Die Höheren Weihen: Perfektes Klangtuning Via VTA, SRA Und Rillenkunde
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Zeitschrift für analoge Musikwiedergabe € 9,50 analog 03.12 Die höheren Weihen: Perfektes Klangtuning via VTA, SRA und Rillenkunde Höhepunkt: »Analog-Forum 2012« Grenzpunkt: Ein Laufwerk am Limit des Machbaren Wendepunkt: Die ganze »Thick As A Brick«-Geschichte Glanzpunkt: 18 Vinyl-Empfehlungen vom Feinsten 4 AAA ANALOG 3/2012 KREFELD Im Mekka der Leidenschaft Ja, ist denn schon wieder… Nein, nicht Weihnachten, sondern Analog-Forum 2012! Von Alexandra Böhmer-Wöll und Thomas Wöll Sicher hatten am 01.11.2012 viele Analoghörer Zeit, sich in Ruhe vor die eigene Anlage zu setzen, denn in vielen Bundesländern war Feiertag. Doch es kam auch schon Vorfreude auf. Denn am 3. und 4. November fand ja wieder unser Analog Forum in Krefeld statt. ANALOG 3/2012 AAA 5 Oase und Kommunikationsort zugleich: Das »Treffpunkt«-Bistro im Empfangskomitee Hotel Mercure Langsam wird es Zeit, Fahrgemeinschaften zu bilden oder Treff- punkte auf dem Forum auszumachen. Gemeinsame Besuche in den verschiedenen Vorführräumen werden geplant.Schon jetzt gilt unser Dank Lilo, Rainer und dem gesamten Team, die wie- der einmal ein ganzes Jahr über Organisationsarbeit geleistet haben (deren aufwendige Einzelheiten hier gar nicht ausrei- chend gewürdigt werden können), um uns allen die vielseitigen Hörerlebnisse und Vortragsangebote möglich zu machen. Es ist Samstag, der erste Tag des Forums, und wir landen mit Hilfe des Navis und einigen in Krefeld-Traar verteilten AAA- Hinweisschildern pünktlich um 10.00 Uhr auf dem ausgewie- senen Parkplatz. Dort erwartet uns schon der gut organisierte Shuttlebus-Service. Wir erreichen schnell die Hotelzufahrt und werden bereits dort von Analog-Deko begrüßt. Vor dem Haupt- eingang empfängt uns eine regelrechte Vinyl-Kaskade. Am altbekannten Empfangstisch steht Lilo mit Info-Mate- Das analoge Konditorenkunstwerk vor dem Besuch des rial zum Forum und Schnittblumen, die von den leider viel verdienten Mitgliedes Dirk Stückrath zu wenig vertretenen Frauen, die das Forum besuchen, zum Abschied mitgenommen werden dürfen. Wir entdecken einen zum korrekten Plattenwaschen fi nden. Um uns herum wuseln Tannenbaum, geschmückt in den Vereinsfarben, überall Lak- Aussteller, die in ihren Räumen (die für die große Besucher- ritze und Blumen. In diesem Jahr wird die Lakritze in handge- masse zum größten Teil viel zu klein sind) letzte Hand an ihre formten Vinylschalen dargeboten. Sogar auf der Toilette fi ndet Anlagen legen und dafür noch auf der Suche nach Staubtü- sich Vinyl-Deko. chern, Kabeln oder dem passenden Schraubenzieher sind. Unser Weg führt am Empfang vorbei in die „Kommandozentra- Wir beginnen nun unseren Rundgang. Solange die diversen le“ der AAA. Dort stehen die Lakritzvorräte und wir erhalten Plattenwühltische noch nicht so belagert sind, sehen wir uns unsere Namensschilder. Auch das Gepäck stellen wir erst mal erst einmal dort um. In dem großen Raum fi nden sich Zube- ab. hör für Tonbandgeräte, Infos zur Raumakustik, ein kleiner CD- Verkauf, Zeitungsstände, Waschmaschinen und natürlich die Vor der Zimmertür werkelt Rainer noch an einer Vitrine mit Händler mit einer großen Auswahl an Schallplatten. An einem Testschallplatten und Messschablonen. Die Flure sind mit vie- der Verkaufstische entbrennt gerade eine Diskussion um die len dekorierten Stehtischen bestückt, auf denen sich Infos der GEMA. Ich kaufe derweil eine Platte, obwohl mein Mann meint, verschiedenen Händler, AAA-Stammtische und eine Anleitung wir bräuchten keine mehr. Stets freundlich und einladend: Die guten AAA-Geister Lilo Hebel und Corinna Bluhmki (re) 6 AAA ANALOG 3/2012 Der E.A.R.-Discmaster Klanglich und preislich anspruchsvoll: Die Stimmung war besser, als es aussieht: Burkhard Schwäbe präsentiert die »Eternal Alexander Voigt von »Audio Note« Arts«-Komponenten von analogen Quellen Dann gehen wir weiter in die AAA-Lou- voller Zuhörer und es beginnt aus aktu- 6«. Er hat eine sündhaft teure und edel nge. Wie immer kann man dort Schall- ellem Anlass gerade ein Gespräch über anmutende Kette mit Lautsprechern und platten und verschiedene Ausgaben des das Plattenwaschen, da die soeben aufge- Elektronik von „Onda Ligera“ aus Lett- Vereinsmagazins kaufen, und der vor- legte Scheibe versehentlich nur auf einer land dabei. bereitete Kuchentisch in der Raummitte Seite gewaschen wurde. Im Zimmer sind lässt auf Leckeres am Nachmittag hoffen. einige Raumakustikelemente verteilt und Auch bei »Goldenote« im neuen Vertrieb Auch die Vorführanlage läuft langsam in diesem Sinne die Vorhänge mit Klebe- »World of Highend« aus Österreich schuf- warm. band hochgewickelt. ten die Geräte. Im Moment hängt aber die Schallplatte, da wohl nicht der Origi- Nach einem vorerst nur kurzen Aufent- Wir gehen nun zu »Duevel«. Schon vor nalteller in Betrieb ist. Dafür gibt es in halt in der Lounge treffen wir Uli Apel dem Raum verlockt der ausgestellte und diesem Raum nette Gespräche und, wie an seinem Messplatz. Dieser wird bereits günstige Rundumstrahler »Planets« zum bei vielen anderen Ausstellern auch, eine von interessierten Zuschauern umringt. Eintreten. Im Zimmer läuft eine Band- kleine Vinylauswahl zum Erwerb. Uli ist -wie immer- gut gelaunt und maschine. Ein Raumakustikelement löst untersucht gerade einen alten Schneid- sich von der Wand und fällt auf die Laut- Nach diesen ersten Hörerlebnissen kopf. Fotografi eren lässt er sich eben- sprecher, was die Zuhörer in ihrer Kon- machen wir im Flurbereich eine kleine falls gerne. Um ihn herum erklingen die zentration jedoch gar nicht stört. Mit dem Pause. Dort ist ein Stand für Rack-Sys- ersten Platten- und Tonbandaufnahmen einzigartigen Abstrahlprinzip ertönt die teme aufgebaut. Aus dem Raum von »A aus den verschiedenen Vorführräumen. Musik räumlich und dynamisch. Capella« dringen Diskussionsfetzen zu Ganz allgemein sei hier angemerkt, dass uns heraus. Der analoge Nachwuchs in dieses Jahr doch einige Tonbandgeräte Beim Besuch der »Hornfabrik« erzählt Person eines Enkels, der seinen Opa auf spielen und sehr viel Röhrentechnik zu der Inhaber, Herr Eder, er habe die halbe das Forum begleitet, läuft an uns vorbei. bestaunen ist. Nacht an der Technik gearbeitet, bis der Es kommen viele interessierte Besucher, Bass endlich gestimmt habe. Jetzt funk- die Taschen voller Infomaterial, zum Teil Die Hörrunde beginnen wir bei »Silber- tioniert sie und klingt ausgewogen und auch mit Fotoausrüstung, an uns vorbei, static«, den einzigen Flächenstrahlern stimmig. die ihre Erlebnisse für zu Hause festhal- der Messe. Sie werden von günstiger ten wollen. Wir treffen die ersten Stamm- und hochwertiger »Audreal«-Röhrenelek- Der Raum ist gut besucht, genauso wie tischkumpel, die sich bereits einen Vor- tronik angetrieben. Der Raum ist schon bei Herrn Boss vom Vertrieb »Audition trag angehört haben. Schlecht gelaunt? Einfach mal bei Uli vor- Gegen Schwächeanfälle: Schwarzes Gold Erinnert irgendwie an Lakritzschnecken – beigehen... in Dosen wohl kein Zufall... 8 AAA ANALOG 3/2012 Ein absolut ungewöhnliches Konzept: Die Duevel-Lautsprecher Masse = Klasse? Rossner & Sohn gehen ans Limit (oben, unten »Duevel Planets«) Nun interessiert uns aber »Heed«, die außerhalb des Raumes ihres Vertriebes »B&T HiFi« mit einer kompletten Kette einschließlich des Lautsprechers „Enig- ma 5“ vertreten sind. In diesem Zimmer sind Musikwünsche erlaubt, die Anlage spielt gut ohne zusätzliche Raumakus- tikelemente. Es kommt Stimmung auf, da gerade eine irische Weihnachtsplat- te aufgelegt wird. Ich kaufe mir später ein Exemplar. Wir können uns hier zum ANALOG 3/2012 AAA 9 Hören mehr Zeit nehmen, da der Besu- wollten, können wir gar nicht mehr vor- cherandrang über die Mittagszeit etwas dringen. Trotzdem ist die Stimmung auf nachlässt und nicht alle Hörplätze belegt dem ganzen Forum gut und viele Besu- sind. Irgendwann müssen wir weiter, da cher warten geduldig von den Hörräumen wir ja den Artikel schreiben und einige um einen Sitzplatz zu ergattern, wie auch Selten zu sehen: Konsequente tangentiale passable Fotos abliefern sollen. Daher wir bei »E.A.R.-Yoshino«, wo auf dem sel- Abtastung von »Bergmann Audio« halten wir uns bei »WOD-Audio« nicht so ten zu hörenden Plattenspieler »Discma- lange auf, obwohl dort ein »Bergmann«- ster« verschiedene Tonarme verglichen Plattenspieler mit einem interessanten werden. Tangentialtonarm eingesetzt wird. Derweil schiebt Uli Apel mit einem Flip- Es geht weiter zu »Eternal Arts«. Dies- chart durch die Menge, da er im Raum mal hören wir die Anlage von Dr. Schwä- von »Input Audio« einen kleinen Vortrag be zusammen mit einem Tonbandge- über UKW halten soll. Da das Zimmer rät. In der Vergangenheit hatten wir sie schon voll besetzt ist, machen wir uns auch schon mit einem Plattenspieler und zur „Kommandozentrale“ auf. einem CD-Spieler erlebt. Der Raum ist voll und die Zuhörer sind sehr aufmerk- Auf dem Weg dorthin werden wir auf sam, da Dr. Schwäbe Stücke präsentiert, unsere digitale Fotoausrüstung ange- in denen sich gezielt verschiedene Instru- sprochen (Normalerweise fotografi eren mente hervorheben sollen. Zuerst eine wir analog, heute aber nicht, da wir die Hornfabrik Eder Viola, dann ein Saxophon spielen sich Bilder schnell für das Magazin zur Ver- ganz natürlich und nicht aufdringlich in fügung stellen müssen.) und entdecken den Vordergrund. Am Ende des Stückes in der AAA-Lounge den Kuchen in Form haben wir den Eindruck, dass manche eines Tonbandgerätes. In der »Zentrale« Besucher fast geklatscht hätten. nehmen sich außer uns noch einige Hel- fer eine Auszeit und kommentieren die Wir ziehen uns nochmals in den Flur- Musik, die durch die Wand des Neben-