türkisblauen Flecken, der orange umsäumten Rücken- und Schwanz- flosse und an ihrer possierlichen Art und Weise, zu zweit zwischen den Steinen umher zu hopsen. Ich hatte damals 5 Tiere mit nach Freiburg genommen und im Aquarium vermehrt (Schamel 2006, in diesem Artikel sind die Tiere als E. cyanostictus anstatt E. sp. „Mpimbwe“ bezeichnet). Am Anfang sahen diese Tiere ganz toll aus. Die schönen kräftig blauen Flecken, die sich unter dem Auge befanden, wurden innerhalb der ersten sechs Monate türkis. Und die türkisen Flecken hinter dem Auge wurden in dieser Zeit hellgrau bis weiß (siehe Bilder). Dieser Zu sehen sind Eretmodus sp. „Mpimbwe“, kurz Eindruck wurde auch noch dadurch nachdem ich sie vom Tanganjikasee mitgebracht verstärkt, dass die dunkle Grund- hatte. Die blauen Flecken am Kopf sind kräftig ge- färbt. Unten links ein Tropheus brichardi „Kipili“. färbung des Kopfes einem braun gewichen ist. Das heißt, dass die Flecken immer noch vorhanden waren, Blaufärbung beim Tanganjikaclown allerdings waren sie nicht mehr wirklich blau. Das lag womöglich nicht Eretmodus sp. „Mpimbwe“ daran, dass die Fische sich unwohl gefühlt haben, denn sie waren agil, fraßen gut und haben mehrmals Wolfgang W. A. Schamel abgelaicht und Jungfische aufgezogen (Schamel 2006). Vielleicht lag es am Dieser kurze Bericht bezieht sich auf hellblauen Tupfen auf dem Kopf und Futter oder an Spurenelementen, die im die Artikel von Matthias Schüttler dem oberen Körper und sieben bis acht Wasser unzureichend vorhanden wa- (SCHÜTTLER 2014) und Wolfgang helle Querstreifen, die von der Rü- ren. Staeck (STAECK 2013) in den DCG- ckenflosse bis zum Bauch reichen. Informationen. In beiden Artikeln wird Das Verschwinden der plakativen über das Aussehen von verschiedenen Eretmodus sp. „Mpimbwe“ kommt in Blaufarbe passiert nicht nur bei mir, Standortvarianten des Tanganjika- der Mitte des Sees an der Ostküste vor. denn alle Eretmodus sp. „Mpimbwe“, clowns Eretmodus berichtet. Hierzu Dieser Fisch hat große hellblaue die man hier zu sehen bekommt, möchte ich einige kleine Anmerkungen Tupfen, aber nur machen. am Kopf und nicht am Körper, und Eretmodus cyanostictus kommt im acht helle Streifen Süden des Sees vor. Dieser kleine Fisch von der Rücken- hat hellblaue Flecken auf dem Kopf flosse zum Bauch. und der Oberseite des Körpers. Wei- Demnach sieht er terhin besitzt er maximal fünf helle wie eine Mi- Streifen auf den Körperflanken, die schung von E. sich nur in der Mitte des Körpers cyanostictus und befinden. E. marksmithi aus.

Eretmodus marksmithi (vor der Mir hatten die Artbeschreibung durch Warren Burgess Eretmodus vom [Burgess 2012] Eretmodus sp. „Nord” Cape Mpimbwe oder Eretmodus sp. „cyanostictus beim Schnorcheln north” genannt) kommt im Norden des besonders gut ge- Eretmodus sp „Mpimbwe“ ist nach dem Cape Mpimbwe am zentralen Ostu- Tanganjikasees vor. Ein Merkmal von fallen. Das lag an fer des Tanganjikasees benannt. Hier ist der südliche Teil in der Trockenzeit E. marksmithi ist das Fehlen von ihren leuchtend zu sehen (Foto: Martin Köster). 248 DCG-Informationen 45 (11): 248-249 Dieser Eretmodus sp „Mpimbwe“ wurde nach 6 Monaten im Aquarium in Bei Eretmodus cyanostictus befinden sich die bläulichen Punkte auf der ge- Freiburg fotografiert. Das kräftige Blau bzw. Türkis der Flecken war leider samten Körperoberseite, und die senkrechten Streifen sind nur auf der Kör- verschwunden. permitte zu finden. Dieses Tier wurde bei Misepa fotografiert (Foto: Heinz Büscher). reichen in ihrer Färbung bei weitem Literatur nicht an ihre Artgenossen im Tan- ganjikasee heran. Deshalb sollte man BURGESS, W.E. (2012): A new species of goby of the Eretmodus, E. marksmithi, die Farben der Flecken nicht als (Pisces: Cichlidae) from the northern part of Kriterium heranziehen, um verschie- . Tanganika Mag. 12: 23-31. dene Standortvarianten zu unterschei- SCHAMEL, W.W.A. (2006): Unerwartete Prob- den. Sehr wohl kann man aber die leme mit Eretmodus cyanostictus. DCG-In- Verteilung, Form und Anzahl der formn. 37 (1): 16-18. Flecken benutzen, da diese Eigen- SCHÜTTLER, M. (2014): Eretmodus: Wieviele schaften sich nach meiner Erfahrung Arten gibt es wirklich? DCG-Informn. 45 (7): nicht verändern. 156-160.

STAECK, W. (2013): Cichliden von A bis Z: Eretmodus marksmithi. DCG-Informn. 44 (4): 99-103. Bei den Jungtieren von Eretmodus sp. „Mpimbwe“ sind im Alter von einer Woche be- reits die ersten Flecken auf der Stirn zu sehen.

Anmerkung der Redaktion

In den DCG-Informationen vom April 2013 (S. 99-103) wurde in der Rubrik „Cichliden von A bis Z:“ der Beitrag über Eretmodus marksmithi veröf- fentlicht, auf den Wolfgang W.A. Schamel in diesem Artikel Bezug nimmt. Als Autor des Artikels wird Heinz Büscher genannt. Recherchen des Re-daktionsteams, ausgelöst durch aufmerksame Leser, haben nun ergeben, dass Wolfgang Staeck der Verfasser des Artikels war. Die Redaktion entschuldigt sich hiermit in aller Form bei Heinz Büscher, Wolfgang Staeck und den Autoren, die Noch einmal eine Aquarienaufnahme von Eretmodus sp „Mpimbwe“ und Tropheus brichardi „Ki- deshalb fehlerhafte Zitate in ihren pili“ kurz nach dem Import. Man kann die symmetrische Verteilung der türkisen Flecken am Kopf Artikeln angegeben haben. gut erkennen.

DCG-Informationen 45 (11): 248-249 249