Corona-Tests

Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam gegen die Pandemie

Beispielhafte Projekte aus Mittelfranken 2 | CORONA-TESTS | Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam gegen die Pandemie

Testen, testen, testen!

Und die Verhaltensregeln „Abstand – Hygiene – Alltag mit Maske – Lüften (AHA+L)“ einhalten. Das sind die beiden wichtigsten Maßnahmen, um die Corona-Pandemie bis zum Abschluss der Impf-Kampagne zu kontrollieren. Wenn die zahlreichen Testmöglichkeiten intensiv ge- nutzt werden, können Infektionen rechtzeitig erkannt und Ansteckungen effektiv verhindert werden. Außerdem eröffnen die Tests dem Handel gewisse Öffnungsperspektiven.

Viele Unternehmen haben schon vor der Einführung der Testpflicht ihren Mitarbeitern und deren Familienmitgliedern die Möglichkeit angeboten, sich regelmäßig testen zu lassen. Die Betriebe ergänzen damit die Angebote der öffentlichen Testzentren und der Apotheken. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken will die Test-Aktivitäten von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung noch besser bündeln, um damit mehr Schlagkraft im Kampf gegen die Pandemie zu entwickeln.

Die in dieser Broschüre beschriebenen Test-Projekte in Nürnberg und sowie in den Landkreisen Roth und Nürnberger Land sollen als Anregung und Motivation dienen, ähn- liche Kooperationsprojekte von Wirtschaft und Verwaltung auch in anderen Städten und Landkreisen zu initiieren.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der IHK Nürnberg für Mittelfranken unter www.ihk-nuernberg.de/publikation-corona-tests. Gerne steht Ihnen die IHK bei weiteren Fragen und bei der Vermittlung von Experten und Kooperationspartnern zur Verfügung.

Vier Best-Practice-Beispiele aus Mittelfranken zeigen, was möglich ist:

1. Stadt Nürnberg: Corona-Schnelltest-Zentrum im „Haus der Wirtschaft“

2. Testzentren der Unternehmen werden zu öffentlichen Testzentren (Landkreis Roth / Unternehmerfabrik Landkreis Roth)

3. Regelmäßige Tests in Erlangen: Unternehmen, Schulen und Kitas bilden „Gurgel-Pools“

4. Landkreis Nürnberger Land und regionale Wirtschaft entwickeln gemeinsame Teststrategie Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam gegen die Pandemie | CORONA-TESTS | 3

Stadt Nürnberg: Corona-Schnelltest-Zentrum im „Haus der Wirtschaft“

Die Stadt Nürnberg hat ein Corona-Schnelltestzentrum im Atrium des IHK-Gebäudes am Hauptmarkt eingerichtet. Betrieben wird es von den Hilfsdiensten Bayerisches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst. Am 17. März wurde es von Oberbürgermeister Marcus König gemeinsam mit IHK-Präsident Dr. Armin Zitz- mann eröffnet. „Tests auf Covid-19 gehören neben Impfen, der Einhaltung der Hygi- eneregeln und der konsequenten Kontaktnachverfolgung zu den vier Säulen unserer Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie“, betonte der Oberbürgermeister. „Je mehr Personen auf Covid-19 getestet werden, desto größer ist die Chance, Infek- tionswege zu erkennen und zu verhindern. Daher appelliere ich an die Bürgerinnen und Bürger, sich testen zu lassen.“

Die IHK hatte der Stadt angeboten, das Schnelltestzentrum im „Haus der Wirtschaft“ einzurichten, um allgemein einen Beitrag für mehr Testangebote zu leisten und gleichzeitig perspektivisch bei der Belebung der Innenstadt zu helfen: Sollten gemäß der geplanten Öffnungsschritte Handel, Außengastronomie, Kinos etc. unter der Vo- raussetzung eines negativen Schnelltests wieder öffnen dürfen, steht den Kunden Weitere Informationen direkt am Hauptmarkt ein Testzentrum zur Verfügung. und Kontakt:

„Wir müssen alle gemeinsam anpacken, um die Pandemie zu überwinden. So haben www.ihk-nuernberg.de/corona- wir kurzentschlossen und gern das Atrium unserer IHK als Testzentrum zur Verfü- tests gung gestellt, damit bald wieder Handel, Gastronomie und Kultur gerade auch in der Innenstadt stattfinden können“, sagte IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann. Um Platz IHK-Kundenservice für das Schnelltestzentrum zu schaffen, hatte die IHK kurzfristig das Atrium geräumt Tel. 0911 1335-1335 und sieben Arbeitsplätze in andere Räume verlagert. Der Haupteingang der IHK wird [email protected] für den Besuch des Testzentrums genutzt, der Eingang für IHK-Kunden wurde an die Winklerstraße verlegt.

Corona-Schnelltestzentrum im Atrium

Foto: IHK/Stefan Krajewski der IHK Nürnberg. 4 | CORONA-TESTS | Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam gegen die Pandemie

Landkreis Roth / Unternehmerfabrik Landkreis Roth: Testzentren der Unternehmen werden zu öffentlichen Testzentren

Das Gesundheitsamt und die Unternehmerfabrik Landkreis Roth haben Unterneh- men im Landkreis dafür gewonnen, Teststationen nach bestimmten Vorgaben ein- zurichten und diese auch für Nicht-Mitarbeiter zu öffnen. Sie gelten damit nach der Prüfung durch das Gesundheitsamt als offizielle Schnellteststation gemäß § 6 der Coronavirus-Testverordnung.

Davon profitieren alle Seiten: Der Bevölkerung und den Mitarbeitern der Betriebe ste- hen im Landkreis mehr Testmöglichkeiten mit Antigen-Schnelltests zur Verfügung. Den Unternehmen werden aufgrund der öffentlichen Beauftragung die Kosten ersetzt.

Der Ablauf: Weitere Informationen und Kontakt: ■ Interessierte Unternehmen aus dem Landkreis Roth melden sich direkt bei der Unternehmerfabrik. www.ihk-nuernberg.de/ wirtschaft-testet ■ Die Unternehmerfabrik schickt die Firmenliste an das Gesundheitsamt. Geschäftsstelle Fürth ■ Die Unternehmerfabrik koordiniert die Schulung der testenden Mitarbeiter Dr. Maike Müller-Klier durch Betriebsärzte. Flößaustraße 22a 90763 Fürth ■ Das Gesundheitsamt prüft das Konzept des Unternehmens und lässt Tel: 0911 780790 12 die Teststation offiziell zu (sogenannte „Beauftragung weiterer Dritter“). [email protected] Fotos: Unternehmerfabrik

Schulung von Mitarbeitern, die sich als Corona-Test bei der Unternehmerfabrik Corona-Tester engagieren. Landkreis Roth. Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam gegen die Pandemie | CORONA-TESTS | 5

Test-Konzept in Erlangen: Unternehmen, Schulen und Kitas bilden „Gurgel-Pools“

Mehrere Personen, die sich testen lassen wollen, schließen sich zu einem Pool zu- sammen und erhöhen damit die Effizienz für die Corona-Tests. Das ist die Idee des Projekts „Screening-Pools“, das von Dr. Thomas Wagner maßgeblich initiiert wurde. Wagner ist Geschäftsführer des Erlanger Technologieunternehmens Intego GmbH und engagiert sich im IHK-Gremium Erlangen. Unterstützt wird das Projekt von der IHK-Geschäftsstelle Erlangen.

Unternehmen, Schulen und Kitas können sich an regelmäßigen Pool-Tests (maxi- mal 30 Teilnehmer pro Pool) beteiligen, die für alle beteiligten Personen zweimal pro Woche durchgeführt und von einem Labor der Universität Erlangen-Nürnberg analysiert werden. Interessierte Unternehmen aus der Region Erlangen können sich an den Screening-Pools beteiligen, sofern noch Kapazitäten vorhanden sind. Wis- senschaftlich begleitet werden die Tests durch das Forschungsprojekt „WiCoVir“ der Weitere Informationen Universität . und Kontakt: So funktioniert der Test: Die Mitarbeiter, die sich an den regelmäßigen Tests betei- www.screeningpools.de ligen, gurgeln am Morgen des Testtages für etwa 30 Sekunden mit Leitungswasser, www.we-care.de/wicovir füllen die Gurgellösung in zwei Röhrchen (Probe und Rückstellprobe / Foto 1) und bringen diese mit in den Betrieb. Die Proben aller Pool-Teilnehmer werden in einem IHK Geschäftsstelle Erlangen einzigen Pool-Becher zusammengeschüttet (Foto 2), der bis 10 Uhr in das Uni-Labor Knut Harmsen gebracht und dort bis ca. 15 Uhr mittels PCR-Test ausgewertet wird (Foto 3). Henkestraße 91 91052 Erlangen Erst wenn der Test des gesamten Pool-Bechers positiv ausfällt, werden die einzelnen Tel. 09131 97316-10 Rückstellproben der Teilnehmer gesondert getestet, um die Infizierten herauszufin- [email protected] den. Der Vorteil des Verfahrens: Es sind viel weniger Einzeltests notwendig, weshalb sich viele Personen zu weit geringeren Kosten überwachen lassen. Fotos: IHK

Foto 1: Foto 2: Foto 3: Probe und Rückstellprobe der einzelnen Pool-Becher, in dem die Proben aller Teil- Abgabe der Pool-Becher im Uni-Labor. Teilnehmer. nehmer zusammengeschüttet werden. 6 | CORONA-TESTS | Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam gegen die Pandemie

Landkreis Nürnberger Land: Verwaltung und Wirtschaft entwickeln gemeinsame Teststrategie

Johannes Bisping, Vorsitzender des IHK-Gremiums Lauf, engagiert sich in der „Ar- beitsgruppe Teststrategie“, die am Landratsamt Nürnberger Land eingerichtet wurde. Erarbeitet wurde ein Konzept für flexible „kommunale Teststellen“, die die beiden Testzentren des Landkreises in Hersbruck und Altdorf sowie die Tests bei den Hau- Weitere Informationen särzten ergänzen sollen. und Kontakt: Sowohl Kommunen als auch Unternehmen können eine solche Teststelle einrich- ten und dort Mitarbeiter und Privatpersonen empfangen. Bei einem negativen Tes- www.nuernberger-land.de tergebnis wird eine Bescheinigung ausgestellt, die bei Einrichtungen und Betrieben www.lauftestet.de vorgelegt werden kann. Positiv getestete Personen werden gleich vor Ort über das weitere Vorgehen beraten. Das Konzept gibt interessierten Unternehmen konkrete Geschäftsstelle Nürnberger Land | Anleitungen zu folgenden Punkten: Einrichtung der Räumlichkeiten, Schulung des | Landkreis Roth Personals, Finanzierung und mögliche Betreiber. Lars Hagemann Hauptmarkt 25/27 Am Samstag, 13. März hatte die erste mobile Teststelle von 10 bis 15 Uhr auf dem 90403 Nürnberg Laufer Marktplatz Premiere. Die Firma Bisping & Bisping, das Bayerische Rote Kreuz, Tel. 0911 308 682-91 die Stadt Lauf, der Landkreis Nürnberger Land und die IHK Nürnberg hatten alle Bür- [email protected] ger eingeladen, sich in dieser Zeit von Fachkräften des Roten Kreuzes testen zu lassen.

Premiere der mobilen Schnellteststelle

Fotos: Frank Boxler am 13. März in Lauf.

Kontakt

Herausgeber IHK Nürnberg für Mittelfranken Hauptmarkt 25/27 90403 Nürnberg

Redaktion Knut Harmsen Tel. 09131 97316-10 [email protected]

Titelbild: zoranm/GettyImages.com