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CONCERTO (AT), APRIL 2019 Rezension von xapl

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Neon der Jazzmusik zu kreieren dass mit jedem Male anhören, neue ne Textur entsteht. Meist präsentieren scheinen. Bassist Linley Maithe und j@ffiziNTEP`NA"CNAL Nuancen hörbaJ werden. Eine gute sich die Themen in langen, von etien- James Francies ain Keyboard vervoll- Stunde lang Modem vom Fein- jenen Bläsern umgesetzten Span- ständigen das Quartett. Chris PotteT sten. woolf nungsbögen, die die Rhythmusgrup- hat sich offensichtlich noch in keine nisten Johannes Sarjasto, Eero Tikka- pe mit harmonisch ausgefuchsten Sound-Teppichen unterlegt. Rasante, Komfortzone zurückgezogen, son- nen, Bass und Ville Pynssi einen Ul]au luor & Ciialg TaDoi'n boppige Unisonoläufe beeindi`icken dem t)eweist viel mehi, dass er sich in atmospharisch progressiven Sound, TnB Ti.ansllo" Poems in Verbindung mit einem nicht min- jedem Rahmen wohl fühlt und seine der einen von Anfang an zu fesseln ®®O, ECM, Vermeb; Universal der waghalsigen Basssolo (Struggle Musik stets vorantreiben will. zappy vermag. Die Titelnummer " Horizon" Bubble), unmitten)ar danach trifft klingt tatsächlich wie ein Blick in die Der Albumtitel tnfft zu: kurzlebige man wieder auf eine Soundmale[ei, pnllll'l'0 0a'nBl,lllo. P@u'O Feme auf selbigen. Rögnvaldsson Gedichte. Keinen der s Uacks wird Mopollo, Suon Falloi` enmert mit seinen Gitarrenklängen man in dieser Form wieder hören. Die an der aJLe Beteiligten ideemeich m]t- m@iiiiir ii® mes reiies an Ry Cooder in Paris-Texas oder beiden genialen lmprovisierer am pinseln. Es ist bereits das dntte O®® Jazzpiano, Vijay lyer (geb. 1971) und Album d]eser Formation, und die Vor- in lkue Mori's npainted Enja Records. Vehrieb. Soultood teile einer im Studio wie auf der Büh- Desert". In keiner Phase gerät der Craig Taborn (1970), nahmen vor ne gut erprobten Band kommen hier Zartes elektnsches GitarreiEupfen Jazz zu kurz, und auch Blues Klänge einem Jahr in der Musikakademie einmal mehr zum Vorscheim ln sei- begrüßt runde melodische Läufe des- haben Platz. Drei Stücke kurz gibt „Franz Liszt" in Budapest eine CD nen Grundfesten unerschütterliches selben lnstrumentes zu einem gelas- man sich balladesk, bevor das Ende auf, die geradezu Maßstäbe setzt, wie Verstandnis für die ldeen der Band- senen Bassfundament auf dem eröff- wieder dort anschließt, wo das sensitiv und tiefgehend die Kommu- kollegen und fokussiertes Streben nenden Georges Brassens Orianal Album begonnen hat, nämlich mit nikation zweier Musiker §ein kann. nach der gemeinsamen ldee machen „Les Amoureux des Bancs Publics". Saxophonklängen, wie sie auch Dass sich die beiden US-Amerikaner Das Saiteninstrumente-TrLo, beste- Lucien Dubuis mit und ohne Ribot an musikalisch vereinen, ist keineswegs „Starlex Complex" zu einem in seiner Vertracktheit höchst spannenden hend aus den beiden Gitamsten Paulo seiner Seite losgelassen hat, punkig neu. Schon 2002 spielten sie gemein- Hörerlebnis ! xapl Moreno und Philippe Cathenne wie und erfrischend rockig. bak sam in der Band des Saxophonisten dem Bassisten Sven Faller, beschränkt Roscoe Mitchell (geb. 1940), Note sich im Repertoire beinahe aus- SaKophone Summlt: Joe Factory. Des Duos konstmktive Cmls PO'top schließlich auf fl`anzösische Stücke Louano/Gpeg osmmauo Zusammenarbeit, z.B. im Bereich Cipcults ®,®® des mitueren 20. Jahrhunderts. Neben Llol'man melodischer Linien, schafft weiten Edition Recoids Chansonmers wie Henri Salvador S'peet Tall[ Raum für ein Aufblühen der lmprovi- oder Brassens darf in einem derait ®,®® sation und kreieit iieue, unerwartete Weg von den aufgebrochenen Struk- Enja Records, Veririeb` Soulfood Verbindungen. Ein Gros der Komposi- turen und pointilistischen Klangmale- atarrenlastJgenThoeineDjangoRein- reien, die sich auf Chns Potters ECM hardt Nummer natürlich nicht fehlen. Hinter dem Ensemble „Saxophone tionen sind Hommagen an d]e Säu- Unterfangennochzuletztmitkonstru- I)ie Gitarren wechseln sich elegant mt Summit" verbergen sich lenheiügen der beiden Künstler. Das ierter Vorsicht über die Lautsprecher melodischen und rhythm]schen Auf- (Tenorsax), (Sopran- intensiv polyrhythmsche .Lu"nous verteilten. Genug der kontemplativen gaben ab, während erstm mit beein- sax) und Greg O§by (Altsax) sowie Brew" soll an erinnern, Meditationen, die den Rauin zur Gän- druckend lynschem „Savoir-faire" der Pianist Phil Markowitz, der 13as- „Clear MonoLith" folgt dem visionä- ze einnehmen und Schluss mit den gem.eistert werden. Der Raum, wel- sist Cecil MCBee und der Drummer ren Pfad von Muhal Richard Abrams, kalkulierten Dissonanzen, die sich um cher den lnstrumenten in dieser Pro- . Ebenso bunt wie schil- der wie die unvergessliche Geri Allen duktion gegeben wird, ist ebenso lemd ist auch das Repertoire dieser 2017 verstarb und völlig neue Routen jede harmomsche Ausweichung wickeln wie ein Draht. Auf „Circuits" intim wie der eine oder andere Titel „Traumband", die es in ähnlicher des Jazz ftei machte. Allens „Mesh- scmgtChrisPotterbewussteineradi- vemuten lässt und wird vom Dreige- Fom bereits gab. I)ie drei Saxophon- work" gilt ietzt schon als lüassiker kal andere Richtung ein und findet spann idyllisch ausgemalt. zappy stimmen sorgen für atmosphänsch Neuer Musik. Die Aufgezählten spie-

zugleichbeiEditionRecordseinneues Ei'lc D0lDhu dichte lmprovisationen und viele len also ausnahmslos im nächsten Zuhause. Während das vom Groove mllsloal Pl'Ol'Ilel Highlights. Dass solche Kapazunder Stockwerk. ewei dominierte Set an vergangene Werke O®®® es nicht nötig haben, Technik zu Resonance Records wie Underground (2006) oder UltTa- demonstrieren, ist selbstredend. ln u®, SISIlm R0l'[ER hang (2009) anknüpft, traut sich Pot- Über dreißig Jahne musste man - offi- den langen Passagen hat jeder genü- Siai.iex compiox ®®,O ter noch einen Schritt weiter in von zieLl - auf unveröffentlichtes Material gend Freiraum, sich voll und ganz zu nwog Records ihm noch unerforschte Temtorien, des legendären Multiinstnimentalis- entfalten. Das gilt nicht nur fur die und präsentiert sich als modemer ten Dolphy warten. Nun liegen - auf Reeds, sondern auch für die gioßarti- Rhythmsche Präziston tnfft auf drei CDs - 19 „neue" Tracks mit 85 stienge wie komplexe Arrangements Komponist und lnterpret, welcher gen Sidemen. Lovanos elegantes sich der aktuellen Strömungen in Jazz Minuten Studiomaterial vor. Einge- Spiel schlägt immer wieder duch auf dem neuen Album der Band „Roo- und Pop bewusst ist und sich davon spielt wurden sie am 1. und 3. Juli und bildet eine gewisse Antipode zu fer", deren Leader der Bassist Luca mspinerenlässt.SokommteszuSpie- 1963 in den Music Makers Studios in den eckigen lmprousationen des Alt- Sisera ist. Die Bläser-Section, beste- lerein mt overdubs, Delay-Effekten New York City, ungefähr ein halbes und Soprans. Ganz besondere Lust- hend aus Tenorsaxofon und Posaune, und flächigen Synthdecken, die in Jahr vor seinem bahnbrechenden momente sind naturlich jene, in sorgt für interessante Klangfa[ben, da Wechselwirkung mit dem markanten Werk „Out To Lunch!". Die Bandbrei- denen alle drei Bläser gemeinsam du[ch die fehlende Trompete eine Schlagzeugspiel Eric Harlands das te der Jazzikone wird auf „Musical agieren. Das Tolle an dieser CD ist, besonders weiche, leicht verwasche-

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