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1010 Wien Österreichische Hegelgasse 13 - 22 43-1/5126869 +1/5126869-9 [email protected] MUSIKZEIT PRESSESPIEGEL Einstieg in Schönbergs Klavierwelt Im Mittelpunkt steht der heikle Prozess des Begreifens und Umsetzens Jean-Jacques Dünki: Schonbergs Zei- ker, Anton Webern und Alexander von sikalischen Analyse, des Kontrapunkts chen. Wege zur Interpretation seiner Zemlinsky sprechen für seinen künst- und der Formenlehre. Musikbeispiele, Klaviermusik (Publikationen der Inter- lerischen Radius. Faksimiles und Tabellen veranschau- nationalen Schonberg-Gesellschaft, Zur Debatte kommen die Klavier- lichen den Sachverhalt. Schönbergs Bd. 6), hrsg. v. Matthias Schmidt, mit werke der mittleren Kompositionspha- Schriften und die Zeugnisse seiner pia- einem Vorwort von Rudolf Stephan. se mit freitonalen Werken (1908-1921) nistischen Exegeten wie Eduard Steu- Verlag Lafite, Wien 2006. 151 S.. Abb.. und der folgenden Periode mit zwölf- ermann, Else C. Kraus, Arthur Schna- Notenbsp.. CD. tonigen Grundreihen (1921-1951); Drei bel, Walter Gieseking, Leonard Stein ISBN 978-3-85151-074-4 Klavierstückeop. 11 (1909), Sechs klei- werden eingebracht, ebenso eine klei- Arnold Schonberg(1874-1951) gilt heu- ne Klavierstucke op. 19 (1911). Fünf ne Interpretationsgeschichte des Kla- te als Klassiker der Moderne. Seine Klavierstücke op. 23 (1920-1923), die vierwerks. Zu Steuermann fühlte sich frühen, hyperromantischen Werke, die neunstzige Suite op. 25 (1925), Kla- Schonberg besonders hingezogen. GurreIieder" oder Verklärte Nacht" vierstück op. 33a, Klavierstück op. 33b Ein einleitendes Kapitel bringt Schön- hört man gerne und mühelos. Die (1928/1929) und daserste größere Solo bergs musikalische Vorgänger Bach, Schöpfungenseiner späteren, von ihm mit Kadenz aus dem langsamen Satz Mozart, Mahler und seine Zeitgenossen geschaffenen Zwölftonmusik haben des Klavierkonzerts (1942). Nicht be- Reger, Zemlinsky und sogar Gershwin ihren einstigen großen Schreckenver- rücksichtig sind die frühen, vonSchön- in Relation. Die Beschäftigung mit an- loren. Seine Klaviermusik beispiels- berg selbst nicht veröffentlichten Drei deren Werken Schönbergs zum besse- weise, die anfangs mit atonalen Mit- Klavierstücke (1894) in der Nachfol- ren Begreifen des Kiavierwerks leuch- teln, danach mit der neuen Reihen- ge von Brahms, dann die Fragmente tet ein, darunter die Fünf Orchester- technik verwirklicht wurde, führen zu 17 Klavierstücken (vor 1900-1933) stücke op. 16, von Schönberg selbst längst nicht nur Spezialisten auf. Auch und die Werke für Klavier vierhändig für Kammerensemble und für zwei der unkundige Hörer, vor allem im und fur zwei Klaviere. Klaviere zu acht Händen bearbeitet, Konzert, so zeigt die Erfahrung, gerät Es handelt sich um meist kleine, das zweite Streichquartett op. 10 und in den Bann der schönbergschen Ex- kunstvolle Gebilde, das kürzeste drei- der Liederzyklus "Das Buch der hän- pressivität, wenngleich der Assoziati- ßig Sekunden, das längste maximal genden Gärten op. 15 nut der Nähe zu onsraum unbestimmt und rätselhaft zehn Minuten dauernd, je nach Spiel- den Drei Klavierstücken op. 11. Jean- bleiben mag und der gebotene enorme art insgesamt eine knappe Stunde. Der Jacques Dünki gelingt eine eindring- geistige und spieltechnische Aufwand romantische, sich quasi selbst entwi- liche, klar formulierte Darlegung, die zunächst nur vage zu erahnen ist. ckelnde Spielfluss und die große pia- auf die praktische Arbeit am Klavier Das neue Schönberg-Buch vonJean- nistische Geste fehlen. Dafür steht ein hinzielt Das Buch liefert darüber hin- Jacques Dünki ,,Schönbergs Zeichen. abstrakter Satz auf kleinem Raum, po- aus einen anregenden, reichen Lese- Wege der Interpretation seiner Klavier- lyphon gesetzt und oft schwer auszu- stoff, der überraschende historische musik" setztan diesem heiklen Prozess führen bei einemdurchaus ätherischen und musikalische Zusammenhänge er- von Begreifen und Umsetzung an, in und ausdrucksstarken Tonfall. Dünki schließt. Die große Fülleder Informati- dem das exakte Lesen der Partitur im versucht, konsequent den Gehalt der onen, bei weit gefächerter Gliederung, Mittelpunkt steht Anders als in bishe- Werke aus der Notation mit ihren Vor- erfordert em wiederholtes Lesen und rigen Darstellungen, die mehr von äs- tragszeichen und Spielanweisungen Studieren, wasja nur zum Nutzen sein thetischen Wertungen und Kompositi- herauszukristallisieren. Der Hauptab- kann. Ein Register wäre dann sicher- onsanalysenausgehen, soll hier Schön- schnitt seiner Ausführungen gilt den lich für andere Ausgaben recht dien- bergs Zeichensprache genau erfasst Vortragselementen mit ihren Verknüp- lich. Die beigefügte CD mit besagten werden, damit sie angemessen erklin- fungen und Abhängigkeiten: Ton und Werken gestaltetDünkiaufSchönbergs gen kann. Der Schweizer Pianist und Tonhöhe, Rhythmus,Takt und Metrum, thach-Flügel von 1912 interessant und Komponist Dünki gilt als ausgespro- Tempo und Agogik, Dynamik und Beto- überzeugend individuell. Se kann je- chener Schönberg-Experte. Er kommt nungen, Phrasierung und Artikulation, dem Vergleich standhalten. aus der Praxis und schrieb sein Buch Haupt- und Nebensümnen, Klang und Alles in aliem ermöglicht diese Neu- für Untenicht und Konzert DÜnki stu- Klangfarbe einschließlich der Pedalan- erscheinung einen guten Einstieg in die dierte in Europa und den USA. 30 Jah- gaben, Ausdruckszeichen, Tempo, Me- kleine und doch so große, revolutio- re beschäftige er sich mit Schönbergs tronomangaben und Fingersätze. Em näre Klavierwelt Schönbergs und för- Klavierwerk. Seit 1984 leitet er eine unentbehrlicher Praxisabschnitt bietet dert damit auch das Verständnis der Klavierklasse an der Musik-Akademie zu fast allen Werken ausführliche Spiel- so genannten Zweiten Wiener Schu- Basel und unterrichtet weltweit, vor- vorschlage für Schonberg-Neulinge aber le um Schönberg mit Alban Berg und nehmlich das Klavierwerk Schönbergs. auch für Fortgeschrittene zum Über- Anton Webern einschließlich ihrer ful- Über 300 Rundfunksendungen, 22 CDs, denken ihrer Einstudierungen. Voraus- minanten Auswirkung aufdie musikge- darunter Erstveröffentlichungen von setzung sind dafür, neben einer erfah- schichtliche Entwicklung. Alban Berg, Max Reger, Franz Schre- renen Piarüstik die Grundlagen der mu- " Andreas Eisner 1/O71 1010 Wien Österreichische - Hegelgasse 13 22 43-1/5126869 +1/5126869-9 [email protected] MUSIKZEIT PRESSESPIEGEL "Dieses Buch ist aus der Praxis für die Praxis entstanden schreibt Jean-Jacques Dünki in der Einleitung zu seinem Schönberg-Buch. Der 1948 in Aarau geborene Pianist, Komponist und Autor genoss eine umfassende Ausbildung, die nicht nur Klavier und Musikwissenschaft beinhaltete, sondern u. a. auch englische und altgriechische Literatur. In seinem Klavier-Repertoire bildet die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Schwerpunkt. Der Gewinner des Arnold Schönberg-Wettbewerbs Rotterdam 1981 leitet seit 1984 eine Klavierklasse an der Musik-Akademie (Musikhochschule) der Stadt Basel. Im vorliegenden Band stellt Dünki hauptsächlich Schönbergs Werke für Klavier solo vor, geht aber auch auf dessen Klavierkonzert und einige Werke in anderen Besetzungen ein. Er schöpft nicht nur aus jahrzehntelanger Erfahrung im Umgang mit seinem Thema, son- dern zieht Notentexte und andere authentische Quellen heran, zitiert und befragt zudem Zeitzeugen. Dabei geht es ihm weniger um Kompositionsanalyse als vielmehr um die Vermittlung von Möglichkeiten zur Interpretation. Die Anregungen und Hilfen, die Dünki seinen Leserlnnen gibt, könnten auch unter dem Titel "Nachdenken über Musik" zusam- mengefasst werden, den Alfred Brendel seinem berühmt gewordenen Buch gab. Unter den Überschriften ',Schlüsselbegriffe 'Themenkreise - Gedanken, Fragen "Elemente des Vortrags "Handwerk des Pianisten" fasst der Autor seine vielseitigen Betrachtungen zusammen. Besonders interessant ist z. B. auch, was er im Kapitel ',Schönbergs musikalische Vorfahren" über Bach, Mozart und Mahler schreibt. Dünki hat dem Buch eine CD beigefügt, für die er Schönbergs mit Opuszahlen bezeichne- te Musik für Klavier solo einspielte, sowie - als Rarität - die kurze Kadenz aus dem Klavierkonzert op. 42. Die Aufnahmen entstanden 2005 im Schönberg-Haus in Mödling auf Schönbergs kleinem Ibach-Flügel, der 1912 in Berlin gebaut wurde. 'Trotz eines wun- derbar engagierten Klaviertechnikers blieben einige Unebenheiten der Mechanik und Pedalgeräusche bestehen. Der Ibach-Flügel von 1912 ist weniger scharf in der Artikulation, verlangt deswegen einen behutsameren Anschlag und langsamere Tempi als ein moderner Flügel schreibt der Pianist dazu. Doch ist dies überhaupt kein Nachteil: Dünki spielt Schönbergs Musik auf dem alten Instrument so liebevoll und mit so hochdif- ferenziertem Ausdruck, dass der Komponist als der Espressivo-Musiker präsentiert wird, als der er sich selbst sah. Schönberg auf diese Weise gespielt steht Schubert nahe. Das Buch ist eine wunderbare Einführung in Schönbergs Werk und in die Kultur seiner Zeit. Es bietet zudem eine Qualität, die kein Musiker und Musikfreund übersehen sollte. Peter Roggenkamp Schönbergs Zeichen: Wege zur Interpretation seiner Klaviermusik Aine Heneghan Music Library Association. Notes; Jun 2007; 63,4; Research Library pg. 864 NOTES, June 2007 Schönbergs Zeichen: Wege zur Inter- -pitch, duration, dynamics, articulation, rests, etc.-and a con- pretation seiner Klaviermusik. By Jean- phrasing, demand textual for instance, he notes that Jacques DÜnki. (Publikationen der Inter- reading: while an accent may be considered in isola- nationalen Schönberg-Gesellschaft,