Unterlagen zur Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren

Neubau der FGL 80/80.01, DN 300/400, DP 63 von Ketzin nach Brusendorf inkl. Nebenanlagen

Neubau FGL 80 im Bereich Potsdam ROV – Unterlage zur Antragskonferenz

ONTRAS-Projekt-Nr.: 16.18072

STAND: 31.01.2020 Neubau der FGL 80/80.01 von Ketzin nach Brusendorf ROV – Unterlage zur Antragskonferenz

Vorhabenträgerin ONTRAS Gastransport GmbH Maximilianallee 4 04129 Leipzig

Ansprechpartner Frank Jachmann Tel.: 0341 27 111-5819 [email protected]

Generalplaner Ingenieurbüro Weishaupt Planung und Bauüberwachung Förstgener Straße 42

04668 Grimma / OT Kössern Ansprechpartner Frank Thiele Tel.: 03437 70750-17 [email protected]

Genehmigungsverfahren Ingenieur- und Planungsbüro und Umwelt LANGE GbR Carl-Peschken-Straße 12 47441 Moers

Ansprechpartner Gregor Stanislowski Tel.: 02841 7905-12 [email protected]

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Neubau der FGL 80/80.01 von Ketzin nach Brusendorf ROV – Unterlage zur Antragskonferenz

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... 20

1.1 Anlass und Gegenstand der Planung ...... 20

1.2 Terminplan ...... 22

2 Rechtliche Grundlagen ...... 23

3 Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren ...... 26

4 Kurzcharakteristik Planungsraum ...... 28

5 Weitere raumbedeutsame Planungsvorhaben ...... 29

6 Projektvorstellung ...... 30

6.1 Bautechnische Vorgaben ...... 36

6.2 Planungsgrundsätze ...... 38

6.3 Trassenführung ...... 39 6.3.1 Beschreibung der FGL 80.01, Abschnitt Ketzin – Potsdam (DN 300) ...... 39 6.3.2 Beschreibung der FGL 80, Abschnitt Potsdam – Brusendorf (DN 400) ...... 40

7 Voraussichtliche Wirkungen des Vorhabens ...... 46

7.1 Baubedingte Wirkungen ...... 46

7.2 Anlagebedingte Wirkungen ...... 47

7.3 Betriebsbedingte Wirkungen ...... 48

8 Vorabschätzung zur Raumverträglichkeit im Bereich des Korridors (Bestandtrasse, Umverlegungen) ...... 48

8.1 Hauptstadtregion ...... 50 8.1.1 Bestandssituation ...... 50 8.1.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 50

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8.1.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Hauptstadtregion ...... 52

8.2 Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel .. 52 8.2.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 52 8.2.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 53 8.2.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel ...... 53

8.3 Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte ... 54 8.3.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 54 8.3.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 55 8.3.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte ...... 56

8.4 Kulturlandschaften und ländliche Räume...... 57 8.4.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 57 8.4.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 57 8.4.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Kulturlandschaften und ländliche Räume .. 57

8.5 Siedlungsentwicklung ...... 59 8.5.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 59 8.5.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 63 8.5.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Siedlungsentwicklung ...... 64

8.6 Freiraumentwicklung ...... 64 8.6.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 65 8.6.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 68 8.6.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Freiraumentwicklung ...... 69

8.7 Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung ...... 71 8.7.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 71 8.7.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 76 8.7.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung ..... 77

8.8 Klima, Hochwasser und Energie ...... 78 8.8.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 78 8.8.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 80 8.8.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Klima, Hochwasser und Energie ...... 81

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8.9 Interkommunale und regionale Kooperation ...... 85 8.9.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 85 8.9.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 85 8.9.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Interkommunale und regionale Kooperation 85

8.10 Rohstoffabbau und Lagerstätten ...... 85 8.10.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen ...... 85 8.10.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 85 8.10.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Rohstoffabbau und Lagerstätten ...... 86

8.11 Zusammenfassung der Wirkfaktoren ...... 87

9 Vorgesehene Verfahrensunterlagen bei Durchführung eines Raumordnungsverfahrens ...... 89

9.1 Unterlage A - Erläuterungsbericht ...... 89

9.2 Unterlage B - Raumverträglichkeitsuntersuchung ...... 89

9.3 Unterlage C - UVP-Bericht (1. Stufe) ...... 92

9.4 Unterlage D - Natura 2000-Verträglichkeitsstudie (1. Stufe) ...... 101

9.5 Unterlage E - Artenschutzrechtliche Einschätzung ...... 104

9.6 Unterlage F – Fachbeitrag Wasserrahmenrichtlinie ...... 105

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Ablaufschema UVP-Bericht ...... 94 Abbildung 2 Ebenenspezifische Bear. Natura2000-Verträglichkeitsstudien ...... 103

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Technische Parameter der FGL80 und FGL80.01 ...... 32 Tabelle 2 Bautechnische Vorgaben ...... 36 Tabelle 3: Hauptstadtregion – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung . 50 Tabelle 4: Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 53 Tabelle 5: Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors ...... 54 Tabelle 6: Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 55 Tabelle 7: Kulturlandschaften und ländliche Räume – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 57 Tabelle 8: Sachgebiet Siedlungsentwicklung – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors ...... 59 Tabelle 9: Sachgebiet Siedlungsentwicklung– Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 63 Tabelle 10: Sachgebiet Freiraumentwicklung – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors ...... 65 Tabelle 11: Sachgebiet Freiraumentwicklung – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 68 Tabelle 12: Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors ...... 71 Tabelle 13: Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 76 Tabelle 14: Teilsachgebiet Hochwasser - Überflutungsflächen des Hochwasserszenarios HQ100 ...... 79 Tabelle 15: Sachgebiet Klima, Hochwasser und Energie – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 81 Tabelle 16 Sachgebiet Rohstoffabbau und Lagerstätten – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 86 Tabelle 17: Potenzielle vorhabenspezifische Wirkfaktoren ...... 87 Tabelle 18: Betrachtungsrelevante NATURA2000-Gebiete FGL80.01 ...... 103 Tabelle 19: Betrachtungsrelevante NATURA2000-Gebiete FGL 80 ...... 104

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Anhang

ANHANG 01 Vorschlag Gliederung umweltfachliche Gutachten zum Raumordnungsverfahren

Plananlagen

PLANANLAGE 01 Blattschnittübersicht

PLANANLAGE 02 Übersichtskarte

PLANANLAGE 03 Darstellung des LEP HR

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Abkürzungsverzeichnis a.B. Außer Betrieb

AD Autobahndreieck

A/E-Maßnahmen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

ALFF Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten

ARS Allgemeines Rundschreiben Straßenbau

Art. Artikel

AS Anschlussstelle

ASB Artenschutzbeitrag, Planunterlage 12.4

AVV Allgemeine Verwaltungsvorschrift

Az. Aktenzeichen

B (Nr.) Bundesstraße (numerische Bezeichnung der Bundesstraße)

BAB (Nr.) Bundesautobahn (numerische Bezeichnung der Bundesautobahn)

Bundesartenschutzverordnung vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. BArtSchV 258, 896), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 29.7.2009 (BGBl. I S. 2542)

Bau-km Baukilometer

Bay. VGH Bayerische Verwaltungsgerichtshof

BayVBl Bayerische Verwaltungsblätter

BB Bundesland

Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999 BBodSchV (BGBl. I S. 1554), zuletzt geändert durch Artikel 5 Absatz 31 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212)

Beschl. Beschluss

Betriebs-km Betriebskilometer

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Bürgerliches Gesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom BGB 2. Januar 2002 (BGBl. I S. 42, 2909; 2003 I S. 738), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 10. Mai 2012 (BGBl. I S. 1084)

BGBl. Bundesgesetzblatt

Bundeshaushaltsordnung vom 19.08.1969 (BGBl I 1969, 1284), BHO zuletzt geändert durch Art. 10 G v. 9.12.2010 I 1885

Bundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 2002 (BGBl. I S. 3830), zuletzt BImSchG geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212)

Verordnung zur Durchführung des Bundes- BImSchV Immissionsschutzgesetzes

BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherung

BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

BMVBW Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

Bundesnaturschutzgesetz vom 29.07.2009 (BGBl. I 2542), zuletzt BNatSchG geändert durch Gesetz vom 6. Februar 2012 (BGBl. I S. 148)

Bundesnaturschutzgesetz in der Fassung vom 25.03.2002 (BGBl. I BNatSchG a.F. 2002, 1193), G aufgeh. durch Art. 27 Satz 2 G v. 29.7.2009 I 2542 mWv 1.3.2010

Ausführungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt zum Bundes- BodSchAG LSA Bodenschutzgesetz vom 2. April 2002 (GVBl. LSA S . 214), zuletzt geändert durch Gesetz vom 16. Dezember 2009 (GVBl. LSA S. 708)

Bundes-Bodenschutzgesetz vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), BBodSchG zuletzt geändert durch Artikel 5 Absatz 30 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212)

BR-Drs. Bundesrat-Drucksache

Brandschutz- und Hilfeleitungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (Brandschutzgesetz - BrSchG) vom 05.04.2001 BrSchG (GVBl. LSA 2001, S. 190), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 17.02.2012 (GVBl. LSA S. 52)

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BT-Drs. Bundestag-Drucksache

BTNT Biotoptypen und Nutzungstypen

BVerwG Bundesverwaltungsgericht

BVWP Bundesverkehrswegeplanung

Bw (Nr.) Bauwerk (numerische Bezeichnung des Bauwerkes)

Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der BWaldG Forstwirtschaft vom 02.05.1975 (BGBl. I S. 1037), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 31.07.2010 (BGBl. I S. 1050)

CEF continuous ecological functionality (Erhaltung ökologischer Funktion) cm Zentimeter

CO Kohlenmonoxid

Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 21. Oktober 1991 (GVBl. LSA S. 368), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Dritten DenkmalSchG LSA Investitionserleichterungsgesetzes vom 20. Dezember 2005 (GVBl. LSA S. 769)

DHHN Deutsches Haupthöhennetz

DIN Deutsches Institut für Normung

DN Durchmessernennweite für Versorgungsleitungen

DTV durchschnittlicher täglicher Verkehr

DVBl Deutsches Verwaltungsblatt

EHZ Erhaltungszustand etc. Et cetera

EuGH Europäischer Gerichtshof

Eu-Kommission Natura 2000 - Gebietsmanagement, Die Vorgaben des Artikels 6 der 2000 Habitat-Richtlinie 92/43/EWG, 2000

EU-VSRL Europäische Vogelschutzrichtlinie

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favourite conservation status (Sicherung günstiger FCS Erhaltungszustand)

Fe Eisen

FFH Flora-Fauna-Habitat

Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung FFH-RL der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (ABl. L 206 vom 22.7.1992, S. 7)

FFH-VP Flora-Fauna-Habitat-Verträglichkeitsprüfung

FGL__ Ferngasleitung (der ONTRAS)

Flurbereinigungsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom FlurbG 16. März 1976 (BGBl. I S. 546), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes vom 19. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2794)

Fernstraßenausbaugesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom FStrAbG 20. Januar 2005 (BGBl. I S. 201), geändert durch Artikel 12 des Gesetzes vom 9. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2833)

Bundesfernstraßengesetz in der Fassung vom 28.06.2007 (BGBl. I FStrG S. 1206), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585)

FSU faunistische Sonderuntersuchung

Fz Fahrzeug

Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Argrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK-Gesetz - GAKG) in GAKG der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juli 1988 (BGBl. I. S. 1055), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 9. Dezember 2010 (BGBl. I S. 1934) geändert worden ist

Gesetz über den Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Berufsausübung im Gesundheitswesen im Land Sachsen-Anhalt GDG LSA (Gesundheitsdienstgesetz) vom 21.11.1997 (GVBl. LSA 1997, 1023), letzte berücksichtigte Änderung: § 13 geändert durch § 37 Abs. 2 des Gesetzes vom 17. Februar 2011 (GVBl. LSA 136, 148) gem. gemäß

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Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23.05.1949 GG (BGBl. 1949, S. 1), zuletzt geändert durch Artikel 1 G v. 21.07.2010 I 944 ggf. gegebenenfalls

GOK Geländeoberkante h Stunden ha Hektar

HBS Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen

Gesetz über die Grundsätze des Haushaltsrechts des Bundes und HGrG der Länder – Haushaltsgrundsätzegesetz - vom 19.08.1969 (BGBl I 1969, 1273), zuletzt geändert durch Art. 1 des G v. 27.05.2010 I 671

Immissionsgrenzwerte gemäß § 2 Abs. 1 der 16. Verordnung zur IGW Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmverordnung) h-Wert Hochwert (Koordinaten-Bezugspunkt-Angabe)

IBA international bird area

IGW Immissionsgrenzwerte i. S. d. im Sinne des (der) i. V. m. in Verbindung mit

K (Nr.) Kreisstraße (numerische Bezeichnung der Kreisstraße)

Gefahrenabwehrverordnung zur Verhütung von Schäden durch KampfM-GAVO Kampfmittel vom 27. April 2005 (GVBl. LSA S. 240), zuletzt geändert durch Verordnung vom 8. Mai 2007 (GVBl. LSA S. 156)

Kfz Kraftfahrzeug km Kilometer

KrWG Kreislaufwirtschaftsgesetz vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212) kV Kilovolt

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L (Nr.) Landesstraße (numerische Bezeichnung der Landesstraße) l/s Liter Pro Sekunde

LAGA Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Abfall

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege LANA und Erholung

LAU Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

LBl (Nr.) Gewässerbezeichnung (numerische Bezeichnung des Gewässers)

LBP Landschaftspflegerischer Begleitplan, Planunterlage 12.0

LDA Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Gesetz über den Landesentwicklungsplan des Landes Sachsen- Anhalt vom 23.08.1999 (GVBl. LSA 1999, 244), letzte LEP-LSA berücksichtigte Änderung: Nummer 3.5a geändert durch § 2 des Gesetzes vom 19. Dezember 2007 (GVBl. LSA 466, 469)

Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 des Landes LEP ST 2010 Sachsen-Anhalt vom 16. Februar 2011 (GVBl. LSA S. 160) lfd. laufende

Landeshaushaltsordnung des Landes Sachsen-Anhalt vom 30.04.1991 (GVBl. LSA 1991, 35), letzte berücksichtigt Änderung: § LHO LSA 20 geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 17. Februar 2012 (GVBl. LSA S. 52, 54)

LLV (Nr.) Gewässerbezeichnung (numerische Bezeichnung des Gewässers)

LRT Lebensraumtyp

LSA Land Sachsen-Anhalt

LSG Landschaftsschutzgebiet

LVwA Landesverwaltungsamt m Meter

MAmS Merkblatt für Amphibienschutz an Straßen

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MBl. Ministerialblatt

Merkblatt zur Anlage von Querungshilfen für Tiere und zur MAQ Vernetzung von Lebensräumen an Straßen (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen 2008)

MD Magdeburg

MDALIS Mitteldeutsches Altlasteninformationssystem

MHGW Mittlerer höchster Grundwasserstand

Merkblatt über Luftverunreinigungen an Straßen ohne oder mit MLuS lockerer Randbebauung

MTBl Messtischblatt

MV Bundesland Mecklenburg-Vorpommern

mwN mit weiteren Nachweisen

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen- MRLU Anhalt

Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 10.12.2010 NatschG LSA (GVBl. LSA S. 569)

Nachbarschaftsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt vom 13.11.1997 (GvBl. LSA 1997, 958), letzte berücksichtigte Änderung: § 4 neu NbG gefasst durch Artikel 6 des Gesetzes vom 18. Mai 2010 (GVBl. LSA S. 340, 341)

NO Stickstoffmonoxid

NO2 Stickstoffdioxid

NSG Naturschutzgebiet

NVwZ Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht

NVwZ-RR Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht – Rechtsprechungsreport o. ä. oder ähnliches o. g. oben genannt(e)

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Pb Blei

Pkt. Punkt

PM10 Feinstaub (Particulate Matter < 10 µm)

PU Planunterlage

RAS Richtlinie für die Anlage von Straßen

RAS EW Richtlinien für die Anlage von Straßen - Entwässerung

RAS-L Richtlinie für die Anlage von Straßen - Linienbestimmung

RAS-N Richtlinie für die Anlage von Straßen - Netzgestaltung

Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil: Querschnitte, Ausgabe RAS-Q 96 1996, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe Straßenentwurf

Rettungsdienstgesetz Sachsen-Anhalt vom 21.03.2006 (GVBl. LSA RettDG LSA 2006, S. 84 ff.), zuletzt geändert durch Gesetz vom 1. Dezember 2010 (GVBl. LSA S. 554)

REP Regionaler Entwicklungsplan (der Planungsregion Magdeburg)

RF Richtungsfahrbahn

Richtlinie für bautechnische Maßnahmen an Straßen in RiStWag Wassergewinnungsgebieten, Ausgabe 2002

Richtlinie für die landschaftspflegerische Begleitplanung im RLBP 2011 Straßenbau, Ausgabe 2011, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Raumordnungsgesetz vom 22.12.2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt ROG geändert durch Art. 9 des Gesetzes vom 31.07.2009 (BGBl. I S. 2585)

RQ Regelquerschnitt

RRB Regenrückhaltebecken r-Wert Rechtswert (Koordinaten-Bezugspunkt-Angabe)

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SGVO Schutzgebietsverordnung

SIB Straßeninformationsband

s.o. siehe oben

SO2 Schwefeldioxid

SPA Special Protected Area (europäisches Vogelschutzgebiet)

ST Bundesland Sachsen-Anhalt

Straßenbaufinanzierungsgesetz vom 28.03.1960 (BGBl I 1960, StrFinG 201), zuletzt geändert durch Art. 285 V v. 31.10.2006 I 2407

Straßengesetz für das Land Sachsen-Anhalt in der Fassung der StrG LSA Bekanntmachung vom 06. Juli 1993, zuletzt geändert durch Gesetz vom 16. März 2011 (GVBl. LSA S. 492)

Stk. Stück/Stücke

SUP Strategische Umweltprüfung

SV Schwerverkehr

SVZ Straßenverkehrszählung

TA-Lärm Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm

TA-Luft Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft

TEN Transeuropäische Netze

TrÜbPl Truppenübungsplatz

TWSG Trinkwasserschutzgebiet

TWSZ Trinkwasserschutzzone

UH-VO Unterhaltungsverordnung usw. und so weiter

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der UVPG Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), zuletzt geändert durch Art. 5 Abs. 15 G. v. 24.02.2012 (BGBl. I S. 212)

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Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausführung des Gesetzes über UVPVwV die Umweltverträglichkeitsprüfung

UVS Umweltverträglichkeitsstudie

UWB Untere Wasserschutzbehörde

UZVR unzerschnittener verkehrsarmer Raum

Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen des Landes Sachsen-Anhalt vom 28.03.2006 (GVBl. LSA VAwS LSA 2006, 183), letzte berücksichtigte Änderung: mehrfach geändert durch Verordnung vom 5. Dezember 2011 (GVBl. LSA 819), ber. 24. Januar 2012 (GVBl. LSA S. 40)

vgl. vergleiche

Gesetz zur Beschleunigung der Planungen für Verkehrswege in den neuen Ländern sowie im Land Berlin VerkPBG (Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz), zuletzt geändert durch Artikel 13 des Gesetzes vom 9. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2833 (2007, 691)

VKE (Nr.) Verkehrseinheit (numerische Bezeichnung der Verkehrseinheit)

Richtlinien für den Verkehrslärmschutz an Bundesfernstraßen in der VLärmSchR Baulast des Bundes (Bund)

VUNO Verkehrsuntersuchung Nord-Ost

Verwaltungsverfahrensgesetz in der Fassung der Bekanntmachung VwVfG vom 23.01.2003 (BGBl. I S. 102), geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 14.08.2009 (BGBl. I S. 2827)

Verwaltungsverfahrensgesetz Sachsen-Anhalt vom 18.11.2005 VwVfG LSA (GVBl. LSA S. 698, 699)

Waldgesetz für das Land Sachsen-Anhalt vom 13.04.1994 (GVBl. WaldG LSA LSA 1994 S. 520), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 18.01.2011 (GVBl. LSA S. 5)

Wassergesetz für das Land Sachsen-Anhalt vom 16. März 2011 WG LSA (GVBl. LSA S. 492)

WHG Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 5

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Absatz 9 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212)

Wasserhaushaltsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom WHG a. F. 19.08.2002 (BGBl. I S. 3245), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 22.12.2008 (BGBl. I S. 2986)

WKA Windkraftanlage

WW Wirtschaftsweg z. B. zum Beispiel

ZV Gewässerbezeichnung (numerische Bezeichnung des Gewässers)

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1 Einleitung

1.1 Anlass und Gegenstand der Planung

Die ONTRAS Gastransport GmbH plant, das bestehende Gastransportnetz in der Region Ketzin - Potsdam - Königs Wusterhausen - zukunftsfest zu machen. Denn Erdgas als emissionsarmer Energieträger mit hohem Wirkungsgrad wird noch viele Jahrzehnte in ausreichender Menge verfügbar sein und weiterhin einen großen Anteil bei der Wärmeversorgung sowie der Erzeugung elektrischer Energie (Gaskraftwerke, BHKW) haben. Das Erdgas-Transportnetz nimmt darüber hinaus Biogas und durch Elektrolyse erzeugten Wasserstoff bzw. synthetisches Methan (Power-to-Gas-Technologie) auf und trägt damit bereits heute mit einem deutlichen Anteil dieser Grün-Gase im Netz zum Gelingen der Energiewende bei. Mit dem weiteren Ausbau regenerativer Energieerzeugungsanlagen, insbesondere von Power-to-Gas-Anlagen, wird der Transport- und Speicherbedarf zunehmen.

Die ONTRAS Gastransport GmbH mit Sitz in Leipzig ist Trägerin und zukünftige Eigentümerin des geplanten Leitungsbauvorhabens „Neuverlegung Ferngasleitung FGL80/80.01“.

ONTRAS wird auch die technische Betriebsführung der Leitung übernehmen.

ONTRAS betreibt mit rund 7.000 km Leitungslänge das zweitgrößte Ferngasleitungsnetz Deutschlands. Das Leitungsnetz der ONTRAS erschließt dabei den Bereich der fünf östlichen Bundesländer und stellt damit auch die erforderliche Infrastruktur für den grenzüberschreitenden Transport von Erdgas nach Polen und in die Tschechische Republik zur Verfügung.

Der bestehende Leitungsverlauf der FGL 80.01 von Ketzin (Landkreis Havelland) nach Potsdam (Gesamtlänge 13,2 km) und der FGL 80 von Potsdam bis zu der Gasdruckregelanlage Brusendorf, nordwestlich von Königs Wusterhausen (Gesamtlänge 52 km), ist für einen max. Betriebsdruck von 25 bar (DP 25) ausgelegt und hat eine Gesamtlänge von ca. 65 km in den Nennweiten DN 300/ 400/ 500. Die Leitung erstreckt sich vom Landkreis Havelland über die Kreisfreie Stadt Potsdam, den Landkreis Potsdam- Mittelmark und dem Landkreis -Fläming bis zum Landkreis Dahme-Spreewald. Die FGL 80 und FGL 80.01 sind bedeutende Versorgungswege für die Regionen Ketzin, Potsdam und Königs Wusterhausen.

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Neubau der FGL 80/80.01 von Ketzin nach Brusendorf ROV – Unterlage zur Antragskonferenz

Am westlichen Ende, am Netzknotenpunkt Ketzin, befindet sich der Leitungsübergang FGL080.01/ 210 Weiterhin bestehen am genannten Standort Querverbindungen zu der FGL076 und der FGL077. Am östlichen Ende der FGL80 befindet sich die Reglerstation Brusendorf mit dem Leitungsübergang FGL080/ 214.01 und FGL301 sowie eine Verbindung zur stillgelegten FGL80 Richtung Königs Wusterhausen. Die FGL80/80.01 ist im 25 bar- System der ONTRAS eingebunden und verbindet derzeit das 63 bar-System Ost mit dem 63 bar-System West über jeweilige Gasdruckregelanlagen.

Der betroffene Netzabschnitt wurde nach den technischen Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen (TGL) errichtet und 1958 in Betrieb genommen. Die Leitung ist nicht molchbar und nicht fernbedienbar. Bisher wurden lediglich einzelne kleinere Bereiche von 10 bis max. 1000m Länge in DN 300 bzw. DN 400 saniert deren Erhaltungswürdigkeit noch geprüft wird.

Das aktuelle Ausfallgeschehen der Leitung wird durch Undichtheiten an Schweißnähten dominiert. Nachuntersuchungen des Werkstoffs der Leitung und der Güte der Schweißnähte haben gezeigt, dass herstellungsbedingte Fehler durch Poren, Wurzelkerben und Bindefehler an den Längsnähten in Zusammenhang mit den langjährigen Betriebsbeanspruchungen lebensdauerbegrenzend sind. Darüber hinaus finden sich an den zum Verlegezeitpunkt üblichen Muffenverbindungen bauarttypische Fehler an den Kehlnähten. Weiterhin wurde festgestellt, dass teilweise nicht, wie dokumentiert, beruhigte Werkstoffe verbaut, sondern unberuhigter Stahl verwendet wurde.

Das Schutzkriterium des kathodischen Korrosionsschutzes (KKS) wird auf Grund der hohen Bodenwiderstände nicht durchgängig erfüllt.

Für einen weiterhin sicheren Betrieb der Leitung und der damit einhergehenden Stabilität des Gesamtsystems des ONTRAS-Netzes vor dem Hintergrund der Versorgungssicherheit und der Effizienz ist ein Neubau unter Beachtung der aktuell gültigen Regeln und Normen (GasHDrLtgV, DIN, DVGW-Regelwerk etc.) notwendig.

Der Neubau der Leitung wird in mehreren Bauabschnitten erfolgen, um während der gesamten Baumaßnahmen jederzeit eine unterbrechungsfreie Versorgung aller Anschlussnehmer gewährleisten zu können.

Im Rahmen des Neubaus werden auch die Armaturengruppen entsprechend den aktuellen technischen Anforderungen erneuert, versetzt und teilweise automatisiert. Vorzugsweise sind dazu die bestehenden Stationsstandorte weiterhin zu nutzen. Ausnahme bilden drei Abzweigarmaturengruppen (AAG), welche im Zuge des Leitungsneubaus neu errichtet werden sollen:

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Neubau der FGL 80/80.01 von Ketzin nach Brusendorf ROV – Unterlage zur Antragskonferenz

1. Neuerrichtung einer AAG der FGL 80.01 östlich der Autobahn A10 zur Erschließung des südlich angrenzenden Gewerbeparkes, welcher vergrößert werden soll. 2. Neuerrichtung einer AAG der FGL 80.01 westlich der Landstraße L92 zur Erschließung eines ehemaligen Kasernengebietes. 3. Neuerrichtung einer SAG sowie einer Molchschleuse für die FGL 80 am Standort Brusendorf.

Auf Grund der Automatisierung und der besseren Kontrolle der Leitung durch die Möglichkeit der Molchung entfallen sieben Armaturengruppen entlang der kompletten Strecke. Durch die neun zur Automatisierung vorgesehenen Armaturengruppen in Ketzin, Krampnitz, Nedlitz, Potsdam Nord, Luftschiffhafen, Nesselgrund, Preußenpark, Ludwigsfelde Ost und Brusendorf kann künftig ein Teil von der Dispatching-Zentrale in Leipzig aus kontrolliert und bedient werden. An diesen Stationen werden ggf. neue Stationsgebäude bzw. Schaltschränke notwendig. Die Fernbedienbarkeit verringert die Reaktionszeit auf ein Minimum und gestaltet damit den Betrieb der Leitung erheblich sicherer. Zudem wird die neue Leitung durchgehend molchbar sein, um einen kostenoptimierten Betrieb bei gleichzeitiger Einhaltung des sehr hohen Sicherheitsstandards für Gasversorgungssysteme zu gewährleisten. Dazu sind an den drei Stationen in Ketzin, Nesselgrund und Brusendorf die Errichtung von Molchschleusen geplant.

Mit der Gasleitungsneuverlegung werden entlang der Trasse zwei Kabelschutzrohre mit verlegt, welche zur Aufnahme von LWL-Kabeln vorgesehen sind.

Die Neuverlegung erfolgt weitestgehend in einem bereits dinglich gesicherten Schutzstreifen.

1.2 Terminplan

Nachfolgend sind wesentliche Meilensteine der Genehmigungs- und Bauphase aufgeführt:

- Antragskonferenz ROV 03/2020 - Einreichung sofern ROV erforderlich 09/2020 - Erhalt der Landesplanerischen Beurteilung 03/2021 - Einreichung Antragsunterlagen Planfeststellungsverfahren: 05/2021 - Planfeststellungsbeschluss: 05/2022 - Baubeginn: 10/2022 - Realisierung in 4 Jahresscheiben: 2022-2026 - Inbetriebnahme/ Fertigstellung: 08/2026

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2 Rechtliche Grundlagen

Prüfung des Erfordernisses der Durchführung eines Raumordnungsverfahrens

Das Raumordnungsgesetz (ROG) sieht gemäß § 15 eine Prüfung vor, ob raumbedeutsame Planungen oder Maßnahmen mit den Zielen und Erfordernissen der Raumordnung übereinstimmen. Die Notwendigkeit ein Raumordnungsverfahren (ROV) durchzuführen, ergibt sich aus der Raumbedeutsamkeit des Vorhabens. Das Verfahren wird durch die jeweils zuständige Landesbehörde auf Antrag oder von Amts wegen eingeleitet und durchgeführt. Für welche Vorhaben ein ROV durchgeführt wird, bestimmt sich grundlegend nach den bundesrechtlichen Vorschriften des § 15 Abs. 1 ROG und der RoV. Nach § 1 Nr. 14 RoV soll unter anderem für Gasleitungen mit einem Durchmesser von mehr als 300 mm ein ROV durchgeführt werden, wenn sie im Einzelfall raumbedeutsam sind und überörtliche Bedeutung haben.

Mit Schreiben vom 28.02.2019 hat die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin- Brandenburg (GL) 5 mitgeteilt, dass über die Erforderlichkeit der Durchführung eines ROV derzeit nicht abschließend entschieden werden kann.

Die Antragskonferenz gemäß § 2 Abs. 3 Gemeinsamen Raumordnungs- verfahrensverordnung (GROVerfV) soll genutzt werden, um mögliche Konfliktlagen und Abstimmungsbedarfe im Zusammenhang mit dem Leitungsbau besser abschätzen zu können.

Fall 1: Raumordnungsverfahren erforderlich

Gemäß § 1 Absatz 1 der GROVerfV prüft die GL 5 in einem ROV die Raumverträglichkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen im Sinne von Artikel 16 Absatz 1 des Landesplanungsvertrages einschließlich der vom Träger der Planung oder Maßnahme eingeführten Standort- und Trassenalternativen. Dabei prüft sie die raumbedeutsamen Auswirkungen der Planung oder Maßnahme unter überörtlichen Gesichtspunkten, die Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung und die Abstimmung mit anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen (Raumverträglichkeitsprüfung).

Die GROVerfV besagt in § 1 Abs. 2, dass bei Planungen und Maßnahmen, für die eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist, das Raumordnungsverfahren die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der raumbedeutsamen Auswirkungen der Planung oder Maßnahme auf die Schutzgüter einschließlich ihrer Wechselwirkungen nach § 2 Absatz 1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) nach dem Planungsstand einschließt.

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Gemäß § 1 Abs. 3 GROVerfV ist im ROV auch zu prüfen, ob das Vorhaben geeignet ist, ein Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung oder ein europäisches Vogelschutzgebiet (NATURA 2000 Gebiete) in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen erheblich zu beeinträchtigen. Können derartige Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden, sind die raumbedeutsamen Auswirkungen der Planung oder Maßnahme auf die Erhaltungsziele und den Schutzzweck der Gebiete nach dem Planungsstand zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten (raumordnerische Prüfung nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie).

Im Rahmen geplanter Vorhaben ist zudem der Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten vor Beeinträchtigungen durch den Menschen zu beachten, welcher im BNatSchG im Kapitel 5 in den §§ 37-55 verankert ist. Der Artenschutz entfaltet seine Wirkung grundsätzlich auf der konkreten Handlungsebene, d. h. Pläne oder Verfahren, die auf der übergeordneten Planungsebene stattfinden, führen zunächst nicht zu Konsequenzen. Eine vollständige Ermittlung des Eintretens von Verbotstatbeständen gem. § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG sowie ggf. die Darlegung der Ausnahmevoraussetzungen gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG erfolgen erst im Rahmen der Projektzulassung für die zur Planfeststellung beantragte Lösung.

Um bereits möglichst frühzeitig eine wirksame Umweltvorsorge zu gewährleisten und entscheidungserhebliche Konflikte, die sich auch auf eine spätere Zulassung des Vorhabens auswirken könnten, rechtzeitig zu ermitteln, darzustellen und Vermeidungsmöglichkeiten aufzuzeigen, ist eine Behandlung des Artenschutzes allerdings schon im Rahmen des ROV und somit auf einer der Projektzulassung vorgelagerten Planungsebene erforderlich. Es sollen bereits zu diesem Zeitpunkt etwaige Konflikte minimiert und für die ggf. abzuprüfenden Alternativen eine oder mehrere Möglichkeiten mit dem geringsten Konfliktpotenzial identifiziert werden.

Das Raumordnungsverfahren ist mit einer landesplanerischen Beurteilung abzuschließen. In der landesplanerischen Beurteilung stellt die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin- Brandenburg fest, ob und mit welchen Maßgaben das Vorhaben mit den Erfordernissen der Raumordnung vereinbar ist (Ergebnis des Raumordnungsverfahrens). Darüber hinaus sind Gegenstand und Ablauf des Verfahrens, Planungsträger und Beteiligte, die Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen der raumbedeutsamen Planung oder Maßnahme sowie die raumordnerische Gesamtabwägung darzustellen (§ 7 Abs. 1 GROVerfV).

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Fall 2: Raumordnungsverfahren entfällt

Ergeben sich im Rahmen der Antragskonferenz keine Anzeichen für überörtliche Konflikte und Abstimmungsbedarfe, wird die GL 5 die Raumverträglichkeit – unter Nutzung der Stellungnahmen der Behörden und öffentlichen Stellen – ohne ROV prüfen.

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3 Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren

Ziel der Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren

Im Rahmen der Antragskonferenz für den geplanten Neubau der FGL 80 sollen zum einen mögliche Konfliktlagen und Abstimmungsbedarfe ermittelt werden. Ergeben sich keine Anzeichen für überörtliche Konflikte und Abstimmungsbedarfe, kann die GL 5 die Raumverträglichkeit ohne ROV prüfen, unter Nutzung der Stellungnahmen der Behörden und der öffentlichen Stellen.

Stellt sich heraus, dass die Durchführung eines ROV für die geplante Baumaßnahme erforderlich ist, werden im Rahmen der Antragskonferenz zum anderen Gegenstand und Untersuchungsrahmen, d. h. der zu untersuchende Raum und die zu untersuchenden Raumbelange sowie Inhalt und Methode der Umwelt- und Natura 2000- Verträglichkeitsuntersuchungen erörtert.

In vorliegender Unterlage sind daher zum einen potenzielle Wirkfaktoren des Projektes und zu erwartende Auswirkungen im Bereich der geplanten Umverlegungen beschrieben (kurze Vorabschätzung) (vgl. Kap. 7); zum anderen wird bereits der vorgesehene Untersuchungsrahmen bei Durchführung eines ROV vorgestellt (vgl. Kap. 8).

In der vorliegenden Unterlage zur Antragskonferenz ist zudem eine Kurzcharakteristik des Planungsraumes (Kap. 4) und eine Beschreibung des Vorhabens enthalten (Kap. 6).

Fall 1: Raumordnungsverfahren erforderlich

Sofern ein ROV erforderlich wird legt die GL 5 unter Berücksichtigung der im Rahmen der Antragskonferenz gegebenen Hinweise und gestellten Forderungen in einem Festlegungsprotokoll den Untersuchungsrahmen fest und teilt ihn dem Vorhabenträger und den Beteiligten der Antragskonferenz mit. Es folgt auf Grundlage der Ergebnisse der Antragskonferenz die Erarbeitung der Verfahrensunterlage zum Raumordnungsverfahren durch den Träger des Vorhabens. Sie enthält allgemeine Angaben wie die Beschreibung des Vorhabens mit Angaben zum Zeitrahmen, zur räumlichen Lage und dem Flächenverbrauch. Des Weiteren werden Standort- oder Trassenalternativen beschrieben, ihre Auswahl begründet und in Karten veranschaulicht.

In der Raum- und Umweltverträglichkeitsuntersuchung werden jeweils die Ist-Situation dargestellt und die zu erwartenden Auswirkungen auf die Sachgebiete der Raumordnung und die Schutzgüter der Umwelt beschrieben und bewertet. Außerdem werden Maßnahmen aufgezeigt, mit denen erhebliche Auswirkungen vermieden oder verringert werden können.

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Habitat- und artenschutzrechtliche Belange sind zu berücksichtigen. Hierzu werden auf Grundlage vorhandener Daten entsprechende Fachgutachten erstellt.

Nach Erarbeitung der Verfahrensunterlage durch den Träger des Vorhabens erfolgt die Eröffnung und Durchführung des ROV. Die Verfahrensunterlage wird durch die Gemeinsame Landesplanungsabteilung an die fachlich und räumlich berührten öffentlichen Stellen verteilt mit der Möglichkeit zur schriftlichen Stellungnahme. Zudem erfolgt eine Beteiligung der Öffentlichkeit durch Auslage der Unterlagen in den betroffenen Gemeinden, Ämtern und Kreisen sowie im Internetauftritt der GL.

Raum-, Umwelt- und NATURA 2000-Verträglichkeit des geplanten Vorhabens werden auf Grundlage der Verfahrensunterlage, der Stellungnahmen aus dem Beteiligungsverfahren und weiteren Recherchen durch die Gemeinsame Landesplanungsabteilung anhand der raumordnerischen Entwicklungsvorstellungen (Ziele, Grundsätze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung insbesondere aus Landesentwicklungs- und Regionalplänen) geprüft.

Das ROV schließt mit der landesplanerischen Beurteilung. In der landesplanerischen Beurteilung werden die Auswirkungen auf die Sachgebiete der Raumordnung, die Schutzgüter der Umwelt und auf NATURA 2000-Gebiete dargestellt und bewertet. In der landesplanerischen Beurteilung erfolgt die Feststellung der Vereinbarkeit mit den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung sowie ggf. die Festlegung erforderlicher Maßgaben.

Die landesplanerische Beurteilung wird an den Träger des Vorhabens und die beteiligten öffentlichen Stellen übergeben. Die Öffentlichkeit wird über das Ergebnis des ROV in den örtlichen Tageszeitungen sowie im Internetauftritt der GL informiert.

Als raumbedeutsame Planung wird das Vorhaben in das Raumordnungskataster der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg aufgenommen. Das Raumordnungskataster ist ein Planungs- und Abstimmungsinstrument zur Sicherung und Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und dient als Grundlage für raumordnerische Entscheidungen.

Fall 2: Raumordnungsverfahren entfällt

Gemäß § 16 Abs. 2 ROG kann von der Durchführung eines ROV bei solchen Planungen und Maßnahmen abgesehen werden, für die sichergestellt ist, dass die Raumverträglichkeit anderweitig geprüft wird. Da für die Zulassung der Planung ein Planfeststellungsverfahren nach § 43 EnWG durchgeführt werden muss, an dem die GL 5 und die betroffenen Regionalen Planungsgemeinschaften zu beteiligen sind, könnte von der Durchführung eines ROV ggf. abgesehen werden.

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4 Kurzcharakteristik Planungsraum

Der Ersatzneubau / die Neuverlegung der FGL 80.01, Abschnitt Ketzin – Potsdam (DN 300) ist im Bereich des Landkreises (LK) Havelland, Stadt Ketzin und der kreisfreien Stadt Potsdam vorgesehen. Die FGL 80 weist eine Länge von ca. 14.4 km auf. Die Leitung verläuft überwiegend im Bereich landwirtschaftlicher Nutzflächen. Der Raum ist vergleichsweise dünn besiedelt. Die Siedlungsbereiche weisen eine eher dörfliche Struktur auf. Im Bereich Satzkorn ist eine Umverlegungen zwecks Umgehung derzeit durch die Bestandtrasse gequerter Siedlungsbereiche. Die FGL 80 endet im Bereich Neu Fahrland an der Bundesstraße B2.

Die FGL 80, Abschnitt Potsdam – Brusendorf (DN 400) quert in ihrem Verlauf die Stadt Potsdam, , und im LK Potsdam-Mittelmark, Ludwigsfelde, Blankenfelde-Mahlow und Rangsdorf im LK Teltow-Fläming sowie Mittenwalde im LK Dahme-Spreewald. Im Wesentlichen führt die FGL über landwirtschaftliche Nutzflächen im Außenbereich. Tlw. werden auch größere Waldgebiete (z.B. westlich und südlich Potsdam) durchquert. Die Leitung führt an mehreren Seen vorbei (z.B. Fahrländer See) und quert den Weissen See bei Nedlitz sowie den Templiner See bei Potsdam. Zudem werden mehrere Fließgewässer sowie Feuchtbereiche (z.B. Glasowbachniederung) gequert.

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5 Weitere raumbedeutsame Planungsvorhaben

Nach aktuellem Projektstand ist dem Antragsteller mit dem Bebauungsplan Nr. 32 der Landeshauptstadt Potsdam „Innovationspark Michendorfer Chaussee“ ein weiteres raumbedeutsames Planungsvorhaben bekannt. Durch die Umsetzung des Bebauungsplanes käme es zu räumlicher Konkurrenz zwischen dem Schutzstreifen der Ferngasleitung FGL 80 und dem geplanten Gewerbegebiet. Bereits im Bebauungsplan (Stand 2014) ist folgendes formuliert:

„Die das Gebiet in nordwest-südöstlicher Richtung querende Ferngasleitung ist mit der vorliegenden Planung nicht vereinbar. Im Zusammenhang mit der Bebauung des Gebietes ist eine Verlagerung erforderlich. Eine entsprechende Trasse wird am nördlichen Rand des Geltungsbereichs parallel zur Bahnanlage festgesetzt. Ein Schutzstreifen von 8,0 m ist berücksichtigt. Absprachen mit dem zuständigen Leitungsträger wurden bereits durchgeführt. Ergänzend wird ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Versorgungsunternehmen gemäß § 9 Absatz 1 Nr. 21 Baugesetzbuch festgesetzt“.

Dieser im Bebauungsplan festgesetzten Umverlegung wird mit der geplanten Umverlegung Potsdam Süd nachgekommen, sodass der Umsetzung beider Vorhaben keine räumliche Konkurrenz besteht.

Folgende weitere Fremdvorhaben mit möglichem Änderungsanlass an der FGL080 sind mit Stand 17.05.2019 dem Betreiber bekannt und werden bei der weiteren Planung berücksichtigt:

- Neubau Straßenbahntrasse Neu Fahrland

- Erweiterung Autobahn-Raststätte A10

- Erschließung Kasernenareal Krampnitz (Bebauungsplan Nr.141-1: „Entwicklungsbereich Krampnitz Klinkerhöfe Süd“)

- Ausbau Wohngebiet in Fahrland (Bebauungsplan Nr.132: „Am Friedhof“ OT Fahrland)

- Landeshauptstadt Potsdam: „Sportflächenentwicklungskonzept Eiche/Golm“

Neue, im Rahmen der Erarbeitung der Unterlagen bzw. der Durchführung des Planfeststellungsverfahrens bekannt werdende Fremdplanungen werden ebenfalls berücksichtigt.

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6 Projektvorstellung

Die ONTRAS Gastransport GmbH plant, das bestehende Gastransportnetz in der Region Ketzin – Potsdam- Königs Wusterhausen - zukunftsfest zu machen. Zwischen dem Bereich Ketzin – Brusendorf ist vorgesehen die Gashochdruckleitung zu erneuern. Ziel ist es, die FGL 080/ 080.01 über die gesamte Länge von ca. 69 km in einer erhöhten Druckstufe DP 63 neu zu errichten, um weiterhin nachhaltig den sicheren Betrieb der Leitung zu gewährleisten und auch für künftige Anforderungen gerüstet zu sein.

Im Rahmen des Neubaus werden auch die Armaturengruppen entsprechend den aktuellen technischen Anforderungen erneuert, versetzt und automatisiert. Vorzugsweise sind dazu die bestehenden Standorte weiterhin zu nutzen.

Zudem wird die neue Leitung durchgehend molchbar sein, um einen kostenoptimierten Betrieb bei gleichzeitiger Einhaltung des sehr hohen Sicherheitsstandards für Gasversorgungssysteme zu gewährleisten. Dazu erfolgt der Neubau von Molchschleusen an den Stationen Ketzin, Nesselgrund und Brusendorf.

Der Neubau der Leitungen wird in zwei Leitungsabschnitte unterteilt. Der Bereich von Ketzin nach Nesselgrund wird in der Dimensionierung DN 300 und der Abschnitt von Nesselgrund nach Brusendorf in der Dimensionierung DN 400 realisiert.

Der Neubau des Trassenteils zwischen Ketzin und Nesselgrund erfolgt auf einer Länge von ca. 28,9 km in DN 300 DP 63.

Der Abschnitt von Nesselgrund bis Brusendorf wird auf einer Länge von ca. 40,4 km in DN 400 DP 63 erneuert.

Insgesamt sind Umverlegungen von 9 Abschnitten auf der gesamten Strecke in Uetz- Paaren, Satzkorn, Neu Fahrland, Potsdam, Potsdam Süd, Saarmund, Ahrensdorf, Ludwigsfelde, Rastplatz „Am Fichtenplan“ A10 geplant.

Weiterhin werden Automatisierungen von neun Armaturengruppen in Ketzin, Potsdam Nord bzw. Golm, Luftschiffhafen, Nesselgrund, Preußenpark, Ludwigsfelde Ost und Brusendorf gebaut. Dort kann künftig ein Teil von der Dispatching-Zentrale in Leipzig aus kontrolliert und bedient werden. An diesen Stationen werden ggf. neue Stationsgebäude bzw. Schaltschränke notwendig. Entlang der kompletten Strecke sind der Ausbau von sieben Armaturengruppen eingeplant.

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Aktuell ist folgende Ausrüstung der Armaturengruppem geplant:

- S 80.01-5 Ketzin Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

- S 80-8/1 Voltaireweg Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

- S 80-11 Luftschiffhafen Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

- S 80-12/1 Nesselgrund Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

- S 80-19/1 Preussenpark (neuer Standort) Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

- S 80-20/1 Ludwigsfelde Ost Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

- S 80-25a Brusendorf Hauptarmatur automatisiert fernbedienbar

Im Vorfeld des Projektes wird eine Abzweigarmaturengruppe der FGL 080.01 östlich der Autobahn A10 zur Erschließung der südlich angrenzenden Gewerbeparks neu errichtet, welcher vergrößert werden soll, sowie eine neue AAG der FGL 080.01 westlich der Landstraße L92 zur Erschließung eines ehemaligen Kasernen-Gebietes und voraussichtlich im Jahr 2021 realisiert. Beide Armaturengruppen werden bereits auf die neuen Anforderungen der Erneuerung ausgelegt und im Projekt berücksichtigt.

Mit dem Gasleitungsneubau zwischen Ketzin und Brusendorf werden entlang der Trasse zwei Kabelschutzrohre mit verlegt, welche zur Aufnahme von modernen LWL-Datenkabeln vorgesehen sind, um Steuer- Mess- und Regeldaten zu übertragen.

Die Neuverlegung / achsgleiche Auswechslung erfolgt weitestgehend in einem bereits dinglich gesicherten Schutzstreifen. Leitungsauswechslung: Das Leitungsrohr der Altleitung wird ausgebaut, in transportfähige Teilstücke getrennt und durch darauf spezialisierte Unternehmen dem Recycling zugeführt. Der Rohrgraben wird verfüllt und die Oberfläche entsprechend dem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. Der Rohrgraben zur Neuverlegung wird genau in der Achse der zurückgebauten Leitung hergestellt. In Folge der erhöhten Sicherheitsanforderungen erfolgt die Neuverlegung so, dass die Leitungsüberdeckung in allen Bereichen mindestens 1,00m, in bebauten Gebieten sogar 1,20m beträgt. Die Mindestüberdeckung für die Altleitung beträgt nur 0,80m, deshalb ist der neue Rohrgraben entsprechend tiefer herzustellen. Bei der Verlegung der Leitung im vorhandenen Schutzstreifen werden also keine zusätzlichen Flächen beansprucht. Davon ausgenommen sind geplante Umverlegungen infolge von zu erneuernden Bauwerkskreuzungen oder Fremdvorhaben (z. B. Ausbau von Straßenbahnstrecken) oder Anbindung neuer Wirtschaftszweige (Wissenschaftspark).

Die Altleitungsabschnitte sind zu demontieren.

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Die Auswechslungslängen der Anschlussleitungen variieren hierbei zwischen nur wenigen Metern bis zu mehreren Kilometern der gesamten Länge der Leitung.

Gesondert zu erwähnen ist die FGL080.31 (a.B.) und insbesondere die Abzweigarmaturengruppe in Potsdam Nord, HKW. Hier ist die Demontage der nicht genutzten AAG im Zuge der Realisierung durchzuführen.

Technische Daten der FGL

Den projektierten FGL liegen folgende Eckdaten zugrunde:

Tabelle 1 Technische Parameter der FGL80 und FGL80.01 Durchflussmedium Erdgas Gruppe H nach G 260 der 2. Gasfamilie

Mittlere Dichte 0,73 bis 0,85 kg/m³

Auslegungstemperatur max. 60°C/min -10°C

sowie für oberirdische Anlagen (MS): min. -20 °C

Nennweite Alt: DN 300/ 400/ 500

Neu: Ketzin – Nesselgrund DN 300 Nesselgrund –

Brusendorf DN 400

Nenndruck: Alt: MOP 25, DP 25

Neu: MOP 25, DP 63

Zuständiger Netzbereich NB Mitte

Molchschleusen Ketzin - Sendeschleuse DN300

Nesselgrund - Empfangsschleuse DN300

Nesselgrund - Empfangsschleuse DN400

Brusendorf - Sendeschleuse DN400

Erneuerung der Standortoptimierung der 16

Nebenanlagen Streckenarmaturengruppen der Hauptleitung, sowie

Anschlussleitungen ggf. mit Armaturen

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Bezeichnungen und Dimensionen der Anschlussleitungen

Tabelle 2 Bezeichnung und Dimensionen der Anschlussleitungen Anschlussleitung DN Länge Länge Neu Beschreibung Bemerkung Bestand [m] [m] der Änderung

FGL 80.01.07 80 33 33 Trasse bleibt erhalten, Erneuerung der Leitung

FGL 80.01.06 80 84 47 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Uetz-Paaren soll Leitung die Leitung 50 m rückgebaut, 30 m in der Bestandstrasse erneuert, sowie 10m umverlegt werden.

FGL 80.01.05 100 20 656 Trasse bleibt . erhalten, Erneuerung der Leitung

FGL 80.12 DN100 100 40 40 Auswechslung 40 ca. 30m, Erneuerung in DN300 Anbindung

FGL 80.15 150 40 40 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Potsdam, wird Leitung die Leitung rückgebaut

FGL 80.19 200 6213 6213 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Potsdam wird Leitung die FGL um ca. 3 km verlängert und neu gebaut.

FGL 80.02 300 507 507 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Potsdam wird Leitung die FGL um ca.

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Anschlussleitung DN Länge Länge Neu Beschreibung Bemerkung Bestand [m] [m] der Änderung

940 m verlängert und neu gebaut.

FGL 80.14 200 3155 3155 Ca. 40 m der Der Rest der Anschlusseitung Anschlussleitung werden wurde bereits abgehend von 2006 saniert. der FGL 80 ausgetauscht

FGL 80.03 150 25 25 Trasse bleibt erhalten, Erneuerung der Leitung

FGL 80.10 100 17 17 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Saarmund wird Leitung die FGL um ca. 240 m verlängert und neu gebaut.

FGL 80.08 150 14,5 14,5 Trasse bleibt erhalten, Erneuerung der Leitung

FGL 80.28 100 12 12 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Ludwigsfelde Leitung wird die FGL um ca. 833 m verlängert und neu gebaut.

FGL 80.35 200 13 13 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Ludwigsfelde Leitung wird die FGL um ca. 1710 m verlängert und parallel zur Bestandstrasse neu gebaut.

FGL 80.05 300 2122 Trasse bleibt erhalten, Erneuerung der

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Anschlussleitung DN Länge Länge Neu Beschreibung Bemerkung Bestand [m] [m] der Änderung

Leitung

FGL 80.27 150 647 647 Trasse bleibt Im Fall der erhalten, Umverlegung Erneuerung der Ludwigsfelde Leitung wird die FGL um ca. 377 m verkürzt gebaut.

FGL 80.32 150 21 21 Trasse bleibt erhalten, Erneuerung der Leitung

FGL 80.21 150 21 Rückbau, Demontage auf Grund Stilllegung

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6.1 Bautechnische Vorgaben

Für die Verlegung der FGL werden folgende Grundannahmen getroffen:

Tabelle 3 Bautechnische Vorgaben

Antragsstellerin und ONTRAS Gastransport GmbH Eigentümerin Maximilianallee 4, 04129 Leipzig

Rohrdurchmesser DN 300 von Ketzin – Potsdam (28,9 km) [mm] DN 400 von Potsdam – Brusendorf (40,4 km) Anschlussleitungen DN 80/100/150/200/300 (ca. 18 km)

Betriebsdruck [bar] DP 63, MOP 25

Schutzstreifen DN 300 & 400 - 6 m (3 m beiderseits der Rohrachse) DN 150 & 100 - 4 m (2 m beiderseits der Rohrachse)

Arbeitsstreifen DN 300/400 16,0 m/17,0 m Regel-Arbeitsstreifen in freier Feldflur DN 300/400 13,5 m/14,5 m Regel-Arbeitsstreifen im Wald

Verlegetiefe Erdüberdeckung mindestens 1,20 m, größere Deckung bei Kreuzungen mit Wegen, Gewässern, Bahn oder in Nähe von Wohngebieten

Gesamtlänge ca. 69,3 km

Der Neubau der Leitung wird in mehreren Bauabschnitten erfolgen, um während der gesamten Baumaßnahmen jederzeit eine unterbrechungsfreie Versorgung aller Anschlussnehmer gewährleisten zu können.

Im Leitungsbestand des ONTRAS-Netzes sind Absperr- und Abzweigarmaturengruppen vorhanden, welche es ermöglichen, gezielt bestimmte Leitungsteile abzuschalten um in diesen Bereichen Reparatur- oder Neubaumaßnahmen durchführen zu können. Die Versorgung kann infolge der Netzstruktur nach vorheriger intensiver Planung in jedem Fall gewährleistet werden.

Im Vorhabensbereich sind folgende Absperrarmaturengruppen vorhanden, welche Außerbetriebnahmen der hier angeführten Abschnitte ermöglichen:

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Abschnitt DN 300 von Ketzin bis Nesselgrund:

NKP Ketzin (S80.01-5) bis AAG Friedrichspark (neu) 6.258 m Länge

AAG Friedrichspark (neu) bis AAG Krampnitz (neu) 6.593 m Länge

AAG Krampnitz (neu) bis Nedlitz (S 80-6/1) 3.762 m Länge

Nedlitz (S 80-6/1) bis Luftschiffhafen (S 80-11) 7.648 m Länge

Luftschiffhafen (S 80-11) bis Strandbad (S 80-12) 2.612 m Länge

Strandbad (S 80-12) bis NKP Nesselgrund (S 80-12/1) 1.365 m Länge

Abschnitt DN 400 von Nesselgrund bis Brusendorf:

Nesselgrund (S 80-12/1) bis Bergholz (S 80-13) 3.080 m Länge

Bergholz (S 80-13) bis Saarmund (S 80-16/1) 4.385 m Länge

Saarmund (S 80-16/1) bis Ahrensdorf (S 80-18) 5.105 m Länge

Ahrensdorf (S 80-18) bis Preußenpark (S 80-19/1) 8.455 m Länge

Preußenpark (S 80-19/1) bis Ludwigsfelde Ost (S 80-20/1) 3.050 m Länge

Ludwigsfelde Ost(S 80-20/1) bis Rangsdorf (S 80-22/1) 9.145 m Länge

Rangsdorf (S 80-22/1) bis Brusendorf (S 80-25/2) 7.295 m Länge

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6.2 Planungsgrundsätze

• Die Erneuerung der Ferngasleitung erfolgt grundsätzlich in der Bestandstrasse. • Alle Bauabschnitte sind einer Stressdruckprüfung zu unterziehen. • Im gesamten Leitungsbereich (Hauptleitung und Anschlussleitungen) sind 2 Kabelschutzrohre mitzuführen • Stillgelegte Leitungsabschnitte sind in der Regel zurückzubauen, seitens Ontras können jedoch abweichende Festlegungen getroffen werden: o Bei der Stilllegung von nicht mehr benötigten Leitungsabschnitten einer Ferngasleitung ist das standardmäßige Verfahren der Rückbau der Altleitung. Das heißt, das Leitungsrohr wird ausgebaut, in transportfähige Teilstücke getrennt und durch darauf spezialisierte Unternehmen dem Recycling zugeführt. Der Rohrgraben wird verfüllt und die Oberfläche entsprechend dem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. o In besonderen Fällen ist es möglich, dass die Altleitung im Boden verbleibt. o Mögliche Gründe dafür wären: ▪ Forderung des Grundstückseigentümers um Oberflächenzerstörungen auf seinem Grundstück zu vermeiden ▪ Wenn durch die Bergung der Altleitung größere Schäden (Ökologie, Oberflächenbefestigungen, Verkehrswege) entstehen als durch den Verbleib im Boden ▪ In speziellen Fällen z.B. bei Straßenquerungen zur Nutzung als Mantelrohr für leitungsbegleitende Steuerkabel ▪ Verbleiben Rohrleitungsteile im Boden, werden diese im Regelfall verdämmt um spätere Setzungen durch Hohlräume im Boden zu verhindern. • generelle Rohrüberdeckung von mindestens 1,20m • Kreuzung von Gewässern in offener Bauweise als betonummantelte Düker. • Die vorhandene Fremdstromanlage der FGL 80.01 ist zu erhalten. • An allen Abzweigleitungen sind ISO-Stücke einzuplanen, ebenso an der Übergangsstelle FGL80/80.01 • Im Bereich der Parallelführung zu Hochspannungsleitungen sind jeweils am Anfangs- und Endpunkt Isolierstücke einzuplanen. • In der Planung sind in der Regel Schnittkrümmer BA20 vorzusehen.

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6.3 Trassenführung

In Plananlage 2 sind die im Rahmen des ROV zu untersuchenden FGL 80.01 und 80 mit den zugehörigen Anschlussleitungen sowie den geplanten Umverlegungen kartographisch dargestellt.

Es folgt eine detaillierte Beschreibung des Trassenverlaufs.

6.3.1 Beschreibung der FGL 80.01, Abschnitt Ketzin – Potsdam (DN 300)

Die FGL 80.01 beginnt an der GDRA Ketzin. Von hier aus verläuft die Leitung Richtung Osten über landwirtschaftliche Nutzflächen, südlich an Neu Falkenrehde und Falkenrehde vorbei. Die Leitung quert den Havelkanal und führt nördlich an Paaren vorbei. In diesem Bereich ist eine kleinräumige Umverlegung geplant (Umverlegung Uetz-Paaren).

Die geplante FGL verläuft weiter Richtung Südosten, quert die BAB 10 und eine Bahnlinie, führt dann nördlich am Siedlungsbereich Satzkorn (Umverlegung Satzkorn) vorbei und quert den Satzkornschen Graben. Die Bestandsleitung verläuft weiter durch den Siedlungsbereich Fahrland. Bei Neu Fahrland ist eine sehr kleinräumige Umverlegung parallel versetzt zur Bestandstrasse vorgesehen (an der B 9) (Umverlegung Neu Fahrland).

Neben der achsgleichen Auswechslung sind im Abschnitt Ketzin-Potsdam folgende Umverlegungen vorgesehen:

1. Umverlegung Uetz- Paaren

Die aktuelle Planung sieht die Umverlegung der Leitung auf die andere Straßenseite auf einer Länge von ca. 200m sowie eine Weiterführung der Leitung parallel zur Straße für ca. 160m vor. Anschließend wird die Straße rechtwinklig gekreuzt und die Leitung bis zur Bestandstrasse in 80m Entfernung geführt.

2. Umverlegung Satzkorn

In der Ortschaft Satzkorn verläuft die Bestandsleitung auf einer Länge von ca. 150m durch private Gärten. Im Zuge des Neubaus soll die Trasse entlang des Feldrandes außerhalb der Wohngrundstücke geführt werden. Die neue Trasse hat eine Länge von ca. 320 m.

3. Umverlegung Neu Fahrland

Im Bereich der Ortschaft Neu Fahrland quert die FGL 80.01 zweimal die Bundesstraße B2 im Abstand von ca. 120m. Parallel zur B2 soll zusätzlich eine Straßenbahnstrecke errichtet werden. Aus diesen Gründen ist eine Umverlegung angedacht. Die neue Leitung soll auf der

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anderen Straßenseite der B2 parallel zur Selbigen verlegt werden. Die Umverlegung hat eine Länge von ca. 120 m.

Tabelle 4 Zusammenstellung der geplanten Umverlegungen im Bereich Ketzin - Potsdam Umverlegungen Bereich Uetz-Paaren Satzkorn Neu Ketzin - Potsdam Fahrland Demontage Bestandsleitung[m] 426,00 240,00 186,50 Verlegung in neuer Trasse[m] 478,00 320,00 123,00 Differenz (neu - alt) [m] 52,00 80,00 -63,50

6.3.2 Beschreibung der FGL 80, Abschnitt Potsdam – Brusendorf (DN 400)

Die FGL 80.01 wird in bestehender Trassenachse durch ein Waldgebiet und die Siedlung Neu Fahrland geführt, wo auch eine kurze Anschlussleitung geplant ist. Es folgt die Querung des Sacrow-Paretzer Kanals bzw. des Weissen Sees sowie die randliche Querung der Siedlung Nedlitz. Südlich Nedlitz verläuft die Bestandstrasse der FGL 80 am Stadtrand von Potsdam vorbei. Hierbei werden die Siedlungsbereiche Bornstedt und Eiche randlich gequert. Die Bestandsleitung ist hier nahe des Schlosskomplexes Sanssoucis trassiert. Die geplante Umverlegung Potsdam verläuft weiter westlich von Potsdam über landwirtschaftliche Nutzflächen. Im Zuge der Umverlegung werden zwei Anschlussleitungen erforderlich um eine Anbindung an die Stadt Potsdam bzw. Potsdam-West zu erhalten. Eine Anschlussleitung zweigt südlich von Golm Richtung Osten ab; es ist eine kurze Querung des Siedlungsbereiches randlich Eiche und Bornstedt erforderlich. Eine weitere Anschlussleitung führt durch ein großes Waldgebiet bis zum Zielort Potsdam West.

An der Bundesstraße B1 trifft die Umleitung wieder auf die Bestandsleitung und quert dann den Templiner See. Eine Anschlussleitung zweigt unmittelbar nach der Querung Richtung Norden ab, verläuft parallel zum Seeufer und bindet in der Templiner Vorstadt ein.

Die FGL80 passiert die Gas-Druckregelanlage (GDRA) Nesselgrund. Nach Querung der B 2 ist eine Umverlegung geplant (Umverlegung Potsdam Süd) zur Umgehung eines Gebäudekomplexes (Tierschutzverein Potsdam, RC Freunde Teltow). Die Bestandstrasse quert den bebauten Komplex.

Weiter Richtung Südosten verläuft die geplante Leitung in der Bestandsachse durch dicht bewaldetes Gebiet (Schneise bereits vorhanden). Im weiteren Verlauf quert die FGL80 die BAB A115. Nach Querung der Autobahn verläuft die Bestandstrasse durch den Siedlungsbereich Saarmund, die vorgesehene Umverlegung in diesem Bereich

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(Umverlegung Saarmund) umgeht den Siedlungsbereich nördlich. Um den Siedlungsbereich anbinden zu können ist eine Anschlussleitung vorgesehen.

Weiter über landwirtschaftliche Nutzflächen führt die Leitung in der Bestandstrasse Richtung Osten bis zur Ortslage Ahrensdorf. Auch hier ist eine Umgehung des Siedlungsbereiches geplant, der derzeit durch die bestehende FGL gequert wird (Umverlegung Ahrensdorf). Nach Umgehung der Siedlung erfolgt erneut die Verlegung in der Bestandsachse.

Die Leitung führt zunächst entlang der BAB A10, quert diese und führt weiter Richtung Süden an Ludwigsfelde vorbei. Im Bereich Ludwigsfelde ist eine weitere Umverlegung geplant zwecks Umgehung des besiedelten Bereiches (Umverlegung Ludwigsfelde), es werden 4 Anschlussleitungen erforderlich zur Anbindung der Siedlungsbereiches.

Im weiteren Verlauf orientiert sich die bestehende Trasse an der BAB A10. Es wird in bestehender Trassenachse verlegt.

Südlich der Anschlussstelle (AS) 12 Rangsdorf quert die FGL die B96 (Theresenhof) und quert ein Naturschutzgebiet (NSG). Die Trasse wird hier etwas nach Süden verschwenkt (bereits Bestandssituation).

Westlich Klein Kienitz knickt die Trasse nach Norden hin ab und folgt im weiteren Verlauf wieder der BAB A10 Richtung Nordwesten bis zu ihrem Endpunkt an der GDRA Brusendorf.

Neben der achsgleichen Auswechslung sind im Abschnitt Potsdam-Brusendorf folgende Umverlegungen vorgesehen:

Umverlegung Potsdam

Ziel ist die Verlagerung der Leitungsführung aus der Stadt heraus. Die Umverlegung soll nördlich der Stadt Potsdam, im Bereich des Lerchensteiges, beginnen und westlich an Potsdam auf Höhe der Bornimer Chaussee entlang geführt werden. Im Bereich des Max Planck Institutes und des Frauenhofer Institutes soll eine neue GDRA inkl. Anschlussleitung zur Versorgung des Wissenschaftsparkes errichtet werden. Im Bereich des Stadtteils Golm ist die Errichtung einer neuen Abzweigarmaturengruppe vorgesehen, deren Anschlussleitung FGL80.19 Richtung Osten bis in den Stadtteil Jägervorstadt verlegt wird. Diese Anschlussleitung dient der Versorgung der Stadt Potsdam.

Die aktuelle Planung sieht vor, die neue Leitung parallel zur vorhandenen Bahntrasse innerhalb des Tierparkes zu verlegen. Vor dem Templiner See, im Bereich der Kreuzung der FGL80 mit der Bundesstraße B1 wird die neue Trasse in die Bestehende eingebunden. Die Umverlegung weist eine Gesamtlänge von ca. 12.000 m auf.

Begründung der großräumigen Umverlegung:

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Mit der Überlegung zur Umverlegung der Bestandstrasse unterzog man sich mehreren Betrachtungen im Bezug auf die naturschutzrechtlichen Belange und Verordnungen. Ein beibehalten der Bestandstrasse wirft in diesem Bereich der Umverlegung einige Barrieren auf.

Aufzuführen ist der Leitungsverlauf entlang der „Amundsenstraße“ und im Gebiet der Anlage Schloss Sanssouci „Am neuen Palais“. In diesen Bereichen befinden sich über Jahrzehnte gewachsene Baumbestände, die bei kommender Auswechslung der Bestandstrasse einen erheblichen Eingriff in die Natur, Ökologie und Stadtgefüge mit sich bringen würden. Darüber hinaus wurde Schloss Lindstedt und die Lindenallee zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Allgemein besteht in Potsdam ein hohes öffentliches Interesse am Schutz und Fortbestand des Baumbestandes, weshalb laut Brandenburgischem Naturschutzgesetz alle Bäume zu geschützten Landschaftsbestandteilen erklärt wurden.

Aufzählung der Auswirkungen während der Bauausführung bei Erhaltung der Bestandstrasse: - Im Falle einer offenen Bauweise müssen zum Schutz des Wurzelwerks sämtliche Freilegungsarbeiten durch Handschachtungen erfolgen und eine Beschädigung des Wurzelwerks ist in keinem Fall auszuschließen. - Eingeschränkte Arbeitsstreifenbreite von nur 4 Metern, mit der Notwendigkeit einer einseitigen Straßensperrung für Aushub und An- und Abtransport. - Die Baumentnahmen / Baumfällungen sind, aufgrund beengter Platzverhältnisse, unumgänglich. - Südlich der Straße „Am Raubfang“ befindet sich zusätzlich noch eine Wasserschutzzone III B. - Bei Auswechslung in der vorhandene Leitungsachse wäre zu befürchten, dass durch die große Nähe der Leitung erneute Beschädigungen an der Leitung entstehen können.

Die Amundsenstraße, nördlich der Potsdamer Straße, stellt mit jeweils zwei Reihen Platanen beidseitig der Straße eine Allee dar und ist aus dem infrastrukturellen Raum nicht mehr weg zu denken. Die Gegebenheit „Allee“ ist im Brandenburgische Naturschutzgesetz (BbgNatSchG) im Abschnitt 5 Gesetzlich geschützte Teile von Natur und Landschaft unter §31 wie folgt definiert.

(1) Alleen dürfen nicht beseitigt, zerstört, beschädigt oder sonst erheblich oder nachhaltig beeinträchtigt werden. (2) Um den Alleenbestand nachhaltig zu sichern, soll die jeweils

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zuständige Behörde, insbesondere im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, rechtzeitig und in ausreichendem Umfang Alleenneupflanzungen festsetzen oder für deren Durchführung sorgen.

Zudem befinden sich die „Amundsenstraße“ und die Straße „Am neuen Palais“, am Landschafts-schutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“ mit einer Fläche 19390 ha. In einem Bereich von 5 km grenzt das Schutzgebiet an der Straße an. Im BbgNatSchG ist unter §22 Landschafts-schutzgebiete die Handhabung genau definiert. (1) Als Landschaftsschutzgebiete können Gebiete festgesetzt werden, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft a) zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts oder der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, b) wegen der Vielfalt, Eigenart, Schönheit oder der besonderen kulturhistorischen Bedeutung der Landschaft oder c) wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Erholung erforderlich sind. (2) Die Rechtsverordnungen zur Festsetzung von Landschaftsschutzgebieten erlässt der für Naturschutz und Landschaftspflege zuständige Fachminister; er kann diese Befugnis auf die untere Naturschutzbehörde übertragen, wenn sich das geplante Landschaftsschutzgebiet auf das Stadt- oder Kreisgebiet beschränkt. (3) In Landschaftsschutzgebieten sind unter besonderer Beachtung des § 1b Abs. 1 und nach Maßgabe der Rechtsverordnung alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebietes verändern, den Naturhaushalt schädigen oder sonst dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen.

Bei Eingriff in den Bereich der Allee sind Baumfällarbeiten, Beschädigungen des Wurzelwerkes, Beeinträchtigungen in die temporäre bauzeitliche ökologische Struktur des Landschaftsschutzgebiet.

Die aufgeführten Argumente zeigen auf, dass ein Verbleib der Bestandsleitung in diesem Bereich im Boden voraussetzt, um den Paragraphen § 22 und §31 einzuhalten. Sozusagen ist es wichtig den Fortbestand der Allee zu sichern und ein Eingreifen in das Landschaftsschutzgebiet abzuwenden.

5. Umverlegung Potsdam Süd

Südöstlich der Kreuzung der Trasse mit der Bundesstraße B2 soll vom vorhandenen Trassenverlauf abgewichen und die Leitung für 860m parallel zu der Bahnstrecke verlegt werden. In diesem Bereich wurden schon mehrere Leitungen analog dieser Planung umverlegt. Im bestehenden B-Plan ist die Trassenführung neben der Bahnstrecke bereits vorgesehen. Die Gesamtlänge der Umverlegung beträgt ca. 1400 m.

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6. Umverlegung Saarmund

Östlich der Autobahn A115 führt die Bestandstrasse durch das Gewerbegebiet der Ortschaft Saarmund. Es ist vorgesehen die Leitung oberhalb der nördlich die Ortschaft begrenzenden Bahnstrecke in Richtung Osten zu führen. Nach der Kreuzung mit der L78 soll die Trasse für ca. 340m Richtung Südost verlaufen. Anschließend kreuzt die Trasse im südlichen Verlauf die Bahnstrecke und trifft auf die vorhandene Leitung. Hier ist eine neue Abzweigarmaturengruppe geplant. Die Abzweigleitung wird in das Gewerbegebiet hineingeführt und angeschlossen. Die Gesamtlänge der Umverlegung beträgt ca. 1200m.

7. Umverlegung Ahrensdorf

Im bestehenden Trassenverlauf führt die Leitung durch die Ortschaft Ahrensdorf. Ziel ist eine Verlegung der Leitung auf vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen südwestlich um den Ort herum. Die neue Trasse soll nach der Kreuzung mit der L79 für ca. 600m in südwestliche Richtung und anschließend parallel zu einem Graben für ca. 1400m in südöstlicher Richtung verlaufen. Nach der Kreuzung mit der Landstraße L795 erfolgt die Einbindung der neuen Leitung in die bestehende Trasse. Die Gesamtlänge der Umverlegung beträgt ca. 2000m.

8. Umverlegung Ludwigsfelde

Die vorhandene Gasleitung verläuft im östlichen Teil von Ludwigsfelde durch ein Wohn- und ein Gewerbegebiet. Es ist vorgesehen, die Leitung südlich der Stadt entlang von Feld- und Waldwegen bis zur Bundesstraße B101 zu führen. Nach dessen Querung soll die Leitung in nördlicher Richtung parallel zur Bundesstraße B101 bis zum Verkehrsknotenpunkt B101 mit BAB A10 verlaufen. Südlich des Verkehrsknotenpunktes wird eine neue Abzweigarmaturengruppe errichtet und über die Anschlussleitungen 80.27 und 80.35 Ludwigsfelde versorgt. Die Gesamtlänge der Umverlegung beträgt ca. 4050m.

9. Umverlegung Bereich Rastplatz „Am Fichtenplan“

Die FGL80 verläuft südlich des Rastplatzes „Am Fichtenplan“ parallel zur Autobahn A10. Östlich des Rastplatzes ändert die Leitung Ihren Verlauf Richtung Norden. Es ist vorgesehen, den vorhandenen Verlauf im Abstand von ca. 160m zur Autobahn für 120m weiterzuführen und anschließend die Leitung Richtung Norden bis zur Grabenkreuzung zu führen. Vor der Grabenkreuzung erfolgt die Einbindung der neuen Leitung. Die Gesamtlänge der Umverlegung beträgt ca. 250m.

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Tabelle 5 Zusammenstellung der geplanten Umverlegungen im Bereich Potsdam-Brusendorf Umverlegungen Potsdam Potsdam Saarmund Ahrensdorf Ludwigsfelde Rastplatz Bereich Süd "Am Potsdam - Fichtenplan" Brusendorf Demontage Bestandsleitung [m] 8.380,00 880,00 835,00 1.920,00 3.810,00 246,00 Verlegung in 12.300,0 neuer Trasse [m] 0 1.400,00 1.200,00 1.970,00 4.050,00 250,00 Differenz (neu - alt) [m] 3.920,00 520,00 365,00 50,00 240,00 4,00

Die durch die dargestellten Umverlegungen entwickelte (Ersatz-)Neubautrasse (siehe Plananlagen) stellt nach erster Einschätzung der ONTRAS die raum- bzw. umweltverträglichste Lösung dar. Zusätzliche, bisher möglicherweise nicht berücksichtigte / bekannte Kriterien, können auch zur weiteren Nutzung der Bestandstrasse bzw. zu generell anderen Trassenvarianten führen.

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7 Voraussichtliche Wirkungen des Vorhabens

7.1 Baubedingte Wirkungen

Das geplante Vorhaben ist gekennzeichnet vom unterirdischen Verlauf der Leitung, die nach erfolgter Rekultivierung nicht mehr sichtbar ist (Ausnahme: Schilderpfähle zur Kennzeichnung des Leitungsverlaufs).

Die wesentliche Auswirkung wird während der Bauphase verursacht. Im Rahmen der Ver- legung der Leitung werden auf dem Arbeitsstreifen die Biotopstrukturen und Nutzungen temporär beseitigt. Die Regelbreite des Arbeitsstreifens in der freien Feldflur beträgt DN300/400 16,0 m/17,0 m. In Waldgebieten wird der Arbeitsstreifen auf DN 300/400 13,5 m/14,5 m eingeschränkt. Bei einer Verlegung der FGL in Straßen wird eine Arbeitsstreifenbreite in Abhängigkeit der vorhandenen Infrastruktur festgelegt. Bei der Verlegung in Grünflächen, Parkplätzen usw. ist ein Arbeitsstreifen von max. 10 m Breite vorgesehen.

Die Veränderung des Bodens im Arbeitsbereich durch die Umlagerung beim Grabenaushub und das Befahren mit Baumaschinen bedeuten eine Minderung seiner Natürlichkeit. Umlagerung und Verdichtung können zu einer Veränderung des Strukturaufbaues führen und die daran gekoppelten Funktionen verändern. Dies trifft insbesondere bei verdichtungsempfindlichen Böden zu. Zudem kann es bei direkter Flächeninanspruchnahme durch den Rohrgraben bzw. indirekt durch Annäherung zu Auswirkungen auf vorkommende Böden mit Archivfunktion kommen.

Durch die zeitlich auf die Bauphase beschränkte, aber kurzzeitig verstärkt auftretende Geräusch-, Staub- und Abgasentwicklung sowie visuelle Wirkungen kann es zu einer temporären Störung, insbesondere von Menschen und Fauna kommen.

Konflikte mit räumlichen Nutzungen sind bei der Leitungsverlegung gering, da land- und forstwirtschaftliche Flächen wiederhergestellt werden. Sind forstwirtschaftliche Flächen betroffen sind die Beschränkungen durch den aus Leitungssicherungsgründen gehölzfrei zu haltenden Streifen zu berücksichtigen.

Während der Bauphase kann es zu einer kurzzeitigen Einschränkung der Erholungsnutzung des jeweiligen Baustellenbereiches kommen.

Auswirkungen auf das Landschaftsbild zeigen unterirdische Rohrleitungen in der Regel nur dann, wenn landschaftsbildprägende Elemente zerstört oder beseitigt werden oder innerhalb

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bislang geschlossener Waldgebiete eine Schneise angelegt wird, wobei die Breite des gehölzfrei zu haltenden Streifens zu berücksichtigen ist.

Die Quantität der unterschiedlich gelagerten Beeinträchtigungen wird durch planerische und bauliche Anpassung an naturhaushaltliche Erfordernisse so weit wie möglich verringert.

Ertragsausfälle während der Bauzeit, Grundwertminderungen etc. sind Gegenstand privatrechtlicher Regelungen im weiteren Planungsprozess.

7.2 Anlagebedingte Wirkungen

Zu den anlagebedingten Beeinträchtigungen gehören neben der bloßen Existenz der Leitung unter der Geländeoberfläche, die Veränderung des Bodengefüges im Rohrgraben sowie geringfügig auch Bodenversiegelungen durch die verschiedenen Anlagen (z.B. Absperrarmaturengruppe).

Der Arbeitsstreifen wird nach dem Bau wieder rekultiviert. Durch die Wiederherstellung von landwirtschaftlichen Flächen sowie die Neubepflanzung von gehölzbestandenen Flächen wird der Eingriff auf der Eingriffsfläche selbst so weit wie möglich ausgeglichen. Für verbleibende nicht vollständig ausgleichbare Beeinträchtigungen auf dem Arbeitsstreifen werden weitere Kompensationsmaßnahmen außerhalb der Eingriffsfläche notwendig.

Derartige nicht vollständig ausgleichbare Beeinträchtigungen sind beispielsweise bei einem unvermeidlichen Eingriff in höherwertige Gehölzbestände gegeben, da hier die Wiederherstellbarkeit der Strukturen nicht kurzfristig bzw. nicht vollständig möglich ist. Diese Beeinträchtigungen sind den anlagebedingten Beeinträchtigungen zuzurechnen.

Der vor Ort nicht ausgleichbare Kompensationsbedarf ist durch zusätzliche Maßnahmen außerhalb des Arbeitsstreifens zu leisten. Entsprechende Maßnahmen werden für die ausgewählte Trasse im Rahmen des Planfeststellungverfahrens verbindlich festgelegt.

Zu den möglichen anlagebedingten Wirkungen zählen außerdem Nutzungsbeschränkungen innerhalb des Schutzstreifens bzw. des gehölzfrei zu haltenden Streifens sowie geringfügig visuelle Beeinträchtigungen der Landschaft durch Schilderpfähle, die zur Markierung des Trassenverlaufes notwendig sind. Punktuell werden Absperreinrichtungen (Schieber/ Kugelhahn) erforderlich. Punktuelle Anlagenbestandteile wie Stationsbauwerke oder GDRA entfalten jedoch aufgrund ihrer Größe, Form und Farbe (Festlegung erfolgt erst in der Detailplanung) i.d.R. keine relevanten Auswirkungen.

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7.3 Betriebsbedingte Wirkungen

Der Betrieb der unterirdischen FGL wird zu keinen nachteiligen Auswirkungen auf die zu betrachtenden Schutzgüter bzw. Sachgebiete führen. Der Betrieb der nicht sichtbar unterirdisch verlegten Leitung findet völlig geräusch- und emissionsfrei statt. Der sichere Betrieb der Leitung wird u.a. durch Beachtung entsprechender Regelwerke beim Bau oder auch durch turnusgemäße Streckenkontrollen während der Betriebsphase gewährleistet. Auswirkungen durch Störfälle o.ä. werden durch spezifische Maßnahmen somit wirksam vermieden.

8 Vorabschätzung zur Raumverträglichkeit im Bereich des Korridors (Bestandtrasse, Umverlegungen)

Grundlage für die vorliegende Untersuchung sind die landesplanerischen und regional- planerischen Ausweisungen im Untersuchungskorridor.

Für die Vorabschätzung ist als landesplanerische Bewertungsgrundlage der Landesentwicklungsplan für die Hauptstadtregion (LEP HR) zu beachten. Des Weiteren liegen mit dem Sachlichen Teilregionalplan „Windenergienutzung“, 2016 und dem Sachlichen Teilregionalplan II „Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe", 1998 der regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz -Spreewald zwei weitere rechtsgültige Teilregionalpläne im Untersuchungskorridor vor. Weitere Grundsätze der Raumordnung, die für die Beurteilung des Vorhabens relevant sind, finden sich im Landesentwicklungsprogramm 2007 (LEPro 2007) der Länder Berlin und Brandenburg vom 18.12.2007 (GVBl. I S. 235).

• Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg, LEP HR (29.04.2019) • Teilregionalplan II - Gewinnung und Sicherung Oberflächennaher Rohstoffe, Region Spreewald-Lausitz (24.06.1998) • Sachlicher Teilregionalplan „Windenergienutzung“, Regionale Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald (16.06.2016) • Landesentwicklungsprogramm 2007, LEPro 2007 (18.12.2007)

Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP BB) ist seit dem 01.07.2019 nicht mehr in Kraft und wird daher nicht zur Bewertung herangezogen. Gleiches gilt für den Regionalplan Havelland-Fläming, welcher im Jahr 2018 rechtskräftig für unwirksam erklärt wurde.

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In der Vorabschätzung werden folgende räumliche Belange bzw. Sachgebiete gemäß der oben genannten planerischen Ausweisungen geprüft:

• Hauptstadtregion • Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel • Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte • Kulturlandschaften und ländliche Räume • Siedlungsentwicklung • Freiraumentwicklung • Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung • Klima, Hochwasser und Energie • Interkommunale und regionale Kooperation • Rohstoffversorgung und Lagerstätten (Teilregionalplan Lausitz-Spreewald)

Als Grundlage für die Prüfung wird eine sachgebietsspezifische Bestandsbeschreibung der einzelnen Raumfaktoren für die Erdgasfernleitung als Bestandtrasse, Umverlegungen und Anschlussleitungen vorgenommen.

Bei der Untersuchung der Bestandtrasse, Umverlegungen und Anschlussleitungen wird räumlich unterschieden in Lage im Korridor und Querung:

• Lage im Korridor:

Innerhalb des 600 m breiten Untersuchungskorridors liegen entsprechend der Tabelle ausgewiesene Gebiete, welche jedoch von der Bestandstrasse bzw. den potentiellen Umverlegungen sowie den Anschlussleitungen nicht geschnitten oder tangiert werden

• Querung:

Die geplante Lage der Trassenachse quert das ausgewiesene Gebiet

Folgend werden Ziele und Grundsätze, die durch das Vorhaben möglicherweise betroffen sein können, dargestellt.

Im Falle einer räumlichen Betroffenheit wird im folgenden Kapitel dargelegt, ob raum- bedeutsame Auswirkungen zu erwarten sind und ob ein Konflikt mit den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernissen der Landes- und Regionalplanung vorliegt.

Wirkfaktoren

Bei der Beurteilung der raumbedeutsamen Auswirkungen und der Gegenüberstellung mit den Erfordernissen der Raumordnung sind grundsätzlich baubedingte, anlagebedingte und

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betriebsbedingte Projektwirkungen zu berücksichtigen. Die potentiellen Wirkfaktoren sind in Kapitel 7 dargestellt.

8.1 Hauptstadtregion

In diesem Kapitel erfolgt die Prüfung des Vorhabens bezüglich möglicher Auswirkungen auf die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.

8.1.1 Bestandssituation

Bezüglich des Sachgebietes Hauptstadtregion sind im LEP HR sowie im LEPro 2007 keine kartografischen Darstellungen enthalten.

8.1.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen, vorhabensrelevanten Erfordernisse der Raumordnung:

Tabelle 6: Hauptstadtregion – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

Ziel 1.1 Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg setzt sich aus den folgenden, sich ergänzenden Strukturräumen zusammen:

Landkreis Dahme-Spreewald:

Gemeinde Eichwalde, Stadt Königs Wusterhausen, Stadt Mittenwalde, Gemeinde Schönefeld, Gemeinde Schulzendorf, Stadt Wildau, Gemeinde Zeuthen

Landkreis Havelland:

Gemeinde Brieselang, Gemeinde Dallgow-Döberitz, Stadt Falkensee, Gemeinde LEP HR Schönwalde-Glien, Gemeinde Wustermark

Landkreis Potsdam-Mittelmark:

Gemeinde , Gemeinde Michendorf, Gemeinde Nuthetal, Gemeinde Schwielowsee, Gemeinde , Gemeinde Stahnsdorf, Stadt Teltow, Stadt (Havel)

Landkreis Teltow-Fläming:

Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, Gemeinde Großbeeren, Stadt Ludwigsfelde, Gemeinde Rangsdorf

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Quelle Ziel / Grundsatz

Ziel 1.1 Der Weitere Metropolenraum (WMR), bestehend aus der Stadt , Stadt Cott-bus/Chóśebuz, Stadt Frankfurt (Oder) und den folgenden Städten und Gemeinden in den Landkreisen: Landkreis Dahme-Spreewald:

Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk, Gemeinde Bersteland, Gemeinde Bestensee, Gemeinde Byhleguhre-Byhlen/Běła Góra-Bělin, Gemeinde Drahnsdorf, Stadt Golßen, Gemeinde Groß Köris, Gemeinde Halbe, Gemeinde Heideblick, Gemeinde Heidesee, Gemeinde Jamlitz, Gemeinde Kasel-Golzig, Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg, Stadt Lieberose, Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota), Stadt Luckau, Stadt Märkisch Buchholz, Gemeinde Märkische Heide/Markojska Góla, Gemeinde Münchehofe, Gemeinde Neu Zauche/Nowa Niwa, Gemeinde Rietzneuendorf-Staakow, Gemeinde Schlepzig/Słopišća, Gemeinde Schönwald, Gemeinde Schwerin, Gemeinde Schwielochsee, Gemeinde Spreewald- heide/Błośańska Góla, Gemeinde Steinreich, Gemeinde Straupitz (Spreewald)/Tšupc (Błota), Stadt Teupitz, Gemeinde Unterspreewald Landkreis Havelland:

Stadt Friesack, Gemeinde Gollenberg, Gemeinde Großderschau, Gemeinde Havelaue, Stadt Ketzin/Havel, Gemeinde Kleßen-Görne, Gemeinde Kotzen, Gemeinde Märkisch Luch, Gemeinde Milower Land, Gemeinde Mühlenberge, Stadt Nauen, Gemeinde Nennhausen, Gemeinde Paulinenaue, Gemeinde Pessin, Stadt Premnitz, Stadt Rathenow, Gemeinde Retzow, Stadt Rhinow, Gemeinde Seeblick, Gemeinde Stechow-Ferchesar, Gemeinde Wiesenaue Landkreis Potsdam-Mittelmark:

Stadt , Stadt , Gemeinde , Gemeinde , Gemeinde , Gemeinde , Gemeinde , Stadt Brück, Gemeinde , Gemeinde Golzow, Gemeinde Görzke, Gemeinde Gräben, Gemeinde Groß Kreutz (Havel), Stadt , Gemeinde , Gemeinde , Gemeinde Mühlenfließ, Stadt , Gemeinde Päwesin, Gemeinde , Gemeinde , Gemeinde /Fläming, Gemeinde Rosenau, Gemeinde , Stadt , Gemeinde , Gemeinde /Mark, Gemeinde Wollin, Gemeinde , Stadt Ziesar Landkreis Teltow-Fläming:

Gemeinde Am Mellensee, Stadt Baruth/Mark, Stadt Dahme/Mark, Gemeinde Dahmetal, Gemeinde Ihlow, Stadt Jüterbog, Stadt Luckenwalde, Gemeinde Niederer Fläming, Gemeinde Niedergörsdorf, Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Stadt Trebbin, Stadt Zossen

Regionalplan Lausitz- - Spreewald

LEPro 2007 §1 Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

(2) Die Hauptstadtregion soll im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips im Ausgleich wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ziele räumlich polyzentral entwickelt werden.

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 51 von 113

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Quelle Ziel / Grundsatz Vorhandene Stärken sollen vorrangig genutzt und ausgebaut werden.

8.1.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Hauptstadtregion

Baubedingte Wirkungen

Auswirkungen auf das Sachgebiet der Raumordnung können sich baubedingt, durch temporäre Flächeninanspruchnahme ergeben.

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen

Anlagebedingt kommt es im Bereich des Leitungsschutzstreifens zu Restriktionen; aus Leitungssicherungsgründen ist der Schutzstreifen dauerhaft von Bebauung freizuhalten.

Für das Sachgebiet relevante betriebsbedingte Auswirkungen ergeben sich nicht.

Bewertung

Auswirkungen auf die im LEP HR sowie im LEPro 2007 ausgewiesene Hauptstadtregion können ausgeschlossen werden. Aus gutachterlicher Sicht treten bei Umsetzung der Vorzugstrasse sowie auch aller Umverlegungen keine raumbedeutsamen Auswirkungen auf die Strukturräume des Sachgebietes Hauptstadtregion auf. Eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung liegt somit vor.

8.2 Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel

In diesem Kapitel erfolgt die Prüfung des Vorhabens bezüglich möglicher Auswirkungen auf die Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächigen Einzelhandel.

8.2.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Bezüglich des Sachgebietes Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel sind im LEP HR sowie im LEPro 2007 keine kartografischen Darstellungen enthalten.

Seite 52 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: Januar 2020

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8.2.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen, vorhabensrelevanten Erfordernisse der Raumordnung.

Tabelle 7: Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

Grundsatz 2.2: Gewerbeflächenentwicklung

Die Entwicklung von gewerblichen Bauflächen ist unter Berücksichtigung bzw. Beachtung der LEP HR qualitativen Festlegungen zur Siedlungs- und Freiraumentwicklung in der gesamten Hauptstadtregion möglich. Gewerbliche Bauflächen sollen bedarfsgerecht und unter Minimierung von Nutzungskonflikten an geeigneten Standorten entwickelt werden.

Regionalplan Lausitz- - Spreewald

LEPro 2007 -

8.2.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel

Baubedingte Wirkungen

Auswirkungen auf das Sachgebiet der Raumordnung können sich baubedingt, durch temporäre Flächeninanspruchnahme ergeben.

Bestehende Gewerbeflächen werden baubedingt nicht in Anspruch genommen.

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen

Anlagebedingt kommt es im Bereich des Leitungsschutzstreifens zu Restriktionen; aus Leitungssicherungsgründen ist der Schutzstreifen dauerhaft von Bebauung freizuhalten.

Bestehende Gewerbeflächen werden anlagebedingt nicht in Anspruch genommen.

Für das Sachgebiet relevante betriebsbedingte Auswirkungen ergeben sich nicht.

Bewertung

Auswirkungen auf das im LEP HR beschriebene Sachgebiet Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel können ausgeschlossen werden. Aus gutachterlicher Sicht treten bei Umsetzung der Vorzugstrasse sowie auch aller potentiellen

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Umtrassierungen keine raumbedeutsamen Auswirkungen auf das Sachgebiet auf. Eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung liegt somit vor.

8.3 Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte

In diesem Kapitel erfolgt die Prüfung des Vorhabens bezüglich möglicher Auswirkungen auf die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, die Nachhaltigkeit der Raumentwicklung und die Leistungsfähigkeit des Zentrale-Orte-Systems.

8.3.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Die Bestandssituation bezüglich zentraler Orte im Bereich des Untersuchungskorridors zeigt sich wie folgt:

Tabelle 8: Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Bestandstrasse

Havelland- Kreisfreie Potsdam Lage im Korridor SP 18,6 – SP 20,2 Fläming Stadt (Oberzentrum) Potsdam Landkreis Ludwigsfelde Querung SP 45,2 – SP 49,8 Teltow- (Mittelzentrum) SP 50,6 – SP 51,9 Fläming Lage im Korridor SP 45,2 – SP 51,9

Umverlegungen

Havelland- Landkreis Ludwigsfelde Querung SP 0,0 – SP 0,2 Fläming Teltow- (Mittelzentrum) Lage im Korridor SP 0,2 – SP 4,3 Fläming Anschlussleitungen

Havelland- Kreisfreie Potsdam Querung SP 4,5 – SP 6 Fläming Stadt (Oberzentrum) (FGL 80.19) Potsdam SP 2,3 (FGL 80.14)

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region

Landkreis Ludwigsfelde Querung SP 0,0 – SP 1,0 Teltow- (Mittelzentrum) (FGL 80.28) Fläming SP 0,0 – SP 1,2 (FGL 80.35) SP 1,3 – SP 2,7 (FGL 80.05)

8.3.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen, vorhabensrelevanten Erfordernisse der Raumordnung.

Tabelle 9: Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

Z 3.1 Zentralörtliche Gliederung

Im Rahmen der zentralörtlichen Gliederung sind die übergemeindlich wirkenden Angebote der Daseinsvorsorge vorrangig in den Zentralen Orten zu konzentrieren, um ein vielseitiges und erreichbares Angebot für alle Bevölkerungsgruppen im jeweiligen Verflechtungsbereich zu erhalten. In der zentralörtlichen Gliederung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg werden Zentrale Orte der Stufen Metropole, Oberzentrum und Mittelzentrum festgelegt.

Grundsatz 3.2: Grundversorgung

Die Funktionen der Grundversorgung sollen in allen Gemeinden abgesichert werden.

Ziel 3.5: Oberzentren

(1) Oberzentren sind die Landeshauptstadt Potsdam, Brandenburg an der Havel, LEP HR Cottbus/Chóśebuz und Frankfurt (Oder).

(2) In den Oberzentren sind die hochwertigen Funktionen der Daseinsvorsorge mit überregionaler Bedeutung räumlich zu konzentrieren. Dazu sind Waren- und Dienstleistungsangebote des spezialisierten höheren Bedarfes zu sichern und zu qualifizieren.

Ziel 3.6: Mittelzentren

(3) Die als Mittelzentren in Funktionsteilung festgelegten Gemeinden übernehmen gemeinsam Versorgungsfunktionen für den gemeinsamen Verflechtungsbereich.

(4) In den Mittelzentren sind die gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge mit regionaler Bedeutung räumlich zu konzentrieren. Dazu sind Waren- und Dienstleistungsangebote des gehobenen Bedarfes zu sichern und zu qualifizieren.

Regionalplan - Lausitz-

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Quelle Ziel / Grundsatz Spreewald

LEPro 2007 §2 Zentrale Orte

(2) Als zentrale Orte sollen solche Gemeinden bestimmt werden, die aufgrund ihrer räumlichen Lage, der zu versorgenden Bevölkerung ihrer Verflechtungsbereiche, ihrer funktionalen Ausstattung und ihrer Potenziale in der Lage sind, die übergemeindlichen Aufgaben der Daseinsvorsorge langfristig und flächendeckend zu erfüllen.

8.3.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte

Baubedingte Wirkungen

Auswirkungen auf das Sachgebiet der Raumordnung können sich baubedingt, durch temporäre Flächeninanspruchnahme ergeben.

Siedlungsflächen der Zentralen Orte sowie Funktionsschwerpunkte der Grundversorgung werden baubedingt nicht in Anspruch genommen.

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen

Anlagebedingt kommt es im Bereich des Leitungsschutzstreifens zu Restriktionen; aus Leitungssicherungsgründen ist der Schutzstreifen dauerhaft von Bebauung freizuhalten.

Siedlungsflächen der Zentralen Orte sowie Funktionsschwerpunkte der Grundversorgung werden anlagebedingt nicht in Anspruch genommen.

Für das Sachgebiet relevante betriebsbedingte Auswirkungen ergeben sich nicht.

Bewertung

Auswirkungen auf die im LEP HR sowie LEPro 2007 ausgewiesenen Zentralen Orte und der Grundversorgung (Mittelzentren und Oberzentren) können ausgeschlossen werden. Aus gutachterlicher Sicht treten bei Umsetzung der Vorzugstrasse sowie auch aller Varianten keine raumbedeutsamen Auswirkungen auf das Sachgebiet Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte auf. Eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung liegt somit vor.

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8.4 Kulturlandschaften und ländliche Räume

Im Sachgebiet Kulturlandschaften und ländliche Räume sind die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf die Kulturlandschaft und die ländliche Raumnutzung (Forst- und Landwirtschaft) zu betrachten.

8.4.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Bezüglich des Sachgebietes Kulturlandschaften und ländliche Räume sind im LEP HR sowie im LEPro 2007 keine kartografischen Darstellungen enthalten.

8.4.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen Erfordernisse der Raumordnung.

Tabelle 10: Kulturlandschaften und ländliche Räume – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

G 4.3 Ländliche Räume

Die ländlichen Räume sollen so gesichert und weiterentwickelt werden, dass sie einen LEP HR attraktiven und eigenständigen Lebens- und Wirtschaftsraum bilden, ihre typische Siedlungsstruktur und das in regionaler kulturlandschaftlicher Differenzierung ausgeprägte kulturelle Erbe bewahren und ihre landschaftliche Vielfalt erhalten.

Regionalplan Lausitz- - Spreewald

LEPro 2007 §4 Kulturlandschaft

(2) Durch eine nachhaltige und integrierte ländliche Entwicklung sollen die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, die touristischen Potenziale, die Nutzung regenerativer Energien und nachwachsender Rohstoffe in den ländlichen Räumen als Teil der Kulturlandschaft weiterentwickelt werden.

8.4.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Kulturlandschaften und ländliche Räume

Baubedingte Wirkungen

Während der Bauphase ergeben sich Beeinträchtigungen durch temporäre Flächeninan- spruchnahme landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzter Flächen. Die

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landwirtschaftlichen Nutzflächen können nach Einbringen der erdgebundenen Leitung und fachgerechter Rekultivierung überwiegend wieder wie zuvor bewirtschaftet werden.

Die baubedingte temporäre Beeinträchtigung des Bodens wird durch getrennte Lagerung der Bodenhorizonte und Rekultivierungsmaßnahmen minimiert.

Für forstwirtschaftlich genutzte Flächen gilt, dass der Regelarbeitsstreifen eingeschränkt wird, wodurch eine Minimierung des baubedingten Holzeinschlags erzielt werden kann. Nach Beendigung der Baumaßnahme wird der Arbeitsstreifen unter Beachtung des gehölzfrei zu haltenden Streifens wieder aufgeforstet.

Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen

Nach erfolgter Rekultivierung können die landwirtschaftlichen Flächen auf der Leitungstrasse überwiegend wieder wie zuvor bewirtschaftet werden.

Eine anlagenbedingte, dauerhafte Inanspruchnahme von Flächen findet lediglich im Bereich der Stationsbauwerke statt. Die konkreten Standorte der Stationsbauwerke werden erst im Rahmen des nachfolgenden Planfeststellungsverfahrens festgelegt. Die Fläche wird dauerhaft der landwirtschaftlichen bzw. forstwirtschaftlichen Nutzung entzogen.

Ertragsausfälle während der Bauzeit, dauerhafte Nutzungseinschränkungen und Grundwert- minderungen landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Flächen sind Gegenstand privatrechtlicher Regelungen. Im weiteren Planungsprozess werden hierzu Abstimmungen mit den Interessensverbänden, den Flächeneigentümern und Bewirtschaftern geführt.

Aus Leitungssicherungsgründen verbleibt im Bereich der Wälder und Gehölze ein dauerhaft von tiefwurzelnden Gehölzen freizuhaltender Streifen. Die Fläche wird dauerhaft der forstwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Der Waldverlust durch dauerhafte Waldumwandlung ist nach Landeswaldgesetz auszugleichen. Hierzu werden im folgenden Planfeststellungsverfahren Ersatzaufforstungsflächen festgelegt. Für die Ersatzaufforstungsflächen werden landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen und ihrer bisherigen Nutzung dauerhaft entzogen. Art und Umfang des betroffenen Ersatzaufforstungsbedarfs kann auf Ebene der Voruntersuchungen noch nicht konkret bestimmt werden.

Es findet keine großflächige oberirdische Überbauung oder Versiegelung statt.

Bewertung

Die gutachterliche Einschätzung kommt zu dem Ergebnis, dass durch das geplante Vorhaben unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Vermeidung / Minimierung zwar auf

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allen geprüften Varianten Auswirkungen auf das Sachgebiet Kulturlandschaften und ländliche Räume auftreten, dass jedoch eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung vorliegt, da die im Grundsatz 4.3 (Ländliche Räume) des LEP HR genannte Bewahrung von typischen Siedlungsstrukturen sowie die Erhaltung der landschaftlichen Vielfalt durch das geplante Vorhaben nicht in raumbedeutsamen Maße beeinträchtigt wird. Aufgrund der Gesamtgröße dieses linearen Vorhabens ist eine Vermeidung der Querung von Kulturlandschaften und ländlichen Räumen nicht möglich. Auswirkungen auf die im LEPro 2007 ausgewiesenen Grundsätze der Raumordnung bezüglich Kulturlandschaften können ausgeschlossen aufgrund der erdverlegten Leitung und der ausschließlich temporären Flächennutzung werden. Aus gutachterlicher Sicht treten bei Umsetzung der Vorzugstrasse sowie auch aller Varianten keine raumbedeutsamen Auswirkungen auf das Sachgebiet Kulturlandschaften auf. Eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung liegt somit vor.

8.5 Siedlungsentwicklung

Um die Betroffenheit des Sachgebietes Siedlungsentwicklung umfassend feststellen und bewerten zu können, werden die ausgewiesenen Siedlungsflächen betrachtet.

8.5.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Die Bestandssituation bezüglich der Siedlungsflächen im Bereich des Untersuchungskorridors zeigt sich wie folgt:

Tabelle 11: Sachgebiet Siedlungsentwicklung – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Bestandstrasse

Havelland- Landkreis Amtsfreie Querung SP 4,1 – SP 4,2 Fläming Havelland Stadt Lage im Korridor SP 3,7 – SP 4,2 Ketzin/Havel Kreisfreie Stadt Querung SP 8,5 Stadt Potsdam, Lage im Korridor SP 8,4 – SP 10,1 Potsdam Ortsteil Satzkorn Stadt Querung SP 10,6 – SP 11,2 Potsdam, SP 11,5 – SP 12,0 Ortsteil Lage im Korridor SP 10,4 – SP 12,0

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Fahrland Stadt Lage im Korridor SP 12,8 – SP 14,7 Potsdam, Querung SP 14,5 Ortsteil Neu SP 15,5 – SP 16 Fahrland SP 16,3 – SP 16,9

Stadt Querung SP 18 – SP 19 Potsdam, Lage im Korridor SP 19 – SP 20 Ortsteil Bornstedt Stadt Lage im Korridor SP 20,4 – SP 21,1 Potsdam, Querung SP 20,6 – SP 20,8 Stadtteil Eiche Stadt Lage im Korridor SP 22,4 -SP 22,7 Potsdam, SP 24,8 – SP 25,8

Ortsteil Querung SP 25,8 Potsdam West Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 32 – SP 32,1 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Michendorf, Ortsteil Wilhelms- horst Amtsfreie Querung SP 35,2 – SP 35,8

Gemeinde Lage im Korridor SP 36,3 – SP 36,5 Nuthetal, Ortsteil Saarmund Landkreis Amtsfreie Querung SP 40,9 – SP 41,5 Teltow- Mittelstadt SP 41,8 – SP 41,9 Fläming Ludwigs- Lage im Korridor SP 40,9 – SP 42,7 felde, Ortsteil Ahrensdorf

Amtsfreie Lage im Korridor SP 45,9 – SP 52,0 Mittelstadt SP 52,5 – SP 54,1 Ludwigsfelde Querung SP 46,2 – SP 47,0 SP 49,0 – SP 51,8

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region

Amtsfreie Lage im Korridor SP 58,4 – SP 58,6 Gemeinde Blankenfelde -Mahlow, Ortsteil Jühnsdorf Amtsfreie Lage im Korridor SP 61,4 – SP 62,2 Gemeinde SP 63,8 – SP 64,4 Rangsdorf Amtsfreie Lage im Korridor SP 62,2 – SP 62,8 Gemeinde Blankenfelde -Mahlow, Ortsteil Dahlewitz

Umverlegungen

Havelland- Kreisfreie Stadt Lage im Korridor SP 8,5 – SP 8,6 Fläming Stadt Potsdam, Potsdam Ortsteil Satzkorn Stadt Lage im Korridor SP 14,5 Potsdam, SP 0,5 – SP 1,7 Ortsteil Neu Fahrland Stadt Lage im Korridor SP 1,7 – SP 4,3 Potsdam, Querung SP 3,4 Stadtteil SP 4,3 Bornim Stadt Lage im Korridor SP 5,4 – SP 7,7 Potsdam, Stadtteil Eiche Landkreis Stadt Lage im Korridor SP 9,5 – SP 10,2 Potsdam- Potsdam, Mittelmark Gemeindeteil Wildpark- West

Amtsfreie Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,0 Gemeinde Nuthetal,

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Ortsteil Saarmund Landkreis Amtsfreie Querung SP 0 – SP 0,3 Teltow- Mittelstadt Lage im Korridor SP 0 – SP 2 Fläming Ludwigs- felde, Ortsteil Ahrensdorf Amtsfreie Lage im Korridor SP 0,6 – SP 1 Mittelstadt SP 2,2 Ludwigsfelde Anschlussleitungen

Havelland- Kreisfreie Stadt Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,5 Fläming Stadt Potsdam, Potsdam Ortsteil Fahrland Stadt Lage im Korridor SP 0 – SP 4 Potsdam, (S 80-8/1) Stadtteil Querung SP 0,8 – SP 1,2 Eiche (S 80-8/1) SP 3,0 – SP 3,6 (S 80.19-2) Stadt Lage im Korridor SP 4,2 – SP 5,4 Potsdam, (S 80.19-2) Ortsteil Querung SP 4,3 -SP 4,5 Bornstedt (S 80.19-2) Stadt Lage im Korridor SP 6,3 Potsdam, (S 80.19-3) Stadtteil Jäger- vorstadt Stadt Lage im Korridor SP 1 – SP 1,7 Potsdam, (S 80.02-2) Ortsteil Querung SP 1,6 – SP 1,7 Potsdam (S 80-11) West

Stadt Lage im Korridor SP 2,5 Potsdam. (S 80.14-2) Stadtteil

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Templiner Vorstadt Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 0 – SP 0,3 Potsdam- Gemeinde (S 80-16/1) Mittelmark Nuthetal, Ortsteil Saarmund

Landkreis Amtsfreie Querung SP 0,7 – SP 0,8 Teltow- Mittelstadt (S 80-19/1) Fläming Ludwigsfelde SP 0 – SP 0,3 (S 80-19/2) SP 0,1 – SP 0,2 SP 1,2 – SP 3,7 (FGL 80.05) Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,8 (S 80-19/1) SP 0,3 – SP 1,1 (S 80-19/2) SP 0 – SP 3,7 (FGL 80.05)

8.5.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen Erfordernisse der Raumordnung.

Tabelle 12: Sachgebiet Siedlungsentwicklung– Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

LEP HR Ziel 5.2: (1) Neue Siedlungsflächen sind an vorhandene Siedlungsgebiete anzuschließen.

Regionalplan Lausitz- - Spreewald

LEPro 2007 -

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8.5.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Siedlungsentwicklung

Baubedingte Wirkungen

Konflikte auf das Sachgebiet Siedlungsentwicklung durch temporäre Flächeninanspruchnahme sind nicht zu erwarten.

Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen

Für die Siedlungsflächen, die im Korridor liegen, jedoch nicht unmittelbar in Anspruch genommen werden, sind aufgrund einer linienförmigen Bebauungsrestriktion (Schutzstreifen) oberhalb der geplanten Erdgasleitung anlagebedingte Auswirkungen auf das Sachgebiet Siedlungsentwicklung zu erwarten, da der Schutzstreifen dauerhaft von Bebauung freizuhalten ist.

Bei Umsetzung der Trasse im Bereich der Bestandsleitung wird der bestehende Schutzstreifen weiterhin genutzt, so dass die Umsetzung des Vorhabens auch in den aktuell beanspruchten Siedlungsbereichen keine weitere Restriktion bzw. Einschränkungen auf das Sachgebiet Siedlungsentwicklung zur Folge hat.

In den Bereichen potentieller Umverlegungen sind Ausweichflächen großzügig vorhanden, so dass eine spätere Behinderung von Bebauung bzw. des Sachgebietes Siedlungsentwicklung durch das linienhafte vorhaben bzw. die schmale linienhafte Restriktion durch den Schutzstreifen nicht zu erwarten ist.

Betriebsbedingt sind keine Auswirkungen auf das Sachgebiet zu erwarten.

Bewertung

Die geplante baubedingte Flächeninanspruchnahme randlich von Siedlungsflächen widerspricht zunächst Ziel 5.2 des LEP HR. Die Siedlungsentwicklung wird durch die linienförmige Baurestriktion im Schutzstreifen eingeschränkt. Diese Einschränkung ist jedoch in Bezug auf die Gesamtregion sehr kleinräumig und reicht aus gutachterlicher Sicht nicht aus um relevante Konflikte mit den Erfordernissen der Raumordnung auszulösen.

8.6 Freiraumentwicklung

Im Folgenden werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf die Freiraumentwicklung unter besonderer Beachtung des im LEP HR ausgewiesenen Freiraumverbundes („Freiraumverbundflächen“) sowie aus dem LEPro 2007 entnommenen Grundsätze der Raumordnung §6 Freiraumentwicklung dargelegt.

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8.6.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Um besiedelte Bereiche vorzugsweise umgehen zu können, ist das Vorhaben überwiegend im Freiraum geplant.

In nachstehender Tabelle werden die im Untersuchungskorridor (Bestandstrasse, Umverlegungen, Anschlussleitungen) gelegenen Freiraumverbundflächen gelistet.

Tabelle 13: Sachgebiet Freiraumentwicklung – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Bestandstrasse

Havelland- Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 1,0 – SP 5,3 Fläming Havelland Stadt Querung SP 2,3 – SP 2,5 Ketzin/Havel SP 4,0 – SP 5,0 Kreisfreie Stadt Lage im Korridor SP 8,0 – SP 9,0

Stadt Potsdam, Querung SP 8,6 – SP 9,3 Potsdam Ortsteil Satzkorn Stadt Lage im Korridor SP 12,5 – SP 14,0 Potsdam, Querung SP 13,9 – SP 14,0 Ortsteil Fahrland Stadt Lage im Korridor SP 14,3 – SP 15,3 Potsdam, Querung SP 14,7 – SP 15,0 Ortsteil Neu SP 16,0 – SP 16,2 Fahrland

Stadt Lage im Korridor SP 19 – SP 20,7 Potsdam, Querung SP 19,8 – SP 20,4 Ortsteil Bornstedt Stadt Lage im Korridor SP 20,8 – SP 21,5 Potsdam, Querung SP 20,8 – SP 21,5 Stadtteil Eiche Stadt Querung SP 21,5 – SP 28,0 Potsdam, Stadtteil Potsdam West Stadt Querung SP 28,0 – SP 29,5 Potsdam, Lage im Korridor SP 28,0 – SP 30,5 Stadtteil

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Potsdam Süd Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 30,5 – SP 32,5 Potsdam- Gemeinde Querung SP 31,2 – SP 32,5 Mittelmark Michendorf, Ortsteil Wilhelms- horst Amtsfreie Querung SP 32,5 – SP 34,6 Gemeinde Nuthetal Amtsfreie Lage im Korridor SP 34,6 – SP 37,5 Gemeinde Querung SP 36,0 – SP 37,0 Nuthetal, Ortsteil Saarmund Amtsfreie Lage im Korridor SP 39 – SP 39,3 Gemeinde Nuthetal, Straßendorf Nudow Amtsfreie Querung SP 39,5 – SP 40,0 Gemeinde Stahnsdorf, Ortsteil Schenken- horst Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 39,4 – SP 41 Teltow- Mittelstadt Fläming Ludwigsfelde, Ortsteil Ahrensdorf Amtsfreie Lage im Korridor SP 55 – SP 56,4 Mittelstadt Querung SP 55 – SP 55,3 Ludwigsfelde

Amtsfreie Lage im Korridor SP 56,5 – SP 57,5 Gemeinde SP 60,6 – SP 61,0 Blankenfelde- Querung SP 60,8 – SP 61,0 Mahlow, SP 61,6 – SP 61,8 Ortsteil

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region Jühnsdorf

Amtsfreie Lage im Korridor SP 60,7 – SP 61,6

Gemeinde Querung SP 61,0 – SP 61,6 Rangsdorf

Umverlegungen

Havelland- Landkreis Amtsfreie Querung SP 4,8 – SP 5,2 Fläming Havelland Stadt Ketzin/Havel Kreisfreie Stadt Lage im Korridor SP 5,7 – SP 7,3

Stadt Potsdam, Querung SP 6,6 – SP 7,3 Potsdam Stadtteil Eiche Stadt Querung SP 8,8 – SP 12,2 Potsdam, Ortsteil Golm / Wildpark Stadt Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,0 Potsdam, Stadtteil Potsdam Süd Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 1,0 – SP 1,2 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Michendorf, Ortsteil Wilhelms- horst Amtsfreie Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,0

Gemeinde Querung SP 0,8 – SP 0,9 Nuthetal, Ortsteil Saarmund Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 0,0 – SP 2,0

Teltow- Mittelstadt Querung SP 0,3 – SP 1,0 Fläming Ludwigsfelde, Ortsteil Ahrensdorf

Amtsfreie Lage im Korridor SP 2,5 Mittelstadt Ludwigsfelde Anschlussleitungen

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Planungs- Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung region

Havelland- Kreisfreie Stadt Lage im Korridor SP 2,4 – SP 4,0 Fläming Stadt Potsdam, Querung SP 2,9 – SP 3,1 Potsdam Stadtteil Eiche Stadt Lage im Korridor SP 4,0 – SP 5,5 Potsdam, Querung SP 4,6 – SP 4,8 Ortsteil Bornstedt Stadt Lage im Korridor SP 5,5 – SP 6,2 Potsdam, Stadtteil Jägervorstadt Stadt Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,7

Potsdam, Querung SP 0,0 – SP 1,3 Stadtteil Potsdam West

Stadt Lage im Korridor SP 0,0 – SP 2,5 Potsdam, Querung SP 0,0 – SP 2,0 Stadtteil Templiner Vorstadt Landkreis Amtsfreie Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,2 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Nuthetal, Ortsteil Saarmund

8.6.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen Erfordernisse der Raumordnung.

Tabelle 14: Sachgebiet Freiraumentwicklung – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

G 6.1: Freiraumentwicklung

(1) Der bestehende Freiraum soll in seiner Multifunktionalität erhalten und entwickelt werden. LEP HR Bei Planungen und Maßnahmen, die Freiraum in Anspruch nehmen oder neu zerschneiden, ist den Belangen des Freiraumschutzes besonderes Gewicht beizumessen.

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Quelle Ziel / Grundsatz

(2) Der landwirtschaftlichen Bodennutzung ist bei der Abwägung mit konkurrierenden Nutzungsansprüchen besonderes Gewicht beizumessen. Die Weiterentwicklung von Möglichkeiten der Erzeugung nachhaltiger ökologisch produzierter Landwirtschaftsprodukte ist in Ergänzung zur konventionellen Erzeugung von besonderer Bedeutung.

Z 6.2: Freiraumverbund

(1) Der Freiraumverbund ist räumlich und in seiner Funktionsfähigkeit zu sichern. Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, die den Freiraumverbund in Anspruch nehmen oder neu zerschneiden, sind ausgeschlossen, sofern sie die Funktionen des Freiraumverbundes oder seine Verbundstruktur beeinträchtigen. (2) Ausnahmen von Absatz 1 Satz 2 sind unter der Voraussetzung, dass – die raumbedeutsame Planung oder Maßnahme nicht auf anderen geeigneten Flächen außerhalb des Freiraumverbundes durchgeführt werden kann und – die Inanspruchnahme minimiert wird,

in folgenden Fällen möglich: – für überregional bedeutsame Planungen oder Maßnahmen, insbesondere für eine überregional bedeutsame linienhafte Infrastruktur, soweit ein öffentliches Interesse an der Realisierung besteht, – für die Entwicklung von Wohnsiedlungsflächen einschließlich der unmittelbar dafür erforderlichen Flächen für den Gemeinbedarf, für Ver- und Entsorgungsanlagen und für Verkehrsflächen.

Regionalplan Lausitz- - Spreewald

LEPro 2007 §6 Freiraumentwicklung

(2) Die Inanspruchnahme und die Zerschneidung des Freiraums, insbesondere von großräumig unzerschnittenen Freiräumen, sollen vermieden werden. Zerschneidungswirkungen durch bandartige Infrastruktur sollen durch räumliche Bündelung minimiert werden.

8.6.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Freiraumentwicklung

Baubedingte Wirkungen

Die potenziellen Auswirkungen der geplanten Leitung auf das Sachgebiet Freiraumentwicklung bestehen baubedingt in der temporären Flächeninanspruchnahme mit Beseitigung der Vegetation, der temporären Veränderung der hydrologischen Verhältnisse, der temporären Emission von Schadstoffen und der temporären Zerschneidung.

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Für die Bauzeit ist die Freiraumverbundfunktion im Bereich der Querungsstellen demnach temporär beeinträchtigt. Nach der Verlegung der unterirdischen Leitung werden die in Anspruch genommenen Flächen rekultiviert und können überwiegend in ihrer vorherigen Art genutzt werden.

Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen

Eine dauerhafte Flächeninanspruchnahme ergibt sich punktuell durch Schilderpfähle und kleinflächige Absperrstationen, deren räumliche Lage im Rahmen des nachfolgenden Planfeststellungsverfahrens festgelegt wird. Zudem ergeben sich dort, wo Waldflächen betroffen sind, dauerhafte anlagebedingte Auswirkungen durch die erforderliche Freihaltung des gehölzfrei zu haltendem Streifen. Als geeignete Vermeidungsmaßnahme kann hier die Bündelung mit bestehender linearer Infrastruktur benannt werden. Eine Neuzerschneidung von Freiraumverbundflächen durch den erforderlichen gehölzfrei zu haltenden Streifen kann durch Bündelung wirkungsvoll vermindert werden. Wegen der großflächigen Ausweisung von Freiraumverbundflächen ist eine vollständige Umgehung dieser Flächen nicht möglich. Auf das großflächige Gesamtsystem bezogen handelt es sich um vergleichsweise kleinflächige Wirkungen. Es findet keine großflächige oberirdische Überbauung oder Versiegelung statt.

Bewertung

Die geplante baubedingte Flächeninanspruchnahme innerhalb von Freiraumverbundflächen widerspricht zunächst Ziel 6.2 bzw. Grundsatz 6.1 des LEP HR. Die Inanspruchnahme erfolgt jedoch nur temporär und lokal begrenzt während der Bauphase. Für die temporäre Bauzeit ist die Freiraumverbundfunktion im Bereich der Querungsstelle beeinträchtigt. Der großräumige Freiraumverbund kann seine Funktion jedoch weiterhin ausüben. Die hydrologischen Verhältnisse werden durch Wasserhaltungsmaßnahmen nur temporär und kleinflächig beeinträchtigt. Erhebliche Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Auch die Schadstoffemissionen sind lokal und zeitlich sehr begrenzt, sodass keine Erheblichkeit gegeben ist. Ziel 6.2 des LEP HR besagt, dass Freiraumverbundfläche in Ausnahmefällen in Anspruch genommen werden kann, „wenn […] eine überregional bedeutsame Infrastruktur nicht umgesetzt werden kann, ohne dabei den Freiraumverbund in Anspruch zu nehmen.“ Aufgrund der großflächigen Ausweisung des Freiraumverbundes und von Vorranggebieten Freiraum im Bereich des geplanten Vorhabens ist eine Flächeninanspruchnahme durch die geplante Leitung nicht vermeidbar, weshalb der Ausnahmetatbestand (Z 6.2) für das geplante Vorhaben als zutreffend einzuschätzen ist.

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Nach der Verlegung der erdgebundenen Leitung werden die in Anspruch genommenen Flächen rekultiviert und können überwiegend in ihrer vorherigen Art genutzt werden. Der großräumige Freiraumverbund wird durch die temporäre Baumaßnahme nicht erheblich gestört. Die kleinräumige Freiraumverbundfunktion ist nach der Rekultivierung der Arbeitsflächen wiederhergestellt. Sofern es sich bei der in Anspruch genommenen Fläche um forstliche Fläche handelt, besteht dauerhaft die Einschränkung, dass ein Streifen dauerhaft von tiefwurzelnden Gehölzen freizuhalten ist. Eine weitere dauerhafte Flächenin- anspruchnahme ergibt sich punktuell durch Schilderpfähle und Stationsbauwerke, deren räumliche Lage im Rahmen des nachfolgenden Planfeststellungsverfahrens festgelegt wird. Auf das großflächige Gesamtsystem bezogenen, handelt es sich um vergleichsweise klein- flächige dauerhafte Wirkungen.

Insgesamt ergibt sich ein Konflikt mit den Erfordernissen der Raumordnung durch die temporäre Inanspruchnahme von Freiraumverbundflächen auf allen betrachteten Varianten. Für das geplante lineare Infrastrukturvorhaben trifft jedoch der in Ziel 6.2 LEP HR beschriebene Ausnahmetatbestand zu.

8.7 Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung

Im Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung werden die raumbedeutsamen Auswirkungen der Planung auf die Verkehrswege und die Infrastrukturentwicklung untersucht.

8.7.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Aufgrund der Maßstabsebene des LEP HR sowie des LEPro 2007 ist keine detaillierte Beschreibung der Bestandssituation möglich. Daher wurde für die folgende Beschreibung auf die Topografische Karte zurückgegriffen.

Die Bestandssituation bezüglich der bestehenden klassifizierten Straßen, Bahnverbindungen und Wasserwege im Bereich des Untersuchungskorridors zeigt sich wie folgt:

Tabelle 15: Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung – Bestandssituation im Bereich des Untersuchungskorridors Planungs- Landkreis Gemeinde Verkehrsweg Betroffenheit Stationierung region Bestandstrasse

Havelland- Landkreis Amtsfreie L 862 Querung SP 0,5 Fläming Havelland Stadt Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,0

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Planungs- Landkreis Gemeinde Verkehrsweg Betroffenheit Stationierung region

Ketzin/Havel L 204 Querung SP 4,1 Lage im Korridor SP 4,0 – SP 4,2 Wasserstraße Querung SP 4,3

Kreisfreie Stadt A 10 Querung SP 7,0 Stadt Potsdam Potsdam, Lage im Korridor SP 6,9 – SP 7,1 Ortsteil Uetz- Paaren Stadt Bahnstrecke Querung SP 7,4 Potsdam, Ortsteil Satzkorn Stadt L 92 Querung SP 12,3 Potsdam, SP 13,9 Ortsteil Lage im Korridor SP 12,0 – SP 14,4 Fahrland / Ortsteil Neu Fahrland Stadt B 2 Querung SP 14,4 Potsdam, Lage im Korridor SP 14,1 – SP 15,0 Ortsteil Neu Fahrland Stadt L 901 Lage im Korridor SP 18,1 – SP 19,1

Potsdam, B 273 Querung SP 19,1 Ortsteil Bornstedt

Stadt Bahnstrecke Querung SP 22,3 Potsdam, SP 25,3 Stadtteil B 1 Querung SP 25,3 Potsdam West Lage im Korridor SP 24,7 – SP 25,8 Stadt B 2 Querung SP 29,2 Potsdam, Stadtteil Potsdam Süd Landkreis Amtsfreie Bahnstrecke Querung SP 32,2 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Michendorf Amtsfreie A 115 Querung SP 34,7 Gemeinde Bahnstrecke Querung SP 35,2

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Planungs- Landkreis Gemeinde Verkehrsweg Betroffenheit Stationierung region

Nuthetal Lage im Korridor SP 34,6 – SP 39,3 L 77 Querung SP 35,7 SP 36,7 L 78 Lage im Korridor SP 35,5 - 35,7

K 6903 Lage im Korridor SP 36,7 – SP 36,8 K 6904 Querung SP 37,9

Lage im Korridor SP 37,7 – SP 37,9

Landkreis Amtsfreie L 79 Lage im Korridor SP 40,3 – SP 41,2 Teltow- Stadt SP 49,7 Fläming Ludwigsfelde L 795 Querung SP 42,4

Lage im Korridor SP 42,2 – SP 43,0 A 10 Querung SP 45,5

Lage im Korridor SP 43,7 – SP 46,2 SP 51,8 – SP 56,4 L 793 Querung SP 47,3

Lage im Korridor SP 47,0 – SP 48,2 SP 50,0 – SP 52,0 Bahnstrecke Querung SP 49,0 Lage im Korridor SP 48,8 – SP 50,0 B 101 N Querung SP 52,2

Lage im Korridor SP 51,3 – SP 52,4 Amtsfreie A 10 Lage im Korridor SP 56,4 – SP 61,0 Gemeinde SP 61,5 – SP 63,5

Blankenfelde- B 96 Querung SP 63,6 Mahlow Lage im Korridor SP 63,4 – SP 64,0 Amtsfreie A 10 Lage im Korridor SP 61,0 - SP 61,5 Gemeinde SP 66,0 – SP 67,1 Rangsdorf B 96 Lage im Korridor SP 64,0 – SP 64,1 K 7237 Lage im Korridor SP 64,0 – SP 65,8 L 40 Querung SP 66,2

Lage im Korridor SP 66,0 – SP 66,3 Landkreis Stadt A 10 Lage im Korridor SP 67,1 – SP 69,5 Dahme- Mittenwalde Spreewald

Umverlegungen

Havelland- Kreisfreie Stadt L 92 Querung SP 14,5

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Planungs- Landkreis Gemeinde Verkehrsweg Betroffenheit Stationierung region

Fläming Stadt Potsdam Potsdam, Lage im Korridor SP 14,3 – SP 14,6 Ortsteil Neu B 2 Querung SP 14,4 Fahrland Lage im Korridor SP 14,0 – SP 15,0

Stadt B 273 Querung SP 2,5 Potsdam, L 902 Querung SP 4,4 Stadtteil Lage im Korridor SP 3,7 – SP 4,8 Potsdam Nord Stadt Bahnstrecke Querung SP 8,5 Potsdam, Lage im Korridor SP 8,0 – SP 11,0 Stadtteil Eiche Stadt Bahnstrecke Lage im Korridor SP 11,0 – SP 12,3

Potsdam, B 1 Querung SP 12,3 Stadtteil Potsdam West Stadt B 2 Querung SP 0,2

Potsdam, Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,4 Stadtteil Potsdam Süd Landkreis Amtsfreie L 78 Querung SP 0,6

Potsdam- Gemeinde Lage im Korridor SP 0,3 – SP 1,1 Mittelmark Nuthetal Bahnstrecke Querung SP 0,3 SP 1,0 Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,1 Landkreis Amtsfreie Bahnstrecke Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,4

Teltow- Stadt L 795 Querung SP 2,0 Fläming Ludwigsfelde, L79 Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,4 Ortsteil Ahrensdorf Amtsfreie L 79 Querung SP 1,8

Stadt B 101 N Querung SP 2,0 Ludwigsfelde Lage im Korridor SP 1,0 – SP 2,5 SP 3,9 – SP 4,2 A 10 Lage im Korridor SP 3,9 – SP 4,2

Landkreis Stadt A 10 Lage im Korridor SP 68 Dahme- Mittenwalde Spreewald Anschlussleitungen

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Planungs- Landkreis Gemeinde Verkehrsweg Betroffenheit Stationierung region

Havelland- Kreisfreie Stadt Bahnstrecke Querung SP 0,3 Fläming Stadt Potsdam Potsdam, SP 0,4 Stadtteil Eiche SP 0,6 Lage im Korridor SP 0,0 – SP 2,3 Stadt B 273 Querung SP 5,9

Potsdam, Lage im Korridor SP 5,4 – SP 6,2 Stadtteil Jägervorstadt Stadt B 1 Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,4 Potsdam, Bahnstrecke Querung SP 0,0 Stadtteil Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,0 Potsdam West Stadt Bahnstrecke Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,0 Potsdam, Querung SP 0,4 Stadtteil Potsdam Süd

Landkreis Amtsfreie B 101 N Lage im Korridor SP 0,0 Teltow- Stadt (FGL 80.28) Fläming Ludwigsfelde SP 0,5 – SP 1,9 (FGL 80.35) SP 0,3 – SP 1,2) (FGL 80.05) Querung SP 1,3 (FGL 80.35) SP 0,8 (FGL 80,05)

L 79 Querung SP 0,7 (FGL 80.28) Lage im Korridor SP 0,0 – SP 0,9 (FGL 80.28) Bahnstrecke Lage im Korridor SP 0,5 – SP 0,7 (FGL 80.28) L 793 Lage im Korridor SP 0,0 – SP 1,2 (FGL 80.35) SP 1,0 – SP 1,4 (FGL 80.05)

Querung SP 1,2 (FGL 80.05)

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Planungs- Landkreis Gemeinde Verkehrsweg Betroffenheit Stationierung region

A 10 Lage im Korridor SP 1,0 – SP 1,9 (FGL 80.35) SP 0,0 – SP 0,3 (FGL 80.27) Querung SP 0,0 (FGL 80.27)

8.7.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen Erfordernisse der Raumordnung.

Tabelle 16: Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

Z 7.1: Vernetzung der Hauptstadtregion in Deutschland und Europa

(1) Die großräumige verkehrliche Vernetzung der Hauptstadtregion in Europa ist über die transeuropäischen Verkehrskorridore zu entwickeln.

(3) Die Kommunikations- und Verkehrsnetze in der Hauptstadtregion sind so zu entwickeln, dass die Position der Hauptstadtregion als bedeutender europäischer Knoten weiter gefestigt und die Verbindungen zwischen den europäischen und nationalen Metropolregionen und Städten sowie die Einbindung in die großräumigen europäischen Raumentwicklungskorridore gestärkt wird. LEP HR Z 7.2: Verkehrsverbindungen innerhalb der Hauptstadtregion

Großräumige und überregionale Verkehrsverbindungen zwischen den Zentralen Orten der Hauptstadtregion sind vorrangig zu sichern und nachfragegerecht zu entwickeln.

G 7.4: Nachhaltige Infrastrukturentwicklung

(1) Leitungs- und Verkehrstrassen sollen räumlich gebündelt werden, soweit sicherheitsrelevante Belange nicht entgegenstehen.

(2) Für Vorhaben der technischen Infrastruktur im Außenbereich sollen vorgeprägte raumverträgliche Standorte mit- oder nachgenutzt werden.

Regionalplan Lausitz- - Spreewald

LEPro 2007 §7 Verkehrsentwicklung

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Quelle Ziel / Grundsatz

(1) Zur überregionalen Einbindung der Hauptstadtregion und zur Erreichbarkeit Berlins und der übrigen Zentralen Orte sollen ein leistungsfähiges, hierarchisch strukturiertes Netz von Verkehrswegen sowie entsprechende Mobilitätsangebote für Bevölkerung und Wirtschaft unter vorrangiger Nutzung vorhandener Infrastrukturen gesichert und bedarfsgerecht entwickelt werden. Die Luftverkehrsanbindung der Hauptstadtregion soll weiterentwickelt werden.

8.7.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung

Baubedingte Wirkungen

Grundsätzlich ist im Rahmen der Leitungsplanung sicherzustellen, dass bestehende und geplante Verkehrsinfrastrukturen nicht beeinträchtigt werden.

Nicht klassifizierte Straßen werden in der Regel in offener Bauweise gequert. Schienenwege und Bundesautobahnen werden grundsätzlich in geschlossener Bauweise gequert. Bei Bundesstraßen, Landesstraßen und Kreisstraßen erfolgt die Kreuzung in Abhängigkeit vom Ausbauzustand der Straße und der Verkehrsfrequentierung entweder in offener Bauweise, oder auch als geschlossene Bauweise. Bei der geschlossenen Bauweise können verschie- dene Techniken mit hydraulischem Vortrieb und Bohrschnecken zum Einsatz kommen. Die notwendigen detaillierten Abstimmungen mit den Straßenbaulastträgern erfolgen im Rahmen privatrechtlicher Kreuzungsverträge zwischen dem Versorgungsunternehmen und der DB bzw. dem jeweiligen Träger der Straßenbaulast. Die jeweilige Bauweise wird entsprechend den örtlichen Gegebenheiten geplant.

Die vorhabensbedingten Auswirkungen beschränken sich auf die Bauphase sowie die Vorbereitung der Bauphase. So sind vorlaufend zur eigentlichen Bauphase viele LKW- Transporte erforderlich, um die Pipelinerohre auf Rohrlagerplätze zu bringen. Darüber hinaus sind Bagger, Seitenbäume, Schweißautomaten und andere Maschinen während des Baus über die Straßenwege anzuliefern.

Während des Baus bewegen sich die vorgenannten Baumaschinen über den Arbeitstreifen entlang der geplanten Pipeline und dabei müssen sie auch die Straßen und Wege überfahren (kreuzen), welche durch die Leitung gekreuzt werden. Bahnstrecken und Autobahnen können nicht überfahren werden. Hier sind die Baumaschinen jeweils über das vorhandene Straßen- und Wegenetz auf die gegenüberliegende Seite zu transportieren.

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Baubedingte Beeinträchtigungen der Verkehrswege können bei Kreuzung der Leitung auftreten. Diese können sich beispielsweise in der temporären Sperrung einzelner Fahrstreifen äußern. Außerdem kann der Baustellenbetrieb durch Material- und Baufahrzeuge geringfügige und befristete Behinderungen verursachen. Bei erforderlichen vorübergehenden Straßensperrungen werden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden entsprechende Umleitungen ausgeschildert, um die Durchgängigkeit des Verkehrswegenetzes während der gesamten Bauphase gewährleisten zu können.

Raumbedeutsame Auswirkungen für das Sachgebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung sind durch die Umverlegungen und Anschlussleitungen nicht zu erwarten.

Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen

Generell sind nur baubedingte und keine betriebs- oder anlagebedingten Auswirkungen auf Verkehrswege zu erwarten. Nach der unterirdischen Verlegung der Leitung bleiben keine Beeinträchtigungen zurück und alle Verkehrswege verfügen (wieder) über ihre ursprüngliche und vollständige Leistungsfähigkeit.

Bewertung

Die im vorangestellten Kapitel zitierten Ziele und Grundsätze stellen insbesondere auf den Erhalt und die Entwicklung eines leistungsfähigen, hierarchisch strukturierten Netzes von Verkehrswegen ab. Aufgrund der beschriebenen bau,- anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen, besteht kein Widerspruch zu den Zielen und Grundsätzen.

Die gutachterliche Einschätzung kommt zu dem Ergebnis, dass durch das geplante Vorhaben auf keiner der geprüften Varianten raumbedeutsame Auswirkungen auf das Sach- gebiet Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung auftreten und dass eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung vorliegt.

8.8 Klima, Hochwasser und Energie

Im Folgenden werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf den Themenkomplex Klima, Hochwasser und Energie untersucht.

8.8.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Klima

Bezüglich des Teilsachgebietes Klima sind im LEP HR sowie im LEPro 2007 keine kartografischen Darstellungen enthalten.

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Hochwasser

Bezüglich des Teilsachgebietes Hochwasser sind im LEP HR keine kartografischen Darstellungen enthalten. Bezüglich des Teilsachgebietes Hochwasser wurde im LEP HR (Zu G 8.4) formuliert, dass eine raumordnerischer Vorsorge bei Gebieten mit prognostizierten hundertjährigen Hochwassern getroffen werden soll. Aus diesem Grund werden im Folgenden die Überschwemmungsflächen (HQ100) für den Untersuchungskorridor dargestellt. HQ100 meint ein 100-jähriges Ereignis, d.h. ein statistisches Eintreten des Hochwassers von einmal in 100 Jahren.

Tabelle 17: Teilsachgebiet Hochwasser - Überflutungsflächen des Hochwasserszenarios HQ100 Planungsregion Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung Bestandstrasse

Havelland-Fläming Landkreis Stadt Querung SP 1,0 – SP 2,5 Havelland Ketzin/Havel, Ortsteil Neu- Falkenrehde Kreisfreie Stadt Stadt Potsdam, Querung SP 4,4 – SP 4,5 Potsdam Ortsteil Paaren SP 5,7 – SP 6,5 Stadt Potsdam, Querung SP 8,3 – SP 9,0 Ortsteil Satzkorn Stadt Potsdam, Querung SP 12,6 – SP 13,5 Ortsteil Fahrland Stadt Potsdam, Querung SP 15,8 – SP 16,3 Ortsteil Neu Fahrland Stadt Potsdam, Querung SP 26,1 – SP 27,5 Potsdam Süd Landkreis Amtsfreie Querung SP 35,7 – SP 37,3 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Nuthetal, Ortsteil Saarmund Landkreis Amtsfreie Querung SP 55,2 – SP 56,4 Teltow-Fläming Mittelstadt Ludwigsfelde Amtsfreie Querung SP 56,4 – SP 57,1 Gemeinde Blankenfelde- Mahlow

Umverlegungen

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Planungsregion Landkreis Gemeinde Betroffenheit Stationierung

Havelland-Fläming Kreisfreie Stadt Stadt Potsdam, Querung SP 8,5 – SP 8,6 Potsdam Ortsteil Satzkorn Stadt Potsdam, Querung SP 14,4 – SP 14,5 Ortsteil Neu Fahrland Stadt Potsdam, Querung SP 2,0 – SP 3,0 Stadtteil Bornim

Stadt Potsdam, Querung SP 4,0 – SP 9,5 Ortsteil Golm Landkreis Amtsfreie Querung SP 0,5 – SP 1,0 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Nuthetal, Ortsteil Saarmund Anschlussleitungen

Havelland-Fläming Kreisfreie Stadt Stadt Potsdam, Querung SP 0,0 – SP 1,0 Potsdam Ortsteil Golm

Stadt Potsdam, Querung SP 0,0 – SP 2,4 Stadtteil Potsdam Süd Landkreis Amtsfreie Querung SP 0,0 – SP 0,2 Potsdam- Gemeinde Mittelmark Nuthetal, Ortsteil Saarmund

Windenergie:

Bezüglich des Teilsachgebietes Energie sind im LEP HR keine kartografischen Darstellungen enthalten.

Im sachlichen Teilregionalplan „Windenergienutzung“ der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald sind für den Untersuchungskorridor ebenfalls keine Windeignungsgebiete dargestellt. Die nächste Ausweisung liegt ca. 12 km in östlicher Richtung.

8.8.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen Erfordernisse der Raumordnung.

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Tabelle 18: Sachgebiet Klima, Hochwasser und Energie – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

G 8.1 (1) Zur Vermeidung und Verminderung des Ausstoßes klimawirksamer Treibhausgase sollen – eine energiesparende, die Verkehrsbelastung verringernde und zusätzlichen Verkehr vermeidende Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung angestrebt werden, – eine räumliche Vorsorge für eine klimaneutrale Energieversorgung, insbesondere durch erneuerbare Energien, getroffen werden.

(2) Ökosysteme wie Wälder, Moore und Feuchtgebiete sollen als natürliche Kohlenstoffsenken zur CO2-Spei-cherung erhalten und entwickelt werden.

(3) Die Energieübertragungs- und -verteilnetze sowie Energiespeicherkapazitäten, LEP HR insbesondere für Strom und Gas, sollen raumverträglich ausgebaut werden.

G 8.4 Vorbeugender Hochwasserschutz – Überschwemmungsgebiete

In den Gebieten, die bei einem Hochwasserereignis mit einem statistischen Wiederkehrintervall von 100 Jahren natürlicherweise überschwemmt werden sowie in Flutungspoldern sind bei Planungen und Maßnahmen den Belangen des vorbeugenden Hochwasserschutzes und der Schadensverringerung besonderes Gewicht beizumessen.

Z 8.5 Vorbeugender Hochwasserschutz – Festlegung durch die Regionalplanung

Gebiete für den vorbeugenden Hochwasserschutz sind im Land Brandenburg in den Regionalplänen festzulegen.

Regionalplan Z 1: Zur Sicherung und raumordnerischen Steuerung der Windenergienutzung erfolgt die Lausitz- Ausweisung von Eignungsgebieten.

Spreewald Raumbedeutsame Windenergieanlagen sind in den ausgewiesenen Eignungsgebieten Windenergienutzung zu konzentrieren, die in der Festlegungskarte des Regionalplanes dargestellt sind. Außerhalb dieser Eignungsgebiete ist die Errichtung raumbedeutsamer Windenergieanlagen ausgeschlossen.

LEPro 2007 §6 Freiraumentwicklung

(5) Zum vorbeugenden Hochwasserschutz sollen Überschwemmungsgebiete erhalten und Rückhalteräume geschaffen werden. Die Wasserrückhaltung in Flusseinzugsgebieten soll verbessert werden. In Gebieten, die aufgrund ihrer topographischen Lage hochwassergefährdet sind, sollen Schadensrisiken minimiert werden.

8.8.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Klima, Hochwasser und Energie

Klima

Hoch empfindliche natürliche Biotopkomplexe werden im Rahmen der Feintrassierung von der Vorhabenträgerin soweit möglich umfahren. Aufgrund der teilweise großen

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Waldbestände im Untersuchungskorridor ist eine grundsätzliche Umfahrung von Wäldern nicht möglich. Durch Beseitigung von Waldrändern und Freistellung eines geschlossenen Bestandes kann es zu kleinklimatischen Veränderungen kommen. In diesen beeinträchtigten Randzonen wird das Waldinnenklima durch ein Waldrandklima ersetzt, da der neue Waldmantel oder Waldrand eine längere Entwicklungszeit benötigt. Schutzstreifen in den vorhandenen Laubwäldern sind bei Vorhabensumsetzung relativ kleinflächig. Das Makro- und das Mesoklima weisen gegenüber Bau, Anlage und Betrieb einer erdgebundenen Leitung keine Empfindlichkeiten auf. Aus gutachterlicher Sicht sind raumbedeutsame Auswirkungen auf das Teilsachgebiet Klima daher auszuschließen.

Hochwasser

Aufgrund ihrer großflächigen Ausdehnung und unter Berücksichtigung weiterer raumstruktureller Aspekte ist die Inanspruchnahme von Überflutungsflächen und Risikobereichen Hochwasser unvermeidbar.

Hochwasser sind natürliche Phänomene. Die Zunahme der Vermögenswerte in Gebieten mit Hochwasserrisiko, die Verringerung der natürlichen Wasserrückhaltefähigkeit des Bodens durch eine intensivere Flächennutzung und zum Teil auch Wasserbaumaßnahmen der Vergangenheit tragen dazu bei, die nachteiligen Auswirkungen von Hochwasserereignissen zu verstärken. In den potenziell gefährdeten Gebieten kann durch technische Hochwasser- schutzmaßnahmen (Deiche, Talsperren, Rückhaltebecken und andere Schutzanlagen) sowie durch gezieltes Hochwassermanagement ein deutlich verbessertes Schutzniveau erreicht werden.

Der Schutz flussnaher beziehungsweise tiefliegender Gebiete vor Überschwemmung durch Hochwasser wird vor allem durch technische Maßnahmen, zum Beispiel Talsperren, Rückhaltebecken und insbesondere Deichanlagen, gewährleistet.

Nach § 75 WHG (Art. 7 HWRM-RL) wird für Gewässer mit potenziellen signifikanten Hochwasserrisiken ein Hochwasserrisikomanagementplan (HWRM-Plan) erstellt. Inhalt des HWRM-Plans sind angemessene und an das gefährdete Gebiet angepasste Ziele und Maßnahmen, mit denen die Hochwasserrisiken reduziert werden können.

Baubedingte Wirkungen

Gewässer bzw. Überschwemmungsflächen stellen i. d. R. einen Querriegel im Untersuchungskorridor dar, sodass eine Umfahrung nicht möglich ist. Baubedingt kann die Bodenmiete, die temporär in Überschwemmungsflächen gelagert wird, den Abfluss des

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Hochwassers beeinflussen. Geeignete Maßnahmen werden im weiteren Verfahren (Schutzgut Wasser) erläutert.

Im Bereich von Hochwasserschutzgebieten kann der Bau beim ggf. auftretenden Hochwasserereignis unterbrochen werden.

Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen

Im Bereich von Hochwasserschutzgebieten werden bei der FGL80/80.1 Maßnahmen zur Leitungssicherung getroffen, die ein Aufschwimmen der Leitung im Hochwasserfall verhindern. Zum Nachweis einer ausreichenden Sicherheit der Leitung ist eine sogenannte Auftriebsberechnung durchzuführen, anhand der die erforderlichen Maßnahmen (z.B. Einbau von Betonreitern) festgelegt werden. Durch den Einbau von Tonriegeln werden Rinnen- strömungen entlang der Rohroberfläche wirksam verhindert. Um Freispülungen durch Hochwasser bei Flussquerungen zu vermeiden werden die Uferböschungen der Gewässer zusätzlich gesichert (z.B. mit Flusssteinen).

Die Querung von Flussdeichen erfolgt in Abstimmung mit der zuständigen Behörde entweder in offener oder geschlossener Bauweise. Bei der offenen Querung wird der Deich nach den Maßgaben der zuständigen Behörde wieder ordnungsgemäß hergestellt. Durch eine frühe Beteiligung der Wasserbehörden können die Planungen aufeinander abgestimmt werden.

Nach der unterirdischen Verlegung der Leitung bleiben keine Beeinträchtigungen zurück und alle Hochwasserschutzmaßnahmen verfügen (wieder) über ihre ursprüngliche und vollständige Leistungsfähigkeit. Anlagebedingt kommt es zu kleinflächigen Bodenversiegelungen durch die Absperrstationen. Die Absperrstationen sollen nach Möglichkeit außerhalb von hochwassergefährdeten Bereichen angeordnet werden.

Anlage- und betriebsbedingt sind keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten, da die Erdgasfernleitung zu keiner Beeinträchtigung der natürlichen Infiltrationskapazität der Oberfläche (keine Flächenversiegelung) führt.

Bewertung

Insgesamt sind keine Konflikte mit den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernissen der Raumordnung zu erwarten, da die unterirdisch verlegte Leitung das Retentionspotenzial der betroffenen Bereiche nicht beeinträchtigt und keine Bebauung und sonstige hochwasser- unverträglichen Nutzung darstellt.

Die gutachterliche Einschätzung kommt zu dem Ergebnis, dass durch das geplante Vorhaben keine raumbedeutsamen Auswirkungen auf das Teilsachgebiet „Hochwasser“ auftreten und dass eine Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung vorliegt.

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 83 von 113

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Windenergie

Da im Korridor keine „Eignungsgebiete Windenergienutzung“ ausgewiesen sind, sind keine bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungen durch den Ersatzneubau der Ferngasleitung zu erwarten. Aus gutachterlicher Sicht sind raumbedeutsame Auswirkungen auf das Teilsachgebiet Energie daher auszuschließen.

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8.9 Interkommunale und regionale Kooperation

Im Folgenden werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf das Sachgebiet Interkommunale und regionale Kooperation untersucht.

8.9.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

Bezüglich des Sachgebietes interkommunale und regionale Kooperation sind im LEP HR sowie im LEPro 2007 keine kartografischen Darstellungen enthalten.

8.9.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Raumordnerisch relevante Ziele und Grundsätze bezüglich des Vorhabens liegen nicht vor.

8.9.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Interkommunale und regionale Kooperation

Die erdverlegte Leitung ist bau- anlage- und betriebsbedingt nicht in der Lage Auswirkungen auf Interkommunale und regionale Kooperation auszulösen.

8.10 Rohstoffabbau und Lagerstätten

8.10.1 Bestandssituation, geplante Nutzungen

In der Planungsregionen Lausitz-Spreewald befinden sich keine regionalplanerisch ausgewiesenen Vorranggebiete Rohstoffsicherung innerhalb des Untersuchungskorridors. Die nächste ausgewiesene Fläche weist einen Abstand von ca. 10 km zum Vorhaben auf. Für die Planungsregionen Havelland-Fläming liegen keine rechtswirksamen Ausweisungen zu dieser Raumnutzung vor.

8.10.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung

In nachstehender Tabelle finden sich die in den landes- und regionalplanerischen Grundlagen enthaltenen Erfordernisse der Raumordnung.

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 85 von 113

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Tabelle 19 Sachgebiet Rohstoffabbau und Lagerstätten – Relevante Ziele und Grundsätze der Raumordnung Quelle Ziel / Grundsatz

G 8.6: Fossile Energieträger

Die Gewinnung und Nutzung einheimischer Bodenschätze und Energieträger soll aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung räumlich gesichert werden. Nutzungskonflikte sollen hierbei minimiert werden. LEP HR Z 2.15 Oberflächennahe Rohstoffe (ohne fossile Energieträger) – Festlegung durch die Regionalplanung

Gebiete für die Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe (ohne fossile Energieträger) sind im Land Branden-burg in den Regionalplänen zu sichern.

Regionalplan G 4.4.1:

Lausitz- Oberflächennahe Rohstoffe (Kiese und Spezialsande, Tone und Schluffe, Hartgesteine und Spreewald Torfe) sind als unverzichtbarer Produktionsfaktor für verschiedene Wirtschaftszweige, wie die Bauwirtschaft sowie die Branchen Glas und Keramik in bedarfsgerechten Umfang, insbesondere für die Länder Brandenburg und Berlin, zu erschließen und zur Verfügung zu stellen.

G 4.4.4:

Aufgrund ihrer Standortgebundenheit sollen Abbaubetriebe und bereits existierende Verarbeitungsstätten vorrangig in ihrer Existenz gesichert werden.

Z 4.4.16:

Vorrangflächen sind Gebiete die für bestimmte überörtlich bedeutsame Raumfunktion oder Raumnutzungen vorgesehen sind und andere Raumnutzungen in diesem Gebiet ausschließen, soweit diese mit den vorrangigen Raumfunktionen, Raumnutzungen oder anderen für diese Gebiete bestehenden Zielen der Raumordnung und Landesplanung nicht vereinbar sind.

8.10.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Rohstoffabbau und Lagerstätten

Bau-, Anlage-, Betriebsbedingte Wirkungen

Da im Korridor keine Gebiete des Rohstoffabbaus oder Lagerstätten ausgewiesen sind, sind keine bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungen durch den Ersatzneubau der Ferngasleitung zu erwarten.

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8.11 Zusammenfassung der Wirkfaktoren

Nachfolgende Tabelle führt die bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkfaktoren des geplanten Vorhabens stichpunktartig auf.

Tabelle 20: Potenzielle vorhabenspezifische Wirkfaktoren

Eingriffsspezifische Wirkfaktoren Potenziell betroffene Schutzgüter / Sachgebiete der Raumordnung

Baubedingte Wirkfaktoren temporäre Flächenbeanspruchungen, Sachgebiet Erholung und Tourismus Beseitigung der Vegetation Sachgebiet Siedlungsraum Sachgebiet Freiraum Sachgebiet Verkehr Sachgebiet Land- und Forstwirtschaft

Schutzgut Menschen Schutzgut Tiere, Pflanzen (Einschränkung oder Trennung von Lebensräumen/Aktionsräumen)

Zerschneidungswirkungen und Randeffekte Sachgebiet Erholung und Tourismus Sachgebiet Verkehr Sachgebiet Land- und Forstwirtschaft

Schutzgut Tiere, Pflanzen (z. B. Amphibienwanderwege) Schutzgut Landschaft temporäre Emission von Staub, Gas, Lärm, Sachgebiet Erholung und Tourismus Licht, Erschütterungen, Sachgebiet Siedlungsraum temporäre Unterbrechung von Wegebeziehungen (Wander-/ Rad- Schutzgut Menschen /Reitwege) Schutzgut Tiere Schutzgut Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Bodenverdichtung, Schutzgut Boden Auf- und Abtrag des Oberbodens, Sachgebiet Land- und Forstwirtschaft Umlagerung, Störung der natürlichen Bodenschichtung; Schutzgut Wasser (Grundwasser) Aushub des Rohrgrabens Schutzgut Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Querung von Fließgewässern, Schutzgut Wasser (Oberflächengewässer) Sedimentationsablagerung temporäre Veränderung der örtlich Schutzgut Boden begrenzten hydrologischen Verhältnisse Schutzgut Wasser (Grundwasser) durch Wasserhaltungen und Einleitungen in Oberflächengewässer Schutzgut Wasser (Oberflächengewässer) Schutzgut Tiere, Pflanzen

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 87 von 113

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Eingriffsspezifische Wirkfaktoren Potenziell betroffene Schutzgüter / Sachgebiete der Raumordnung

Anlagebedingte Wirkfaktoren

Randeffekte (Freistellung von Waldrändern Sachgebiet Land- und Forstwirtschaft - Windwurf u. Rindenbrand) Schutzgut Tiere, Pflanzen

Freihaltung des Leitungsschutzstreifens Sachgebiet Erholung und Tourismus von baulichen Anlagen; Sachgebiet Siedlungsraum gehölzfrei zu haltender Streifen Sachgebiet Land- und Forstwirtschaft

Sachgebiet Wirtschaft (z.B. Thema Windeignungsgebiete) Sachgebiet Rohstoffabbau, Lagerstätten Sachgebiet Ver- und Entsorgung / Technische Infrastruktur

Schutzgut Menschen Schutzgut Tiere, Pflanzen Schutzgut Landschaft

Dauerhafte Flächeninanspruchnahme Sachgebiet Erholung und Tourismus (Absperreinrichtungen, Sachgebiet Siedlungsraum Absperrarmaturengruppe) Sachgebiet Freiraum Sachgebiet Land- und Forstwirtschaft Sachgebiet Wirtschaft (z.B. Thema Windeignungsgebiete) Sachgebiet Rohstoffabbau, Lagerstätten Sachgebiet Ver- und Entsorgung / Technische Infrastruktur Sachgebiet Hochwasserschutz

Schutzgut Menschen Schutzgut Tiere, Pflanzen Schutzgut Landschaft Schutzgut Fläche

Bodenversiegelung (Absperreinrichtungen, Sachgebiet Hochwasserschutz Absperrarmaturengruppe), Veränderung des Bodengefüges im Rohrgraben, Existenz der Gasanbindungsleitung im Schutzgut Boden Boden Schutzgut Fläche Schutzgut Wasser (Grundwasser)

Betriebsbedingte Wirkfaktoren

Der Betrieb der nicht sichtbar unterirdisch verlegten Leitung verbleibt ohne erhebliche Umweltauswirkungen. Der sichere Betrieb der Leitung wird u.a. durch turnusgemäße Streckenkontrollen gewährleistet.

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9 Vorgesehene Verfahrensunterlagen bei Durchführung eines Raumordnungsverfahrens

Die Vorhabenträgerin beabsichtigt im Falle eines ROV die nachfolgend kurz beschriebenen Verfahrensunterlagen (in Text und Karte) beizubringen. Eine mögliche Gliederung der einzelnen Unterlagen A – F ist im Anhang beigefügt.

9.1 Unterlage A - Erläuterungsbericht

Der Erläuterungsbericht enthält ausführliche Angaben zum Vorhaben insgesamt. Dazu zählen u.a. die Projektbegründung und die rechtlichen Rahmenbedingungen, bautechnische Angaben zur Vorhabenrealisierung sowie die Beschreibung der potenziellen Trassenvarianten sowie deren Herleitung. Im technischen Erläuterungsbericht wird zudem durch den Leitungsbetreiber dargelegt, wie der sichere Betrieb der Leitungsanlage dauerhaft gewährleistet wird (bspw. turnusgemäße Streckenkontrollen).

9.2 Unterlage B - Raumverträglichkeitsuntersuchung

Die Aufgabe der Raumverträglichkeitsuntersuchung (RVU) besteht darin, die raumbedeutsamen Auswirkungen der Planung oder Maßnahme unter überörtlichen Gesichtspunkten darzustellen. Im Rahmen der Verfahrensunterlagen können Bewertungs- vorschläge gemacht werden, die Raumverträglichkeitsprüfung (RVP) obliegt der GL. Insbesondere sind die Übereinstimmung mit den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernissen der Raumordnung und die Abstimmung mit anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu prüfen.

Grundlage für die Untersuchung sind die landesplanerischen, regionalplanerischen und bauleitplanerischen Ausweisungen sowie weitere Fachplanungen oder informelle Planungen im Untersuchungskorridor. Die Breite des engeren Untersuchungskorridors in der RVU ist identisch mit den in Plananlage 2 dargestellten Trassenkorridoren und weist i.d.R. eine Breite von 600 m auf. Dieser Untersuchungskorridor ist für die meisten Sachgebiete der Raumordnung geeignet, vorhabenspezifische Auswirkungen abbilden zu können. Über den Untersuchungskorridor hinausgehend sind keine relevanten Auswirkungen zu erwarten. Sofern es sachgebietsspezifisch Abweichungen zum Regeluntersuchungskorridor gibt, werden diese beschrieben.

Für das Vorhaben sind als landesplanerische Bewertungsgrundlage die Ziele und Grundsätze des Landesentwicklungsplans für die Hauptstadtregion (LEP HR) aufgestellt. Der Plan trat im Juli 2019 in Kraft.

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 89 von 113

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Des Weiteren liegen von der regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald zwei sachliche Teilregionalpläne vor. • Sachlicher Teilregionalplan „Windenergienutzung“, 2016 • Sachlicher Teilregionalplan II „Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe", 1998 Die geplanten FGL finden sich zudem im Zuständigkeitsbereich der Planungsregion Havelland-Fläming. Der Regionalplan Havelland-Fläming 2020 vom 16. Dezember 2014, bekannt gemacht in der Fassung der Genehmigung vom 18. Juni 2015 im Amtsblatt für Brandenburg vom 30. Oktober 2015, S. 969 ff. wurde durch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit acht Urteilen vom 5. Juli 2018 als unwirksam erklärt und ist somit für die RVU nicht mehr als planerische Vorgabe zu berücksichtigen.

Neben den Raumordnungsplänen werden als sonstige öffentliche Belange auch die Bauleit- pläne der betroffenen Kommunen berücksichtigt. Darüber hinaus werden bekannte Fachplanungen (z. B. Straßenplanungen, sonstige Planungen Dritter) berücksichtigt.

In der RVU werden folgende Sachgebiete betrachtet:

Hauptstadtregion

▪ Im Sachgebiet Hauptstadtregion werden die Auswirkungen des Vorhabens auf die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, die Nachhaltigkeit der Raumentwicklung und die Leistungsfähigkeit betrachtet. ▪ Untersuchungskorridor: Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächigen Einzelhandel untersucht. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte

▪ In diesem Sachgebiet werden die Auswirkungen des Vorhabens auf die Hauptstadt- region Berlin-Brandenburg, die Nachhaltigkeit der Raumentwicklung und die Leistungs- fähigkeit der Zentralen Orte betrachtet. ▪ Untersuchungskorridor: Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Kulturlandschaften und ländliche Räume

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf die Kulturlandschaften und ländliche Räume betrachtet. Dies betrifft insbesondere land-

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und forstwirtschaftlichen Nutzungen, (hauptsächlich Flächeninanspruchnahme/-entzug), sowie mögliche weitere Einschränkungen der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung. Ebenso ist eine Flächenbilanz zur Betroffenheit bzw. Inanspruchnahme von land- und forstwirtschaftlichen Flächen zu erstellen. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Siedlungsentwicklung

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf die Siedlungsentwicklung untersucht. Dabei sind die relevanten rechtswirksamen Flächennutzungspläne bzw. Bebauungspläne zu berücksichtigen. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Freiraumentwicklung

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf den Freiraum unter besonderer Beachtung des LEP HR ausgewiesenen Freiraumverbundes untersucht. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens auf die Verkehrswege und den Verkehrsfluss des Straßen-, Schienen- und Schiffsverkehrs untersucht. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Klima, Hochwasser und Energie

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen auf klimatische Veränderungen, Hochwasserereignisse und erneuerbare Energien untersucht. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Interkommunale und regionale Kooperation

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen aus interkommunalen und regionalen Kooperationen untersucht. ▪ Untersuchungskorridor: Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Rohstoffabbau und Lagerstätten

▪ In diesem Sachgebiet werden die raumbedeutsamen Auswirkungen auf Abbauflächen von Rohstoffen und deren Lagerflächen untersucht. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

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andere raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen

▪ Es sind die gegenseitigen Beeinflussungen des Vorhabens und der anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen abzuschätzen und es ist einzuschätzen, ob dieses Vorhaben und die anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen im räumlichen und/ oder zeitlichen Zusammenhang durchgeführt werden können. ▪ Untersuchungskorridor mit einer Breite von 600 m

Für das geplante Vorhaben wird untersucht, ob Konflikte mit den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernissen der Raumordnung hinsichtlich der genannten Sachgebiete hervorgerufen werden und welche Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen getroffen werden können.

Im Fazit wird das Ergebnis der Raumverträglichkeitsuntersuchung zusammenfassend dargelegt.

9.3 Unterlage C - UVP-Bericht (1. Stufe)

Aufgabe des UVP-Berichtes (1. Stufe1) ist die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen sowie der für die Prüfung der Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege bedeutsamen Auswirkungen.

Der UVP-Bericht ist ein unselbständiger Teil verwaltungsbehördlicher Verfahren, die der Entscheidung über die Zulässigkeit von Vorhaben dienen (§ 4 UVPG). Der UVP-Bericht umfasst die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter

• Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit,

• Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt,

• Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft,

• kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern.

Zum ROV ist ein UVP-Bericht (1. Stufe) vom Vorhabenträger vorzulegen.

1 UVP-Bericht 1. Stufe: Die Bezeichnung 1. Stufe dient der Abgrenzung des UVP-Berichtes im ROV zu dem UVP-Bericht im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren Seite 92 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: Januar 2020

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UVP-Bericht (1. Stufe) im ROV

Zentrale Aufgabe eines UVP-Berichtes (1. Stufe) ist es, sämtliche Unterlagen zusammenzustellen, die gemäß Anlage 4 UVPG zur Bewertung der Umwelterheblichkeit des Vorhabens durch die zuständige Behörde notwendig sind.

Das methodische Vorgehen orientiert sich im Wesentlichen am Konzept der Ökologischen Risikoanalyse, welches sich in langjähriger Anwendung für vergleichbare planerische Aufgabenstellungen bewährt hat.

Ausgehend von dem geplanten Vorhaben werden die zu erwartenden Projektwirkungen analysiert. Die Beschreibung ist Grundlage für die nachfolgend dargestellten Arbeitsschritte.

Im ersten Schritt erfolgt die Abgrenzung und allgemeine Beschreibung der Trassenkorridore. Die Breite der Trassenkorridore im UVP-Bericht ist für die meisten Schutzgüter identisch mit den in Plananlage 1 dargestellten Trassenkorridoren, sie weisen i.d.R. eine Breite von 600 m auf. Sofern es hierzu Abweichungen gibt, werden diese kurz beschrieben/begründet.

Im Rahmen der schutzgutbezogenen Raumanalyse erfolgt eine Auswertung der für das jeweilige Schutzgut vorrangig relevanten gesetzlich/planerisch geschützten Bereiche. In der Bestandsanalyse werden anhand von Indikatoren die wesentlichen Eigenschaften des jeweiligen Schutzgutes beschrieben. Zur Erfassung und Bewertung der Schutzgüter wird auf vorhandene Daten zurückgegriffen. Für die Beschreibung der Biotope als Grundlage für die Beurteilung der Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere/Pflanzen und Biologische Vielfalt werden beispielweise vorhandene Luftbilder sowie allgemein zugängliche Daten wie die landesweite CIR-Biotopkartierung, ATKIS-Daten, faunistische Daten der Landkreise oder Managementpläne ausgewertet. Im Rahmen der schutzgutspezifischen Bestandsanalyse erfolgt auch die Beschreibung bestehender relevanter Vorbelastungen im Raum. Unter Vorbelastungen sind alle Einflüsse zu verstehen, die direkt oder indirekt von der Nutzung eines Raumes durch den Menschen ausgehen und bereits jetzt zu Veränderungen bzw. Beeinträchtigungen von Funktionen im Naturhaushalt führen bzw. geführt haben.

Aufbauend auf der Bestandsanalyse erfolgt die Einstufung der Empfindlichkeit für die schutzgutrelevanten Raumelemente. Hierbei wird die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung des jeweiligen Schutzgutes bzw. seiner Funktionen bei einer bestimmten Beeinträchtigung ermittelt. Dabei werden nur die Empfindlichkeiten untersucht, die für das jeweilige Schutzgut und im Hinblick auf das Planungsvorhaben relevant sind.

Es werden Hinweise zur Vermeidung und Minderung der zu erwartenden Umweltauswirkungen gegeben, die im Landschaftspflegerischen Begleitplan im Planfeststellungsverfahren konkretisiert werden.

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 93 von 113

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Im Rahmen der Auswirkungsprognose findet eine Verknüpfung der zuvor benannten Empfindlichkeit je Schutzgut gegenüber einzelnen Projektwirkungen mit der Intensität der Wirkungen statt. Gegenstand der Auswirkungsprognose sind die Umweltauswirkungen, die von dem konkreten Projekt ausgehen, basierend auf dem Ist-Zustand der Schutzgüter. Zu beurteilen sind alle umwelterheblichen mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen der hinzukommenden Änderungen auf die benannten Schutzgüter. Einzuschließen ist hierbei eine medienübergreifende Betrachtung der Wechselwirkungen, insbesondere eventuell auftretende Belastungsverschiebungen.

Die zu erwartende Auswirkungsintensität wird unter Festlegung einer Relevanzschwelle in unerhebliche Umweltauswirkungen und erhebliche Umweltauswirkungen unterschieden.

Die wesentlichen Ergebnisse werden in Plananlagen dargestellt.

Das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten verdeutlicht das folgende Ablaufschema.

Abbildung 1 Ablaufschema UVP-Bericht Seite 94 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: Januar 2020

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Untersuchungsmethoden für die Schutzgüter

Untergliedert nach den Schutzgütern werden nachfolgend wesentliche Erfassungs- und Beurteilungskriterien aufgezeigt, die im Rahmen des UVP-Berichtes im ROV Anwendung finden sollen. Im UVP-Bericht erfolgt die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der bau-, anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft, kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern.

Im Rahmen des UVP-Berichtes zum ROV werden nur diejenigen Wirkfaktoren im Detail betrachtet, zu denen auf dieser Ebene bereits ausreichende Erkenntnisse zur Ableitung der Auswirkungsprognose möglich sind. In der nachfolgenden schutzgutspezifischen Betrachtung sind nur noch die bei diesem Vorhaben voraussichtlich auftretenden somit zu betrachtenden Umweltauswirkungen aufgeführt.

Für die einzelnen Schutzgüter in den Trassenkorridoren sind nachfolgend aufgeführte Datengrundlagen und Untersuchungsmethoden vorgesehen.

Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - • Ermittlung der bestehenden und geplanten Siedlungsgebiete darstellung: • Ermittlung empfindlicher Nutzungen und siedlungsnaher Erholungsflächen (Grünflächen, Parkanlagen, Dauerkleingärten, etc.) • Ermittlung der Erholungsbereiche in der freien Landschaft (Naturpark etc.)

Datengrundlagen: • Flächendeckende Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009) • Topographische Karte • Luftbilder • Flächennutzungspläne (ggf. Bebauungspläne) • Freizeitkarten • Waldfunktionenkarte

Betrachtete • Temporäre Zerschneidung von Wegebeziehungen sowie von Umweltauswirkungen: Flächen mit funktionalem Zusammenhang (Beeinträchtigung von Wäldern mit Schutzfunktion) • Störung von Anwohnern/ Erholungssuchenden durch baubedingte Schall- und Staubimmissionen

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Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Schutzgut Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - Schutzgebiete/Biotope: darstellung: • Ermittlung und Darstellung der Schutzgebiete nach Bundesnaturschutzgesetz, Brandenburgischem Naturschutzausführungsgesetz sowie FFH- und Vogelschutzrichtlinie, • Ermittlung und Darstellung der Biotoptypen auf Grundlage der flächendeckenden Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009) (keine eigene Bestandserfassung), • Berücksichtigung ökologisch wertvoller Habitate (§ 30 Biotope) auf Grundlage der Daten des Landes / der Landkreise, • Auswertung vorhandener Daten zu den Natura 2000-Gebieten (i.d.R. Standarddatenbögen, Managementpläne und sonstige Schutzgebieten nach BNatSchG), • Berücksichtigung vorhandener Luftbilder sowie Informationen von Naturschutzbehörden sowie ggf. lokalen Experten. Fauna:

• Recherche und Auswertung vorhandener faunistischer Datengrundlagen (z.B. Naturschutzfachdaten aus dem zentralen Fachinformationssystem Naturschutz, „OSIRIS“)

Datengrundlagen: • Umweltinformationen des Landes/der Landkreise, z.B. Schutzgebiete nach Naturschutzrecht,

• Topographische Karte • Flächendeckende Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009), • Luftbilder • Informationen von Naturschutzbehörden sowie ggf. lokalen Experten

Betrachtete Teilschutzgut Pflanzen Umweltauswirkungen: • Inanspruchnahme/Verlust - temporär (Arbeitsflächen, Zuwegungen) durch Beseitigung der Vegetation • Änderungen des Wasserhaushaltes - temporär (z. B. Grundwasserabsenkung bei Gründungsmaßnahmen an den Maststandorten) durch Schädigung und Veränderung der Vegetation aufgrund von Standortveränderungen

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• Stoffeinträge – temporär (Baumaschinen- und LKW-Verkehr, Staubentwicklung während der Baumaßnahmen, Einleitung von Wässern aus Wasserhaltungsmaßnahmen in Vorfluter) • Randbeeinträchtigungen – temporär durch Traufbefahrung, Stammverletzungen • Inanspruchnahme/Verlust - dauerhaft im Bereich von Stationen • Trennwirkung – dauerhaft, Unterbrechung der Vegetation bzw. Sukzession (Aufwuchsbeschränkungen für Gehölze im Schutzstreifen), • Randbeeinträchtigungen – dauerhaft durch die Aufweitung vorhandener Schutzstreifen oder Ausbildung neuer Schutzstreifen in Waldbiotopen (Aufwuchsbeschränkungen für Gehölze im Schutzstreifen) • Regelmäßige Pflegemaßnahmen im Schutzstreifen (Mahd, Freihaltung von Gehölzen) Teilschutzgut Tiere • Individuenverluste/ Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten durch Baufeldräumung oder Baubetrieb durch fehlende Berücksichtigung nicht oder wenig mobiler Arten, sowie der Jungtiere oder anderer unbeweglicher Entwicklungsstadien • Inanspruchnahme/ Verlust Habitate - temporär (Arbeitsstreifen, Zuwegung, Überfahrten in Gewässern) • Verschlechterung Habitat- und Laichbedingungen infolge Änderungen des Wasserhaushaltes - temporär (z. B. durch Grundwasserabsenkung bei Öffnung des Rohrgrabens) • Verschlechterung Habitat- und Laichbedingungen infolge von Stoffeinträgen - temporär (Baumaschinen und LKW-Verkehr, Staubentwicklung während der Baumaßnahmen, Einleitung von Wässern aus Grundwasserhaltung - Trübstofffahnen) • Fallenwirkung/ Zerschneidungseffekt infolge Ausbildung des Rohrgrabens (Bauphase) und Zufahrten - temporär • Akustische und visuelle Störung während sensibler Lebensphasen (Fortpflanzung, Aufzucht, Mauser, Rast, Winterruhe) durch Fahrzeuge und Emissionen des Baubetriebs - temporär • Inanspruchnahme/ Verlust Habitate - dauerhaft (Ausbildung neuer Schutzstreifen, Stationen) • Meidewirkungen und Habitatverschlechterungen - dauerhaft (Ausbildung neuer Schutzstreifen) • Pflegearbeiten zur Freihaltung des Schutzstreifens von hoher Vegetation (Habitatverlust, Störungen) • Kontrolle der Leitung (Begehung, Befahrung)

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Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Schutzgut Boden

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - • Beschreibung der Bodenarten, Geotope und der Geologie darstellung: • Ermittlung von Böden mit hoher Ertragsfunktion • Ermittlung der Altlastenverdachtsflächen

Datengrundlagen: • Digitale Bodenübersichtskarte des Landes Brandenburg im Maßstab 1:300.000 (Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg, BÜK 300, 2001) • Waldfunktionskartierung (Bodenschutzwald) • Altlastenkataster der Kreise

Betrachtete • Versiegelung von Fläche, Einbau von Fremdmaterial, Verlust des Umweltauswirkungen: Solums

• Zerstörung der Gefügestruktur des humosen Oberbodens durch Abtragen und Umlagern • Zerstörung des gewachsenen Schichtaufbaus und Durchmischung durch Aufgraben • Verdichtungsgefahr des (Unter-) Bodens durch Befahren mit Baumaschinen und LKW • Durchmischung und Verdichtung des Aushubs beim Wiedereinbau • Veränderung der Bodenkörnung bei einer Rohrbettung auf steinfreiem Material • Absenkung des Grundwassers durch temporäre Wasserhaltungsmaßnahmen • Durchstoßen von wasserstauenden Bodenhorizonten

Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Schutzgut Fläche

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - • Nutzungsarten / Versiegelungsgrad im Untersuchungskorridor darstellung:

Datengrundlagen: • Topographische Karte

Seite 98 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: Januar 2020

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• Flächendeckende Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009)

Betrachtete • Verlust von Fläche, insb. bei Versieglung von bisher Umweltauswirkungen: unbefestigten Flächen (z.B. Absperrarmaturengruppe)

Schutzgut Wasser

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - • Erfassung von Wasserschutzgebieten darstellung: • Erfassung von Überschwemmungsgebieten • Beschreibung der hydrogeologischen Situation • Beschreibung der Fließ- und größeren Stillgewässer unter Verwendung spezifischer Informationen des Landes/der Landkreise, vorhandener Berichte und Bewirtschaftungspläne gemäß Wasserrahmenrichtlinie sowie Gewässerentwicklungspläne

Datengrundlagen: • Informationen des Landes / der Kreise • Topographische Karte 1:25.000 • Flächendeckende Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009) • Berichte und Bewirtschaftungspläne gem. Wasserrahmenrichtlinie • Gewässerentwicklungspläne

Betrachtete Teilschutzgut Grundwasser Umweltauswirkungen: • Erhöhung der Verschmutzungsgefährdung während der Bauphase durch temporäre Entfernung der Deckschichten und evtl. Anschnitt grundwasserführender Schichten in grundwassernahen Bereichen (z. B. Niederungen von Fließgewässern) • potenzielle Beeinträchtigung des Grundwasserleiters durch Schadstoffeintrag während der Bauphase - in Abhängigkeit von Grundwasserflurabstand und Beschaffenheit der filternden Deckschichten (Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung) • mengenmäßige Veränderung des Grundwasserhaushaltes durch temporäre Grundwasser-haltung während der Bauphase und nachfolgende Ableitung des gehobenen Grundwassers – in der Regel in nahegelegene Fließgewässer und Gräben. Teilschutzgut Oberflächengewässer • Temporärer Nährstoffeintrag- und Feststoffen durch Bautätigkeiten

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• Temporärer Verlust der Sohl- und Uferstrukturen • Temporäre Verschlämmung der Sohlstrukturen • Temporäre Verschlechterung der Durchgängigkeit • Temporäre hydraulische Belastung bei Grundwassereinleitungen

Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Schutzgüter Klima und Luft

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - • Darstellung von Emmissionsstandorten (z:b. darstellung: Hauptverkehrsstraßen, Industriestandorte) zur Darstellung der Vorbelastung

Datengrundlagen: • Topographische Karte • Flächendeckende Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009), ATKIS-Daten • Luftbilder • Flächennutzungspläne (ggf. Bebauungspläne)

Betrachtete • Es zeichnet sich bereits ab, dass die Schutzgüter Klima und Luft Umweltauswirkungen: durch die geplante Gasanbindungsleitung nur geringfügig tangiert sein werden. Denkbare Auswirkungen sind z. B. Veränderungen des Kleinklimas durch die Anlage von Schneisen im Wald. Aufgrund der Parallellage zu bestehenden Infrastrukturelementen und somit zur Mitnutzung vorhandener Schneisen bzw. unter Berücksichtigung der anschließenden Rekultivierung der Arbeitsflächen sind Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima und Luft nicht relevant. Auf eine detaillierte Bewertung schutzgutrelevanter Parameter im Bereich der erdverlegten Leitung wird daher im Rahmen des UVP-Berichtes verzichtet.

Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Schutzgut Landschaft

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und - • Darstellung der naturräumlichen Gliederung, der Schutzgebiete darstellung: sowie der naturraumtypischen morphologischen Besonderheiten • Beschreibung des Landschaftsbildes im Trassenkorridor und

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seiner Umgebung

Datengrundlagen: • Topographische Karte • Naturräumliche Einheiten • Flächendeckende Biotop- und Landnutzungskartierung im Land Brandenburg (CIR-Biotoptypen 2009), ATKIS-Daten • Luftbilder, • Freizeitkarten, • Landschaftssteckbriefe des BfN.

Betrachtete • Beeinträchtigung des Landschafts- und Ortsbildes durch visuelle Umweltauswirkungen: Störungen (Verlust landschaftsprägender Strukturen, Überprägung der Eigenart der Landschaft durch Einbringen technischer Elemente)

Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Schutzgut kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Untersuchungskorridor: 600 m

Bestandserfassung- und • Erfassung und Darstellung von Boden- und Baudenkmalen über -darstellung: Angaben des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

Datengrundlagen: • Angaben des Landesamtes für Denkmalpflege

Betrachtete • Verlust/Funktionsbeeinträchtigungen von Bodendenkmalen und Umweltauswirkungen: Baudenkmalen

Darstellungsmaßstab: 1: 25.000

Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sowie Folgewirkungen (Sekundäreffekte) werden berücksichtigt. Sie werden inhaltlich als eigenes Kapitel beschrieben und bewertet.

Erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und Ausgleich von prognostizierten Umweltrisiken werden als Hinweise für den nachfolgenden Landschaftspflegerischen Begleitplan (im Rahmen des folgenden PFV) beschrieben.

9.4 Unterlage D - Natura 2000-Verträglichkeitsstudie (1. Stufe)

Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, sind unzulässig (§ 33 Abs. 1 BNatSchG). Projekte sind daher

Stand: Januar 2020 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 101 von 113

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vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebiets zu überprüfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen, und nicht unmittelbar der Verwaltung des Gebiets dienen (§ 34 Abs. 1 BNatSchG).

Gegenstand des ROV ist die Klärung, ob eine grundsätzliche Zulassungsfähigkeit des Vorhabens nach § 33 Abs. 1 BNatSchG gegeben ist.

Im Rahmen des ROV wird eine Natura 2000-Verträglichkeitsstudie (1. Stufe2) erarbeitet. Auf der „Planungsebene Raumordnung“ wird die Beurteilung dabei folgendermaßen klassifiziert:

• Geringe/ keine Beeinträchtigungen der relevanten Lebensraumtypen, Arten und Erhaltungsziele (Trassenkorridor ggf. unter Beachtung von Auflagen geeignet). • Beeinträchtigungen der relevanten Lebensraumtypen, Arten und Erhaltungsziele, die durch Maßnahmen zur Schadensbegrenzung auf ein verträgliches Maß reduziert werden können und somit nicht zu erheblichen Beeinträchtigungen führen werden (Trassenkorridor unter Beachtung von Auflagen noch geeignet). • Erhebliche Beeinträchtigungen der relevanten Lebensraumtypen, Arten und Erhaltungsziele, die auch durch Maßnahmen zur Schadensbegrenzung nicht auf ein verträgliches Maß reduziert werden können (Trassenkorridor nicht geeignet).

Nachfolgende Abbildung veranschaulicht die Unterschiede in der Abarbeitung der Natura 2000-Verträglichkeitsstudie im Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren.

2 Natura2000-Verträglichkeitsstudie 1. Stufe: Die Bezeichnung 1. Stufe dient der Abgrenzung der Natura2000-Verträglichkeitsstudie im ROV zu der Natura2000-Verträglichkeitsstudie im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren. Seite 102 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: Januar 2020

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Abbildung 2 Ebenenspezifische Bearbeitung Natura2000-Verträglichkeitsstudien

Grundlage der Bewertung stellen die möglichen bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungen des geplanten Vorhabens dar, die Einfluss auf die Schutzgebiete haben könnten. Eine Ableitung erfolgt anhand der Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens (FuE-Vorhaben) zur „Ermittlung von erheblichen Beeinträchtigungen im Rahmen der FFH- Verträglichkeitsuntersuchung“ (LAMBRECHT et al. 2004). Hierzu werden auch die Ausführungen des Fachinformationssystems des Bundesamtes für Naturschutz zur FFH- Verträglichkeitsprüfung zu Grunde gelegt (http://ffh-vp-info.de/FFHVP/Page.jsp).

Betrachtet werden alle FFH-Gebiete innerhalb eines Untersuchungskorridors von 300 m beidseits der Trassenachse sowie alle Vogelschutzgebiete 500 m beidseits der Trassenachse. Über diese Entfernung hinaus sind Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen und/ oder relevanten Arten durch Bau, Anlage und Betrieb einer erdverlegten Leitung i.d.R. nicht zu erwarten. Im betrachtungsrelevanten Umfeld zum geplanten Vorhaben befinden sich folgende Natura2000-Gebiete:

Tabelle 21: Betrachtungsrelevante NATURA2000-Gebiete FGL80.01 DE-Nummer Gebietsname

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DE 3544-303 FFH-Gebiet Ferbitzer Bruch3 DE 3542-421 VSG Mittlere Havelniederung DE 3444-401 VSG Döberitzer Heide

Tabelle 22: Betrachtungsrelevante NATURA2000-Gebiete FGL 80 DE-Nummer Gebietsname DE 3542-305 FFH-Gebiet Mittlere Havel Ergänzung4 DE 3845-307 FFH-Gebiet Nuthe, Hammerfließ und Eiserbach DE 3744-301 FFH-Gebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung DE 3646-302 FFH-Gebiet Glasowbachniederung5 DE 3744-421 VSG Nuthe-Nieplitz-Niederung

Hinweis: Derzeit sind umfangreiche Aktualisierungen der Schutzgebietsdaten in Brandenburg geplant (vgl. Fußnoten 3–5). Geodaten zum Planungszustand sind derzeit nicht verfügbar. Die geplanten Änderungen der Schutzgebiete sind demzufolge nicht in den Plananlagen dargestellt. Auch aktualisierten Schutzgebietsdaten (z.B. Standarddatenbögen) sind derzeit noch nicht verfügbar. Sobald aktualisierte Daten vorliegen werden diese zur Prüfung der Verträglichkeit herangezogen. Als Datengrundlage für die Prüfung der Verträglichkeit werden Standard-Datenbögen, Schutzgebietsverordnungen sowie Managementpläne zu den FFH-Gebieten bzw. Vogelschutzgebieten herangezogen.

9.5 Unterlage E - Artenschutzrechtliche Einschätzung

Die Artenschutzrechtliche Einschätzung zum Vorhaben erfolgt auf der Grundlage vorhandener Daten.

Über die Auswertung vorhandener Daten werden bereits grob mögliche artenschutzrechtliche Konflikte und entsprechende Vermeidungsmaßnahmen für die zu betrachtenden Trassenkorridore ermittelt. Ggf. kann bereits im ROV die Frage nach artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen für das Vorhaben beantwortet werden.

3 Das Gebiet „Ferbitzer Bruch“ wird zukünftig mit dem Gebiet „Döberitzer Heide“ zusammengelegt. Das neue Gebiet behält den Namen „Döberitzer Heide“. Das Gebiet „Ferbitzer Bruch“ wird gelöscht. 4 Das Gebiet wird in drei neue FFH-Gebiete aufgeteilt. Die neuen FFH-Gebiete erhalten den Namen "Havel bei Brandenburg", "Havel bei Potsdam" und "Ketziner Havel". Das Gebiet "Mittlere Havel Ergänzung" wird gelöscht. 5 Das Gebiet heißt zukünftig „Torfbusch-Glasowbachniederung“ Seite 104 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: Januar 2020

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Eine systematische Abschichtung im Sinne einer Artenschutzprüfung kann auf Ebene der Raumordnung i.d.R. noch nicht erfolgen, da erst auf Ebene des Planfeststellungsverfahrens detaillierte Kenntnisse über die in Anspruch zu nehmenden Flächen vorliegen.

Die Bearbeitung der artenschutzrechtlichen Prüfung von Arten des Anhangs IV der FFH-RL und von Europäischen Vogelarten nach §§ 44 und 45 BNatSchG erfolgt im anschließenden Planfeststellungsverfahren.

9.6 Unterlage F – Fachbeitrag Wasserrahmenrichtlinie

Die Bewirtschaftungsziele der Oberflächengewässer und Grundwasserkörper nach den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sind für die Zulassung eines Vorhabens bindend und als Zielvorgaben zu behandeln. Daher wird bereits auf Ebene des ROV im Rahmen eines Fachbeitrags zur WRRL anhand vorliegender behördlicher Daten geprüft, ob infolge der vorhabenbedingten Veränderungen

• eine Verschlechterung des ökologischen Zustands (Potenzials) und/oder des chemischen Zustands eines oberirdischen Gewässers zu erwarten ist, • und/oder der gute ökologische Zustand (Potenzial) oder der gute chemische Zustand zukünftig nicht erreicht werden kann, • eine Verschlechterung des chemischen oder des mengenmäßigen Zustandes des Grundwassers zu erwarten ist, • und/oder der chemische oder der mengenmäßige Zustand des Grundwassers zukünftig nicht erreicht werden kann.

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Anhang 1

Vorschlag Gliederung

umweltfachliche Gutachten

zum Raumordnungsverfahren

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Vorschlag Gliederung Raumverträglichkeitsuntersuchung

1 Einleitung 1.1 Anlass 3.5 Siedlungsentwicklung 1.2 Rechtliche Grundlage 3.5.1 Bestandssituation 3.5.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 2 Vorgehen der Raumverträglichkeitsuntersuchung 3.5.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Siedlungsentwicklung 2.1 Grundlagen und Planwerke 2.2 Arbeitsschritte 3.6 Freiraumentwicklung 2.3 Untersuchungskorridor 3.6.1 Bestandssituation 2.4 Wirkfaktoren 3.6.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.6.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Freiraumentwicklung 3 Bestandsbeschreibung, Vorgaben der Raumordnung, Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Sachgebiete der 3.7 Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung Raumordnung 3.7.1 Bestandssituation 3.7.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.1 Hauptstadtregion 3.7.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Verkehrs- und 3.1.1 Bestandssituation Infrastrukturentwicklung 3.1.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.1.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Hauptstadtregion 3.8 Klima, Hochwasser und Energie 3.8.1 Bestandssituation 3.2 Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und großflächiger Einzelhandel 3.8.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.2.1 Bestandssituation 3.8.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Klima, Hochwasser und Energie 3.2.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.2.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe 3.9 Interkommunale und regionale Kooperation und großflächiger Einzelhandel 3.9.1 Bestandssituation 3.9.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.3 Zentrale Orte, Grundversorgung und Grundfunktionale Schwerpunkte 3.9.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Interkommunale und regionale 3.3.1 Bestandssituation Kooperation 3.3.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.3.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Zentrale Orte, Grundversorgung und 3.10 Rohstoffabbau und Lagerstätten Grundfunktionale Schwerpunkte 3.10.1 Bestandssituation 3.10.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.4 Kulturlandschaften und ländliche Räume 3.10.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Rohstoffabbau und Lagerstätten 3.4.1 Bestandssituation 3.4.2 Ausgewählte Ziele und Grundsätze der Raumordnung 3.11 Andere raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen 3.4.3 Auswirkungen auf das Sachgebiet Kulturlandschaften und ländl. Räume

Stand: 12.07.2018 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 107 von 113

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Plananlagen (Maßstab 1: 25.000 / 1: 50.000) 4. Raumstrukturelles Fazit und Bewertung der Trassenvarianten 4.1 Raumstrukturelles Fazit Anlage 1 Übersicht Blattschnitte 4.2 Vergleich der Trassenvarianten Anlage 2 Raumordnerische Vorgaben Anlage 3 Vorgaben der Bauleitplanung 5 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

6 Quellenverzeichnis

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Vorschlag Gliederung UVP-Bericht 1. Stufe 1 Einleitung 1.1 Anlass der Planung 8 Schutzgut Boden 1.2 Aufgabenstellung 8.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 8.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 2 Untersuchungsinhalte und methodische Vorgehensweise 8.3 Kumulative Wirkungen 2.2 Untersuchungskorridor 8.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 2.3 Untersuchungsinhalte 2.4 Arbeitsschritte 9 Schutzgut Fläche 9.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 3 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern 9.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 9.3 Kumulative Wirkungen 4 Beschreibung des Vorhabens sowie der relevanten Wirkfaktoren 9.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 4.1 Technische Projektinformationen 4.2 Zeitplan 10 Schutzgut Wasser 4.3 Schutzgutbezogene Darstellung der potenziell zu erwartenden 10.1 Teilschutzgut Grundwasser Wirkfaktoren 10.1.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 10.1.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 5 Kumulative Vorhaben 10.1.3 Kumulative Wirkungen 10.1.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 6 Schutzgut Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit 10.2 Teilschutzgut Oberflächengewässer 6.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 10.2.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 6.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 10.2.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 6.3 Kumulative Wirkungen 10.2.3 Kumulative Wirkungen 6.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 10.2.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose

7 Schutzgut Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt 11 Schutzgüter Klima und Luft 7.1 Teilschutzgut Pflanzen 7.1.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 12 Schutzgut Landschaft 7.1.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 12.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 7.1.3 Kumulative Wirkungen 12.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 7.1.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 12.3 Kumulative Wirkungen 7.2 Teilschutzgut Tiere 12.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 7.2.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 7.2.2Entwicklung ohne das Vorhaben 7.2.3 Kumulative Wirkungen 7.2.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose 13 Schutzgut Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

Stand: 12.07.2018 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 109 von 113

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13.1 Aktueller Umweltzustand (Bestand und Empfindlichkeit) 13.2 Entwicklung ohne das Vorhaben 13.3 Kumulative Wirkungen 13.4 Schutzgutspezifische Auswirkungsprognose

14 Auswirkungen auf Schutzgebiete und sonstige schützenswerte Bereiche

15 Entwicklung des Raumes ohne das Vorhaben

16 Schutzgutübergreifender Variantenvergleich

17 Schutzgutübergreifende Auswirkungsprognose

18 Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen

19 Abschließende gutachterliche Empfehlung

20 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

21 Literatur- und Quellenverzeichnis

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Vorschlag Gliederung NATURA 2000-Verträglichkeitsstudie 1. Stufe

1 Anlass und Aufgabenstellung 7 Beurteilung der vorhabensbedingten Beeinträchtigungen der 2 Rechtliche Grundlagen Erhaltungsziele 7.1 Zusammenfassende Darstellung der vorhabenbezogenen Maßnahmen 3 Methode und Datengrundlage zur Schadensbegrenzung 7.2 Beurteilung der Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des 4 Übersicht über das Schutzgebiet und die für seine Erhaltungsziele Schutzgebietes durch andere zusammenwirkende Vorhaben maßgeblichen Bestandsteile 7.3 Beurteilung der Erheblichkeit der Beeinträchtigungen 4.1 Gebietsbeschreibung 4.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie 4.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie 4.4 Erhaltungsziele Plananlagen (Maßstab 1: 25.000 / 1: 5.000) 4.5 Managementplan 4.6 Funktionale Beziehungen des Schutzgebietes zu anderen NATURA Anlage 1 Übersichtskarte FFH-Gebiete 2000-Gebieten Anlage 2 Detailkarten FFH-Gebiete

5 Beschreibung des Vorhabens 5.1 Technische Beschreibung des Vorhabens 5.2 Allgemeine Wirkfaktoren

6 Detailliert untersuchter Bereich 6.1 Begründung für die Abgrenzung des Untersuchungsrahmens 6.2 Beschreibung des detailliert untersuchten Bereiches 6.2.1 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie einschließlich charakteristischer Arten 6.2.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie 6.2.3 Sonstige für die Erhaltungsziele des Schutzgebietes erforderlichen Landschaftsstrukturen 6.2.4 Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Managementplan

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Vorschlag Gliederung Artenschutzrechtliche Einschätzung

1 Einleitung und rechtliche Grundlagen 1.1 Anlass und Aufgabenstellung 4.8 Schmetterlinge 1.2 Rechtliche Grundlagen 4.9 Käfer 4.10 Weichtiere 2 Datengrundlage und Methoden 4.11 Farn- und Blütenpflanzen

2 Datengrundlage und Methoden 6 Schutzmaßnahmen 2.1 Untersuchungskorridor 2.2 Betrachtetes Artenspektrum 7 Artenschutzrechtliche Ausnahme 2.3 Datengrundlagen 7.1 Erfordernis und Voraussetzungen 2.4 Methoden 7.2 Maßnahmen zur Sicherung des Erhaltungszustandes (FCS-Maßnahmen) 2.4.1 Konfliktanalyse 2.4.2 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen, Ausgleichsmaßnahmen 8 Fazit 2.4.3 Bewertung der Trassenvarianten 9 Literatur- und Quellenverzeichnis 3 Beschreibung des Vorhabens 3.1 Technische Daten und Eckdaten des Arbeitsablaufs 3.2 Relevante Wirkungen 3.2.1 Baubedingte Wirkungen 3.2.2 Anlagebedingte Wirkungen 3.2.3 Betriebsbedingte Wirkungen 3.2.4 Mögliche Wirkungen auf europarechtlich geschützte Arten 3.3 Allgemeine eingriffsminimierende Maßnahmen

4 Beschreibung des Vorkommens relevanter Arten und Konfliktanalyse 4.1 Säugetiere 4.2 Brutvögel 4.3 Rastvögel 4.4 Amphibien 4.5 Reptilien 4.6 Fische und Rundmäuler 4.7 Libellen

Seite 112 von 113 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Stand: 12.07.2018

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Vorschlag Gliederung Fachbeitrag Wasserrahmenrichtlinie

1 Einleitung 1.1 Veranlassung der Planung 5.1.2 Methodisches Vorgehen Grundwasserkörper 1.2 Gegenstand der Planung 5.2 Vorhabenspezifische Auswirkungsprognose Oberflächengewässer 2 Rechtsgrundlagen 5.2.1 Prüfung auf Einhaltung des Verschlechterungsverbots auf Ebene der 3 Vorhabensbeschreibung und mögliche Einwirkungen auf Oberflächen- Raumordnung und Grundwasserkörper 5.2.2 Prüfung auf Einhaltung des Zielerreichungsgebots auf Ebene der 3.1 Vorhabensbeschreibung Raumordnung 3.2 Potenzielle Projektwirkungen auf Oberflächenwasserkörper 5.2.3 Prüfung auf Erforderlichkeit von Ausnahmen nach § 31 Absatz 2 WHG 3.3 Potenzielle Projektwirkungen auf Grundwasserkörper 5.3 Vorhabenspezifische Auswirkungsprognose Grundwasserkörper 3.4 Allgemeine gängige Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 5.3.1 Prüfung auf Einhaltung des Verschlechterungsverbots auf Ebene der 4 Ermittlung und Beschreibung der vom Vorhaben betroffenen Raumordnung Wasserkörper (Übersichtsdarstellung) 5.3.2 Gebot der Trendumkehr 4.1 Identifizierung der von den Wirkfaktoren betroffenen Wasserkörper 5.3.3 Prüfung auf Einhaltung des Zielerreichungsgebot auf Ebene der 4.1.1 Oberflächenwasserkörper Raumordnung 4.1.2 Grundwasserkörper 5.3.4 Prüfung der Erforderlichkeit von Ausnahmen nach § 31 WHG 4.2 Datenbasis 6 Fazit 4.3 Beschreibung der betroffenen Oberflächenwasserkörper 7 Literatur 4.3.1 Ökologischer Zustand/ökologisches Potenzial 4.3.2 Chemischer Zustand 4.3.3 Bewirtschaftungsziele/Maßnahmen Oberflächenwasserkörper 4.4 Beschreibung der betroffenen Grundwasserkörper und Schutzgebiete 4.4.1 Mengenmäßiger Zustand und chemischer Zustand 4.4.2 Wasserschutzgebiete 4.4.3 Grundwasserabhängige Landökosysteme 4.4.4 Bewirtschaftungsziele/Maßnahmen Grundwasserkörper 5 Abschätzung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Qualitätskriterien und Bewirtschaftungsziele der betroffenen Wasserkörper in den betrachteten Trassenvarianten 5.1 Methodik der Auswirkungsprognose 5.1.1 Methodisches Vorgehen Oberflächenwasserkörper

Stand: 12.07.2018 Ingenieur- und Planungsbüro LANGE GbR Seite 113 von 113