Von Kassel über nach Rio? Annika Roloff gewinnt in Kassel DM-Bronze mit Landesrekord

Annika demonstriert schon beim Einspringen technische Verbesserungen

Lacht auch hinter Gittern: Annika freut sich zu Recht Sie vertreten Deutschland bei den Europameisterschaften in über Bronze und den neuen Landesrekord Amsterdam: Von links Meisterin , die Zweite und Bronzemedaillengewinnerin Annika Roloff

Stabhochspringerin Annika Roloff steht kurz vor dem Start bei den Olympischen Spielen: Bei den deutschen Meisterschaften in Kassel gewann sie mit neuem Landesrekord von 4,55 Metern Bronze im Stabhochsprung, sicherte sich damit die Nominierung für die Europameisterschaften in Amsterdam und hat nun auch die große Chance, Deutschland als dritte Springerin auch in zu vertreten. Zwei Mal hatte Annika Roloff vom MTV 49 Holzminden in diesem Jahr bereits die von DLV geforderte Olympia-Norm von 4,50 Metern übersprungen, und damit befand sie sich in einer illustren Gesellschaft mit vier weiteren Athletinnen, die alle diese Höhe im Vorfeld der Meisterschaften überwunden hatten: Die ehemalige Vize- Weltmeisterin Martina Strutz ( – 4,60 Meter), die deutsche Hochschulmeisterin Anjuli Knäsche (Kiel – 4,55 Meter) und mit jeweils 4,50 Metern die Titelverteidigerin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) und die deutsche Rekordhalterin (Leverkusen). Der Stabhochsprung im Kasseler Auestadion versprach ein Nein, nicht Fußball – Leichtathletik! Das Kasseler Auestadion ist voll besetzt Krimi mit elf Darstellerinnen zu werden. und es herrscht eine Riesen-Stimmung

Nach einem reibungslosen Wettkampf sah es zunächst nicht aus, denn der böige Seitenwind und ein zum Glück nur kurzer Regenschauer machten den Damen beim Einspringen das Leben schwer. Nur Annika Roloff schien das kaum zu stören; sie demonstrierte schon jetzt Selbstvertrauen und Entschlossenheit und zeigte einige sehenswerte Versuche. Mit dieser Sicherheit entschloss sich die MTVerin in Absprache mit ihrem Trainer Stefan Ritter zu einem hohen Einstieg bei 4,20 Metern. Dieser gelang reibungslos. Als die Holzmindenerin auf Anhieb auch 4,30 Meter übersprungen hatte, war hier die indisponiert wirkende Silke Spiegelburg bereits mit dem gefürchteten Salto Nullo ausgeschieden. Bei 4,40 Metern waren so mit zehn Springerinnen noch unerwartet viele Athletinnen im Wettbewerb. Hier leistete sich Annika Roloff einen Fehlversuch – übrigens ihren einzigen während des gesamten Verlaufs. Im zweiten Anlauf kam sie sicher über diese Höhe. Als dann der erste Versuch über 4,50 Meter auf Anhieb gelang, hüpfte sie wie ein Gummiball vor Freude auf der Matte herum. Dabei war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen, dass dieser Sprung bereits zum ersehnten dritten Platz reichen würde. Außer der MTVerin, Lisa Ryzih und Martina Strutz schaffte jedoch keine Springerin mehr diese Höhe. So standen bereits jetzt die Medaillengewinnerinnen fest. Doch die „bronzene“ Annika Roloff wollte mehr, und ihr Jubel kannte kaum Grenzen, als sie auch über 4,55 Meter einen blitzsauberen ersten Versuch hinlegte. Damit stand sie ganz sicher als eine der Nominierten für die Europameisterschaften in Amsterdam fest. Dass aber auch diese Höhe nicht ihr letztes Wort sein könnte, zeigte sie mit knapp gerissenen Sprüngen über 4,60 Meter. „Ich habe technisch Fortschritte gemacht. Jetzt möchte ich in Amsterdam ins Finale und dort noch einmal Bestleistung springen!“ sagte die überglückliche Athletin später im Interview. Den unerwartet hochklassigen Wettbewerb gewann Martina Strutz mit ihrem dritten Versuch über 4,70 Meter; Vizemeisterin wurde Lisa Ryzih, die bis dahin mit 4,65 Metern geführt hatte. Ob diese drei Springerinnen den DLV nicht nur in Amsterdam, sondern auch bei den Olympischen Spielen in Brasilien vertreten, wird sich spätestens beim Nominierungstermin am 11. Juli entscheiden – bis dahin stehen noch einige entscheidende Meetings auf dem Programm.