Hommage À Jeanne Moreau (1928–2017)

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Hommage À Jeanne Moreau (1928–2017) Hommage à Jeanne Moreau (1928–2017) »Ich weiß, ich bin schrecklich«, sagte sie in Paris beim Abendessen nach einem Interview, nachdem sie beim Kellner mit ihrer vom Rauchen verwüsteten Waldhexen- LUMIÈRE stimme eine »etwas beeindruckendere Käseauswahl« gefordert hatte. Man fühlte sich wie im Kino, war be- geistert von der Eleganz und Klugheit und Leidenschaft, mit der Jeanne Moreau weitersprach, über das Spielen, Dreharbeiten zu das Darstellen, den Auftritt auf der Leinwand und im Leben. »Aber oft bringt es etwas, schrecklich zu sein«, sagte sie mit einem Lächeln. Jenem Lächeln, mit dem sie sieben Jahrzehnte durch die Kinogeschichte ge- wandelt ist und das sie auf der Leinwand in eine mal amüsierte, mal verächtliche, mal gelangweilte, stets neben sich stehende Welthaltung verwandelte. Es ist dieses rätselhafte, nach innen weisende Lächeln, das Jules und Jim in François Truffauts gleichnamigem Film erst auf dem Antlitz einer Büste entdecken und dann auf dem Gesicht der von beiden leidenschaftlich geliebten Catherine. Später wird sie bei Truffaut in LA MARIÉE ÉTAIT EN NOIR (DIE BRAUT TRUG SCHWARZ, 1968) zum Racheengel, der mit einem auffordernden Lächeln die Mörder ihres Bräutigams verführt und da- bei ihrer Schuld überführt. In Tony Richardsons Film MADEMOISELLE (1966) zerquetscht Moreau in ihrer wohl eigenwilligsten Rolle ein Vogelnest samt Eiern, zerstört dann ein Dorf und ihren Geliebten – mit dem Jeanne Moreau kaum merklichen Lächeln einer Frau, die weiß, dass L'ÉCHAFAUD (FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT, 1958) zu 51 das Leben an ihr vorübergezogen ist, und die dennoch Miles Davis’ existenzialistischen Klängen durch die Pa- ihre Spuren hinterlassen will. riser Nacht läuft, achtlos zwischen heranschnellenden Über all diesen Facetten ihres Lächelns schwebte Autos die Boulevards überquerend. Mit diesem Film stets ihr ureigenes Lächeln einer verzogenen Göre, das noir wurde Jeanne Moreau, längst eine gefeierte Thea- sie sich bis ins hohe Alter bewahrte. Und gerne koket- terschauspielerin, zum Kinostar. Vor allem aber brachte tierte sie mit ihrer eigenen Verzogenheit, obwohl sie ei- er ihre unberechenbare Weiblichkeit in die Nouvelle gentlich ein zutiefst liebenswürdiger Mensch war. Eine Vague. In der Rolle der Ehebrecherin Florence Carala mit ihrer Stadt verwurzelte Pariserin. Tochter einer eng- durchläuft sie in dieser einen Nacht die Höhen und lischen Folies-Bergère-Tänzerin und eines Bistrobesit- Tiefen eines mörderischen Liebeskomplotts, doch nie zers am Montmartre, die ihre Schauspielkarriere gegen weiß man, was hinter ihrer hohen, blassen Stirn vor- den Willen ihres Vaters begann. Den Kampf gegen die- geht. Alle ihre Kinofiguren besitzen diese Offenheit und sen Widerstand hat sie einmal als Grundimpuls ihrer Unberechenbarkeit, nie lässt sich ihr nächster Schritt Kunst beschrieben. oder Gedanke erahnen. Das macht sie so herausfor- Es war ihr instinktives Interesse an der wirklichen, dernd anziehend wie gefährlich, hinreißend und auf fa- der ontologischen Verzogenheit des Menschen, das tale Weise mitreißend. Tatsächlich hat wohl kaum eine sie schon als gefeierte Nachwuchsschauspielerin dazu Schauspielerin auf der Leinwand mehr Männer in den brachte, ihre Attraktivität in etwas anderes, Verstören- Tod gerissen als Jeanne Moreau. des zu überführen. Da ist die bereits in jungen Jahren Es war Luis Buñuel, der die gefährliche Göre 1964 in leicht erschöpft wirkende Physis, da sind die wie vom seinen Kosmos überführte und ihr Spiel auf eine weite- Lebensüberdruss nach unten weisenden Mundwinkel. re, faszinierende, geradezu abstrakte Ebene brachte. In Da ist dieses unbeteiligte Verhältnis zu ihrem lasziven LE JOURNAL D'UNE FEMME DE CHAMBRE (TAGEBUCH Körper, der in Louis Malles Film ASCENSEUR POUR EINER KAMMERZOFE, 1964) kommt das Hausmäd- chen Célestine aus Paris in die französische Provinz Man muss sich nur anschauen, wie sie in Rainer Wer- und findet sich in einer Gesellschaft brutaler, perverser ner Fassbinders QUERELLE (1982) als eine Mischung Männer wieder. Moreaus Zofe wirkt wie eine Forsche- aus Sphinx und Bordellchefin erscheint. Mit einem rin, die mal interessiert, mal gähnend die Verbrechen, desillusionierten Gesangsauftritt, der auch zum Kom- Niedrigkeiten und fetischistischen Leidenschaften um mentar ihrer Leinwandheldinnen wird: »Each man kills sich herum betrachtet. Ihrer eigenen Erotik gegenüber the thing he loves.« Oder wie eindrücklich und zugleich scheint sie völlig gleichgültig, ist zugleich Frau, Phan- zurückhaltend sie Wim Wenders’ Film UNTIL THE END tasma und pures Kinowesen. Jeanne Moreau, übrigens OF THE WORLD (BIS ANS ENDE DER WELT, 1991) in auch eine leidenschaftliche Bücherverschlingerin, ver- Besitz nimmt: als blinde Frau, der ein Bildergedächtnis fasste 2008 anlässlich der Retrospektive der Berlinale eingepflanzt werden soll – man sieht ihr einfach die einen feinsinnigen Essay über Luis Buñuel, und das, Sehnsucht nach dem Sehen an. was sie über Célestine schreibt, scheint im Rückblick Bei dem erwähnten Abendessen in Paris (die Kä- prototypisch für viele ihrer Figuren zu sein: »Für mich seauswahl wurde tatsächlich noch beeindruckend) liegt das Anstößige, im besten Sinne Schockierende sprach Jeanne Moreau an die Reporterin eine Einla- von Buñuels Filmen in der Selbstverständlichkeit, mit dung aus, zu ihrem späten Lebens- und Herzenspro- der er von Lüsten, sexuellen Impulsen und Abgrün- jekt: einem alljährlich im Sommer stattfindenden, von den erzählt, indem er sie in einen völlig unpsycholo- ihr initiierten und geleiteten Seminar mit jungen Regie- gischen Rahmen überführt. (...) So frei und neugierig, anwärtern. Noch als weit über Achtzigjährige liebte sie wie dieses Dienstmädchen eine Entdeckungsreise in es, im südwestlich von Paris gelegenen Angers junge die Perversion eines anderen Menschen unternimmt, Filmemacher mit erfahrenen Regisseuren, Kameraleu- blickt Buñuel auf die Perversionen aller seiner Figuren. ten, Drehbuchautoren, Schauspielern zusammenzu- Daraus spricht nicht nur sein antibürgerlicher Impuls, bringen, den Austausch der Jüngeren untereinander zu sondern eine tiefe Einsicht in die Wahrheit und Notwen- fördern – und natürlich sich selbst dabei zu amüsieren, digkeit menschlicher Phantasmen und Obsessionen.« mit wechselnden Riesensonnenbrillen und in eleganten Jeanne Moreau war die kluge Verkörperung der Ensembles. Phantasmen, die komplizenhafte Verbündete der Ob- »Wir können euch nichts beibringen«, sagte sie sessionen ihrer Regisseure. Gerade weil sich keine ihren Zöglingen bei einem dieser Seminare vor etwa Jeanne Moreau ihrer Figuren auf einen realistischen Rest reduzieren neun Jahren, »aber wir können euch helfen, klarer zu 52 lässt, scheinen sie alle aus ihrer Geschichte herauszu- sagen, was ihr wollt.« Auf einem Kinoset, sagte Moreau, treten, aus dem Film in die Filmgeschichte zu wandeln. sei es wichtig, dass alle am selben Film arbeiten. Daher LA MARIÉE ÉTAIT EN NOIR LA MARIÉE ÉTAIT müsse man als Regisseur zunächst mal in der Lage sein, sich verständlich zu machen, eine Vision zu trans- portieren. Man könnte von einer Kinoschule des klaren Ausdrucks für die kommende Generation sprechen. Natürlich waren in jenen Tagen in Angers noch andere Regisseure anwesend. Oder vielmehr ihre Ge- spenster. Sie waren da, weil eine große Schauspielerin von ihnen erzählte und mit ihren Erinnerungen und Begegnungen lebte. Orson Welles, von dessen osmo- tischem, wortlosem Umgang mit Schauspielern sie endlos schwärmen konnte. Buñuel natürlich. Oder auch Michelangelo Antonioni, für dessen Film LA NOTTE (DIE NACHT, 1961) sie nie bezahlt worden sei. »Ich ging und ging und ging in diesem Film. Heute kommt mir gelo beim Tanz haben nichts mehr mit der Unbeholfen- die ganze Geherei ein bisschen albern vor.« Nie waren heit des Ausdrucks gemein, die Jeanne Moreau noch in Moreaus Erinnerungen nostalgisch. Im Gegenteil, man MEURTRES zeigte. Jean Gabin lehrte Jeanne Moreau, hatte das Gefühl, dass ihr heiterer Sarkasmus sie vor die die großen Gesten des Theaters beherrschte, die jeglicher Sentimentalität bewahrte (»Monica Vitti sah kleinen Gesten des Films, die die Größe ausmachen.« mich während der Dreharbeiten zu LA NOTTE mit dem (Gabriele Lauermann) Arsch nicht an!«). Freitag, 30. November 2018, 21.00 Uhr Von jenen Tagen mit Jeanne Moreau in Angers nah- men neun junge Regisseure und Regisseurinnen und Ascenseur pour l'échafaud (Fahrstuhl zum Scha- die Reporterin viel mit nach Hause. Etwa die Erkennt- fott) | Frankreich 1958 | R: Louis Malle | B: Roger Ni- nis, dass die große Göre des französischen Kinos sich mier, Louis Malle, nach dem Roman von Noël Calef | nichts und niemandem unterwarf, außer der Tatsache, K: Henri Decaë | M: Miles Davis | D: Jeanne Moreau, dass um 18 Uhr der Aperitif getrunken wird – gerne Maurice Ronet, Georges Poujouly, Yori Bertin, Jean Rotwein mit Eiswürfeln. Dass Kino mit Besessenheit, Wall, Lino Ventura, Ivan Petrovich | 91 min | OmU | Leidenschaft und Begeisterung zu tun hat. Aber auch »Vier Bewegungen, vier Linien, die zwangsläufig aufei- Jeanne Moreau mit Präzision, Autorität und Pünktlichkeit. Dass man die nander zuführen. Julien im Fahrstuhl, die Geliebte auf 53 Dinge nicht nur auf einem Filmset beim Namen nennen den nächtlichen Straßen, das Paar auf der Flucht, die sollte. Und dass die Welt um einiges leichter zu ertra- Polizei auf der Suche. Dazu der unterkühlte Schmerz gen ist, wenn man sich ein bisschen Stilgefühl bewahrt. von Miles Davis' Trompete. Und die Kamera sucht ver- Katja Nicodemus, Die Zeit 32/2017 zweifelt nach Momenten, in denen sie verharren kann, nach Augenblicken,
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