Managementplan (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ (DE 4626-304)

und Teile des SPA 11 Untereichsfeld - Ohmgebirge (DE 4527-420) sowie Teile des SPA 12 Werrabergland südwestlich Uder (DE 4626-420)

Abschlussbericht

Halle, März 2020 Umwelt- und Geodatenmanagement GbR Mansfelder Straße 56 06108 Halle Tel. 0345-47102830 Fax: 0345-4710281 eMail: [email protected] Internet: www.umgeodat.de

Managementplan (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ (DE 4626-304)

und Teile des SPA 11 Untereichsfeld – Ohmgebirge (DE 4527-420) sowie Teile des SPA 12 Werrabergland südwestlich Uder (DE 4626-420)

Abschlussbericht

Auftraggeber Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Göschwitzer Straße 41 07745 Jena

Auftragnehmer Umwelt- und Geodatenmanagement GbR UMGEODAT GbR Mansfelder Straße 56 06108 Halle Tel. 0345-47102830 Fax: 0345-4710281 eMail: [email protected] Internet: www.umgeodat.de Projektleitung Dr. Jens Birger

Hauptbearbeitung Dr. Antje Birger

Weitere Bearbeiter Antje Birger LRT Berit Glowka LRT Uwe Patzak Avifauna

Technische Bearbeitung Dr. Jens Birger

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Inhaltsverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis ...... IV

Abbildungsverzeichnis ...... VII

Abkürzungsverzeichnis ...... VIII

1 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen der Natura 2000-Managementplanung .... 1 1.1 Rechtlicher Rahmen ...... 1 1.2 Grundsätze der Managementplanung ...... 3 1.3 Organisation ...... 4

2 Gebietscharakteristik ...... 6 2.1 Lage und Abgrenzung ...... 6 2.2 Natürliche Grundlagen ...... 7 2.2.1 Geologie und Geomorphologie ...... 7 2.2.2 Boden ...... 7 2.2.3 Klima...... 11 2.2.4 Hydrologie ...... 13 2.2.4.1 Grundwasser ...... 13 2.2.4.2 Oberflächenwasser ...... 13 2.3 Geschützte Gebiete ...... 17 2.3.1 Naturpark "-Hainich-Werratal" ...... 17 2.3.2 Landschaftsschutzgebiet "Obereichsfeld" ...... 18 2.3.3 EU-SPA Vogelschutzgebiet „Untereichsfeld-Ohmgebirge“ ...... 19 2.3.4 EU-SPA Vogelschutzgebiet „Werrabergland südwestlich Uder“ ...... 19 2.3.5 Nationales Naturmonument Grünes Band ...... 20 2.4 Planungen im Gebiet ...... 22 2.4.1 Regionalplanerische Vorgaben ...... 22 2.4.2 Aktuelle Planungen im Gebiet ...... 23 2.4.2.1 Flurbereinigungsverfahren in den Gemeinden Kirchgandern, Hohengandern, Arenshausen, Marth und Rustenfelde ...... 23

3 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse ...... 24 3.1 Eigentumsverhältnisse ...... 24 3.2 Nutzungsverhältnisse ...... 24 3.2.1 Landwirtschaft und Landschaftspflege ...... 25 3.2.2 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung ...... 25 3.2.3 Jagd und Fischerei ...... 25 3.2.4 Erholung / Tourismus ...... 26 3.2.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter/ planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH-Gebiete ...... 26

4 Bestand der Schutzgüter nach der FFH-RL und der VS-RL und Bewertung ihres Erhaltungszustandes ...... 27

I

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Inhaltsverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

4.1 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 27 4.1.1 Einleitung und Übersicht ...... 27 4.1.2 Beschreibung der vorkommenden einzelnen Lebensraumtypen ...... 30 4.1.2.1 LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen ...... 30 4.1.2.2 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation ...... 32 4.1.2.3 LRT 4030 – Trockene europäische Heiden ...... 35 4.1.2.4 LRT 5130 – Formationen von J. communis auf Kalkheiden und -rasen ...... 39 4.1.2.5 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren ...... 40 4.1.2.6 LRT 8150 – Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas ...... 42 4.1.2.7 LRT 8220 – Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation ...... 45 4.1.2.8 LRT 8230 - Silikatfelskuppen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii ...... 54 4.1.2.9 LRT 8310 – Touristisch nicht erschlossene Höhlen ...... 55 4.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 57 4.2.1 Einleitung und Übersicht ...... 57 4.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten ...... 58 4.2.2.1 Großes Mausohr (Myotis myotis) ...... 58 4.2.2.2 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ...... 59 4.2.2.3 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) ...... 60 4.2.2.4 Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum) ...... 61 4.3 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS-RL ...... 64 4.3.1 Einleitung und Übersicht ...... 64 4.3.2 Beschreibung der einzelnen Arten ...... 65 4.3.2.1 Schwarzmilan (Milvus migrans) ...... 65 4.3.2.2 Rotmilan (Milvus milvus) ...... 66 4.3.2.3 Schwarzstorch (Ciconia nigra) ...... 67 4.3.2.4 Uhu (Bubo bubo) ...... 68 4.3.2.5 Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) ...... 69 4.3.2.6 Wendehals (Jynx torquilla) ...... 70 4.3.2.7 Schwarzspecht (Dryocopus martius) ...... 71 4.3.2.8 Grauspecht (Picus canus) ...... 73 4.3.2.9 Mittelspecht (Dendrocopos medius) ...... 75 4.3.2.10 Turteltaube (Streptopelia turtur) ...... 76 4.3.2.11 Neuntöter (Lanius collurio) ...... 77 4.3.2.12 Wasseramsel (Cinclus cinclus) ...... 79 4.4 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder besonders wertgebende Arten ...... 81 4.4.1 Wildkatze (Felis silvestris) ...... 81

5 Maßnahmeplanung ...... 83 5.1 Gefährdungen / Beeinträchtigungen ...... 83 5.2 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ...... 85 5.2.1 Auswertung Maßnahmenflächen mit KULAP-Förderung ...... 86 5.2.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 89 5.2.2.1 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation ...... 89 5.2.2.2 LRT 4030 – Trockene europäische Heiden ...... 91 5.2.2.3 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren ...... 96 5.2.2.4 LRT 8150 - Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas ...... 99 5.2.2.5 LRT 8220 – Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation ...... 101 5.2.2.6 LRT 8310 – Touristisch nicht erschlossene Höhlen ...... 114 II

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Inhaltsverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

5.2.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 116 5.2.4 Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der EU- Vogelschutz- RL ...... 116 5.2.5 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie ...... 116 5.2.6 Beweidungs- und Mahdpläne ...... 118 5.2.7 Kostenschätzung ...... 120 5.3 Abstimmungen, Beteiligungen, Öffentlichkeitsarbeit ...... 122 5.3.1 Behördenabstimmung ...... 122 5.3.2 Nutzerabstimmung ...... 122 5.3.3 Öffentlichkeitsarbeit, Verbandsbeteiligung ...... 124 5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotential / Zielkonflikte ...... 124

6 Sonstige Hinweise / Vorschläge ...... 125 6.1 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte ...... 125 6.2 Besucherlenkung ...... 125

7 Kurzfassung ...... 126

8 Anhang ...... 129 8.1 Quellenverzeichnis ...... 129 8.2 Fotodokumentation ...... 132 8.2.1 Fotodokumentation der LRT ...... 132 8.3 Maßnahmeblätter ...... 140 8.4 Kartenteil ...... 141

III

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Tabellenverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Tabellenverzeichnis

Tab. 1.1: Arbeits- und Zeitplan zur Erarbeitung des Fachbeitrags Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 4 Tab. 1.2: Zusammensetzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) für den Fachbeitrag Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 4 Tab. 3.1: Prozentualer Anteil der Eigentümerkategorien an der Fläche des FFH- Gebietes „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ (Quelle: LAND THÜRINGEN, 2) ...... 24 Tab. 3.2: Jagddaten inklusive Fallwild (Jagdjahre 2016, 2017, 2018) ...... 25 Tab. 4.1: Übersicht der im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ vorkommenden FFH-LRT sowie der LRT- Entwicklungsflächen (EF) ...... 28 Tab. 4.2: Übersicht der im FFH-Gebiet aktuell erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände für die einzelnen Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie Lebensraumtypen-Entwicklungsflächen (LRT-EF) ...... 29 Tab. 4.3: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 3260 ...... 33 Tab. 4.4: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 3260 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 33 Tab. 4.5: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 4030 ...... 37 Tab. 4.6: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 4030 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 37 Tab. 4.7: Flächengröße und Charakterisierung der aktuellen Offenland- Lebensraumtypen-Entwicklungsflächen LRT 4030 (LRT-EF) im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ innerhalb der aktuellen Gebietsgrenze ...... 38 Tab. 4.8: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 6430 ...... 41 Tab. 4.9: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 6430 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 41 Tab. 4.10: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 8150 ...... 43 Tab. 4.11: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 8150 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 43 Tab. 4.12: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 8220 ...... 48 Tab. 4.13: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 8220 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 52 Tab. 4.14: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 8310 ...... 55 Tab. 4.15: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 8310 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 56 Tab. 4.16: Übersicht der Arten nach Anhang II der FFH-RL im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 57

IV

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Tabellenverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Tab. 4.17: Darstellung der Bewertung der in einem Schutzgebiet vorkommenden Habitatflächen der Anhang II-Art nach FFH-Richtlinie Trichomanes speciosum (Projekt FFH-Managementplanung) ...... 62 Tab. 4.18: Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang II Art nach FFH-Richtlinie Trichomanes speciosum (Projekt FFH-Managementplanung) .... 63 Tab. 4.19: Übersicht aller im Schutzgebiet vorkommenden Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der EG-Vogelschutz-Richtlinie (Projekt SPA-Basiserfassung) ...... 64 Tab. 4.20: Bewertung der Habitatflächen des Rotmilans im PG...... 67 Tab. 4.21: Bewertung des Gesamthabitats des Rotmilans im PG ...... 67 Tab. 4.22: Bewertung der Habitatflächen des Sperlingskauzes im PG ...... 70 Tab. 4.23: Bewertung des Gesamthabitats des Sperlingskauzes im PG ...... 70 Tab. 4.24: Bewertung der Habitatflächen des Wendehalses im PG ...... 71 Tab. 4.25: Bewertung des Gesamthabitats des Wendehalses im PG ...... 71 Tab. 4.26: Bewertung der Habitatflächen des Schwarzspechts im PG...... 72 Tab. 4.27: Bewertung des Gesamthabitats des Schwarzspechts im PG ...... 73 Tab. 4.28: Bewertung der Habitatflächen des Grauspechts im PG ...... 74 Tab. 4.29: Bewertung des Gesamthabitats des Schwarzspechts im PG ...... 75 Tab. 4.30: Bewertung der Habitatflächen des Mittelspechts im PG ...... 76 Tab. 4.31: Bewertung des Gesamthabitats des Mittelspechts im PG ...... 76 Tab. 4.32: Bewertung der Habitatflächen der Turteltaube im PG ...... 77 Tab. 4.33: Bewertung des Gesamthabitats der Turteltaube im PG ...... 77 Tab. 4.34: Bewertung der Habitatflächen des Neuntöters im PG ...... 78 Tab. 4.35: Bewertung des Gesamthabitats des Neuntöters im PG ...... 79 Tab. 4.36: Bewertung der Habitatflächen der Wasseramsel im PG ...... 80 Tab. 4.37: Bewertung des Gesamthabitats der Wasseramsel im PG ...... 80 Tab. 4.38: Im SDB aufgeführte wertgebende Pflanzen- und Tierarten ...... 81 Tab. 5.1: Gefährdungen und Beeinträchtigungen im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ – Zusammenfassende Übersicht ...... 83 Tab. 5.2: Darstellung der Gefährdungen und Beeinträchtigungen für den Standarddatenbogen (Codierung und Bezeichnung der Gefährdung gemäß Referenzliste Gefährdungsursachen) ...... 84 Tab. 5.3: Darstellung der Maßnahmentypen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes von LRT nach Anhang I der FFH-RL...... 85 Tab. 5.4: Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für LRT mit KULAP- Pflegeempfehlungen ...... 88 Tab. 5.5: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 3260- Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation ...... 90 Tab. 5.6: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 4030 – Trockene europäische Heiden ...... 95 Tab. 5.7: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 6430- Feuchte Hochstaudenfluren ...... 98 Tab. 5.8: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 8150- Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas ...... 100

V

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Tabellenverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Tab. 5.9: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 8220- Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation ...... 103 Tab. 5.10: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 8310- Touristisch nicht erschlossene Höhlen ...... 115 Tab. 5.11: Übersicht über die angewandten Kostensätze im Rahmen der Kostenschätzung ...... 120

VI

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Abbildungsverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abbildungsverzeichnis

Abb. 2.1: Lage und Abgrenzung des PG ...... 7 Abb. 2.2: Verbreitung der Leitbodenformen im östlichen PG südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt (TG 1) ...... 8 Abb. 2.3: Verbreitung der Leitbodenformen im mittleren TG nördlich von Thalwenden (TG 2) ...... 9 Abb. 2.4: Verbreitung der Leitbodenformen im TG östlich von Arenshausen (TG 3) ...... 10 Abb. 2.5: Verbreitung der Leitbodenformen im TG bei Rustenfelde (TG 4)...... 11 Abb. 2.6: Klimatische Wasserbilanz für das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ bei trockenem und feuchtem Szenario der Klimaentwicklung ...... 13 Abb. 2.7: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im östlichen TG (TG 1) südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt ...... 14 Abb. 2.8: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im mittleren TG nördlich von Thalwenden (TG 2) ...... 15 Abb. 2.9: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im TG östlich von Arenshausen (TG 3) ...... 16 Abb. 2.10: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im PG bei Rustenfelde (TG 4) ...... 17 Abb. 2.11: Oberflächengewässer Projektgebiet (Förderkulisse) des Naturschutzgroßprojekts Eichsfeld-Werratal ...... 21 Abb. 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ ...... 24

VII

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Abkürzungsverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abkürzungsverzeichnis

AEP Artenerfassungsprogramm BArtSchV Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung) BE Behandlungseinheit BfN Bundesamt für Naturschutz BNatSchG Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) DWD Deutscher Wetterdienst EF Entwicklungsfläche EG Europäische Gemeinschaft EHZ Erhaltungszustand (von NATURA 2000-Schutzgütern) EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft FB Feldblock FFH-RL Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.5.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie), FFK Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum FIS Fachinformationssystem Flst Flurstück FND Flächennaturdenkmal GIS Geographisches Informationssystem GVBl Gesetz- und Verordnungsblatt KBS Kartier- und Bewertungsschlüssel (Anleitung zur Kartierung der LRT und Arten sowie zur Bewertung ihres Erhaltungszustandes) KULAP Kulturlandschaftsprogramm LINFOS Fachinformationssystem Naturschutz des Landes Thüringen LK Landkreis LR Lebensraum LRT Lebensraumtyp (nach Anhang I der FFH-Richtlinie); * = prioritärer Lebensraumtyp LWA Landwirtschaftsamt MaP Managementplan MTBQ Messtischblattquadrant NSG Naturschutzgebiet OBK Offenlandbiotopkartierung PAG Projektbegleitende Arbeitsgruppe PG Plangebiet, hier das FFH-Gebiet „Dieteröder Klippen-Hühneberg“ RL-D / TH Rote Liste der Bundesrepublik Deutschland / Thüringens SAC special areas of conservation SDB Standard-Datenbogen SPA Special Protected Area: EG-Vogelschutzgebiet ThürLPlG Thüringer Landesplanungsgesetz ThürNatG Thüringer Naturschutzgesetz ThürNat2000ErhZVO Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung vom 29. Mai 2008 (GVBl. 2008 S. 181), zuletzt geändert durch Art. 25 des Thüringer Gesetzes zur Neuordnung des Naturschutzrechts vom 30. Juli 2019 (GVBl. 2019 S. 323, 347) ThürStAnz Thüringer Staatsanzeiger TLUG Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie TLVwA Thüringer Landesverwaltungsamt TLWJF Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei TMLFUN Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz UNB Untere Naturschutzbehörde UWB Untere Wasserbehörde VKE Verkehrseinheit VS-RL Vogelschutzrichtlinie WHG Wasserhaushaltsgesetz

VIII

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Rechtlicher Organisatorischer Rahmen „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Rechtlicher Rahmen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 1 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen der Natura 2000-Managementplanung

1.1 Rechtlicher Rahmen

Hauptziel der FFH-Richtlinie ist der Schutz der biologischen Vielfalt. Für die aus europäischer Sicht bedrohten Lebensräume nach Anhang I und Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie (FFH-RL) sowie den Vogelarten der EU-Vogelschutzrichtlinie (VS-RL) sind durch die EU- Mitgliedstaaten besondere Schutzgebiete (FFH- und Vogelschutzgebiete) auszuweisen. Die FFH-Gebiete bilden mit den Vogelschutzgebieten (SPA) das kohärente ökologische Netz „Natura 2000“.

Das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ (DE 4626-304) wurde im Juni 2004 durch das Thüringer Umweltministerium als FFH-Gebiet vorgeschlagen und über das Bundesumweltministerium an die EU-Kommission gemeldet. Mit der Aufnahme in die Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der kontinentalen biogeografischen Region (2008/25/EG) erfolgte im November 2007 die Bestätigung durch die EU-Kommission (Amtsblatt der Europäischen Union - EG Nr. L 12/383 vom 13.11. 2007).

Nach Art. 6 Abs. 1 FFH-RL müssen für die Arten und Lebensraumtypen in den FFH-Gebieten durch die Mitgliedsstaaten die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes festgelegt werden. Dies geschieht in der Regel in Form von Managementplänen. Gemäß des Natura 2000-Erlasses des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN 2015) erfolgt die FFH- Managementplanung in Thüringen nach einem modularen Prinzip in zwei Fachbeiträgen: Die Offenlandanteile und die im Wald liegenden Flächen mit Offenland-Lebensraumtypen (z. B. Gewässer, Felsbildungen) bzw. Habitate von Anhang-II-Arten des Offenlandes werden im Fachbeitrag (FB) Offenland bearbeitet. Für die Erstellung des FB Offenland liegt die Federführung beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). Die Waldflächen der FFH-Gebiete werden im FB Wald geplant. Die Federführung hierfür liegt beim Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK) von ThüringenForst in .

Der Managementplan ist behördenverbindlich. Für die Flächeneigentümer und Nutzungsberechtigten hat er keine rechtsverbindliche Wirkung, sondern empfehlenden bzw. informativen Charakter (TMLFUN 2015).

Die europarechtliche Grundlage für die Managementplanung sind Art. 6 Abs. 1 der FFH- Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992, zuletzt geändert durch die Richtlinie 13/17/EU des Rates vom 3. Mai 2013) sowie Art. 3 Abs. 2 und Art. 4 der EG- Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 in der kodifizierten Fassung der Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten).

Auf Bundesebene erfolgt die Umsetzung des europarechtlichen Rahmens durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG – Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege vom 29. Juli 2009, zuletzt geändert am 13. Oktober 2016) (BGBl. I S. 2258). In den §§ 31 – 38 des BNatSchG ist der Aufbau des Europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“ geregelt, wobei 1

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Rechtlicher Organisatorischer Rahmen „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Rechtlicher Rahmen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ die Umsetzung der Verpflichtungen (Auswahl der Gebiete, Formulierung von Erhaltungszielen, Aufstellung von Managementplänen) den Ländern übertragen wird.

Die rechtliche Umsetzung in Thüringen erfolgt durch das Thüringer Naturschutzgesetz (ThürNatG) vom 30. Juli 2019 (GVBl. S. 323), geändert durch Art. 1a des Gesetzes vom 30. Juli 2019 (GVBl. S. 323), sowie die Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung (ThürNat2000ErhZVO) vom 29. Mai 2008 (GVBl. S. 181), zuletzt geändert durch Artikel 25 des Gesetzes vom 30.Juli 2019 (GVBl. S. 323, 347).

Für die Verwaltung bindend sind zusätzlich die Hinweise zur Umsetzung des Europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in Thüringen in der Fassung vom 04.12.2014 [Verwaltungsvorschrift des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (Az.: 56-41462)] (ThürStAnz. 1/2015, S. 47ff).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Rechtlicher Organisatorischer Rahmen „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Grundsätze der Managementplanung und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 1.2 Grundsätze der Managementplanung

Der FB Offenland als Teil des Managementplans für das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ bezieht sich ausschließlich auf dessen Offenlandflächen im Sinne von Nicht- Wald-Flächen. Er dient der Erfassung von Lebensraumtypen des Anhangs I und von Arten des Anhangs II der FFH-RL, der Bewertung ihrer Erhaltungszustände und der Ableitung notwendiger Maßnahmen. Planungsrelevant sind sowohl die LRT- und LRT- Entwicklungsflächen als auch die Habitat- und Habitatentwicklungsflächen von Anhang-II-Arten sowie ggf. weitere Maßnahmenflächen (z. B. Verbund- und Pufferflächen). Für Arten des Anhangs IV der FFH-RL und andere besonders wertgebende Arten erfolgt keine spezielle Maßnahmenplanung, ihre Vorkommen sollen jedoch durch die Planungen für LRT und Anhang- II-Arten gefördert werden. Generell sind die Umsetzungsmöglichkeiten von Maßnahmen zu prüfen und die dafür in Frage kommenden Akteure sollen benannt werden. Nach Erarbeitung der Maßnahmenvorschläge hat das bearbeitende Planungsbüro diese mit den Nutzungsinteressen im Gebiet abzugleichen. Die dazu notwendigen Abstimmungsgespräche mit den Landnutzern und sonstigen Betroffenen werden durch das Planungsbüro vorbereitet und eigenverantwortlich (im Einzelfall unter Beteiligung der TLUBN und ggf. des Landwirtschaftsamtes) durchgeführt. Die Abstimmungsergebnisse zu den geplanten Maßnahmen sind hinsichtlich der Nutzungsberechtigten und deren Aussagen ausreichend detailliert darzustellen. Auftretende Konflikte zwischen Naturschutzzielen und Nutzungsinteressen müssen im Rahmen der Planerstellung herausgearbeitet, Lösungsvorschläge entwickelt und ggf. als verbliebenes Konfliktpotenzial dargestellt werden. Der FB Offenland enthält im Ergebnis ein mit den Nutzerinteressen und Behörden abgestimmtes, nachvollziehbar abgewogenes, anwendbares Maßnahmenkonzept, das von den jeweils zuständigen Institutionen, Behörden und Akteuren i. d. R. ohne großen zusätzlichen planerischen Aufwand kurz-, mittel- oder langfristig (unter Anwendung unterschiedlicher Förderprogramme bzw. Finanzierungen) realisiert werden kann. Der Planungshorizont beträgt ca. 10 Jahre.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Rechtlicher Organisatorischer Rahmen „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Organisation und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 1.3 Organisation

Nach Erteilung des Auftrages zur Bearbeitung des Loses 3 an das Büro LPR Dr. Reichhoff am 22.04.2016 wurde das Büro UMGEODAT GbR als Mitglied der Bietergemeinschaft mit der Erarbeitung des Fachbeitrages Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 198 beauftragt. Der Bearbeitungszeitraum lag zwischen 01.03.2018 und 20.11.2019. Der Arbeits- und Zeitplan ist Tab. 1.1 zu entnehmen. Tab. 1.1: Arbeits- und Zeitplan zur Erarbeitung des Fachbeitrags Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Arbeitsschritt Zeitpunkt/ Frist Auftragsvergabe und Beginn der Kartierungsarbeiten 22. April 2016/01.März 2018 Öffentliche Bekanntmachung Gemeinden März 2018 1. PAG-Sitzung in Heilbad Heiligenstadt (UNB Eichsfeld) 26. April 2018 Zwischenbericht 28.Februar 2019 2. PAG-Sitzung in Heilbad Heiligenstadt 21. März 2019 Entwurf des FB Offenland 15. August 2019 3. PAG-Sitzung 18. September 2019 Beteiligung der betroffenen Gemeinden und anerkannten Oktober 2019 Naturschutzverbände

Endfassung des FB Offenland 20.November 2019 Öffentlichkeitsveranstaltung 04.03.2020

Der Beginn der Planung wurde in den betreffenden Gemeinden öffentlich bekannt gemacht. Zur fachlichen Begleitung und Abstimmung obliegt dem TLUBN die Bildung einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG), die sich im Falle des vorliegenden Fachbeitrags aus den in Tab. 1.2 dargestellten Behörden und Institutionen zusammensetzt. Tab. 1.2: Zusammensetzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) für den Fachbeitrag Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Behörde / Institution Abteilung / Referat Abteilung Naturschutz, Referat 34 Thüringer Landesamt für Abteilung Zoologischer Artenschutz (VSW), Referat 31 Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) Abteilung Wasserwirtschaft, Referat 53

Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz Abteilung Naturschutz und Nachhaltigkeit, Referat 44

Landwirtschaftsamt Leinefelde-Worbis

ThüringenForst Forstliches Forschungs- u. Kompetenzzentrum Gotha

ThüringenForst Forstamt Heiligenstadt

ThüringenForst Thüringer Forstamt Hainich-Werratal

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Rechtlicher Organisatorischer Rahmen „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Organisation und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Behörde / Institution Abteilung / Referat ThüringenForst Thüringer Forstamt Sondershausen

Naturpark Eichsfeld-Hainich- Werratal

Nationalparkverwaltung Hainich

Landkreis Eichsfeld Untere Naturschutzbehörde

Natura 2000-Station/LPV Unstrut-Hainich/ Eichsfeld

BUND Wildkatzendorf Hütscheroda

Planungsbüro LPR Dr. Reichhoff GmbH Dessau- Roßlau

Planungsbüro UMGEODAT Halle

Planungsbüro Salix

Die konstituierende Sitzung der PAG beinhaltete vor allem die Vorstellung des Auftragnehmers, den Informationsaustausch zum Gebiet und die Besprechung der ersten Arbeitsschritte. Zur zweiten PAG-Sitzung wurden die Ergebnisse der Erfassung und Bewertung von Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie sowie der Arten des Anhangs I und Art. 4 Abs. 2 der VS-Richtlinie im Gebiet vorgestellt. Diese Sitzung beinhaltete ebenfalls eine Skizzierung der flächenbezogenen Maßnahmen. Die dritte PAG-Sitzung dient der Diskussion der mit den Nutzern abgestimmten Maßnahmen- und Umsetzungsschwerpunkte unter Berücksichtigung der Abstimmungsergebnisse mit den Nutzern. Hier werden die Maßnahmen konkret vorgestellt und anschließend die Billigung von den PAG-Mitgliedern eingeholt. Nach Vorliegen der abgestimmten Endfassung des FB Offenland findet eine Öffentlichkeitsveranstaltung statt.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Lage und Abgrenzung und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 2 Gebietscharakteristik

2.1 Lage und Abgrenzung

Das Gebiet, welches im Managementplan betrachtet werden soll, liegt im Landkreis „Eichsfeld“. Die Kreisstadt Bad Heiligenstadt, im Nordosten gelegen, ist die nächste größere Ortschaft. Das PG ist auf 4 Teilgebiete verteilt (Abb. 2.1). Das östliche Teilgebiet (TG 1) liegt südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt. Zu diesem Gebiet gehört die sogenannte „Alte Burg“. Das mittlere Teilgebiet (TG 2) besteht aus einem größeren Teil nördlich von Thalwenden und einem kleineren Teil an der Straße zwischen Thalwenden und Uder. Das südwestliche Teilgebiet (TG 3) befindet sich östlich von Arenshausen. Die nördliche Grenze wird durch die Bahnlinie im Leinetal zwischen Bad Heiligenstadt und Arenshausen gebildet. Das nördlichste Gebiet liegt bei Rustenfelde. Dieses Teilgebiet (TG 4) wird durch den ehemaligen Grenzweg im Westen und die Ortslage Rustenfelde im Osten begrenzt. Das FFH-Gebiet weist eine Flächengröße von 333 ha (Standarddatenbogen) mit einer maximalen Nord-Süd-Ausdehnung von 5,4 km und einer maximalen Ost-West-Ausdehnung (über alle Teilgebiete) von 8,9 km auf. Die Meereshöhe beträgt im Mittel bei 250 m über NN und schwankt zwischen 310 m über NN bei Thalwenden und 205 m über NN im Leinetal östlich von Arenshausen. Das PG ist vorwiegend dem Naturraum „Muschelkalkplatten und Bergländer“ (NR 3) zuzuordnen und liegt im engeren Sinne im Naturraum 3.3 – „Werrabergland – Hörselberge“ (HIEKEL et al. 2004). Der nördliche Teil gehört aber bereits zum unmittelbar angrenzenden Naturraum „Buntsandstein-Hügelländer“ (NR 2) und dort speziell zum Naturraum 2.1 – „Nordthüringer Buntsandsteinland“ (HIEKEL et al. 2004).

Nach dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands von MEYNEN & SCHMITHÜSEN (1962) erfolgt die Zuordnung zur Einheit 375 „Unteres Eichsfeld mit Ohmgebirge“. Konkretisierend für das PG ist die Lage in der Untereinheit 375.1 „Eichsfelder Hügelland“. Das Nördliche Teilgebiet bei Rustenfelde ist der Einheit 373 „Göttinger-Northeimer Wald“ und hier speziell der Untereinheit 373.2 „Reinhäuser Wald“ zuzuordnen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.1: Lage und Abgrenzung des PG (Quelle: UIS/Geo-Themen/Basisdaten)

2.2 Natürliche Grundlagen 2.2.1 Geologie und Geomorphologie Der Beckenrand des Thüringer Beckens ist durch die älteren Gesteinsschichten des Buntsandsteins und Muschelkalks geprägt. So bildet die nordwestthüringische Muschelkalkplatte mit ihren Höhenzügen Hainich, Dün und Hainleite den Rand des Beckens (HIEKEL et al. 2004). In der Regel steigen diese vom Beckeninneren her allmählich an, fallen jedoch oft an der Außenkante in einer Schichtstufe ab. Das PG selbst liegt unmittelbar an der Außenkante, der Schichtstufe des mittleren Buntsandsteins (LAND THÜRINGEN, 3). Die Leine hat sich dabei in die Schichten des Buntsandsteins eingeschnitten. Die Schichten des Buntsandsteins werden aus fein- bis grobkörnigem Sandstein sowie Silt- u. Tonsteinlagen der Solling-Formation gebildet.

2.2.2 Boden Große Teile des PG sind durch die Leitbodenform „sandiger Lehm (vorw. Sedimente des Unteren Buntsandsteins)“ geprägt (Abb. 2.2) (LAND THÜRINGEN, 1). In den Teilgebieten 2 und 3 kommt zudem lehmiger Sand (vorwiegend aus Sedimenten des Mittleren Buntsandsteins) vor

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ (Abb. 2.3 und Abb. 2.4). Als Bodentyp sind jeweils Braunerde oder Podsol-Braunerde ausgebildet.

Im Leinetal stellt Lehm (Auelehm über Sand) das Ausgangssubstrat der Bodenbildung dar, es hat sich die Bodenform „Lehm-Vega“ in den ebenen Flächen im Bereich der Talaue gebildet (LAND THÜRINGEN, 1). Jedoch berührt nur ein schmaler Streifen dieser Bodenform das westliche Teilgebiet (TG 3). Im westlichen Teilgebiet (TG 3), im Tal des „Steinsbach“, herrscht ebenfalls Lehm-Vega als Bodenform, aber als Auelehm in Nebentälern, vor (LAND THÜRINGEN, 1) (Abb. 2.4).

Die Auelehme sind vielfach kalkhaltig.

Abb. 2.2: Verbreitung der Leitbodenformen im östlichen PG südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt (TG 1) (Quelle: LAND THÜRINGEN, 1)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.3: Verbreitung der Leitbodenformen im mittleren TG nördlich von Thalwenden (TG 2) (Quelle: LAND THÜRINGEN, 1)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.4: Verbreitung der Leitbodenformen im TG östlich von Arenshausen (TG 3) (Quelle: LAND THÜRINGEN, 1)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.5: Verbreitung der Leitbodenformen im TG bei Rustenfelde (TG 4). (Quelle: LAND THÜRINGEN, 1)

2.2.3 Klima Das PG ist dem Thüringer Klimabereich „Zentrale Mittelgebirge und Harz“ zugeordnet.

Da das PG aus vier Teilgebieten besteht, muss bei den Klimakennwerten immer eine Spanne angegeben werden, da die Teilgebiete in ihren Werten differieren.

Der Jahresdurchschnittswert des Niederschlages für die Periode 1961- 1990 lag bei 686 mm (POTSDAM-INSTITUT FÜR KLIMAFORSCHUNG (PIK) E. V. o. J. a). Demgegenüber weist der Datensatz des TLUBN für die gleiche Periode 1961- 1990 Niederschlägen von 696 bis 804 mm und für die Periode 1981- 2010 sogar Niederschlägen zwischen 723 und 807 mm Jahresdurchschnittswert auf (GISPOOL DES TLUBN/ KLIMAKENNWERTE).

Die Jahresdurchschnittstemperatur der Periode 1981- 2010 lag bei 8,3 bis 8,7 °C und somit höher als in der Periode 1961- 1990 mit nur 7,9 bis 8,2 °C (GISPOOL DES TLUBN/ KLIMAKENNWERTE) –0,2 bis –0,3 °C angegeben (GISPOOL DES TLUBN/ KLIMAKENNWERTE). Im Klimadiagramm für das FFH-Gebiet wird sogar ein noch geringerer Wert von 7,6°C für die Periode 1961- 1990 (PIK E. V., o. J. a) genannt. Im Durchschnitt der Periode 1961-1990 war der Monat Januar mit –0,3 bis –0,5°C der kühlste Monat, in der Periode 1981-2010 werden sogar nur noch –0,2 bis –0,3 °C angegeben (GISPOOL DES TLUBN/ KLIMAKENNWERTE).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Der wärmste Monat ist für die Periode 1961- 1990 der Juli mit 15,9 bis 16,4 °C. Dieser Monat weist in der Periode 1981-2010 bereits einen Wert von 16,9 bis 17,5 °C auf (GISPOOL DES TLUBN/ KLIMAKENNWERTE).

Alle Temperaturwerte zeigen deutlich, dass in den letzten 30 Jahren bereits eine Erwärmung stattgefunden hat.

Klimaentwicklung Der vom Menschen verursachte Klimawandel steht seit vielen Jahren im Fokus der Öffentlichkeit. Dass sich das Klima der Erde verändert und die Menschen die Hauptverursacher für die globale Erwärmung sind, ist wissenschaftlich unstrittig. Für Thüringen wird laut Thüringer Klimaagentur langfristig eine Temperaturzunahme (2071–2100) im Sommer von 4 °C und im Frühling von 2,7 °C prognostiziert.

Für das konkrete PG werden vom POTSDAM-INSTITUT FÜR KLIMAFORSCHUNG (PIK) E. V. im Rahmen des Projektes „Schutzgebiete Deutschlands im Klimawandel - Risiken und Handlungsoptionen“ für die zwei Extreme feuchtes und trockenes Szenario 2026–2055 folgende Prognosen gegeben:

Danach sind bei allen Szenarien, auch dem feuchten Szenario, für die Sommermonate eine Abnahme der Niederschläge und ganzjährig höhere Temperaturen zu erwarten. Insbesondere steigen die Temperaturen auch im Winterhalbjahr an.

Im Winterhalbjahr ist im Mittel auch mit einer Zunahme der Niederschläge zu rechnen. Beim feuchten Szenario würde der mittlere Jahresniederschlag auf 774 mm ansteigen, bei steigenden Temperaturen im Sommer würde es in dieser Jahreszeit aber weniger Niederschläge geben (Abb. 2.6). Im Winterhalbjahr würde der Wasserüberschuss größer ausfallen als bisher.

Beim trockenen Szenario würde der mittlere Jahresniederschlag ebenfalls höher als bisher ausfallen (697 mm). Die größeren Niederschlagsmengen wären auch auf das Winterhalbjahr konzentriert. In den Sommermonaten würde jedoch deutlich weniger Niederschlag als bisher fallen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.6: Klimatische Wasserbilanz für das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ bei trockenem und feuchtem Szenario der Klimaentwicklung (Quelle: PIK)

2.2.4 Hydrologie Der PG zählt zum hydrogeologischen Teilraum „Buntsandsteinumrandung der Thüringischen Senke“ (Lithofazies: Sandsteine gering mineralisiert – 8.1).

Die Entwässerung des Gebietes erfolgt zur Leine und letztendlich in die Weser (LAND THÜRINGEN, 4A).

2.2.4.1 Grundwasser

Im PG ist ein silikatischer Kluft-Poren-Grundwasserleiter des Mittleren Buntsandsteins ausgebildet. Dieser Grundwasserleiter besitzt eine mäßige bis geringe Durchlässigkeit (kf-Wert: 10-6 bis 10-4 m/s) (LAND THÜRINGEN, 4B -Durchlässigkeit der Hauptgrundwasserleiter).

2.2.4.2 Oberflächenwasser

Das östliche Teilgebiet (TG 1) südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt wird vom Elisabethgraben durchflossen. Dieser entspringt außerhalb des TG 325 m südlich im Margaretenbrunnen und mündet unmittelbar nördlich des TG in die Leine. Der Elisabethgraben entwässert den mittleren Bereich dieses TG. Der östliche und der westliche Teil entwässert direkt in die Leine (Abb. 2.7).

Das mittlere Teilgebiet (TG 2) nördlich von Thalwenden wird von keinem Fließgewässer durchflossen. Die Entwässerung des westlichen Teiles erfolgt durch den Birkenbach, der 800 m

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ südwestlich von Birkenfelde entspringt. Der östliche Bereich dieses TG entwässert direkt in die Leine (Abb. 2.8).

Der Steinsbach durchfließt das Teilgebiet östlich von Arenshausen (TG 3). Dieser ist nach der Gewässertypisierung als fein- bis grobmaterialreicher, karbonatischer Mittelgebirgsbach eingestuft, er entspringt bei Bornhagen, ca. 3 km südwestlich des TG, und mündet bei Eckstieg, unmittelbar nördlich des PG in die Leine (UIS WASSERRAHMENRICHTLINIE/WRRL- BEWIRTSCHAFTUNGSPLAN 2015). Im Eintrittsbereich des Steinsbaches in das TG ist dieser mit der Gewässerstrukturgüteklasse „stark verändert“ einzustufen. Im mittleren Abschnitt des Steinsbaches ist die Klasse „gering verändert“ und im Unterlauf „deutlich verändert“ zutreffend (UIS/Gewässer-Struktur-Kartierung). Das komplette TG östlich von Arenshausen gehört zum Einzugsgebiet des Steinsbaches. Lediglich der östliche Teil des TG wird direkt in die Leine entwässert (Abb. 2.9).

Das nördliche Teilgebiet (TG 4) wird über den Rustebach entwässert, der südlich am Gebiet vorbeifließt (Abb. 2.10).

Abb. 2.7: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im östlichen TG (TG 1) südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt (Quelle: LAND THÜRINGEN, 4A)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.8: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im mittleren TG nördlich von Thalwenden (TG 2) (Quelle: LAND THÜRINGEN, 4A)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Natürliche Grundlagen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.9: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im TG östlich von Arenshausen (TG 3) (Quelle: LAND THÜRINGEN, 4A)

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Abb. 2.10: Oberflächengewässer und Einzugsgebiete im PG bei Rustenfelde (TG 4) (Quelle: LAND THÜRINGEN, 4A)

2.3 Geschützte Gebiete

Das FFH-Gebiet ist Bestandteil verschiedener Schutzgebiete. Die drei südlichen Teilgebiete des FFH-Gebietes „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ sind Teil des 2011 verordneten und 85.800 ha umfassenden Naturparks „Eichsfeld-Hainich-Werratal“ (Thüringen-Nr. 3), dessen drei Landschaftsräume die typische Triaslandschaft repräsentieren.

Die drei südlichen Teilgebiete (TG 1, 2 und 3) gehören ebenfalls zum 2011 verordneten Landschaftsschutzgebiet „Obereichsfeld“ (Thüringen-Nr. 81) mit einer Größe von 38.496 ha.

Das nördliche Teilgebiet bei Rustenfelde (TG 4) liegt hingegen nicht im Naturpark und im Landschaftsschutzgebiet.

Das PG liegt in den Zonen II und III mehrerer Wasserschutzgebiete. 2.3.1 Naturpark "Eichsfeld-Hainich-Werratal" Der Naturpark „Eichsfeld-Hainich-Werratal mit einer Gesamtgröße von 85,8 km2 umfasst gemäß Verordnung (ThürNpEHWVO vom 07.12.2011, GVBl. 2011, 570) Gebiete des Obereichsfelds südlich der Landstraße 3080, des Hainichs inklusive seines südöstlichen Vorlandes und des Werratals zwischen Hörschel und Großburschla, östlich der Landesgrenze Thüringens nach Hessen gelegen. Der Nationalpark "Hainich" ist dabei vollflächig im Naturpark enthalten. 17

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Geschützte Gebiete und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Laut § 4 gelten folgende Verbote im Naturpark:

1. Windparks und Windkraftanlagen zu errichten oder bestehende über die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung bestandskräftigen Genehmigungen hinaus zu erweitern sowie 2. Bodenschätze oder Bodenbestandteile oberirdisch abzubauen oder Abgebautes oberirdisch abzulagern.

Gemäß § 5 Abs. 1 gelten dafür folgende Ausnahmeregelungen:

1. Abbau und Ablagerung von Bodenschätzen oder Bodenbestandteilen in Gebieten, in denen durch den Regionalen Raumordnungsplan (Teil B/1. Fortschreibung Teil A) der Planungsregion Nordthüringen in der Verbindlichkeitserklärung vom 6. August 1999 (StAnz. Nr. 40 S. 2153) und den Regionalplan (Z 4-6) der Planungsregion Südwestthüringen in der Verbindlichkeitserklärung vom 9. Mai 2011 (StAnz. Nr. 19 S. 693) jeweils in der jeweils geltenden Fassung der Rohstoffsicherung und -gewinnung als Ziel der Raumordnung ein Vorrang eingeräumt wurde 2. Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschätzen im Rahmen bereits erteilter Gewinnungsberechtigungen.

Nach § 5 Abs. 2 sind durch UNB genehmigungspflichtig:

3. die Errichtung von Kleinwindkraftanlagen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile nach § 34 BauGB sowie im Geltungsbereich eines Bebauungsplans nach § 30 BauGB und 4. die Errichtung von Kleinwindkraftanlagen im Außenbereich im Sinne des § 35 BauGB, soweit es sich um Einzelanlagen handelt, die in unmittelbarem räumlich-funktionalen Zusammenhang zu bereits genehmigten oder zulässigen Hofstellen land- oder forstwirtschaftlicher Betriebe, Gewerbebetrieben oder Wohngebäuden errichtet werden sollen.

Gemeinsam mit zahlreichen Fachleuten wurde ein Naturparkplan erarbeitet, der neben Leitbildern, Entwicklungszielen für die definierten Handlungsschwerpunkte auch die verschiedenen Leitprojekte aufführt. Der Naturparkplan kann unter unter: https://www.naturpark-ehw.de/fachbereich/naturparkplan.html eingesehen werden (Stand: 28.02. 2018). 2.3.2 Landschaftsschutzgebiet "Obereichsfeld" Das Landschaftsschutzgebiet (ThürStAnz Nr. 38/2009, S. 1589 ff., ÄVO ThürStAnz Nr. 31, S. 1045, vom 07.07.2011) umfasst das als "Obereichsfeld" bezeichnete Gebiet zwischen Heilbad Heiligenstadt, Dingelstädt, Struth, Heyerode und der Landesgrenze zu Hessen.

Gemäß § 3 Abs. 2 der Verordnung sind verboten: • Abbau von Bodenschätzen • Neubau von Straßen und Schienen • Umwandlung von Laub- und Mischwald in Nadelholzreinbestände • Beseitigung oder Zerstörung natürlicher oder naturnaher Fließgewässer 18

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Geschützte Gebiete und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ • Motorsport außerhalb öffentlicher Straßen oder hierfür genehmigter Anlagen • Errichtung von Windkraftanlagen • Umnutzung des Dauergrünlandes am "Grünen Band" zw. Kolonnenweg und ehemaliger innerdeutschen Grenze in Ackerland oder andere Nutzungsarten Gemäß § 4 Abs. 1 sind genehmigungspflichtig: • baugenehmigungspflichtige Anlagen i. S. d. Thüringer Bauordnung auf nicht baulich genutzten Grundstücken zu errichten, es gilt jedoch § 3 Abs. 2 Nr. 7 • land- und forstwirtschaftliche Wege mit festem Belag zu bauen • Straßen- und Schienenwege wesentlich zu verändern • oberirdische Leitungen zu errichten oder unterirdische Hochspannungsleitungen ab 110 kV zu verlegen, soweit es sich nicht um Ersatzneubauten handelt, es gilt jedoch § 3 Abs. 2 Nr. 6 • Dauergrünland in Ackerland oder eine andere Nutzungsart umzuwandeln, es gilt jedoch § 3 Abs. 2 Nr. 8 • Rodungen oder Erstaufforstungen über 1 Hektar Gesamtfläche vorzunehmen, dies gilt nicht für Erstaufforstungen mit standortgerechten und naturraumtypischen Gehölzarten innerhalb raumordnerisch festgelegter Vorranggebiete "Aufforstung", es gilt § 3 Abs. 2 Nr. 3 • die Durchführung von Großveranstaltungen, die mit erheblichem Lärm verbunden sind oder auf andere Weise die Ruhe der Natur oder den Naturgenuss stören können Abs. 1 gilt nicht für Veranstaltungen aufgrund besonderer kulturhistorischer, religiöser oder traditioneller Bedeutung gemäß § 2 sowie zu deren Durchführung im unmittelbaren Umfeld unbedingt erforderliche Maßnahmen oder Handlungen.

2.3.3 EU-SPA Vogelschutzgebiet „Untereichsfeld-Ohmgebirge“ Das EU-SPA Nr. 11 Untereichsfeld - Ohmgebirge (Bekanntmachung Europ. Vogelschutzgeb. gem. § 10 Abs. 6 BNatSchG [BMU v. 26.Juli 2007]) beinhaltet das FFH-Gebiet und umfasst eine Gesamtgröße von 11.006 ha. Laut Standarddatenbogen (Stand Mai 2018) sind 32 Vogelarten gemeldet, es stellt ein bedeutendes Refugium des Rotmilans dar und bietet weiteren bedrohten Vogelarten Brut- und Nahrungshabitate.

2.3.4 EU-SPA Vogelschutzgebiet „Werrabergland südwestlich Uder“ Das EU-SPA Nr. 12 ‚Werrabergland südwestlich Uder‘ (Bekanntmachung Europ. Vogelschutzgeb. gem. § 10 Abs. 6 BNatSchG [BMU v. 26.Juli 2007]) beinhaltet das FFH-Gebiet und umfasst eine Gesamtgröße von 8.433 ha. Laut Standarddatenbogen (Stand Mai 2015) sind 19 Vogelarten gemeldet, von denen das Offenland für viele Arten als Nahrungshabitat von großer Bedeutung ist.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Geschützte Gebiete und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 2.3.5 Nationales Naturmonument Grünes Band

Der westliche Bereich des FFH-Gebietes ist Teil des Grünen Bandes. Das Grüne Band markiert den ehemaligen Grenzverlauf zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Entlang dieses Grenzstreifens konnte sich die Natur aufgrund der Nutzungsruhe im Laufe von Jahrzehnten der deutschen Teilung weitgehend ungestört entwickeln. Bis heute durchziehen diese teils wertvollen Biotope wie ein Band die Landschaft und stellen einen wichtigen und einzigartigen Biotopverbund dar. In besonders wertvollen und entwicklungsfähigen Bereichen des Grünen Bandes mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung werden Naturschutzgroßprojekte gefördert (https://www.bfn.de/21269.html, Stand 25.10.2016). Eines davon ist das Grüne Band Eichsfeld-Werratal. Sein 9.600 ha großes Kerngebiet schließt innerhalb der drei Bundesländer Thüringen, Niedersachsen und Hessen mehrere Landkreise ein, so auch den Landkreis Eichsfeld. Das Naturschutzgroßprojekt hat den Biotopverbund zahlreicher naturschutzfachlich wertvoller Lebensräume zum Ziel, dem Grünen Band kommt hierbei eine wichtige Vernetzungsfunktion zu. Daran angebunden sind großflächige Wälder, wertvolle Kulturlandschaften und Fließgewässer (Abb. 2.11). Als Leitlinie des Biotopverbunds sollen eine durchgängige lineare Gehölz-Offenland-Struktur geschaffen und halboffene Lebensräume gefördert werden. Auf diese Weise sollen naturnahe Abschnitte des Grünen Bandes dauerhaft in ihrer Lebensraum- und Strukturvielfalt bewahrt werden. Das Projektgebiet des Naturschutzgroßprojektes verfügt über einen hohen Anteil an naturnahen Lebensräumen, insbesondere Wälder. Die Pflege und Entwicklung wertvoller, seltener und bedrohter Waldgesellschaften ist ein weiteres Ziel des Projektes. Die Lebensräume des Projektgebiets beherbergen eine Vielzahl bundesweit seltener, gefährdeter und bedrohter Tier- und Pflanzenarten (Wildkatze, Mopsfledermaus, Kleine Hufeisennase, Schwarzstorch, Raubwürger, Bachneunauge, Skabiosen-Scheckenfalter, Quendel-Ameisenbläuling, Weiße und Gestreifte Heideschnecke, Schlankes Wollgras, Rötliche Fetthenne u. a.) (https://www.bfn.de/0203_gruenes-band-eichsfeldwerra.html, Stand 09.11.2011). Träger und Schirmherr des Naturschutzgroßprojektes Grünes Band Eichsfeld-Werratal ist die Heinz-Sielmann-Stiftung, die im Jahr 2007 dafür den Projektantrag einreichte (PLANUNGSGEMEINSCHAFT PAN/WAGU 2013). In diesem wurden folgende überregional relevante Naturschutzziele formuliert: • Bewahrung und Entwicklung einer überregional bedeutsamen Biotopverbundstruktur • Erhaltung und Entwicklung der naturnahen, großräumigen und weitgehend unzerschnittenen Waldkomplexe • Pflege der historisch gewachsenen Kulturlandschaft • Sicherung und Entwicklung bedeutender Fließgewässerkomplexe. Am 13.06.2017 hat das Thüringer Kabinett ein Gesetz zur Ausweisung des Grünen Bandes als großflächiges Nationales Naturmonument, welches 6.500 ha umfasst, an den Thüringer Landtag übergeben. Dieses Gesetz mit Entwurf vom 13.09.2017 (Freistaat Thüringen 2017) ist am 01.01.2018 in Kraft getreten. Die Schutzgebietskategorie Nationale Monumente wurde durch die Novelle im Jahr 2009 in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen mit der Zielstellung, auch national bedeutsame Schöpfungen der Natur unter Schutz zu stellen, die jedoch die Voraussetzungen eines Nationalparks nicht erfüllen (Heinz-Sielmann-Stiftung 2011/o. J., SCHUMACHER et al. 2014). 20

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Geschützte Gebiete und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2.11: Oberflächengewässer Projektgebiet (Förderkulisse) des Naturschutzgroßprojekts Eichsfeld-Werratal (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung 2013, © Heinz Sielmann Stiftung)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Planungen im Gebiet und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 2.4 Planungen im Gebiet 2.4.1 Regionalplanerische Vorgaben

Im Regionalplan Nordthüringen (REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT NORDTHÜRINGEN 2012) sind für das Plangebiet raumordnerische Vorgaben festgelegt worden, die den Handlungsrahmen für eine nachhaltige Regionalentwicklung geben. Die Planungsregion Nordthüringen umfasst die Landkreise Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Nordhausen und Unstrut- Hainich-Kreis.

Die Bekanntgabe der Genehmigung erfolgte im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 44/2012 vom 29.10.2012. Damit ist der Regionalplan Nordthüringen in Kraft getreten. Er löste den regionalen Raumordnungsplan aus dem Jahr 1990 ab.

Das eigentliche PG ist im Regionalplan von 2012 als Vorranggebiet für Freiraumsicherung ausgewiesen und gehört zum Komplex FS-49 – „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und dem Komplex FS-52 – „Heidkopf / Rustebachtal / Siechenberg“.

„Vorranggebiete Freiraumsicherung“ sind dem Erhalt schutzgutorientierter Freiraumfunktionen der Naturgüter Boden, Wald, Wasser, Klima, Flora und Fauna sowie des Landschaftsbildes vorbehalten. Andere raumbedeutsame Nutzungen sind in diesen Gebieten ausgeschlossen, soweit diese mit der vorrangigen Funktion nicht vereinbar sind.

Im FS-49 sollen Zielsetzungen der Freiraumsicherung verfolgt werden. Dies wären für das PG im Speziellen:

• Sicherung und Entwicklung ökologisch intakter (funktionsfähiger) subregionaler Gewässersysteme einschließlich der von ihnen abhängigen Feuchtgebiete und Landökosysteme sowie nachhaltige Nutzung der regional vorhandenen Wasserressourcen • regional bedeutsame Lebensräume für gefährdete oder vom Aussterben bedrohte wild lebende Tier- und Pflanzenarten und die räumlichen Voraussetzungen für den Erhalt notwendiger Funktionsbeziehungen zu sichern und zu entwickeln • Waldgebiete mit regional besonders bedeutsamen ökologischen und sozioökonomischen Funktionen zu sichern und zu entwickeln

Im FS-52 sollen folgende Zielsetzungen der Freiraumsicherung verfolgt werden:

• Sicherung und Entwicklung ökologisch intakter (funktionsfähiger) subregionaler Gewässersysteme einschließlich der von ihnen abhängigen Feuchtgebiete und Landökosysteme sowie nachhaltige Nutzung der regional vorhandenen Wasserressourcen • klimaökologische Ausgleichsfunktionen von regionaler Bedeutung für die Kaltluft- und Frischluftzufuhrentstehung und die Immissionsminderung zu sichern und zu entwickeln sowie geländeklimatische Austauschprozesse zu fördern • Waldgebiete mit regional besonders bedeutsamen ökologischen und sozioökonomischen Funktionen zu sichern und zu entwickeln

Zudem ist das PG Bestandteil des Vorbehaltsgebietes Tourismus und Erholung „Eichsfeld“ als traditionelles Tourismusgebiet mit besonderer natur-und kulturräumlicher Vielfalt und Schönheit. 22

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Gebietscharakteristik „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Planungen im Gebiet und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Durch eine Änderung der Ziele im Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 vom 04.07.2014 muss der Regionalplan gemäß § 5 Abs. 6 Satz 3 ThürLPlG den neuen Zielen des Landesentwicklungsprogrammes angepasst werden.

Das Änderungsverfahren des Regionalplanes Nordthüringen ist mit der entsprechenden Beschlussfassung vom 25.03.2015 eingeleitet worden. 2.4.2 Aktuelle Planungen im Gebiet 2.4.2.1 Flurbereinigungsverfahren in den Gemeinden Kirchgandern,

Hohengandern, Arenshausen, Marth und Rustenfelde

Seit September 2009 läuft im Kreis Eichsfeld in den Gemeinden Kirchgandern, Hohengandern, Arenshausen, Marth und Rustenfelde ein Flurbereinigungsverfahren nach § 86 FlurbG.

Das Verfahren dient der Agrarstrukturverbesserung, Auflösung von Landnutzungskonflikten, der Dorfentwicklung, der Entwicklung des Grünen Bandes Thüringen, der Landschaftspflege, der Neuordnung der Eigentumsverhältnisse und der Entwicklung des Tourismus.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Eigentumsverhältnisse und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 3 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse

3.1 Eigentumsverhältnisse

Die Fläche des FFH-Gebietes „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ verteilt sich auf verschiedene Eigentümer. Der größte Anteil mit ca. 170 ha ist im kommunalen Besitz. Mit ca. 85 ha ist der Forst als Eigentümer am PG beteiligt (siehe Tab. 3.1 und Abb. 3.1) (LAND THÜRINGEN, 2)

Tab. 3.1: Prozentualer Anteil der Eigentümerkategorien an der Fläche des FFH-Gebietes „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ (Quelle: LAND THÜRINGEN, 2)

Eigentümerkategorie Prozentualer Anteil an der Gesamtgröße des FFH-Gebietes Agrar 0,17 Bahn 0,28 Dritte 23,14 EdV < 0,01 Forst 25,29 Freistaat Thüringen 0,05 Kommunal 50,67 staatlich 0,01 Treuhand 0,39

Die nachfolgende Abb. 3.1 veranschaulicht die Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet.

Agrar Bahn Dritte EdV Forst Freistaat Thüringen Kommunal staatlich

Abb. 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

3.2 Nutzungsverhältnisse

Das FFH-Gebiet wird laut Standarddatenbogen zu 30 % durch Laubwald, zu 47 % durch Nadelwald und zu 17 % durch Mischwald geprägt. Offenlandlebensraumtypen treten nur in sehr geringem Umfang auf. Laut Standarddatenbogen des FFH-Gebietes 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ sind dies 2 % feuchtes und mesophiles Grünland und 1 % melioriertes Grünland.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Nutzungsverhältnisse und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 3.2.1 Landwirtschaft und Landschaftspflege

Für die Grünland-Feldblöcke ist im Feldblock-Shape die Betroffenheit folgender Kulissen eingetragen: „G2, G3“ (LAND THÜRINGEN, 5). Folgende KULAP-Maßnahmen können damit im FFH-Gebiet beantragt werden: • G2: Biotopgrünland (Grundstufe) außerhalb von Schutzgebieten - G21 Weide mit Rindern/Pferden und/oder Schafen/Ziegen - G22 Mahd • G3: Biotopgrünland (Erschwernisstufe) außerhalb von Schutzgebieten - G31 Weide mit Rindern/Pferden und/oder Schafen/Ziegen - G32 Mahd - G33 Hüteschafhaltung

3.2.2 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung

Der „Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld“ (WAZ) ist für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung als Körperschaft des öffentlichen Rechts für die Region zuständig. 3.2.3 Jagd und Fischerei

Jagd Hinsichtlich vorhandener Jagdaktivitäten im PG erfolgte eine Anfrage an das Rechts- und Ordungsamt. Folgende Angaben wurden übermittelt (Tab. 3.2):

Tab. 3.2: Jagddaten inklusive Fallwild (Jagdjahre 2016, 2017, 2018) Jagdbezirk/ Jagdjahr Bock Ricke Schmal- Kitz Frisch- Keiler Über- Bache Schmal- reh ling läufer schaf GJB Arenshausen JJ 2016 5 4 2 2 5 1 1 - - JJ 2017 6 1 4 2 10 1 3 - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 4 - 1 1 - - 2 - - GJB Birkenfelde I JJ 2016 6 3 - 4 1 - 2 - - JJ 2017 4 2 - 3 3 - 1 - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 7 - 1 - - - 1 - - GJB Birkenfelde II JJ 2016 1 - - - 3 2 2 - - JJ 2017 3 1 3 - 2 - 2 - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 1 - - - - - 2 - - GJB Marth JJ 2016 3 3 1 3 7 - 5 1 1 JJ 2017 3 1 - 3 6 1 9 - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 1 - 2 1 2 - 5 1 1 GJB Uder I JJ 2016 5 3 - 2 1 - 3 - - JJ 2017 3 1 - 3 5 1 - - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 2 - - - 8 1 1 2 2 GJB Uder II JJ 2016 2 1 1 3 - - 1 - - 25

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Nutzungsverhältnisse und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Jagdbezirk/ Jagdjahr Bock Ricke Schmal- Kitz Frisch- Keiler Über- Bache Schmal- reh ling läufer schaf JJ 2017 4 - 1 2 2 2 - - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 6 ------GJB Uder III JJ 2016 4 1 3 3 3 1 3 - - JJ 2017 8 1 3 2 5 1 5 1 1 JJ 2018 (Stand 11/2018) 6 - 3 1 1 - 2 - - GJB Thalwenden JJ 2016 4 5 - - - 2 1 - - JJ 2017 2 - - 4 2 1 3 - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 2 - - - - - 1 - - GJB Rustenfelde JJ 2016 7 2 3 4 9 2 11 1 - JJ 2017 7 2 2 3 10 4 8 1 - JJ 2018 (Stand 11/2018) 8 - - - 5 1 8 - - EJG Schüttenkopf I JJ 2016 1 2 1 2 1 - - - - JJ 2017 2 2 2 4 - - 1 - - JJ 2018 (Stand 11/2018) 5 2 - 1 1 - - - -

Fischerei Nutzer 2 ist Pächter für die Leine und Nebenflüsse.

3.2.4 Erholung / Tourismus Grünes Band Eichsfeld-Werratal

Am Grünen Band, einem nunmehr rund 1.400 km langen Biotopverbund an der ehemaligen Grenze zwischen der BRD und der DDR wird die sich entfaltende Natur und die historische Bedeutung des ehemaligen „Todesstreifens“ für den Menschen erlebbar gemacht. Zu diesem Zweck wird der regionale und überregionale Tourismus in diesem Bereich gefördert. Zahlreiche Wanderrouten entlang des Grünen Bandes informieren über seine historischen Hintergründe und seine heutige Bedeutung. Dem widmet sich eine vom BUND herausgegebene Reihe von Wanderführern; im Band 4 wird der ca. 150 km langen Abschnitt des Grünen Bandes im Eichsfeld-Werrabergland eingehend betrachtet.

3.2.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter/ planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH- Gebiete

Soweit bekannt liegen im Gebiet keine weiteren Nutzungen vor.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4 Bestand der Schutzgüter nach der FFH-RL und der VS-RL und Bewertung ihres Erhaltungszustandes

4.1 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie 4.1.1 Einleitung und Übersicht

Ausgangslage

Kartiergrundlagen: Offenlandbiotopkartierung (OBK) aus den Jahren 1999 bis 2001 (Geländebegehung) und Transformation in FFH-Lebensraumtypen von 2005

Grundlage für die Ersterfassung der Lebensraumtypen (LRT) im FFH-Gebiet bildeten die Daten der Offenlandbiotopkartierung (OBK) aus den Jahren 1999/ 2001 (Kartierung), die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt wurden. Darauf aufbauend erfolgte die Transformation der Ergebnisse der OBK in FFH-LRT (ohne eine weitere Verifizierung im Gelände). Die Ergebnisse der Transformation standen damit für die FFH-Erstkartierung im Rahmen der Erstellung des Managementplanes für das FFH-Gebiet zur Verfügung. Die Abgrenzung der transformierten FFH-LRT wurde im Zuge der genannten Schritte nicht bearbeitet, d. h. die Geometrien der Polygone der in der OBK erfassten Biotope blieben unverändert.

Die diesem Managementplan zugrundeliegende Kartierung der Offenland-LRT in den Jahren 2018 und 2019 und die Verifizierung der aus der OBK transformierten FFH-Potentialflächen erfolgte auf der Grundlage des „Kartier- und Bewertungsschlüssel FFH-Offenland- Lebensraumtypen Thüringen -Kartierung und Monitoring der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie“ (TLUG, Stand 10.05.2016). Im Rahmen der Kartierungen wurden alle Offenland-Flächen des FFH-Gebietes vollständig begangen, da auch LRT-Entwicklungsflächen erfasst werden sollen und sich zudem seit der OBK-Erfassung aus den Jahren 1999 bis 2001 (Kartierung) Veränderungen ergeben haben können.

Erfassung der Vegetation

Die Erfassung der Vegetation erfolgte zu den für die erwarteten FFH-LRT günstigsten Zeiten der Vegetationsentwicklung. Die Begehungen zur Kartierung der FFH-Lebensraumtypen fanden im Zeitraum März bis November 2018 sowie Frühjahr 2019 statt. In Nutzung befindliche Trocken- und Magerbiotope waren laut Standarddatenbogen nur im geringen Umfang zu erwarten und beschränkten sich auf kleinflächige Heiden im nordwestlichen Teilgebiet sowie Wacholderheiden im TG 3. Für das Untersuchungsgebiet waren 29 Polygone des FFH-LRT 8220 aus der OBK-/ WBK-Transformation hervorgegangen, die insgesamt 2,8915 ha umfassen sollten. Im Laufe der Kartierungen stellte sich heraus, dass weitaus mehr Felsen aufgesucht und kartiert werden mussten, da sie augenscheinlich die strukturellen Kriterien erfüllten.

Nach Feststellung der qualitativen und quantitativen Mindestkriterien erfolgte eine vegetationskundliche Kartierung, bei größerflächigen Polygonen durch mehrfaches Überlaufen, wobei die Artenlisten ergänzt und die Artmächtigkeiten ständig überprüft und gegebenenfalls korrigiert wurden. Währenddessen wurden aussagekräftige Fotos des Vorkommens unter 27

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Beachtung eventueller Besonderheiten erstellt. Insbesondere bei nutzungsabhängigen Lebensraumtypen war eine weitere Begehung erforderlich, dabei wurde die bereits erstellte Liste überprüft und ergänzt. Dabei wurden insbesondere die Änderungen der Artmächtigkeiten und Habitatstrukturen, aber auch Beeinträchtigungen, die sich aus der Nutzung ergeben, erfasst.

Das Offenland des FFH-Gebietes ist insbesondere im Bereich der zum Leinetal bzw. zu den kleinen Nebentälern steil abfallenden Hänge durch Silikat-Felsen bzw. Felsbänder geprägt. Insbesondere am Westrand des nordwestlichen Teilgebietes im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens haben sich Heidekrautheiden unterschiedlicher Qualität etabliert.

Die Lebensraumtypen und ihre Bewertung

Folgende FFH-LRT (Tab. 4.1) bzw. aktuellen Flächengrößen (Tab. 4.2) wurden im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ festgestellt.

Tab. 4.1: Übersicht der im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ vorkommenden FFH- LRT sowie der LRT- Entwicklungsflächen (EF)

Trend SDB LRT LRT-EF Akt. Verlust/ LRT- Bezeichnung des EHZ EHZ Zunahme Code LRT SDB- MaP SDB-MaP ha EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP 3150 Natürliche 0,108 B ↓ -100 % nährstoffreiche Seen 3260 Fließgewässer mit 1,266 B 1,201 1 B ↔ -5 % flutender Wasserpflanzen- Vegetation 4030 Trockene Heiden 0,020 B 0,212 3 0,359 3 B ↔ 985 % 5130 Wacholderheiden 0,024 B ↓ -100 %

6430 Feuchte 0,080 C 0,463 1 C ↔ 476 % Hochstauden-Fluren 8150 Silikatschutthalden 0,090 B 0,011 1 C ↓ -88 %

8220 Silikatfelsen und ihre 2,891 A 2,610 127 B ↓ -10 % Felsspaltenvegetation 8230 Silikatfelskuppen mit 0,036 B ↓ -100 % ihrer Pioniervegetation 8310 Nicht touristisch 0,001 C 0,003 1 B ↑ 128 % erschlossene Höhlen

Summe 4,516 4,499 134 0,359 3

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.2: Übersicht der im FFH-Gebiet aktuell erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände für die einzelnen Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie Lebensraumtypen- Entwicklungsflächen (LRT-EF)

Bewertungen Gesamt- Entwicklungs- flächen LRT- A B C bewertung Code des LRT Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl der ha der ha der ha A/B/C der ha Flächen Flächen Flächen Flächen 3260 1 1,201 B

4030 3 0,212 B 3 0,359

6430 1 0,463 C 8150 1 0,011 C

8220 1 0,066 117 2,439 9 0,105 B

8310 1 0,003 B Sum 1 0,066 122 3,854 11 0,579 3 0,359

Fazit (Grundaussage zur Bewertung der FFH-LRT im Gebiet)

Im PG wurden durch die aktuellen Kartierungen fünf FFH-Offenland-LRT festgestellt. Den flächenmäßig größten Anteil nehmen die „Silikatfelsen und ihre Felsspaltenvegetation“ (FFH- LRT 8220) auf 127 Teilflächen mit insgesamt 2,61 ha ein, die mehrheitlich (EHZ B 93 %) in einem „guten“ Gesamt-EHZ ausgeprägt vorliegen.

Der LRT 3260 „Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation“ tritt auf einer Fläche von 1,2 ha auf und liegt in einem „guten“ Gesamt-EHZ (B) vor.

Der LRT 6430 „Feuchte Hochstauden-Fluren“ tritt auf einer Fläche von 0,46 ha auf und weist einen „schlechten“ Gesamt-EHZ (C) auf.

Lokal begrenzt und im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens wurden drei Flächen des LRT 4030 „Trockene europäische Heiden“ kartiert. Sie liegen in einem „guten“ Gesamt-EHZ vor. Drei weitere Entwicklungsflächen dieses LRT gehören ebenfalls zu diesem Offenlandkomplex an der thüringisch-niedersächsischen Grenze.

Der LRT 8150 „Silikatschutthalden“ konnte bisher nur auf einer Fläche in einem schlechten Gesamt-EHZ festgestellt werden.

Der LRT 8310 „Nicht touristisch erschlossene Höhlen“, der im Standarddatenbogen mit drei Höhlen aufgeführt ist, konnte für eine Höhle bestätigt werden.

Die LRT 3150 „Natürliche nährstoffreiche Seen“, LRT 5130 „Wacholderheiden“ und LRT 8230 „Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation“ konnten im Rahmen der Kartierungen nicht mehr bestätigt werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.1.2 Beschreibung der vorkommenden einzelnen Lebensraumtypen 4.1.2.1 LRT 3150 – Natürliche nährstoffreiche Seen

Der Lebensraumtyp umfasst nährstoffreiche eutrophe Stillgewässer, welche durch eine gut entwickelte Wasserpflanzen- und Ufervegetation gekennzeichnet sind. Es handelt sich dabei um dauerhaft oder temporär wasserführende, in der Regel basen- und/oder kalkreiche Stillgewässer, wie zum Beispiel Seen, Teiche, Altwässer und Tümpel.

Im SDB ist der LRT mit einer Fläche von 0,108 ha angeben. Dies entspricht der einzigen, aus der OBK-Transformation für das FFH-Gebiet abgeleiteten Biotopfläche 20Dd430800 am Südende des TG 3.

Im Rahmen der aktuellen Kartierungen konnte der LRT 3150 hier nicht nachgewiesen werden. Lediglich im mittleren dieser Gewässer konnte in einem höchstens 20 m2 großen Restwasserbereich im NW der als LRT-kennzeichnende Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris agg.) festgestellt werden, mit dem vergesellschaftet hier auch Kleine Wasserlinse (Lemna minor) auftrat. In der umgebenden Vegetation sind v. a. Giersch (Aegopodium podagraria) und Große Brennnessel (Urtica dioica) prägend, zerstreut bis vereinzelt kommen z. B. auch Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris) und Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) vor. Die vorgefundene aquatische Vegetation lässt sich im weitesten Sinne der Teichlinsen-Gesellschaft (Lemno-Spirodeletum polyrhizae) zuordnen, jedoch werden die Kriterien für eine Zuordnung zum LRT 3150 hinsichtlich der erforderlichen Mindestartenzahl nicht erfüllt. Ein weiterer Restwasserbereich im O-Teil des Gewässers war vegetationsfrei und von einem Brennnessel-Dominanzbestand umgeben.

Sowohl im westlichen als auch östlichen Kleingewässer konnten keinerlei typische Hydrophyten festgestellt werden. Das östliche Gewässer wies einen noch wassergesättigten, vegetationsarmen Bereich auf, in dem hauptsächlich Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara) siedelt. Der überwiegende Teil des Gewässers wird von einem Rohrglanzgras-Röhricht (Phalaridetum arundinaceae) eingenommen, in dem regelmäßig Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus) vorkommt, in den Randbereichen tritt auch Sumpf-Segge (Carex acutiformis) auf. Das westliche Kleingewässer erschien am stärksten trockengefallen und wurde zum Untersuchungszeitpunkt v. a. von einem bereits flächig mit Giersch (Aegopodium podagraria) und Große Brennnessel (Urtica dioica) durchsetzten Rohrglanzgras-Röhricht geprägt.

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Mit Blick auf die in der LRT-Kartieranleitung formulierten Ansprüche stellt die Transformation sehr wahrscheinlich einen fachlichen Fehler dar, da bereits in der OBK von 2001 neben Kleiner Wasserlinse (Lemna minor) keine weitere für den LRT 3150 relevante Art genannt wurde. Dies deutet daraufhin, dass die erforderlichen Pflanzengesellschaften bereits damals nicht ausgebildet waren. Als eine Ursache dafür kann die teils relativ beschattete Lage (sowohl durch Lage in relativ engem Tälchen als auch innerhalb der Aue durch umgebende, naturschutzfachlich ebenfalls wertvolle, teils alte Gehölze) angesehen werden, die der Entwicklung von Wasserpflanzen entgegenwirkt. Die OBK-Daten verweisen weiterhin auf ein bereits sehr weit fortgeschrittenes Verlandungsstadium mit einem nur kleinflächigen und flachen Wasserkörper. Arten der Seggenrieder und Röhrichte treten nur vereinzelt auf, dafür überwiegen Arten feuchter Hochstaudenfluren, des Grünlandes sowie Gehölze. Das 30

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Vorhandensein eines Gewässers, das den Anforderungen des LRT 3150 entspricht, muss bereits für den Zeitpunkt der Meldung angezweifelt werden. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass die einst angelegten Teiche bereits damals lediglich durch die Quellschüttung gespeist wurden, die offenbar nicht zur Herausbildung eines Gewässers im Sinne der FFH-RL ausreichte.

Aufgrund insbesondere der fehlenden standörtlichen Voraussetzungen wird für den LRT 3150 innerhalb des FFH-Gebietes auch kein Entwicklungspotenzial gesehen.

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4.1.2.2 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation

Flächengröße/Vorkommen:

Laut SDB nimmt der LRT 3260 im FFH-Gebiet eine Fläche von ca. 1,266 ha ein. Bei der aktuellen Kartierung wurde der südlichste Abschnitt des Steinsbachs im TG 3 als LRT erfasst (ID 10108). Die ausgewiesene Fläche umfasst reichlich 1,2 ha.

Allgemeine Charakteristik des LRT:

Der LRT umfasst, natürliche und naturnahe Fließgewässer von der Ebene bis zum Bergland. Ausschlaggebend ist hierbei das Vorhandensein einer flutenden oder untergetauchten Wasservegetation durch Höhere Pflanzen oder Moose bzw. Rotalgen. In Abhängigkeit von zumeist abiotischen Faktoren, wie Strömung, Substrat und Beschattung, kommt die Unterwasser-Vegetation in unterschiedlichem Umfang und oft auch nur punktuell vor. Bedeutsam sind ebenfalls ein zumindest naturnahes Gewässerprofil und eine ausgeprägte Strukturierung des Ufers.

Bei der im FFH-Gebiet kartierten LRT-Fläche handelt es sich um einen naturnahen, überwiegend frei fließenden Abschnitt des Steinsbachs mit teils stark schwingendem Verlauf. Der Uferbereich wird überwiegend von einem Erlengehölz gesäumt, der bereichsweise jedoch nur locker ausgebildet ist. Im N-Teil der LRT-Fläche ist ein undeutlicher Nebenarm des Baches eingeschlossen.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung:

Der Steinsbach ist ein vergleichsweise schmales und flaches Fließgewässer, das durch die umgebenden Gehölz- und Waldbereiche in großen Teilen wenigstens halbschattig ist. Für typische aquatische Pflanzen herrschen daher nur relativ ungünstige Siedlungsbedingungen. Von den bewertungsrelevanten Gefäßpflanzenarten wurde lediglich Bachbunge (Veronica beccabunga) festgestellt. Daneben kommen die ebenfalls als charakteristisch für den LRT geltenden Moose Brachythecium rivulare und Platyhypnidium riparioides vor.

Vegetationskundlich stehen die Vorkommen von Veronica beccabunga der Bachbungen- Teichwasserstern-Gesellschaft (Veronico beccabungae-Callitrichetum stagnalis) nahe. Die durch Moose geprägten Vergesellschaftungen lassen sich den Submersen Wassermoos- Gesellschaften der schmalen Gewässer (Fontinalion antipyreticae) zuordnen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes des LRT:

Der als LRT erfasste Abschnitt des Steinsbachs (ID 10108) weist gut ausgebildete LR-typische Habitatstrukturen auf. Nahezu der gesamte Gewässerabschnitt wird von einer standorttypischen Ufervegetation bestanden, die überwiegend durch einen naturnahen Gehölzsaum gebildet wird (a). Die naturraumtypischen Gewässerstrukturen sind weitgehend vollständig entwickelt, so existieren z. B. Bereiche mit unterschiedlichem Sohlsubstrat und unterschiedlicher Fließgeschwindigkeit sowie ein teils stark schwingender, partiell auch verzweigter Verlauf (a). Die typischen Vegetationsstrukturen des Wasserkörpers, im Falle der LRT-Fläche ID 10108 vornehmlich Wassermoose, sind an den standörtlich geeigneten

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Das LR-typische Arteninventar des LRT-Abschnitts ist als nur in Teilen entwickelt einzuschätzen (C-Bewertung). Dabei wirkt sich vor allem das Fehlen einer LRT- kennzeichnenden Art abwertend aus, wodurch trotz des Vorkommens von drei charakteristischen Pflanzen (1 Gefäßpflanze, 2 Moose) keine B-Bewertung möglich ist. Mittlere Beeinträchtigungen (B) resultieren für die LRT-Fläche hauptsächlich aus dem Vorkommen von Nährstoffzeigern, wobei diesbezüglich v. a. die im Uferbereich vorkommende Große Brennnessel (Urtica dioica) bedeutsam ist. Weitere Beeinträchtigungsfaktoren, wie Veränderung des Laufs, des Abflussverhaltens oder der Sohlstruktur sowie Uferausbau, Querbauwerke, Maßnahmen der Gewässerunterhaltung oder Störungen durch Freizeitnutzung, spielen auf der Fläche keine Rolle (jeweils a).

Gesamterhaltungszustand:

Der Gesamterhaltungszustand des LRT 3260 im FFH-Gebiet entspricht dem der einzigen aktuell ausgewiesenen LRT-Teilfläche ID 10108. Er kann somit als „gut“ (B) eingeschätzt werden (Tab. 4.3).

Tab. 4.3: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 3260

MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewert- Habitat- Arten- Beein- ung (LRT) ha ha strukture inventar träch- n tigungen

10108 3260 1,201 3260 1,201 B C B B

Anzahl:1 Gesamt 1,201 1,201 B C B B

Die nachfolgende Tab 4.4 gibt eine Übersicht über den Anteil der Teilflächen an den Gesamt- EHZ des LRT 3260 im PG.

Tab. 4.4: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 3260 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT

A

B 1,201 100 1

C Gesamt 1,201 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Nach Standarddatenbogen kommt der LRT 3260 mit einer Fläche von 1,266 ha vor.

Bei den aktuellen Kartierungen wurde ein reichlich 1,2 ha umfassender Abschnitt des Steinsbachs als LRT ausgewiesen, womit die Flächenkulisse annähernd bestätigt werden

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4.1.2.3 LRT 4030 – Trockene europäische Heiden

Flächengröße/Vorkommen:

Dieser LRT ist im SDB mit 0,0195 ha aufgeführt.

Aktuell konnte er im UG auf einer Fläche von 0,212 ha, die sich auf 3 Teilflächen verteilen, festgestellt werden. Drei weitere Flächen ID 20001, ID 20005 und ID 20006 wurden als Entwicklungsflächen ausgewiesen.

Die Vorkommen der „Trockenen europäischen Heiden“ konzentrieren sich im PG auf die Westränder des nordwestlichen Teilgebietes. Hier verlaufen der LRT und seine Entwicklungsflächen saumartig über längere Abschnitte wegbegleitend im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens.

Der LRT wurde auf den Flächen ID 10114, ID 10119 und ID 10120 in einem „guten“ (B) Gesamterhaltungszustand vorgefunden. Weitere drei Teilflächen mit einer Gesamtgröße von 0,217 ha wurden als Entwicklungsflächen für den LRT 4030 ausgewiesen.

Allgemeine Charakteristik des LRT:

Der LRT 4030 umfasst baumarme bzw. –freie Offenlandbiotope auf trockenen bis feuchten, nährstoffarmen und bodensauren Standorten, in denen Zwergstraucharten vorherrschend sind. Als Kulturbiotope hängt ihre Existenz von einer regelmäßigen landwirtschaftlichen Nutzung (oder Störung mit Schaffung von Rohboden) ab. Wird diese Nutzung nicht mehr ausgeführt, unterliegen die Standorte des LRT als Ersatzgesellschaften bodensaurer Eichenwälder einer sekundären Gehölzsukzession. Die nährstoffarmen Standorte schaffen Existenzbedingungen für ansonsten konkurrenzschwache Arten. Bei ausbleibender Nutzung kann es jedoch durch überständige Biomasse zur Anreicherung von Nährstoffen kommen, so dass sich auch anspruchsvollere Arten ansiedeln.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung:

Im Gebiet vorkommende bzw. aktuell nachgewiesene sowie für den Verband der Subatlantischen Ginsterheiden (Genistion pilosae) LRT-charakteristische und -kennzeichnende Sippen des LRT 4030 sind vor allem Rot-Straußgras (Agrostis capillaris), Heidekraut (Calluna vulgaris), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Besenginster (Cytisus scoparius), Schlängel- Schmiele (Deschampsia flexuosa), Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus).

Ansonsten typische Arten des Verbandes wie Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Dreizahn (Danthonia decumbens) oder Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) traten hingegen nicht auf.

Die Vorkommen des LRT 4030 im PG können keiner Assoziation des Verbandes sicher zugeordnet werden; aufgrund des Fehlens wichtiger Trennarten ist nur eine Ansprache auf Verbandsebene als Genistion pilosae möglich.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Hochstet sind desweiteren Arten, die ihren Vorkommensschwerpunkt in bodensauren und/oder xerothermen Standorten haben: Frangula alnus, Hypericum perforatum, Hypochaeris radicata, Rumex acetosella, Sorbus aucuparia und Veronica officinalis.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes des LRT:

Habitatstrukturen: Für die Vorkommen des LRT 4030 im PG muss in der Mehrzahl eine eingeschränkte Strukturvielfalt festgestellt werden; es sind zumeist nur einige (max. drei Phasen) der typischen Entwicklungsstadien (Pionier-, Aufbau-, Reife- und Degenerationsphase) ausgeprägt. Dies sind oftmals insbesondere die Reife- und Degenerationsphase, was auf eine Überalterung der LRT-kennzeichnenden Calluna-Heide hindeutet. Jedoch nimmt die Degenerationsphase in keinem Fall mehr als 75% ein, weshalb eine Bewertung dieses Teilkriteriums mit „b“ erfolgen kann. Die Heidekrautheiden im PG weisen kaum offene Bodenstellen auf (Bewertung Teilkriterium „c“). Aufgrund dieses fehlenden Rohbodenanteils sind Pionierphase und Heideverjüngung nicht mehr im ausreichenden Maß festzustellen, um einen langfristigen Erhalt sicherzustellen. Das Kriterium „Habitatstrukturen“ ist mit „B“ zu bewerten, jedoch besteht Handlungsbedarf, um eine Verjügung der Heide zu ermöglichen und den Erhaltzustand sicherzustellen.

Lebensraumtypisches Arteninventar: Die Artausstattung des LRT 4030 im PG ist mit „weitgehend vorhanden“ (B) einzuschätzen. Auf allen LRT-Flächen, aber auch auf den LRT- Entwicklungsflächen, wurden zwischen vier und sechs LRT-charakteristische Arten festgestellt, mindestens eine war eine LRT-kennzeichnende (Calluna vulgaris). Entscheidend für die Ausweisung der LRT-Entwicklungsflächen war die jeweils zu geringe Deckung der heidetypischen Zwergsträucher.

Beeinträchtigungen: Die LRT-Flächen im PG weisen zumeist dichte Streuauflagen, Vergrasung und überständige Vegetation auf, was einer Heideverjüngung durch Neukeimung entgegenwirkt. Sekundäre Gehölzsukzession grenzt die Offenbereiche weiter ein und führt zu einer zusätzlichen Beeinträchtigung. Die LRT-Flächen sind zumeist als relativ schmale Streifen ausgeprägt, was beeinträchtigende Randeffekte verstärkt.

Allen LRT-Flächen und Entwicklungsflächen gemeinsam ist das Vorkommen der invasiven neophytischen Staudenlupine (Lupinus polyphyllos), deren Vorkommen nicht selten auf eine Ansaat als Wildfutterpflanze zurückgeht und deren Ausbreitung ein Indiz für eine langandauernde Nutzungsauflassung ist.

Hinsichtlich der Zerstörung heidetypischer Vegetation und Bodenstruktur durch Freizeitaktivitäten o. ä. bzw. der Aufforstung des Heidestandortes sind die Flächen des LRT im PG nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt. In einigen Teilflächen treten lediglich Einzelbäume auf, die auf Anpflanzungen zurückgehen.

Hinsichtlich der „Beeinträchtigungen“ erfolgt auf zwei der drei Flächen eine Bewertung mit „C“, eine Fläche weist eine „mittlere“ Beeinträchtigung auf. Legt man die dahinterstehenden Flächengrößen zugrunde, so liegen allerdings ca. 78% des LRT 4030 in der Bewertung „B“ vor.

Gesamterhaltungszustand:

Der LRT 4030 liegt im PG in einem „guten“ Gesamt-EHZ vor. (Tab. 4.5 und Tab. 4.6).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Im Rahmen der Kartierungen wurde deutlich, dass der Offenlandbereich im ehemaligen Grenzstreifen gerade wieder in eine (regelmäßige) Schafbeweidung überführt wird. Weiter westlich liegende Teilflächen wurden bereits beweidet und zeigten deutlich verbesserte Habitatstrukturen und weniger sekundäre Gehölzsukzession. Eine Einbeziehung der LRT- Flächen des PG in den Beweidungsverbund bzw. in die erstsanierenden Maßnahmen (Entbuschung, Offenbodenschaffung u. ä.) wird den EHZ im PG mittelfristig deutlich verbessern und zusammen mit den Entwicklungsflächen ein durchgehendes Band des LRT 4030 auf dem ehemaligen Grenzstreifen schaffen können.

Tab. 4.5: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 4030

MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewert- Habitat- Arten- Beein- ung (LRT) ha ha strukture inventar träch- n tigungen

10114 4030 0,016 4030 0,016 B B C B

10119 4030 0,164 4030 0,164 C B B B

10120 4030 0,031 4030 0,031 B B C B

Anzahl:3 Gesamt 0,212 0,212 C B B B

Die nachfolgende Tab 4.6 gibt eine Übersicht über den Anteil der Teilflächen an den Gesamt- EHZ des LRT 4030 im PG.

Tab. 4.6: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 4030 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT

A B 0,212 100 3

C

Gesamt 0,212 3

Entwicklungsflächen des LRT: Drei Flächen ID 20001, ID 20005 und ID 20006 wurden als Entwicklungsflächen für den LRT 4030 kartiert (Tab. 4.7). Sie umfassen 0,217 ha. Derzeit erfüllen sie jedoch nicht die Mindestanforderungen, da sie eine zu geringe Zwergstrauchdeckung aufweisen. Die Entwicklungsflächen befinden sich im Offenlandkomplex an der nordwestlichen Grenze zu Niedersachsen und füllen die Lücken zwischen den derzeitigen LRT-Flächen aus.

Im Vergleich zu den LRT-Flächen sind die Entwicklungsflächen hinsichtlich der Altersstufen besser strukturiert, da in Teilbereichen eine Verjüngung auftritt, jedoch fehlt es vor allem an Offenbodenanteilen, so dass eine Neukeimung derzeit stark erschwert ist.

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Tab. 4.7: Flächengröße und Charakterisierung der aktuellen Offenland-Lebensraumtypen- Entwicklungsflächen LRT 4030 (LRT-EF) im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ innerhalb der aktuellen Gebietsgrenze

4030-Entwicklungsflächen

MaP LRT- Fläche Charakterisierung Nummer Code ha (LRT)

20001 4030 0,080 kleinflächige Entwicklungsfläche einer Heidekrautheide verzahnt mit bodensauren Magerrasen entlang eines Wegverlaufs am ehemaligen Grenzstreifen, Deckungsanteil Zwergsträucher derzeit zu gering, um LRT 4030 auszuweisen, Calluna vorrangig in Pionier- und Aufbauphase, geringe Deckungen niederer Pflanzen, geringer Offenbodenanteil bei dünnschichtigen Streudecken, teilweise vergrast, Gehölzaufkommen, Neophyten (L. polyphyllos), teilweise beweidet 20005 4030 0,126 wegbegleitender, relativ schmaler Streifen als Entwicklungsfläche des LRT 4030, derzeit zu geringe Deckung LRT-ischer Zwergsträucher, Heidekraut in Aufbau-, Reife- und Degenerationsphase, geringer Offenbodenanteil, sekundäre Gehölzsukzession, vergrasend

20006 4030 0,153 wegbegleitender Streifen als Entwicklungsfläche des LRT 4030, derzeit zu geringe Deckung LRT-ischer Zwergsträucher, Heidekraut in Aufbau-, Reife- und Degenerationsphase, langjährig ungenutzt, kein Offenbodenanteil, sekundäre Gehölzsukzession, stark vergrast Gesamt 0,359 Anzahl 3

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Der LRT 4030 ist im SDB mit 0,0195 ha aufgeführt.

Die aktuellen Kartierungen ergaben eine Gesamtgröße von 0,212 ha. Im Vergleich zu den Angaben im SDB konnte eine erhebliche Flächenzunahme dieses LRT im PG festgestellt werden. Betrachtet man jedoch die Flächenkulisse unter Berücksichtigung der OBK- Transformation so scheinen von den ursprünglichen, deutlich größeren Flächen lediglich schmale bandartige Reststrukturen dieses LRT übrig geblieben zu sein. Im Vergleich zur Flächengröße nach OBK-Transformation ergibt sich zur aktuellen Kartierung ein Verlust von 0,7 ha.

Für die als Entwicklungsflächen des LRT 4030 ausgewiesenen Bereiche kann unter geeigneten Voraussetzungen (Aufnahme der Beweidung) eine positive Prognose gestellt werden, so dass davon ausgegangen werden kann, dass der LRT im PG flächenmäßig zunehmen wird.

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Unter diesem LRT werden lockere Wacholderbestände auf Kalk-Trocken- und - Halbtrockenrasen kartiert. Hinsichtlich ihrer floristischen und vegetationskundlichen Zusammensetzung unterscheiden sie sich kaum vom LRT 6210 (Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien). Der LRT 5130 wird im SDB für das FFH-Gebiet mit einer Fläche von 0,0237 ha angegeben. Aus der OBK-Transformation leitet sich eine ca. 0,0176 ha große Fläche im Randbereich des TG 3 ab (Biotopfläche 20Dd431400). Hier existiert am Waldsaum ein schmaler Magerrasen mit einem älteren Wacholder (Juniperus communis). Bestandsbildend treten allerdings Schaf- Schwingel (Festuca ovina agg.) und Rot-Straußgras (Agrostis capillaris) auf, mit denen azidophile Arten, u. a. Heidekraut (Calluna vulgaris), Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella), Pillen-Segge (Carex pilulifera) und Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) vergesellschaftet sind. Der Bestand repräsentiert somit einen bodensauren Halbtrockenrasen, als welcher er auch bei der OBK (2001) erfasst wurde. Die damals gewählte Ausprägung „Wacholderheide“ und die daraus folgende LRT-Ableitung stellen somit fachliche Fehler dar. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten des FFH-Gebietes (Lage im Nordthüringer Buntsandsteinland) ist die Herausbildung des LRT 5130 als unwahrscheinlich anzusehen. Die Kriterien für die Ausweisung des LRT 5130 sind somit sowohl standörtlich als auch hinsichtlich des Arteninventars nicht erfüllt, ein entsprechendes Entwicklungspotenzial wird im gesamten Gebiet nicht gesehen.

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4.1.2.5 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren

Flächengröße/Vorkommen:

Laut SDB kommt der LRT im FFH-Gebiet mit einer Fläche von 0,0805 ha vor.

Bei den aktuellen Kartierungen wurde ein ca. 0,79 ha großer Bestand als LRT ausgewiesen. Die Fläche befindet sich im nördlichen Randbereich des TG 3 nördlich des Kreckenholzes (ID 10109). Sie umfasst eine insgesamt relativ artenreiche Hochstaudenflur, die sich auf einem teils quellwasserbeeinflussten Standort im Randbereich zwischen Feuchtwald und Weide-Grünland mit südlich vorgelagertem Graben entwickelt hat.

Allgemeine Charakteristik des LRT:

Als LRT 6430 werden feuchte Hochstaudenfluren und Hochgrasfluren an nährstoffreichen Standorten eingeordnet. Sie sind fließgewässer- oder waldrandbegleitend und prägen sich unter geringfügiger Nutzung aus.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung:

Der in Fläche ID 10109 entwickelte Bestand ist insgesamt relativ artenreich, soziologisch aber nur grob zuordenbar. Im weitesten Sinne gehört er zu den Mädesüß-Hochstauden- Gesellschaften (Filipendulion), partiell steht er der Rohrglanzgras-Pestwurz-Gesellschaft (Phalarido-Petasitetum hybridi) nahe. Er wird in großen Bereichen durch das als LRT-kennzeichnend geltende Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) sowie die charakteristischen Arten Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) und Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) geprägt. Als weitere kennzeichnende Arten konnten Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus) und Echter Baldrian (Valeriana officinalis) festgestellt werden, zudem die charakteristischen Arten Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris) und Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre). Besonders im O-Teil der Fläche erreichen Sumpf- Segge (Carex acutiformis) und Rispen-Segge (Carex paniculata) höhere Deckungswerte, hier kommt es zu einer engen Verzahnung mit seggenriedartigen Vergesellschaftungen. Weiterhin sind beispielsweise Flatter-Binse (Juncus effusus) und Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre) zu finden. In der gesamten Fläche ist Große Brennnessel (Urtica dioica) vertreten, die v.a. in den Randbereichen auch zur Dominanz gelangen kann. Dies weist auf stark eutrophe Verhältnisse hin. Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes des LRT:

Hinsichtlich der LR-typischen Habitatstrukturen repräsentiert die Fläche ID 10109 einen guten Zustand. Es ist überwiegend ein typischer Strukturkomplex entwickelt, der u.a. ein Mikrorelief aus Senken und Erhebungen, quellig durchsickerte Bereiche und Einzelgehölze umfasst. Aufwertend wirkt sich zudem der südlich vorgelagerte Feucht- bzw. Sumpfwald aus. Insgesamt wird das Kriterium mit B bewertet.

Das LR-typische Arteninventar kann entsprechend dem KBS als „weitgehend vorhanden“ (B) bewertet werden. Es kommen neun charakteristische Arten vor, von diesen gelten vier als LRT- kennzeichnend (Scrophularia umbrosa, Petasites hybridus, Filipendula ulmaria, Valeriana dioica).

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Gesamterhaltungszustand:

Da der LRT 6430 im FFH-Gebiet nur durch eine Fläche repräsentiert wird, entspricht deren Zustand (C) dem gutachterlich abgewerteten Gesamterhaltungszustand (C) des LRT im PG (Tab. 4.8 und Tab. 4.9). Abwertend wirkt sich insbesondere der hohe Anteil an Nitrophyten aus.

Tab. 4.8: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 6430

MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10109 6430 0,463 6430 0,463 B B C C*

Anzahl 1 Gesamt 0,463 0,463 B B C C* *Gutachterliche Abwertung

Die nachfolgende Tab 4.9 gibt eine Übersicht über den Anteil der Teilflächen an den Gesamt- EHZ des LRT 6430 im PG.

Tab. 4.9: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 6430 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT

A B

C 0,463 100 1

Gesamt 0,463 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Nach Standarddatenbogen kommt der LRT mit einer Fläche von 0,0805 ha vor. Bei den aktuellen Erfassungen wurden 0,463 ha feuchte Hochstaudenfluren kartiert.

Für den LRT 6430 kann somit eine deutliche Flächenzunahme konstatiert werden. Der Erhaltungszustand wird wie schon im SDB mit C bewertet und ist damit als ungünstig einzuschätzen.

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4.1.2.6 LRT 8150 – Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas

Flächengröße/Vorkommen:

Dieser LRT wird im SDB für das FFH-Gebiet mit einer Fläche von 0,09 ha angegeben.

Bei den aktuellen Kartierungen konnte bisher lediglich eine Fläche im Norden des TG 3 (Kreckenholz) dem LRT zugeordnet werden. Es handelt sich um eine bereits weitgehend festgelegte Schutthalde an einem N-exponierten Hang im Bereich zweier schmaler, benachbarter Erosionsrinnen (ID 10107). Mit einer Fläche von etwa 0,011 ha repräsentiert sie eine sehr kleinflächige Ausprägung.

Allgemeine Charakteristik des LRT:

Unter dem LRT werden natürliche oder naturnahe, hängige, festliegende bis schwach rutschende Schutthalden des Hügel- und Berglandes aus silikatischem Gestein erfasst. Sie müssen für Waldfreiheit ausreichend groß sein und nach KBS mindestens 50 m² Fläche umfassen. Sie bestehen aus mehr oder weniger lockeren Blöcken, Platten oder sonstigen Gesteinsbrocken sowie feinerem Schutt.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung:

Der als LRT erfasste Hangbereich repräsentiert eine bereits stark festgelegte Ausprägung einer Schutthalde. Große Teile weisen schon eine relativ wüchsige Besiedlung auf, die allerdings überwiegend LRT-unspezifisch ist. Von den im KBS als charakteristisch aufgeführten Arten konnten lediglich Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) und Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) sowie das Laubmoos Polytrichum juniperinum festgestellt werden. Kennzeichnende Arten fehlen gänzlich. Soziologisch lässt sich der Bestand nur sehr grob bei den Submontanen Silikatschutt- Gesellschaften (Galeopsietalia segetum) einordnen. Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes des LRT:

Hinsichtlich der LR-typischen Habitatstrukturen repräsentiert die Fläche ID 10107 nur eine schlechte Ausprägung (C). Es handelt sich um einen weitgehend festgelegten Bereich, eine gewisse Dynamik ist nur noch im Zusammenhang mit Starkregenereignissen zu erwarten. Es existieren zwar größere Gesteinsbrocken und anstehender Fels, infolge der partiell bereits relativ flächigen Vegetationsbedeckung kommt es aber zu einer Nivellierung des Mikroreliefs. Vegetationsfreie Rohböden fehlen nahezu völlig. Für das LR-typische Arteninventar ergibt sich rein formal eine gute Bewertung (B), da mit Gewöhnlichem Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) und Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) zwei entsprechend dem KBS als charakteristisch geltende Gefäßpflanzen vorkommen. Allerdings kommen diese Arten auch in den angrenzenden felsigen Hangwäldern vor und weisen nur eine geringe Bindung an den Lebensraum Schutthalde auf. Starke Beeinträchtigungen (C) resultieren für die LRT-Fläche hauptsächlich aus dem Vorkommen von Störzeigern, diesbezüglich relevante Arten sind v. a. Brombeere (Rubus fruticosus agg.) und Himbeere (Rubus idaeus). Weitere Beeinträchtigungsfaktoren, wie Abbau, Aufforstung, direkte Schädigung der Vegetation oder bauliche Eingriffe, spielen auf der Fläche

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Der Gesamt-Erhaltungszustand der LRT-Fläche wird mit C bewertet und damit als ungünstig einzuschätzt. Dies spiegelt die mit der geringen Flächenausdehnung und Lage einhergehenden strukturellen Defizite sowie das wenig spezifische Arteninventar wider.

Gesamterhaltungszustand:

Da der LRT 8150 im FFH-Gebiet aktuell nur durch eine Fläche repräsentiert wird, entspricht deren Zustand (C) dem Gesamterhaltungszustand (C) (Tab. 4.10 und Tab. 4.11). Abwertend wirken sich insbesondere das nur fragmentarische bzw. vergleichsweise unspezifische Artenspektrum sowie strukturelle Defizite und eine geringe Flächengröße aus.

Tab. 4.10: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 8150

MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10107 8150 0,011 8150 0,011 C B C C

Anzahl 1 Gesamt 0,011 0,011 C B C C

Die nachfolgende Tab 4.11 gibt eine Übersicht über den Anteil der Teilflächen an den Gesamt- EHZ des LRT 8150 im PG.

Tab. 4.11: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 8150 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT

A B

C 0,011 100 1

Gesamt 0,011 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Für den LRT 8150 lagen zwei Flächen im TG 3 (LRT198003800, LRT198003500I) und eine im TG 4 (LRT198003000) aus der OBK vor, die insgesamt ca. 0,11 ha umfassen. Von diesen konnte bei den aktuellen Erfassungen im TG 3 im Bereich der Fläche LRT198003500I eine ca. 0,011 ha große Fläche als LRT bestätigt werden. Die Fläche im TG 4 entspricht dem LRT 8220 (vgl. ID 10013, Kap. 4.1.2.7).

Der LRT 8150 konnte bisher nur mit deutlich geringerer Flächegröße als im SDB angegeben erfasst werden. Er ist hauptsächlich durch fälschliche LRT-Ansprache bei der OBK zu erklären.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Der Erhaltungszustand des LRT 8150 wurde im SDB mit B bewertet. Für die aktuell erfasste Fläche ID 10107 erfolgte gutachterlich eine C-Bewertung. Diese spiegelt die fragmentarische, eingeschränkte Ausbildung des LRT bzw. die gebietsspezifischen Einschränkungen bei der Entwicklung des LRT wider (überwiegend Hangwald, damit nur wenig potenziell geeignete waldfreie Standorte vorhanden, suboptimale Siedlungsbedingungen für lichtliebende Arten).

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4.1.2.7 LRT 8220 – Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

Flächengröße/Vorkommen:

Der LRT 8220 wird im SDB für das FFH-Gebiet mit einer Fläche von 2,8915 ha angegeben.

Im Zug der aktuellen Kartierungen konnte der LRT bisher auf einer Fläche von 2,61 ha ausgewiesen werden, die sich auf 127 Einzelflächen verteilt. Der LRT konnte in allen vier Teilgebieten des PG festgestellt werden, entsprechend der Gebietsausstattung konzentrieren sich die Vorkommen aber auf das TG 3. Hier wurden 46 Felsbereiche als LRT 8220 kartiert. Darunter befinden sich auch einige der flächenmäßig bedeutsamsten Einzelvorkommen des LRT. Im TG 2 wurden ebenfalls zahlreiche Felsbildungen erfasst (54 Teilflächen), die jedoch insgesamt nur eine geringere Fläche einnehmen. Der Vorkommensschwerpunkt des LRT liegt dabei in diesem TG im südlichen bzw. südöstlichen Teil (Bereich östlich und nördlich der Deponie am nördlichen Ortsrand von Thalwenden) sowie im Tal nördlich der Ortslage Thalwenden. Hier existieren auch einige der flächenmäßig bedeutsamen LRT-Flächen in diesem TG. Auch im TG 1 westlich von Uder konnte eine Reihe von Felsbildungen mit entsprechender Vegetation als LRT 8220 kartiert werden (22 Einzelflächen). Obwohl auch im TG 4 teils große Felsbildungen existieren, gelang hier nur in geringem Umfang der Nachweis einer relevanten Vegetation, so dass hier lediglich 5 Einzelflächen ausgewiesen wurden. Die Größenspanne der LRT-Flächen ist insgesamt relativ weit. Die flächenmäßig bedeutsamsten Felsen befinden sich nach bisherigem Kenntnisstand im TG 3. Es handelt sich um die LRT-Flächen ID 10007 (0,129 ha), ID 10017 (0,122 ha) und ID 10022 (0,107 ha). Ein weiterer ca. 0,117 ha umfassender Felsbereich wurde in TG 1 erfasst (ID 10102), ist der Felskomplex ID 10129 in TG 2 flächenmäßig am bedeutsamsten. Bei einigen Felsen in den TG 1 und TG 2 scheint es sich um etwas basischere Silikatfelsen zu handeln, deren Artenspektrum auch Besiedler basischer bis kalkhaltiger Felsen umfasst (vgl. dazu weiter unten). Allgemeine Charakteristik des LRT:

Die unter dem LRT 8220 erfassten Felsen zeichnen sich oft durch vegetationsarme oder -freie Wände, Überhänge und Bänder aus, die von einer speziellen, an +/- stark sauer verwitterndes silikatisches Gestein gebundenen Felsspaltenvegetation (v.a. mit Streifenfarnen – Asplenium ssp.) besiedelt werden. Daneben kommen häufig Moose und Flechten vor. Das Standortspektrum reicht dabei von trockenen, offenen Ausbildungen bis zu beschatteten, frisch- feuchten Bereichen. Dem LRT können neben natürlichen Felsbildungen auch anthropogen entstandene, naturnahe Felsen zugeordnet werden. Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung:

Die Mehrzahl der im FFH-Gebiet als LRT 8220 erfassten Felsen repräsentiert hinsichtlich der Artausstattung nur eine fragmentarische, durch Moose und/oder Flechten geprägte Ausbildung. Dabei ist die Zahl der bewertungsrelevante Kryptogamenarten allerdings vergleichsweise gering. Von den im KBS als typisch für den LRT aufgeführten Moosen wurde v.a. Isothecium myosuroides gefunden, von dem z. T. auch größerer Bestände entwickelt sind. Daneben konnten bisher - mitunter nur auf einer einzelnen Teilfläche und in einem kleinen Bestand - Bazzania trilobata, Dicranum fulvum, Diplophyllum albicans, Paraleucobryum longifolium, Rhabdoweisia fugax, Grimmia trichophylla und Schistostega pennata sowie ein bisher nicht bis auf Artrang determinierter Vertreter der Gattung Bartramia registriert werden. Von den 45

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ bewertungsrelevanten Flechten wurden bisher Chrysothrix chlorina, Lepraria membranacea und Parmelia saxatilis gefunden, wobei besonders von erstgenannter Art teils größere, auffällige Lager entwickelt sind. Ebenfalls nur eingeschränkt ist das Spektrum der auf den LRT-Flächen vorkommenden charakteristischen Gefäßpflanzen. Am häufigsten vertreten ist der Tüpfelfarn (Polypodium vulgare), der auf 85 LRT-Felsen nachgewiesen wurde, die sich über alle 4 TG verteilen. Von den für den LRT 8220 als kennzeichnend geltenden Streifenfarnen gelang im Gebiet der Nachweis von Braunstieligem Streifenfarn (Asplenium trichomanes) und Schwarzstieligem Streifenfarn (A. adiantum-nigrum), wobei beide Farne an den als LRT ausgewiesenen Felsen bisher nur relativ selten gefunden wurden (zumindest erstgenannter kommt auch auf einem kleinen, für die LRT-Ausweisung zu niedrigen Felsblock vor). Nach bisherigem Kenntnisstand wächst der landesweit gefährdete A. trichomanes an den LRT 8220-Felsen ID 10046, 101254, 10125, 10127 und 10129 im TG 2 sowie ID 10088 und 10092 im TG 1. Der in Thüringen sogar als stark gefährdet geltende A. adiantum-nigrum konnte bisher auf den Felsflächen ID 10016 und 10020 im TG 3 sowie auf dem Felsen ID 10049 in TG 2 festgestellt werden. Diese vorzugsweise lichte bis halbschattige Silikatfelsen besiedelnde Art (vgl. ZÜNDORF et al. 2006) war für das Gebiet bereits durch THIEL (2001) bekannt. Durch THIEL & PREUßING (2018) liegen zudem Nachweise des Prächtigen Dünnfarns (Trichomanes speciosum) an Felsen im FFH- Gebiet vor. Diese Art gilt ebenfalls als kennzeichnend für den LRT 8220. Sie ist in Deutschland zumeist nur als fädiger Gametophyt anzutreffen und an mehr oder weniger gleichmäßig temperierte, luftfeuchte Wuchsorte gebunden (EICHLER & KEMPF). Die als LRT 8220 ausgewiesenen Felsen ID 10097 im TG 1 sowie ID 10013, 10131 und 10132 im TG 3 entsprechen jeweils einer der im Rahmen des FFH-Arten-Monitorings eingerichteten Stichprobenfläche (THIEL & PREUßING 2018). Der hier durch das Monitoring vorliegende Art- Nachweis von T. speciosum wurde bei der Bewertung des Arteninventars der betreffenden LRT-Flächen aufwertend berücksichtigt1. In allen TG außer dem TG 4 wurde auf einzelnen Felsen zudem der als charakteristisch geltende Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum) erfasst (TG 1: ID 10096, ID 10102, ID 10106 / TG 2: ID 10044, ID 10045, ID 10053, ID 10058, ID 10129 / TG 3: ID 10007). Das Arteninventar einiger Felsen im Gebiet deutet darauf hin, dass diese offenbar die etwas basenreichere Ausprägung eines Silikatfelsen repräsentieren. Zum Teil konnten hier sogar einzelne für die Kalkfelsen des LRT 8210 als typisch geltende Arten festgestellt werden, wie die Moose Neckera complanata, Homalothecium sericeum, Anomodon longifolius, Thamnobryum alopecurum und Schistidium apocarpum agg. sowie Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis), Mauer-Streifenfarn (Asplenium ruta-muraria) und Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum). Die Vorkommen derartiger Felsen konzentriert sich nach auf das TG 1 (ID 10088, 10091, 10095, 10096, 10099, 10102, 10105, 10106 und 10135 ), aber auch das Arteninventar der Felsen ID 10045, 10049, 10057 ,10058,10128 und 10129 (TG 2) sowie ID 10006, 10009 10039 und 10133 (TG 3) umfasst entsprechende Basenzeiger. Pflanzensoziologisch können die Felsen i.w.S. dem Verband Asplenion septentrionalis (Silikatfelsvegetation) zugeordnet werden, wobei LRT-Flächen mit Vorkommen von Polypodium vulgare der Polypodium vulgare-Gesellschaft entsprechen.

1 Zumindest im Falle der LRT-Fläche ID 10013 konnte A. trichomanes mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Zuge der LRT- Kartierung festgestellt werden. Zum Zeitpunkt der Kartierung des Felsens 10097 war die Felsvegetation aufgrund der 2018 sehr ungünstigen Witterungsverhältnisse insgesamt stark eingetrocknet. Hier konnten keine entsprechenden Strukturen in den Felsspalten mehr festgestellt werden. 46

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes des LRT:

Hinsichtlich der LR-typischen Habitatstrukturen repräsentieren nahezu alle Felsflächen einen günstigen Erhaltungszustand. Für 89 Felsen ergab sich ein guter Zustand (B), 22 LRT-Flächen wurden unter strukturellen Gesichtspunkten sogar als hervorragend ausgeprägt (A) eingeschätzt. Lediglich für sechs Felsen erfolgte nur eine C-Bewertung. Es handelt sich dabei um die Flächen ID 10099, 10100, 10102, 10104 (TG 1), ID 10053, 10079 (TG 2), ID 10008, 10041 (TG 3) sowie ID 10113 (TG 4). Abwertend wirkt sich vor allem die oft nur geringe Vielfalt und Verteilung der Vegetationsstrukturen aus (große Bereiche der Felsen vegetationsarm bis vegetationslos). Daneben weisen naturgemäß insbesondere die durch ausgeprägte Steilwände gekennzeichneten LRT-Felsen ein nur eingeschränktes Spektrum an Sonderstrukturen, wie Rohboden oder verschiedene Auflage- und Füllsubstrate, auf.

Das LR-typische Arteninventar ist für fast alle (107 von 127) als LRT 8220 erfassten Felsen nur als teilweise vorhanden zu bewerten (C). Lediglich bei 18 Flächen kann das Arteninventar entsprechend KBS als weitgehend vorhanden eingeschätzt werden. Die betreffenden Felsen verteilen sich auf die TG 1 (ID 10088, 10091, 10092, 10097, 10104), TG 2 (ID 10045, 10046, 10049, 10122, 10124, 10125, 10127) und TG 3 (ID 10013, 10016, 10020, 10034, 10131, 10132, 10133). Dabei führte in den meisten Fällen das Vorkommen eines als LRT- kennzeichnenden Farns zu einer guten Bewertung – so wurde an den Felsen ID 10045, 10046, 10088 10092, 10124, 10125 und 10127 Asplenium trichomanes festgestellt, auf den Felsen ID 10016, 10020 und 10049 siedelt A. adiantum-nigrum. Bei den beiden Felsen ID 10097 im TG 1 und ID 10013 im TG 3 handelt es sich um Vorkommensbereiche von Trichomanes speciosum. Auf den drei Felsen ID 10091, 10104 und 10034 siedeln einige Arten, die für basenreichere bis kalkhaltige Felsen typisch sind und das Artenspektrum bereichern. Hier erfolgte eine gutachterliche Aufwertung des Parameters auf B. Für die beiden Felsen ID 10129 und ID 10046 im Süden von TG 2 (unmittelbar am nördlichen Ortsrand von Thalwenden) wurde das Arteninventar gutachterlich sogar mit hervorrragend (A) bewertet. Diese offenbar etwas basenreicheren Felsen beherbergen neben Popypodium vulgare sowohl eine kennzeichnende Farn-Art des LRT 8220 (Asplenium trichomanes) als auch des LRT 8210 (Cystopteris fragilis). Zudem kommen u.a. 3 relevante Moos-Arten des LRT 8220 und eine des LRT 8210 vor.

Für die Mehrzahl der LRT-Flächen sind keine (A-Bewertung, 64 TF) oder nur mittlere (B- Bewertung, 54 TF) Beeinträchtigungen zu konstatieren. Lediglich für acht der als LRT 8220 erfassten Felsen wurden bereits starke Beeinträchtigungen festgestellt, aus denen eine C- Bewertung resultiert (TG 1: ID 10089, 10100 / TG 2: ID 10045, 10053, 10129 / TG 3: ID 10016, 10132 / TG 4: ID 10110). Besonders in den beiden TG 1 und 2 spielt dabei das teils schon flächige Vorkommen des Störzeigers Efeu (Hedera helix) eine große Rolle. Daneben ergeben sich aus dem Aufwachsen von Gehölzen auf den Felsen selbst, aber auch in deren näheren Umgebung und der daraus resultierenden zunehmenden Beschattung mittlere bis teils starke Beeinträchtigungen. Insbesondere bei den Felsen in TG 3 wurden mehrfach Felspartien vorgefunden, die durch entwurzelte Bäume überdeckt oder übererdet2 waren. Im Falle der LRT- Fläche ID 10016 waren davon sogar ca. 15-25% der Felsfläche betroffen (c).

2 nach Aussage von Anwohnern eine Folge des letzten schweren Hochwassers bzw. Starkregen-Ereignisses 47

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Gesamterhaltungszustand:

Insgesamt befindet sich der LRT 8220 im Gebiet trotz des minimal ausgeprägten Arteninventars und teilweise wirksam werdender Beeinträchtigungen im guten Erhaltungszustand (B) (Tab. 4.12).

Tab. 4.12: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 8220

MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10001 8220 0,005 8220 0,005 B C A B

10002 8220 0,009 8220 0,009 B C A B

10003 8220 0,081 8220 0,081 B C B B

10004 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

10005 8220 0,005 8220 0,005 B C B B

10006 8220 0,026 8220 0,026 A C B B

10007 8220 0,129 8220 0,129 A C B B

10008 8220 0,023 8220 0,023 C C A C

10009 8220 0,005 8220 0,005 B C B B

10010 8220 0,001 8220 0,001 B C A B

10011 8220 0,018 8220 0,018 B C B B

10012 8220 0,020 8220 0,020 A C A B

10013 8220 0,009 8220 0,009 B B A B

10014 8220 0,002 8220 0,002 B C B B

10015 8220 0,046 8220 0,046 B C A B

10016 8220 0,037 8220 0,037 A B C B

10017 8220 0,122 8220 0,122 A C B B

10018 8220 0,014 8220 0,014 A C B B

10019 8220 0,005 8220 0,005 B C B B

10020 8220 0,014 8220 0,014 B B B B

10021 8220 0,005 8220 0,005 B C A B

10022 8220 0,107 8220 0,107 B C B B

10023 8220 0,015 8220 0,015 B C A B

48

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10024 8220 0,048 8220 0,048 B C A B

10025 8220 0,007 8220 0,007 B C A B

10026 8220 0,003 8220 0,003 B C A B

10027 8220 0,004 8220 0,004 B C A B

10028 8220 0,061 8220 0,061 B C B B

10029 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10030 8220 0,026 8220 0,026 B C A B

10031 8220 0,026 8220 0,026 B C A B

10032 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10033 8220 0,004 8220 0,004 B C A B

10034 8220 0,001 8220 0,001 B B B B

10035 8220 0,015 8220 0,015 B C B B

10036 8220 0,018 8220 0,018 B C B B

10037 8220 0,021 8220 0,021 B C A B

10038 8220 0,002 8220 0,002 B C B B

10039 8220 0,021 8220 0,021 B C A B

10040 8220 0,010 8220 0,010 B C A B

10041 8220 0,003 8220 0,003 C C A C

10042 8220 0,001 8220 0,001 B C A B

10043 8220 0,003 8220 0,003 B C A B

10044 8220 0,062 8220 0,062 A C A B

10045 8220 0,035 8220 0,035 A B C B

10046 8220 0,028 8220 0,028 B A B B

10047 8220 0,005 8220 0,005 B C B B

10048 8220 0,013 8220 0,013 B C B B

10049 8220 0,043 8220 0,043 B B B B

10050 8220 0,002 8220 0,002 B C B B

10051 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10052 8220 0,014 8220 0,014 B C B B

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10053 8220 0,006 8220 0,006 B C C C

10054 8220 0,003 8220 0,003 B C B B

10055 8220 0,018 8220 0,018 A C A B

10056 8220 0,016 8220 0,016 B C B B

10057 8220 0,007 8220 0,007 B C B B

10058 8220 0,011 8220 0,011 A C B B

10059 8220 0,012 8220 0,012 A C A B

10060 8220 0,004 8220 0,004 B C A B

10061 8220 0,014 8220 0,014 B C A B

10062 8220 0,014 8220 0,014 B C A B

10063 8220 0,023 8220 0,023 B C A B

10064 8220 0,008 8220 0,008 B C B B

10065 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

10066 8220 0,003 8220 0,003 B C B B

10067 8220 0,011 8220 0,011 B C B B

10068 8220 0,079 8220 0,079 B C A B

10069 8220 0,003 8220 0,003 B C A B

10070 8220 0,030 8220 0,030 B C A B

10071 8220 0,005 8220 0,005 A C A B

10072 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10073 8220 0,059 8220 0,059 A C A B

10074 8220 0,005 8220 0,005 B C B B

10075 8220 0,008 8220 0,008 B C B B

10076 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10077 8220 0,020 8220 0,020 B C A B

10078 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10079 8220 0,003 8220 0,003 C C A C

10080 8220 0,013 8220 0,013 B C A B

10081 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

50

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10082 8220 0,012 8220 0,012 B C A B

10083 8220 0,007 8220 0,007 B C A B

10084 8220 0,003 8220 0,003 B C A B

10085 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10086 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

10087 8220 0,007 8220 0,007 B C A B

10088 8220 0,005 8220 0,005 B B A B

10089 8220 0,040 8220 0,040 B C C C

10090 8220 0,002 8220 0,002 B C B B

10091 8220 0,014 8220 0,014 A B B B

10092 8220 0,019 8220 0,019 A B B B

10093 8220 0,019 8220 0,019 B C B B

10094 8220 0,002 8220 0,002 B C A B

10095 8220 0,009 8220 0,009 B C B B

10096 8220 0,040 8220 0,040 B A B B

10097 8220 0,026 8220 0,026 B B B B

10098 8220 0,006 8220 0,006 A C B B

10099 8220 0,008 8220 0,008 C C B C

10100 8220 0,003 8220 0,003 B C C C

10101 8220 0,019 8220 0,019 B C B B

10102 8220 0,260 8220 0,260 B B B B

10103 8220 0,004 8220 0,004 A C A B

10104 8220 0,012 8220 0,012 C B B B

10105 8220 0,003 8220 0,003 B C A B

10106 8220 0,003 8220 0,003 B C A B

10110 8220 0,010 8220 0,010 B C C C

10111 8220 0,004 8220 0,004 B C B B

10112 8220 0,072 8220 0,072 A C B B

10113 8220 0,009 8220 0,009 C C B C

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10116 8220 0,036 8220 0,036 A C B B

10121 8220 0,005 8220 0,005 B C A B

10122 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

10123 8220 0,005 8220 0,005 B C B B

10124 8220 0,039 8220 0,039 B B B B

10125 8220 0,022 8220 0,022 B B A B

10126 8220 0,005 8220 0,005 B C A B

10127 8220 0,066 8220 0,066 A B A A

10128 8220 0,020 8220 0,020 B C B B

10129 8220 0,145 8220 0,145 B A C B

10130 8220 0,006 8220 0,006 B C A B

10131 8220 0,008 8220 0,008 A B B B

10132 8220 0,005 8220 0,005 A B C B

10133 8220 0,008 8220 0,008 B B B B

10134 8220 0,021 8220 0,021 B C A B

10135 8220 0,004 8220 0,004 B C B B

10136 8220 0,008 8220 0,008 B C A B

Anzahl:127 Gesamt 2,610 2,610 B C B B

Die nachfolgende Tab. 4.13 gibt eine Übersicht über den Anteil der Teilflächen an den Gesamt- EHZ des LRT 8220 im PG.

Tab. 4.13: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 8220 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT

A 0,066 3 1

B 2,439 93 117 C 0,105 4 9

Gesamt 2,610 127

52

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Nach Standarddatenbogen kommt der LRT im PG mit einer Fläche von 2,8915 ha vor. Aus der OBK und WBK wurden vier flächige LRT-Vorkommen mit einer Gesamtgröße von 0,347 ha abgeleitet sowie 13 lineare und 12 LRT-Vorkommen. Bei den aktuellen Erfassungen wurden ca. 2,61 ha Felsen als LRT 8220 kartiert, die sich auf 127 Einzelflächen verteilen. Nach aktuellem Kenntnisstand kommt der LRT 8220 somit in geringerem Flächenumfang vor als im SDB angegeben. Ursache hierfür ist die sehr ungenaue Abgrenzung der OBK-Geometrien, so dass auch nicht-LRT-Felsen und nicht-felsige Bereiche mit in die Meldung aufgenommen wurden. Oft sind die realen LRT-Bereiche nur einzelne kleine Felsköpfe (unter 100 m²). Aus den Kartierungsergebnissen kann abgeleitet werden, dass der LRT 8220 im FFH-Gebiet in einem guten (B) und damit günstigen Gesamterhaltungszustand vorkommt. Im Standarddatenbogen wird der Erhaltungszustand mit „A“ angegeben. Dies wird aufgrund der Vorgaben des KBS insbesondere bezüglich des Arteninventars für die Mehrzahl der im Gebiet vorkommenden Felsen als unwahrscheinlich angesehen (für A-Bewertung mindestens zwei LRT-kennzeichnende Gefäßpflanzen oder mindestens sieben Moos- bzw. Flechtenarten erforderlich).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.1.2.8 LRT 8230 - Silikatfelskuppen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii

Zur Ausbildung dieses LRT kann es an felsigen Kuppen silikatischen, sauer verwitternden Gesteins ohne oder mit nur schwacher Bodenbildung kommen. Am Aufbau der niedrigwüchsigen, lückigen Vegetation sind u. a. sukkulente Pflanzenarten, Moose und Flechten beteiligt. Für die Ausweisung des LRT sind mindestens eine kennzeichnende Gefäßpflanze oder mindestens 2 charakteristische Kryptogamenarten mit mindestens 5 % Deckung oder mindestens 3 charakteristische Kryptogamen ohne Deckungsuntergrenze erforderlich. Für das FFH-Gebiet wird der LRT 8230 im SDB mit einer Fläche von 0,036 ha angegeben. Aus der OBK-Transformation leitete sich eine etwa 0,012 ha große Fläche am Südende des TG 3 ab (20Dd430500). Aktuell wurden in dem betreffenden Bereich keine für den LRT kennzeichnenden Gefäßpflanzen bzw. bewertungsrelevanten Kryptogamen festgestellt. Die Vegetation der sehr flachgründigen terrestrischen Standorte entspricht einem bodensauren Magerrasen, die eigentlichen Felsbereiche sind zumeist nur schütter besiedelt bis vegetationslos. Zudem sind sie deutlich beschattet. Dies dürfte zumindest bei lichtliebenden Arten wie dem LRT-kennzeichnenden Milden Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) und den bewertungsrelevanten Moosen Racomitrium elongatum und Grimmia trichophylla, die im Rahmen der OBK dort noch gefunden wurden, zu deren Verschwinden beigetragen haben. Der etwas westlich liegende, relativ steile, südexponierte Felsen ganz am SW-Rand des FFH- Gebietes ist zwar stärker besonnt, weist aber eine nur sehr arme Besiedlung ohne LR-typische Arten auf. Im Zuge der aktuellen Kartierung konnten im FFH-Gebiet keine als LRT-kennzeichnend geltenden Gefäßpflanzen oder Kryptogamen in der erforderlichen Anzahl bzw. Deckung festgestellt werden.

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Der LRT 8230 kann für das FFH-Gebiet nicht bestätigt werden. Die von der OBK ausgewiesene Fläche stellte bereits zum Zeitpunkt der Meldung zum überwiegenden Teil einen bodensauren Magerrasen dar, in dem nur kleinere Felsbereiche eingeschlossen waren. Diese wurden aufgrund des vorgefundenen Arteninventars zu den Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation gestellt. Es erfolgt auch keine Ausweisung von Entwicklungsflächen, da es keine offenen, besonnten Felskuppen gibt, wo mit der Entwicklung der LRT zu rechnen wäre. Bei den halb oder ganz beschatteten, im Wald gelegenen Felsen des PG können kleinflächige Vorkommen der lebensraumtypischen Vegetation zwar nicht ausgeschlossen, aber ebenso wenig mit Bestimmtheit angenommen werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.1.2.9 LRT 8310 – Touristisch nicht erschlossene Höhlen

Zum Lebensraumtyp 8310 (Touristisch nicht erschlossene Höhlen), der geomorphologisch definiert ist, gehören natürliche Höhlen und Halbhöhlen, die jedoch nicht touristisch erschlossen oder wirtschaftlich genutzt werden. Sie sind oftmals durch Auslaugungsvorgänge entstanden. Höhlen besitzen ein ausgeglichenes Feuchte- und Temperaturregime, nur am Eingangsbereich der Höhlen dringt Tageslicht ein, welhals auch nur dort eine Pflanzenwachstum möglich ist, das sich zumeist aber auf Moose und Algen beschränkt. Besondere Bedeutung haben die Höhlen daher vor allem als Winterquartier für zahlreiche spezialisierte Tierarten. Im Standarddatenbogen sind für das FFH-Gebiet 198 drei Höhlen aufgeführt. Im Höhlenshape, das zur Auswertung vom Höhlenverein zur Verfügung gestellt wurde, werden jedoch nur zwei Höhlen genannt. Beide Höhlen befinden sich im TG 1. Es handelt sich dabei um die „Zwergenhöhle“ und die „Durchgangshöhle an der Zwergenhöhle“. Aus den vom Höhlenverein mitgelieferten Daten geht hervor, dass es sich bei beiden um Klufthöhlen im Mittleren Buntsandstein handelt, die einen künstlichen Anteil aufweisen. Der LRT 8310 kann nur für die „Zwergenhöhle“ bestätigt werden. Die in Frage kommende Höhle erfüllt die qualitativen Mindestanforderungen, da sie aufgrund des engen Eingangs und des schmalen weiteren Verlauf (ca. 30 m) nicht als touristisch erschlossen gelten kann. Wenngleich sich ein Geocoachingpunkt am Eingang befindet, wird die Höhle sehr wahrscheinlich nur äußerst selten wirklich betreten, so dass nur von einer gelegentlichen Störung ohne erhebliche Auswirkungen auf die Habitatfunktion ausgegangen werden kann. Aufgrund der Länge, des strukturreichen Mikroreliefs und des höhlenspezifischen Klimas sind die lebensraumtypischen Habitatstrukturen gut ausgeprägt. Da das lebensraumtypische Arteninventar im Rahmen der MAP-Kartierungen nicht erfasst wird, ergibt sich in der Gesamtbewertung ein guter Erhaltungszustand „B“ (Tab. 4.14 und 4.15). Eine Ausweisung von Entwicklungsflächen erscheint fachlich nicht sinnvoll. Bei der Vielzahl an Felsen im Gebiet ist zwar nicht ausgeschlossen, dass weitere Höhlen existieren, allerdings kann es auch nicht mit Sicherheit angenommen werden. Im Rahmen der Kartierungen konnten keine weiteren Höhlen festgestellt werden. Tab. 4.14: Flächengröße und Erhaltungszustand (EHZ) der Einzelflächen des LRT 8310

MaP LRT- Fläche Komplex-LRT-Info LRT- Teilbewertungen Gesamt- Nummer Code gesamt Fläche bewer- Habitat- Arten- Beein- tung (LRT) ha ha struk- inventar träch- turen tigungen

10137 8310 0,003 8310 0,003 B - A B

Anzahl:1 Gesamt 0,003 0,003 B - A B

Die nachfolgende Tab. 4.13 gibt eine Übersicht über den Anteil der Teilflächen an den Gesamt- EHZ des LRT 8310 im PG.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der und 12 FFH-Richtlinie ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.15: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen für den FFH-LRT 8310 im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT

A B 0,003 100 1

C

Gesamt 0,003 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit: Nach Standarddatenbogen sind drei Höhlen im FFH-Gebiet aufgeführt. Wie bereits erwähnt wurden jedoch nur die Koordinaten von zwei Höhlen durch den Höhlenverein weitergegeben. Davon wies nur eine Höhle die qualitativen Mindestanforderungen auf und konnte als LRT kartiert werden. Bei der „Durchgangshöhle zur Zwergenhöhle“ handelt es sich um einen nahegelegenen offenen Fels-Bogen mit durchführendem Weg, was nicht der Definition des LRT 8310 entspricht. Somit ergibt sich ein Verlust von zwei Höhlen im Vergleich zum SDB.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie

Die FFH-Richtlinie führt im Anhang II Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse auf, für deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Im vorliegenden Plan erfolgt die Berücksichtigung folgender im Standarddatenbogen vermerkten Arten nach Anhang II. 4.2.1 Einleitung und Übersicht

Ausgangslage:

Für das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ werden im Standarddatenbogen das Große Mausohr (Myotis myotis), die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) sowie der Prächtige Dünnfarn (Trichomanes speciosum) aufgeführt (Tab. 4.14).

Zu Fledermäusen liegen oftmals keine detaillierten Daten vor. Im Rahmen dieser Planung erfolgte die Auswertung der Angaben aus dem Datenspeicher des TLUBN (FIS Naturschutz).

Laut Standarddatenbogen sind folgende Arten für das Gebiet gemeldet:

• Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) – max. 5 Expl.

• Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) – 1 Expl.

• Großes Mausohr (Myotis myotis) – 980 Expl.

Anhang-II-Arten wurden nur dann gezielt gesucht, wenn das FFH-Gebiet Habitate mit Eignung für diese Arten aufwies und gesicherte Kenntnisse über stabile Vorkommen vorlagen. Hinweise auf stabile Vorkommen weiterer Arten des Anhang II lagen nicht vor, auch im Zuge der Kartierungen konnten keine weiteren Anhang-II-Arten nachgewiesen werden.

Tab. 4.16: Übersicht der Arten nach Anhang II der FFH-RL im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“

Trend Angabe der Habitatflächen Habitat-EF Akt. Artname EHZ BfN-Code Art im SDB aktuell aktuell EHZ SDB- MaP Wissensch Deutsch j/n EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP Barbastella ↓ BARBBARB Mopsfledermaus ja C barbastellus Bechsteinfleder- ↓ MYOTBECH Myotis bechsteinii ja C maus MYOTMYOT Myotis myotis Mausohr ja C ↓ Trichomanes Prächtiger TRICSPEC ja B 15,497 21 B ↔ speciosum Dünnfarn nicht überlagertes Flächen-Gesamtergebnis: 15,490 21 0

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten 4.2.2.1 Großes Mausohr (Myotis myotis)

Methodik:

Es sind ausschließlich vorhandene Daten der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Thüringen (FMKOO) zu nutzen und keine eigenen Erhebungen durchzuführen. Im Rahmen dieser Planung erfolgte die Auswertung der Angaben aus der Datenbank des Landes Thüringen, FIS Naturschutz (LAND THÜRINGEN).

Allgemeine Charakteristik

Das Große Mausohr bildet kopfstarke Wochenstubenkolonien, die sich meist in Landschaften mit hohem Waldanteil befinden (DIETZ et al. 2016). Das wesentliche Merkmal der Jagdgebiete ist der freie Zugang zum Boden, dem Hauptjagdbereich der Art. Bevorzugt werden dabei Laub- und Laubmischwälder mit einer geringen Bodendeckung, daneben werden in geringerem Maße auch kurzrasige Weiden und Wiesen aufgesucht.

Die Wochenstubenquartiere befinden sich fast ausschließlich in Gebäuden (Dachräume mit großen Luftvolumina) und somit im menschlichen Siedlungsbereich. Als Winterquartiere werden unterirdische Räume aufgesucht.

Die Art gilt in Thüringen als mäßig häufig und kommt in allen Naturräumen vor (seltener in den strukturarmen, landwirtschaftlich genutzten Bereichen des Thüringer Beckens). Die Wochenstuben befinden sich fast ausschließlich in Gebäuden (ca. 40 % in Kirchen).

Bedeutung Offenland:

Neben der Funktion als potenzielles Nahrungsgebiet (kurzrasige Wiesen und Weiden) kommt v. a. lineare Strukturen mit Leitfunktion bei Transferflügen zwischen Teillebensräumen (v. a. zwischen Quartier in Ortschaften und den z. T. mehrere Kilometer entfernten Jagdgebieten in Wäldern) eine große Bedeutung zu.

Bestand und Habitatflächen im PG

Laut Standarddatenbogen sind folgende Angaben für die Art im Gebiet gemeldet:

• max. 980 Exemplare

Der Datenbank des Landes Thüringen, FIS Naturschutz (LAND THÜRINGEN) konnten folgende Angaben zu dieser Art entnommen werden:

• Myotis myotis – Einzelfund: Kreckenholz südwestl. Wiesenmühle Marth (25.06.2010, 3 Expl. Netzfang), (ehemaliges?) Winterquartier: Zwergenhöhle unterhalb alter Burg (östliche Teilfläche) (1969 und 1970 jeweils 1 Expl.)

Für das Mausohr stellt das Eichsfeld einen der Verbreitungsschwerpunkte der Art in Thüringen dar. Nach den zur Verfügung gestellten Daten befinden sich im direkten Umfeld des FFH- Gebietes mehrere Wochenstubenquartiere, so ca. 500 m östlich des nördlichen Teilgebietes in der Ortslage Rustenfelde (2011: 44 Expl., 2012: 21 Expl.), ca. 800 m nördlich des mittleren 58

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Teilgebietes an der Leine in Hessenau (2011: 85 Expl., 2013: 67 Expl.) und ein in ca. 4 km Entfernung in einer Schule in Heiligenstadt (2002: 400 Expl., 2013: 115 Expl.).

Das (zumindest in früheren Jahren!) größte Wochenstubenquartier des Mausohrs in Thüringen befand sich in der Wiesenmühle Marth direkt an der B80 (FFH-Objekt 4625-304, F02). Im Jahr 2003 wurden hier ca. 980 Weibchen gezählt (KFT 2009). Entsprechend der vorhandenen Daten befindet sich das Quartier ca. 400m nordöstlich des Kreckenholzes. Interessanterweise ist für das FFH-Gebiet laut Standarddatenbogen ein Maximalbestand der Art von ebenfalls 980 Tieren gemeldet worden. Es erscheint durchaus möglich, dass dabei das nicht weit entfernt befindliche FFH-Objekt mit „vereinnahmt“ wurde, zumal Waldgebiete zwar Nahrungshabitate, aber kaum Fortpflanzungsstätten für das Mausohr bieten. Nach dem Eindringen eines Marders wurde das Quartier 2005 (zeitweilig?) aufgegeben. Für 2009 wird ein Bestand von <100 Weibchen angegeben (KFT 2009). Aktuellere Daten lagen nicht vor (TRESS et al.). Von einer Nutzung des Waldes des Teilgebietes zwischen Arenshausen und Birkenfeld als Jagdrevier ist auszugehen.

4.2.2.2 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)

Methodik:

Es sind ausschließlich die vorhandenen Daten der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Thüringen (FMKOO) zu nutzen und keine eigenen Erhebungen durchzuführen. Im Rahmen dieser Planung erfolgte die Auswertung der Angaben aus der Datenbank des Landes Thüringen, FIS Naturschutz (LAND THÜRINGEN).

Allgemeine Charakteristik

Nach DIETZ et al. (2016) nutzt die Art als Sommerlebensraum bevorzugt Wälder aller Art, aber auch waldnahe Gärten und Heckengebiete. Wichtig sind dabei der Strukturreichtum und die Baumartenzusammensetzung der jeweiligen Gebiete. STECK & BRINKMANN (2015) beschreiben die bevorzugten Jagdhabitate als Laubwaldbestände in Hanglagen und in Bachtaleinschnitten, wobei hallenartige Waldbestände der Jagdweise der Art sehr entgegen kommen (Meidung von Beständen mit dichtem Unterholz). Die Nahrung besteht v. a. aus Kleinschmetterlingen.

Außerhalb des Waldes jagen Mopsfledermäuse entlang linearer Strukturen, nutzen diese aber auch als Leitlinien bei Transferflügen.

Die Sommerquartiere befinden sich in Wäldern in Spaltenstrukturen an Bäumen (abstehende Rinde, Stammrisse u. ä.) oder aber in Siedlungen an Gebäuden (hinter Fensterläden). Als Winterquartiere werden unterirdische Räume (Höhlen, Stollen u. ä.) aufgesucht.

In Thüringen gehört die Mopsfledermaus aktuell (noch) zu den seltenen Arten, der Bestandstrend ist jedoch verhalten positiv (TRESS et al. 2012). Die Verbreitung im Land ist nicht gleichmäßig. Der hier untersuchte Bereich gehört dabei nicht zum Hauptverbreitungsgebiet der Art.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Bedeutung Offenland

Die Art nutzt linearer Strukturen (Waldränder, Hecken, Alleen u. ä.) im Offenland z. T. als (saisonales) Jagdgebiet, v. a. aber als Transferroute zwischen verschiedenen Nahrungsgebieten oder aber zwischen saisonalen Teillebensräumen (Sommer-/Schwärm- /Winterquartier).

Bestand und Habitatflächen im PG

Laut Standarddatenbogen sind folgende Angaben für die Art im Gebiet gemeldet:

• 1 Exemplar

Der Datenbank des Landes Thüringen, FIS Naturschutz (LAND THÜRINGEN) konnten folgende Angaben zu dieser Art entnommen werden:

• Barbastella barbastellus - (ehemaliges?) Winterquartier: Zwergenhöhle unterhalb alter Burg (östliche Teilfläche) (1968 und 1996 jeweils 1 Expl.)

Nach Angaben bei TRESS et al. (2012) existieren von der Mopsfledermaus aus dem weiteren Umfeld des FFH-Gebietes nur wenige Nachweise aus Winterquartieren, die innerhalb der Gesamtverbreitung der Art im Freistaat ziemlich isoliert liegen. Zudem wird für die Art in der Kartendarstellung der o. g. Autoren ein Wochenstubenfund ca. 6-7 km südöstlich des FFH- Gebietes verzeichnet. Von einer Nutzung des Waldes des Teilgebietes zwischen Arenshausen und Birkenfeld als Jagdrevier ist auszugehen. Weder aus dem für die Bearbeitung zur Verfügung stehenden Datensatz noch aus den Angaben bei PAN & IBIS (2013) ergeben sich dafür weiteren Hinweise.

4.2.2.3 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)

Methodik:

Es sind ausschließlich die vorhandenen Daten der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Thüringen (FMKOO) zu nutzen und keine eigenen Erhebungen durchzuführen. Im Rahmen dieser Planung erfolgte die Auswertung der Angaben aus dem Datenspeicher der TLUBN.

Allgemeine Charakteristik

Die Bechsteinfledermaus ist eine, wenn nicht sogar die typische Fledermaus der gemäßigten Buchenwaldzone (DIETZ et al. 2016). Ihr Vorkommen konzentriert sich weitestgehend in Laub- und Laubmischwäldern, wobei die höchsten Dichten in Buchen- oder Eichenwäldern mit hohem Altholzanteil erreicht werden. Nach STECK & BRINKMANN (2015) gilt die Art als Indikatorart für alte Wälder. Vor allem in Süddeutschland besiedelt die Art auch Streuobstwiesen, die aber entsprechende Größe (>25 ha) und Alter (Quartierangebot!) haben müssen. DIETZ et al. (2013) erwähnen zudem baumbestandene Viehweiden als zumindest saisonal genutztes Jagdgebiet.

Die Art hat ein breites Nahrungsspektrum, wobei die Nahrung z. T. von Oberflächen (z. B. Blätter) abgesammelt wird. Dies erlaubt die Nahrungssuche in relativ dichter Vegetation.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Die Sommerquartiere befinden sich größtenteils in Baumhöhlen (oder ggf. Fledermauskästen). Das Quartierangebot ist somit ein wesentliches Merkmal für die Qualität des Lebensraumes. Als Winterquartier werden unterirdische Räume genutzt.

Das Land Thüringen liegt im Arealzentrum der Art, dennoch ist diese selten (TRESS et al. 2012). Nachweise liegen hauptsächlich aus Südwestthüringen, den Buntsandstein-Hügelländern, den Muschelkalkplatten, sowie den Bergländern vor.

Bedeutung Offenland:

Offenlandbereiche können unter bestimmten Umständen (Vorhandensein größerer Streuobstwiesen bzw. baumbestandener Viehweiden) als Jagdgebiet für die Art von Bedeutung sein. Nach STECK & BRINKMANN (2015) nutzen Bechsteinfledermäuse, die in fragmentierten Waldbeständen leben, auch waldnahes Offenland und hier vor allem Streuobstwiesen für die Jagd (v. a. nach dem Flüggewerden der Jungen). Wichtig ist dabei aber eine gute Anbindung der Offenlandhabitate an die Waldgebiete. Hier spielen lineare Strukturen mit Leitfunktion (Transferflügen zwischen Teillebensräumen) eine wesentliche Rolle.

Bestand und Habitatflächen im PG

Laut Standarddatenbogen sind folgende Angaben für die Art im Gebiet gemeldet:

• max. 5 Exemplare

Der Datenbank des Landes Thüringen, FIS Naturschutz (LAND THÜRINGEN) konnten folgende Angaben zu dieser Art entnommen werden:

• Myotis bechsteinii - Einzelfund: Kreckenholz südwestl. Wiesenmühle Marth (25.06.2010, 1 Expl. Netzfang)

Nach Angaben bei TRESS et al. (2012) existieren von der Bechsteinfledermaus aus dem weiteren Umfeld des FFH-Gebietes nur wenige Nachweise aus Winterquartieren, die innerhalb der Gesamtverbreitung der Art im Freistaat ziemlich isoliert liegen. Von einer Nutzung des Waldes des Teilgebietes zwischen Arenshausen und Birkenfeld als Jagdrevier ist auszugehen. Weder aus dem für die Bearbeitung zur Verfügung stehenden Datensatz noch aus den Angaben bei PAN & IBIS (2013) ergeben sich weitere Hinweise.

4.2.2.4 Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)

Die Güte und Bedeutung des FFH-Gebietes 198 ergibt sich u. a. durch das thüringenweit bedeutendste Vorkommen des Prächtigen Dünnfarns (Trichomanes speciosum), der in 21 Teilpopulationen in individuenreichen und vitalen Bestände vorliegt. Der Prächtige Dünnfarn wächst in Höhlungen der Sandsteinfelsen in luftfeuchten, wärmebegünstigten Lagen dirket auf dem Gestein. Allerdings tritt der Prächtige Dünnfarn, der seinen Verbreitungsschwerpunkt in den extrem atlantischen Lagen Westeuropas hat, in den kontinentalen Klimaten nur als unscheinbarer, watteartiger Gametophyt auf.

In der folgenden Tab. 4.17 wird eine aus dem FIS Naturschutz generierte Übersicht über die Lage und Bewertung der Habitatflächen des Prächtigen Dünnfarns im FFH-Gebiet 198 gegeben. Die Tab. 4.18 stellt eine Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitatflächen des Prächtigen Dünnfarns im PG zusammen. 61

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Tab. 4.17: Darstellung der Bewertung der in einem Schutzgebiet vorkommenden Habitatflächen der Anhang II-Art nach FFH-Richtlinie Trichomanes speciosum (Projekt FFH-Managementplanung)

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

0 0,575 südwestllich Rohrberg B B A B nw Rustenfelde/250 m nno 0 0,387 A A B A HP 284,3 0 0,294 Eberstein wnw Uder A A A A 0 0,696 w Uder/275 m ssw HP 280,2 B A A A 0 0,829 w Uder/375 m sw HP 280,2 B B A B n Birkenfelde/225 m nnw HP 0 0,707 B A A B 289,0 n Birkenfelde/50 m n HP 0 0,680 B B A B 289,0 no Unterstein/225 m o HP 0 0,649 A A A A 241 no Unterstein/475 m no HP 0 0,490 B B A B 241 no Unterstein/500 m nw HP 0 0,781 A B A A 301 no Unterstein/590 m nnw HP 0 0,583 A A A A 301 no Unterstein/650 m nw HP 0 0,781 B B A B 301 nw Rustenfelde/150 m nw 0 0,781 C B A C HP 284,3 nw Rustenfelde/100 m oso 0 0,781 C C B C HP 284,3 nw Rustenfelde/175 m no HP 0 1,197 C B B B 284,3 zw. Uder u. Heiligenstadt/580 0 0,498 A B A A m wnw HP 2 nw Rustenfelde/300m wnw 0 1,236 B B A B HP 284,3 n Birkenfelde/300 m nw HP 0 0,730 B B A B 289,0 zw. Uder u. Heiligenstadt/520 0 0,781 A B A A m nw HP 2 zw. Uder u. Heiligenstadt/300 0 1,052 A B A A m nw HP 27 0 0,987 n Thalwenden B B A B

Anzahl: 15,497 Gesamterhaltungszustand: B B A B

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.18: Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang II Art nach FFH-Richtlinie Trichomanes speciosum (Projekt FFH-Managementplanung)

Habitat- Habitat-Gesamtbewertung Entwicklungs- Artname flächen A B C gesamt BfN-Code Anz. Anz. Anz. Anz. Anz. Wissensch Deutsch der der der Bewer- der der Flä. ha Flä. ha Flä. ha tung Flä. ha Flä. ha

Trichomanes Prächtiger TRICSPEC 9 5,722 10 8,213 2 1,563 B 21 15,497 speciosum Dünnfarn

nicht überlagertes Flächen-Gesamtergebnis: 9 5,721 10 8,208 2 1,563 21 15,492

Die Habitate des Prächtigen Dünnfarns im FFH-Gebiet sind laut FFH-Monitoring 2011-2013 (TLUG, 2017) und laut 2. Zwischenbericht zum Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie 2016-2018 (TLUG, 2017) durch folgende Beeinträchtigungen gefährdet:

• Veränderungen der mikroklimatischen Bedingungen durch forstliche Eingriffe (teilweise Einzelstammentnahme bis Kahlschläge mit geringer bis starker Beeinträchtigung) • Felsfreistellungen (teilweise kleinflächig bis erhebliche Flächenanteile mit geringer bis starker Beeinträchtigung) • Zerstörung der Felsstandorte durch Gesteinsabbau (teilweise mittlere Beeinträchtigung) • Müllablagerung, sonstige Verfüllung, Trittbelastung (teilweise geringe bis erhebliche Flächenanteile mit mittlerer bis starker Beeinträchtigung)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.3 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS-RL 4.3.1 Einleitung und Übersicht Das Gebiet ist Bestandteil zwei wesentlich größerer SPA-Gebiete. Der südlich gelegene Großteil befindet sich im SPA „Werrabergland südwestlich Uder“, das nördliche Teilgebiet im SPA „Untereichsfeld – Ohmgebirge“.

Im Rahmen der Managementpläne, Fachbeitrag „Offenland“ wurde auftragsgemäß keine eigenständige Datenerfassung für das FFH-Gebiet 198 „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ durchgeführt. Stattdessen wurden die über das FIS von der Staatlichen Vogelschutzwarte Seebach zur Verfügung gestellten Daten zusammengetragen und ausgewertet. Hierbei wurden die Arten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie der EU sowie einige weitere, als wertgebend geltende Arten berücksichtigt. Insbesondere beruht die Datenauswertung auf Brutnachweisen oder Brutverdacht relevanter Arten. Die zum Gebiet vorliegenden Daten hinsichtlich des Vorkommens relevanter Brutvogelarten wurden von der TLUNB übergeben.

Der SDB des FFH Gebietes führt folgende relevante Vogelarten auf:

• A236 Schwarzspecht (Dryocopus martius) • A074 Rotmilan (Milvus milvus) • A234 Grauspecht (Picus canus)

Vom TLUBN wurden Daten zu folgenden Arten übermittelt: • Schwarzmilan • Rotmilan • Schwarzstorch • Uhu • Wendehals • Schwarzspecht • Grauspecht • Mittelspecht • Turteltaube • Neuntöter • Wasseramsel.

Tab. 4.19: Übersicht aller im Schutzgebiet vorkommenden Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der EG-Vogelschutz-Richtlinie (Projekt SPA- Basiserfassung)

Trend Angabe der Habitatflächen Habitat-EF Akt. Artname EHZ BfN-Code Art im SDB aktuell aktuell EHZ SDB- MaP Wissensch Deutsch j/n EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP

CINCCINC Cinclus cinclus Wasseramsel nein 3,605 1 B ↑ Dendrocopos ↑ DENDMEDI Mittelspecht nein 12,527 2 B medius DRYOMART Dryocopus martius Schwarzspecht ja 640,797 24 B ↑ Glaucidium ↑ GLAUPASS Sperlingskauz nein 1,628 1 C passerinum 64

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Trend Angabe der Habitatflächen Habitat-EF Akt. Artname EHZ BfN-Code Art im SDB aktuell aktuell EHZ SDB- MaP Wissensch Deutsch j/n EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP

JYNXTORQ Jynx torquilla Wendehals nein 3,841 2 B ↑ LANICOLL Lanius collurio Neuntöter nein 1,536 6 A ↑ MILVMILV Milvus milvus Rotmilan ja 103,834 14 B ↑ PICUCANU Picus canus Grauspecht ja 350,499 14 B ↑ STRETURT Streptopelia turtur Turteltaube nein 4,277 1 C ↑ nicht überlagertes Flächen-Gesamtergebnis: 323,653 65 0

4.3.2 Beschreibung der einzelnen Arten 4.3.2.1 Schwarzmilan (Milvus migrans)

Allgemeine Charakteristik

Das Brutareal des Schwarzmilans umfasst weite Teile Eurasiens, Afrikas und Australiens. In Europa werden Island, Großbritannien, Skandinavien, die nordwestlichen Küstenbereiche, die Hochgebirge und Teile Ost- und Südeuropas nicht besiedelt. In Deutschland ist die Art vor allem in den gewässerreichen Landschaften des Nordostdeutschen Tieflandes und Südwestdeutschlands weitgehend geschlossen verbreitet, während andere Landesteile großflächig keine Brutvorkommen aufweisen. (GEDEON et al. 2014).

In Thüringen liegen die Schwerpunkte seiner Verbreitung im Thüringer Keuperbecken sowie in den Flussgebieten von Helme und Wipper, Weißer Elster, Pleiße und Werra, während die höheren Berglagen und die Saale-Sandsteinplatte weitgehend unbesiedelt sind (WIESNER et al. 2008).

Der Heimzug setzt bei diesem Langstreckenzieher in Deutschland Mitte März/April ein, der Abzug erfolgt in der Regel im August, Überwinterungen sind seltene Ausnahmen (BAUER et al. 2005).

Der Schwarzmilan brütet vor allem in Wäldern und größeren Feldgehölzen, oft in der Nähe von Stand- und Fließgewässern. Seine Nahrung jagt er zum Teil anderen Greifvögeln ab. Er ernährt sich überwiegend von Fischen, Vögeln und Säugern, aber auch Amphibien, Regenwürmern oder Abfällen und bevorzugt Aas. (BAUER et al. 2005).

Für den Freistaat Thüringen wird für den Zeitraum 2005/09 ein Bestand von 200-300 Brutpaaren angegeben (GEDEON et al. 2014). Auf Basis einer landesweiten Brutbestandserfassung im Jahr 2010 wird der derzeitige Gesamtbrutbestand Thüringens mit einer Spanne von 210-250 Paaren beziffert. Als Horstbaum trat hier am häufigsten die Pappel auf (PFEIFFER 2012). Demgegenüber rechnete man Mitte der 1980er Jahre noch mit einem Landesbestand von ca. 10 Brutpaaren, nachdem sich die Art erst ca. 30 Jahre zuvor in Thüringen als regelmäßiger Brutvogel etabliert hat (v. KNORRE et al. 1986).

Auch in Gesamtdeutschland erfolgte über die letzten 25 Jahre (kurzfristig) eine Bestandszunahme; langfristig wird der Bestand hier jedoch insgesamt als stabil angesehen (SUDFELDT et al. 2013). 65

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Vorkommen im Plangebiet

Es sind im FIS Naturschutz nur zwei Daten verzeichnet (2 x 1 Individuen am 08.04.2012, Wiesental). Eine Brut ist im Gebiet bislang nicht bekannt. Er ist nicht im SDB gelistet. Im Rahmen der SPA-Kartierung wurden keine Habitatflächen für den Schwarzmilan ausgewiesen.

Bewertung

Die Habitatausstattung im Gebiet lässt das Vorkommen einzelner Individuen zumindest als Nahrungsgast immer wieder möglich erscheinen. Deshalb sollte die Art mit der Angabe 0 bis 5 Ind. in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

4.3.2.2 Rotmilan (Milvus milvus)

Allgemeine Charakteristik

Die Art bewohnt offene, reich gegliederte Landschaften, wobei sie ausschließlich im Offenland jagt und die Horste in Randbereichen von größeren Waldungen, aber auch in Flurgehölzen und Baumreihen angelegt werden. Die Nahrungsflüge führen nach WEBER et al. (2003) teils über größere Strecken zu beutereichen Grünland- und Ackerflächen mit kurzer Vegetation.

Rotmilane sind als Kurzstreckenzieher von März bis Oktober, zunehmend aber auch im Winterhalbjahr im Gebiet anwesend, wobei der Wegzug der mitteleuropäischen Population bereits im August beginnt (WEBER et al. 2003).

Der Rotmilan ist in Thüringen verbreitet. Dabei weist er neben den Dichtezentren in Nordthüringen zwischen Leinefelde und Nordhausen, in Mittelthüringen von Wangenheim über Gotha nach Arnstadt und im sowie in Ostthüringen im auch Verbreitungslücken auf. Letztere befinden sich im dicht bewaldeten Thüringer Wald und Hohen Thüringer Schiefergebirge. Auf Basis einer landesweiten Brutbestandserfassung im Jahr 2010 wird der derzeitige Gesamtbrutbestand für Thüringen mit 900-1.000 Paaren angegeben. Als Horstbaum trat hier am häufigsten die Pappel auf (PFEIFFER 2012). In Deutschland ist der Bestand langfristig stabil, über die letzten 25 Jahre (kurzfristig) erfolgte jedoch eine moderate Bestandsabnahme (SUDFELDT et al. 2013).

Vorkommen im Plangebiet

Der Rotmilan kommt regelmäßig im Gebiet vor. Seit 2000 sind neun Angaben zur Art im FIS- Naturschutz aufgeführt. Davon stellt jedoch nur eine, welche 2016 im nördlichen Teilgebiet bei Rustenfeld erfolgte, einen gesicherten Brutnachweis dar (Horstfunde). Während der SPA- Kartierung wurde nur dieser Bereich als aktuelles Reproduktionshabitat der Art bei guter Habitatqualität ausgewiesen, sechs weitere Teilbereiche im FFH-Gebiet wurden als potentiell geeignete Habitate abgegrenzt. Der SDB gibt die Art mit sechs bis zehn Brutpaaren an.

Bewertung

Die Art ist Brutvogel des Gebietes. Allerdings ist der Bestand deutlich niedriger als bislang im SDB angegeben und sollte deshalb dort auf 1 bis 5 Brutpaare geändert werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

Tab. 4.20: Bewertung der Habitatflächen des Rotmilans im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

Uder W, Wald bei 30356 2,574 k.A. B B k.A. Kalksteinbruch 30366 2,535 Rustenfelde W, Mühlberg k.A. B A k.A. 30367 0,766 Rustenfelde NW, Waldrand k.A. B A k.A. 30369 19,746 Hessenau SW, Buchholz k.A. B B k.A. 30370 19,713 Schönau S, Buchholz k.A. B B k.A. 30371 5,439 Heiligenstadt W, Alte Burg k.A. B B k.A.

30372 1,143 Thalwenden NW, k.A. B B k.A. Hungersberg Anzahl: 51,917 Gesamterhaltungszustand : - B B - 7 Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

Tab. 4.21: Bewertung des Gesamthabitats des Rotmilans im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90025 3,301 SPA 11 C A A B 90009 48,616 SPA12 C A A B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.3 Schwarzstorch (Ciconia nigra)

Allgemeine Charakteristik

Das Brutareal des Schwarzstorchs erstreckt sich lückig von West- und Südeuropa über Vorderasien bis Ussuriland sowie isoliert im Süden Afrikas (BAUER et al. 2005). Verbreitungsschwerpunkte innerhalb Deutschlands bilden dabei die Mittelgebirgsregionen (Gedeon et al. 2014). Die europäische Brutpopulation überwintert in Ostafrika und im tropischen Westafrika, wobei die Zugscheide im Odergebiet verläuft (BAUER et al. 2005). Die Ankunft im Brutgebiet erfolgt in Mitteleuropa von (Anfang) Mitte März bis Ende Mai (Hauptdurchzug im April); der Abzug aus den Brutrevieren findet ab Mitte/Ende Juli bis Ende August statt (SÜDBECK et al. 2005). Durchzügler rasten auf dem Wegzug in zum Teil größeren Trupps, während der Heimzug unauffälliger verläuft.

Die während der Revierbesetzung besonders störempfindliche Art bevorzugt großflächige Laub- und Mischwaldkomplexe als Bruthabitat. Die Nester werden meist auf alten Bäumen, vornehmlich halbhoch (10-18 m), oft in der Nähe von Lichtungen (z. B. an Bachläufen) 67

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ angelegt. Felsbruten sind in Deutschland die Ausnahme. Die Nahrungssuche erfolgt an Fließ- und Stillgewässern, Waldwiesen und Sümpfen meist im Umkreis von 3 Kilometern, regelmäßig aber auch 5-12 (bis 16) Kilometer vom Nest entfernt (SÜDBECK et al. 2005). In der Regel werden die Nester jährlich wiederbenutzt. Während neu angelegte Nester recht klein sind, können sie durch stetes Weiterbauen über die Jahre sehr umfangreich werden (HARRISON 1975).

Der Schwarzstorchbestand nahm in Thüringen nach 100-jähriger Abwesenheit als Brutvogel seit 1984 bis heute kontinuierlich zu (WIESNER et al. 2008). Verbreitungsschwerpunkte liegen dabei in den großen Waldgebieten mit intakten Bergbach-Ökosystemen (Frankenwald, Thüringer Schiefergebirge, Thüringer Wald, Rhön und Harz). Für den Freistaat Thüringen wird für den Zeitraum 2005/09 ein Bestand von 45-55 Brutpaaren angegeben (GEDEON et al. 2014). Aktuell wird von einem Landesbestand von 50-60 Brutpaaren ausgegangen (TLUG 2015).

Vorkommen im Plangebiet

Es wurden 2012 und 2014 Einzelnachweise des Schwarzstorchs erbracht. Davon betrifft eine Beobachtung einen Nahrung suchenden Storch auf einer gemähten Wiese. Der zweite Nachweis betrifft ein das Gebiet überfliegendes Individuum. Eine Brut ist im Gebiet bislang nicht bekannt. Er ist im Gebiet nur als Gastvogel erfasst und nicht im SDB gelistet.

Bewertung

Beide Nachweise betreffen Gastvögel Die Habitatausstattung im Gebiet lässt das Vorkommen einzelner Individuen zumindest als Nahrungsgast immer wieder möglich erscheinen. Deshalb sollte die Art mit der Angabe 0 bis 5 Individuen. in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

4.3.2.4 Uhu (Bubo bubo)

Allgemeine Charakteristik

Das Brutareal des Uhus erstreckt sich über weite Teile der Paläarktis von der Iberischen Halbinsel bis an das Chinesische Meer. In Europa fehlt die Art auf Island und in Teilen West- und Mitteleuropas. In Deutschland besiedelt er eine Vielzahl von Lebensräumen. Eine großflächige zusammenhängende Verbreitung zeigt sich innerhalb der gesamten Mittelgebirgszone, hohe Bestände weisen auch Schleswig-Holstein und der Raum Hamburg auf. Als Brutplätze werden vor allem Felsen und Sekundärbiotope wie Steinbrüche und andere Abbaustellen, aber auch Gebäude und technische Anlagen genutzt. Verlassene Greifvogel-, Kolkraben- oder Graureiherhorste sowie Nisthilfen und Bodenmulden kommen ebenfalls als Neststandorte in Frage. (GEDEON et al. 2014).

Als Standvogel ist er zu allen Jahreszeiten im Gebiet anzutreffen.

Der Uhu erbeutet vorzugsweise mittelgroße Säugetiere und Vögel, oft in der Nähe von Gewässern. In Thüringen werden schwerpunktmäßig die Randbereiche der mit Felswänden ausgestatteten Gebirgstäler, die locker bewaldeten Randplatten rund um das Thüringer Becken,

68

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ die Muschelkalkgebiete des Saaletals, das Thüringer Schiefergebirge und die Bereiche entlang der Oberen Saale, der Weida und der Weißen Elster besiedelt. (WIESNER et al. 2008).

Nach einem Bestandstief Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts mit ca. 10 Paaren in Thüringen gehen WIESNER et al. (2008) von einem Landesbestand von 80 Paaren im Jahr 2005, GEDEON et al. (2014) von 90 bis 100 Paaren im Zeitraum 2005/09 sowie die TLUG (2015) von aktuell 100-120 Paaren aus. Dieser positive Bestandstrend zeichnete sich auch in Gesamtdeutschland ab (SUDFELDT et al. 2013).

Vorkommen im Plangebiet

Für die Art gibt es zwei Nachweise im Gebiet. Diese erfolgten 2014 und 2016, wobei es sich bei ersterem um ein rufendes Individuum und bei letzterem um einen Totfund handelt. Eine Brut des Uhus im FFH-Gebiet wurde bislang nicht bestätigt, im SDB wird die Art nicht geführt.

Bewertung

Da beide Nachweise aus dem Herbst stammen, handelte es sich vermutlich um herumstreifende Individuen. Die Habitatausstattung im Gebiet lässt das Vorkommen einzelner Individuen immer wieder möglich erscheinen. Deshalb sollte die Art mit der Angabe 0 bis 5 Individuen in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

4.3.2.5 Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)

Allgemeine Charakteristik

Der Sperlingskauz ist Brutvogel der borealen und gemäßigten Zone von Mittel- und Nordeuropa bis Asien, insbesondere der Mittelgebirgs- und Berglagen bis zur Waldgrenze. Er besiedelt großflächige, reich strukturierte, meist fichtendominierte Nadel- und Mischwaldbestände mit Freiflächen (Schneisen, Lichtungen) zur Jagd, deckungsreichen Flächen als Einstand, lichten alten Baumbeständen mit Spechthöhlen (überwiegend von Bunt-, Dreizehen- und Grauspecht) als potenzielle Brutplätze und zur Nutzung als Beutedepot sowie mit hohen Singwarten. Wichtig ist auch ein ausreichendes Angebot an Kleinvögeln als Beute im Winter. Die Art ist überwiegend dämmerungsaktiv (BAUER et al. 2005).

Als Standvogel ist er ganzjährig in den Brutgebieten anzutreffen.

Der Brutbestand in Deutschland nimmt sowohl kurz- als auch langfristig zu und wird aktuell mit 3.200 bis 5.500 Revieren angegeben (SUDFELDT et al. 2013). Der thüringische Landesbestand wird auf 300 bis 400 Reviere beziffert (TLUG 2015).

Vorkommen im Plangebiet

In der östlichsten Spitze des FFH-Gebietes wurde ein kleines Habitat mit einer Größe von 1,8 ha während der SPA-Kartierung 2017 als aktuell besiedelt ausgewiesen. Ein Nachweis des Sperlingskauzes im FIS-Naturschutz liegt nicht vor, im SDB wird die Art ebenfalls nicht geführt.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Bewertung

Aufgrund der Ausweisung eines aktuell besiedelten Reproduktionshabitats sollte die Art in den SDB mit der Angabe 1 bis 5 Brutpaare aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

Tab. 4.22: Bewertung der Habitatflächen des Sperlingskauzes im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

30253 1,628 Heiligenstadt W, Alte Burg k.A. B A k.A. Anzahl: 1,628 Gesamterhaltungszustand : - B A - 1 Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

Tab. 4.23: Bewertung des Gesamthabitats des Sperlingskauzes im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90013 1,628 SPA12 C C B C Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.6 Wendehals (Jynx torquilla)

Allgemeine Charakteristik

Das Brutareal des Wendehalses erstreckt sich von Nordwestafrika über Kontinentaleuropa bis nach Japan. Isolierte Vorkommen bestehen im Pontischen Gebirge, im Kaukasus und im nordwestlichen Himalaja. Als Lebensraum dienen halboffene Landschaften mit Sträuchern, Bäumen und schütterer Bodenvegetation, wo er seine Hauptnahrung (Ameisen) findet. Innerhalb Deutschlands bildet das Nordostdeutsche Tiefland einen Verbreitungsschwerpunkt. Daran anschließend weisen insbesondere das Grabfeld, der Nordrand des Thüringer Beckens im Bereich der Goldenen Aue, die Hainleite und der Kyffhäuser hohe Dichten auf, Rhön und Erzgebirge dagegen nur lückige Vorkommen mit geringen Brutdichten. (GEDEON et al. 2014).

Wendehälse sind in der Regel Langstreckenzieher. Hauptüberwinterungsgebiete der europäischen Brutvögel stellen die Savannen- und Trockenzonen West- und Zentralafrikas dar. In Mitteleuropa besetzen die Vögel ihre Brutgebiete ab der ersten Aprilhälfte. Der Wegzug findet in Mitteleuropa hauptsächlich von Mitte August bis Mitte September statt, Nachzügler können noch bis Mitte Oktober auftreten. (BAUER et al. 2005).

Zur Jungenaufzucht nutzt er als Höhlenbrüter bereits vorhandene Specht- und andere Baumhöhlen oder Nistkästen, ohne selbst Höhlen zu zimmern oder Nester zu bauen. (BAUER et al. 2005).

70

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ In Deutschland ist die Bestandsentwicklung langfristig rückläufig, kurzfristig wurde sogar eine starke Abnahme der Bestände verzeichnet (SUDFELDT et al. 2013). Der thüringische Landesbestand wird aktuell mit 1.000-1.200 Paaren angegeben (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

In der FIS Naturschutz-Datei sind keine Nachweise vom Wendehals aus dem Gebiet verzeichnet. Die Art wird nicht im SDB geführt. Im Rahmen der SPA-Kartierung 2017 wurden zwei potenzielle Habitate ausgewiesen, die mit kleinen Anteilen in das FFH-Gebiet ragen. Sie befinden sich westlich von Uder bzw. nördlich von Birkenfelde.

Bewertung

Aufgrund der bisher fehlenden Nachweise der Art im Gebiet und der Lage der größten Flächenanteile der potenziellen Habitatflächen außerhalb des FFH-Gebietes ist eine Aufnahme der Art in den SDB derzeit nicht erforderlich.

Tab. 4.24: Bewertung der Habitatflächen des Wendehalses im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

30325 2,228 Uder W+SW, am Höhberg k.A. B B k.A. Birkenfelde N, Rumerode 30337 1,613 k.A. B A k.A. Buchholz Anzahl: 3,841 Gesamterhaltungszustand : - B B - 2

Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

Tab. 4.25: Bewertung des Gesamthabitats des Wendehalses im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90020 3,841 SPA 12 C A B B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.7 Schwarzspecht (Dryocopus martius)

Allgemeine Charakteristik

Der Schwarzspecht ist Brutvogel der borealen und gemäßigten Zone der Paläarktis mit einer zusammenhängenden Verbreitung ausgehend von Mittel- und Nordeuropas und den sich anschließenden Taigagürtel nach Osten bis an die Pazifikküste und davon isolierten Vorkommen in Nordspanien, im Kaukasus und den dortigen Randgebirgen sowie in Zentralchina. Deutschland wird fast flächendeckend besiedelt. Kleinere Verbreitungslücken

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ finden sich in den waldarmen Gebieten der Nordseeküste sowie in ausgeräumten Agrarlandschaften, z. B. im Zentrum des Thüringer Beckens (GEDEON et al. 2014).

Der Schwarzspecht kann als Standvogelart zu allen Jahreszeiten im Gebiet angetroffen werden. Brutplätze bilden Altholzbestände, mitunter auch geringen Ausmaßes. Als Nahrungsbiotope werden große, aber aufgelockerte, Nadel- und Mischwälder mit von holzbewohnenden Arthropoden befallenen Bäumen oder vermodernden Baumstümpfen benötigt. Brut- und Schlafhöhlen werden fast immer unterhalb des ersten Astes im astlosen Schaft von Altbäumen (meist Buchen oder Kiefern) angelegt. Hauptnahrung bilden Ameisen, holzbewohnende und andere Insekten sowie Spinnen und kleine Schnecken. (BAUER et al. 2005).

In Deutschland zeigen die Bestandszahlen lang- und kurzfristig einen positiven Trend (SUDFELDT et al. 2013). Der thüringische Landesbestand wird aktuell mit 1.400-1.600 Paaren angegeben (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

In allen drei Teilbereichen des FFH-Gebietes westlich von Uder kam es zwischen 2005 und 2017 zu Nachweisen der Art (insgesamt 10 Erfassungen). Für das östliche Teilgebiet ist bislang keine Fundangabe im FIS-Naturschutz enthalten. Jedoch wurden hier, wie auch in allen anderen Teilgebieten aktuell besiedelte Reproduktions- und Nahrungshabitatbereiche im Zuge der 2017 durchgeführten SPA-Kartierung abgegrenzt. Insgesamt sind zwölf aktuelle Habitate ausgewiesen worden, welche sich überwiegend im guten Erhaltungszustand befinden. Der SDB führt die Art mit ein bis fünf Individuen.

Bewertung

Der Schwarzspecht ist Brutvogel des Gebietes. Im SDB sollte deshalb die bisherige Angabe in 1 bis 5 Paare geändert werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

Tab. 4.26: Bewertung der Habitatflächen des Schwarzspechts im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

Arenshausen SO, 30282 24,993 k.A. C B k.A. Steinbachtal Arenshausen SO, 30283 74,693 k.A. C B k.A. Steinbachtal Birkenfelde NNO, 30284 25,394 k.A. B B k.A. Kreckenholz-Buchholz Birkenfelde NNO, 30285 29,715 k.A. C B k.A. Kreckenholz-Buchholz 30286 8,355 Thalwenden NW, Wiesental k.A. C B k.A.

30287 35,354 Birkenfelde NO, k.A. C B k.A. Birkenbachtal Uder W, Wald zw. Schönau 30289 29,393 k.A. B B k.A. und Steinbruch 72

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

30290 5,447 Uder, 500 m W k.A. C B k.A. 30291 6,215 Uder O, Alte Burg k.A. C B k.A. 30292 12,974 Uder O, westl. Alte Burg k.A. C B k.A. Rustenfelde W, Unterer 30335 13,337 k.A. B B k.A. Heldkopf Rustenfelde W, Unterer 30336 54,531 k.A. B B k.A. Heldkopf

Anzahl: 320,399 Gesamterhaltungszustand : - C B - 12

Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

Tab. 4.27: Bewertung des Gesamthabitats des Schwarzspechts im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90030 67,868 SPA 11 B B B B 90012 252,470 SPA12 B B B B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.8 Grauspecht (Picus canus)

Allgemeine Charakteristik

Das Areal des Grauspechts erstreckt sich innerhalb der Paläarktis von Frankreich im Westen, dem mittleren Skandinavien im Norden und von Griechenland und Kleinasien im Süden ostwärts über die südliche Taigazone bis zur Pazifikküste. Das Verbreitungsgebiet zieht sich von dort aus nach Süden bis Nordindien, Tibet und Sumatra. Innerhalb Deutschlands ist die Art insbesondere in den Mittelgebirgen sowie im Alpenvorland verbreitet, während sie in weiten Teilen der nördlich gelegenen Tiefländer fehlt. (GEDEON et al. 2014). In Thüringen ist der Grauspecht lückig verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte sind die Mischwälder der Mittelgebirge und Hügelländer, die Art wandert lokal aber auch in Randbereiche von Siedlungen oder sogar Grünzonen ein (WIESNER et al. 2008).

Der Grauspecht verbleibt als Standvogel ganzjährig in den Brutgebieten. Bevorzugte Lebensräume sind magere Offenflächen (Streuobstwiesen, Waldränder, junge Aufforstungsflächen) innerhalb oder an kleinen oder ausgedehnten Laub- oder Mischwaldbeständen. Bruthöhlen zimmert er in alte Laub-, selten auch Nadelbäume. Hauptnahrung bilden Ameisen. (BAUER et al. 2005).

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ In Deutschland sind die Bestände lang- und kurzfristig rückläufig (SUDFELDT et al. 2013). Der thüringische Landesbestand wird aktuell mit 1.200-1.400 Paaren angegeben (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

Der Grauspecht wird im SDB mit ein bis fünf Individuen aufgeführt. Im FIS-Naturschutz liegen vier Angaben der Art vor, welche aus den Jahren 2005, 2012, 2013 und 2017 stammen. Drei der Nachweise erfolgten im mittleren Teilgebiet bei Uder und eine Feststellung im westlichen Teilgebiet bei Arenshausen. Dort wurden auch zwei aktuell besiedelte Reproduktionshabitate mit guter bis sehr guter Habitatqualität im Rahmen der SPA-Kartierung ausgewiesen. Für die restlichen Bereiche des Gebiets wurden fünf Bereiche als potentielle Habitate abgegrenzt. Eine Brut wurde bislang nicht bestätigt.

Bewertung

Der Grauspecht ist Brutvogel des Gebietes. Im SDB sollte deshalb die bisherige Angabe in 1 bis 5 Paare geändert werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes dahingehend, dass durch geeignete Pflege Bereiche mit niedriger Vegetation gesichert werden, wo die Grauspechte an ihre Hauptnahrung (Ameisen) gelangen können.

Tab. 4.28: Bewertung der Habitatflächen des Grauspechts im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

Arenshausen SO, 30001 54,342 k.A. C B k.A. Steinbachtal Birkenfelde NNO, 30193 42,872 k.A. B B k.A. Kreckenholz-Buchholz Uder W, Wald zw. Schönau 30194 21,111 k.A. A A k.A. und Steinbruch Uder W, Wald beim 30210 10,109 k.A. A B k.A. Kalksteinbruch Uder O+SO, Alte Burg bis 30212 16,359 k.A. A B k.A. Luttertal 30226 17,120 Thalwenden NW, Wiesental k.A. B B k.A.

30269 13,337 Rustenfelde W, Unterer k.A. B k.A. k.A. Heldkopf Anzahl: 175,249 Gesamterhaltungszustand : - B B - 7 Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.29: Bewertung des Gesamthabitats des Schwarzspechts im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90012 13,337 SPA11 B B B B 90003 161,912 SPA 12 B B B B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.9 Mittelspecht (Dendrocopos medius)

Allgemeine Charakteristik

Die Mittelspechtvorkommen beschränken sich weitgehend auf Europa. Das Areal reicht von Nordspanien bis in die Kaukasusregion und vom Baltikum bis nach Südgriechenland und Kleinasien; des Weiteren brütet die Art im Iran. Der Mittelspecht ist typischerweise ein Bewohner alter Laubwälder mit hohem Eichenanteil, kommt aber auch in Buchenwäldern in der Terminal- und Zerfallsphase vor. Wichtig ist das Vorhandensein grobborkiger Bäume zur Nahrungssuche und alten, auch toten Bäumen zur Anlage von Bruthöhlen. (GEDEON et al. 2014).

Der Mittelspecht kann als Standvogelart ganzjährig im Gebiet angetroffen werden. Die Art ernährt sich sowohl animalisch (von stamm- und rinden-, aber auch zweig- und blattbewohnenden Arthropoden) als auch (vor allem im Herbst und Winter) pflanzlich. (BAUER et al. 2005).

In Thüringen ist die Art lückig verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte sind hier die artenreichen Laubmischwälder, die einen mehrfach unterbrochenen Ring um das Thüringer Becken bilden (WIESNER et al. 2008).

Die Bestände nehmen in Deutschland sowohl lang- als auch kurzfristig zu (SUDFELDT et al. 2013). Für den Freistaat Thüringen wird für den Zeitraum 2005/09 ein Bestand von 900-1.200 Brutpaaren angegeben (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

Im Zuge der SPA-Kartierung des Gebietes wurden je ein aktuell besiedeltes Reproduktionshabitat westlich und östlich von Uder ausgewiesen. Die letzten Nachweise im FIS-Naturschutz stammen bereits aus den Jahren 2004 und 2009. Im Westteil deckt sich der Nachweis mit dem ausgewiesenen Habitat. Die Angabe aus 2004 befindet sich im nördlichsten Teilgebiet bei Rustenfelde, Eine Brut der Art im Gebiet wurde vermutet, jedoch nicht sicher bestätigt. Der SDB führt die Art bislang nicht.

Bewertung

Der Mittelspecht ist Brutvogel des Gebietes. Deshalb sollte die Art mit der Angabe 1 bis 5 Paare in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

75

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.30: Bewertung der Habitatflächen des Mittelspechts im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

30231 6,347 Uder, 1 km NW k.A. B A k.A. 30232 6,179 Uder NO, Alte Burg k.A. B B k.A.

Anzahl: 12,527 Gesamterhaltungszustand : - B A - 2 Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19 Tab. 4.31: Bewertung des Gesamthabitats des Mittelspechts im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90004 12,527 SPA12 C B B B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.10 Turteltaube (Streptopelia turtur)

Allgemeine Charakteristik

Das Brutareal der Turteltaube erstreckt sich von Südwesteuropa bis nach Zentralasien und beinhaltet die Kanarischen Inseln und Teile Nordafrikas und der Arabischen Halbinsel. In Deutschland ist sie vor allem in den Tiefländern Norddeutschlands und in den Mittelgebirgsregionen verbreitet, während sie in den Alpen und großen Teilen Süddeutschlands weitgehend fehlt. Die Küstenbereiche Schleswig-Holsteins und Niedersachsens sind dünn besiedelt und befinden sich am Rand der Verbreitungsgrenze der Art, die durch den Süden Dänemarks verläuft. Vorkommenslücken befinden sich u. a. im Hamburger und Berliner Raum, im Bergischen Land und im Siegerland. (GEDEON et al. 2014).

Die Winterquartiere dieses Langstreckenziehers befinden sich im Savannengürtel südlich der Sahara zwischen dem Atlantik und Äthiopien. Die Brutgebiete in Mitteleuropa werden zwischen Mitte April und Anfang Mai besetzt. Wegzug setzt Mitte August ein und endet Mitte September bis Anfang Oktober. (BAUER et al. 2005).

Nester werden in Sträuchern oder niedrigen Bäumen in Gebüschen, Feldgehölzen, Waldrändern oder -lichtungen in der halboffenen Kulturlandschaft oder in Steppenlandschaften errichtet. Die Nahrung ist fast rein pflanzlich (Samen und trockene Früchte). (BAUER et al. 2005).

In Deutschland sind die Bestände lang- und kurzfristig rückläufig (SUDFELDT et al. 2013). Der thüringische Landesbestand wird aktuell mit 1.500-2.000 Paaren angegeben (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 2013 und 2014 wurden Bruten der Art im Gebiet erfasst. Diese erfolgten westlich von Birkenfelde. Während der SPA-Kartierung 2017 wurde ein Bruthabitat ausgewiesen, welches sich größtenteils außerhalb des FFH-Gebietes, nördlich von Birkenfelde befindet. Dieses ragt nur mit sehr kleinen Anteilen in das FFH-Gebiet hinein. Im SDB wird die Art nicht geführt.

Bewertung

Aufgrund der Brutnachweise 2013 und 2014 im FFH-Gebiet sollte die Art mit der Angabe 1 – 5 Brutpaare in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht einerseits im Erhalt der Offenlandflächen des FFH- Gebietes und andererseits in der Erhaltung von Gehölzsukzessionen auf den Offenflächen bzw. Übergangsbereichen zum Wald als Nisthabitat.

Tab. 4.32: Bewertung der Habitatflächen der Turteltaube im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

30261 4,277 Birkenfelde N, Siebenberg k.A. A A k.A. Anzahl: 4,277 Gesamterhaltungszustand : - A A - 1 Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

Tab. 4.33: Bewertung des Gesamthabitats der Turteltaube im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

90016 4,277 SPA 12 C B C C Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.11 Neuntöter (Lanius collurio)

Allgemeine Charakteristik

Der Neuntöter brütet in der Westpaläarktis von Nordspanien im Westen bis Kasachstan im Osten und von Fennoskandien im Norden bis zum Mittelmeer und Kaukasus im Süden. Die Überwinterungsgebiete dieses Langstreckenziehers liegen im Osten und Süden Afrikas. Die Ankunft in den Brutgebieten Mitteleuropas erfolgt in der Regel Anfang Mai. Der Wegzug erfolgt von Mitte Juli bis Anfang Oktober mit Nachzüglern ausnahmsweise noch bis November (BAUER et al. 2005).

Der Neuntöter ernährt sich hauptsächlich von Insekten, die er durch Flugjagd oder Bodenjagd von Warten aus erbeutet. Seine Nester legt er überwiegend in Dornensträuchern, aber auch in dornenlosen Büschen und kleinen Bäumen an. Die günstigsten Lebensräume bieten in Mitteleuropa extensiv bewirtschaftete, offene und halboffene Landschaften mit kurzrasigen Flächen in thermisch günstiger Lage, z. B. Trockenhänge, frühe Stadien von 77

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Sukzessionsflächen, Heckenlandschaften mit Wiesen- oder Weidenutzung, Streuobstwiesen, Weinberge oder buschreiche Waldränder (BAUER et al. 2005).

Deutschland ist nahezu flächendeckend besiedelt. Verbreitungslücken gibt es in Schleswig- Holstein, am Niederrhein und in den höheren Lagen der Alpen (GEDEON et al. 2014). In Thüringen ist die Art verbreitet und dabei lokal häufig. Der Neuntöter kommt vom Flachland bis in die Kammlagen der Mittelgebirge vor (WIESNER et al. 2008).

Die Brutbestände Deutschlands sind starken Schwankungen unterworfen und langfristig rückläufig (SUDFELDT et al. 2013). Für den Freistaat Thüringen wird für den Zeitraum 2005/09 ein Bestand von 5.000-7.000 Brutpaaren angegeben (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

Brutangaben im Gebiet erfolgten für 2001 und 2005. Der einzig aktuelle Nachweis der Art im FFH-Gebiet erfolgte 2017 westlich von Birkenfelde. Hier konnte allerdings keine Brut nachgewiesen werden. In diesem Bereich befindet sich auch das einzige aktuell besiedelte Habitat des Neuntöters im Gebiet (bei guter Habitatqualität). Darüber hinaus wurden zwei potenzielle Habitatflächen im Gebiet ausgewiesen. Im SDB wird der Neuntöter nicht gelistet.

Bewertung

Der Neuntöter ist Brutvogel des Gebietes. Deshalb sollte die Art mit der Angabe 1 bis 5 Paare in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht einerseits im Erhalt der Offenlandflächen des FFH- Gebietes und andererseits in der Erhaltung/Förderung von Dornsträuchern auf den Offenflächen bzw. Übergangsbereichen zum Wald als Nisthabitat.

Tab. 4.34: Bewertung der Habitatflächen des Neuntöters im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche in Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID ha tigungen bewertung Population Habitats

Birkenfelde W, Rumerode 30111 0,091 k.A. B B k.A. Rastplatz Uder W, nördl. Thalwender 30114 0,022 k.A. A B k.A. Straße 30132 0,655 Rohrberg W, Grenzstreifen k.A. B C k.A.

Anzahl: 0,768 Gesamterhaltungszustand : - B C - 3

Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.35: Bewertung des Gesamthabitats des Neuntöters im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID in ha tigungen bewertung Population Habitats

90019 0,655 SPA11 A A B A

90005 0,113 SPA12 A B B B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

4.3.2.12 Wasseramsel (Cinclus cinclus)

Allgemeine Charakteristik

Das Verbreitungsgebiet der Wasseramsel erstreckt sich von Nordafrika über weite Teile Europas bis in die zentralasiatischen Gebirge und weist größere Lücken auf. In Deutschland beschränken sich die Vorkommen mit wenigen Ausnahmen auf den Mittelgebirgsraum, das Alpenvorland und die Alpen. Tiefere Lagen, so auch das Thüringer Becken, zeichnen sich als unbesiedelte Bereiche ab. Die Art besiedelt schnell fließende Gewässer mit steinigem Untergrund, wo sie sich vor allem von Larven von Köcher-, Stein- und Eintagsfliegen ernährt (GEDEON et al. 2014).

Wasseramseln sind überwiegend Standvögel, zum Teil aber auch Kurzstreckenzieher.

Die Art baut ihre kugelförmigen Nester in Halbhöhlen, oft unter Brückenbauten oder Nisthilfen, aber auch in Uferböschungen (SÜDBECK et al. 2005).

Für Thüringen wird mit einem weitgehend stabilen Bestand von 800-1.000 Brutpaaren gerechnet (GEDEON et al. 2014).

Vorkommen im Plangebiet

Es gibt keine Angaben zur Art im FIS-Naturschutz oder im SDB. Während der SPA-Kartierung wurde jedoch ein aktuelles Nahrungshabitat in gutem Erhaltungszustand ausgewiesen. Dieses ist der Steinsbach, welcher östlich von Arenshausen in die Leine mündet.

Bewertung

Aufgrund der Ausweisung einer aktuellen Nahrungshabitatfläche ist von einem Gastvogelstatus der Art im FFH-Gebiet auszugehen. Deshalb sollte die Wasseramsel mit der Angabe 0 bis 5 Individuen in den SDB aufgenommen werden.

Handlungsbedarf hinsichtlich der Art besteht auf den Offenlandflächen des FFH-Gebietes nicht.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VS- und 12 RL ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 4.36: Bewertung der Habitatflächen der Wasseramsel im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID in ha tigungen bewertung Population Habitats

30385 3,605 Marth SW, Steinbachtal k.A. B B k.A.

Anzahl: Gesamterhaltungszustand 3,605 - B B - 1 : Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

Tab. 4.37: Bewertung des Gesamthabitats der Wasseramsel im PG

Zustand Zustand Habitat- Fläche Beeinträch- Gesamt- Habitatfläche der des ID in ha tigungen bewertung Population Habitats

90019 3,605 SPA 12 B B A B Quelle: FIS Naturschutz, Stand: 27.02.19

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder und 12 besonders wertgebende Arten ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 4.4 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder besonders wertgebende Arten

Die Erfassung der Vorkommen von Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie war nicht Gegenstand aktueller Erhebungen, sie sollen recherchiert bzw. Zufallsfunde dokumentiert werden. 4.4.1 Wildkatze (Felis silvestris) Die Art besiedelt überwiegend große zusammenhängende Waldgebiete, die einen hohen Strukturreichtum aufweisen. Bevorzugt werden dabei Hanglagen mit Felspartien, auf denen Laub- oder Mischwälder stocken und die Dickungen, Totholz, hohle Bäume oder Felsen mit Klüften und Höhlen als Verstecken bieten (MÖLICH & KLAUS 2003).

Das thüringische Verbreitungszentrum der Wildkatze liegt im Norden bzw. Nordwesten des Freistaates (GÖRNER 2009). Nach MÖLICH & KLAUS (2003) existiert ein relativ stabil besiedeltes Gebiet vom Harz ausgehend in südöstlicher Richtung über Alten Stolberg und Kyffhäuser bis in die Randbereich des Thüringer Beckens (Hainleite, Windleite, Schmücke, Finne, Hohe Schrecke). Auch Teile Westthüringens (Eichsfeld mit Ohmgebirge, Dün, Bleicheröder Berge) und Südwestthüringens (Hainich, Ausläufer des Werra-Weser-Berglandes) gehören zum Siedlungsareal der Art. Im Südosten reicht das Vorkommen die Finne bei Rastenberg und im Südwesten die Hörselberge bei Eisenach.

Darüber hinaus existieren Einzelnachweise aus verschiedenen Teilen Thüringens.

Bedeutung Offenland

In den letzten Jahren wurde vor allem im Umfeld von Kerngebieten der Wildkatzenverbreitung (z. B. Harz) ein verstärktes Auftreten der Art in agrarisch genutzten Offenlandbereichen mit kleineren Gehölzen bzw. Waldstücken beobachtet. JEROSCH et al. (2017) konnten aktuell in einer Untersuchung in Nordthüringen zeigen, dass es sich dabei nicht (nur) um abwandernde Tiere auf der Suche nach neuen Waldlebensräumen handelt, sondern dass die Wildkatzen die Gebiete trotz Waldmangel auch als Sommerlebensraum nutzten, in dem es sogar zur Reproduktion kam.

Einem strukturreichen Offenland kommt aus Sicht der Wildkatze somit sowohl als Verbund- bzw. Wanderkorridor zwischen Waldlebensräumen, als auch als Jahreslebensraum eine große Bedeutung zu.

Folgende weitere wertgebende Pflanzen- und Tierarten sind im SDB (Stand 05/2018) aufgeführt:

Tab. 4.38: Im SDB aufgeführte wertgebende Pflanzen- und Tierarten Art im SDB Begründungskategorie* Daudebardia rufa A Felis silvestris IV, A Helix pomatia V, C Lactuca virosa A Lehmannia marginata A Myotis nattereri IV, A 81

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder und 12 besonders wertgebende Arten ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Art im SDB Begründungskategorie* Perforatella bidentata A Pipistrellus pipistrellus IV, A Plecotus austriacus IV, A Salamandra salamandra A * IV, V-Art im betreffenden Anhang der FFH-RL, A-Art nationaler Roter Listen, C- internationales Übereinkommen

Im FIS Naturschutz (LAND THÜRINGEN) werden desweiteren das Braune Langohr (Plecotus auritus) und die Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) aufgeführt.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Gefährdungen / Beeinträchtigungen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5 Maßnahmeplanung

5.1 Gefährdungen / Beeinträchtigungen Auf die Gefährdungen und Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen und Arten wurde im Kap. 4 bereits entsprechend hingewiesen. Die nachfolgende Tab. 5.1 gibt eine zusammenfassende Übersicht über die flächenbezogenen Gefährdungen und Beeinträchtigungen.

Tab. 5.1: Gefährdungen und Beeinträchtigungen im FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ – Zusammenfassende Übersicht (Codierung und Bezeichnung der Gefährdungen gemäß Referenzliste Gefährdungsursachen) Code lt. Ausmaß / Ort der Betroffene LRT Referenzliste Bezeichnung der Gefährdung im / Gefährdungs- Gefährdung FFH-Gebiet (MaP-ID) Arten ursachen 1. Landwirtschaft 10114, 10119, 10120, 1.1.7.2 Unterbeweidung 4030 20001, 20005, 20006 10114, 10119, 10120, 1.4.5 Aufgabe der Heidenutzung 4030 20001, 20005, 20006 3. Forstwirtschaft Aufforstung bis dicht an 3.1.7 10056, 10057, 10058 8220 Biotop/ Habitat Förderung nicht standortheimischer/ nicht 3.2.8 10119 4030 lebensraumtypischer Laubgehölze (hier: Rot-Eiche) 11. Schadstoff-, Nährstoff-, Licht- und Lärmeinflüsse, Entsorgung Ablagerung organischer 11.6 10119 4030 Abfälle 14. Naturschutzmaßnahmen 10114, 10119, 10120, Fehlende Pflege/ 14.9 20001, 20005, 20006, 4030, 6430 Pflegerückstand 10109 15. Verdrängung durch nicht heimische oder gentechnisch veränderte Organismen 10114, 10119, 10120, 15.1 Neophyten 4030, 6430 20001, 20005, 20006 17. Natürliche Prozesse und Ergebnisse, Klimaeinflüsse 10114, 10119, 10120, 20001, 20005, 20006, Verstaudung (hier 10109, 4030, 6430, 17.1.2 interspezifische Konkurrenz) 10107, 8150, 8220 10045, 10052, 10053, 10054, 10089, 10100, 10129 10114, 10119, 10120, 20001, 20005, 20006, Verbuschung/ Aufkommen 17.1.3 10016, 10022, 10049, 4030, 8220 von Gehölzen 10056, 10057, 10058, 10090, 10092, 10096 17.2.6 Sturm (Windbruch) 10100 8220 17.2.7 Erdrutsche 10016 8220

Die nachfolgende Tab. 5.2 stellt die Gefährdungen und Beeinträchtigungen für den Standarddatenbogen dar. 83

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Gefährdungen / Beeinträchtigungen und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 5.2: Darstellung der Gefährdungen und Beeinträchtigungen für den Standarddatenbogen (Codierung und Bezeichnung der Gefährdung gemäß Referenzliste Gefährdungsursachen)

Code lt. Referenzliste Langtext Rang Auswir- Verschmutz- Lage kungen ungen A04.03 Aufgabe der Beweidung, stark negativ innerhalb fehlende Beweidung H04.02 Atmogener Stickstoffeintrag gering negativ innerhalb

H05.01 Abfälle und Feststoffe gering negativ innerhalb

I01 Invasive nicht-heimische mittel negativ innerhalb Arten

K02.01 Veränderungen der mittel negativ innerhalb Artenzusammensetzung. Sukzession K02.02 Akkumulation organischer gering negativ innerhalb Substanz

K04.01 Konkurrenz bei Pflanzen gering negativ innerhalb

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung Planungsansatz und Begriffsbestimmung

Wesentliches Ziel des Fachbeitrages Offenland ist die Planung der notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung oder Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes von LRT und Arten.

Flächen mit LRT- bzw. Habitatflächen, deren Entwicklungsflächen sowie Vernetzungs- und Aggregierungsflächen, auf denen einheitliche dauerhafte grundlegende Bewirtschaftungs- bzw. Behandlungsmaßnahmen erfolgen sollen (z. B. Beweidung), werden soweit wie möglich in Behandlungseinheiten (BE) zusammengefasst. Sie können zusätzlich durch Maßnahmenflächen überlagert bzw. ergänzt werden, auf denen spezielle Maßnahmen stattfinden.

Tab. 5.3: Darstellung der Maßnahmentypen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes von LRT nach Anhang I der FFH-RL

Ist-und Ziel-Erhaltungszustand Maßnahmeart A → A, B → B, C → C Erhaltungsmaßnahme C → B, C → A, B → A(*) Wiederherstellungsmaßnahme E→ C/B Entwicklungsmaßnahme * B → A wird einer Wiederherstellungsmaßnahme gleich gestellt, da sie eine Aufwertung der Fläche darstellt und so für eine A/E-Maßnahme zugängig ist.

• Erhaltungsmaßnahmen (ID-Nr. 5xxxx) dienen der Erhaltung des günstigen Erhaltungszustandes von LRT und Arten (Bewertungsschema= A, B).

• Wiederherstellungsmaßnahmen (ID-Nr. 6xxxx) dienen der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes in aktuell mit einem ungünstigen Erhaltungszustand „C“ (mittel bis schlecht) eingestuften LRT- oder Habitatflächen.

• Entwicklungsmaßnahmen (ID-Nr. 7xxxx) sind Maßnahmen, die dazu dienen, LRT- und Habitatflächen herzustellen (zu entwickeln). Sie können insbesondere auf Flächen mit Potenzial zur Entwicklung von LRT/Habitaten geplant werden.

• Gebietsübergreifende Maßnahmen (ID-Nr. 8xxxx) kommen selten vor, sollen aber hier genannt sein.

Es ist zu berücksichtigen, dass eine Einstufung eines Schutzgutes in einen Gesamt- Erhaltungszustand „C“ nicht unmittelbar zur Planung aktiver Wiederherstellungsmaßnahmen führen muss. Die geplanten Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Entwicklungsmaßnahmen haben immer einen Bezug zu einer (oder mehreren) konkreten Fläche(n) eines LRT bzw. Habitats einer Art und sollen räumlich und zeitlich konkret formuliert werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Allgemeine Behandlungsgrundsätze und Pflege- und Behandlungsempfehlungen Die Maßnahmenplanung erfolgt anhand „Allgemeiner Behandlungsgrundsätze“, welche sich in optimale, optionale, ergänzende und zu unterlassende Maßnahmen aufteilen. Anschließend werden gebietsspezifische Pflege- und Behandlungsempfehlungen gegeben. Die Maßnahmenplanung für die FFH-Lebensraumtypen orientiert sich an den „NATURA 2000- Behandlungsempfehlungen für nutzungsabhängige Lebensraumtypen und Arten des Offenlandes in Thüringen“ (SCHNEEMANN 2018). Eine Übersicht über die einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der Offenland-FFH- LRT nach Anhang I der FFH-RL wird jeweils am Ende des LRT-spezifischen Kapitels gegeben.

Optimale Maßnahmen Bei der einzelflächenspezifischen Maßnahmenplanung werden an erster Stelle die Maßnahmen dargestellt, die aus naturschutzfachlicher Sicht am besten zur Gewährleistung eines günstigen Erhaltungszustands der Schutzgüter geeignet sind.

Optionale Maßnahmen Alternativnutzungen werden als optionale Maßnahmen zusätzlich geplant. Sie sind in der Regel ebenfalls geeignet, den günstigen Erhaltungszustand der Schutzgüter zu bewahren bzw. wiederherzustellen, zumindest aber ausreichend, deren Status quo zu erhalten. Sie stellen im Vergleich zur Optimalvariante einen Kompromiss dar zwischen der Naturschutzfachplanung und den standörtlichen Gegebenheiten, einschließlich ökonomischer Anforderungen, und erhöhen die Umsetzbarkeit des Managementplans.

Ergänzende Maßnahmen Hierunter sind Maßnahmen geführt, welche zusätzlich zu den kontinuierlichen Maßnahmen durchgeführt werden können. Sie alleine sind nicht geeignet, den Erhaltungszustand von LRT zu erhalten oder gar zu verbessern, wirken aber ergänzend zu optimalen bzw. optionalen Maßnahmen begünstigend.

Zu unterlassende Maßnahmen Diese Maßnahmen umfassen insbesondere Verbote bei der Nutzung des LRT, da sie sich auf den Erhaltungszustand negativ auswirken und diesen verschlechtern können.

5.2.1 Auswertung Maßnahmenflächen mit KULAP-Förderung Die als LRT bzw. LRT-Entwicklungsflächen kartierten Grünlandflächen sind als Biotopgrünländer (Quelle: FIS / KULAP, Stand 20.08.2019) mit der Fördermöglichkeit „G2–G5“ vermerkt, womit eine biotoptypengerechte und schutzzielkonforme kontinuierliche Pflege sichergestellt wäre. Die im nordwestlichen Gebiet kartierten Flächen mit dem LRT 4030 gehören jedoch nicht zur Förderkulisse. Um eine Förderung zu gewähren, wäre zunächst die Einrichtung eines Feldblocks erforderlich. Die im TG 3 befindliche BE 198 – 28 ist im Layer Biotpogrünland enthalten (Quelle: LAND THÜRINGEN, 5, FIS Naturschutz / KULAP, Stand 20.08.2019) mit der Fördermöglichkeit „G2-G5“. Jedoch existiert für diese Fläche kein Feldblock. Zudem ist diese Fläche als LRT 6430 kartiert und sollte nicht einer regelmäßigen landwirtschaftlichen Nutzung unterzogen werden. Für die Pflege alle 2-3 (max. 5) Jahre wird daher die Inanspruchnahme der „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP) - Feucht-und 86

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Nassstandorte gemäß § 30 Abs. 2 BNatSchG“, dem Programm für die naturschutzfachliche Pflege von Flächen zur Sicherung und Entwicklung von Lebensraumtypen mit ihren Lebensgemeinschaften vorgeschlagen. Aus diesem Programm wären für den beschriebenen Fall finanzielle Zuwendungen in Höhe von 580 €/ ha möglich.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Tab. 5.4: Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für LRT mit KULAP-Pflegeempfehlungen

LRT Anzahl Anzahl der Maßnahmen davon davon % Anteil in der Anzahl der tatsächliche % Anteil der LRT- Maßnahmen- Flächen- Anzahl in der Flächen- KULAP-N tatsächlichen Flächengröße tatsächlichen Flächen flächen größe [ha] KULAP-N größe in der Kulisse- Flächen mit mit KULAP- Flächengrößen Kulisse KULAP-N flächen KULAP- Verträgen [ha] mit KULAP- Kulisse [ha] Verträgen Verträgen [ha] gegenüber der Kulisse 4030 3 2 0,045 1 0 6430 1 1 0,463 1 0,417 90,1 0 8150 1 1 0,011 1 0 8220 127 127 2,610 3 0,009 0,3 0 8310 1 1 0,003 1 0 Summe 133 132 3,132 7 0,426 13,606 0

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie 5.2.2.1 LRT 3260 – Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation

Fließgewässer als natürliche Lebensräume bedürfen für ihre Erhaltung per sé keiner Pfle- gemaßnahmen. Naturnahe Abschnitte des LRT sind generell zu erhalten, für alle anderen sollten angepasste Renaturierungsmaßnahmen zur Entwicklung naturnaher Strukturen und weitestgehend ungestörter Dynamik beitragen. Dabei sind insbesondere die Anlage/ Berücksichtigung von Uferrandstreifen als Pufferzonen zu landwirtschaftlich genutzten Flächen, die Entwicklung naturnaher Ufergehölze und feuchter Staudenfluren, eine Verbesserung der Wasserqualität sowie die Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Wasserorganismen von großer Bedeutung.

Allgemeine Behandlungsempfehlungen

Die Behandlungsgrundsätze für Fließgewässer sind wie folgt zusammenzufassen:

Maßnahmen nach FFH-RL und WRRL sind durch die zuständigen Behörden auf die Ziele beider EU-Richtlinien abzustimmen.

▪ Förderung einer naturnahen Sohlen- und Uferstruktur, ▪ Krautungen sollten im Spätsommer bis Herbst (Ende August bis Oktober) vorgenommen werden ▪ Turnus und Intensität von Krautungen in Abhängigkeit von Wüchsigkeit der Vegetation nur zur Beseitigung von Abflusshindernissen zur Sicherung eines ordnungsgemäßen Wasserabflusses, Abstimmung der Pflegetermine mit den Fachbehörden ▪ Abtransport des bei der Entkrautung und Böschungsmahd anfallenden Materials ▪ Konsequente Schonung von Kies- und Steinsubstrat in der Gewässersohle, daher Minimierung von Maßnahmen zur Grundräumung und Sedimententnahme ▪ Einrichtung/Erhaltung von Staubauwerken nur in Form von Sohlgleiten in Steinschüttungen (nicht in Riegelbauweise) mit dem Ziel der Sohlenstrukturverbesserung und Herstellung der Durchgängigkeit für Fischarten ▪ Einhaltung der Gewässerschonstreifen in einer Breite von 10 m (§ 26 Thür WG)

Pflege- und Behandlungsempfehlungen:

Die im FFH-Gebiet verlaufenden Abschnitte sind weitestgehend naturnah ausgeprägt, so dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Maßnahmen erforderlich sind. Es wird daher empfohlen, die Entwicklung zu beobachten (Code 15.4).

Optimalvariante keine Maßnahmen erforderlich, Entwicklung beobachten

Fazit

Aufgrund der naturnahen Ausprägung der im FFH-Gebiet verlaufenden Abschnitte des Fließgewässers entfallen spezielle Pflege- und Behandlungsempfehlungen im FFH-Gebiet.

Die Tab. 5.5 gibt einen Überblick über die einzelflächenspezifischen Maßnahmen zum LRT 3260.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 5.5: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 3260- Fließgewässer mit flutender Wasserpflanzen-Vegetation

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional TG 3, NO Arenshausen: Flur G2bisG5_39337, Arenshausen, 005| 10108 3260 Oberstein, 1,201 DETHLIFO46252P01 29 50019 1,201 15.4. G2bisG5_39345, Birkenfelde 113/10,185/113,186/ Steinsbach 113,190/119,191/12 G2bisG5_45217 *Maßnahmen MaP unterstrichen heißt Hauptmaßnahme 0.. 15.4 Zur Zeit keine Maßnahmen, Entwicklung beobachten

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

5.2.2.2 LRT 4030 – Trockene europäische Heiden

Der FFH-LRT 4030 und seine Entwicklungsflächen kommen im PG ausschließlich im TG 4 im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens (Grünes Band) vor. Heidegesellschaften des LRT 4030 sind Ersatzgesellschaften bodensaurer Wälder. Sie sind als nährstoff- und baumarme Offenlandbiotope mit LRT- kennzeichnenden Zwergstraucharten verschiedener Alterspasen langfristig nur durch eine an der Tradition orientierten landwirtschaftlichen Nutzung durch Beweidung oder Pflegemaßnahmen zu erhalten.

Schafe sind als Weidetiere in besonderer Weise zum Erhalt der LRT-Vorkommen geeignet (Futterspektrum, Trittwirkung, Selektion der Futterpflanzen). Da die Vorkommen im PG unter hohem Gehölzdruck stehen, sollten die Schafherden sinnvollerweise durch Ziegen (ca. 10% Ziegen) ergänzt werden (Selektionsvermögen, aber Bevorzugung von Laubwerk, Geäst und Rinde von Bäumen und Sträuchern). Im Optimalfall ist eine Mischbeweidung mit Schafen und Ziegen anzustreben. Auf diese Weise können sich großflächigere, zusammenhängende Weidekomplexe ergeben, die die derzeit isoliert liegenden Vorkommen wieder verbinden.

Allgemeine Behandlungsempfehlungen (SCHNEEMANN, 2018, S. 14 ff):

Optimalvariante

• Hüten mit Schafen

- Oktober bis Mai, evtl. ganzjährig - Besatzdichte: 0,15 bis 0,45 GVE/ha, Besatzstärke: 0,2 GVE/ha - bei langer Verweildauer der Tiere auf der Fläche: mehrjährige Rotation auf Teilflächen nach Entwicklung der Vegetation und Zielvorgaben - Weideführung muss selekties Fessen ermöglichen - Bodenfreilegung erwünscht

• Brennen

- kontrolliertes kaltes Mitwindfeuer oder heißes Gegenwindfeuer je nach Zielvorgaben - Ende November-Februar, möglichst bei Frost - kleinflächig und abschnittsweise - im Turnus von 10 bis 15 Jahren - anschließend „scharfer Verbiss“ oder Mahd

Optionalvariante

• Koppelschafhaltung

- Koppeln ausreichend groß wählen, um selektives Fressen zu ermöglichen

• Beweidung mit Rindern, Pferden, Eseln, Mufflons, Yaks

- Besatzstärke: 0,15 bis max. 0,5 GVE/ha in sehr großen Gebieten (> 10 ha) - von Frühjahr/Frühsommer bis Herbst, großflächig auch ganzjährig - pro Tier zur Ernährung im Sommerhalbjahr zirka 0,4 ha Weidefläche erforderlich

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- Kurzzeitweide o Weidegang von ein bis zwei Wochen o zwischen Mitte Juni und Ende Juli o Besatzstärke 0,1-0,3 GVE/ha bzw. Besatzdichte 2 GVE/ha - Langzeitweide o Weidegang von sechs bis neun Wochen o Beginn Juni oder Juli o Besatzstärke 0,1-0,3 GVE/ha bzw. Besatzdichte 0,2 bis 0,5 GVE/ha

• Mahd

- späte Mahd (November-Januar) mit tiefem Schnitt in Verbindung mit Abschieben oder Umbruch des Oberbodens

Ergänzende Maßnahmen

• Plaggen (Abtrag bis 15 cm) im Turnus von 10 bis 15 Jahren

• Schoppern (Abtrag bis 5 cm) im Turnus von 10 bis 15 Jahren

• bei Beweidung und Mahd: nach Bedarf Entbuschen

• Anlegen von Pufferstreifen

Zu unterlassende Maßnahmen

• Düngung und Kalkung

• Nachtpferch und Tränken auf LRT 4030-Flächen

Pflege- und Behandlungsempfehlungen:

Die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen sollten kurzfristig beginnen.

Optimalvariante

• Beweidung mit Schafen und/ oder Ziegen als Hüte-/Triftweide regelmäßiger Auslichtung aufkommender Verbuschung Die auf den Behandlungseinheiten 198-42, 198-43, 198-44 und 198-45 vorgeschlagene Beweidung mit Schafen (und/ oder Ziegen) erfolgt je nach Aufwuchs in (mindestens) zwei Weidegängen. Ziel der Beweidung ist der Verbiss der konkurrierenden Vegetation (vorrangig Gräser und Gehölze) sowie die zumindest teilweise Bodenfreilegung, wodurch die Verjüngung des Heidekrautbestandes durch Neukeimung unterstützt wird. Die Weideführung sollte deshalb so gestaltet werden, dass ein selektiver Verbiss möglich ist, was durch lange Verweilzeiten bzw. ein weites Gehüt zu erreichen ist. Die Beweidung sollte möglichst von Oktober bis Mai erfolgen, um die strukturoptimierenden Effekte zu erreichen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Bei der Schaffung eines Beweidungsverbund mit den westlich des Weges angrenzenden Heideflächen ist es sinnvoll, die derzeit im PG ausgewiesenen LRT- und LRT- Entwicklungsflächen gemeinsam mit den dazwischenliegenden Grünländern ohne LRT-Status und weiteren Saumbereichen einzubeziehen, da davon ausgegangen werden kann, dass auch sie ein Entwicklungspotential für den LRT aufweisen, das bei Schaffung der notwendigen Voraussetzungen (Biomasseentzug, Aushagerung, Rohbodenfreilegung, Gehölzreduktion) ausgeprägt werden kann, da mit einer entsprechenden Samenbank gerechnet werden kann.

• Regelmäßige Auslichtung aufkommender Verbuschung mit Nachschneiden des Wiederaustriebs Die in unterschiedlichen Deckungen auf allen Flächen auftretende Verbuschung muss in regelmäßigen Abständen (spätestens jedoch ab Gehölzdeckungen von 30 %) motomanuell entfernt und von den Flächen beräumt werden. Erfahrungsgemäß sollte jedoch nicht bis zu der genannten Gehölzdeckung gewartet werden, da flächige Entbuschungen sehr zeit- und kostenintensiv sind und es im KULAP keine entsprechenden Maßnahmen zur Finanzierung derartiger Vorhaben gibt. Derartige Vorhaben können über die Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP, Maßnahme M) finanziert werden.

Der vielfach auftretende Wiederaustrieb zurückgeschnittener Gehölze muss danach jedoch bei Bedarf nachgeschnitten werden. Bei Mitführen von Ziegen (bis zu 10 %) in den Herden kann die Eindämmung des Gehölzaufkommens bzw. der Verbiss des Wiederaustriebs wirkungsvoll unterstützt werden.

• Bekämpfung Neophyten (hier Vielblättrige Lupine - Lupinus polyphyllos) Auf allen LRT- und LRT-Entwicklungsflächen sowie auf den Zwischenflächen waren derzeit noch kleinflächige Vorkommen des invasiven Neophyten Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllos) festzustellen. Diese Art muss an ihrer weiteren Ausbreitung gehindert und bekämpft werden, da sie neben einer umfangreichen Samenbildung zudem in der Lage ist, unterirdische Ausläufer zu bilden, damit weitere Bereiche zu besiedeln und die LR-typische Vegetation zu verdrängen. Durch ihre Fähigkeit, Luftstickstoff zu binden, kommt es zu einer Aufdüngung im Boden, anspruchsvollere Arten können siedeln und zu einer weiteren Bedrohung für die Vegetation des LRT werden.

Da die Lupine tritt- und schnittempfindlich ist, kommen vor allem Mahd und Beweidung zur Bekämpfung in Frage. Dabei sollten die Bestände zweimal pro Jahr gemäht werden, einmal während der Hauptblüte im Juni und ca. 8 Wochen später. Werden die Bestände beweidet, so sollte der Beweidungszeitpunkt vor dem Beginn der Fruchtung (ab Mitte Juli) liegen. Einzelpflanzen, wie sie derzeit im Gebiet noch vorkommen, können mit einem Ampferstecher ausgestochen oder mit Sense oder Sichel abgeschnitten werden, insbesondere, wenn sich der Beweidungsbeginn verzögert. Die anschließende Beweidung schädigt die trittempfindlichen Pflanzen zusätzlich und verhindert ein nochmaliges Austreiben. Diese Maßnahmen müssen über mehrere Jahre umgesetzt werden, um auch die bereits vorhandene Bodensamenbank abzuschöpfen (BFN, Datenbank Neobiota).

Optionalvariante

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• Pflegemahd – Mahd mit Abräumen des Mahdgutes späte Mahd (November-Januar) mit tiefem Schnitt in Teilbereichen des Bestandes (bei starker Rohhumusakkumation in Verbindung mit Abschieben oder Umbruch des Oberbodens)

• Beweidung mit Rindern/ Beweidung mit Rindern und/oder Pferden Beweidung Frühsommer bis Herbst, auch ganzjährig möglich, Besatzstärken in Abhängigkeit vom Standort und der geplanten Verweilzeit

Ergänzende Maßnahmen

• Plaggenhieb/ Schoppern

Als ergänzende Maßnahme werden im Turnus von 10-15 Jahren Abplaggen oder Schoppern als intensivste Form der Heidepflege vorgeschlagen. Diese Verfahren werden bei Rohhumusauflagen über 3 cm und bereits stark vergrasten Heideflächen durchgeführt. Sie sollten jedoch nur in Teilbereichen eingesetzt werden, da sie zur Entwicklung monostrukturierter Bestände führen. Auch aus Gründen des Artenschutzes sind Plaggen und Schoppern nur kleinflächig anzuwenden.

Es ist jedoch zu bedenken, dass im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens von einer Monitionsbelastung ausgegangen werden muss, so dass Plaggenhieb und Schoppern nicht ausgeführt werden können.

Für den Erhalt und die Entwicklung des LRT 4030 sollte immer eine nutzungsintegrierte Pflege angestrebt werden.

Die Tab. 5.6 fasst die einzelflächenspezifischen Maßnahmen für den LRT 4030 zusammen.

Fazit Der LRT 4030 befindet sich in einem guten EHZ. Die Wiederaufnahme bzw. Fortführung der landwirtschaftlichen Nutzung dieses LRT im PG durch Beweidung sind Voraussetzung dafür, den guten EHZ zu halten. Dabei ist eine Integration der LRT-, LRT-Entwicklungsflächen und der dazwischen liegenden Flächen in einen gemeinsamen Beweidungsverbund anzustreben.

Innerhalb der Beweidungsverbünde ist eine jährliche zeitliche und räumliche Rotation des Ablaufs zu gewährleisten, um auf allen Flächen in turnusmäßigen Abständen ein Blühen und Fruchten der wertgebenden Arten zu ermöglichen.

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MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional 1.2.3.3.; TG 4, NW, nw 1.2.5.1.; Rustenfelde, Rustenfelde: Flur 1.9.5.2.; 12/08/2019, 10114 4030 0,016 Rustenfelde 60 50150 0,016 1.2.5.3. ehemaliger 004| 1/4 11.9.3.; Nutzer 1 Grenzstreifen 12.1.2.4.; 12.1.5. TG 4, NW, nw 1.2.3.3.; 1.2.5.1.; Rustenfelde, Rustenfelde: Flur 12/08/2019, 10119 4030 0,198 Rustenfelde 207 50084 0,198 1.2.5.3. ehemaliger 004| 1/3 1.9.5.2.; Nutzer 1 Grenzstreifen 11.9.3.; 12.4.3. 1.2.3.3.; TG 4, NW, nw 1.2.5.1.; Rustenfelde, Rustenfelde: Flur 1.9.5.2.; 12/08/2019, 10120 4030 0,055 Rustenfelde 59 60006 0,055 1.2.5.3. ehemaliger 004| 1/3,1/4 11.9.3.; Nutzer 1 Grenzstreifen 12.1.2.4.; 12.1.5. TG 4, NW, nw 1.2.3.3.; Rustenfelde, Rustenfelde: Flur 28/08/2018, 20001 4030 0,100 Rustenfelde DETHLIGL46252E08 44 70001 0,100 1.2.5.1.; 1.2.5.3. G2bisG5_71129 004| 1/3 Nutzer 1 ehemaliger 1.9.5.2. Grenzstreifen 1.2.3.3.; TG 4, NW, nw 1.2.5.1.; Rustenfelde, Rustenfelde: Flur 1.9.5.2.; 12/08/2019, 20005 4030 0,175 Rustenfelde 59 70002 0,176 1.2.5.3. ehemaliger 004| 1/3,1/4 11.9.3.; Nutzer 1 Grenzstreifen 12.1.2.4.; 12.1.5. 1.2.3.3.; TG 4, NW, nw 1.2.5.1.; Rustenfelde, Rustenfelde: Flur DETHLIGL45254Z01, 1.9.5.2.; 12/08/2019, 20006 4030 0,155 Rustenfelde 59 70003 0,155 1.2.5.3. ehemaliger 004| 1/3 DETHLIGL45254Z02 11.9.3.; Nutzer 1 Grenzstreifen 12.1.2.4.; 12.1.5.

*Maßnahmen MaP unterstrichen heißt Hauptmaßnahme 1.2.3.3. Schafbeweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. Hüte-/ Triftweide; 1.9.5.2. Beseitigung des Neuaustriebs; 11.9.3. Bekämpfung von Neophyten; 12.1.2.4. Entfernen von Jungbäumen/ Altsträuchern; 12.1.5. Plaggenhieb/ Abplaggen; 12.4.3. Entfernung standortfremder Gehölze

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5.2.2.3 LRT 6430 – Feuchte Hochstauden-Fluren

Allgemeine Behandlungsempfehlungen (SCHNEEMANN, 2018, S. 51 ff):

Zum Erhalt des LRT 6430 ist eine Pflege bei regelmäßig auftretenden Überschwemmungen und einer gewässertypischen Dynamik im Uferbereich und in den Auen nicht notwendig.

Optimalvariante Treten diese jedoch nicht oder nicht mehr auf, so stellt eine Pflegemahd aller 2 bis 3 (bis 5) Jahre mit Beräumung des Mahdgutes die effektivste Pflegemethode dar, um das Artenspektrum der Wald- und Ufersäume zu erhalten. Ohne Pflege entwickeln sich die Bestände zu Gehölzen. Die Pflegemahd sollte mit leichter Technik ausgeführt werden, um die Schäden so gering wie möglich zu halten.

Optionalvariante Eine Pflege der Bereiche durch Beweidung sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn keine anderen Optionen gegeben sind und auch nur Teilbereiche beweidet werden.

Ergänzende Maßnahmen In verbuschten Bereichen (ab ca. 20 %) ist der Gehölzaufwuchs manuell zu beseitigen. Nach der Gehölzbeseitigung muss gewöhnlich über mehrere Jahre das Nachschneiden des Wiederaustriebs erfolgen. Unter Beachtung der Aspekte des Artenschutzes sind die Entbuschungen oder Rodungen überwiegend zwischen Oktober und Februar umzusetzen. An diese Maßnahmen sollte sich jedoch ein Pflegeregime aus Mahd oder Beweidung anschließen. Tritt sehr starken Gehölzaufwuchs auf, kann eine Schlegelmahd zur Wiederherstellung der Fläche genutzt werden.

Durch die Anlage von Pufferstreifen zwischen LRT-Flächen und intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen kann der Nährstoffeintrag sowie das Einwandern von Störzeigern eingeschränkt werden.

Zu unterlassende Maßnahmen • Düngung und Pestizideinsatz • Lagerung von Gehölzschnitt und Mahdgut (inkl. Silageballen) auf den LRT-Flächen • jährliche Mahd • Gewässerausbau bzw. Entwässerung, der zu Grundwasserabsenkung führen oder Überschwemmungsereignisse verhindern kann • Uferbefestigungen • Pferchen auf der Fläche

Pflege- und Behandlungsempfehlungen

Die im Folgenden beschriebene Maßnahme sollte auf der LRT-Fläche im PG kurzfristig beginnen.

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• Pflegemahd Die Pflegemahd sollte prinzipiell alle 2 bis 3 (bis 5) Jahre zwischen Mitte September und Februar mit hoch eingestelltem Mähbalken und unter Schonung der wassernahen Abschnitte erfolgen. Aufgrund der hohen Deckungen von Nitrophyten auf der Fläche sollte durch die Mahd in kürzeren Abständen mittelfristig zunächst eine Aushagerung erfolgen. Dafür sollte die Pflegemahd kurzfristig über einige Jahre bereits ab Mitte Septmber durchgeführt werden.

Das Mahdgut ist jeweils von der Fläche zu entfernen.

Die Tab. 5.7 fasst die einzelflächenspezifischen Maßnahmen für den LRT 6430 zusammen.

Fazit

Der LRT 6430 kommt im PG auf einer Fläche von 0,787 ha vor und befindet sich in einem schlechten Gesamt-EHZ.

Defizite ergeben sich insbesondere aus dem nur in Teilen vorhandenen Arteninventar sowie durch die starken Beeinträchtigungen aufgrund des - wenn auch noch zerstreut auftretenden - Neophyten Impatiens parviflora und des hohen Anteils von Störzeigern (Nitrophyten).

Zur Zurückdrängung von nitrophilen Störzeigern, insbesondere der Brennnessel (Urtica dioica), ist zunächst eine Aushagerung des Standorts empfehlenswert. Dazu wird in den nächsten 5 Jahren eine häufigere und frühere Mahd empfohlen. Parallel dazu ist die Bestandsentwicklung zu prüfen, um ggf. unerwünschten Verschiebungen des Artenspektrums rechtzeitig entgegenwirken zu können.

Für die LRT-Fläche im PG wird nach Rückgang der Deckungen der Nitrophyten die Mahd in mehrjährigen Intervallen empfohlen.

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MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

05/08/2018, kein Nutzer N-Rand TG 3, N 10109 6430 0,787 Marth Marth: Flur 003| DETHLIFO46252P01, 28 60013 0,787 1.2.1.4. G2bisG5_39382 bekannt, Kreckenholz 25,27,33,34,35 DETHLIGL46261L04 Abstimmung daher nicht möglich

*Maßnahmen MaP unterstrichen heißt Hauptmaßnahme 1.2.1.4. Mahd alle 2-3 Jahre

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Allgemeine Behandlungsgrundsätze (JÄGER, 2002)

Schutt- und Blockhalden stellen natürliche Lebensräume dar.

Wesentliche Gefahren ergeben sich aus der direkten Zerstörung infolge Gesteinsabbaus oder durch indirekte Beeinträchtigung durch Tourismus und andere Nutzungen.

Pflege- und Behandlungsempfehlungen:

Bereiche mit dem LRT 8150 sollten effektiv vor menschlicher Einflussnahme wie Trittbelastung durch Wandern und Bergsteigen abgeschirmt werden. Desweiteren ist der LRT vor Abbau und direkter Vernichtung zu schützen. Nährstoffeinträge durch Müllablagerungen sind zu vermeiden. Ebenso sind die Aufforstung mit Nadelgehölzen sowie die forstliche Nutzung der unmittelbar umgebenden Wälder zu unterbinden. Die Errichtung jagdlicher Einrichtungen ist zu unterbinden.

Um die Dynamik der Halden zu erhalten und die Festlegung der Gesteine und Substrate durch Störzeiger wie v. a. Brombeere (Rubus fruticosus agg.) und Himbeere (Rubus idaeus) zu verhindern, wäre die regelmäßige Entfernung der Störzeiger sinnvoll. Standortbedingt befindet sich der LRT jedoch in einer sehr fragmentarischen Ausprägung. Auch weist die Fläche ein wenig spezifisches Arteninventar auf. Da also sowohl die biotischen als auch die abiotischen Voraussetzungen einer Verbesserung des Gesamterhaltungszustandes entgegenstehen, wird die genannte Möglichkeit aufgeführt, aber nicht ausdrücklich empfohlen.

Die Tab. 5.8 gibt einen Überblick über die einzelflächenspezifischen Maßnahmen für den LRT 8150.

Fazit

Der LRT 8150 kommt im PG auf einer Fläche von 0,011 ha vor. Aufgrund seiner fragmentarischen, eingeschränkten Ausbildung, der geringen Flächenausdehnung, der strukturellen Defizite und nicht zuletzt wegen des wenig spezifischen Arteninventars erfolgte eine gutachterliche Abwertung auf den Gesamt-EHZ C.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 5.8: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 8150- Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

N-Teil TG 3 O/SO 05/08/2018, Arenshausen, 10107 8150 0,011 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 24 60011 0,011 12.1.2.4. LRT 8150, kein Kreckenholz südl. Nutzer bekannt Eckstieg *Maßnahmen MaP unterstrichen heißt Hauptmaßnahme 12.1.2.4. Entfernen von Jungbäumen/ Altsträuchern

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2.2.5 LRT 8220 – Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

Allgemeine Behandlungsgrundsätze (JÄGER, 2002)

Da die Vorkommen des LRT 8220 zumeist natürlichen Ursprungs sind, müssen menschliche Einflüsse vermieden werden, wie sie beispielsweise durch Trittbeeinträchtigung (Bergsteigen, Felsklettern, Wandern) entstehen können. Auch eine direkte Zerstörung durch Gesteinsabbau ist zu verhindern. Somit ergeben sich die folgenden allgemeinen Behandlungsgrundsätze: • keine Aufforstung im Umfeld der Felsen • keine touristische Nutzung oder Erschließung der Felsen • keine Freigabe/ Erlaubnis zur Nutzung der Felsen für den Klettersport • Untersagung des Gesteinsabbaus • keine jagdlichen Einrichtungen im Bereich der Felsen • Vermeidung von Müllablagerungen

Pflege- und Behandlungsempfehlungen:

Optimalvariante

• Pflegemaßnahmen – Entfernung von Jungbäumen/ Altsträuchern nach Bedarf unterstützende Pflegemaßnahmen durch gezielte Entnahme von Jungbäumen und Altsträuchern mit eventuellem Nachschneiden des Wiederaustriebs zur Sicherstellung des Pflegeerfolges, Einschränkung des Gehölzaufkommens

• Pflegemaßnahmen – Beseitigung von Konkurrenzpflanzen unterstützende Pflegemaßnahmen zur Beseitigung des als Störzeiger eingeschätzten Efeu (Hedera helix) zur Sicherstellung der Existenzbedingungen der spezialisierten Farne und Moose bei Bedarf Reduktion des Anteils durch starkes Zurückschneiden auf max. 5%

• Zur Zeit keine Maßnahmen/ Entwicklung beobachten In den meisten Fällen sind keine Maßnahmen notwendig, die Entwicklung der LRT-Vorkommen sollte turnusmäßig erneut bewertet werden.

Die Tab. 5.9 gibt einen Überblick über die einzelflächenspezifischen Maßnahmen für den LRT 8220.

Fazit:

Vorkommen des LRT 8220 finden sich in großer Zahl und in allen Teilbereichen des PG. Insgesamt gesehen liegt der LRT 8220 im Gebiet trotz des minimal ausgeprägten Arteninventars und teilweise wirksam werdender Beeinträchtigungen im guten Erhaltungszustand (B) vor.

Für die Mehrzahl der LRT-Flächen sind keine oder nur mittlere Beeinträchtigungen festzustellen. Vorrangig in den beiden TG 1 und 2 spielen teils flächige Vorkommen des Störzeigers Efeu (Hedera helix) eine große Rolle. Daneben ergeben sich aus dem Aufwachsen von Gehölzen auf den Felsen selbst, aber auch in deren näheren Umgebung und der daraus 101

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ resultierenden zunehmenden Beschattung mittlere bis teils starke Beeinträchtigungen. Insbesondere bei den Felsen in TG 3 wurden mehrfach Felspartien vorgefunden, die durch entwurzelte Bäume überdeckt oder übererdet waren. Von den LRT-Flächen, auf denen sich der LRT 8220 in einem ungünstigen Erhaltungszustand befindet, sind die Konkurrenzpflanzen bzw. Jungbäume/ Altsträucher zu entfernen, soweit dies technisch machbar ist.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 5.9: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 8220- Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional TG 3, NO Oberstein, östl. d. 09/06/2018, LRT Arenshausen: Flur 10001 8220 0,005 Arenshausen DETHLIFO46252P01 37 50001 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer Steinbachs am S- 005| 113/14 Ende des FFH- bekannt Gebietes TG 3, NO Oberstein, östl. d. 09/06/2018, LRT Arenshausen: Flur 10002 8220 0,009 Arenshausen DETHLIFO46252P01 37 50002 0,009 15.4. 8220, kein Nutzer Steinbachs am S- 005| 113/14 Ende des FFH- bekannt Gebietes TG 3, NO 09/06/2018, LRT Oberstein, westl. d. Arenshausen: Flur 10003 8220 0,081 Arenshausen DETHLIFO46252P01 34 50111 0,081 15.4. 8220, kein Nutzer 005| 69/9 Steinbachs bzw. bekannt 'Auf den Steinen' TG 3 NO 09/06/2018, LRT Oberstein, westl. d. Birkenfelde: Flur 10004 8220 0,006 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 33 50004 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer 005| 30/1 Steinbachs, 'Auf bekannt den Steinen' TG 3, NO Oberstein, östl. d. 09/06/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10005 8220 0,005 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 36 50005 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 34/48 Tälchen südl. 'Auf bekannt den Steinen' TG 3 NO Oberstein, westl. d. 13/07/2018, LRT Arenshausen: Flur 10006 8220 0,026 Arenshausen DETHLIFO46252P01 38 50006 0,026 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs am S- 005| 69/8 Ende des FFH- bekannt Gebietes TG 3 NO Oberstein, westl. d. 13/07/2018, LRT Arenshausen: Flur 10007 8220 0,129 Arenshausen DETHLIFO46252P01 38 50007 0,129 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs am S- 005| 69/8 Ende des FFH- bekannt Gebietes TG 3, NO Oberstein, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10008 8220 0,023 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 35 60012 0,023 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 34/48 Tälchen südl. 'Auf bekannt den Steinen' TG 3, NO 09/06/2018, LRT Oberstein, westl. d. Arenshausen: Flur 10009 8220 0,005 Arenshausen DETHLIFO46252P01 34 50009 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer 005| 69/9 Steinbachs bzw. bekannt 'Auf den Steinen'

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional TG 3, NO Oberstein, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10010 8220 0,001 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 35 50010 0,001 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 34/48 Tälchen südl. 'Auf bekannt den Steinen' TG 3, NO Oberstein, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10011 8220 0,018 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 35 50011 0,018 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 34/48 Tälchen südl. 'Auf bekannt den Steinen' TG 3, NO Oberstein, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10012 8220 0,020 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 35 50012 0,020 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 34/48 Tälchen südl. 'Auf bekannt den Steinen' TG 3, W/NW Rumerode, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10013 8220 0,009 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 30 50024 0,009 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 79/5 Tälchen nördl. 'Auf bekannt den Steinen' TG 3, W/NW 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10014 8220 0,002 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 30 50023 0,002 15.4. Rumerode, östl. d. 005| 34/36 8220, kein Nutzer Steinsbachs bekannt TG 3, O/SO 05/08/2018, LRT Arenshausen, 10015 8220 0,046 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 27 50013 0,046 15.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg TG 3, O/SO 05/08/2018, LRT Arenshausen, 10016 8220 0,037 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 26 50014 0,037 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg TG 3, O/SO 05/08/2018, LRT Arenshausen, 10017 8220 0,122 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 25 50015 0,122 15.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg TG 3, O/SO 05/08/2018, LRT Arenshausen, 10018 8220 0,014 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 25 50016 0,014 15.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Marth: Flur 003| 10019 8220 0,005 Marth DETHLIFO46252P01 61 50045 0,005 15.4. Arenshausen, 366/1 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Marth: Flur 003| 10020 8220 0,014 Marth DETHLIFO46252P01 61 50046 0,014 15.4. Arenshausen, 366/1 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt 104

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Marth: Flur 003| 10021 8220 0,005 Marth DETHLIFO46252P01 61 50042 0,005 15.4. Arenshausen, 366/1 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt N-Teil des TG 3, O Arenshausen: Flur 01/09/2018, LRT Arenshausen, 002| 93/7, 10022 8220 Arenshausen, 0,107 DETHLIFO46252P01 43 50047 0,107 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Marth Marth: Flur 003| Bereich Buchkopf 366/1 bekannt N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Arenshausen: Flur 10023 8220 0,015 Arenshausen DETHLIFO46252P01 62 50049 0,015 15.4. Arenshausen, 002| 93/7 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10024 8220 O Arenshausen, 0,048 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 50070 0,048 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10025 8220 O Arenshausen, 0,007 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 50069 0,007 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10026 8220 O Arenshausen, 0,003 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 50077 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt TG 3, NO Oberstein, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10027 8220 0,004 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 35 50083 0,004 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 34/48 Tälchen südl. Auf bekannt den Steinen TG 3 NO Oberstein, westl. d. 13/07/2018, LRT Arenshausen: Flur 10028 8220 0,061 Arenshausen DETHLIFO46252P01 38 50082 0,061 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs am S- 005| 69/8 Ende des FFH- bekannt Gebietes TG 3 NO 09/06/2018, LRT Oberstein, westl. d. Birkenfelde: Flur 10029 8220 0,002 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 33 50021 0,002 11.9.1. 8220, kein Nutzer 005| 79/1 Steinbachs, 'Auf bekannt den Steinen' TG 3 NO 09/06/2018, LRT Oberstein, westl. d. Birkenfelde: Flur 10030 8220 0,026 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 33 50020 0,026 15.4. 8220, kein Nutzer 005| 79/1 Steinbachs, 'Auf bekannt den Steinen' TG 3 NO 09/06/2018, LRT Oberstein, westl. d. Birkenfelde: Flur 10031 8220 0,026 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 32 50025 0,026 15.4. 8220, kein Nutzer 005| 79/2,79/3 Steinbachs, 'Auf bekannt den Steinen'

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional TG 3, W/NW Rumerode, östl. d. 29/07/2018, LRT Birkenfelde: Flur 10032 8220 0,002 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 31 50022 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Steinsbachs, 005| 79/6 Tälchen nördl. 'Auf bekannt den Steinen' N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Marth: Flur 003| 10033 8220 0,004 Marth DETHLIFO46252P01 61 50043 0,004 15.4. Arenshausen, 366/1 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Marth: Flur 003| 10034 8220 0,001 Marth DETHLIFO46252P01 61 50044 0,001 15.4. Arenshausen, 366/1 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt N-Teil des TG 3, O 01/09/2018, LRT Arenshausen: Flur 10035 8220 0,015 Arenshausen DETHLIFO46252P01 62 50048 0,015 15.4. Arenshausen, 002| 93/7 8220, kein Nutzer Buchkopf bekannt N-Teil TG 3, O/SO 05/08/2018, LRT Arenshausen, 10036 8220 0,018 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 25 50017 0,018 15.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg N-Teil TG 3, O/SO 05/08/2018, LRT Arenshausen, 10037 8220 0,021 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 23 50026 0,021 15.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg O/SO Arenshausen, N- 05/08/2018, LRT 10038 8220 Teil TG 3 0,002 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 22 50027 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Kreckenholz südl. bekannt Eckstieg NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10039 8220 O Arenshausen, 0,021 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 50068 0,021 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10040 8220 O Arenshausen, 0,010 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 50072 0,010 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10041 8220 O Arenshausen, 0,003 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 60008 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt NO-Teil des TG 3, 06/09/2018, LRT 10042 8220 O Arenshausen, 0,001 Marth Marth: Flur 005| 11/1 DETHLIFO46252P01 21 50071 0,001 15.4. 8220, kein Nutzer östl. Kreckenholz bekannt SW-Ende TG 2, 25/05/2019, LRT kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur 10043 8220 0,003 Thalwenden DETHLIFO46261S04 53 50028 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 28/5,28/6 Tälchen N bekannt Thalwenden

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional SW-Ende TG 2, 10/04/2018, kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur Sicherung eines 10044 8220 0,062 Thalwenden DETHLIFO46261S04 40 50075 0,062 15.4. Tälchen N 001| 28/20 günstigen Thalwenden Erhaltungszustande s dieses LRT SW-Ende TG 2, 10/04/2018, LRT nördlicher Ortsrand Thalwenden: Flur 10045 8220 0,035 Thalwenden DETHLIFO46261S04 42 60009 0,035 11.9.1. 8220, kein Nutzer 001| 29/6 Thalwenden, NW bekannt Grottenweg SW-Ende TG 2, 10/04/2018, LRT nördlicher Ortsrand Thalwenden: Flur 10046 8220 0,028 Thalwenden DETHLIFO46261S04 41 50030 0,028 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 29/6 Thalwenden, NW bekannt Grottenweg SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10047 8220 Uder, südöstl. der 0,005 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 10 50106 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10048 8220 Uder, südöstl. der 0,013 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 10 50105 0,013 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10049 8220 Uder, südöstl. der 0,043 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 9 50103 0,043 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10050 8220 Uder, südöstl. der 0,002 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 8 50102 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10051 8220 Uder, südöstl. der 0,002 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 13 50110 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10052 8220 Uder, südöstl. der 0,014 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 14 50109 0,014 11.9.1. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10053 8220 Uder, südöstl. der 0,006 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 12 60007 0,006 11.9.1. 12.1.2.3. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10054 8220 Uder, südöstl. der 0,003 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 11 50104 0,003 11.9.1. 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 10/11/2018, LRT 10055 8220 Uder, nördl. der 0,018 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 63 50097 0,018 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10056 8220 Uder, nördl. der 0,016 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 15 50095 0,016 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10057 8220 Uder, nördl. der 0,007 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 15 50094 0,007 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10058 8220 Uder, nördl. der 0,011 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 15 50093 0,011 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10059 8220 Uder, nördl. der 0,012 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 16 50092 0,012 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10060 8220 Uder, nördl. der 0,004 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 16 50091 0,004 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10061 8220 Uder, nördl. der 0,014 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 17 50085 0,014 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10062 8220 Uder, nördl. der 0,014 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 17 50086 0,014 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10063 8220 Uder, nördl. der 0,023 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 17 50096 0,023 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10064 8220 Uder, nördl. der 0,008 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 17 50098 0,008 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10065 8220 Uder, nördl. der 0,006 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 16 50089 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10066 8220 Uder, nördl. der 0,003 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 16 50088 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10067 8220 SO-Ausläufer d. 0,011 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 19 50034 0,011 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10068 8220 SO-Ausläufer d. 0,079 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 19 50031 0,079 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT Uder: Flur 003| 10069 8220 0,003 Uder DETHLIFO46261S03 20 50041 0,003 15.4. SO-Ausläufer d. 35,36 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10070 8220 SO-Ausläufer d. 0,030 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 18 50036 0,030 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10071 8220 SO-Ausläufer d. 0,005 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 19 50035 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt SW-Ende TG 2, 25/05/2019, LRT kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur 10072 8220 0,002 Thalwenden DETHLIFO46261S04 53 50029 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 28/8 Tälchen N bekannt Thalwenden SW-Ende TG 2, 10/04/2018, LRT kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur 10073 8220 0,059 Thalwenden DETHLIFO46261S04 39 50074 0,059 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 35/1 Tälchen N bekannt Thalwenden SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10074 8220 Uder, südöstl. der 0,005 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 13 50108 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10075 8220 Uder, südöstl. der 0,008 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 13 50107 0,008 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 10/11/2018, LRT 10076 8220 Uder, nördl. der 0,002 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 63 50100 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10077 8220 Uder, nördl. der 0,020 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 17 50087 0,020 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 10/11/2018, LRT 10078 8220 Uder, nördl. der 0,002 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 63 50099 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 10/11/2018, LRT 10079 8220 Uder, nördl. der 0,003 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 63 60010 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt SO-Ende TG 2, NW 09/11/2018, LRT 10080 8220 Uder, nördl. der 0,013 Uder Uder: Flur 003| 81/3 DETHLIFO46261T01 16 50090 0,013 15.4. 8220, kein Nutzer Deponie bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10081 8220 SO-Ausläufer d. 0,006 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 19 50033 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10082 8220 SO-Ausläufer d. 0,012 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 19 50032 0,012 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10083 8220 SO-Ausläufer d. 0,007 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 18 50037 0,007 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10084 8220 SO-Ausläufer d. 0,003 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 18 50039 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt 109

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10085 8220 SO-Ausläufer d. 0,002 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 18 50040 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 2, NW Uder, 15/11/2018, LRT 10086 8220 SO-Ausläufer d. 0,006 Uder Uder: Flur 003| 24/2 DETHLIFO46261S03 18 50038 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer Buchholzes bekannt TG 1, westl. 11/10/2018, LRT 10087 8220 0,007 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 2 50065 0,007 15.4. Heiligenstadt, Alte 050| 18 8220, kein Nutzer Burg Ost bekannt TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10088 8220 0,005 Heiligenstadt 2 50067 0,005 15.4. Heiligenstadt, Alte 050| 18 8220, kein Nutzer Burg Ost bekannt TG 1, westl. 11/10/2018, LRT 10089 8220 0,040 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 1 60003 0,040 11.9.1. Heiligenstadt, Alte 050| 18 8220, kein Nutzer Burg Ost bekannt TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10090 8220 Heiligenstadt, Alte 0,002 Heiligenstadt 3 50066 0,002 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10091 8220 Heiligenstadt, Alte 0,014 Heiligenstadt 4 50060 0,014 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10092 8220 Heiligenstadt, Alte 0,019 Heiligenstadt 3 50058 0,019 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10093 8220 Heiligenstadt, Alte 0,019 Heiligenstadt 4 50057 0,019 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT 10094 8220 Heiligenstadt, Alte 0,002 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 4 50061 0,002 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10095 8220 Heiligenstadt, Alte 0,009 Heiligenstadt 4 50062 0,009 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10096 8220 Heiligenstadt, W 0,040 Heiligenstadt 4 50056 0,040 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Alte Burg b. bekannt Zwergenhöhle

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

TG 1, westl. 11/10/2018, LRT 10097 8220 Heiligenstadt, W 0,026 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 4 50054 0,026 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Alte Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10098 8220 Heiligenstadt, W 0,006 Heiligenstadt 4 50053 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Alte Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10099 8220 Heiligenstadt, W 0,008 Heiligenstadt 4 60002 0,008 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Alte Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT 10100 8220 Heiligenstadt, SW 0,003 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 5 60001 0,003 11.9.1. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Alte Burg b. bekannt Zwergenhöhle W-Ende TG 1 westl. 11/10/2018, LRT 10101 8220 0,019 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 65 50052 0,019 15.4. 8220, kein Nutzer Heiligenstadt, SW 050| 35/28 Alte Burg, NW bekannt Gartenanlage W-Ende TG 1 westl. 10/04/2018, LRT 10102 8220 0,260 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 64 50051 0,260 15.4. 8220, kein Nutzer Heiligenstadt, SW 050| 35/28 Alte Burg, N bekannt Gartenanlage TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10103 8220 0,004 Heiligenstadt 2 50064 0,004 15.4. Heiligenstadt, Alte 050| 18 8220, kein Nutzer Burg Ost bekannt TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10104 8220 Heiligenstadt, Alte 0,012 Heiligenstadt 4 50059 0,012 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Burg bekannt 'Zwergenhöhle` TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10105 8220 Heiligenstadt, W 0,003 Heiligenstadt 4 50055 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer 050| 35/28 Alte Burg b. bekannt Zwergenhöhle TG 1, westl. 11/10/2018, LRT Heiligenstadt: Flur 10106 8220 0,003 Heiligenstadt 2 50063 0,003 15.4. Heiligenstadt, Alte 050| 18 8220, kein Nutzer Burg Ost bekannt TG 4, NW, nw 28/08/2018, LRT Rustenfelde, 10110 8220 0,010 Rustenfelde Rustenfelde: Flur 45 50078 0,010 12.1.2.4. 8220, kein Nutzer nördlicher 004| 1/4 bekannt Waldbereich 111

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

TG 4, NW, nw 28/08/2018, LRT 10111 8220 Rustenfelde, 0,004 Rustenfelde Rustenfelde: Flur 46 50079 0,003 15.4. 8220, kein Nutzer 004| 1/4 nördlicher bekannt Waldbereich TG 4, NW, nw 28/08/2018, LRT Rustenfelde: Flur 10112 8220 Rustenfelde, 0,072 Rustenfelde 48 50080 0,072 15.4. 8220, kein Nutzer 004| 1/4 nördlicher bekannt Waldbereich TG 4, NW, nw 28/08/2018, LRT Rustenfelde: Flur 10113 8220 Rustenfelde, 0,009 Rustenfelde 49 60005 0,009 15.4. 8220, kein Nutzer 004| 1/4 nördlicher bekannt Waldbereich TG 4, NW, nw 10/04/2018, LRT 10116 8220 Rustenfelde, 0,036 Rustenfelde Rustenfelde: Flur 47 50081 0,036 15.4. 8220, kein Nutzer 004| 1/4 Felsformation am bekannt SW-Rand TG 2, S Schönau 25/05/2019, LRT Schönau: Flur 001| 10121 8220 0,005 Schönau DETHLIFO46261S03 52 50128 0,005 15.4. bzw. d. Leine, 271/68 8220, kein Nutzer Buchholz bekannt SW-Ende TG 2, 25/05/2019, LRT kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur 10122 8220 0,006 Thalwenden DETHLIFO46261S04 53 50124 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 28/8,35/1 Tälchen N bekannt Thalwenden SW-Ende TG 2, 28/04/2019, LRT kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur 10123 8220 0,005 Thalwenden DETHLIFO46261S04 54 50122 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 28/20 Tälchen N bekannt Thalwenden SW-Ende TG 2, 28/04/2019, LRT nördlich Thalwenden: Flur 10124 8220 0,039 Thalwenden DETHLIFO46261S04 54 50120 0,039 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 34 Thalwenden, östl. bekannt des Waldpfads SW-Ende TG 2, 28/04/2019, LRT nördlich Thalwenden: Flur 10125 8220 0,022 Thalwenden DETHLIFO46261S04 54 50121 0,022 15.4. G2bisG5_39353 8220, kein Nutzer 001| 33,34 Thalwenden, östl. bekannt des Waldpfads SW-Ende TG 2, 28/04/2019, LRT nördlich Thalwenden: Flur 10126 8220 0,005 Thalwenden DETHLIFO46261S04 54 50119 0,005 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 33,34 Thalwenden, östl. bekannt des Waldpfads SW-Ende TG 2, nördlich 28/04/2019, LRT Thalwenden: Flur 10127 8220 0,066 Thalwenden DETHLIFO46261S04 54 50118 0,066 15.4. 8220, kein Nutzer Thalwenden, östl. 001| 33,34 des Waldpfads, bekannt unterhalb Deponie

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

SW-Ende TG 2, 28/04/2019, LRT nördlich Thalwenden: Flur 10128 8220 0,020 Thalwenden DETHLIFO46261S04 55 50116 0,020 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 29/6,34 Thalwenden, östl. bekannt des Waldpfads TG 2, S-Ende, 28/04/2019, LRT Thalwenden: Flur 10129 8220 0,145 Thalwenden DETHLIFO46261S04 56 50117 0,145 11.9.1. G2bisG5_50970 nördlich Ortslage 001| 31,32 8220, kein Nutzer Thalwenden bekannt SW-Ende TG 2, 28/04/2019, LRT kleines O-W-orient. Thalwenden: Flur 10130 8220 0,006 Thalwenden DETHLIFO46261S04 54 50123 0,006 15.4. 8220, kein Nutzer 001| 34 Tälchen N bekannt Thalwenden O-Ende TG 3, SO 25/05/2019, LRT Birkenfelde: Flur 10131 8220 0,008 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 57 50112 0,008 15.4. Buchholz bzw. SW 001| 4/6 8220, kein Nutzer Eulenloch bekannt O-Ende TG 3, SO 25/05/2019, LRT Birkenfelde: Flur 10132 8220 0,005 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 57 50113 0,005 11.9.1. Buchholz bzw. SW 001| 4/6 8220, kein Nutzer Eulenloch bekannt O-Ende TG 3, SO 25/05/2019, LRT Birkenfelde: Flur 10133 8220 0,008 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 57 50114 0,008 15.4. Buchholz bzw. SW 001| 4/6 8220, kein Nutzer Eulenloch bekannt O-Ende TG 3, SO 25/05/2019, LRT Birkenfelde: Flur 10134 8220 0,021 Birkenfelde DETHLIFO46252P01 58 50115 0,021 15.4. Buchholz bzw. SW 001| 4/6 8220, kein Nutzer Eulenloch bekannt W-Ende TG 1 westl. 25/05/2019, LRT 10135 8220 0,004 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 51 50126 0,004 15.4. 8220, kein Nutzer Heiligenstadt, SW 050| 35/28 Alte Burg, N bekannt Gartenanlage W-Ende TG 1 westl. 25/05/2019, LRT 10136 8220 0,008 Heiligenstadt Heiligenstadt: Flur 50 50125 0,008 15.4. 8220, kein Nutzer Heiligenstadt, SW 050| 35/28 Alte Burg, N bekannt Gartenanlage *Maßnahmen MaP unterstrichen heißt Hauptmaßnahme 11.9.1. Beseitigung von Konkurrenzpflanzen; 12.1.2.3. Verbuschung auslichten 12.1.2.4. Entfernen von Jungbäumen/ Altsträuchern; 15.4 Zur Zeit keine Maßnahmen, Entwicklung beobachten

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2.2.6 LRT 8310 – Touristisch nicht erschlossene Höhlen

Allgemeine Behandlungsgrundsätze (JÄGER, 2002)

Natürliche Höhlen sind natürliche Biotope, die ohne menschlichen Kultureinfluss existieren. In der Regel ist keine Pflege erforderlich. Allerdings sind sie durch Freizeitnutzung und/ oder unkontrollierte Müllablagerung gefährdet. Eine touristische oder sonstige Nutzung muss unterbleiben, die Höhleneingänge sind jedoch offen zu halten.

Pflege- und Behandlungsempfehlungen:

Optimalvariante

Eine touristische Nutzung der Höhle ist zu unterbinden, indem eventuell der Eingang durch Gitter versperrt wird, so dass ein Zugang nicht mehr möglich ist.

• Aufstellen von Informationstafeln Eine Informationstafel sollte über die Besonderheiten, die kulturgeschichtlichen Hintergründe und den naturschutzfachlichen Wert der Höhle aufklären und gleichzeitig auf das schutzzielkonforme Verhalten hinweisen.

Die Tab. 5.10 gibt einen Überblick über die einzelflächenspezifischen Maßnahmen für den LRT 8310.

Fazit

Der aktuelle Gesamt-Erhaltungszustand des LRT 8310 im FFH-Gebiet wird mit „gut“ bewertet.

Für die im FFH-Gebiet befindliche Höhle sind im Rahmen des MaP keine weiteren Maßnahmen vorgesehen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Maßnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Tab. 5.10: Einzelflächenspezifische Maßnahmen für den LRT 8310- Touristisch nicht erschlossene Höhlen

MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info Biotop/LRT Nutzer erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Heiligenstadt: Flur 14.3 11/10/2018, LRT 10137 8310 Zwergenhöhle 0,003 Heiligenstadt 4 50127 0,003 050| 35/28 15.4. 8220, kein Nutzer *Maßnahmen MaP unterstrichen heißt Hauptmaßnahme bekannt 14.3 Informationstafel aufstellen, 15.4 Zur Zeit keine Maßnahmen, Entwicklung beobachten

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)

Ziel von Maßnahmen zum Fortbestand des Prächtigen Dünnfarns als Art des Anhangs II und IV der FFH-RL muss es generell sein, die bekannten lokalen Populationen im PG und ihr direktes Umfeld vor nutzungsbedingter Beeinträchtigung zu schützen und die dort herrschenden, speziellen mikroklimatischen Umweltbedingungen weitestgehend zu erhalten.

Daher werden folgende Maßnahmen empfohlen (BFN, 2019), die bewirtschaftungs- und nutzungsbedingte Beeinträchtigungen verhindern oder ihre Auswirkungen minimieren sollen:

Forstwirtschaft

• Nutzungsverzicht im direkten Umfeld der Felsen, um das Mikroklima nicht zu beeinflussen, Einrichtung von Pufferzonen • Vermeidung von Kahlschlägen, Plenterung oder Einzelstammentnahme in Abstimmung mit Naturschutzbehörden • Förderung von Laubholz, kein Einbringen von Nadelholz • Rückführung von Nadelwaldbeständen in Laubmischbestände, jedoch ohne Kahlschlag

Sonstige Maßnahmen

• Besucherlenkung zur Vermeidung von Beeinträchtigung • Vermeidung von Veränderungen des Wasserregimes, Bachläufe und quellige Bereiche in der Nähe der Standorte des Prächtigen Dünnfarns sollten unverändert bleiben 5.2.4 Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der EU- Vogelschutz- RL Für die meisten Arten der Vogelschutzrichtlinie besteht auf dem Offenland des Gebietes kein konkreter Handlungsbedarf, ihre Ansprüche wurden jedoch bei der Maßnahmenplanung berücksichtigt. Das Offenhalten der Heiden als Nahrungshabitat unter Gewährleistung des Erhalts verschiedener Strukturelemente kommt auch den im Gebiet ansässigen Vogelarten zu Gute. Die für die Heiden vorgeschlagene Bewirtschaftung berücksichtigt die Ansprüche der genannten Vogelarten und widerspricht ihnen nicht. 5.2.5 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie

Wildkatze (Felis silvestris)

Ziel von Maßnahmen sollte es generell sein, die Strukturvielfalt und das Deckungsangebot innerhalb der Landschaft zu erhalten, so dass den verschiedenen Habitatanforderungen der Wildkatze entsprochen werden kann. Folgende Artenschutz-Empfehlungen für Offenlandbereiche werden für die Wildkatze gegeben (nach JEROSCH & GÖTZ 2015 und Artensteckbrief der TLUG 2009):

• Aufwertung und Entwicklung von Weg- bzw. Ackersäumen und der Randbereiche linearer Gewässer (Randstreifen) als potenziellen Wanderleitlinien (nicht nur für Wildkatzen) • Erhaltung vorhandener und Anlage neuer Heckenstrukturen (Leitlinienfunktion)

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ • Extensive Bewirtschaftung von Grünland (Förderung von Kleinsäugern als wichtigem Nahrungsbestandteil) • Erhaltung von Streuobstwiesen (großes Angebot potenzieller Quartiere und Nahrung) • Erhaltung bzw. Neuschaffung von Landschaftselementen (Gehölze, Baumreihen, Kleingewässer) • Bejagung wildernder Hauskatzen ausschließlich mittels Lebendfallen • Installation sicherer Verkehrstrassenquerungen an Straßen und Schienenwegen mit hohen Verkehrsverlusten • Verzicht auf Einsatz von Bioziden und Rodentiziden • Reduzierung von Wildschutzzäunen auf ein Mindestmaß; Anbringung von Kletterhilfen

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2.6 Beweidungs- und Mahdpläne Für das PG - TG 3 und 4 - wurde ein Mahd- und Beweidungsplan erarbeitet. In den beiden anderen TG befinden sich keine durch Mahd oder Beweidung zu pflegenden LRT.

Das Vorkommen des LRT 6430 im TG 3 bedürfte bei regelmäßigen Überschwemmungen an sich keiner konkreten Pflegemaßnahmen. Da diese jedoch nicht oder nicht mehr auftreten, sollte alle 2 bis 3 (bis 5) Jahre eine Pflegemahd mit Beräumung des Mahdgutes erfolgen, um das Artenspektrum der Wald- und Ufersäume zu erhalten, da sich die Bestände ansonsten zu Gehölzen entwickeln.

Für den Bereich ist kein Nutzer bekannt.

Mit der Umsetzung der Maßnahmen sollte kurzfristig begonnen werden.

Die Pflegemahd sollte prinzipiell alle 2 bis 3 (bis 5) Jahre zwischen Mitte September und Februar mit hoch eingestelltem Mähbalken und unter Schonung der wassernahen Abschnitte erfolgen. Aufgrund der hohen Deckungen von Nitrophyten auf der Fläche sollte durch die Mahd alle 2 – 3 Jahre mittelfristig eine Aushagerung erfolgen. Dafür sollte die Pflegemahd kurzfristig über einige Jahre bereits ab Mitte Septmber durchgeführt werden.

Das Mahdgut ist von der Fläche zu entfernen.

Eine kurze extensive Rinder- oder Pferdebeweidung ist als Optionalvariante geeignet, wenn nur Teilbereiche zeitweilig in eine angrenzende großflächige extensive Weide einbezogen werden können.

Die Beweidung sollte in mehrjährigen Intervallen (alle 3 bis 5 Jahre) und abschnittsweise von Mitte Juli bis Mitte September erfolgen.

Der einzige nutzungsabhängige LRT befindet sich im Nordwesten des TG 4. Dabei handelt es sich um den LRT 4030 - Trockene europäische Heiden.

Die im FFH-Gebiet liegenden Heiden werden derzeit noch nicht bewirtschaftet.

Für diese Flächen wird eine mindestens zweimalige Nutzung pro Jahr als Optimalmaßnahme in Form einer Beweidung mit Schafen und Ziegen (Anteil mindestens 10%) vorgeschlagen. Es ist eine frühe Erstnutzung ab April Mai bis Mitte Mai anzustreben. Bei Hüteschafhaltung ist ein weites Gehüt mit langer Verweilzeit der Tiere auf der Fläche zu wählen, um den Tieren ein selektives Verbeißen der Vegetation zu ermöglichen. Eine Bodenfreilegung in Teilbereichen ist anzustreben, da es hier zur Neukeimung des Heidekrauts kommen kann. Ein zweiter Weidegang sollte im Herbst nach der Blüte des Heidekrauts erfolgen. Eine ganzjährige Beweidung ist möglich.

Eine jährliche Änderung der zeitlich und räumlichen Nutzungsreihenfolge größerer Beweidungskomplexe soll dazu beitragen, dass die unterschiedlichen Arten zu verschiedenen Zeiten verbissen werden bzw. regelmäßig zum Blühen und Fruchten gelangen. In Abhängigkeit von der Entwicklung dieser großen Beweidungskomplexe (insbesondere Rückgang des

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Gehölzaufwuchses) und in Absprache mit den Fachbehörden sollte die Besatzdichte flexibel angepasst werden können.

Um die für den Erhalt der LRT wichtige Oligotrophie der Standorte zu gewährleisten, sind das Pferchen (im Sinne eines Nachtpferchs) sowie die Zufütterung auf den Flächen ausgeschlossen. Das Stellen größerer Koppeln widerspricht dieser Forderung nicht.

Tränkestellen dürfen nicht auf LRT eingerichtet werden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.2.7 Kostenschätzung Für eine Abschätzung der Kosten einzelner Maßnahmen, welche in den Maßnahmenblättern in der Spalte Kostenschätzung (Euro) aufgelistet sind, wurden nur die als optimal ausgewiesenen Maßnahmen kalkuliert.

Dies erfolgte vorrangig auf Basis von Kostenangaben in der folgenden Quelle 1:

• Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (2003): Die Eingriffsregelung in Thüringen – Kostendaten für Einzelmaßnahmen.

Weitere Quellen wurden diesbezüglich zu Rate gezogen:

• Bayrisches Landesamt für Umwelt (Stand 2012): Kostendatei für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege • Landesgesellschaft Sachsen-Anhalt MBH (2017): Prüfung und Bewertung der Standardkostensätze zur Entbuschung von Biotop- und Habitatflächen für investive Naturschutzmaßnahmen im ELER für die Förderperiode 2014-2020 • Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie – Freistaat Sachsen (2013): Bilanzierung der Landschaftspflege in Sachsen, Schriftenreihe, Heft 17/2013. Bei Flächen mit landwirtschaftlicher Nutzung wurde die in Quelle 1 genannten, nach oben gerundeten Kostensätze (Die Aufrundung nach oben erfolgte, da seit Veröffentlichung der Hauptquelle 1 im Jahr 2003 eine deutliche Preissteigerung stattgefunden hat.) verwendet. Unterschritten diese jedoch die Förderquoten, die der Landwirt unter den vor Ort gegebenen Umständen durch KULAP erzielen kann, wurden die jeweiligen KULAP-Förderquoten zu Grunde gelegt.

Weiterhin wurden Erfahrungswerte der am Los des Managementplanes beteiligten Büros aus aktuellen, vergleichbaren Projekten eingebracht. Die geschätzten Kosten wurden schematisch anhand der Flächengröße kalkuliert, einzelflächenspezifische Gegebenheiten wie Lage oder Zugänglichkeit konnten weniger berücksichtigt werden. Die folgende Tab. 5.6 gibt eine Übersicht über die angewandten Kostensätze im Rahmen der Kostenschätzung.

Tab. 5.11: Übersicht über die angewandten Kostensätze im Rahmen der Kostenschätzung Maßnahme Kosten nach Quelle Kalkulierte Kosten im FIS einschürige Mahd (maschinell) inkl. 1 ha x 900 €/ha 900 €/ha Mähgutentfernung (entspricht Quelle 1 (580 €/ha) Pflegemahd ohne lw. Verwertung, hier: bzw. 580 € (Förderhöhe LRT 6430) NALAP-Maßnahme F) Entfernen aufkommender Gehölze alle 1 ha x 6.279 €/ha 6.300 €/ha 5 Jahre (entspricht Entbuschung mit = 6.279,00 €/ Pflegegang Motorsäge und Beräumung des Quelle 1 Schnittgutes/ Nachschneiden von Gehölzwiederaustrieb/ Freistellen von Felsen, da für diese Leistungen keine differenzierten Kosten in Quelle 1 vorhanden) Rinderbeweidung (optional LRT 6430) 375 €/ha*a KULAP 400 €/ha*a 375 €/ha*a Quelle 1 Schafbeweidung 400 €/ha*a KULAP 430 €/ha*a 120

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmen zur Erhaltung, und 12 Wiederherstellung und Entwicklung ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ Maßnahme Kosten nach Quelle Kalkulierte Kosten im FIS 409 €/ha*a Quelle 1 Plaggenhieb 2.600 €/ha Quelle 1 2.600 € Informationsschilder Kosten geschätzt je Schild 500 €

Bei vielen Maßnahmen lassen sich die Kosten nur sehr schwer einschätzen, sodass die tatsächlichen Werte gegebenenfalls stark vom angegebenen Schätzwert abweichen können.

Große Abweichungen von den kalkulierten Kosten werden insbesondere bei kleinen, isoliert liegenden Flächen erwartet, da hier vielfach kein landwirtschaftliches Nutzungsinteresse mehr vorliegt und sich der tatsächliche Aufwand für eine Pflegemahd durch die geringe Größe nicht „rechnet“.

Erhebliche Diskrepanzen zu den tatsächlichen Kosten werden auch bei der Kalkulation von Entbuschungsmaßnahmen, beim Nachschneiden des Gehölzwiederaustriebs oder dem Freistellen von Felsen vermutet. Unter den örtlichen Gegebenheiten des FFH-Gebietes (u. a. stark eingeschränkte Erreichbarkeit, eingeschränkte bis unmögliche Maschinengängigkeit, fehlende Zuwegungen) sind extrem starke Abweichungen vom flächenbezogenen Ansatz anzunehmen.

Die Kostenangaben beinhalten bei laufenden (sich wiederholenden) Kosten die Aufwendungen für ein einmaliges Durchführen.

Exisiteren für eine Maßnahmefläche mehrere optimale Maßnahmen, welche beispielsweise die Beweidung näher spezifizieren, wurde für jede die Kosten eingetragen, wodurch in den Kosten Dopplungen auftreten können.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Abstimmungen, Beteiligungen, und 12 Öffentlichkeitsarbeit ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.3 Abstimmungen, Beteiligungen, Öffentlichkeitsarbeit 5.3.1 Behördenabstimmung Während der Bearbeitung des Managementplanes wurden die Ergebnisse und Maßnahmenvorschläge im Rahmen der PAG-Sitzungen zur Diskussion gestellt. Diese fanden am 26.04.2018, am 21.03.2019 und am 18.09.2019 statt. 5.3.2 Nutzerabstimmung Für das PG waren zahlreiche Nutzer bekannt, die sich bereit erklärt haben, den Entwurf des Maßnahmenplanes sowie des Mahd- und Beweidungsplanes zu diskutieren. Es zeigte sich im Verlauf der Kartierungen, dass die Mehrzahl der Nutzer in Bereichen wirtschaftet, die nicht als Offenland-LRT erfasst worden waren, so dass sich Gespräche erübrigten. Lediglich ein Nutzer war bereits bekannt, auch, wenn er seine Herde nicht auf den in Frage kommenden Heideflächen weiden lässt. Mit ihm wurde ein Gespräch vereinbart, um ihn für die Nutzung der direkt an seine Flächen angrenzenden LRT 4030-und LRT-Entwicklungsflächen 4030 zu gewinnen.

Im Rahmen der Nutzergespräche ergab sich, dass Nutzer 1 für die westlich angrenzenden und außerhalb des FFH-Gebietes liegenden Heideflächen G 33 Förderung erhält. Auf den Behandlungseinheiten 198-44, 198-59, 198-60 und 198-207 erfolgt derzeit keine Nutzung, folglich wird auch keine KULAP-Förderung in Anspruch genommen. Im Rahmen des Nutzergespräches wurde seitens UMGEODAT darauf hingewiesen, dass diese Behandlungseinheiten die Voraussetzungen (LRT-Kulisse) erfüllen und eine Beantragung von KULAP-Förderung möglich wäre. Für die Behandlungseinheiten müssten jedoch Feldblöcke eröffnet werden. Die Bereitschaft des Nutzers 1 wurde signalisiert, diese Flächen zu bewirtschaften, wenn vor allem auch praktische Unterstützung zur Herstellung beweidunggsfähiger Flächen (Entbuschung und Beräumung der Heideflächen und dazwischen liegender Entwicklungsflächen) gewährt wird.

Nutzer 1:

Am 12.08.19 erfolgte mit Nutzer 1 die Besprechung des Managementplanes.

Einleitend zum Nutzergespräch wurden zunächst Bedeutung und Konsequenzen des Managementplanes benannt, die Ergebnisse der Kartierungen und die Verbreitung der LRT im betroffenen Teil des PG erläutert und insbesondere die Änderungen, die sich aus der Managementplanung ergeben können, zur Diskussion gestellt sowie weitere relevante Informationen erfragt.

Nutzer 1 bewirtschaftet die unmittelbar westlich angrenzenden Offenlandbiotope (ebenfalls Heiden). Derzeit bewirtschaftet er nicht die vom MAP betroffenen Flächen. Inhalt des Gespräches war es daher vor allem, seine Bereitschaft zur Übernahme der Bewirtschaftung zu erfragen.

Nutzer 1 verfügt in seinem Landwirtschaftsbetrieb über insgesamt 600 Tiere, davon auch 140 Schafe (Skudden und Leineschafe).

Folgende Sachverhalte und Vorschläge wurden näher diskutiert: 122

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Abstimmungen, Beteiligungen, und 12 Öffentlichkeitsarbeit ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ KULAP-Förderung:

Nutzer 1 hat auf den angrenzenden Flächen die Maßnahme G33 (Hüteschafhaltung Schafe/ Ziegen) des KULAP beantragt. Prinzipiell könnte er die in Frage kommenden, schmalen Heideflächen (LRT 4030 und LRT-Entwicklungsflächen des LRT 4030) mit beweiden, allerdings existiert derzeit kein Feldblock. Nutzer 1 würde hier eine kleinere Ziegenherde zur Beweidung einsetzen, allerdings müsste ein Feldblock eingerichtet werden, dabei bräuchte er die Unterstützung des Landwirtschaftsamtes. Er gibt zu bedenken, dass die Flächen oftmals sehr schmale Säume darstellen und sich größere zusammenhängende Komplexe wegen der teilweise starken Verbuschung zwischen den Einzelflächen kaum ergeben. Wenn eine Beweidung erfolgen soll, müssten diese Zwischenbereiche zunächst entbuscht werden. Das wäre durch Nutzer 1 jedoch nicht zu bewerkstelligen. Hilfreich wäre es, wenn bei einer Beweidung der Flächen der westlich angrenzende Weg mit eingezäunt werden könnte und eventuell vorbeikommende Wanderer in dieser Zeit den Bereich über die westlich angrenzenden Flächen passieren könnten.

Entbuschungen

Nach Aussage von Nutzer 1 hat die Forst im Jahr 2018 im Bereich der Heideflächen innerhalb des FFH-Gebietes 198 Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt, allerdings wurde der Wiederaustrieb bisher nicht nachgeschnitten, weshalb sich wieder stärker verbuschte Abschnitte ergeben haben.

Weidegänge:

Anzahl: 2 Weidegänge

2019 erfolgte der erste Weidegang der an das FFH-Gebiet angrenzenden Flächen ab April mit Heidschnucken und Ziegen. Insbesondere die Ziegen verbeißen hervorragend die wieder austreibenden Birken. Sie werden daher in größerer Zahl in der Herde mitgeführt. Ein zweiter Weidegang erfolgte ab Anfang August.

Änderungen in der Nutzungsreihenfolge – routierender Beginn:

Im MAP wird angeregt, dass die Beweidung in jedem Jahr mit einer anderen Fläche beginnen soll. Nutzer 1 setzt diesen Vorschlag auf den angrenzenden Flächen bereits um.

Weitere Hinweise und Vorschläge:

Im MaP wird die gesonderte Bekämpfung der auf allen Flächen mit unterschiedlichen Deckungen vorkommenden Lupine (Lupinus polyphyllos) empfohlen. Bei der Flächenbesichtigung im August 2019 wurde deutlich, dass durch die Beweidung bereits eine starke Schädigung der Pflanzen erfolgt war, die Lupine war nur noch in Randbereichen außerhalb der Beweidungsflächen und auf den Flächen innerhalb des FFH-Gebietes, die derzeit nicht beweidet werden, zum Fruchten gekommen. Nutzer 1 bemüht sich um eine weitere Zurückdrängung dieser Art.

Nutzer 1 regt an, dass die Beschilderung im Gebiet erneuert werden muss, da die Hinweisschilder defekt sind.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Massnahmenplanung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Abstimmungen, Beteiligungen, und 12 Öffentlichkeitsarbeit ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 5.3.3 Öffentlichkeitsarbeit, Verbandsbeteiligung Die in Thüringen anerkannten Naturschutzverbände und der TBV sowie die betroffenen Kommunen sind über die Möglichkeit zur Stellungnahme und das weitere Vorgehen informiert worden. Hierfür wurde der Entwurf des Abschlussberichtes zur Verfügung gestellt. Die eingehenden Stellungnahmen wurden durch die TLUG vorgeprüft und anschließend zur Berücksichtigung weitergeleitet.

Im April und Mai 2019 erfolgte die Beteiligung der betroffenen Gemeinden und anerkannten Naturschutzverbände.

Im ersten Quartal 2020 findet eine Öffentlichkeitsveranstaltung zum vorliegenden Managementplan statt.

5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotential / Zielkonflikte Das Abstimmungsgespräch ergab eine weitgehende Zustimmung zu den für die Heiden vorgeschlagenen Maßnahmen.

Allerdings benötigt der im Gebiet wirtschaftender Schäfer Unterstützung bei der Einrichtung der erforderlichen Feldblöcke sowie bei der Entbuschung der in die Beweidung einzubeziehenden Flächen. Derzeit steht der zu erwartende Aufwand zur Herstellung einer beweidbaren Fläche in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen. Wenn es nicht gelingt, diese Unterstützung zu gewähren, werden die Beeinträchtigungen auf den im FFH-Gebiet liegenden LRT 4030-Flächen und –entwicklungsflächen zunehmen, ein Verlust des LRT im Gebiet wäre zu befürchten.

Der LRT 3150 konnte insbesondere wegen fehlender Strukturen und des fehlenden Arteninventars nicht nachgewiesen werden. In dem aus der OBK für diesen LRT ausgewiesenen Bereich befand sich ein bereits sehr weit fortgeschrittenes Verlandungsstadium eines sehr kleinflächigen und flachen Wasserkörpers. Es wird davon ausgegangen, dass die einst angelegten Teiche ursprünglich durch die Quellschüttung gespeist wurden, die offenbar nicht zur Herausbildung eines Gewässers im Sinne der FFH-RL ausreichte. Eine aktive Förderung des Gewässercharakters (Erhöhung des Wasserstands auf eine für weitere Wasserpflanzen geeignete Tiefe) erscheint nur durch Umleitung und Aufstau des Steinsbachs realisierbar, woraus eine Beeinträchtigung, wenn nicht gar Vernichtung einer LRT 3260-Fläche resultieren würde. Ob es überhaupt gelingen würde, bewertungsrelevante Wasserpflanzenarten im Umfeld der Kleingewässer auch nach einer Entlandung zu etablieren, ist nicht prognostizierbar. Somit wird insbesondere aufgrund der fehlenden standörtlichen Voraussetzungen für den LRT 3150 kein Entwicklungspotenzial gesehen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Sonstige Hinweise / Vorschläge „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und 12 und der Schutzobjekte ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 6 Sonstige Hinweise / Vorschläge

6.1 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte Die lokalen Populationen des Prächtigen Dünnfarns (Trichomanes speciosum) sollten auch künftig im Rahmen des Arten-Monitorings hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes insbesondere hinzukommender Beeinträchtigung regelmäßig überwacht werden. Weitere Vorschläge für die Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte erscheinen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht notwendig.

6.2 Besucherlenkung Die Umgebung von Heilbad Heiligenstadt und das FFH-Gebiet selbst, zwischen Harz und Thüringer Wald gelegen, sind durch zahlreiche Wanderwege erschlossen und bieten geeignete Voraussetzungen für ausgedehnte Wanderungen. Auf 197 km durchzieht der insgesamt 280 km lange Eichsfeldwanderweg das Obereichsfeld, dessen Abschnitt 13 vorrangig in Teilbereichen des FFH-Gebietes am Grünen Band verläuft. Die im Gebiet kartierten FFH-LRT werden von den Wanderaktivitäten nicht beeinträchtigt. Eine über die Ausweisung der Wanderwege hinausgehende Besucherlenkung erscheint nach derzeitiger Erkenntnis nicht notwendig.

Hinweisschilder und Schautafeln, die entlang der Wanderwege aufgestellt wurden bzw. noch ergänzt werden sollten, können Informationen über das FFH-Gebiet mit seiner besonderen naturräumlichen Ausstattung und über kulturhistorische Besonderheiten des Eichsfeldes enthalten. Diese sollten jedoch auch auf das schutzzielkonforme Verhalten (Wanderwege nicht verlassen, Felsen nicht betreten oder erklettern, keinen Müll hinterlassen etc.) verweisen.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Kurzfassung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 7 Kurzfassung

Name Nr. Land EU-Code Leinetalhänge westlich 198 DE4726304 Heiligenstadt

Allgemeine Angaben und Kurzcharakteristik: Das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ befindet sich im Landkreis „Eichsfeld“. Die Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt, im Nordosten gelegen, ist die nächste größere Ortschaft. Das FFH-Gebiet ist auf 4 Teilgebiete aufgeteilt. Das östliche Teilgebiet (TG 1) liegt südlich der Landstraße zwischen Uder und Bad Heiligenstadt. Zu diesem Gebiet gehört die sogenannte „Alte Burg“. Das mittlere Teilgebiet (TG 2) besteht aus einem größeren Teil nördlich von Thalwenden und einem kleineren Teil an der Straße zwischen Thalwenden und Uder. Das südwestliche Teilgebiet (TG 3) befindet sich östlich von Arenshausen. Die nördliche Grenze wird durch die Bahnlinie im Leinetal zwischen Bad Heiligenstadt und Arenshausen gebildet. Das nördlichste Gebiet liegt bei Rustenfelde. Dieses Teilgebiet (TG 4) wird durch den ehemaligen Grenzweg im Westen und die Ortslage Rustenfelde im Osten begrenzt. Das FFH-Gebiet weist eine Flächengröße von 333 ha (Standarddatenbogen) mit einer maximalen Nord-Süd-Ausdehnung von 5,4 km und einer maximalen Ost-West-Ausdehnung (über alle Teilgebiete) von 8,9 km auf. Die Meereshöhe beträgt im Mittel bei 250 m über NN und schwankt zwischen 310 m über NN bei Thalwenden und 205 m über NN im Leinetal östlich von Arenshausen. Das FFH-Gebiet enthält Teile der SPA Gebiete „Werrabergland südwestlich Uder“ und „Untereichsfeld – Ohmgebirge“.

Das FFH-Gebiet ist vorwiegend dem Naturraum „Muschelkalkplatten und Bergländer“ (NR 3) zuzuordnen und liegt im engeren Sinne im Naturraum „Werrabergland – Hörselberge“ (HIEKEL et al. 2004). Der nördliche Teil gehört bereits zum unmittelbar angrenzenden Naturraum „Buntsandstein-Hügelländer“ (NR 2) und dort speziell zum Naturraum „Nordthüringer Buntsandsteinland“ (HIEKEL et al. 2004). Der westliche Bereich des FFH-Gebietes ist Teil des Grünen Bandes. Das Grüne Band markiert den ehemaligen Grenzverlauf zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Entlang dieses Grenzstreifens konnte sich die Natur aufgrund der Nutzungsruhe im Laufe von Jahrzehnten der deutschen Teilung weitgehend ungestört entwickeln. Bis heute durchziehen diese teils wertvollen Biotope wie ein Band die Landschaft und stellen einen wichtigen und einzigartigen Biotopverbund dar. Im FFH-Gebiet sind dies vor allem Reste europäischer Heiden, die als wertvolle Offenlandbiotope zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten.

Prägend für das Gebiet sind insbesondere die zum Leinetal und zu kleineren Nebentälern steil abfallenden Hänge, die zumeist mit Wald (Hainsimsen-Buchenwälder, Waldmeister- Buchenwälder) bestanden sind und teils imposante Felsformationen und Geröllhalden aufweisen. Grünländer treten nur in geringem Umfang an den Rändern des FFH-Gebietes auf.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Kurzfassung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 1: Lage und Abgrenzung des FFH-Gebietes (Quelle: FIS/GEO-THEMEN/BASISDATEN)

Lebensräume und Arten Das FFH-Gebiet ist besonders durch den Lebensraumtyp 8220 „Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation“ geprägt. Dabei handelt es sich um Felsen, vegetationsarme oder -freie Wände, Überhänge und Bänder, die von einer speziellen Felsspaltenvegetation (v. a. mit Streifenfarnen – Asplenium ssp.) besiedelt werden. Daneben kommen häufig Moose und Flechten vor. Das Standortspektrum reicht dabei von trockenen, offenen Ausbildungen bis zu beschatteten, frisch-feuchten Bereichen.

Das FFH-Gebiet repräsentiert zudem die bedeutendsten Vorkommen des Prächtigen Dünnfarns (Trichomanes speciosum) in Thüringen, eines eher unscheinbaren Farns, der feuchte und geschützte Spalten der Felsen besiedelt.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Kurzfassung „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

Abb. 2: Felsbiotope und Laubwälder sind charakteristisch für das FFH-Gebiet „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ (Quelle: UMGEODAT, 2019)

Gebietsentwicklung Seit einigen Jahren erfolgt im Bereich des Grünen Bandes eine landwirtschaftliche Nutzung durch die extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen. Hierdurch soll die Offenhaltung der wertvollen europäischen Heiden sichergestellt werden. Künftig wird es entscheidend sein, die biotoptypengerechte Bewirtschaftung aufrecht zu erhalten und auszuweiten, um einen guten Erhaltungszustand dieses Lebensraumtypen zu erreichen und langfristig zu gewährleisten.

Die Sicherung der Lebensräume für den Prächtigen Hautfarn hängt im Wesentlichen von der ungestörten Existenz geeigneter Habitate ab. Insbesondere eine touristische Nutzung der Felsen (Klettern) aber auch der Gesteinsabbau und ein umfangreicher Waldumbau führen durch die Änderungen der mikroklimatischen Bedingungen zur Zerstörung oder zu erheblichen Beeinträchtigungen des Lebensraums.

Eine schutzzielkonträre Freizeitnutzung der Felsen sollte daher ausgeschlossen werden.

Besucherhinweise

Hinweisschilder sollten auf das schutzzielkonforme Verhalten verweisen.

Kontakt für Rückfragen

THÜRINGER LANDESAMT FÜR UMWELT, BERGBAU UND NATURSCHUTZ (TLUBN) Referat 34, NATURA 2000 Carl-August-Allee 8-10 99423 Weimar Telefon Zentrale: 0361-57 3942 000

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Anhang „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Quellenverzeichnis und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 8 Anhang

8.1 Quellenverzeichnis

Beschluss 0078/1983 vom 07.07.1983 auf der Grundlage der „Ersten Durchführungsverordnung zum Landeskulturgesetz – Schutz und Pflege der Pflanzen- und Tierwelt und der landschaftlichen Schönheiten (Naturschutzverordnung) vom 14. Mai 1970 (GBL II, Nr. 46, S. 331) § 11, Naturflächen zu Flächennaturdenkmalen (FND) erklärt

BAUER, H.-G.; BEZZEL, E. & W. FIEDLER (Hrsg.) (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. 2. vollständig überarbeitete Auflage. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsingvögel. 808 S. Band 2: Passeriformes – Singvögel. 622 S. Band 3: Literatur und Anhang. 337 S. Wiebelsheim.

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LAND THÜRINGEN(3): FIS NATURSCHUTZ/GEOLOGIE, Abruf am 20.02.2019

LAND THÜRINGEN(4A): FIS NATURSCHUTZ/HYDROLOGIE, Abruf am 20.02.2019

LAND THÜRINGEN (4B): FIS NATURSCHUTZ/HYDROLOGIE-Durchlässigkeit der Hauptgrundwasserleiter, Abruf am 20.02.2019

LAND THÜRINGEN (4C): FIS NATURSCHUTZ/HYDROLOGIE-Schutzwirkung der Grundwasserdeckschichten,Abruf am 20.02.2019

LAND THÜRINGEN (5): FIS NATURSCHUTZ /KULAP, Abruf am 20.02.2019

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SUDFELDT, C.; DRÖSCHMEISTER, R.; FREDERKING, W.; GEDEON, K.; GERLACH, B.; GRÜNEBERG, C.; KARTHÄUSER, J.; LANGGEMACH, T.; SCHUSTER, B.; TRAUTMANN, S. & J. WAHL (Hrsg.) (2013): Vögel in Deutschland – 2013. Münster. 60 S. 130

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Anhang „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Fotodokumentation und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 8.2 Fotodokumentation 8.2.1 Fotodokumentation der LRT

LRT 3260

10108: Der im FFH-Gebiet verlaufende Gewässerabschnitt wird durch einen naturnahen Gehölzsaum mit standorttypischer Ufervegetation geprägt.

10108: An geeigneten Standorten sind die typischen Vegetationsstrukturen des Wasserkörpers (insbesondere Wassermoose) vorhanden.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Anhang „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Fotodokumentation und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

LRT 4030

10114: Kleinflächiger Heidebestand im stark beeinträchtigten 10114: Die Heidekräuter befinden sich hauptsächlich in der Zustand Reife- und Degenerationsphase. Eine Neukeimung ist aufgrund des fehlenden Offenbodens nicht festzustellen.

10114: Dichte und mehrschichtige Streuauflagen schränken den 10114: Verbuschung und Vergrasung stellen erhebliche Lebensraum der heidetypischen Vegetation weiter ein. Beeinträchtigungen dar.

10119: Saumartig ausgeprägter offener Heidebestand an der Grenze des FFH-Gebietes 10119: 2018 - Im Winterhalbjahr 2017/ 2018 wurden 10119: 2019 – Der Wiederaustrieb der Gehölze nach den Entbuschungsmaßnahmen ausgeführt. Entbuschungsmaßnahmen ist tw. bereits erheblich. Ein Nachschneiden müsste dringend erfolgen.

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10119: Calluna vulgaris befindet sich zumeist in der Reife- und 10119: In kleineren Teilbereichen ist eine Heideverjüngung Degenerationsphase (2018) festzustellen (2019).

10119: Partiell ausgeprägte Calamagrostis epigejos- 10119: Schnittgut zurückliegender Entbuschungsmaßnahmen Dominanzen führen wegen ihrer dichten Streuschichten zur muss von den LRT-Flächen entfernt werden (2019). Verdrängung der LR-typischen Zwergsträucher (2019).

10120: Vorkommen des LRT 4030 im Norden des TG 4. Die 10120: Vorkommen des LRT 4030 im Norden des TG 4. Zwergsträucher befinden sich vorrangig in der Reifephasen und Zunehmende Vergrasung führt zur weiteren Einschränkung der bieten im Spätsommer noch einen blütenreichen Aspekt.Dieses Offenbodenbereiche, so dass eine Neukeimung von Vorkommen ist insbesondere durch die stark aufkommende Heidepflanzen weitestgehend ausgeschlossen ist. Verbuschung beeinträchtigt.

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10120: Teilbereiche waren im Winter 2017/ 2018 durch die Forst entbuscht worden. 10120: Teilbereiche Spätsommer 2018 10120: Teilbereiche 2019 – der Wiederaustrieb muss auch hier dringend nachgeschnitten werden, da keinerlei Verbiss durch Beweidung erfolgt. LRT 4030 Entwicklungsflächen

20001: Offener Heidebereich mit zu geringer Deckung von 20001: Vergrasung und zunehmendes Gehölzaufkommen Zwergsträuchern, die sich vorrangig in der Pionier- und beeinträchtigen die notwendigen LR-typischen Habitatstrukturen Aufbauphase befinden.

20005: Wegbegleitender, teilweise aber recht schmaler 20005: Verbuschung und Vergrasung sowie fehlender Heidekrautsaum mit geringer Deckung LR-typischer Offenboden stellen teilweise erhebliche Beeinträchtigungen dar. Zwergsträucher

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20006: Langjährig ungenutzter und zunehmend durch 20006: Wenn die Entwicklungsfläche wieder in Nutzung Verbuschung und Vergrasung beeinträchtigter Heidekrautsaum gebracht werden soll, sind umfangreiche Entbuschungsarbeiten mit geringer Deckung LR-typischer Zwergsträucher auszuführen, die auch zur Freilegung von Rohboden führen müssen, um eine Neukeimung und Verjüngung der Calluna- Heide zu erreichen. Die freigestellten Bereiche sind im Anschluss über mehrere Jahre intensiv zu beweiden, um die überständige Biomasse abzutragen. LRT 6430

10109: Der LRT 6430 weist typische Strukturkomplexe auf und 10109: Das Vorkommen des LRT 6430 im Gebiet ist durch ist durch ein Mikrorelief aus Senken und Erhebungen, quellig einen hohen Anteil an Nitrophyten (Urtica dioica) durchsickerten Bereichen und Einzelgehölzen auf. gekennzeichnet.

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LRT 8150

10107: Der LRT 8150 stellt im PG eine festgelegte Schutthalde an einem N-exponierten Hang im Bereich zweier schmaler, benach- barter Erosionsrinnen dar. Wegen struktureller Defizite, geringer Spezifität des Arteninventars und geringer Flächenausdehnung erfolgte die gutachterliche Abwertung des Gesamt-EHZ auf „C“. LRT 8220

Der LRT 8220 stellt den flächenmäßig umfangreichsten FFH-LRT im Gebiet dar. Die Mehrzahl der Felsen weist gute Habitatstrukturen auf („A“), das Arteninventar ist zumeist jedoch nur in Teilen vorhanden („C“), die meisten LRT-Flächen sind nicht oder nur im mittleren Umfang beeinträchtigt („A“ oder „B“).

10092: Heterogener Felskomplex nahe der „Zwergenhöhle“ – 10091: Hohe Strukturvielfalt der Felskomplexe – Strukturvielfalt Strukturvielfalt „A“ „A“

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10096: Steilwandartiger Felskomplex – Strukturvielfalt „B“ 10053: Gering strukturiertes Felsband - Strukturvielfalt „C“

10046 – Typischer Standort von Asplenium trichomanes 10072: Reiche Moosbesiedlung, aber keine kennzeichnenden Farne, Arteninventar „C“

10072: Isothecium myosuroides, häufigste LR-typische Moosart 10007: Parmelia saxatilis, LR-typische Blattflechte im PG im PG

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Anhang „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Fotodokumentation und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯

10045: Einige LRT-Vorkommen sind durch Konkurrenzpflanzen 10056- 10058: Aufforstungen können künftig die (hier: Hedera helix) beeinträchtigt, Beeinträchtigungen „C“ Lichtverhältnisse ändern, Beeinträchtigungen „B“

10092: Aufkommender Gehölzjungwuchs und Verbuschung, 10110: Übererdung und umstürzende Bäume, Beeinträchtigungen „B“ Beeinträchtigungen „C“ LRT 8310

10137: Eingang und Mundloch der „Zwergenhöhle“

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Anhang „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Maßnahmeblätter und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 8.3 Maßnahmeblätter Die Maßnahmeblätter liegen der Managementplanung bei.

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Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 198 Anhang „Leinetalhänge westlich Heiligenstadt“ und Teile des SPA 11 Kartenteil und 12 ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ ⎯ 8.4 Kartenteil Karte 1a: Schutzgebiete (Teilgebiet 1) Karte 1b: Schutzgebiete (Teilgebiete 2, 3, 4) Karte 2a: Bestand und Bewertung der LRT und LRT-Entwicklungsflächen, Teilgebiet 1 Karte 2b: Bestand und Bewertung der LRT und LRT-Entwicklungsflächen, Teilgebiet 2 Karte 2c: Bestand und Bewertung der LRT und LRT-Entwicklungsflächen, Teilgebiet 3 Karte 2d: Bestand und Bewertung der LRT und LRT-Entwicklungsflächen, Teilgebiet 4 Karte 3a: Habitat- und Habitatentwicklungsflächen, Teilgebiet 1 Karte 3b: Habitat- und Habitatentwicklungsflächen, Teilgebiet 2 Karte 3c: Habitat- und Habitatentwicklungsflächen, Teilgebiet 3 Karte 3d: Habitat- und Habitatentwicklungsflächen, Teilgebiet 4 Karte 4a: Maßnahmenflächen, Teilgebiet 1 Karte 4b: Maßnahmenflächen, Teilgebiet 2 Karte 4c: Maßnahmenflächen, Teilgebiet 3 Karte 4d: Maßnahmenflächen, Teilgebiet 4 Karte 5a: Aktuelle Feldblocksituation und aktuelle KULAP N-Förderkulisse, Teilgebiet 1 Karte 5b: Aktuelle Feldblocksituation und aktuelle KULAP N-Förderkulisse, Teilgebiet 2 Karte 5c: Aktuelle Feldblocksituation und aktuelle KULAP N-Förderkulisse, Teilgebiet 3 Karte 5d: Aktuelle Feldblocksituation und aktuelle KULAP N-Förderkulisse, Teilgebiet 4 Karte 6a: Mahd- und Beweidungsplan, Teilgebiet 3 Karte 6b: Mahd- und Beweidungsplan, Teilgebiet 4 Karte 7a: Flurstückskarte mit Behandlungseinheiten, Teilgebiet 1 Karte 7b: Flurstückskarte mit Behandlungseinheiten, Teilgebiet 2 Karte 7c: Flurstückskarte mit Behandlungseinheiten, Teilgebiet 3 Karte 7d: Flurstückskarte mit Behandlungseinheiten, Teilgebiet 4

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