Die Karriere Helmerts Aus Der Sicht Des Preußischen Kultusministeriums Fachbeitrag

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Die Karriere Helmerts Aus Der Sicht Des Preußischen Kultusministeriums Fachbeitrag Brall, Die Karriere Helmerts aus der Sicht des preußischen Kultusministeriums Fachbeitrag Die Karriere Helmerts aus der Sicht des preußischen Kultusministeriums André Brall Zusammenfassung Leben Helmerts neben seiner beruflichen Karriere (Pe- Ein bedeutender Teil der Karriere Helmerts findet im soge- schel 1967). Um einige bisher wenig beachtete Aspekte zu nannten »System Althoff« statt. Friedrich Althoff war zwi- rekonstruieren, wurden Aktenbestände des preußischen schen 1882 bis 1907 der entscheidende Akteur im preußi- Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizi- schen Kultusministerium und direkter Ansprechpartner für nalangelegenheiten (Kultusministerium) untersucht. Es Helmert. Die Auswertung des gegenseitigen Schriftwechsels erwies sich als hilfreich, dass das Geodätische Institut und weiterer überlieferter Akten im Geheimen Staatsarchiv auch aus der Perspektive der Wissenschaftsgeschichte Preußischer Kulturbesitz liefert bisher unbekannte Details behandelt worden ist (Tiemann 1991, Laitko 1996). Von und ermöglicht es, Teile der Biographie des außergewöhnli- herausragender Bedeutung für die Entwicklung der preu- chen Geodäten aus der Perspektive des Kultusministeriums ßischen Wissenschaft war ab 1882 Friedrich Althoff, der zu rekonstruieren. als einflussreicher Beamter im Kultusministerium diesen Prozess wesentlich steuerte (Brocke 1991). Helmerts Kar- Summary riere fand zu einem großen Teil im »System Althoff« statt An important part of Helmert’s career takes place within the und spiegelt dessen charakteristische Merkmale wider »System Althoff«. From 1882 to 1907 Friedrich Althoff was (Brall 2017). Dem Schriftwechsel Helmerts mit Althoff the decisive actor in the Prussian Ministry of Culture (Kultus- lassen sich weitere Mosaiksteine entnehmen, die die be- ministerium) and direct person in charge for Helmert. The kannten biographischen Daten ergänzen. analysis of their mutual exchange of letters and other files provides hitherto unknown details and makes it possible to reconstruct parts of the biography of the exceptional 2 Von Freiberg nach Aachen scientist Helmert from the perspective of the Ministry. Friedrich Robert Helmert wurde am 31. Juli 1843 in Frei- Schlüsselwörter: Friedrich Robert Helmert, Friedrich Althoff, berg geboren, wo er von 1849 bis 1857 die Bürgerschule Königlich Preußisches Geodätisches Institut, Kultusministe- besuchte. Es schlossen sich zwei Jahre auf der Annen- rium, Internationale Erdmessung, Geodäsie, Kolonialismus schule, einem Realgymnasium in Dresden an. Helmert legte 1859 das mündliche Maturitätsexamen mit Aus- zeichnung ab. Von 1859 bis 1863 widmete sich Helmert in sechs Semestern an der Polytechnischen Schule in 1 Einleitung der sächsischen Hauptstadt dem Studium des Baufachs, u. a. bei seinem späteren Förderer Prof. Nagel. Im Juli Am 15. Juni 1917 verstarb mit Friedrich Robert Helmert 1863 absolvierte Helmert die vorgeschriebene Prüfung. einer der bedeutendsten deutschen Geodäten. Leben und Es verdient erwähnt zu werden, dass seine Familie sein Wirken Helmerts wurden mehrfach ausführlich gewürdigt Potential erkannte und die notwendigen Ressourcen für (Peschel 1967, Löschner und Wolf 1970, Wolf 1993). Hel- seine Ausbildung mobilisierte. Neben dem Abschluss er- mert hat »die Geodäsie als eigenständige wissenschaftli- warb Helmert eine Medaille und ein Reisestipendium, das che Disziplin begründet« (Platen und Torge 1993, S. 581), er nutzte, um die Hamburger Sternwarte aufzusuchen die Erdmessung »durch seine Arbeiten in ganz neue Bah- (Peschel 1967, S. 335). »Danach wandte er sich, ange- nen gelenkt« (Eggert 1917, S. 295) und war »zweifellos regt durch die Gründung der Europäischen Gradmessung, einer der größten Geodäten unserer letzten Jahrhunderte« der Geodäsie zu und war drei Jahre lang als Assistent (Moritz 2014, S. 195). Der entsprechende Zeitabschnitt bei den Arbeiten für die Sächsische Gradmessung tätig« wird zu Recht als »Helmert’sche Epoche« (Torge 2009, (Goßler 1887). S. 241) bezeichnet. Die Entwicklung des Königlich Preu- Auf Nagels Anregung hin vertiefte Helmert seine ßischen Geodätischen Instituts trägt »in jeder Hinsicht die mathematisch-astronomische Bildung an der Universität Handschrift von Friedrich Robert Helmert« (Buschmann Leipzig und arbeitete an der dortigen Sternwarte unter 1993, S. 250). Im Mittelpunkt steht die Würdigung des Prof. Carl Christian Bruhns. Anschließend war er wei- außerordentlichen Geodäten und Wissenschaftsmanagers terhin mit Gradmessungsarbeiten beschäftigt, zusätzlich aus der Perspektive der Fachkollegen und unter Auswer- aber auch als Lehrer für Mathematik an einem Privat- tung der Nachrufe, persönlicher Erinnerungen und des gymna sium in Dresden tätig (Goßler 1887). Anfang 1868 publizierten Lebenswerkes. Gelegentlich finden sich in wurde er bei der philosophischen Fakultät in Leipzig den Veröffentlichungen interessante Hinweise auf das aufgrund seiner Dissertation »Studien über rationelle DOI 10.12902/zfv-0184-2017 142. Jg. 6/2017 zfv 327 Fachbeitrag Brall, Die Karriere Helmerts aus der Sicht des preußischen Kultusministeriums Vermessungen im Gebiete der höheren Geo- die Berliner Universität zu einem däsie« zum Doktor promoviert. Die Promo- wissenschaftlichen Großbetrieb tion verweist nicht nur auf die soziale Mo- mit massiv steigender Zahl an bilität vermessungstechnischer Experten im Instituten und Studierenden aus 19. Jahrhundert, sondern auch darauf, dass es und verfolgte, etwa durch die in der Industrialisierung darauf ankam, »die Berufung von Max Planck, Wal- Vermessung möglichst rationell auszuführen« ter Nerst, Robert Koch und auch (Helmert 1868, S. 1). von Helmert, erfolgreich das Helmert bewarb sich bei Johann Jacob Ziel, wissenschaftliches Spitzen- Baeyer in Preußen, entschied sich aber 1869 personal zu binden. Dabei ge- für eine Tätigkeit als Observator an der Ham- lang es Althoff erhebliche Mittel burger Sternwarte (Peschel 1967, S. 336). Als zu mobilisieren und wenn es für in Aachen 1870 eine polytechnische Schule die Anwerbung nötig war, auch gegründet wurde, nahm er die Chance wahr, Institute zu gründen. Das »Sys- als Lehrer an die zukunftsträchtige Bildungs- tem Althoff« war durch bürokra- einrichtung zu wechseln. Deren Stellen wur- Abb. 1: Friedrich Robert Helmert tische Professionalisierung des den 1872 zu Professuren aufgewertet. Prof. © UB der HU zu Berlin, Por träts samm lung: Friedrich Hochschulsystems, Kontrolle der Helmert brachte sich im Rahmen des kleinen Robert Helmert (Fotograf: Dührkoop) Berufungen, Bildung fächerspe- Kollegiums aktiv in den Gründungsprozess zifischer Zentren, Mobilisierung der Schule ein, z. B. bei der Entwicklung des Verfassungs- privater Mittel und Ausbau nationaler und internationa- statuts. Auch hier zeigte sich, dass Helmert in größerem ler Kooperation gekennzeichnet (Spenkuch 2010, S. 172). Maßstab dachte. In der Diskussion über den Studien- Im Zentrum stand Vernetzung, fast jeder der 3.500 um plan merkte er an: »man müsse daher gleich von vorn 1910 in Deutschland tätigen Hochschullehrer hatte Kon- herein alles das bieten, was in den Umfang der Studien takt mit Althoff gehabt (Laitko 1990, S. 8). hineingehöre« (Polytechnische Schule Aachen 1870). In Zum Geschäftsbereich des Ministeriums gehörten die Aachen veröffentlichte Helmert seine beiden bedeutends- Akademie der Wissenschaften, verschiedene Museen, ten Monographien und baute, etwa als Mitarbeiter in der die Berliner Sternwarte und das 1869 gegründete Geo- Schriftleitung der ZfV unter Prof. Wilhelm Jordan, sein dätische Institut. Dieses war u. a. für die im Rahmen der Karrierenetzwerk weiter aus. 1880 wurde aus der Poly- Europäischen Erdmessung notwendigen geodätischen technischen Schule eine Technische Hochschule. Arbeiten in Preußen und die Koordinierung der interna- Ein Jahr später erhielt Helmert einen Ruf aus Karls- tionalen Zusammenarbeit zuständig. Aufbau und Erfolg ruhe, wo er den Lehrstuhl von Jordan übernehmen sollte. der internationalen Kooperation und des Instituts wur- Helmert war sich seines Wertes durchaus bewusst und den maßgeblich von Generalleutnant z. D. Johann Jacob vermittelte dem Rektor von Gizycki, »dass er seine Thä- Baeyer geprägt (Torge 1994, S. 221). Baeyers dominante tigkeit auch in Zukunft unserer Hochschule trotz der au- Persönlichkeit war eine wesentliche Bedingung für diesen ßerordentlich schwierigen Verhältnisse, die zur Zeit für Erfolg, zugleich gefährdete sie die institutionelle Versteti- dieselbe bestehen, gern widmen und von dem Eintritt gung der Verbindung des Zentralbüros der Gradmessung in Verhandlungen mit Karlsruhe Abstand nehmen wür- mit dem Institut. Dies war den Akteuren im Kultusminis- de, falls er sein materielles Fortkommen dadurch nicht terium bewusst. Es ist bemerkenswert, dass die Europä- beeinträchtigte« (Gizycki 1881). Im Kern ging es darum, ische Gradmessung über die internationale Netzwerkbil- dass Helmert in Aachen 5.000 Mark jährlich erhielt, in dung eine nationale Institutionalisierung der Geodäsie in Karlsruhe aber mit einem höheren Gehalt rechnen konn- Form der Einrichtung des Geodätischen Instituts begüns- te. Helmert verwies zusätzlich darauf, dass er infolge tigte (Laitko 1996, S. 78). Ein brisantes Problem waren seiner wissenschaftlichen Tätigkeit keine Zeit für Neben- die Spannungen Baeyers mit der militärisch organisierten einkünfte habe und das Preisniveau in Karlsruhe nied- preußischen Landesaufnahme, die er durch Reformvor- riger sei (Helmert 1881). Der Kultusminister genehmigte schläge, Kritik an der Qualität ihrer Arbeiten und paralle- schließlich einen
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