Gemeindegruß

August & September 2018

SUMMENDE B OTEN

Seit einiger Zeit habe ich einen neuen Auch die Bibel erwähnt Bienen – al- Lieblingsplatz gefunden. Jetzt sitze lerding nur an vier Stellen, alle aus ich, wann immer ich einige Momente dem Alten Testament. Und bei erübrigen kann, weit hinten in unse- dreien werden die Bienen nicht ge- rem Pfarrgarten. Er ist zu dieser Jah- rade als sympathische Zeitgenossen reszeit besonders schön und ver- dargestellt. Da dienen sie als Bild für wunschen. Licht und Schatten spie- lästige Feinde, die das Volk Israel len dort miteinander. Die hohen verfolgen (5. Mose 1,44), die den Bäume machen den Ort angenehm Menschen gefährlich umzingeln kühl, und ich setze mich ins Gras o- (Psalm 118, 12) oder sich wie eine der rücke mir einen Stuhl zurecht, Plage überall niederlassen (Jesaja 7, um einem ganz besonderen Schau- 18). Als Honigspenderinnen werden spiel zu folgen: Dort an der Grenze die Bienen indes nur einmal erwähnt zur Mörikestraße stehen seit zwei – und auch diese Geschichte ist ei- Monaten drei Bienenbeuten. Ein jun- gentlich ziemlich unappetitlich ger Imker war auf der Suche nach ei- (Richter 14): Simson hatte einen Lö- ner Bleibe für seine ersten eigenen wen ohne Waffen zerrissen und in Völker – und welchen besseren Ort dem Kadaver einen Bienenschwarm kann man sich da vorstellen, als die- mit leckerem süßen Honig gefunden. ses schöne Stück Garten. Ungestört Den hatte er gekostet und offenbar fliegen die Bienen nun aus und ein. seine Eltern sogar mit der süßen Sie krabbeln in die schmale Öffnung, Speise bestochen, sodass er die Frau und kaum das sie verschwunden heiraten durfte, die er gerne haben sind, kommen schon die nächsten wollte. Auf seiner Hochzeitsfeier war heraus, um sich für den Start bereit- ihm dann der Einfall gekommen, aus zumachen. Es ist ein ständiges Kom- seinem Löwen- und Bienenerlebnis men und Gehen. Und doch vermit- gleich ein Rätsel zu machen. Die Lö- teln sie mir keine Hektik. Jede von sung: „Was ist süßer als Honig? Was ihnen scheint zu wissen, was gerade ist stärker als der Löwe?“ Leider ihre Aufgabe ist. geht auch diese unterhaltsame kleine Geschichte nicht sehr friedlich aus. Beim Beobachten der Bienenstöcke Honig finden wir dagegen recht häu- im Pfarrgarten kommt mir die Idee, fig, und in der reichen Symbolspra- mich mit dem Symbolgehalt dieser che des Alten Israels kommt ihm Insekten näher zu beschäftigen. eine wesentlich vorteilhaftere Bedeu-

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tung zu als seiner Erzeugerin. Beson- ders populär ist sicherlich die Ver- heißung Gottes, sein erwähltes Volk in das Land zu führen, „da Milch und Honig fließen.“ Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich dabei ei- gentlich gar nicht um ein Endpro- dukt der Honigbienen handelte, son- dern um den dicken Saft der Feige, Dattel oder Trauben. Mittlerweile ge- ben archäologische Funde Hinweise auf systematische Bienenzucht, die immer so beschwingte Lieder und so bis ins neunte oder zehnte vorchrist- ergreifende Texte zu? Es kann nicht liche Jahrhundert zurückreichen. Es anders sein, als das seine Wiege un- gibt inzwischen spannende Hin- ter einem Bienenkorb gestanden ha- weise auf das Material der Beuten – ben muss, und die Bienen mit ihrem vorwiegend ungebrannter Ton – und Honig alle Süßigkeit des Lebens in auf die Bienenarten, die besonders seinen Mund haben tropfen lassen. gerne gezüchtet wurden. Die Bienen passen wunderbar zum Wer eine reiche Honigernte hatte, Kirchplatz am . der galt als wunschlos glücklich. Und auch in an der Be- Dort, wo Milch und Honig fließen, kenntniskirche stehen sie goldrichtig. ist deshalb in der biblischen Sprache Nicht nur an den Eingängen des Bie- das gelobte Land. Es ist eine Kurz- nenstocks geht es geschäftig zu. form für alle wunderbaren Orte ge- Auch die Klinke der Gemeindebüro- worden bis hin zum Schlaraffenland. tür wandert von einer Hand in die Vielfach wurde der Honig auch mit andere, von Emails und Telefonklin- dem Wesen der Kirche zusammen- geln ganz zu schweigen. Aber auch gebracht. Der Heilige Ambrosius, ei- die Süßigkeit des Lebens hat hier ei- ner der wichtigsten historischen Ge- nen zentralen Platz. Zahlreiche Men- stalten unserer Gottesdienstformen schen sind unterwegs, um das Leben und der Kirchenmusik, muss ein be- unserer Kirchengemeinden voranzu- sonders begabter Mensch gewesen bringen und zu versüßen. Neben den sein. Die Leute fragten sich, wie er größeren Ereignissen – Himmelfahrt, das wohl macht. Wie fallen ihm nur Konfirmationen, Taufen und

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Gemeindefesten – gibt es zahlreiche Gemeinden kommen, denn dort flie- Dinge, die zeigen, was in unseren ßen oftmals Milch und Honig. Kirchengemeinden wichtig ist. Von Hören kann ich das, wenn ich mein den Blumen auf dem Altar, die Un- Fahrrad vor der Kirche anschließe terstützung in den Gemeindebüros, und einen Moment lausche: In der die Vorbereitungen unserer unter- reichen Baumschulenweger Fassa- schiedlichen Veranstaltungen bis hin denbegrünung höre ich das vielstim- zu frisch gekochtem Tee und Kaffee mige, geschäftige Summen, vereint bei Gemeindekreisen oder Sitzun- zu einem einzigen kraftvollen Klang. gen. Dieser Reichtum an Engage- Dies ist ein ganz eigener Klang, viel- ment möge in unseren Stadtteil aus- versprechend, verheißungsvoll. Er strahlen, wie das Gold fließenden erzählt vom lebhaften Treiben in un- Honigs. Denn tatsächlich haben wir serer Region. darin einen Schatz. Wer einen Ort Ich wünsche Ihnen schöne Sommer- des Glaubens und der Gemeinschaft wochen und freue mich auf ein Wie- sucht, der sollte an die Orte unserer dersehen! Ihre Julika Wilcke

NEUE KITAS BRAUCHT DAS LAND!

Einige werden jetzt denken, na und, Wenn das so ist, müssen wir uns als was hat das mit uns zu tun, wenn evangelische Gemeinde fragen, was bis 2020 sage und schreibe können wir da tun? Die Gemeinde- 30.000 neue Kitaplätze braucht? leitung hat sich das am 1. Februar Wie nah uns diese Frage geht, kön- 2018 zum ersten Mal gefragt. Anlass nen wir ermessen, wenn wir uns den war eine Information, dass auch die Kitabedarf in Baumschulenweg anse- Landessynode der EKBO im April hen. Dieser ist immens und steht im 2017 darüber beraten hat. Diese hat Kitabedarfsatlas des Senates in der festgestellt, dass es circa 3.000 neuer Kategorie 1. Das bedeutet: keine evangelischer Kindertagesstätten- Platzreserven und sogar noch stei- plätze in Berlin bedarf, um den An- genden Bedarf. teil von 10% evangelisch geprägter

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kleinen neuen Aspekt auf dem Weg zu einer Kitagründung beleuchtet. Da kamen eine Menge Themen und Fragen zusammen. Was kommen auf die Gemeindeleitung an zusätzlichen Aufgaben zu? Was ist an Verwal- tungsarbeiten durch den GKR zu er- bringen? Welche Möglichkeiten bzw. Vorgaben für den Bau eines Kinder- gartens sind zu beachten? Welche Belastung der Ehrenamtlichen ent- steht während des laufenden Be- triebs in Fragen der Personalführung und der künftigen Bauangelegenhei- ten? Welche Größe muss eine Kita haben, um wirtschaftlich betrieben werden zu können? Welchen Flä- chenbedarf hat eine Kita mit 70 bis 75 Plätzen? Was kostet so eine Kita? Reichen die 25.000 € die der Senat je Platz zur Verfügung stellt für den Bau aus? Es war eine Tour mit vielen Zwi- schenstopps und neuen Erkenntnis- sen. Im Juni hatten wir dann Frau Kroll, die Kitaleiterin aus Nieder- schöneweide, zu Gast. Sie hat uns Kitas in der Zukunft zu erhalten. berichtet, wie toll es sein kann eine Um Gemeinden zu motivieren evangelische Kita zu haben und wurde auch gleich beschlossen, dass diese mit Leben zu erfüllen. von der Landeskirche eine Förde- Auf der Sitzung am 6. Juli hat die rung von 2.000 € je Kitaplatz für die Gemeindeleitung beschlossen, eine Gemeinden bereitgestellt werden. Kita zugründen. Natürlich geht das Seit Februar ist ein knappes halbes nur, wenn die Fördermittel vom Jahr vergangen und die Gemeinde- Senat bereitgestellt werden. leitung hat auf jeder Sitzung einen

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Das Grundstück an der Mörikestraße Es liegt also noch ein Stück Weg vor bietet dafür genügend Platz. uns, aber wenn es mit der Kita klappt, dann haben wir als Ge- Nun müssen die nächsten Schritte meinde die Chance noch besser vor folgen. Zuerst muss das Stadtpla- Ort sichtbar zu werden. nungsamt sagen, ob und wie wir die Kita bauen können. Dann brauchen Gern können Sie der Gemeindelei- wir von der Kindertagesstättenauf- tung mitteilen, was sie von der Ki- sicht eine Betriebserlaubnis. Dafür ist tagründung halten. Natürlich freuen eine Konzeption inklusive inhaltli- wir uns auch über Unterstützung. cher Richtlinien zu erstellen. Der Be- Gern können Sie sich mit auf den darfsbestätigung durch den Stadtbe- Weg machen und sich einbringen. zirk steht dann nichts mehr im Wege. Aber erst nach diesen Schrit- Ihr Michael-Erich Aust ten können die Fördermittel bean- tragt werden.

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SOMMERMUSIKEN

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MONATSSPRUCH SEPTEMBER

Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Prediger 3,11

Das Prediger ist ein Buch kommt; die Erde aber bleibt im- über Lebenserfahrung. Es ist ein mer bestehen.“ (Prediger 1,2-4) Ein Buch geschrieben mit Lebenser- Staubkorn auf einem unbedeuten- fahrung. Ein Mensch betrachtet den Planeten, der eine entlegene die Welt im Rückblick und ver- Sonne in den unendlichen Weiten sucht Bilanz zu ziehen. Beim ers- des Universums umkreist – so ten Lesen hat man den Eindruck, kann ich mein Leben in der Tat be- der Prediger sieht die Welt recht schreiben. Und einige Menschen düster. Das liegt auch am Anfang erzählen mir, dass sie das ähnlich des Buches: „Es ist alles ganz eitel, wahrnehmen, wenn sie in den sprach der Prediger, es ist alles Sternenhimmel schauen oder über ganz eitel. Was hat der Mensch für die Weiten des Meeres bis zum Gewinn von all seiner Mühe, die Horizont oder von der Spitze eines er hat unter der Sonne? Ein Ge- Berges in die wolkenverhangenen schlecht vergeht, das andere Täler ringsum. Majestätisch ist das

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Wort, dass mir für solche Eindrü- Wir werden noch da sein, wenn cke einfällt. Majestät ist Latein und du lange gestorben bist.“ heißt: Größe, Erhabenheit und Ho- heit. Majestät ist ursprünglich Ei- Noch etwas anderes erlebe ich, genschaft einer Gottheit. Der römi- wenn ich in den Sternenhimmel sche Kaiser Tiberius soll der erste schaue oder über die Meereswel- gewesen sein, der Majestät als len zum Horizont oder vom Berg- Herrschertitel führte. Den Prediger gipfel in die Täler: Die Schönheit hätte Tiberius nicht sehr beein- trifft mich. Und bei aller Last und druckt: „Ich, der Prediger, war Kö- Vergeblichkeit im Leben, und da- nig über Israel zu Jerusalem […] von schreibt der Prediger ausführ- Ich tat große Dinge: Ich baute mir lich, ergreift die Schönheit der Häuser, ich pflanzte mir Wein- Schöpfung mein Herz. Mir ist es berge […] Ich sammelte mir auch dann egal, auf welche Weise sich Silber und Gold und was Könige der Mond um die Erde, die Erde und Länder besitzen […] und war um die Sonne, die Sonne um den größer als alle, die vor mir zu Jeru- Mittelpunkt der Milchstraße dreht. salem waren. […] Als ich aber an- Ich glaube in solchen Momenten: sah alle meine Werke, die meine Hier gehöre ich hin. Und ich Hand getan hatte, und die Mühe, werde bleiben. die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach „Gott hat alles schön gemacht zu Wind und kein Gewinn unter der seiner Zeit, auch hat er die Ewig- Sonne.“ (Prediger 1 und 2 in Aus- keit in ihr Herz gelegt; nur dass wahl) Größe, Erhabenheit, Hoheit der Mensch nicht ergründen kann gehören Gott. Und Gott deutet sie das Werk, das Gott tut, weder An- an in seiner Schöpfung. Mir, fang noch Ende.“ (Prediger 3,11) Mensch, bleibt sie zu betrachten – ob ich Kaiser bin oder Bettelmann. Einen schönen Herbstanfang Und selbst wenn ich Kaiser bin, wünscht Ihnen Sternenhimmel, Meer und Gebirge Ihr Paulus Hecker. flüstern ganz deutlich: „Denke da- ran, dass du sterblich bist.

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SOMMERMUSIKEN

Paul-Robeson-Chor beschließt am Donnerstag, 6. September die Sommermusiken 2018

Der Chor besteht seit 55 Jahren, sein jetziger Leiter, Martin Derday, kennt den Chor seit mehr als zwanzig Jahren, war von 2003 bis 2011 bereits ein- mal Leiter, begleitete den Chor dann vier Jahre als Pianist und übernahm 2015 erneut das Amt des Dirigenten. Pianistin Nadezda Tseluykina ist seit 2015 ständige Begleiterin. Mit einem Mix aus Gospels, Protestsongs und Blues ehrt der Chor im diesjährigen Konzert drei bekannte Bürgerrechtler: Martin Luther King anlässlich seines 50. Todestages, Nelson Mandela anlässlich seines 100. Geburtstages, und nicht zuletzt den Namensgeber des Chores, Paul-Robe- son, anlässlich seines 120. Geburtstages.

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GOTTESDIENSTE

August Baumschulenweg Johannisthal 05. August 9:30 Uhr 11:00 Uhr 10. Sonntag Gottesdienst mit Gottesdienst mit nach Trinitatis Abendmahl Abendmahl mit Pfarrerin Wilcke mit Pfarrerin Wilcke 12. August. 9:30 Uhr 11:00 Uhr 11. Sonntag Gottesdienst Gottesdienst nach Trinitatis mit Vikar Liedtke mit Vikar Liedtke 19. August 10:00 Uhr 12. Sonntag Gottesdienst mit Abendmahl zum Schulan- nach Trinitatis fang in Baumschulenweg mit Pfarrerin Julika Wilcke 26. August 10:00 Uhr 13. Sonntag Gottesdienst gestaltet von der Jungen Ge- nach Trinitatis meinde in Johannisthal mit Eunhye Langbein September 2. September 9:30 Uhr 11:00 Uhr 14. Sonntag Gottesdienst mit Gottesdienst mit nach Trinitatis Abendmahl Abendmahl mit Pfarrerin Wilcke mit Pfarrerin Wilcke 9. September 9:30 Uhr 11:00 Uhr 15. Sonntag Gottesdienst im Gottesdienst nach Trinitatis Saal mit Vernissage mit Pfarrerin Wilcke mit Pfarrerin Wilcke 16. September 9:30 Uhr 11:00 Uhr 16. Sonntag Gottesdienst mit Gottesdienst mit nach Trinitatis Abendmahl Abendmahl mit Pfarrerin Wilcke mit Pfarrerin Wilcke 21. September 18:00 Uhr Internationaler Glockengeläut und Andacht Friedenstag mit Pfarrerin Wilckep

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September Baumschulenweg Johannisthal 23. September 10:00Uhr 17. Sonntag Gottesdienst nach Trinitatis in Baumschulenweg mit Superintendent i.R. Szymanski 30. September 9:30 Uhr 11:00 Uhr Michaelis Gottesdienst Gottesdienst mit Pfarrerin Wilcke mit Pfarrerin Wilcke Oktober Baumschulenweg Johannisthal 07.10. 10:00Uhr Erntedank Gottesdienst in Johannisthal mit Pfarrerin Wilcke Zu allen Gottesdiensten sind Erwachsene und Kinder herzlich willkommen!

REGELMÄßIGE TERMINE

Chöre: Chor Treptow Plesser Str. 4 dienstags 19:30 Uhr Singkreis Baumschulenweg mittwochs 10:30 Uhr Singschule Treptow Plesser Str. 4 (Frau Eickelberg) Singfrösche (3 - 5 Jahre) donnerstags 15:30 - 16:00 Uhr Singlerchen (6 - 8 Jahre) donnerstags 16:15 - 17:00 Uhr Kinderchor (ab 9 Jahre) donnerstags 17:15 - 18:00 Uhr Jugendchor (ab 12 Jahre) donnerstags 18:15 - 19:00 Uhr

Posaunenchor Johannisthal Sterndamm 94 mittwochs 19:30 Uhr Junge Gemeinde dienstags, Johannisthal 19:00 Uhr Jugendzentrum der Kirchengemeinden, Johannisthal, Sterndamm 90 Konfirmandenunterricht: Mittwochs 17:00-18:30 Uhr Kirche für Kinder: (Nicht in den Schulferien) 1. - 3. Klasse: dienstags 16:15 - 17:45 Uhr 4. - 6. Klasse: dienstags 17:30 - 18:30 Uhr Krabbelgruppe donnerstags 10:00 - 11:30 Uhr

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STIPPVISITE IM P ARADIES

Busfahrten für Senioren haben in nicht voll in die Gemeinde inte- den Gemeinden Baumschulenweg griert. Meine Nachbarin hatte viele und Johannisthal schon eine gewisse Jahre mit ihrem Partner in einem Tradition. Und doch hatte die Fahrt Dorf an der holländischen Grenze am 29.5.2018 eine Besonderheit: Es verbracht, ich war nach dem Tod war der erste Ausflug mit Pfarrerin meines Partners auch erst vor ein Wilcke. Sie ist erst seit Anfang des Jahres im Amt.

Gegen halb zehn waren alle Baum- schulenweger samt Gehhilfen im Bus verstaut, und wenig später stie- gen die Johannisthaler ebenfalls vollzählig zu. Die Reise ins Dipp- mannsdorfer Paradies im Hohen Fläming konnte also wie geplant ge- gen 10 Uhr starten.

Die endlos erscheinende Fahrt auf paar Jahren aus Prag zurückgekehrt. der lasterverstopften Autobahn war Nun saßen wir also nebeneinander schweißtreibend, denn auf der Son- im Bus ins Paradies. nenseite herrschten im Bus eher höl- lische als paradiesische Temperatu- Dippmannsdorf liegt an der Deut- ren. Zum Glück vertrieb uns die schen Alleenstraße, und so wurde kompetente Reiseleiterin die Zeit der letzte Streckenabschnitt male- mit interessanten Informationen risch und gewährte Ausblicke auf zum Reiseziel, und – noch wichtiger die Landschaft des Baruther Ur- – sie versorgte uns mit Getränken stromtals und den Fläming. (fast) aller Art. Das von flämischen Einwanderern Meine Sitznachbarin im Bus und ich gegründete Dorf hat eine breite hatten übrigens schon auf der War- Hauptstraße, und – untypisch für tebank vor der Kirche festgestellt, brandenburgische Straßendörfer – dass wir eine Art Außenseiterrolle mindestens eine Parallelstraße. Kurz hatten, denn wir sind beide noch vor der Gaststätte passierte der Bus

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noch eine Alpakafarm.

Das Tor zum Paradies stand sper- rangelweit offen. Trotzdem musste der Busfahrer zirkeln, um den Bus hindurch zu bugsieren.

Nach zweistündiger Fahrt waren wir endlich im Paradies angekom- men.

Auf der überdachten Terrasse des

Restaurants „Paradies“ waren die

Tische schon gedeckt und jeder suchte sich ein Plätzchen in mög- lichst vertrauter Runde. Meine

Nachbarin hatte für uns einen Tisch organisiert, der Ausblick auf den prächtigen Steingarten bot.

Das Mittagessen kam zügig und war reichlich. Offen gesagt, habe ich so schmackhaften und vor allem so viel

Spargel auf einmal noch nie geges- sen.

Nach dem Essen erbot sich der Alt- den Weibern bewohnt wurden. wirt des Restaurants, mit uns einen Beim Anblick des durchsichtigen Spaziergang durch das Naturschutz- Quellwassers fragte ich mich, wie gebiet „Paradies“ zu machen. Der lange ein Wassertropfen wohl für Pfad führte durch dunklen Hoch- den Weg nach Hamburg braucht, wald an einem morastigen Tümpel um dort für eine Handbreit Wasser und vielen Quellen mit glasklarem unter dem Kiel der Schiffe zu sor- Wasser vorbei. Der Wald erinnerte gen. mich an die Sagen meiner Kindheit, in denen die Bäume sprechen konn- ten und die Moorlöcher von klagen-

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Nach etwa 200 m mündete der wur- der Bus an der Haltestelle der Busli- zeldurchzogene Pfad in einen mar- nie 265 in der Baumschulenstraße. kierten Wanderweg. Der führte zu der kleinen Ziegelfachwerkkirche, in Dank an alle, die diese Fahrt organi- der unsere Pfarrerin eine Andacht siert haben, die bis auf das Wetter halten wollte. Zunächst aber stellte perfekt war. 38 °C im Schatten sind der Altwirt die Kirche vor, denn die selbst für wärmebedürftige Senioren dafür zuständige Mitarbeiterin war ein bisschen viel des Guten. krank. Ursula Braditz

Die Andacht musste ohne musikali- sche Begleitung auskommen, also stimmte unsere Pfarrerin die Lieder selbst mit ihrer schönen Stimme an. Für den kurzen Rückweg zum Kaf- feetrinken stand wieder unser Bus bereit. Das riesige Stück Torte, das nun serviert wurde, wollte in mei- nem Magen nach dem üppigen Mit- tagessen nicht so recht Platz finden. Nach dem Kaffeetrinken traten wir die Heimreise an. Das umfangreiche Waldgebiet Zauche spendete auch den auf der Sonnenseite Sitzenden Schatten. Der Zwischenstopp auf dem Spargelhof Klaistow war wohl für die meisten enttäuschend. Nur unsere Pfarrerin erschien mit einem Päckchen Spargel in der Hand am Bus und erklärte, dass ihre drei klei- nen Kinder wild auf Spargel wären, was sie selbst ungewöhnlich fände.

Die Rückfahrt verlief wesentlich an- genehmer als die Hinfahrt, und pünktlich um halb sechs entließ uns

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JUNGE GEMEINDE – WG WOCHE 2018

Seid IHR dabei?

In den letzten 5 Jahren ist die WG--Woche mit Jugendlichen eine besondere Tradition in unsrer Region geworden. In diesem Jahr findet sie vom

19. August bis 25. August statt.

WG-Woche heißt, dass eine Woche lang vom Sonntagnachmittag bis zum Samstagnachmittag der Kirchensaal der Johannisthal-Kirche als Übernach- tungsplatz für die Junge Gemeinde bereitgestellt wird und unser großzügiger Kirchhof und das gemütliche Jugendzentrum für individuelle Frühstückszeit, Hausaufgaben, Spiel, gemeinsames Abendbrot und eine kleine Andacht ge- staltet werden. Der erste Tag der WG-Woche öffnet mit einem Gottesdienstbesuch. Danach er- stellen die Jugendlichen gemeinsame eine Ordnung der Geländenutzung und koordinieren das Aufräumen, Putzen, Einkaufen und die Kochdienstliste. In dieser Woche tauschen wir uns über das eigene Knowhow aus, wie man seine Freizeit wundervoll gestalten kann, wie man sich bei Hausaufgaben gegensei- tig motivieren und helfen kann, neue und alte Spiele werden entdeckt, unter- schiedliche Hausrezepte für den Abendbrottisch serviert. Mit einer kleinen Andacht schließen wir jeden Abend den Tag ab.

Seid Ihr dabei?

Bitte schreibt einfach eine E-Mail an das Jugendzentrum ([email protected]), wenn ihr die WG-Woche miteinander erleben und gestalten möchtet! Für die Teilnehmer/innen gibt es ein Anmeldeformular und es wird ein Essensbeitrag von 20 Euro erhoben.

Bis dahin! Ich wünsche Euch eine unvergessliche und wunderschöne Sommerferienzeit mit euren Familien und Freunden! Bleibt behütet!

Eure Eunhye Langbein

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SOMMERFEST 2018

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Sonne - Regen, Kuchen - Stockbrot, Kaffee - Cocktails, Volkslieder - Fußball. Das diesjährige Sommerfest der Gemeinden Baumschulenweg und Johannist- hal ver-band Bewährtes mit neuen Impulsen. Vielen Dank allen Beteiligten vor, während und nach dem Fest, die mit viel Engagement dazu beigetragen haben, dass dieses Sommerfest „mit Verlängerung“ ein großer Erfolg war! Anja Herwig

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+++ NEUE AUSSTELLUNGEN ZUR KUNSTMEILE+++

Anlässlich der 11. Baumschulenweger Kunstmeile, die in diesem Jahr vom 8. September bis zum 10. Oktober stattfindet, sind zwei neue Ausstellungen in unserer Gemeinde zu sehen:

In der Kirche wird die Ausstellung „Landschaft und Emotion“ der Baumschulenweger Künstlerin Ortrud Hoffmann präsentiert.

Ihre einfühlsamen Landschaftsbilder, gestaltet mit Gou- ache und Pastell- kreide, zeigen nicht nur wie fa- cettenreich unsere Natur ist. Sie re- flektieren auch im- mer die Stimmung der Malerin und vermitteln so die unterschiedlichs- ten Eindrücke. Frau Hoffmann kam über die Foto- grafie zur Malerei, die sie sich autodi- daktisch aneig- nete.

Die Bilder werden bereits vom 19. August bis zum 31. Dezember 2018 in der Kirche gezeigt.

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Im Gemeindehaus werden Werke des Berliner Grafiker, Schriftsteller und Ver- leger Sven Bremer dargeboten. Die Ausstellung „Gezeichnetes Berlin“ zeigt Freihandzeichnungen, Aquarelle und Grafiken, die der Künstler an verschie- denen Orten in den 12 Berliner Bezirken innerhalb mehrerer Jahre (hauptsäch- lich von 2013 bis 2015) anfertigte. Entstanden sind die Bilder für sein gleichna- miges Buch, das 2016 in seinem Verlag erschienen ist. Die Zeichnungen zeigen nicht nur allseits bekannte Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Bezirke, sondern auch kleinere, nicht so geläufige Besonderheiten.

Eröffnet wird die Ausstellung, die bis Ende des Jahres zu sehen ist, im An- schluss an den Gottesdienst am Sonntag, den 9. September 2018, um 10.30 Uhr im Beisein des Künstlers. Dazu laden wir Sie herzlich ein.

Weitere Informationen zu dem Künstler unter www.svenbremer.com

Die beiden Ausstellungen können auch im Rahmen des 3. geführten Rund- gangs der Kunstmeile am 26. September um 14 Uhr oder um 16.30 Uhr besich- tigt werden. Treffpunkt ist der Platz an der Kirche in der Baumschulenstraße.

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Heike Pudler und Uwe Bauer

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Vielen Dank allen Spendern! Kollekten wurden von Mai & Juni 2018 gesammelt für …

- die Kinder im Libanon: 18,- € - die Kirchenmusik: 56,60 € - das Projekt Känguru: 64,40 € - die Arbeit mit Sorben und Wenden: 155,- € - die Arbeit mit Jugendlichen: 108,- € - die Arbeit des CVJM: 62,50 € - die Öffentlichkeitsarbeit: 73,50 € - die Kinder von Tschernobyl (Benefizkonzert): 405,- € - den Förderverein der Joseph-Schmidt-Musikschule: 218,- € - das I. Sommerkonzert: 268,60 € - die Schulprojektwochen & die Arbeit mit Schülern: 72,- € - INKOTA: Clean Clothes Campagne: 40,- € - Die Arbeit mit Migranten: 76,- € - Die Telefonseelsorge: 50,50 € - Die Gemeindearbeit (Sommerfest): 63,20 €

Folgende Spenden haben uns im Gemeindebüro erreicht …

- für Kirchengebäude bzw. -heizung: 74,40 € - für die Gemeindearbeit: 130,- € - für den Gemeindegruß: 65,- € - die Arbeit mit Kindern (KiKi): 25,- € - - Auf unser Konto wurde gespendet …

- für die Gemeindearbeit: 230,- €

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EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE BERLIN-BAUMSCHULENWEG 12437 Berlin, Baumschulenstr. 82-83 E-Mail: [email protected] Internet : www.kirche-baumschulenweg.de

Gemeindebüro 030 / 5 32 81 96 montags, mittwochs, freitags 10 bis 13 Uhr dienstags 15 bis 18 Uhr

Welt-Laden im Gemeindehaus 030 / 53 01 47 30 montags, mittwochs, freitags 10 bis 13 Uhr dienstags 15 bis 18 Uhr Mitarbeiter Pfarrerin Julika Wilcke 030 / 532 126 76 [email protected] Sprechzeiten im Gemeindebüro: mittwochs 15 bis 17 Uhr Freier Tag: Montag

Kirche mit Kindern Mandy Endter 0176 / 723 374 66 (030 / 23131469) [email protected]

Arbeit mit Jugendlichen Eunhye Langbein 0152/2 294 66 59 [email protected]

Kirchenmusik Graham Cox 0175 / 201 775 2 [email protected] Seelsorge in Altenpflegeheimen Pfarrerin Bärbel Treu 0162 / 307 58 83 pfarrerin‐treu@kirche‐baumschulenweg.de

Michael-Erich Aust, der Vorsitzende der Gemeindeleitung, ist über das Gemeindebüro erreichbar. (Selbstverständlich sind wir für Sie auch außerhalb der Bürozeiten zu sprechen. Am besten, Sie rufen vorher an).

Bankverbindung: Verwaltungsamt Süd-Ost, Evangelische Bank IBAN: DE70 5206 0410 0103 9015 56 BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: KG Baumschulenweg + Spendenzweck

IMPRESSUM Der Gemeindegruß erscheint im Auftrag des Gemeindekirchenrates. Namentlich gezeichnete Beiträge spiegeln nicht un- bedingt die Meinung der Redaktion wider. Kürzungen eingesandter Manuskripte behalten wir uns vor.

Redaktion: Michael-Erich Aust Layout: Michael-Erich Aust Redaktionsschluss: 19.07.2018