BERLIN AKTUELL Newsletter von Sabine Dittmar, MdB

Berlin, 6. November 2020

Liebe Leserinnen und Leser,

die Nachrichten über die Terrorattacken in Dresden, Frankreich und nun auch Österreich sind bestürzend. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei allen Ver- wandten und Bekannten der Opfer sowie den Verletzten. Die Hintergründe der Taten müssen aufgearbeitet und die Prävention und Bekämpfung in Europa gestärkt wer- 1 den. Jegliche Form des Extremismus darf in unserer freien Gesellschaft keinen Platz haben.

Die Wahlen in den USA beschäftigen uns weiterhin. Noch immer werden die Stimmen ausgezählt und ich hoffe, dass die Kandidaten ihrer Verantwortung gegenüber den Wählerinnen und Wählern gerecht werden. Egal wer am Ende ins Weiße Haus zieht, gilt es, die tiefgespaltene amerikanische Gesellschaft zu einen und das trans- atlantische Bündnis für die aktuellen und zukünftigen

Herausforderungen gemeinsam zu stärken.

In erster Lesung wurde heute der Entwurf des Dritten Bevölkerungsschutzgesetzes debattiert. Dieses wird mehr Rechtssicherheit für die Corona-Maßnahmen der Länder schaffen. Ebenfalls soll der Bund die notwendige Infrastruktur bereitstellen, um eine schnelle und effektive Versorgung mit einem Impfstoff zu gewährleisten, sobald dieser zur Verfügung steht. Ferner sollen die Labor- kapazitäten ausgeweitet und das Robert-Koch-Institut mit zusätzlichen Instrumenten ausgestattet werden, um weitere Kenntnisse über das Virus und das aktuelle

Infektionsgeschehen zu erlangen. Auf Antrag der Opposition wurde gestern u.a. über Ideen zur Einführung einer Bürgerversicherung im Plenum diskutiert. Meinen Redebeitrag dazu finden Sie hier.

In dieser Ausgabe: Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselindustrie unseres Landes. Aufgrund des Strukturwandels, verspielten Vertrauens und der Corona-Pandemie stehen zahlreiche CORONA-PANDEMIE……………………3 gut bezahlte Arbeitsplätze zur Disposition. Wer Strukturen MIETEN…………………………………....4 maßgeblich verändert, muss die Beschäftigten durch ENQUETE-KOMMISSION……………….6 Weiterbildungen und Qualifikation mitnehmen. Dafür setzt GRUNDSICHERUNG…………………….7 sich meine Fraktion im Schulterschluss mit den Gewerk- schaften beim kommenden Autogipfel ein. INVESTITIONEN………………………….9 Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine spannende Lektüre, ein schönes Wochenende und bleiben Sie bitte gesund!

Ihre

Sabine Dittmar, MdB - Platz der Republik 1 – 11011 Berlin – sabine.dittmar@.de – Tel. 030 / 227-71810 www.sabine-dittmar.com BERLIN AKTUELL Newsletter von Sabine Dittmar, MdB

Fotos der Woche

In herausfordernden Zeiten wie

diesen gilt es die Maßnahmen

zur Bekämpfung der Corona-

Pandemie zu diskutieren, Alter- 2

nativen abzuwägen und zu ent-

scheiden. Die Woche führte ich

zahlreiche Gespräche zum ge-

planten dritten Bevölkerungs-

schutzgesetz u.a. mit meinen

Fraktionskollegen Axel Schäfer

und .

Bilder: Büro Sabine Dittmar und Büro Axel Schäfer

Statement Highlights der Woche der nächsten Wochen

„Die Behauptung von Donald Trump, dass er die Wahl ge- Wann Wo Was wonnen hat, ist ein Angriff auf 12.11. Berlin, Anhörung zum den Souverän, die Wählerin- 11.00 Uhr- Deutscher Dritten 14.00 Uhr Bundestag Bevölkerungs- nen und Wähler in den USA.“ schutzgesetz

Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, anlässlich der verfrühten Selbsternennung zum Wahlsieger von Donald Trump.

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CORONA-PANDEMIE richtungen. Zugleich sollen Schwellen- werte (Neuinfektionen pro 100.000 Ein- Klare, einheitliche Re- wohnern) gesetzlich definiert werden, die geln für Corona- entsprechenden Maßnahmen rechtferti- gen. Dadurch soll ein klarer und bundes- Maßnahmen weit einheitlicher Rahmen für Grund- rechtseingriffe zum Schutz der Gesundheit Der Bundestag soll die Voraussetzun- geschaffen werden. gen und Grenzen von grundrechtsein- 3 schränkenden Maßnahmen in der „Wir werden die notwendigen Maßnahmen Corona-Pandemie gesetzlich präzisie- auf eine sichere rechtliche Grundlage stel- ren. len und im Hinblick auf die Rechtspre- chung fortwährend prüfen“, sagte der stell- Die Bundestagsfraktionen von SPD und vertretende SPD-Fraktionsvorsitzende CDU/CSU haben sich mit der Bundesre- . Dabei gelte es aber auch sehr gierung auf eine Präzisierung der Geset- deutlich zu betonen, dass die bisher ge- zesgrundlagen für die Maßnahmen der troffenen Maßnahmen notwendig und Länder zur Eindämmung der Corona-Pan- auch verhältnismäßig seien. demie verständigt. Dazu soll durch ein Drittes Bevölkerungsschutzgesetz, über SPD-Fraktion kann sich weitere Schritte das der Bundestag am Freitag erstmals vorstellen beraten hat, ein neuer Paragraf 28a im In- Die SPD-Fraktion hatte am Dienstag ein fektionsschutzgesetz eingeführt werden. Positionspapier beschlossen, in dem sie Das Infektionsschutzgesetz ermächtigt die weitere Änderungen im Infektionsschutz- Länder, die notwendigen Maßnahmen gesetz vorschlägt, um die Rolle des Parla- zum Schutz der Gesundheit und zur Ein- ments zu stärken. Konkret schlagen die dämmung der Pandemie festzulegen. Abgeordneten vor, dass der Bundestag Diese Maßnahmen greifen teilweise er- Rechtsverordnungen der Bundesregie- heblich in Freiheitsrechte ein. Da absehbar rung zustimmen muss, wenn diese we- ist, dass die pandemische Lage noch län- sentlich in die Grundrechte der Bürgerin- ger andauern könnte, soll der Bundestag nen und Bürger eingreifen. Die Bundesre- die Voraussetzungen und Grenzen gierung soll zudem regelmäßig über die von grundrechtseinschränkenden Maß- Wirksamkeit und Notwendigkeit solcher nahmen nun gesetzlich präzisieren. Dafür Rechtsverordnungen berichten. Regelun- hatte sich die SPD-Bundestagsfraktion ge- gen, die etwa das Reisen zwischen ver- genüber der Union eingesetzt. schiedenen Bundesländern betreffen, soll- ten vom Bund deutschlandweit einheitlich So sollen in dem Gesetz mögliche Schutz- geregelt werden. maßnahmen beispielhaft konkretisiert wer- den, die von den Regierungen der Länder SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese kündigte ergriffen werden können, solange der Bun- an, dass die SPD-Fraktion in den jetzt an- destag eine epidemische Lage von natio- stehenden parlamentarischen Beratungen naler Tragweite feststellt. Dazu gehören „insbesondere die Beteiligung des Parla- etwa Ausgangs- oder Kontaktbeschrän- ments in den Fokus nehmen“ wird. Auch kungen im privaten sowie im öffentlichen der Erste Parlamentarische Geschäftsfüh- Raum, die Anordnung eines Abstandsge- rer der SPD-Fraktion, , bots, eine Maskenpflicht oder die Ein- sagte: „Wir können uns darüber hinausge- schränkung des Betriebs bestimmter Ein- hend weitere Schritte vorstellen.“ Dies könne ein Zustimmungsvorbehalt für das

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Parlament und das Recht sein, Verordnun- bezahlbaren Wohnen und der Schaffung gen per Bundesgesetz wieder aufzuhe- zusätzlichen Wohnraums“, hieß es auf der ben. Darüber habe man sich in der Kürze Webseite des von Horst Seehofer geführ- der bisherigen Beratungszeit noch nicht ten Bundesministerium des Innern, für Bau mit der Union einigen können. und Heimat. Nach einer Anhörung im Bundestag soll Zu den zahlreichen für die SPD-Fraktion das Gesetz in der Woche vom 16. Novem- zentralen Maßnahmen wie etwa der Ver- ber vom Parlament verabschiedet werden. längerung der Mietpreisbremse zählte auch die Änderung des Baugesetzbuchs, 4

um die Handlungsempfehlungen der Bau- landkommmission umzusetzen: So sollten MIETEN die Möglichkeiten für Kommunen zur Schließung von Baulücken verbessert werden, etwa durch eine Weiterentwick- Etappensieg für lung des Vorkaufsrechts oder durch die er- Mieterinnen und Mieter leichterte Anwendung eines Baugebots. Außerdem sollte die Möglichkeit zur Um- Die SPD-Fraktion hat sich mit Erfolg für wandlung von Mietwohnungen in Eigen- die Rechte der Mieter eingesetzt. Das tumswohnungen begrenzt werden. im Kabinett verabschiedete Bauland- Mieter werden oft verdrängt modernisierungsgesetz enthält wich- tige Maßnahmen zum bezahlbaren Doch als Horst Seehofer den Gesetzent- Wohnen. wurf im Oktober vorlegte, hatte er diese zwei wichtigen SPD-Vorhaben – die Er- Die Bundesregierung hat entscheidende leichterung von Baugeboten und einen Verbesserungen für Mieterinnen und Mie- verbesserten Umwandlungsschutz durch ter und Kommunen auf den Weg gebracht. einen Genehmigungsvorbehalt der Kom- Ein Entwurf zum Baulandmodernisie- munen – entgegen mehrfacher Vereinba- rungsgesetz wurde am Mittwoch vom Ka- rungen entfernt. Er begründete dies mit ei- binett verabschiedet. Dieses gibt Kommu- nem vermeintlichen Widerstand aus den nen dringend nötige Instrumente an die Ländern. Dabei bedarf das Baulandmobili- Hand, damit sie mehr bezahlbaren Wohn- sierungsgesetz nicht der Zustimmung raum schaffen können. Vor allem dort, wo durch die Länder. Wohnungen knapp sind – in den Ballungs- gebieten und in den Städten und Gemein- Nun sind sie wieder in dem Gesetzentwurf den, in denen die Wohnungslage ange- enthalten. Bundesjustizministerin Chris- spannt ist. tine Lambrecht (SPD) sprach von einer „guten Nachricht für Mieterinnen und Mie- Um dies möglich zu machen, hat die SPD- ter“ und einem «großen Erfolg der SPD- Bundestagsfraktion in zahlreichen Ge- Seite in der Bundesregierung“. „Wenn sprächen, beim Wohngipfel, in der Bau- Mietwohnungen in Eigentumswohnungen landkommission und dem Koalitionsaus- umgewandelt und verkauft werden, droht schuss mit dem Koalitionspartner gerun- Mieterinnen und Mietern schnell eine Ei- gen. genbedarfskündigung“, erklärte Lam- Im August 2019 waren die Pläne eigentlich brecht. „In ohnehin angespannten Woh- schon in trockenen Tüchern: „Die Bundes- nungsmärkten ist dies ein Riesenproblem regierung beschließt Wohn- und Mietenpa- für alteingesessene Mieterinnen und Mie- ket, und einigt sich auf Maßnahmen zum

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ENQUETE-KOMMISSION „Wir Sozialdemokratinnen und Sozialde- mokraten wollen, dass KI zu besserer, hu- Künstliche Intelligenz maner und selbstbestimmter Arbeit bei- trägt und Arbeitnehmerinnen und Arbeit- muss dem Menschen nehmer nicht allein gelassen werden. Die dienen Instrumente dabei heißen: Mitbestim- mung, Transparenz und Qualifizierung. Wir wollen sicherstellen, dass Menschen, Nach zweijähriger Arbeit hat die En- deren Tätigkeit verändert wird, qualifiziert quete-Kommission „Künstliche Intelli- 6 werden, damit sie weiterhin einen Arbeits- genz“ (KI) ihren rund 800 Seiten starken platz haben, auch wenn der vielleicht et- Bericht vorgelegt. Für die SPD-Fraktion was anders aussieht". ist klar: Der „Mehrwert“ von KI muss sozial sein. Die SPD-Fraktion konnte unter anderen folgenden Empfehlungen in der Enquete- Der Deutsche Bundestag hat vor zwei Jah- Kommission erreichen: ren die Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt, um sich mit den  Um den Strukturwandel besser vorberei- gesellschaftlich und ethisch relevanten As- ten und gestalten zu können, sind evidenz- pekten von KI zu beschäftigen. Neben den basierte Forschung und belastbare Prog- Chancen, die KI bietet, darf nicht verges- nosen für die Beschäftigungseffekte des sen werden, dass KI bei vielen Menschen KI-Einsatzes unerlässlich. Neben den Ak- auch Ängste auslöst. Es ging in der En- tivitäten des vom Bundesministerium für quete-Kommission demnach auch um eine Arbeit und Soziales (BMAS) eingerichteten KI-Observatoriums sind spezielle Förder- Versachlichung des Themas. Denn letzt- programme zur systematischen Erfassung lich ist KI – und so steht es im Bericht – und Analyse der arbeitsmarktrelevanten nichts anderes als „die nächste Stufe der Auswirkungen von KI aufzusetzen. Digitalisierung“. Nunmehr hat die Enquete-Kommission KI  Die langfristige Förderung anwendungs- ihren rund 800 Seiten starken Bericht vor- bezogener Forschung in betrieblichen Kontexten, auch und gerade sozial- und gelegt. In den vergangenen zwei Jah- verhaltenswissenschaftlicher Forschung, ren haben insgesamt 38 Bundestagsabge- zu den Auswirkungen des KI-Einsatzes auf ordnete und Sachverständige debattiert, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Ar- analysiert und manchmal auch gestritten. beit, Qualifikationsbedarfe und Unterneh- Da kaum ein Lebensbereich in naher Zu- men. kunft vom Einsatz von KI unberührt bleiben wird, waren die Themenschwerpunkte der  Die Enquete-Kommission hält eine gesell- Enquete-Kommission auch sehr breit gefä- schaftliche und politische Diskussion über chert: Es ging um das Verhältnis von KI die Zukunft der sozialen Sicherungssys- und Arbeit, Wirtschaft, Gesundheit, Staat, teme auch vor dem Hintergrund der Erfah- Forschung, Mobilität und Medien. rung vieler abhängig Erwerbstätiger, Selbstständiger und freiberuflich tätiger Arbeit human gestalten Menschen für angezeigt.

Für die SPD-Bundestagsfraktion war die  In den Betrieben und staatlichen Institutio- durch KI veränderte „Arbeitswelt von mor- nen verrichten Betriebs- und Personalräte gen“ ein elementarer Aspekt in der En- wichtige Arbeit, um KI-Systeme zu einer quete-Kommission. Der „Mehrwert“ von KI höheren Akzeptanz und einem besseren muss sozial sein. René Röspel, Sprecher Erfolg zu führen. Dafür ist zukünftig der Arbeitsgruppe KI der SPD-Fraktion:

Sabine Dittmar, MdB - Platz der Republik 1 – 11011 Berlin – [email protected] – Tel. 030 / 227-71810 www.sabine-dittmar.com BERLIN AKTUELL Newsletter von Sabine Dittmar, MdB der Ausbau der betrieblichen Mitbestim- Auf der Grundlage der jüngsten Einkom- mung notwendig. Dazu gehört neben ei- mens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) nem Initiativrecht des Betriebs- bzw. Per- wurden für fünf der sechs Regelbedarfs- sonalrats bei Weiterbildungsangelegen- stufen höhere Bedarfe ermittelt. Beson- heiten auch die Mitsprachemöglichkeit, ders deutlich fällt die Anpassung bei den welches KI-System in einer bestimmten 14- bis 17-jährigen Kindern aus: Sie erhal- Form eingeführt werden kann. ten ab Anfang kommenden Jahres monat-

lich 45 Euro mehr. Mit einem Plus von 33 Gute Arbeit mit und trotz KI Euro monatlich fällt die Erhöhung bei den 7 unter sechsjährigen Kindern ebenso deut- Die smarte, intelligente Nutzung von Daten lich aus. Die Regelbedarfsstufen liegen kann „unsere Welt ein bisschen besser dann bei 373 Euro für die 14- bis 17-Jähri- machen“. Aber viele Menschen fürchten gen und 283 Euro für die unter Sechsjähri- auch, von KI „ersetzt“ zu werden. Klar ist, gen. Und: Künftig werden auch Kosten für dass viele Tätigkeiten zukünftig wegfallen Mobilfunknutzung als regelbedarfsrelevant werden, dafür werden neue entstehen. „Es anerkannt. Bisher galt dies nur für eine unsere Aufgabe als Politik, dafür zu sor- Doppelflatrate für Internet und Festnetzte- gen, dass der technologische Fortschritt lefonie. auch zu sozialem Fortschritt führt“, sagt , die Vorsitzende der En- quete-Kommission. Für die SPD-Fraktion bedeutet das: Gute Arbeit mit und trotz KI. INVESTITIONEN

Schlankere Planungs- GRUNDSICHERUNG verfahren für Investitio- Monatlich 45 Euro mehr nen Mit dem Investitionsbeschleunigungs- für Jugendliche gesetz werden Voraussetzungen ge- schaffen, um Investitionen schneller Die Regelsätze in der Grundsicherung und effektiver zu realisieren. Der Stand- werden an die Lebenshaltungskos- ort Deutschland wird wettbewerbsfähi- ten angepasst. 14-17-jährige und Kin- ger gemacht. der unter sechs Jahren erhalten höhere Sätze, Mobilfunkkosten werden aner- Viele elementare Projekte zur Umsetzung kannt. der Klimaschutzziele wurden in der Ver- gangenheit durch langatmige Planungs- Mit dem Regelbedarfsermittlungsgesetz und Genehmigungsverfahren behindert. 2021, das in dieser Woche verabschiedet Mit dem Investitionsbeschleunigungsge- wurde, werden die Regelsätze in der setz, das der Bundestag in dieser Woche Grundsicherung für Arbeitssuchende, der beschlossen hat, werden bessere Voraus- Sozialhilfe und dem Asylbewerberleis- setzungen geschaffen, um Investitionen tungsgesetz an die tatsächlichen Lebens- schneller und effektiver zu realisieren. Der haltungskosten angepasst. Damit wird si- Wirtschafts- und Investitionsstandort Deu- chergestellt, dass niemand abgehängt tschland wird flexibler und wettbewerbsfä- wird. higer gemacht.

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Die Veränderungen werden in drei Berei- chen greifen: Im Bereich Schiene müssen Digitalisierungs- und Elektrifizierungsmaß- nahmen sowie Umbautätigkeiten zur Bar- rierefreiheit nicht mehr genehmigt werden. Auch das Raumordnungsverfahren soll grundlegend verändert werden. Wer ein Vorhaben plant und Bedenken bezüglich raumbedeutsamer Konflikte hat, kann das 8 Verfahren effizient nutzen – bald auch di- gital. Liegen allerdings keine Bedenken vor, werden in Zukunft diese Kosten und Mühen gespart. Schließlich werden im Bereich der Verwal- tungsgerichtsbarkeit die gerichtlichen In- stanzenwege entschlackt – insbesondere bei Planfeststellungsverfahren. So sollen Streitigkeiten künftig direkt vom Verwal- tungsgericht auf das Oberverwaltungsge- richt bzw. den Verwaltungsgerichtshof ver- lagert werden. Das ist insbesondere für die Energiewende entscheidend, da so die Genehmigung von Windenergie- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen erleich- tert wird.

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