Gemeinde Landkreis

Gemeindeentwicklungsplan 2025

Version 0.3 (ENTWURF)

Stand: Juli 16 Bearbeitung: Stefan Achatz, Erster Bürgermeister Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 2

Inhaltsverzeichnis:

Lfd.-Nr. Beschreibung Seite 1. Vorbemerkung 3 2. Aufgabenstellung & Zielsetzung 3 3. Konzeptionelles Vorgehen in der Gemeindeentwicklungsplanung 5 4. Handlungsfelder & Leitbild 6 4.1 Handlungsfeld „Demographischer Wandel“ 7 4.2 Handlungsfeld „Betreuung & Bildung“ 9 4.3 Handlungsfeld „Vereine & Kultur“ 11 4.4 Handlungsfeld „Generationen (Jugend, Senioren, alle Generationen)“ 12 4.5 Handlungsfeld „Wirtschaft“ 14 4.6 Handlungsfeld „Ortsmitten & Wohnen“ 16 4.7 Handlungsfeld „Infrastruktur & Mobilität“ 19 4.8 Handlungsfeld „Natur & Umwelt“ 21

Anlagen:

Lfd.-Nr. Beschreibung Seite 1 Bauflächenmanagement ab Seite 22

2 Straßen- und Wegeplanung ab Seite 36

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1. Vorbemerkung

Zentrale Aufgabe der Gemeindepolitik ist es, eine Kommune zukunftsfähig zu gestalten. Im Vordergrund stehen hier immer die Bürgerinnen und Bürger und damit verbunden die Her- ausforderung, nachhaltige Politik zu machen. Beschlussgremium ist der Bernrieder Gemein- derat. Als Gemeinde ist man aber gut beraten, wenn man mit den Bürgerinnen und Bür- gern die Gemeinde gestaltet, nicht aneinander vorbei. Gemeinsam ist man stark und nur gemeinsam kann man optimale Wertschöpfung erreichen. Ganz nach dem Motto:

„Unser Dorf – unsere Heimat“

2. Aufgabenstellung & Zielsetzung

Bernried stellt eine lebenswerte Wohngemeinde dar. Eingebettet in einer wunderschönen Landschaft kann Bernried eine angemessene Infrastruktur mit fast allen wichtigen Einrich- tungen der Daseinsvorsorge vorweisen. Die Straßenverkehrsanbindung ist gut und die Nähe zum Oberzentrum Deggendorf/ darf als positiver Standortfaktor gewertet werden. Schlecht ist dagegen die Mobilität für Menschen ohne Pkw aufgrund unzu- reichender ÖBNV – Angebote. Selbst die wenigen vorhandenen ÖPNV – Angebote sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkung (Rollstuhl, Kinderwagen) schlecht nutzbar.

Im Gemeindeentwicklungsseminar in Hauzenberg wurden folgende Stärken & Schwächen formuliert:

Stärken: Schwächen: Gemeinderat, Bürgermeister + Verwaltung: Öffentlicher Nahverkehr, Busverbindung nach gute Zusammenarbeit Deggendorf Gde. gut aufgestellt / keine Schulden Zu wenig Attraktionen, ausbaufähiges Freizeitange- bot Autobahn-Nähe / kein Fernverkehr Identifikation der Ortsteile der Gesamtgemeinde verbesserungsfähig Landschaftlich attraktiv für Tourismus Rückgang der Einwohnerzahlen / zu wenig Kinder Gute Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden Öffentliche Plätze / Jugendtreff / Seniorentreff, kein (z. B. Ferienregion Hirschenstein) größerer zentraler Platz für Bürger allgemein Vereinsleben funktioniert gut Zu wenig Bauland, insb. Gewerbeflächen Bevorzugung Einheimischer bei Vergabe Bauland Wirtshaussterben Gut ausgebaute Infrastruktur Flächengemeinde, Zersplitterung der Gemeinde Bisher gut funktionierende Nahversorgung Fehlendes Zentrum 3 Feuerwehren (Sicherheit) Nachwuchsprobleme bei Vereinen Erholungsgemeinde Spielplatz in Edenstetten fehlt Soziale Arbeit (Nachbarschaftshilfe in den Kernen) Fehlende Fuß- und Radwege Ferienprogramm Jugendtreff ohne Vereinsarbeit Attraktives Wohnen Offene Zukunft der Landwirtschaft Naherholung (Wanderwege, Skilift, Freibad) Neuansiedlung von Unternehmen Bücherei Ausbau erneuerbare Energien Gemeindezeitung Leerstände von Gebäuden Kindergärten, Kinderbetreuung Fehlende Gasversorgung Breitband Keine Seniorenangebote 2 Kirchen, 2 Schulstandorte (kurze Wege) Funktionierender Tourismus

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Vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen stellt sich aber die Frage, wie der erreichte Lebensstandard gesichert, Entwicklungspotenziale genutzt und somit die Gemeinde zukunftsfähig gemacht werden kann.

Die Gemeinde Bernried hat deshalb beschlos- sen, einen Gemeindeentwicklungsplan mit dem Zeithorizont 2025 aufzustellen. Ziel ist es, die Ge- meinde in ihren zentralen Handlungsfeldern strategisch auszurichten. Der Planungsprozess soll zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet wer- den und in einen kommunalpolitischen Handlungsleitfaden münden.

Das vorliegende Konzept beschreibt - Aufgabenstellung und Zielsetzung - Arbeitsverlauf - wichtige Grundlagen - Ziele und Maßnahmen

Perspektivische Planung Bilder aus dem Gemeindeentwicklungsseminar in Leitbilder für die Zukunft Hauzenberg entwickeln

Offene Beteiligung Gemeindeentwicklung Vernetzte Planung gemeinschaftliches Zusammenhänge Handeln von Bürgern, darstellen Politik, Verwaltung heißt ... und Fachleuten

Maßnahmenorientierte Planung Prioriäten setzen, finanzielle Auswirkungen bedenken Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 5

3. Konzeptionelles Vorgehen in der Gemeindeentwicklungsplanung

Gemeindeentwicklungsseminar (08./09.01.2016)

Grundlagenermittlung / Abstimmung mit Teilnehmern des Gemeindeentwicklungsseminars (Januar/Februar/März 2016)

Vorstellung Vorentwurf im Gemeinderat (Mai 2016)

Einarbeitung Anregungen (Mai 2016)

Vorstellung Vorentwurf bei Teilnehmern des Gemeindeentwicklungsseminars (Juni 2016)

Einarbeitung Anregungen (Juni 2016)

Beteiligung der Öffentlichkeit (Juli 2016)

Einarbeitung Anregungen (Juli / August 2016)

Vorstellung des Gemeindeentwicklungsplanes (Septemer 2016)

Umsetzung von Maßnahmen mit begleitender Öffentlichkeitsbeteiligung

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4. Handlungsfelder & Leitbild

Das Maßnahmenprogramm der kommenden Jahre ist nach Themen (sog. Handlungsfel- der) gegliedert. Jedes Handlungsfeld umfasst die Abschnitte „Ausgangslage“, „Ziele“ und „konkrete Maßnahmen & Projekte“. Zum Überblick nachfolgend eine tabellarische Über- sicht der Ziele (Leitbild) und der jeweiligen Handlungsfelder:

Leitbild (Bernried soll …) … attraktiver Wohnort und hohe Lebensqualität für Jung und Alt sowie für Menschen mit Behinderung sein … eine angemessene lokale Daseinsvorsorge haben … attraktive Bildungsangebote vor Ort haben … lebenswerte Gemeinde mit attraktiven Dorfmitten sein … bedarfsgerechte und sichere Verkehrswege haben … Leerstände beseitigt und Baulücken geschlossen werden … als attraktives Naherholungsgebiet ausgebaut werden … aktive Gemeinde mit vielfältigen Spiel-, Freizeit- und Sportmöglichkeiten sein … Mobilität für Jung und Alt sowie für Menschen mit Behinderung … ausreichenden und bedarfsgerechten Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen bieten

Demographischer Wandel

Betreuung & Bildung

Vereine & Kultur

Generationen (Jugend, Senioren, alle Generationen)

Wirtschaft

Ortsmitten & Wohnen

Infrastruktur & Mobilität Handlungsfelder

Natur & Umwelt

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4.1 Handlungsfeld „Demographischer Wandel“

4.1.1 Ausgangslage

Bernried hat bis zum Jahr 2000 eine Zunahme der Einwohnerzahl auf den Höchststand von rd. 5.000 Einwohner erlebt. Seitdem schrumpft die Wohnbevölkerung und lag Ende 2015 bei rund 4.700 Einwohnern.

Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung ist vor allem auf den negativen Saldo der Geburten zurückzuführen. Dass der Einwohnerverlust dennoch moderat ausfiel, hat Bernried seinen Wanderungsgewinnen zu verdanken.

Die neue Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes sagt eine Einwoh- nerentwicklung auf 4.730 Einwohner im Jahr 2028 voraus, insgesamt also eine stagnierende Bevölkerungsentwicklung.

Abbildung 1: Bevölkerungsvorausrechnung 2028, Demographie-Spiegel für Bayern, Bayer. Landesamt für Statistik und Daten- verarbeitung

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Der demographische Wandel zeigt aber auch, dass die Bevölkerung immer älter wird und hier die Gemeinde besonderes Augenmerk legen muss (Stichwort: altersgerechtes Wohnen, Barrierefreiheit). Das bedeutet, dass die jungen Altersgruppen besonders stark abnehmen werden. Da die jungen Leute die Eltern von morgen sind und die starken älte- ren Jahrgänge aussterben werden, bedeutet das einen nach 2020 sich weiter verstärken- den Rückgang der Kinderzahl und der Bevölkerung. In der Folge besteht die Gefahr, dass die Erhaltung der aufwändigen Infrastruktur der zersiedelten Gemeinde zunehmend unbe- zahlbar wird. Hier liegt ein besonderes Risiko der Ausweisung neuer Baugebiete bei abseh- bar trotzdem sinkender Bevölkerung.

Abbildung 2: Entwicklung des Durchschnittsalters bis 2028, Demographie-Spiegel für Bayern, Bayer. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

4.1.2 Ziele

Die Gemeinde Bernried setzt sich das Ziel, 4.700 Einwohner zu halten. Dies stellt im Zuge des demographischen Wandels ein ehrgeiziges, aber notwendiges Ziel dar. Die Notwendigkeit ist u. a. deshalb gegeben, um die kommunalen Einrichtungen optimal und wirtschaftlich auszunützen zu können.

Die für die Lebensqualität von Bernried und Edenstetten wichtige zwei Schulstandorte sind, bei der absehbar mittelfristig bis langfristig weiter rückläufigen Kinderzahl, voraussichtlich nur schwer zu halten. Die angestrebte konstante Einwohnerzahl und eine ausgeglichene Altersstruktur mit konstanter Kinderzahl sind nur durch die Zuwanderung einer erheblichen Zahl möglichst kinderreicher Familien zu schaffen.

Damit dieses Ziel erreicht und die Altersstruktur ausgeglichener gestaltet werden kann, muss die Attraktivität von Bernried als Wohnort weiter gesteigert werden. Stichworte dazu sind ein besserer Nahverkehr, seniorengerechte Wohnflächen, Beseitigung von Leerstän- den, verbesserte Kinder- und Jugendbetreuung und Flächen- bzw. Raumangebote für Wohnbauvorhaben und Gewerbe. Dabei sollen vorrangig Leerstände wieder genutzt und Baulücken geschlossen werden.

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4.1.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Demographischer Wandel Ziele Maßnahmen/Projekte Ausgeglichene Altersstruktur Die Maßnahmen und Projekte sind den jeweili- Einwohnerzahl mind. 4.700 halten gen nachfolgenden Handlungsfeldern zuge- ordnet

4.2 Handlungsfeld „Betreuung & Bildung“

4.2.1 Ausgangslage

Laut Elternbefragung wird das Betreuungsangebot der Gemeinde in Kinderkrippe und Kindergarten als gut bis sehr gut bewertet. Auch die Ferienbetreuung erfährt grundsätzlich ein positives Urteil. Die nachfolgende Abbildung zeigt zwar, dass die Kinderzahlen gefallen sind. Diesbezüglich hat sich jedoch das Buchungsverhalten geändert. Es bleibt festzuhal- ten, dass ab dem Kindergartenjahr 2016/2017 zwei zusätzliche Kindergartengruppen ein- gerichtet werden.

Abbildung 3: Entwicklung der Kindergartenzahlen, Quelle Kindergartenleitung, ohne Waldkindergarten

Des Weiteren befindet sich im Gemeindegebiet Bernried der Waldkindergarten, dessen Träger die „Zukunftswerkstatt Bernried e. V.“ ist. Dieser wird über die Gemeindegrenzen hinaus gut angenommen und rundet das Betreuungsangebot bedarfsgerecht ab.

Die Nähe zu den weiterführenden Schulen (Mittelschulen und Schwarzach, die Gymnasien in Metten und Deggendorf sowie die Wirtschaftsschule und Realschule Maria Ward in Deggendorf) ist positiv zu sehen. Einzig eine „Jungen-Realschule“ ist erst in Plattling zu finden und deshalb auf Grund des langen Anfahrtsweges für den Bernrieder Ortsbereich relativ uninteressant. Genau dieses Beispiels zeigt, wie wichtig eine gute Busanbindung wäre.

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Die Schülerzahlen in der Grundschule Bernried (Schulhäuser Edenstetten und Bernried) sind in den letzten 15 Jahren stark rückläufig. An der Grundschule sind sie seit dem Schuljahr 2003/2004 um rund 40% gesunken. Die Schülerprognose zeigt, dass die Zahlen bis 2020 stagnieren. Danach muss unter Berücksichtigung der Bevölkerungsvorausberechnung mit weiter sinkenden Schülerzahlen gerechnet werden. Die Schulanfänger des Schuljahres 2021/2022 sind bereits geboren. Wenn nicht per Saldo mehr Kinder zu- als wegziehen, ist somit für das Schuljahr 2021/2022 mit 47 Schulanfänger zu rechnen.

Abbildung 4: Entwicklung der Schülerzahlen, Quelle Schulleiter Grundschule Bernried

4.2.2 Ziele

Damit das Betreuungs- und Bildungsangebot auf heutigem Umfang gesichert werden kann, muss Bernried für Familien attraktiver werden. Zuzug und Wegzug hängt ganz maßgeblich davon ab, wie gut das Betreuungs- und Ausbildungsangebot vor Ort, die Ver- kehrsanbindung unabhängig vom sog. „Eltern-Taxi“ und die Attraktivität und Erlebniswert der Landschaft ist.

Ein gewichtiges Argument für das Wohnen(bleiben) in Bernried wird zukünftig noch mehr der ÖPNV sowie „Ganztagsbetreuung“ sein. Beim Thema „Arbeitsplatz am Ort“ muss man in Bernried Abstriche machen, da beispielsweise Gewerbeflächen kaum realisierbar sind. In der heutigen Zeit kann man in diesem Zusammenhang klar feststellen, dass Arbeitneh- mer auch mehrere Kilometer zur Arbeitsstelle in Kauf nehmen. Durch ein attraktives Arbeits- platzangebot in Deggendorf, Plattling, oder auch Niederwinkling kann das Schaffen von Arbeitsplätzen in Bernried nachrangig gesehen werden.

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4.2.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Bildung & Betreuung Ziele Maßnahmen/Projekte Anreize für Zuzug geben  Nahverkehr verbessern  (Miet-)wohnungsangebot vergrößern Vereinbarkeit Familie-Beruf weiter verbessern  Ganztagsangebot in Kindergarten bzw. Schule Ferienbetreuung ausbauen  Ferienangebot für Schulkinder nicht nur in den Sommerferien Rahmenbedingungen in Kindergarten und  Pausenhofgestaltung in der Grundschule Grundschulen stetig verbessern Edenstetten

4.3 Handlungsfeld „Vereine & Kultur“

4.3.1 Ausgangslage

Das gesellschaftliche und kulturelle Angebot Bernrieds wird überwiegend von den Vereinen gestaltet. Es gibt eine Gemeindebücherei im Rathaus in Birket. Für besonders attraktive und anspruchsvolle (überregionale) Angebote kann sich nicht die Frage der Verfügbarkeit vor Ort stellen, sondern dass sie gut und auch ohne Pkw zu erreichen sind.

4.3.2 Ziele

Das Sport- und Freizeitangebot in Bernried ist gemessen an der Gemeindegröße über- durchschnittlich groß. Das freiwillige Engagement von vielen Vereinsmitgliedern und anderweitig ehrenamtlich Tätigen verdient höchste Anerkennung und muss weiterhin honoriert und unterstützt werden. Die Anerkennungskultur kann weiterhin verbessert werden.

4.3.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Vereine & Kultur Ziele Maßnahmen/Projekte Nachwuchsarbeit Vereine verbessern  Vereins-Steckbrief in der Gemeindezeitung  Beteiligung am Ferienprogramm Vereinsübergreifende Angebote schaffen  Die Vereine dazu motivieren und fördern, (ggf. auch für Nicht-Mitglieder) solche offenen Angebote zu schaffen (z. B. anbieten von Volkstänzen, Biathlon mit Lasergewehren, Tag der offenen Tür usw.).

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4.4 Handlungsfeld „Generationen (Jugend, Senioren, alle Generationen)“

4.4.1 Ausgangslage

Für Kinder und Jugend stellt die Gemeinde beispielsweise Spielplätze, Hartplatz und Mehr- zweckhalle zur Verfügung. Die örtlichen Vereine sowie die Kirche bieten ein vielfältiges Angebot an. Was fehlt, sind Räume für die „offene Jugendarbeit“ (Feststellung im Gemeindeentwicklungsseminar in Hauzenberg).

Die Gemeinde bietet keine Senioreneinrichtungen bzw. Seniorenwohnplätze an. In Bernried gibt es weder eine Senioren-Wohnanlage noch Pflegeeinrichtungen. Dieses fehlende Angebot der Daseinsvorsorge stellt eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben dar. Ausbaufähig sind auch soziale und kulturelle Seniorenangebote bzw. eine Nachbar- schaftshilfe für Senioren.

4.4.2 Ziele

Alle Generationen Der Rückgang der Zahl von Kindern und Jugendlichen sowie die Alterung der Bevölkerung (Demographischer Wandel) wirken sich zunehmend auf die Vereine aus. Der Nachwuchs schwindet, dafür nimmt die Zahl der über 60-jährigen Vereinssportler zu. Auch Interessens- verschiebungen belasten die Vereine.

Hier gilt es, auf die Vielzahl der Freizeitangebote hinzuweisen (z. B. Internetseite, Broschüre, Gemeindezeitung) und dadurch einen positiven Werbeeffekt zu erzielen. Grundsätzlich sind vereinsübergreifende Angebote wichtig.

Jugend Im Gemeindeentwicklungsseminar in Hauzenberg wurde die Installation eines Jugend- raumes jeweils in den beiden Hauptorten Bernried und Edenstetten/Egg angeregt. Als Jugendraum könnten auch vorhandene kirchliche Räume genutzt werden, sofern hier sei- tens der Kirchenverwaltung Einverständnis besteht. Damit nicht am Bedarf vorbei geplant wird, soll die Sicht der Jugendlichen erfragt werden. Die Beteiligungsform soll dabei der Altersgruppe entsprechen und der Kontakt über eine bei den Jugendlichen akzeptierte Bezugsperson laufen (z. B. Jugendbeauftragter).

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Senioren / Menschen mit Behinderung Es muss Ziel der Gemeindeentwicklung ein, Strukturen zu schaffen, die alten Menschen das selbständige Wohnen in der vertrauten Umgebung so lange wie möglich erlauben. Die Handlungsansätze liegen vor allem in den Bereichen soziale Kontakte/Kommunikation und Alltagsmanagement/Nachbarhilfe sowie Wohnen mit ambulanter Betreuung.

Grundsätzlich möchten ältere Menschen bei uns möglichst lange im gewohnten Umfeld bleiben und nicht in ein Pflegeheim gehen. Angebote der ambulanten aufsuchenden Pflege sind ausreichend vorhanden. Eher als für ein Pflegeheim besteht, bei zunehmen- dem Pflegebedarf, in der Gemeinde der Bedarf für betreutes, möglichst selbstbestimmtes Wohnen, z.B. in einer Senioren -WG mit zugekaufter Pflege. Ein großes Problem für Senioren und der häufigste Grund für den Wegzug im Alter ist die fehlende Mobilität ohne Auto. Hier wäre ein barrierefreies ÖPNV-Angebot und unterstützende Dienstleistungen der Nahversor- ger wie z.B. ein Einkaufs-Lieferservice hilfreich (existiert in Ansätzen bereits).

Welche Bedürfnisse die größer werdende Gruppe der selbständig wohnenden Senioren an die Infrastruktur hat, wird aktuell vom Landratsamt Deggendorf ermittelt (seniorenpoliti- sches Gesamtkonzept). Ggf. sind hier noch gesonderte Erhebungen zu erfolgen. Als Inte- ressensvertretung der Senioren könnte ein beratender Seniorenbeirat installiert werden.

Nach heutiger Kenntnis wünschen die Senioren vor allem ein Veranstaltungsangebot, das abwechslungsreich und interessant ist. Neben den herkömmlichen „Seniorennachmitta- gen“ könnten beispielsweise Vereine bzw. Organisationen, die sportlich, musikalisch oder kirchlich engagiert sind, sich bei den Senioren präsentieren und damit auch den Kontakt zwischen Jung und Alt pflegen. Als Plattform kann hier die Gemeindezeitung genutzt werden.

Die Senioren von heute sind in der Mehrzahl geistig und körperlich fit, vielseitig interessiert und verfügen über Kompetenzen aus Beruf oder Hobby. Es soll versucht werden, agile Senioren für Vorträge, Vorführungen, Kurse u. ä. zu gewinnen, mit denen sie ihre Erfahrun- gen und Kompetenzen im Kreis der Senioren und auch an die jüngere Generation weiter- geben.

Bernried soll ein angenehmer und infrastrukturell gut ausgestatteter Senioren-Wohnstand- ort werden und dann auch entsprechend beworben werden.

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4.4.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Generationen Ziele Maßnahmen/Projekte Bedarf an Jugendraum ermitteln  Befragung der Jugendlichen  Gemeinde unterstützt, aber auch Eigeniniti- ative ist gefragt Ferienprogramm ausbauen  Ferienprogramm auch während anderen Ferien anbieten  Spieletage für Jung und Alt anbieten Senioren in der Gemeinde halten / Senioren in  Seniorengerechte Wohnungen schaffen, die Gemeinde holen dazu in der Bauleitplanung vorausschauend den zukünftigen höheren Bedarf barriere- freier kleinerer Wohneinheiten gegenüber Einfamilienhäuser beachten  Nachbarschaftshilfe aufbauen  Neubau einer „Seniorenresidenz“ für die Gesamtgemeinde  Beratenden Seniorenbeirat installieren  ÖPNV verbessern / Anrufsammeltaxi integrieren

4.5 Handlungsfeld „Wirtschaft“

4.5.1 Ausgangslage

Einzelhandel, Handwerk, Tourismus und Dienstleistungen sind ein wichtiges Standbein der örtlichen Wirtschaft. Die Lebensqualität einer Gemeinde ist auch geprägt von der Grund- versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfs.

Bernried stellt sich überwiegend als Wohngemeinde dar, deren Einwohner zu ihren Arbeits- plätzen in der Region pendeln. Aufgrund der räumlichen Nähe zu den Arbeitsplätzen in der Region (überwiegend Oberzentrum Deggendorf / Plattling, BMW in Dingolfing, Nieder- winkling) wurde in der Gemeinde der Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung als Wohn- standort gelegt. Größere Gewerbeansiedelungen fanden so gut wie nicht statt. Trotzdem, oder gerade deshalb, geht es der Gemeinde wirtschaftlich relativ gut.

Für die Standortsicherung und Weiterentwicklung der ansässigen Handwerks- und Gewer- bebetriebe wurde im Gemeindeentwicklungsseminar als dringlicher Punkt die Ausweisung von bedarfsgerechten Gewerbeflächen angeregt.

Die Landwirtschaft ist noch relativ stark vertreten. Neben ihren originären Aufgaben versuchen die Landwirte zunehmend, zusätzliche Erwerbsquellen wie im Bereich Energie und Direktvermarktung zu erschließen. Auch hier sollte die Gemeinde unterstützend tätig sein. Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 15

4.5.2 Ziele

Im Vordergrund steht das Ziel, das Versorgungsangebot und die vorhandenen Arbeits- plätze zu erhalten und wenn möglich auszubauen. Die Gemeinde kann dafür maximal nur die Rahmenbedingungen (z. B. durch Bauleitplanung) schaffen, vor allem durch zeitnahe und unkomplizierte Unterstützung. Dies ist beispielsweise im Bereich „Tourismus“ durch die Touristinformation in Bernried der Fall.

4.5.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Wirtschaft

Ziele Maßnahmen/Projekte Gewerbeflächen schaffen  Bauflächen für Gewerbe und Handwerk schaffen, vorrangig sind Brachflächen  Dienstleistungsfirmen ansiedeln Selbstvermarkter unterstützen  Regionale Selbstvermarkter bewerben (z. B. über Gemeindezeitung, Broschüre)  Märkte mit regionalem Angebot unterstützen Nahwärmenetze fördern und initiieren (z. B.  Gemeinde zusammen mit ggf. Bauerver- durch genossenschaftliche Nahwärmenetze) band oder Waldbauernvereinigung als Impulsgeber, Info-Veranstaltungen und Exkursionen zu Beispielanlagen Nahversorgung erhalten und stärken  Nahversorgung beim Einkauf gemeindlicher Einrichtungen bevorzugen  keine Groß-Einzelhandelsbetriebe genehmi- gen, sofern der Versorgungsgrad wie bisher bleibt  Nahversorger bei fehlender Betriebsnach- folge unterstützen.

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4.6 Handlungsfeld „Ortsmitten & Wohnen“

4.6.1 Ausgangslage

Die Gemeinde Bernried ist geprägt von einer historisch zersiedelten Struktur mit 97 Orten, Weilern und Einzelgehöften. Der Großteil des Gemeindegebietes liegt im Landschafts- schutzgebiet Bayerischer Wald. Die größeren Hauptorte sind Egg, Edenstetten / Weibing sowie Bernried.

Die bauleitplanerische Tätigkeit umfasste in den letzten Jahren oft einzelne Ergänzungen von bestehenden Innenbereichssatzungen nach § 34 BauGB sowie die Aufstellung von Außenbereichssatzungen gem. § 35 BauGB. Die letzte umfassende Überarbeitung des Flächennutzungsplanes erfolgte im Jahr 2005.

Das letzte größere Baugebiet (WA Bremersbach) wurde im Jahr 2002 erschlossen und sukzessive bebaut. Schwerpunkt der letzten fast 15 Jahre lag nicht in der Erschließung grö- ßerer Baugebiete, sondern in der (natürlichen) Schließung von Baulücken. Auswertungen des Bauflächenmanagements der Gemeinde zeigen, dass innerhalb der letzten 10 Jahre fast 5 ha Baulücken ohne größere Einflussnahme der Gemeinde bebaut wurden. Aufgrund der großen Nachfrage an Bauland (fast 100 schriftliche Interessenbekundungen von Bau- willigen) entschloss sich der Gemeinderat, neue Baugebiete zu aktivieren und somit auch dem Einwohnerschwund entgegen zu wirken.

4.6.2 Ziele

Damit die Hauptorte Bernried, Egg und Edenstetten/Weibing attraktiver und lebenswerter werden, sollen die Anstrengungen verstärkt werden, die Innenentwicklung voranzubrin- gen. Teilweise ist der Leerstand bereits sichtbar. Aufgrund der Altersstruktur wird sich dies in Zukunft massiv verstärken. Deshalb muss hier frühzeitig reagiert werden. Als erstes sollte der vorhandene und der zukünftige Leerstand erhoben werden. Hierfür wird der „Vitalitäts- check 2.0 (VC 2.0)“ eingesetzt.

Die Belebung der Ortsmitten wird gelingen, wenn vorhandene Potenziale (Baulücken, Leerstände, Brachflächen) in der Ortsmitte aktiviert werden. Neben familienfreundlichen Wohnangeboten und seniorengerechtem Wohnen soll zukünftig versucht werden, die Ortsmitten durch Einrichtungen der Daseinsvorsorge (z. B. Arzt, Physiotherapie usw.), Erholungsflächen (z. B. Parkanlagen, Bewegungsparcours, usw.) und öffentliche Begeg- nungsräume (Dorfplätze, Sitzgruppen, Parkanlagen) aufzuwerten. Eine attraktive Ortsmitte wird dafür sorgen, dass weitere Baulücken und Brachflächen schneller aktiviert werden. Die Barrierefreiheit soll bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen Raum in je- dem Fall Planungsgrundlage sein, davon profitieren Mütter mit Kinderwagen in gleichem Maß wie Senioren mit Rollator und Behinderte mit Rollstuhl.

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Vor dem Hintergrund, dass die Innenentwicklung unbedingten Vorrang haben soll, sollen keine zusätzlichen Wohnbauflächen angegangen werden, die in besonderem Maße in den „Außenbereich“ ragen. Das Bauflächenmanagement der Gemeinde soll weiterge- führt werden. Sonst drohen absehbar hohe Kosten durch Leerstände bei umfangreicher, zu unterhaltender Infrastruktur und tote Dorfmitten.

Heimat setzt sich zusammen aus den vertrauten Menschen, dem Kulturleben, der Land- schaft und den vertrauten, unverwechselbaren Ortsbildern. Damit ein Ortsbild unverwech- selbar bleibt, ist eine Mindestzahl an gut erhaltenen historischen Gebäuden, als Zeugen der Arbeit und Lebensrealität früherer Generationen, erforderlich. Ohne sie wird ein Ort rasch gesichtslos. Leider wurden in unserer Gemeinde in den letzten Jahrzehnten die aller- meisten der ortstypischen Waidler-Häuser und Kleinanwesen (Häusl, Sachl) abgerissen oder sind durch Sanierung in ihrer historischen Substanz nicht mehr erkennbar. Andere befinden sich in den verschiedenen Stadien des Verfalls.

Die Gemeinde will sich mit Rat und Tat dafür einsetzen, in Absprache mit der amtlichen Denkmalpflege die verbliebenen erhaltenswerten historischen Gebäude zu erhalten und denkmalgerecht zu sanieren. Hausbesitzer und Käufer, die sich hier engagieren, sollen mit den hierfür vorgesehenen Fördermitteln besonders unterstützt werden.

Die Bevölkerung soll über die Vorteile der Innenentwicklung informiert, Eigentümer von Baulücken und Leerstände gezielt angesprochen und so für die Freigabe der ungenutzten Flächen gewonnen werden. Dies wird bereits seit 2005 seitens der gemeindlichen Bauverwaltung so praktiziert. Näheres zum Bauflächenmanagement der Gemeinde siehe Anlage 1. Gegebenenfalls wäre eine Förderung der Sanierung von Leeständen denkbar, da die Gemeinde neben Vorteilen für die Flächenbilanz und das Ortsbild auch Erschlie- ßungskosten spart.

Ein wichtiges Kriterium der Familienfreundlichkeit ist das Erscheinungsbild von Kinderspiel- plätzen. Allgemein soll auf attraktive und kindgerechte Spielgeräte sowie die Grüngestal- tung geachtet werden.

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4.6.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Ortsmitten & Wohnen Ziele Maßnahmen/Projekte Ortsmitten als Begegnungsort und Wohnstand-  Konkrete „Ortsmittenplanung“ (Verkehrs- ort stärken und attraktiver gestalten wege, Erholungsflächen, Begegnungsorte, usw.) erstellen  „Vitalitätscheck 2.0“ durchführen, um weitere Erkenntnisse über Leerstände zu erhalten (über die ILE Donau-Wald bereits auf den Weg gebracht) Einzelhandel und Dienstleistungen in der Orts-  Bedarf prüfen mitte ansiedeln  Gemeinde soll als Initiator und Vermittler „vorausgehen“ Barrierefreiheit anstreben  Generationsübergreifendes Wohnungsan- gebot  Verkehrswege überprüfen und wenn mög- lich unter den Gesichtspunkten „Barrierefrei- heit“ und „Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs“ umsetzen (siehe hierzu Punkt 4.7 Infrastruktur)  Öffentliche Plätze möglichst barrierefrei aus- bzw. umbauen (z. B. Friedhöfe usw.) Ortsbild von Edenstetten/Weibing und Bernried  Ideen zur Gestaltung und Verkehrsberuhi- aufwerten gung der Ortsmitten Edenstetten und Bernried eruieren und umsetzen (evtl. „Feng Shui Park“, Parcours für Bogen- schützen, Trimm Dich Pfad, Erlebnispfad usw.)  Dorfbrunnen Edenstetten sanieren  Dorfbrunnen in Bernried aufwerten

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4.7 Handlungsfeld „Infrastruktur & Mobilität“

4.7.1 Ausgangslage

Der Straßen- und Wegeunterhalt war und ist größter Investitionsschwerpunkt der Gemeinde Bernried. Größtes Augenmerk wird auf die Mobilität der gesamten Bevölkerung gelegt. Dazu gehören der ÖPNV aber auch der Unterhalt bzw. die Verbesserung der Ver- kehrswegesituation. Dies geschieht unter dem Blickwinkel der Verkehrssicherheit und der zeitgemäßen und bedarfsgerechten Anpassung der Verkehrssituation.

Allgemein zur Infrastruktur zählt aber auch die Abwasserbeseitigung, Wasserversorgung und verstärkt auch die Breitbandversorgung. Hinsichtlich der Abwasserbeseitigung wurden beispielsweise in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, das Kanalnetz zu sanieren.

Bei Straßenbaumaßnahmen wurden u. a. auch Wasserschieber ausgetauscht. Gemäß Ko- operationsvertrag mit der Telekom soll der Ausbau der Kabelverzweiger (KVZ) im Gemein- degebiet bzw. die Verlegung von Glasfaserkabeln hin zu den KVZ im Jahr 2016 abge- schlossen werden.

4.7.2 Ziele

Ziel der Gemeinde muss es sein, alle Infrastruktureinrichtungen auf dem neuesten Stand zu halten bzw. zu bringen. Investitionsstau muss unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit ver- mieden werden. Mit einer optimalen Infrastruktur kann die Gemeinde auch hinsichtlich der Ansiedelung von Wohnen und Gewerbe punkten.

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4.7.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Infrastruktur Ziele Maßnahmen/Projekte Abwasserbeseitigung  Kanalsanierung „Bernried Rest“ und „Weibing Richtung Rebling“ abschließen; zeitnah Sanierungskonzept in Auftrag geben und wenn möglich innerhalb der nächsten 3 Jahre abschließen  Kläranlage Bernried auf den technisch notwendigen Stand bringen  Niederschlagswasser soll aus Gründen des Hochwasserschutzes, des Grundwasser- schutzes und zur Kläranlagenentlastung grstl. nicht mehr über die Kläranlage ent- sorgt werden (zu berücksichtigen bei Aus-, Um- und Neubaumaßnahmen Wasserversorgung  Gemeindliche Eigenwasserversorgung aufrecht erhalten  Versorgungsüberwachung ausbauen  Wassergewinnungsanlagen wenn möglich optimieren (z. B. Erschließung neuer Quellen)  technische Infrastruktur auf den neuesten Stand halten  Zur Sicherung der Trinkwasserversorgung vo- rausschauender Grundwasserschutz Breitbandversorgung  Den bereits vereinbarten Breitbandausbau bis Ende 2016 abschließen  Masterplan für FTTH / FTTB (Erläuterung siehe Fußnote 1) – Lösung in Auftrag geben und sukzessive umsetzen Straßen und Wege Hinsichtlich der angedachten Maßnahmen siehe Anlage 2

1 Als FTTH (engl. Fibre To The Home oder Fibre all the way To The Home) bezeichnet man das Verlegen von Lichtwellenleitern von Rechenzentren direkt bis in die Wohnung des Teilnehmers. Als FTTB (engl. Fibre To The Basement oder Fibre To The Building) bezeichnet man das Verlegen von Glasfaser- kabeln bis ins Gebäude. Dabei werden Lichtwellenleiter beispielsweise bis in die Hauskeller verlegt. (Quelle: Wikipedia) Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 21

4.8 Handlungsfeld „Natur & Umwelt“

4.8.1 Ausgangslage

Zum Erhalt der Lebensqualität und für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde sind Ak- tivitäten des Natur-und Landschaftsschutzes erforderlich. Hier gilt, wegen des Höfesterbens und dem bereits deutlich erkennbaren Klimawandel: „wenn sich nichts ändert, bleibt nichts wie es ist“. Es drohen unerwünschte Verbuschung und Verlust landschaftsprägender Freiflächen, aber auch zunehmender Artenrückgang durch weitere, der Not der Landwirt- schaft folgende, Intensivierung der Landwirtschaft, Wassermangel durch zunehmend trockenere Sommerhalbjahre mit der Folge versiegender Trinkwasserquellen und Hoch- wasserereignisse durch zunehmende Starkregen. Dadurch werden in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich zunehmend auch Bürger unserer Gemeinde direkt betroffen. Dem will die Gemeinde, soweit es in ihren Möglichkeiten liegt, entgegensteuern.

4.8.2 Ziele

Die Gemeinde verfügt bereits über einen qualifizierten Landschaftsplan. Im Landschafts- plan wurde das Gemeindegebiet ökologisch bewertet. Er enthält bereits gut abgewo- gene, detaillierte Ziele und Maßnahmen-Vorschläge, auf die hier verwiesen werden kann.

4.8.3 Konkrete Maßnahmen & Projekte

Natur & Landschaft

Ziele Maßnahmen/Projekte Landschaftsschutz  Vorgaben im Landschaftsplan umsetzen

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Anlage 1 Bauflächenmanagement

A) Ziele des Bauflächenmanagement

1. Bauleitplanung

Gemäß § 1 Abs. 3 Satz 1 Baugesetzbuch (BauGB) hat die Gemeinde Bernried Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Ordnung und Ent- wicklung erforderlich ist.

Erforderlich i. S. d. § 1 Abs. 3 Satz 1 BauGB ist die Bauleitplanung dann und insoweit, wenn und wie sich dies aus der planerischen Konzeption der Gemeinde Bernried ergibt. Das Bauflächenmanagement der Gemeinde Bernried stellt ein informelles Gesamtentwick- lungskonzept dar. Es dient als Informationsquelle und Überblick über die Bauflächensitua- tion. Das Grundproblem ist, dass, nicht nur in unserer Gemeinde, die Bevölkerung und insbeson- dere die Zahl der jüngeren Leute trotz laufender Baulandausweisung und Neubautätigkeit rückläufig ist, bei gleichzeitig zunehmenden, meist verdeckten, aktuellen und zukünftigen Leerständen. Dieser Fehlentwicklung will die Gemeinde entgegenwirken.

Bauland soll grundsätzlich erst dann ausgewiesen werden, wenn Bedarf besteht, der nicht aus dem Bestand (Leerstand, Umnutzung) gedeckt werden kann.

Um die Aktivierungsmöglichkeiten von Bauland für die Gemeinde zu verbessern und um die Bodenpreisentwicklung zu begünstigen, ist es unbedingt notwendig, dass die Ge- meinde Bernried eine angemessene Auswahl an grundsätzlich entwickelbaren Bauflächen und Immobilien hat. Nur so können die Ziele der Gemeinde Bernried wirksam verfolgt wer- den. Bauleitplanung muss zielgerichtet und umsetzungsorientiert sein.

Es muss Zug um Zug eine Umsetzung von Bauflächen erfolgen. Entwickelbare Bauflächen, die nicht wie beschrieben (vgl. Punkt 6.5) umgesetzt werden können, werden grundsätz- lich wieder aus der Plandarstellung als Bauflächen im Flächennutzungsplan herausgenom- men. Dies geschieht im Rahmen der Überprüfung nach § 5 Abs. 1 Satz 3 BauGB. Entscheidend ist hier der Gemeinderat als zuständiges Organ.

2. Flächenverbrauch

Die Gemeinde Bernried hat die schwierige Aufgabe, den Schutz und die Entwicklung der natürlichen Ressourcen für kommende Generationen zu gewährleisten und dabei die Ziele einer zukunftsbeständigen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu verwirklichen. Diesbezüglich muss die weitere gemeindliche Bauleitplanung sehr viel stär- ker als bisher umsetzungsorientiert und zielgerichtet ablaufen.

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Der sparsame Umgang mit Grund und Boden und die Verringerung des Flächenver- brauchs sind hierbei wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen Entwicklung. Die Gemeinde Bernried ist bereit, dieses Thema im Rahmen einer nachhaltigen Bauleitplanung verantwortungsvoll anzugehen. Dies geschieht durch die umsetzungsorien- tierte Bodenpolitik auf Grundlage des Bauflächenmanagements und eine zu erstellende Erhebung aktueller und zukünftiger Leerstände (VC 2.0).

3. Bevölkerungsentwicklung

Darüber hinaus verfolgt die Gemeinde vor allem das Ziel einer angemessenen Bevölkerungsentwicklung (§ 1 Abs. 6 Nr. 2 BauGB). Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Wohnbedürfnisse der einheimischen Bevölkerung der Gemeinde Bernried gelegt.

Angesichts der allgemeinen demographischen Entwicklung mit einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung versucht die Gemeinde Bernried in verstärktem Maße, junge Familien zu halten bzw. anzusiedeln, um das Altersgefüge im Gleichgewicht zu hal- ten. Insbesondere durch aktive Wohnraum-, Leerstands- und Bodenpolitik wird das Ziel ver- folgt, Bau- und Kaufwilligen den finanzierbaren Erwerb eines Bauplatzes oder von Wohnei- gentum aus dem Bestand zu ermöglichen. Dadurch soll die Gemeinde organisch wach- sen, weil es vor allem der jüngeren Bevölkerung ermöglicht wird, in der Gemeinde Bernried Wohneigentum zu erwerben.

Dabei geht der Erst-Zuzug junger Leute primär in Mietwohnungen oder gemietete Häuser, da sich Zuzügler, die hier keinen Baugrund in der Familie haben, das Bauen oder den Im- mobilienkauf erst einmal nicht leisten können. Hier sollte verstärkt angesetzt werden.

Diese Politik resultiert aus der Erkenntnis der Gemeinde, dass zwar aktiviertes Bauland auf dem Markt ist (zu 100% in privater Hand), welches sich jedoch besonders die jungen orts- ansässigen Familien aufgrund der gemeindlichen Erwerbsstruktur sowie dem geforderten hohen Baulandpreis nicht leisten können. Es besteht die Notwendigkeit einer aktiven Wohnraumpolitik und der Umsetzung der entwickelbaren Bauflächen, wie in Punkt 6.5 beschrieben. Ob die entwickelbaren Bauflächen auch zu Bauland umgesetzt werden kön- nen, hängt letztlich von der Bereitschaft der Grundstückseigentümer ab. Die Umsetzung muss zumindest versucht werden. Nur auf den Bestand an Bauflächen hinzuweisen hieße, Bauwillige die Preisvorstellung und Verkaufsbereitschaft der privaten Grundstückseigentü- mer zu überlassen. Dies schließt in der Regel ortsansässige junge Leute vom Grundstückser- werb aus und kann deshalb auch nicht Ziel der Gemeinde Bernried sein.

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B) Vorgehensweise

1. Bestandsaufnahme

Um eine zielgerichtete Bauleitplanung zu erreichen, ist in erster Linie eine umfassende Be- standsdokumentation erforderlich. Diesbezüglich wurde ein Baulückenkataster erstellt, welches das bereits vorhandene „Baurecht“ vollständig erfasst und darstellt. Dies war not- wendig, um die gemeindliche Bauleitplanung und damit die Ausweisung neuer Bauflä- chen umfassend beurteilen zu können. Ergänzend dazu soll der VC 2.0 Erkenntnisse über aktuellen und zukünftigen Leerstand bringen.

Entsprechend der Unterteilung im Baurecht zwischen Bebauungsplan (beplanter Innenbereich) und unbeplanter Innenbereich erfolgt eine Auswertung der Innenentwicklungspotenziale.

Außenbereichssatzungen nach § 35 Abs. 6 BauGB wurden in der Aufstellung nicht berück- sichtigt.

2. Planung

Weiter wurden auf Grundlage der vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungspla- nung) die entwickelbaren Bauflächen erfasst, für die zwar grundsätzlich noch kein „Bau- recht“ besteht, diese jedoch im Rahmen eines zweckgebundenen und zielgerichteten Bauflächenmanagements umgesetzt werden sollen.

Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan) unter Berücksichtigung des Baulandbedarfes innerhalb der nächsten 15 Jahre.

C) Einteilung der Bauflächen

Die Einteilung der bestehenden freien Bauflächen sowie die geplanten entwickelbaren Bauflächen erfolgt nach folgenden Kategorien:

Klassische Baulücke

Als Baulücke werden unbebaute oder sehr geringfügig bebaute Grundstücke kartiert. Die Einheit „Baulücke“ kann auch mehrere Grund- bzw. Flurstücke oder auch nur Teile davon betreffen. „Sehr geringfügig bebaut“ meint hier deutlich mindergenutzte Grundstücke (z. B. nur durch Schuppen, Gartenhaus, Garage etc.) mit dem Potenzial ei- nes vollwertigen Baugrundstücks.

Relativ neue Baulücken bzw. verfügbare Grundstücke in Neubaugebieten, die sich in Auf- füllung befinden, werden im Rahmen der Baulanderhebung und –kartierung als „Baulü- cken mit Auffüllungsstatus“ berücksichtigt. Dies ist dann der Fall, wenn deren Erschließungs- datum weniger als drei Jahre zurückliegt.

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Geringfügig bebautes Grundstück

Das „geringfügig bebaute Grundstück“ ist ein bereits bebautes Grundstück mit einer oder mehreren weiteren Baumöglichkeiten. Nachverdichtungsmöglichkeiten beste- hen hier durch weitere Gebäude oder Anbauten.

„Geringfügig bebaut“ bezieht sich auf den Überbauungsgrad des Grundstücks (Verhältnis Gebäudegrundfläche zu unbebauter Fläche auf dem Grundstück). Der „Grenzwert“, ab wann von einem geringfügig bebauten Grundstück ausgegangen wird, ist auf 15% bebaute Grundstücksfläche festgelegt worden. Hierbei ist natürlich z. B. Zuschnitt des Grundstücks, Bebauungsdichte, Gesamtgröße des Grundstücks usw. zu beachten.

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Entwickelbare Bauflächen

Als „entwickelbare Bauflächen“ werden Flächen bezeichnet, die sich nicht in einem Be- bauungsplangebiet (§ 30 BauGB) bzw. im Geltungsbereich einer Abgrenzungs-satzung (§ 34 Abs. 4 BauGB) befinden. Diese Flächen sind zwar im Flächennutzungsplan als „Bau- flächen“ dargestellt, sie bedürfen jedoch noch einer verbindlichen Bauleitplanung.

Ob auch bei kleineren entwickelbaren Bauflächen das unter Punkt 6.5 angesprochene Regelverfahren für die Umsetzung von Bauflächen angewandt werden soll, hat der Gemeinderat im Einzelfall zu entscheiden. Um weitere Baulücken zu vermeiden, sollte jedoch immer ein konkreter Bauwunsch vorhanden sein.

D) Bestand an Bauflächen

Die bestehenden bebaubaren Bauflächen wurden in einem Kataster erfasst. Neben dem Baulandtyp (vgl. Punkt 6.3) wurden u. a. auch die derzeitige Nutzung des Grundstücks, dessen Erschließung, die zulässige Art der Nutzung, das zulässige Maß der Nutzung sowie die Eigentümerdaten erfasst.

Die Erfassung erfolgte bis 2009 in einer von der gemeindlichen Bauverwaltung entwickelten Excel – Datenquelle, was eine schnelle und effektive Datenausgabe bzw. Datenaufbereitung ermöglichte. Mittlerweile wurde vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz eine Access-Datenbank zum Thema „Flächenmanagement“ zur Verfügung gestellt und auch genutzt. Die zur Verfügung gestellte Flächenmanagement – Datenbank ermöglicht insbesondere eine standardisierte Betrachtung des Baulandbedarfs.

Auf Grundlage der ermittelten Daten wurden mit Hilfe dieser Access-Datenbank diverse Auswertungen erstellt, welche nachfolgend beigefügt wurden. Um die entsprechenden Berechnungen nachvollziehen zu können, wurden außerdem Erläuterungen hinzugefügt.

E) Entwickelbare Bauflächen

1. Überblick

Auf Grundlage des Flächennutzungsplanes als vorbereitender Bauleitplan stehen der Gemeinde Bernried mehrere entwickelbare Bauflächen zur Verfügung.

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2. Umsetzung

Zur Umsetzung der entwickelbaren Bauflächen sind die folgenden Grundsätze zu beach- ten:

. Eine verbindliche Bauleitplanung erfolgt grundsätzlich nur, wenn sich die Flächen im Eigentum der Gemeinde Bernried befinden . Bauflächen werden nur dann ausgewiesen, wenn ein konkreter Bedarf an Bauland besteht . Bauflächen werden im Flächennutzungsplan gestrichen, wenn keine Umsetzung entsprechend dem u. g. Regelverfahren erfolgt

3. Regelverfahren zur Umsetzung

3.1 Vorgespräch mit dem / den Grundstückseigentümer(n)

In erster Linie wird bei dem oder den Grundstückseigentümer(n) schriftlich angefragt, ob überhaupt Interesse am Verkauf des Grundstücks besteht. Hierbei hat der Grundstücksei- gentümer einen vorgefertigten Fragebogen auszufüllen.

Ist das potenzielle Bauland im Eigentum von mehreren Personen, muss jeder dieser Grund- stückseigentümer dem Verkauf an die Gemeinde Bernried zustimmen, sofern dies aus städtebaulichen Gründen notwendig ist.

Erfolgt keine Zustimmung und Einigung zum Grundstücksverkauf, wird das Vorhaben bzw. die Bauleitplanung nicht weiterverfolgt. Ergebnis ist, dass bei der nächsten Überarbeitung des Flächennutzungsplanes diese Fläche wieder aus der Plan-darstellung als „Baufläche“ genommen wird.

3.2 Erstellung eines Planvorentwurfes

Ist / Sind der oder die Grundstückseigentümer grundsätzlich am Verkauf der Fläche an die Gemeinde interessiert, wird von der Gemeindeverwaltung oder, soweit notwendig, von einem Fachplaner ein Planvorentwurf erstellt.

Dieser Vorentwurf soll vor allem einen Überblick über die Größe des Baugebietes (Anzahl der Bauparzellen, erwarteter Bevölkerungszuwachs) ermöglichen. Des Weiteren sollen die Auswirkungen auf die Infrastruktur sowie auf den gemeindlichen Haushalt (Finan- zierung) aufgezeigt werden.

3.3 Konkrete Bedarfsfeststellung

Eine „verbindliche Bauleitplanung“ erfolgt nur, wenn ein konkreter Bedarf an Bauland, der der realistischer Weise nicht durch Nutzung von Leerstand und Umnutzung abgedeckt werden kann, festzustellen ist.

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Der Bedarf soll durch intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und evtl. bereits vorliegenden Bauwünschen ermittelt werden. Liegt kein Interesse an Bauland vor, erfolgt auch keine Ausweisung von Bauland.

3.4 Verhandlung mit dem/den Grundstückseigentümer(n) und Kauf des Grundstücks

Ist ein Bedarf an Bauland festzustellen, erfolgen konkrete Verkaufsverhandlungen mit dem / den Grundstückseigentümer(n).

Über die Ergebnisse dieser Verhandlungen ist der Gemeinderat der Gemeinde Bernried zu informieren. Ob den Ergebnissen der Verkaufsverhandlungen (z. B. Verkaufspreis, eigene Bauwünsche des Grundstückseigentümers) zugestimmt werden kann, entscheidet der Gemeinderat.

3.5 Verbindliche Bauleitplanung

Befinden sich die Grundstücke im Eigentum der Gemeinde Bernried, erfolgt eine konkrete Planung und die Einleitung des förmlichen Verfahrens nach dem Baugesetzbuch (BauGB). Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 29

Hier soll der VC 2.0 Erkenntnisse bringen

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Anlage 2 Straßen- und Wegeplanung

Auf den nachfolgenden Seiten erfolgt die nähere Darstellung der angedachten Straßen- und Wegebauprojekte der Gemeinde. Dies ist nicht abschließend und muss deshalb konti- nuierlich fortschrieben werden. Die Lfd.-Nr. beschreibt nicht die Dringlichkeit von Projekten!

Zur Übersicht hier die Projekte in tabellarischer Form

Lfd.-Nr. Ortsbeschreibung Maßnahmen/Projekt 1 Edenstetten/Weibing Ausbau Teilstück Ortsstraße „Kirchweg“ 2 Edenstetten/Weibing Bau Gehweg zwischen „Mandlhöhe“ und „Am Pfoadweiher“ 3 Edenstetten/Weibing Bau Gehweg zwischen „Kirchweg“ und „Kreisstraße DEG 3“ 4 Edenstetten/Weibing Ausbau Teilstück Ortsstraße „Weibinger Straße“ 5 Edenstetten/Weibing Ausbau Gehweg zwischen „Gutenbergstraße“ und „Weibinger Straße“ 6 Edenstetten/Weibing Ausbau Teilstück Ortsstraße „Pater-Gallus-Weg“ 7 Edenstetten/Weibing Sanierung Gehweg zwischen „Kaltecker Straße“ und „Kirchweg“ 8 Edenstetten/Weibing Neugestaltung Umfeld „Grundschule Edenstetten“ 9 Edenstetten/Weibing Neugestaltung Umfeld „neuer Friedhof“ 10 Egg – Innenstetten Bau eines Geh- und Radweges zwischen „Egg“ und „Innenstetten“ 11 Innenstetten – Finsing Bau eines Geh- und Radweges zwischen „Innenstet- ten“ und „Finsing“ 12 Bernried Erneuerung Kirchvorplatz 13 Bernried Verbindung „Oberes- und Unteres Dorf Bernried“ 14 Egg – Neuhausen Ausbau „Neuhausener Weg“

Weitere Straßen und Wege, insbesondere im Außenbereich (z. B. „Pommersberg-Hammet“, „Krin“, usw.), bedürfen der kontinuierlichen Prüfung des Straßenzustandes. Aufgrund des Umfangs wird an dieser Stelle auf einer genaueren Darstellung und Erläuterung verzichtet.

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Lfd.-Nr. 1 Maßnahme / Projekt: Ausbau Teilstück Ortsstraße „Kirchweg“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Teilbereich des „Kirchweges“ in Edenstetten (siehe nachfolgendes Luftbild) stellt ins- besondere aufgrund der hinterliegenden Baugebiete „Am Pfoadweiher“ und „Mandlhöhe“ eine Gefahren- quelle dar. Die Straße ist insbesondere im Kurvenbe- reich zu schmal ausgebaut und relativ unübersicht- lich. Probleme ergeben sich insbesondere werktags, wenn unsere Bürgerinnen und Bürger zur Arbeit fahren und gleichzeitig Schulbusse unsere Kinder in die Grundschule bringen. Auf Höhe Abzweigung „Bremersbacher Straße“ (mit rotem Pfeil markiert) soll die vorhandene Engstelle be- seitigt werden. Zu klären ist, ob der Gehweg teilweise entfallen kann.

Übersichtsplan:

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Lfd.-Nr. 2 Maßnahme / Projekt: Bau Gehweg zwischen „Mandlhöhe“ und „Am Pfoadweiher“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Teilbereich der „Bremersbacher Straße“ in Edenstetten stellt insbesondere für Fußgän- ger eine Gefahrenquelle dar. Die Straße wird von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Edenstet- ten sowie Kirchgängern genutzt.

Der geplante Gehweg stellt eine Lückenschließung zwischen dem ab der Einfahrt zum „Pfoadweiher“ be- stehenden Gehweg bis zur Grundschule und Kirche sowie dem Gehweg zum Baugebiet „Mandlhöhe“ dar.

Übersichtsplan:

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Lfd.-Nr. 3 Maßnahme / Projekt: Bau Gehweg zwischen „Kirchweg“ und „Kreisstraße DEG 3“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Teilbereich des „Kirchweges“ in Edenstetten stellt insbesondere für Fußgänger eine Gefahrenquelle dar. Die Straße ist insbesondere im Kurvenbereich schmal ausgebaut und relativ unüber- sichtlich.

Der geplante Gehweg stellt eine Lückenschließung zwischen dem ab der Brücke bestehenden Gehweg bis zur Grundschule und Kirche sowie dem Gehweg entlang der Kreisstraße DEG 3 dar.

Übersichtsplan:

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Lfd.-Nr. 4 Maßnahme / Projekt: Ausbau Teilstück Ortsstraße „Weibinger Straße“

Projektbeschreibung / Ziel: Wenn möglich bis Der rot dargestellte Teilbereich der „Weibinger Einfahrt DEG 3 ausbauen! Straße“ (siehe nachfolgendes Luftbild) stellt aufgrund des Verkehrsaufkommens, insbesondere in Bezug auf landwirtschaftliche Fahrzeuge, eine Gefahrenquelle dar. Die Straße ist zu schmal ausgebaut und relativ un- übersichtlich. Probleme ergeben sich bereits im übli- chen Begegnungsverkehr, wobei schon die Begeg- nung „Pkw-Pkw“ zwangsweise zu Ausweichmanövern führt.

Übersichtsplan:

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Lfd.-Nr. 5 Maßnahme / Projekt: Ausbau Gehweg zwischen „Gutenbergstraße“ und „Weibinger Straße“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Bereich stellt den geplanten Tras- senverlauf des genannten Gehweges dar. Aufgrund des Verkehrsaufkommens auf der „Weibinger Straße“ sowie deren Unübersichtlichkeit stellt der geplante Gehweg eine sichere Verbindung von der „Weibinger Straße“ hin zur „Gutenbergstraße“ dar und würde so- mit insbesondere der Sicherheit von Fußgängern die- nen.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 42

Lfd.-Nr. 6 Maßnahme / Projekt: Ausbau Teilstück Ortsstraße „Pater-Gallus-Weg“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Teilbereich des „Pater-Gallus-We- ges“ stellt aufgrund des Straßenverlaufes eine Behin- derung des Verkehrsflusses dar. Die Straße ist zu schmal ausgebaut und relativ unübersichtlich. Prob- leme ergeben sich bereits im üblichen Begegnungs- verkehr. Besondere Probleme bereiten hier die beste- henden Eigentumsverhältnisse. Teilweise befindet sich die Straße auf Grundstücken privater Dritter.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 43

Lfd.-Nr. 7 Maßnahme / Projekt: Sanierung Gehweg zwischen „Kaltecker Straße“ und „Kirchweg“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Bereich stellt den Trassenver- lauf des genannten Gehweges dar. Der Geh- weg stellt eine sichere Verbindung von der „Kal- tecker Straße“ hin zum „Kirchweg“ dar und würde somit insbesondere der Sicherheit von Fußgängern dienen. Geplant ist die Erneuerung des Bodenbelages sowie die Beleuchtung des Gehweges.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 44

Lfd.-Nr. 8 Maßnahme / Projekt: Neugestaltung Umfeld „Grundschule Edenstetten“

Projektbeschreibung / Ziel: Die rot dargestellten Bereiche stellen den Umgriff der geplanten Maßnahme dar. Die Park-, Zufahrts- und Gehwegflächen zu Grundschule und Mehrzweckhalle sowie Friedhof (incl. Leichenhaus) verfügen momen- tan über eine Schotterdecke ohne Wasserführung. Dies wirft immer wieder Probleme, insbesondere mit der Oberflächenwasserbeseitigung auf.

Geplant ist, diese Flächen in Absprache mit dem Amt für ländliche Entwicklung entsprechend zu befestigen und eine ordnungsgemäße Wasserführung vorzuse- hen. Des Weiteren ist die Schaffung von Grünelemen- ten durch eine entsprechende Bepflanzung mit standortheimischen Bäumen und Sträuchern beab- sichtigt.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 45

Lfd.-Nr. 9 Maßnahme / Projekt: Neugestaltung Umfeld „neuer Friedhof“

Projektbeschreibung / Ziel: Der rot dargestellte Bereich stellt den Umgriff der ge- planten Maßnahme dar. Die Parkfläche für Pfarrkirche sowie Friedhof verfügt momentan über eine Schotter- decke ohne Wasserführung. Dies wirft immer wieder Probleme, insbesondere mit der Oberflächenwasser- beseitigung sowie Regen und Schnee auf.

Geplant ist, diese Flächen in Absprache mit dem Amt für ländliche Entwicklung entsprechend zu befestigen und eine ordnungsgemäße Wasserführung vorzuse- hen. Des Weiteren ist die Schaffung von Grünelemen- ten durch eine entsprechende Bepflanzung mit standortheimischen Bäumen und Sträuchern beab- sichtigt.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 46

Lfd.-Nr. 10 Maßnahme / Projekt: Bau eines Geh- und Radweges zwischen „Egg“ und „Innenstetten“

Projektbeschreibung / Ziel: Auf dem Teilstück zwischen Innenstetten und Egg kommt es häufig zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern und Radfahrern bzw. Fußgängern. Durch den Lückenschluss könnte insbesondere die Verkehrs- sicherheit deutlich verbessert werden. Auch die touris- tischen Gesichtspunkte der beantragten Baumaß- nahme müssen hervorgehoben werden. Durch die Verbesserung des Geh- und Radwegenetzes könnte der Tourismus in der Region als wichtiger Wirtschafts- zweig neu angetrieben werden. Die Gemeinde Bern- ried würde deutlich an Attraktivität gewinnen. Die re- gionale Wertschöpfung würde erhöht. Die positiven Auswirkungen wären aber nicht nur in Bernried, son- dern auch insgesamt für den Landkreis Deggendorf spürbar.

Übersichtsplan: Nicht notwendig Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 47

Lfd.-Nr. 11 Maßnahme / Projekt: Bau eines Geh- und Radweges zwischen „Innenstetten“ und „Finsing“

Projektbeschreibung / Ziel: Auf dem Teilstück zwischen Innenstetten und Finsing kommt es häufig zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern und Radfahrern bzw. Fußgängern. Durch den genannten Lückenschluss durch den Geh- und Radweg könnte insbesondere die Verkehrssicherheit deutlich verbessert werden. Auch die touristischen Gesichtspunkte der beantragten Baumaßnahme müssen hervorgehoben werden. Durch die Verbesse- rung des Geh- und Radwegenetzes könnte der Touris- mus in der Region als wichtiger Wirtschaftszweig neu angetrieben werden. Die Gemeinden Bernried und , aber auch der Markt Metten bis hin nach Deggendorf, würden deutlich an Attraktivität gewin- nen. Die regionale Wertschöpfung würde erhöht. Die positiven Auswirkungen wären aber nicht nur in die- sen Kommunen, sondern auch insgesamt für den Landkreis Deggendorf spürbar.

Übersichtsplan: Nicht notwendig

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 48

Lfd.-Nr. 12 Maßnahme / Projekt: Erneuerung Kirchvorplatz

Projektbeschreibung / Ziel: Der Vorplatz der Pfarrkirche St. Katharina in Bernried ist höchst sanierungsbedürftig. Die (noch) bestehende Asphaltschicht soll weitestgehend durch Pflaster aus- getauscht und dadurch der Charakter eines echten Vorplatzes entstehen.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 49

Lfd.-Nr. 13 Maßnahme / Projekt: Verbindung „Oberes- und Unteres Dorf Bernried“

Projektbeschreibung / Ziel: Von mehreren Bürgern wurde angeregt, eine mög- lichst barrierefreie Verbindung zwischen „unteres und oberes Dorf Bernried“ zu schaffen. Hier sollen alle Ge- nerationen davon profitieren. Problematisch sind die topographischen Verhältnisse, welche eine umfas- sende Planung und genauere Untersuchung erforder- lich machen. Im Gespräche war hier beispielsweise schon ein Aufzug.

Übersichtsplan:

Gemeinde Bernried Gemeindeentwicklungsplan 2025 Seite 50

Lfd.-Nr. 14 Maßnahme / Projekt: Ausbau „Neuhausener Weg“

Projektbeschreibung / Ziel: Die Verbindungsstraße zwischen Egg und Neuhausen (Gemeinde Offenberg) stellt eine wichtige Verkehrs- ader dar. Der Straßenzustand ist sehr schlecht und die Straßenbreiten im Hinblick auf die Verkehrsbedeutung zu schmal. Ziel ist ein bedarfsgerechter Ausbau der Straße.

Übersichtsplan: Nicht erforderlich