DISTILLERY MAGAZIN #008 | JUNI 2006 | WWW.DISTILLERY.DE INHALT: 01 EDITORIAL/IMPRESSUM 02 PROGRAMM†BERSICHT 06 MARTSMAN 10 ALEX SMOKE 12 MICROTHOL 16 BASS PARTY 18 FRANK LORBER/2$EGG Wir schreiben den Monat Juni des Jahres 2006 20 JACKY MURDA in Leipzig. Der Schwei§ perlt auf deiner Stirn und 22 NUMMERN du wischst ihn mit gemischten GefŸhlen weg. Hei§ und doch irgendwie schšn. Endlich warm. 24 JUSTUS K HNCKE Endlich Sommer. Eigentlich findest du es 26 DMX KREW unertrŠglich, wenn die Leute Ÿber Wetter reden. Gestern hat es noch geregnet. Ein typischer 28 PLAID Sommer in Leipzig eben. Und wie in jedem Jahr 30 WIGHNOMY BROS. wird es ein besonderer werden. Du wei§t es lŠngst. Die Karten fŸr eines der Festivals hast du in diesem 36 ADA Jahr nicht abgesahnt. Kein Geld, kein GlŸck bei 38 DIE GROSSE Gewinnspielen. Eigentlich nervt es auch, ein Wochenende lang kein Privatleben. Keine SOMMERSAUSE RŸckzugsmšglichkeit. Regen. Menschen und 40 PLATTENKRITIKEN Musik ohne Ende. 44 DJ CHARTS Aber zum GlŸck bist du ja zu Hause in einer Stadt, in der man den Sommer noch zelebriert. Und da gibt es deinen Club, der dir ein abwechslungsreiches und hochwertiges Programm bietet, das du in aller Ruhe genie§en kannst. Wochenende fŸr Wochenende. Am 23. Juni beispielsweise, wird die Distillery zur Arena von Plaid. Bjšrk und Nicolette engagierten die Briten, die auf zu Hause sind und weil sie seit ganzen 7 Jahren nicht in der Stadt waren, IMPRESSUM wurde es Zeit, es den musikverstŠndigen Ladies DRUNK Top Magazin #008 | Juni 2006 gleichzutun. Au§erdem ist das ehemalige Herausgeber: Distillery Clubanschrift: Kurt-Eisner Str. 108a, 04275 Leipzig Whirlpoolproductions-Mitglied Justus Kšhncke Office: Industriestr. 85-95, 04229 Leipzig am 17.6. mit seinem explosiven Sci-Fi Discotech Tel.: 0341/35597400 Fax: 0341/35597410 Ð Mix am Start, Frank Lorber kommt am 10.6. mail: [email protected], website: www.distillery.de Redaktion: Marcel Baer (V.i.S.d.P.), Maren Probst vorbei, wir feiern die Gro§e Sommersause mit Mitarbeiter dieser Ausgabe: Mase, RenŽ Pšlzing, Steffen Bennemann, einem nicht enden wollenden Line-Up und seit Julius Luge, Andreas Glauch, Flip, Mr. K, Dreas dem 31. Mai gibt es eine neue Veranstaltungsreihe, Cover: Disko 69 Grafik: Uraeus, Disko 69, Blackred - mail: [email protected] Wednesday Plugg Een, die dir den Sommer Druck: Fischer Druck, Auflage: viel zu wenig fšrmlich zu FŸ§en legt. Die Jungs von Upliftment Vertrieb: im Club, Recordstores, selektierte Konsumeinrichtungen, International laden sich ihre Freunde jeden CulturtrŠger Danke an: Mad Flava (Tom), Fuck You Too (Kay), Directors Cut, Mittwoch zu einem Reggae- und Dancehall-Fest Freezone Rec., Riot Girls, Perlentaucher, Film Oase vor und in den Club ein. Und Juhu: Der Eintritt ist Wir freuen uns Ÿber Kritik, sinnvolle Anregungen, Bargeldspenden frei! und willenlose Praktikanten. Kontaktaufnahme bitte per mail an: [email protected] Ja, die Distillery hat weder Kosten noch MŸhen gescheut, sich Einiges fŸr dich einfallen zu lassen. Also, genie§ es! Und hab einen schšnen Sommer!

EUER DRUNK 01 DISTILLERY PROGRAMM VOM 31.05.-30.06.2006 SA. 17.06.06 SCI-FI DISCOTECH FR. 30.06.06 FRIDAYCLUB: + BREAKIN«THE LIMITS 23:00 DIE GROSSE SOMMERSAUSE MI. 31.05.06 FR. 09.06.06 FRIDAYCLUB: 22:30 uptairs: Sci-Fi Discotech: WEDNESDAY PLUGG EEN BASS PARTY! 22:30 upstairs: Freestyle! (Cuba Crew) Freisitz bei gutem Wetter ab 18:00 gešffnet, upstairs: JUSTUS K HNCKE - LIVE JOHNNY BRAVO (Kompakt, Kšln) (Soul Magic) ansonsten Start: 21:00 | Eintritt frei! Hip Hop, Bootybass, Ghettotech: EL MANISERO SNOUT (Freezone Rec) TANZENDER B€R (Stars For Soul) upstairs: Dancehall + Hip Hop: CCONNECT - LIVE (Nightraider) (homoelektrik, mikrodisko.de) (Cconnect) BOYS'R'US 555-NASE (Championsound) FAR EAST DISCO FT. ILL INSPECTAH, FU RO$$ downstairs: Breakin«the limits: (Upliftment International) DISKO 69 (Blackred) DON GORGAN HANDZ, SELECTAH RUFFCUT, AUDIO VELO SIR SIMON TOTTLER (Persona Non Grata) FT. I SOUND + UPLIFTMENT INTL. MAGNETIC (Blackred) DMX KREW downstairs: Drum & Bass, Jungle: (Rephlex, Breakin', London) ADORE (Propellas) (Smoothpilots) REMASURI (Rolling Sounds) CREDIT 00 (Idealfun) MIKA (Audiofiction) WUSSOWS KLAUS JUERGEN (Subway Soundz) FR. 02.06.06 FRIDAYCLUB: SOULSLIDE (Cuba Crew) MR. EDALOBOS (One Love Soundsystem) BREAKBEAT JOURNEYS 22:30 ECHOLOT (ex-bbm) DJ FEIER-GEIL!! MI. 21.06.06 (Velocity Sounds) MALCOLM (Ulan Bator) WASCHB€R uptairs: Drum & Bass: (Italo Grand!) hosted by: MC PHOWA (Ulan Bator) PHLATLINE CLUB MOVEMENT CHERRI KANDLER MARTSMAN (Offshore, Bassbin, Plainaudio Outdoor: Dub: Freisitz bei gutem Wetter ab 18:00 gešffnet, WINDOW (Freezone Records) - Berlin) ansonsten Start: 21:00 | Eintritt frei! (Ilses Erika) JAHTARI (Disrupt, aDUBtion) THE GILMORE BOY CON.STRUCT (Outsider, constructmusic.de) uptairs: Hip Hop + R&B: DJ RARE POP (Rhythm Club) REMASURI (Rolling Sounds) A. DIDDY (Imbissbude Suedvorstadt) SPHERIC SA. 10.06.06 PLAY TOUR 2006 + JALEEL (Phlatline, Chemnitz) DJ FABERGƒ (Pop Up) MC SCHNEMANN (Royal Juice) DANCEMATERIAL 23:00 OLIVER VON DER SCHARNI (Disko 2006) downstairs: Grime, Breaks: 22:30 (Feuerwache SŸd) uptairs: Play Tour 2006: FR. 23.06.06 PLAID LIVE ROLAND RELOAD SENCHA (Black Belt Boogie) JANAJA (Hotel Seeblick) PEAK PHINE (Black Belt Boogie) FRANK LORBER uptairs: PLAID - LIVE (Warp Records) FORGET ME NOT (Bluemerant) (Cocoon, Nummer Schallplatten, Frankfurt) FLIP NEUMANN + DJ TILL WAYNE HOMIE (Alter Schwede) SA. 03.06.06 2 DOLLAR EGG - LIVE (Panorama @ Radio Blau, Championsound) GRETA GROOVE (Kiez Beatz) (Violet Kashmir Connection) VAKANT LABEL NACHT + (Nummer Schallplatten) Visuals: BOB SON OF SWEAT LARS-CHRISTIAN M†LLER (Distillery) downstairs: Hotta Fire Reggaestation: MC BILLIG BOUNCEN (Phono-Tone) BLACKRED BEATBATTLE 23:00 downstairs: Dancematerial: UPLIFTMENT INTERNATIONAL (Leipzig) downstairs: Drum & Bass! (Breakbeat Journeys) upstairs: Beatkapsel: Vakant Label Nacht: STALKER (1-bit Wonder, Distillery) LOAD - LIVE! CHRIS MANURA (Distillery) SA. 24.06.06 FREUDE AM TANZEN DESPERATE HOUSE DJS (Rollingsounds) ALEX SMOKE - LIVE CONKFORMUSIC (E-Sonntag) (Vakant, Glasgow) + MOON HARBOUR + (95.9 FM) MI. 14.06.06 EFFETTUOSO TOLGA FIDAN - LIVE AUDIOFICTION 23:00 WILSON PICKETT (Royal Juice) WEDNESDAY PLUGG EEN (Phunkfiction, Radio3tesOhr) (Vakant, Paris) uptairs: Freude am Tanzen + Moon Harbour: METAKLAUS TINY (Idealfun) Freisitz bei gutem Wetter ab 18:00 gešffnet, DJ TORTE IM GESICHT (Flipflopsounds) GUNNE (1st decade Rec, Erfurt) ansonsten Start: 21:00 | Eintritt frei! WIGHNOMY BROS. RONJA R€UBERTOCHTER (RŠuber-Tone-Clan) (Freude am Tanzen, Jena) (Royal juice) downstairs: Acideclectro: Blackred Beatbattle: uptairs: Dancehall + Hip Hop: PERCY SLEDGE DANIEL STEFANIK (Cubacrew, Esoulate) 'Microkosmos' Release: MASTAH K, BLAKK IGGLA & FRIENDS QUESTIONBOY (Moon Harbour Rec, Cargo Edition) SIR BREAK-A-LOT (Inertial.de) MICROTHOL - LIVE downstairs: This is Audiofiction! (Big Beat L.E.) Pomelo, Trust, Wien) TS PUKIM DO. 15.06.06 MEPHISTO 97.6 (Breakbeat Journeys) + (Blackred) ADA - LIVE (Areal, Kšln) BREAKBEATBJ RN MAGNETIC DISKO 69 (Royal Juice) GEBURTSTAGSPARTY 21:00 RENTEK (Propellas, Giroton) DORDJ HIGHKE KANDESBUNZLER (Repertoire) www.mephisto-radio.de ONKIT (Distillery, Audiofiction) MI. 07.06.06 MC RAINER REIMER (Royal Juice) WEDNESDAY PLUGG EEN Freisitz bei gutem Wetter ab 18:00 gešffnet, FR. 16.06.06 FRIDAYCLUB: MI. 28.06.06 ansonsten Start: 21:00 | Eintritt frei! ULAN BATOR TROMMEL BASS WEDNESDAY PLUGG EEN = RAVE = SPECIALS 22.30 Freisitz bei gutem Wetter ab 18:00 gešffnet, upstairs: Dancehall + Hip Hop: ansonsten Start: 21:00 | Eintritt frei! MIGHTY FLO, BLAKK IGGLA & FRIENDS upstairs: Headz: PHLOX (Freezone rec.) = FRIDAYCLUB downstairs: Reggae & Ragga Jungle: uptairs: Dancehall + Hip Hop: JACKY MURDA (Chopstick Dubplate) MIGHTY FLO, BLAKK IGGLA & FRIENDS DJ DERRICK (Ulan Bator) HALF BLIND = WPE 02 SELECTAH FEAT. VINNEYMAN (Leipzig) 03 4233 DAS TAXI MIT DER M†TZE

TAXIRUF LEIPZIG: (0341) 4233 IMMER FREITAGS! TAXIRUF KOSTENLOS: 0800 800 4233 WWW.TAXI-4233.DE FR.02.06.2006 BREAKBEATJOURNEYS

Du bist gerade von Karlsruhe nach Berlin Das stimmt. Ende 2005 ist "Ago" zusammen mit gezogen. Gab es bestimmte GrŸnde, die dich "Material Trip" von Klute und Pieter K als eine zum Umzug bewegt haben? Kollaboration von Offshore Recordings mit Mein Umzug in die Hauptstadt lag in erster Linie Commercial Suicide (Label von Klute; Anm. d. Red.) in studientechnischer Hinsicht (Kunst- und erschienen. Im Laufe des Jahres werden auf Kulturwissenschaften) nahe. Ich habe Ende letzten Offshore noch mein Remix von Silenis "Twitchy Jahres meine ZwischenprŸfung gemacht - ein guter Droid Leg" und eine weitere Platte mit zwei neuen Zeitpunkt um sich neu zu orientieren. Es gibt in StŸcken herauskommen. Auch auf Breakin, dem Berlin zahlreiche Grš§en des Fachs, die man Sublabel von Bassbin steht "Aeiro" schon in den gesehen und gehšrt haben sollte - das war wohl Startlšchern. Anfang 2007 ist auf dem gro§en der entscheidende Faktor hierher zu ziehen. Bruder Bassbin auch eine Solo 12" geplant. Zudem Abgesehen davon spielt natŸrlich auch die wird es in der zweiten JahreshŠlfte noch eine wesentlich grš§ere und weitaus differenziertere Veršffentlichung auf dem hollŠndischen Label Musikszene eine Rolle fŸr mich. In Karlsruhe gibt Counter Intelligence geben - zusammen mit es wenig Nachfrage oder Ÿberhaupt Interesse fŸr Cartridge, der unter anderem schon auf Bassbin die Art von Musik, die ich favorisiere. FŸr mich und Freak Recordings released hat waren das zwei gute GrŸnde, den Standort zu wechseln. Deine eigenen MusikstŸcke haben einen eher elektronischen Klang und klingen nach Am 2.06. wirst Du zum ersten Mal in der Distillery EinflŸssen von Detroit und Electro. als Dj zu Gast sein. Was fŸr ein Set kann man Was ist Deine Intention Musik zu machen? von Dir erwarten? Gute Frage. Ich kann nicht sagen, ob ich in Ja, und ich freue mich auch schon sehr darauf. Die irgendeiner Form genau das machen "will" was ich Distillery habe ich ja bereits kennen gelernt - ich musikalisch mache. Ich habe in den letzten Jahren hatte das VergnŸgen bei der letzten Breakbeat aber weitaus mehr Minimal, Experimental und Journeys dabei zu sein - als Senses gespielt hat Electronica gehšrt als gŠngigen Drum & Bass - - und hatte zusammen mit dem tanzwŸtigen daher sicherlich die AffinitŠt fŸr elektroid-sterile Publikum meinen Spa§. Musikalisch werde ich Sounds sowie prŠzis-gehackte/hackende Drums. versuchen dem Titel der Veranstaltung auch Zudem lŠdt die Software, die ich zum produzieren Rechnung zu tragen und tief in die Breakbeat- benutze, geradezu dazu ein den Sound Trickkiste greifen. aufzubrechen, weil sie selbst oft mehr Fehler, Glitches und Unebenheiten produziert als glatte Du hattest letztes Jahr eine Veršffentlichung KlŠnge. Entsprechend sind viele der Samples und auf dem New Yorker Label Offshore Recordings Sounds, die ich in meinen StŸcken verwende, quasi und die nŠchste steht wie ich hšrte in den Šsthetisierte Fehler. Startlšchern. Was genau kann man da von Dir in nŠchster Zeit erwarten?

06 FR.02.06.2006

Du bist selber aktives Mitglied und KŸnstler des Seiten wie Beatport.com oder Bleep.com - das ist Hamburger Online Labels Plainaudio.com. alleine schon deswegen sinnvoll, weil viele Was kannst Du uns zu der Entstehung, potentielle Hšrer durch den alleinigen Vertrieb auf Entwicklung und zu den HintergrŸnden Vinyl gar nicht erreicht werden. Tendenziell bestimmt erzŠhlen? natŸrlich die Usability der jeweiligen Medien auch Das Label wurde 2001 als Plain Productions von ihren tatsŠchlichen Einsatz im Club - derzeit Iaka gegrŸndet. Nach zwei Vinylveršffentlichungen verlassen sich noch der Gro§teil der DJs auf die von Cycom und Barth wurde es fŸr einige Jahre altbewŠhrte Schallplatte, allein wegen der eingefroren und nun Mitte 2005 als Netlabel wieder Handhabung, und ich denke das ist auch ein Grund, aufgetaut, das neben Drum & Bass auch Electronica warum Vinyl so schnell nicht von der BildflŠche und Experimental herausbringt. Als Netlabel verschwinden wird. Reine CD Sets oder der Einsatz deswegen, weil Ÿber das Internet weitaus einfachere von DJ-Software sind trotz steigender Tendenz und natŸrlich auch gŸnstigere Vertriebswege eher vereinzelt vorzufinden Ð das wŠren natŸrlich vorhanden sind als Ÿber "Hardware", zumal sich die nahe liegenden Medien fŸr digitale Plainaudio als eine Plattform fŸr unkonventionellere Distributionen. Auf der anderen Seite hat inzwischen Musik versteht, die sich tendenziell natŸrlich immer fast jeder Club schon zwei CDJs neben den 1210ern schwerer vermarkten lŠsst. Es kann aber durchaus stehen - die TŸren stehen prinzipiell offen. sein, dass es in absehbarer Zeit wieder Vinyl gibt. Der harte organisatorische Kern besteht nun aus Was fŸr ein Buch hast Du zuletzt gelesen oder Iaka, Cycom, Buzz, Flowpro und mir. Zum Artist liest Du gerade? Roster gehšren neben den genannten auch Musiker Thomas Pynchon - Gravity's Rainbow. Das ist der wie Macc, der bei Paradox' Outsider Label schon wohl bekannteste Roman von Pynchon - eine fiktive mehrere Releases hatte, Hek187 aus Berlin oder WK II-Geschichte mit der V2-Rakete als LXC, der umtriebige Fakecoreknabe aus Leipzig. "Hauptperson" - teilweise recht verworren, aber Vor einigen Wochen gab es auf Starfrosch.ch auch das Buch erschlie§t unglaublich viele Themenfelder ein Plainaudio-Special mit einem Interview mit angefangen von Physik und Mathematik Ÿber Cycom und Iaka - fŸr alle die mehr wissen wollen. Esoterik und Mystik bis hin zu Kulturgeschichte und Politik. Sehr erhellend und gleicherma§en Welche Vertriebsformen von Musik werden unterhaltsam. Deiner Meinung nach in Zukunft Bestand haben? Siehst Du Chancen in der digitalen Distribution www.breakbeatjourneys.de von Musik? Ich denke ja. FŸr den privaten Musikgenuss zu Interview: Con.struct hause allemal. Viele Netlabels bieten ganz einfach qualitativ gute Musik an. Andere Plattenlabels verkaufen inzwischen auch ihren Backkatalog Ÿber

08 SA.03.06.2006

BEATKAPSEL: VAKANT LABEL NIGHT

Alex Smoke ist einer dieser jungen britischen -Acts, die mit dem langgehegten Vorurteil aufrŠumen, jenseits des €rmelkanals produziere man nur Rave. Als schŸchterner Nerd bestens mit seinem Computer vertraut, ist er in der Lage, diesem sowohl ŸberschwŠngliche Primetime-Hits als auch tiefgrŸndig emotionale Listening-Musik zu entlocken. Bekannt geworden ist er durch ersteres, gleich sein DebŸt "Chicca Wappa" auf dem Glasgower Label Soma war einer dieser Clubhits, die mindestens einmal pro Nacht laufen mussten. Auf inzwischen zwei Longplayern hat Smoke darŸber hinaus gleicherma§en unter Beweis gestellt, dass er einer der wenigen ist, die ihren Maschinen mehr als nur trockene Percussions und saftige BŠsse entlocken kšnnen. "Soul" ist einer dieser SchlŸsselbegriffe, die uns in Zukunft wieder hŠufiger beschŠftigen werden: DJs wie TŠnzer haben es inzwischen satt, stets nur Gefrickel und Gebratze um die Ohren geblasen zu bekommen. Und das ist genau der Punkt, an dem Alex Smoke ansetzt: Mit einem scheinbar unbezwingbaren Arbeitseifer beseelt, veršffentlichte er in den letzten 18 Monaten sage und schreibe 12 Releases, darunter besagte zwei Alben. Bei einem solchen Output (von Remixen haben wir noch gar nicht gesprochen) lŠuft man schnell Gefahr, sich stŠndig zu wiederholen. Nicht so jedoch der Glasgower Smoke: In seinen Tracks treffen Ÿberbordende Strings auf das Digital Sound Processing Kontinentaleuropas. Trance trifft Minimal kšnnte man sagen. Doch selbst das ist noch zu kurz gegriffen: Als Sohn einer Violinistin und selbst mit knabenchoristischer Vergangenheit, ist Smoke ein stŠndiger Soundforscher, bedient sich gern der KlangŠsthetik anderer Genres wie Dub oder Hiphop. Genau diese Verschmelzung der Stile ist es, die ihn so auszeichnet und DJs von Villalobos Ÿber Hell bis Weatherall vor Begeisterung in die HŠnde klatschen lŠsst. Seine Releases beim Berliner Label Vakant stehen dabei fŸr die reduzierteren, minimaleren EntwŸrfe: Klassische DJ-Musik eben. Doch selbst hier gelingt es dem Schotten, in jeden einzelnen Sound ein Maximum an Soul, an "emotional content" hineinzupacken, dass jeder Track diese wunderbar persšnliche Note trŠgt, die ihn so unverkennbar macht. Und genau darum freuen wir uns, dass Leipzig in Smokes restlos ŸberfŸlltem Tourplan Platz findet: Time for some digital soul, baby! www.vakant.net

Text: Maren Probst

11 SA.03.06.2006 mitunter ein Grund, warum wir vor ungefŠhr 10 Jahren beschlossen haben, selber Musik zu ãELEKTRONISCHE MUSIK KANN machen. Das war anfangs einfach nur ein UNGLAUBLICH ENERGETISCH SEINÒ Herumspielen mit dem wenigen Equipment, das wir damals hatten und auch gar nicht fŸr die Microthol - Hinter diesem Namen verbergen sich ffentlichkeit bestimmt, sondern primŠr, um uns Philipp "Soulglo" Haffner und Constantin Zeileissen, selbst eine Freude zu bereiten und die Technik die 2003 die BŸhne des elektronischen besser kennenzulernen. Bis dann eines Tages DJ Musikgeschehens betraten. Was mit einer Debut- Glow (Labelchef von TRUST Records) zu uns kam, Kollaboration mit DJ Glow begann, wurde solo mit nachdem wir ihm einige Skizzen vorgespielt hatten "Staub" fortgesetzt und mŸndete in und uns dazu drŠngte, eine Platte mit ihm auf Veršffentlichungen auf den Labels TRUST, Pomelo seinem Label zu veršffentlichen. Das war dann und indigo:inc, sowie einem Remix fŸr Keith Tuckers auch der Startschuss fŸr Microthol, denn nachdem "Machine Soul e.p". wir Blut geleckt hatten und uns unser eigenes Im MŠrz diesen Jahres erschien Microthols neues Feedback auch zu wenig war, ergab sich dann alles Album mit dem schšnen Namen "Mikrokosmos", Schlag auf Schlag. Es folgte zunŠchst unsere erste das von diversen Stilen inspiriert ist: Electro, Acid eigene Platte auf TRUST (Staub ep), dann folgte House, Italo Disco und experimentellem Downbeat. unsere erste Platte auf Pomelo (black stripe ep). Die Wiener Party Crowd wei§ die Jungs live lŠngst zu schŠtzen, in Leipzig wird das von diesem Abend Was fasziniert Euch an elektronischer Musik? an sicher nicht anders sein. DRUNK sprach mit PrimŠr die SoundŠsthetik und wie Sounds Philipp und Constantin. zueinander stehen. Au§erdem kann elektronische Musik unglaublich energetisch sein, wenn manÕs Ihr werdet als das aufregendste Projekt der richtig anstellt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist elektronischen Musikszene sterreichs die Kombination aus klanglichen traditionellen bezeichnet. Wie sieht diese Szene denn aus Harmonien und Klangakustik - also ein echtes Eurer Sicht gerade aus? Konzept fŸr Zukunftsmusik. Szene? So etwas gibt es heutzutage in sterreich eigentlich gar nicht mehr. Es gibt sehr wohl viele Wie muss Elektro Eurer Meinung nach klingen? Leute in sterreich, die elektronische Musik machen UnterkŸhlt, geheimnisvoll, vielleicht sogar ein und man kennt sich auch schnell untereinander, bisschen beŠngstigend. Was natŸrlich nicht hei§t, aber eine Szene so wie Anfang der 90er gibt es dass wir so eine Musik machen... eigentlich keine mehr, nachdem sich auch die Protagonisten dieser Szene weiterentwickelt haben Wovon lasst Ihr Euch bewusst und unbewusst und alle ihre eigenen Wege gehen. beeinflussen? AnfŠnglich wurden wir von klassischen Elektro- Wie seid Ihr zu elektronischer Musik und Acts wie Kraftwerk, Drexciya etc. beeinflusst. zueinander gekommen? Au§erdem hat uns afx sehr inspiriert. Aber Wir haben immer gern elektronische Musik gehšrt, unbewusst hat uns sicher die Musik unserer Kindheit weil sie KlŠnge besitzt, die untypischer sind als beeinflusst wie HipHop, Breakdance, Metal, zum Beispiel ein Klavier, Streicher etc. - das war klassische Musik, Pop...

13 SA.03.06.2006

Habt Ihr gro§e Vorbilder? Egal ob tot oder lebendig...James Stinson , Gerald Donald, Iannis Xenakis, Tom Jenkinson, Richard D. James

Nicht nur Eure Tracks, sondern auch ihre Namen Eure Musik hat sehr viel Drive, ist voller Energie. klingen so als hŠtten sie eine Geschichte zu Seid Ihr als Menschen auch so? erzŠhlen, wie ãghost wave detectorÒ oder ãlate NatŸrlich :) shift at the meson factoryÒ. Gibt es so eine Geschichte zu Eurer Musik, die Ihr uns verraten Ihr habt Remixe fŸr Keith Tucker und Christopher wŸrdet? Just gemacht. Steht man da unter besonderem Die Musik an sich ist ziemlich bildlich. Jeder Erfolgsdruck oder seid Ihr da ganz locker halbwegs kreative Hšrer kann seine eigenen rangegangen? Bildwelten zu den Tracks entstehen lassen. Die AnfŠnglich gehen wir immer ganz locker an die Titel der StŸcke dienen vielmehr als kreativer Remixe heran, bis uns dann der Termindruck einholt. Leitfaden fŸr diese individuellen Szenarien. Warum habt Ihr auf drei Labels releast: Mit welchen GerŠtschaften lasst Ihr Eure Musik Trust, Pomelo und indigo:inc? entstehen? Der Grund dafŸr ist, dass uns alle diese Labels Wir arbeiten hauptsŠchlich mit analogen GerŠten, direkt angesprochen haben. da wir uns in ihren Klang verliebt haben. Wir haben auch lange versucht, an diesen Klang digital Wie ist die Reaktion von ClubgŠngern auf Euren heranzukommen, allerdings erfolglos. Und so wuchs Sound im Club? unsere Sammlung an alten analogen Sythesizern. Wir erleben geteilte Reaktionen. Das klassische Zu nennen sind natŸrlich die Roland Klassiker, 303, Techno-Publikum, das ohne eine gerade Bassdrum 808, 909, 101, 707, 606, juno 60, juno 106, jupiter nicht tanzen kann, geht bei unserer Musik eher leer 4, vp 330, system 100; Weiters sequential pro one, aus. Die anderen Leute, die ein bisschen offener prophet 600, drumtraks, yamaha dx7, korg ms20, sind, sind meistens sehr euphorisch. korg polysix, ems vocoder 2000, analgoge effektgerŠte von moog, hallgerŠte von dynacord Habt Ihr selbst noch Zeit auf Parties zu gehen? und natŸrlich der SAM 16. Wo ward Ihr neulich selbst feiern? Alexander Robotnick, Arabian Prince. Welche Maschine muss noch erfunden werden, damit Ihr Euren Sound optimieren kšnnt? www.microthol.com Genial wŠre ein SAM 64-Step Sequencer von www.trust.at Sebastian Niessen. www.pomelo.org www.blackred.de

Interview: Maren Probst

14 FR.09.06.2006

CCONNECT

GET THE BASS!

FŸr diesen Abend ist eine explosive Mischung hochkarŠtiger Leipziger Acts zu erwarten, der die Luft zum Knistern bringen wird. Oben gibt es mit Hip Hop, Booty Bass und Electro kein Entkommen: Shake what ya Mama gave ya, Baby! - Anders kann man diesen Sound nicht nehmen. Wenn Dough, Mass und Geeforce von CConnect sich die Mics greifen, dann sollten die Jungs ihre MŠdels gut festhalten. Jede Show der Jungs hat neben fetten Raps und Beats auch bestes Entertainment zu bieten. DJ Ro$$ wird der Menge zudem an den Plattentellern zeigen, wo der Hammer hŠngt.

Disko 69 und Magnetic sind spŠtestens seit den legendŠren "Let It Bang"-Parties Garanten fŸr vollkommene Ausgelassenheit auf dem Dancefloor, immer gut ausgerŸstet mit Electro- und Booty-Vinyls.

Auf dem unteren Floor lassen es Remasuri, Echolot, Soulslide und Derrick ordentlich krachen. Wenn MC Phowa dem Ganzen eine Stimme gibt, heizt das erfahrungsgemŠss noch mehr ein.

www.c-connect.net www.rollingsounds.de www.cubacrew.com www.ulan-bator.de www.blackred.de

16 SA.10.06.2006

Mystery in den Niederlanden, Cocoon Club ffm, Amnesia in Ibiza u.v.m.), grŸndete Frank Lorber 2003 sein eigenes Label Nummer Schallplatten. Nebenbei hatte er es sich nie nehmen lassen, stets auf verschiedenen anderen Labels kŸnstlerisch zu wirken. Im Zuge dessen entstanden Projekte mit Kollegen und Freunden, die Lorbers musikalische Begeisterung teilten: Project 69 Ð das waren Johannes Heil und Frank Lorber, bei Electronic Home Entertainment war Joerg Henze Lorbers Partner und mit Pascal F.E.O.S., der ja erst am 24. Mai in der Distillery fŸr ein fšrmlich aus den NŠhten platzendes volles Haus sorgte, entstand die Kooperation fŸr Explizit.

Na und dann, nach 10 Jahren im Musikzirkus plštzlich das eigene Label: Nummer Schallplatten. Die Idee entstand gemeinsam mit Freund und Studiopartner Stefan Strakka aka Sikora und wohl auch ein PLAY: bisschen aus der Not heraus. Einfach mal den NUMMER umstŠndlichen Weg des Track-Hinschickens- Als Frank Lorber 16 Jahre alt war, machte er Anfragen-Abwartens-Womšglich-Genommen- einen ungewšhnlichen Deal mit seiner Mutter: Werdens-Und-Dann-Nur-Begrenzt-Mitbestimmen- Er unterschrieb einen Ausbildungsvertrag und Kšnnens umgehen Ð das war der Gedanke dahinter. sie schenkte ihm dafŸr als Gegenleistung zwei Plattenspieler und einen Mixer. Doch die 2 Dollar Egg alias Erik Besier und Gordon Heinicke, Geschichte endete sicher nicht, wie sich die die vor allem durch Produktionen fŸr Klang und Mutter das erhofft hatte, denn schon nach kurzer Sender Records bekannt sind, hatten ihr Studio Zeit hatte Lorber seine Ausbildung abgebrochen zufŠllig im gleichen GebŠude und auf der selben und konzentrierte sich nur noch auf die Musik. Etage, auf der auch das Studio von Frank Lorber und seinem Kollegen Sikora gelegen war. Da blieb Seine erste Homebase war der einstige Giessener es nicht aus, dass man sich hin und wieder zu einer Szene-Club ãGonzoÒ, wo der damals 16-JŠhrige kleinen Studiosession zusammen tat. auflegte. Fast gleichzeitig begann er im Frankfurter Plattenladen Delirium zu arbeiten. Hier lernte Wie die Zusammenarbeit der LabelbrŸder von Lorber unter anderem Sven VŠth kennen und es Nummer Schallplatten klingt, wummert und rummst war sicher kein Zufall, dass er wenig spŠter im - das kšnnt ihr Euch jetzt endlich live in Eurem Club Omen in Frankfurt Resident-DJ war. anhšren. Es gibt also einige GrŸnde, sich bei Frank Lorbers Mama fŸr ihre rŸhrende NaivitŠt zu bedanken, www.nummer-records.de denn nachdem er mittlerweile die halbe Welt www.franklorber.de erfolgreich als DJ bereiste (Lorber beschallte u.a. Festivals wie Womb in Tokyo, The End in London, Text: Maren Probst 19 FR.16.06.2006

ULAN BATOR TROMMEL BASS Im Blue Dog kreuzen sich auch das erste Mal die Johnny Osbourne, Pinchers, Paul Elliot oder General Fortan lebt er in Lige (Belgien) und beginnt von Wege von RCola und Jacky Murda. Beide bilden Pecos in Jackys Studio, um einen der zahlreichen Neuem sich, ein Studio einzurichten. Das Projekt Erneut reiht sich ein Hero des Ragga Jungles in spŠter das Duo Chopstick. RCola wohnt zu Chopstick Riddims zu voicen, deren Anzahl an die Chopstick bleibt in Jackys HŠnden. Dennoch die Ulan Bator Annalen ein. Jacky Murda, GrŸnder dieser Zeit noch in Winnipeg. Die Isolation in der 150 sein sollen (!!!). Die besten 21 landen auf der veršffentlicht Jacky 2005 vor allem auf anderen und Kopf des Labels Chopstick Dubplate, setzte kulturellen Provinz bewegt ihn jedoch, nach Mix-CD ã21 Murda ShotsÒ, die anlŠsslich der Labels. Mit dem Umzug nach Europa lŠsst sich die die Ma§stŠbe des Junglesounds nach der Montreal zu ziehen. Dort trifft er sich regelmŠ§ig Europatour 2004 aufgenommen wird. Die Kraft der Chopstick Serie zunŠchst nicht ununterbrochen Jahrtausendwende. Mit Hilfe jamaikanischer mit Jacky. Aus dem gemeinsamen Interesse an Chopstick Tunes schšpft sich dabei ihrer Meinung fortfŸhren. Doch fŸr dieses Jahr hat Jacky gleich Legenden wie Johnny Osbourne oder Pinchers Produktionen finden sie eine gemeinsame nach in der speziellen Aufnahmeart. Anstatt die drei Releases angekŸndigt: Copstick 8: Jungle brachte er den Song zurŸck in die Dancehall. Schnittmenge im Ragga Jungle. Jacky jungleisiert Reggae Singer Ÿber die Jungle Versionen singen Budy Bye, Chopstick 9: Cowboy Run und die 10 Welcher Jungle Selector, der nicht eine Chopstick mit Begeisterung alte Reggae Klassiker. Der erste zu lassen, nehmen sie sie zu den Reggae Klassikern mit Roadblock Tonight, vertrieben durch den Release sein Eigen nennt? so bearbeitete Klassiker ist der ãStagalagÒ Riddim. auf und fŸgen dann erst die Stimmen zu den weltweit grš§ten DrumÕnÕBass Vertrieb: ãNu UrbanÒ. Als Demolitian Man durch die Stadt tourt, wird er jungliesierten Versionen hinzu. Der Erfolg gibt ihnen Die Geschichte Jacky Murdas beginnt in Montreal. kurzerhand zu einer Aufnahmesession eingeladen. Recht. Chopstick ist der Name, der wenn auch Wie es Jacky live und direkt angehen lŠsst, davon Dort spielt er regelmŠ§ig an der Seite von Krinjah, Chopstick war geboren. kleinen Szene! sei hier allerdings nur soviel verraten: Wer Chopstick Stabba und MC Ironie im Blue Dog als Resident. Sound als Champion Sound anpreist, dem legen DarŸber hinaus besitzt er ein eigenes Dubplate Zur gleichen Zeit richtet sich Jacky ein Studio in Im Jahr der Europatour 2004 scheiden sich die wir gern ein Mikrophone zurecht und lassen uns Studio, wo er einigen Lokalgrš§en die Platten Brooklyn - New York ein. Wenig spŠter zieht er Wege von Jacky Murda und RCola. WŠhrend RCola dann vom ãRodiganÒ des Ragga Jungles endlos mastert. ganz dorthin. Anders als in Montreal geben sich in in Montreal den Vertrieb JungleX - exklusiv fŸr begeistern! New York jamaikanische Reggae Singer die Klinke Ragga Jungle Releases aufbaut, setzt Jacky der in die Hand. Fortan kommen u.a. Terry Ganzie, Liebe wegen zum Sprung Ÿber den Teich an. www.ulan-bator.de

Text: Framo 20 21

SA.17.06.2006 SCIFI -DISCOTECH

Vor einiger Zeit war Justus schon mal ein bisschen berŸhmt: Als Teil der House-Band Whirlpool Productions. 1993 ging das los. 1997 stand dann ãFrom: Disco To: DiscoÒ fŸnf Wochen lang auf Position nummero uno der italienischen Charts. Zusammen mit Hans Nieswandt und Eric D. Clark hat Justus insgesamt vier Alben veršffentlicht und mitteleuropŠische House Music entscheidend geprŠgt, ehe das Trio sich im Jahre 2000 auflšste. Seitdem ist er solo unterwegs, vorrangig beim Kšlner ãTechno kann auch Pop sein und umgekehrtÒ-Imperium Kompakt. Justus ist einer dieser Querkšppe wie man sie ab und an in unserer Szene trifft - weil er sich partout nicht in eine bestimmte Schublade stecken lŠsst. Stattdessen lŠsst er sich im speckigen Ehemann-Unterhemd ablichten und erfŸllt das Image des leicht verasselten Spinners mit einer lakonischen Gelassenheit, dass man nicht wei§, ob er sich selbst parodiert oder es tatsŠchlich bierernst meint damit. Seine Platten laufen zur Primetime auf dem Technofloor genauso wie im Wohnzimmer, wenn mal besonders kitschige Stimmung gefragt ist. Grob gesagt ist Justus quasi die Personifizierung der deutschen Volksmusik: Techno trifft Schlager. Disco, House, NDW - alles darf dabei sein. Live erst recht. Und spŠtestens wenn dieser kauzige Typ da vorn in seinem ausgeleiertem Hemd und den Karotten-Jeans buttersanft ãSo weit wie noch nieÒ ins Mikro haucht, ist alles €u§erliche schei§egal, denn dann hast du verstanden, dass es bei Justus um mehr geht als dicke Brillen und sauber gescheiteltes HaupthaarÉ www.kompakt-net.de

Text: Maren Probst

24 SA.17.06.2006

BREAKIN« THE LIMITS!

www.dmxkrew.com 27 FR.23.06.2006

PLAID LIVE Idee / Melodie, dabei immer kurz vorm Kinderlied. Und irgendwie ist da auch Detroit-Techno wieder The men from Plaid Ñ Ed Handley und Andy Turner im Spiel - manchmal kann so ein ausuferndes - werden zu einem Live-Auftritt in der Distillery Thema ja nicht cheesy genug sein, mšglichst im erwartet. Deswegen hier ein paar Worte zur Loop! Diese gro§angelegte Melodie lŠ§t alle AnkŸndigung: BeatgerŸste zu, hat die 4/4 des Techno lŠngst Plaid ist das Folgeprojekt der sagenumwobenen obsolet gemacht. Breakbeats, manchmal nŠher an Black Dog (ok... Ken Downie macht immernoch Latin/Bossa als an Electro, halten die Sache unter diesem Namen weiter, naja) und damit ein zusammen. gutes StŸck UK-Technogeschichte. Der Split war so 1995, und seit dem ersten Album ("not for Plaid waren dann schnell der hei§e Schei§ in UK, threes") machen die beiden ihr Ding, vornehmlich sie produzierten Bjšrk und Nicolette (die dann gleich auf Sheffield«s finest Warp. mal auf deren Alben dabei sind), kooperieren mit Herbert, veršffentlichen (gesuchte) Platten auf Clear, Black Dog waren die mysterišsen Stars (weil keine Art und Mo Wax, remixen fŸr Mute, Ninja Tune, Bilder, keine Namen, keine Interviews, kryptische Certificate 18, Talkin« Loud und Chocolate Industries. Songtitel fŸr die alles deutende Gefolgschaft) der Artificial Intelligence-€ra, als Leute wie B12, Ok, das ist alles schon etwas her (Schlu§ mit dem Autechre oder Aphex Twin jung waren und mit Namedropping!), soll aber ihre verschworene Leftfield-Techno begeisterten, Labels wie General Gefolgschaft erklŠren - Leute die fŸr einen Productions, New Electronica , A13 oder Irdial verpassten Remix dann bei Ebay bereit sind alles richtig Wellen machten, im Fat Cat-Plattenladen in zu zahlen. London die FŠden zusammen liefen... wohl der Seitdem kommt regelmŠ§ig neues Material auf Beginn von dem was heute Intelligence Dance Warp, ausgefeilte Live-Performances und Remix- Music genannt wird. Arbeiten.

Veršffentlichungen auf Carl Craigss Label Planet Aktuell haben die beiden ein Filmprojekt bzw. eine E, Kirk DeGiorgios Label Art oder Likemind zeigen, visuelle Umsetzung des neuen Materials ("greedy das hier frŸh neue Allianzen eingegangen wurden baby", zusammen mit Bob Jaroc) fertig und sind und das konventionelle Techno-Bizz verlassen auf Festivals im Bereich Kunst / Musik hier und da wurde. Alte Budies wie Mark Broom, Stasis oder gelistet. Mšglich also das uns an diesem Abend Baby Ford bekamen auch die eine oder andere (noch) unbekanntes Material erwartet (Releasedate Platte auf ihren Labels Pure Plastic, Otherworld fŸr die DVD/CD auf Warp ist Ende Juni!). oder IFach unter, auch wenn sich alle lŠngst in Leider waren die beiden seit 1999 (!!!!) nicht mehr andere Richtungen entwickelt hatten. in unserer Stadt, Sonar oder VolksbŸhne waren da Nach drei Alben als Black Dog (und da ist mit schon eher ihr Playground ... jetzt ist Leipzig mal "bytes" mindestens ein Klassiker dabei!) wurde wieder dran! den beiden aber langweilig und die Dinge sicher auch zu vorhersehbar. Das hatte in manchen www.plaid.co.uk Momenten mehr mit mythisch Ÿberfrachteter Esoterik und Trance als mit Spa§ an der Musik und Noch ein paar Tipps fŸr die heimische Sammlung: einem guten Groove zu tun ... und der kam dann als Plaid schnell wieder auf Platte zurŸck. Der Black Dog: bytes (Warp) Begriff ELECTRONICA triffts also nur bedingt, meint Plaid LPs: not for threes, rest proof clockwork, das doch meist eher gepflegte Langeweile, schlimm. trainer, double figure, spokes (alle Warp) Abstrakt ist Folklore. Plaid Remix Compilation: parts in the post (vol. 1+ 2, Peacefrog) Beide sind Breaker von back in the days, haben Plaid: mbuki myiki (erste LP, Black Dog Prod., (als Sampling im HipHop noch eine Artform war) kannst du nicht bezahlen Alter!) ihre Begeisterung fŸr die Breaks entdeckt und sampletechnisch dann alles mšglich gemacht. zu "greedy baby" mit BOB JAROC: Dabei erkennt man die beiden immer an einer alles www.softloader.com zusammenhaltenden (manchem oft zu verspielten) www.warprecords.com

Text: Flip Neumann

28 WWW.DISTILLERY.DE SA.24.06.2006

NEWS VON DEN WIGHNOMY BROTHERS

Zuletzt hatten wir Gabor zum GesprŠch gebeten, dieses Mal nun war Sšren an der Reihe. Sšren kŸmmert sich au§erhalb der gemeinsamen DJ- gute Platten zu bekommen. Egal, ob er jetzt schon Wochenenden um seinen eigenen Plattenladen, jahrelang auflegt oder gerade erst angefangen hat fatplastics. Der kleine, bis unter die Decke mit Vinyl damit. voll gestopfte Laden in Jena ist elementarer Bestandteil der sympathischen Welt rund um Freude Wie ist das mit Veiter - hat er auch vorher schon am Tanzen und gilt inzwischen als eine der in PlattenlŠden gearbeitet oder ist er da erst nationalen Top-Adressen fŸr auserlesene Musik. rein gewachsen? Aber darŸber hinaus hat Sšren noch einiges mehr Veiter ist da erst rein gewachsen. Er war vorher zu erzŠhlen - lest selbst: schon so Nerd. Zwar nur Konsument, kein DJ oder so, wusste aber voll Bescheid, was Techno angeht. Sšren, wie lŠuft dein Laden? Ich eher nicht so. Ich war eher auf Drum&Bass, Gut. Er hat sich kontinuierlich - so wie alles bei uns Soul, Broken Beats usw. spezialisiert. Durch Veiter halt - langsam und beharrlich entwickelt. Ich hatte hab ich auch erst Techno so richtig mitbekommen. damit allein angefangen, aber durch einen glŸcklichen Umstand ist nach ungefŠhr einem Jahr Wie viel bist du denn heute noch im Laden? Veiter dazugekommen. Es war einfach zu viel fŸr Also eigentlich von Montag bis zu dem Tag, an mich allein. Wir hatten ja damals mit Auflegen schon dem es wieder weg geht. Das hei§t, Montag bin gut zu tun, das hat den Lebensunterhalt halbwegs ich zwar im Laden, aber nicht so richtig. Meistens finanziert. Aber ich war damals 23 und das war bin ich dann noch voll durch vom Wochenende. schon so ein Sprung ins kalte Wasser. Grit (KŸmmert sich bei Freude am Tanzen um das Booking, Anm. Und du produzierst ja selber auch nochÉ d. Red.) hat dann Veiter angeschleppt. Erst hat er Ja, ich bin seit einer Weile wieder dabei. In den nur aushilfsweise gearbeitet, dann haben wir ihn letzten zwei Monaten bin ich leider kaum dazu Ÿbers Arbeitsamt anstellen kšnnen und spŠter hat gekommen, weil wir so viel Stress hattenÉ der Laden genŸgend abgeworfen, um Veiters Stelle zu finanzieren. Inzwischen ist es so, dass Grit, Was ist das fŸr Musik, die du da so machst? Veiter, Gabor und ich davon leben kšnnen. Ich bin eher housy gerade. Aber schon elektronisch clubby irgendwie so. Also du meinst jetzt von Laden und den beiden Labels zusammen? Hast du da schon eine eventuelle Ja, Label, Laden und Booking stellen zusammen Veršffentlichung ins Auge gefasst? So dass man das GerŸst, die finanzielle Basis. Wir haben da echt sagen kšnnte, da kommt dieses Jahr noch was viel, viel GlŸck gehabt, dass das alles so gekommen oder so? ist. Nein, noch nicht. Mein gro§es Problem ist noch das Ausarrangieren. Mein Ding ist momentan Wie bist du denn auf die Idee gekommen, einen einfach Loops basteln und Sounds finden, die cool eigenen Plattenladen zu eršffnen? sind. Ich mach mir da keinen Druck. WennÕs kommt, Ich habe ja vorher schon in PlattenlŠden gearbeitet. dann kommtÕs. Vielleicht bin ich ja auch gar kein Und ich habe da gemerkt, dass das ErfŸllung ist Produzent. fŸr mich. Es hat mir Spa§ gemacht und ich denke, ich kann das auch irgendwie ganz gut. Trotzdem Du hast ja frŸher schon produziert, aber dann war es natŸrlich ein Sprung ins kalte Wasser. Die kam eine lange Pause, nicht? LŠden hier hatten sich immer nur zwei, drei Jahre Ja, das war halt wegen dem Plattenladen. Wir gehalten. Und das auch mehr schlecht als recht. wollten, dass unser Ding Hand und Fu§ hat und Wenn du da nicht jemanden kanntest, hast du nicht da musste das auch klappen mit dem Laden. das gute Zeug bekommen, was unter der Theke Anfangs hat der ja die beiden Labels, Musik Krause gehandelt wurde, sondern halt nur das, was eben und Freude am Tanzen finanziert. Das war ja auch Ÿbrig bleibt. Was man eben Ÿberall so bekommt. die Idee dahinter, dass wir die Finanzen so auf ein Und so war von Anfang an meine Philosophie, dass paar SŠulen verteilen. jeder der in den Laden kommt, die Chance hat

30 31 SA.24.06.2006 In gewisser Art und Weise schon. Die Musik ist Mal eine Frage zu eurer Vergangenheit: Ihr hattet nach wie vor sehr interessant. Aber es klingt halt wohin es gehen soll. Also fŸr Freude am Tanzen Du bist jetzt einige Wochen lang DJ-mŠ§ig allein ja auch mal eine Zeit, in der ihr ganz anderen schon viel gleich, man hšrt oft Sachen, die man steht das schon ziemlich fest, da ist schon eine unterwegs gewesen weil Gabor nicht mit war. Sound gespielt habt. Discohouse, im Flucs Weira schon vor einem Jahr gehšrt hat. Ich warte wie Linie da. Elektronische Tanzmusik so. Momentan Wie war das fŸr dich? usw. Habt ihr das damals wirklich gemocht oder eben so minimal, aber das hat sich ja auch Puuh, das ist echt schwer, das zu beantworten. Es gesagt auf jemanden, der durch irgendeinen habt ihr das gespielt, weil es zu der Zeit halt gewandelt, von frŸher Deephouse zu heute Minimal. war halt anders. Gabor war halt nicht da. Das alleine Produktionsfehler oder eine neues Programm oder gut lief? Das Problem ist im Moment Musik Krause. Da soll zu rei§en ist kein Problem, mein Englisch ist zwar einen neuen Synthie oder so mal wieder aufrŠumt, Wir haben uns immer entwickelt. Gabor hat ja so Zeug rauskommen, was wir machen wollen, Schei§e, aber das geht schon irgendwie. Und beim mal was Neues anfŠngt. Ich beschŠftige mich seit angefangen mit Chillout und Experimental, hat was uns selber sehr gefŠllt, was aber fŸr Freude Auflegen bin ich abgeschalten, da hab ich meinen 16 Jahren tiefgrŸndig mit Musik, hab eine Big Beat immer im Chillout im Kassa gespielt. Bei mir ging am Tanzen zu speziell ist. Und daran fehlt es Film und mache mir sowieso keine Gedanken. Welle mitgemacht, fand das geil, bis da eines Tages das los mit Broken Beats. Dann kam das Techno- momentan so ein bisschen. Da wird zwar Pingpong spielen funktioniert ja nur, wenn beide nichts mehr da war, hab Drum&Bass mitgemacht, Ding und spŠter House, das war aber alles sehr demnŠchst wieder eine Ian Simmonds kommen, aufeinander achten, damit der Film stimmt. Das ist bis mir er mir eines Tages zu hart war, hab House Underground. Dann kam Chicago, aber House war aber so richtig passt das ja eigentlich gar nicht ins ja an Pingpong so ne Sache, dass man nie wei§, erlebt. Wobei das was in Sachen House passiert damals noch sehr dŸster. Und dann kam Konzept. was der andere jetzt als nŠchstes spielt. Da bist gerade wieder sehr spannend ist, da gibt es wieder irgendwann so House mit Loops, die eben auch du immer gefordert, das ist wie ein Dialog, ein viele Sachen mit einem Vibe, der cool fŸr mich ist. Elemente aus Disco enthielten. Irgendwann sind Aber momentan produzieren viele gleich und wir auch davon wieder abgekommen, da war es Liegt das vielleicht daran, dass ihr den Sound, stŠndiger Prozess. Beim Auflegen alleine ist das dadurch klingt eben vieles gleich. Ich hab frŸher dann so Deephouse und Nujazz. Wir haben aber der frŸher bei Musik Krause angesiedelt war, zwar auch ein stŠndiger Prozess, aber všllig anders. auch schon oft gedacht, ãWas soll da noch immer das gemacht, was wir selbst mochten. FrŸher also gerade das Robag-Zeug so, inzwischen Das ist wie ein Monolog, keine Kommunikation. Es kommen?Ò Aber es kam immer etwas. Momentan war mir Techhouse zum Beispiel zu monoton. rŸber zu Freude am Tanzen transportiert habt? war aber auch mal gut zu sehen, wie das alleine Musik Krause hat sich ja mit unserem Geschmack funktioniert. ist es halt House oder eine Fusion von House und Irgendwann dann war mir aber Nujazz zu viel, da entwickelt. Die geraderen Sachen liefen schon Techno oder House und Minimal. Minimal wird nur waren die Vocals zu viel oder so und ich hab gerade so aufgeblasen in Deutschland. Und das dadurch Reduzierteres gesucht. Und das spiele immer auf Freude am Tanzen. Musik Krause sollte Habt ihr euch durch das stŠndige unterwegs ist nicht gut so, denke ich. Es ist sehr interessant ich eben heute. WennÕs mir keinen Spa§ machen immer das frickelige Ding bleiben, so zum Austoben. sein, das viele Reisen auch musikalisch zu beobachten fŸr mich, wie in Deutschland gerade wŸrde, wŸrde ich aufhšren. Musik darf kein Job Ich hoffe da gerade, dass ein junger Typ ankommt geŠndert? und mal so richtig aufrŠumt. Das wŸrde ich nicht sagen. Das einzige Problem alles minimal ist, auch wenn es eigentlich Ÿberhaupt sein. ist, wenn man als Headliner gebookt ist, dann spielt nichts mit Minimal zu tun hat. Du bist selber auch ein richtiger Plattenfreak. man zur Primetime, wenn die Party schon im Gange Aber gibt es nicht Situationen, wo man jobmŠ§ig Wenn ihr woanders seid, dann suchst du da ist. Unser Konzept war da schon immer: Was vorher Um mal vom Thema Musik wegzukommen: sein muss, so ãAugen zu und durchÒ? immer ganz eifrig in anderen PlattenlŠden - lŠuft cutten, ein Intro spielen und dann unser Ding Was magst du au§erdem noch, womit Euer Auftritt bei der Mayday letztes Jahr zum erzŠhl mal davon. durchziehen. Das Problem ist halt, dass wir nur zur beschŠftigst du dich? Beispiel? Ich war schon frŸher immer auf der Suche nach Hauptzeit spielen. Die Leute stecken dann schon Ich habe kein gro§es Hobby wie BŸcher lesen oder Ich kannte die Mayday nur vom Hšrensagen. Ich Zeug, was ich nicht gekannt hab. Das ist so das voll im Abend und du willst sie ja da auch nicht so. Ich habe mich seit geraumer Zeit der Musik wusste nicht, was das wirklich ist. Wir sind da PhŠnomen, dass ein Typ im Plattenladen dir eine wieder raus bringen. Was fehlt ist der Anfang, die verschrieben, das ist mein gro§es Hobby. Was ich hingegangen und haben unser Ding durchgezogen. Platte empfiehlt, die du nicht kennst. Durch meinen Leute reinfŸhren. Im Kassa machen wir das noch mag und was ich momentan auch sehr brauche, Wir verbiegen uns nicht. Ich konnte mir frŸher nicht Plattenladen habe ich ja vieles von dem neuen so oder in der Tille und das vermissen wir auch ist mit Freunden zusammen zu sein. Austausch, vorstellen, auf solchen gro§en Veranstaltungen zu Zeug. Aber wenn man irgendwo anders ist, dann manchmal. Kommunikation, NŠhe. Wir sind gerade sehr busy, spielen. Club hab ich schon immer mehr gemocht. findet man auch alte Sachen, die man schon immer da ist das ein super Ausgleich. Das ist schon echt Ich will halt, dass die Leute Spa§ haben und mit lebenswichtig fŸr mich. Was auch schon immer ein einem guten GefŸhl nach Hause gehen. Wenn die gesucht hat. Es war schon immer ein inneres BezŸglich des Sounds habe ich derzeit das Hobby von mir war, aber in letzter Zeit ein bisschen Leute vor dir abgehen, dann ist das pures Adrenalin BedŸrfnis fŸr mich, Sachen zu suchen und zu GefŸhl, dass Minimal zwar schon noch untergegangen war: Mein Hund. So fŸr mich. Das zieht mich auch so an beim Deejaying finden. Das ist auch ein stŸckweit Sammlerei bei funktioniert, aber die Leute zum Teil auch schon Ausgleichssachen halt, die sind mir wichtig. Aber und das ist es vielleicht auch, was mich dabei hŠlt. mir. Ich behandle Platten zwar nicht wie ein gelangweilt sind davon, wenn den ganzen Abend ich wei§ nicht, wann ich das letzte Mal ein Buch Und dieses GefŸhl ist halt im Club viel intensiver. Sammler, dazu gehe ich zu mies mit ihnen um, nur Minimal lŠuft. Es kommt mir ein bisschen gelesen oder einen Film geschaut habe. Mir ist es Die Mayday ist da ein ganz anderer Schlag von aber es ist schon eine Leidenschaft. Ich bringe so vor, als wŸrden alle darauf warten, dass dann wichtiger, mich hinzusetzen, einen guten Wein Leuten. Das sind ganz andere Leute als die, die inzwischen aber auch anderen Platten mit, wo ich endlich etwas Neues kommt. Siehst du das zu trinken und einfach Musik zu hšren. Meist dann gezielt zu deiner Musik in den Club kommen. Es wei§, dass sie die schon lange suchen. Šhnlich? aber etwas anderes als House oder Techno, Jazz ist aber einfach schšn, Leute zum Tanzen zu zum Beispiel. Musik ist aber einfach das bringen. Zum Beispiel in einem CafŽ zu spielen, allerwichtigste. wo ganz gemischte Leute da sind, die deine Musik vielleicht auch gar nicht kennen. Es ist aber super Du sagtest eben, du hšrst Jazz zuhause. interessant, wenn danach Leute zu dir kommen Was sonst noch so? und dann sagen, ãEy, das kannte ich noch gar Drum&Bass mag ich nach wie vor, vor allem ruhigere nicht, aber es hat mir super gefallen.Ò Das ist ja Sachen. Aphex Twin mag ich unheimlich, aber auch das interessante: Wenn man durch seine Musik ein Klassik-Sachen. Es gibt in jeder Musikrichtung stŸckweit eine TŸr gešffnet hat. Das war frŸher bei interessante Sachen. Zwar auch Sachen, die ich mir genauso: Ich bin selber viel auf Parties Ÿberhaupt nicht mag, aber auch bei Gitarrenmusik ist manchmal sehr interessantes dabei. In der Regel hšre ich aber Zuhause kein Vierviertel. 32 33 SA.24.06.2006 täglich frische Brötchen • Tabakwaren

gegangen, hab im Kassa das erste Mal richtigen angezogen. Aber so etwas ist mir super oft passiert, Dub gehšrt, was wieder etwas Neues, etwas ich muss aber auch sagen, dass ich da ein Interessantes war. Man sollte Leuten auch die schlechtes NamensgedŠchtnis hab. Es gab aber Chance geben, Neues zu hšren. Das einzige, was ganz oft so kleine Momente, die inspirationsreich offizieller Premium-Cola-Dealer • ausgewählte Tabakwaren • leckere Bunge-Säfte wir nie machen wollten, was Grit auch gut waren. FŸr mich als DJ super prŠgend war schon hinbekommen hat, dass das nie passiert ist: Wir immer DJ Koze. Aber auch Hiphop-DJs fand ich wollten nie in Diskotheken spielen. Ich bin da auch schon immer interessant. Lokal ist das der Legeres, ein bisschen ignorant. Meiner Meinung nach ist der Olli - ein super Techniker, auch mit super das nicht der richtige Platz fŸr uns, unsere Musik FeingefŸhl. Ich hab von ihm viel mitgenommen. Er gehšrt da nicht hin. Ich wŸrde fŸr kein Geld der war schon immer technisch super perfekt, aber Welt in einer Diskothek spielen. hat auch schon immer Dinge gewagt. Auch mal etwas zu verpatzen. WennÕs verpatzt ist, dann ist Ich stelle mir das aber schwierig vor, das aus es halt ein richtiger Patzer, den man auch hšrt, der Ferne immer korrekt einzuschŠtzen. Wenn aber wennÕs funktioniert, dann ist es der zum Beispiel eine Anfrage aus Griechenland Oberhammer. FŸr mich auch schon immer super oder so kommt - woher wei§ Grit denn, was inspirierend ist Ian Simmonds. Er hat DJ-Sets das fŸr ein Laden ist? gespielt mit Platten, die ich noch nie gehšrt habe. Man kann da ja im Internet recherchieren, Fotos Jazzanova auch oder Gilles Peterson. Die spielen und so. Da bekommt man schon ein GefŸhl dafŸr, auch manchmal Platten einfach hintereinander, ob das eine Diskothek ist oder nicht. In Italien ist ohne zu mixen. Die haben einfach ein super uns mal etwas passiert, das sah aus wie eine MusikgefŸhl. Was ich dagegen Ÿberhaupt nicht Diskothek und als wir da hingekommen sind hab mag: DJ-Polizei. Leute, die gleich schreien, wenn ich nur gedacht: ãOh mein Gott.Ò Aber die Leute mal was raus lŠuft. Du bist halt auch nur ein waren super nett und sobald wir angefangen hatten, Mensch, kannst auch mal einen Tag haben, an ging die Party hab. Eine halbe, dreiviertel Stunde dem du mŸde bist oder so. Aber solange die spŠter war mein GefŸhl vom Anfang komplett Musikauswahl noch stimmt, ist das ja auch gut. verflogen. Der Raum war egal und die Stimmung Es gibt auch so Leute, die meinen, im Minimal hatte dann auch etwas Clubbiges. oder Techno wŠren nur Film-Sets gut. Aber manchmal habe ich auch einen Tag, wo mich so Bei all diesen Parties, die ihr inzwischen erlebt ein Film einfach nur langweilt. habt - hast du da einmal etwas erlebt, was dich selber total begeistert hat? www.wighnomy-brothers.de Ey das hab ich super oft erlebt, dass ein DJ www.freude-am-tanzen.de technisch oder so sehr beeindruckend war. Aber nicht erst seit wir so viel unterwegs sind. Es war Interview: Steffen Bennemann schon immer so, dass es Leute gab, die sehr interessante Dinge gemacht haben. Zum Beispiel habe ich in Mexiko das erste Mal Stewart Walker gehšrt, der einen super Liveact gemacht hat. Er hat einen super Film gespielt, erst frickelig/experimentell/warm und dann das Tempo SÜDPLATZ

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DER CHARME DER BASSLINE Der Freundschaft zu Michael von Areal (Metope) haben wir es wohl zu verdanken, dass Ada ihre Wenn du Ada hšrst, willst du mit ihr reden. Ihre Musik veršffentlichte. Denn sie hŠtte ihre Tracks Musik erzŠhlt dir so viel, macht dich neugierig auf sonst wohl niemandem vorgespielt, einfach, weil sie, geht dir direkt ins Blut Ÿber. Du willst einfach sie nicht glaubte, dass sie jemandem gefallen mehr davon. Und dann denkst du dir, dass du kšnnten au§er ihr selbst. Aber Areal war und ist so vielleicht gar nicht mit ihr reden willst. Lieber noch Ÿberzeugt von ihr, dass Ada hier stets Raum und mšchtest du ihr, einfach einen ganzen Abend lang UnterstŸtzung fand und findet, ihren eigenen Weg zuhšren, ihr im Tanz erwidern, denn wozu braucht zu gehen. Die Kršnung dieses Weges war bis jetzt man Worte, wenn Musik alles sagen kann? wohl ihr Album ãBlondieÒ, das im Oktober 2004 Adas Musik kann das. Ihr Sound ist vielschichtig, auf Areal erschien. taucht dich ein und taucht dich unter, nimmt dich mal zŠrtlich an die Hand und rockt im nŠchsten Live tritt besonders zu Tage, was Ada auszeichnet: Augenblick gnadenlos mit dir Ÿber die TanzflŠche. Hart und zart sind fŸr sie kein Widerspruch. Sie Das ist ein Bad der Emotionen fŸr dich und deinen bringt zusammen, was zusammen gehšrt. So und Kšrper, denn so oder so: Ada muss getanzt werden. nicht anders hšrt es sich an, wenn Ada eine schmetternde Bassline plštzlich mit dahin Ada kam als Michaela Dippel auf die Welt und gehauchten Melodien verziert und am Ende beides wuchs in einer Kleinstadt bei Frankfurt auf. Sie in Form eines rock-poppigen Klangteppichs den spielte in ein zwei Bands, ziemlich rockig klang TŠnzern unter die FŸ§e legt. Adas Live Set-Up ist das damals, na ja und dann kam sie eher zufŠllig klein, handlich und analog, denn zur elektronischen Musik. Der erste Kontakt Softwaresynthesizer kann sie nicht leiden, die sind entstand durch ihren Freund Michael von Areal ihr zu knopflos. Records, mit dem sie 1998 das Projekt ãLava LoungeÒ hatte, bei dem sie sang. Dann zog Michael Zum Abschluss noch die kleine Anekdote zu Adas nach Kšln und die beiden verloren sich erst einmal Namen: In einem Horrorhšrspiel, in dem es um ein aus den Augen. Doch drei Jahre spŠter tat Ada es Blindenheim fŸr Zombies ging, hie§ die Aufseherin, ihm gleich und landete in Kšln. Mit einem Kork- welche die Zombies tŠglich mit Frischfleisch Sampler im GepŠck, den ein Freund bei ihr versorgte Ada. vergessen hatte. Anstatt ihn einstauben zu lassen, Ada fand das lustig, au§erdem klingt Ada einfach besorgte sie sich eine Bedienungsanleitung dafŸr gut. Stimmt. und bastelte innerhalb von ein paar Wochen einige Loops zusammen, die Grundlage fŸr die erste Platte www.areal-records.de waren. Die erschien im Oktober 2002 mit den Tracks ãBlindhouseÒ und ãLucky CharmÒ. Text: Maren Probst 36 37 FR.30.06.2006 DIE GROSSE SOMMERSAUSE Wann kann man DJ Booga von der Cuba Crew schon mal mit `ner Liebesperlenkette um den Hals tanzend auf der Box erleben oder Filburt vom Smooth Pilots Kollektiv fantastisch dilettantisch als MC die Crowd anheizen sehen? 2005 war die Sommersause auf jeden Fall eine der Ausnahmeparties im Fridayclub.

Die gro§e Sommersause am 30. Juni vereint erneut einen Gro§teil der plattenschwingenden Zunft Leipzigs. Altes Konzept denkt ihr? Klar, letztens erst im Wohnzimmerclub No.1 Ilses Erika erlebt. Kann man mšgen oder nicht. Viele DJs - viele Hits! Wir lieben es jedenfalls, einmal im Jahr befreundete Veranstalter und DJs in der Distillery zu versammeln, um gemeinsam eine herzliche Partybombe zu zŸnden. Aber wer ist nun wer? Alle eingeladenen DJs aus den Dunstkreisen der Distillery Fridayclub Crews, dem Conne Island, Ilses Erika und anderen Tanzlokalen konnten sich fŸr diesen Abend noch mal neu erfinden. Viel Spa§ beim Ausknobeln der ãwahrenÒ DJ-Namen - vorher, wŠhrend und vielleicht auch noch nach der Party! Musikalisch lŠsst sich dieser Salat auf dem oberen Floor nur schwer einordnen. Mit Sicherheit wird es aber auf dem unteren Floor zusŠtzlich eine satte Packung Drum and Bass geben. Ganzheitlich sozusagen.

39 NWL NETAUDIO WORTH LISTENING | FOR DOWNLOAD LINKS CHECK: HTTP://NWL.CONVULSE.DE

VARIOUS ARTISTS Ð PANORAMA / DREITON ELECTROLIVING + MARCELINO Ð RANDOM / Dreiton ist eines der wenigen unter SINERGY NETWORKS den zahlreichen neu gegrŸndeten Das spanische Sinergy ist eines Netlabels, das mir in seiner der wenigen Netlabels, die Arbeitsweise absolut schlŸssig konstant absolut vinyl-taugliche wirkt. Mit Release Nummer fŸnf QualitŠt liefern Ð und auch wenn prŠsentiert man nun die erste dieses Release nicht das Rundschau und nutzt diese allerneuste ist, so wurde es doch Gelegenheit, um namenhafte Acts hšchste Zeit, dass Sinergy nun ins Boot zu holen: Mit dabei sind endlich auch hier einmal vertreten u.a. Lod von Sinergy und Daniel ist. Wie immer sind diese StŸcke Stefanik von instabil.org. Insgesamt acht KŸnstler dŸrfen schwer kategorisierbar, weil sie hier ihre Definition von Dub verbreiten, tun dies genre- Elemente aus verschiedenen Genres vereinen (So, wie sich typisch meist sehr bedacht und elegisch, wobei jedoch das fŸr ein gutes Album gehšrt?!). Sicherlich, in heutigen zwei Tracks leicht fehlplaziert wirken: Die BeitrŠge von Zeiten wŸrden einige vielleicht schnell dazu neigen, das als Dieter Krause und Frank Hellmond gehen zwar locker als Minimal abzustempeln, doch ãRandomÒ ist weitaus mehr: zeitgenšssisch minimal durch, wirken im Kreise solch Dub (ãLateralÒ!), knarziger Minimaltechno (ãHalacÒ), herrlich hypnotischer Nummern wie Dreitons ãBoomÒ oder Chris vertrŠumte Sonnenaufgangsmusik (ãElectroliving Ð Marcelino Airs ã7th SonÒ wie sŸ§e Bonbons zu teurem Rotwein. benne MixÒ). Und vor allem: Erste Sahne! benne

VARIOUS ARTISTS Ð BITS TO PHONO / MOÕS FERRY WINTERSTRAND - TRISONOMIE / MIGA Auch wenn es sich hierbei nicht um ein kostenlos im Netz Dieses Release ist nicht unbedingt erhŠltliches Release handelt, so muss die erste Doppel- das, was ich als meisterlich Compilation im Hause MoÕs Ferry doch unbedingt in dieser bezeichnen wŸrde, aber dennoch Rubrik ErwŠhnung finden: Ganz entgegen der mŠchtigen sticht es aus der Masse an Stimme Richie Hawtins, der Vinyl-Musik als den ãWeg der Netreleases heraus: Vor allem, weil DinosaurierÒ bezeichnet sagt man bei MoÕs Ferry lauthals es anders ist. Hier finden leicht ãJa!Ò zum schwarzen Gold. Schon seit jeher um die entrŸckte IDM-StŸcke, die Verschmelzung von MP3 und Vinyl bemŸht (zu jedem irgendwo zwischen Gameboy- Release gibtÕs kostenlose Bonustracks auf der Website), Kitsch und bester Soundtrack- hat man sich nun entschlossen, fŸr eine Compilation erstmals Musik oszillieren mit experi- Tracks zu lizenzieren, die vorher ausschlie§lich kostenlos mentellen Sample-Schnipseln, die auch mal nichts weiter im Netz veršffentlicht wurden. Mit dabei sind viele bekannte als Radio-Zapping darstellen dŸrfen, zusammen. Auf den Namen: Someone Else, Dapayk, Lump, Textone, Archipel, ersten Blick mag das eine wirre Mischung sein (ist es Sinergy usw. Und diese Auswahl zeigt: ãKostenlosÒ ist vermutlich auch), Ÿberraschenderweise ergibt sich beim lŠngst kein QualitŠtsminderndes Attribut! ErgŠnzt wird das entspannten Zuhšren jedoch tatsŠchlich so etwas wie ein Doppel-Vinyl durch eine von Label-A&R Marcel Knopf roter Faden. Wo genau auch immer der jetzt sein magÉ gemixte CD, auf der neben den lizenzierten StŸcken auch benne hauseigene Tracks und bislang unveršffentlichtes Material enthalten sind. Was sagen sie nun, Herr HawtinÉ? benne ABSOLUTE TIME Ð AN OCEAN BED EP / FILTRO Allein die Website von Filtro ist KOUTARO FUKUI Ð BETWEEN OBJECTS / EKO eine ErwŠhnung in dieser Rubrik Ich muss ehrlicherweise gestehen, wert: Sehr schickes Design. Und dass mir bisher der Zugang zu den sehr schicke Musik: Die drei doch sehr minimalen Releases des StŸcke von Absolute Time Eko Netlabels fehlte. Noch viel oszillieren zwischen den Polen mehr als bei anderen Stilarten ist Electronica und Dub, bewegen beim Ambient der Film wichtig, sich dabei sehr elegant und der sich im Kopf des Hšrers produktionstechnisch absolut entwickeln soll Ð Koutaro Fukui gekonnt. Dazu gibtÕs vier Remixe, gelingt dies so wunderbar, dass die nicht minder bemerkenswert ausgereift klingen und die ich gar nicht umhin kann, als euch Originale in všllig neue Welten versetzen obgleich sie sich dieses Release hier vorzustellen. Er beginnt mit einem sehr stets in Šhnlichen Gefilden bewegen: Plug lŠsst es zunŠchst atmosphŠrischen StŸck, dass wie aus einem einzigen Synth sehr dubbig angehen, beschleunigt jedoch spŠter durch generiert klingt. Bei ãFlticÒ jedoch rŸckt Fukui von derartigem hektische Micro-Samples. Karras dagegen schraubt das Minimalismus ab, kombiniert Electronica-Beats mit Tempo noch einmal krŠftig zurŸck und atmet damit viel viel wunderbar melancholischen Piano und Streichern, packt Dub. Subnor widmet sich zwar dem gleichen StŸck wie ein StŸck spŠter gar noch das Schifferklavier aus Plug, baut daraus jedoch mit viel Frickel einen unglaublich um bei ãOrdinary KitchenÒ das Ohr schlie§lich mit groovenden Electronica-Track. Zum Abschluss stŸckelt feinen Samples und viel Rauschen zu verzŸcken. Emmerichk in bester Profan-Manier aus dem verhallten ãAn 40 benne Ocean BedÒ ein herrlich verschroben holperndes Minimalteil zusammen. benne FREEZONE REC. KOCHSTR. 10 | 04275 LEIPZIG | TEL.: 0341/9607373 | WWW.FREEZONERECORDS.DE

DUDLEY PERKINS: EXPRESSIONS / BOOK / LOUIE VEGA PRES. LUISITO QUINTERO: PERCUSSION STONESTHROW MADDNESS / LP / BBE Die neue Platte von Dudley (aka Wer mit NuYorican Soul oder Declaime) macht ja schon lŠnger Elements of life (also den Latin- Wellen und muss hier natŸrlich Platten der beiden Masters at work) ganz zu Anfang genannt werden, etwas anfangen konnte, sollte das weil jetzt als Vinyl vorrŠtig. Alles mal anchecken! Louie Vega produziert von Madlib, produziert einen alten abgehangen und bis auf den WeggefŠhrten und Musikerkollegen Opener (ÇFunky DudleyÈ) moderne (well-respected by the mighty Tito Soulmusik in der Hiphop- Puente): viel Percussions, viel Verpackung. Instant Classic. flip Groove, viel Sommer. flip

DAVID SHRIGLEY: WORRIED NOODLES / LP / TOMLAB PHANTOM/GHOST: 3 / LP / LADO Achtung: keine Musik! Der Drittes Album der beiden umtriebige Shrigley (Zeichner, Hamburger auf Ladomat. Mehr und Texter, Videoregiseur) hier mit einer mehr Songwritertum, elekronische 48-seitigen Arbeit. Bilder und Texte Softrock-Miniopern. Wirklich sehr zu Songs die es noch nicht gibt. erhaben und mit diesem Sing- Die Idee das im Albumformat zu Englisch irgendwie immer leicht verpacken ist so neu nicht (Mike theatralisch. Sowas ist natŸrlich Mills/ mo wax), doch immer wieder nicht komplett neu und erinnert toll. Collectors Item. flip mich zb. an Nick Cave, aber der ist ja auch nie aus der Mode. flip HERBERT: SCALE / LP / K7 mit neuem Album fŸr K7. Alles sehr OSUNLADE: AQUARIAN MOON / LP / BBE angenehm und nach den eher konzeptionellen Sachen der Mr. Afro-House mit neuer Platte letzten Zeit verdammt zugŠnglich. Vocalhouse und Vocaljazz fŸr BBE, die diese Tage einen Ð meist wieder mit Dani Siciliano - statt dogmatischen, unglaublich Output haben. kryptischen Soundskizzen. Vieleicht nicht seine beste LP, Irgendwie war Osunlade im wohl aber die mit dem grš§ten Crossover-Potential Top! (schšnen) Griechenland, hat dort flip die Songs geschrieben. Immer deep und selten in weniger als 8 VA: REWIND VOL.5 / LP / UBIQUITY Minuten zu fassen. Zeitlos schšn, Hier also schon der fŸnfte Teil der clubby, aber mit wenig sehr beliebte Reihe aus sunny Reibungspunkten. flip California. Ubiquity bittet wieder die aktuelle Produzentenelite um DAEDELUS: DENIES THE DAY«S DEMISE / LP / Coverversionen aus Pop und Soul: NINJA TUNE Leute wie Daz-I-Kue, Osunlade Mein Liebling in Sachen vertrackte oder Youngsters wie J-Davey und Sample-Attitude und Electro- Hendrik Schwarz interpretieren Tropicalia ist mal wieder mit nem Beach Boys, Fleetwood Mac oder Album bei den Ninjas Burt Bacharach. untergekommen. 50/60s Schšne Momente garantiert. flip Filmsounds, alles kann hier miteinander. Ohne Features, just ELLIOT LIPP: TACOMA MOCKINGBIRD / LP / HEFTY Daedelus himself. Vieleicht eher Wirklich eine †berrachung auf ein Techno-Entwurf als Hefty. Hatte ich Lipp schon als den HipHop.(lasst euch nicht von dem etwas (zu) heftigen Scott-Herren Cover abschrecken!) flip abgetan, so kommt er hier mit einer verdammt schšnen Platte NOMO: NEW TONES / LP / UBIQUITY instrumentaler Beats und Synth- Ubiquity ist die Tage auch verdammt umtriebig und versatile Funk, der wirklich mitrei§t und as ever (auch mal checken: NINO MOCHILLA). Hier ein unterhŠlt. Da kann man mal Album vom jŸngsten Signing NOMO aus Detroit. Homemade reinhšren, der Hype macht Sinn. Electronics und BigBand in einem Guss. Absolute flip †berraschung, eher Classic als Future-Jazz, aber korrekt abgefeiert, hot s*** ! flip

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