung zu besagter Amts- folgende Verfügungen getroffen: handlung enthielt daher u.a. auch folgende Information: „Zwecks Verbesserung und Erhaltung der Gemeindestrassen, 1. Daß nur das Vieh aufgetrieben werden darf welches müssen die Pflichtfrohndiensttage wie im Vorjahr mit 5 Tagen am Stichtage 2.2.1939 der Viehaufnahme festgestellt „…Da ich mit der Möglichkeit rechnen muss, dass in einzelnen belassen werden. Als Ersatz für nicht geleistete Pflichtfrohn- wurde. [sic] Gemeinden die beabsichtigte Amtshandlung aus bestimmten dienttage sind Rm 5.-- zuentrichten. 2. Die Aufnahme ist bindend. Gründen nicht im Gemeindeamte selbst durchgeführt wird, Für übergeleiste Frohnarbeit im ersten und im letzten Viertel- 3. Das fehlende Vieh wird von der Alpe angenommen. wollen Sie sich rechtzeitig mit Ihrem zuständigen Bürgermeis- Mit 1. April 1940 trat die „Hauptsatzung der Gemeinde jahr 1939 werden pro Tag Rm. 4.-- vergütet. In den mittleren 4. Wer sein eigenes Vieh auf eine fremde Alpe treibt, darf ter ins Einvernehmen setzen, um zu erfahren, ob die Amts- Fraxern“, nachdem diese seitens des Beauftragten der zwei Vierteljahr 1939 werden für schwere Arbeit pro Tag Rm. dafür mit fremdem Vieh unsere Alpe nicht besetzen. handlung in Ihrer Gemeinde im Gemeindeamte oder an einem NSDAP, Kreisleiter Plankensteiner, und seitens des 5.-- vergütet. [sic!]“8 5. Haben sich alle Parteien welche kein eigenes Vieh anderen Orte durchgeführt wird. Je nach der Stellungnahme Landrates des Kreises Feldkirch, Dr. Hans Werner haben und berechtigt sind eine Kuh zutreiben und des Bürgermeisters wollen Sie sich einfinden…“ Otto18, genehmigt worden war, in Kraft. Hinsichtlich Neben Bürgermeister Josef Summer (779) bildeten die darauf verzichten, dies beim Ortsbauernführer bis der Bezahlung enthielt die Hauptsatzung u. a. folgende Beigeordneten Franz Josef Nägele (56) und Alois Sum- heue abends zumelden. [sic]“12 Und im letzten Absatz des gleichen Schreibens folgt dann Festlegungen: mer (35) – dieser nun statt Robert Dobler - zusammen mit noch der Zusatz: „Das Amt, zu dem Sie allenfalls berufen den Gemeinderäten Paul Dobler (39), Jakob Nachbaur Josef Summer war vom Beauftragten der NSDAP für den werden, ist ein ehrenamtliches und ist es nach der Deutschen „…§ 4 (10), Josef Nachbaur (24) und Josef Peter (82) den neuen Landkreis Feldkirch gemäß § 41 der Deutschen Gemein- Fraxner Gemeinderat. deordnung (DGO) zum Bürgermeister der Gemeinde Fraxern vorgeschlagen worden. Er hatte binnen einer Woche beim Landrat in Feldkirch einen eigenhändig 13 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Der Landrat an Josef Summer, 16 Ebd., Der Beauftragte der NSDAP, Kreisleiter und Landeshauptmann geschriebenen, ausführlichen Lebenslauf einzurei- 23.3.1939 Toni Plankensteiner an Josef Summer und an die Gemeinderäte, 5 GA Fraxern, Karton 77, Ordner 411, Gemeindeamt Fraxern, Der Bürger- chen, der unter anderem die Versicherung zu enthal- 14 „Anton Plankensteiner (1890-1969), Bankbeamter, illegaler National- 25.3.1939 meister, Arbeitgeberbestätigung zur Antragstellung auf Gewährung von sozialist, 1938-1939 Landeshauptmann von Vorarlberg, Kreisleiter in 17 Ebd., Eidesformel, Fraxern, den 29. März 1939, eigenhändige Unter- laufenden Kinderbeihilfen, Fraxern, 8.6.1938 Dornbirn 1939-1942 und Neustadt an der Weinstraße 1942-1945, nach schriften des Bürgermeisters, der Beigeordneten und der Gemeinderäte 6 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Niederschrift über die Gemeindever- 10 Beigeordneter und Ortsgruppenleiter Franz Josef Nägele unterfertigt dem Krieg in Haft, ab 1950 Angestellter in Dornbirn.“ Archiv der Diö- 18 „Hans-Werner Otto (1908-1977), Jurist, seit 1938 an der Bezirkshaupt- tretungssitzung vom 10. Juli 1938 gelegentlich nur als „Josef Nägele“. zese Feldkirch, Qu 4 (Band 4 der Schriftenreihe des Archivs der Diö- mannschaft Innsbruck, 1939 Landrat in Feldkirch, 1941 auf Veranlas- 7 GA Fraxern, Karton 54, Protokollbuch Fraxern, Der Amtswalter Jos. 11 GA Fraxern, Karton 54, Protokollbuch Fraxern, Verfügung, für die zese Feldkirch) Chronik der NS-Zeit 1938-1945 vom Gesichtspunkt des sung von Gauleiter Hofer entlassen und an der Ostfront tätig, nach 1945 Summer, Mitteilung.- Beschlüsse, Gemeindeamt Fraxern am 11. Juli 1938 Gemeinde Fraxern, Der Beigeordnete: Josef Nägele, Der Ortsbauern- Generalvikariats Feldkirch von Dr. Johannes Schöch, S. 21 politisch in Schleswig-Holstein tätig.“ Archiv der Diözese Feldkirch, 8 Ebd., Der Bürgermeister: Jos. Summer, Verfügung betreff Frohndienst führer: Alois Summer, 16.1.1939 15 Vgl. GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Der Beauftragte der NSDAP, Qu 4 (Band 4 der Schriftenreihe des Archivs der Diözese Feldkirch) [sic] 1939, Fraxern, am 7.1.939 12 Ebd., Der Ortsbauernführer: Alois Summer, Der Bürgermeister: J. Sum- Kreisleiter und Landeshauptmann Toni Plankensteiner an die Gemein- Chronik der NS-Zeit 1938-1945 vom Gesichtspunkt des Generalvikariats 9 In Klammern stehen jeweils die damaligen Hausnummern. mer, Verfügung, Gemeindeamt Fraxern, den 5.2.1939 deräte in Fraxern, 25.3.1939 Feldkirch von Dr. Johannes Schöch, S. 38

- 14 - - 15 - Beigeordneter, Alois Summer als Ortsbauernführer 2. schen erfolgt ist, aber nicht in Form einer Hauptsatzung zu ordneten sollten von Fall zu Fall je nach Leistung ent- Beigeordneter.21 erfolgen hatte. [sic]“26 schädigt werden.27

In dieser ersten Sitzung wurden in zehn Tagesordnungs- punkten ausschließlich Belange der Alpbewirtschaftung abgehandelt.22 In den folgenden Wochen wurde ein grö- ßerer Holzverkauf aus dem Waldbestand der Schnee- waldalpe angebahnt, auf Vorschlag des Bürgermeisters und unter Zustimmung des Ortsbauernführers (Alois Summer) sollte für die Alpe Kugel eine Motorjauche- pumpe angeschafft und für den Kugelstaffel an der Schöne aus Kies bei der Staffelhütte ein Jauchekasten Der Bürgermeister erhält eine Aufwandsentschädigung. Ihre erstellt werden.23 Höhe beträgt für das Jahr RM 600.--. Die Entschädigung ist in monatlichen Teilbeträgen im voraus auszubezahlen. Der Führerkult hatte bald voll bis in die kleine Berg- Der Kassenverwalter erhält eine Aufwandsentschädigung in gemeinde durchgeschlagen, denn am 12.8.1939 stand der Höhe von RM 360.-- jährlich. Die Entschädigung ist in die „Benennung der Dorfstraße“ als vierter Beratungsge- monatlichen Teilbeträgen im voraus auszuzahlen…“19 genstand auf der Tagesordnung der fünften Beratung des Bürgermeisters mit den sechs Gemeinderäten. „Die Bereits am 6.4.1940 wurde dem Bürgermeister durch Hauptdorfstraße wird in Hinkunft die Benennung ‚Adolf-Hit- den Gemeinderat eine Zusatzentschädigung in Höhe lerstraße‘ haben“, ist im Protokoll vermerkt.24 von RM 40,-- pro Monat bewilligt. „Diese Zusatzentschä- digung hat nur für die Dauer des Krieges Gültigkeit und ist Das Dokument über diese Umbenennung der Fraxner Über die Organisationsdichte der NSDAP in Fraxern die Leihgebühr von RM 20.-- für seine Privatschreibmaschine Hauptdorfstraße in „Adolf Hitlerstraße“ wurde fälschli- gibt es nur fragmentarische Informationen. Nach Aus- im Gemeindeamt in diesem Betrage mitinbegriffen. Die Zuer- cherweise mit der Überschrift „Hauptsatzung der Gemeinde sage des Ortsgruppenleiters, Franz Josef Nägele, „sind kennung dieser Zusatzentschädigung wurde durch sich immer Fraxern“ überschrieben und wurde vom Beauftragten die wichtigsten Akten…bereits im Juni 1945 an einen fran- mehrende Büroarbeiten des Bürgermeisters sowohl im eigenen der NSDAP, Plankensteiner, und vom Bürgermeister zösischen Hauptmann in Feldkirch übergeben worden, bezws. Amte wie bei den Behörden bedingt.“20 unterschrieben.25 Der Landrat sah sich deswegen veran- von demselben abgeholt worden…“.28 lasst, den Bürgermeister in seinem Übereifer zu bremsen: Zur Gemeindevertretungssitzung am 12. April 1939 Im Verzeichnis über die Registrierung meldepflichtiger waren Josef Nägele als 1. Beigeordneter, Alois Summer „Angeschlossen erhalten Sie die mit „Hauptsatzung“ bezeich- Personen nach dem Verbotsgesetz 1947 sind in Fraxern als 2. Beigeordneter, vier Gemeinderäte – Jakob Nach- nete Entschliessung vom 12.8. d.J. betreffend die Benennung insgesamt 45 Personen, die der NSDAP angehört haben, baur (10), Josef Nachbaur (24), Paul Dobler, Josef Peter Ihrer Haupt -Dorfstraße mit ‚Adolf Hitlerstrasse‘ zurück, mit erwähnt.29 In dieses Verzeichnis sind in den ersten beiden (82) – und Gemeindekassier Adolf Nägele geladen. Franz dem Beifügen, dass diese Entschliessung zwar der Zustim- Nachkriegsjahren auch zwei Heimkehrer nachträglich Josef Nägele war als Ortsgruppenleiter der NSDAP 1. mung des Beauftragten der NSDAP bedurft hat, die inzwi- Am 15.10.39 wurde die Aufwandsentschädigung des aufgenommen worden. Bürgermeisters pro Jahr mit 500,-- RM festgesetzt. Wei- 21 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 005/1, Vorladebestätigung vom 11.4.1939 ters wurden ihm für ein Dienstzimmer, Heizung, Licht 22 Ebd., Niederschrift über die Gemeindevertretungssitzung, 12.4.1939 19 GA Fraxern, Karton 1, Ordner 001/1, Hauptsatzung der Gemeinde 23 Ebd., Bericht über die Beratung vom 2.7.1939 usw. 200,-- RM pro Jahr zugesprochen sowie 20,-- RM pro 27 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 005/1, Niederschrift über die Gemein- Fraxern, gesehen und genehmigt durch den Beauftragten der NSDAP, 24 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom Jahr für die Abnützung der eigenen Schreibmaschine. devertretungssitzung, 15.10.1939 Kreisleiter Plankensteiner und den Landrat des Kreises Feldkirch, gem. 12.4.40 – 13.1.45“, 5. Beratung, 4. Benennung der Dorfstraße, Der Bür- Die Aufwandsentschädigung für den Kassenverwalter 28 GA Fraxern, Karton 1, Ordner 000/21, Bürgermeisteramt Fraxern, La § 3 DGO genehmigt, Dornbirn, den 11.4.40, Bürgermeister J. Summer, germeister: J. Summer, Die Gemeinderäte Jakob Nachbaur und Josef wurde mit 30,-- RM pro Monat festgesetzt. Die Beige- – 50/62 an das Amt der Vlbg. Landesregierung [sic] in Bregenz, Par- Fraxern, am 1. April 1940 Peter, Beratungs-Tag 12.8.1939 teiunterlagen, 12.6.1947 20 GA Fraxern, Karton 1, Ordner 001/1, Niederschrift der am 6.4.1940 25 GA Fraxern, Karton 1, Ordner 001/1, Der Beauftragte der NSDAP: Plan- 29 Ebd., Gemeindeamt Fraxern als Meldestelle, Verzeichnis. zur Regi- stattgefunden Beratung unter dem Vorsitz des Gefertigten Franz Josef kensteiner und Bürgermeister J. Summer, Hauptsatzung der Gemeinde strierg. über die Meldepflichtigen Personen [sic] nach dem Verbots- Nägele, 6.4.1940 Fraxern, 12.8.1939 26 Ebd., Der Landrat, I 2R 262 an den Bürgermeister in Fraxern, 13.10.1939 gesetz 1947, 8. Juli 1947

- 16 - - 17 - Die Registrierungsliste mit den Meldepflichtigen gemäß sich um den Unterabteilungsleiter der NS-Kriegsopfer- „Zufolge bei der am 17.2. stattgefundenen Beratung vom I. werbe von sich aus selbst jede Unterbringung jüdischer Gäste Nationalsozialistengesetz umfasste ein Jahr zuvor noch versorgung – gab es nach dem Krieg Unklarheiten über Beigeordneten Josef Nägele zum Ausdruck gebrachten Miß- ablehnt, muss die Freihaltung der Gemeinden von solchen 43 Personen.30 Eine Übersicht über die Grobstruktur der die Registrierungspflicht.36 Eine Registrierung unterblieb trauen gegen den Vorsitzenden betreff Holzverkauf in der Alpe jüdischen Gästen der Initiative des Ortsgruppenleiters oder NSDAP-Ortsgruppe bietet das Zählblatt der Gemeinde in diesem Fall. Offiziell sind somit mindestens 49 Perso- Schneewald an Rudolf Waibel, [sic], fühlte sich der Bürgermeisters überlassen bleiben. Der Zuzug und Aufent- Fraxern: nen Mitglieder der NSDAP gewesen. Ein weiteres Mit- ‚Gefertigte‘ (= Bürgermeister Summer) veranlaßt, um weite- halt von Juden in Vorarlberg ist jedenfalls unerwünscht…“41 glied der NSDAP, der DAF und des NSV war bereits im ren Verdächtigungen vorzubeugen, zwecks Richtigstellung „Gesamtzahl der Registrierten 43 Jahr 1942 von Fraxern weggezogen.37 der schwebenden Angelegenheit Rudolf Waibel zu Punkt I der Offenbar sehr ernst nahm Bürgermeister Summer Zahl der registrierten Pg.31 39 Tagesordnung einzuladen und dem I. Beigeordneten diesen Ermahnungen, die der Landrat des Kreises Feldkirch Funktionäre ab Blockleiter 11 Als Funktionäre in der NSDAP waren folgende Perso- Punkt abzutreten. Josef Nägele lehnte jedoch die Entgegen- an alle Herren Bürgermeister richtete, regelmäßig Bera- Zahl der registrierten Parteianwärter 1 nen tätig: nahme des Vorsitzes ab und zwar aus dem einen Grunde ‚mit tungen mit den Gemeinderäten einzuberufen: Zahl der SA-Angehörigen 4 der Sache nicht invermiert zu sein‘ [sic!]. Worüber Rudolf Zahl der NSKK 1“32 „Nägele Franz Josef Nr. 56 Ortsgruppenleiter Waibel die ganze Angelegenheit den Gemeinderäten klar „…Es ist vielmehr Aufgabe des Bürgermeisters mit den 31 32 Summer Josef Nr. 77 Presse- und Schulungsleiter gegenüberstellte, welche die ganze Verkaufsangelegenheit der Gemeinderäten in ständiger Fühlung zu bleiben und deren Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Summer Alois Nr. 35 Ortsbauernführer Erledigung zuführten, wobei auch jede Verdächtigung gegen Interesse an der Gemeindeverwaltung wach zu halten…Ich NSDAP-Mitglieder höher war, denn auch im Jahr 1947 Peter Josef Nr. 82 Amtsleiter Volkswohlfahrt den Vorsitzenden als ungerecht festgestellt wurde.“39 wünsche, daß …in allen Gemeinden zunächst mindestens waren noch nicht alle Soldaten aus der Kriegsgefangen- Peter Alfons Nr. 82 Propagandaleiter alle 2 Monate eine Gemeinderatssitzung einberufen wird. schaft heimgekehrt. Faktum ist, dass auch unter den ver- Summer Emil Nr. 33 Amtswalter N.S.V. Verkauft wurde schließlich Holz im Wert von RM 4.375,- Falls hiefür keine anderen Punkte zur Beratung stehen, ist missten und gefallenen Soldaten, die zur Wehrmacht Bitsche Josef Nr. 15 Ortsgruppenkassenleiter -, RM 5.-- wurden auf Antrag des Rudolf Waibel und der Punkt ‚allgemeine Aussprache‘ auf die Tagesordnung zu einberufen wurden, Parteimitglieder waren. Zum Teil und Sachbearbeiter für unter Zustimmung der Gemeinderäte dem Rudolf Wai- setzen.“42 bekleideten sie vor ihrer Einberufung Funktionen in der Jugendhilfe bel vom Betrag noch nachgelassen. Bereits im Jahr 1938 Partei bzw. in der Gemeindepolitik nach der Übernahme Janowetz Arthur Nr. 77 Blockleiter hatte es Unstimmigkeiten in Zusammenhang mit einem So kam es doch tatsächlich vor, dass Summer Beigeord- der Amtsgeschäfte durch das NS-Regime33, zumindest Nachbaur Johann Nr. 52 Blockleiter größeren Holzverkauf an Rudolf Waibel gegeben. Die- nete und Gemeinderäte auf Samstag, den 1.3.1941 um in einem Fall ist auch die Mitgliedschaft bei der SS Nachbaur Gottlieb Nr. 59 Blockleiter ser Konflikt wird im Abschnitt „NSDAP interveniert bei 9 Uhr abends zu einer Beratung zusammentrommelte, aktenkundig34. Nachbaur Benedikt Nr. 62 Blockleiter und Organisation Rechtsgeschäft“ genauer dargelegt. um über folgende Gegenstände zu beraten: „1. Beratung: Nägele Klemens Nr. 25 Blockleiter und Zellenleiter Mäusefang 1941, 2. Freie Anträge und Wünsche.“43 Am In mehreren Familien waren Vater und Sohn bei der Par- Benedikt Bischof Nr. 90 Stellvertretender Auch die Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger sollte gleichen Tag wurde z. B. Köln von britischen Bombern tei, auch Brüder traten der NSDAP als Mitglieder bei, Zellenleiter“38 bis in die kleinsten Gemeinden spürbar sein. Der Landrat heimgesucht und der Reichsführer SS, Heinrich Himm- auf der Registrierungsliste finden sich auch drei Frauen 38 des Kreises Feldkirch ließ Ende Mai 1940 durch die Her- ler, besichtigte das Konzentrationslager Auschwitz. und ein Ehepaar. Dicke Luft herrschte in der Gemeindestube im Februar ren Bürgermeister erheben, „ob in ihrer Gemeinde“ Matri- 1940, als Bürgermeister Summer die Beigeordneten und kenbücher ehemaliger Rabbinate oder Duplikate solcher Dem Landrat gegenüber konnte der Bürgermeister mel- Bis Jänner 1949 erweiterte sich der Kreis der ehemals in Gemeinderäte zu einer dringenden, streng vertrauli- Matriken vorhanden seien. Der Fraxner Bürgermeister den, er habe zu folgenden Terminen bereits Gemein- der NSDAP organisierten Personen durch einen Zuzug chen Sitzung am Sonntag, den 25.2.1940, nachmittags ½ bemerkte dazu, „daß in unserer Gemeinde seit Menschenge- deratssitzungen abgehalten: „5.10.1940, 17.10.1940, und zwei Heimkehrer auf insgesamt 48 eingeschriebene 3 Uhr lud. Der „Verhandlungsstoff“ erstreckte sich „über denken keine Juden ansäßig waren“.40 Der Landrat doppelte 23.11.1940, 17.12.1940, 31.12.1940 (öffentliche Beratung – Parteimitglieder.35 Zumindest in einem Fall – es handelte folgende Gegenstände“: Holzbewirtschaftung und interne zum Thema „Aufenthalt von Juden in Vorarlberg“ in Jahresübersicht), 25.1.1941, 1.3.1941, 22.3.1941, 10.5.1941 Angelegenheiten. einem Rundschreiben an alle Bürgermeister, den Gen- und 2.7.1941“44 30 Vgl. ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern, Registrierungsliste darmeriekreisführer in Feldkirch und an alle Gendarme- über die Meldepflichtigen in Fraxern! [sic], 3.6.1946 rieposten des Kreises Feldkirch noch nach: 31 Pg. = Parteigenossen 32 Vgl. GA Fraxern, Karton 1, Ordner 000/21, Zählblatt Gemeinde Fraxern 36 Vgl. ebd., Meldestelle beim Gemeindeamt Fraxern , Zl. 583 b an die 33 Vgl. GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Niederschrift über die Gemein- Bezirkshauptmannschaft als Registrierungsbehörde in Feldkirch, „…Die Beherbergung von Juden ist zwar nur in Bade- oder 41 Ebd., Rundschreiben des Landrates an die Bürgermeister des Kreises devertretungssitzung vom 17. Juli 1938 Durchführung des Verbotsgesetzes 1947, 8.7.1947 Kurorten eingeschränkt. Wenn nicht das Beherbergungsge- Feldkirch, den Gendarmeriekreisführer und die Gendarmerieposten 34 Vgl. GA Fraxern, Karton 43, Ordner 043/12, Wehrmeldeamt Bregenz, 37 Vgl. ebd., Der Bürgermeister, Bestätigung vom 11.4.1942 des Kreises Feldkirch, 30.7.1940 Abt. IIb/Az.12/40/Schn an das Bürgermeisteramt Fraxern, Stammrol- 38 Vgl. ebd., Gemeindeamt Fraxern als Meldestelle, Verzeichniss. zur 42 Ebd., Rundschreiben des Landrates an die Bürgermeister des Kreises lenabstimmung, 16.11.1940 Registrieg. über die Meldepflichtigen [sic] Personen nach dem Ver- 39 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 005/1, Niederschrift über die Gemein- Feldkirch, 21.10.1940 35 Vgl. GA Fraxern, Karton 1, Ordner 000/21, Meldeblätter zur Verzeich- botsgesetz 1947, 8. Juli 1947 und Meldeblatt zur Verzeichnung der Nati- devertretungssitzung, 25.2.1940 43 Ebd., Einladung zur Sitzung der Gemeindevertretung, 28.2.1941 nung der Nationalsozialisten gemäß § 4 des Verbotsgesetzes 1947 onalsozialisten gemäß § 4 des Verbotsgesetzes 1947, 11.3.1949 40 Ebd., Erfassung der jüdischen Matrikenbestände, 31.5.1940 44 Ebd., Bürgermeister Summer an den Landrat in Feldkirch, 22.7.1941

- 18 - - 19 - I. Gemeinschaftsaufbau im Bergland

1. Bestandsaufnahme für „Raumforschung“ einmähdige Wiesen würden RM 1,-- und für zweimäh- dige Wiesen bis zu RM 2,-- bezahlt.46 Der Grundbesitz der Gemeinde war im August 1938 unter dem Arbeitstitel „Raumforschung“ an die Lan- Die Grundlage jeder Neuordnung eines Raumes sei die deshauptmannschaft Bregenz zu melden. Auch wurde Planung der vorzunehmenden Maßnahmen. Und Vor- das Flächenausmaß allfälliger Stiftungen erhoben. Josef aussetzung für jede sachgemäße Planung müsse stets Summer meldete diese Besitze der Gemeinde Fraxern eine eingehende Bestandsaufnahme sein, schrieb der noch in seiner Funktion als Amtswalter. Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg als Planungs- behörde an den Landrat in Feldkirch. „I. Der Gesamtbesitz der Gemeinde Fraxern ist: 746 ha 68 a Er verteilt sich auf Land- und Forstwirt- „…Da aber die nach dem Kriege anlaufenden Planungsauf- schaft wie folgt: gaben auf einer eingehenden Bestandsaufnahme aufbauen Alpen im Steuerdistrikt Fraxern 259 ha 49 a müssen, ist die Sammlung von Material für eine solche jetzt Alpen im Steuerdistrikt Ebnit 124 ha 55 a schon sehr wichtig. Zu diesem Zweck ist es für die Planungs- Wiesen im Steuerdistrikt Fraxern 39 ha 79 a behörde unerläßlich [sic], Klarheit darüber zu bekommen, was Wiesen im Steuerdistrikt Weiler 9 a an Plänen und Ausarbeitungen von Dienststellen, die eigene Gesamte landwirtsch. Fläche 423 ha 92 a Fachplanungen betreiben, bereits vorhanden ist…“47

II. Wald im Steuerdistrikt Fraxern 297 ha 33 a Der Landrat reichte diese Planungsaufgabe an die Wald im Steuerdistrikt Weiler 18 a Gemeinden weiter und legte für die Bearbeitung in Wald im Steuerdistrikt Klaus 8 ha 82 a den Gemeinden noch einen Raster mit der Überschrift Wald im Steuerdistrikt Ebnit 16 ha 43 a „Beispiel der Bestandsaufnahme in einem Planungsraum“48 Gesamte forstwirtsch. Fläche 322 ha 76 a bei. Bürgermeister Summer orientierte sich in seiner Bestandsaufnahme exakt an diesem Beispiel des Reichs- III. Als Stiftungen kommen bei uns folgende in ministers Hanns Kerrl. Frage: die Pfarrpfründe 2 ha 37 a Er gebe nachstehend verschiedene Anhaltspunkte für der Armenfond 8 a „Raumforschung“, soweit es auf Grund seiner Unterlagen die Kirche 1 ha möglich sei, schrieb Bürgermeister Summer einleitend Zusammen 3 ha 45 a“45 zu seiner Bestandsaufnahme: „... 45 Bezüglich der Grundstückspreise berichtete Bürgermeis- 46 Vgl. ebd., Bürgermeisteramt Fraxern, Der Bürgermeister J. Summer an den Landrat des Kreises Feldkirch, Grundstückpreis für Baugründe ter Summer an den Landrat auf Anfrage, da Baugründe und landwirtschaftlich genutzte Grundstücke in Vorarlberg, Fraxern, hierorts weder verkauft noch gekauft würden, könne 2.8.1940 eine bestimmte Preisbildung nicht ermittelt werden. Für 47 GA Fraxern, Karton 86, Ordner 621/1, Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg. Planungsbehörde, 667/5 – XVf/lg. an den Landrat in Feldkirch, Bestandsaufnahme für Raumforschung (Statistik, Pläne 45 GA Fraxern, Karton 90, Ordner 650, Gemeindeamt Fraxern, Der Amts- etc.), Innsbruck, 3.9.1940 walter an die Landeshauptmannschaft in Bregenz, Grundbesitz der 48 Ebd., Beispiel der Bestandsaufnahme in einem Planungsraum (Aus Gemeinde, 15.8.1938 „Reichsplanung u. Raumordnung“ v. Reichsminister Hanns Kerrl). Fraxern von Süden (Foto: Mag. Peter Ranninger)

- 20 - - 21 - a) Natur. Für bäuerliche Neusiedlungen wären günstige Gebiete In der Schweinezucht ist ein Rückgang bemerkbar. Milcher- sinnvoll und durchaus möglich gewesen wären. Vorerst vorhanden zeugung und Milchwirtschaft nur für Selbstversorgung. sei noch ein Blick auf die finanzielle und wirtschaftliche Fraxern liegt 850 M.ü.d.M. (Hanglage) Landwirtschaftliche Betriebe Die Landwirtschaft wird nur mit familieneigenen Personen Lage der Gemeinde Fraxern (Stand 1. Juli 1939) erlaubt: Bodenschichtung: über 10 ha: sind hier keine vorhanden. bewirtschaftet. Obere Erdschichte: Humuserde Durchschnitt: Hauptberuflich landwirtschaftliche sind ebenfalls keine in der Bedingt durch die kleinen Betriebe müssen sämtliche Land- „Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung: 433 0.10 Meter Betriebe: Gemeinde. wirte einer Nebenbeschäftigung nachgehen, z.B. Holz- und Untere Erdschichte: sandiger Lehmboden Haushaltungen ohne Land: sind 3 vorhanden. Straßenarbeiten u.a. Vermögen: abwechselnd mit lehmi- Häuser: 88 gem Sandboden Haushaltungen: 87 g) Forstwirtschaft. Grundvermögen (Waldungen, Wert Tiefe der gesamten durchschnittlich 0.50 Nutzungsgrundstücke usw.) Erdschichten: Meter Im Jahr 1934 brannten 34 Häuser nieder, weshalb jetzt der Holzbodenfläche: 380 ha Waldungen 277.44.84 ha 8.366.-- RM Entwässerungsbe- 5 % der gesamten Ortskern neu aufgebaut ist. Forstungen und Holzungen: 70 % der Gesamtfläche Wiesen und Weiden 125.97.83 ha 1.626.-- RM dürftige Böden: Fläche Baumarten: Tannen, Fichten, Lerchen [sic], Gebäude 10.093.-- RM Vegetation: vom April bis e) Wirtschaftsleben. Buchen Mobilien verschiedener Art 2.586.-- RM November Landwirtschaftlich beschäftigte Familien: 84 h) Wasserwirtschaft. Betriebe (Wasserleitungen, 667.-- RM b) Klima. Nicht landwirtschaftlich tätige Familien: 3 Die Wasserversorgung der Gemeinde Fraxern ist gesichert Elektrizitätswerke o. dergl.) Die Ortschaft Fraxern ist gegen Wind und Unwetter durch durch eine gute Quelle, bei einem Mehrbedarf stünden noch einen Höhenkamm geschützt. f) Landwirtschaft. unentschlossene [sic!] Quellen zur Verfügung. Kapitalvermögen (Bank-Sparkassenguthaben und Hagelgefahr gering. Landwirtschaftliche Nutzfläche: dergl.) Einlagen und Aktien 669.-- RM i) Bergbau und Industrie.49 c) Bevölkerung. Äcker 18 ha Schulden: Wiesen 200 ha j) Verkehrswirtschaft. Bevölkerungsdichte: pro ha 2 Personen. Alpen 260 ha In die Ortschaft führt eine Landstraße II. Ordnung, welche Kurzfristige Schulden: Laufzeit bis zu 3 Jah- Bevölkerungsveränderungen: (relativ) gering. Wald 380 ha zugleich die nächste Verbindungsstraße zur nächsten Eisen- ren, Alpenbaufond Fraxern, Sparkasse in Weiler 1.695.07 RM Geburten- oder Sterbeüberschuß: unterliegen kleinen 858 ha bahnhaltestelle Sulz-Röthis darstellt. (Gläubiger) Schwankungen unproduktiv 12 ha Fraxern wird auf Grund seines milden Klimas und seiner Langfristige Schulden: Sparkasse Feldkirch 2.128.98 RM Kinder unter 14 Jahren: 75 Pachtland (Bürgernutzungen) 30 ha landschaftlichen Schönheit von Fremden gerne besucht. (Gläubiger) Zahl der Personen über 14 Jahre: männlich 163 Fraxern ist bekannt durch seinen hochgezüchteten Kirschen- weiblich 165 Anbau von Feldfrüchten: Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln anbau, weshalb zur Zeit der Blüte (Mai) sowie bei der Ernte Letzter Rechnungsabschluss - Letzter Haushaltsplan 1938 Säuglingssterblichkeit: nur Ausnahmen und Rüben. im Juli ein reger Verkehr zu verzeichnen ist. Tauglichenziffer bei 95 % Obstbaubestand: Einnahmen 16.957.49 RM Einnahmen 15.850.68 RM Rekrutierungen: k) Volkstum und Kultur. Ausgaben 15.999.47 RM Ausgaben 15.850.68 RM Rasse: rein arisch Kernobstbäume 2800 Bekenntnis: r.k. Überschuss 958.02 RM Kirschenbäume 3200 Schulen befinden sich hierorts außer der Volksschule keine.“50 d) Siedlung. Zwetschkenbäume 300 Höhe der zuletzt erhaltenen Schlüsselzuweisungen einschließ- 6300 Bürgermeister Summer zeigte in dieser Meldung klar lich Finanzzuweisung: RM 36.50.“51 Die Grundbesitze der einzelnen auf, dass raumplanerische Eingriffe in der Gemeinde Besitzer sind stark zerstreut Viehstand: ausgesprochenes Rinderzuchtgebiet. Im Zuge einer Sanierungsaktion für notleidende österrei- Bodenzusammenlegung: zweckmäßig 49 Auf die Punkte Bergbau und Industrie wurde nicht eingegangen, weil chische Gemeinden wurde der Gemeinde Fraxern bereits Industrie: keine vorhanden Kühe 140 für Fraxern bedeutungslos. Der Zugang zu den bäuerlichen Rinder 130 50 GA Fraxern, Karton 86, Ordner 621/1, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern, IV – 401/12 an den Landrat des Kreises Feldkirch in Feldkirch, 51 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 662, Übersicht über die finanzielle und Anwesen: vielfach mangelhaft Bestandsaufnahme für Raumforschung, (Statistik, Pläne etc.), Fraxern, wirtschaftliche Lage der Gemeinde Fraxern nach dem Stand vom 1. 14.10.1940 Juli 1939, Fraxern, 18.11.1939

- 22 - - 23 - im November 1938 durch die Landeshauptmannschaft weiblich, nicht keine Kugel, Maiensäß Gemeinde Fraxern 75 Kühe Pferderasse: Keine Vorarlberg ein Betrag von RM 2.000,-- zur Abdeckung familieneigene: Alter Kugelstaffel, Gemeinde Fraxern 70 Kühe von Schulden zugesichert.52 Vorhandene Schwimmersboden Derzeitige Auswertung in der im forstwirtschaftliche keine Schneewald Gemeinde Fraxern 75 Galtvieh Milchverwertung: Jahre 1934 neu erbauten Am 27.3.1941 wurde im Rahmen einer „Arbeitsta- Arbeitskräfte: Wanna Gemeinde Fraxern 75 Galtvieh Molkerei. gung“ über den Gemeinschaftsaufbau beraten, auf Selbstversorger in % bei Geplante wie bisher deren Agenda u. a. die Punkte „Krankenversicherung der Kartoffeln: 90 % Ist die vorhandene Milchverwertung: Genossenschaftsmitglieder durch die Aufbaugenossenschaft“, Selbstversorger in % bei Alpfläche für die ja „Kriegsgefangenenlager-Richtlinien“, „Vorbereitung der Getreide: 15 % Gemeinde ausreichend: Haupterwerbszweig: Landwirtschaft Genossenschaftsgründung“, „Anordnung über Pflanzen- Bodenart: sandiger Lehmboden baumaßnahmen“, „Besprechung der Bauprogramme 1941“ Gesamte landw. 649 ha Wieviel Lohnvieh wird Nebeneinnahmen aus: Obstbau (hauptsächlich standen. genutzte Fläche: aufgenommen: 20 Stück aus der Kirschenernte) Fruchtfolge: zum überwiegenden Teil Teil der Vorbereitungen für die Teilnahme am Projekt Kartoffelanbau Geplante Maßnahmen Erstellung von Wirt- Vereine: Viehzuchtverein, Senne- „Gemeinschaftsaufbau im Bergland“ war das Ausformu- Streueversorgung: teils aus eigenem in der Alpwirtschaft: schaftswegen und reigenossenschaft, Vieh- lieren der spezifischen Ausgangsvoraussetzungen. Das Grundbesitze, 2/3 des Rodungen, Anschaffung versicherungsverein und Selbstportrait der Gemeinde Fraxern weist die Aus- Bedarfes wird aber aus einer Güllepumpe und Gartenbauverein“53 gangsvoraussetzungen detailliert aus. dem Tal bezogen von Jaucherohren 53 Trinkwasserversorgung: gut Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bemühte Aufbaugemeinde Fraxern in Zahlen: Entwässerungsbedürf- 2,- Holzeinschlag fm: sich Bürgermeiser Summer, zumindest zwei der vier tige Flächen ha: Privatwald: 20 fm Fraxner Pferde unabkömmlich stellen zu lassen. „Höhenlage: Dorfmitte 850 m Gesamtfläche: 991 ha Interessentschaftswald: - Früh- und Spätfröste: Frühfröste anfangs Spätfröste Ackerland: 10 ha Gemeindewald: 750 fm „Im Falle einer Mobilmachung bitte ich Sie, der Gemeinde Fra- November Ende April Wiesen: (einmähdig) 103 ha Reichsforste: - xern 2 Pferde zu überlassen, da sonst überhaupt jede Zufuhr Einwohnerzahl: 430 (zweimähdig) 110 ha unterbunden wäre, denn mit einem Auto kann man in Anbe- Landwirtschaftliche 80 Weiden ha: - Geplante Maßnahmen Erstellung von tracht unserer Gebirgslage nichts ausrichten. Die Pferde wer- Betriebe: Obstanlagen: Zahl der 6560 in der Waldwirtschaft: Holzbringungsanlagen den aber notwendig für die Transportierung von Molkereipro- Davon mit 4 Bäume (Wirtschaftswegen) dukten aus den abgelegenen Alpen und für die Zuführung Nebenbetrieben: Bewässerbare Flächen: - anderer Lebensmitteln gebraucht…[sic]“54 Durchschnittliche 3.48 Alpflächen: 426 ha Holzbezug: pro Betrieb 1 fm Betriebsgröße: Waldfläche: 342 ha Der Landrat leitete dieses Gesuch aus Fraxern „zustän- Viehzahl: 5 davon Privatwald: 20 ha Gesamtviehbestand: 431 Stück digkeitshalber“ an die Wehrersatz-Inspektion, Gruppe P Handwerker (Anzahl 2 Schreiner davon ein Gemeindewald: 322 ha Kälber bis 1 Jahr 50 Stück Ziegen: 90 in Innsbruck weiter, von wo aus am 1. September 1939, und Art, mit oder ohne Schreiner Kirchenbesitz: 3.40 ha Stück dem Tag des Ausbruches des Zweiten Weltkrieges, Landwirtschaft): mit Land- Privatbesitz 170 ha Rinder 1 bis 3 Jahre 75 Stück Pferde: 4 der zuständige Major nach Fraxern diese Eilmeldung wirtschaft (auswärtig): Stück schickte: Vorhandene Besitz der toten Hand: - Kühe 125 Stück Schafe: 15 landwirtschaftliche männlich, nicht keine Unkultivierte Flächen: 5 ha Stück Arbeitskräfte: familieneigene: Gebäudefläche: 3.43 ha Stiere 3 Stück 53 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44“, Gewässer: Weiher und verschiedene 3.16 ha Schweine 69 Stück Tagesordnung für die Arbeitstagung über Gemeinschaftsaufbau am Bäche Donnerstag, den 27.3.1941 Rinderrassen: Graubraune Gebirgsrasse 54 GA Fraxern, Karton 120, Ordner 721 „Viehablieferung 1938 – 1939“, 52 Vgl. ebd., Landeshauptmannschaft Vorarlberg, IV-Zl: 1479/17 an das Gemeineamt Fraxern, Der Bürgermeister J. Summer an den Landrat Gemeindeamt Fraxern, Reichsbeihilfe für notleidende Gemeinden, Bre- Name der Alpen: Besitzer: Bestoßung: (Montafoner) Feldkirch, Unabkömmlichkeit bzw. Sicherstellung von 2 Pferden der genz, 16.11.1938 Gemeinde Fraxern, 29. August 1939

- 24 - - 25 - „Sollten die 2 Pferde bereits ausgehoben sein, so wäre an den Um den Gemeinschaftsaufbau ökonomisch begründen zu Fraxern bot demnach ideale Voraussetzungen für die Nach Verlesung des Tagesprogrammes, wurden vom Reichsnährstand heranzutreten, einen Ausgleich zu treffen. können, musste die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Aktion des „Gemeinschaftsaufbaus im Bergland“ und deren Vortragenden der Reihe nach, alle Beratungsgegenstände Sind die Pferde nicht ausgehoben, so ist unter Vorweis die- Gemeinde bereits auf einem ‚take-off-level‘ stehen, es musste propagandistische Inszenierung, schließlich waren nach einer genaueren Erklärung unterzogen, aus welcher fol- ses Schriftstückes bei der Pferdebeschaffungskommission um also bereits Potential vorhanden sein, um mit möglichst wenig dem Großbrand am 18.4.1934 bereits am 23.4.1934 viel- gendes zu entnehmen war. befürwortete Freigabe mündlich anzusuchen.“55 Aufwand möglichst hohe Erträge herauszuholen. fältige raumplanerische Maßnahmen getroffen wor- Die Gemeinden sollten so ausgewählt werden, dass sie als den. Dieses „Schwellenereignis“ eines Dorfgroßbran- Zu Punkt 1 wurden die hiefür ermittelten Zuschüsse ‚echte Bergbauerngemeinden‘ im Sinne des Nationalsozialis- des zwang die Haus- und Grundbesitzer dazu, rasch und deren Verwendung von der gesamten Zuhörerschaft 2. Planung eines Musterdorfes mus als Beispielgemeinden (‚Musterdörfer‘) in der Öffentlich- plausible raumplanerische Entscheidungen zu treffen. dankend zur Kenntnis genommen und der Appell des keit und gegenüber den Geldgebern inszeniert (‚propagandis- Bürgermeisters an die Versammelten, sich auch in nächs- Der Fraxner Bürgermeister Josef Summer hatte sich aktiv tisch herausgestellt‘) werden konnten.“57 „In diesem Zug wurde die Dorfstraße (Hohle Gasse) gestreckt ter Zeit so gut als möglich für den Frondienst zur Verfü- um den Status eines „Musterdorfes“ bemüht. Unter der und verbreitert, das Schulhaus und 5 weitere Objekte in ihrer gung zu stellen, besonders beachtet. Betreffangabe „Planung eines Musterdorfes“ erhielt er vom Lage verschoben, beziehungsweise umgesiedelt. Ein frühes Bei- Landrat im Oktober 1940 ein klares Bekenntnis zu die- spiel von vorausschauender Raumplanung. Insgesamt wurden Zum 2. Punkt wurden vom Redner die vielen theoreti- ser Idee: in Fraxern wieder aufgebaut: schen Vorarbeiten, welche der Güterwegbau bis heute 26 Bauernhäuser und noch weiterhin erfordert erklärt und anschließend „Zur Frage des Ausbaues des Dorfes Fraxern zu einem Mus- 1 Stall dessen Zweck und welche Möglichkeiten durch diesen terdorf teilt mir die Kreisbauernschaft Vorarlberg in Bregenz 1 Sennerei Güterweg in Bezug auf Einmündungen bzw. Anschlüsse folgendes mit: 2 Gasthäuser weiterer kleinerer Güterwege bestehen, einer eingehen- ‚Zu Ihrem Schreiben vom 4.10.1940 teile ich Ihnen mit, daß 1 Pfarrhaus den Erörterung unterzogen. Als dann die Finanzierungs- nach Mitteilung der Landesbauernschaft Alpenland und des Schule samt Gemeindehaus“58 frage ebenfalls klar gestellt worden war, konnte bei der Gauamtsleiters Lantschner in Innsbruck vorerst als einziges gesamten Zuhörerschaft ein merklicher Interessenhöhe- Musterdorf in Vorarlberg mit Bartholomäberg in Die Idee des Gemeinschaftsaufbaues musste in Fraxern punkt beobachtet werden. Frage kommt und daß erst nach Durchführung der Aufbau- in den Köpfen der Bewohner erst allmählich Gestalt maßnahmen für dieses Musterdorf die Frage der Einbeziehung annehmen. Aus diesem Grund lud Bürgermeister Sum- Ebenfalls besonderem Interesse begegneten die Erklä- weiterer Musterdörfer erörtert werden kann.‘ mer zu Silvester 1940 zu einer öffentlichen Versammlung rungen des Punktes 3. Hiervon sind besonders zu ver- ein. Hier erfolgten entscheidende Weichenstellungen, merken: Die gesamten Ursprungsprobleme zum Beginn Wenn somit auch mein Plan mit Fraxern zunächst zurückge- um die Bürger für die Aufbauidee zu gewinnen. Deshalb eines Gemeinschaftsaufbaus. Weiters die so intensiv mit stellt werden muß, so werde ich ihn zur gegebenen Zeit wieder ist das Protokoll, welches über diese Versammlung ange- dem Gemeinschaftsaufbau verbundene Bodenreform aufgreifen, da Fraxern von allen Gemeinden meines Kreises fertigt wurde, hier nahezu vollständig wiedergegeben. und mit letzterem in engem Zusammenhang stehen- die besten Voraussetzungen zur Schaffung eines Musterdor- den Umgestaltung des gesamten Dorfbildes. [sic] Mit fes bietet.“56 „Niederschrift besonderem Ernste ermahnte Bürgermeister Summer die über die am 31. Dezember 1940 abends ½ 9 Uhr im Gasthaus Erschienenen im Zuge aller dieser kommenden Aufbau- Folgende Voraussetzungen waren für die Aufnahme zum Adler erstmals stattgefundenen öffentlichen Beratung maßnahmen, in gewohnter Ruhe und Disziplin sowie einer Gemeinde in den „Gemeinschaftsaufbau im Berg- [sic]: Gemeinschaftsgeist mitzuarbeiten, unnötige Ausein- land“ erforderlich: andersetzungen zu vermeiden, damit nicht durch sol- Der Vorsitzende begrüßt die zahlreich erschienenen Bürger che Unliebsamkeiten die gesamte Aufbauarbeit gestört „Die Bevölkerung musste den rassischen und ideologischen und Bürgerinnen und erklärte kurz den Zweck, die eigentliche werde. Gesichtspunkten des Nationalsozialismus entsprechen. Ursache der heutigen Versammlung, und gibt anschließend die Tagesordnung bekannt, welche folgenden Wortlaut hat: Beim Beratungsgegenstand 4 erwähnte der Referent in … welcher Art und Weise die geplante Raumordnung im 55 Ebd., Wehrersatz-Inspektion Innsbruck, Gruppe P. an das Gemeinde- 57 Siegl, Gerhard: Bergbauern im Nationalsozialismus. Die Berglandwirt- Rahmen des geplanten Aufbaues durchgeführt wird und amt Fraxern, Kreis Feldkirch, „Eilt sehr“, Innsbruck, am 1. Sept. 1939 schaft zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft. Innsbrucker For- welche Vorkehrungen hiefür zu treffen sind. 56 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Der Landrat des Kreises Feld- schungen zur Zeitgeschichte, hrsg. vom Institut für Zeitgeschiche der kirch, Zahl II – 121/2 an den Bürgermeister in Fraxern, Planung eines Universität Innsbruck, Band 28, Innsbruck, Wien, Bozen, Studienverlag, 58 Ortsfeuerwehr Fraxern, „Ein Dorf in Flammen“, Broschüre zur Aus- Musterdorfes, 23.10.1940 2013, S. 224 stellung im Jakob-Summer-Saal, 25. bis 27. April 2014

- 26 - - 27 - Als 5. Punkt ist die Frage ´Schädlingsbekämpfung´ zu Vom letzten Punkt (14) der heutigen Tagesordnung Nun meldete sich nachträglich noch Alois Peter Nr. 44 Zahlung. Vergütung der Geschädigten. Aufteilung auf die erörtern, wobei der bisher Vortragende als diesbezüg- hören wir die erhaltenen und getätigten Zuschüsse zur zum Wort und ersucht um Aufklärung, wie die besagte verschiedenen Interessenten Gebiete. [sic]“61 licher Fachmann ausführliche Erläuterungen gab und Kraftfeuerspritze und hat somit der Vortragende seine Bodenreform zur Durchführung gelangen soll und das kürzlich erschienene neue Gesetz über ´Obstkultu- Erläuterungen zu den einzelnen Tagesfragen beendet. welche Stellung er dazu einnimmt. Demselben wird Sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Forst- ren-Überprüfung´ durch die Behörde, bekannt gab. seine Anfrage und die damit verbundene entgegnende und Alpwirtschaft war dieser Güterweg nach Kapieders Nach Einhaltung einer Pause von 10 Minuten eröffnete Anti-Stellung dahin beantwortet, daß Peter Nr. 44 durch von großem Vorteil. Die hier genannten Anschlusswege Unter Beratungsgegenstand 6 gelangte die neuerliche Bürgermeister Summer die Debatte und ersuchte die die geplanten Aufbaumaßnahmen nicht benachteiligt, wurden Jahrzehnte später alle realisiert. Und auch der Schlüsselreihung der Fettbewirtschaftung im Winter zur Bürger sich möglichst daran zu beteiligen. aber auch keinen Vorteil erhalten soll. [sic] private Wohnbau erfolgte Jahrzehnte später gerade auch Besprechung wobei die neu getroffenen Maßnahmen sei- 59 entlang dieser Straße. tens der Anwesenden gebilligt wurden. Zu Punkt 1 wird keine Beanstandung vorgelegt. Durch den Ortsbauernführer wurden die neuesten Nor- Zu Punkt 2 beantragt Nachbaur Johann Nr. 52 nähere Aus- men betreff Schlacht-Kälber-Ablieferung bekannt gege- Unter Punkt 3 plante Summer u.a. die Rede auf die The- In der Erläuterung zum Punkt 7 wird bewiesen, welche kunft über Zufahrtsweg zum Güterweg, welcher ben, welche ziemlich reges Interesse auslösten. men Bodenreform, Schaffung von Obstbauplantagen finanziellen Mittel die Gemeinde selbst und welche von demselben auch in seiner vorgebrachten Weise und Schaffung einer Industrie zu lenken, aber es ging der Behörde für Instandsetzungsarbeiten am Schulhause gegeben wird. Im Schlussworte ermahnte der Bürgermeister um bessere ihm auch um den offenbar drohenden Anschluss der sowie für das gesamte Schulwesen ausgegeben werden. Zu Punkt 3 wird keine Einwendung erhoben. Einhaltung der Gemeinde Fraxern an andere Gemeinden: In den kürzlich vorgekommenen Unliebsamkeiten in Zu Punkt 4 ebenfalls, Verdunkelungsmaßnahmen und dankte den Herren Schulfragen, ersucht der Vortragende die Anwesenden Zu Punkt 5 tritt der Bürgermeister Summer seinem Stell- Beigeordneten, wie Beiräten, sowie seinen engeren Mit- „Anlaß zum Gemeinschaftsaufbau, Vorteile des Gemein- selbst sowie deren Kinder mit mehr Disziplin und Ach- vertreter Nägele das Referat zur näheren Erör- arbeitern für ihre Leistungen im Sinne der Gemeinde- schaftsaufbaues: Erstellung von verschiedenen Güterwe- tung den Lehrpersonen entgegen zu kommen. terung ab. Die Ausführungen desselben in der verwaltung und allen Bürgern und Bürgerinnen und gen, Waldwege und Strassen. Bodenreform. Schaffung von Schädlingsbekämpfung, darunter die Vorteile appellierte an ihre straffe Mitarbeit wie bisher. lebenfähigen Bauernhöfen, Schaffung von Obstbauplanta- Die mit der 8. Frage der Tagesordnung bekannt gegebe- und Anschaffung einer Obstbaumspritze wur- gen. Schaffung einer Industrie. Förderung des Fremdenver- nen ´Kirchlichen Angelegenheiten´ und die in diesem den anerkennend zur Kenntnis genommen. Schluss der Beratung 23 Uhr 30. kehrs. Bedenken der Selbständigkeit? (Anschluß an andere Zusammenhang stehende hinterlistige Tätigkeit einer Zu Punkt 6 gibt der Ortsbauernführer Summer59 die vor- Gemeinden), Dorfpolitik und Aussenpolitik. Behandlung von hiesigen Person wurde allgemein verurteilt. dringlichen Maßnahmen zur Fettbewirtschaf- Fraxern, den 31. Dezember 1940 Demonstranten…“62 tung bekannt. 60 Zu Frage 9 ´Frondienst´ wurde erklärt, wie die geleis- Zu Punkt 7 werden keine Einwendungen erhoben. Der Schriftführer: Fr. J. Nägele e.h. Die Befürchtungen des Fraxner Bürgermeisters, als teten Frondiensttage notiert der Gemeindeverwaltung Zu Punkt 8 wird die Äußerung des Alt-Bürgermeisters Der Bürgermeister: Josef Summer e.h. Gemeinde mit einer anderen Gemeinde zusammen- vorzulegen sind, wie deren Verbuchung und Verrech- Emil Summer, sowie die vom dzt. Bürgermeis- Die Gemeinderäte: Peter Josef e.h. geschlossen zu werden, waren durchaus begründet. nung zur Durchführung gelangt. ter hierauf erteilte Antwort stimmungsvoll Nachbaur Jakob e.h.“60 Schließlich waren z. B. , Eichenberg, die Fluh aufgenommen. und nach Bregenz eingemeindet worden, Wie weit gemäß Punkt 10, Landstraße II. Ordnung hier- Zu Punkt 9 beantragt die Allgemeinheit unter Zustimmung Unter „Amtsvermerke“ hatte Bürgermeister Summer eine wurde , und Bolgenach orts, also im Ortsbereich, besteht, wird bekannt gegeben des Gemeindekassiers die Aufhebung der Fron- stichwortartige Vorbereitung für diese Sitzung angefer- zugeschlagen.63 und auch warum dieselbe diese Strecke erhalten hat. diensttage für 1941. tigt. Es lohnt sich (zumindest auszugsweise) ein Blick Zu Punkt 10 erfolgte keine Debatte bezw. Anfrage. in diese Unterlagen. Über die erstmals stattgefundene öffentliche Beratung Zu Punkt 11 über den ´Umgang mit Kriegsgefangenen´ Zu Punkt 11 sind die Vorschriften bekannt und gibt ebenfalls am 31.12.1940, die auch als 21. Beratung mit den Gemein- wird die erschienene Bürgerschaft auf die drzt. beste- keine Einwendung. Zu Punkt 2 steht dort: „Keine Mittel zur Wiederinstandset- deräten protokolliert wurde, gibt das Protokoll über henden Vorschriften besonders aufmerksam gemacht. Zu Punkt 12 erfolgte keine Anfrage mehr und kann daher den zung des Morgengabweges. Die Wirtschaftlichkeit des Güter- das Ergebnis zweier Beratungspunkte noch genauer Erläuterungen gemäß betrachtet werden. weges in Bezug. Landwirtschaft, Besiedlung und Fremden- Aufschluss. „In Punkt 13 werden die zugesagten Zuschüsse Die zu Beratungspunkt 12 gegen die Anstellung des Zu Punkt 13 wurden keine Anfragen gestellt und ist derselbe verkehr. Anschlußwege: Lug, Leiterbüchelwald und Kugel. Briefträgers Nägele Erich, geführten Beschwerden Ein- als allgemeine Zustimmung zu betrachten. Verkehrstechnischer Hinsicht & Wirtschaftlicher Hinsicht. 61 Ebd., Aktenvermerke, Erläuterungen zu nachstehenden Punkten der zelner, wurden in erklärender Weise zurückgewiesen, Zu Punkt 14 wurden ebenfalls keine Einwendungen erhoben. Finanzierung: Im Zuge des Gemeinschaftsaufbaues keine Beratungsgegenstände der öffentlichen Beratung am 31.12.1940 und so auch allgemein gebilligt. [sic] 62 Ebd., Erläuterungen zu nachstehenden Punkten der Beratungsgegen- stände der öffentlichen Beratung am 31.12.1940 60 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Niederschrift über die öffentliche 63 Vgl. Pichler, Meinrad: Nationalsozialismus in Vorarlberg. Opfer. Täter. 59 Alois Summer Beratung am 31.12.1940 Gegner, Innsbruck: Studienverlag Ges. m. b. H., 2012, S. 105

- 28 - - 29 - für die Einrichtung einer Volksbücherei bekannt gegeben, wie sie würden auch im Kriegsjahre 1941 im Einvernehmen mit Sibratsgfäll und Schwarzenberg erklärt. Geplant war, Funktionsträger während des Krieges zur Wehrmacht auch auf deren geistigen Wert für die gesamte Bevölkerung dem Hoheitsträger der NSDAP die anfallenden Aufgaben diese Aktion so lange fortzusetzen, bis alle Bergbauern- einrücken.70 hingewiesen. [sic]“ Zu Punkt 8 „Kirchliche Angelegenheiten“ lösen und der Arbeit Herr werden. Es wurde dabei der Gemein- gemeinden von dieser Aktion erfasst gewesen wären.68 heißt es in diesem Protokoll zudem: „Weiters gestattet schaftseinsatz erwähnt, der sich bereits in diesen Gemeinden Auch in der Aufbaugemeinde Sibratsgfäll stellte sich die der Vorsitzende dem Wachtmeister Nachbaur 49 noch einige im letzten Jahr bewährt hat… Befürchtungen des Bürgermeisters Summer, die Sache ähnlich dar. Sibratsgfäll gehörte drei Tage lang zur Erläuterungen zu Punkt ‚Kirchliche Angelegenheiten‘.“64 Es ist kein Kunststück, sich hinzustellen und eine kräftige Gemeinde Fraxern könnte mit einer anderen Gemeinde Gemeinde Hittisau, bis schließlich der spätere NS-Bür- Forderung nach Kriegsgefangenen zu vertreten. Ich bitte sich zusammengelegt werden, waren durchaus begründet, germeister Josef Natter in einer Versammlung ausführte: Sonntag, der 4. Mai 1941, war für die Gemeinde Fra- grundsätzlich darauf einzustellen, daß ein wesentlicher Ein- wie das Beispiel der späteren Aufbaugemeinde Damüls „…Wir tun mit, wenn der Nationalsozialismus hält, was er xern ein besonderer Tag, an welchem der Bürgermeister satz von Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft nicht erfol- beweist. Der Damülser Nachkriegsbürgermeister, Franz verspricht…“71 Man versprach sich vor allem wirtschaft- mittels Bekanntmachung die Gemeindebürger zu einer gen wird…“66 Anton Domig, fasste die Ereignisse in Damüls während liche Hilfe. In Sibratsgfäll wurde Vorkriegsbürgermeis- Pflichtversammlung lud: der NS-Herrschaft zusammen: ter Konrad Stadelmann, der auch Leiter der Vaterländi- Knapp zwei Monate später schaute die Sache aber wie- schen Front war, zum Ortsbauernführer, obwohl er nicht „Heute um 15 Uhr findet im Gasthaus zur Krone eine Pflicht- der deutlich anders aus. Der Landrat weckte erneut Hoff- „…Bei der damaligen durchzuführenden Gemeindezusam- NS-Parteimitglied war, und nach dem Krieg übte er wie- versammlung aller Bürger und Bürgerinnen statt. Es handelt nungen auf die Einsatzmöglichkeit Kriegsgefangener. menlegung wurden wir als selbständige Gemeinde kurzerhand der das Amt des Bürgermeisters aus. Ortspfarrer Peter sich um die Bekanntgabe der vom OKW. herausgegebenen als Zelle der Nachbargemeinde Au einverleibt. Wir waren also Metzler erinnerte sich: „…An politischen Versammlungen Vorschriften über den Umgang mit Kriegsgefangenen. [sic] „Die Entwicklung der Kriegslage im Osten zeigte, dass mit nicht mehr Gemeinde, sondern nur Zelle und hatten keinen fanden jährlich 6-8 statt, zu denen jeweils auswärtige Redner Weiters werden im Anhange an die Versammlung die allge- dem stärkeren Einsatz von Kriegsgefangenen gerechnet werden eigenen Bürgermeister mehr, sondern nur einen Zellenleiter… erschienen. Als Höhepunkt in der Geschichte des Nationalso- meinen Bestimmungen, Rechte und Pflichten im Rahmen des kann. Ich bin der Auffassung, dass jede Arbeit (Wegearbeiten, Der allgemeine Wunsch ging dahin, die Selbständigkeit wieder zialismus in Sibratsgfäll dürfte wohl der Besuch des Gaulei- Gemeinschaftsaufbaues eingehend erläutert und im Anschluß Bodenverbesserungen, Bachregulierungen) die nur irgendwie zu erlangen. Das war aber nur möglich, indem Damüls eine ters Franz Hofer am 8. und 9. Mai 1943 gewertet werden. Es daran die Beitrittserklärungen für die Aufbaugenossenschaft mit Kriegsgefangenen gemacht werden kann, geleistet werden eigene Ortsgruppe mit mindestens 25 Parteimitgliedern auf- war dieser Besuch anläßlich des Beginnes des Aufbaues in der zur Unterfertigung ausgegeben. sollte. Es wird immer darauf ankommen, dass die Gemeinde stellte. Nur unter diesen Gründen liess sich mancher Damül- Aufbaugenossenschaft der Gemeinde Sibratsgfäll…“72 Zum Teilnahme an der Versammlung ist strengste Pflicht für jeden ein passendes Lager für Kriegsgefangene zur Verfügung stellen ser Bauer schweren Herzens zur Parteianwartschaft bewegen. Kriegsschluss in Sibratsgfäll bemerkte Pfarrer Metzler Hausvorstand od. Hausbesitzer. Darüber hinaus lade ich alle kann. Ich bitte insbesondere diejenigen Herren Bürgermeister, Die Ortsgruppe Damüls setzte sich also praktisch nur aus noch: „…Die Naziarchive sollen verbrannt worden sein; wer andern Bürger und Bürgerinnen zur Teilnahme an der Ver- in deren Gemeinde sich Kriegsgefangenenlager nicht befinden, sozusagen gezwungenen Parteianwärtern zusammen. Frei- den Befehl dazu erteilte, ist unbekannt.“73 Aufschlussreich ist sammlung dringenst ein. [sic]“65 in denen aber entsprechende Arbeitsvorhaben vorhanden sind, willig und aus ideeller Gesinnung heraus hätte sich in ganz auch, wie der Sibratsgfäller Vor- und Nachkriegsbürger- alles Erforderliche zu veranlassen. Ich rege an, sich dabei des Damüls kein halbes Dutzend hiezu bereit erklärt…“69 meister Konrad Stadelmann seinen Amtskollegen Natter, Wenige Tage später langte in den Gemeindeämtern ein kameradschaftlichen Rates der Herren Bürgermeister zu bedie- der das Amt des Gemeindeoberhauptes während der Schreiben des Landrates bezüglich des Arbeitseinsat- nen, die solche Lager bereits eingerichtet haben. Vielleicht lässt sich anhand dieses Beispiels auch die NS-Ära versehen hatte, rückblickend beurteilte: zes in der Landwirtschaft ein, welches die Erwartung Rege Initiative der Herren Bürgermeister erscheint am Platze. relativ hohe Zahl an NS-Parteimitgliedern in Fraxern bezüglich der Einsatzmöglichkeiten Kriegsgefangener Ich bin zu jeder Unterstützung bereit.“67 begründen. Anders als in Fraxern, wo Ortsgruppenleiter, „…Bürgermeister Natter war immer und in jeder Hinsicht ordentlich dämpfte. Bürgermeister und Ortsbauernführer bis zum Kriegs- bemüht, die großen Gegensätze, die sich zwischen den Ansich- Im Gau Tirol-Vorarlberg wurde pro Jahr und Kreis eine schluss im Amt blieben, mussten in Damüls alle drei ten der Parteibonzen in Kreis und Gau und den berechtig- „…Die Erzeugungsschlacht der deutschen Bauern muss und Bergbauerngemeinde für die Aktion „Gemeinschaftsauf- ten Interessen der Gemeinde ergaben, zu Gunsten letzterer wird auch im Kriegsjahre 1941 erfolgreich geschlagen werden. bau im Bergland“ ausgewählt. Aufbaugemeinden des ers- Aussaat und Ernte dürfen trotz allem nicht anders ausfallen ten Jahrgangs waren in Voralberg Fraxern (Kreis Feld- 68 Vgl. Siegl, Gerhard: Berbauern im Nationalsozialismus. Die Bergland- als bisher. Ich freue mich, in meinem Kreise Bürgermeister zu kirch), Silbertal-Bartholomäberg (Kreis Bludenz) und wirtschaft zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft. Innsbrucker 70 Vgl. ebd., S. 65 f. haben, die mir vereinzelt aus freien Stücken mitgeteilt haben, Damüls (Kreis Bregenz). Zu Aufbaugemeinden wurden Forschungen zur Zeitgeschichte, Band 28, Innsbruck: Studienverlag, 71 Röm.-kath. Pfarramt Sibratsgfäll, Ortspfarrer Peter Metzler an den 2013, 227ff. Bezirkshauptmann in Bregenz zur Weiterleitung an den Herrn Mili- später auch Übersaxen, , Fontanella, Sonntag, 69 Der Bürgermeister der Gemeinde Damüls, Franz Anton Domig, an die tärgouverneur, Darstellung des geschichtlichen Werdeganges über die 64 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom Bezirkshauptmannschaft Bregenz, Darstellung des geschichtlichen Wer- deutsche Besetzung von Österreich bis zur Befreiung durch die Alli- 12.4.40- 13.1.45“, 21. Beratung mit den Gemeinderäten, Der Schriftfüh- 66 Ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch IV-606/5/1 an die Bügermeister deganges über die deutsche Besetzung von Österreich bis zur Befreiung ierten, in: Weber, Wolfgang: NS-Herrschaft am Land. Die Jahre 1938 rer: Franz Jos. Nägele, Der Bürgermeister: J. Summer, Die Gemeinderäte: des Kreises Feldkirch, Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft, Feldkirch, durch die Alliierten, Damüls, den 6. Mai 1946, in: Weber, Wolfgang: bis 1945 in den Selbstdarstellungen der Vorarlberger Gemeinden des Jakob Nachbaur und Josef Peter 82, Beratungs-Tag 31.12.1940 den 13. Mai 1941 NS-Herrschaft am Land. Die Jahre 1938 bis 1945 in den Selbstdarstel- Bezirkes Bregenz, Quellen zur Geschichte Vorarlbergs, Band 1 (N.F.), 65 GA Fraxern, Karton 120, Ordner 730 „Anforderung und Unterbringung 67 Ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch, Dr. Otto, V – 316/1-41 an die lungen der Vorarlberger Gemeinden des Bezirkes Bregenz, Quellen Regensburg: Roderer Verlag, 1999, S. 202 von Kriegsgefangenen“, Der Bürgermeister J. Summer, Bekanntma- Bürgermeister des Kreises Feldkirch, Kriegsgefangene, Feldkirch, am zur Geschichte Vorarlbergs, Band 1 (N.F.), Regensburg: Roderer Verlag, 72 Ebd., S. 204 chung!, Fraxern, den 4.5.1941 3.7.1941 1999, S. 65 73 Ebd., S. 205

- 30 - - 31 - auszugleichen und wenigstens wirtschaftliche Vorteile für Von besonderer Relevanz für das Verständnis der wei- rechnen, schätzungsweise wurden etwa ½ Dutzend Bauern- Der Herr Landrat forderte dann die Herren Bürgermeis- das Allgemeinwohl (Aufbaugemeinde usw.) zu erringen…“74 teren Vorgänge in der Aufbaugemeinde Fraxern scheint häuser im Zuge des Verfahrens um- bzw. ganz neu gebaut…“76 ter, insbesondere diejenigen, deren Gemeinden voraus- ein Blick in die Gemeindeübersichten des Bezirkes Blu- sichtlich ebenfalls Aufbaugemeinden werden sollten78, Über Besonderheiten der dritten Aufbaugemeinde des denz – und hier besonders auf die Beschreibung über auf, sich von den bestehenden Einrichtungen und von Kreises Bregenz berichtete Nachkriegsbürgermeister Bartholomäberg -, welche der kommissarische Bezirks- 3. Kühne Pläne für den Gemeinschaftsaufbau den im Gang befindlichen Arbeiten in der Aufbauge- Anton Kaufmann u.a.: hauptmann Franz Terlago dem Militärgouverneur in in der Berggemeinde Fraxern meinde Fraxern persönlich durch einen gemeinsamen Bludenz bis Anfang Juni 1945 zu liefern hatte, da in den Besuch zu überzeugen. Dieser Vorschlag fand allseits „…In Schwarzenberg entschloss sich im Jahre 1930 ein Bauer, beiden Gemeinden Bartholomäberg und Fraxern etwa Einen tiefen Einblick in die hochtrabenden Pläne für den Zustimmung, und mehrere Bürgermeister einigten sich der in der Landwirtschaft schlecht wirtschaftete, zur Anschaf- vergleichbare Aufbaumaßnahmen gesetzt wurden. Über Gemeinschaftsaufbau im Bergdorf Fraxern gewährt das auf einen Besuchstermin. fung eines grossen Hühnerhofes. Da aber die Eier hier nicht Bartholomäberg berichtete er u.a.: Protokoll der Bürgermeisterversammlung unter dem den gewünschten Absatz fanden, kam er in Verkehr mit den Vorsitz des Landrates vom 30. Juli 1941. Nach Auffor- Hoch her ging es in Fraxern am 13.12.1941. Um 17:00 Herren der Firma Hämmerle in Dornbirn, wo seine Eier reis- „…Wie in allen übrigen Gemeinden des Landkreises war derung durch den Herrn Landrat, Dr. Otto, habe der Uhr wurde im Beisein des Bürgermeisters, des Ortsgrup- senden Absatz fanden… auch hier der Einfluss der NSDAP von 1938 bis zur Befrei- Herr Bürgermeister der Gemeinde Fraxern einen kurzen penleiters und des Ortsbauernführers mit Gauamtsleiter Am Bödele, Hotel und Kolonien ging die Propaganda der Nazi ung überwiegend und hat alle abweichenden Tendenzen und Überblick über den gegenwärtigen Stand der Arbeiten Lantschner und Oberbaurat Luger das Bauprogramm weiter und als am 13. März 1938 der Umbruch kam, besetzten Bestrebungen absorbiert oder vernichtet. Gegenteilige Bestre- in der Aufbaugemeinde Fraxern gegeben. In der Nieder- 1942 besprochen. Abends um 20:30 Uhr fand schließ- bei uns einige Leute das Gemeindeamt, die an einer Verwal- bungen konnten sich nur im Verborgenen erhalten, wo sie zu schrift heißt es darüber wörtlich: lich die Gründungsversammlung der Aufbaugenossen- tung keine blasse Ahnung hatten. In einigen Tagen gab es bei Tage traten, wurde der Träger schonungslos zu Grunde gerich- schaft Fraxern statt, die durch Kreisleiter Plankensteiner uns einen Fackelzug, alles in SA-Uniform, mit grossen Reden, tet. Der den Bewohnern des Tales Montafon eigentümliche „Am Bau der geplanten Straße auf die Kugel zur Erschließung eröffnet und abgeschlossen wurde.79 Die Einladung zur Siegesfeier mit viel Alkohol…Fast zu gleicher Zeit erschien Charakter ließ diese Gegensätze schärfer hervortreten als in der Alpen sind derzeit 135 Kriegsgefangene beschäftigt. 500 m Gründungsversammlung der Aufbaugenossenschaft ein junger Schwarzenberger, Fetz Albert, der als SA-Führer anderen Gemeinden, wobei der Umstand, dass die Gemeinde dieser Straße sind bereits fertiggestellt, weitere 1000 m befin- hatte folgenden Wortlaut: auftrat und alsbald eine SA-Abteilung mit zirka 60 Mann Bartholomäberg eine sogenannte ‚Aufbaugemeinde‘ war, die- den sich im Bau. Der Voranschlag für das laufende Baujahr beieinander hatte. Nach vier Monaten musste unser allseits selben eher noch verschärften. Dies zeigte sich z.B. in dem beträgt insgesamt RM 480.000.--. „E i n l a d u n g sehr beliebter und sehr tüchtiger Bürgermeister als bekann- Umstand, dass der Leiter der Aufbaugemeinde der Ortsgrup- Für die Errichtung des Kriegsgefangenenlagers wurde ein ter Nazigegner abtreten und an seine Stelle trat obiger Fetz penleiter und stellvertretende Bürgermeister [Otto] Wekerle, Betrag von RM 40.000.-- aufgewendet. Für die Viehtausch- Die landwirtschaftlichen Betriebe unserer Gemeinde sollen in Albert. Das Bürgermeisteramt führte er korrekt, schüttelte Sternwirt in vor den Tätlichkeiten der erbitterten aktion wurden bereits RM 5.000.-- an Zuschüssen gewährt. großzügiger Weise ausgebaut werden. Träger dieses Ausbaues nach und nach die ihm beigestellten unfähigen Naziarbeiter Bauern von Bartholomäberg geschützt werden musste. Zum Weitere RM 15.000.-- sind für diesen Zweck für die nächste wird die Aufbaugenossenschaft Fraxern sein, deren Gründung ab und zog erfahrene Männer bei, die in die Partei eintraten, näheren Verständnis sei bemerkt, dass die Erklärung einer Zeit vorgesehen. Für geplante Wohnungsausbauten sind rund am Samstag, den 13. Dezember 1941 um 8 Uhr abends im um ihren Einfluss in der Gemeinde zur Geltung zu bringen… Gemeinde zur Aufbaugemeinde durch den Gau erfolgte und RM 7.000.-- angesetzt worden. Für pflanzenbauliche Maßnah- Gasthaus Adler in Fraxern stattfinden wird. Der Aufbau ist Der Besitzer der erwähnten Hühnerfarm, Kohler Ferdinand, die wirtschaftliche und soziale Hebung der bäuerlichen Bevöl- men stehen einstweilen RM 5.000.-- zur Verfügung. nicht nur für das jetzige Geschlecht, sondern auch für kom- wurde 1938 Ortsgruppenleiter, führte ein starkes Parteiregi- kerung dieser Gemeinde zum Ziel hatte. Um dies durchzufüh- Anlässlich des letzten Besuches des Herrn Regierungsdirektor mende Geschlechter von größter Bedeutung. Ich lade Sie daher ment und versprach allen materielle Hilfe, die Parteimitglieder ren wurden bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude neu Ing. Lantschner wurden die Errichtung eines Schwimmbades zu dieser Versammlung ein und rechne mit Ihrer Teilnahme. seien. Er scheute auch vor Drohungen nicht und die Folge war erstellt, Grundzusammenlegungen durchgeführt, Seilbahnen und eines Schießstandes sowie weitere Vorhaben besprochen. Beiliegend erhalten Sie eine Tagesordnung. eine Ortsgruppe mit 120 Mitgliedern…“75 und Wege gebaut, über die finanzielle Seite der Angelegen- Insgesamt sollen für den Aufbau der Gemeinde Fraxern 4 – 5 heiten vermag ich derzeit keine erschöpfenden Aufschlüsse zu Millionen Mark vorgesehen sein.“77 Heil Hitler! 74 Gemeindeamt Sibratsgfäll, Konrad Stadelmann an die Bezirkshaupt- erteilen, ich kann nur sagen, dass die Bauausführung nicht Josef Summer e.h. mannschaft in Bregenz, Darstellung des geschichtlichen Werdeganges nur unverhältnismässig hoch zu stehen kam, sondern auch Bürgermeister“80 über die deutsche Besetzung von Österreich bis zur Befreiung durch die vielfach mit den kleinbäuerlichen Verhältnissen der Besitzer Alliierten, Sibratsgfäll, 5.10.1945, in: Weber, Wolfgang: NS-Herrschaft am Land. Die Jahre 1938 bis 1945 in den Selbstdarstellungen der Vor- in keinem Verhältnis stand. Sollten diese Besitzer zur Tragung 76 Der kommissarische Bezirkshauptmann der Bezirkshauptmannschaft 78 Das betraf in der Region die Gemeinden Übersaxen und Laterns, die arlberger Gemeinden des Bezirkes Bregenz, Quellen zur Geschichte der aus diesem Anlass erwachsenen Kosten auch nur teilweise Bludenz, Franz Terlago an den Militärgouverneur in Bludenz, Gemein- ebenfalls zu Aufbaugemeinden erklärt wurden. Vorarlbergs, Band 1 (N.F.), Regensburg: Roderer Verlag, 1999, S. 209 herangezogen werden müssen, so wäre mit ihrem Ruin zu deübersichten: Bartholomäberg, 3.6.1945, in: Weber, Wolfgang: Natio- 79 Vgl. GA Fraxern, Karton 93, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe“, Der 75 Der Bürgermeister von Schwarzenberg, Anton Kaufmann an die Bezirk- nalsozialismus und Kriegsende 1945 in den Vorarlberger Gemeinden Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A 502 an die Aufbau- shauptmannschaft in Bregenz, Darstellung des geschichtlichen Werde- des Bezirks Bludenz, Quellen zur Geschichte Vorarlbergs, Band 2, Ein genossenschaft Fraxern z.Hd. Bürgermeister Summer, Fraxern, Inns- ganges über die Deutsche Besatzung von Österreich bis zur Befreiung lungen der Vorarlberger Gemeinden des Bezirkes Bregenz, Quellen Quellenband, Regensburg: Roderer Verlag, 2001, S. 36 f. bruck, 29.11.1941 der Alliierten, Schwarzenberg, den 31.10.1945, in: Weber, Wolfgang: zur Geschichte Vorarlbergs, Band 1 (N.F.), Regensburg: Roderer Verlag, 77 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Niederschrift über die Bürgermei- 80 GA Fraxern, Karton 93, Ordner 701 „Förderung der Landwirtschaft“, NS-Herrschaft am Land. Die Jahre 1938 bis 1945 in den Selbstdarstel- 1999, S. 197 f. sterversammlung am 30. Juli 1941 Josef Summer, Bürgermeister, Einladung, Fraxern, 10.12.1941 und Kar-

- 32 - - 33 - Bürgermeister Summer wurde angewiesen, für genü- Einstimmig gewählt wurden als nen. Wer wann als Mitglied der Aufbaugenossenschaft 24 20.05.1941 Kathan Susanne Ww., Unterdorf 29 gend Platz zur Übernachtung zu sorgen für jene Herren, beitrat, ist im Verzeichnis der Genossen der Aufbauge- Landwirtin die an der Gründungsversammlung in Fraxern teilnah- Obmann: Summer Josef Bürgermeister nossenschaft festgehalten. 25 20.05.1941 Dobler Eugen, Landwirt und Unterdorf 30 men. Es waren dies u. a. Reg. Dir. Lantschner81, Oberbau- Aufsichtsrat: Nägele (Franz) Fraxern 16 Vorsitzender Hilfsarbeiter rat Luger, Dr. Endres, Ing. Pall, Ing. Fink, Kreisleiter Plan- Josef „Verzeichnis der Genossen für die Aufbaugenossenschaft zu 26 20.05.1941 Nägele Josef, Landwirt und Unterdorf 31 kensteiner, Kreisbauernführer Troy, Wirtschaftsberater Alois Summer Fraxern 35 Mitglied Fraxern Hilfsarbeiter Ing. Müller, ein Vertreter des Forstamtes Feldkirch, Ober- Marte Ludwig Fraxern 5 Mitglied 27 20.05.1941 Sönser Richard, Landwirt und Unterdorf 32 forstmeister Egger und Bauunternehmer Ludescher.82 Nägele Klemens Fraxern 25 Mitglied Das Geschäftsjahr beginnt erstmalig am 1. April 1941, sonst Hilfsarbeiter Nachbaur Fraxern 73 Mitglied am 1. Jänner und endigt am 31. Dezember jeden Jahres 28 20.05.1941 Summer Emil, Landwirt und Unterdorf 33 Das Protokoll der Gründungsversammlung ist im Proto- Markus Hilfsarbeiter kollbuch der Aufbaugenossenschaft festgehalten: Nachbaur Josef Fraxern 28 Mitglied Nr Eintritt am Name und Beruf der Genossen Wohnort 29 20.05.1941 Nachbaur Johann, Landwirt und Unterdorf 34 Dobler Paul Fraxern 39 Mitglied 1 20.05.1941 Summer Heinrich, Landwirt Orsanken 1 Mesner „…Kreisleiter Plankensteiner eröffnet die Versammlung und Summer Emil Fraxern 33 Mitglied 2 20.05.1941 Madlener Maria, Taglöhnerin Orsanken 2 30 20.05.1941 Summer Alois, Landwirt und Unterdorf 35 begrüßt die Herren Vertreter von Partei und Staat, sowie die 3 20.05.1941 Madlener Johann, Landwirt Orsanken 3 Hilfsarbeiter anwesenden Dorfbewohner und stellt fest, dass die landwirt- Sämtliche Gewählte erklären die Wahl anzunehmen… 4 20.05.1941 Marte Rosina Ww., Landwirtin Orsanken 4 31 20.05.1941 Summer Heinrich, Landwirt Mitteldorf 37 schaftlichen Betriebe der Gemeinde Fraxern ausnahmslos ver- 5 20.05.1941 Marte Katharina Ww., Orsanken 5 32 20.05.1941 Nägele Adolf, Landwirt und Mitteldorf 38 treten sind… Die Höhe der Beitrittsgebühr wurde mit RM 5.-- zu zehnfa- Landwirtin Gemeindekassier cher Haftung festgesetzt. – Es wurde beschlossen, dem Verb. 6 20.05.1941 Walser Maria Ww., Landwirtin Riedacker 6 33 20.05.1941 Dobler Paul, Landwirt und Mitteldorf 39 Reg.-Dir. Ing. Lantschner erläutert Sinn und Zweck des alp. landw. Genossenschaften Raiffeisen e.V. beizutreten….“83 7 20.05.1941 Nachbaur Ignaz, Hilfsarbeiter Riedacker 7 Hilfsarbeiter Gemeinschaftsaufbaues zur Lösung der Bergbauernfrage 8 20.05.1941 Nachbaur Ottilie, Hebamme Riedacker 8 34 20.05.1941 Summer Kassian, Landwirt und Mitteldorf 40 und die Einschaltung der Aufbaugenossenschaft als Trä- Laut einer Abschrift des Gründungsprotokolls vom 9 20.05.1941 Nachbaur Jakob, Landwirt und Unterdorf 10 Holzarbeiter gerin der Aufbaumaßnahmen… 13.12.1941 waren zu dieser Versammlung im Gasthof Hilfsarbeiter 35 20.05.1941 Nachbaur Josef, Landwirt und Mitteldorf 41 Adler 154 Einwohner aus Fraxern erschienen.84 10 20.05.1941 Mittelberger Josefa Ww., Unterdorf 11 Hilfsarbeiter Nach längerer Besprechung wurde beschlossen, für Fra- Landwirtin 36 20.05.1941 Summer Rudolf, Hilfsarbeiter Mitteldorf 42 xern eine Aufbaugenossenschaft zu gründen. Gleich- Fraxern war Aufbaugemeinde des ersten Jahrgangs mit 11 20.05.1941 Nachbaur Gebhard´s Erben Unterdorf 14 37 20.05.1941 Peter Barbara Ww., Landwirtin Mitteldorf 44 zeitig erklärten 80 Mitglieder ihren Beitritt zu dieser 84 Genossenschaftern, die Registrierung erfolgte am 11.10.1941 zu Handen der Tochter Hedwig 38 20.05.1941 Nachbaur Heinrich, Landwirt Mitteldorf 45 Genossenschaft. – Die Annahme der für die Aufbauge- 15.1.1942. Im Kreis Feldkirch wurden Übersaxen (75 12 20.05.1941 Nägele Franz Josef, Schreiner Unterdorf 16 39 20.05.1941 Ender Johann, Landwirt und Mitteldorf 46 nossenschaften allgemein bestehenden Satzungen wurde Genossenschafter, Gründung 18.11.1942) und Laterns 13 20.05.1941 Peter Gebhard, Landwirt Unterdorf 17 Wegmeister einstimmig beschlossen.- (141 Genossenschafter, Gründung 4.10.1944) ebenfalls 14 20.05.1941 Summer Gabriel, Landwirt Unterdorf 18 40 20.05.1941 Nachbaur Geschwister, Mitteldorf 47 zu Aufbaugemeinden erklärt.85 15 20.05.1941 Ender Maria Ww., Landwirtin Unterdorf 19 Taglöhnerinnen 16 20.05.1941 Nägele August, Landwirt Unterdorf 20 41 20.05.1941 Watzenegger Albert, Gastwirt Oberdorf 48 Zwar fand die offizielle Gründung der Aufbaugenos- 17 20.05.1941 Summer Ludwig, Landwirt und Unterdorf 21 42 20.05.1941 Nachbaur Alois, Landwirt Oberdorf 49 senschaft Fraxern erst am 13.12.1941 statt, das erste Hilfsarbeiter 43 20.05.1941 Dobler Dorothe Ww., Landwirtin Oberdorf 50 Geschäftsjahr hatte jedoch bereits am 1.4.1941 begon- 18 20.05.1941 Summer Thomas, Landwirt und Unterdorf 22 44 20.05.1941 Büsel August, Hilfsarbeiter Oberdorf 51 ton 91, Ordner 671, Einladung, Fraxern 10.12.1941 Hilfsarbeiter 45 20.05.1941 Nachbaur Johann, Hilfsarbeiter Oberdorf 52 81 Reg.Direktor Dipl.Ing. Fritz Lantschner, Innsbruck, war Beauftragter des 83 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Protokollbuch 19 20.05.1941 Nachbaur Friedrich, Landwirt u. Unterdorf 23 46 20.05.1941 Nägele Theresia Ww., Landwirtin Oberdorf 53 Reichsstatthalters für den Gemeinschaftsaufbau im Bergland im Gau 1941 – 1947, Protokoll der Gründungsversammlung der Aufbaugenos- Hilfsarbeiter 47 20.05.1941 Kathan Eduard, Landwirt und Oberdorf 54 Tirol-Vorarlberg. Lantschner war Leiter der Abteilung IV. Vgl. Siegl, senschaft Fraxern, aufgenommen am 13.12.1941, Protokollführer: E. Gerhard: Bergbauern im Nationalsozialismus. Die Berglandwirtschaft Nachbaur, Obm.: J. Summer, S. 1f. 20 20.05.1941 Nachbaur Josef, Landwirt und Unterdorf 24 Sticker zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft. Innsbrucker Forschun- 84 GA Fraxern, Karton 4, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern Liqui- Hilfsarbeiter 48 20.05.1941 Summer Ludwig, Landwirt Oberdorf 55 gen zur Zeitgeschichte, Band 28. Innsbruck. Studienverlag, 2013, S. dation 1945-1947“, Der Vorsitzende. Plankensteiner e.h, Summer e.h., 21 20.05.1941 Nägele Raimund, Landwirt und Unterdorf 25 49 20.05.1941 Nägele Geschwister, Landwirt Oberdorf 56 219 und S. 223 Abschrift Gründungsprotokoll, Gen 9 – 215, Fraxern, am 13.12.1941 Gastwirt 50 20.05.1941 Büsel Johann, Hilfsarbeiter Oberdorf 57 82 Vgl. GA Fraxern, Karton 93, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe“, Der 85 Vgl. Gerhard Siegl, Bergbauern im Nationalsozialismus, Die Bergland- 22 20.05.1941 Nachbaur Alois, Landwirt Unterdorf 28 51 20.05.1941 Nachbaur Gottlieb, Holzarbeiter Oberdorf 59 Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg an den Bürgermeister Summer wirtschaft zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft, Innsbruck, in Fraxern, Bauprogramm 1942 und Gründung der Aufbaugenossen- Wien, Bozen: Studienverlag, Band 28, Innsbrucker Forschungen zur 23 20.05.1941 Nachbaur Josef, Kaufmann Unterdorf 28 und Senn schaft, Innsbruck, 4.12.1941 Zeitgeschichte, 2013, S. 227

- 34 - - 35 - 52 20.05.1941 Kathan Johann, Landwirt Oberdorf 60 In der 24. Beratung mit den sechs Gemeinderäten am Im Vorfeld der Aufnahme in den Kreis der Aufbauge- mit zunehmender Intensität begann sich auch die sich 53 20.05.1941 Nägele Hermann, Lohnmetzger Oberdorf 61 10.5.1941 wurde als erster Tagesordnungspunkt der meinden ließ der Reichsstatthalter für Tirol und Vorarl- abzeichnende militärische Niederlage dämpfend auf die und Senn „Gemeinschaftsaufbau“ thematisiert. berg im Mai 1941 nochmals genaue Erhebungen durch- Aufbaueuphorie auszuwirken. 54 20.05.1941 Nachbaur Jakob, Landwirt Oberdorf 62 führen über Art und Ausmaß des Besitzes der Gemeinde, 55 20.05.1941 Dobler Josef Anton Oberdorf 64 „Der Bürgermeister berichtete über die erfolgten Beitrittserklä- der Kirche, der öffentlichen Hand und auch über Art Das allererste „Aufbauprogramm 1941“ sah für Fraxern 56 20.05.1941 Dobler Agatha Ww., Landwirtin Oberdorf 65 rungen zur Aufbaugenossenschaft und deren Ziele und Zwe- und Ausmaß des Besitzes von außerhalb der Gemeinde folgende Investitionen vor. 57 20.05.1941 Nachbaur Jakob, Landwirt Oberdorf 66 cke, aus welchen ersichtlich ist, daß es für jeden eine Selbstver- lebenden Personen. Wie der Obmann mit Schreiben vom 58 20.05.1941 Dobler Johann, Landwirt Oberdorf 67 ständlichkeit bedeutet, der Aufbaugenossenschaft beizutreten. 2.10.1942 an den Reichsstatthalter berichtete, hatte Fra- 59 20.05.1941 Summer Johann, Landwirt Oberdorf 68 Im weiteren wurde über die Führung der Bücher und die damit xern Ende 1941 378 Einwohner.89 60 20.05.1941 Summer Josef, Landwirt und Oberdorf 69 verbundenen Personalfragen beraten.“87 Waldaufseher 61 20.05.1941 Nachbaur Johanna Ww., Oberdorf 71 „Der Grundgedanke war, alle landwirtschaftlichen Betriebe 4. Aufbauprogramm für das Wirtschaftsjahr 1941 Landwirtin einer Gemeinde in einer ‚Aufbaugenossenschaft‘ zusammen- 62 20.05.1941 Ender Fidel, Landwirt und Oberdorf 72 zuführen, in der alle beteiligten Betriebsführer Mitglieder Für jedes Wirtschaftsjahr wurde ein sogenanntes „Auf- Hilfsarbeiter sein sollten. Für jedes Genossenschaftsmitglied wurde eine bauprogramm“ erstellt. Da es sich um einen Prozess han- 63 20.05.1941 Nachbaur Geschwister, Landwirt Oberdorf 73 Beitrittsgebühr von fünf RM und die Haftungsübernahme von delte, der ständig weiterentwickelt wurde, war es in der 64 20.05.1941 Kathan Johann, Landwirt Oberdorf 76 50 RM fällig“, fasst Gerhard Siegl die Intentionen einer Realität so, dass einem ersten Programmentwurf meist 65 20.05.1941 Summer Michael, Landwirt Brand 77 solchen Genossenschaft zusammen. Und über deren mehrere Adaptierungen folgten. Federführend war die 66 20.05.1941 Summer Josef, Bürgermeister Brand 77 Zielsetzungen schreibt er: Reichsstatthalterei in Innbruck bei der Programmerstel- 67 20.05.1941 Marte Fidel, Landwirt Brand 80 lung tätig, bei der Umsetzung kam dem Bürgermeister 68 20.05.1941 Nägele Friedrich, Landwirt und Brand 81 „…Diese Maßnahmen umfassten die Arrondierung von oft und in weiterer Folge der Aufbaugenossenschaft die tra- Holzarbeiter weit auseinander liegenden Nutzflächen (Umlegung der Gren- gende Rolle zu. Im weiteren Verlauf war es die Aufgabe 69 20.05.1941 Peter Josef, Landwirt Hof 82 zen), Verkehrserschließung, allfällige Wildbachverbauung, des Genossenschaftsobmannes und Bürgermeisters Josef 70 20.05.1941 Dobler Michael, Landwirt Hof 83 Melioration von Nutzflächen durch Entwässerung, Entstei- Summer, vorausschauend ein Rahmenprogramm für das 71 20.05.1941 Peter Gebhard, Landwirt Matschels 84 nung oder Flussregulierung, Strom- und Fließwasserversor- jeweils folgende Wirtschaftsjahr zu entwickeln. Beratend 72 20.05.1941 Kathan Paulina Ww., Landwirtin Morgengabe 85 gung, Bau- bzw. Ausbau von Seilwegen, Gemeinschaftsan- standen dem Obmann der Aufsichtsrat der Ausbauge- 73 20.05.1941 Kathan Heinrich, Landwirt und Morgengabe 86 lagen, Wirtschafts- und Wohngebäuden, Gülleanlagen und nossenschaft und die Gemeindevertretung, bestehend Hilfsarbeiter Gärfutterbehälter (Silos), Ankaufsermäßigungen für Vieh, aus den zwei Beiräten (Ortsgruppenleiter und Ortsbau- 74 20.05.1941 Kathan Theodor, Landwirt und Morgengabe 87 Dünger, Saatgut, Maschinen und sonstige Betriebsmittel, ernführer) und vier Gemeinderäten zur Seite. Sticker Ersatz der Frachtkosten und die Aussiedlung von Höfen aus 75 20.05.1941 Marte Franz, Hilfsarbeiter Fraxern Nr. 9 zu dichten Dorfkernen…“88 Damit man den politischen Prozess möglichst gut nach- 76 29.07.1941 Nachbaur Josefa, Hausfrau Fraxern Nr. 63 vollziehen kann, werden in der vorliegenden Arbeit für 77 09.09.1941 Dobler Josef, Landwirt Fraxern Nr. 12 Fast alle diese Maßnahmen wurden in der Aufbauge- jedes Kalenderjahr chronologisch mehrere dieser Pla- 78 13.12.1941 Bitsche Josef, Schulleiter Fraxern Nr. 15 meinde Fraxern zumindest ansatzweise dann auch nungsschritte dokumentiert. So wird ersichtlich, wie 79 01.01.1943 Marte Ludwig, Landwirt Orsanken realisiert. manche Idee schlussendlich wieder verworfen wurde, 80 31.12.1941 Obstbauverein Fraxern Fraxern und dass immer wieder neue Initiativen gesetzt wurden, 81 31.12.1943 Sennereigenossenschaft Fraxern Fraxern Vorhaben auch infolge anhaltenden Widerstandes durch 82 31.12.1943 Viehzuchtverein Fraxern Fraxern 87 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom Betroffene nicht durchgesetzt wurden, dass es auch Pro- 83 31.12.1943 Gemeindealpen Fraxern 12.4.40 – 13.1.45“, 24. Beratung mit den Gemeinderäten, Der Bürger- jekte gab, bei deren Umsetzung sich die politisch Verant- 84 31.12.1943 Gemeinde Fraxern Fraxern“86 meister: J. Summer, Die Gemeinderäte: Josef Peter und Nachbaur Jakob, wortlichen im Dorf nicht einig waren. Relativ früh und 86 Beratungs-Tag 10.5.1941 88 Sieg, Gerhard: Bergbauern im Nationalsozialismus. Die Berglandwirt- schaft zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft, Innsbrucker 89 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Vgl. Aufbaugenossenschaft Fraxern, Forschungen zur Zeitgeschichte, hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte, Obmann Josef Summer an den Reichsstatthalter in Tirol und Vorarl- 86 GA Fraxern, Karton 6, Verzeichnis der Genossen, Seiten 1 bis 8 Band 28, Innsbruck, Wien, Bozen: Studien Verlag, 2013, S. 218 berg, 2.10.1942

- 36 - - 37 - „In der Anlage übersende ich Ihnen das Aufbauprogramm sodass der Voranschlag für das Aufbauprogramm 1941 bewilligung für das auf die Wegtrasse anfallende Holz ver- 1941 zu Ihrer Verwendung. Es soll dasselbe nur als Richtlinie schließlich Investitionen in Höhe von insgesamt RM bunden. Von Fi Stämmen ist alle als Gerbrinde verwendbare dienen, da infolge der kriegswirtschaftlichen Bestimmungen 315.000,-- vorsah.92 Rinde zu gewinnen und der Verwertung für diesen Zweck noch nicht zur Gänze sicher gestellt ist, ob alle Bauvorhaben zuzuführen…“96 zur Ausführung gelangen können. Ich bitte Sie jedoch dafür Im Frühjahr 1941 absolvierte Kassian Summer in Hohe- zu sorgen, dass nach Möglichkeit die vorgesehenen Arbeiten nems den Schlepperführerkurs.93 Im Juni übersandte Am 5. und 6. Juni fand in Fraxern eine Sitzung der Lan- in Angriff genommen werden können und dass insbesondere der Bürgermeister als Beauftragter für den Gemein- desbauernschaft Alpenland mit dem Schwerpunkt „Auf- die erforderlichen Materialien hiefür vorbereitet sind.“ schaftsaufbau an die Kreisbauernschaft „…die mir von bauplanung“ statt, und Bürgermeister Summer wurde der Statthalterei übermittelten Anträge zur Ausstellung eines ausdrücklich zur Mitarbeit eingeladen.97 Unter zehn Positionen waren in diesem Programm für Bedarfsdeckungsscheines für Ackerschlepper und einen nor- Fraxern nun Gesamtinvestitionen von RM 300.000.-- für malen Antrag für Ackerschlepper.“ Er merkte abschließend Die Sommermonate des Jahres 1941 nützte Bürgermeis- das Geschäftsjahr 1941 geplant: noch an, „dass wir im schlechtesten Falle auch mit einem ter Summer zur Vorbereitung unterschiedlicher Baumaß- schwächeren Schlepper bis auf weiteres zufrieden sind.“94 nahmen. Um die Einrichtung der Sennhütten in Stand „Gemeinschaftsaufbau Fraxern zu setzen und zu erneuern, suchte er um ein Eisenkon- „Im Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues, bedingt durch den tingent über 500 kg Eisen an. Das Vorhaben präzisierte 1. Güterwegbau Morgengabe RM 100.000.-- Güterwegbau Morgengabe ist es unerläßlich, den Stall des er mit folgenden Worten: 2. Verbindungsstrasse Fraxern RM 20.000.-- Kathan Heinrich abzubrechen und an anderer Stelle auch wie- – Viktorsberg der aufzubauen“, schreibt Bürgermeister und Aufbaube- „…Dazu kommen vorderhand 4 Sennhütten in Frage. Bei der „1.) Bau des Güterweges Fraxern – Morgengabe 120.000.-- 3. Alpverbesserungen RM 5.000.-- auftragter Josef Summer an die Landstelle Bregenz im Begehung der Alpen hat der Beauftragte von der Kreisbau- (Agr.Beh.) 4. Ausbau der Strasse Fraxern nach RM 20.000.-- Mai 1941. Die Vorarbeiten für diese Maßnahme habe die ernschaft, Herr Ing. Denz diese Maßnahme als vordringlich 2.) Errichtung einiger kleinerer Seilaufzüge 12.000.-- Weiler Agrarbezirksbehörde bereits geliefert. Der durch die bezeichnet, weil gerade jetzt im Kriege jede Möglichkeit zur (Agr.Beh.) 5. Um- und Neubauten von 4 bäuerli- RM 60.000.-- Agrarbzirksbehörde hergestellte Plan und Kostenvoran- besten Ausnutzung der Produkte ergriffen werden muß. Die 3.) Alpverbesserungen und Stallumbauten 5.000.-- chen Besitzen schlag zum Stallneubau für Kathan Heinrich in Fraxern Geräte sollen daher schon in nächster Zeit zum Teil neu ange- (Agr.Beh.) 6. Errichtung eines Lagerhauses RM 30.000.-- Nr. 86 liege dem Schreiben bei. „Ich erachte es für gediegen, schafft und zum Teil erneuert werden.“98 4.) Ausbau der Zufahrtstrasse von Weiler nach 20.000.-- 7. Zur Viehaustauschaktion RM 15.000.-- wenn dieser Fall mit besten Mitteln berücksichtigt wird und Fraxern (Strassenbauamt) 1. Teil 8. Verbesserungen an Wohnbauten RM 28.000.-- erwarte Ihren diesbezüglichen Bescheid und die damit verbun- Eine Anfrage der Firma Josef Pircher, Eisenpircher, Bre- 5.) Um- und Neubauten von Wohn- und Wirt- 60.000.-- 9. Anschaffung von Schlepper und RM 10.000.-- denen weiteren Anweisungen“95, schreibt Summer weiter. genz, in welcher sich Pircher danach erkundigte, für wel- schaftsgebäuden für 4 Besitzer (Landstelle) Anhänger ches Gewicht „die erforderlichen Wellenböcke sein sollen“, 6.) Errichtung eines Lagerhauses mit Einbau 30.000.-- 10. Für Seilaufzüge RM 12.000.-- Ebenfalls im Mai erwirkte Bürgermeister Summer die wie man die Seilbahnen in Fraxern anzulegen gedenke, einer Vieh- od. Standwaage RM 300.000.--“ 91 Rodungsbewilligung für den Waldbestand der betrof- für welche Lasten sie ausgelegt werden und welche Seil- 7.) Viehaustauschaktion 1. Teil 15.000.-- 91 fenen Waldbesitzer Kathan Paulina, Nr. 87, Josef Anton längen erforderlich seien99, antwortete Summer u.a.: „… 8.) Anschaffung eines Gemeinschaftsschleppers 15.000.-- In einer detaillierten Aufstellung wurde auch der vor- Dobler, Nr. 64 und Alois Nachbaur, Nr. 49, „zum Zwecke Bei einer Ortsbesichtigung haben wir lediglich von der Wich- mit Anhänger aussichtliche Materialbedarf für diese Aufbaumaßnah- der Trassenführung des Güterwegbaues Morgengabe“. Diese tigkeit solcher Seilbahnen gesprochen und ich habe damals 9.) Organisation und allgemeiner Personal- 10.000.-- men aufgelistet: 374 Fm Schnittholz, 137 Fm Rundholz, Bewilligung enthielt noch eine besondere Bestimmung: und Sachaufwand sieben Tonnen Eisen und 165 Tonnen Zement. Für alle „…Mit dieser Rodungsbewilligung ist die Schlägerungs- gesamt 287.000.--“90 aufgezählten Vorhaben wurden insgesamt 27.900 „Nor- 96 Ebd., Der Forstmeister, Forstamt Feldkirch, Z 503 an den Bürgermeister 90 maltagschichten“ einkalkuliert. In genannter Aufstellung in Fraxern, Planung des Güterwegbaues Morgengabe; Rodungsbewil- 92 Vgl. ebd., Aufbauprogramm 1941 Gemeinde: Fraxern ligung, 17. Mai 1941 Ein weiteres schriftlich fixiertes Aufbauprogramm hatte wurden für die Anschaffung eines „Gemeinschaftsschlep- 93 Vgl. ebd., Lebenslauf des in Aussicht genommenen Schlepperführers, 97 Vgl. ebd., Landesbauernschaft Alpenland Verwaltungsamt, Reichs- Bürgermeister Josef Summer vom Reichsstatthalter im pers mit Anhänger“ sogar RM 15.000,-- ausgewiesen und 19.6.1941 nährstand Blut und Boden , II C 2-250 an den Bürgermeister in Fraxern, April 1941 erhalten, um den „Gemeinschaftsaufbau in der für Personal- und Sachaufwand nochmals RM 10.000,--, 94 Vgl. ebd., Der Beauftragte für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern an Aufbauplanung, ohne Datum Gemeinde Fraxern“ voranzutreiben: die Kreisbauernschaft Bregenz, Anschaffung eines Ackerschleppers, 98 Ebd., Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an den Milch- und Fett- 91 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, i. A. Pall, Zl. IVa Fraxern, 17.6.1941 wirtschaftsverband Alpenland Salzburg-Parsch, Kennziffer für Sen- – A 502, an den Beauftragten für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern 95 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern als Beauftragter für nereieinrichtung; Eisenkontingent mit 500 kg, 9.7.1941 90 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Aufbauprogramm 1941 Gemeinde Bürgermeister Josef Summer in Fraxern, Gemeinschaftsaufbau in der den Gemeinschaftsaufbau Fraxern an die Landstelle Bregenz Gemein- 99 Vgl. ebd., Josef Pircher, Eisenpircher Bregenz an Bürgermeister Summer Fraxern Gemeinde Fraxern, 21.4.1941 schaftsaufbau; Umstellung eines Stalles, 6.5.1941 Fraxern, 4. Juli 1941

- 38 - - 39 - auch den Wunsch ausgedrückt, möglichst viele solcher Seil- 9.) Bienenzuchtförderung (Errichtung von 3 Mus- der Einsatz von Arbeitskräften zulasse und es sich um Im Jahr 1941 konnten in Fraxern 40.000 kg Thomasmehl bahnen in unser Dorf zu bekommen.“100 terbienenständen à 2.000,--) 6.000.-- Angelegenheiten der Aufbaugenossenschaft handle.104 ausgebracht werden. Und für den Monat Juli 1941 stellte 10.) Organisation und allgemeiner Personal- und 8.000.-- Bürgermeister Summer namens der Gemeinde an die Für eine Konkretisierung der Seilbahnbauten verwies Sachaufwand Bereits im Juli 1941 kam es auf Initiative des Reichsstat- Agrarbezirksbehörde eine Rechnung über die Arbeits- Summer die Firma Pircher an die Kreisbauernschaft. Gesamtsumme 186.000.-- thalters zu Instandsetzungsarbeiten an insgesamt vier leistung durch Kriegsgefangene, mit der Bitte, die Rech- Überraschenderweise setzte Summer zu dieser Zeit Davon Summe für Baumassnahmen 121.000.--“102 Objekten in Fraxern. Drei Häuser sollten um insgesamt nung möge bald beglichen werden, „da sonst mit der Zeit bereits konkrete Aktivitäten für Entwässerungsmaß- 102 RM 8.400,-- ausgebaut und der Viehstall der Witwe Wal- das nötige Verkehrsgeld fehlen würde.“108 nahmen, obwohl im Aufbauprogramm 1941 davon noch Die Korrekturen waren vom Reichsstatthalter vorgenom- ser Nr. 6 um RM 6.100,-- ausgebaut werden. Von die- nicht die Rede war: men worden. Nachdem die Aufbaugenossenschaften sen Kosten stehe ein Zuschuss der Landesbauernschaft Das Geschäftsjahr 1942 warf bereits im Oktober 1941 eingeladen waren, an der Durchführung der einzelnen Alpenland in Höhe von RM 1.200,-- in Aussicht, der seine Schatten voraus, denn der Reichststatthalter in Tirol „Bekanntmachung. Maßnahmen, „soweit es Angelegenheit der Aufbaugenossen- Differenzbetrag abzüglich der Interessentenleistungen und Vorarlberg forderte alle Aufbaugenossenschaften schaft ist“, mitzuwirken, brachte Beauftragter Summer könne bei ihm zur Bezahlung beantragt werden, schrieb auf, „alle jene Maßnahmen schriftlich zusammenzustellen, Im Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues werden alle entwäs- postwendend Abänderungsvorschläge mit Begründung der Reichsstatthalter.105 die Sie im Jahre 1942 ausführen wollen.“ Interessant ist in serungsbedürftigen Gründe entwässert. Zu diesem Zwecke derselben ein: diesem Zusammenhang der Punkt 2.) dieses Schreibens: sind im Laufe der kommenden Woche alle in Frage kommen- Anlässlich der 26. Beratung erstattete der Bürger- den Grundparzellen beim Buchhalter Nägele in der Kanzlei „…und teile Ihnen mit, daß das gestellte Bauprogramm für meister als Beauftragter für den Gemeinschafts- „Bei der Durchführung der Viehaustauschaktion, sowie auch zu melden. Ich muß aber auf allergenaueste und vollzählige 1941 den hiesigen Verhältnissen gut angepaßt ist und den aufbau unter Punkt 4. den Gemeinderäten einen bei den pflanzenbaulichen Maßnahmen ist das Interesse auch Angaben sehr dringen, weil die Wichtigkeit dieser Sache kei- dringendsten Maßnahmen entspricht… „Gemeinschaftsaufbau-Bericht“. der Nichtmitglieder, sich an den Aktionen zu beteiligen, zutage neswegs unterschätzt werden darf.“101 Einen Abänderungsvorschlag möchte ich ausschließlich zu getreten. Ich mache darauf aufmerksam, dass Nichtmitglieder Punkt 4 des Bauprogrammes 1941 einbringen. Es ist dort der „Der Bürgermeister als Beauftragter für den Gemeinschafts- der Aufbaugenossenschaft von sämtlichen Aktionen ausge- Das Bauprogramm für das Jahr 1941 wurde im Juli noch- Bau von 2 Landarbeiter-Eigenheimen vorgesehen, die mit je aufbau gab Bericht über die Maßnahmen zur Beschaffung von schlossen sind und mit keinen Zuschüssen im Rahmen des mals adaptiert: 18.000.-- RM Beihilfe bedacht sind. verbilligten Düngemitteln und gleichfalls über die Anpflan- Gemeinschaftsaufbaues beteilt werden dürfen. Wie Sie nun wissen, müssen durch den Güterwegbau Fra- zung von 750 Kirschbäumen, die aus dem Konto ‚Pflanzen- Bei der Entgegennahme von Anmeldungen zur Aufbaugenos- „Aufbauprogramm 1941 xern-Kapiders 2 Häuser abgebrochen und an anderer Stelle bauliche Maßnahmen‘ erheblich bezuschußt werden. senschaft kurz vor bevorstehehenden Aktionen bitte ich, die Gemeinde Fraxern/Kreis Dornbirn neu erbaut werden. Da es sich bei den Besitzern doch nur Ebenfalls sollen für die Anschaffung von Bodenseilzügen nam- Anträge genau zu überprüfen. Es soll vermieden werden, dass um Kleinbauern handelt, würde ich die Einschaltung dieser hafte Beiträge bereitgestellt werden.“106 Mitglieder nur zur Erreichung einer bestimmten Beihilfe ihren 1.) Bau des Güterweges Fraxern-Morgengabe (3 80.000.-- Baumaßnahmen in die Aktion der ‚Landarbeiter-Wohnungs- Beitritt zur Aufbaugenossenschaft anmelden.“109 Baustellen) A.B.B. beschaffung‘ für sehr zweckmäßig halten. Zudem halte ich Bereits im Oktober wurden sechs Anträge von Landwir- 2.) Alpverbesserungen mit Stallumbauten 5.000.-- die Neuansiedlung von Landarbeitern in unserem Dorfe für ten auf Durchführung von Aufbaumaßnahmen gestellt: Für eine im Dezember anberaumte Besprechung des 3.) Errichtung kleinerer Seilaufzüge 12.000.-- sehr unzweckmäßig, da hier fast lauter Kleinbauern ansäßig Summer Heinrich (Nr. 1), Kathan Theodor (Nr. 87), Sön- Bauprogrammes 1942 erbat sich der Reichsstatthalter ein 4.) Bau von 2 Landarbeiter-Eigenheimen (Neue 36.000.-- sind, die zudem größtenteils noch 8 bis 10 köpfige Familien ser Richard (Nr. 32), Franz Josef Nägele (Nr. 16), Marte durch die Aufbaugenossenschaft ausgearbeitetes Bau- Heimat) à 18.000,-- haben…“103 Fidel (Nr. 80) und Nachbaur Johann (Nr. 34).107 programm als Grundlage für diese Besprechung.110 Ter- 5.) Anschaffung eines Gemeinschaftsschleppers 15.000.-- mingerecht reichte der Beauftragte, Josef Summer, beim mit Anhänger Bei dieser Gelegenheit versicherte Summer dem Reichs- Reichsstatthalter das verlangte Rahmenprogramm ein: 6.) Viehaustauschaktion 15.000.-- statthalter noch, er werde alles veranlassen, um die Maß- 7.) Pflanzenbauliche Massnahmen: Dünger- und 7.000.-- nahmen zu einem wirklichen Erfolg zu führen, soweit es 104 Vgl. ebd. „Rahmenprogramm Saatgutaktion 105 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa-A 512 i. A. für das Baujahr 1942 Aufbaugemeinde Fraxern Lantschner an die Aufbaugenossenschaft Fraxerrn z.Hd. Bürgermei- 8.) Obstbauliche Massnahmen: Neupflanzung von ster Summer Fraxern, Instandsetzungsbauten, 14. Juli 1941 1000 Kirschbäumen á 2.-- 2.000.-- 106 GA Fraxern, Karton 54, „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom 12.4.40 108 Ebd., Bürgermeister Josef Summer an die Agrarbezirksbehörde Bre- 102 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A 502, i. – 13.1.45“, 26. Beratung, 4. Gemeinschaftsaufbau-Bericht, Der Bür- genz, Interessentenleistungen, 25.8.1941 A. Lantschner an alle Aufbaugenossenschaften, Bauprogramm 1941, germeister: J. Summer, Die Gemeinderäte: Nachbaur Jakob und Josef 109 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Der Reichsstatthalter in Tirol und 100 Ebd., Der Bürgermeister und Beauftragte für den Gemeinschaftsaufbau 14.7.1941 Peter, Beratungs-Tag 13.9.1941 Vorarlberg, IVa-A 502 an alle Aufbaugenossenschaften!, Bauprogramm an die Eisengroßhandlung Josef Pircher Bregenz, Gemeinschaftsauf- 103 Ebd., Der Beauftragte für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern an den 107 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an die 1942 und Viehaustauschaktion, 27.10.1941 bau Fraxern; Erstellung von Seilbahnen, 9.7.1941 Reichsstatthalter in Tirol/Vorarlberg Abtlg. IV b – A 502, Innsbruck, Landstelle Innsbruck Außenstelle Bregenz, Anträge um Durchfüh- 110 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A 502 101 Ebd., Der Bügermeister, Bekanntmachung, 5.7.1941 Bauprogramm 1941, 26.7.1941 rung von Aufbaumaßnahmen, 14.10.1941 an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Bauprogramm 1942, 31.10.1941

- 40 - - 41 - 111 Die eigentliche Gründungsversammlung der Aufbauge- Überprüfung des Bauprogrammes 1941 Straßen und Güterwege: Güterweg Fraxern – Kapieders ink. Neubau von nossenschaft Fraxern fand erst am 13. Dezember 1941, Zufahrtsw. Landarbeiterwohnungen um 8 Uhr abends im Gasthaus zum Adler statt, und Aufwand Aufwand Güterweg Fraxern – Fadratza – bereits einen Tag nach der Gründungsversammlung bis 30.11.1941 bis 31.3.1942 Verbindung Knitz Maschinenbeschaffung: ein Raupenschlepper mit Anhänger der Aufbaugenossenschaft fand am 14.12.1941 eine „Pro- RM______RM______Strasse Fraxern – Klaus ein Traktor mit Anhänger grammbesprechung“ unter hochkarätiger Beteiligung in Zu 1. Bau des Güterweges Fra- Rotenplattenweg Landwirtschaftliche Maschinen Fraxern statt. Laut Niederschrift nahmen an der Bespre- xern-Morgengabe: Voran- Lagerbau Orsanka111 chung folgende Personen teil: schlag: RM 80.000.-- Pflanzenbauliche Frühjahrsdüngeaktion Der Güterweg ist im Alpverbesserungen: Schneewaldweg Massnahmen: „Reg. Dir. Dipl. Ing. Lantschner Rohbau nahezu fertig, Verbauung des Erdrutsches auf der Alpe Herbstdüngeaktion einschl. Kreisleiter Plankensteiner der Grundbau ist bis auf Schwimmersboden Kalkung Kreisgeschäftsführer Skala ein kleines Stück verlegt. Getreidesaatgut Oberbaurat Luger Im Laufe des Sommers 10 Bodenseilzüge Kartoffelsaatgut Oberforstmeister Egger soll die Strasse fertig Grassamen für Kunstwiesen Stabsleiter Dr. Berchtold werden. Bisher durchge- Entwässerungen: Parzelle Morgengabe Obstbaumpflanzung Dipl.Ing. Hörburger führte Länge: 2070 m. Im Parzelle Leck Schädlingsbekämpfung Dipl.Ing. Nossak Zusammenhang mit den Parzelle Geicht (Mäusevertilgung und Baumspritzen) Dipl.Ing. Pall Wegarbeiten wurden auch Dipl.Ing. Fink grössere Planierungs- und Trinkwasserversorgung: Für das eigentliche Gemeindegebiet Fra- Legung einer separaten Bauleiter Amann Kultivierungsmassnahmen xern (mit Hochbehälter) Telephonleitung für das von Weiler nach Fraxern“112 Baumeister Fehle durchgeführt, ausserdem Parzelle Orsanka Gemeindeamt Bürgermeister und Obmann Summer wurde ein Gerinne mit 112 Ortsbauernführer Summer wildbachartigem Charak- Wildbachverbauungen: Fortsetzung der Verbauung des Aufschlussreich ist ein Vergleich mit jenen Zielen, die Ortsgruppenleiter Nägele ter im Zuge der Strassen- Ratzbaches anlässlich der Gründung der Aufbaugenossenschaft Baumeister Ludescher bauarbeiten verbaut. [sic] Wenns am 28. November 1941 (der ersten im Kreis Imst/ Der Weg ist 3.50 m breit Lagerhaus Fraxern LBS Alpenland) -praktisch zur gleichen Zeit wie in Fra- Nach einer Begrüssung des Kreisleiters Plankensteiner wur- ausgeführt. 105.000.-- 128.000.-- xern - formuliert wurden: „Ausbau des Wegenetzes, Verbes- den die im Rahmen des Bauprogrammes 1941 durchgeführten Zu 2. Alpverbesserungen: Neubau von 5 und dazugehörigen Wirtschaftsgebäu- serung der Wasserversorgung, billige Stromversorgung auch Massnahmen durchbesprochen. Voranschlag: RM 5.000.-- Wohnhäusern den (bedingt durch den Wegbau Fraxern für private Haushalte, Bau eines Lagerhauses (für Saatgut, Alpverbesserungen wur- – Kapieders Kunstdünger und Gemeinschaftsmaschinen) mit Gemein- den keine durchgeführt. schaftswaschküche und Raiffeisenkasse, Verbesserung der Ein- Zu 3. Errichtung kleinerer Neubau von 2 Ställen Nr. 6 + 86 zelbetriebe, gesteigerte Milch- und Viehwirtschaft, Regieholz- Seilaufzüge: schlägerung, Erstellung bzw. Renovierung von Wohn- und Voranschlag: RM 12.000.-- Stallverbesserungen Wirtschaftsgebäuden, Errichtung von Seilaufzügen, Ankauf Zur Ausgabe kamen 3 eines Handmotormähers, Bau eines Schießstands, Errichtung Bodenseilzüge, die wie Verbesserung von 8 einer Milchsammelstelle.“113 folgt zugeteilt wurden: Küchen samt Kamin 1 für die Alpe, 1 für vier am Güterweg Morgen- Beschaffung von 112 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der Beauf- gabe gelegene Bauern- Haushaltseinrichtungen tragte an den Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Abteilung iV, gehöfte und 1 zur allge- Innsbruck, Bauprogramm 1942, Rahmenprogramm, 20.11.1941 meinen Verwendung der 113 Siegl, Gerhard: Bergbauern im Nationalsozialismus. Die Berglandwirt- 111 Hier tauchte erstmals der Plan auf, auch in der zu Fraxern gehörenden schaft zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft. Innsbrucker der Universität Innsbruck, Band 28, Innsbruck, Wien, Bozen, Studien Aufbaugenossenschaft 3.000.-- Parzelle Orsanken ein weiteres Kriegsgefangenenlager zu errichten. Forschungen zur Zeitgeschichte, hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte Verlag, 2013, S. 218

- 42 - - 43 - Zu 4. Bau von 2 Zu 7. Pflanzenbauliche Zu 10. Organisation und Perso- grammes für das Jahr 1942. Transparenz gegenüber den Landarbeitereigenheimen: Massnahmen: nal- und Sachaufwand: Genossenschaftsmitgliedern wurde allerdings nicht sehr Voranschlag: RM 36.000.-- Voranschlag RM 7.000.-- Ausserhalb des aufgestell- groß geschrieben. Im Begleitschreiben zur Übersendung Nicht durchgeführt. Im Frühjahr wurden an ten Bauprogrammes 1941 der Bauprogramme schrieb DI Lantschner im Auftrag Zu 5. Anschaffung eines Thomasmehl 40 to und sind an Winterarbeiten des Reichsstatthalters: „Das Bauprogramm ist im übrigen Gemeinschaftsschleppers im Herbst 50 to Kalk nachstehende Massnahmen vertraulich zu behandeln.“116 mit Anhänger: zugewiesen. vorgesehen [sic]: Voranschlag: RM 15.000.-- Beihilfe RM 2.500.-- Ausbau des Güterweges Bisher konnte noch kein Bis 31.3.1942 sind keine Fraxern-Fadratzen: dieser 5. Aufbauprogramm für das Wirtschaftsjahres 1942 Schlepper angekauft wer- weiteren Düngeraktionen Güterweg ist insbesondere den. Es ist jedoch geplant, geplant. 4.800.-- für die Steingewinnung Ein erstes in Zahlen gegossenes Bauprogramm 1942 sah einen Raupenschlepper, Zu 8. Obstbauliche der in Angriff genomme- Investitionen von über RM 400.000,-- vor. der auch für Wintertrans- Massnahmen: nen Wege von Wichtigkeit. porte nach Fraxern in Voranschlag RM 2.000.-- Ausbau des Holzzubrin- „Aufbaugemeinde Fraxern Frage kommt, anzukaufen. Zugewiesen wurden 200 gerweges „Malärsweg“: an Kreis Feldkirch Der Ankauf soll entweder Stück Apfelbäume. Kirsch- diesem Weg ist besonders von der Aufbaugenossen- bäume wurden zwar bewil- das Forstamt interessiert. Bauprogramm 1942 schaft oder von der ABB114. ligt, sind aber noch nicht Er soll in 2 m Breite und Einzeln Zusammen durchgeführt werden. 6.000.-- eingetroffen. 500 m Länge ausgebaut I. Hochbauten Zu 6. Viehaustauschaktion: Beihilfe RM 300.-- 400.-- werden. Von der Forstbe- Nachbaur Jakob Nr. 10 23.000.-- Voranschlag: RM 15.000.- Zu 9. Bienenzuchtförderung: hörde werden hiefür RM Nachbaur Geschw. Nr. 71 35.000.-- -. Angemeldet waren 27 Voranschlag: RM 6.000.-- 3.000.-- ausgeworfen. 5.800.-- 2.000.-- Kathan Heinrich Nr. 86 23.000.-- Stück, abgenommen 25 Nicht durchgeführt. 81.000.-- Stück. Zum Austausch Kriegsgefangenenlager: II. Agrartechnische Arbeiten kamen 23 Stück Kühe und Im Jahre 1941 wurde in Güterweg Fraxern-Kapieders 70.000.-- 1 Stier Fraxern ein Kgf.-Lager für Güterweg Fraxern-Fadratza 57.000.-- Beihilfe 10.300.-- RM. 160 Mann mit einem Kos- Holzbringungsweg in Malärs Bis 31.3.1942 sollen noch 3 tenaufwand von 84.000.-- 500 m lang/150 cm Br. ohne Kühe ausgetauscht werden. RM erbaut. 40.000.-- Grundbau 3.500.-- Beihilfe 1.200.-- RM 22.000.-- 3.000.-- Geplant ist die Errichtung Alpweg-Verbesserung in der Alpe eines weiteren Lagers im Schneewald Zuge des Ausbaues der 150 m lang 2 m breit mit Grundbau Strasse von Klaus nach (fertig) 3.440.-- Fraxern. 84.000.-- 6.000.-- Hintermatonsweg (Holzbringungs- 221.000.-- 188.000.--“115 u. Güterweg) 114 115 2550 m lang 1.80 br. samt Grund- Diese Programmbesprechung erstellte mit der Überprü- bau, Spitzgraben und 10 cm hohen fung des Bauprogramms 1941 gleichsam eine Zwischen- Randstein sowie Rohrdurch- bilanz über die Aufbaumaßnahmen und diente gleich- lässe o’25 für Steinbringung und zeitig als Ausgangsbasis für die Erstellung des Baupro- Schotterzutransport 2.000.--

114 ABB = Agrarbezirksbehörde 116 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Der Reichsstatthalter in Tirol und 115 GA Fraxern, Karton 4, Niederschrift über die Programmbesprechung Vorarlberg i.A. Lantschner, IVa-A 500 an die Aufbaugenossenschaft in der Aufbaugemeinde Fraxern, 14.12.1941 Fraxern, Bauprogramm 1942, 20.1.1942

- 44 - - 45 - Seilbahn Weiler-Fraxern fix und Im Folgenden wird das vollständige Bauprogramm des Kathan Heinrich Nr. 86 wird durch Straßen- Dobler Michael Nr. 83 Fertigstellung des fertig erstellt incl. Berg- u. Talstation Jahres 1942 deswegen abgedruckt, weil es einen genauen bau berührt. Stall und Stadel sollen neu errich- neuen Hauses, das noch nicht ausgebaut ist (fertig) 37.000.-- Einblick in die damalige Aufbruchsituation gewährt, tet werden. Die Finanzierung erfolgt durch (diese Massnahme dürfte jedoch ohne besonde- Alpverbesserung Kugel viele Vorhaben davon auch umgesetzt wurden, manche die Landstelle. Bauleitung soll ebenfalls die ren Aufwand noch neben den anderen Arbeiten Verlegen von 500 lfm fester Projekte allerdings in der Umsetzungsphase steckengeb- Landstelle übernehmen. im Jahre 1942 zur Ausführung kommen). Gülleleitung 4.500.-- lieben sind. Baukosten 8.000.-- Alpverbesserung Kugel-Staffel Summer Emil Nr. 33 Umbau des Verlegen von 300 lfm fester „Bauprogramm 1942 der Aufbaugemeinde Fraxern Jakob Nachbaur119 muß im Zuge des Güterweg- Wirtschaftsgebäudes Gülleleitung 2.800.-- 180.240.-- 118 119 baues abgelöst werden. Nachbaur besitzt kleine III. Wasserwirtschaftliche RM Landwirtschaft von ca. 2 ha. Planung und Nägele Josef Nr. 16 Umbau des Wohn- und Maßnahmen 1. Lagerhausbau: Bauleitung übernimmt die Landstelle. Wirtschaftsgebäudes Wasserversorgung Orsanken 10.000.-- Für das Lagerhaus ist bereits ein geeigneter Baukosten Entwässerung in Morgengabe und Bauplatz in Aussicht genommen. Wünschens- Finanzierung: Summer Rudolf Nr. 42 Ausbau des Schaufel 20.000.-- wert ist die Verbindung des Lagerhauses mit Ablöse durch A.B.B. RM 7.000.-- Wirtschaftsgebäudes Wasserversorg. Verbesserung Fad- der Seilbahn-Talstation.118 Die Führung der Rest Landstelle RM 16.000.-- 23.000.-- ratza (gehört zu Baufond) 30.000.-- Trasse der Seilbahn ist noch nicht ganz geklärt. 3. Güterwege: IV. Wildbachverbauung Baukosten 60.000.-- Kathan Johann Stall und Stadel müssen abge- Verbauung des Ratzbaches rissen werden und wird in der Giebelform Fortsetzung des Güterweges Fraxern (Rheinbauregulierung) 50.000.-- 50.000.-- 2. Hochbauten der Landstelle: des bestehenden Hauses wieder angebaut. Die - Kapieders 60.000.-- V. Verschiedene Bauten -- -- Für die Reihung der Hochbauten sind die Finanzierung des Baues soll durch Ablöse der VI. Forstwirtschaftliche Maßnahmen Gesichtspunkte Transport, Bauzustand, Fami- Agrarbezirksbehörde und durch die Landstelle Güterweg Fraxern – Fadratza; vordringlich 100.000.-- Holzbringungsweg lienverhältnisse und der Bauwille der Besitzer erfolgen. Die Planverfassung und Bauleitung wegen Steingewinnung (Rotenblattenweg) -- -- ausschlaggebend. Nach längerer Aussprache erfolgt durch die Landstelle. VII. Landwirtschaftliche entschied man sich für nachstehende Bauten: Baukosten 10.000.-- Beginn der Arbeiten an der Straße Fraxern 120.000.-- Maßnahmen – Klaus Viehaustauschaktion 9.000.-- Josef Summer Waldaufseher, muß im Zuge des Nachbaur Jakob Nr. 10 Umbau des Wirt- Saatgut- und Kunstdüngerbeschaffg., Güterwegbaues abgelöst werden. Ein neues schaftsgebäudes. Nachbaur ist im Entschul- Rotenplattenweg: Obstbauförderung 8.000.-- Haus soll auf Parzelle 527 errichtet werden. dungsverfahren. Planverfassung und Baulei- Wichtiger Holzzubringungsweg; wird vom Landmaschinenankauf u. 10 Planverfassungen und Bauleitung soll Bau- tung durch die Landstelle. Landesforstamt betrieben und soll als Winter- Bodenseilzüge 25.000.-- meister Fehle übernehmen. Baukosten 10.000.-- arbeit 1942/43 in Frage kommen 12.000.-- 1 Musterbienenstand für 36 Völker 2.500.-- Baukosten 1 Musterbienenstand für 25 Völker 2.000.-- Finanzierung. Die übrigen Bauten, die für den Um- bezw. 4. Alpverbesserungen: Hauswirtschaftliche Maßnahmen Ablöse durch A.B.B. RM 11.000.-- Neubau geplant sind, müssen mit Rücksicht (nimmt die Wirtschaftsberatungs- 3.000.-- Zuschuss Reichsnährstand RM 8.000.-- auf die vorhandene Baukapazität auf 1943 Verbauung des Erdrutsches auf der Alpe stelle auf) Gauzuschuss und Eigenleistung RM 3.000.-- 22.000.-- zurückgestellt werden. Es handelt sich hiebei Schwimmersboden Ankauf freier Grundstücke: 863 m² 1.300.-- 50.800.-- um folgende Bauten: Baukosten 3.500.-- VIII. Verwaltung und Planung 12.000.-- 12.000.-- Gesamtsumme 401.040.-- “117 Johann Nachbaur: Nr. 71 Umbau des Schneewaldweg, Ausbau ohne Grundbau 117 Wirtschaftsgebäudes Baukosten 1.500.--

Peter Gebhard Nr. 17 Neubau der Hofstelle Gülleanlage am Kugelstaffel und auf der Kugelalpe 10.000.-- 118 Gemeint ist hier die Talstation einer geplanten Materialseilbahn auf 117 Ebd., Aufbaugemeinde Fraxern, Kreis Feldkirch, Bauprogramm 1942, die Kugelalpe. ohne Datum 119 Die Rede ist hier von Jakob Nachbaur Nr. 62.

- 46 - - 47 - Die Ausführung der Alpverbesserungen soll Die Dünger- und Saatgutaktion sowie die Gesamtsumme von der Agrarbezirksbehörde aus erfolgen. Die Zuteilung von Obstbäumen sollen fortgesetzt 11. Bienenzuchtförderung Zur Überwindung der Transportschwierigkei- erforderlichen Baustoffkontingente werden vom werden. Ein diesbezüglicher Antrag soll von ten soll die Zuweisung eines Treibgaswagens Reichsnährstand beigestellt. der Aufbaugenossenschaft über den Wirt- Die Bienenzuchtförderung soll im Einverneh- beim Landrat erreicht werden. Es wäre dann im schaftsberater an die Abteilung IV beim Reichs- men mit dem Wirtschaftsberater der Kreisbau- Sinne bereits ergangener Weisungen ein Ver- 5. Entwässerungen statthalter vorgelegt werden. ernschaft durchgeführt werden. Interesse für trag mit dem Besitzer dieses Treibgaswagens Aufwand diese Maßnahme ist vorhanden. (etwa Baumeister Ludescher) abzuschließen. Zur Ausführung soll eine Reihe von Einzelent- Insbesondere ist vorgesehen: Aufwand 2.000.-- Die Ausführung der Hochbauten soll Bau- wässerungen gelangen mit einem Kostenauf- meister Ludescher aus Röthis übernehmen. Die wand bis zu 30.000.-- Frühjahrsaktion 12 Hauswirtschaftliche Maßnahmen Baustoffe für die Hochbauten sollen schon über Insbesondere sollen die Parzellen Morgengabe, Herbstdüngeraktion einschl. Kalkung Winter sichergestellt und entsprechend gela- Egg und Gaicht entwässert werden. Verbilligung von Getreide- und Hiefür soll ein Gesamtbetrag von gert werden.“120 628.000,-- Kartoffelsaatgut ausgeworfen werden. 120 6. Wildbachverbauung Verbilligung von Grassamenmischungen für Die Aufbaugenossenschaft wird mit der Kreis- Die vorgesehenen Wohn- und Wirtschafsgebäude, die Kunstwiesen bauernschaft Vorschläge für die Verwendung neu errichtet werden hätten sollen bzw. der geplante Fortsetzung der Verbauung des Ratzbaches im Zuweisung von verbilligten Obstbäumen, ins- dieses Betrages vorlegen. 3.000.-- Abriss bestehender Objekte lässt Schlüsse zu auf den Zusammenhang mit dem Güterweg Vadratza. besonders Kirschbäume geplanten Verlauf der neu anzulegenden Straße durch Baukosten 15.000.-- Schädlingsbekämpfung 8.000.-- 13. Personal- und Sachaufwand 12.000.-- das Oberdorf. Zwischensumme 594.000.-- 7. Kriegsgefangenenlager 10. Anschaffung landw. Maschinen und Geräte 14. Bau von 2 Landarbeitereigenheimen durch die Um die im Jahre 1942 vorgesehenen Bauarbei- Für 1942 ist bereits eine Maschinenliste aufge- Vorarlberger Wohnungsgesellschaft: ten an der Straße Klaus-Fraxern durchführen stellt. (Siehe Beilage) Besonders vordringlich zu können, muß in Orsanka ein Kgf.Lager für ist die Beschaffung von Futterschneidemaschi- Nägele Hermann. Ist Lohnmetzger mit kleiner ca. 120 Mann errichtet werden. Es soll ver- nen, Holzfräsen und Motormähern. Die bereits Landwirtschaft. Er soll auf Parzelle 645 ein sucht werden, daß ein Lager von der Firma vorhandene Kühlanlage, die von der A.B.B. Landarbeiterhaus mit kleinem Stall bekommen. Gebhard Hinteregger zur Verfügung gestellt angeschafft und bezahlt worden ist, soll von Planverfassung und Bauleitung: Baumeister wird. Das hiefür erforderliche Holz könnte der Aufbaugenossenschaft gegen Bezahlung Fehle. der Fa. Hinteregger in natura aus in der Nähe übernommen werden. Die Aufbaugenossen- Baukosten RM 17.000.-- liegenden Wäldern zur Verfügung gestellt schaft erhält das Recht, die Bezahlung aus Finanzierung als Landarbeiterhaus werden. 50.000.-- den rückforderbaren Zuschüssen für das Kflg. Kostenaufwand vorzunehmen. Steger David. Wohnt derzeit in Fraxern Nr. Aufwand 15.000.-- 79 und ist Schuster. Soll auf Parzelle 100/1 8. Land. Maßnahmen Auslieferung von 5 – 10 Bodenseilzügen ein Landarbeiterhaus bekommen. Pläne hiefür Baukosten 10.000.-- vorhanden. Viehaustauschaktion 1 Drehpflug Baukosten RM 17.000.-- 34.000,-- Als eine der zehn Aufbaugemeinden des ersten Jahrgangs Die Viehaustauschaktion soll auch im Jahre 3 Winkelpflüge im Gau Tirol-Vorarlberg (neben Kelchsau, Thiersee, Stum- 1942 fortgesetzt werden. In Aussicht genom- 2 Kartoffelpflüge merberg, Navis, Wenns, Fiss, Grän, Silbertal-Bartholomä- men ist der Austausch zu 15 Stück 5 Acker- bezw. Wieseneggen berg, Damüls) hatte Fraxern neben den im obenstehenden Aufwand 9.000.-- 5 Netzeggen Bauprogramm 1942 aufgelisteten Maschinen und Geräten 4 Motormäher Bedarf angemeldet an folgenden Maschinen und Geräten: 9. Pflanzenbauliche Maßnahmen: 5 Häckselmaschinen 1 Waschanlage 25.000.-- 120 GA Fraxern, Karton 4, Bauprogramm 1942 der Aufbaugemeinde Fra- xern, ohne Datum

- 48 - - 49 - 50 Handhackgeräte, 1 fahrbare Obstspritze, 10 Elektro- 12. Einzelentwässerungen i. d. Bz. Mor- gen der Interessenten (Beistellung von Material, Hand- Bewegung und die nötigsten Verbauungsarbeiten seien motoren 5 PS, 3 Benzinmotoren, 4 Jauchepumpen, 1 Bull- gengabe, Egg und Gaicht 30.000.-- 5.100 und Fuhrwerkschichten). Träger der Aufbaumaßnahmen daher unerlässlich. doggschlepper, 2 4-räd. Gummiwagen, 1 2-räd. Gummi- war die Aufbaugenossenschaft Fraxern, eine Erwerbs- wagen, 1 Anbaupflug, 1 Schrotmühle, 1 Dosenmaschine, IV. Wildbach- u. Lawinenverbauung und Wirtschaftsgenossenschaft im Sinne des Gesetzes Das Klagelied über den Facharbeitermangel sang Sum- 3 Obstpressen und 5 Dengelmaschinen.121 13. Verbauung des Ratzbaches (im Zuge vom 9.4.1873, RGBl. Nr. 70.125 mer auch am 13.5.1942. Er schrieb dem Reichsstatthal- des GW. i. Vadratza) 15.000.-- 2.800 ter, „daß die bisherigen Maurer, die am Güterweg beschäftigt Sehr informativ ist auch eine Planungsübersicht über Der Kriegsverlauf erzeugte zunehmend Druck auf die waren, fast ausnahmslos nach dem Umsiedlerlager Hallein das Bauprogramm 1942, welche die voraussichtlich zu V. Verschiedene Bauten Beschäftigungssituation auf den Baustellen der Aufbau- abberufen und in einem geschlossenen Siedlungsgebiet ange- leistenden Arbeiter-Tagschichten ausweist. Der Groß- 14. Landstr. II. O. Klaus – Fraxern 120.000.-- 21.000 genossenschaft. Obmann Summer intervenierte deshalb siedelt werden sollen.“ Da der Güterwegbau Morgengabe teil dieser Tagschichten wurde ja von Kriegsgefangenen (Neubau) immer wieder beim Reichsstatthalter, dass benötigtes über keinen Maurer mehr verfüge, habe er sich mit geleistet. 15. Kgf.Lager in Orsanken für 120 Mann 50.000.-- 800 Fachpersonal nicht zum Osteinsatz abkommandiert dem Arbeitsamt Feldkirch in Verbindung gesetzt und (für Ldstr.Bau) würde. Statt den ursprünglich als Maurermeister ein- erfahren, dass bei der Firma Pümpel in Feldkirch vier „Bauprogramm 1942122 170.000.-- 21.800 gesetzten Ernst Nachbaur aus Klaus weiter zu beschäfti- „Reichsitaliener“ in einem Steinbruch arbeiteten. Er bitte 123 VI. Forstliche Maßnahmen gen, trat er für die Übernahme der Maurerarbeiten durch daher den Reichsstatthalter, für die Überstellung der vier I. Hochbauten RM Arb. 16. Holzbringungsweg „Rotenplattenweg“ 12.000.-- 2.100 Baumeister Hilti aus Feldkirch ein. Reg.-Dir. Lantschner Arbeiter an das Arbeitsamt Feldkirch eine Art Dringlich- Tagsch. von der Reichsstatthalterei zeigte sich mit der Bestel- keitsbescheinigung für den Gemeinschaftsaufbau Fra- 1. Lagerhausbau in Fraxern 60.000.-- VII. Landwirtschaftliche Maßnahmen lung Hiltis als Aufbaubaumeister einverstanden und xern auszustellen. Die ganzen Arbeiten am Güterwegbau Wohn- u. Wirtschaftsgebäude 17. Viehaustauschaktion 9.000.-- versicherte, was die Verpflichtungen der Firmen Hilti seien dadurch gehemmt, dass alle Maurerarbeiten stehen 2. f. Josef Summer 22.000.-- Saatgut- und Kunstdüngerbesch. und Zimmerei Ludescher betreffe, für Freistellungen zu bleiben müssten. Der Brief schließt mit den Sätzen: 3. f. Heinrich Kathan Nr. 86 8.000.-- Obstbauförderung 8.000.-- intervenieren.126 4. f. Jakob Nachbaur 23.000.-- 19. Landmaschinenankauf: zehn 25.000.-- „Dadurch können auch die eingesetzten Kriegsgefangenen 5. f. Johann Kathan 10.000.-- Bodenseilzüge Obmann Summer war im wahrsten Sinne des Wortes nicht richtig ausgewertet werden. 6. f. Jakob Nachbaur 10.000.-- 20. Ein Musterbienenstand 2.000.-- gleichzeitig auf mehreren Baustellen aktiv. So schreibt er Nach Bemerkungen von verschiedener Seite sollen diese in 133.000.-- 5.600 21. Hauswirtsch. Maßnahmen 3.000.-- am 7.5.1942 an den Reichsstatthalter, er habe von „ver- Frage kommenden Maurer in den nächsten Tagen bei einem 47.000.-- schiedener Seite … Vermutungen wahrgenommen, daß die großen Bauunternehmen eingesetzt werden. Ich wäre Ihnen II. Agrartechnische Arbeiten VIII. Verwaltung 12.000.-- Wildbachverbauung Bregenz ihre Baustelle in Fraxern ein- daher dankbar, wenn Sie vorher noch die Überstellung nach 7. GW.123 Fraxern – Kapieders (Forts.) 60.000.-- Zwischensumme 594.000.-- 57.900 stellen werde. Die Vermutungen werden damit begründet, Fraxern veranlassen könnten.“128 8. GW. Fraxern – Fadratza 100.000.-- 18.000 daß zur Zeit von fast allen Baustellen Arbeitskräfte für den 9. Alpverbesserung Schwimmersboden IX. Landarbeiter- und Handwerkerbauten: Osteinsatz abgezogen werden.“ Er bat in dem Schreiben, Im Juni 1942 wurden die Bauprogramme der Aufbau- (Erdrutschbehebung) 3.500.-- 22. Zwei Landarbeiterhäuser für Hermann die noch zur Verfügung stehenden Zivilarbeiter nicht genossenschaften durch den Reichsstatthalter neuerlich 10. Alpverbesserung Schneewald (Verb. d. Nägele, Lohnmetzger und David abzuziehen: „Vielmehr wäre es wünschenswert, daß zu den überprüft. „…Ich bitte, dafür zu sorgen, dass in diesem Rah- Zufahrtswege) 1.500.--- Steger, Schuster 34.000.-- 1.600 Zivilarbeitern auch noch Kriegsgefangene kommen würden. men gearbeitet wird“, schreibt Reg.-Dir. DI Lantschner. 11. Alpverbesserung Kugel (Gülleanlagen) 10.000.-- 2.500 Gesamtsumme 628.000.-- 59.500 Ein Lager für 20 Kriegsgefangene steht schon seit langer 175.000.-- 20.500 Zeit wohnlich eingerichtet zur Verfügung.“ 127 Das Gebiet, „Die einzelnen Bauvorhaben, die im Bauprogramm ange- (= 210 A.)“124 in dem die Wildbachverbauung arbeite, sei ständig in führt sind, werden von mir nach Vorlage der Projekte in III. Wasserwirtschaftl. Massnahmen jedem Einzelfall gesondert zugelassen. Eventuelle Abände- Die Finanzierung der auflaufenden Baukosten für agrar- rungsvorschläge sind im Einvernehmen zwischen Obmann 121 Siegl, Gerhard: Bergbauern im Nationalsozialismus. Die Berglandwirt- technische Maßnahmen beim Gemeinschaftsaufbau der 125 Quellenangabe fehlt der Aufbaugenossenschaft und Bauleiter auszuarbeiten. schaft zwischen Agrarideologie und Kriegswirtschaft. Innsbrucker Gemeinde Fraxern erfolgte nach folgendem Aufteilungs- 126 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner 5/1 „Allgemeines, Arbeitseinsatz Forschungen zur Zeitgeschichte, Band 28. Innsbruck: Studienverlag, schlüssel: 80 % Beiträge aus Reichsmitteln, 15 % Beiträge beim Gemeinschaftsaufbau“, Der Reichsstatthalter in Tirol und Vor- 61ff., Tabelle 4: Bedarfsanmeldung für den Maschinenankauf in zehn aus Gaumitteln und 5 % Barzuschüsse oder Sachleistun- arlberg, IVa-A 509 an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, 28.4.1942 Aufbaugemeinden im Gau Tirol-Vorarlberg 1941/42 127 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an den 122 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Bauprogramm 1942 der Auf- Reichsstatthalter i. Tirol u. Vorarlberg, Abteilung Gemeinschaftsauf- 128 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an den baugemeinde Fraxern 124 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Bauprogramm 1942 der Auf- bau (IV) Innsbruck, Arbeitseinsatz in der Aufbaugemeinde Fraxern; Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg Abteilung Gemeinschafts- 123 GW. = Güterweg baugemeinde Fraxern Wildbachverbauung am 7.5.1942 aufbau Innsbruck, Einstellung von Maurern am 13.5.1942

- 50 - - 51 - Die Aufnahme in das Bauprogramm kann nur ausnahmsweise 7. Einzelentwässe- Die einzelnen Jahres-Bauprogramme mussten zwischen rer eingesetzt… Zur Zeit [sic] hat Wilhelm von uns größere und in besonders begründeten Fällen erfolgen“129, rungen in Mor- der Agrarbezirksbehörde, der Wildbachverbauung, den Arbeiten in Auftrag genommen, die kriegswichtig sind. Dazu gengab, Egg und Landstellen Innsbruck und Bregenz, der Aufbaugenos- stehen ihm 40 Kriegsgefangene zur Verfügung, deren Einsatz lässt der Reichsstatthalter die Obmänner der Aufbau- Gaicht 10.000.-- 10.000.-- 1.800 senschaft und dem Reichsstatthalter in Tirol und Vorar- und Arbeitsleistung er auswertet… Für den Fall, daß Mau- genossenschaften wissen. Für Fraxern schaute dieses lberg koordiniert werden. „Das Bauprogramm 1942 in den rermeister Wilhelm einrücken müßte, könnten die Aufbau- konkret in Umsetzung befindliche Aufbauprogramm IV. Wildbach- und Aufbaugemeinden soll bis 31. März 1943 durchgeführt sein“, maßnahmen, denen der Herr Reichsstatthalter wesentliche im Juni 1942 so aus: Lawinenverbauung wies DI Lantschner die Obmänner und Beauftragten der Bedeutung beilegt [sic], in unserer Gemeinde nicht weiter- 8. Verbauung des Aufbaugenossenschaften im Oktober 1942 an, „für das geführt werden, denn Ersatzkräfte können nicht mehr beige- “Bauprogramm 1942 Ratzbaches (im Jahr 1943 wird noch im Laufe des Monates November ein stellt werden. Ebenso wäre in diesem Falle der Einsatz dieser Zuge des Wegbaues neues Bauprogramm aufgestellt.“131 40 Kriegsgefangenen nicht mehr sichergestellt und jedenfalls Bauaufwand in die Vadratzen) 20.000.-- 20.000.-- 3.700 deren Leistung verringert.“133 Das dringend nötige Fachpersonal drohte der Aufbauge- Einzeln Zusammen Arb.Tgsch. V. Verschiedene nossenschaft allerdings abhanden zu kommen. Der Mau- Das Wehrbezirkskommando Bregenz stellte mit Schrei- I. Hochbauten Bauten rer Ludwig Sutter, geb. 27.7.1900 aus -Felsenau, ben vom 19.8.1942 auch tatsächlich Emil Marte und 1. Wohn- und Wirt- der in der Aufbaugemeinde tätig war, wurde beispiels- Albert Sonderegger von der Firma Ludescher und auch schaftsgebäude des VI. Forstliche weise per „Verpflichtungsbescheid auf Grund der Verord- Hugo Wilhelm u.k. 134 Jakob Nachbaur, Massnahmen nung zur Sicherstellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von Fraxern 23.000.-- 950 9. Holzbringungsweg besonderer staatspolitischer Bedeutung“ für die Zeit vom 1. Vom Hauptgeschäftsführer und Mobbeauftragten der 2. Heinrich Kathan, (Rotblattenweg) 12.000.-- 12.000.-- 2.100 Feber 1942 bis „unbegrenzte Zeit“132 zur Dienstleistung als Wirtschaftskammer Alpenland in Innsbruck erhielt Stallumbau 10.000.-- Zwischensumme 190.000.-- 23.150 Bauarbeiter (Maurer) bei der Organisation Todt, Einsatz Hugo Wilhelm am 24.10.42 dennoch die Mitteilung, 33.000.-- 950 Jakob Zentrale bei Berlin-Charlottenburg verpflichtet. dass er die Einberufung zum Wehrdienst zum 3.11.42 VII. Landwirtschaftl. zu erwarten habe.135 II. Agrartechnische Massnahmen Da weitere Einberufungen zur OT (Organisation Todt) Arbeiten 10. Viehaustauschak- gerade für Bauhandwerker zu erwarten waren, interve- Diese eher unerwartete Einberufung war auch für Amts- 3. Güterweg tion 9.000.-- nierte Obmann Summer, wo es nur ging, um diese Bau- leiter Luger von der Agrarbezirksbehörde Bregenz Fraxern-Kapieders 11. Saatgut- und fachleute für die Genossenschaftsprojekte halten zu kön- Anlass für Bemühungen, vom Arbeitsamt in Feldkirch Fortsetzung 30.000.-- Kunstdünger- nen: für Baumeister Hilti, für die Zimmerei Ludescher und in Bludenz die Überstellung zweier Maurer von 4. Güterweg und beschaffung, und für Hugo Wilhelm, den Hauptunternehmer für die deren Arbeitsstätte an der Flexenstraße nach Fraxern Holzbringungsweg Obstbauförderung 8.000.- Aufbaumaßnahmen in der Aufbaugemeinde Fraxern, bewilligt zu bekommen. Man beachte den Verweis auf Fraxern-Vadratzen 50.000.-- 14.000 12. Landmaschinen- ersuchte er um Uk-Stellung (= Unabkömmlichkeit) an. die Wehrkreisrangfolgeliste! 5. Alpverbesserung ankauf und 10 Kugel Bodenseilzüge 25.000.-- So schrieb Obmann Summer am 11.9.1942 an das Kom- „Ich begründe dieses Ansuchen damit, dass in der Aufbauge- Gülleanlage 10.000.-- 13. 1 mando das Rüstungsbereichs Innsbruck : meinde Fraxern über 100 Kriegsgefangene beschäftigt werden, 6. Ortschaftsaufzug Musterbienenstand 2.000.-- dass jedoch der einzige Maurer unter den Kriegsgefangenen Weiler-Fraxern 25.000.-- 600 14. Hauswirtschaftl. „Wilhelm Hugo ist Betriebsleiter der Firma Wilhelm und in letzter Zeit von der Stalag abgezogen wurde. Ebenso muss 115.000.-- 14.600 Massnahmen 3.000.-- Meier, Baugeschäft in Götzis und ist für die Ausführung der der vom Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg bestätigte 15. Ankauf freier Arbeiten in der Aufbaugemeinde Fraxern als Betriebsfüh- Unternehmer Maurermeister Hugo Wilhelm von Götzis am 3. III. Wasserwirtschaftli- Grundstücke 20.000.-- 11. einrücken, so dass die Kriegsgefangenen ohne Anleitung che Massnahmen 67.000.-- 131 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A 500/1 an VIII. Verwaltung und die Obmänner und Beauftragten der Aufbaugenossenschaften, Bau- 133 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 5-1, Aufbaugenossenschaft Fraxern an Planung 12.000.-- 12.000.-- programm in den Aufbaugemeinden 1943, 19.10.1942 das Kommando des Rüstungsbereichs Innsbruck, 11.9.1942 Gesamtsumme 269.000.-- 23.150“130 132 GA Fraxern, Karton 59, Ordner 134, Arbeitsamt Bregenz Nebenstelle 134 Vgl. ebd., Wehrbezirkskommando Bregenz an Aufbaugenossenschaft 129 GA Fraxern, Ordner 4, Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, 130 Feldkirch an die Aufbaugemeinde Fraxern, Verpflichtungsbescheid Fraxern, 19.8.1942 IVa-A 500/1 an die Obmänner bezw. Beauftragten der Aufbaugenos- des Herrn Sutter Ludwig, 30.1.1942 135 Vgl. ebd., Wirtschaftskammer Alpenland Innsbruck, Hauptgeschäfts- senschaften! [sic], Bauprogramm 1942, 10.6.1942 führer und Mobbeauftragter an Hugo Wilhelm, 24.10.1942 130 Ebd., Aufbaugemeinde Fraxern, Kreis Feldkirch, Bauprogramm 1942, Innsbruck, den 10. Juni 1942 - 52 - - 53 - sind. Eine solche wäre aber dringend notwendig, zumal bereits baugemeinde übernehmen kann, denen der Gauleiter so große Alpwegverb. i. d. grössere [sic] Maurerarbeiten bei der Seilbahn, den Entwäs- Bedeutung beilegt.[sic]“137 Alpe Schneewald Verschiedene Bauten serungsanlagen und bei Hochbauten in Angriff genommen 150 m lg, 2 m breit Seilbahn f. veranschlagt ist worden sind. Weil das Bauprogramm für das Geschäftsjahr 1942 wie- m. Grundbau 3.440.-- 3.440.-- fertig Schottergrube die Bahn mit RM Da die Arbeitskräfte bei den Aufbaumassnahmen vielfach derholt schriftlich adaptiert worden war, ergaben sich in Hintermatonsweg 5.000.-- 7.000.-- kriegswichtige Arbeiten durchzuführen haben, sind dieselben den einzelnen Budgetposten im Verlauf des Jahres wei- (Holzbringungs- in der Sonderaktion ‚Südtiroler-Bergdörfer‘ eingesetzt, welche terhin zum Teil größere Veränderungen. Deshalb lohnt weg u. Güterweg Forstliche in der Wehrkreisrangfolgeliste mit der Kenn-Nummer XVIII sich ein Blick in die folgende Gegenüberstellung der prä- 2.500 m lg, 1,80 Massnahmen K SO – WO 2 eingereiht sind. liminierten Kosten und des tatsächlichen Bauaufwandes: m br. samt Grund- Holzbringungsweg Ich bitte aus obigen Gründen und damit die Kriegsgefangenen bau Spitzgraben (Rotblattenweg) ------entsprechend beschäftigt werden können, die beiden obgenann- „Aufbaugemeinde Fraxern u. 1,00 m hohen ten Maurer über Winter nach Fraxern zu überstellen.“136 Randsteinen sowie Landwirtschaftliche Präliminier- Tatsäch- Bemerkung Rohrdurchlässe 25 f. Massnahmen Die Rede war von den Maurern Kuel Olivio, geb. am ter Bauauf- licher über Grad der Steinzubringung u. Viehaustauschaktion 9.000.-- 12.207.42 15.10.1913 und Tiziani Anton, geb. am 29.7.1902. wand 1942 Bauauf- Fertigstellung Schottertransport 2.000.-- nicht begonnen Saatgut- u. Kunst- RM wand v. Seilbahn Weiler-Fra- düngerbeschaffung, Für zwei Männer aus der Nachbargemeinde Weiler 1.4.1942 xern incl. Berg- u. Die Kosten sind Obstbauförderung 8.000.-- 10.932.69 bemühte sich Obmann Summer ebenfalls um Uk.-Stel- – 31.3.43 Talstation 37.000.-- 37.000.-- höher. Landmaschi- lung. Für Schreinermeister Raimund Jenny, geb. 25.6.1900 rund RM Alpverb. Kugel nenankauf u. 10 u. a. mit folgender Begründung: 1 2 3 4 verlegen v. 500 lfdm Ersatz d. fl. Leitung Bodenseilzüge 25.000.-- 7.198.11 Hochbauten feste Gülleleitung durch stehende 1 Musterbienen- „Im Zuge der Aufbaumaßnahmen wurde in unserer Gemeinde Jak. Nachbaur Nr. Gülleanlage noch ist zum Teil noch stand für 36 Völker 2.500.-- 1.600.-- ein Kriegsgefangenenlager erbaut und darin 200 Kriegsge- 10 23.000.-- 23.000.-- nicht geb. 4.500.-- 3.000.-- notwendig 1 Musterbienen- fangene mit 15 Mann Wachmannschaft zur Unterbringung Geschw. Nachbaur Fundament-mau- Alpverb. Kugel-Staf- stand für berechnet. Nr. 71 erwerk, Holz fel verlegen v. Ers. d. fl. Leitung 25 Völker 2.000.-- 1.400.-- 35.000.-- 11.000.-- zugeschnitten 300 lfdm fester durch stehende ist z. Hauswirtschaftl. Nachdem die Inneneinrichtungen noch keineswegs den Anfor- Heinrich Kathan, Gülleleitung 2.800.-- 2.000.-- Teil n. notwendig Massnahmen 3.000.-- 1.721.-- derungen entsprechen, würden wir für diese Arbeit [sic], Nr. 86 23.000.-- 8.000.-- dtto zusammen 223.240.-- 185.440.-- 83 % Ankauf freier sowie für verschiedene andere Aufbauarbeiten dringend einen zusammen 81.000.-- 42.000.-- 52 % Grundstücke 1.300.-- -- Schreiner benötigen. Wasserwirtschaftl. zusammen 50.800.-- 35.059.22 69 % Agrartechn. Massnahmen Jenny Raimund …wäre der einzige Schreiner in der Umge- Arbeiten Wasserver. Orsanka fertig bis auf Aus- Gesamtsumme 435.040,-- 333.499.52 77 %“138 bung der unseren Anforderungen entsprechen könnte, weil er Gw. Spitzgraben fehlt 10.000.-- 10.000.-- lauf a. d. Häusern 138 mit allen erforderlichen Maschinen eingerichtet ist. Fraxern-Kapieders 90.000.-- 84.000.-- noch Entwässerung in Hermann Fleisch aus Weiler, geb. 19.10.1901, war die Lei- Gw. Pflasterung und Morgengab und Drainsysteme sind tung der Drahtseilbahn Weiler-Fraxern übertragen wor- Dazu werden die gegenständlichen Maschinen mit Wasser- Fraxern-Fadratza Spitzgraben fehlt Schaufel, Syst. 3, fertig den. Da Obmann Summer befürchtete, Fleisch könnte zur kraft angetrieben, was heute im Kriege eine große Energie-Ein- 80.000.-- 56.000.-- zum Teil 4, 6, 7 20.000.-- 6.000.-- Wehrmacht einberufen werden, intervenierte er schriftlich sparung bedeutet. Holzbringungsweg zusammen 30.000.-- 16.000.-- 53 % beim Kommando des Rüstungsbereiches Innsbruck: in Malärs 500 m Unter diesen Umständen dürfte Jenny nirgends zweckmäßi- lg, 1,50 m br. ohne Wildbachverbauung „Diese Stelle ist ein sehr verantwortungsvoller Posten, ger eingesetzt sein, als wenn er die Arbeiten in unserer Auf- Grundbau 3.500.-- nicht begonnen Verbauung d. muss noch fortge- weil diese Drahtseilbahn Tag und Nacht zur Beförderung Ratzbaches 50.000.-- 50.000.-- führt werden lebenswichtiger Artikel in Anspruch genommen wird…Eine 136 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 5-1, Agrarbezirksbehörde Bregenz an 137 Ebd. Aufbaugenossenschaft Fraxern an das Kommando des Rüstungs- 100 % das Arbeitsamt Feldkirch und Bludenz, 2.11.1942 bereiches Innsbruck, 5.11.1942 138 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Aufbaugemeinde Fraxern

- 54 - - 55 - Weiterführung des Aufbaues, sowie die Zufuhr der Lebens- teilweise Neuherstellung der Öfen und Herde im Lager Herr Reichsstatthalter und teils die Aufbaugenossenschaft Anschließend diesen Ausführungen brachte der Ortsbauern- mittel für die Gemeinde wäre in Frage gestellt [sic], wenn zu bewerkstelligen.141 aufkommt. [sic]“ führer die neuesten Verordnungen in Bezug auf Milchablie- Hermann Fleisch abgezogen würde, da einerseits für densel- ferung usw. zur Kenntnis und sprach bei dieser Gelegenheit ben kein Ersatz zu bekommen ist und andererseits der Trans- Der Jahresbericht 1942, der mit den Gemeinderäten Unter Punkt 4 berichtete Buchhalterin Erna Nachbaur seine Zufriedenheit über die bisherige Leistung aus. [sic]“ port mit Kraftfahrzeug auf Grund der Brennstoffschwierigkeit öffentlich am 10.1.43 beraten wurde, ist zu einer Zwi- über den Erfolg des Wirtschaftsjahres 1942. unmöglich ist. schenbilanz der Aufbautätigkeit in Fraxern und gleich- Im Anschluss an die Beratung eröffnete nach einer kur- sam zu einem kleinen, dem damaligen Zeitgeist ent- „Die Buchhalterin der Aufbaugenossenschaft, Erna Nachbaur, zen Pause der Bürgermeister die Debatte und bat die Hermann Fleisch war bisher bei der Firma Hilti in Feld- sprechenden Stimmungsbild in der in einem gewalti- gab Aufschluß über das Geldgebaren der Genossenschaft im Anwesenden, sich daran lebhaft zu beteiligen. U. a. bele- kirch Uk.- gestellt und wurde von derselben auf Grund gen Umbruch befindlichen Berggemeinde geraten. Auch Wirtschaftsjahr 1942. Sie brachte besonders die Wirtschaft- gen diese vier Wortmeldungen, dass durchaus auch Kri- der Dringlichkeit unserer Sache der Aufbaugenossenschaft treten hier wichtige Akteure der politischen Gemeinde, lichkeit der Gemeinschaftsbetriebe zur Kenntnis, die vom tik geübt wurde. überlassen,“139 der NSDAP, der Aufbaugenossenschaft und der Gemein- 1.1.42 bis 30.9.42 der Genossenschaft einen Gewinn von RM debürger in ihren typischen Rollen in Erscheinung. Es 31.606.49 einbrachten. „Summer Emil spricht seine Ansicht aus, daß besser ange- schrieb Summer am 9.1.1942 an das Kommando des Rüs- folgen daher nun einige wesentliche Passagen aus dem Der Jahresumsatz von rund 660.000.-- RM bezeugt den Ein- fangene Bauten, so z.B. der Güterweg Fraxern-Kapieders erst tungsbereiches in Innsbruck. Als Ersatz konnte Summer Protokoll, welches den Beratungsverlauf dokumen- gang reichlicher Zuschüsse.“ fertiggestellt werden sollen, bevor neue Bauten in Angriff der Firma Hilti anbieten, dass die Agrarbezirksbehörde tiert: „Der Bürgermeister begrüßte seine Beigeordneten und genommen werden. Der Bürgermeiser beantwortet diese Ein- Bregenz den in Feldkirch wohnenden Maurer Anton Gemeinderäte, sowie die zahlreich anwesenden Volksgenossen Die Ausführungen des Bürgermeisters unter Punkt 5 wendung damit, daß die Bauten immer so eingeteilt wurden, Casserotto, geb. 25.11.1898, an die Firma abtrete. mit dem Gruß an den Führer…“ Punkt 3. der Tagesord- zu den verschiedenen Verwaltungsgebieten, „die teils wie es arbeitseinsatzmäßig am besten zu vertreten war. nung: „Bericht über den Gemeinschaftsaufbau“: Aufklärungen, teils Bitten und Ermahnungen beinhalteten“, In Beantwortung einer Anfrage der Wirtschaftsbera- wurden „besonders lebhaft zur Kenntnis genommen. Summer Kassian stellt die Anfrage, ob eine Möglichkeit tungsstelle der Landesbauernschaft Alpenland in Feld- „Der Bürgermeister und Obmann der Aufbaugenossenschaft besteht, daß die bestehenden Feldwege ausgebessert werden kirch bezüglich einer Landarbeitslehre des Hermann erörtert den Sinn des Gemeinschaftsaufbaues, der die Erhal- Ebenso weckten die Erklärungen der Sachbearbeiterin Nach- können, die damit beantwortet wurde, daß solche Fälle in das Nachbaur, Nr. 34, antwortete Summer in seiner Funktion tung und den Aufbau der deutschen Bergbauernfamilie in baur Hilde über die Ausgabe der neuen Reichskleiderkarte, Bauprogramm aufgenommen werden müssen; daß die Aus- als Bürgermeister, dass Nachbaur zwar in der arbeitsrei- vorderste Linie stellt. die Beantragung von Bezugscheinen usw. besonders bei den besserung der Feldwege aber sehr schwer unterzubringen ist, chen Zeit seinem Vater in der elterlichen Landwirtschaft Anschließend gibt er Bericht über die durchgeführten Bau- Frauen sehr reges Interesse. da jede gesetzliche Handhabe zu einer Abänderung eines sol- helfe, praktisch sei es nun so, „daß Nachbaur Hermann bei ten, insbesondere über deren Wirtschaftlichkeit und Zweck- Auch die Ausführungen des Gemeindekassiers Nägele Adolf chen Weges fehlt. der Führung des Kriegsgefangenenlagers der Aufbaugenos- mäßigkeit und deren Finanzierung. Besonders erwähnt wurde über den Unterschied zwischen dem Steueraufkommen des senschaft zeitweise zur Verfügung steht.“ 140 darunter der Seilweg Weiler-Fraxern, der jetzt Zubringer der alten Rechtes und des jetzigen Steuermeßbescheides und der Von Nachbaur Peter wurde der Vorschlag gemacht, von der ganzen Baumaterialien ist. Ebenso wurden die Hochbauten Deckung des Differenzbetrages von 3.000.-- RM fanden bei Alpe Schneewald zur Alpe Staffel eine Holzbringungs-Seil- Weil die Feuerungsanlagen in „unserem“ Kriegsgefan- und die Alpverbesserungen zur Sprache gebracht. Gleichfalls den Anwesenden allgemeinen Anklang.“ bahn zu erstellen. genenlager beanstandet wurden, wandte sich Sum- gibt der Obmann Bericht von den nennenswerten Zuschüs- mer an die Ausländerpolizei beim Landrat des Kreises sen, die auf dem Gebiet ‚Pflanzenbauliche Maßnahmen‘ an Unter Punkt 6. kamen schließlich die Beigeordneten offi- Nägele Adolf spricht die Meinung aus, daß besonders die Aus- Feldkirch, um eine Bewilligung für den Liechtensteiner die Mitglieder ausgegeben wurden und bittet die Mitglieder ziell zu Wort. bauung des bestehenden Alpweges von Bedeutung wäre… Johann Marxer (geb. 27.12.1887), der als Arbeiter bei anschließend, den ausgegebenen Obst- und Kirschbäumen [sic]“142 Schluss der Beratung war um 24:00 Uhr. Ofnermeister Burtscher in angestellt war, eine besonderes Augenmerk zu schenken und dieselben gegen Frost- „Den Berichten des Bürgermeisters folgten unter diesem ganze Woche bei diesem bleiben zu dürfen, ohne jeden und Wildschäden zu schützen. Punkte die Ausführungen des Ortsgruppenleiters über die Kreativ war Bürgermeister Summer bei der Aufteilung Abend nach Liechtenstein zurückfahren zu müssen. Nur Zu den Erläuterungen dieses Punktes gehören auch die Hin- Errichtung der neuen Ortsgruppe in Bezug auf personellem der Aufwendungen für die Interessentenleistung durch unter dieser Voraussetzung sei es Burtscher möglich, die weise auf die Zuschüsse, die der Herr Reichsstatthalter im und aufgabenmäßigem Gebiet, sowie deren Mitgliederbewe- die Aufbaugenossenschaft. Die Lasten für die Interes- Jahre 1942 für die Viehaustauschaktion ausgelegt hat. gung und bisher geleisteten Arbeit. [sic] sentenleistungen für das Jahr 1942 teilte er nach einem Wohl einen der größten Vorteile für die Mitglieder bedeu- ausgeklügelten System folgendermaßen auf: tet auch die Krankenversicherung, für deren Kosten teils der

139 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 5-1, Aufbaugenossenschaft Fraxern an das Kommando des Rüstungsbereiches Innsbruck, 9.11.1942 142 GA Fraxern, Karton 54, 35. Beratung mit den Gemeinderäten, Gegen- 140 Ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Wirtschaftsberatungsstelle 141 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Landrat des Kreises stand: Jahresbericht 1942, Der Bürgermeister J. Summer, Die Gemein- der Landesbauernschaft Alpenland in Feldkirch, 24.10.1942 Feldkirch, Ausländerpolizei, Bewilligung, 19.10.1942 deräte: Jakob Nachbaur und Josef Peter, Beratungs-Tag 10.1.43

- 56 - - 57 - „Zusammenstellung der Interessentenleistung für das Jahr Den restlich aufzubringenden Betrag habe ich auf die Gemeinde 7. Josef Nägele, H.Nr. 31 Neubau d. VII. Landwirtschaftliche Massnah- 1942 umgelegt, die die Umlage gleichfalls durch außerordentlichen Wirtschaftsgebäudes 15.000.-- men: [sic] Holzeinschlag abdeckt.“143 8. Madlener Johann, 3, Orsanka, 1. Viehaustauschaktion (12 Stück) 8.000.-- 1. Grundtaxe Als Grundtaxe ist ein Betrag von Neubau des Wirtschaftsgebäudes 15.000.-- 2. Saatgut-Kunstdüngerbeschaffung RM 28.-- für jedes Aufbaumitglied Ausbau des Schulhauses 10.000.-- u. Obstbauförderung 8.000.-- berechnet, mit Ausnahme von 4 6. Aufbauprogramm für das Wirtschaftsjahr 1943 240.000.-- 3. 5 Seilzüge u. Landmaschinen 25.000.-- Interessenten, die wohl einen eige- 4. 1 Bienenstand f. Paulina Kathan, nen Herd führen, aber keinen eige- „Die Aufstellung der Bauprogramme 1943 in den alten Auf- II. Agrartechnische Arbeiten: H.Nr. 85 mit 12 Völkern 2.000.-- nen Besitz haben. Diese Parteien baugemeinden ist wie folgt vorgesehen: 1. Fraxern-Kapieders (Güterweg) 70.000.-- 1 Bienenstand f. Mittelberger sind nur mit RM 10.-- belastet. Damüls, unter Beteiligung Dr. Endres 2. Fraxern-Fadratza (Güterweg) 68.000.-- Rudolf, H. Nr. 11 mit 21 Völkern 2.000.-- 2. Grundsteuer Als zweites wurde die Grund- 24.11.1942 Silbertal, 3. Güterweg 1 Bienenstand f. Nägele Josef, H. steuer 80 %ig in Anwendung 25.11.1942 Fraxern. Brand-Oberbrand-Kapieders 20.000.-- Nr. 31 mit 21 Völkern 2.000.-- gebracht. (Grundsteuer nach dem An einem oder anderen Termine werde ich teilnehmen. Vorge- 4. Triebweg Alpe Kugel-Staffelfirst 1 Bienenstand f. Summer neuen Recht.) sehen habe ich vor allem den Besuch von Fraxern und Silber- 120 m lang, 150 breit 12.000.-- Michael, 36 Völker 2.500.-- 3. Gewerbesteuer Die Gewerbesteuer findet 100 %ige tal“144, schreibt DI Lantschner an Oberbaurat Luger von Kugelstaffel 170 lfm feste Gülle- 5. Ankauf freier Grundstücke 20.000.-- Anwendung. der Agrarbezirksbehörde in Bregenz. leitung samt Rührkasten 4.000.-- 69.500.-- 4. Kuhzahl Jeder Interessent wird pro Kuh mit 5. Rutschverbauung u. Triebweg i. RM 2.-- mehrbelastet. Den Vorschlag für das Aufbauprogramm 1943 erstellte d. Alpe Schwimmersboden 10.000.-- VIII. Verwaltung und Planung 14.000.-- 5. Abzüge a) pro Kind bis zu 14 Jahren RM 1.-- Obmann Summer im Einvernehmen mit dem Aufbau- 6. Drahtseilbahn Matons-Wei- 14.000.-- b) pro 1000.-- RM Schulden RM 1.-- leiter, Oberbaurat Luger. Ende Oktober konnte er an den her 300 m lang Gesamtsumme 618.500.- c) pro Wehrmachtsangehörigen RM 5.-- Reichsstatthalter übermittelt werden: (Forst-Produkte-Bringung) 12.000.-- -“145 d) für einen Freiwilligen und für RM 8.-- 196.000.-- 145 Gefallene “Bauprogramm 1943 Das Bauprogramm für das Wirtschaftsjahr 1943 wurde III. Wasserwirtschaftliche am 25.11.1942 in der Gemeindekanzlei im Beisein des RM RM Einzeln Bauauf- Massnahmen: Reg. Dir. Ing. Lantschner beraten. Über die Beratungsge- Gesamtaufkommen der Gemeinde Fraxern 7.500.-- wand 1. Entwässerung in Morgengab, genstände dieser Beratung gibt das Protokoll Aufschluss. davon Leistung der Gemeinde 3.007.13 zusammen Schaufel und Gaicht [sic] 37.000.-- davon Leistung der Alpen 500.-- I. Hochbauten: 2. Wasserversorgung 10.000.-- „Anwesend: Reg. Dir. Ing. Lantschner davon Leistung der Mitglieder 3.992.87 1. Lagerhaus 45.000.-- 47.000.-- Obmann Josef Summer 7.500.-- 2. Josef Summer, Kleinlandwirt und Vom Aufsichtsrat: Nägele Josef Forstwirt 35.000.-- IV. Wildbachverbauung: Summer Alois Die Leistung der Mitglieder habe ich nach deren Leistungsfä- 3. Hermann Nägele, Kleinlandwirt 1. Verbauung des Ratzbaches Nachbaur Josef higkeit aufgestellt. Die in der Verumlagung für die Mitglie- und Lohnmetzger 25.000.-- (Rheinregulierung) 40.000.-- Summer Emil der enthaltenen Abzüge sind besonders für unsere Gemeinde 4. Johann Kathan 25.000.-- 40.000.-- Als Alpmeister: Peter Josef 82 abgestellt. So z.B. stützt sich der Abzug für ‚Schulden‘ darauf, 5. Jakob Nachbaur, 62 35.000.-- daß fast ausschließlich alle Bauern durch die große Brandka- 6. Josef Peter, gleich wie Josef 35.000.-- V. Verschiedene Bauten: -- -- Die abwesenden Herren vom Aufsichtsrat fehlen entschul- tastrophe im Jahre 1934 bezw. durch den Wiederaufbau in Summer digt. – Schulden gerieten. [sic] VI. Forstliche Massnahmen: Ebenso wie bei den Mitgliedern habe ich auch die Leistungen 143 GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861 „Interessentenleistungen der 1. Holzbringungsweg der Alpen den vorliegenden finanziellen Verhältnissen ange- Gemeinde“, Aufbaugenossenschaft Fraxern, Zusammenstellung der (Rotblattenweg) 12.000.-- passt. Die Umlage soll durch Holzverkauf abgedeckt werden. Interessentenleistung für das Jahr 1942, ohne Datumsangabe 12.000.-- 144 GA Fraxern, Karton 4, Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg an die Agrarbezirksbehörde in Bregenz, z. Hd. Oberbaurat DI Luger, 145 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Gründung der Aufbaugenossenschaften, Innsbruck, 20.10.1942 (für Reichsstatthalter i.T.u.V. Abt. IV, Gemeinschaftsaufbau Innsbruck, Bürgermeister Summer zur Kenntnis) Aufbauprogramm 1943, 28.10.1942

- 58 - - 59 - Der Obmann begrüßt die anwesenden Herren, besonders Die offizielle Bestätigung für das endgültig vorgesehene Güterweg Fraxern-Fadratza Fortsetzung 68.000.-- Personal- u. Sachaufwand: Herrn Reg. Dir. Ing. Lantschner, den er um die Leitung der Bauprogramm 1943 wurde Mitte Jänner 1943 durch die Triebweg Alpe Kugel-Staffel-First 120 m Verwaltung 10.000.-- heutigen Sitzung bittet.- Abteilung IV beim Reichsstatthalter zugeschickt: lang, 1.50 m brt. 12.000.-- 10.000.-- Herr Reg. Dir. Lantschner bringt den Aufsichtsräten die Vor- Feste Gülleleitung samt Rührkasten am Gesamtsumme 522.000.-- “149 schläge für das Aufbauprogramm in allen Einzelheiten zur „…Die einzelnen Bauvorhaben, die im Bauprogramm ange- Kugelstaffel 170 m lfdm, Fertigstellung 4.000.-- 149 Kenntnis, bemerkt dazu aber, daß das Programm schon in den führt sind, werden von mir nach Vorlage der Projekte in jedem Rutschverbauung und Triebweg in d. Diesem Bauprogramm für das Geschäftsjahr 1943 wur- Vorschlägen kriegsbedingt bescheidener gehalten sein muß und Einzelfall gesondert zugelassen. Evtl. Abänderungsvorschläge Alpe Schwimmersboden 10.000.-- den noch Bemerkungen beigefügt: behält sich Kürzungen vor.- sind im Einvernehmen zwischen Obmann der Aufbaugenos- Drahtseilbahn Matons-Weiher 300 m 12.000.-- Die Anwesenden sind mit den Vorschlägen einverstanden.- senschaft und Bauleiter auszuarbeiten. Die Aufnahme neuer lang „Erläuterungen zum Bauprogramm 1943 Das Bauprogramm soll zur Genehmigung an den Reichsstat- Bauvorhaben in das Bauprogramm kann nur ausnahmsweise 176.000.-- der Aufbaugemeinde Fraxern thalter eingereicht werden.-…“146 und in besonders begründeten Fällen erfolgen.“148 Wasserwirtschaftl. Maßnahmen: Entwässerung in Morgengab, Schaufel Hochbauten: Im Rahmen einer Vollversammlung der Aufbaugenos- Ein großer Teil der durch Summer und Luger einge- u. Gaicht [sic] 10.000.-- Zu 1) Lagerhaus: Der Entwurf des Baumeisters Fehle fand senschaft am 10.1.1943 gab Obmann und Bürgermeister brachten Vorschläge wurde auch in das Bauprogramm 10.000.-- keinen Anklang, wogegen der des Architekten Thurnher Summer den Genossenschaftsmitgliedern Einblick über 1943 aufgenommen, es wurden aber auch Kürzungen grundsätzlich angenommen wurde. Der Entwurf muß [sic] die Tätigkeit der Aufbaugenossenschaft im Kalenderjahr vorgenommen und Änderungen eingearbeitet: Wildbach- u. Lawinenverbauung: jedoch so umgearbeitet werden, dass noch weitere 4-5 Kanz- 1942 und informierte über Wissenswertes. Verbauung des Ratzbaches 40.000.-- leiräume eingebaut werden und zwar 1 Zimmer für den Bür- „Bauprogramm 1943 40.000.-- germeister, 1 Zimmer für den Gemeindekassier, 1 Zimmer für „…Er erörtert den Sinn des Gemeinschaftsaufbaues, der die der Aufbaugemeinde Fraxern die Aufbaubuchhaltung, 1 Zimmer für Kartenausgabe und 1 Erhaltung und den Aufbau des Bergbauerntums in vorderste Verschiedene Bauten: Sitzungszimmer (Bauernstube 5 x 6 m). Gemeindekassier u. Linie stellt und berichtet anschließend von den bereits durch- Hochbauten Schießstand – Planung u. Aufbaubuchhaltung könnten evtl. in einem Raum unterge- geführten Bauarbeiten und deren Finanzierung. Besonders Lagerhaus 45.000.-- Vorbereitungsarbeiten 40.000.-- bracht werden. Für die verschiedenen Bauten wären dringend erwähnt wurde darunter der Seilweg Weiler – Fraxern, der Wohn- u. Wirtschaftsgebäude Geschw. 40.000.-- Schnittholzscheine für 600 fm notwendig. jetzt Zubringer der ganzen Baumaterialien ist. – Ebenso wur- Nachbaur H.Nr. 71 Fertigstellung 25.000.-- den die Hofbauten und die Alpverbesserungen zur Sprache Wirtschaftsgebäude Heinrich Kathan Forstliche Maßnahmen: Agrartechnische Arbeiten: gebracht. – H.Nr. 86 – Fertigstellung 15.000.-- Holzbringungsweg (Rotenplattenweg) 12.000.-- Zu 6) Die Drahtseilbahn Matons-Weiher dient hauptsächlich Der Obmann gibt Bericht von den nennenswerten Zuschüs- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Josef Ahornpflanzungen 2.000.-- der Zufuhr von Brennholz für die Gemeinde Fraxern. Heute sen, die auf dem Gebiet ‚pflanzenbauliche Maßnahmen‘ an Summer, H.Nr. 69 – Kleinlandwirt und 35.000.-- 14.000.-- muß [sic] das Brennholz vom Tale zugeführt werden. die Mitglieder ausgegeben wurden und bittet die Mitglieder Forstwart anschließend, den ausgegebenen Obst- und Kirschbäumen Wohn- und Wirtschaftsgebäude Her- Landwirtschaftl. Maßnahmen Wildbachverbauung: besonderes Augenmerk zu schenken und dieselben gegen Frost- mann Nägele H.Nr. 61 Kleinlandwirt 25.000.-- Viehaustauschaktion (12 St.) 8.000.-- Zu 1) Die Verbauung des Ratzbaches führt die Wildbachver- und Wildschäden zu schützen. Neubau d. Wirtschaftsgebäudes Jos. 15.000.-- Saatgut- u. Kunstdüngerbeschaffung bauung mit eigenen Regiearbeitern durch. Nägele H.Nr. 31 sowie Obstbauförderung 8.000.-- Zu den Erläuterungen des Obmannes gehört auch der Hinweis Neubau d. Wirtschaftsgebäudes Johann 5 Seilzüge und Landmaschinen 25.000.-- VI. Forstliche Massnahmen: auf die Zuschüsse, die für die Viehaustauschaktion eingingen. Madlener H.Nr. 3 15.000.-- Bienenstand f. Kathan Paulina H.Nr. 85 Zu 1) Zur Erstellung des Holzbringungsweges (Rotenplatten- Wohl einer der größten Vorteile bedeutet auch die Kranken- 175.000.-- f. 21 Völker 2.000.-- weg) soll das Forstamt ungefähr 20 Kriegsgefangene anfordern versicherung der Mitglieder, deren Kosten ja zu 50 % der 1 Bienenstand f. Mittelberger Rudolf und den Weg mit diesen Kgf. bauen. Die Kriegsgefangenen Reichsstatthalter und die Genossenschaft trägt…“ [sic]147 Agrartechnische Arbeiten: H.Nr. 11 f. 21 Völker 2.000.-- könnten im Lager untergebracht werden. Güterweg Fraxern-Kapieders 70.000.-- 1 Bienenstand f. Nägele Jos. H.Nr. 31 f. 146 GA Fraxern, Karton 4, Gruppe 0-1, Aufbaugenossenschaft Protokoll- Fortsetzung 21 Völker 2.000.-- buch 1941 – 1947, Protokoll, aufgenommen am 25.11.1942, ½ 9 h vor- Ankauf freier Grundstücke 10.000.-- mittags in der Gemeindekanzlei, Seite 7 57.000.-- 149 GA Fraxern, Karton 4, Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, 147 Ebd., Protokoll der Vollversammlung am 10. Jänner 1943 im Gasthaus 148 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A 500 an i.A. Lantschner an die Obmänner der Aufbaugenossenschaften, Adler in Fraxern.- Fraxern am 11.1.1943, Protokoll gef.: Erna Nachbaur, die Obmänner der Aufbaugenossenschaften, Gemeinschaftsaufbau Gemeinschaftsaufbau Bauprogramm 1943 der Aufbaugemeinde Fra- Obm. J. Summer, Seite 8 Bauprogramm 1943, 15.1.1943 xern, 15. Jänner 1943

- 60 - - 61 - Zu 2) Zur Sicherung gegen Abrutschung beim Fadratzen-Weg Abschließend bringt der Obmann das Gespräch auf die Aufschlussreich ist ein Blick in die „Berechnung der Inte- Beratungsgegenstand der Beratung des Bürgermeisters sollten die Böschungen mit Ahorn bepflanzt werden.“150 Lagerhausfrage. ressentenleistung 1943“. Die Verteilung der finanziellen mit fünf anwesenden Gemeinderäten. Laut Protokoll Die Aufsichtsräte stellen fest, daß der jetzt geplante Bauplatz Lasten wurde für die einzelnen Genossenschafter nach stellte sich das Sollaufkommen der Aufbaugenossen- Wer heute bewusst den Fadratzen-Weg entlang wandert, für das Lagerhaus fast am oberen Ende des Dorfes denkbar folgendem Schlüssel errechnet. schaft leicht anders dar: dem wird auch nicht entgehen, dass es einen Wegab- ungünstig wäre. Summer Emil weist darauf hin, daß sogar der RM schnitt gibt, wo auffallend viele Ahornbäume den Weg Abbruch eines Wohnhauses im Dorfzentrum verantwortlich RM säumen. wäre, denn während das fragliche Haus nur noch Jahrzehnte „Grundtaxe: Mitglieder mit 20.-- „Leistung der Mitglieder 4.071.-- für seine Besitzerin Wert hat, wären Generationen dankbar, Anwesen und Betrieb 5.-- Acht Tage später tagte der Aufsichtsrat, um Detailfra- wenn das Lagerhaus zentral gelegen wäre…[sic]“151 Mitglieder ohne 10.-- Leistung der Gemeindealpen 500.-- gen zum Jahresprogramm 1943 zu klären. Dobler Paul, Anwesen oder Betrieb Leistung des Obstbauvereines 460.-- Nachbaur Josef und Summer Emil nahmen an dieser Ein knappes Vierteljahr später wurden konkrete Über- Interessenten am Leistung der Gemeinde 2.469.-- Sitzung teil. Die Aufsichtsratsmitglieder Marte Ludwig, legungen darüber angestellt, eine Drahtseilbahn vom Morgengabgüterweg je gesamt 7.500.-- “155 Nägele Klemens, Nachbaur Markus und Nägele Josef Dorf in Fraxern auf die Hohe Kugel zu bauen. Noch Grundsteuer: 100%ig 155 fehlten entschuldigt. nicht ganz klar war allerdings die Trassenführung der- Gewerbesteuer: 50%ig Über die Interessentenleistungen des Jahres 1943 wurde selben, wie der Mitteilung des Obmannes an Architekt pro Kuh: 3.-- – wie so oft in der NS-Administration in Fraxern – auch „…Die Aufsichtsräte wurden zusammengerufen, um über Thurnher zu entnehmen ist: „In der Anlage übersende ich Uk.-Stellungen: 10.-- wieder ein Rangverzeichnis erstellt. die Aufteilung der Interessentenleistung für 1943 zu beraten. Ihnen das Längenprofil der Seilwegstrecke vom Lagerhaus bis Vorschlag des Obmannes: Die Grundlage zur Verteilung soll zum Haus Nr. 82, das ist bis dorthin, wo wir es bei der letzten Abzüge: „Interessentenleistung 1943 sich im Allgemeinen gleich bleiben, wie im Vorjahre. – Besichtigung abgegangen sind.“152 Es soll eine Grundlage festgelegt werden, die durch den Zuzug RM Rang Name, RM Rang Name, RM zur 100%igen Grundsteuer in Gleichklang zur Betriebsgröße Im Jänner 1943 war der Plan des Baumeisters Fehle für pro Kind 2,-- Hausnummer Hausnummer gebracht wird. Ferner soll auch die Gewerbesteuer 100%ig die Errichtung des neuen Dorfwirtschaftshauses noch f. Schulden 1.-- 1 Nachbaur Alois 153.73 36 Summer Gabriel 49.84 berechnet werden. –Deswegen erhob Nachbaur Josef Einspruch ernsthaft ein Thema gewesen, und die Aufbaugenossen- f. Wehrmachtsang. 5.-- 28 mit der Begründung, daß die bezuschußten Maßnahmen nicht schaft wurde durch Ing. Pall aufgefordert, dieses Projekt f. Gefallene 10.-- 2 Nägele Geschwis- 114.25 37 Summer 48.25 die gewerblichen, sondern die bäuerlichen Betriebe betreffen. zu prüfen und Ergänzungs- bzw. Änderungsvorschläge ter 56 Kreszenz Dieser Einspruch wurde als durchaus begründet angenommen einzubringen.153 Das Gesamtaufkommen aller Mitgliederleistungen im Jahr 3 Summer Michael 111.65 38 Summer Johann 47.55 und die Bemessung der Gewerbesteuer von 150 % auf 50 % 1943 zeigt die folgende Übersicht: 77 68 herabgesetzt.- 4 Mittelberger 11 111.40 39 Summer Lud- 47.10 Weiters sollen die Mitglieder nach dem Viehstand mehrbe- Zusammenstellung 1943 wig 21 lastet werden. Als letzte Belastung stellt der Obmann auch RM 5 Marte Katharina 108.20 40 Nägele 46.10 einen Betrag für jeden Uk.-gestellten Familienangehörigen in Geschwister 81 Rechnung. Summer Emil spricht sich wegen Letzterem in der Leistung der Mitglieder insgesamt 4.199.43 6 Nachbaur 108.20 41 Nachbaur 45.50 Richtung aus, daß die Uk.-gestellten in den meisten Fällen so Leistung der insgesamt 500.00 Geschwister 73 Gottlieb stark im Arbeitseinsatz stehen, daß sie ohne weitere Belastung Gemeindealpen 7 Dobler Agatha 105.30 42 Kathan Eduard 45.45 ihre Uk.-Stellung verdienen müßten. Schließlich wurde der Leistung des insgesamt 460.90 8 Peter Josef 82 103.60 43 Ender Maria 19 44.13 Vorschlag doch als gerechtfertigt allgemein gebilligt. 151 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Protokoll- Obstbauvereines 9 Peter Josef 44 103.52 44 Nägele August 43.71 Die Abzüge bleiben sich, mit Ausnahme des Abzuges für Kin- buch 1941 – 1947, Protokoll der Beratung des Obmannes mit dem Auf- Leistung der Gemeinde insgesamt 2.339.67 45 Porod Ferdinand 43.60 sichtsrat am 23.1.1943, Protokoll gef. Erna Nachbaur, Obm.: J. Summer, 154 der, der sich auf 2.-- RM erhöht, gleich wie im Vorjahr. – Protokollbuch Seiten 9 und 10 Gesamtaufkommen 7.500.-- “ 10 Kathan Susanna 81.83 46 Summer Josef 43.55 154 152 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Gemeinschaftsaufbau Aufbau- 29 genossenschaft Fraxern an Architekt Emanuel Thurnher in Dornbirn Die Interessentenleistung 1943 für die Mitglieder der (Eisengasse), Trasse Drahtseilbahn Fraxern-Hohe Kugel, 12.4.1943 Aufbaugenossenschaft Fraxern war am 23.1.1943 auch 153 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner 0-1,“Erhebungen – Allgemeines“, 155 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom 150 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Der Reichsstatthalter in Tirol und Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg IVa-A509, Pall an die 12.4.40 – 13.1.45“, 36. Beratung mit den Gemeinderäten, Der Bürger- Vorarlberg an den Obmann der Aufbaugenossenschaft, Erläuterun- Aufbaugenossenschaft Fraxern, Dorfwirtschaftshaus, Innsbruck, 27. 154 GA Fraxern, Karton 4, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern Liqui- meister: J. Summer, Die Gemeinderräte Josef Peter und Jakob Nach- gen zum Bauprogramm 1943 der Aufbaugemeinde Fraxern, 15.1.1943 Jänner 1943 dation 1945-1947“, Berechnung der Interessentenleistung 1943 baur, Beratungs-Tag 23.1.1943

- 62 - - 63 - 47 Walser Maria 42.50 34 Nägele Raimund 50.88 72 Marte Franz 9 21.15 Über Weisung des Herrn Reichsstatthalters in Tirol u. Vor- Kreiswirtschaftsberater Pedretti, Feldkirch 11 Nachbaur Geschw. 79.85 48 Peter Gebhard 41.34 25 arlberg werde ich noch im November die örtlichen Sitzungen Architekt Fleisch, Dornbirn 71 35 Dobler Dorothea 50.00 73 Büsel August 15.91 über das vorgeschlagene Arbeitsprogramm abhalten.“159 Baumeister Ludescher Fridolin, Röthis 12 Kathan Heinrich 77.25 49 Nachbaur Josef 41.31 74 Bitsche Josef 11.00 Bauleiter Dipl. Ing. Luger 41 75 Nachbaur Peter 7.70“156 Zumindest ein Fall ist dokumentiert, dass ein Genossen- Baumeister Dobler Hans, Muntlix 94 13 Dobler Josef 74.60 50 Nachbaur Ignaz 40.75 156 schaftsmitglied sich in dieser Phase in eigener Sache zu Ing. Zwickle Anton Die Unterfertigung des Rechnungsabschlusses für 1942, Wort gemeldet hat, um in den Genuss der Aufbaumaß- Ing. Weinzierl“162 14 Nachbaur 72.97 51 Summer Thomas 40.58 welcher durch den Verband der alpenl. landw. Genos- nahmen zu gelangen. Emil Summer, Fraxern 33, wandte Friedrich senschaften – Raiffeisen in Innsbruck erstellt wurde, sich mit einer schriftlichen Eingabe „an den Bürgermeister Über diese Besprechung im Gasthaus Adler mit dem 15 Nägele Josef 31 72.64 erfolgte durch die Aufsichtsratsmitglieder Nägele Josef, als Obmann der Aufbaugen. einzigen Tagesordnungspunkt „Besprechung über das 16 Dobler Josef 12 72.20 52 Nachbaur Josef 38.47 Dobler Paul, Marte Ludwig, Summer Emil und Nach- Aufbauprogramm 1944“ gibt es im Protokollbuch dieses 24 baur Josef am 25.4.1943 in der Gemeindekanzlei. Nägele Ich ersuche um die Aufnahme meines Stallbaues in das knappe Protokoll: 53 Marte Rosina 4 37.88 Klemens und Nachbaur Markus fehlten entschuldigt Aufbauprogramm 1944 mit der Begründung, dass mir die 17 Kathan Theodor 68.80 54 Summer Hein- 37.87 (Wehrmacht).157 Landstelle Bregenz, wie beiliegende Zuschrift besagt, im Jahre „…Der Obmann begrüßt die Anwesenden, besonders Herrn rich 1 1941 einen Zuschuss bewilligt hat. Zudem habe ich durch Oberbaurat Luger, der in Anwesenheit der Aufsichtsräte das 18 Peter Markus 68.35 55 Kathan Johann 37.05 Erblassung meiner Schwiegermutter zwei Grundstücke mehr Aufbauprogramm für 1944 besprechen will. – 76 7. Aufbauprogramm für das Wirtschaftsjahr 1944 zu bewirtschaften und habe tatsächlich zu wenig Platz, was Das Programm soll kriegsbedingt stark eingeschränkt wer- 19 Dobler Michael 66.25 56 Nägele Adolf 36.90 jederzeit nachgesehen werden kann. den. Das Hauptaugenmerk wird auf Fertigstellungsarbeiten 20 Summer Kassian 65.55 57 Dobler Paul 36.65 Wie in den vorangegangenen Jahren musste auch im Achtungsvollst“160 zu legen sein.- 21 Kathan Paulina 63.40 58 Wazenegger 36.30 Herbst 1943 das Arbeitsprogramm für das folgende Herr Oberbaurat Luger wird entsprechende Vorschläge beim Albert Jahr erstellt werden. Allerdings ergab sich eine gravie- Am gleichen Tag, Dienstag, 23.11.1943, fand im Gasthof Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg unterbreiten und 22 Nachbaur Jakob 63.20 59 Ender Johann 35.46 rende Änderung: „Als Richtlinie kann dabei gelten, dass der Adler um 14.00 Uhr eine Sitzung statt, deren Zweck es deren Genehmigung einholen.-“163 66 Gesamtaufwand um etwa 30 – 50 % gegenüber dem Jahre 1943 war, das Bauprogramm 1944 „zu überprüfen bzw. zu ergän- 23 Nachbau Jakob 10 60.16 60 Nägele Hermann 32.53 gesenkt werden muss.“158 Auch Oberbaurat Luger von der zen und festzulegen.“ Der Reichsstatthalter legte „auf eine Noch vor Abschluss des Rechnungsjahres 1943 ergab 61 Nachbaur 32.41 Agrarbezirksbehörde Bregenz doppelte in dieser Ange- sorgfältige Vorbereitung…besonderen Wert.“ Der Obmann sich im Budgetposten Ratzbachverbauung eine nicht Johann 34 legenheit nach: der Aufbaugenossenschaft, der Ortsgruppenleiter und unerhebliche Budgetüberschreitung, weshalb sich die 24 Nachbaur 59.40 62 Büsel Johann 32.40 der Ortsbauernführer waren dazu einzuladen, außer- Wildbach- und Lawinenverbauung an den Obmann der Heinrich „Die Arbeitsprogramme 1944 in den einzelnen Aufbauge- dem noch: Aufbaugenossenschaft Fraxern wendete: 25 Marte Fidel 58.35 63 Dobler Eugen 30.84 meinden sollen noch im heurigen Herbst aufgestellt werden. 26 Summer Alois 35 57.60 64 Madlener Maria 30.28 Ich bitte, sofort die bis 31.3.44 mutmasslichen [sic] Kosten „Kreisleiter Mahnert, Dornbirn161 „Infolge der Überstellung einer Arbeiterpartie von Dornbirn 27 Nachbaur Jakob 55.00 65 Sönser Richard 29.89 für das Arbeitsjahr 1943 zu erheben und die geeigneten Vor- Landrat Dr. Pflauder, Feldkirch in den Ratzbach konnten dort mehr Arbeiten durchgeführt 62 schläge für 1944 auszuarbeiten. Der Gesamtaufwand für 1944 Kreisbauernführer Alfons Thurnher, Feldkirch werden als bei der Finanzierung des Bauvorschlages 1943 vor- 28 Dobler Johann 67 54.90 66 Nägele Franz 29.57 soll um 30-50% kleiner sein als die tatsächlichen Ausgaben gesehen wurde. Da die bisher bewilligte Summe eine Über- Josef im Jahre 1943. 159 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, Amtsvorstand Luger , 54/81 an schreitung erfahren wird, bitte ich den Antrag auf Erhöhung 29 Ender Fidel 54.23 67 Nachbaur 28.25 die Obmänner der Aufbaugenossenschaften Silbertal-Bartholomä- der Bausumme um 15.000 Rm zu stellen…“164 Geschw. 47 berg, Sonntag, Fontanella, Übersaxen, Fraxern, Damüls, Sibratsgfäll, 30 Madlener Johann 54.00 68 Summer Rudolf 27.40 Schwarzenberg, Arbeitsprogramm 1944, 3.11.1943 162 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Der Reichsstatthalter in Tirol 160 Ebd, Emil Summer Fraxern 33 an den Bürgermeister als Obmann der und Vorarlberg Unt.Abt.IV g Landstelle – Aussenstelle Bregenz, Zl.I- 31 Nachbaur Alois 53.40 69 Nägele Theresia 27.11 Aufbaugen. in Fraxern, Stallverbesserung, 23.11.1943 150/ an die Obmänner und Beauftragten der Aufbaugenossenschaften, 49 156 Ebd., Rangverzeichnis Interessentenleistung 1943 161 „Klaus Mahnert (1913-2005), Vertragskaufmann, illegaler National- Fraxern Bauprogramm 1944 32 Summer Emil 33 53.26 70 Nachbaur 25.05 157 Vgl. GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Pro- sozialist, ab 1938 stellvertretender Gauleiter und Gauinspektor für 163 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Protokoll- Johann 52 tokollbuch 1941 – 1947, Protokoll, aufgenommen am 25.4.1943 in der Tirol und Vorarlberg, nach 1945 Gründungsmitglied der VdU und buch 1941 – 1947, Protokollaufgenommen am 23.11.1943 im Adler in 33 Kathan Johann 60 51.20 71 Summer Hein- 22.75 Gemeindekanzlei, Protokoll gef. Erna Nachbaur, Obm.: J. Summer Abgeordneter zum Nationalrat.“ Zit. nach: Archiv der Diözese Feld- Fraxern, Fraxern, 24.11.1943, Protokoll gef. Erna Nachbaur, Obm.: J. 158 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Der Reichsstatthalter in Tirol kirch (Hrsg.): Qu 4, Band 4 der Schriftenreihe des Archivs der Diö- Summer rich 37 und Vorarlberg, IVa – A 500, i. A. Lantschner an die Obmänner der zese Feldkirch, Chronik der Ns-Zeit 1938-1945 vom Gesichtspunkt des 164 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 621/1, Wildbach- und Lawinenverbau- Aufbaugenossenschaften, Arbeitsprogramm 1944, 29.10.1943 Generalvikariats Feldkirch von Dr. Johannes Schöch. Feldkirch: 2014 ung Gebietsbauleitung Walgau-Vorderland, VI/645 an den Obmann

- 64 - - 65 - Obmann Summer fiel es relativ leicht, diese Budgeter- Ausbau und Anlage von Güterwegen: Nachbaur Jakob und Nachbaur Josef anwesend. Der 12.) Triebweg Alpe Kugel 500.-- höhung zu unterstützen, schließlich hatte der Reichs- Verbreiterungsarbeiten zur Weiterführung d. Güterwege Obmann wollte bei dieser Gelegenheit Bericht über die 13.) Gülleleitung Kugel – Staffel 7.000.-- statthalter zu den mit 50.000.-- RM veranschlagten Kos- Kapieders und Fadratza. (Steine spitzen) 100 m Anschluß- Arbeit der Genossenschaft und Einsicht über die Wirt- 14.) Rutschverbauung -.-- ten einen Reichsbeitrag von 85 und einen Gaubeitrag wege erstellt. schaftlichkeit der Genossenschaft im Jahr 1943 geben. 15.) Drahtseilbahn Schottergrube 4.500.-- von 15 % bewilligt: „…Da infolge Erhöhung des Arbeiter- Stromversorgung: zusammen 61.500.-- standes ein größerer Teil des Gesamtprogrammes bewältigt konnte infolge Materialmangels nicht durchgeführt werden. „…Es ist festzuhalten, daß sich das Ostarbeiterlager sehr werden kann, als ursprünglich vorgesehen, bitte ich, da diese Wasserversorgung: rentabel erwiesen hat. Nennenswert sind auch die Einkünfte, III. Wasserwirtschaftliche Massnahmen. Arbeiten im besonderen Interesse des Gemeinschaftsaufbaues Fertigstellung der Wasserleitung Orsanken (Wasserreservoir die aus Sandgrube und Seilbahn Weiler herrühren. Auch die 16.) Entwässerung 30.000.-- liegen, um Erhöhung der Bausumme um 15.000.-- RM auf mit 70 hl Fassung, 1 km Rohrleitung, 7 Hausanschlüsse) beiden Schlepper sind gut aktiv, wenn beachtet wird, daß ihr 17.) Wasserversorgung Orsanka 12.000.-- 65.000.-- RM.“165 Kanalisierung: Betrieb durch mangelnden Treibstoff sehr eingeschränkt blei- 18.) Wasserversorgung Lager 3.000.-- Unterdorf ca. 50 m. ben musste.-…“168 zusammen 45.000.-- Mit einem kleinen Trick ermöglichte Gauleiter Hofer die Wildbachverbauung: Budgetüberschreitung im Ausmaß von RM 15.000.--: Erstellung einer großen Talsperre Die aufgelaufenen Kosten im Bauprogramm 1943 der IV. Wildbachverbauung. Meliorationen: Aufbaugenossenschaft Fraxern (1. April 1943 bis 31. 19.) Verbauung des Ratzbaches 40.000.-- „…Da die Verbauung des Ratzbaches auf Grund meines Entwässerungsanlagen v. 1.10.43 bis 31.12.43 ca. 5.000 lfm März 44) im Überblick: Zusammen 40.000.-- Bescheides vom 10. August 1943 in die Sondermaßnahme Gebäudeerstellung und Reparaturen: ‚Südtiroler-Bergdörfer‘ aufgenommen und damit die Ausnah- Häuser: Weiterführung der im Bau befindlichen 4 Neubauten, „Auflaufende Kosten im Bauprogramm 1943 V. Verschiedene Bauten. megenehmigung vom Bauverbot erteilt worden ist, ermäch- Fertigstellung eines Gebäudes 20.) Schießstand -.-- tige ich unter einem die Gebietsbauleitung der Wildbach- und Pflanzenbauliche Maßnahmen: RM 21.) Bienenhaus Peter Josef 44 4.000.-- Lawinenverbauung für den Walgau-Vorderland in Bregenz Hackfrucht, 3.000 kg Saatkartoffeln I. Hochbauten. 22.) Bienenhaus Summer Kreszentia 55 3.000.-- die Verbauungsarbeiten im Sinne des von meiner Wildbachab- Viehwirtschaft: 1.) Lagerhaus -.-- 23.) Erstellung von Feuerungsanlagen teilung überprüften Nachtragsbauvorschlages in Angriff zu nichts Besonderes unternommen, Bestand nach Viehzählung 2.) Wohn- und Wirtschaftsgebäude Gebhard Peter 17 1.000.-- nehmen. v. 3.12.43 Geschwister Nachbaur, H.Nr. 71 40.000.-- 24.) Erstellung von Feuerungsanlagen Kathan 1.000.-- Bienenvölker, Beschaffung von 100 Stollbauten 3.) Wirtschaftsgebäude Heinrich Kathan 86 30.000.-- Susanna 29 gez. Hofer“166 Düngerwirtschaft: 4.) Wohn- und Wirtschaftsgebäude Summer 25.) Erstellung von Feuerungsanlagen Sum- Wirtschaftseigener Dünger (wurde von uns nicht festgestellt) Josef 69 30.000.-- mer Josef 77 1.500.-- Einer Abschrift eines Berichtes der Wirtschaftsberatungs- Handelsdünger keinen 5.) Wohn- und Wirtschaftsgebäude Nägele 26.) Erstellung von Keller und Kanalisierung stelle Feldkirch über die Aktivitäten in der Aufbauge- Maschinen und Geräte: Hermann 61 20.000.-- Nachbaur Alois 28 4.000.-- meinde Fraxern im vierten Quartal des Jahres 1943 ist u. 10 Elektromotoren und 1 Heinzenmaschine 6.) Wohn- und Wirtschaftsgebäude Josef 27.) Rauchkammer Thomas Summer 500.-- a. zu entnehmen, wie vielfältig die Aktivitäten eigentlich 1 Anhängerwagen für den Schlepper Peter 82 35.000.-- 28.) Hühnerstall Peter Josef 82 500.-- waren: Waldwirtschaft: 7.) Wirtschaftsgebäude Nägele Josef 31 20.000.-- 29.) Stallausbau Marte Fidel 80 500.-- Fertigstellung Waldweg Malärs, Strecke 600 m 8.) Wirtschaftsgebäude Madlener Johann 3 -.-- 30.) Stalldachreparatur Porod Ferdinand 1.000.-- „Verkehrsmäßige Erschließungen: Milchverwertung: 9.) Wohn- und Wirtschaftsgebäude Nach- zusammen 17.000.-- Ausbau von Gemeinde- und Interessentschaftswegen: Landbuttererzeugung“167 baur Jakob 10 46.000.-- Verbreiterung von ca. 150 m Gemeindestraße im Unterdorf zusammen 221.000.-- VI. Forstliche Massnahmen. Eine prominent besetzte Besprechung fand in der 31.) Holzbringungsweg Malärs 5.700.-- Gemeindekanzlei am 18.3.1944 statt. Neben Obmann II. Agrartechnische Arbeiten. 31.) Ahornpflanzungen -.-- der Aufbaugenossenschaft in Fraxern, Ratzbachverbauung, Erhöhung der Bausumme für 1943, 7. Feber 1944 Summer und den Aufsichtsräten Nachbaur Josef und 10.) Güterweg Fraxern – Kapieders 22.500.-- zusammen 5.700.-- 165 Ebd., Der Obmann an den Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Summer Emil waren auch Ortsbauernführer Summer 11.) Güterweg Vadrazza 27.000.-- das Landesforstamt und die Abteilung für Wildbach- und Lawinenver- Alois, Alpmeister Josef Peter und die Gemeinderäte VII. Landwirtschaftliche Massnahmen. bauung in Innsbruck, Ratzbachverbauung, Erhöhung der Bausumme 33.) Viehaustauschaktion 8 Stück u. 1 Stier 12.000.-- für 1943, Fraxern, 9. Feber 1944 168 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Proto- 34.) Saatgut (582 RM) und Kunstdünger 5.500.-- 166 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Z: VI 157 – 1944 167 GA Fraxern, Karton 5, Ordner „Erhebungen – Allgemeines“, Bericht kollbuch 1941 – 1947, Protokoll aufgenommen am 18.3.1944 in der an den Obmann der Aufbaugenossenschaft in Fraxern, Ratzbach bei der Wirtschaftsberatungsstelle Feldkirch vom 27.2.1944 (Abschrift für Gemeindekanzlei, Fraxern, 21.3.1944, Protokoll gef.: Erna Nachbaur, 35.) Torfmull -.-- Fraxern, II. Bauvoranschlag 1943, Innsbruck, 29.2.1944 die Akten) Obm.: J. Summer

- 66 - - 67 - 36.) 3 Seilzüge 1.750.-- „Aufbaugemeinde Fraxern minister Albert Speer durch Vorarlberg. In den einzelnen Auf- 37.) Landmaschinen samt Schlepper 16.910.-- Bauprogramm 1944 IV. Wildbach- und Lawinenverbauung 40.000.-- 30.000.-- baugemeinden, die sie besuchten, hatte Hofer zuvor veranlaßt, 38.) 20 Stück Motoren 3.870.-- zusammen 40.000.-- 30.000.-- daß die Fenster und Türen der im Bau befindlichen Häuser ver- 39.) 3990 Stück Heinzen 1.995.-- Programm Gekürztes schalt wurden; Speer wurde erzählt, daß diese Bauten längst 40.) Ankauf freier Grundstücke 820.-- Entwurf Programm V. Verschiedene Bauten: eingestellt seien, wie er selbst sehen könne. Als der Reichs- 41.) 50 Bienenkästen 1.930.-- RM RM 1. Schießstand – Vorarbeiten 10.000.-- -.-- minister Vorarlberg verlassen hatte, wurden die Verschalun- zusammen 32.775.-- I. Hochbauten: 2. Bienenhaus, Kathan Paulina 85 3.000.-- 3.000.-- gen wieder abgenommen und an den Häusern weitergebaut. 1. Lagerhausausbau 60.000.-- 50.000.-- 3. Verschiedene Feuerungsanlagen 5.000.-- -.-- Potemkinsche Dörfer hat es also nicht nur in Rußland zur Zeit VIII. Verwaltung und Planung. 14.000.-- 2. WuWG-Ausbau, Sönser Rich. zusammen 18.000.-- 3.000.-- Katharinas gegeben, sondern auch im Reichsgau Tirol und zusammen 14.000.-- Nr. 32 25.000.-- 10.000.-- Vorarlberg im Zeitalter Hofers, wie dieses Beispiel zeigt.“172 Gesamtsumme 446.875.--“169 3. Stallgut b. Dobler Dorothea Nr. 50 20.000.-- 10.000.-- VI. Forstliche Maßnahmen: 169 4. WuWG-Ftgst. Nachbaur Geschw. 1. Rotplattenweg – Ftstg. Seit September 1940 hatte sich Bürgermeister Summer Das Bauprogramm für 1944, das auf Grund der Arbeits- Nr. 71 5.000.-- 5.000.-- (Holzbring.) 12.000.-- 12.000.-- dem Landrat gegenüber zu rechtfertigen, ob in abseh- besprechung in Fraxern „und verschiedener anderer Erhe- 5. WuWG-Ftgst. Summer Josef Nr. 2. Ahorn-Anpflanzungen 2.000.-- 2.000.-- barer Zeit die Errichtung eines Schießstandes in Angriff bungen zusammengestellt wurde“, wurde am 22.3.1944 vom 69 10.000.-- 10.000.-- zusammen 14.000.-- 14.000.-- genommen werde.173 Bezüglich des Schießstandes erstat- Reichsstatthalter an die Aufbaugenossenschaft geschickt. 6. WuWG-Ftgst. Nägele Hermann tete Summer zwar Fehlanzeige, teilte aber mit, dass er Im Begleitschreiben heißt es ua: Nr. 61 25.000.-- -.-- VII. Landwirtschaftliche Maßnahmen: sich „…mit dem Gedanken beschäftige, die diesbezügliche 7. WuWG-Ftgst. Peter Josef Nr. 82 10.000.-- -.-- 1. Viehaustauschaktion (5 St.) 4.000.-- -.-- Sache nach unseren Kräften und Verhältnissen einer Erle- „…Die Frage der Baufreigabe und der baupolizeilichen Geneh- 8. Stallbau Summer Emil 4.000.-- -.-- 2. Saatgut- und Kunstdüngeraktion 8.000.-- 8.000.-- digung zuzuführen.“174 Bereits im Jänner hatte Summer migung wird von mir im Einzelfall nach den bestehenden zusammen 159.000.-- 85.000.-- 3. Torfmull und Streue 1.000.-- 1.000.-- dem Landrat mitgeteilt, dass sich in der Gemeinde Fra- Vorschriften geregelt. 4. Güllerohre und Schläuche 1.000.-- 1.000.-- xern kein Schießstand befinde und auch die finanzielle Bauten, die nicht im Programm enthalten sind, dürfen unter II. Agrartechnische Maßnahmen: 5. Ankauf von Grundstücken 2.000.-- 2.000.-- Lage derzeit den Bau eines solchen nicht zulasse.175 Die keinen Umständen begonnen werden. Sollte ein Bauvorhaben 1. Alpverbesserungen 6. Maschinenaktion 15.000.-- -.-- Errichtung eines Schießstandes hatte für Summer offen- das nicht aufgenommen ist besonders vordringlich sein, so Kugel-Alpe-Ftstg. 10.000.-- 10.000.-- zusammen 31.000.-- 12.000.-- bar nicht wirklich Priorität. Pflichtgetreu berichtete er kann Antrag auf nachträgliche Einbeziehung gestellt werden. 2. Alpverbesserungen dem Landrat aber, „daß drei meiner Gefolgschaftsmitglieder [sic] Schwimmersboden-Rutschverb. 5.000.-- 5.000.-- VIII. Personal- und Sachaufwand: an dem diesjährigen Schießen176 in Feldkirch teilgenommen Die Durchführung ist weitgehendst der örtlichen Initiative 3. GW. Fraxern-Kapieders 30.000.-- 30.000.-- 1. Verwaltung 10.000.-- 10.000.-- haben.“177 überlassen. Es wird Sache der Aufbaugenossenschaft sein, die 4. GW. Fraxern-Vadratza 20.000.-- 20.000.-- zusammen 10.000.-- 10.000.-- vielen Schwierigkeiten bei der Durchführung des Gemein- 5. WW. Orsanken-Hof 4.000.-- 4.000.-- . Beim Bauvorhaben für die Geschw. Nachbaur (71) zeich- schaftsaufbaues überwinden zu helfen.“170 6. Sb. Matons – Weiher 12.000.-- 12.000.-- IX. Landarbeiter-Siedlungsbauten: -,-- -.-- nete sich im Jahr 1944 aufgrund der Überlegungen zum 7. Vier Bodenseilzüge 4.000.-- 4.000.-- Gesamtsumme 404.000.-- 276.000.--“171 Vom ursprünglich erstellten Bauprogramm 1944 muss- 8. Verstärkung d. Elektr. 171 ten z. T. erhebliche Abstriche gemacht werden. Nun folgt Leitungsnetzes 10.000.-- 10.000.-- Die Aufbaugemeinde Fraxern war 1944 also doch noch 172 Schönherr, Margit: Vorarlberg 1938. Die Eingliederung Vorarlbergs in die detaillierte Gegenüberstellung des Programment- 9. 5 Elektromotoren 2.000.-- 2.000.-- auf vielen unterschiedlichen Feldern des Gemeinschafts- das Deutsche Reich 1938/39, Dornbirn: Vorarlberger Verlagsanstalt wurfs und des gekürzten Bauprogrammes: zusammen 97.000.-- 97.000.-- aufbaues sehr aktiv. Margit Schönherr zeigt in einem Ges.m.b.H., 1981, Seite 112 drastischen Beispiel, wie Fraxern und andere Aufbau- 173 GA Fraxern, Karton 67, Ordner 120/5, Der Landrat des Kreises Feld- III. Wasserwirtschaftliche gemeinden Vorarlbergs gegen den Kriegsschluss hin kirch, VI- 401/3 an alle Bürgermeister des Kreises Feldkirch, Stand- schützenverband, hier, Schießstände, Feldkirch, 19.9.1940 169 GA Fraxern, Karton 4, Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Maßnahmen: gleichsam zu potemkinschen Dörfern wurden. 174 Vgl. ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an den Land- Unt.Abt.IV g Landstelle – Aussenstelle Bregenz, Aufbaugemeinde Fra- 1. Kleinentwässerungen auf der Egg, rat des Kreises Feldkirch, Standschützenverband, hier, Schießstände, xern, Auflaufende Kosten im Bauprogramm 1943 (1. April 1943 bis 31. Fadratza und Tafedels 6 – 7 ha 15.000.-- 15.000.-- „…Das zweite Beispiel, welches auf das ‚kaufmännische Fraxern, 21.9.1940 März 44): Die Gesamtsumme stimmt in dieser Aufstellung allerdings 2. Bau von 3 Quellfass. s. Geschick‘ Hofers zeigen soll, geht in das Jahr 1944 zurück. In 175 Vgl. ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an den Landrat nicht, außerdem sind mit Bleistift einige Korrekturen eingetragen wor- Zuleitungen 20.000.-- 10.000.-- diesem Jahr reiste der Reichsstatthalter mit Reichsrüstungs- in Feldkirch, Schießstände, Fraxern, 25.1.1940 den, die hier aber nicht berücksichtigt wurden. 176 Gemeint ist das Kreisschießen in Feldkirch am 11.6.1944 170 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg i. A. Lantschner an zusammen 35.000.-- 25.000.-- 177 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an den Landrat des die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Innsbruck, 22.3.1944 171 Ebd., Aufbaugemeinde Fraxern, Bauprogramm 1944 Kreises Feldkirch, Kreisschießen, 14.6.1944

- 68 - - 69 - Bau des Dorfwirtschaftshauses eine Änderung der Bau- tag 7.7.1944 hatte die Aufbaugenossenschaft Fraxern fol- Summer Emil Ender Fidel 11 Dobler Michael 128.50 48 Ender 40.40 herrenschaft ab. Obmann Summer schrieb dazu: gende Mitglieder: Nachbaur Johann Nachbaur Maria 181 Geschwister 12 Kathan Heinrich 121.80 49 Madlener 40.20 „…Die Rechnung Nr. 666 enthält Beträge, die für den Bau „Summer Heinrich Dobler Paul Marte Fidel Summer Alois Kathan Johann Johann Nachbaur Geschwister aufscheinen. Ich bitte Sie, dieselben Madlener Maria Summer Kassian Nägele Geschwister Summer Heinrich Summer Michael 13 Dobler Josef 64 119.20 50 Büsel 38.75 vorläufig noch auf diesen Namen zu bezahlen; später aller- Madlener Johann Nachbaur Josef Peter Josef Nägele Adolf Summer Josef Johann dings ist es möglich, daß der ganze Neubau auf einen anderen Marte Rosina Summer Rudolf Dobler Michael 14 Kathan Susanna 116.18 51 Summer 36.95 Betriebsinhaber umgeschrieben werden muß. Die Unterschrift Marte Katharina Peter Barbara Peter Markus Der Rechnungsabschluss für 1943 wurde durch den Josef 69 von Nachbaur Geschwister fehlt aus diesem Grunde auf der Walser Maria Nachbaur Heinrich Kathan Paulina Obmann am 22.11.44 in der Gemeindekanzlei dem Auf- 15 Nachbaur Geschw. 111.05 52 Peter 35.29 Rechnung.“178 Nachbaur Ignaz Ender Johann Kathan Heinrich sichtsrat im Detail erklärt und, nachdem dieser keine 71 Gebhard 17 Nachbaur Peter Nachbaur Kathan Theodor Einwendungen vorgebracht hatte, auch unterzeichnet. 16 Nachbaur 110.92 53 Nägele 31.64 Und in einem anderen Fall wird Obmann Summer in Geschwister Vom Aufsichtsrat waren Nägele Josef, Summer Emil, Friedrich Josef 16 dieser Angelegenheit noch deutlicher: Marte Franz Watzenegger Maria Marte Ludwig Dobler Paul und Nachbaur Josef anwesend, die ande- 17 Summer Gabriel 110.64 54 Madlener 30.28 Nachbaur Jakob Nachbaur Alois Obstbauverein ren Mitglieder fehlten entschuldigt.182 Maria „…Da noch nicht fest steht, ob das Wirtschaftsgebäude nicht Fraxern 18 Kathan Theodor 108.00 55 Nachbaur 30.05 an Nachbaur Jakob Nr. 66 abgetreten wird, bitte ich Sie, den Mittelberger Josefa Dobler Dorothea Sennereigen. Fraxern Auch die Interessentenleistungen der Mitglieder der Johann 34 Betrag aus dem bisher auf Nachbaur Geschwister 71 geführ- Dobler Josef Büsel August Viehzuchtverein Aufbaugenossenschaft für 1944 wurden wieder in ein 19 Dobler Josef 12 106.80 56 Nachbaur 28.25 ten Konto auszubezahlen. Die Rechnung selber habe nur ich Fraxern Rangverzeichnis gebracht. Geschw. 47 unterschrieben, während die Unterschrift des Betriebsinhabers Porod Ferdinand Nachbaur Johann Gemeindealpen 20 Nachbaur 100.35 57 Kathan 27.15 noch fehlt. Dies müßte nach Beendigung der Verhandlungen Fraxern „Nr.: Name: RM Nr.: Name: RM Geschw. 73 Johann 76 sowieso für alle Rechnungen nachgeholt werden.“179 Bitsche Josef Nägele Theresia Gemeinde 1 Mittelberger 203.50 38 Nachbaur 58.57 21 Summer Emil 92.70 58 Kathan 24.35 Fraxern“181 Josefa Josef 24 Johann 60 Auch für das Jahr 1944 waren wieder Interessentenleis- Nägele Franz Josef Kathan Eduard 2 Marte Katharina 202.85 39 Walser 56.20 22 Summer Alois 92.25 59 Kathan 23.55 tungen seitens der Genossenschaftsmitglieder festzuset- Peter Gebhard Summer Kreszenz Maria Paulina zen. Obmann Summer legte seinem Vorschlag das Auf- Summer Gabriel Nägele Gottfried 3 Nägele Gottfried 202.20 40 Dobler 51.30 23 Marte Fidel 86.85 60 Nägele 23.20 bauprogramm 1944 zugrunde, welches für agrartechni- Ender Maria Büsel Johann Dorothea Maria 81 sche, wasserwirtschaftliche und forstliche Maßnahmen Nägele August Nachbaur Gottlieb 4 Nachbaur Alois 28 183.18 41 Summer 50.45 24 Nachbaur Jakob 86.15 61 Nachbaur 22.25 insgesamt Ausgaben in Höhe von RM 136.000.-- vorsah. Summer Ludwig Kathan Johann Kreszenz Gottlieb 59 Er schlug daher einen 5%igen Anteil für die Mitglieder Summer Thomas Nägele Hermann 5 Summer Michael 169.55 42 Summer 49.48 25 Dobler Johann 79.65 62 Summer 16.95 vor, das waren aufgrundet RM 7.000.--.180 Nachbaur Friedrich Nachbaur Jakob Thomas Heinrich Nachbaur Josef Nachbaur Josefa 6 Dobler Agatha 163.80 43 Nachbaur 45.95 37 Laut Mitgliederverzeichnis hatte sich der Mitglieder- Nägele Raimund Dobler Josef Anton Alois 26 Nachbaur 77.55 63 Summer 12.35 stand seit Gründung der Aufbaugenossenschaft nur Nachbaur Alois Dobler Agatha 7 Nägele Josef 31 158.89 44 Nachbaur 45.30 Jakob 62 Johann 68 minimal (meist infolge Todesfalls) verändert. Mit Stich- Nachbaur Josef Nachbaur Jakob Heinrich 27 Nachbaur 75.27 64 Marte 11.03 Kathan Susanna Dobler Johann 8 Peter Josef 44 145.55 45 Nachbaur 45.07 Jakob 10 Rosina 178 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Aufbaugenossenschaft 4.1.1944 – Dobler Eugen Summer Johann Ignaz 28 Peter Markus 74.20 65 Kathan 10.81 5.10.1944 Rechnungen – Gebarung“, Gemeinschaftsaufbau im Reichs- Nägele Josef Summer Josef 9 Peter Josef 82 133.30 46 Watzeneg- 44.35 Eduard gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Landstelle Bregenz, 24.4.1944 Sönser Richard Nachbaur ger Maria 29 Sönser Richard 71.90 66 Nägele 9.11 179 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossen- Geschwister 10 Summer Kassian 129.50 47 Porod 43.65 Hermann schaft Fraxern an die Landstelle Bregenz, Oberbaurat Luger, Bregenz, Ferdinand 30 Nachbaur Josef 41 71.66 67 Nägele 5.50 Nachbaur Geschw. Nr. 71, 10.5.1944 181 GA Fraxern, Karton 4,Ordner 0-1 „Erhebungen – Allgemeines“, Theresia 180 Vgl. GA Fraxern, Karton 4, Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarl- Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft 31 Summer 71.60 68 Ender 3.21 berg, Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Reichsstatthalter i.T.u.V. Fraxern an den Reichsstatthalter i.T.u.V, Abt. Gemeinschaftsaufbau in 182 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Protokoll- Abt. Gemeinschaftsaufbau Innsbruck, Interessentenleistung 1944, Innsbruck, Namensliste der Mitglieder bezw. landwirtschaftl. Betriebe, buch 1941 – 1947, Protokoll aufgenommen am 22.11.44 in der Gemein- Ludwig 21 Johann 46 1.4.1944 Fraxern, 7.71944 dekanzlei, Protokoll gef.: Erna Nachbaur, Obm.: J. Summer

- 70 - - 71 - 32 Nägele August 20 70.46 69 Nachbaur keine Begrüßung des Bauleiters und der Mitglieder durch den 27.12.42 Fertigstellung der Materialseilbahn für die 9. Güter- und Wirtschaftswegprojekte der Peter Leistung Obmann Sandgrube. Aufbaugemeinde Fraxern 33 Nachbaur 71.33 70 Marte keine Nachweisung über die Führung der genossenschaftlichen 28.12.42 Beginn der Entwässerungsarbeiten. Bis Johann 52 Anna 9 Leistung Gemeinschaftsbetriebe in den Jahren 1940 – 1944 aus den 31.12.44 16.800 m Drainrohre verlegt. Zum Thema „Wirtschaftswege“ brachten auch die 34 Dobler Paul 39 69.45 71 Bitsche keine Bilanzunterlagen durch den Obmann. Jänner 43 Umbau Kathan Heinrich Nr. 86 begonnen. Gemeinderäte Ideen ein. Unter Punkt 3 „Vorschläge von Josef Leistung Worterteilung an Bauleiter Luger durch den Obmann; Aus- Mai 44 Umbau Kathan Heinrich Nr. 86 fertig gestellt. Seite der Gemeinderäte“ wurden zwei Wirtschaftswegpro- 35 Nachbaur 65.55 72 Dobler keine führungen von Herrn Oberbaurat Luger, die im folgenden Jänner 43 Neubau Nachbaur Nr. 71 begonnen. jekte anlässlich der 23. Beratung des Bürgermeisters mit Johann 52 Eugen Leistung kurz zusammengefaßt, einen Tätigkeitsbericht für die Auf- 1.2.43 Neubau Peter Nr. 82 begonnen. den Gemeinderäten zur Realisierung vorgeschlagen. 36 Ender Fidel 62.10 73 Summer keine baugenossenschaft darstellen:- 2.2.43 Neubau Summer Nr. 69 begonnen. Rudolf Leistung 24.2.43 Erstellung Zufahrt für Kathan Nr. 85 „Auf Vorschlag des Gemeinderates Dobler Paul soll vom 37 Adolf Nägele 61.40 74 Büsel keine am 11.4.1941 wurde mit dem Barackenbau begonnen: Finanzie- 30.3.43 Fertigstellung derselben. Schneewald auf Birkenegg ein Wirtschaftsweg erstellt werden. August Leistung rung durch die Agrarbehörde Bregenz 21.5.43 Austausch der Kriegsgefangenen gegen Ostarbei- Der Vorschlag des Gemeinderates Nachbaur Josef betreffend 75 Nachbaur keine am 1.7.1941 Fertigstellung der Baracken ter; Neuer Einsatz: 80 Mann Ostarbeiter. die Errichtung eines Wirtschaftsweges in der Alpe Kugel Josefa Leistung am 3.7.1941 Einzug der Kriegsgefangenen / Serben 7.6.43 Entwässerung Alpe Kugel begonnen, bis wurde zur Kenntnis genommen. 76 Summer keine am 5.7.1941 Zusammen 139 Mann. – Einsatz auf dem Güter- 10.6.43 Rührwerk für Jaucheanlage betoniert und 275 m Diese beiden Prospekte [sic!] sollen nach Möglichkeit im Rah- Heinrich Leistung“183 weg Morgengabe Rohre verlegt. men des Gemeinschaftsaufbaues durchgeführt werden.“185 183 am 1.11.1941 Inangriffnahme Waldweg Matons, in Verbindung 18.8.43 Waldweg Malärs begonnen mit Güterw. Morgengabe und Ausbau des Mor- 20.9.43 566 m Waldweg in Malärs zum Holztransport a) Güterweg Morgengabe-Kapieders 8. Vollversammlung am 19.2.1945 – gengabebaches. (Fertigstellung des Morgengabe- fertig gestellt. Ein Katastrophenszenario stand ganz am Beginn der Gemeinschaftsaufbau im Zeitraffer baches im Mai 42) 8.9.43 Neubau Nägele Hermann Nr. 61 begonnen. Bemühungen um eine Neutrassierung des Güterweges 2.12.1941 Güterweg Fadratza in Angriff genommen, Stein- Zufahrten und Wasserversorgung für alle vier Morgengabe: Ein Unwetter am 3.7.1940 hatte nämlich Die Vollversammlung der Aufbaugenossenschaft am bruch Fadratza eröffnet. Neubauten in Angriff genommen. verheerende Folgen. Nach diesem „Schwellenereignis“ 19.2.1945 im Gasthaus zur Krone in Fraxern hatte es 19.5.1942 Alpverbesserungen Alpe Kugel/Staffel. Transport 18.11.43 Zufahrt bei Kathan Theodor Nr. 87 begonnen. nahmen die Dinge ihren Lauf: Bürgermeister Summer einerseits thematisch in sich, andererseits glänzten über- von Rohren usw. – Bis Ende Sept. 42 sind 980 m 20.5.44 Zufahrt bei Kathan Theodor Nr. 87 fertig gestellt. leistete wichtige Vorarbeit bei der Landstelle, diese trat raschend viele Genossenschafter durch Abwesenheit. Gülleleitung mit 4 Hydranten verlegt und 70 m 14.1.44 Das erste und bisher einzige Unglück bei den dann mit der Agrarbezirksbehörde in dieser Angelegen- Außer Obmann Summer Josef und Bauleiter Oberbaurat Triebweg im Schneewald erstellt. Arbeiten der Aufbaugenossenschaft, - der Tod heit in Kontakt, und als weitere Vorgangsweise gab die Ing. Franz Luger waren vom Aufsichtsrat Nägele Josef, Juni 42 Umbau Nachbaur Jakob Nr. 10 begonnen. des Vorarbeiters Josef Böhler von Rankweil, Landstelle die Empfehlung, die Bewohner der Parzelle Nachbaur Josef, Dobler Paul und Summer Emil anwe- – Stallabbruch im Steinbruch durch das Ablösen einer großen Morgengab sollten ein Ansuchen um Erstellung eines send. Nägele Klemens, Marte Ludwig, Nachbaur Markus 26.9.42 Umbau Nachbaur Jakob mit dem Aushub Steinmasse. Projektes für den Bau eines Güterweges machen, die fehlten entschuldigt (Wehrmacht). Von den Mitgliedern begonnen. 14.8.43 Kanalisierung bei 16 Häusern. Gemeinde müsste das Ansuchen natürlich befürwor- waren 48 anwesend, 28 waren nicht vertreten und zwar 3.8.42 Seilweg Weiler – Fraxern ausgesteckt. 19.12.44 Verbesserungen und Neuerstellung von 11 ten. Der Zeitpunkt der Inangriffnahme des Wegbaues die Hausnummern 1, 2, 3, 4, 5, 8, 12, 18, 20, 21, 22, 23, 7.10.42 Seilweg Weiler – Fraxern erstellt. Rauchkammern und 6 Kaminen. könne allerdings noch nicht angegeben werden. Mit 37, 38, 40, 46, 47, 50, 55, 59, 62, 65, 72, 73, 80, 81, 83, 67. 28.10.42 Seilweg Weiler – Fraxern Drahtseil gespannt. einer Subventionierung bis zu 50 % dürfe gerechnet wer- 12.2.43 Seilweg Weiler – Fraxern Fertigstellung. Bauleiter Luger bringt auch die einzelnen Bausummen den. Wegen der restlichen 50 % der Baukosten könnten Da es sich bei diesem Protokoll gleichsam um einen – Firstfeier. in runden Zahlen zur Kenntnis und geht auf die Finan- die Interessenten eventuell einen sogenannten „Aufbau- Dokumentarfilm über die Aufbaumaßnahmen in der 11.11.42 Wasserleitung Orsanken begonnen. zierung der einzelnen Bauvorhaben ein…Es besteht der antrag“ an die Landstelle richten. Eine sichere Zusage Aufbaugemeinde Fraxern im Zeitraffer handelt, wird 24.12.42 Wasserleitung Orsanken fertiggestellt; Trinkwas- Eindruck, daß Oberbaurat Luger durch seine Ausfüh- hinsichtlich der Subventionierung könne zu diesem es hier fast ungekürzt wiedergegeben. serversorgung für fünf Gehöfte. rung wirkliches Verständnis über den Wert der Genos- 21.12.42 Sandgrube eröffnet; damit Mangel an Sand und senschaft bei den Mitgliedern geweckt hat.-…“184 „Tagesordnung Kies behoben.

184 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Protokoll der Vollversammlung 185 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom am 19.2.1945 im Gasthaus zur Krone in Fraxern, Fraxern, 20.2.1945, 12.4.40 – 13.1.45“, 23. Beratung mit den Gemeinderäten, Der Bürger- 183 GA Fraxern, Karton154, Ordner 861, Aufbaugenossenschaft Fraxern, Protokoll geführt: Erna Nachbaur, Obm.: J. Summer meister. J. Summer, Die Gemeinderäte: Jakob Nachbaur, Beratungs- Rangverzeichnis für die Interessentenleistung 1944, ohne Datum Tag 22.3.1941

- 72 - - 73 - Zeitpunkt aber noch nicht gegeben werden, hieß es im Summer plädierte nicht nur für eine vorrangige Behand- Zusammenstellung Summer verlegte sich vorderhand auf eine Salamitak- Schreiben der Landstelle.186 lung dieses Ansuchens, er sprach auch klar aus, mit wes- tik. Vordringlich sei wenigstens die Inangriffnahme der sen Mithilfe er das Vorhaben umzusetzen gedachte: „… 399.22 ha Strecke bis zu den Häusern der Parzelle Morgengabe Das Ansuchen der drei in der Parzelle Morgengabe woh- In Anbetracht vorstehender Begründung ersuche ich Sie, die 261.30 ha (ca. 300 – 400 m), widrigenfalls seien jede Holzabfuhr nenden Landwirte ließ nicht lange auf sich warten: „Bei Angelegenheit vordringlich zu behandeln, da wir beabsichtigen, 23.32 ha und auch der Abtransport der Molkereiprodukte aus den der am 3. Juli 1940 über Fraxern hereingebrochenen Wasser- für dieses Unternehmen Kriegsgefangene anzufordern...“188 20.00 ha Alpen unmöglich. Er verstand es zudem, wirtschaftli- katastrophe wurde uns, in der Parzelle Morgengabe wohnen- Erschlossene Fläche 703.84 ha“190 che Argumente ins Treffen zu führen, und für den Fall den drei Landwirten unsere Zufahrtsstraße zum Dorf total Es sollte dann aber noch fast ein Jahr dauern, bis die ers- 190 der Realisierung dieses Straßenprojektes stellte er eine ruiniert, so daß sie bei Nacht nicht einmal gangbar ist, fahrbar ten Kriegsgefangenen in Fraxern eintrafen. Das wenige Das „Interessentenverzeichnis“191 für den Güterweg Mor- enorme Produktionssteigerung in Aussicht: „…Auch darf weder mit Schlitten, noch mit andern Fahrzeugen…[sic]“187 Wochen später gestellte Ansuchen um einen Reichszu- gengabe umfasste schließlich 81 (private) Grundbesitzer, angenommen werden, dass durch die Erschließung des vor- schuss für den Güterweg Morgengabe argumentierte den Jagdpächter, die Alpe Kugel und die Gemeinde Fra- erwähnten Gebietes und rationelle Bewirtschaftung dessen Die Stellungnahme des Bürgermeisters zu diesem Ansu- Summer plakativ: „…Durch eine zweckmäßige Anlegung xern. Lediglich 20 der privaten Fraxner Grundbesitzer Ertrag um das Doppelte erhöht wird.“ chen fiel erwartungsgemäß positiv aus. Die Parzelle Mor- dieses Weges könnte ein Gebiet von 10 ha zweimähdiger Wie- hatten keinen Grundbesitz im Vorteilsgebiet, allerdings gengabe sei mit einem steilen Wege (30 %) mit dem Dorf sen, 100 ha einmähdiger Wiesen, 400 ha Alpen und 100 ha waren sie über die Bürgernutzung der Alpen bzw. des verbunden. Durch ein starkes Unwetter sei dieser Weg Wald erschlossen werden…“189 Gemeindewaldes sehr wohl auch durch dieses Güter- derart ruiniert, „…dass er überhaupt nicht mehr als Weg wegprojekt betroffen. Der Grundbesitz der Pfarrpfründe angesprochen werden kann.“ Der Weg habe ein sehr starkes Einer detaillierten Aufstellung über die Flächen, welche wurde unter Amann Julius (Nr. 27) in dieser Aufstellung Gefälle und sei schon wiederholt ruiniert worden, “… durch den Güterweg Morgengabe erschlossen werden nicht ausgewiesen. zufolgedessen wäre die Anlegung eines neuen Weges zweck- sollten, ist zu entnehmen, dass über ¾ des Gemeinde- mäßiger.“ Allerdings seien weder die betroffenen Bewoh- gebietes durch dieses Bauvorhaben zu „Vorteilsgebieten“ ner noch die Gemeinde Fraxern in der Lage, „…diese so werden sollten: lebenswichtige Angelegenheit zu finanzieren…“, weshalb nun angesucht werde, das diesbezügliche Vorhaben zu „Flächenmaße unterstützen. von Alpen, Wiesen und Wäldern, welche durch den Güterweg Doch Bürgermeister Summer wollte es nicht dabei Morgengab erschlossen werden. bewenden lassen. Er zeigte in seiner Stellungnahme noch eine weit darüber hinausreichende Perspektive auf: Alpen 399,22 ha Wald 261.30 ha „…Durch eine zweckmäßige Anbringung dieses Güterweges Wiesen 23.32 ha könnte ohnehin ein großes Gebiet von Grundstücken zur ren- Gemeindeteile 4.42 ha tableren Bewirtschaftung erschlossen werden. Ferner ist die Grundstücke Kapiders 4.37 ha Fortsetzung dieses Weges die Verbindung zu den Kugel-Al- Grundstücke an der Gächt 4.73 ha pen, von wo Molkereiprodukte, Heu, Streue und Holz über Grundstücke an der Morgengabe 9.80 ha diesen Weg zu Tal befördert wird. Es dürfte kaum ein Güter- Verschiedene Wiesen der Privatbesitzer 20.00 ha weg in wirtschaftlicher, sowie in verkehrstechnischer Hinsicht dem Zweck mehr entsprechen, wie vorstehende Planung…“

186 Vgl. GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 188 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirks- Auch die Folgen der Brandkatastrophe des 34er-Jahres 1940/44“, Landstelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz (Entschuldung behörde Bregenz, Stellungnahme zu vorstehendem Ansuchen, Fra- bemühte Summer am Schluss des Ansuchens in seiner und Aufbau) an Bürgermeister Summer in Fraxern, Bregenz, 13.7.1940 xern, 19.7.1940 Argumentation: „…Mit Rücksicht auf die finanzielle Lage 187 Ebd., Die Bewohner der Parzelle Morgengabe an die Agrarbezirksbe- 189 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirks- hörde Bregenz, Ansuchen um Erstellung eines Güterweges, Fraxern, behörde Abteilung Güterwege Bregenz, Ansuchen um einen Reichs- 190 Ebd., Güterweg Morgengabe, Flächenmaße Zusammenstellung der Gemeinde einerseits und auf das Los der armen Gebirgs- am 19.7.1940 zuschuss für Güterweg Morgengabe Fraxern, Fraxern, 21.8.1940 191 Vgl. ebd., Gemeinde Fraxern, Güterweg Morgengabe, Interessenten­verzeichnis bauern, welche durch den Großbrand im Jahre 1934 stark

- 74 - - 75 - verschuldet wurden andererseits, wird um einen Zuschuss „Indem von den Alpen mehrere Arbeitskräfte in unsere Morgengabe wird pro ar mit RM 1.20 „Name Hausnummer Geburtsdatum aus Reichsmitteln ein Antrag gestellt.“192 Gemeinde zurückkehren, welche aber im Herbst und im Gächt wird pro ar mit RM 1.20 Karl Kathan 76 26.09.1923 Winter hindurch das Vieh zu betreuen haben, jedoch in der Kapiders wird pro ar mit RM 1.00 Othmar Nachbaur 24 07.03.1925 In einem Schreiben an den Landrat summierte der Bür- Zwischenzeit für den Güterwegbau Morgengabe zusätzlich Wiesen wird pro ar mit RM 0.25 Ernst Summer 21 28.07.1926 germeister die zu erwartenden Gesamtkosten für die etwas verdienen könnten, ersuche ich Sie, nach Möglichkeit Alpen wird pro ar mit RM 0.04 Ludwig Summer 21 08.08.1897 Behebung der Wasserschäden, welche durch die Kata- in nächster Zeit…die diesbezügliche Projektierung vorzuneh- Josef Nachbaur 24 24.12.1892 strophe vom 3.7.1940 verursacht wurden, auf ca. RM men, um einerseits die ortsgebundenen Arbeitskräfte auszu- belastet. Vorstehende Grundlage wurde von den Anwesen- Gottlieb Ender 46 28.11.1923 7.860.--. Hinsichtlich des Morgengabeweges zeichnete werten und andererseits hingegen möglichst viele Vorarbeiten den einstimmig zur Kenntnis genommen. Über Vorschlag des Josef Ender 19 18.11.1881 sich eine neue Entwicklung ab, wie der Bürgermeister für den Frühling zu schaffen.“195 Gemeinderates Josef Peter wurde beschlossen, die vier Wohn- Johann Büsel 57 06.09.1922 den Landrat informierte: häuser, die durch den Güterweg mit dem Dorfe verbunden Paul Summer 1 19.12.1923 Der Bau dieses Güterweges wurde zunehmend zur werden, mit einer separaten Vorteilsauflage von je RM 100.-- Emil Kathan 85 27.08.1924 „…Bei der Besichtigung des Güterweges Morgengabe durch Nagelprobe für den „Gemeinschaftsaufbau im Bergland“ zu belasten.“197 August Büsel 51 08.12.1897 Baurat Leidenfrost von der Agrarbezirksbehörde Innsbruck, in der Berggemeinde Fraxern, er wurde gleichsam zur Fidel Marte 80 10.10.1881 hatte Herr Leidenfrost erklärt, daß eine Instandsetzung des Generalprobe für die Aufbaugemeinde Fraxern. Der Den Bau des Güterweges Fraxern-Kapieders (Morgen- Rudolf Summer 42 25.12.1884 vorhin erwähnten Weges in Anbetracht des steilen Gefälles „Güterweg Morgengabe“ wurde daher auch Thema der gabeweg) bewerkstelligte die Agrarbezirksbehörde Edmund Kathan 60 11.11.1908 nicht mehr in Frage komme. Er machte mir den Vorschlag, Beratungen des Bürgermeisters mit den sechs Gemeinde- Bregenz anfänglich mit Arbeitskräften aus Fraxern. Jakob Nachbaur 62 13.05.1873 einen neuen Güterweg nach dorten [sic!] anzulegen, für wel- räten. Im Protokoll der 17. Beratung am 5.10.1940 wurde Erste Arbeitsleistungen als Interessentenleistung der Kassian Summer 40 06.10.1903 chen 90 % aus Reichsmitteln zur Verfügung stehen. Die rest- diesbezüglich vermerkt: „Der Bürgermeister berichtete über Gemeinde Fraxern sind für dieses Güterwegprojekt ab Josef Nägele 31 24.08.1889 lichen 10 % soll [sic] je zur Hälfte die Gemeinde und die die bis heute stattgefundenen Vorarbeiten bezüglich Erstel- Mitte November 1940 aktenkundig. Die Gemeinde ver- Anton Kathan 85 24.10.1925 Interessenten tragen. lung des Güterweges Morgengabe. Die Berichte und Erklä- gütete für geleistete Arbeiten folgende Beträge: Eduard Nägele 25 27.05.1917 Schätzungsweise soll der neue Güterweg auf rund RM rungen über die Inangriffnahme des Güterweges wurde von RM Paul Dobler 39 03.02.1902 100.000.-- zu stehen kommen.“193 sämtlichen Anwesenden ohne Einwendung anerkennend zur Friedrich Nachbaur 23 06.09.1897 Kenntnis genommen. [sic]“196 „am 16.11.1940 an Kathan Karl für Hilfe b. 27.30 Josef Peter 44 15.03.1904 Laut Amtsvermerk stellte sich die Behebung der Was- Ausstecken Gottfried Nägele 56 09.10.1900 serschäden vom 3.7.1940 schließlich so dar, dass von Ein Teil der Kosten des Güterweges Morgengabe wurde am 17.11.1940 an Summer Rudolf für Hilfe b. 26.40 Markus Peter 84 21.11.1912 den insgesamt aufgelaufenen Kosten von RM 10.990,11 auf die Grundbesitzer der Vorteilsgebiete umgelegt. Die- Ausstecken Rudolf Nachbaur 45 11.06.1926 Agrarbezirksbehörde und Landrat RM 8.693,83 übernah- ser Verteilungsschlüssel war Beratungsgegenstand des am 17.11.1940 an Summer Rudolf für Hilfe b. 13.80 Erich Nägele 38 07.05.1924 men und der Gemeinde die Bezahlung des Betrages von Bürgermeisters mit den Gemeinderäten anlässlich ihrer Ausstecken Johann Nägele 53 11.01.1878 RM 2.296,28 blieb.194 18. Beratung am Beratungs-Tag 17. Oktober 1940. am 22.12.1940 an Nachbaur Othmar laut Beleg 9.00 Johann Steger 79 06.07.1923 am 07.01.1941 an Summer Alois für Arbeit 12.50 Heinrich Steger 79 09.02.1925 An der raschen Projektierung des Güterweges Morgen- „Im Zuge des Güterwegbaues Morgengabe wurde vom Bür- am 24.01.1941 an Nachbaur Leopold für Arbeit 10.40 Heinrich Kathan 86 03.02.1880 gabe war Bürgermeister Summer viel gelegen, weshalb germeister die Bemessungsgrundlage über die Umlegung Gesamtbetrag 99.40“198 Johann Dobler 30 06.03.1926 er sich bereits im September 1940 im Sinne einer lang- der Kosten des Güterweges auf die Vorteilsgebiete wie folgt 198 August Nägele 20 12.02.1873 fristig angelegten Strategie wieder an die Agrarbezirks- bekannt gegeben: Am 17.11.1940 waren 33 Fraxner als Arbeitskräfte beim Johann Nachbaur 34“199 behörde Bregenz wandte. Güterwegbau Morgengabe angemeldet. 199 So richtig in Fahrt kamen die Bauarbeiten am Güterweg Morgengabe ab 25. November 1940. Die Agrarbezirks- 192 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirks- behörde Bregenz verlangte von der Gemeinde Fraxern, behörde Abteilung Güterwege Bregenz, Ansuchen um einen Reichs- 195 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44“, 197 Ebd., 18. Beratung, 1. Güterweg Morgengabe, Der Bürgermeister: J. dass seitens der Gemeinde mindestens 20 – 25 Mann zur zuschuß für Güterweg Morgengabe Fraxern, Fraxern, 21.8.1940 Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirksbehörde Summer, Die Gemeinderäte: Jakob Nachbaur und Josef Peter, Bera- 193 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672/2 Wasserschäden, Der Bürgermei- Bregenz, Güterwegbau Morgengabe, Fraxern, 21.9.1940 tungs-Tag 17.10.1940 ster der Gemeinde Fraxern an den Landrat, Feldkirch, Wasserschäden, 196 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom 198 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Interessentenleistungen der Fraxern, 24.9.1940 12.4.40 – 13.1.45“, 17. Beratung, 4. Güterweg Morgengabe, Der Bür- Gemeinde“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Leitung 199 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44“, 194 Vgl. ebd., Amtsvermerk: Abrechnung der Kosten zur Behebung von germeister J. Summer, Die Gemeinderäte Jakob Nachbaur und Josef des Güterwegbaues Morgengabe, Agrarbezirksbehörde Bregenz, Inte- Verzeichnis der angemeldeten Arbeitskräfte zum Güterweg Morgen- Wasserschäden, ohne Datum Peter, Beratungs-Tag 5.10.1940 ressentenleistung der Gemeinde Fraxern, 22.5.1941 gabe. Aufgenommen am 17.11.1940

- 76 - - 77 - Verfügung gestellt würden. Für diese Arbeiter sei eine Interessenten: Nichtinteressenten: Steger Heinrich 9. Feber 1925 25. November 1940 übernommen. Sechs Grundbesitzer (Kathan Theodor, Zuweisung vom Arbeitsamt unbedingt erforderlich.200 Otmar Nachbaur 24 Karl Kathan 76 Nachbaur Jakob 13. Mai 1873 25. November 1940 Dobler Michael, Kathan Susanna, Dobler Josef Anton, Ernst Summer 21 Gottlieb Ender 46 Büsel Johann 6. September 1923 25. November 1940 Nachbaur Johann und Ender Fidel), von denen größere Bürgermeister Summer versicherte gegenüber der Agrar- Ludwig Summer 21 August Büsel 51 Summer Ernst 28. Juli 1926 25. November 1940 Flächen für den Güterwegbau in Anspruch genommen bezirksbehörde postwendend, es hätten sich 30 Mann als Josef Nachbaur 24 Fidel Marte 80 Nachbaur Otmar 17. März 1925 25. November 1940 wurden oder auf deren Grundstücken erhebliche Flur- ständige oder unständige Arbeiter gemeldet. Josef Ender 19 Johann Steger 79 Kathan Emil 27. August 1924 25. November 1940 schäden entstanden waren, erhielten pachtweise Grund- Johann Büsel 57 Heinrich Steger 79 Kathan Edmund 5. November 1908 25. November 1940 stücke zugewiesen, wobei ihnen der Pachtzins durch den „…Nach meinem Erachten dürften 20 Mann laufend zur Ver- Paul Summer 1 August Nägele 20 Nägele Eduard 17. Mai 1917 25. November 1940 Reichsstatthalter rückerstattet wurde.210 fügung stehen. Emil Kathan 85 Johann Ender 46“204 Kathan Karl 24. September 1923 25. November 1940 Ich werde morgen beim Arbeitsamt die Zuweisung erwirken. Rudolf Summer 42 Ender Gottlieb 28. Oktober 1923 25. November 1940 Tagebuchschreiber Walter Kathan, Sohn der Susanna Diesbezüglich dürfte nichts im Wege stehen, indem es sich nur Edmund Kathan 60 Ender Josef 18. November 1881 25. November 1940 Kathan (Nr. 29), hielt in seinen Aufzeichnungen zum 8. um ortsgebundene Arbeitskräfte handelt, welche zum über- Jakob Nachbaur 62 Nägele Erich 7. Mai 1925 25. November 1940 Juli 1941 fest: „Dienstag, den 8.VII.1941 Vormittags habe wiegenden Teil Interessentenleistungen machen müssen.“201 Kassian Summer 40 Nachbaur Johann 24.Oktober 1890 25. November 1940 ich den Apfelbaum von der Schaufel heimgenommen wo er Josef Nägele 31 Kathan Anton 24. Oktober 1925 25. November 1940 umgehauen wurde.“211 Als Bürgermeister versuchte Summer möglichst alle Anton Kathan 85 Kathan Heinrich 3. Feber 1880 25. November 1940 verfügbaren Arbeitskräfte in der Gemeinde für das Vor- Eduard Nägele 25 Dobler Johann 9. März 1926 27. November 1940 Die Möglichkeit der Unterbringung alleinstehender Süd- haben Güterwegbau zu mobilisieren. Eine Bekanntma- Paul Dobler 39 Peter Markus 21. November 1912 11. Dezember 1940205 tiroler Rückwanderer in Fraxern sondierte der Land- chung dazu lautete: Friedrich Nachbaur 23 205 rat des Kreises Feldkirch beim Fraxner Bürgermeister Josef Peter 44 Die Normalbreite des Güterweges Morgengabe wurde Ende Dezember 1940.212 In seiner Antwort signalisierte „Alle zur Verfügung stehenden ortsgebundenen Arbeitskräfte Gottfried Nägele 56 mit 3.70 m berechnet.206 Dem Güterwegbau fielen eine das Gemeindeoberhaupt durchaus Bereitschaft zur Auf- über 15 Jahre können sich heute bis 12 Uhr in der Gemeinde- Markus Peter 84 Reihe von Obstbäumen zum Opfer: 25 Kirschbäume, 15 nahme von Südtirolern. Es gebe Unterkunftsmöglich- kanzlei zum Güterwegbau Morgengabe melden. Rudolf Nachbaur 45 Birnbäume (u. a. Gärtler) und elf Apfelbäume (u. a. Leu- keit bei verschiedenen Wohnungsinhabern. Insgesamt Auch Arbeitskräfte, die sich am Güterwegbau nur unständig Erich Nägele 38 esapfler).207 An 13 Grundbesitzer (Kathan Susanna, 29, konnte er 25 Schlafstellen (einbettig: vier; zweibettig: beschäftigen können, werden eingestellt. Johann Nägele 53 Nachbaur Johann, 52, Kathan Eduard, 54, Dobler Josef neun; dreibettig: eine) anbieten, außerdem sei noch für 20 Am 25.d.M. wird mit der gegenständlichen Arbeit Heinrich Kathan 86 Anton, 64, Dobler Agatha, 65, Nachbaur Johann, 71, Hilfsbetten Platz. Wohnmöglichkeit für Familien bestehe begonnen.“202 Johann Dobler 30 Ender Fidel, 72, Peter Josef, 82, Dobler Michael, 83, Peter allerdings keine. Pro Bett seien RM 0,50 zu bezahlen. Mit Gebhard Peter 17 Markus, 84, Kathan Paulina, 85, Kathan Heinrich, 86 und dem Einsatz dieser Arbeiter aus Südtirol verfolgte Sum- Die Anwerbung von Arbeitskräften für den Güterweg- 204 Kathan Theodor, 87) wurden insgesamt RM 9.390.-- an mer ein einziges klares Ziel: „…Ich bitte Sie, mir Arbei- bau war durchaus erfolgreich. Es meldeten sich sowohl In einem Begleitschreiben zur Übermittlung verlangter Entschädigungen bezahlt.208 Die Bezahlung der „Rech- ter einzuhändigen, die ich zum Straßenbau einsetzen könnte. „Interessenten“ als auch „Nichtinteressenten“.203 Listen an das Arbeitsamt hieß es: „Über Aufforderung nung über die Entschädigung für Bäume, die aus der Weg- Außer dieser Verdienstmöglichkeit ist ein Lebensunterhalt für der Agrarbezirksbehörde Bregenz übersende ich Ihnen in der linie durch den Güterwegbau Morgengabe entfernt werden etwelche [sic!] Personen nicht gegeben.“213 „V e r z e i c h n i s Anlage ein Verzeichnis über die derzeit am Güterweg Fra- mussten“209 wurde von der Agrarbezirksbehörde Bregenz der gemeldeten Arbeiter zum Güterweg Fraxern in Bezug xern-Kapieders beschäftigten Arbeiter. Interessent oder Nichtinteressent. 205 GA Fraxern, K 59, O 134/40, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern Arbeiterliste an das Arbeitsamt Bregenz Nebenstelle Feldkirch, Anmeldung der 210 Vgl. ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an der am Güterweg Fraxern – Morgengabe beschäftigten Arbeiter des Güterweges Fraxern – Kapieders, 17.12.1940 den Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg Abteilung IV Innsbruck, Personen 206 Vgl. GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe Pachtzinse der Ersatzgrundstücke für die durch den Güterwegbau 1940/44“, Güterweg Fraxern-Kapieders, Grundablösungsverzeichnis in Anspruch genommenen landw. Grundflächen, Fraxern, 22.10.1941 200 Vgl. ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz an das Bürgermeisteramt 207 Ebd., Verzeichnis über die bewerteten Bäume, welche durch den 211 www.hidden.museum.net/museum.html : Serbe 3009 ist auch mitbe- Fraxern, Güterweg Fraxern, Bregenz, am 15.11.1940 Name Geburtsdatum Arbeitsantritt Güterwegbau entfernt werden mussten. teiligt. Einige Bemerkungen zur Ästhetik von Mahnmalen. Bernhard 201 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirks- Nachbaur Rudolf 11. Juni 1926 25. November 1940 208 Vgl. ebd., Verrechnung über die bewerteten Bäume, die durch den Kathan, Herbst 2011 behörde in Bregenz, Güterwegbau Fraxern, Fraxern, 18.11.1940 Steger Johann 6. Juli 1923 25. November 1940 Güterwegbau Morgengabe entfernt werden müssen. 212 Vgl. GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 202 Ebd., Der Bürgermeister Josef Summer, Bekanntmachung, Fraxern, Summer Paul 19. Dezember 1923 25. November 1940 209 Vgl. ebd. Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern an die 1940/44“, Der Landrat des Kreises Feldkirch an den Bürgermeister 16.11.1940 Agrarbezirksbehörde Bregenz, Entschädigung der Bauern für die in Fraxern, Unterbringung von Südtiroler Rückwanderern, 4.12.1940 203 „Nichtinteressenten“ waren Personen, die im Vorteilsgebiet keinen Entfernung von Obstbäumen aus der Weglinie des Güterweges Mor- 213 Ebd., Bürgermeister Josef Summer, Meldung über Unterbringungs- Grundbesitz hatten. 204 Ebd., Liste der Nichtinteressenten. gengabe, 10.3.1942 möglichkeiten in Privathäusern, 9.12.1940

- 78 - - 79 - Auch außerhalb der Gemeinde Fraxern beschäftigte Was die Stelle als Koch betrifft, teile ich mit, daß wir zur Zeit Für die Herstellung des Güterweges Fraxern-Kapieders Fraxner begannen sich für einen Arbeitsplatz beim noch keine Gemeinschaftsküche haben.“215 wurden im Rechnungsjahr 1940, welches vom 1.4.1940 Güterwegbau zu interessieren. Aus der Mehrerau bekam bis zum 31.3.1941 dauerte, RM 18.870,50 an Baukosten Bürgermeister Summer einen Brief des aus Fraxern stam- ausgegeben. Die Gemeinde Fraxern hatte davon einen menden Paul Nachbaur. 5%igen Interessentenbeitrag von RM 943,52 zu tragen.218

„Werter Herr Bürgermeister! Die agrartechnischen Maßnahmen beim Gemeinschafts- Ich wollte gerne am Neujahr mitt Dir etwas sprechen, aber die aufbau der Gemeinde Fraxern wurden in die Arbeits- Zeit war mir zu kurz geworden jedoch genügt es jetzt auch programme der einzelnen Baujahre einbezogen. Die noch und zwar: Ich möchte gerne eine Zeit lang aussetzen v. Finanzierung der auflaufenden Baukosten wurde fol- dem lieben Kuhstall in der Mehrerau bin jetzt 4 Jahre unun- gendermaßen geregelt: terbrochen im Stall und es wird mir einfach zu dumm ich kann nicht nur Kühe melken und im Kuhdreck herum wahlen und „Beiträge aus Reichsmitteln 80 % fallen und ganze Nächte im Stall zu bringen beim Kalbern und Beiträge aus Gaumitteln 15 % zudem haben wir noch einen Oberstaller der eine chronische Barzuschüsse oder Sachleistungen der Interessenten (Bei- Hirnverspätung hatt deswegen möchte auch wieder einmal im stellung von Material, Hand- und Fuhrwerkschichten) 5 %“219 Morgengabenweg im Bau Freien arbeiten und zwar möchte ich am 1. März zur Güter- 219 straße kommen nach Fraxern eine Arbeit ist mir gleich was Im Verwaltungsjahr 1941 war das „voraussichtliche Bau- Er lockte auch noch mit einem sozialen Argument: für eine, wenn es braucht so bin ich auch noch ein gelernter Die Arbeitszeit auf der Baustelle Morgengabeweg war erfordernis“ mit RM 150.000,-- veranschlagt, „…mithin „Erfreulicherweise sind schon ziemlich viele Parteien durch Koch wenn es eine Küche gibt aber lieber auf der Straße mitt täglich von 8 bis 18 Uhr, sie wurde nur durch eine Mit- beträgt das vom Reichsministerium für Ernährung und Land- diese Maßnahmen krankenversichert. Ich möchte nochmals arbeiten ich hab schon genug mitt Bikel und Schaufel gear- tagspause von 12 bis 13 Uhr unterbrochen.216 wirtschaft vorgesehene 5%ige Betreffnis der Aufbaugenossen- allen Mitgliedern der Aufbaugenossenschaft anempfeh- beitet, mitt dem Arbeitsamt in Bregenz werde ich hoffentlich schaft Fraxern RM 7.500.-- pro 1941 oder für das Vierteljahr len, wenigstens eine Schicht möglichst bald zu machen, um schon eine Vereinbahrung finden ich habe Stoff genug das ich Im Mai 1941 suchte Bürgermeister Summer beim Forst- RM 1.875.--.“220 dadurch den Versicherungsschutz zu erlangen.“221 von der Landwirtschaft weg kann. meister des Forstamtes Feldkirch und bei der Reichs- Ich möchte Dich herzlich bitten das Du mir so bald als möglich forstverwaltung um Bewilligung zur Schlägerung jener Dezidiert wurden jetzt auch Frauen zur Mitarbeit beim Offenbar waren die Konditionen, zu denen die Interes- schreibst aber nicht eine öffentliche Karte das ich die Sache Bäume an, die auf der für die Errichtung des Güterweges Gemeinschaftsaufbau eingeladen. Die Bekanntmachung sentenleistungen erbracht werden konnten, im 41er-Jahr gleich in Gang setzen kann mitt dem Arbeitsamt in Bregenz. Morgengabe geplanten Trasse auf den mit Wald bestock- durch Summer, den „Beauftragten“, vom 5.7.1941 gibt erst im Entstehen. Im Dienstweg übermittelte der Land- Es grüßt Dich und die ganze Familie ten Grundstücken standen. Durch diese Rodungsbewil- ein beredtes Zeugnis davon: „Ich habe die Wahrnehmung rat des Kreises Feldkirch einen Erlass des Reichsstatthal- Nachbaur Paul Kloster Mehrerau b. Bregenz [sic]“214 ligung wurden Waldbestände folgender Grundbesitzer gemacht, daß jetzt schon und zum Großteil auch von Frauen ters in Tirol und Vorarlberg bezüglich „Gemeinde Fraxern, tangiert: Interessentenleistungen gemacht werden. Um nun den wei- Planung als Musterdorf“.222 Der Reichsstatthalter schrieb Die Reaktion des Bürgermeisters fiel durchaus positiv teren Einsatz sicherzustellen, und zu regeln, ist notwendig, in einem Erlass am 15. Juli 1941 an die Aufbaugenossen- und wohlwollend aus. Auffallend ist, dass der Bür- „Wald der Kathan Paulina, Fraxern Nr. 85, Grundp.Nr. 560 daß jeder, der Schichten machen will, dies am vorgehenden schaft, er erkläre sich vorläufig bis zum Abschluss des germeister den Stellenbewerber aus Fraxern mit „Sie“ mit 20.97 ar, Grundp.Nr.569 mit 19.96 ar, Grundp.Nr.686 Tage beim Vorarbeiter Fürschuß meldet.“ Rechnungsjahres 1941 einverstanden, dass Bürgermeis- anspricht. mit 26.54 ar, ter Summer als „Beauftragter“ die Interessentenleistung des Dobler Josef Anton, Fraxern Nr. 64, Grundp.Nr. 587 mit forstverwaltung in Feldkirch, Planung des Güterwegbaues Morgen- in der von ihm vorgeschlagenen Art einbringe, verrechne „Ich teile auf Ihr Schreiben vom 22.1.1941 mit, daß Sie als 20.66 ar und gabe; Ansuchen um eine Rodungs-Bewilligung, 9.5.1941 und für die Krankenversicherung vier Frontage von den Hilfsabeiter an den Güterweg Morgengabe jederzeit eintre- des Nachbaur Alois, Fraxern Nr. 49, Grundp.Nr.570 mit 24.17 218 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Interessentenleistungen der Mitgliedern der Aufbaugenossenschaft aufbringen lasse. 217 Gemeinde“, Agrarbezirksbehörde Bregenz 187/1941 an den Bürger- ten können, wenn sie uns den Zuweisungs- bezw. Freigabe- ar.“ meister der Gemeinde Fraxern, Güterweg Fraxern-Kapieders, Inter- „Ich bitte mir am Ende des Rechnungsjahres 1941 über die schein vom Arbeitsamt vorlegen können. Wir haben immer essentenbeitrag, 20.5.1941 Verwendbarkeit Ihrer Verrechnungsmethode, wie über die noch Mangel an Arbeitskräften hier und sind um jede weitere 215 Ebd., Der Bürgermeister an Paul Nachbaur, Bregenz Mehrerau, 219 Ebd., Für die Aufbaugenossenschaft Fraxern, der Vorstand, Verpflich- Zuweisung durch das Arbeitsamt froh. 10.2.1942 tungserklärung, Fraxern, Juni 1941 216 Vgl. ebd., Der Bürgermeister an das Versorgungsamt Augsburg, Büro 220 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz 187/41 an den Vorstand des 221 Ebd., Beauftragter Josef Summer, Bekanntmachung vom 5.7.1941 des ärztl. Dienstes, Büsel August, geb. 8.9.97, Verdienstausfall, 6.2.1941 Gemeinschaftsaufbaues Fraxern z.H. des Bürgermeisters Summer, 222 Vgl. ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch, IV – 404/5-2 an den 214 GA Fraxern, Karton 55, Ordner 117/7, Paul Nachbaur an Bürgermei- 217 GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861/5 „Holzverkauf 14.1.41 – Finanzierung des Gemeinschaftsaufbaues Fraxern (Güterwege), Bürgermeister in Fraxern, Gemeinde Fraxern, Planung als Muster- ster Summer, Mehrerau 22.1.1941 23.12.42“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Reichs- 23.6.1941 dorf, vom 22.7.1941

- 80 - - 81 - sonstigen hiebei gemachten Erfahrungen zu berichten“223, „…Daß die Besetzung dieser Stelle unbedingt notwendig ist, „…Ich mache darauf aufmerksam, daß alle Interessenten- Ein wesentlicher Teil der Interessentenleistung der schloss der Brief des Reichsstatthalters. ist ja begreiflich. Täglich werden zum Güterwegbau Bretter leistungen, ohne Ausnahme, bis zum Jahresschluß gemacht Aufbaugenossenschaft Fraxern bestand darin, an die usw. benötigt. Im Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues wer- werden müssen. Mitglieder die dieser Verfügung nicht nach- Agrarbezirksbehörde Bregenz Bretter zu liefern. Einer Für die Baumaßnahmen am Güterweg Fraxern – Mor- den verschiedene Verbesserungen durchgeführt, die ebenfalls kommen, erhalten im kommenden Jahre keine Kriegsgefange- Bestätigung vom Jänner 1942 zufolge hatte die Aufbau- gengabe (Kapieders) gab das Arbeitsamt im August Bretter-Lieferungen beanspruchen. Zudem kommt noch das nen für den Ernteeinsatz. Gleichfalls müßten solche Bauern genossenschaft Bretter im Wert von RM 2.307,67 für den 1941 die „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ ab. Das erfor- Schnittholz der hiesigen Landwirte, die Bretter usw. zu Stall- auch in andern Aufbaumaßnahmen folgerichtig zurückgestellt Gemeinschaftsaufbau geliefert.231 derliche Eisen habe der ausführende Handwerker aus verbesserung und verschiedenem benötigen…[sic]“226 werden.“228 dem Handwerkerkontingent zu beschaffen, während Ab Mitte November 1943 wurde bis im Mai 1944 die die erforderliche Zementmenge erst zugeteilt werden Einen ganz wichtigen Produktionsfaktor für die Realisie- Die Kriegsgefangenen waren also quasi zur Manövrier- Zufahrt zum Anwesen des Theodor Kathan vom Mor- könne, sobald vom Reichsarbeitsminister ein Kontingent rung dieses Güterwegprojektes stellten ab dem Sommer masse für den Beauftragten geworden, und die Mitar- gengabeweg aus realisiert. zur Verfügung gestellt werde: „Der Herr Präsident des 1941 die serbischen Kriegsgefangenen dar. Der Bürger- beit beim Güterwegbau wurde ausdrücklich besonders Landesarbeitsamtes Alpenland in Innsbruck hat mich ermäch- meister konnte die Arbeitsleistung der Kriegsgefangenen jenen Frauen und Mädchen ermöglicht, deren Lebens- b) Waldweg Matons tigt, für das obgenannte Bauvorhaben die Unbedenklichkeits- der Agrarbezirksbehörde in Rechnung stellen: umstände schon aufgrund der Kriegssituation nicht bescheinigung abzugeben. Die Abgabe der Bescheinigungen gerade beneidenswert waren. an die Baupolizeibehörde ist bereits erfolgt…“224 „Anliegend erhalten Sie die Abrechnung bezw. Rechnung über die Arbeitsleistung der Kriegsgefangenen für den Monat Juli Offenbar waren von diesem Güterwegbau nicht alle Die Gemeinde erbrachte Naturalleistungen in Form von 1941. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die Rechnung restlos begeistert, denn es kam auch zu Vandalenakten. Holzlieferungen, Bauholzbereitstellung (Dachlatten, möglichst bald begleichen könnten, da uns sonst mit der Zeit Summer ließ daher die Gemeindebürger durch folgende Bretter) und Bereitstellung von Kraftstoffen.225 das nötige Verkehrsgeld fehlen würde.“227 „Bekanntmachung“ wissen:

Fraxern besaß eine transportable Säge, deren Bedienung Als Beauftragter für den Gemeinschaftsaufbau war Sum- „Aus gegebener Veranlassung gebe ich bekannt, daß Vermes- Andreas Dobler (Nr. 50) übernommen hatte. Als dieser mer sehr darauf bedacht, die Mitbürgerinnen und Mit- sungspflöcke ausgerissen wurden, welche in der projektierten „die Bereitstellung erhalten“ hatte, wollte er vor dem Ein- bürger an die Interessentenleistung nachdrücklich zu Weglinie stehen. In Zukunft werden derartige Fälle nach dem rücken noch die dringendsten Arbeiten auf dem elter- erinnern. Aufbauleiter Amann biete gerade jetzt güns- Straßenbaugesetz mit RM 50.-- bestraft. lichen Hof erledigen. Bürgermeister Summer bemühte tige Gelegenheiten zur Ableistung der vorgeschriebenen Die betreffenden Grundbesitzer, auf welchen Gründen die Pflö- sich daher, beim Arbeitsamt die Zustimmung zu erwir- Schichten, gab er gegen Ende November 1941 bekannt: cke gestanden sind, werden in erster Linie zur Verantwortung ken, nun Ludwig Summer als Säger einstellen zu dür- „…In allerdringendsten Fällen kann auch Frauen und Mäd- gezogen. [sic]“229 fen, da dieser bereits Vorkenntnisse für diese Arbeit mit- chen Arbeit geboten werden, das wäre in solchen Fällen, wo bringe und von Dobler noch eingeschult werden könne. Männer und Söhne eingerückt sind, oder wo nur alleinste- Das taubstumme Walter Kathan hielt in seinem Tagebuch hende Frauen sind…“ fest, wie er die Interessentenleistung beim Straßenbau erbrachte: „Montag, den 22.XII.1941 Heute war ich an der Die Mehrfachbelastung der Frauen wurde demnach Straße beschäftigt beim Steine fahren zum Rolieren. Dienstag, 223 Ebd., Der Reichsstatthalter für Tirol und Vorarlberg, IV b – 280/41, bewusst in Kauf genommen, und auch die Androhung den 23.XII.1941 Heute war ich wieder an der Straße beschäf- i. A. Lantschner an die Aufbaugenossenschaft z. H. Bürgermeister J. von ernsten Sanktionen konnte sich der Beauftragte bei tigt...Freitag, den 9.I.1942 Heute das erste Mal habe ich für Summer, Interessentenleistungen für den Gemeinschaftsaufbau und dieser Gelegenheit nicht verkneifen: Akkord Steine gefahren. 10 Mal [sic]“230 Krankenversicherung der Mitglieder der Aufbaugenossenschaft, Inns- bruck, 15.7.1941 Dieses Wegprojekt wurde im November 1941 gestartet 224 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 5/1 „Allgemeines, Arbeitseinsatz beim Gemeinschaftsaufbau“, Arbeitsamt Bregenz, Gesch.-Zeichen: II b und ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch verschiedene 9100/366/934, an die Aufbaugenossenchaft Fraxern, Regelung der 226 GA Fraxern, Karton 59, Ordner 134, Bürgermeister der Gemeinde 228 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der Aufbaumaßnahmen herzeigbare Ergebnisse erzielt wur- Bauwirtschaft; Aufbaumassnahmen Bauvorh: Güterwegbau Fraxern Fraxern an das Arbeitsamt Nebenstelle Feldkirch, Summer Ludwig, Beauftragte, Bekanntmachung; Interessentenleistung, 23.11.1941 den. Dieser Waldweg eröffnete erstmals die Möglichkeit, – Morgengabe (Kapieders) Baulos I, 19.8.1941 geb. 1897, Fraxern. Besetzung der Stelle als Säger, 22.10.1941 229 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672/1, Der Bürgermeister der 225 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Interesssentenleistungen der 227 GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Interessentenleistungen der Gemeinde Fraxern, Bekanntmachung, Fraxern, 27.6.1942 231 Vgl. GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861 „Interessentenleistungen der Gemeinde“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern, Zl. 187/41 an Gemeinde“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrar- 230 www.hidden.museum.net/museum.html: Serbe 3009 ist auch mitbe- Gemeinde“, Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, die Agrarbezirksbehörde Bregenz, Finanzierung des Gemeinschafts- bezirksbehörde in Bregenz, Arbeitsleistung der Kriegsgefangenen; teiligt. Einige Bemerkungen zur Ästhetik von Mahnmalen. Bernhard Josef Summer, Obmann, Erna Nachbaur, Buchhalterin, Bestätigung, aufbaues Fraxern – Güterwege, Fraxern, am 25.7.1941 Rechnung, 25.8.1941 Kathan, Herbst 2011, Abrufdatum 6.3.2016 Fraxern 22.1.1942

- 82 - - 83 - Holz in großen Mengen aus dem kaum erschlossenen 2. Die Grund.P. 1150, vom Weg beanspruchte Menge: ck. 2 ar. Auf dem Güterweg Vadratza wurde eine Rollbahn ver- diesem Schreiben, in welchem der Gemeindechef auf Wald im Weiher – taleinwärts hinter Orsanken gelegen -, Beide Grundstücke sind Eigentum der Gemeinde Fraxern. legt, um den Transport von Steinen aus dem Steinbruch eine persönliche Aussprache mit Hofrat Henrich Bezug abzutransportieren. Möglich wurde das Vorhaben durch [sic]“234 in Vadratza möglichst rationell zu bewerkstelligen. Auf nahm, argumentierte Summer die seiner Ansicht nach die Errichtung einer Seilbahn vom Weiher (in rund 700 1.000 lfm. Schienen waren vier Kippwagen, zwei Platt- notwendigen Investitionen so detailliert, dass sich aus m Seehöhe) nach Hintermatons (in gut 900 m Seehöhe). Postwendend beschied das Forstamt der Gemeinde Fra- wagen, eine Drehscheibe und ein Wellenbock im Einsatz. dieser Darstellung auch ein authentisches Bild über die So konnte das für die Aufbauprojekte so dringend benö- xern, für den geplanten Waldwegbau Vadratzen sei eine Diese Betriebsanlagen wurden auch in der unmittelba- damalige wirtschaftliche Situation der Gemeinde Fra- tigte Bauholz in Fraxern selbst geerntet werden, und es Rodungsbeilliung gar nicht erforderlich.235 ren Nachkriegszeit für Abschlussarbeiten an Aufbau- xern ergibt. musste nur noch auf dem Mantons- bzw. dem Morgen- projekten nachgenutzt. Laut einer Amtsrechnung fielen gabeweg abwärts abgeführt und gesägt werden. Die Zu Jahresbeginn 1942 lieferte die Gemeinde Fraxern pro Monat nun Schilling 22.-- „Stillegungsmiete“238 für „…Das restliche Streckenmaß vom Rotenplattenweg beläuft Transportwege waren somit denkbar kurz, allfälliger bereits Bauholz und Bretter zur Realisierung des Güter- die Baustelle in Fraxern an. Im Dezember 1945 hatte sich auf 550 Meter. Infolge des stellenweise, felsigen Terains Treibstoffbedarf konnte durch Einsatz von Arbeitspfer- wegbaues Fraxern – Vadratza als Interessentenleistung die Aufbaugenossenschaft Fraxern bei der Maschinen- [sic] erfordert diese Strecke noch sehr viel Arbeit u. somit den vermieden werden. im Wert von RM 423,75.236 Am 25.1.1942 lieferte die baufirma Karl Doppelmayer auf eigene Rechnung eine auch erhöhte Erstellungskosten. Wir rechnen mit 5500- Gemeinde u.a. 25,36 m³ Rundholz als Beitrag zur Finan- Drehscheibe für eine Gleiskreuzung anfertigen lassen.239 6000 fertige Erstellungskosten, was für den laufenden Meter Der Bau der Zufahrt vom Matonsweg zum Hof der Pau- zierung des Gemeinschaftsaufbaues zum Güterwegbau Anlässlich der Zurückstellung aus mietweiser Überlas- einem Betrage von RM. 10 -11 entspricht. Durch die gänzli- lina Kathan (Nr. 85) wurde im Februar 1943 begonnen. Fraxern – Vadratza im Wert von 429,25 RM.237 sung für die Baustelle Gemeinschaftsaufbau in Fraxern che Erschließung des in Frage kommenden Gebietes, könnten wurden zur Aufrechnung von Abgängen an Inventar im bedeutende Mengen an schönem Bauholz, viele hunderte von c) Güterweg Vadratza Jänner 1947 in Summe Schilling 802,-- incl. Stillegungs- Metern Brennholz und auch eine nennenswerte Masse von Das Interessentenverzeichnis für den Wirtschaftsweg miete für die Zeit vom 1.9.46 bis zum Rückstellungster- Nutzholz (Sägeholz) einer besseren Verwertung zu geführt Vadratza umfasste 21 private Interessenten, die Pfarr- min in Rechnung gestellt.240 werden, was sich für unsere Gemeinde nachdem sie ohne hien pfründe (0,87 ha Wiese und Weide) und die Gemeinde schon schlecht finanzirt ist, nur zweckentsprechend und auf- Fraxern (25,20 ha Wiese und Weide, 26,26. ha Wald). d) Waldwegprojekt Schönebuch-Rotenplatten schwinglich bewähren würde. [sic] Des gleichen beim Wald- Durch diesen Güterweg sollten insgesamt 69,40 ha (Rotenplattenweg) weg Malärs, dessen Gesamtlänge 450 Meter beläuft und mit erschlossen werden, davon 41,10 ha Wiese und Weide Im Jahr 1938 setzte Bürgermeister Summer konkrete den gleichen Erstellungskosten pro lf. Meter auf Grund der und 28,30 ha Wald.232 Einschließlich Pfarrpfründe und Initiativen, um Subventionen für die Erstellung zweier bestehenden schwierigen Lage wir rechnen. [sic] In diesem Gemeinde profitierten von der Erschließung durch die- Waldwege zu erhalten. Er putzte sich dabei an jenen Gebiete meist Buchen müssen bei den derzeit bestehenden Weg sen Güterweg insgesamt 23 Grundstücksbesitzer.233 Gemeindeverantwortlichen ab, die vor ihm in Fraxern und Transportverhältnissen die schönsten Buchenstämme zu im Amt waren: „…Wir bedauern auch die seinerzeitige Aus- Brennholz an Ort u. Stelle aufgearbeitet werden. Infolgedes- Im Zuge der Planung des Waldweges nach Vadratzen serachtlassung der diesbezüglichen Anmeldung von Seite sen fallen hunderte von m³ Nutzholz in die Brennholzklasse stellte der Bürgermeister am 20. Nov. 1941 ein Ansuchen der ehemaligen Gemeindeführung u. bitten uns deswegen in was nur eine bedeutende Minderverwertung bzw. Mindererlös um Rodungsbewilligung. dieser Angelegnheit bestmöglichst zu unterstützen…“241 In mit sich bringt. Es ist eben praktische Erfahrung eines jeden alten Forstmannes, daß grad an den unzugänglichsten Stel- „Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg hat in den 238 GA Fraxern, Karton 127, Ordner 002/1024, Wasserbauamt in Bre- len, meistens die schönsten Waldbestände zu finden sind… genz, Staatswasserbau an das Landwirtschaftliche Bauamt in Bregenz, neuesten Planungen für den Gemeinschaftsaufbau auch den 234 GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861/5 „Holzverkauf 14.1.41 – Amtsrechnung Mietinventar für Baustelle Fraxern, Stilllegungsmiete Auch sind wir uns bewußt, daß die Erschließung dieser beiden Bau eines Waldweges nach Vadratzen vorgesehen. 23.12.42“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Reichs- für die Zeit vom 1.8.46 – 31.8.46 = 1 Monat, Bregenz, den 4. Septem- Gebiete durch Waldwege sich nicht nur momentan für unsere forstverwaltung in Feldkirch, Planung eines Waldweges nach Vadrat- ber 1946 heimische Arbeiterschaft und Gemeindeverwaltung, sondern Nach verschiedenen Aufzeichnungen der Agrarbezirksbehörde zen; Ansuchen um eine Rodungsbewilligung, Fraxern, den 20.11.1941 239 Vgl. ebd., Karl Doppelmayer, Hard, Maschinenbau an Aufbaugenos- auf Genarationen [sic] hinaus günstig auswirken wird. In Bregenz soll dieser Weg folgende, mit Wald bestockte Grund- 235 Vgl. ebd., Forstamt Feldkirch, Ing. Egger an den Bürgermeister in senschaft Fraxern i.L. z.H. des Liquidators Ludwig Summer, Rech- eingehenster Beratung gemeindlicher Wirtschaftslage haben Fraxern, Planung eines Waldweges nach Vadratzen; Ansuchen um nung Nr. 19/47 vom 12.12.45, Hard, 21.1.1947 stücke durchziehen: eine Rodungsbewilligung, Feldkirch, den 24. Nov. 1941 240 Vgl. ebd., Amt der Vorarlberger Landesregierung, Unt. Abt. Vb Was- wir errechnet, daß es der Gemeinde möglich werden wird, 236 Vgl. GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861 „Interessentenleistungen der serbau, Kto. 25 Staatswasserbau Inventar an Landwirtschaftliches zu diesen beiden Vorhaben einen Beitrag von RM. 3000.-- 1. Die Grund.P. 1160, vom Weg beanspruchte Menge: ck. 8 ar. Gemeinde“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrar- Bauamt in Bregenz, Stillegungsmiete für die Zeit vom 1.9.46 – zum zu stellen. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß noch lange bezirksbehörde Bregenz, Finanzierung d. Gemeinschaftsaufbaues, Rückstellungstermin – 1 Monat, Bregenz, den 31. Jänner 1947 nicht alle finanziellen Wunden des Großbrandes 1934 geheilt Fraxern, den 6.1.1942 241 GA Fraxern, Karton 153, Ordner 861/5 „Wald 1939 – 1940“,Gemein- sind u. das Jahr 1938 infolge Ausbleibens der Kirschenernte 232 Vgl. Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44“, Inter- 237 Vgl. ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an die Agrar- deamt Fraxern, Der Bürgermeister an die Landesforstinspektion esssentenverzeichnis Güterweg Vadratza bezirksbehörde Bregenz, Finanzierung d. Gemeinschaftsaufbaues, z.H.d.Hofrat Henrich, Bregenz, Subventionierung des Rotenplatten- welche ja bekanntlich ein Haupterlös unserer Ortsbewohner 233 Vgl. ebd., Interessentenverzeichnis Güterweg Vadratza Fraxern, den 26.1.1942 wegs u. Malärs d. Gemeinde Fraxern, 5. XII.1938 darstellt, wie der seit August bestehenden Klauenseuche, für

- 84 - - 85 - die Gemeinde selbst, als solche u. für jeden Bürger sozusa- gen finanziellen Lage der Gemeinde nichts in Angriff nehmen kommen und erschließt dieser Weg ein Gebiet von rund 44 ha, „…Der geplante Waldweg von Rotenplatten welcher zum gen, unerschwingliche Opfer gefordert hat u. noch wird. Auf bevor wir von Ihnen die Zusicherung haben…[sic!]“243 auf welchem eine jährliche Nutzung von 110 fm nach Fertig- größten Teil bis an die Grenze der Gemeinde Fraxern schon Grund vorstehendem, bitten wir nochmals um Ihre Befürwor- stellung des Weges zu erwarten ist. Auch darf angenommen fertiggestellt ist, erfordert des felsigen Terais noch sehr viel tung und baldige Mithilfe, für diese beiden Vorhaben. [sic!]“ Für die Errichtung des Waldweges Rotenplatten setzte werden, daß durch die Erschliessung des Waldes und rationelle Arbeit und somit auch erhöhte Erstellungskosten. [sic] Da sich schließlich die Landeshauptmannschaft Vorarlberg Bewirtschaftung dessen Zuwachs erhöht wird. Seit mehr als aber die Gemeinde Fraxern wegen des Großbrandes im Jahre Und auf einem beigefügten Schriftstück lieferte der Bür- aktiv ein und leistete gegenüber dem Regierungsfor- 30 Jahren konnte aus diesem Gebiete fast kein Holz gebracht 1934 sehr verschuldet ist, und nicht in der Lage sein wird germeister an die Forstinspektion noch Detailinformati- stamt Schützenhilfe. werden, ein Umstand, der den Zuwachs des Waldes sicherlich den Weg ohne größere Subvention zu vollenden, stelle ich onen, auch fällt der vertraute Ton auf. beeinflusste. Die Berggemeinde Fraxern aber, von der am 18. dieses Gesuch. Auch hat unterzeichnete Gemeinde gemeinsam „Die Abt. IIIc beehrt sich, ein generelles Projekt über einen 550 April 1934 der größte Teil der Häuser niederbrannte, wodurch mit den Gemeinden Klaus und Koblach viel Geld zur Vollen- „Sehr geehrter Herr Hofrat! m langen Waldweg für die Gemeinde Fraxern mit dem Bemer- Gemeinde und Gemeindeangehörige verarmten, ist nicht in dung des Weges als Konkurent hingestreckt. Dieser Weg wäre ken in Vorlage zu bringen, daß Fraxern durch den im Bericht der Lage, diesen wenn auch anscheinend nicht hohen Betrag aber von größter Wichtigkeit, da in diesem Gelände sehr viel Der in Frage gestellte Rotenplattenweg führt durch die Par- erwähnten Brand stark verschuldet wurde und eine Unter- von 6.600 RM allein aufzubringen, weil ja einerseits ein Hol- schönes Nutz = und Bauholz ist, welches aber jetzt wegen zelle Lug Grundparzellnummer 951 mit einem Ausmasse von stützung dieses Waldwegebaues aus Reichsmitteln wärmstens zanfall erst zu gewärtigen ist, wenn der Weg ausgebaut ist Transportunmöglichkeit gleich an Ort und Stelle zu Brennholz 43 ha 99 ar 96 m². Das mit Bleistift gemachte Zeichen, ist die befürwortet wird. Mit Rücksicht auf die Lage der Gemeinde und die Gemeinde und Gemeindeinsassen durch den Brand verarbeitet werden muß. Auch wäre der fertiggestellte Teil des Grenze der Gemeinde Fraxern, bis dorthin ist der Konkurenz- wird das Höchstausmaß von 70 % in Antrag gebracht.“244 verarmt sind… Weges fast wertlos, wenn nicht die letzten 550 m Weg, welche weg erstellt. [sic] Auch das Mappenblatt für Malärs liegt bei. Fraxern verfügt über eine ziemliche Anzahl Arbeitslose, die erst das Nutzholzgebiet erschließen, vollendet würden. Viele Grüsse von meiner Frau und mir Ihnen und den Ihrigen Im erwähnten Bericht des Hofrat Henrich wurde nicht durch die Arbeit in der Bergbauernschaft an die Scholle gebun- Dieser Weg wäre für die Gemeinde Fraxern von großer Wich- senden Josef Summer und Frau Mathilde.“242 nur das Wegprofil detailliert dargestellt, sondern auch den sind, auswärts Arbeit nicht finden können, weil sie, wenn tigkeit, und würde die ohnedies schon schlecht finanziell ein- die Notwendigkeit des Wegebaues argumentiert, und landwirtschaftliche Arbeiten notwendig sind, daheim gebun- gerichtete Gemeinde wieder mehr in die Höhe bringen. Auch Das Thema Rotenplattenweg bearbeitete Bürgermeister auch auf die soziale Lage der Dorfbevölkerung wurde den sind, jetzt aber vor Einsetzen der Frühjahrsbergbauernar- für die im Herbst heimkehrenden Alpknechte, welche sonst Summer auch weiterhin aktiv, wie dieser offensiv gehal- bewusst verwiesen. Im „Bericht zum Waldwegeprojekt beit verfügbar wären. eine andere Arbeit aufsuchen müßten wäre dies eine zusätz- tene Brief zu Jahresbeginn an die Landesforstinspektion Schönebuch-Rotenplatten“ hieß es: Außerdem wäre es sehr zu begrüßen, wenn diese Arbeitskräfte liche Arbeit, da sie an die eigene Landwirtschaft gebunden beweist: der Bergbauern während dieser Zeit etwas Barverdienst erhal- sind…[sic]“247 „Die Gemeinde Fraxern besitzt am rechten Ufer des Klausba- ten würden.“245 „Auf Grund der von Dr. Ender vom Forstamt Feldkirch ches, südwestlich von der Örtlichkeit Bühel (1201 m) bei der Einem Schreiben des Reichsstatthalters vom Juli 1943 ist gemachten Äusserungen bei der Besichtigung des Terains des Orsanka-Alpe einen Wald von 44 ha Größe, aus welchem eine Josef Summer fühlte sich gegenüber Hofrat Henrich so zu entnehmen, dass „die Fortführung der Bauarbeiten am zu machen beabsichtigten Rotenplattenweges, sagte Dr. Ender, Abfuhr des Holzes bis heute nicht möglich war, weil einerseits sehr zu Dank verpflichtet, dass er ihm per Brief bezüg- Rotheplattenweg sowie die vorgesehenen Ahornanpflanzungen daß die ersten 150 Meter des betreffenden Weges welche durch dieser Wald gar nicht erschlossen war und eine Lieferung des lich der Rotenplattenweg-Subventionierung Folgendes infolge Mangel an Arbeitskräften nicht in Angriff genommen eine 15 Jährige Kultur führt und zum größten Teil Sprengar- Holzes über den Oberlauf des Klausbaches mit so unverhält- schrieb: „Bezugnehmend auf das dortamtliche Schreiben vom werden“248 konnte. beit erfordert nur bei einer größeren Masse von Schnee in nismäßig hohen Kosten verbunden gewesen wäre, daß sich 2.2.39 fühle ich mich verpflichtet, Ihnen für das tatkräftige Angriff genommen darf, um die betreffenden Kulturen vor eine Schlägerung dortselbst nicht rentiert hat. Nachdem nun Einsetzen für unser Bauvorhaben, meinen verbindlichsten e) Holzbringungsweg in Malärs Steinschlag zuschützen. [sic!] Diese Voraussetung wäre dies- die Gemeinde Klaus, die vorliegend, größeren Waldbesitz hat, Dank auszusprechen. Ihrem Beistande haben wir es zu ver- Die „Erstellung einer Holzbringungsanlage für Malärs“ war bezüglich jetzt gegeben und zu dem könnten wir im Verlaufe bis an die Grenze zwischen dem Waldbesitz von Klaus und danken, wenn uns Hilfe geschaffen wird, den Bürgern und Bürgermeister Summer ein Herzensanliegen, weshalb des Winters die eigenen Bürger beschäftigen, bis sie anderswo Fraxern einen gut fahrbaren Weg erstellt hat, ist nunmehr der Gemeinde. [sic]“246 er sich schon im Sommer 1942 aktiv darum bemühte, wieder Arbeit finden. Zufolge dieser Gründe würden wir in die Möglichkeit gegeben, durch Verlängerung dieses Weges die Uk-Stellung von Holzarbeitern für die Forstperiode nächster Zeit die Arbeit beginnen. Da uns aber die Gewiß- um 550 m den Wald zu erschließen. Bei 550 m Länge dürf- Im Hochsommer des Jahres 1939 richtete die Gemeinde 1942/43 zu erwirken, welche im Alpsommer 1942 als heit noch fehlt wie lange es noch dauert bis zur Erledigung ten die Kosten dieses Weges auf rund 6.600.-- RM zu stehen Fraxern ein Ansuchen um Reichsbeihilfe für den geplan- Alppersonal „sichergestellt“ waren. Er argumentierte des gegenständlichen Ansuchens. Wir müssen bevor wir den ten Rotenplattenweg an das Regierungsforstamt für Tirol Wegbau anfangen können die Gewißheit haben, daß wir Geld 243 Ebd., Gemeindeamt Fraxern, Der Bürgermeister an die Landesforst- und Vorarlberg mit folgenden Begründungen: 247 Ebd., Gemeindeamt Fraxern, Der Bürgermeister an das Regierungs- erhalten sonst können wir leider in Anbetracht der schwieri- inspektion z.H.d.Hofrat Henrich, Bregenz, Subventionierung des forstamt für Tirol und Vorarlberg, Innsbruck, Ansuchen um Reichs- Rotenplattenweges der Gemeinde Fraxern, 7.1.1939 245 Ebd., Abt. IIIc, Henrich, Bericht zum Waldwegeprojekt Schönebuch- beihilfe für den geplanten Rotenplattenweg der Gemeinde Fraxern, 244 Ebd., Landeshauptmannschaft Vorarlberg Abt. IIIc Henrich e.h. an Rotenplatten, Bregenz, Feber 1939 Fraxern, 27.7.1939 das Regierungsforstamt für Tirol und Vorarlberg, Innsbruck und dem 246 Ebd., Gemeindeamt Fraxern, Der Bürgermeister an die Landeshaupt- 248 Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44“, Der Reichs- 242 Ebd., Schreiben des Bürgermeisters an Hofrat Henrich, ohne Gemeindeamt Fraxern unter Beischluß eines Berichtes zur gefl. Kennt- mannschaft z.H.d.Hofrat Henrich, Subventionierung des Rotenplat- statthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa-A 508 an die Aufbaugenos- Datumsangabe nis, Bregenz, 2. Feber 1939 tenweges, Fraxern, am 7.2.1939 senschaft Fraxern, Bau des Rotheplattenweges, Innsbruck, 23.7.1943

- 86 - - 87 - für sein Anliegen so: „…Im Aufbauplan 1942 ist auch die „In Erledigung Ihres obigen Schreibens berichte ich Ihnen, daß zu wünschen übrig läßt bzw. wiederholter polizeilicher Über- Rechnung v. 31.12.1943 Erstellung der Holzbringungsanlage für Malärs enthalten. eine Lieferung von Brennholz vorläufig unmöglich ist, indem schreitung führte. [sic]“ für ein Rundeisen, welches zum Malärsweg Ich trachte, diese Arbeit im Herbst noch mit Hilfe der Holz- sich das geschlägerte Holz in Malärswald befindet, welches verwendet wurde 12.97 arbeiter zu beginnen. Ich bitte Sie also, die Uk.-Stellung der jedoch erst transportiert werden kann, wenn der bereits pro- An diesem Beispiel lässt sich anschaulich darstellen, dass Summe 2.678.97 253 Holzarbeiter zu bewirken.“249 jektierte Weg erstellt ist. Durch den Abzug der Kriegsgefan- Summers Vorgangsweise keine demokratischen Entschei- 253 genen mußte die diesbezügliche Arbeit verschoben werden.“251 dungen zugrunde lagen, und auch der Status der „rus- Unweit der heutigen Familienkapelle wird dieser durch sischen Zivilarbeiter“ als Zwangsarbeiter wird vor allem konzentrierten Einsatz von Ostarbeitern realisierte Holz- Forstwirtschaftliche Maßnahmen setzte Bürgermeis- im letzten Absatz dieses Schreibens klar. Summer weiter: bringungsweg heute vor allem als ausgewiesener Wan- ter Summer recht offensiv. Ein Paradebeispiel für seine derweg genutzt. Vorgangsweise ist die Bewirtschaftung des Gemeinde- „Weiter ist Ihnen bekannt, daß im Monat Juni 1942 von unse- waldes in Malärs. Die Anforderung von Ostarbeitern rem Arbeitslager 20 russische Zivilarbeiter durchgegangen Laut Protokoll wurde in der Beratung mit den Gemein- begründete Summer gegenüber dem Arbeitsamt fol- sind, über welche ich nachträglich erfahren habe, daß sie der deräten am 18.9.1943 unter Punkt 3 „Allfälliges“ die gendermaßen: „Am Oberlauf des Weilerratzbaches hat die geheimen Staatspolizei ausgeliefert wurden, von wo aus sie Finanzierung des Waldweges Malärs besprochen.254 Gemeinde Fraxern eine Waldparzelle (Malärs), auf welcher angeblich nach Silbertal abgeschoben worden sind. Sollte die noch das einzige schlagbare Holz steht. Dieser Wald entbehrt Möglichkeit nicht bestehen weitere Ostarbeiter zu bekommen Die Abrechnung über den Wirtschaftsweg Malärs, der jede Zu- oder Abfuhrmöglichkeit [sic], bisher mußten dort ersuche ich Sie die vorhin erwähnten 20 Mann welche auf eine Weglänge von 417,5 Metern aufwies, ergab, dass die schönsten Nutzholzstämme aufgespaltet und durch einen beiliegender Liste verzeichnet sind wieder an uns zurück zu die Erstellung eines Laufmeters dieses Waldweges RM Steilhang zur nächsten Verkehrsstraße getragen werden.“ stellen. [sic]“252 11,25 kostete. Es lohnt sich ein Blick auf die Ausgaben, die der Aufbaugemeinde Fraxern durch diesen Wegbau Die weitere Vorgangsweise des Bürgermeisters, wie er Im Herbst und Winter 1943 kamen dann tatsächlich entstanden waren. sie in diesem Brief darstellt, lässt tiefe Einblicke in den Ostarbeiter bei der Realisierung des Waldweges Malärs politischen Prozess der Gemeinde Fraxern während der zum Arbeitseinsatz. Die Gemeinde Fraxern hatte „fol- „Kostenberechnung. NS-Zeit zu: gende Vorschusszahlungen an die Aufbaugenossenschaft für Ausgaben der Aufbaugemeinde Fraxern: den Waldweg Malärs geleistet: RM „In Erkenntnis dieser unrentablen Holzverwertung habe ich mich im abgelaufenen Jahre entschlossen dieses abgelegene Rechnung RM Für Interessententagschichten im Sept. 1943 149.00 Waldgebiet durch einen Holzbringungsweg zu erschließen. Rechnung v. 2.9.1943 Für Bauholz an die Gemeinde Fraxern 96.00 Mit der Annahme daß dieser Weg sofort in Angriff genommen für Löhne der Ostarbeiter im August 75.00 Für Löhne an Ostarbeiter im August 1943 906.50 werde habe ich im gegenständlichen Wald eine größere Schlä- für Löhne der Ostarbeiter im August 906.50 Für Leistungszulagen im August 1943 75.00 gerung vornehmen lassen. Das Holz war zum Teil für Aufbau- Rechnung v. 24.9.1943 Für Löhne an Ostarbeiter im September 1943 1.305.50 maßnahmen in der Gemeinde Fraxern bestimmt, andererseits für Tagschichten im September 149.00 Für Leistungszulage im September 1943 118.00 Als der Gemeinde Fraxern durch das Forstamt Feldkirch zur Erfüllung der Brennholzumlage. Durch den Abzug von Rechnung v. 4.10.1943 eine Brennholzumlage von 10 rm „zugunsten der Mangel- 40 Kriegsgefangenen mußte von diesem Wegbau abgesehen für Löhne der Ostarbeiter im September 1.305.50 gemeinden des Unterlandes auferlegt“250 wurde (dazu zähl- werden. Um aber das bereits geschlägerte Holz dem Verderb Rechnung v. 4.10.1943 ten , Götzis, , Dornbirn sowie Rheinau, nicht anheim fallen zu lassen, bitte ich Sie um Zuweisung von für Prämienzahlung der Ostarbeiter im September 118.00 allenfalls auch Hard und Bregenz), verknüpfte Bürger- 20 – 30 Ostarbeitern wenigstens bis 1. Mai. Zehn Ostarbei- Rechnung v. 31.12.1943 meister Summer diese Brennholzumlage mit dem Wald- ter sind außerdem hier, welche dann zu einer Arbeitspartie für Löhne der Ostarbeiter im Dezember 112.00 wegprojekt in Malärs. zusammen geschlossen werden könnten, somit würde es sich lohnen, diese gesamten Ostarbeiter unter polizeiliche Aufsicht 253 GA Fraxern, Karton 153, Ordner 861/1, Der Bürgermeister der 249 GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861/5 „Holzverkauf 14.1.41 – zu stellen, was zurzeit bei diesen zehn ohne Bewachung sehr Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirksbehörde Bregenz, Rechnung, 23.12.42“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an das Reichs- 252 GA Fraxern, Karton 1, Ordner 001, Aufbaugenossenschaft Fraxern an Fraxern, den 17.8.1944 forstamt Feldkirch, Uk.-Stellung von Holzarbeitern, Fraxern, den das Arbeitsamt Bregenz, zur Kenntnisnahme an den Landrat in Feld- 254 Vgl. GA Fraxern, Karton 54, Ordner „“Sitzungsprotokolle für die Zeit 28.7.1942 251 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an das Forstamt der kirch, den Kreisleiter in Dornbirn, den Oberforstmeister der Reichs- vom 12.4.40 – 13.1.45“, 40. Beratung, Der Bürgermeister J. Summer, 250 Ebd., Forstamt Feldkirch, Zl. 1019 an den Bürgermeister in Fraxern, Reichsforstverwaltung Feldkirch, Brennholzumlage, Fraxern, den forstverwaltung Feldkirch und an das Arbeitsamt Nebenstelle Feld- Die Gemeinderäte Josef Peter und Jakob Nachbaur, Beratung mit den Brennholzumlage, 6.12.1942 7.12.1942 kirch, Arbeitseinsatz, Fraxern, 29.1.1943 Gemeinderäten, Beratungs-Tag 18.9.1943

- 88 - - 89 - Leistungen der Agrarbezirksbehörde: trag geschlossen wurde, um 120 fm. Rundholz sägen zu lassen, ist nicht ganz schlüssig.261 Löhne vom 1.8. – 30.9.43 1.402.12 Für Munition lt. Amtsrechnung vom 27.10.43 254.63 Im Sommer 1939 laufen jedenfalls die Bemühungen um Für Unvorhergesehenes, Projektierung u. Baultg. 393.25 Erstellung einer neuen Lohnsäge in Fraxern auf Hoch- Gesamtkosten 4.700.00“255 touren. An den Landrat, die Kreisbauernschaft Bregenz, 255 die Holzmarktvereinigung Salzburg, ja selbst an die f) Gemeinschaftsweg Reichsstelle für Holz in Berlin wandte sich Bürgermeis- Michael Dobler (Nr. 83), Alois Nachbaur (Nr. 28) und die ter Summer, um die Bewilligung zur Anschaffung einer Gemeinde Fraxern einigten sich im Frühjahr 1943 auf die neuen Lohnsäge zu erwirken. Er stützte das Ansuchen Errichtung eines Interessentschaftsweges im Riedle.256 „…auf folgende Gründe:“ g) Güterweg Kapieters - Maplons „…Die Gemeinde Fraxern besaß von je her eine einfache Gatter- säge, welche im Jahre 1934 nebst 34 Häusern einem Großbrande U. a. wurde mit Mitteln der Aufbaugenossenschaft Fra- zum Opfer fiel; seither war jedes Jahr eine Transportsäge aus xern in Liquidation in den ersten drei Nachkriegsjahren einer anderen Gemeinde hier um den hiesigen Bürgern das Holz auch noch der Güterweg Kapieters – Maplons realisiert. aus den Bürgerlosen (Gemeindewaldungen) und Privatwaldun- Für 891 geleistete Arbeitsstunden (z. T. mit Pferd) wur- gen zum Ausbau der nur notdürftig gebauten neuen Häuser den 990,90 Schilling für dieses Projekt aufgebracht.257 zu schneiden. Und heuer ist z.B. ein Jahr, in dem wir trotz aller In weiterer Folge wurde zwischen Albert Kathan, dem Bemühungen keine Lohnsäge bekommen konnten. Besitzer des Maplonsgutes, und den Gemeindeteilnutz- Infolge des großen und schwierigen Transportes kann es nie- nießern im Beisein zweier Zeugen, des Bürgermeisters mals in Frage kommen, das Holz in Weiler oder überhaupt Adolf Nägele und des Liquidators Ludwig Summer, in einer anderen Gemeinde sägen zu lassen. Auch wäre die ein Vertrag abgeschlossen, dessen Zweck die Regelung Gemeinde dazu gar nicht in der Lage, denn sie liegt 850 der Benützung und der Instandhaltung des Güterweges m.ü.d.M. und ist nur durch eine steil abfallende Gebirgsstraße Kapieters - Maplons war.258 Die stationäre Säge im Sägeweg war dem Großbrand mit den anderen Gemeinden verbunden. Solch ein Transport 1934 zum Opfer gefallen. Am 13.2.1938 schloss Bürger- kann den sehr schlecht finanzierten Gebirgsbauern gar nicht meister Emil Summer mit Andreas Dobler (Nr. 50) einen zugemutet werden und ist für sie unmöglich. Vertrag ab, im Frühjahr 1938, beginnend mit 15.4. 1938, Die baldige Erledigung dieser Angelegenheit ist sehr dringend, für die Gemeinde Fraxern 100 fm. Sägholz fachmännisch da sonst das schon längst zum Schneiden bereitliegende Holz zu schneiden. Zu diesem Zweck überließ die Gemeinde dem Verderben ausgeliefert ist.“262 dem Übernehmer den Sägeplatz beim Weiher samt der 255 GA Fraxern, Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44, 10. Sägebetrieb und Schotterbrecher bestehenden Vorrichtung. Der Übernehmer verpflichtete Ende September erhielt die Gemeinde grünes Licht in Wirtschaftsweg Malärs in Fraxern, Kostenberechnung, Bregenz, sich, die Arbeit zu den gleichen Bedingungen zu erle- dieser Sache durch die Reichsstelle für Holz in Berlin: 29.10.1943 Den Schotterbrecher überließ die Gemeinde im Jahr digen, wie sie in einem Offert der Gemeinde St. Gerold „Ihr Antrag vom 25.8.1939 auf Inbetriebnahme eines Seiteng- 256 Vgl. Karton 91, Ordner 672 „Güterweg Morgengabe 1940/44“, Anton 1939 vorübergehend zu klar definierten Bedingungen angeboten worden waren. Das Dach über der Anlage atters an Stelle des im Jahre 1934 abgebrannten transportablen Plörer Notar, Feldkirch an den Bürgermeister in Fraxern, Vertrag über der Wildbachverbauung.259 hatte Dobler selber zu flicken.260 Gatters263 wird hiermit genehmigt. Errichtung eines Gemeinschaftsweges, Feldkirch, 23.3.1943 257 GA Fraxern, Karton 127, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern“ 001, Geleistete Arbeit am Güterweg Kapiters – Maplons für die Zeit Warum im Juni 1938 zwischen Gemeinde Fraxern und 261 Vgl. ebd., Vertrag, abgeschlossen zwischen Gemeindeamt Fraxern, vom 10.X. bis 31.XII.1946, Fraxern am 5.2.1947, Albert Kathan, gese- der Gemeinde Sonntag im Walsertal nochmals ein Ver- Bürgermeister Emil Summer und Säger Pirmin Rietzler, Fraxern am hen der Liquidator Summer Ludwig, Aufbaugenossenschaft Fraxern 29.6.1938 in Liquidation 262 Ebd., Gemeindeamt Fraxern, Der Bürgermeister an die Holzmarktver- 258 GA Fraxern, Karton 7, Ordner 004, Verhandlungsprotokoll und Vertrag 259 Vgl. GA Fraxern, Karton 126, Ordner 866 „Steinbruch, Schottergewin- 260 Vgl. GA Fraxern, Karton 126, Ordner 880/1 „Sägebetrieb“, Vertrag, einigung Salzburg, Ansuchen um Erstellung einer Lohnsäge, 24.8.1939 zwischen Albert Kathan in Fraxern Nr. 29 einerseits und den Gemein- nung“, Gemeindeamt Fraxern an das Amt der Wildbachverbauung abgeschlossen zwischen Gemeindeamt Fraxern, Bürgermeister Emil 263 Es handelte sich in Wirklichkeit um eine stationäre Säge. Die heutige deteilnutznießern an der Höhe andererseits, Fraxern, am 19.2.1948 Bregenz, Bedingungen, Fraxern am 31.5.1939 Summer und Übernehmer Andreas Dobler, Fraxern am 13.2.1938 Bezeichnung des „Sägeweges“ erinnert daran.

- 90 - - 91 - Ich weise darauf hin, daß mit diesem Gatter nur Lohnarbeiten sei nur eine Transportsäge primitivster Art. Die Säge sei provisorische Säge könnte tagsüber in unmittelbarer Nähe des für die Gemeindemitglieder ausgeführt werden dürfen…“264 Eigentum der Gemeinde und werde alljährlich an einen Transformators mit einem 5 PS Motor betrieben werden…“270 Lohnsäger vergeben. Mit der Säge werde nur eigenes Geliefert wurde das transportable Sägewerk schließlich Holz der Landwirte zum Eigenbedarf (für Stallverbes- Im Mai 1941 wurde die Transportsäge zum Güterwegbau durch die Firma Eugen Reisch in Frastanz. Die Kosten serungen und verschiedene Umbauten) geschnitten. Von Morgengabe überstellt, und deren Dieselmotor diente nun für die ganze Anlage waren folgendermaßen gegliedert: dieser Säge geschnittenes Holz werde weder von der auch als Antrieb für die Schottermühle. Es sei geplant, für Gemeinde noch von den Landwirten verkauft. „…Eine den Sägebetrieb einen Elektromotor anzuschaffen, gab der „1 transportables Sägewerk mit 3 Klotzwagen, Auflassung dieser Säge kann nicht in Frage kommen, indem Bürgermeister bekannt. Aus technischen Gründen könne komplett, mit einem Sägeblatt 2000.-- RM es die einzige Säge im Dorfe ist. Die nächste Säge ist 4 km diese Säge aber nur in der Nähe des Transformators – als vom Dorf entfernt, zudem ist der Transport in Anbetracht der Standort kam daher nun die „Fescha“ in Frage – aufge- 1 Deutz – Dieselmotor 12 PS, Type MAH 916 1398.-- RM Hanglage mit Schwierigkeiten verbunden.“267 stellt werden. „…Dies ist aber noch keinesfalls festgelegt. Es kann sogar der Fall sein, daß die Transportsäge, wenn wir das 2 Stück Reserve-Sägenblätter, Qualität Chrom Der Sägebetrieb wurde schließlich auch im Jahr 1941 zu Material zur Erstellung einer Kraftstromleitung erhalten, auf – Vanadium, samt Fassung, geschränkt und den gewohnten Bedingungen an Andreas Dobler verge- ihrem bisherigen Standort am Weiher verbleibt…“271 Er rate geschärft, Dimension 1500 x 140 x 2,2 mm 34.-- RM ben.268 Ein ständiges Problem war die Beschaffung des daher allen Holzbesitzern, das zum Sägen bestimmte Holz 1 Stück Sägenblatt wie oben, jedoch der Dimen- benötigten Dieselkraftstoffes zum Betrieb des Sägewerks. auf dem alten Lagerplatz bis auf weiteres zu belassen, sion 1500 x 140 x 2,5 mm 18.-- RM Zum Bezug des Treibstoffes war eine Tankausweiskarte schloss Summer seine Bekanntmachung. Für das Aufstel- 1 Ia Kernleder-Treibriemen, 8.50 m lang und nötig. Dazu ein Beispiel aus dem März 1941: „Beiliegend len der Transportsäge neben dem Transformator in der endlos gemacht 62.-- RM erhalten Sie eine Tankausweiskarte (Serie V Nr. 478066) zum Fescha auf Gp. 296/1 wurde mit Maria Wilhelm (Nr. 43) Gesamt 3512.-- RM265 Bezug von Dieselkraftstoff, wovon Sie 90 kg auf dem Sägewerk ein Pachtvertrag abgeschlossen.272 265 zugunsten des Güterweges verwenden wollen.“269 Mit Andreas Dobler schloss die Gemeinde einen Vertrag Der Lohnschnitt für die Fraxner Bauern auf der Wan- hinsichtlich des Betriebes der neuen Säge. Die Gemeinde Der Treibstoffmangel scheint den Bürgermeister veran- dersäge führte im November 1941 zu einer schriftlichen stellte Dobler die Säge betriebsfähig zur Verfügung lasst zu haben, sich bei den Stadtwerken Feldkirch um Nachfrage der Reichsstelle für Holz, Außenstelle Salz- und ermöglichte ihm die unentgeltliche Benutzung des elektrische Anschlüsse für die Säge und auch für den burg, in Fraxern. Sägeplatzes. Für das Betriebsjahr 1939/40 hatte er der Steinbrecher zu bemühen. Gemeinde einen Pauschalbetrag von RM 170,-- zu ent- „Der Reichsstatthalter in Tirol & Vorarlberg, Innsbruck richten. Alle aus diesem Arbeitsverhältnis entstehenden „…Voraussetzung für den Anschluß eines Steinbrechers in überrsendet mir Lohnschnittansuchen für die Bauern Ihrer sozialen Lasten (Unfall und Krankenkasse) gingen mit der Gegend Morgengab wäre die Umspannung des gesam- Aufbaugemeinde mit dem Bemerken, dass dieses Holz auf der Im Gemeindebetrieb befinde sich nur eine transpor- der Inbetriebsetzung auf den Übernehmer über.266 ten Ortsnetzes auf 380/220 Volt, sowie die Erstellung einer Wandersäge, die Ihr Eigentum ist, eingeschnitten werden soll. table, einfache Säge, Baujahr 1940, antwortete Sum- Kraftleitung. Da jedoch die Beschaffung des erforderlichen Bevor der Lohnschnitt durchgeführt werden darf, wollen sie mer im erwähnten F-Bogen. Es handle sich um keinen Rund ein Jahr später auftretenden gewerberechtlichen Leitungsmateriales gegenwärtig im Hinblick auf die kriegs- die beiliegenden F-Bogen ausfüllen und mir 1 Exemplar davon Erwerbs-Sägebetrieb. Auf der Säge sei an 150 Arbeits- Bedenken der Wirtschaftsgruppe Sägeindustrie trat wirtschaftlichen Sparmaßnahmen in der Metallbereitstellung ehest zurücksenden; Sie hatten mir seinerzeit nur Ihren Wald- tagen gearbeitet worden. Es werde kein Holz gekauft Bürgermeister Summer entschieden entgegen, indem nicht möglich ist, empfehlen wir Ihnen vorläufig den vorhan- besitz gemeldet aber keine Säge.“273 und auch keines gelagert. Das Holz, welches geschnitten er argumentierte, die in der Gemeinde befindliche Säge denen Dieselmotor für den Steinbrecher zu verwenden. Die werde mit dieser Lohnsäge, werde von Fall zu Fall von den Landwirten aus dem Walde auf die Säge geschafft. Im Berichtsjahr seien zwischen 200 und 250 fm. zur 264 GA Fraxern, Karton 126, Ordner 880/1 „Sägebetrieb“, Reichsstelle 270 Ebd., Stadtwerke Feldkirch, Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerk und für Holz, Der Leiter der Hauptabteilung III, B 7 186 an die Gemein- 267 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern, Zl. 2593/o/L., an Einrichtungsbetrieb in Feldkirch an Bürgermeister Summer, 15.5.1941 Lohnbearbeitung in Auftrag genommen worden. Den deverwaltung Fraxern, Ostmark, Wiederinbetriebnahme eines Sei- die Wirtschaftsgruppe Sägeindustrie, Bezirksuntergruppe Tirol-Vor- 271 Ebd., Bürgermeister J. Summer, Bekanntmachung, Fraxern, 31.5.1941 Forstbesitz des Gemeindeforsts gab Bürgermeister Sum- tengatters, Berlin-Grunewald, 30.9.1939 arlberg, Innsbruck, Gewerbe, Fraxern am 13.9.1940 272 Vgl. Vertrag zwischen der Gemeinde Fraxern und Maria Wilhlem, mer mit 323 ha an, die Zahl der Gefolgschaftsmitglieder 265 Ebd., Eugen Reisch, Maschinenbau, Frastanz an das Bürgermeisteramt 268 Vgl. ebd., Vertrag, abgeschlossen zwischen Bürgermeister der Fraxern 32, vom 10.7.1941 des Gemeindeforstes mit 15.274 der Gemeinde Fraxern, Rechnung, Frastanz am 12.11.1939 Gemeinde Fraxern, Josef Summer, und Andreas Dobler, Fraxern, 273 GA Fraxern, Karton 154, Ordner 861/5 „Holzverkauf 14.1.41 – 266 Vgl. ebd., Vertrag zwischen der Gemeinde Fraxern einerseits und 11.2.1941 23.12.42“, Der Reichsstatthalter, Forst- und Holzwirtschaftsamt, dem Andreas Dobler Nr. 50 andererseits, in Angelegenheit zwecks 269 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, 168 L/64-41 WH an den Bür- Außenstelle Salzburg der Reichsstelle für Holz an die Gemeinde 274 Vgl. ebd., Gemeinde Fraxern, J. Summer, Reichsstelle für Holz, Vergebung der Säge, Fraxern am 21.10.1939 germeister in Fraxern, Tankausweiskarte, Bregenz am 28. März 1941 Fraxern, Lohnschnitt, Salzburg-Parsch, den 18.11.1941 F-Bogen, Vordruck für Bearbeiter-, Verteiler, Verarbeiter- und Ver-

- 92 - - 93 - Für das Liefervierteljahr I/1942 stellte Fraxern einen „…An baulichen Änderungen soll auf der Alpe Wanna an der Ein wesentlicher Teil der Aufbaumaßnahmen der Auf- Für den Rohrtransport in die Alpe gab die Aufbauge- „Antrag auf Erteilung einer Kontrollnummer und Zuteilung Hütte zweckentsprechend ein Tor angebracht werden. baugemeinde Fraxern betraf die Fraxner Gemeindeal- nossenschaft im Monat Mai 1942 an sechs Tagen für einer Eisenmenge aus dem Kontingent des Deutschen Gemein- Um ein Wiederauftreten der Maul- und Klauenseuche pen. „Für die Alpe Hohe Kugel soll eine neuzeitliche Gülle- insgesamt 312 Tagschichten der Alpverwaltung unter detages“, um die benötigte Eisen- und Stahlmenge für die möglichst zu verhindern, sollen die Hütten Maiensäß und anlage beschafft werden“283, sagte Genossenschaftsobmann Alpmeister Josef Peter Kriegsgefangene ab. Pro Tag Anschaffung eines 4-PS-Elektromotors samt Zubehör für Wanna, kurze Zeit vor Alpauffahrt entsprechend desinfektiert Josef Summer anlässlich einer Genossenschaftsversamm- und Gefangenem wurden der Alpverwaltung RM 3,-- eine Holzfräse bewilligt zu bekommen. Zur Lohnsäge werden…[sic]“279 lung im Gasthaus Adler am 29. September 1941. in Rechnung gestellt. Von der Rechnungssumme in Höhe werde dringend eine Holzfräse mit Antrieb eines Elek- von 936,-- RM waren 75 % durch Reichszuschuss und tromotors benötigt, argumentierte der Bürgermeister in Auch für das Jahr 1939 war auf der Alpe Wanna eine Offerte über die Erstellung und Lieferung von Jauche- 10 % durch Gauzuschuss gedeckt. Der Alpverwaltung seinem Antrag.275 Alpverbesserungsmaßnahme vorgesehen: hochdruckpumpanlagen in den Alpen der Gemeinde blieben RM 140,40, also 15 % der Rechnungssumme Fraxern, eingereicht durch die Firma Madlener in Göt- als Eigenleistung. Beispielsweise waren am 19. Mai Als Säger wurde zu etwas modifizierten Bedingungen „Die Gemeinde Fraxern beabsichtigt auf der Alpe Wanna den zis, wurden am 1.10.1941 an die Agrarbezirksbehörde 1942 75 Kriegsgefangene mit dem Transport der Rohre im Jahr 1942 Ludwig Summer vertraglich verpflichtet.276 einzigen baufälligen Brunnen neu zu erstellen. Da uns aber für weitergeleitet.284 Wenn er die nötigen Kontingentscheine in die Alpe beschäftigt, am 26. Mai waren es sogar 79 Mitte Juni 1943 wurde diese Arbeit Johann Nachbaur, das unumgänglich notwendige Bauvorhaben die erforderlichen bekomme, könnten die Rohre und die Pumpe noch im Gefangene.289 Nr. 52 (geb. am 15.8.1892) übertragen.277 Dieser blieb in Zahlungsmittel fehlen, ersuchen wir das löbliche Kulturbau- Laufe des Herbstes geliefert werden, versicherte Anton dieser Funktion bis 14.1.1945. amt mit einer Subvention uns zu unterstützen. Madlener dem Bürgermeister, die Lieferzeit des Motors Insgesamt waren für Alpverbesserungsmaßnahmen in jedoch würde eine längere Zeit in Anspruch nehmen.285 Fraxern im Wirtschaftsjahr 1942 von der Agrarbezirks- Wir bitten um rechtzeitigen Bescheid da wir den betreffen- behörde RM 10.000,-- budgetiert worden. Nach Abzug 11. Alpverbesserungen den Brunnen gerne noch vor Alpauffahrt erstellen möchten. Im Frühjahr 1942 wurden durch die Firma Anton Mad- der 75%igen Reichsbehilfe und einer 10%igen Gaubei- [sic]“280 lener, Götzis insgesamt 1.050 m Eisenbetonröhren für hilfe waren von den Gemeindealpen RM 1.500,-- als Im Jahr 1938 meldete die Gemeinde Fraxern an Alpver- fest verlegte Bodenleitungen, 77 Stangen Gülleröhren Eigenleistung aufzubringen. Vorgesehen war, außer den besserungsvorhaben den Hirtenhüttenneubau auf der Die Errichtung dieses großen Brunnens wurde in das (500,5 m) und 20 m Hanfjaucheschläuche zusammen mit Gülleanlagen am Kugel-Staffel und auf der Kugelalpe Alpe Wanna an. Für den abgerechneten Bauaufwand in Bauprogramm der vordringlichen Alpverbesserungen den nötigen Hydranten, Armaturen und Schlüsseln im die Verbauung eines Erdrutsches auf der Alpe Schwim- Höhe von RM 2.466,50 gab es bei einer Subventions- 1939/40 aufgenommen und ebenfalls mit 50 % Reichs- Wert von über 5.100,-- RM geliefert.286 Zur Erstellung mersboden und der Ausbau des Wirtschaftsweges im bemessungsgrundlage von RM 2.460,-- einen 50%igen beitrag gefördert. Konkret betrug die Förderung RM der Rührwerke wurden auf den Kugelalpen (Alpe Hohe Schneewald. Reichsbeitrag in Höhe von RM 1.230,--.278 375,--, der abgerechnete Bauaufwand belief sich auf RM Kugel und Alpe Staffel) Kästen mit 2.50 Metern Breite 751,50.281 und 2.50 Metern Länge rund 70 cm tiefer als die Jauche- Für die Gülleanlagen wurde eine Zweikolben-Hochdruck- „Alpwirtschaft – 1939“ war der einzige Beratungsgegen- kästen betoniert.287 pumpe mit einem 8 – 10 PS starken Benzinmotor vorgese- stand der ersten Beratung des Fraxner Bürgermeisters Die Bauverhandlung über die Alpverbesserungsansu- hen.290 Ursprünglich war geplant, nur eine Güllepumpe mit den sechs Gemeinderäten am 12.4.1939. U. a. heißt chen, die vom Reichsministerium für Ernährung und Den Transport der Rohre bis Fraxern führte die Auto – anzuschaffen. Die Pumpe wäre dann auf einem Pumpwa- es im Protokoll über diese Beratung: Landwirtschaft Berlin in das Bauprogramm 1940/41 Spedition – Ostmark in vier Fuhren mittels LKW („4.5 gen an ihren jeweiligen Einsatzort transportiert worden. eingereiht worden waren, war auf „4.9.1940 (Mittwoch) to. Kipper“) durch.288 Endgültig wurden allerdings zwei Pumpen gekauft, die im Gasthaus Löwen in Rankweil 2 – 5 Uhr“282 anberaumt. stationär in Betrieb gesetzt werden konnten.291 Geliefert braucherbetriebe, Berichtsjahr 1941, Fraxern, den 20.11.1941 275 Vgl. GA Fraxern, Karton 93, Ordner 700/5a, Bürgermeisteramt Fra- werden konnte eine Zweikolben-Hochdruckpumpe erst xern, Antrag auf Erteilung einer Kontrollnummer und Zuteilung einer 279 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom 283 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Protokollbuch Aufbaugenossen- mehr als 1 ½ Jahre nach ihrer Bestellung. Geliefert wurde Eisenmenge aus dem Kontingent des Deutschen Gemeindetages „Wb- 12.4.40 – 13.1.45“, 1. Beratung mit den Gemeinderäten, Alpwirtschaft schaft, Protokoll über die Genossenschaftsversammlung am 29.9.1941 Gem“, Fraxern 2.1.1942 – 1939, Der Bürgermeister: J. Summer, Die Gemeinderäte: Jakob Nach- 284 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Gemeindealpen Verbesserungen“, 289 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Alpverwaltung der 276 Vgl. GA Fraxern, Karton 126, Ordner 880/1 „Sägebetrieb“, Vertrag baur, Josef Peter, Beratungs-Tag 12.4.1939 Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Agrar- Gemeindealpen Fraxern, Alpmeister Josef Peter, Kgf. Abrechnung zwischen Josef Summer, Bürgermeister der Gemeinde Fraxern und 280 GA Fraxern, Karton 93, Ordner 701 „Reichswirtschaftshilfe“, Gemein- bezirksbehörde Bregenz, Alpverbesserungen, 1.10.1941 Mai 1942, Einsatz für Rohrtransport, Fraxern, 3.6.1942 Ludwig Summer über die „Vergebung der Säge“, Fraxern 13.2.1942 deamt Fraxern, Der Bürgermeister Josef Summer an das Kulturbau- 285 Vgl. ebd., Anton Madlener an Josef Summer, Bürgermeister, Fraxern, 290 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Gemeindealpen Verbesserun- 277 Vgl. Anmeldung zur Allg. Ortskrankenkasse Vorarlberg in Dorn- amt Bregenz, Ansuchen um Subvention für Brunnen auf der Alpe Gülleanlage, 20.9.1941 gen“ , Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an den birn am 15.6.1943, Nachbaur Johann, geb. am 15.8.1892, wohnhaft Wanna, Fraxern, am 24.1.1939 286 Vgl. ebd., Anton Madlener an die Aufbaugemeinde Fraxern für Alpe Reichsstatthalter i.T.u.V. Abt. Gemeinschaftsaufbau Innsbruck, Alp- in Fraxern Nr. 52 281 Vgl. ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, 435/1939 an das Gemein- „Kugel“, Rechnung vom 25.3.1942 und Rechnung vom 5.4.1943 verbesserungen, 2.6.1942 278 GA Fraxern, Karton 93, Ordner 701 „Reichswirtschaftshilfe“, Lan- deamt Fraxern, Wanne, Bregenz, am 14.9.1940 287 Vgl. ebd. Amtsvermerk 291 Vgl. ebd., Reichsnährstand Blut und Boden, Landesbauernschaft deshauptmannschaft Vorarlberg, Abteilung VI-Kulturbauamt, Zl. 282 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, 188/1940 an das Bürgermei- 288 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner „Aufbaugemeinde Abwasser 5.4.42 Alpenland, Wirtschaftsberatungsstelle Feldkirch, Gsch-Z. II C 1 322, VI – 82/1938 an Alpmeister Josef Peter in Fraxern, Alpverbesserung steramt Fraxern, Vordringliche Alpverbesserungen, Bauprogramm – 7.9.44“, Auto – Spedition – Ostmark an das Gemeindeamt Fraxern, an die Aufbaugemeinde Fraxern, Kontingentierung der Güllereian- Wanna, K.G.Fraxern, Bregenz, am 19.12.1938 1940/41, Bauverhandlung, Bregenz, am 23.8.1940 Rechnung, Dornbirn, 31.5.1942 lage für die Alpe Kugel, 25.9.1942

- 94 - - 95 - eine Zweikolben-Hochdruckpumpe Marke „Donau DH2“ Die zweite Jauchpumpe, eine „Donau DL 2“-Zweikol- waren, kosteten der Alpe 3,50 RM pro Tag, jene unter 18 Gauzuschuss abgezogen werden. Verbleibende Leistung für 120 m Förderhöhe. Kosten der Pumpe samt Zubehör: ben-Hochdruckpumpe, ebenfalls für 120 m Förderhöhe, Jahren 3,-- RM.299 der Gemeindealpen somit: 150,15 RM.303 RM 1.115,60. Nach Abzug des Zuschusses in Höhe von liegende Bauart, kostete samt Zubehör RM 1.685,30, 95 % verblieb für die Alpverwaltung eine Eigenleistung wovon RM 84,27 an Eigenleistung zu tragen waren. „Alpverbesserungen“ wurden als dritter Beratungsge- Für Wegverbesserungen in der Alpe Schneewald kamen in Höhe von RM 55,78.292 Beide Jauchepumpen waren Erzeugnisse der Firma A. genstand der 32. Beratung des Bürgermeisters mit den auch sieben Genossenschaftsmitglieder im Rahmen der Hölz in Wangen/Allgäu. Erzeuger der Eisenbetonröhren Gemeinderäten am 27. Juli 1942 durchaus auch kontro- Alpverbesserungsmaßnahmen zum Einsatz. Bei einem Genossenschaftsobmann Summer sah sich veranlasst, war die Firma J. B. Ott, Eisenbeton-Druckröhrenfabrik versiell diskutiert. Stundenlohn von 0,85 RM und 690 geleisteten Arbeits- bei der ABB um einen Vorschuss für das Baujahr 1943 Korb-Amtzell bei Wangen/Allgäu.295 stunden wurden 596,50 RM Lohn fällig. Für ein für die anzusuchen: „Von den Gemeinderäten wurde der Antrag gestellt, daß Dauer von zehn Stunden geliehenes Pferd fielen Kos- Im Monat Juni 1942 wurden an fünf Tagen insgesamt nach Fertigstellung der Jaucheleitung auf der Alpe Kugel und ten in Höhe von 10,-- RM an. Nach Abzug von 95 % „Die Firma Madlener in Götzis lieferte für unsere Gemein- 189 Tagschichten von Kriegsgefangenen für Bretter- Kugelstaffel der bereits projektierte Wirtschaftsweg auf der Zuschuss verblieb der Alpe in diesem Fall eine Eigen- dealpen im Baujahr 1943 eine Jauchepumpe, die sich ungefähr transporte zum Zwecke der Alpverbesserungen geleis- Alpe Schneewald erstellt werden soll. Nach Abschluß dieser leistung in Höhe von 29,83 RM. auf 1.200.-- RM stellen wird. Weiters ist die Ausbesserung tet. Abgerechnet wurde diese Leistung mit der Gesamt- Arbeiten soll der Weg in Malärs in Angriff genommen werden. der Alphütte auf der Hohen Kugel und verschiedene kleinere summe von 567,-- RM. Davon hatte die Alpverwaltung Unter freien Anträgen hat der Gemeinderat Peter Josef zum „Name: Stunden: Summe RM Verbesserungen vorgesehen. RM 85,05 zu bezahlen.296 Bauholz und Bretter waren Ausdruck gebracht, daß es wichtiger wäre eine Drahtseil [sic] Nachbaur Friedrich Nr. 23 196 166.50 Da der Vorschuß für die Alpverbesserungen 1943 abgerechnet zuvor mittels Schlepper der Aufbaugenossenschaft bis von der Alpe Schneewald auf die Alpe hohe Kugel-Staffel Büsel Johann Nr. 57 154 130.90 und fast aufgebraucht ist, stehen uns zur Finanzierung dieser Kapieders geführt worden.297 Im Juli 1942 wurden an (Dreiat) zu bauen als eine Drahtseilbahn von der Kugelalpe Maßnahmen keine Mittel zur Verfügung. acht Tagen weitere 22 Tagschichten für Alpverbesserun- in das Dorf.“300 Summer Ludwig Nr. 21 178 151.30 Ich bitte Sie deshalb um die Anweisung eines neuen Vorschus- gen durch Kriegsgefangene geleistet.298 Nachbaur Peter Nr. 8 69 58.65 ses für das Baujahr 1943.“293 In der 35. Beratung mit den Gemeinderäten sprach sich Büsel August Nr. 51 47 39.95 Dass nun weniger Kriegsgefangene bei Alpverbesserun- auch Peter Nachbaur für eine Holzbringungsseilbahn Summer Alois Nr. 35 36 30.60 Der Antwort der ABB Bregenz kann entnommen wer- gen zum Einsatz kamen, ist leicht zu erklären, denn ab von der Alpe Schneewald zur Alpe Staffel aus.301 Nägele Josef Nr. 31 10 8.50 den, dass auch die Finanzierung der weiteren Vorhaben Juli wurde auf der Alpe Staffel ein Lager für Ostarbeiter Peter Josef 44 Pferd geliehen 10.00 für die Aufbaugenossenschaft kein Problem darstellte: eingerichtet. Von den im Juli 1942 bei den Alpverbesse- Die Kriegsgefangenen Nr. 875 – Borovinie, Nr. 1957 – 690 596.50“304 rungen „Kugel-Staffel“ eingesetzten zwölf russischen Djordjevic, Nr. 1972 – Milosevic und Nr. 2289 – Debljac 304 „Bezüglich Ihrer diesbezügl. Anfrage vom 17.5.1943 bitte Zivilarbeitern waren fünf über 18 Jahre alt, sieben waren leisteten im Monat August 1942 weitere fünf Arbeits- Für Ostarbeiter-Tagschichten wurden im Monat Septem- ich zur Kenntnis nehmen zu wollen, dass ich auf Grund der unter 18-jährig. Abgerechnete Arbeitstage: 289, Wetter- tage auf den Alpen.302 Die Schichtenverrechnung für die ber 1942 nochmals 250 Arbeitstage und acht Krankentage vorgeschriebenen Kassagebarung Vorschüsse auf zu gewärti- tage: 24, Krankentage: 6. Für insgesamt 319 Tage wurden Zivilrussen im Monat August wies 311 Arbeitstage und zu gesamt 801,50 RM brutto abgerechnet.305 gende Arbeiten nicht bewilligen kann. Es ist jedoch möglich, vom Alpmeister Kosten in Höhe von insgesamt 1.023,50 1 Krankentag aus. Von der Rechnungssumme in Höhe Ihnen auf Grund vorgelegter Rechnungen für durchgeführte RM als richtig anerkannt. Arbeiter, die über 18 Jahre alt von 1.001,-- RM konnten 75 % Reichszuschuss und 10 % Die Aufstellung der Rechnungen, die im Rechnungs- Arbeiten die entsprechenden Subventionierungsbeträge zutei- jahr 1942 für Alpverbesserungen fällig wurden, ergab len zu können und bitte ich Sie daher im gegebenen Falle mir 299 Vgl. ebd., Erna Nachbaur und J. Summer, Schichtenverrechnung laut Aufstellung vom 26.2.1943 eine Gesamtsumme von Juli 1942 für die bei den Alpverbesserungen „Kugel-Staffel“ ein- die bezahlten Rechnungen laufend vorzulegen, worauf Ihnen gesetzten russischen Zivilarbeiter. (Rechnung nach Erlass des 10.737,37 RM. Nach Abzug des Zuschusses in Höhe von 294 die Unterstützungsbeiträge überwiesen werden können.“ Reichsstatth.i.T.u.V.v. 21.7.42), als richtig anerkannt durch Alpmei- 295 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner „Aufbaugemeinde Abwasser 5.4.42 ster Josef Peter – 7.9.44“ , Anton Madlener Götzis an die Aufbaugenossenschaft Alpin- 300 GA Fraxern, Karton 54, Ordner „Sitzungsprotokolle für die Zeit vom 303 Vgl. ebd., Erna Nachbaur und J. Summer, Schichtenverrechnung 292 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner „Aufbaugemeinde Abwasser teressentschaft Fraxern, Rechnung, Beleg Nr. 2274, Götzis, 30.11.1943 12.4.40-13.1.45“, 32. Beratung mit den Gemeinderäten, Der Bürger- August 42 für die Zivilrussen (Eins. b. Alpverbesserungen), Rech- 5.4.42-7.9.44“, Anton Madlener, Maschinen- und Radiogeschäft, 296 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Alpmeister der meister: J. Summer, Die Gemeinderäte: Jakob Nachbaur und Josef nung nach Erlass vom Reichsstatthalter i.T.u.V. v. 21.7.1942, Fraxern, Götzis an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Alpe Kugel – Staffel, Gemeindealpen Fraxern in Fraxern, Kgf. Abrechnung Juni 42, Fra- Peter 82, Beratungs-Tag 27.7.1942 14.9.1942, als richtig anerkannt: Alpmeister Josef Peter Fraxern, Rechnung, Beleg Nr. 625 vom 10.4.1943 xern, 7.7.1942 301 Vgl. ebd., 35. Beratung mit den Gemeinderäten, Der Bürgermeister: 304 Ebd., Erna Nachbaur und J. Summer, Verrechnung über die Schich- 293 GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Gemeindealpen Verbesserungen“, 297 Vgl. ebd., Gemeinschaftsaufbau im Reichsgau Tirol und Vorarlberg J. Summer, Die Gemeinderäte: Jakob Nachbaur und Josef Peter, Bera- tenleistungen verschiedener Mitglieder bei den Alpverbesserungen Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossen- an Gemeindealpen Fraxern, Alpmeister Peter, Fraxern 82, Rechnung tungs-Tag 10.1.43 – Wegverbesserung in der Alpe Schneewald. schaft Fraxern an die Agrarbezirksbehörde Bregenz, Alpverbesse- für Schlepperdienst, Fraxern, 25.7.1942 302 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner „Aufbaugemeinde Abwasser 5.4.42 305 Vgl. ebd., Erna Nachbaur und J. Summer, Schichtenverrechnung Sep- rungen 1943, 17.5.1943 298 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Alpmeister der – 7.9.44“, Erna Nachbaur und J. Summer, Aufbaugenossenschaft Fra- tember 1942 für die Zivilrussen - Einsatz zu den Alpverbesserungen – 294 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, 63-5/1 an die Aufbaugenossen- Gemeindealpen Fraxern, Josef Peter, in Fraxern Nr. 82, Kgf.Abrech- xern an den Alpmeister der Gemeindealpen Fraxern, Josef Peter, Fra- Rechnung nach Erlass des Reichsstatthalters vom 21.7.1942; als richtig schaft in Fraxern, Alpverbesserungen 1943, 26.5.1943 nung Juli 1942, Fraxern, 3.8.1942 xern 82, Kgf.Abrechnung August 42, Fraxern 2.9.1942 anerkannt: Alpmeister Josef Peter

- 96 - - 97 - 95 % verblieb der Alpverwaltung eine Eigenleistung in ler-Fraxern.“313 Im Monat Juli 1943 leisteten die Ostar- die Aufbaugenossenschaft für die Alpe Kugel im Dezem- Form von Zuschüssen refundiert, der Alpe wurde eine Höhe von lediglich RM 537,90.306 beiter 252 Tagschichten in den Fraxner Alpen. Inklusive ber 1943 um RM 765,30 geliefert.318 5%ige Eigenleistung abverlangt, konkret waren das RM zweier Krankenschichten wurden 254 Schichten zu je 338,92. Auch im Wirtschaftsjahr 1943 kamen im Zuge der Alp- RM 3,50 abgerechnet. Die Aufbaugenossenschaft stellte In der Abrechnung über die Alpverbesserungsmaßnah- verbesserungsmaßnahmen auf den Alpen Kugel, Schnee- somit der Alpverwaltung RM 889,-- in Rechnung. Tat- men im Wirtschaftsjahr 1943 erstellte Obmann Sum- Bei den Abrechnungen über Maßnahmen zur Alpverbes- wald usw. Kriegsgefangene und vor allem Ostarbeiter sächlicher Aufwand für die Alpverwaltung waren aber mer für die Agrarbezirksbehörde Bregenz eine Über- serung ergaben sich im Jahr 1945 dann Veränderungen, zum Einsatz. Bereits im März leisteten Kriegsgefangene nur die 5 % Eigenleistung, also RM 44,45.314 Außerdem sicht über die Einnahmen und die Ausgaben in diesem da statt der ursprünglich zugesagten 95 % Reichsbei- 56 Tagschichten für Rohrtransporte (Rechnungssumme wurden RM 21,-- als Prämie ausgelegt.315 Die letzten vier Rechnungszeitraum. hilfe durch den Landesausschuss nur noch eine 80%ige RM 168,--).307 Im gleichen Monat sind auch sechs Tag- Ostarbeiterschichten im Jahr 1943 auf der Alpe Staffel Bezuschussung erfolgte. Die 15 % der Rechnungsbeträge schichten von Ostarbeitern aktenkundig.308 Transporte sind im November dokumentiert. „Einnahmen: RM RM für Maschinenankäufe hatte somit die Alpverwaltung bis Kapieders konnten bereits mit dem Holzgasschlep- 1. Rate Reichsbeihilfe 7.500.-- Fraxern zu tragen, die restlichen 5 % waren in Form von per der Aufbaugenossenschaft bewerkstelligt werden, Für die Alpen Staffel und Hohe Kugel wurden in den 1. Rate Gaubeihilfe 1.000.-- Interessentenleistungen bereits in den Jahren 1943 und beispielsweise der Transport einer Motorpumpe.309 Auch Jahren 1942 und 1943 Güllereianlagen mit jeweils rund 2. Rate Reichsbeihilfe 2.900.-- 1944 beglichen worden.321 Rohre wurden im Juni 1943 mittels Holzgasschlepper 500 m fest verlegten Bodenleitungen (Eisenbetonröhren), 3. Rate Reichsbeihilfe (Vorschuß ABB. bis Kapieders transportiert.310 Zu dieser Zeit leistete die 500 m bzw. 750 m Stahlbandrohrleitungen und mit Ben- Breg.) 1.181.38 Abschließend gibt das Verzeichnis über das Alpper- Materialseilbahn von Weiler nach Fraxern bereits gute zinmotoren betriebene Zweikolbenhochdruck-Pumpen Gutschrift Anton Madlener Götzis 375.44 sonal der Gemeinde Fraxern einen kleinen Einblick in Dienste. Besagte Jauchepumpe war durch die Auto-Spe- installiert. Für diese Anschaffung waren RM 10.000.-- 12.956.82 die Intensität der Alpbewirtschaftung unmittelbar nach dition-Ostmark z. B. nur von Götzis nach Weiler trans- budgetiert. An Alpverbesserungen im Baujahr 1942 war Ausgaben: Kriegsende. Für den ersten Nachkriegs-Alpsommer 1945 portiert worden.311 die Verbauung eines Erdrutsches auf der Alpe Schwim- Abrechnung vom 26.2.1943319 10.219.47 musste die Gemeinde beim Landesausschuss für das mersboden vorgesehen (Kosten: RM 3.500.--) und Aus- Auslagen in Rechnung lt. Anlage für Alppersonal Anträge auf Ausstellung von Aufenthalts- Im Juni wurden für 365 Tagschichten RM 1.277,50 für bau des Schneewaldweges (Wirtschaftsweg) um RM 1943 6.439.35 bewilligungen stellen. Ostarbeiterlöhne und RM 65,-- an Ostarbeiterprämien 1.500.--.316 Bezuschussung für Kleingaserzeuger lt. abgerechnet.312 Auf dieser Prämienverrechnung heißt Anl. 438.88 „Auf der Alpe Schwimmersboden-Staffel: Gemeindegebiet Fraxern es am Schluß noch: „…Ich bitte um die Rücküberweisung Ein Hansa Kleingaserzeuger KGB, bestehend aus „1 17.097.70 dieses Betrages auf unser Konto bei der Raiffeisenkasse Wei- Gaserzeuger kompl. KGB, 1 Reiniger, 1 Rüttelvorrichtung, 1 noch ausstehender Zuschuß 4.140.88 Senn: Dobler Josef geb. am 9.6.1903 in Fraxern Kühltasche, 1 Gasluftmischer und 1 Elektrogebläse, 220 Volt, 319 Beisenn: Nachbaur Peter geb. am 19.1.1926 in Fraxern f. Gleichstrom“ um RM 735,-- wurde gleichzeitig an die Ich bitte Sie, uns diesen Zuschußbetrag auf unser Konto bei Hirt: Kathan Gregor geb. am 30.8.1907 in Fraxern Aufbaugenossenschaft geliefert wie ein “Sendling Holz- der Raiffeisenkasse Weiler-Fraxern möglichst noch in 1943 Hirt: Steger David geb. am 11.7.1926 in Ahornach 317 306 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner „Aufbaugemeinde, Abwasser, Auf- gasmotor GS 314, (10 – 11 PS)“ um RM 1.150,--. anzuweisen, damit ich das Konto ‚Alpverbesserungen‘ zum Schwemmer: Nägele Roman geb. am 5.2.1904 in Fraxern stellung 5.4.42 – 7.9.44, Erna Nachbaur und J. Summer, Aufstellung Jahresschluß geebnet ausweisen kann.“320 über die Rechnungen, die im Rahmen der „Alpverbesserungen“ mit Ein „Sendling-Vergaser-Motor Ws 310 (8 – 10 PS in normaler Auf der Alpe Maiensäß-Kugel: Gemeindegebiet Fraxern 95 % Zuschuß und 5 % Eigenleistung verrechnet wurden, betr. 1942. Ausführung)“ wurde durch die Firma Anton Madlener an Der Aufstellung aller Rechnungen für „Alpverbesserun- Für die Richtigkeit der Leistungen: Alpmeister Josef Peter, 26.2.1943 307 Vgl. ebd., Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern an die gen“ im Wirtschaftsjahr 1943 kann entnommen werden, Senn: Summer Karl geb. am 3.3.1907 in Fraxern Alpverwaltung Fraxern, Kriegsgefangenenabrechnung März 1943, 313 Ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Agrarbezirksbehörde dass RM 6.778,27 zu begleichen waren, 95 % wurden in Beisenn: Büsel Johann geb. am 6.9.1922 in Fraxern Beleg Nr. 328, Fraxern, 10.4.1943 Bregenz, Prämienverrechnung mit Ostarbeitern für Juni 1943, Konto Hirt: Devegili Karl geb. am 25.11.1907 in Übersaxen 308 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Alpverwaltung Fra- Alpverbesserungen, Beleg Nr. 2278, Fraxern, 14.7.1943 318 Vgl. ebd., Anton Madlener Maschinenhandlung in Götzis an die Hirt: Kathan geb. am 6.1.1929 in Fraxern xern, Ostarbeitereinsatz März 1943, Beleg Nr. 318, Fraxern, 2.4.1943 314 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Alpverwaltung Fra- Aufbaugenossenschaft Fraxern f. Alpe Kugel, Rechnung, Fraxern Primus 309 Vgl. ebd. Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Alpverwaltung Fra- xern, Ostarbeitereinsatz Juli 1943, Beleg Nr. 2024, Fraxern, 4.8.1943 21.12.1943 xern, Schlepperdienst, Beleg Nr. 992, Fraxern, 19.5.1943 315 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Alpverwaltung Fra- 319 Vgl. ebd., Der Alpmeister und der Obmann, Aufstellung über die Schwemmer: Peter Franz geb. am 28.7.1914 in Fraxern 310 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Alpverwaltung Fra- xern, Prämie für Ostarbeiter im Juli 1943, Beleg Nr. 2023, Fraxern, Rechnungen, die im Rahmen der ‚Alpverbesserungen‘ mit 95 % xern, Holzgasschlepper, Beleg Nr. 990, ohne Datum 4.8.1943 Zuschuß und 5 % Eigenleistung verrechnet werden, 20.12.1943 (Diese 311 Vgl. ebd., Auto – Spedition – Ostmark an die Alpinteressentschaft 316 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Gemeindealpen, Verbesserungen“, RM 6.439,35 entsprechen 95 % Zuschuß zum Gesamtbetrag der Rech- 321 GA Fraxern, Karton 127, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern, Fraxern, Beleg Nr. 624, Rankweil, 30.4.1943 317 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, „Aufbaugemeinde Abwasser 5.4.42 – nungen in Höhe von RM 6.778,27). Buchhaltungsbelege 1945-1947, Nr. 1201-1582“, Gemeinschaftsaufbau 312 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Agrarbezirksbehörde 7.9.44“, Maschinenhandlung Anton Madlener in Götzis an die Auf- 320 Ebd. Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Agrar- im Reichsgau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Bregenz, Ostarbeiterabrechnung Juni 1943, Beleg Nr. 2277, Fraxern, baugenossenschaft Fraxern, Alpe, Bestellung v. 13.10.42 d. ABB. Bre- bezirksbehörde Bregenz, Abrechnung über die Alpverbesserung 1943, Alpverwaltung Fraxern, Alpverbesserungen; Abrechnung 1943/44 13.7.1943 genz, Götzis, 15.12.1943 (Abschrift) Fraxern, 20.12.1943 vom 26.11.1945

- 98 - - 99 - Auf der Alpe Wanne: Gemeindegebiet Fraxern kg Kunstdünger (2.265 kg Nitrophoska, 4.158 kg Kali- Ebenfalls im Rahmen der Frühjahrsaktion 1942 wurden Ganz konfliktfrei scheint die Verteilung des Kunstdün- salz, 6.000 kg Kalkstickstoff, 7.575 kg Schwefelsaures 243 kg Saatgut (Gerste, Weizen, Hafer und Grassamen) gers nicht immer vor sich gegangen zu sein. So sah sich Hirt: Nachbaur Ignaz geb. am 30.7.1900 in Fraxern Amoniak, 27.139 kg Thomasmehl und 15.050 kg Dün- um RM 113,18 und 6.920 kg Pflanzkartoffeln um RM der Obmann der Aufbaugenossenschaft am 6.2.1943 zu Hirt: Sönser Richard geb. am 9.10.1930 in Fraxern gekalk) im Wert von RM 4.826,-- konnten an die Genos- 1.165,04 bezogen. Für Saatgut waren 50 % Eigenleistung folgender Bekanntmachung veranlasst: senschaftsmitglieder verteilt werden. 80 % der Kosten durch die Mitglieder zu erbringen.327 Auf der Alpe Schneewald: Gemeindegebiet Fraxern für Kunstdünger wurden durch die Statthalterei über- „Jch329 habe in Erfahrung gebracht, daß einige die Grundlage nommen, die restlichen 20 % waren Eigenleistung der Bis April 1943 waren insgesamt 184.687 kg Kunstdün- der letzten Thomasmehlverteilung nicht verstanden haben Hirt: Summer Emil geb. am 21.11.1901 in Fraxern Mitglieder.326 ger (Zuschuss RM 10.852,04) und 15.548 kg Pflanzkar- oder nicht begreifen wollten. Auf Grund dessen gebe ich den Hirt: Summer Anton geb. am 27.2.1930 in Fraxern toffeln (Zuschuss 1.062,26) durch die Spar- und Darle- Mitgliedern der Aufbaugenossenschaft die Ausgangspunkte Hirt: Nägele Fritz geb. am 3.8.1928 in Fraxern“322 henskasse Weiler-Fraxern der Aufbaugenossenschaft bekannt, wie das Thomasmehl verteilt wurde und weitere 322 geliefert worden.328 Zuteilungen vorgenommen werden. Jn erster Linie wird die Kuhzahl nach dem Stichtag der Viehzählung am 3. Dezember 12. „Gesunddüngung der Böden“ und 1942 in Anwendung gebracht. Sollte ein Rest übrig bleiben so Saatgutwechsel wird der Rest nach der Rangstufe der Jnteressentenleistung aufgeteilt. Es ist trotzdem möglich daß sich der Verwaltung bei Durch gezielte Maßnahmen sollte der Ertrag der Berg- Anfertigung der Verzeichnisse ein Jrrtum einschleicht, dann bauernbetriebe gesteigert werden. Bereits im Jahr 1941 bitte ich den Betreffenden, daß er zu mir kommt die Sache zu konnten in Fraxern 40.000 kg Thomasmehl ausgebracht bereinigen und nicht wie es vorgekommen ist im ganzen Dorf werden. herum meckert. [sic]“ 330

Der taubstumme Walter Kathan, der mit 16 Jahren sei- Ein wichtiger Geschäftspartner der Aufbaugenossen- nen zum Wehrdienst eingerücken Bruder als Bauer am schaft war die Spar- und Darlehenskasse Weiler-Fraxern, Hof zu vertreten hatte, schrieb im Zusammenhang mit da über diese Lieferung und Abrechnung der Kunstdün- diesen Gesunddüngungsmaßnahmen in sein Tagebuch gerzuteilungen liefen. Wie ein Schreiben vom 10. März am Montag, den 13.10.1941: „Vormittags hatten wir 16 1943 zeigt, hatten die beiden Partner viel Vertrauen und Säcke Thomasmehl bei der Maria Wilhelm geholt. Hernach Verständnis füreinander.331 haben der Kaspar323 und ich am Ziel und an der Saala324 um jeden Kirschenbaum eingelöchert. Dazu haben wir fünf Säcke Kunstdünger für beide Wiesen mit hinunter genommen.“325 13. „Schlepperdienst“ Der Kunstdünger wurde demnach beim Hof der Maria Wilhelm (im Dorfzentrum, beim Hitlerplatz gelegen) an Eher zaghaft begann in Fraxern die Motorisierung der die Genossenschaftsmitglieder ausgegeben. Landwirtschaft während der NS-Ära. Zu Beginn des Jah- res 1942 wurde ein Ackerschlepper mit 22-PS-Diesel-Mo- Auch im Frühjahr 1942 wurde die Kunstdüngeraktion tor angeschafft, für die Anschaffung gab es eine Beihilfe im Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues durch die Auf- des Reichsstatthalters.332 Gegenüber der Versicherungs- baugenossenschaft Fraxern fortgesetzt. Insgesamt 62.187 329 Bei Texten, die Bürgermeister Summer persönlich in die Schreibma- schine getippt hatte, steht oft „J“ statt „I“. 322 GA Fraxern, Karton 56, Ordner 123 „Meldepolizei, Ausländerpolizei, 330 GA Fraxern, Karton 6, Akten der Aufbaugenossenschaft, Der Obmann Passwesen 1945-1947“, Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern an der Aufbaugenossenschaft Josef Summer, Bekanntmachung vom den Landesausschuß (Landesernährungsamt) in Feldkirch, Verzeich- 6.2.1943 nis über das Alppersonal in unserer Gemeinde, Fraxern, am 13.6.1945 331 Vgl. GA Fraxern, Karton 5, Ordner 001 „Aufbaugenossenschaft“, Spar- 323 Es handelte sich um einen serbischen Kriegsgefangenenen, dessen 327 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Reichsstatthalter, und Darlehenskasse Weiler-Fraxern an Bürgermeister Josef Summer Name vermutlich bewusst eingedeutscht wurde. 326 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Alte Akten der Aufbaugenos- Abt. IV vom 12.8.1942 in Fraxern, Weiler, am 10. März 1943 324 Das sind zwei Flurnamen, die heute noch in Verwendung sind. senschaft“, Reichsstatthalter, Abt. IV an Gemeinschaftsaubau Aufbau- 328 Vgl. ebd., Spar- und Darlehenskasse Weiler an die Gemeinde Fraxern, 332 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Schlepperdienst“, Der Reichsstatt- 325 Tagebuch des Walter Kathan, Fraxern 29 genossenschaft Fraxern, Gemeinschaftsaufbau, Innsbruck, 12.2.1942 Abrechnung vom 24.4.43 halter in Tirol und Vorarlberg, IVa-A 500 an die Aufbaugenossenschaft

- 100 - - 101 - gesellschaft bestätigte der Genossenschaftsobmann, dass Die vielfältigen Arbeiten der Aufbaugenossenschaft auf Bewilligung zum Ankauf eines Schleppers mit Holz- Deshalb bemühte sich Obmann Summer bei der Firma „unsere Zugmaschine ausschließlich nur für land- und forst- waren zunehmend durch mangelnde Transportkapazi- gasgenerator mit folgender Begründung: „Zurzeit haben Oskar Steinhauser in Rankweil um die „Erstellung zweier wirtschaftliche Zwecke im Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues täten behindert. Ein Schlepper, 22 PS, Lanz-Aulendorf, wir für die Aufbaugenossenschaft einen Diesel-Schlepper in luftbereifter Wagen und zwar ein vierrädiger sowie ein zweirä- Verwendung findet.“333 Der Ortsbauernführer der Ortsbau- Modell 1940 wurde am 5.3.1942 zum Preis von RM Betrieb, der sich zwar ausgezeichnet bewährt, für den aber diger Wagen, welche sich als Anhänger für unseren Schlepper ernschaft Fraxern musste auch dem Finanzamt gegen- 5.602.80 angeschafft, außerdem ein Anhängepflug der nicht ausreichend Kraftstoff vorhanden ist.“338 eignen. [sic] Der Schlepper hat 22 PS, die Konstruktion soll über eine gleichlautende Erklärung unterschreiben.334 Marke Iduna. Dieser Schlepper mit Dieselmotor sollte möglichst leicht sein. Der vierräderige Wagen kippbar…“.339 nun in den 79 Betrieben der Genossenschaftsmitglieder zum Einsatz kommen, pro Jahr wurde mit 1600 Betriebs- Bis zur Lösung dieses Anhängerproblems der Aufbauge- stunden des Schleppers gerechnet. Mit dem Schlep- nossenschaft Fraxern wurde ernsthaft auch überlegt, zum per sollte geackert, gemäht und transportiert werden. Mittel der Beschlagnahme zu greifen. Auch die Landes- Anbaumähwerk und Schlepperpflug wurden gleich bauernschaft Alpenland engagierte sich für diese Sache angeschafft, die Anschaffung einer Scheibenegge und und schlug bis zur Fertigstellung der bestellten Anhänger einer Wiesenwalze war noch vorgesehen. Als Schlep- eine Zwischenlösung – zwar mit unmissverständlichen perführer wurde Kassian Summer (Nr. 40) nominiert, Zwischentönen – aber ohne Zwangscharakter vor: welcher noch zu einem Schlepperkurs bei der Deulak- raft entsandt wurde.335 Obmann Josef Summer und Orts- „…Wegen Sicherstellung eines Gummiwagens aus dem bauernführer Alois Summer hatten eine Erklärung zu Bestand des Ortshofberaters Längle von Klaus gab mir Abtei- unterschreiben, dass der Schlepper während der Zeit lungsleiter Feuerlein den Rat einstweilen die Sache wegen vom 15. März bis 15. Oktober jederzeit für Bodenbear- Überlassung eines Ackerwagens gütlich und nicht auf dem beitung und Mäharbeit zur Verfügung zu stellen sei und Wege zur Sicherung der Landbewirtschaftung (Beschlag- in dieser Zeit, sofern Anträge auf diese Arbeiten vorlie- nahme) zu regeln. Ich werde Franz Josef Längle mit heutigem gen, der Schlepper nicht für Antriebs- und Zugarbeit Schreiben bitten, dass er Ihnen bis zur Fertigstellung Ihres benutzt werden dürfe. Im Notfall sei auf Anforderung Gummiwagens leihweise einen Wagen zur Verfügung stellt. des Reichsnährstandes der Schlepper auch in anderen Sie hätten allerdings für die Abnützung eine Gebühr (Miete) Gebieten zum Einsatz zu bringen.336 zu entrichten. Diesbezüglich wollen Sie sich mit Herrn Längle selbst noch in Verbindung setzen. Einen gewissen Druck kön- Obmann Summer gab „aus gegebener Veranlassung“ nen wir, wie schon erwähnt, auf Längle nicht ausüben.“340 bekannt, dass das Mitfahren mit dem Traktor ausnahms- los verboten sei. „…Durch dieses Verbot ist die Aufbauge- Bei der Inventur durch Lagerführer Josef Matt am nossenschaft entlastet, hingegen würde bei einem Unfall der 15.1.1943 sah der Bestand beim Schlepper-Inventar so aus: Traktorführer zur Verantwortung gezogen werden, folgedes- sen wird er ab heute jeden Antrag zum Mitfahren ablehnen. „1 Traktor Marke ´Hermann Lans´ Nr. 221421 [sic]“337 1 Paar Reifen-Ketten 1 Mähbalken Rund ein Jahr nach Anschaffung des dieselbetriebenen 1 Bezinpumpe Ackerschleppers stellte Obmann Summer den Antrag 1 Benzinkanne 1 Stockwinde 335 Vgl. Aufbaugenossenschaft Fraxern,J. Summer an die Landesbau- 1 Brückenwagen ernschaft Alpenland Verwaltungsamt, Abt. IIG, Kreisbauernschaft Zwar verfügte die Genossenschaft nun über einen Fraxern, Zuschuss für Schlepper am 24.1.1942 Bregenz, Wirtschaftsberatungsstelle Bregenz, Antrag auf Beihilfege- Schlepper, geeignete Anhängerwagen dafür fehlten aber. 339 Ebd., Gemeinschaftsaufbau, Aufbaugenossenschaft Fraxern an Oskar 333 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an die währung zur Gründung eines Schlepperunternehmens am 5.3.1942 Steinhauser in Rankweil, Wagenbau, 17.11.1942 Gothaer Lebensvers.Bank a.G. Hauptgeschst. und Bez. Verw. Inns- 336 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern, J. Summer und Ortsbau- 340 Ebd., Reichsnährstand Blut und Boden, Landesbauernschaft Alpen- bruck, Zugmaschine am 15.5.1942 ernschaft Fraxern, Der Ortsbauernführer, Erklärung vom 5.3.1942 338 Ebd., Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Reichs- land, Wirtschaftsberatungsstelle Feldkirch, Gesch.-Z. II B 4 101an den 334 Vgl. ebd., Der Ortsbauernführer der Ortsbauernschaft Fraxern, Bestä- 337 Ebd., Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern, Bekanntma- statthalter i.T.u.V. Abt. Gemeinschaftsaufbau Innsbruck, Holzgasge- Obmann der Aufbaugemeinde Fraxern, Erstellung von Ackerwagen, tigung, 23.4.1942 chung vom 26.7.1942 nerator (Schlepper) am 10.3.1943 vom 17.11.1942

- 102 - - 103 - 1 Einachs-Anhänger mit Aufsatz per mit Ottomotoren in den Deutschen Landkraftfüh- Transportprobleme gab es auch in anderen Aufbauge- Brennholztransporte für die Baustellen der Aufbauge- 1 Leiterwagen rerschulen Berlin-Wartenburg bereits mit 15 Jahren zum meinden. Der Reichsstatthalter verfügte daher im Juni nossenschaft und für private Landwirtschaftsbetriebe 1 Hanfseil“341 Schlepperführer ausgebildet. Gesamtbeurteilung erhielt 1943 die leihweise Überlassung des Holzgasschleppers dokumentiert.349 Nachbaur keine, mit der Begründung, es handle sich um der Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Aufbaugenos- Durch die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft eine Kriegsmaßnahme.345 Gerold Nachbaur erwarb sich senschaft Damüls: In einem Rundschreiben an die neun Aufbaugenossen- Innsbruck erhielt die Aufbaugenossenschaft Fraxern eine Generatorschlepperkurs-Bescheinigung. 346 schaften in Vorarlberg berichtete die Agrarbezirksbe- schließlich einen 5-t-Plattformwagen geliefert. 342 „Zur Behebung der Transportschwierigkeiten in der Aufbau- hörde Bregenz im März 1944, für den Nahverkehr im gemeinde Damüls wird Ihnen der an die Aufbaugenossen- Wehrkreis XVIII sei der Ankauf eines Lastkraftwagens schaft Fraxern zugewiesene Holzgasschlepper leihweise bis mit Holzgasgenerator bewilligt worden. zum Eintreffen Ihres bestellten Schleppers überlassen. Da die Aufbaugenossenschaft über keinen Anhängewagen verfügt, „Dieser LKW soll in den Aufbaugemeinden Vorarlbergs müssen Sie selbst für die Beschaffung eines Wagens Sorge hauptsächlich dann Verwendung finden, wenn Verkehrssto- tragen. Ausserdem ist für die Übernahme des Schleppers ein ckungen eintreten oder sonst dringende Materialtransporte Schlepperführer zu entsenden, der den nötigen Brennstoff wie durchzuführen sind und die in den Aufbaugemeinden einge- ca. 2 l Benzin und etwas Diesel mitzubringen hat…“347 stellten Traktorenfahrzeuge bzw. die verpflichteten Frächter ihre Aufgaben nicht bewältigen können. Das zum Betriebe Aus obiger Verfügung kann entnommen werden, mit der Generatoranlage notwendige Betriebsholz müsste jeweils welchen Problemen sich die Schlepperbetriebe herum- von der Aufbaugemeinde zur Verfügung gestellt werden, in zuschlagen hatten: Es herrschte Mangel an Treib- und welcher der Wagen Verwendung findet.“350 Schmierstoffen, und der vorhandene Anhänger-Fuhr- park war äußerst bescheiden. Der Mangel an geeigneten Anhängern für die vorhan- denen Zugmaschinen bestand allerdings noch im Sep- Noch im November 1943 sahen sich der Ortsbauern- tember 1944. Bereits einen Monat zuvor hatte die Auf- führer und Genossenschaftsobmann veranlasst, bei der baugenossenschaft bei der Firma Ferdinand Steinhuber Kreisbauernschaft Feldkirch um die Übermittlung eines in Salzburg-Itzling einen Einachswagen aus Heeresbe- „gummibereiften Anhängewagens“ zu bitten: „…Für unsere ständen nachgefragt. zwei Schlepper steht uns nur ein zweirädiger Anhänger und ein eisenbereifter Leiterwagen zur Verfügung. Die vollstän- „Ich bitte mir mitzuteilen ob Sie in der Lage wären mir ein Ab Juni 1943 war der Holzgasschlepper in Fraxern im dige Auswertung der Schlepper kann erst erfolgen, wenn aus- derartiges Agregat käuflich zu überlassen, damit ich für Einsatz.343 Für die Anschaffung des Generatoracker- reichende Anhängewagen vorhanden sind“348, begründeten unsere zwei Schlepper bei einem hieransäßigen Handwer- schlepper Kramer 25, 25 PS, übernahm der Reichsnähr- Ortsbauernführer Alois Summer und Obmann Josef ker den Anhänger umbauen lassen kann [sic]“351, schreibt stand, Landesbauernschaft Alpenland, 60 % der Anschaf- Summer ihr Ansuchen. Summer an die Firma. Steinhuber war in der Lage, den fungskosten.344 Gerold Nachbaur, geb. am 8.6.1928, Anhänger zu liefern. „Der Anhänger ist aus Eisen, der kas- wurde in einem einwöchigen Kurzkursus für Schlep- Dass der Holzgasschlepper recht gut ausgelastet war, tenförmige Aufbau aus Eisenblech, wogegen die Räder aus kann exemplarisch jenem Ausweis entnommen werden, Holz und mit Eisenreifen versehen sind…Räder und Achsen 341 Ebd., Schlepper-Inventar, aufgenommen am 15.1.1943 von Matt Josef, der für neun Einsatztage vom 18. bis 29.11.1943 immer- Lagerführer hin 55 ½ Einsatzstunden für Tankholz-, Sand-, Kies-, Bau- 342 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner 0-1 „Aufbaugenossenschaft 349 Vgl. ebd., Ausweis über die Arbeitsstunden des Holzgasschleppers 4.1.1944 – 5.10.1944 Rechnungen – Gebarung“, Landwirtschaftliche Aufbaugemeinde Fraxern, Beihilfe für Generatorackerschlepper, material-, Stein-, Bretter-, Ziegel-, Drainageröhren- und im Monat November 1943 vom 4.12.1943 Hauptgenossenschaft Innsbruck, Raiffeisen Zentralkasse an die Auf- 21.8.1943 350 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, 30-2/4 an die Aufbaugenossen- baugenossenschaft Fraxern, gelieferter Plattformwagen 5 to lt. Reg. 345 Vgl. ebd., Abschrift! Deula Kraft, Deutsche Landkraftführerschulen 347 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg,IV a – A 510, i. A. schaften Silbertal – Bartholomäberg, Fontanella, Sonntag, Fraxern, 6578 v. 2.4.1943 vom 4.3.1944 Berlin – Wartenburg, 75189, Zeugnis für Herrn Nachbaur Gerold, Pall an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Leihweise Überlassung Übersaxen, Laterns, Sibratsgfäll, Schwarzenberg, Damüls, Genera- 343 Vgl. ebd., Corda Geiger Eisenwarenhandlung Landeck, Tirol an die 17.4.1943 eines Holzgasschleppers am 22.6.1943 torenholz, 13.3.1944 Aufbaugemeinde Fraxern, 1397, ohne Betreffangabe, 15.6.1943 346 Vgl. ebd., Gemeinschaftsaufbau, Aufbaugenossenschaft Fraxern an die 348 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenos- 351 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Reichsgau Tirol-Vorarlberg, Aufbau- 344 Vgl. ebd., Reichsnährstand Blut und Boden, Landesbauernschaft Landesbauernschaft Salzburg, Maschinenabteilung Salzburg, Bezu- senschaft Fraxern, II.B 4 101/4 an die Kreisbauernschaft Feldkirch in genossenschaft Fraxern an Firma Ferdinand Steinhuber, Salzburg- Alpenland, Maschinenabteilung II B 4/160/42 an den Obmann der schussung unseres Holzgasschleppers am 30.9.1943 Feldkirch, Anhängewagen f. Schlepper, 9.11.1943 Itzling, Einachswagen aus Heeresbeständen, 19.8.1944

- 104 - - 105 - sind in gutem Zustande“352, pries Steinhuber den Anhän- Summer so: „Die Anforderung ist begründet, indem die Auf- Befriedigend gelöst wurde das Problem der fehlenden mäßige Verkehrsmittel nur ein Provisorium darstellt. Weiter ger an und lieferte auch ein handschriftliche Skizze mit baugenossenschaft fünf Wagen in Betrieb hat und zwar ein gummibereiften Anhänger während des Krieges über- kann bei der Erstellung Bedacht darauf genommen werden, den Abmessungen des Anhängers mit. Die passenden Einspenner, ein 1 to Wagen, ein 2 to Wagen, ein 3 to Wagen haupt nicht mehr. Die Absage vom Jänner 1945 war ent- daß die Stütze nicht über den Wald hinaus ragt. Scheibenräder für den Umbau des Anhängerwagens und ein 4 to Wagen. [sic] Ferner ersuche ich sie um Bezugs- sprechend deutlich: Sollte in absehbarer Zeit diese Burg durch den Naturschutz urgierte Obmann Summer bei der Firma Max Hering marken für 50 kg Schmieröl...“356 wieder restauriert werden, wäre dann diese Drahtseilbahn sehr A.G in Ronneburg i. Thür. so: „Wir haben 2 Schlepper und „Infolge der geänderten Verhältnisse ist derzeit leider mit der zweckdienstlich. [sic!] nur einen Anhängerwagen und stehen in großen Transport- Herstellung von Gummiwagen zur Erfüllung Ihres Antrages Um allfällige Störungen im Gemeinschaftsaufbau zu vermei- schwierigkeiten.“ 353 nicht zu rechnen… den bitte ich Sie um baldigsten Bescheid.“359 In der Anlage erhalten Sie ein Merkblatt über die Beschaffung Sogar für die Anschaffung eines zusätzlichen Schlep- und Umänderung von eisenbereiften schweren Einachs-An- Die Bauverhandlung zur baupolizeilichen Genehmigung pers für Zimmermeister Ludescher machte sich Obmann hängern…Die Anbringung von Gummireifen müsste aus still- der Errichtung einer Güterseilbahn von Weiler nach Fra- Summer bei Ing. Pall in Innsbruck stark: gelegten Lastwagen usw. erfolgen, da die Neuzuteilung von xern fand am 9. März 1943 bei der Talstation in Weiler Gummireifen nur in Ausnahmefällen möglich ist.“358 statt.360 Bei dieser an Ort und Stelle durchgeführten Ver- „Die Firma Ludescher in Röthis, der die Hochbaumaßnah- handlung wurde festgestellt, dass die Seilbahnanlage men in unserer Aufbaugemeinde übertragen sind, beabsichtigt bereits fertiggestellt und entsprechend den Plänen und einen Holzgasschlepper anzuschaffen. Ich lege ganz beson- 14. Erschließungen durch Drahtseilbahnen der Beschreibung ausgeführt worden sei.361 deren Wert darauf, daß dieser Firma ein Holzgasschlepper zugeteilt wird, damit sie ihren bereits in Betrieb stehenden a) Seilweg Weiler-Fraxern Da die projektierte Drahtseilbahn von Weiler über Schlepper zur Gänze für die Aufbaumaßnahmen in unserer Um die im Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues geplan- den Hügel der Burgruine Alt-Montfort nach Fraxern Gemeinde einsetzen kann. ten Bauten durchführen zu können, sahen sich die ver- durch ein Naturschutzgebiet führte, hatte der Landrat Ich bitte Sie, die Landesbauernschaft in diesem Sinne zu unter- antwortlichen Stellen gezwungen, infolge der Kraft- der Errichtung der Seilbahn nur mit einigen Auflagen richten und den dort vorliegenden Antrag der Fa. Ludescher stoffknappheit eine Drahtseilbahn zu erstellen, um die zugestimmt: in Röthis zu befürworten.“354 erforderlichen Materialien von Weiler nach Fraxern transportieren zu können. Die Seilbahn sollte mit Elekt- „Die Drahtseilbahn dient nur auf die Dauer von 4 – 5 Jahren Im Verlauf des Krieges gab es zunehmend Probleme romotor betrieben werden. Diese geplante Seilbahntrasse als Förderungsmittel für Baumaterialien für die Aufbauge- auch mit der Schmierölzuteilung. Schon für die Anfor- berührte u. a. auch ein Naturschutzgebiet. Die Argumen- meinde Fraxern und wird dann wieder entfernt. derung von Bezugswertscheinen über 9 Liter Schmieröl tation des Fraxner Bürgermeisters für dieses Bauvorha- Durch das Fällen einiger Bäume am Burgkopf darf in keiner war Meldung unter Vorlage des Traktorfahrtenbuches ben liest sich so: Weise das Gesamtbild dieses bewaldeten Kopfes beeinträchtigt für den abgelaufenen Arbeitsmonat zu erstatten.355 Auch werden. für den Bezug von Wagenfett waren Marken erforderlich. „…Bei der Projektierung dieser Seilbahn hat es sich gezeigt, Die Wiederaufforstung ist gleichzeitig durchzuführen. Die Anforderung von Wagenfett argumentierte Obmann daß nur die höchstliegenden Punkte als Stützpunkte der Seil- Durch die Errichtung des 3 m hohen Trägers dürfen die noch bahn verwendet werden können. Einer dieser Punkte ist der vorhandenen Burgmauern in keiner Weise geschädigt werden. 352 Ebd., Ferdinand Steinhuber Kraftfahrzeugverwertung an Gemein- Kontingentiert war auch die Treibstoffzuteilung für die bewaldete Hügel Alt-Montfort. Auf diesem Hügel stand einst Eine Planskizze mit der eingezeichneten Drahtseilbahn ist mir schaftsbau i. Reichsgau Tirol & Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Hochbauten, die in Fraxern im Entstehen waren. Kontin- die Burg der Montforter. Heute sind nur noch einige Über- vorzulegen. Fraxern, Anhänger, 26.8.1944 gentscheine über 50 l Benzin z. B. waren ausschließlich reste von Grundmauern vorhanden. Der fragliche Stützpunkt 353 Ebd. Gemeinschaftsaufbau im Reichsgau Tirol-Vorarlberg, Aufbauge- für den Betrieb des Betonmischers bei der Durchführung soll ungefähr 3 Meter hoch werden. Für die Durchzugslinie nossenschaft Fraxern an die Auto-Räder- u. Felgenfabrik Max Hering der Hochbauten in Fraxern bestimmt.357 müßte der Wald auf dem Gipfel in der Breite von 2 – 3 Meter A.-G. Ronneburg i. Thür., Unsere Bestellung durch Steinhauser Rank- 359 GA Fraxern, Karton 75, Ordner 350, Der Bürgermeister der Gemeinde weil, 18.9.1944 gelichtet werden. Fraxern an den Landrat in Feldkirch (zu H. des Kreisschulrates Ritter), 354 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenos- Indem ich vermute daß diese Stätte unter den Naturschutz fal- Naturschutzgebiete, Fraxern, 19.3.1942 senschaft Fraxern an den Reichsstatthalter i.T.u.V., z.H. Ing. Pall, 356 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Reichsgau Tirol-Vorarlberg, Aufbau- len dürfte ersuche ich Sie im gegebenen Fall den Durchzug zu 360 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Der Landrat des Innsbruck, Beschaffung eines Holzgasschleppers für Zimmermeister genossenschaft Fraxern an Alwin Spiegel, Dornbirn I, Öle und Fett, gestatten. [sic] Unter der Berücksichtigung daß dieses behelfs- Kreises Feldkirch, 152/1, Bekanntmachung am 1.3.1943 Ludescher in Röthis, 29.10.1943 29.3.1944 361 Vgl. GA Fraxern, Karton 85, Ordner 610/1, Der Landrat des Kreises 355 Vgl. ebd. Reichsnährstand Blut und Boden, Kreisbauernschaft Feld- 357 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IV b – 225/42 Feldkirch, 152/1 an die Aufbaugemeinde Fraxern zu Händen des kirch Gesch.-Z. II B 4 101/4, l an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, an Firma Ludescher Bauunternehmung in Röthis, Treibstoffzuteilung 358 Ebd., Landesbauernschaft Tirol/Vorarlberg, II B 4/122 an die Auf- Obmannes und Bürgermeisters Josef Summer in Fraxern, Bescheid, Schmierölzuteilung, 16.2.1944 für Hochbauten, 25.2.1942 baugenossenschaft Fraxern, Ihr Antrag auf Gummiwagen, 26.1.1945 Feldkirch, 15.5.1943

- 106 - - 107 - Es ist mir zu melden, an welchem Tage mit der Grabung für für Bäume in Weiler ermittelte, schienen der ABB als Vorderhand betreue nun Theresia, die Frau des einberu- des Arbeitsamtes beim Bürgermeister in Weiler als Hilfsarbei- den Träger am Burgkopf begonnen wird.“362 zu hoch angesetzt.363 Baumwärter Johann Ludescher fenen Hermann Fleisch, die Seilbahn.369 ter zu stellen. Im Verweigerungsfalle wird sofort die Anzeige rechtfertigte seine Schätzung damit, „…daß die Berech- ans Arbeitsamt erstattet.“371 nung unparteiisch und gewissenhaft nach den Regeln des Lan- desverbandsobmannes Rudolf Sperger durchgeführt wurde. An der Bergstation machte des weiteren Johann Büsel Indem es sich um Tafel- und Wirtschaftsfrüchte zum Teil han- (Nr. 57) als Seilbahnwärter Dienst, um so seine Interes- delt, ist die Schätzung keineswegs zu hoch.“364 sentenleistung für die Genossenschaft zu erbringen. Sein Sohn Bruno, der die Arbeit auf der elterlichen Landwirt- Die entstandenen Schäden in Fraxern erhob Ortsbau- schaft zu bewerkstelligen hatte, hätte bereits für die Zeit ernführer Alois Summer gemeinsam mit Obmann Josef vom 29.8. – 19.9.43 die Einberufung zum Wehrertüch- Summer. Dem Eduard Kathan (Nr. 54) wurden für tigungslager bekommen. Dem Antrag auf Zurückstel- einen Apfelbaum mit Qualitätsobst RM 250.--365, dem lung auf den letzten Termin, also auf die Zeit von 21.11. Josef Dobler (Nr. 12) für zwei Birnbäume (Gätler) RM – 12.12.43, wurde seitens der NSDAP, der Hitler-Jugend, 100.-- zugestanden.366 stattgegeben.372

Auch waren Dienstbarkeitseinräumungen, zum Beispiel Die bau- und gewerbepolizeiliche Bewilligung zur für die Überquerung der Gp. 86 (Stall und Stadel) durch Errichtung dieser Seilbahnanlage erteilte der Landrat den Seilweg, einzuholen.367In diesem Fall genügte nicht gleichzeitig mit der Benützungsbewilligung erst am 15. nur die Einverständniserklärung der Besitzerin, Witwe Mai 1943. Die Seilbahnanlage war als Zweiseilbahn mit Maria Walser, sondern es bedurfte auch der Zustimmung geschlossenem Zugseil und einem Wagen ausgeführt der Mitbesitzerin Anna Marte.368 worden. Die Horizontallänge umfasste 2.100 m und der Höhenunterschied zwischen Tal- und Bergstation 400 m. Seilbahnwärter Hermann Fleisch musste am 26.3.1943 Der Antriebsmotor (10 PS Elektromotor) wurde in der einrücken. Als Wärter und Betriebsleiter dieser Bahn sei Talstation aufgestellt. Die Seilbahnanlage besaß zwölf Fleisch zur vollsten Zufriedenheit tätig gewesen. Nach Holzstützen, die höchstzulässige Förderlast betrug 400 dem Einrücken desselben seien zwei Ersatzkräfte einge- kg. Trag- und Zugseil der Seilbahnanlage wurden auf stellt worden, welche durch ihn wegen Leichtfertigkeit der Parzelle Burgfeld durch die Lichtstromleitung der und Unkenntnis des Betriebes aber fristlos entlassen wer- Stadtwerke Feldkirch gekreuzt.373 den mussten, schrieb Obmann Summer an den Landrat. Realisiert wurde der Bau dieser Drahtseilbahn ganz 363 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Schlepperdienst“, Agrarbezirks- wesentlich durch den Einsatz von Kriegsgefangenen. Für Der Bau dieser Materialseilbahn von Weiler nach Fra- behörde Bregenz, Zl. 54-5/S-, an den Obmann der Aufbaugenossen- die Erd- und Betonarbeiten an der Talstation in Weiler schaft Fraxern, Entschädigung für Obstbäume beim Seilweg Weiler- xern war bereits 1942 begonnen worden. Entlang der Fraxern, 20.1.1943 stellte die bauausführende Firma Wilhelm & Mayer RM Seilwegtrasse mussten in Weiler und auch in Fraxern 364 Ebd., Baumwärter Johann Ludescher an die Aufbaugenossenschaft Als Seilbahnwärter dienstverpflichtet waren ab 26.3.1943 9.251,04 in Rechnung. Über die Hälfte des Rechnungs- Obstbäume gefällt werden. Nach Einholen von Gutach- Fraxern, Schätzung der Obstbäume beim Seilweg Weiler-Fraxern vom Albert Walser, Weiler 51370 und August Büsel, Fraxern 51. betrages, RM 5.089,88 entfielen auf 969,5 Tagschichten ten durch die Ortsschätzer sollten die Besitzer durch die 19.12.1942, 24.1.1943 Die Zustellung des Kündigungsschreibens nahm August Agrarbezirksbehörde Bregenz für ihre Verluste entschä- 365 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Gemeinschafts- Büsel nicht an: „Nachdem Sie wegen Pflichtvergessenheit bei 371 GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Gemeinschaftsauf- aufbau im Reichsgau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Fra- bau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Fraxern an Büsel digt werden. Zu den Geschädigten zählten Engelbert xern an die Agrarbezirksbehörde Bregenz, Seilweg Weiler-Fraxern, der Drahtseilbahn in Weiler bei der Aufbaugenossenschaft Fra- August, Fraxern 51 am 26.3.1943 Summer, Ludwig Summer und Ludwig Ritter aus Weiler. 24.5.1944 xern entlassen sind, haben Sie sich Morgen früh über Auftrag 372 Vgl. ebd., NSDAP, Hitler-Jugend, Gebiet Tirol-Vorarlberg, Hauptabtei- Die Schätzwerte zwischen 200.-- RM und 460.-- RM, die 366 Vgl. ebd., Schätzung am 6.1.1943 lung I, Erfassungswesen Pl/B an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Baumwärter Johann Ludescher aus Klaus als Schätzer 367 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVb 1609/42, 369 Vgl. ebd., Aufbaugenossenschaft Fraxern an den Landrat des Kreises Büsel Bruno, 26.7.1943 Seilweg Weiler-Fraxern am 25.8.1942 Feldkirch, 10.4.1943 373 Vgl. GA Fraxern, Karton 85, Ordner 610/1, Der Landrat des Kreises 368 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Der Reichsstatt- 370 Vgl. ebd. Arbeitsamt Bregenz, Nebenstelle Feldkirch, 26 Gesch.Zeich. Feldkirch an die Aufbaugemeinde Fraxern z. H. des Obmannes und 362 GA Fraxern, Ordner 4, Der Landrat des Kreises Feldkirch, Zl. 215/5, halter für Tirol und Vorarlberg, IVb 1609/42, Leidenfrost an den Bür- 555 an Albert Walser, Weiler 51, Arbeitseinsatz bei der Aufbaugenos- Bürgermeisters Josef Summer in Fraxern, Bescheid, Beschreibung, an den Bürgermeister in Fraxern, Naturschutzgebiete, 19.3.1942 germeister in Fraxern, Seilweg Weiler-Fraxern, Innsbruck, 25.8.1942 senschaft Fraxern, 26.3.1943 Spruch, Bedingungen, Feldkirch, 15.5.1943

- 108 - - 109 - Gefangener zuzüglich eines 40%igen Zuschlags.374 Auch ler (Muntlix), die Firma Albert Peter, Dachdeckermeister für die Erd- und Betonarbeiten zur Erstellung der Seil- in Röthis.376 Die bau- und gewerbepolizeiliche Genehmigung dieser bahnstützen wurden von der gleichen Baufirma neben Seilbahnanlage ist mit 18. Mai 1943 datiert. Der Betrieb den Lohnkosten für die Facharbeiter und den Materialkos- Offenbar kam es immer wieder vor, dass Personen mit der Seilbahnanlage war für die Dauer von fünf Jahren ten 117,5 Tagschichten zuzügl. 40 % Regie für die Gefan- der Materialseilbahn befördert wurden. Ing. Lantschner vorgesehen, innerhalb welcher die vorgesehenen Bau- genen-Schichten insgesamt RM 575,75 bei einer Rech- sah sich im Auftrag des Reichsstatthalters in Tirol und ten fertiggestellt werden sollten. Die Seilbahnanlage nungsgesamtsumme über RM 1.937,25 ausgewiesen.375 Vorarlberg deshalb veranlasst, darauf hinzuweisen, dass bestand aus einer Talstation, welche auf der Grund- ein Personentransport mit dieser Seilbahn verboten sei.377 parzelle 235/3 K.G. Fraxern aufgestellt wurde und aus einer Bergstation, welche auf der Grundparzelle 819 K.G. Fraxern (beim Haus Nr. 10) vorgesehen war. Für den Antrieb wurde in der Bergstation ein 2 PS-Elektromotor aufgestellt. Die Seilbahnanlage sollte drei aus Holz aus- geführte Stützen und eine Länge von 450 m umfassen. Der Seilbahnwagen wurde als Einbahnwagen mit einer höchstzulässigen Tragfähigkeit von 200 kg ausgeführt. Die Spanngewichte für die Seile wurden in der Talstation untergebracht.379

Genossenschaftsobmann Summer erklärte in einem Schreiben, die Bedingungen des Bewilligungsbescheides für die Errichtung dieser Materialseilbahn seien erfüllt.380

Zwischen Aufbaugenossenschaft und Jakob Nachbaur (Nr. 10) wurde ein Vertrag abgeschlossen, der die Erstel- lung, Erhaltung und Benutzung der Antriebstation auf Gp. Nr. 819 vorsah sowie die Errichtung der ersten Seil- wegstütze, und auch die Überquerung dieses Grundstü- ckes wurde der Aufbaugenossenschaft „auf die Dauer des Gemeinschaftsaufbaues“ gestattet. Als Pachtzins hatte die Genossenschaft jährlich RM 100.-- an Nachbaur zu bezah- len. „Für die Dienstbarkeit der Duldung der Erhaltung und Mit der Lieferung und der Ausführung des Schindelan- Drahtseilbahn von Weiler nach Fraxern als Entschädigung für die Beeinträchtigung der Ruhe während schlages für die Talstation der Seilbahn in Weiler und des Verschiedene Betriebsunfälle bei Materialseilbahnen der Betriebszeiten“ hatte die Genossenschaft an Nachbaur Wohnhauses Jakob Nachbaur in Fraxern Nr. 10 beauf- nahm der Reichsstatthalter zum Anlass, das Personal b) Seilbahnanlage zum Zweck der Kiesbeförderung monatlich RM 20.-- zu bezahlen.381 Vereinbarungsgemäß tragte die Arbeitsgemeinschaft Fraxern, bestehend aus nachweislich darin zu unterweisen, dass Personentrans- Ebenfalls am 9.3.1943 fand die Verhandlung an Ort und den Firmen Fridolin Ludescher (Röthis) und Hans Dob- porte mit Materialseilbahnen verboten seien.378 Stelle zur Errichtung einer zweiten Seilbahn, der „Seil- 379 Vgl. GA Fraxern, Karton 85, Ordner 610/1, Der Landrat des Krei- bahnanlage für die Beförderung von Kies aus der betriebseige- ses Feldkirch, 152/1 an die Aufbaugenossenschaft Fraxern z. H. des Obmannes und Bürgermeisters Josef Summer in Fraxern, Feldkirch, nen Kiesgrube zu den Baustellen“ in Fraxern statt. 18.5.1943 374 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Wilhelm & Mayer, 376 Vgl. ebd., Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Fraxern, Ludescher 380 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Gemeinschafts- Baugeschäft, Götzis an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Rechnung Frid.-Dobler Hans, Röthis – Muntlix an Albert Peter, Dachdecker- Diese Seilbahnanlage, die auch im Jahr 1943 fertiggestellt aufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Fraxern an über die Erd- und Betonarbeiten an der Talstation bei der Seilbahn meist. Röthis, Auftragsbestätigung vom 24.7.1943 wurde, diente als Seilbahnanlage für die Kiesbeförde- den Landrat des Kreises Feldkirch, Errichtung einer Seilbahnanlage, der Aufbaugenossenschaft Fraxern vom 10.6.1943 377 Vgl. ebd., Schreiben des Reichsstatthalters in Tirol und Vorarlberg, rung von der Kiesgrube auf der Gp. 235/3 zur GP. 819 22.7.1943 375 Vgl. ebd., Wilhelm & Mayer, Baugeschäft, Götzis an die Aufbau. Ing. Lantschner an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, 29.10.1943 381 Vgl. Karton 127, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern 16.5.1945 Fraxern, Rechnung über die Erd- und Betonarbeiten zu den Seilbahn- 378 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A 500 an der KG Fraxern, also von der Sandgrube zur Bergstation – 3.8.1945, Buchhaltungsbelege 601-900“, Gemeinschaftsaufbau im stützen der Aufbau Fraxern vom 10.6.1943 den Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern, 29.10.1943 beim Haus Nr. 10. Reichsgau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenossenschaft Fraxern, Vertrag

- 110 - - 111 - erhielt Nachbaur für die Jahre 1943 bis 1945 RM 300,-- als ler-Fraxern, Schotterseilzug, Holzgasgenerator, Rohölschlep- Im Sommer 1942 wurden 52 Haushaltsvorstände - dar- Als Obmann der Aufbaugenossenschaft setzte sich Sum- Pachtzins und für die Zeit vom 1.1.1943 bis zum 31.5.1945 per und Sägebetrieb haben wir jetzt einen bedeutenden Mehr- unter auch der Pfarrer - nachweislich „betreff Entwässe- mer vehement dafür ein, dass im Rahmen des Aufbau- RM 580.-- als Entschädigung.382 verbrauch an Schmieröl, als es uns nach dem früheren Bedarf rung der Grundstücke“389 gebeten, in der Gemeindekanzlei programmes umfangreiche Entwässerungen durchge- beim Ölhändler Gut in Klaus kontingentiert wird. vorzusprechen. Wie bei vielen anderen Gelegenheiten führt werden sollten. Auch um die nötigen Geldmittel Da auch die Pfarrpfründe durch den Betrieb der Kies- Ich bitte Sie daher um eine größere Zuweisung, die wir eben- verwies Bürgermeister Summer in einer „Bekanntma- bemühte er sich entsprechend: „…Namens der Aufbauge- grube tangiert worden war, erhielt die Pfarre RM 100,-- falls an Gut in Klaus anzuweisen erbitten.“386 chung“ auf die Öffnungszeit des Gemeindeamtes am nossenschaft bittet daher Unterzeichneter um Ausarbeitung als Entschädigung für die Jahre 1944 und 1945.383 Sonntag: „Diejenigen Parteien welche aufgefordert wurden, eines Entwässerungsentwurfes und um Unterstützung durch das Entwässerungs-Protokoll zu unterfertigen und dies noch öffentliche Beihilfen zu dem geplanten Bauvorhaben.“393 Das Projekt Schotterseilbahn in Fraxern kostete laut Kos- 15. Entwässerungsanlagen und Wasserversor- nicht vollzogen haben mögen nach dem vormittägigen Gottes- tenvoranschlag RM 9.000,--. 50%ige Reichsbeihilfe wur- gungsanlage Orsanken dienst die gegenständliche Angelegenheit erledigen.“390 Die Aufbaugenossenschaft musste dafür allerdings den auch hier zugesagt. 384 auch Verpflichtungen eingehen. Genossenschaftsob- a) Entwässerungsanlagen der Aufbaugemeinde Fraxern Erste Drainagearbeiten waren im Herbst 1942 im Gange. mann Summer hatte folgende Verpflichtungserklärung In einer Bekanntmachung untersagte Josef Summer Mitten im Siedlungsgebiet von Fraxern liege eine Fläche Drainagearbeiter Stefan Kinasch erhielt seitens der zu unterfertigen: in seiner Funktion als Bürgermeister das Betreten der im Ausmaß von ungefähr 25 ar, welche dringend entwäs- Agrarbezirksbehörde Bregenz genaue Instruktionen: Station der Materialbahn bei Nachbaur Jakob (Nr. 10) sert werden sollte, schrieb Bürgermeister im November „…Der Träger des Bauvorhabens verpflichtet sich, die Anlage strengstens.385 1940 an die Agrarbezirksbehörde in Bregenz. Die Ursa- „In der Anlage übersende ich Ihnen einen Lageplan für die nach dem vom Herrn Reichsstatthalter in Tirol und Vorarl- che dieser Versumpfung dürfte darin liegen, dass dort Entwässerungsanlage in Fraxern. Zu beginnen wären die berg genehmigten Entwurf durchzuführen, die Anlage in dau- c) Seilbahn Matons – Weiher früher ein Brunnen gewesen sei, welcher aufgelassen abgesteckten Systeme 6, 9, 10 und 11…Sobald es die Arbeit an ernd gutem Zustande zu erhalten und den durch Beitrag aus Durch diese Seilbahnanlage konnte ein damals nur dürf- wurde. Die genannte Fläche liege zwischen den besten der Wasserleitung Orsanken zulässt und das nötige Werkzeug öffentlichen Mitteln nicht gedeckten Kostenteil aus eigenem tig erschlossenes Waldgebiet einer intensiven Bewirt- Kulturböden der Gemeinde. für die Gefangenen zu Verfügung steht, können Sie jederzeit zu bestreiten.“394 schaftung zugeführt werden. Mit dieser Seilbahn konnte mit den Entwässerungsarbeiten beginnen… auf kurzen Wegen mit minimalem Treibstoffverbrauch „…Um die ohnehin von Jahr zu Jahr weiter um sich greifende Die Dränrohre wurden bei Fa. Hilti & Weibel in Götzis bestellt In den Jahren 1943 und 1944 wurden durch Raimund das Bauholz für die Aufbaumaßnahmen beschafft wer- Versumpfung zu verhindern, beabsichtige ich dieses Wasser zu und können jederzeit abgeholt werden. Einige Gefangene sol- Nägele (Gasthaus zum Adler) mit seinem Pferdefuhr- den. Genaueres dazu wurde bereits unter Punkt 9 (Güter- fassen und als öffentlichen Dorfbrunnen zu benutzen. len zum Laden der Rohre beigestellt werden…[sic]“391 werk zur Durchführung der Entwässerungsarbeiten in und Wirtschaftswege) ausgeführt. In dieser Sache ersuche ich Sie, mich mit Ratschlägen sowie mehreren Tagschichten Drainagerohre u. a. nach Fad- mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Auch für die Finanzierung der ersten Arbeiten zeich- ratza und Kapieders geführt.395 Immer wieder tauchen in den Unterlagen Belege dafür Einer günstigen Lösung entgegensehend zeichnet mit nete sich eine unerwartete Gelegenheit ab. 7.500,-- RM auf, wie die Aufbaugenossenschaft sich um die notwen- Heil Hitler! an Reichsbeiträgen und 2.500,-- RM an Gaumitteln waren Für Herbst 1943 zeichnete sich beim Drainröhren-Lie- digen Betriebsmittel bemühen musste: Der Bürgermeister“387 für Entwässerungsanlagen in der Aufbaugemeinde feranten, der Ziegelei Hilti & Weibel, ein Lieferengpass Im Antwortschreiben der Agrarbezirksbehörde wurden Sibratsgfäll nicht verbaut worden. Von diesen insgesamt ab. In einem Schreiben an den Bürgermeister der Auf- „Bedingt durch die Neuinbetriebsetzung von verschiedenen, Zuschüsse des Reiches und des Gaues mit insgesamt 10.000,-- RM, die in Sibratsgfäll keine Verwendung fan- baugemeinde Fraxern bat die Firma um Verständnis und kriegsbedingten Einrichtungen wie z.B. Drahtseilbahn Wei- 40-60 % der Gesamtkosten in Aussicht gestellt. Freile- den, wurden daher 6.000,-- RM für Entwässerungsanla- Unterstützung: gung der Quelle, mehrmalige Messung der Quellergie- gen in Fraxern und 4.000,-- RM für Entwässerungspro- 392 zwischen der Aufbaugenossenschaft Fraxern und Nachbaur Jakob in bigkeit zu trockener Zeit, chemische und bakteriologi- jekte in Übersaxen umgebucht. Fraxern Nr. 10 vom 10.7.1943 sche Untersuchung des Wassers seien als Vorabeiten zu 382 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Aufbaugenos- leisten. Die Planaufnahme müsse durch einen „h.a. ent- 25.11.1940 senschaft Fraxern, Obmann Josef Summer, Auszahlungs-Anordnung sandten Beamten erfolgen“.388 389 GA Fraxern, Karton 92, Ordner 674/2 „Entwässerungen“, Der Bür- 393 Ebd, Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern und Bürgermei- an Jakob Nachbaur, Nr. 10 über RM 880.-- vom 18.5.1945 germeister der Gemeinde Fraxern, Zustellung!, Fraxern, 13.8.1942 ster der Gemeinde Fraxern, Josef Summer an die Agrarbezirksbehörde 383 Vgl. Karton 127, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern, Buchhal- 390 Ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern, Bekanntmachung, Bregenz, Fraxern im Februar 1943 tungsbelege 1945 Nr. 901 – 1200“, Julius Amann, Pfarrer an die Auf- 386 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Erklä- Fraxern, 16.8.1942 394 Ebd., Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Agrar- baugenossenschaft, Bestätigung am 5.9.1945 rung vom 6.7.1943 391 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, 54 – 5/Ew.-5. an Kinasch Ste- bezirksbehörde Bregenz, Ansuchen und Verpflichtungserklärung, 384 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Drahtseilbahn“, Schreiben des 387 GA Fraxern, Karton 94, Ordner 701/1 „Allgemeines“, Der Bürgermei- fan, Drainagearbeiter in Fraxern, Bürgermeisteramt, Aufbau Fraxern, Fraxern, 13.2.1943 Reichsstatthalters in Tirol und Vorarlberg an die Agrarbezirksbehörde ster der Gemeinde Fraxern an die Agrarbezirksbehörde in Bregenz, Drainrohrbestellung, Bregenz, 24.9.1942 395 GA Fraxern, Karton 127, Ordner „Aufbaugenossenschaft Fraxern, Bregenz, 7.6.1944 Entwässerung, Fraxern, am 5.11.1940 392 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Vb3 5221 – Buchhaltungsbelege 1945 Nr. 901 – 1200“, Firma Nägele Raimund z. 385 Vgl., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern, Bekanntmachung 388 Vgl. ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz an das Bürgermeisteramt 50 an die Agrarbezirksbehörde Bregenz, Unterabteilung IV b, Inns- Adler, Fraxern an Agrarbezirksbehörde Bregenz, Lieferscheine vom vom 17.4.1943 in Fraxern, Entwässerung und öffentl. Dorfbrunnen, Bregenz am bruck, 14.1.1943 21.12.1943, vom 1.2.1944, vom 21.9.1944 und vom 9.11.1944

- 112 - - 113 - „Zufolge ungeeigneter und ungenügender Arbeitskräfte sind 9.660.--, insgesamt eine Reichs- und Gaubeihilfe bis zu gemacht wurden. Entwässungen wurden u. a. auf der In einem von Gauleiter Hofer gezeichneten Schreiben wir gezwungen die Drainröhrenfabrikation bis auf weiteres 60.960.-- bewilligt…“398 Egg, in Dafedels, Fadratza, am Leck, an der Schaufel, der kam die volle Unterstützung durch den Reichsstatthal- einzustellen… Gächt und auf der Morgengabe realisiert. Die Arbeiten ter für das Wasserversorgungsprojekt Orsanken zum Auf Grund Ihrer Mitteilung werden wir versuchen Ihren wurden durch Arbeiter der Wassergenossenschaft und Ausdruck: Bedarf sicherzustellen und voraussichtlich an Sie mit der Bitte durch Kriegsgefangene ausgeführt. gelangen, uns für einige Tage die fehlenden Arbeitskräfte zur „Ich genehmige den vom Leiter der Agrarbezirksbehörde in Verfügung zu stellen…“396 „…Zur Ausführung gelangten: 4.346 lfm Hauptstränge und Bregenz vorgelegten Bauentwurf einer Wasserversorgungs- Im Jahr 1945 liefen die Arbeiten zur Entwässerung in 11.439 lfm Seitenstränge. anlage für den Weiler Orsanken, die nunmehr bereits fertig- Fraxern noch auf Hochtouren. Laut „Aufstellung der Kos- Die entwässerte Fläche beträgt 16.70 ha. Die Gesamtkosten gestellt wurde, mit einer abgerechneten Kostensumme von ten der Entwässerungen in Fraxern im Jahre 1945“ wurden der Entwässerungsanlage stellen sich auf S 52.375.23. 9.274.04 RM und bewillige nach Maßgabe der mir zur Ver- für diesen Zweck im Jahr 1945 insgesamt RM 7021,-- Gegenüber dem genehmigten Kostenerfordernis ergibt sich fügung stehenden Mitteln eine vorläufige 100%ige Beihilfe ausgegeben, davon waren RM 5.916,36 Lohnkosten, somit ein Minderaufwand von S 8.584.77. Dieser ist damit aus Reichs- und Gaumitteln. Von der Aufbaugenossenschaft RM 744,74 Kosten für Baustoffe und RM 359,90 Kosten begründet, daß an landwirtschaftlichen Folgeeinrichtungen sind Naturalleistungen im höchstmöglichen Umfange zu leis- für Fuhrlöhne. Auch Ostarbeiter kamen hier noch zum nichts zur Verrechnung kam…“399 ten. Der Wert dieser Leistungen ist dem Reichsgaue seinerzeit Einsatz. Im Jänner 1945 leisteten sie 199 Tagschichten rückzuerstatten.“401 im Rahmen der Entwässerung in Fraxern. Dafür wur- b) Trinkwasser-Versorgungsanlage Orsanken den RM 895,50 verrechnet, außerdem kamen Prämien in Die Interessenten der neu errichteten Wasserversor- „Im Nachgange zum Genehmigungserlaß des Reichsstatthal- Höhe von RM 139,-- zur Auszahlung. Für März wurden gungsanlage in Orsanken bestellten bei der am 26.5.1943 ters“ ordnete das Reichs-Wasserwirtschaftsamt Feldkirch insgesamt RM 662,-- für den Ostarbeitereinsatz bezahlt bei Johann Madlener (Nr.3) durchgeführten Wahl ent- noch eine bakteriologische Untersuchung der Quelle in und im April 1945 wurden laut Ausweis des Bauführers sprechend den Statuten der wasserrechtlich zu geneh- Orsanken und die Anlage eines Quellschutzgebietes mit sogar noch 206 Ostarbeiterschichten um insgesamt RM migenden Wasserwerksgenossenschaft folgenden Aus- Umzäunung eines 400 m² umfassenden Areals an.402 927,-- verrechnet.397 schuss:

Die Kollaudierung der Entwässerungsanlage der Auf- „Obmann Summer Heinrich Orsanken Nr. 1 16. Leistungen und Beihilfen an die baugemeinde Fraxern fand durch das Amt der Vorarl- Obmann-Stellvertreter Madlener Johann Orsanken Nr. 3 Genossenschaftsmitglieder berger Landesregierung und das Landeswasserbauamt Ausschussmitglieder Marte Katharina Orsanken Nr. 5 allerdings erst am 5.5.1955 statt. In der Niederschrift (Kassierin der Eine noch zu gründende Aufbaugenossenschaft sollte heißt es dazu: Genossenschaft) die Trägerschaft aller Aufbaumaßnahmen der beteiligten Marte Rosina Orsanken Nr. 4 Mitglieder übernehmen. „…Es kann daher der Obmann der „…Zu diesem Kostenerfordernis hat der Rsth.i.T.u.V. mit Madlener Maria Orsanken Nr. 2 Genossenschaft die einzelnen Anträge auf Beihilfen an Stelle Erlaß vom 1.8.1944, Zl. Vb3 5221-33 für die Dränarbeiten Ersatzmänner Peter Gebhard Fraxern Nr. 17 der jeweiligen Besitzer stellen“, hieß es in den ersten Leit- eine 75%ige Reichbeihilfe bis zu 42.000.-- und eine 16.5%ige Kathan Eduard Fraxern Nr. 54“400 linien für die Maßnahmen in den „Aufbaugemeinden“.403 Gaubeihilfe bis zu S 9.300.--, für die landwirtschaftlichen 400 Folgeeinrichtungen eine 75%ige Reichsbeihilfe bis zu S Peter Gebhard und Kathan Eduard unterhielten in In einer „Bekanntmachung“ stellte Bürgermeister Summer Die wasserrechtliche Bewilligung für die Durchführung Orsanken Stallgüter. in seiner Funktion als „Beauftragter für die Aufbaugenos- der Entwässerung war am 28.4.1943 durch den Landrat ergangen. Gegenüber dem genehmigten Projekt erga- 401 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Vb4 – 5231 – 40 an die Aufbaugenossenschaft in Fraxern, Aufbaugenossenschaft Fraxern, 396 GA Fraxern, Karton 92, Ordner 574/2 „Entwässerungen“, Ziegelei ben sich aber insoferne Veränderungen, als größere Sys- 399 Ebd. Niederschrift (Abschrift) aufgenommen am 5.5.1955, G.g.g. Für Weiler Orsanken, Wasserversorgung, Innsbruck, 22.10.1943 und Kalkwerk Götzis Gebr. Hilti & Weibel an den Bürgermeister der teme infolge der damaligen kriegswirtschaftlichen Lage das Landeswasserbauamt Bregenz: Gez. Ing. Denz, Für die Wasser- 402 Vgl. ebd., Reichs-Wasserwirtschaftsamt Feldkirch in Bregenz an den Aufbaugemeinde Fraxern, Drainröhrenlieferung Herbst 1943, Göt- (Mangel an Arbeitskräften und Material) nicht zur Aus- genossenschaft Fraxern: Gez. J. Summer, für die Abt. Vb Gez. Ing. Landrat des Kreises Feldkirch, Gesundheitsamt in Feldkirch und nach- zis, 27.7.1943 führung gelangten bzw. anstelle dieser Systeme andere Leidenfrost richtlich an die Aufbaugenossenschaft in Fraxern, Bregenz, 2.6.1944 397 Vgl. GA Fraxern, Karton 86, Ordner 621, Aufbaugenossenschaft Fra- 400 GA Fraxern, Karton 92, Ordner 674/2 „Entwässerungen“, Der Bürger- 403 GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Einzelbeihilfen, Landstellefälle“, Der xern in Liquidation, der Buchhalter: A. Nägele, Aufstellung über die meister der Gemeinde Fraxern an den Landrat des Kreises Feldkirch, Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa-A 502 i. A. Lantschner Kosten der Entwässerungen in Fraxern im Jahre 1945, eingesandt 398 GA Fraxern, Karton 92, Ordner 674/1, Niederschrift, aufgenommen Bildung einer Wasserwerksgenossenschaft; Wasserleitung Orsanken, an die Landesbauernschaft Alpenland, Salzburg, Einzelbeihilfen an am 9.4.1946 am 5.5.1955 in Fraxern K.G. Fraxern, Fraxern, 28.5.943 Bauern in Aufbaugemeinden am 4.3.1941

- 114 - - 115 - senschaft Fraxern“ das Prozedere dafür klar: „Im Auftrage Ab Juni 1941 sprachen weitere Mitglieder der Aufbauge- Steinbrüchen, Sicherstellung der Holzabfuhrpferde, Ein- nen zur Auslieferung gelangen, die für die Ernte- sowie des Reichsstatthalters gebe ich bekannt, daß alle Anträge im nossenschaft beim Beauftragten vor, um z.B. Beihilfen für satz von Steinbrecher und transportabler Säge. Gerade Anbauarbeiten am allernotwendigsten seien.413 Für 28 Rahmen des Gemeinschaftsaufbaues für Einzelbeihilfen nur die Erneuerung der Feuerungsanlage (bei Theodor Kat- bei jenen Objekten, die in Fraxern als erste ausgebaut Höfe wurde in weiterer Folge der Bedarf an notwendi- über den Beauftragten der Aufbaugenossenschaft eingeleitet han und Franz Josef Nägele) oder für Um- und Ausbau- wurden, war ein wichtiges Auswahlkriterium die gute gen Maschinen gemeldet.414 Den „notwendigsten Bedarf werden dürfen.“404 maßnahmen (Beihilfe zur Erstellung eines neuen Daches Einsehbarkeit. Punkt drei eröffnete den Entscheidungs- an Landmaschinen“ meldete Summer schließlich beim und Aufrichtung des Dachgiebels beim Haus des Eduard trägern einen entsprechenden Ermessensspielraum. Alle Reichsstatthalter an: Bereits vor der offiziellen Gründung der Aufbaugenos- Kathan) zu erhalten. 408 Neubauten hatten in ihrem äußeren Erscheinungsbild senschaft langten beim Bürgermeister und Beauftragten demonstrativ vorbildlich in Erscheinung zu treten. „Jaucheleitungsrohre zirka 2000 Meter für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern, Josef Summer, Welche Neubauten und Umbauten von Hofstellen im Motor-Jauchepumpen 2 St. Anträge auf Beihilfe zur Anschaffung von Maschinen Baujahr 1942 in Angriff genommen werden sollten, Die Lieferung erster Maschinen im Rahmen der Aufbau- Jauchepumpen mit Handbetrieb 10 St. und landwirtschaftlichen Einrichtungsgegenständen musste anlässlich einer Ortsverhandlung fixiert werden. maßnahmen war sogar schon im Herbst 1940 erfolgt.410 Häckselmaschinen 4 St. (Mosterei, Futterdämpfer) ein.405 Für jede Gemeinde waren fünf bis zehn Vorschläge zu machen, die nach ihrer Wichtigkeit nummeriert werden Zwar erhielt der Aufbaubeauftragte bezüglich der Ansu- Gebirgs-Motor-Mähmaschinen 2 St. Im Zuge der Baumaßnahmen des Güterweges Morgen- mussten. Dabei musste strikt nach folgenden Kriterien chen um Gewährung von Beihilfen für die Erneuerung Motor und Silo-Häckselmasch. 1 St. gabe zeichnete sich die Notwendigkeit der „Umstellung vorgegangen werden: von Feuerungsanlagen und die Durchführung größerer Bodenseilzüge mit Elektrom. 4 St. des Stalles“ von Heinrich Kathan ab.406 In einem anderen baulicher Maßnahmen vom Reichsstatthalter Anfang Juli Bodenseilzug mit Benzinmot. 1 St. Fall machte sich Beauftragter Summer für die Gewäh- „1. Vordringlich sind Aufbau- und Entschuldungsfälle, die 1941 vorerst eine Absage, Baumeister Fehle von der Lan- Pflug 1 St.“415 rung einer Beihilfe zum Ankauf eines Wohnhauses stark: eine Erzeugnissteigerung erwarten lassen. desbauernschaft Alpenland wurde aber beauftragt, für 415 drei Häuser Vorschläge auszuarbeiten, um diese voll- In Fraxern scheint im Sommer 1941 ein regelrechter Auf- „Im Laufe des Tages hat in meinem Amte der land- und forst- 2. Die Baustellen müssen so liegen, dass die Baumaterialien kommen fertig zu stellen.411 Fehle wählte zusammen mit bauboom geherrscht zu haben, wie einem Schreiben des wirtschaftliche Arbeiter Nachbaur Peter, wohnhaft in Fraxern herangeschafft werden können. Summer drei Höfe aus, die ihnen zur Durchführung von Beauftragten an die Landstelle Bregenz zu entnehmen vorgesprochen und sich dabei um eine Beihilfe zum Ankauf Baumaßnahmen vordringlich erschienen. Es handelte ist: „Zweckes Erfassung der Aufbaumassnahmen ersuchen wir eines Wohnhauses beworben. Gleichzeitig ersucht Nachbaur, 3. Es müssen möglichst die würdigsten und fleissigsten Fami- sich um die gut einsehbaren Höfe Nägele (Nr. 53), Nach- Sie, uns 50 Stück Antragsformulare der Aufbaumassnahmen ihm gegebenenfalls eine Beihilfe zum Ausbau dieses Hauses lien ausgesucht werden. baur (Nr. 45) und Ender (Nr. 19). Begründung für die zu übersenden! und Anbau eines Viehstalles zu gewähren… getroffene Auswahl: „Die betreffenden Parteien stehen im Heil Hitler!“416 Nachdem …Fraxern in den Gemeinschaftsaufbau eingeschal- 4. Die Neubauten müssen in der äusseren Gestaltung vorbild- Entschuldungsverfahren und sind deren Höfe anläßlich des tet wurde, könnte dieser Fall in dessen Rahmen genommen lich sein. Die Baustellen sollen so ausgesucht werden, dass die Großbrandes 1934 neu aufgebaut worden. Gleichfalls stehen Im Jahr 1941 waren anlässlich der Feuerbeschau einige werden… neuen Bauten auch entsprechend in Erscheinung treten.“409 nur von diesen Betrieben (mit den genannten Bedingungen) Kamine abgeschätzt worden. Beauftragter Summer Bei dem fraglichen Wohnhaus handelt es sich um den Besitz Angehörige im Wehrdienst.“412 bemühte sich um Zuschüsse für die betroffenen Bauern einer Ausländerin (Schweiz) und ist nun schon seit länge- Es wurde demnach bewusst danach getrachtet, beim Auf- mit unmissverständlicher Argumentation: rer Zeit von der Familie Nachbaur bewohnt. Die Familie des bau einer NS-Mustergemeinde herzeigbare Ergebnisse Ebenfalls im Juli 1941 wurde durch Ing. Lantschner im Nachbaur Peter zählt 8 Personen und ich halte daher die zu erzielen. Die eingesetzten Leistungen und Beihilfen Auftrag des Reichsstatthalters in Tirol und Vorarlberg „…Vielfach handelt es sich in unserer Gemeinde bei den Beschaffung eines eigenen Wohnhauses für zweckmäßig.“407 mussten eine Produktionssteigerung erwarten lassen. der Landmaschinenbedarf für 1941 erhoben. Im Rah- Betroffenen um Bauern, die finanziell sehr schlecht stehen. Den Möglichkeiten des Transports der Baumaterialien men des Gemeinschaftsaufbaues sei die Anschaffung Einige davon haben mich auch schon angefragt, ob eine 404 Vgl. ebd., Der Beauftragte für die Aufbaugenossenschaft Fraxern, J. wurde besonderes Augenmerk geschenkt durch Ausbau von Landmaschinen zur Einsparung von Arbeitskräften Summer, Bekanntmachung vom 26.4.1941 der Straßen, Bau von Drahtseilbahnen, Eröffnung von erforderlich. Im Laufe des Jahres würden Landmaschi- 405 Vgl. ebd., Der Bürgermeister der Gemeinde Fraxern als Beauftragter für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern an den Reichsstatthalter in Tirol 413 Vgl. ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa-A 502, i. und Vorarlberg, Abt. IVb, Innsbruck, Gemeinschaftsaufbau; Beihilfe nahmen, 30.5.1941 410 Vgl. ebd., Der Beauftragte für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern, an A. Lantschner an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Landmaschi- zur Anschaffung von Maschinen, 19.5.1941 408 Vgl. ebd., Der Beauftragte für den Gemeinschaftsaufbau Fraxern an die Kreisbauernschaft Bregenz, Gemeinschaftsaufbau; Gewährung nenbedarf 1941 am 15.7.1941 406 Ebd., Landstelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz (Entschuldung und den Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Abt. IV/b in Innsbruck, von Beihilfen zur Anschaffung von Maschinen, 9.6.1941 414 Vgl. ebd., Handschriftliche Aufstellung: „Notwendige Maschinen“ Aufbau), Zahl I, 119/1941 an Josef Summer, Bürgermeister, Fraxern, Maßnahmen aus dem Konto „Einzelhilfen“, 14.5.1941 411 Vgl. ebd. Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg IVa – a 512, 415 Ebd., Der Beauftragte an den Reichsstatthalter in Tirol/Vorarlb. Abt. Umstellung des Stalles von Heinrich Kathan, Fraxern, Bregenz am 409 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, Ing. Lantschner Lantschner an den Beauftragten für den Gemeinschaftsaufbau Fra- IV b Innsbruck, Landmaschinenbedarf 1941 vom 24.7.1941 27.5.1941 an den Beauftragten für den Gemeinschaftsaufbau, Bürgermeister xern, Josef Summer, Gemeinschaftsaufbau am 5.7.1941 416 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der 407 Ebd., Bürgermeister Josef Summer an die Landstelle Innsbruck, Josef Summer, Fraxern, Bauvorhaben der Landstelle für das Baujahr 412 Ebd., Der Beauftragte an den Reichsstatthalter in Tirol/Vorarlberg Abt. Beauftragte des Gemeinschaftsaufbaus an die Landstelle Bregenz, Außenstelle Bregenz, Nachbaur Peter, Fraxern Nr. 8; Aufbaumaß- 1942, 2.7.1941 IVb Innsbruck, Gemeinschaftsaufbau. A 512 vom 11.7.1941 Aufbaumassnahmen, Fraxern am 5.8.1941

- 116 - - 117 - Bezuschussung im Rahmen des Aufbaues auf irgendeine Weise des Herrn Verbandsleiters Ing. Lantschner Nachbaur Erna Die vier „neuen Häuser“, wie sie jahrzehntelang von der „Der Vorsitzende…setzt den Herren die Ausarbeitung der ermöglicht werden könnte. bestellt. – (Nach Überg. v. Nägele Adolf.) Dorfbevölkerung genannt wurden, waren u. a. als Ersatz Interessentenleistung für 1942 auseinander, die im Allgemei- Die Bauern sind sehr unterstützungsbedürftig, weil sie für Dies wird zur Kenntnis genommen. für Höfe vorgesehen, die infolge der geplanten Verle- nen auf der letztjährigen Grundlage fußt…- Der Vorsitzende den Unterhalt der durchweg zahlreichen Familie ohne unvor- Der Vorsitzende teilt weiters mit, dass eine größere Menge gung der Dorfstraße durch das Oberdorf hätten weichen teilt weiters die geplanten Aufbaumaßnahmen mit, um den hergesehene Ausgaben genug zu sorgen haben. von Kunstdünger demnächst zur Verteilung kommt und klärt müssen: für das Haus der Geschwister Nachbaur (Nr. Aufsichtsrat über den Fortgang der Aufbauarbeiten im Lau- Ich bitte Sie nun um Auskunft, wie solche Fälle zu behandeln die Landwirte über dessen richtige Anwendung auf. Weiters 71), des Hermann Nägele (Nr. 61), des Jakob Nachbaur fenden zu halten. – Das Haus Nr. 69 des Summer Josef soll sind. Allerdings möchte ich Sie noch ersuchen, meine Anfrage teilt er mit, dass im Interesse der Landwirte Kriegsgefangene (Nr. 62) und des Josef Summer (Nr. 69). Die genaue Tras- abgebrochen und dafür ein neues Haus auf Gp. 527 erstellt möglichst rasch zu beantworten, damit ich den vorsprechenden für Erntearbeiten ausgegeben werden, damit die allgemeine senführung der Straße durch das Oberdorf wurde stets werden. Die Auslösung des Grundstückes mit dem jetzigen Parteien stichhaltigen Bescheid geben kann.“417 Nachfrage deswegen gelöst ist.- im Zusammenhang mit der geplanten Errichtung eines Besitzer soll so geregelt werden, dass auch für Peter zum Teil Bei dieser Gelegenheit geht der Vorsitzende auch auf die neuen Dorfwirtschaftshauses diskutiert, was wiederholt aus Aufbaumitteln ein Wohn- bzw. Landarbeiterhaus erstellt Die Antwort des Reichsstatthalters fiel zunächst etwas Festsetzung der Interessentenleistung ein. Dieselbe soll auf zu neuen Planungsvarianten führte. wird, die Durchführung der baulichen Maßnahmen bei Kathan verhalten aus: geldlicher Grundlage aufgebaut sein, dessen ungeachtet kann 86, Nachbaur 10, die Umstellung der Doppelhäuser Nr. 62 dieselbe aber auch in Schichten usw. abgeleistet werden. Als und 63, der Innenausbau von Haus Nr. 83, Dobler Michael, „Aus grundsätzlichen Erwägungen halte ich es nicht für Berechnungsgrundlage soll die Gewerbesteuer, Einkommen- übernimmt die Landstelle. [sic] zweckmässig, dass Beanstandungen irgendwelcher Art, deren steuer, Familiengröße – vor allem Kinderzahl, Viehstand, wie Weiters spricht der Obmann mit den Anwesenden über den Behebung Geldmittel erfordert [sic!], in den Aufbaugemeinden überhaupt die finanziellen Verhältnisse des Einzelnen berück- Fortgang der Straßenbauten, über Alpverbesserungen, Kunst- durch öffentliche Zuschüsse behoben werden; vielmehr halte sichtigt werden. – [sic]… Die im Zuge des Straßenbaus ent- düngeraktion und Maschinenbeschaffung. Der Vorsitzende ich es für richtig, dass auch diese Fragen gelöst werden, wenn standenen Flurschäden sollen entsprechend vergütet werden. – bemerkt schließlich noch, daß für Fraxern die Erstellung einer die einzelnen Betriebe, sei es durch die Landstelle, sei es in Für die Alpe Hohe Kugel soll eine neuzeitliche Gülleanlage Seilbahn von Weiler vorgesehen ist…“420 anderer Form gesundet werden. beschafft werden. Weitere Erörterungen erfährt auch die Vie- Da jedoch im heurigen Jahr wenig gebaut werden kann, bin haustauschaktion. Die bereits begonnene Untersuchung der Den Aufbauantrag des Jakob Nachbaur (Nr. 62), dessen ich damit einverstanden, dass die Landstelle Bregenz die Frage Tiere in der Gemeinde soll Grundlage für den Austausch Wohn- und Wirtschaftsgebäude infolge des Güterweg- der beanstandeten Kamine soweit irgend möglich behandelt. schlechter Stücke werden. – baues Morgengabe neu erstellt werden sollte, wurde im Die Besitzer der beanstandeten Häuser müssten in diesem Im Rahmen des Aufbaues wurde eine größere Bestellung von Juni 1942 eingereicht.421 Den Bau eines Landarbeiterhau- Falle Aufbauanträge, soweit nicht Entschuldungsanträge vor- Obst- und Kirschbäumen gemacht, wofür 80 % Zuschuss in ses für Josef Summer begründete der Obmann der Auf- liegen, bei der Landstelle Bregenz stellen…“418 Aussicht steht. baugenossenschaft folgendermaßen:

Bereits am 29. September 1941 – also fast ein Vierteljahr Abschließend gibt der Vorsitzende Auskunft über die Finan- „…Das Haus des Summer ist in baufälligem Zustand und vor der Gründungsversammlung der Aufbaugenos- zierung der Güterwege, der Wohnbaumaßnahmen und einige Für die Errichtung dieser Hofstellen war eine Umlegung sollte deshalb ein neues Landarbeiterhaus für ihn erstellt senschaft - wurde eine öffentliche Sitzung im Gasthaus Anfragen in Angelegenheit des Viehaustausches…“419 landwirtschaftlicher Flächen notwendig. Der Landwirt werden… Adler abgehalten, in welcher Bürgermeister Summer die Josef Peter (Hof, Nr. 82) stellte als Bedingung für die Das neu zu erstellende Landarbeiterhaus soll auf die Gp. 527 erschienen Landwirte über den Stand der Dinge infor- Die zuvor genannten Auswahlkriterien bargen ein Abtretung von benötigtem Grund zur Realisierung die- zu stehen kommen und laut beiliegender Erklärung des jet- mierte. Im Protokoll wurde darüber vermerkt: gewisses Konfliktpotential. Anträge auf Entschuldung ser Bauvorhaben, dass auch für einen seiner Söhne (Her- zigen Besitzers dieser Grundparzelle würde der Grund und und Aufbaumaßnahmen ließen nicht lange auf sich war- mann Peter) ebenfalls ein neues Haus gebaut würde. Boden zur Verfügung gestellt unter der Bedingung, daß dem „…Er teilt mit, dass er vom Reichsstatthalter in Tirol und ten. Für die Heranschaffung der notwendigen Bauma- Neben ortsgebundenen Arbeitskräften wurden die Sohne des Josef Peter, der Holzarbeiter ist, ebenfalls ein Land- Vorarlberg vorläufig (bis zur Wahl bei der Gründungsver- terialien wurden eine neue Straße und zwei Drahtseil- Arbeiten an sämtlichen Hochbauvorhaben der Aufbau- arbeiterhaus erstellt würde. sammlung) als Beauftragter für den Gemeinschaftsaufbau Fra- bahnen gebaut. Vier Neubauten wurden oberhalb der gemeinde unter Mithilfe serbischer Kriegsgefangener xern eingesetzt wurde. – Als Buchhalterin wurde von Seite neuen Straße (heute: Kugelweg) an einer exponierten, und ukrainischer Zwangsarbeiter ausgeführt. gut einsehbaren Stelle errichtet. 420 Ebd., Protokoll, aufgenommen am 14.2.1942 in der Gemeindekanzlei, 417 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der Bei der Sitzung des Aufsichtsrates der Aufbaugenossen- Fraxern, 15.2.1942, Protokoll geführt: Erna Nachbaur, Obm.: J. Sum- Beauftragte an den Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg Abt. IVb schaft am 14.2.1942 fehlten bereits zwei seiner Mitglie- mer, Seiten 5 und 6 im Protokollbuch Innsbruck, Zuschüsse für Neuerstellung von Kaminen vom 1.9.1941 419 GA Fraxern, Karton 4, Ordner 0-1, Aufbaugenossenschaft Protokoll- der, Markus Nachbaur und Klemens Nägele, weil sie zur 421 Vgl. GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Einzelbeihilfen, Landstellefälle“, 418 Ebd., Der Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, IVa – A511 an buch 1941 – 1947, Protokoll, aufgenommen am 29.9.1941, ½ 9 h abends Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern an die Land- die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Neuherstellung von Kaminen im Gasthaus zum Adler in Fraxern; - nachgetragen in das Protokoll- Wehrmacht einberufen worden waren. Neu dabei war stelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz, Aufbauantrag Nachbaur Jakob vom 5.9.1941 buch der Aufbaugenossenschaft Fraxern am 15.12.1941, Seiten 3 und 4 Alois Summer als Ortsbauernführer. vom 10.6.1942

- 118 - - 119 - Ich bestätige, daß die Dringlichkeit auch für diesen Neubau Satz: „Nachbaur ist im Entschuldungsverfahren und steht an und Wirtschaftsgebäudes auf einer Teilfläche der Gp. Die Rechnung für die Installation der Brunnenleitung eines Landarbeiterhauses für den Sohn des Josef Peter – Her- fünfter Stelle im Bauprogramm 1942.“ 516/1 und 78 für die Geschwister Nachbaur (Nr. 71).428 wurde auch für die Anschlüsse des Peter Gebhard mann – gegeben ist.“422 (Nr. 17) und Kathan Eduard an die Landstelle Bregenz Laut baupolizeilichem Bescheid vom 12. Oktober 1942 Für die Realisierung dieser Bauvorhaben war auch weitergeleitet.431 Auch der Amtsvorstand der Agrarbezirksbehörde wurde Jakob Nachbaur (Nr. 10) der Umbau des Wohn- Grund der Agatha Dobler erforderlich: „Die Aufbauge- machte sich für die Realisierung dieses Bauvorhabens und Wirtschaftsgebäudes bewilligt.425 Am gleichen Tag nossenschaft Fraxern erklärt hiermit der Agatha Dobler Besit- Im Frühjahr 1943 sollten 3000 Stück Heinzen im Gebiet stark: erhielt auch Heinrich Kathan (Nr. 86) den Bescheid über zerin des Grundstückes Gp. Nr. 78 ein gleichwertiges Grund- der Aufbaugenossenschaft Fraxern an jene Landwirte, die baupolizeiliche Bewilligung zum Umbau des Wohn- stück als Pachtung, für den auf der Gp. Nr. 78 in Anspruch die einen Aufbau- oder Entschuldungsantrag laufen hat- „Zwecks Erstellung eines Landarbeiterhauses für Summer hauses und Neubau des Wirtschaftsgebäudes.426 Im Bau- genommenen Bauplatz zur Verfügung zu stellen bis das im ten, zur Verteilung gelangen. Die Finanzierung erfolgte Josef in Fraxern Nr. 69, der zugleich eine kleine Landwirt- programm der Aufbaugemeinde wurden für das Jahr Tauschvertrag vom 15.8.1942 angeführte Tauschgeschäft von Seiten der Landstelle. Die Aufbaugenossenschaft schaft betreibt, übermittle ich die Baupläne samt Guts- und 1942 nämlich auch der Umbau des Wohnhauses (Vor- durchgeführt ist.“429 hatte lediglich die Einkaufsscheine für den Kauf des Baubeschreibung, sowie die Erklärung des Obmannes der raum, Küche, Dachstuhl) und der Neubau des Wirt- Rundholzes abzugeben.432 Aufbaugenossenschaft und eine Abschrift der Erklärung des schaftsgebäudes des Landwirtes Heinrich Kathan (Nr. Aufbauanträge betrafen außer Hochbauprojekten auch jetzigen Besitzers der Gp. 527, Josef Peter, mit der Bitte, die 86) festgelegt. Das alte Stallgebäude stand dem Bau der Hausanschlüsse für die Wasserversorgung in der Par- Baubewilligung erteilen und eine 60%ige Beihilfe bewilligen neuen Morgengabestraße im Weg. zelle Orsanken und Kaminbauten. Im Jänner 1943 über- zu wollen.“423 sandte Obmann Summer an die Landstelle Bregenz eine Übersicht, welche Hausanschlüsse bzw. welche Neuer- Als Katastrophenfall bezeichnete Summer ein Bauvor- stellung von Kaminen „bezuschusst“ werden sollten: haben, für welches er um vordringliche Behandlung bei der Aufbauplanung für das Wirtschaftsjahr 1942 bat, den „Heinrich Summer Nr. 1 Wasserversorgung Stallneubau des Jakob Nachbaur (Nr. 10): Maria Madlener Nr. 2 Wasserversorgung Johann Madlener Nr. 3 Wasserversorgung „Jakob Nachbaur erscheint hieramts und macht mich auf die Rosina Marte Nr. 4 Wasserversorgung Einsturzgefahr seines Stalles aufmerksam. Aus dieser Erwä- Katharina Marte Nr. 5 Wasserversorgung gung habe ich heute den Bauleiter Amann bewogen, diesen Susanna Kathan Nr. 29 Kaminbau Fall an Ort und Stelle zu besichtigen. Wir haben nun fest- Gebhard Peter Nr. 17 Kaminbau gestellt, dass ein Einsturz vielleicht rascher eintreten kann, Johann Nachbaur Nr. 34 Kaminbau als man glaubt. In den letzten Tagen hat sogar eine Kuh eine Richard Sönser Nr. 32 Kaminbau Wand durchbrochen, was Herr Bauleiter Amann auch selbst Michael Summer Nr. 77 Kaminbau gesehen hat. Eine Unterbringung von Heu ohne vorherige Fidel Marte Nr. 80 Kaminbau Sicherheitsmaßnahmen ist ausgeschlossen. Blick auf Fraxern von Viktorsberg aus Friedrich Nägele Nr. 81 Kaminbau Dieser Fall muß als Katastrophenfall bezeichnet werden. Ich Markus Peter Nr. 84 Kaminbau bitte, das Bauvorhaben vordringend zu behandeln“424, Die baupolizeiliche Bewilligung zum Neubau des Wohn- Heinrich Kathan Nr. 86 Kaminbau“430 und Wirtschaftsgebäudes für Josef Summer langte wenig 430 schreibt Summer an Oberbaurat Luger bei der Landstel- später ein.427 Das gleiche Ausstellungsdatum trägt die le-Außenstelle Bregenz. Unter „NB)“ findet sich noch der baupolizeiliche Bewilligung zum Bau eines neuen Wohn-

422 Ebd., Der Obmann der Aufbaugenossenschaft Fraxern, Erklärung: Landarbeiterhaus für Summer Josef in Fraxern Nr. 69, 17.8.1942 428 Vgl. ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch an die Geschwister Nach- 423 Ebd., Agrarbezirksbehörde Bregenz, Amtsvorstand an den Reichsstatt- 425 Vgl. ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch an Jakob Nachbaur, baur in Fraxern Nr. 71, Bescheid 331/c-372 vom 26.11.1942 halter in Tirol und Vorarlberg, Abt. IVa-A, Innsbruck, Gemeinschafts- Landwirt in Fraxern Nr. 10, Bescheid 331/c-320 vom 12.10.1942 429 Ebd., Der Obmann der Aufbaugenossenschaft, Erklärung vom 431 Vgl. ebd., Gemeinschaftsaufbau, Aufbaugenossenschaft Fraxern an die aufbau Fraxern, Landarbeiterhaus für Josef Summer am 17.8.1942 426 Vgl. ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch an Heinrich Kathan, 16.8.1942 Landstelle Bregenz, Brunneninstallationen in Orsanken am 13.2.1943 424 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der Landwirt in Fraxern Hs.Nr. 86, Bescheid 331/c-319 vom12.10.1942 430 Ebd., Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der 432 Vgl. ebd., Landstelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz (Entschuldung Obmann an die Landstelle-Außenstelle Bregenz, z.H.H.Oberbaurat 427 Vgl. ebd., Der Landrat des Kreises Feldkirch an Josef Summer in Obmann an die Landstelle-Außenstelle Bregenz, z.H.H.Oberbaurat und Aufbau) an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Lieferung von Luger, Stallneubau Nachbaur Jakob Nr. 10, Katastrophenfall, 23.5.1942 Fraxern Nr. 69, Bescheid 331/c-373 vom 26.11.1942 Luger, Stallneubau Nachbaur Jakob Nr. 10, Katastrophenfall, 23.5.1942 Heinzen, 3.3.1943

- 120 - - 121 - 17. Entschuldungs- und Aufbauanträge bzw. „Verzeichnis der Antragsteller in der Aufbaugemeinde 29 Nachbaur Jakob 66 A Aufbauanträge F r a x e r n: 20 Nachbaur Johann 34 A I.30/53 Nachbaur Josef 24 A Bis 21.5.1943 hatte ein großer Teil der Genossenschafts- Name HNr. Entschuldungs- 43 Nachbaur Josef 41 A mitglieder der Aufbaugemeinde Fraxern Entschuldungs- und Aufbauantrag 3 Nachbaur Karolina 52 A bzw. Aufbauanträge gestellt. Konkret finden sich im Ver- = E; 5 Nachbaur Peter u. Ottilie 8 E zeichnis der Landstelle vom 21.5.1943 14 Entschuldungs- Aufbauantrag = A 47 Nägele Adolf 38 A und Aufbauanträge und 55 Aufbauanträge. I.30/41 Büsel August 51 A 63 Nägele August 20 A 49 Büsel Johann 57 A 26 Nägele Josef 31 A 68 Dobler Dorothea u. Kinder 50 A 22 Nägele Franz Josef 16 A 46 Dobler Eugen 30 A 28 Nägele Friedrich u. Maria 81 A 8 Geschwister Nägele 53 E 64 Dobler Johann 67 A 60 Nägele Geschwister 56 A 48 Dobler Josef 12 A 40 Nägele Hermann 61 A 52 Dobler Josef Anton 64 A 14 Nägele Raimund u. Kinder 25-26 E 1 Dobler Michael 83 E 12 Peter Gebhard 17 E 42 Dobler Paul und Anna 39 A 34 Peter Josef 44 A 58 Ender Fidel 72 A 67 Peter Josef 82 A 59 Ender Johann 46 A 27 Peter Markus 84 A 11 Ender Josef und Maria 19 E 32 Porod Ferdinand u. Hedwig 13 A 39 Kathan Eduard 54 A 17 Sönser Richard 32 A 19 Kathan Heinrich 86 A 9 Summer Wtw. Kreszentia 35 E 2 Kathan Johann und Maria 60 E u. Kinder 57 Kathan Johann 76 A 6 Summer Emil 33 E 62 Kathan Paulina 85 A 62 Summer Gabriel 18 A 13 Kathan Wte. Susanna 29 E 15 Summer Heinrich 37 A u. Kinder 24 Summer Heinrich u. Kinder 1 A 23 Kathan Theodor 87 A 63 Summer Johann 68 A 36 Madlener Johann 3 A 33 Summer Josef 69 A 37 Madlener Maria 2 A 51 Summer Kassian 40 A 21 Marte Fidel u. Paulina 80 A 56 Summer Kreszenz 55 A 35 Marte Katharina 5 A 66 Summer Ludwig 21 A 18 Marte Rosina 4 A 38 Summer Michael 77 A 44 Mittelberger Josefa 11 A 55 Summer Rudolf 42 A 30 Nachbaur Alois 28 A 16 Summer Thomas 22 E 45 Nachbaur Alois 49 A und Agathe 50 Nachbaur Friedrich 23 A 54 Walser Maria u. Marte Anna 6 A 70 Nachbaur Geschwister 73 A 4 Watzenegger Albert u. Maria 48 E“433 69 Nachbaur Geschwister 59 A 433 31 Nachbaur Geschwister 71 A 7 Nachbaur Heinrich 45 E 10 Nachbaur Jakob „Altlehrers“ 10 E 433 GA Fraxern, Karton 6, Ordner „Walser Maria, Fraxern 6, ‚Riedacker- bäuerin‘“, Landstelle an den Obmann und Bürgermeister Summer, 25 Nachbaur Jakob 62 A Fraxern, Verzeichnis der Antragsteller in der Aufbaugemeinde Fra- xern vom 21.5.1943

- 122 - - 123 - Die in weiterer Folge eingebrachten Aufbau- oder Ent- Eduard Kathan 54 Anschluss der Wasserversorgung Jakob Nachbaur 10 1 Heißwasserspeicher zu RM 160.-- 30/9 Wtw. Summer Kreszentia Fraxern 35 schuldungsanträge betrafen ganz unterschiedliche Vor- Susanna Kathan 29 Kaminbau Geschwister 71 1 Heißwasserspeicher zu RM 160.-- u. Kinder haben bzw. Anschaffungen: Gebhard Peter 17 Kaminbau Nachbaur und 1 komb. Elektroherd zu RM 1941: 1 Zentrifuge 180.00 RM Johann Nachbaur 34 Kaminbau 215.-- 1942: 1 Elektromotor 146.00 RM „Name der Genossen HNr. Form der Förderung oder Beihilfe Richard Sönser 32 Kaminbau Marte Katharina 5 2 Eckbänke in Küche und Wohn- 1943: 1 Häckselmaschine 25.00 RM Theresia Nägele 53 Entschuldung, Fertigstellung des Michael Summer 77 Kaminbau stube (Re. V. 14.4.1944 von Nach- gesamt 580.00 RM Hauses Fidel Marte 80 Kaminbau baur Benedikt), 1 Seilzug, 1 Seil- 30/10 Nachbaur Jakob Fraxern 10 Heinrich Nachbaur 45 Entschuldung, Fertigstellung des Friedrich Nägele 81 Kaminbau und 1 Eckrolle (24.4.44) „Altlehrers“ Hauses Markus Peter 84 Kaminbau Summer Alois 35 1 Bodenseilzug für gemeinschaft- 1942: 1 Elektromotor 137.80 RM Ender Maria Ww. 19 Entschuldung, Fertigstellung des Heinrich Kathan 86 Kaminbau und liche Benutzung, außerdem 1 Seil- 1943: Verschiedenes 50.00 RM Hauses Eugen Dobler 30 Stubenkasten, Zuschuss von RM Summer Kassian 40 und 1 Eckrolle (24.4.1944) gesamt 187.80 RM Heinrich Kathan 86 Umstellung des Stalles, Umbau des 192.-- Nachbaur Jakob 10 Badewanne, RM 102.-- 30/11 Ender Heinrich Josef Fraxern 19 Hauses Eugen Dobler 30 Küchenschrank, 60 % vom Anschaf- Dobler Josef 12 Erstellung eines Küchenbodens“434 1939: 1 Kuh 365.00 RM Eduard Kathan 54 Beihilfe zur Erstellung eines neuen fungspreis RM 320.-- 434 26.00 RM Daches und Aufrichtung des Josef Peter 44 Verbersserung des Wirtschaftsge- Auf Anforderung durch die Aufbaugenossenschaft gesamt 391.00 RM Dachgiebels bäudes, Ausbau des Wohngebäudes, übermittelte die Landstelle Innsbruck am 22.7.1943 ein 30/12 Peter Gebhard Fraxern 17 Peter Nachbaur 8 Antrag um Beihilfe zum Ankauf ein Arbeitspferd, Erstellung eines Verzeichnis über die bis zu diesem Zeitpunkt bewil- 1943: 1 Dengelmaschine 28.50 RM eines Wohnhauses und Anbau eines Bienenhauses, eine Jauchepumpe; ligten Aufbaumaßnahmen zugunsten der einzelnen 1943: Verschiedenes (50 20.00 RM Viehstalles ein Ukrainer als familienfremde Genossenschaftsmitglieder: Heinzen) 48.50 RM Alois Nachbaur 28 Kaminbau, Häckselmaschine Arbeitskraft gesamt Jakob Nachbaur 10 2-PS-Motor, Rg. über RM 137.80 Dorothea Dobler 50 Erstellung eines Stalles auf Gp. „30/1 Dobler Michael Fraxern 83 30/13 Kathan Wtw. Susanna u. Fraxern 29 Geschwister 71 Neubau des Wohn- und Nr. 1049, Kat. Gemeinde Fraxern, 1943: Verschiedenes 36.00 RM Kinder 750.00 RM Nachbaur Wirtschaftsgebäudes Jauchepumpe 30/2 Kathan Johann und Maria Fraxern 60 1942: 1 Handmotormäher 40.00 RM Josef Nägele 31 Umbau des Wirtschaftsgebäudes, Alois Nachbaur 49 Brunnenleitung, Rg. über RM Kathan 91.30 RM 1943: 100 Stück Heinzen 790.00 RM Güllepumpe 42.82 1943: 1 Futterdämpfer gesamt Jakob Nachbaur 62 Antrag auf Neuerstellung wegen Michael Summer 77 Einradhacke zu RM 16.20 30/3 Nachbaur Karolina Fraxern 52 30/14 Nägele Raimund und Kinder Fraxern Straßenbau: Neubau des Wohn- und Kreszenz Summer 55 Jaucheschläuche, Rg. mit RM 44.45 1943: Verschiedenes 30.00 RM 1943: 90 Stück Heinzen 36.00 RM 25-26 Wirtschaftsgebäudes Johann Kathan 60 Dämpfer, Rg. mit RM 91.30 30/4 Watzenegger Albert und Fraxern 48 30/16 Summer Thomas und Agathe Fraxern 22 Jakob Nachbaur 10 Umbau des Wohn- und Richard Sönser 32 Rg. von Barbisch, Ofengeschäft Maria 1943: 50 Stück Heinzen 20.00 RM Wirtschaftsgebäudes Rankweil, RM 132.-- 1943: Verschiedenes 16.00 RM 30/18 Marte Rosina Fraxern 4 Josef Summer 69 Neubau des Wohn- und Josef Peter 82 Leiter der baul. Sofortmaßnahmen, 30/6 Emil Summer und Anna Fraxern 33 1943: 80 Stück Heinzen 32.00 RM Wirtschaftsgebäudes RM 75-- Summer 30/20 Nachbaur Johann Fraxern 34 Heinrich Summer 1 Hausanschluss der Josef Nägele 31 Nachbaur Alois, Schreinerei, Rank- 1943: 1 Kreissäge 41.03 RM 1942: 1 Zentrifuge 120.00 RM Wasserversorgung wel, RM 63.80 30/7 Nachbaur Heinrich Fraxern 45 1943: 1 Dengelmaschine 28.50 RM Maria Madlener 2 Hausanschluss der Susanna Kathan Ww. 29 Nachbaur Alois, Schreinerei, Rank- 1942: 1 Handmotormäher 750.00 RM 1943: Verschiedenes 30.00 RM Wasserversorgung weil, RM 132.25 1943: Verschiedenes 26.00 RM gesamt 178.50 RM Johann Madlener 3 Hausanschluss der Jakob Nachbaur 10 Nachbaur Alois, Schreinerei, Rank- gesamt 776.00 RM 30/23 Kathan Theodor Fraxern 87 Wassserversorgung weil, RM 223.69 30/8 Geschwister Nägele, Fraxern 53 1943: 50 Stück Heinzen 20.00 RM Rosina Marte 4 Hausanschluss der Josef Peter 82 Ludescher in Röthis, RM 1.909.26 vorm. Theresia 30/24 Summer Heinrich und Fraxern 1 Wasserversorgung 1942: 1 Kuh 875.00 RM Kinder1942: 1 Kuh 840.00 RM Katharina Marte 5 Hausanschluss der Geschwister 71 Ludescher in Röthis, RM 1.823.85 1943: Verschiedenes 26.00 RM 30/26 Nägele Josef 440.00 RM Fraxern 31 Wasserversorgung Nachbaur gesamt 901.00 RM 1942: 1 Heuwagen 30.00 RM Gebhard Peter 17 Anschluss der Wasserversorgung Josef Summer 69 1 Heißwasserspeicher zu RM 160.-- 1943: Verschiedenes gesamt 470.00 RM 434 Ebd., Verzeichnis der Antragsteller in der Aufbaugemeinde Fraxern.

- 124 - - 125 - 30/28 Nägele Friedrich und Maria Fraxern 81 30/47 Nägele Adolf Fraxern 38 30/62 Kathan Paulina Fraxern 85 „Ich habe mit Geschwister Nachbaur Nr. 73 bezw. mit dem 1943: 40 Stück Heinzen 16.00 RM 1943: 80 Heinzen 32.00 RM 1943: 140 Heinzen 56.00 RM seinerzeit abwesenden Nachbaur Markus wegen der Durch- 30/30 Nachbaur Alois Fraxern 28 30/49 Büsel Johann Fraxern 57 30/65 Nägele August Fraxern 20 führung des Aufbauantrages Rücksprache genommen. 1943: Verschiedenes 30.00 RM 1943: Verschiedenes 26.00 RM 1943: Verschiedenes 26.00 RM Nachbaur Markus hat großes Interesse an der Aufnahme als 30/31 Nachbaur Geschwister Fraxern 71 30/50 Nachbaur Friedrich Fraxern 23 30/66 Summer Ludwig Fraxern 21 Landstellefall und bedauert, daß seine Geschwister, die wäh- 1943 Verschiedenes 46.00 RM 1943: 10 Heinzen 4.00 RM 1943: 1 Dengelmaschine 28.50 RM rend seiner Wehrdienstzeit die Landwirtschaft allein bearbei- 30/34 Peter Josef Fraxern 44 30/51 Summer Kassian Fraxern 40 30/67 Peter Josef Fraxern 82 teten, zu nachlässig waren, um die Sache aufzunehmen. 1943: Verschiedenes 66.00 RM 1943: 30 Heinzen 12.00 RM 1943: 1 Ackerpflug 114.50 RM Ich bitte daher das Nötige zu veranlassen, damit für Nachbaur 30/35 Marte Katharina Fraxern 5 Verschiedenes 38.00 RM 30 Heinzen 12.00 RM Geschwister der Aufbauantrag in Kraft tritt.“437 1943: Verschiedenes 46.00 RM gesamt 50.00 RM gesamt 126.50 RM 30/36 Madlener Johann Fraxern 3 30/52 Dobler Josef Anton Fraxern 64 30/68 Dobler Dorothea Fraxern 50 Für Ferdinand Porod (Nr 13) suchte der Genossen- 1943: 80 Stück Heinzen 32.00 RM 1943: 10 Heinzen 4.00 RM 1943: 1 Heuaufzug 48.80 RM schaftsobmann um einen Zuschuss für die Durchführung 30/37 Madlener Maria Fraxern 2 Verschiedenes 34.00 RM 120 Heinzen 48.00 RM einer Dachreparatur an.438 Im Anwesen des Josef Nach- 1943: 40 Heinzen 16.00 RM gesamt 38.00 RM gesamt 96.80 RM baur (Handlung, Nr. 28) wurde der Keller um RM 2.130,13 30/38 Summer Michael Fraxern 77 30/53 Nachbaur Josef Fraxern 24 30/69 Nachbaur Geschwister Fraxern 59 ausgebaut.439 Als Landstelle-Projekt wurde für Wwe. Kres- 1943: 10 Gülleschläuche 19.15 RM 1943: 60 Heinzen 24.00 RM 1943: 40 Heinzen 16.00 RM zentia Summer (Nr. 55) ein Bienenhaus errichtet.440 130 Heinzen 52.00 RM Verschiedenes 6.00 RM 30/70 Nachbaur Geschwister Fraxern 73 Verschiedens 16.20 RM gesamt 30.00 RM 1943: 60 Heinzen 24.00 RM Gebhard Peter (Nr.17) war von der Feuerbeschau der gesamt 87.35 RM 30/54 Walser Maria und Marte Fraxern 6 Verschiedenes 6.00 RM Kamin abgesprochen worden. Bürgermeister Summer 30/39 Kathan Eduard Fraxern 54 Anna 16.00 RM gesamt 30.00 RM „435 wurde mit den Vorbereitungsarbeiten zur Erteilung 1943: 70 Heinzen 28.00 RM 1943: 40 Heinzen 435 eines Arbeitsauftrages betraut.441 Summers Reaktion 30/40 Nägele Hermann Fraxern 61 30/55 Summer Rudolf Fraxern 42 Nicht alle Betriebsführer waren offenbar von den Auf- zum erwähnten Auftrag: 1943: 10 Heinzen 4.00 RM 1943: 10 Heinzen 4.00 RM baumaßnahmen gleichermaßen begeistert, weshalb die Verschiedenes 10.00 RM Verschiedenes 10.00 RM Landstelle Bregenz sich zum Beispiel im Oktober 1943 „Bezugnehmend auf obigen Betreff berichte ich Ihnen, daß ein gesamt 14.00 RM gesamt 14.00 RM veranlasst sah, sich bei der Aufbaugenossenschaft im Bauansuchen sowie eine Kostenabrechnung für den diesbezüg- 30/41 Büsel August Fraxern 51 30/56 Summer Kreszenzia Fraxern 55 Fall der Geschwister Nachbaur (73) zu Wort zu melden. lichen Kaminbau schon längst an den Landrat abgegangen ist. 1943: 20 Heinzen 8.00 RM 1943: 1 Dengelmaschine 28.50 RM Es ist beabsichtigt, diese und andere Kaminbauten in Regen- Verschiedenes 10.00 RM 23 Gülleschläuche 44.56 RM „Die obigen Betriebsinhaber haben sich bis heute noch nicht tagen, wenn auf offenen Baustellen nicht gearbeitet werden gesamt 18.00 RM 1 Heuaufzug 377.79 RM entschieden, ob sie die Durchführung des Aufbauantrages kann, zu erstellen.“442 30/42 Dobler Paul und Anna Fraxern 39 20 Heinzen 8.00 RM wollen oder nicht. Ich ersuche Sie mit denselben zu sprechen, 1943: 80 Heinzen 32.00 RM Verschiedenes 30.00 RM damit endlich eine Klärung herbeigeführt wird. 30/43 Nachbaur Josef Fraxern 41 gesamt 488.75 RM Sollten sie kein Interesse haben, so wären sie zu verhalten den 437 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenos- senschaft Fraxern an die Landstelle Bregenz, Nachbaur Geschwister 1943: Verschiedenes 65.00 RM 30/57 Kathan Johann Fraxern 76 für 75 Heinzen erhaltenen Vorschuss in der Höhe von 30.-- Nr. 73 vom 13.10.1943 436 30/44 Mittelberger Josefa Fraxern 11 1943: 10 Heinzen 4.00 RM RM sofort der Landstelle zurückzuzahlen.“ 438 Vgl. ebd. Gemeinschaftsaufbau Aufbaugenossenschaft Fraxern, Der 1943: Schleifapparat 65.30 RM Verschiedens 10.00 RM Obmann Summer konnte den Sachverhalt rasch klären: Obmann an den Reichsstatthalter i.T.u.V. Abt. Gemeinschaftsaufbau, 100 Heinzen 40.00 RM gesamt 14.00 RM Innsbruck, Dachreparatur Porod, 15.6.1943 Verschiedenes 10.00 RM 30/59 Ender Johann Fraxern 46 439 Ebd., Kostenberechnung für den Kellerausbau b. Josef Nachbaur Handlung, ohne Datum gesamt 115.30 RM 1943: 30 Heinzen 12.00 RM 435 Ebd., Landstelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz (Entschuldung und 440 Ebd., Fridolin Ludescher – Zimmerei – Sägewerk – Röthis, Rechnung 30/45 Nachbaur Alois Fraxern 49 30/60 Nägele Geschwister Fraxern 56 Aufbau) an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Verzeichnis über die vom 2.7.1943 1943: 80 Heinzen 32.00 RM 1943: 140 Heinzen 56.00 RM bis heute den einzelnen Antragstellern bewilligten Aufbaumaßnah- 441 Vgl. ebd., Landstelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz (Entschuldung 30/46 Dobler Eugen Fraxern 30 30/61 Summer Gabriel Fraxern 18 men (Vieh und Maschinen) am 22.7.1943 und Aufbau), Zahl: I, 30/12 an Bürgermeister J. Summer, Gebhard 1943: 90 Heinzen 36.00 RM 1943: 10 Heinzen 4.00 RM 436 Ebd.,Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg Unt. Abt. IV g, Land- Peter, Fraxern 17, 28.8.1943 stelle Innsbruck, Außenstelle Bregenz (Entschuldung und Aufbau), 442 Ebd., Gemeinschaftsaufbau im Gau Tirol-Vorarlberg, Aufbaugenos- Zahl: I, 30/70 W/K an die Aufbaugenossenschaft Fraxern, Nachbaur senschaft Fraxern, Der Obmann an die Landstelle Bregenz, Peter Geb- Geschwister, Fraxern 73,11.10.1943 hard Fraxern 17, Fraxern am 7.9.1943

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