BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE , LANDKREIS BEGRÜNDUNG

Gemeinde Elsendorf Landkreis Kelheim

Bebauungsplan "Nördlich Schulgelände"

Begründung zur Planfassung vom 04.06.2019

Auftraggeber: Gemeinde Elsendorf VG Regensburger Straße 1 84048 Mainburg Tel.: 08751 86340 Fax: 08751 2017 www.elsendorf.de E-Mail: [email protected]

Entwurfsverfasser: Wipfler PLAN Planungsgesellschaft mbH Hohenwarter Straße 124 85276 Pfaffenhofen/Ilm Tel.: 08441 5046-0 Fax: 08441 490204 E-Mail: [email protected]

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

INHALTSVERZEICHNIS

1 Planungsgrundlagen ...... 2 2 Lage im Raum ...... 2 2.1 Lage und Erschließung ...... 2 2.2 Plangebiet ...... 2 3 Planungsrechtliche Voraussetzungen ...... 3 3.1 Verfahren ...... 3 3.2 Belange der Landes- und Regionalplanung ...... 3 3.3 Flächennutzungsplan ...... 5 4 Anlass und Ziel der Planung ...... 5 5 Planerisches Konzept ...... 6 5.1 Art der baulichen Nutzung ...... 6 5.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 6 5.3 Bauweise / Baugrenzen ...... 7 5.4 Verkehrliche Erschließung ...... 7 5.5 Grünordnung ...... 7 5.6 Auf Landesrecht beruhende Regelungen ...... 8 6 Ver- und Entsorgung ...... 8 7 Klimaschutz und Klimaanpassung ...... 9 8 Belange des Umweltschutzes ...... 10 9 Belange des Denkmalschutzes ...... 11 10 Flächenbilanz ...... 11

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 1 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

1 Planungsgrundlagen

Der Gemeinderat Elsendorf hat in seiner Sitzung am 04.06.2019 die Aufstellung des Be- bauungsplans "Nördlich Schulgelände" beschlossen.

Der Geltungsbereich umfasst die Flur-Nrn. 1402 T., 1402/1, 1399/1 T. und 1399 (Weingar- tener Straße), 1386/25T., sowie 984/1 T. (Mallmersdorfer Straße), jeweils Gemarkung Rat- zenhofen.

Er wird wie folgt umgrenzt:

- im Norden: Flur-Nrn. 1402 T. 1400, 1400/8, 1400/6, 988 und 984/1 T. - im Osten: Flur-Nrn. 1413 und 1399/1 T. - im Süden: Flur-Nrn. 1386/7 T., 1336/25 T., 1386/1 1386/2, 1389, 1391/1 1391, 990, 990/10 und 984/1 T. - im Westen: Flur-Nrn. 984/2 T., 986 T. und 1400 T. jeweils Gemarkung Ratzenhofen.

2 Lage im Raum

2.1 Lage und Erschließung

Die Gemeinde Elsendorf liegt im südlichen Bereich des Landkreises Kelheim, im Westen der Region 13-, ca. 8 km nördlich des Mittelzentrums Mainburg.

Die Gemeinde ist unmittelbar an die Bundesautobahn A93 München- mit eige- nem Anschluss angebunden. Zudem ist Elsendorf über die Bundesstraße B301 an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.

Die Gemeinde Elsendorf bildet zusammen mit den Gemeinden , und die Verwaltungsgemeinschaft Mainburg.

2.2 Plangebiet

Das Planungsgebiet befindet sich im Nordosten von Elsendorf, nördlich des Schulzent- rums.

Es wird von Süden erschlossen über die Weingartener Straße.

Das Gelände fällt von Nordosten nach Südwesten um ca. 22 m ü NN von ca. 432 m ü. NN auf ca. 410 m ü NN ab. Das Planungsgebiet wird derzeit intensiv landwirtschaftlich als Ackerfläche, bzw. Hopfen- anbaufläche genutzt.

Im Süden grenzt der BP „An der Weingartener Straße“ mit Schulsportplatz und östlich an- grenzendem Wohngebiet an.

Im Westen schließt die, zwischen dem Baugebiet „Gänsdrüssl“ und dem Planungsgebiet gelegene, derzeit als Ackerfläche genutzte, Fl. Nr. 1400 an.

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 2 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

Diese Fläche steht derzeit noch nicht zur Verfügung. Die Fläche ist jedoch im vorliegenden Strukturkonzept bereits mit überplant und soll als 2. Bauabschnitt absehbar entwickelt wer- den. Im Norden grenzen landwirtschaftliche Flächen an.

3 Planungsrechtliche Voraussetzungen

3.1 Verfahren

Zur dringenden Schaffung von Wohnraum hat sich die Gemeinde Elsendorf entschieden, den vorliegenden Bebauungsplan im Verfahren nach § 13 b BauGB aufzustellen. Dies ist möglich, da durch die Festsetzungen des Bebauungsplans ausschließlich Wohnnutzungen begründet werden, sich die Flächen an einen im Zusammenhang bebauten Ortsteil an- schließen und die durch die Festsetzungen des Bebauungsplans zulässige Grundfläche geringer als 10.000 qm ist.

Es wird durch den Bebauungsplan keine Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen. Es bestehen keine An- haltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter oder dafür, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes- Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

Der Bebauungsplan wird gem. § 13 Abs. 3 BauGB ohne Durchführung einer Umweltprü- fung nach § 2 Abs. 4 BauGB aufgestellt, von dem Umweltbericht nach § 2 a, von der An- gabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 6 a Absatz 1 und § 10 a Absatz 1 wird abgesehen; § 4 c ist nicht anzuwenden.

3.2 Belange der Landes- und Regionalplanung

Landesentwicklungsprogramm

Die Gemeinde Elsendorf ist im Landesentwicklungsprogramm (LEP, 2013) als allgemeiner ländlicher Raum dargestellt.

Der Gemeinde Elsendorf werden weder übergeordnete Funktionen noch zentralörtliche Aufgaben zugeordnet.

„Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass

- er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig sichern und weiter entwickeln kann, - seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zumutbarer Erreichbarkeit versorgt sind, - er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur bewahren kann und - er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann.

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 3 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

Im ländlichen Raum soll eine zeitgemäße Informations- und Kommunikationsinfrastruktur geschaffen und erhalten werden.“ (LEP 2013, 2. 2. 5 G)

Durch die Lage an den Entwicklungsachsen Landshut- und Regensburg In- golstadt ist für die Gemeinde mit Entwicklungssteigerungen zu rechnen.

Regionalplan Im Regionalplan der Region 13-Landshut wird Elsendorf dem ländlichen Teilraum dessen Entwicklung im besonderem Maße gestärkt werden soll, zugeordnet.

Weitere Aussagen werden im Regionalplan für den Geltungsbereich nicht getroffen.

Abbildung 1: Auszüge aus Karte 1 „Raumstruktur“, Karte 2 „Siedlung und Versorgung“ und Karte 3 „Landschaft und Erholung“ des Regionalplans der Region Landshut, i.d.F. vom 28.09.2007, ohne Maßstab

Von einer Übereinstimmung der Planung mit den Zielen der Landes- und Regionalplanung kann ausgegangen werden.

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 4 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

3.3 Flächennutzungsplan

Die Gemeinde Elsendorf besitzt einen rechtswirksamen Flächennutzungs-/ Landschafts- plan, in dem der Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplanes weitgehend als all- gemeines Wohngebiet gem. § 4 BauNVO dargestellt ist.

Abbildung 2: Auszug aus dem Flächennutzungsplanentwurf (i.d.F. vom 18.10.2017, ohne Maßstab) mit Kennzeichnung des Plangebietes

Der Bebauungsplan wird gem. § 8 Abs. 2 BauGB aus dem rechtswirksamen Flächennut- zungsplan der Gemeinde entwickelt.

4 Anlass und Ziel der Planung

Der Gemeinde Elsendorf liegen zahlreiche Nachfragen an Wohnbauland vor. Verfügbare Grundstücke innerhalb rechtskräftig ausgewiesener Baugebiete sind in Elsen- dorf nicht vorhanden. Nachverdichtungspotential im bebauten Ortsbereich soll vorrangig für den Bau von Wohnungen genutzt werden (aktuell Fl. Nr. 988), ist aber für den Gesamtbe- darf nicht ausreichend vorhanden.

Mit der vorliegenden Planung ist die weitere Entwicklung der Wohnsiedlungstätigkeit im Anschluss an bereits vorhandene Siedlungsflächen und in unmittelbarer Nähe des Schul- geländes vorgesehen.

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 5 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

Ziel und Zweck ist es, zunächst für ca. 30 Grundstücke Baurecht für eine Einfamilien- bzw. Doppelhausbebauung in Anlehnung an die Siedlungsstruktur in der Umgebung zu schaf- fen. Zudem soll eine Fläche für Geschosswohnungsbau entwickelt werden. Es ist geplant, das Baugebiet nach Westen zu erweitern. Auf Grund der dort derzeit nicht gegebenen Flächenverfügbarkeit wird das Baugebiet in zwei Bauabschnitten realisiert.

Für eine zügige Umsetzung des Wohngebietes hat die Gemeinde die Grundstücke im Pla- nungsgebiet erworben.

5 Planerisches Konzept

5.1 Art der baulichen Nutzung

Als zulässige Art der baulichen Nutzung wird in allen Teilen des Plangebiets ein Allgemei- nes Wohngebiet gem. § 4 BauNVO festgesetzt.

Gem. § 1 Abs. 6 BauNVO sind die gem. § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Nutzungen unzulässig, da sie den Gebietscharakter des Ortsteils in dieser Lage beein- trächtigen würde. Das Planungsgebiet dient somit ausschließlich dem Bedarf an Wohnnut- zungen.

Die Zahl der zulässigen Wohnungen wird auf 2 Wohnungen je Wohngebäude (Einzel- /Doppelhaus) beschränkt. Damit wird der Umgebungsbebauung sowie der Ortsrandlage Rechnung getragen.

Für den geplanten Geschosswohnungsbau (Parz. 12) ist keine Einschränkung der Wohneinheiten vorgesehen um bedarfsgerecht Wohnungen errichten zu können

5.2 Maß der baulichen Nutzung

Als Maß der baulichen Nutzung wird eine höchstzulässige Grundflächenzahl (GRZ) von 0,35 für Einzel- und Doppelhausbebauung festgesetzt. .Für den Geschosswohnungsbau gilt eine GRZ von 0,4.

Gem. den allgemein zulässigen Überschreitungsmöglichkeiten nach § 19 Abs. 4 BauNVO darf die GRZ bis zu 50% durch die Fläche von Garagen und Stellplätzen mitsamt Zufahrten und Nebenanlagen gem. § 14 BauNVO und baulichen Anlagen unterhalb der Geländeober- fläche überschritten werden. Bei der Berechnung der GRZ ist das Baugrundstück maßgeb- lich. Die Festsetzung einer Geschossflächenzahl (GFZ) ist aus städtebaulichen Aspekten nicht notwendig, da zusätzlich die Geschossigkeit und die maximale Wandhöhe sowie die zulässige Dachneigung festgesetzt wird.

Es werden zwingend zwei Vollgeschosse festgesetzt um in Bezug auf das Maß der Nut- zung eine einheitliche, ortstypische Baustruktur zu gewährleisten. Das zweite Vollgeschoss kann dabei auch als Dachgeschoss ausgebildet werden.

Die zulässige Wandhöhe (WH) wird bei I+ D auf 4,50 m , bei II auf 6,50 m begrenzt. Sie wird traufseitig gemessen von der Oberkante des Erdgeschosses – Rohfußboden (OK EG RFB) bis zum Schnittpunkt der verlängerten Außenkante Mauerwerk mit der Oberkante Dachhaut. Diese Festsetzung ermöglicht, in Zusammenschau mit den festgesetzten Dach-

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 6 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

formen eine sowohl ortstypische, als auch zeitgemäße Baukubatur in Ortsrandlage, die sich in ihrer Proportionalität der Bestandsbebauung anpasst.

Die Höhenlage der Gebäude (Oberkante des Erdgeschosses – Rohfußboden = OK EG RFB) wird im weiteren Verfahren auf Grundlage der Erschließungsplanung (geplante Hö- henlage der Straßen) auf NN-Höhen pro Parzelle festgesetzt.

5.3 Bauweise / Baugrenzen

Die überbaubare Grundstücksfläche wird durch eine Baugrenze auf dem jeweiligen Bau- grundstück festgesetzt.

Garagen und Carports sind nur innerhalb der Baugrenzen sowie dem hierfür vorgesehenen Bauraum für Garagen und Carports zulässig. Im Bereich der Garagenzufahrten ist ab der straßenseitigen Grundstücksgrenze ein mind. 5,0 m tiefer Stauraum vorzusehen, der ent- sprechend der Festsetzung 7.3 sickerfähig zu gestalten ist.

5.4 Verkehrliche Erschließung

Das Planungsgebiet wird von Süden durch die Weingartener Straße erschlossen.

Die innere Erschließung des Baugebietes erfolgt wirtschaftlich und flächensparend über zwei Zufahrten von der Weingartener Straße. Der nördliche Bereich wird über kurze Stichstraßen an die innere Erschließung angebun- den. Erweiterungen zum 2. Bauabschnitt nach Westen, sowie eine Erweiterungsmöglich- keit im Nordosten sind vorgesehen. Ein Ausbau der Weingartener Straße mit Geh- und Radweg, sowie Stellplätzen soll im wei- teren Verfahren mit geprüft werden.

Im Vorfeld wurde eine Anbindung des geplanten Baugebietes auf Höhe der Zufahrt zum Schulgelände über einen Kreisverkehr geprüft, um die Geschwindigkeit des in den Ort ein- fahrenden Verkehrs zu drosseln. Diese Variante wurde aufgrund der schwierigen topographischen Situation an dieser Stelle wieder verworfen. Der Übergang vom Baugebiet zum Schulgelände soll nun über Querungshilfen erfolgen. Für die innere Erschließung ist im weiteren Verfahren ein verkehrsberuhigter Ausbau ge- plant.

5.5 Grünordnung

Die Festsetzungen zur Grünordnung werden im weiteren Verfahren ergänzt. Pflanzgebote zur Durchgrünung auf den privaten Grundstücksflächen sind geplant.

Die Eingrünung nach Norden und Osten hin zur freien Landschaft erfolgt auf entsprechend festgesetzten öffentlichen Grünflächen die zudem als Flächen für die Bewirtschaftung von Oberflächenwasser aus dem Einzugsgebiet dienen sollen.

Die Oberflächen von Stellplätzen, Grundstücks- und Garagenzufahrten sowie die der priva- ten Verkehrsflächen sind versickerungsfähig zu gestalten (z.B. wassergebundene Decke, Schotterrasen, Rasensteine, Pflaster mit Kiesfuge, etc.).

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 7 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

5.6 Auf Landesrecht beruhende Regelungen

Die Abstandsflächen sind gem. Art. 6 BayBO einzuhalten.

Die Baugrundstücke dürfen maximal bis auf das Niveau der angrenzenden öffentlichen Verkehrsflächen aufgefüllt werden. Die Geländeoberfläche darf im Umfeld der Gebäude, an Zugängen und Zufahrten, bis auf die Oberkante des Erdgeschossfertigfußbodens (OK EG FFB) geführt werden. Böschungen werden nur mit einer Neigung von maximal 1 : 2 (Höhe : Breite) zugelassen. Stützmauern werden nur mit einer maximalen Ansichtshöhe von 1,0 m zugelassen, sie müssen zu Grundstücksgrenzen und zueinander einen Abstand von mind. 1,0 m einhalten.

Zur Einbindung der geplanten Bebauung in die Umgebungsbebauung werden nur geneigte Dächer mit einer Dachneigung 28°- 42° zugelassen.

Die Dächer sind ausschließlich mit nicht glänzenden naturroten oder rotbraunen Dachzie- geln oder Betondachsteinen zu decken. Nicht aufgeständerte Anlagen zur Gewinnung so- larer Strahlungsenergie sind unabhängig davon zulässig.

Einfriedungen der Baugrundstücke sind nur bis zu einer Höhe von max. 1,20 m zulässig. Es sind nur transparente und sockellose Zäune, mit einem Abstand zum Boden von min- destens 10 cm zulässig, um die Durchlässigkeit für Kleintiere zu gewährleisten. Vollflächig geschlossene Einfriedungen, wie Mauern, Gabionen, etc., sind unzulässig.

6 Ver- und Entsorgung

Die geplanten Bauvorhaben können an die bereits vorhandene technische Infrastruktur angeschlossen werden.

Die bestehende Ethylenfernleitung (InfraServ) mit Schutzstreifen im Norden und Osten des Baugebietes ist dargestellt.

Im Planungsgebiet wurden am 30. und 31.10.2018 sieben Kleinrammbohrungen und sowie sieben Rammsondierungen mit der schweren Rammsonde niedergebracht. Des Weiteren wurden Bodenproben zur geotechnischen Charakterisierung und abfallrechtlichen Bewer- tung entnommen. Mit den Kleinrammbohrungen wurde folgendes Schichtenprofil aufge- schlossen:

- Mutterboden : Schluff, schwach sandig bis sandig, schwach kiesig bis kiesig, humos, weich (lokal im Bereich der RKS 7: Sand, schwach schluffig, schwach kiesig, humos, locker); flächig bis ca. 0,2-0,5 m u. GOK.

- Schluff und Sand: schwach kiesig, schwach tonig, überwiegend weich bis steif bzw. locker bis mitteldicht (lokal im Bereich der RKS 3: Ton, sandig bis stark sandig, schwach kiesig, weich bis steif); flächig bis ca. 1,9-7,0 m u. GOK (dicker westwärts).

- Schluff: tonig bis stark tonig, schwach sandig, überwiegend steif bis halbfest; lokal im Bereich der RKS 6, bis Endteufe (7,00 m u. GOK)

- Kies: sandig bis stark sandig, schwach schluffig bis schluffig, locker bis mitteldicht (teilweise Sand, schwach schluffig, schwach kiesig, locker bis mitteldicht); lokal im Be- reich der RKS 1 und RKS 2, bis Endteufe (zwischen 5,0 m und 7,0 m u. GOK).

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 8 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

Im Zuge der Geländearbeiten wurde kein Grundwasser erbohrt. Auf dem Grundstück wur- den Grundwasserstauende Schichten erbohrt, was die Ausbildung von geländenahen Schichtenwasserhorizonten als auch unter Umständen gespannte Grundwasserverhältnis- se bedingen kann. Die Durchlässigkeit der untersuchten Bodenschichten wurde mit Hilfe der Kornverteilung nach DIN 18 123-5 (Anlage 4) sowie mittels Versickerungsversuchen im Bohrloch nach Kollbrunner-Maag untersucht. Demnach sind lediglich die quartären Kiese, die bei den Bohrungen RKS 1 und RKS 2 erkundet wurden für eine Versickerung geeignet. Im Bereich der restlichen Bohrungen wurde kein versickerungsfähiger Untergrund erkun- det, somit ist auch mithilfe eines Bodenaustauschs eine Versickerung von Regenwasser nicht möglich. Für die Abfallrechtliche Einstufung des Bodens wurden aus dem Mutterboden drei Misch- proben sowie Einzelproben aus der obersten Bodenschicht entnommen. Die Mischprobe A des Mutterbodens ist aufgrund der ermittelten PCB-Werte als Z 1.1 Material einzustufen. Aufgrund des Kupfergehalts sind die Mischproben B und C als Z1.1 Material einzustufen. Die Einzelproben der obersten Bodenschicht wurden sämtlich al Z0-Material eingestuft.

Die Entwässerung des Baugebiets erfolgt im Trennsystem. Schmutzwasser der Privatflächen wird über einen neu geplanten Schmutzwasserkanal an die bestehende Schmutzwasserkanalisation von Elsendorf angeschlossen.

Niederschlagswasser der öffentlichen und privaten Flächen aus dem Baugebiet soll über einen Regenwasserkanal in ein Regenrückhaltebecken geleitet werden. Von dort erfolgt eine gedrosselte Ableitung mittels eines neu geplanten Regenwasserkanals zum beste- henden Regenwasserkanal in der Mallmersdorfer Straße. Im weiteren Verlauf kann das Niederschlagswasser über den bestehenden Regenwasserkanal in die eingeleitet werden.

Bis zum nächsten Verfahrensschritt wird in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt das Entwässerungskonzept weiter ausgearbeitet und entsprechend festgesetzt.

7 Klimaschutz und Klimaanpassung

Durch die in § 1 a Abs. 5 BauGB eingefügte Klimaschutzklausel soll der Klimaschutz bei der Aufstellung von Bauleitplänen in der Abwägung verstärkt berücksichtigt werden. Dem- nach soll den Erfordernissen des Klimaschutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Kli- mawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung getragen werden. Wichtige Handlungsfelder sind die Anpassung an zukünftige klimawandelbedingte Extrem- wetterereignisse und Maßnahmen zum Schutz des Klimas, wie die Verringerung des CO 2 - Ausstoßes und die Bindung von CO 2 aus der Atmosphäre durch Vegetation. Die nachfolgende Tabelle fasst die Planungsziele mit klimabezogenen Aspekten als Er- gebnis der Abwägung zusammen:

Maßnahmen zur Anpassung an den Berücksichtigung durch Klimawandel Hitzebelastung • Lage am Ortsrand ‰ keine Überhitzung (z.B. Baumaterialien, Topografie, der Siedungsfläche Bebauungsstruktur, vorherrschende • Austausch von Kaltluft mit der östlich und Wetterlagen, Freiflächen ohne Emis- nördlich gelegenen freien Feldflur durch öf- sionen, Gewässer, Grünflächen mit fentliche Grünflächen (Eingrünung) lockere niedriger Vegetation, an Hitze ange- Baustruktur, damit Vermeidung von Stau-

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 9 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

passte Fahrbahnbeläge) wirkungen und Erhalt der Durchlässigkeit für Luftströmungen

Extreme Niederschläge • Lage außerhalb wassersensibler Bereiche (z.B. Versiegelung, Kapazität der • Trennkanalisation Infrastruktur, Retentionsflächen, An- • Verwendung versickerungsfähiger Beläge passung der Kanalisation, Sicherung • Zusätzliche Bereiche zur Versickerung privater und öffentlicher Gebäude, Beseitigung von Abflusshindernis- sen, Bodenschutz, Hochwasser- schutz)

Trockenheit • Minderung des Versiegelungsgrades durch (z.B. Versiegelung, Kapazität der Festsetzung durchlässiger Beläge für Stell- Infrastruktur, Retentionsflächen, An- plätze, so dass möglichst viel Nieder- passung der Kanalisation, Sicherung schlagswasser im natürlichen Kreislauf privater und öffentlicher Gebäude, verbleibt, Beseitigung von Abflusshindernis- • Bereitstellung eines Mindestmaßes an Er- sen, Bodenschutz, Hochwasser- schließung schutz) Maßnahmen, die dem Klimawandel Berücksichtigung durch entgegenwirken (Klimaschutz) Energieeinsparung/ Nutzung regene- • Zulässigkeit von Solar- oder Photovoltaik- rativer Energien modulen auf Dachflächen, (z.B. Wärmedämmung, Nutzung • Bereitstellung eines Mindestmaßes an Er- erneuerbarer Energien, installierbare schließung erneuerbare Energieanlagen, An- schluss an Fernwärmenetz, Verbes- serung der Verkehrssituation, An- bindung an ÖPNV, Radwegenetz)

8 Belange des Umweltschutzes

Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren aufgestellt.

Entsprechend der geltenden Vorschriften des vereinfachten Verfahrens wird von einer Umweltprüfung und einem Umweltbericht abgesehen (§ 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB).

Am 20.12.2018 wurde eine Ortsbegehung zur Einschätzung des möglichen Lebensraum- potentials durchgeführt. Das Planungsgebiet wird aktuell größtenteils als Hopfenanbauflä- che genutzt. Kleinere Teilflächen stellen Acker- und Grünland dar. Auf den Hopfenstangen konnten keine alten Brutvogelnester beobachtet werden. Auch die drei Birken, die nördlich der Weingartener Straße stehen, weisen ebenso keine Brutvogelnester auf.

Aufgrund der umliegenden Störfaktoren sowie angrenzenden Hopfenanlagen spielt die Kulissenwirkung eine erhebliche Rolle, sodass ein Vorkommen von Wiesenbrüter mit gro- ßer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.

In der Artenschutzkartierung sind keine Funde im direkten Geltungsbereich und seiner Umgebung verzeichnet (vgl. TK 7236 Münchsmünster).

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 10 von 11

BEBAUUNGSPLAN "NÖRDLICH SCHULGELÄNDE" GEMEINDE ELSENDORF, LANDKREIS KELHEIM BEGRÜNDUNG

Dennoch sind Vermeidungsmaßnahmen einzuhalten. Der Abbau der Hopfenanlage ist auf den Zeitraum außerhalb der Brutzeit (30.09.-28.02.) zu legen.

Unter Einhalt der Vermeidungsmaßnahme ist von keiner Beeinträchtigung streng geschütz- ter Arten auszugehen. Somit kommt es zu keinem Verstoß gegen das Artenschutzrecht nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG. Das Bauvorhaben ist für den Artenschutz unbe- denklich. Zudem wird eine qualitätvolle Eingrünung festgesetzt um den Brutvögeln ein neues Habitat zu schaffen und das Landschaftsbild zu wahren.

Die Umsetzung der vorliegenden Planung hat den Verlust von landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Folge, welche insgesamt betrachtet eine geringe Bedeutung für den Natur- haushalt haben. Die Bebauung sowie die neuen Verkehrsflächen führen zu einer dauerhaf- ten Versiegelung von Flächen; Boden und Wasserhaushalt werden dadurch beeinträchtigt. Die geplanten privaten Verkehrsflächen und baulichen Anlagen führen zu einer Verände- rung des Orts- und Landschaftsbildes. Durch Festsetzungen im Bebauungsplan wird der Eingriff so gering wie möglich gehalten.

9 Belange des Denkmalschutzes

Nach bisherigen Erkenntnissen befinden sich keine Bodendenkmäler im Planungsgebiet.

Baudenkmäler sind durch die Planung ebenfalls nicht betroffen.

10 Flächenbilanz

Geltungsbereich 41.339 m²

Nettobauland 22.332 m² Straßenfläche 11.326 m² Öffentl. Grün / Wegeflächen / RRB 7.681 m²

WipflerPLAN P-NR. 3278.002 Stand 04.06.2019 Seite 11 von 11