Regionale Zusammenarbeit zwischen und Dollart: Die EDR1

THOMAS STUDENT

Die grenzüberschreitende Kooperation in menarbeit einen Beitrag zur internen Ent- auch nach einer etwaigen Verbesse- Form sogenannter Euroregionen findet in wicklung der zumeist peripheren und rück- rung noch negative Folgewirkungen. Wissenschaft und Politik seit einigen Jah- ständigen Grenzregionen leisten? Hierfür • Eng damit zusammenhängend sind ren eine zunehmend größere Aufmerk- müßten sie vor allem in der Lage sein, die zahlreiche Grenzregionen von den samkeit. Unter Euroregionen werden da- in der Regionalökonomie als für die wirt- kommerziellen Zentren und ihrem na- bei nationalstaatliche Grenzen überschrei- schaftliche Entwicklung besonders wich- türlichen Hinterland getrennt, mit der tende institutionalisierte Kooperationen tig erachteten regionalen Entwicklungs- Folge zum Teil gravierender Verzer- benachbarter substaatlicher Gebietskör- potentiale verstärkt zu mobilisieren. Da rungen in der Handels- und Dienstlei- perschaften mit oder ohne Einschluß nicht- sich zudem gezeigt hat, daß sowohl die stungsstruktur. Den kleinen und mitt- staatlicher Akteure verstanden.2 Das wie- Ermittlung dieser Potentiale als auch die leren Unternehmen fehlen beispiels- dervereinigte Deutschland ist mittlerwei- Anregungen für konkrete Projekte und weise nicht selten die historisch le von einem Ring solcher Euroregionen die Gestaltung geeigneter Maßnahmen gewachsenen grenzüberschreitenden umgeben. Diese beschränken sich nicht zu ihrer Entfaltung nicht von einer natio- Zuliefer- und Absatzmärkte. nur auf die Binnengrenzen der Europäi- nalstaatlichen oder supranationalen Be- • Die Kommunikation über die natio- schen Union, sie sprengen vielmehr den hörde, sondern nur von den Akteuren vor nalen Grenzen hinweg wird außerdem bislang auf Westeuropa beschränkten In- Ort geleistet werden können, stellt sich durch verschiedene Rechts-, Verwal- tegrationsprozeß durch Kooperationen zudem die Frage nach deren Handlungs- tungs- und Sozialsysteme sowie durch zwischen EU-Regionen und nicht EU- spielräumen. Inwieweit realisieren die unterschiedliche Sprachen und kultu- Regionen, wie beispielsweisse in der Eu- regionalen Akteure ihre politischen Vor- relle Traditionen beiderseits der na- regio Egrensis (Oberfranken, Oberpfalz, stellungen, und in welchem Ausmaß sind tionalen Grenzen erschwert. Westsachsen und Westböhmen) oder der sie abhängig von übergeordneten politi- • Daneben verfügen die Grenzregionen Euroregion Neisse (Städte und Gemein- schen Instanzen? in der Regel über eine niedrigere Pro- den aus Deutschland, Polen und Tsche- duktivität in der Landwirtschaft, ein chien). Unabhängig von der im einzelnen Die spezifischen Nachteile von Grenz- relativ niedriges wirtschaftliches Lei- sehr unterschiedlichen Ausgestaltung der regionen stungsniveau, wenig Bodenschätze, Zusammenarbeit (hierzu überblicksartig: Obgleich die grenzüberschreitenden Ko- einseitige Wirtschaftsstrukturen (Tex- GROß/SCHMITT-EGNER), stellen die Euro- operationen durch eine weitreichende til, Kohle, Stahl usw.) und einen regionen keine neuen Verwaltungsebe- politische, wirtschaftliche, soziale, histo- schwachen Dienstleistungssektor. nen dar, sie sind lediglich Kooperationen, rische und kulturelle Heterogenität ge- • Und schließlich sind in den grenzna- in denen “sich die Zusammenarbeit kon- kennzeichnet sind, haben sie eines ge- hen Gebieten häufig Industrien wie zentriert” (GABBE 1997a, S. 8). Vor dem meinsam: die besondere Belastung durch Chemiefabriken, Kernkraftwerke und Hintergrund eines scharfen interregiona- spezifische grenzlagenbedingte Nachtei- Abfallbeseitigungsanlagen angesie- len Konkurrenzkampfes und spezifischer le. Im Groben lassen sich sechs solcher delt, die erhebliche Umweltbelastun- Probleme an den Binnen- und Außen- Nachteile identifizieren (vgl. zum fol- gen verursachen. grenzen der Union, soll mit Hilfe einer genden vor allem: AGEG, S. 2ff.): Die europäischen Grenzregionen sind von Bündelung regionaler Potentiale vor al- • Grenzregionen liegen häufig geogra- allen diesen Problemen nicht in gleicher lem die wirtschaftliche Entwicklung der phisch weit von den wichtigsten na- Weise betroffen. Ebenso wie einige Re- jeweiligen Grenzregion gefördert wer- tionalen politischen und wirtschaftli- gionen mehr oder weniger unter den grenz- den. “Local and regional authorities along chen Entscheidungszentren entfernt, lagenbedingten Nachteilen leiden und the border become aware that their indi- da sich Wirtschaft, Verkehr, Kultur nicht alle diese Nachteile in jeder Grenz- vidual efforts will not be very effective. und Bevölkerung in der Regel von den region anzutreffen sind, gibt es auch im They realise that a co-operative approach Zentren eines Staates zu seinen Gren- would better fit the situation.” (CAPPEL- zen hin abschwächen. LIN, S. 44) • Viele Grenzregionen sind bedingt 1 Der Beitrag basiert auf der vom Verfasser angefertig- Im Folgenden werden anhand der Ems durch ihre Randlage bei den innerstaat- ten Dissertation “Grenzüberschreitende Kooperation in der Europäischen Union. Die und Dollart Region, einer Euroregion im nörd- lichen Verkehrs- und Kommunikations- die Neue Hanse Interregio”, die voraussichtlich 1999 in lichsten deutsch-niederländischen Grenz- netzen und den unzureichenden grenz- der “Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Fö- deralismusforschung” (Nomos-Verlagsgesellschaft Baden- raum, die Chancen und Defizite einer überschreitenden Verbindungen durch Baden) erscheinen wird. solchen Strategie aufgezeigt. Können eine mangelhafte Infrastrukturausstat- 2 Ergänzend hierzu können nationalstaatliche Grenzen überschreitende institutionalisierte Kooperationen nicht- grenzüberschreitende Kooperationen tat- tung gekennzeichnet. Diese jahrzehn- benachbarter Gebietskörperschaften als “interregionale sächlich über eine intensivierte Zusam- telange Vernachlässigung hat häufig Kooperationen” bezeichnet werden.

12 EUROPA REGIONAL 6(1998)4 Binnenland, fern der Grenzen, vereinzelt Von den Veränderungen durch den Bin- drei Ziele: “to help the internal border Regionen mit ähnlichen Problemen. Fest- nenmarkt profitieren indes nicht alle Re- regions of the Community to tackle the zuhalten bleibt indes, daß insbesondere gionen gleichermaßen. Während für alt- problems of economic underdevelopment die Grenzregionen durch eine Konzentra- industrialisierte Grenzregionen wie das associated with their border status, and tion spezifisch grenzlagenbedingter Nach- Saarland oder ländliche Räume wie das especially with the transition to the single teile in ihren Entwicklungschancen zum der gemeinsame Markt keine market; to encourage cross-border co- Teil erheblich eingeschränkt sind und nennenswerten Vorteile bedeutete (ACHE operative actions between the internal häufig einen Entwicklungsrückstand in 1990, S. 20), ging die fortschreitende border regions; to prepare the external der Form ausweisen, daß sie “im Durch- europäische Integration für die Regionen border regions of the Community for their schnitt ein niedrigeres Pro-Kopf-Einkom- an den EU-Außengrenzen sogar zum Teil new role at the edge of the single market” men und höhere Arbeitslosenquoten zu mit Nachteilen einher (MANTHEY, S. 33). (MILLAN, in: European Commission 1994, verzeichnen haben als die übrigen Regio- Durch die Zunahme der wirtschaftlichen S. 21). nen in dem betreffenden Land” (Europäi- Konzentration in den fortgeschrittenen Das INTERREG-Programm stellt in- sche Kommission 1991, S. 169). Regionen vergrößerte sich hier die Isolie- sofern ein Novum dar, als die Kommissi- Zu diesen grenzlagenbedingten Nach- rung von den Zentren des wirtschaftli- on die Mitgliedstaaten zur Ausarbeitung teilen treten Probleme und Schwierigkei- chen Geschehens. Besonderen Belastun- einzelner Programme aufforderte, die ten, die aus einer unzureichenden Harmo- gen sind in diesem Zusammenhang die Gebietskörperschaften auf beiden Seiten nisierung innerhalb der EU resultieren Regionen an den östlichen und südlichen der Grenze betreffen. Zu diesem Zweck und sich “an den Binnen- und Außengren- Außengrenzen der Union ausgesetzt. Sie sollten die beteiligten Staaten eine ge- zen wie in einem Brennglas” (GABBE 1995, dienen zum einen als “wirtschaftliche meinsame Institution sowie einen Be- S. 141) spiegeln. Unterschiedliche ge- Transitzonen, in denen graue und schwar- gleitausschuß benennen, die auf beiden setzliche Grundlagen, beispielsweise in ze Märkte blühen” und sind außerdem, Seiten der Grenze die Verantwortung für der Steuer- und Sozialgesetzgebung, den neben den internationalen Flughäfen, die alle Projekte tragen und die finanzielle Raumordnungs- und Planungsgesetzen “potentiellen Tore (‘gateways’) für die Abwicklung übernehmen. Die Kommis- sowie dem Umwelt- und Abfallrecht, aber auch in Zukunft zu erwartenden Migrati- sion wollte damit gezielt die Einrichtung auch die auseinanderdriftenden Arbeits- onsströme aus Ost- und Südeuropa oder und den Ausbau von grenzüberschreiten- märkte, Lohnstrukturen und Sozialsyste- aus Nordafrika” (KUNZMANN, S. 44). Die den Kooperationen und besonders die me wirken sich insbesondere an den Gren- bereits im Jahre 1940 von August LÖSCH Schaffung institutioneller und administra- zen nachteilig aus (AGEG, S. 4). Im letz- formulierte These von der Grenzöde, nach tiver Strukturen für eine gemeinsame Pla- ten Jahrzehnt ist die europäische der die innergemeinschaftlichen Grenzen nung und Durchführung der Programme Integration allerdings weit vorangeschrit- durch einen Binnenmarkt ihren integrati- fördern. Die Akquirierung von Förder- ten, und das Binnenmarktprojekt hatte onshemmenden Charakter verlieren, wäh- mitteln wird von der Erstellung grenz- eine Öffnung der Grenzen für Personen, rend die peripheren Regionen an den überschreitender Entwicklungs- und Waren, Güter und Dienstleistungen zur Außengrenzen diese Eigenschaft behal- Handlungskonzepte abhängig gemacht, Folge, was eine partielle Relativierung ten, scheint sich damit weitgehend zu die einem von der EU vorgegebenen Sche- grenzlagenbedingter Nachteile zur Folge bestätigen. ma entsprechen und in enger Zusammen- hatte. “Border areas are allowed to turn arbeit zwischen den Mitgliedstaaten so- their faces toward their foreign neigh- Das INTERREG-Programm der EU wie den regionalen und lokalen Gebiets- bours again; regions once mutilated by Obgleich die ersten Euroregionen bereits körperschaften entwickelt werden müssen. artificial barriers are enabled to function in den späten 50er Jahren gegründet wur- Die Kommission bewertet die Kon- as a whole again as they did until recently den und Mitte der 70er Jahre schon etwa zepte hinsichtlich der “Existenz einer since ancient times.” (WOLTERS, S. 414). 30 organisierte Grenzregionen gezählt kohärenten Strategie für die betreffende Für zahlreiche Regionen an den Binnen- wurden (MALCHUS 1996, S. 29), bewirkte grenzübergreifende Einheit, die mit ei- grenzen bedeuten die Freiheiten des Bin- erst die finanzielle Förderung grenzüber- ner geeigneten Kombination von Struk- nenmarktes zahlreiche Vorteile: Die Be- schreitender Zusammenarbeit durch die turmaßnahmen und Maßnahmen zur Ent- seitigung der Handelsschranken im Wa- europäische Regionalpolitik mit Einfüh- wicklung der Humanressourcen einher- ren- und Dienstleistungsverkehr erleichtert rung des INTERREG-Programms seit geht”; im Fall der internen Grenzgebiete die Ausdehnung wirtschaftlicher Einzugs- 1990/91 eine umfassende Kooperation an der “voraussichtliche(n) Auswirkung der gebiete über die nationalen Grenzen hin- fast allen Binnen- und Außengrenzen der vorgeschlagenen Maßnahmen auf die aus, und aus der Freizügigkeit der Arbeit- Gemeinschaft (Abb. 1). Entwicklung beiderseits der Grenze”; nehmer resultieren neue grenzübergrei- Dieses Programm wurde entwickelt, im Fall der externen Grenzgebiete des fende Arbeitsmarktregionen. Grenzräume nachdem die Probleme der Grenzregio- Beitrags “zur Förderung der grenzüber- wie Aachen und Karlsruhe, die über be- nen im “Dritten Periodischen Bericht der greifenden Zusammenarbeit in möglichst sondere Technologie- und Wissenschafts- Kommission über die sozio-ökonomische vielen Bereichen”; “des zusätzlichen potentiale verfügen, oder auch die überre- Lage und Entwicklung der Regionen der Charakters des Finanzierungsbeitrags gionalen Distributionsräume an den deut- Gemeinschaft” von der Kommission dar- der Gemeinschaft und der nationalen schen Grenzen zu den Niederlanden, gestellt und sowohl der Beratende Aus- und regionalen Beiträge” sowie der Belgien und Frankreich (etwa am Nieder- schuß als auch die Arbeitsgemeinschaft “voraussichtliche(n) Effizienz des Ver- rhein oder im Raum Freiburg) konnten aus Europäischer Grenzregionen (AGEG) fahrens für die Durchführung, Beglei- ihrer nationalen Randlage in eine europäi- angehört wurden. Die INTERREG-Initia- tung und Bewertung” (Europäische Kom- sche Zentrallage rücken (ACHE 1990). tive verfolgt aus Sicht der Kommission mission 1994, S. 16f.).

13 e e Europa s s n t r e INTERREG – Programme 1997 B a N

E Interreg-Programme D

1 Spanien - Portugal 2 Griechenland G N 3 Irland - Vereinigtes Königreich (Nordirland) 4 Frankreich - Spanien 5 Korsika - Sardinien A

6 Frankreich - Italien E N 7 Belgien (Westflandern) - Frankreich (Nord-Pas-de-Calais) L 8 Belgien (Wallonien) - Frankreich (Nord-Pas-de-Calais)

9 Frankreich (Champagne-Ardennes) - Belgien (Wallonien) E Nördl. Dwina 10 Frankreich - Belgien - Luxemburg 11 Deutschland - Frankreich - Schweiz W D

12 Frankreich - Deutschland (Pamina) NN 13 Frankreich - Deutschland

14 Frankreich - Vereinigtes Königreich E I 15 Frankreich - Schweiz (Rhône-Alpes) R

16 Frankreich - Schweiz (Franche-Comté) Onegasee F 17 Belgien - Niederlande (Middengebied) W 18 Belgien - Niederlande (Scheldemond) Ladoga- see 19 Deutschland - Belgien - Niederlande (Meuse-Rhine) O 20 Deutschland - Niederlande (Ems-Dollart) H 21 Niederlande - Deutschland (Rhine-Waal) Helsinki 22 Niederlande - Deutschland (Rhine-Nord Meuse) C 23 Niederlande - Deutschland (Euregio) Oslo N Stockholm Tallinn S RUSSLAND Vänersee e ESTLAND

Wolga

Nord- e Moskau s Riga

t LETTLAND GROSS- W. Dwina 3 Kopenhagen s DÄNEMARK LITAUEN Dnepr Nema Dublin 24 25 O n see Vilnius IRLAND zu RUSSL. Minsk BRITANNIEN WEISSRUSSLAND

20 Elbe W 24 Dänemark - Deutschland NIEDER- ei Oder ch Amsterdam se Pripjat 25 Dänemark 23 l 26 Italien - Slowenien London LANDE Warschau 21 Berlin 27 Italien - Österreich 18 POLEN 14 17 22 DEUTSCH- 28 Italien - Schweiz BELGIEN Kiew 29 Deutschland (Bavaria) 7 Brüssel Oder 30 Deutschland - Schweiz 8 19 Rhein (Hochrhein-Bodensee) Seine 9 31 UKRAINE 31 Deutschland - Luxemburg Prag 10 Luxemburg TSCHECHISCHE REP. Dnestr Paris 13 LAND SLOWAKISCHE 12 Donau REP. 29 Bratislava Loire MOLDAWIEN 11 Wien FRANKREICH 30 Budapest Bern L. UNGARN Kischinjow 16 ÖSTERREICH SCHWEIZ 27 28 26 SLOW. RUMÄNIEN 15 Ljubljana Zagreb KROATIEN Bukarest Schwarzes I Po Rhone 6 BOSNIEN Belgrad T A Donau Ebro Sarajevo Meer A. MONACO A d JUGOSLAWIEN BULGARIEN 4 PORTU- SPANIEN L r Sofia

V. i ALBANIEN Madrid I Skopje Lissabon Rom 1 a MAKEDONIEN E Ankara GAL 5 Tirana Guadiana 2 N

GRIECHEN- TÜRKEI

Mittel- Athen LAND

0 200 400 km meer IfL 1998 Kartographie: Maßstab 1 : 20 Mio. R. Bräuer

Abb. 1: Das INTERREG-Programm der EG Quelle: Commission of the European Communities

Innerhalb des INTERREG-Programms der europäischen Gemeinschaften, S. 3). Strukturfonds Finanzmittel sind nahezu alle wirtschaftlich bedeutsa- Das INTERREG-Programm ist allerdings (in Mio. ECU) men Maßnahmen förderungswürdig, “ins- vor allem eine Hilfe zur Selbsthilfe für die EFRE (Ziel 1-, 2- und 824 besondere gemeinsame Entwicklungsplä- Grenzregionen, da die Kommission nur -5b-Gebiete) ne, Hilfen für kleine und mittlere Unter- dann eine finanzielle Unterstützung ge- ESF 30 nehmen, Fremdenverkehr, Verkehrs- und währt, wenn die Regionen bereit sind, Telekommunikationsnetze, vorbeugender eigene Ressourcen für die Zusammenar- EAGFL 61 Umweltschutz, Beseitigung von Umwelt- beit einzusetzen. Im Rahmen von IN- Tabelle 1: INTERREG-Finanzmittel aus den schäden, ländliche Entwicklung, Ausbil- TERREG I stellte die EG ca. 915 Mio. Strukturfonds dung und Beschäftigung” (Kommission ECU für den Zeitraum 1990-1993 aus den Quelle: SCHABHÜSER, S. 662

14 EUROPA REGIONAL 6(1998)4 Initiative Insgesamt Ziel 1 Euroregion Einwohner INTERREG/ REGEN 2,9 2,3 Ems Dollart Region 1,7 Mio. LEADER 1,4 0,9 Rhein-Maas-Nord 1,8 Mio. REGIS 0,6 0,6 EUREGIO 1,9 Mio. Beschäftigung (NOW, HORIZON, YOUTHSTART) 1,4 0,8 Rhein-Waal 2,6 Mio. ADAPT 1,4 0,4 Maas-Rhein 3,7 Mio. RECHAR 0,4 0,1 Tab. 3: Die deutsch-niederländischen RESIDER 0,5 0,1 Euregios KONVER 0,5 0,2 Quelle: GROß/SCHMITT-EGNER, S. 47ff. RETEX 0,5 0,4 Dementsprechend gering ist auch ihre Textil- und Bekleidungsindustrie in Portugal 0,4 0,4 Bevölkerungsdichte mit unter 148 Ein- KMU 1,0 0,8 wohnern/km², gegenüber einer durch- URBAN 0,6 0,4 schnittlichen Bevölkerungsdichte von 225 PESCA 0,3 0,1 Einwohner/km² in Deutschland und 367 Reserve 1,6 0,8 Einwohner/km² in den Niederlanden. Insgesamt 13,5 8,3 Die Fläche der EDR setzt sich aus den sie konstituierenden Gebietskörperschaf- Tab. 2: Gemeinschaftsinitiativen im Zeitraum 1994-1999 (in Mrd. ECU zu Preisen von ten zusammen, wozu 49 Gemeinden, 15 1994) Quelle: Europäische Kommission 1994, S. 8 Samtgemeinden, 12 Städte, 4 Landkreise und 3 WGR-Regionen4 gehören (Tab. 4). Mitteln der Strukturfonds bereit, die sich grammqualität – gleichsam als Maßstab folgendermaßen aufgliedern (Tab. 1). für die Finanzierung durch die Gemein- Gebiet Einwohner Die EU leistete damit einen wesentli- schaft – wird im Gegensatz zu INTER- niederländische EDR 1.012.875 chen Beitrag für die grenzüberschreiten- REG I auch “der Grad der Beteiligung Provinz 558.011 de Zusammenarbeit, der sich nicht zuletzt der regionalen und lokalen Behörden an Provinz 454.864 der Durchführung der Programme” (Eu- am sprunghaften Anstieg der politisch- deutsche EDR 723.148 planerischen grenzüberschreitenden Ak- ropäische Kommission 1994, S. 40) be- Landkreis Aurich 178.391 tivitäten seit 1990 ablesen läßt. Auf dem rücksichtigt. Die Kommission möchte Landkreis Emsland 286.282 Edinburgher Gipfel der Staats- und Re- folglich auch über INTERREG eine stär- gierungschefs wurden fast alle Ge- kere Mobilisierung und Einbindung der Landkreis Leer 152.063 meinschaftsinitiativen der Kommission subnationalen Akteure erreichen. Für die Landkreis Wittmund 54.607 kritisch bewertet und lediglich das IN- grenzüberschreitende Zusammenarbeit Emden, Stadt 51.805 TERREG-Programm als vorbildlich her- sind innerhalb von INTERREG II für den EDR 1.736.023 ausgestellt (GABBE 1995, S. 149). Folge- Zeitraum 1994-1999 ca. 2,4 Mrd. ECU Tab. 4: Bevölkerung in der EDR 1994 richtig entschied man sich, dieser Initiati- vorgesehen, davon 1,8 Mrd. für die Ziel- Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, ve in Zukunft ein besonderes Gewicht zu 1-Regionen. Damit wurde INTERREG II Statistisch jaarboek voor het Norden geben. Das Nachfolgeprogramm INTER- nicht nur gegenüber seinem Vorläufer REG II besteht im Gegensatz zu seinem kräftig aufgestockt, es stellt auch die fi- Im Gegensatz zu vielen anderen Grenz- Vorläufer aus zwei getrennten Teilen, da nanziell bestausgestattete Gemeinschafts- regios umfaßt das Spektrum der EDR- es die Funktionen von INTERREG I und initiative dar (Tab. 2). Mitglieder neben den kommunalen Ak- REGEN zusammenfaßt.3 Inhaltlich wird teuren weitere wichtige Organisationen INTERREG I im wesentlichen fortge- Die nördlichste deutsch-niederländi- der Region: zwei Industrie- und Han- setzt und lediglich durch einige neue Maß- sche Euroregion delskammern, eine Handwerkskammer, nahmen wie die Zusammenarbeit in den Ganz im Norden der deutsch-niederländi- zwei Kamers van Koophandel en Fabrie- Bereichen Bildung und Kultur, Sonder- schen Grenze, von den Ostfriesischen In- maßnahmen bei unterschiedlichen Spra- seln bis hinunter zur Lingener Höhe nörd- 3 Die Initiative Regen wurde ebenfalls 1990 gestartet chen, Verwaltungsverfahren und Rechts- lich von Rheine, erstreckt sich die Ems und sollte zur Fertigstellung einiger fehlender Verbin- systemen sowie die Durchführung grenz- Dollart Region (EDR) (Abb. 2). dungen des transeuropäischen Energietransport- und überschreitender Raumplanung und die Mit einer Fläche von 11 310 km², je zur Versorgungsnetzes in den Ziel-1-Regionen beitragen. (Europäische Kommission 1994, S. 16) Entwicklung des Städtesystems in Grenz- Hälfte auf deutschem und niederländi- 4 Die niederländischen WGR-Regionen beruhen auf dem regionen ergänzt (Europäische Kommis- schem Gebiet, ist sie mehr als viermal so Gesetz über gemeinschaftliche Regelungen (“Wet ge- meenschappelijke regelingen”, WGR) und beinhalten eine sion 1994, S. 38). Daneben wird in IN- groß wie das Saarland und etwa halb so gebietskörperschaftliche Zusammenarbeit auf koopera- TERREG II auch die “Technische Hilfe groß wie Hessen. Auf dieser verhältnismä- tiver Basis zwischen Gemeinden, zwischen Provinzen und zwischen Gemeinden und Provinzen. Die Provinzen durch die Kommission” finanziell unter- ßig großen Fläche leben allerdings ledig- haben ihr Gebiet in WGR-Zusammenarbeitsgebiete auf- stützt, um den Regionen eine Hilfestel- lich 1,7 Millionen Einwohner, was in etwa geteilt (in denen sie weisungsbefugt sind) und dort Kom- lung bei der Vorbereitung und Durchfüh- der Bevölkerungszahl Hamburgs ent- munalverbände stimuliert. Die zentralen Reichsbehör- den haben bestimmte Aufgaben an diese Kommunal- rung von Programmen, beim Informati- spricht. Die EDR ist damit flächenmäßig verbände delegiert (z. B. Vollzug kommunaler Umwelt- ons- und Erfahrungsaustausch sowie bei die größte der fünf deutsch-niederländi- aufgaben, Rettungsdienstzentralen). Daneben haben die WGR-Gebiete bestimmte Aufgaben von den Gemein- der Organisation von Zusammenkünften schen Grenzregionen und gleichzeitig die den übernommen (z. B. gemeinsamer Gesundheitsdienst) zu geben. Bei der Beurteilung der Pro- mit den wenigsten Einwohnern (Tab. 3). (HESSE/KLEINFELD, S. 137ff.).

15 Die Ursprünge der tende Öffentlichkeitsarbeit verbessert Benelux-Länder/Nordwestdeutschland Ems Dollart Regi- werden (NEEF, S. 67). INTERREG - Programmzonen 1996 on reichen bis in Nachdem die Arbeitsgruppe bereits zu die 50er und 60er Beginn der 70er Jahre vergeblich ver- e Ems-Dollart-Programm e Jahre zurück. Zu- sucht hatte, ihrer Zusammenarbeit eine andere INTERREG-Zonen s nächst waren es die institutionalisierte Form zu geben, ge- Staatsgrenze Wirtschaftskam- Wittmund lang ihr dies schließlich am 28. Februar Verwaltungsgrenze Aurich mern beiderseits 1977 durch die Gründung der Ems Dollart Groningen der Grenze, die mit Region. Während sich die Zusammenar- d Leer Drenthe Blick auf eine im beit der ausschließlich kommunalen Mit- r Krieg zerstörte glieder in der EUREGIO, dem Prototyp o Infrastruktur und einer grenzüberschreitenden Kooperati- Amsterdam N brachliegende on in Europa, auf öffentlich-rechtlicher NIEDER- grenzüberschrei- (nationaler) Grundlage vollzieht (GABBE tende Beziehun- 1992, S. 179), wählte man für die EDR DEUTSCH- LANDE gen die deutsch- zunächst eine privatrechtliche Lösung: niederländischen Sieben deutsche und elf niederländische Kontakte in der Körperschaften und Einrichtungen grün- Region verstärken deten auf deutscher Seite den eingetrage- Brüssel wollten. Gemein- nen Verein Ems Dollart Region mit Sitz BELGIEN sam mit Studenten in Leer und auf niederländischer Seite die LAND und Mitarbeitern Stichting Eems-Dollard-Region mit Sitz der Reichsuniver- in Wedde. Da sowohl die niederländische sität Groningen, Stichting Mitglied des deutschen Vereins die sich als Mit- war, als auch die einzelnen Vereinsmit- 0 100 km LUX. IfL 1998 glieder der Euro- glieder der Stichting beitraten, bildeten Maßstab 1 : 5,5 Mio. Kartographie: R. Bräuer päischen Bewe- sie zusammen eine organisatorische Ein- gung einer ver- heit, die EDR (Abb. 3). Abb. 2: Die EDR im deutsch-niederländischen Grenzgebiet tieften Integration Eine gemeinsame grenzüberschreiten- Quelle: Commission of the European Communities Europas verpflich- de Rechtspersönlichkeit war damit an- tet fühlten, veran- fangs nicht vorhanden. Erst das am 23. Mai ken sowie die kulturelle Einrichtung Ost- stalteten die Kammern in den 60er und 1991 durch die deutschen Länder Nieder- friesische Landschaft. Ende 1996 zähl- 70er Jahren zwei Seminare, aus denen sachsen und Nordrhein-Westfalen, dem ten damit 89 öffentlich-rechtliche Ein- zunächst die “Arbeitsgruppe Euregio- Königreich der Niederlande sowie der richtungen zu diesem grenzüberschrei- Nord” hervorging. Mit Hilfe dieser regel- Bundesrepublik Deutschland auf Schloß tenden Kooperationsverband. In den mäßig tagenden Arbeitsgruppe sollten der Anholt abgeschlossene Rahmenabkom- Anfangsjahren umfaßte die EDR eben- Informationsaustausch im nördlichen men (BGBl.1993 II, S. 463) eröffnete falls den Landkreis Ammerland und Tei- deutsch-niederländischen Grenzgebiet auch für die EDR die Möglichkeit einer le des Landkreises Cloppenburg, nicht verbessert, Gespräche zwischen den Ver- grenzüberschreitenden öffentlich-rechtli- jedoch den Altkreis Lingen, da sich der waltungen initiiert, Tagungen und Kon- chen Basis. Im Jahre 1995 faßte die EDR- Gebietszuschnitt an der Einstufung als gresse organisiert und die grenzüberschrei- Mitgliederversammlung schließlich den nationales Fördergebiet orientierte (NEEF, S. 68). Später wurde die Erweiterung der EDR um die Landkreise Friesland, Am- Niederlande/Deutschland merland, Cloppenburg, Vechta und Os- Die Ems Dollart Region – Übersicht nabrück, die Städte Wilhelmshaven, Ol- Cuxhaven denburg und Osnabrück sowie die nie- Norden Esens Wittmund Wilhelmshaven derländische Provinz Friesland und Teile Bremerhaven von immer wieder im Zusam- GRONINGEN Emden Aurich HAMBURG Harlingen Delfzijl OSTFRIESLAND Groningen Nieuwe- Leer menhang mit der Abgrenzung der euro- Leeuwarden schans Oldenburg päischen Fördergebietskulisse diskutiert. Hoogezand Bunde Weener BREMEN Die EDR hat sich allerdings, ebenso wie Veendam Papenburg Assen Aschendorf die EU gegen eine Ausweitung ausge- DRENTHE Weser Hoogeveen Emmen EMSLAND Walsrode sprochen, da man eine Schwächung der Cloppenburg Zusammenarbeit befürchtete. Statt des- Meppel Coevorden Meppen Vechta sen praktiziert sie eine punktuelle Zu- AMSTERDAM Zwolle Ems Lingen DEUTSCHLAND NIEDERLANDE Diepholz sammenarbeit mit den angrenzenden Hilversum Almelo Hengelo 0 50 km IfL 1998 Körperschaften und Einrichtungen, ohne Rheine Osnabrück Kartographie: Maßstab 1 : 3,1 Mio. R. Bräuer daß diesen Gebieten jedoch ein eigenes Amersfoort Antragsrecht für Projekte zugestanden Abb. 3: Die Ems Dollart Region wird (KOLCK, S. 167). Quelle: Eems Dollard Regio

16 EUROPA REGIONAL 6(1998)4 Beschluß, die alten Rechtspersonen Stichting und Verein aufzulösen und eine Organisationsschema der Ems Dollart Region neue öffentlich-rechtliche Körperschaft zu gründen. Als Rechtsform entschied man sich für den deutschen Zweckver- Industrie- und Handelskammern, Gemeinden, Städte Interkommunale band, nach dem niederländischem Recht Handwerkskammen Organisationen eine öffentlich-rechtliche Körperschaft im Rahmen des Gesetzes zu Gemeinschafts- regelungen. “Hinsichtlich der öffentlichen Verwaltung, insbesondere bezüglich öf- fentlicher Aufgaben und Befugnisse eig- Mitgliederversammlung net sich diese Kooperationsform am be- sten. Der Zweckverband trägt zur Bestän- digkeit der Kooperation bei, die darüber Lenkungsausschuß Vorstand hinaus effektiver und verbindlicher ge- INTERREG staltet werden kann. Diese Grundlage Koord.-Gruppe bietet auch bessere Garantien für eine INTERREG demokratische Kontrolle und die Öffent- lichkeit der Zusammenarbeit.” (Grenzen- los, 1995/4, S. 2). Nach einem Beschluß Ausführungsbüro EDR-Sekretariat INTERREG aus dem Jahre 1995 mußten sich alle Projekt Tourismus EDR-Mitglieder einzeln für oder gegen eine Teilnahme an der “neuen” EDR ent- scheiden und die Satzung mußte durch die Aufsichtsbehörde (Bezirksregierung Wirtschafts- und Jugend- und Kultur- Sportausschuß koordinatoren Weser-Ems) genehmigt werden. Durch Verkehrsausschuß dieses komplizierte Verfahren verzögerte Arbeitsgruppe Arbeitsgruppe grenz- Grenz-Sportverkehr überschreitender sich das Inkrafttreten des Zweckverban- Unterricht IfL 1998 des EDR bis Januar 1998. Grafik: K.Ronniger

Die Organisationsstruktur der Ems Abb. 4: Organisationsschema der Ems Dollart Region Dollart Region Quelle: Ems Dollart Region, Jahresbericht 1995-1996, S. 6. Die EDR besteht zunächst einmal aus der Mitgliederversammlung, in der jedes der Mitglieder auch Gewerkschafts- und Sportausschuß verbundene Arbeitsgrup- Mitglied unabhängig von Größe und Art Arbeitgebervertreter an. Konkret war dies pe Grenzsportverkehr – zuständig für die einen Vertreter entsendet, und dem von in den letzten Jahren ein Vertreter des Stimulierung grenzüberschreitender der Mitgliederversammlung gewählten Interregionalen Gewerkschaftsrates Sportbegegnungen, für die Anwerbung Vorstand, der sich aus zunächst je fünf, WENN (Weser-Ems/ Noord-Nederland), von Sponsoren und den Informationsfluß seit 1988 aus zwölf deutschen und nieder- einer Dachorganisation von Gewerk- im Bereich Sportaustausch – arbeitet in- ländischen Vertretern zusammensetzt. Der schaftsverbänden aus dem Norden der des weiter. Schließlich wird der Vorstand gesamte Vorstand fungiert als Dienstvor- Niederlande und Nordwestdeutschland5 durch die sogenannten Kulturkoordinato- gesetzter für alle Mitarbeiter, wobei der und auf Arbeitgeberseite ein Vertreter ren, deren Mitwirkung an kultur-touristi- Vorsitzende des Vorstandes und sein Stell- vom Werkgeversverening Noord (VNO/ schen Projekten allerdings auf den Be- vertreter unterschiedlicher Nationalität NCW) sowie ein Vertreter des Arbeitge- reich Kulturtourismus beschränkt ist, so- sein müssen und ihre Position im Zwei- berverbandes Ostfriesland und Papenburg wie durch die den Austausch von Schülern jahresrhythmus wechseln. (Ems Dollart Region: Jahresbericht 1995/ und Lehrern fördernde Arbeitsgruppe Die Arbeit des Vorstandes wird auf 96, S. 28). Daneben unterstützte bis 1991 Unterricht unterstützt (Ems Dollart Regi- drei unterschiedlichen Feldern durch ein Jugend- und Sportausschuß den Vor- on: Jahresbericht 1995-1996, S. 9). Ausschüsse bzw. Koordinatoren unter- stand mit dem Ziel, “die Jugend auf bei- Erst 1980 wurde für die laufenden stützt (Abb. 4). Im Bereich Wirtschaft, den Seiten der Landesgrenze zusammen- Geschäfte ein eigenständiges Sekretariat Verkehr und Infrastruktur setzt sich ein zubringen” (Ems Dollart Region: Jahres- eingerichtet, das vor allem den ehrenamt- Wirtschafts- und Verkehrsausschuß bei bericht 1993-1994, S. 8). Dieser Ausschuß der EU “für mehr Verständnis und eine setzte seine Arbeit allerdings nicht weiter größere Aufmerksamkeit für das EDR- fort, da einerseits die Interessen auf bei- 5 Der Interregionale Gewerkschaftsrat WENN-Region Gebiet ein” (Ems Dollart Region: Jahres- den Seiten der Grenze in diesem Bereich wurde bereits 1979 vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Christelijk Nederlandse Vakvereeniging (CNV) bericht 1993-1994, S. 8). Er stimuliert vor zu unterschiedlich waren und anderer- sowie der Federatie Nederlandse Vakcentralen (FNV) allem Vorhaben im Bereich Raumord- seits auch die Aufgaben und Zuständig- gegründet und beschäftigt sich insbesondere mit der Wirtschafts- und Strukturpolitik sowie ökologischen Pro- nung, Umwelt, Straßenbau, Grenzüber- keiten der regionalen und lokalen Ge- blemen in der Grenzregion. Seit seiner Gründung hat gänge, Zolleinrichtungen, industrielle bietskörperschaften zwischen den Nie- der Gewerkschaftsrat mehrmals im Jahr Fachtagungen und Sekretärstreffen organisiert, um zu bestimmten Fra- Entwicklung und Berufsausbildung. Die- derlanden und Deutschland sehr stark gen gemeinsame Gewerkschaftspositionen zu erarbei- sem Ausschuß gehören neben Vertretern differieren. Die mit dem Jugend- und ten.

17 beurteilt die einzelnen Projektanträge Die Ausführungsorganisation von INTERREG hinsichtlich einer einheitlichen Aus- führung, beschließt den Einsatz von INTERREG-Mitteln, gibt Empfehlun- LENKUNGSAUSSCHUß - Europäische Kommision gen hinsichtlich der benötigten Kofi- - Wirtschaftsministerien nanzierungsmittel und genehmigt Än- - Provinzen derungen an bereits bewilligten Pro- jekten. Dieser Ausschuß setzt sich - Bezirksregierung neben den EDR-Mitgliedern vor al- - Landkreise lem aus Vertretern der EU, dem nie- - VNG's derländischen und deutschen Wirt- EDR-VORSTAND schaftsministerium, der LTS-Wirt- schaft7, dem ISP-Sekretariat, der Bezirksregierung Weser-Ems sowie den Provinzen Groningen und Dren- the zusammen. Die mittelzuweisenden Ebenen sind damit im Lenkungsaus- KOORDINIERUNGSGRUPPE LTS-WIRTSCHAFT schuß mit Sitz und Stimme vertreten. • Das Projektmanagement INTERREG ist schließlich für die Akquirierung Beteiligung und Entwicklung von Projektvorschlä- z.B. Landkreise/Provinzen/Bez.Reg. gen, die Beratung von Projektträgern bezüglich der Kofinanzierung, für die Prüfung der Projektfinanzierung, die EDR-GESCHÄFTSSTELLE Sekretariatsführung des Lenkungsaus- PROGRAMMANAGEMENT schusses, der Koordinierungsgruppe und anderer Arbeitsgruppen, die Un- terhaltung von Kontakten zur LTS- Wirtschaft, die Anfertigung von Zwi- schenberichten sowie die Beziehun- ANTRAGSTELLER gen zu fremden Grenzregionen, der Europäischen Kommission und den

IfL 1998 nationalen Stellen zuständig. Grafik: K.Ronniger Innerhalb der Ausführungsorganisation INTERREG bereitet die Koordinierungs- Abb. 5: Ausführungsorganisation INTERREG gruppe die Projektauswahl für Vorstand Quelle: Ems Dollart Region, Jahresbericht 1995-1996, S. 12. und Lenkungsausschuß vor. Nachdem lich tätigen Vorstand in seiner Arbeit der im Rahmen des INTERREG-Pro- letztere über die von der EDR unterstütz- entlastete. Zunächst stellten der Stree- gramms finanzierten Projekte, für dessen ten Projekte entschieden haben, werden kraad Oost-Groningen und der Landkreis Initiierung, Koordinierung, Begleitung sie durch das Projektmanagement bzw. Leer Verwaltungskräfte zur Verfügung, und Abwicklung, wie in fast allen ande- den antragstellenden Projektträgern (Mit- die allerdings nicht zusammengeführt ren Grenzregios auch, eine dreiteilige Aus- gliedsgemeinde, Kammern usw.) umge- wurden, sondern weiterhin in Leer bzw. führungsorganisation zusätzlich zum bis- setzt. Wedde tätig waren. Die EDR verfügte herigen Sekretariat installiert wurde (Ems damit zunächst über ein zweigeteiltes Dollart Region: Jahresbericht 1993-94, Finanzierung der grenzüberschreiten- Sekretariat ohne eigene Mitarbeiter. Noch S. 10f.) (Abb. 5). den Zusammenarbeit in den 80er Jahren wurden jedoch ein • Die Koordinierungsgruppe INTER- Die EDR finanziert ihren eigenen Haus- Geschäftsführer sowie zunächst zwei REG besteht aus je einem Vertreter halt, zu dem auf der Ausgabenseite die Mitarbeiter eingestellt und 1993 schließ- der Provinzen Groningen und Dren- Gehälter der 9 Mitarbeiter, laufende Ko- lich die beiden Sekretariate in Wedde und the, zwei Vertretern des deutschen sten für das Bürogebäude in Nieuwe- Leer in ein gemeinsames Sekretariat in Teilgebietes sowie je einem Vertreter schans, Verwaltungskosten, Vorstands- Nieuweschans zusammengeführt. Zu des- der Bezirksregierung Weser-Ems und kosten, Mittel für Öffentlichkeitsarbeit sen Aufgaben gehören neben der Unter- des ISP-Sekretariats6. Ihre Aufgabe stützung des Vorstands, der Ausschüsse besteht in einer ersten Beurteilung der 6 Die nördlichen Provinzen der Niederlande erhalten vom und Arbeitsgruppen vor allem die Kon- vom Projektmanagement (siehe unten) Reich finanzielle Mittel für die regionale Wirtschaftsför- derung aus dem sogenannten Integralen Strukturplan taktpflege zu den EDR-Mitgliedern, dem vorgelegten Projektvorschläge, der (“Integraal Structuur Plan”, ISP). Da der ISP die Kofinan- Vorstand und unterschiedlichen Behör- Vorbereitung der Sitzungen des Len- zierung der EU-Mittel auf niederländischer Seite über- nimmt, ist sein Sekretariat in der Koordinierungsgruppe den sowie die Betreuung der verschiede- kungsausschusses (siehe unten) und INTERREG vertreten. nen Projekte und die Öffentlichkeitsar- der Überarbeitung von zurückgewie- 7 Die LTS-Wirtschaft (Niedersächsische Landesstelle für Wirtschaftsförderung - Norddeutsche Landesbank Giro beit. Seit Ende der 80er Jahre übernimmt senen Projektanträgen. Hannover) ist für die finanzielle Abwicklung des INTER- das Sekretariat zudem die Abwicklung • Der Lenkungsausschuß INTERREG REG-Programms zuständig.

18 EUROPA REGIONAL 6(1998)4 1991 1992 1993 1994 1995 1996 allem der vom Reich finanzierte “Integr- Mitgliedsbeiträge: aal Structuur Plan” (ISP) zuständig, durch Niederländische 48.577 74.651 73.795 80.976 92.447 100.045 den die niederländischen Partner sehr Gemeinden schnell und unkompliziert an nationale Deutsche Gemeinden 60.334 95.068 95.323 110.825 126.765 136.512 Fördergelder gelangen können. Auf deut- Strukturelle Beiträge: scher Seite fehlt ein dem ISP vergleich- Wirtschaftsministerium NL 50.000 50.000 50.000 50.000 49.000 48.500 bares Finanzierungsinstrument, und Nie- Provinz Groningen 15.000 15.000 15.000 15.000 15.000 15.000 dersachen hat auch keinen speziellen Fi- Provinz Drenthe 5.000 5.000 5.000 5.000 5.000 5.000 nanztopf für EDR-Projekte. Die Finan- Land Niedersachsen 75.000 75.000 *65000 **29000 50.000 50.000 zierung von Projekten durch das Land erfolgt deshalb aus den verschiedensten * 1993 wurde der Zuschuß durch eine Haushaltssperre auf 65 000 begrenzt, die restlichen 10 000 DM wurden erst 1994 bewilligt. Ressorts der Landesregierung – von der ** Aufgrund des Haushaltsdefizits des Landes wurde der Zuschuß für Projekte auf 19 000 DM abgesenkt. Hinzu Mittelstands- bis zur Kulturförderung. kamen noch 10 000 DM von 1993. Damit einhergehend kommt es zum einen Tab. 5: Mitgliedsbeiträge und strukturelle Beiträge der EDR (Niederlande in NLG, zu einer Konkurrenz der EDR-Projekte Deutschland in DM) mit zahlreichen anderen Aktivitäten in- Quelle: Jahresberichte der EDR nerhalb des Landes, wobei die grenzüber- und Werbung sowie die Finanzierung ei- Damit die EDR durch die zunehmenden schreitende Zusammenarbeit häufig auf gener Projekte zählen, zu einem Teil aus Förderbeiträge mit der finanziellen Ab- einem nachrangigen Platz liegt, und zum den Beiträgen ihrer Mitglieder – die Ge- wicklung und insbesondere mit der Über- anderen gestaltet sich die Finanzierung meinden müssen für jeden Einwohner wachung der Projektfinanzierung nicht auf deutscher Seite sehr schwerfällig und einen bestimmten Betrag8 und die übri- überfordert wird, wurden diese bereits kompliziert. gen Mitglieder Festbeträge9 leisten. Da- 1992 dem Land Niedersachsen übertra- 11 neben erhält die EDR sogenannte struktu- gen. Das Land hat wiederum die Nieder- Überblick der Projekte aus INTERREG I relle Beiträge vom niederländischen Wirt- sächsische Landestreuhandstelle für Wirt- Innerhalb von INTERREG I wurden in schaftsministerium10, den Provinzen schaftsförderung (LTS-Wirtschaft) mit der der EDR insgesamt 60 Projekte gefördert, Groningen und Drenthe sowie dem Land Auszahlung der Mittel, dem formalen die sich sechs zentralen Themenberei- Niedersachsen (Tab. 5). Bewilligungsverfahren bei INTERREG- chen zuordnen (Tab. 7). Bei der Finanzierung der konkreten Projekten, der regelmäßigen Information Der erste Schwerpunkt “Netzwerkauf- Projekte hat die EU eine entscheidende und der nachträglichen Kontrolle über die bau, Informationsaustausch und Kommu- Bedeutung. Besonders nach der Präsenta- verwendeten Mittel beauftragt. Die für nikation” sollte die Vernetzung der tion des dritten GAP im Jahr 1989 ist die die europäischen Fördermittel notwendi- Kommunikations- und Infrastruktur in der Zahl der vom Europäischen Regional- ge Kofinanzierung erfolgt zum Teil aus EDR verbessern. Die ansässigen mittel- fonds mitfinanzierten Projekte stark ge- eigenen Einnahmen der EDR und zu ei- ständischen Unternehmen, das Handwerk, stiegen: wurden 1989 noch 8 Projekte mit nem größeren Teil aus nationalen Förder- die Landwirtschaft und auch die “norma- ca. 800 000 DM bezuschußt, so wird sich programmen und Beiträgen anderer Ein- len” Bewohner der EDR sollten zum ei- dieser Betrag im Zeitraum 1994-99 auf richtungen und Organisationen. In den nen die Möglichkeit erhalten, neue Tech- ca. 43 Mio. DM erhöhen (Tab. 6). nördlichen Niederlanden ist hierfür vor niken im Bereich der Telekommunikati- on zu nutzen und zum anderen zu einer Jahr Projekte Förderbeitrag intensiveren grenzüberschreitenden Kom- 1989 (GAP/DER) 8 GAP-Projekte ca. 800.000 munikation bewegt werden (Ems Dollart 1990/91 (GAP/DER) 16 GAP-Projekte ca. 2.300.000 Region, INTERREG-Programm, S. 5). In 1991-93 (INTERREG I) 60 Interreg-Projekte ca. 24.000.000 1994-99 (INTERREG II) ca. 43.000.000 8 Seit Beginn des Zweckverbandes 1998 gilt für Ge- meenten, Gemeinden, Samtgemeinden und Städte bei Tab. 6: Förderbeiträge der EU (in DM) 1-10 000 Einwohnern 0,30 DM pro Einwohner, bei Quelle: Ems Dollart Region, INTERREG II, S. 14 10 001- 20 000 Einwohner 0,10 DM und ab 20 001 Einwohner 0,05 DM (Ems Dollart Region: Sitzungspro- tokoll EDR-Rat vom 6. November 1997, TOP 7b). Themenschwerpunkt Projekte Gesamtkosten Förderbetrag 9 Ebenfalls seit Beginn des Zweckverbandes zahlen WGR- (in Mio. ECU) (in Mio. ECU) Regionen, die Ostfriesische Landschaft, die Handwerks- kammer und der Landkreis Wittmund 4 000 DM pro Netzwerkbildung 11 7,347 2,637 Jahr, die KvKs und IHKs 5 000 DM, der Landkreis Au- Verkehr 7 3,107 1,071 rich und der Landkreis Leer 7 500 DM sowie der Land- kreis Emsland 10 000 DM (Ems Dollart Region: Sit- Tourismus 21 12,892 5,110 zungsprotokoll EDR-Rat vom 6. November 1997, TOP Arbeitsmarkt 13 5,741 2,144 7b). 10 Dieser Beitrag ist bis 1999 auf 48 000 NLG festge- Umwelt 3 1,179 0,565 legt und wird ab den 1.1.2000 ganz entfallen. 11 Technologietransfer 2 0,748 0,243 In diesem Aufsatz erfolgt eine Konzentration auf Pro- jekte im Rahmen von INTERREG I (Laufzeit 1991-1993), Projektmanagement 3 0,918 0,454 da zum einen die Zusammenarbeit seit Beginn der 90er Summe 60 31,933 12,225 Jahre quantitativ und qualitativ stark zugenommen hat, die Projekte unter dem Nachfolgeprogramm INTERREG II (1994-1999) zum anderen jedoch noch nicht abge- Tab. 7: Übersicht der durchgeführten Projekte im Rahmen von INTERREG I schlossen sind und eine Bewertung deshalb zur Zeit Quelle: Ems Dollart Region, Jahresbericht 1995-1996, S. 13 nur lückenhaft möglich ist.

19 diesem Rahmen wurden beispielsweise durch den Bau von Brücken, Schleusen on heraus entstandene Kooperation. Aus eine Mailbox zur Förderung der grenz- und Steganlagen), touristische Werbe- diesem Grunde spielen nicht nur die kom- überschreitenden Kooperation aufgebaut, kampagnen durchgeführt und gezielt die munalen Vertreter der Mitglieder seit ih- die historischen Buchbestände in Gronin- kulturellen Angebote im Hinterland aus- rem Bestehen eine wichtige Rolle inner- gen und Emden erschlossen und katalogi- gebaut. halb der Organisation, sondern auch eini- siert, Lehrlinge im Bauwesen sowohl in Die wichtigste Zielsetzung des The- ge nicht-staatliche Akteure – allen voran der niederländischen als auch in der deut- menschwerpunkts “Schulung und Arbeits- die Industrie- und Handelskammern bzw. schen Bauart ausgebildet, niederländische markt” war die Weiterbildung sowohl im die Kammers van Koophandel. Nicht oder und deutsche Betriebe auf grenzüber- “klassischen Sinne” hinsichtlich neuer kaum eingebunden sind allerdings die schreitenden Kontakttagen zusammenge- Arbeitsabläufe und Techniken als auch Gewerkschaften und die Arbeitgeberver- führt und die grenzüberschreitenden Kon- bezüglich der Anforderungen und Mög- bände. Dies verwundert zumindest bei takte der Einwohner des EDR-Gebietes lichkeiten einer Grenzregion im zusam- den Gewerkschaften, da mit dem Interre- insbesondere durch das “people to peo- menwachsenden Binnenmarkt (Ems Dol- gionalen Gewerkschaftsrat WENN-Re- ple” Projekt gefördert. lart Region, INTERREG-Programm, gion ein deutsch-niederländischer An- Der zweite Themenschwerpunkt “Ver- S. 96). Im Zentrum standen hierbei die sprechpartner für das nördliche Grenzge- kehr, Transport und Infrastruktur” diente Lehrlingsausbildung – vor allem durch biet zur Verfügung steht. Dennoch ist vor allem der Verbesserung der Infra- eine enge Kooperation der Berufsbilden- lediglich der Wirtschafts- und Verkehrs- struktur für die Industrie und den Touris- den Schulen – sowie zahlreiche Qualifi- ausschuß mit einem Gewerkschafts- und mussektor. Dieser Bereich wird als “von zierungsmaßnahmen hauptsächlich für Ju- Arbeitgebervertreter besetzt, während im herausragender Bedeutung” (Ems Dol- gendliche und Arbeitslose. wichtigeren Vorstand die EDR-Mitglie- lart Region, INTERREG-Programm, Daneben wurden innerhalb eines der unter sich bleiben. Die Gewerkschaf- S. 32) für die wirtschaftliche Entwick- Schwerpunktes “Umweltschutz” mehre- ten beklagen deshalb auch bereits seit lung der EDR angesehen. Zu den unter re Projekte initiiert. Ziel dieser Maßnah- längerem, daß sie, trotz massiven Drän- diesem Schwerpunkt geförderten Projek- men war eine Verbesserung der Lebens- gens, weder bei den Grenzüberschreiten- ten zählten der Ausbau des grenzüber- bedingungen für die ansässige Bevölke- den Aktionsprogrammen (GAP)12, noch schreitenden Radwegenetzes und die Ver- rung und die in die Region reisenden beim 1990/91 gestarteten INTERREG- besserung des öffentlichen Personennah- Touristen (Ems Dollart Region, INTER- Programm an den Vorbereitungen und verkehrs in der EDR. Daneben wurden REG-Programm, S. 125). Allerdings wur- Beschlußfassungen beteiligt wurden und jedoch auch Projekte durchgeführt, die den unter INTERREG I nur wenige Pro- nur über den Weg nationaler Kontakte der übrigen Wirtschaft des EDR-Gebie- jekte aus diesem Themenschwerpunkt überhaupt an Informationen gelangten. tes zugute kamen – Erarbeitung einer durchgeführt. Beispiele hierfür sind eine Ein entscheidender Kritikpunkt an der ökonomischen und geographischen In- Initiative zum Ausbau des biologischen EDR resultiert aus der Herkunft der fi- ventarisierungs- und Entwicklungsstudie Landbaus, die Darstellung des Land- nanziellen Mittel. Lediglich in den ersten für die Häfen in der EDR und deren schaftsbildes der EDR und der Aufbau Jahren ihres Bestehens konnte sich die Hinterland und Untersuchung der Ent- eines regionalen Umweltinformationssy- Kooperation durch Mitgliedsbeiträge fi- wicklungsmöglichkeiten entlang der N 37 stems. nanzieren und damit auch einen sehr ho- auf niederländischer und der B 403 auf Da sich der Wirtschaftsraum EDR hen Grad an Unabhängigkeit bewahren. deutscher Seite im Rahmen des Projekts durch geringe Forschungsaktivitäten und Verringerte sich diese relative Unabhän- “Städtering Zwolle-Emsland”. eine unzureichende Kommunikation und gigkeit bereits durch die Grenzüberschrei- Da dem Fremdenverkehr eine beson- Zusammenarbeit zwischen den Unterneh- tenden Aktionsprogramme, so ging sie dere Bedeutung innerhalb der EDR zu- men auszeichnet, wurden unter INTER- mit den INTERREG-Programmen voll- kommt, sollten durch verschiedene Pro- REG I im Themenschwerpunkt “Innova- ends verloren, und die EDR wurde nahe- jekte innerhalb des Themenschwerpunkts tions- und Technologietransfer” zwei Pro- zu vollständig von exogenen Finanzmit- “Erholung und Tourismus” neue grenz- jekte durchgeführt, um die Möglichkeiten teln abhängig. Während beispielsweise überschreitende Einrichtungen gegrün- des Innovations- und Technologietrans- die südlich an die EDR angrenzende det und die Vernetzung des bestehen- fers zu verbessern und das vorhandene EUREGIO trotz einer Beteiligung am den Angebots verbessert werden. Auf- Potential der wissenschaftlichen Einrich- INTERREG-Programm die Mitgliedsbei- grund der großen Attraktivität als tungen und zukunftsweisenden Unterneh- träge in den letzten Jahren erhöhte und Badeurlaubsziele stoßen die Küstenge- men zu bündeln: Während das eine die damit glaubt, auch aus eigener Kraft le- biete insbesondere in den Sommermo- Zusammenarbeit zwischen Betrieben, bensfähig zu sein (GABBE 1997b, S. 16), naten an die Grenzen ihrer Aufnahme- Verwaltungen und wissenschaftlichen konnte in der EDR erst 1998 eine nen- möglichkeiten. Die Bemühungen in der Einrichtungen verbessern sollte, zielte das nenswerte Beitragserhöhung eingeführt EDR konzentrierten sich deshalb auf andere auf eine Innovationsberatung klei- werden. Nach eigenen Aussagen wäre die Maßnahmen zur intensiveren touristi- ner und mittlerer Unternehmen (Ems Kooperation allerdings trotz dieser Erhö- schen Nutzung des Binnenlandes (Ems Dollart Region, INTERREG-Programm, hung bei einem Auslaufen des INTER- Dollart Region, INTERREG-Programm, S. 133). REG-Programms in ihrer Funktionsfä- S. 50). Um auch die abseits von den Die EDR eine Kooperation “von Küsten gelegenen Gebiete attraktiver zu 12 Die EDR konzipierte bereits 1978 ihr erstes GAP, das gestalten, wurden mit mehreren Projek- unten”? sich an den von der EG 1976 aufgestellten “Grundsät- zen für Regionalprogramme” orientierte. 1981 folgte das ten die Wasserwanderwege auf Flüssen Historisch gesehen handelt es sich bei der zweite und 1986 das dritte Grenzüberschreitende Akti- und Kanälen verbessert (beispielsweise EDR um eine “von unten”, aus der Regi- onsprogramm.

20 EUROPA REGIONAL 6(1998)4 higkeit bedroht. Um diese Abhängigkeit halb der EDR von Akteuren außerhalb tenden Unternehmertreffen sollte bei- zu beseitigen sind wesentlich drastische- ihrer Region abhängig. Den regionalen spielsweise die grenzüberschreitende re Beitragserhöhungen notwendig, und es Vertretern kommt allerdings eine wichti- Kontaktaufnahme für kleine und mittlere bleibt abzuwarten, ob die EDR hierzu in ge Rolle bei der Formulierung und Aus- Unternehmen erleichtert werden, obwohl den nächsten Jahren in der Lage ist. führung konkreter Projekte zu, die sich hierfür bereits seit Jahrzehnten die grenz- Der klare Vorteil des INTERREG-Pro- indes immer im Rahmen des “von oben” überschreitenden Kontakte der Kammern gramms ist natürlich der Zugang zu euro- vorgegebenen Programms bewegen müs- hätten genutzt werden können. päischen Fördermitteln, ohne den kaum sen und von diesen auch bewilligt oder Die Schwierigkeiten grenzüberschrei- ein Projekt innerhalb der EDR bearbeitet abgelehnt werden. Im Moment erscheint tender Kooperation in der EDR lassen werden könnte. Um in den Genuß dieser den beteiligten regionalen Akteuren die- sich auf wenige zentrale Probleme kon- Subventionen zu kommen, muß sich die se Abhängigkeit noch nicht als ein Pro- zentrieren. Im Mittelpunkt steht der Um- EDR allerdings den Vorgaben der Euro- blem, da ihnen sehr viel Freiraum einge- stand, daß die EDR zwar vom Sinn grenz- päischen Union unterwerfen. Die entschei- räumt wird. Es ist jedoch keineswegs überschreitender Kooperation überzeugt denden Rahmenbedingungen der grenz- sicher, daß dies immer so bleiben wird. So ist und auch die Projekte durchaus geeig- überschreitenden Kooperation werden könnte beispielsweise das Land Nieder- net sind, die Bedingungen zur Mobilisie- damit seit Beginn der Zusammenarbeit in sachsen nach einem möglichen Regie- rung endogener Potentiale zu verbessern, Brüssel ausgearbeitet und über die Zu- rungswechsel den seit Jahren verfolgten es ihr jedoch nicht in jedem Fall gelingt, schüsse in der Region durchgesetzt. Die Regionalisierungsansatz verwerfen und auch andere regionale Vertreter davon zu Ausrichtung der EDR an den Interessen einen verstärkten Einfluß auf die EDR überzeugen. Bei zahlreichen Akteuren läßt der Kommission begann bereits 1978 im ausüben. sich zunächst einmal ein mangelndes Pro- ersten GAP durch die Anlehnung an die blembewußtsein angesichts der Konfron- von der Europäischen Gemeinschaft 1976 Die Zusammenarbeit durch grenzüber- tation mit zahlreichen politischen und aufgestellten “Grundsätzen für Regional- schreitende Projekte ökonomischen Herausforderungen und programme” und setzt sich bis zum heu- Wirft man einen Blick auf die von der damit zusammenhängend ein regelrech- tigen INTERREG-Programm fort, wo das EDR in den letzten Jahren initiierten Pro- tes Desinteresse an der grenzüberschrei- notwendige Operationelle Programm un- jekte, so werden auch hier die vielfältigen tenden Zusammenarbeit feststellen. Be- ter maßgeblicher Beteiligung der euro- Probleme und Hindernisse aber auch die sonders deutlich ist dies bei dem Versuch päischen Kommission (und der Provinz- Chancen einer solchen Zusammenarbeit geworden, eine regionale Mailbox für die bzw. Landesbehörden) entwickelt wird. sehr gut deutlich. So gelang es der EDR in Verwaltungen der EDR einzurichten. Die Akteure vor Ort unterliegen damit einzelnen Fällen durchaus, die Bedingun- Berücksichtigt man den im allgemeinen nicht nur von außen vorgegebenen Rah- gen für eine bessere Mobilisierung endo- hohen Stellenwert, der einer guten Kom- menbedingungen, sie werden auch bei gener Potentiale zu verbessern. Mit der munikation für die regionale Entwick- der konkreten Ausarbeitung von “exter- Erarbeitung eines “Landwirtschaftlichen lung beigemessen werden kann, und die nen” Behörden kontrolliert. Umwelt-Entwicklungsplans” konnten im Verhältnis zu den innerstaatlichen Und schließlich ist für die Umsetzung beispielsweise die Situation der ökologi- Strukturen sehr schlechten Kommunika- des INTERREG-Programms auch nicht schen Landwirtschaft verbessert und mit tionsverbindungen über die nördliche der EDR-Vorstand die wichtigste Instanz, neuen grenzüberschreitenden Busverbin- deutsch-niederländische Grenze hinweg, sondern die spezielle Ausführungsorga- dungen oder Radwegen Beiträge zur Ver- so wäre eine elektronische Mailbox An- nisation INTERREG und insbesondere besserung der Fremdenverkehrswirtschaft fang der 90er Jahre durchaus sinnvoll und die Koordinierungsgruppe und der Len- im Hinterland der EDR, abseits der touri- innovativ gewesen. Sie scheiterte jedoch kungsausschuß. Hier werden die Projekte stischen Zentren der Nordseeküste, gelei- nicht nur an den geringen finanziellen beurteilt, verändert und hinsichtlich der stet werden. Der Ems Dollart Region – als Mitteln oder dem sich parallel vollzie- Förderungswürdigkeit bewilligt. Auch eine grenzüberschreitende Kooperation henden “Siegeszug” des Internets, son- wenn in beiden Organen Vertreter der vor allem lokaler Gebietskörperschaften dern vor allem am unzureichenden Pro- EDR-Mitglieder sowie des Sekretariats – gelang es zudem, hauptsächlich durch blembewußtsein und damit zusammen- eingebunden sind, werden ihnen Mitar- finanzielle Anreize, zahlreiche regionale hängend am mangelnden Interesse der beiter der Provinzen Groningen und Dren- Akteure zusammenzubringen. Die ent- beteiligten (und nicht-beteiligten) Behör- the sowie über die Bezirksregierung We- standenen “Netzwerke” reichen von sehr den, die der Mailbox eine ernsthafte Un- ser-Ems des Landes Niedersachsen und lockeren Verbindungen bis zu innovati- terstützung versagten, was aber auch in dem wichtigen Lenkungsausschuß zu- ven und “schlagkräftigen” Strukturen, wie Ausdruck eines nach wie vor starken sätzlich der Wirtschaftsministerien in Den beispielsweise in der Landwirtschaft. In Konkurrenzdenkens sein kann. Die EDR Haag und Hannover zur Seite gestellt. Da sehr unterschiedlichen Bereichen wurden wird dann nicht als eine gemeinsame diese zumeist die notwendige Kofinan- damit (grenzüberschreitende) Strukturen Region verstanden, in der nur durch Ko- zierung der europäischen Fördermittel auf- und ausgebaut oder Prozesse in Gang operation dem externen Konkurrenzdruck bereitstellen, verfügen sie über eine fak- gebracht, die auf die regionseigenen Po- ein probates Mittel entgegengesetzt wer- tische Dominanz in diesen Organen, und tentiale aufbauen und eine verbesserte den kann. Vielmehr wird eine unter Um- ein Projekt ist ohne Zustimmung der Lan- Wettbewerbsfähigkeit der Region zum ständen sinnvolle Kooperation durch lo- des- und Provinzregierungen nicht vor- Ziel haben. In einigen Bereichen stellt kales Konkurrenzdenken, eine lokale stellbar. Die Beteiligten vor Ort sind da- sich allerdings die Frage, ob es hierfür “Kirchtumspolitik” und starke nationale mit, wenn sie finanzielle Zuwendungen wirklich einer Kooperation wie die EDR Animositäten verhindert, wovon die zahl- von der EU erhalten wollen, auch inner- bedarf. Mit aufwendigen grenzüberschrei- reichen nicht realisierten Vorschläge zur

21 Zusammenarbeit der Hafenverwaltungen ordnerische Aspekte des EG-Binnenmark- KOLCK, R. (1995): Grenzüberschreitende Ko- am Ems-Dollart-Ästuar ein beredtes Zeug- tes, Bonn, S. 3-33. operation am Beispiel der EMS-DOLLART- nis ablegen (EDR 1995). Auch hier muß AGEG (Arbeitsgemeinschaft Europäischer REGION und anderer Organisationen. In: den beteiligten regionalen Akteuren ein Grenzregionen): Europäische Charta der RIDINGER, R., M. STEINRÖX (Hrsg.): Regio- grenz- und grenzübergreifenden Regionen, nale Wirtschaftsförderung in der Praxis, unzureichendes Problembewußtsein an- Gronau, o. J., S. 2ff. Köln, S. 159-177. gesichts der peripheren und rückständi- CAPPELLIN, R. (1995): Regional Development, Kommission der Europäischen Gemeinschaf- gen Position des Grenzraums innerhalb Federalism and Interregional Co-operati- ten (Hrsg.): info background, B-532.92, o. eines Europas der Regionen zum Vor- on. In: ESKELINEN, H., F. SNICKARS (Hrsg.): O., o. J. wurf gemacht werden. Competitive European Peripheries, Heidel- KUNZMANN, K. R. (1992): Zur Entwicklung der berg, S. 41-58. Stadtsysteme in Europa. In: Mitteilungen Fazit Commission of the European Communities: der Österreichischen Geographischen Ge- Cross-border Cooperation, o. O., o. J. sellschaft, 134, S. 39-51. Zusammenfassend läßt sich trotz zahlrei- EDR (Hrsg.) (1995): Entwicklungsperspekti- Lenkungsgruppe des EURES-Crossborder- cher positiver Effekte konstatieren, daß ven der Häfen an der Emsmündung, Gro- Projektes der Ems-Dollart-Region (1997): die grenzüberschreitende Kooperation im ningen/Oldenburg. Ein EURES Projekt für die Ems-Dollart- Rahmen der EDR angesichts der aktuel- Eems Dollard Regio, (Informationsbrochü- Region. Machbarkeitsstudie, Groningen/ len Herausforderungen hinter den Not- re), o. O., o. J. Oldenburg. wendigkeiten zurückbleibt. Der nördli- Ems Dollart Region: INTERREG-Programm LÖSCH, A. (1940): Die räumliche Wirkung der che deutsch-niederländische Grenzraum 1991-1993, Abschlußbericht, (EFRE-Num- Wirtschaft, Jena. befindet sich zwar europaweit auf einem mer 91.00.10.017), o. O., o. J. MALCHUS, V. Frhr. v. (1996): Strukturen und mittleren Rang, im Vergleich zu den an- Ems Dollart Region: Jahresberichte. Arbeitsweisen grenzübergreifender regio- Ems Dollart Region: Sitzungsprotokolle des naler Kooperationen in Mitteleuropa. In: deren Regionen Deutschlands (mit Aus- EDR-Rates (unveröffentlicht). JURCZEK, P.: Regionale Entwicklung über nahme der neuen Länder) und der Nieder- Ems Dollart Region: INTERREG II – Opera- Staatsgrenzen. Das Beispiel der EUREGIO lande zählt er jedoch zu den peripheren tionelles Programm 1994-1999, (Informa- EGRENSIS, Kronach/Bayern u. a., S. 23- und rückständigen Gebieten. Wie alle tionsbrochure), S. 14. 40. ökonomisch schwächeren Gebiete ist auch Europäische Kommission (1991): Europa 2000 MANTEY, G. (1992): Möglichkeiten der ge- dieser Raum mit einer hohen Arbeitslo- – Perspektiven der künftigen Raumordnung meinschaftlichen Regionalpolitik für die sigkeit, starken sozialen Spannungen und der Gemeinschaft, Luxemburg. Entwicklung der Grenzregionen. In: Aka- einer Abwanderung der mobilen, gut qua- Europäische Kommission (1994): Leitfaden demie für Raumforschung und Landespla- lifizierten und leistungsfähigen Bewoh- der Gemeinschaftsinitiativen 1994-1999, 1. nung (Hrsg.): Grenzübergreifende Raum- Ausgabe, Luxemburg. planung, Hannover, S. 31-44. ner in die wirtschaftlichen Zentren kon- European Commission (1993): Regional-Re- NEEF, E. (1995): Europäische Förderprogram- frontiert und von einer Abkopplung von port on Interregional and Cross-Border me für die Ems-Dollart-Region. In: Neues der sozialen Wohlfahrtsentwicklung be- Cooperation: Summary of structural poli- Archiv für Niedesachsen, 1, S. 67-75. droht. Damit könnte in den nächsten Jah- cies 1993-1994, Brüssel/Luxemburg. SCHABHÜSER, B. (1993): Grenzregionen in Eu- ren die zunehmende Marginalisierung European Commission (1994): Interregional ropa – Zu ihrer derzeitigen Bedeutung in dieses Raums und dessen weitgehende and cross-border cooperation in Europe, Raumforschung und Raumordnungspolitik. Abhängigkeit von den Infusionen natio- (Regional development studies 10), Brüs- In: Informationen zur Raumentwicklung, nalstaatlicher und supranationaler Aus- sel/Luxemburg. 9-10, S. 655-668. GABBE, J. (1992): Institutionelle Aspekte der STUDENT, T. (1998): Clash of Regions. Die gleichsmaßnahmen programmiert sein. grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. In: Gefahr steigender Wohlstandsunterschiede Auch wenn dieser Grenzraum noch weit Akademie für Raumforschung und Landes- in der Europäischen Union. In: Blätter für entfernt ist von den separatistischen Be- planung (Hrsg.): Grenzüberschreitende deutsche und internationale Politik, 1, S. strebungen anderer europäischer Regio- Raumplanung, (Forschungs- und Sitzungs- 85-93. nen (STUDENT, S. 85f.), so zeigt die Forde- berichte 188), Hannover, S. 174-186. WOLTERS, M. (1994): Euregios along the Ger- rung der Fryske Nasjonale Partij (FNP) GABBE, J. (1995): Probleme und Förderung man border. In: BULLMANN, U. (Hrsg.): Die nach einem autonomen Staat “Fryslond” der Entwicklung grenznaher Regionen. In: Politik der dritten Ebene, Baden-Baden, S. doch die Gefahren einer weiteren Margi- RIDINGER, R., M. STEINRÖX, (Hrsg.): Regio- 407-418. nale Wirtschaftsförderung in der Praxis, nalisierung in eindrucksvoller Weise.13 Köln, S. 139-158. 13 Dieser Staat soll in Anlehnung an das im frühen Das bisher erreichte Niveau grenzüber- GABBE, J. (1997): Europäische Modelle inter- Mittelalter von Brügge (Belgien) bis Eijsberg (Dänemark) schreitender Zusammenarbeit kann dem regionaler und grenzüberschreitender Ko- reichende Friesenreich die Provinzen Groningen, Dren- the und Friesland sowie das deutsche Ost- und Nord- allerdings kaum etwas entgegensetzen und operation. In: interregiones, 6, S. 7-12. (zi- friesland vereinigen. erscheint angesichts dramatischer ökono- tiert als GABBE 1997a) mischer und politischer Herausforderun- GABBE, J. (1997): Euregio – grenzüberschrei- gen auch nicht als adäquate Entwick- tende Zusammenarbeit in der Praxis. In: lungsstrategie. interregiones, 6, S. 13-19. (zitiert als GABBE 1997b) Grenzenlos. Informationsschrift der Ems Dol- Autor: lart Region. Literatur THOMAS STUDENT, GROSS, B., P. SCHMITT-EGNER (1994) Europas Otto-von-Guericke-Universität Magde- ACHE, P. u. a. (1992): Auswirkungen des euro- kooperierende Regionen, Baden-Baden. burg, päischen Binnenmarktes auf die Raum- und HESSE, J. J., R. R. KLEINFELD (1990): Die Institut für Politikwissenschaft, Siedlungsstruktur in Westdeutschland. In: Provinzen im politischen System der Nie- Virchowstraße 24, Bundesministeriums für Raumordnung, derlande, (Forschungsberichte des Landes 39104 Magdeburg. Bauwesen und Städtebau (Hrsg.): Raum- Nordrhein-Westfalen Nr. 3239), Opladen.

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