freiesMagazin Dezember 2016

Themen dieser Ausgabe sind u. a.

Automatisierung mit Jenkins 2.0 Seite 14 Jenkins ist eine vielgenutzte Software, welche im Zusammenhang mit kontinuierlicher Integration von Software zur Automatisierung eingesetzt wird. Jenkins wurde im Frühjahr 2016 in der Version 2.0 freigegeben, wodurch sich der Fokus vom reinen CI-Server zum generellen Automation Server änderte. (weiterlesen)

Xfce-Desktop individuell anpassen Seite 40 Der Xfce-Desktop gilt landläufig als minimalistischer und Ressourcen-schonender Vertreter sei- ner Gattung. Vermutlich kommt er deshalb meist optisch und funktional eher wenig ansprechend vorkonfiguriert daher, um dessen Einsatzfähigkeit auch noch auf besonders schwachbrüstigen Hardwareplattformen zu gewährleisten. Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass dieser Desktop durch sein modulares Baukastensystem Stück für Stück in Aussehen und Funk- tionalität erweitert werden kann. So lässt er sich sehr flexibel an nahezu sämtliche Wünsche und Anforderungen des Nutzers anpassen. Wie das in der Praxis funktioniert, soll dieser Artikel beispielhaft veranschaulichen. (weiterlesen) Gaming-Maus im Linux Test: Roccat Kova 2016 Seite 76 Spezielle Gaming-Hardware wie Tastaturen und Mäuse gibt es reichlich. In Sachen Linux- Kompatibilität sieht es in diesem Bereich leider relativ schlecht aus. Die Roccat Kova 2016 hat eine Besonderheit: Es gibt auch unter Linux ein Tool zur Steuerung aller Sondertasten. Ist die Maus also eine Überlegung Wert für den Linux-Gamer? (weiterlesen)

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 ISSN 1867-7991 MAGAZIN

Editorial

Macht’s gut, und danke für den Fisch Ich bin ein Autor und habe meine Hei- Inhalt Mit einem Zitat von Douglas Adams [1] kann man mat verloren Linux allgemein sich eigentlich nie falsch verabschieden, oder? Wenn Sie zu dem Community-Teil gehören, Ubuntu und Kubuntu 16.10 S. 6 der gerne selbst etwas gestaltet und für den Automatisierung mit Jenkins 2.0 S. 14 Nun ist schlussendlich soweit: Die letzte Ausga- freiesMagazin eine gern gesehene Plattform war, openSUSE Leap 42.2 S. 21 be von freiesMagazin liegt in Ihren Händen bzw. um eigene Inhalte zu veröffentlichen, dann kön- Freie Software im Bereich Android S. 29 ist auf Ihrem Monitor, Tablet oder Smartphone nen wir auf ein paar Alternativen verweisen. Diashow beim Booten mit Plymouth S. 33 zu sehen. Ein bisschen schwermütig ist mir (Do- Der November im letzten Kernelrückblick S. 37 minik Wagenführ) ja schon ums Herz. Vor allem, Pro-Linux [2] ist den meisten Lesern sicherlich ein Anleitungen wenn man das Inhaltsverzeichnis betrachtet und Begriff. Hans-Joachim Baader, Mirko Lindner und die Seitenzahl sieht . . . einige andere Helfer veröffentlichten jeden Tag Xfce-Desktop individuell anpassen S. 40 fleißig News und schreiben regelmäßig Artikel zu Ansible und WSGI-Applikationen S. 49 95 Seiten! Wow! So eine riesige Zahl haben wir den großen Linux-Distributionen. Es werden aber Scribus in der Praxis – Teil 2 S. 55 nicht einmal annähernd in den letzten zehn Jah- auch immer wieder unterstützende Kräfte von au- Skripten mit Emacs S. 60 ren hinbekommen. Okay, ein bisschen haben wir ßen gesucht, die etwas beisteuern wollen. Daher Große Dateien übers Netzwerk kopieren S. 63 mit den Leserbriefen und dem Index geschum- einfach einmal anfragen. Software melt. Und okay, einige Artikel erschienen bereits Test: Tyranny S. 66 auf anderen Portalen. Dennoch wollen wir die Ein bisschen spezifischer geht es bei Ga- Test: Master of Orion S. 70 Leistung nicht schmälern, die in dieser riesigen, mes4Linux [3] zu. Das Team um David Schroff Test: Superhot S. 73 letzten freiesMagazin-Ausgabe steckt. schreibt begeistert Spielenachrichten und Test- Hardware artikel zu den neuesten Titeln, die man unter Gaming-Maus im Test: Roccat Kova 2016 S. 76 Dies zeigt auch wieder sehr schön, was eine Com- Linux zocken kann. Auch wenn es im Vergleich zu Community munity erreichen kann – wenn jemand da ist, der Windows immer noch ein kleiner Bruchteil ist, ist Rezension: NODE.js S. 79 das Ruder in die Hand nimmt und ein bisschen die Auswahl an Spielen im Vergleich zu den An- Rezension: Ubuntu 16.04 S. 81 die Richtung vorgibt. Auch wenn es in den letzten fangstagen von freiesMagazin um ein Vielfaches Magazin Jahren so aussah, dass die Mithilfe – nicht nur bei gestiegen. Auch hier können wir andere Linux- Editorial S. 2 freiesMagazin, sondern auch bei anderen Open- Spieler nur ermuntern, etwas auf dem Portal bei- Leserbriefe S. 83 Source-Projekten – geringer geworden ist, finden zutragen. Veranstaltungen S. 87 sich da draußen immer noch zahlreiche begeis- Konventionen S. 87 terte Nutzer, die etwas zurückgeben wollen. All Am Schluss sei natürlich noch der Ursprung Magazin-Index 2016 S. 88 denen kann ich nur sagen: Macht weiter so! Und von freiesMagazin erwähnt. 2006 als loser freies allen anderen: Versucht es doch auch einmal! :) Newsletter aus dem Nachrichtenportal der Impressum S. 95

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/20162 MAGAZIN deutschsprachigen Ubuntu-Community ubuntu- hat Urs Pfister auf der Seite http://archivista.ch/ ware im Bereich Android“ vertreten ist. Er hat users.de, Ikhaya [4], entstanden, entwickelte sich freiesmagazinde-archiv.htm [6] ein durchsuchba- ein Skript allHTML.sh geschrieben, welches alle freiesMagazin rasant zu der Form, die heute vor res Archiv erstellt. Achtung: Der Link „PDF“ funk- HTML-Ausgaben von freiesMagazin herunterlädt, Ihnen liegt. Ab und an werden auch noch Arti- tioniert aktuell nicht! ordnet und die CSS-Darstellung für Mobilgerä- kel in Ikhaya veröffentlicht. Im Fokus ist natürlich te verbessert. Ein Indexer durchsucht die Artikel Ubuntu, aber auch Blicke über den Tellerrand hat Ein weiteres Archiv hat Dieter R. Gülden erstellt. dann nach Schlagworten, wobei die Suche dank das Ikhaya-Team nie gescheut. Unter Umständen Unter https://www.dguelden.de/magazine/archiv. JavaScript ohne Webserver auskommt. Lizenziert entsteht daraus ja wieder ein neues Projekt, wenn html [7] findet man eine übersichtliche Tabelle ist das Skript allHTML.sh unter der GNU GPLv3. sich genügend Freiwillige und Treiber finden. mit den PDF-Ausgaben. Zusätzlich gibt es auf Leider hat er die Daten noch nicht auf einem eige- der rechten Seite auch noch einen Index und er nem Server bzw. einer Code-Hosting-Seite hoch- Gesichert bis zum Ende aller Tage hat die Ausgaben noch nach eigenen Kategorien geladen. Wer aber Interesse an dem Skript hat, Es gingen bei den Leserbriefen – neben den eingeordnet. kann sich bei uns melden, wir leiten dies dann an zahlreichen Danksagungen – auch einige Fra- Josua weiter. gen ein, was mit den bisherigen Ausgaben von Und auch bei GitHub ist freiesMagazin dank Sa- freiesMagazin geschieht. Wie im letzten Edito- scha Mester nun vertreten. Unter https://github. So lügt man mit Statistik rial geschrieben, haben wir uns hier noch nicht com/SaschaMester/freiesMagazin [8] findet man Seitens der Leser gab es auch die Frage, ob genau entschieden. Im Prinzip wollen wir die ge- alle Ausgaben als PDF und EPUB. Auch die Archi- man zum Abschluss nicht einige Statistiken zum samte Webseite in einer statischen Form erhal- ve sind enthalten sowie die alten Ausgaben von freiesMagazin präsentieren kann. Wir haben aus ten, sodass man auch weiterhin an Kommentare, Yalm (Yet another linux magazine), die auf dem dem Grund einmal unser Archiv und die Logdatei- die Programmierwettbewerbe und andere Inhalte freiesMagazin-Server gehostet wurden [9]. en durchforstet und sind auf einige interessante kommt. Das Ganze soll möglichst so umgesetzt Dinge gestoßen. werden, dass es keine toten Links gibt. Wir schau- Wer den Aboservice von Leser Christoph nutzen en, inwieweit uns das gelingt . . . wollte, den wir im letzten Editorial vorgestellt ha- Für viele am Interessantesten ist sicherlich die glo- ben, hatte natürlich nur maximal diese Dezember- bale Downloadstatistik der Jahre 2006 bis 2016. Für die Archivierung sei zuerst auf die Deutsche Ausgabe etwas davon. Christoph wies uns darauf Hierzu sei vorab gesagt, dass es nicht ganz so ein- Nationalbibliothek hingewiesen, in der man al- hin, dass die Adressdaten nach dem Versand der fach ist, Downloads korrekt zu zählen: Manchmal le Ausgaben von freiesMagazin seit Ausgabe letzten Ausgabe gelöscht werden. Zusätzlich ist bricht ein Download ab und wird erneut begon- 07/2010 findet [5]. Frühere Ausgaben haben wir sein Projekt ebenfalls auf GitHub zu finden [10], nen. Vor allem bei HTML-Seiten ist es insgesamt dort nicht archiviert, da wir damals noch keine falls jemand einen Blick in den Quellcode werfen schwer, irgendeinen verlässlichen Wert abzule- ISSN besaßen. möchte. sen. Wir haben deswegen die Zahlen auch nur als Indikator für das allgemeine Interesse am Ma- Ansonsten waren aber auch unsere Leser nicht Zum Schluss sei noch auf ein Projekt von Jo- gazin gesehen. Die Zahlen in der Grafik geben untätig und haben sicherheitshalber schon ein- sua Kiefner hingewiesen, der auch in dieser Aus- dabei immer nur die Downloads im Erscheinungs- mal alle Ausgaben archiviert. Beispielsweise gabe mit einem Artikel zum Thema „Freie Soft- monat an.

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immer wieder etwas zu freiesMagazin beigetra- gen haben (siehe unten).

Wenn man einmal die Summe über alle Down- loads (ohne Dezember 2016), natürlich über die letzten zehn Jahre, rechnet, kommen beachtli- che Zahlen zustande (jeweils nur für die Erst- downloads im Erscheinungsmonat): 996.469 PDF- Downloads seit März 2016 (d. h. wir knacken mit der Dezember-Ausgabe die Millionenmarke, wo- hoo! :)), 318.258 HTML-Ansichten seit Januar 2008 und 75.952 EPUB-Downloads seit Januar 2012. Die Zahlen können sich also sehen lassen. Natürlich haben wir mit den Downloads nicht eine Millionen Menschen erreicht – zumindest nicht di- rekt über unsere Seite. Die Hoffnung ist ja immer, dass das Magazin auch separat weitergegeben und verteilt wurde, um ein Interesse für Linux und Open Source zu wecken.

Wieso aber so viele Downloads? Sprich, was wurde denn überhaupt heruntergeladen? Die Ge- samtzahl aller PDF-Seiten für die 130 Ausgaben Magazin-Downloads. freies (diesmal inklusive der aktuellen Dezemberausga- be) ist 5571. Damit kann man der Dunkler-Turm- Die Grafik zeigt sehr schön, wie freiesMagazin Kern [11]) zeigt dies eben auch, dass bei nachlas- Reihe von Stephen King noch nicht ganz das Was- vor allem in den Jahren 2008 und 2009 eine sendem Leser-Interesse auch die daraus resultie- ser reichen, aber man hätte schon eine Weile zu echte Hochzeit erlebt hat. Ab 2011 ging der Trend renden Autoren weniger werden. freiesMagazin tun, dies alles am Stück zu lesen. Von der Seiten- dann leider immer weiter abwärts. Es gab zwar war eben immer ein Projekt, welches von der zahl muss man natürlich wiederkehrende Dinge immer noch einzelne Spitzen, aber wir konnten Community für die Community gestaltet wurde. Im wie das Impressum oder die Titelseite abziehen, keine weiteren Leser gewinnen. Da man bei Hintergrund werkelten eben nur ein „paar“ Men- dennoch bleibt eine Zahl über der 5000 stehen. Community-Projekten sehr oft von einer 90-9-1- schen, die dem Ganzen eine Form nach außen Regel spricht (d. h. 90% sind passiv, 9% beteiligen verschafften, die berühmten 1% – zu denen aber Auf diesen über 5000 Seiten wurden insgesamt sich gelegentlich aktiv und 1% ist der harte, aktive auch einige Autoren gehören, die viele Jahre lang 1177 Artikel und 78 News (ja, in den Anfängen

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/20164 MAGAZIN des Magazins gab es noch regelmäßig Nachrich- Artikel hat freiesMagazin ein Gesicht gegeben ein gutes Jahr 2017 und insgesamt die besten ten zu lesen) abgedruckt. Verfasst wurden diese und zu dem gemacht, was es heute ist. Wünsche für die Zukunft. Artikel von ca. 200 Autoren. Warum nur circa? Hier hat unsere Datenbank einen kleinen „Fehler“ Bedanken möchte ich mich abschließend zum LINKS und zählt „Vorname Nachname“ und „Nachname, einen noch einmal beim freiesMagazin-Team und [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_Adams Vorname“ als zwei unterschiedliche Einträge. Das allen Helfern, die Monat für Monat dazu beige- [2] http://www.pro-linux.de/ hatte uns bisher nie gestört . . . Na ja, bis heute tragen haben, dass das Magazin erstellt wurde. [3] http://games4linux.de/ eben. Es waren sehr viele Hände, durch die das Ma- [4] https://ikhaya.ubuntuusers.de/ gazin gegangen ist. Ich kenne die genaue An- [5] http://d-nb.info/1004344759 Nichtsdestotrotz ist selbst eine Zahl unter 200 im- zahl nicht, schätzungsweise waren aber sicher- [6] http://archivista.ch/freiesmagazinde-archiv. mer noch eine erstaunliche Anzahl an Autoren. lich um die 50-60 Personen im Laufe der Jahre im htm Die Top-3-Schreiber sind dann auch leicht gefun- freiesMagazin-Team tätig. Ein besonderer Dank [7] https://www.dguelden.de/magazine/archiv. den: Mit 226 Artikeln führt Dominik Wagenführ geht dabei an die ursprünglichen Initiatoren bzw. html (Schreiber dieser Zeilen und Chefredakteur von Gestalter des Magazins in den Anfangstagen, dar- [8] https://github.com/SaschaMester/freiesMaga freiesMagazin) das Feld an, gefolgt von Kernel- unter vor allem Eva Drud und Marcus Fischer, die zin schreiber Mathias Menzer mit 108 Artikeln, wie- ich damals vor ca. neun Jahren beerbt habe. [9] http://www.freiesmagazin.de/yalm derum gefolgt von Jochen Schnelle mit 72 Arti- [10] https://github.com/monochromec/fm keln, den man zurecht als Bücherwurm bezeich- Und mit diesem längsten Editorial in der zehn- [11] https://www.nngroup.com/articles/participation- nen kann, da von den 72 Artikeln 53 Buchrezen- jährigen Geschichte des Magazins verabschiedet inequality/ sionen waren. Natürlich soll die Leistung aller an- sich die freiesMagazin-Redaktion von Ihnen und deren Autoren nicht geschmälert werden! Jeder wünscht allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest, Teilen Kommentieren

“Message in a Bottle” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1675/

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Ubuntu und Kubuntu 16.10 von Hans-Joachim Baader

ieser Artikel beleuchtet die Neuerun- Ubuntu 16.10 [3] verwendet den Linux-Kernel 4.8, Auf der Server-Seite wird vor allem die erst ei- gen von Ubuntu 16.10 „Yakkety Yak“ der keinen leichten Start hatte: Trotz oder gerade ne Woche zuvor erschienene OpenStack-Version D vor allem in den beiden wichtigs- wegen einer Verzögerung der Freigabe um eine „Newton“ hervorgehoben. Über das Repository ten Desktop-Ausgaben, Unity und KDE. Die Woche hatte sich Debug-Code eingeschlichen [4], „Ubuntu CloudArchive“ [7] können auch die Benut- neueste Version der Ubuntu-Distribution wur- der bei einigen Benutzern ziemlich schnell zu ei- zer der LTS-Versionen 12.04, 14.04 und 16.04 auf de wie geplant am 13. Oktober 2016 veröffent- ner Kernel-Panik und damit zum Stillstand des OpenStack „Newton“ aufrüsten. Weitere Aktuali- licht und wird für neun Monate unterstützt. Ob Systems führte. Nur kurz darauf musste noch ein- sierungen sind qemu 2.6.1, DPDK 16.07, libvirt das reicht oder ob man eine LTS-Version nut- mal gepatcht werden, um den Dirty COW-Fehler 2.1, Open vSwitch 2.6, LXD 2.4.1, Docker 1.12.1, zen sollte, zeigt der Artikel. zu beseitigen [5]. Immerhin kann man bei Ubuntu MAAS 2.0, Juju 2.0 und cloud-init. Die Neuerun- sicher sein, dass diese Updates schnell zu den gen von cloud-init wurden auch in Ubuntu 16.04 Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Ubuntu Benutzern gelangen. Trotz alledem bringt Linux LTS eingebaut. und Kubuntu 16.10“ erschien erstmals bei Pro- 4.8 zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen Linux [1]. mit sich und sollte den älteren Kerneln in Sachen Die Unterstützung für IBM LinuxONE und zSys- Funktionalität, Geschwindigkeit und Energieeffizi- tem wurde deutlich erweitert. So sind jetzt die Generelles enz überlegen sein. neuen s390-tools 1.36.1 vorhanden, die Pakete Wie nicht anders zu erwarten, wurde Ubuntu numactl und zfcpdump wurden hinzugefügt und 16.10 „Yakkety Yak“ genau zum vorgesehenen Das Dateisystem ZFS wird weiter als Binär- in OpenSSL wurde die Hardware-Beschleunigung Termin am 13. Oktober veröffentlicht. Ubuntu und modul mitgeliefert. Auch wenn sich ein halbes aktiviert. Ubuntu Server ist aber auch für andere alle seine Varianten erhalten ab der Veröffentli- Jahr lang in der Diskussion darüber nichts ge- Power-Prozessoren sowie ARMv8-A erhältlich. chung neun Monate lang Unterstützung. Wer ei- tan hat, gilt das für viele immer noch als GPL- ne längere Unterstützung wünscht, sollte Ubuntu Verletzung (siehe Stallmans Aussage [6]). Auf Ubuntu Server ist stark auf Container ausgerichtet. 16.04 LTS einsetzen (siehe freiesMagazin der Anwendungsseite wurde GnuPG auf Version Neben Docker und LXD sieht Canonical auch das 07/2016 [2]). 2.1.15 aktualisiert, LibreOffice auf Version 5.2. neue Paketformat Snap, das neben dem DEB- Zusätzlich wurde LibreOffice auf eine GTK+ 3- Format existieren kann, als Container, speziell Der Schwerpunkt des Artikels liegt zwar auf den Oberfläche umgestellt. Der Update-Manager zeigt als sogenannte Anwendungscontainer. Nach der Desktopumgebungen Unity und KDE, aber auch nun Änderungslog-Einträge auch für PPAs an. Die Einführung in Ubuntu 16.04 LTS wird jetzt die die Änderungen in den anderen Ubuntu-Varianten GNOME-Apps wurden auf GNOME 3.20, teils aktualisierte Version 2.16 mitgeliefert, die auch sollen kurz aufgeführt werden. Außerdem soll auch GNOME 3.22 aktualisiert. Der GNOME- auf Ubuntu 16.04 LTS und 14.04 LTS sowie auf auch die Software, die allen Varianten gemeinsam Dateimanager Nautilus wurde auf Version 3.20 einigen anderen Linux-Systemen verfügbar ist. ist, in diesem Abschnitt zur Sprache kommen. Das gebracht. Systemd ist in Version 231 dabei und meiste davon kann nur kurz beschrieben werden, übernimmt jetzt nach den Systemsitzungen auch Ubuntu Kylin [8], die Ubuntu-Version für den chi- da es sich einem eingehenden Test entzieht. die Verwaltung der Benutzersitzungen. nesischen Markt, erhielt ein aktualisiertes Design

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/20166 DISTRIBUTION und andere Updates. Weitere Varianten von GTK+ 3 zu portieren. Während die Distribution die Standardeinstellungen verwenden kann. Für Ubuntu werden nicht von Canonical, sondern von nach wie vor auf GTK+ 2 beruht, sind auf GTK+ 3 ein dauerhaft eingesetztes System lohnt es sich der Gemeinschaft gepflegt. Kubuntu [9] enthält portierte Anwendungen und Plug-ins zum Testen allerdings, mehr Aufwand zu betreiben und von Plasma 5.7 und die KDE Frameworks 5.26 sowie bereits erhältlich. den erweiterten Optionen Gebrauch zu machen, die Anwendungen des KDE-Projekts in Version die weitgehend alle nur denkbaren Bedürfnisse 16.04.3. Für Ubuntu Mate [13] ist Version 16.10 ein Mei- abdecken. lenstein: Die Weiterentwicklung der GNOME-2- Lubuntu [10], die Variante mit LXDE, wollte offen- Desktopumgebung wurde auf GTK+ 3 portiert, wo- Die einfachste Installation bietet ein Live-System, bar mit der aktuellen Version auf LXQt umstel- bei GTK+ ebenso wie Mate selbst mehrfach aktua- das als ISO-Image zum Download bereitsteht. len, was jedoch um ein halbes Jahr verschoben lisiert wurden. Enthalten sind jetzt Mate 1.16 und Dieses „Desktop-Image“ ist rund 1,6 GB groß wurde. Außer einer Aktualisierung des grafischen GTK+ 3.20. Dank der Unterstützung durch die Ge- und kann auf DVD oder einem USB-Medium ver- Designs gab es daher in Lubuntu diesmal keine meinschaft über eine Crowdfunding-Kampagne wendet werden. Gegenüber der Vorversion ist es spezifischen Änderungen. konnte die Portierung auf GTK+ 3 ein halbes Jahr nochmals um knapp 0,1 GB gewachsen. Das ISO früher als vorgesehen abgeschlossen werden. der Kubuntu-Variante ist mit etwas über 1,5 GB Ubuntu GNOME [11] bietet den Ubuntu- fast gleich groß geblieben. Anwendern jetzt GNOME 3.20. Viele Anwen- Beim eher auf Stabilität bedachten Ubuntu Stu- dungen wurden aber gleich auf den Stand von dio [14], das sich an Kreative und Künstler al- Gegenüber der Vorversion hat sich an der Instal- GNOME 3.22 gebracht. Einige der Neuerungen ler Art richtet, wurden dgedit, drumgizmo, gpick, lation nichts Merkliches geändert, nur das Design sind die signifikant verbesserte Suchfunktion Calibre, pdf-shuffler und plume-creator hinzuge- wurde wieder einmal etwas angepasst. Das Instal- im Dateimanager Nautilus, Anzeigen von inter- fügt, gnome-color-manager durch dispcalgui er- lationsprogramm Ubiquity bietet ähnlich wie der essanten Orten in Maps, eine MPRIS-kompatible setzt und Krita vorübergehend ganz entfernt. Fer- Debian-Installer oder Anaconda von Fedora alle Mediensteuerung im Dropdown-Kalender, nicht- ner wurde recordmydesktop durch vokoscreen Möglichkeiten an, die Festplatten zu partitionieren destruktives Editieren von Bildern in Fotos und ersetzt. Im Lieferumfang befinden sich unter an- und das System darauf zu installieren. Die gesam- Hochladen zu Google, eine Anzeige der jeweils derem Ardour 5.0.0, Blender 2.77a, Darktable te Festplatte oder einzelne Partitionen können möglichen Tastenkombinationen und Multitouch- 2.0.5, Font Manager 0.7.2, Gimp 2.8.18, Inkscape verschlüsselt werden, und LVM wird unterstützt, Gesten („Shortcuts“) in vielen Anwendungen. 0.91, KDEnlive 16.04.3, LMMS 1.1.3, Pitivi 0.97.1, wenn man die automatische Partitionierung aus- Das Programm „Initial Setup“ wurde erstmals qJackCtl 0.4.2 und Scribus 1.4.6. wählt. Merkwürdigerweise fehlt LVM, wenn man eingebunden und wird beim ersten Hochfahren manuell partitionieren will. Auch ZFS wird zum gestartet. Zudem bietet Ubuntu GNOME eine voll Installation Installationszeitpunkt noch nicht unterstützt. Das funktionsfähige Wayland-Sitzung zum Testen an. Die Installation von Ubuntu ist wie immer kein Pro- gilt auch, wenn man die Installation im Experten- blem, denn sie geht schneller und einfacher von- modus startet, was nur über eine Option des Boot- Von Xubuntu [12], der Variante mit Xfce-Desktop, statten als bei den meisten anderen Distributio- loaders möglich ist. Unklar ist dabei aber, ob der gibt es kaum sichtbare Änderungen zu vermelden. nen. Für Testzwecke ist extrem schnell ein lauffä- Expertenmodus überhaupt noch eine Auswirkung Das Team arbeitet daran, Xfce von GTK+ 2 auf higes System installiert, weil man hier größtenteils hat.

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Fortschritt der Installation. Ubuntu 16.10.

Nachdem die Partitionierung definiert ist, beginnt Grafikkarten, die das nicht bieten, durch X-Server 1.18.4, und Mesa 12.0.3. Unity 8 ist als im Hintergrund bereits die Installation, die in weni- llvmpipe emuliert wird. Bei einer ausreichend Vorschau mit dabei. Auch mit den neuen Display- ger als einer halben Stunde beendet ist. Während- schnellen CPU ist das Verfahren von der Ge- Servern Mir und Wayland kann man experimentie- dessen wird man nach weiteren Parametern ge- schwindigkeit immer noch gerade so erträglich, ren, da entsprechende Sitzungen mit Mir und Uni- fragt. Mit Zeitzone, Tastaturbelegung, Name und bei zwei oder mehr CPUs ist es mittlerweile ganz ty 8 bzw. Wayland und KDE zur Auswahl stehen. Passwort ist dieser Part auch schon abgeschlos- brauchbar, von sehr grafikintensiven Anwendun- Ansonsten bringt Ubuntu 16.10 auf dem Desktop sen, weitere Angaben werden nicht benötigt. gen abgesehen. in erster Linie Korrekturen. Viele Anwendungen erhielten mehr oder weniger große Verbesserun- Allgemeines zum System Das Grafiksystem ist bei X.org 7.7 geblieben, gen durch neue Versionen. LibreOffice wird in Ubuntu startet ziemlich schnell, wie schon in Ver- da es keine neue Version von X.org in der Zwi- Version 5.2.2 mitgeliefert. Chromium 53 und Fire- sion 16.04. Es setzt, anders als Kubuntu, eine schenzeit gab. Allerdings wurden einige Kom- fox 49 sind unter den mitgelieferten Webbrowsern Hardware-3-D-Beschleunigung voraus, die bei ponenten von X.org aktualisiert, darunter der zu finden.

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Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang fangreiche Dokumentation und Beispiele findet ist das so realisiert, dass die Snap-Pakete per zum System, sondern die Benutzer der Gruppe man auf Snapcraft.io [16], in der FAQ [17] und im Loopback in ein Unterverzeichnis von /snap ge- sudo können über das Kommando sudo Befeh- Github-Repository [18]. mountet werden. Es gibt auch Verzeichnisse, in le als Root ausführen. Der Speicherverbrauch denen die Snap-Pakete Dateien ablegen dürfen, von Unity ist gegenüber der Vorversion wieder Snap-Pakete werden von Root installiert und ste- Konfigurationsdateien ebenso wie andere Daten. gestiegen, was aber auch an der aufgebohrten hen dann allen Benutzern zur Verfügung. Sie ent- virtuellen Maschine oder anderen Faktoren liegen halten Anwendungen mitsamt dem größten Teil Da Snaps fast immer mit anderen Anwendungen könnte. Rund 680 MB benötigt die Umgebung al- ihrer Abhängigkeiten, was ihre Aktualisierung un- oder dem System kommunizieren müssen, gibt lein, ohne dass irgendwelche produktive Software abhängig vom Rest des Systems ermöglicht. Um es eine laufend erweiterte Liste von Schnittstellen, gestartet wurde. Über 240 MB davon entfallen auf zu verhindern, dass jedes Snap-Paket eine große die solche Verbindungen schaffen. Snap-Pakete Compiz. KDE benötigt in der Standardinstallation Menge duplizierten Codes (Bibliotheken usw.) mit- müssen deklarieren, welche Schnittstellen sie mit einem geöffneten Terminal-Fenster etwa 390 bringt, gibt es Abhängigkeiten zwischen den Pa- benötigen oder anbieten, und das System lässt MB und damit deutlich weniger als zuvor. Grund keten (die automatisch aufgelöst werden), und auf nur die deklarierten Zugriffe zu. Damit kann die dafür ist, dass die KDE-PIM-Suite und Akonadi der untersten Ebene gibt nicht mehr automatisch, sondern erst bei Bedarf es definierte Laufzeitum- gestartet werden. Die Messung des Speicherver- gebungen, z. B. das 75 brauchs der Desktops kann jeweils nur ungefähre MB große Snap-Paket Werte ermitteln, die zudem in Abhängigkeit von ubuntu-core 16.04.1. der Hardware und anderen Faktoren schwanken. Aber als Anhaltspunkt sollten sie allemal genü- Jedes Snap-Paket ist ver- gen. sioniert und kann aktuali- siert werden. Eine Aktua- Snap lisierung kann durch ein Snap [15], das neue Paketformat, das Anwen- Zurücksetzen auf eine frü- dungen in distributionsunabhängige Anwendungs- here Version rückgängig container packt, hat inzwischen einen Reifegrad gemacht werden. Ein ein- erreicht, der es möglich macht, fast alle Arten mal erstelltes Snap-Paket von Software zu paketieren. Der Aufwand für sol- sollte auf allen Systemen che Pakete hält sich in Grenzen. Bis auf eine laufen, die Snap unterstüt- YAML-Datei, die das Paket und seine Erzeugung zen. Anwendungen sind beschreibt, gibt es keine Vorschriften, was ein so weit wie möglich von- Snap-Paket zu enthalten hat. Daher ist der Auf- einander isoliert. Sie sind wand für die Paketerstellung überschaubar und außerdem vor Änderun- in der Regel geringer als bei DEB-Paketen. Um- gen geschützt – technisch Handbrake als Snap-Paket.

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Sicherheit des Systems garantiert werden, außer gesehen werden. Allerdings wur- bei X11-Anwendungen. Der Grund ist der, dass de es inzwischen in GNOME in- X11 nicht darauf ausgelegt ist, Anwendungen von- tegriert. Wie es weitergeht, bleibt einander zu isolieren, es bietet einfach nicht die abzuwarten. Möglichkeiten dafür. Mit Wayland oder Mir wird das voraussichtlich ganz anders aussehen. Ins- Unity gesamt erinnert Snap also schon stark an das Unity liegt jetzt in Version 7.5 vor. App-Ökosystem von Android, das sicherlich in Die Änderungen gegenüber Ver- vielerlei Hinsicht Ideengeber war. sion 7.4 bestehen offenbar nur aus Korrekturen und kleinen Verbesse- Werden Snaps installiert, dann steigt der rungen, die keine Auswirkungen Speicherbedarf aufgrund der verwendeten auf das generelle Verhalten haben. Loopback-Mounts weiter an. Diesen Punkt sollte Canonical noch optimieren, denn dass Program- Der Standard-Webbrowser in me, die gar nicht gestartet sind, bereits RAM Ubuntu ist Firefox, die Standard- belegen, darf nicht sein. Der Automounter könnte Büro-Suite LibreOffice. Für E-Mails vielleicht Abhilfe schaffen. ist Thunderbird 45.4, dessen Icon nicht in die Startleiste eingebun- Übersichtsseite von Unity. Mittlerweile gibt es nach Angaben von Canoni- den ist, zuständig. Die sonstigen cal über 500 Snap-Pakete. Wie Canonical auf installierten Programme sind im Wesentlichen Ansonsten gibt es keine Änderungen an Unity, diese Zahl kommt, ist etwas schleierhaft. Aus die Standard-Programme von GNOME, die zu- die besonders auffällig sind. Der Schwerpunkt den Suchen mit snap find lässt sich schließen, mindest grundlegend die häufigsten Aufgaben der Entwicklung lag wohl vor allem auf Unity 8, dass nur gut 100 Pakete verfügbar sind. Trotz- abdecken. In den meisten Fällen bieten sie ge- welches jetzt als Vorschau zur Verfügung steht. dem ist Snap augenscheinlich schon sehr weit rade einmal Grundfunktionen, sodass man sich Was man da sieht, gibt aber noch keinen Anlass entwickelt. Auch wenn die Entwicklung noch nicht gerne nach leistungsfähigeren Programmen im zur Freude. Der Display-Server Mir verschwendet abgeschlossen ist, ist es viel weiter als das ähn- Software-Center umsieht. CPU-Zyklen ohne Ende und hält die CPU-Last lich ausgerichtete Flatpak [19]. Es ist bedauerlich, (in der Virtuellen Maschine) ständig über fünf Pro- dass es wieder einmal zwei oder mehr Forma- Das Software-Center ist jetzt auf Version 3.20.1 zent. Der Mauszeiger erscheint doppelt. Um ein te gibt, die miteinander konkurrieren. Snap wird und ist bis auf den Namen weiterhin identisch mit Terminal zu öffnen, muss man umständlich sein von vielen als Alleingang von Canonical gesehen, dem GNOME Software-Center. Ubuntus Plan für Passwort eingeben. Es klemmt an allen Ecken ist aber nicht auf Ubuntu beschränkt – Debian das Software Center war ursprünglich, Plug-ins und Enden, weiter soll hier aber gar nicht auf Uni- hat es (momentan nur in Sid), Gentoo, open- zu entwickeln, um die eigenen zusätzlichen Be- ty 8 eingegangen werden. Der Speicherbedarf SUSE, Arch und sogar Fedora sind mit dabei. Flat- dürfnisse abzudecken. Zu sehen ist davon immer von Unity 8 liegt bei etwa 560 MB, also einiges pak könnte genauso als Alleingang von Red Hat noch nichts. weniger als Unity 7.5.

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KDE Kubuntu 16.10 setzt den Plasma-Desktop 5.7.5 und die KDE-Anwendungen in Version 16.04.1 ein. Bei den Anwendungen gab es keine all- zu großen Änderungen. In Plasma 5.7 erhiel- ten weitere Anwendungen sowie der Anwen- dungsstarter KRunner die „Jump List Actions“- Funktionalität. Sie ermöglicht es, statt in unüber- sichtlichen Menüs zu suchen, einige Buchstaben einzutippen, die die gesuchte Funktionalität ein- grenzen. Die Anwendung zeigt dann passende Aktionen an.

In Plasma 5.7 kehrte die Terminlistenansicht zum Kalender zurück. Das Lautstärken-Applet kann jetzt die Lautstärke für jede Anwendung separat verwalten und die Ausgabe per Drag and Drop auf verschiedene Geräte umleiten. Außerdem kann die Lautstärke auf über 100% angehoben wer- den. Breeze-Icons in Anwendungen werden nun entsprechend dem gewählten Farbschema einge- färbt, sodass sie besser erkennbar sind. Auch das Kiosk-Framework [20] wurde verbessert und von einigen Fehlern befreit. Die Systemleiste und der Task-Manager wurden noch einmal neu geschrie- ben, wobei viele frühere Probleme gelöst werden konnten. Display-Manager von Kubuntu. Viele Verbesserungen flossen außerdem in die Zusammenarbeit mit Wayland ein. Kubuntu bietet wurde im Test der Mauszeiger doppelt ange- Der Videoplayer DragonPlayer funktionierte nicht eine Plasma-Sitzung unter Wayland zum Auspro- zeigt und folgte der Maus zu träge. Auch sonst und er stürzte einfach ab. Gleiches ereilte den bieren an, wenn man die benötigten Komponen- gibt es unter Kubuntu noch etliche Probleme: Videoplayer mpv im Test. Bis zur nächsten Ver- ten installiert. Wayland scheint weniger Speicher Die Tastatur war auf Englisch eingestellt, konn- sion sollte man von Wayland wohl eher die Finger zu benötigen als X11 und läuft flüssiger, allerdings te aber nachträglich korrekt geändert werden. lassen.

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Auch Kubuntu installiert Firefox als Standard- wie MP3) zuerst das passende Plug-in installie- Browser, der genauso eingerichtet ist wie unter ren. Über die Software-Verwaltung ist das jetzt Unity. Als Musik-Player ist Amarok 2.8 vorinstal- aber nicht mehr möglich, da alle Bibliotheken dar- liert, wie schon seit Kubuntu 13.10. KDE PIM mit aus verbannt wurden. Viele Anwendungen sind Kontact ist in Version 16.04 installiert. Außerdem allerdings in der Lage, die Installation selbst anzu- ist LibreOffice vorhanden. Weitere Anwendungen stoßen. Sie zeigen es in einer Dialogbox an, wenn muss man aus den Repositories nachinstallieren, ein zusätzliches Plug-in benötigt wird. Diese sucht wenn man sie braucht. nach passenden GStreamer-Plug-ins, schlägt sie zur Installation vor und kann sie anschließend Der Speicherbedarf ist direkt nach dem Start 390 installieren (siehe Abbildung rechts). Das funktio- MB, erhöht sich aber, wenn man die KDE-PIM- niert soweit korrekt, nach der Plug-in-Installation Suite (z. B. KMail) startet. Das allerdings ist mü- muss man allerdings die Player-Software neu star- ßig, denn Akonadi ist falsch konfiguriert und kann ten. Installation von Multimedia-Erweiterungen. nicht starten. Damit sind auch KMail, KOrganizer usw. nicht funktionsfähig. Wenn man weiß, was man benötigt, kann man die Während die proprietären Webbrowser meist Plug-ins aber auch von Hand über die Paketver- einen eingebauten Flash-Player mitbringen, liefert Multimedia im Browser und auf dem waltung installieren. Benötigt werden die Pake- Ubuntu die freien Webbrowser ohne Flash-Plug-in Desktop te gstreamer1.0-libav, gstreamer1.0-plugins- aus. Da aber zum Beispiel Firefox über GStrea- Nicht viel Neues gibt es im Multimedia-Bereich. ugly und gstreamer1.0-plugins-bad.GStreamer mer alles abspielen kann, wofür Plug-ins installiert OpenH264 ist in Firefox als Plug-in vorinstalliert ist jetzt nur noch in Version 1.8.3 dabei. Von den sind, also auch Flash, ist es auch meist nicht nötig. und aktiviert, um WebRTC zu ermöglichen. Der ei- vorinstallierten Programmen benötigt keines mehr Wenn eine Webseite explizit das Adobe-Flash- gentliche Plug-in-Code wird offenbar beim ersten die alte Version 0.10 von GStreamer. Plug-in benötigt, kann man es mit dem Paket Start heruntergeladen. Diese Vorgehensweise hat flashplugin-installer installieren. Installiert wird ihre Ursache darin, dass Cisco, von dem der Code Das Thema Flash kann man mittlerweile ganz dabei die veraltete Version 11.2, die nur noch Feh- stammt, nur für das binäre Plug-in die angefal- entspannt sehen. Neuentwicklungen mit Flash lerkorrekturen erhält. Die Betaversion wird also lenen Patentlizenzen bezahlt hat. Der Quellcode sind verpönt, und die Zahl der Webseiten, die noch ignoriert, wer sie aber testen möchte, kann des Moduls ist unter der BSD-Lizenz verfügbar, al- Flash einsetzen, sinkt. Das heißt aber natürlich sie problemlos von der Adobe-Seite herunterla- lerdings von der Patentlizenz nicht abgedeckt. Die nicht, dass alle Flash-Videos jetzt einfach so ver- den. vorinstallierte Firefox-Erweiterung „Ubuntu Firefox schwinden. Es wird sicher noch viele Jahre lang Modifications“ ist bei Version 3.2 geblieben. Es ist Flash-Videos im Web geben. Da ist es gut, dass In Kubuntu ist dieses Mal alles noch konfuser als die einzige vorinstallierte Erweiterung. Adobe nun auch das NPAPI-Flash-Plugin weiter sonst. Das Standardprogramm zum Ansehen von pflegen will und es auf denselben Stand wie das PDF-Dateien ist LibreOffice Draw. Das ist eine der Wie immer muss man zum Abspielen der meis- PPAPI-Plugin bringt. Aktuell ist es als Betaversion unsinnigsten Einstellungen, die ich unter Linux je ten Video-Formate (und diverser Audio-Formate verfügbar. gesehen habe. Im Gegenzug wurde darauf ver-

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 12 DISTRIBUTION zichtet, das Programm Okular zu installieren, das 5.7 geschafft, das sich zunehmend gereift zeigt [9] https://wiki.ubuntu.com/YakketyYak/ normalerweise der PDF-Betrachter von KDE ist. und auch unter Wayland kurz vor einer guten Be- ReleaseNotes/Kubuntu nutzbarkeit steht. Testen hingegen scheint man [10] https://wiki.ubuntu.com/YakketyYak/ Beim Abspielen von Videos ist unter KDE die bei Kubuntu für altmodisch oder überflüssig zu ReleaseNotes/Lubuntu Geschwindigkeit auch weiterhin auch ohne 3-D- halten. Anders ist nicht zu erklären, dass Akonadi [11] https://wiki.ubuntu.com/YakketyYak/ Hardware akzeptabel. Amarok ist der Standard- und damit alle Anwendungen der KDE-PIM-Suite ReleaseNotes/UbuntuGNOME Audioplayer, Dragonplayer der Standard-Video- funktionsunfähig sind, oder dass man LibreOffice [12] https://xubuntu.org/news/xubuntu-16-10- player. Früher wurden auch unter Kubuntu fehlen- Draw als PDF-Betrachter erhält. release de Plug-ins korrekt nachinstalliert oder waren be- [13] https://ubuntu-mate.org/blog/ubuntu-mate- reits vorhanden. Das ist auch in der neuen Version Alles in allem ist Ubuntu 16.10 vielversprechend, yakkety-final-release/ nicht mehr der Fall. Amarok und Dragonplayer es gilt aber wie immer: Wer Ubuntu produktiv nut- [14] https://wiki.ubuntu.com/YakketyYak/ funktionieren schlicht nicht, wenn die Plug-ins feh- zen will, sollte eine der LTS-Versionen verwenden. ReleaseNotes/UbuntuStudio len. Leider scheint auch jegliche Unterstützung Wer experimentieren oder nahe an den aktuellen [15] https://www.ubuntu.com/desktop/snappy für die Nachinstallation zu fehlen. Es bleibt nur die Entwicklungsständen daran sein will, kann dage- [16] http://snapcraft.io/ Installation von Hand, wie oben bereits beschrie- gen Ubuntu 16.10 nutzen. [17] https://developer.ubuntu.com/en/snappy/ ben. support/faq/ LINKS [18] https://github.com/ubuntu/snappy-playpen Fazit [1] http://www.pro-linux.de/artikel/2/1853/ [19] http://flatpak.org/ In Ubuntu 16.10 gibt es einiges zu experimentie- ubuntu-und-kubuntu-1610.html [20] https://userbase.kde.org/KDE_System_Admin ren, darunter Unity 8 mit Mir und KDE mit Way- [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- istration/Kiosk/Introduction land. Ersteres ist dabei experimenteller als letzte- 2016-07 res. Nicht mehr ganz so experimentell zeigt sich [3] https://wiki.ubuntu.com/YakketyYak/ Autoreninformation Snap, das zwar noch nicht fertig ist, aber inzwi- ReleaseNotes schen fast alle Voraussetzungen erfüllt, zu einem [4] http://www.pro-linux.de/news/1/24045/torvalds- Hans-Joachim Baader (Webseite) neuen distributionsübergreifenden Standard zu verärgert-über-fehler-im-kernel-48.html befasst sich bereits seit 1993 mit werden. Die fortgesetzten Arbeiten an Unity 8, [5] http://www.pro-linux.de/news/1/24096/sicher Linux. 1994 schloss er erfolgreich Mir und Snap sind wohl auch die Erklärung da- heitslücke-im-linux-kernel-ermöglicht-lokale- sein Informatikstudium ab, machte für, dass es ansonsten in Ubuntu 16.10 wenig rechteausweitung.html die Softwareentwicklung zum Beruf Änderungen zu vermelden gibt. [6] http://www.pro-linux.de/news/1/23452/ und ist einer der Betreiber von Pro- stallman-zfs-und-linux-unvereinbar.html Linux.de. Nachdem Kubuntu keine offizielle Unterstützung [7] https://wiki.ubuntu.com/OpenStack/ von Canonical mehr genießt, scheint das Projekt CloudArchive mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen zu haben. [8] https://wiki.ubuntu.com/YakketyYak/ Teilen Kommentieren Zwar wurde die Aktualisierung auf KDE Plasma ReleaseNotes/UbuntuKylin

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Automatisierung mit Jenkins 2.0 von Sujeevan Vijayakumaran

enkins [1] ist eine vielgenutzte Software, In Jenkins lassen sich sogenannte Jobs definie- regelmäßig Jobs ausgeführt werden können. Wie welche im Zusammenhang mit kontinu- ren, dessen Hauptbestandteil häufig Shell-Skripte und wann die Jobs ausgeführt werden, kann im J ierlicher Integration von Software zur Au- sind. Ein solcher Jenkins-Job teilt sich in sechs Build-Auslöser Schritt definiert werden. Eine ein- tomatisierung eingesetzt wird. Jenkins wurde Teile auf. Der erste Teil sind die allgemeinen Ein- fache Möglichkeit ist die Ausführung zu bestimm- im Frühjahr 2016 in der Version 2.0 freigege- stellungen des Jobs, in denen etwa der Name ten Uhrzeiten, diese verwendet sogar die Cron- ben, wodurch sich der Fokus vom reinen CI- und eine Beschreibung des Jobs spezifiziert wer- Syntax. Damit lassen sich etwa Nightly-Builds um- Server zum generellen Automation Server än- den kann. Der zweite Teil ist das Source-Code- setzen, bei denen die Jenkins-Jobs einmal in der derte. Management. Dort wird angegeben, an welchem Nacht ausgeführt werden. Alternativ ist es eben- Ort der Code des Projektes liegt. Jenkins unter- falls möglich bei jedem neuen Commit das Projekt In freiesMagazin 01/2013 [2] wurde Jenkins be- stützt nativ und durch den Einsatz diverser Plug- zu bauen oder im Nachgang eines Vorgänger- reits im Bezug zur kontinuierliche Integration be- ins zahlreiche Versionskontrollsysteme wie CVS, Jenkins-Jobs. handelt. Der Fokus in diesem Artikel liegt weniger Subversion und auch Git. Es lassen sich sowohl auf dem Thema Kontinuierliche Integration, son- die Quelle angeben, als auch mögliche Branches, Der eigentliche Ablauf wird im Buildverfahren dern mehr auf den Neuerungen, die in Version die ausgecheckt werden sollen. abgebildet. Dies sind häufig Shell-Skripte un- 2.0 Einzug hielten. ter Linux- und BSD-Systemen und Batch unter Nachdem man diese beiden Einstellungen ge- Windows. Durch den Einsatz von Plug-ins lassen Jenkins-CI 1.x tätigt hat, folgt die eigentliche Konfiguration sich einige Build-Schritte im Build-Verfahren auch Bevor es an die Neuerungen von Jenkins 2.0 geht, des Builds. Wie zuvor erwähnt, kann man Jen- ohne Skripte lösen; das kommt dann jeweils auf erfolgt zuvor noch eine Einführung in die wesent- kins auch ein wenig mit Cron vergleichen, da die Projekt-Art und Programmiersprache an. Statt lichen Elemente und Funktionen, die sowohl in Jenkins-CI 1.x als auch in Jenkins 2.0 verfügbar sind. Jenkins ist ein Tool, womit sich viel automa- tisieren lässt. Es wird am häufigsten im Rahmen der kontinuierlichen Integration genutzt, um regel- mäßig das jeweilige Software-Projekt zu bauen, zu testen und ein Release-Paket zu schnüren.

Einfach ausgedrückt ist Jenkins eine Oberfläche, womit sich regelmäßige Aktionen verwalten und ausführen lassen. Man könnte fast sagen, dass es eine aufgeblähte Cron-Oberfläche ist, aber das stimmt natürlich so nicht ganz. Übersicht über die konfigurierten Jenkins-Jobs.

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Skripte sind dort dann Formularfelder enthalten, auf allen gängigen Betriebssystemen laufen, da die Konfiguration der Jobs vollständig auf dem die man ausfüllen muss. Im Build-Verfahren wird fast nur Java gebraucht wird. Jenkins-Master gespeichert ist. Die Jobs sind bei einem Software-Projekt häufig das Projekt zu- aber in der Regel abhängig von dem Code, der erst gebaut und anschließend die geschriebenen Jenkins hat immer zwei aktuelle Versionen: eine im Source-Code-Management-System hinterlegt Tests ausgeführt. Sofern bei beiden Schritten kein LTS-Version und eine normale Version. Die nor- ist. Einzelne Teile der Job-Konfiguration ließen fataler Fehler auftritt, sollten die Test-Ergebnisse male Version folgt einem wöchentlichen Rhyth- sich zwar im Repository speichern und ausführen, als XML-Dateien herausgeschrieben werden, die mus und ist die „Bleeding Edge“-Version. Die- aber eben nicht alles und schön war dies auch in den Post-Build-Aktionen von Jenkins ausgewer- se sollte man nicht im produktiven Einsatz ver- nicht sonderlich. Das Problem ist insbesondere, tet werden. Das ist somit auch der letzte Schritt, wenden, da dort häufig noch viele Fehler enthal- dass keine Versionierung erfolgte und man über bei dem nicht nur die Test-Auswertung stattfinden ten sind. Stattdessen sollte man lieber zur LTS- die Zeit gegebenenfalls keine älteren Stände mit- kann, sondern die Ergebnisse auch per Jabber, Version greifen, die einen stabilen Stand darstellt tels Jenkins bauen konnte, außer, wenn die alten E-Mail oder sonstigem Kommunikationsmittel ver- und alle drei bis vier Monate auf Basis der Nicht- Jobs gesichert wurden. Das war in der Regel we- sandt werden können. LTS-Version gebaut wird. Je nachdem, wie inten- nig komfortabel und wurde über die Zeit meist siv man Jenkins nutzt, passiert es auch schnell, unübersichtlich. Im definierten und ausgeführten Job kann man dass viele Funktionen in Plug-ins genutzt wer- nach der Ausführung des Jobs den Status sehen. den, die nochmal separat aktualisiert werden Außerdem war auch die Konfiguration von Falls das Projekt erfolgreich gebaut und die Tests müssen. Dafür gibt es auch eine eigene Plug-in- Jenkins-Jobs mit steigender Komplexität von Pro- fehlerfrei ausgeführt wurden, ist der Status des Verwaltung, die installierbare und aktualisierbare jekten immer aufwendiger. Wenn man etwa in Jobs „Erfolgreich“, was mit einer blauen Kugel dar- Plug-ins auflistet. einem Projekt mehrere Branches hatte, bei de- gestellt wird. Auch gelbe bei instabilen Jobs mit nen die gleichen Jobs mit einigen Änderungen einigen fehlgeschlagenen Tests oder rote Kugeln Jenkins 1.x hatte einige Nachteile, die in Jenkins ausgeführt werden sollten, dann musste der Job bei fehlgeschlagenen Jobs sind möglich. Der Job 2.0 ausgemerzt werden sollten. Ein Punkt war, mehrfach kopiert werden und bei Änderungen, zeigt mehr oder weniger übersichtlich an, welche dass die initiale Konfiguration von Jenkins durch- die jeden Job betrafen, musste jeder Job ein- Tests fehlschlagen sind, seit wann diese Tests aus zeitaufwendig und wenig intuitiv war. In der zeln angepasst werden. Das machte die Jenkins- fehlschlagen und auch einen übersichtlichen Gra- Standard-Installation war der Server nämlich kom- Konfiguration weder einfach, noch machte es phen mit der Anzahl und Ergebnisse der Tests. plett offen und frei zugänglich. So konnte jeder Spaß. Diese drei Punkte waren die wesentlichen ohne irgendeine Authentifizierung Jobs anlegen Punkte, die in Jenkins 2.0 verbessert werden soll- Jenkins lässt sich vielfältig einsetzen und das und auf dem Server laufen lassen. Die Absiche- ten. nicht nur zur Ausführung von Builds und Tests von rung mit Vergabe von passenden Rechten war für Projekten. Die größte Stärke liegt in den zahlrei- Jenkins-Einsteiger eher schwierig und umständ- Jenkins 2.0 chen Erweiterungsmöglichkeiten mittels Plug-ins. lich, was den Einstieg deutlich erschwerte. Jenkins 2.0 erschien im Frühjahr 2016. Die erste Jenkins-Jobs laufen auf einem Jenkins-Knoten LTS-Version 2.7 erfolgte ein paar Monate später – welche auch häufig Jenkins-Slaves oder Build- Ein weiterer wesentlicher Nachteil von den oben im Sommer. Jenkins wurde vom CI-Server zum Executors genannt werden – und diese können vorgestellten „Free Style“-Jenkins-Jobs ist, dass reinen Automation Server umgenannt, da Jenkins

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 15 SERVER schon länger nicht mehr nur als reiner CI-Server um Dinge zu erledigen. Das beinhaltet bei einem großer Vorteil. Bei großen Installation mit zahlrei- diente. Auch die URL des Projektes änderte sich Software-Projekt etwa das Bauen, Testen und ggf. chen parallel laufenden Jobs schon eher. von jenkins-ci.org zu jenkins.io [1]. auch die Veröffentlichung und das Deployment der Software. Um mit Pipelines sinnvoll arbeiten zu können, gibt Viele Nachteile und Umständlichkeiten wurden in es drei Begriffe, die bekannt sein müssen: Steps, Jenkins 2.0 verbessert. Das wohl größte Feature Das Skript wird in Groovy geschrieben und in der Nodes und Stages. Ein Step ist nicht viel mehr als ist die Nutzung von sogenannten „Pipelines“, die Regel mit dem Dateinamen Jenkinsfile im Re- ein Task, der einen Teil einer Ausführung darstellt. als Code in einer Datei gespeichert und mit dem pository abgespeichert. Alleine das Versionieren Er sagt Jenkins quasi, was zu tun ist. Nodes sind restlichen Code des Projektes versioniert werden. im Repository bringt schon einen Vorteil; so kann generell die vorher bekannten Jenkins-Slaves, al- Diese Features wurden größtenteils in Plug-ins ohne Probleme ein älterer Stand des Repositorys so Rechner, auf denen Jenkins-Jobs ausgeführt implementiert, die getrennt vom eigentlichen Jen- ausgecheckt werden und das Projekt in Jenkins werden können. Im Pipeline-Kontext haben die- kins aktualisiert werden. Pipelines sollen nicht nur mit der damaligen Konfiguration gebaut werden. se eine etwas andere zusätzliche Bedeutung. In bei der Continuous Integration unterstützten, son- Bei der Nutzung von Jenkins ohne Pipelines war einem Jenkinsfile können ein oder mehrere Node- dern auch beim Continuous Delivery, also beim dies nicht möglich, da die Skripte separat im Job Blöcke definiert werden. Jeder Node-Block wird Ausliefern und Ausrollen von Software. definiert wurden und in der Regel nicht mit dem zur Jenkins-Build-Queue hinzugefügt, wodurch Projekt synchronisiert wurden. diese an passende Nodes verteilt werden. Dort Die ursprünglich komplett offene Basis-Installation wird dann zusätzlich der Workspace vorbereitet, wurde dadurch abgesichert, dass beim ersten Mit einem Jenkinsfile soll die komplette Konfigura- in dem häufig auch das Repository geklont bzw. Start von Jenkins sich zuerst ein Einrichtungs- tion eines oder mehrerer Jobs in einem Jenkinsfile ausgecheckt wird. So kann man in einem Jenkins- assistent öffnet, der nicht nur Basis-Plug-ins zur zusammenfließen. Wo man vorher ggf. mehrere file beispielsweise hundert Nodes definieren, die Installation anbietet, sondern auch einen Nutzer- einzelne Jobs definiert hat, die verschiedene Din- gegen einen zentralen Server Requests schicken Account erstellt und die Rechte entsprechend ge erledigen, kann das nun in einer Pipeline und und die Antworten auswerten. Dies ging vorher setzt. somit in einem Jenkins-Job geschehen. Pipelines zwar schon mit Multikonfigurationsprojekten, doch haben aber auch noch weitere Vorteile, so kön- war es dort auch etwas umständlicher. Weitere nützliche Features sind die Einfüh- nen Pipelines beliebig pausiert werden und auch rung des „GitHub Organization Plugin“ und des einen Neustart des Jenkins-Masters „überleben“ Der letzte Teil ist ein Stage. Eine Pipeline kann „Multibranch-Pipeline“. Aber dazu später mehr. – egal, ob er geplant oder ungeplant war. Dies ist aus mehreren Stages bestehen, die eigene Auf- insbesondere bei Updates nützlich, denn Upda- gaben erledigen. Um das Beispiel mit dem Bauen Pipeline as Code tes von Jenkins selbst und der Jenkins-Plug-ins und Testen eines Software-Projektes fortzuführen, „Pipeline as Code“ wird das Verfahren genannt, erfordern einen Neustart des Dienstes, was nur kann man etwa drei Stages definieren: einen zum womit die komplette Konfiguration eines Jenkins- geht, wenn keine Jobs laufen oder diese sich pau- Bauen, einen zum Testen und einen zur Testaus- Jobs in einer Datei geschrieben werden kann. Ei- sieren lassen. Bei kleinen Jenkins-Installationen, wertung des Projektes. Die Stages werden im Job ne Pipeline kann man als Workflow ansehen, bei bei denen nur wenige Jobs definiert sind und nur definiert, sodass man sieht, wie lange ein Stage dem verschiedene Schritte ausgeführt werden, selten Jobs angestoßen werden, ist das wohl kein dauert und ob dort etwas schief gegangen ist.

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den Pipeline-Job anlegt. Für den Anfang ist es Funktionen zu finden, ist der „Snippet Generator“. immer besser, die Pipeline innerhalb eines Jobs Dieser ist in jedem Pipeline-Job zu finden, wenn zu definieren, statt sie direkt in ein Repository zu man im Hauptmenü auf „Pipeline Syntax “ klickt. legen, da sonst sehr häufig bei Änderungen für Kleinigkeiten eingecheckt werden muss. Dort findet sich ein Drop-Down-Menü, in dem ver- schiedene Build-Schritte und Aktionen über di- Das folgende Beispiel zeigt eine ganz einfache Pi- verse Formulare zusammengeklickt werden kön- peline, die nicht viel mehr macht als die Ausgabe nen. Dies ist sehr oft sehr hilfreich, weil man auch von „Hello World!“: nach längeren Arbeiten mit der Pipeline-Syntax sich diese nicht so einfach einprägen kann. Das node { liegt auch daran, dass viele Plug-ins ihre eigenen echo 'Hello World!' Befehle und Parameter mitbringen, die man sich } fast unmöglich merken kann. Ansonsten gilt, dass der Code in Groovy geschrieben wird und des- Dieses zugegeben einfache Beispiel führt auf ei- sen Sprachelemente ebenfalls genutzt werden nem beliebigen Node zur Ausgabe von „Hello können. World!“. Man kann node auch noch einen Para- meter übergeben, welcher den Namen des Nodes Interessant werden Pipelines, wenn mehrere Sta- darstellt, auf dem der Code ausgeführt werden ges existieren, welche die Ausführung der Pipeli- soll. Das sieht etwa so aus: ne sinnvoll gruppieren:

node("ubuntu1604") { node { echo 'Hello World from Ubuntu!' stage('Checkout'){ } checkout scm Pipeline-Syntax im Menü. }

Damit das auch ausgeführt wird, muss allerdings stage('Build'){ Eine Pipeline schreiben ein Node mit dem Namen oder Label ubuntu1604 sh '''cmake . Bislang wurde rein die Theorie der Pipeline be- existieren. Ansonsten wartet die Pipeline ewig, bis make -j2''' handelt. Spannender wird es, wenn eine Pipeline ein solcher Node verfügbar ist. } geschrieben wird. Voraussetzung ist eigentlich nur, dass ein Jenkins-Server mit dem Pipeline- An dieser Stelle wäre es zwar möglich, die kom- stage('Tests'){ Plug-in installiert ist. Anschließend muss über plette Pipeline-Syntax herunterzuschreiben, aller- sh './run_tests' das Hauptmenü „Element anlegen“ eine Pipeli- dings wäre das wohl etwas viel. Eine wichtige } ne ausgewählt werden, die dann einen passen- Quelle, um die richtige Syntax zu lernen und alle }

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gen. Dies ist etwa dann notwendig, wenn man die Software über verschiedene Linux-Distributionen oder gar Betriebssysteme hinweg testet und trotz- dem noch übersichtlich sehen will, ob ein be- stimmtes System noch Probleme hat.

Je nachdem wie intensiv man Jenkins nutzt, kann es also durchaus sein, dass sich noch nicht alle bisherigen Jobs in Pipelines umsetzen lassen. Da muss man wohl noch auf einige weitere Featu- res und Verbesserungen warten. Pipelines bilden trotzdem die wesentliche Grundlage für die zu- künftige Nutzung von Jenkins. Sie sind nicht unbe- dingt einfach zu schreiben, lassen sich aber durch die Nutzung des Snippet-Generators trotzdem mit vielen kleinen Schritten schreiben. Pipelines sind auch wesentlicher Bestandteil der nächsten drei Funktionen, die vorgestellt werden.

Multibranch-Pipeline Ein weiterer Nachteil bei Jenkins 1.x war, dass Der Snippet Generator ermöglicht die Generierung von Groovy-Code. man für so gut wie jeden Branch einen eigenen Durch die Umsetzung der Jobs in Pipeli- Job brauchte, wenn dieser gebaut und getestet nes wurden viele Nachteile aus Jenkins werden sollte. Dadurch, dass man ein Jenkins- 1.x ausgebessert. Einige Features sind file geschrieben hat, liegt die Konfiguration des allerdings noch nicht – oder nur anders Jobs schon im Repository, was an dieser Stelle – mit Pipelines möglich. So lassen sich einfach für jeden Branch, den man haben möch- aktuell etwa keine Stages innerhalb von te, genutzt werden kann. Theoretisch kann man Stages schachteln. Es existiert auch kei- auch weiterhin einzelne Jobs für einzelne Bran- ne direkte Möglichkeit, um Multikonfigura- ches anlegen, die dann jeweils das Jenkinsfile tionsprojekte umzusetzen. Letzteres sind anlegen. Aber auch das wäre eher umständlich, Jobs, die mit verschiedenen Konfiguratio- da nicht benötigte Entwicklungsbranches mit ihren nen ausgeführt werden, also etwa Tests ei- Jobs immer wieder gelöscht werden müssen. Hier Ansicht der Stages der Pipeline. ner Software mit verschiedenen Einstellun- kommt das Multibranch-Pipeline-Plug-in ins Spiel.

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In dem Job definiert man nur, welches Reposito- ry eingelesen werden soll. Anschließend scannt Jenkins das komplette Repository, um alle Bran- ches mit einem Jenkinsfile zu finden. Daraus er- zeugt Jenkins dann dynamisch eigene Jobs, was viel Konfigurations- und Wartungsarbeit verhin- dert. Bei gelöschten Branches löscht Jenkins au- tomatisch auch den dynamisch generierten Job.

Wesentlicher Nachteil dieser Lösung ist, dass je- Die Übersicht über den Status der Branches in einem Repository. des Repository einzeln konfiguriert werden muss. Dafür gibt es aber auch eine Lösung, jedenfalls einen Ordner an, in dem alle Repositories mit al- Das Plug-in erleichtert die Einrichtung von GitHub- für GitHub. len Branches, die ein Jenkinsfile enthalten, aufge- Repositories einer Organisation in Jenkins deut- listet werden. Weiterhin konfiguriert Jenkins eben- lich, da eine Konfiguration von einzelnen Reposi- GitHub Organization Folder Plugin falls das automatische Bauen bei Pull-Requests. tories und Pull-Requests nicht notwendig ist. Dies Das „GitHub Organization Folder Plugin“ geht das Zuvor müssen Jenkins die entsprechenden Rech- ist im Zusammenhang mit der erleichterten in- Problem an, dass man für jedes Repository einen te für die GitHub-Organisation gegeben werden, itialen Einrichtung ein weiteres Feature, was die eigenen Job anlegen muss, wovon dann die Jen- damit dieser den Pull-Request auslesen darf. Konfiguration und Administration deutlich erleich- kinsfiles eingelesen werden. Mit diesem Plug-in GitHub-Organisation umfasst dabei nicht nur die tert. wird nicht nur ein Repository, sondern die ganze Organisationen von GitHub, sondern auch norma- GitHub-Organisation gescannt. Jenkins legt dann le Benutzer-Accounts. Leider gibt es diese Funktion nur für GitHub. Für andere Git-Hostingdienste ist es leider nicht ver- fügbar, könnte aber theoretisch mit den nötigen Kenntnissen selbst implementiert werden, wenn APIs auf der Gegenstelle verfügbar sind.

Blue Ocean Die Web-Oberfläche von Jenkins funktioniert zwar prinzipiell, ist allerdinga an vielen Stellen nicht be- sonders benutzerfreundlich und auch nicht mehr auf Höhe der Zeit. Blue Ocean nennt sich das Projekt, welches eine neue, frische und moderne Oberfläche für Jenkins bringen soll und speziell Pull-Request-Ansicht im GitHub-Projekt. für Pipelines optimiert ist.

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bringen. Mit Blue Ocean wird zudem an einer frischen Oberfläche gearbeitet, die einiges ange- nehmer und hübscher macht. Es gibt allerdings auch viele Alternativen wie GitLab CI [3] oder Travis-CI [4], die auch jeweils einzelne Vor- und Nachteile haben.

LINKS [1] https://jenkins.io/ [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- 2013-01 [3] https://about.gitlab.com/gitlab-ci/ Pipeline in Blue Ocean mit parallelen Ausführungen. [4] https://travis-ci.org/

Zur Zeit befindet sich Blue Ocean in einer Beta- ist, dürfte es noch einige Zeit dauern. Immerhin Autoreninformation Phase für die erste Version und kann noch recht läuft Blue Ocean unter einer eigenen URL und wenig. Blue Ocean wird wie so vieles von Jenkins lässt sich parallel zum Standard installieren und Sujeevan Vijayakumaran (Webseite) in Plug-ins entwickelt und ausgeliefert. Im Moment nutzen. nutzt Jenkins seit etwa fünf Jahren kann es vor allem eins: Jobs alphabetisch auflis- beruflich und hat schon viele Test- ten und den Build-Status mit Konsolen-Ausgaben Fazit Infrastrukturen mit Jenkins aufgebaut. von Pipelines übersichtlich darstellen. Mit Jenkins 2.0 wurden einige Neuerungen ein- geführt, die die tägliche Nutzung angenehmer ge- Für den alltäglichen Betrieb stößt man bei Blue stalten und einige neue Nutzungsmöglichkeiten Teilen Kommentieren Ocean schnell an seine Grenzen, da vieles nicht möglich ist oder noch nicht zur Verfügung steht. Allem voran lassen sich keine administrativen Dinge erledigen. Das betrifft nicht nur die Jenkins- Server-Konfiguration, sondern auch die Konfi- guration und das Anlegen von Jobs. In Zukunft werden in Blue Ocean mehr und mehr Funktio- nen einfließen – und dabei nicht nur Funktionen der altbewährten Oberfläche. Später sollen sich Pipelines auch einfacher und hübscher über Blue “TV Problems” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), Oceans anlegen lassen. Bis es allerdings soweit http://xkcd.com/1760/

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 20 DISTRIBUTION openSUSE Leap 42.2 von Mirko Lindner

achdem mit openSUSE Leap 42.1 der Grund für die unterschiedliche Aktualisierungs- tionen auszuliefern. So kommt auch openSUSE freien Gemeinschaftsdistribution teil- strategie ist die Arbeitsteilung innerhalb des Pro- Leap 42.2 in der aktuellen Version in mehreren N weise nur ein mäßiger Hüpfer gelang jekts. Bereits im Frühsommer 2015 hatte das hin- Varianten – auch, wenn die Artenvielzahl mit der und das Produkt vor allem auf dem Desk- ter dem Projekt stehende Nürnberger Unterneh- Einführung der neuen Strategie dezimiert wurde. top anfänglich nur wenig überzeugte (siehe men SUSE angekündigt [4], die Entwicklung von Neben einer 4,7 GB großen DVD, die die Mehr- freiesMagazin 01/2016 [1]), folgt nun mit der openSUSE direkt zu unterstützen und einen Groß- zahl der verfügbaren Pakete in sich vereint, of- Version 42.2 die erste Aktualisierung. Wie im- teil der Quellen von SUSE Linux Enterprise (SLE) feriert das Team auch ein kleineres Abbild für mer will das Team mit der aktuellen Version auch in den openSUSE-Build-Service (OSB) ein- eine Netzwerkinstallation. Dedizierte Versionen eine noch bessere, einfachere und stabilere zuspeisen. Die Idee dahinter war, dass SUSE sich für spezielle Einsatzbereiche oder Desktops stellt Distribution herausgebracht haben. So ver- um die Basis der Gemeinschaftsvariante kümmert das Team nicht mehr bereit. Hier müssen Anwen- spricht openSUSE auch dieses Mal, mit dem und die freie Gemeinschaft den Desktop und die der auf die zahlreichen Abwandlungen der Dis- Produkt ein weitgehend universelles System darauf aufbauenden Anwendungen im Rahmen tribution zurückgreifen, die im Zuge diverser Pro- für Desktop-, Netbook- und Serveranwender von „Tumbleweed“ bereitstellt. jekte entstanden sind, oder sich schlicht selbst zu liefern. Der Artikel wirft einen Blick auf eine passende Variante bauen. Die schon in der die Distribution in einem Langzeittest in einer Streng genommen stellt openSUSE Leap 42.2 Vorgängerversion nicht mehr angebotene Live- produktiven Umgebungen. deshalb eine Aktualisierung von openSUSE Leap Version ist auch dieses Mal entfallen. 42.1 dar, deren Basis aus SUSE Linux Enterpri- Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „OpenSuse se (SLE) 12 Service Pack 2 stammt. Wer bereits openSUSE liefert auch mit der neuen Ver- Leap 42.2“ erschien erstmals bei Pro-Linux [2]. mit stabilen Versionen anderer Distributionen ge- sion einen gewohnt großen Umfang an Pake- arbeitet hat, sogenannten LTS- oder Enterprise- ten, der sich allerdings auf freie Software be- Einführung Varianten, wird sicherlich nichts Verwerfliches da- schränkt. Anwender, die auch proprietäre Zuga- Mit der Version 42.2 von openSUSE [3] erscheint bei finden, versprechen diese Produkte in der ben wünschen, müssen diese aus einem Online- nun erstmals eine erste Aktualisierung der Distri- Regel Stabilität und eine langfristige Planbar- Verzeichnis installieren. Diese Unterteilung wurde bution, die dem neuen Veröffentlichungsschema keit. Doch ist das auch bei openSUSE der Fall? bereits in openSUSE 11.1 (siehe freiesMagazin folgt. Wie bereits bei openSUSE 42.1 angekün- Schließlich verwendet das Produkt nur als Ba- 03/2009 [5]) eingeführt und soll es sowohl Ent- digt, stellt die neue Version keine vollständige sis einen Enterprise-Unterbau - der zudem im wicklern als auch Drittherstellern erleichtern, auf Neuentwicklung mehr dar, sondern eine partiel- Vergleich zu openSUSE Leap 42.1 aktualisiert openSUSE aufbauende, freie Produkte zu erstel- le Aktualisierung der bestehenden Generation. wurde. len. Denn während die Basis der Distribution nur we- nige größere Änderungen erfuhr, wurde vor allem Lieferumfang Die Softwareausstattung ist SUSE-typisch üppig der nach außen sichtbare Desktop einem massi- Mittlerweile gehört es zum guten Ton jedes Distri- ausgefallen. Zur Grundausstattung gehören ne- ven Update unterzogen. butors, das eigene Produkt in verschiedenen Edi- ben dem Basissystem, diverse Desktops, Server

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viel Entwicklungszeit in immer noch eine automatische Installation mit die Verbesserung des verschiedenen Kernelparametern, darunter deak- Installationsprozesses tivierten ACPI, eine Upgrade-Option, Rettungs- gesteckt, sodass eine system oder Speicher- oder Installationstest zur Linux-Installation kaum Auswahl an. Darüber hinaus lassen sich schon noch Probleme bereiten bei der Auswahl der Installation die Sprache und sollte. Fast alle Anbie- die zu verwendende Auflösung festlegen. ter konzentrieren sich deshalb auf die Pflege Die eigentliche Installation gleicht vom Ablauf der Werkzeuge. So auch her, von kleineren Ausnahmen abgesehen, der openSUSE 42.2. von openSUSE Leap 42.1. Neu sind unter an- derem ein leichterer Import von Mount-Optionen So war es kaum verwun- und eine geringfügige Umgestaltung der Softwa- derlich, dass auch die reauswahl. Der ehemals etwas versteckte Server- neue Version der Distri- Modus wurde nun auf die Startseite gehoben und bution kaum Probleme firmiert nicht mehr unter dem Label „Minimalin- bei der Installation verur- stallation“. Zudem lässt sich bei der Installation sachte. Bei der Installa- die Erstellung eines Standardnutzers logischer tion auf einem Desktop, überspringen und die Installationsroutine bietet Start der Installation. einem Laptop oder einer direkt bei der Installation „Trusted Boot“ als Opti- virtuellen Maschine wur- onsparameter zur Auswahl an. und Tools. Verschwunden aus der Installation sind de die komplette Hardware einwandfrei erkannt allerdings Seamonkey, der sich nicht mehr kom- und sinnvoll (vor)konfiguriert. Es sollte allerdings Bereits mit der Einführung von openSUSE kehr- pilieren lässt, Dropbear, der laut Aussage des erwähnt werden, dass die hier durchgeführten te die Distribution zu ihren Wurzeln zurück und Herstellers keine Vorteile gegenüber openssh bie- Tests keinesfalls eine Referenz darstellen und le- wählte KDE als Standard aus. Auch die neue Ver- tet, und das nicht mehr funktionierende Algebra- diglich einen Ausschnitt wiedergeben – je nach sion macht hier keine Ausnahme. So ist auch bei System Cadabra. Hardware und Peripherie kann sich die Installation openSUSE Leap 42.2 KDE als Standarddesktop natürlich unterschiedlich verhalten und Probleme ausgewählt. Wer auf eine andere Umgebung auf- Installation sind sicherlich nicht ausgeschlossen. setzen möchte, kann dies mit nur einem Klick War die Installation einer Linux-Distribution an- machen und zu GNOME oder Xfce wechseln. fänglich etwas für Spezialisten, so hat Linux dies- Funktionell gesehen unterlag die Auswahl der Nicht mehr enthalten bei der globalen Auswahl bezüglich mittlerweile neue Standards gesetzt, möglichen Installationsmethoden keinerlei Ände- der Desktop-Systeme ist der LXDE-Desktop, der an denen sich auch andere Betriebssysteme ori- rung – auch wenn die Auswahlmaske beim Start nun manuell in der Paketauswahl gewählt werden entieren. Alle großen Linux-Distributionen haben geringfügig verändert wurde. So bietet openSUSE muss.

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nenten manuell zu konfigurieren. Hier hat die Dis- tribution einen praktikablen Spagat geschafft, die sowohl Anfänger als auch Profis zufriedenstellen wird.

Das Basissystem Die Distribution setzt auf den aus in SUSE Linux Exterprise (SLE) stammenden Kernel Kernel 4.4.27 auf und bietet dementsprechend auch die Vorteile der neuen Version von Linux. Die Neue- rungen umfassen unter anderem Verbesserungen im Block-Layer, dem Netzwerkstack und bei der 3-D-Unterstützung im Virtual-GPU-Treiber. Etwa 75 Prozent der mehr als 11.500 Änderungen der Kernelversion betreffen Treiber. Unter dem hohen Anteil von Treiber-Updates ragen die Treiber aus dem Staging-Bereich, dem Netzwerk-Subsystem und die GPU-Treiber heraus. Diese drei Bereiche machen über die Hälfte aller Treiber-Änderungen aus.

So unterstützen in der neuen openSUSE Leap 42.2 Loopback-gemountete Dateisysteme direk- te und asynchrone Ein- und Ausgabe. Light- NVM ermöglicht darüber hinaus die Verwaltung von SSDs auf niedriger Ebene und kann damit den Flash Translation Layer umgehen, was un- ter anderem zu einer gesteigerten Geschwindig- Zusammenfassung der Installation. keit bei diversen SSD-Modellen führen soll. Das Blockgeräte-Subsystem unterstützt ferner einen NAPI-ähnlichen Mechanismus. Die eigentliche Konfiguration des Systems über- Geräte beherrschte das Werkzeug gewohnt sou- nimmt immer noch das SUSE eigene Verwaltungs- verän. Zudem ist es möglich, dem Automatismus Weitere Neuerungen des Kernels umfassen werkzeug Yast. Die Erkennung der vorhandenen unter die Arme zu greifen und viele der Kompo- diverse Treiberaktualisierungen und Systemer-

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 23 DISTRIBUTION weiterungen. Neu sind unter anderem Treiber sion aktualisieren, sollten deshalb die Änderun- schaft der aktuellen Ver- für diverse USB-WLAN-Chips von Realtek und gen manuell nachpflegen. Wie das funktioniert, sion ist, dass die Umgebung durch die Entwickler Fireware-Sound-Chips, darunter ein Audio-Treiber beschreiben die Release-Notes von openSUSE weitgehend stabilisiert wurde. Bemängelten wir für Skylake-Notebooks mit einem über I2C ein- Leap 42.2 [6]. noch beim Test von openSUSE Leap 42.1 die gebundenen Audio-Chip. Der Wacom-Treiber un- teilweise noch heftigen Fehler und Unzuläng- terstützt weitere Intuos-Geräte und kommt auch KDE Plasma 5 – Der Standard- lichkeiten, so kann die aktuelle Version ruhigen mit Cintiq Companion 2 klar. Die AMD- und Intel- desktop Gewissens als produktionsreif bezeichnet wer- Grafiktreiber unterstützen einen integrierten Sche- Der Standard-Desktop unter openSUSE wurde den. duler, der unter anderem Aktionen auf die Rechen- auch in der aktuellen Version durch die KDE- einheiten des Grafikprozessors verteilen kann Gemeinschaft bereitgestellt. KDE Plasma 5 trägt Zu den nun seit der letzten openSUSE-Version und damit die Leistung der Hardware steigert. nun die Versionsbezeichnung 5.8.2 und stellt die eingeführten Anwendungen gehört das „Wetter- Der Nouveau-Treiber kann zudem auf GDDR3- erste LTS-Version des KDE-Projekts dar. Dem- Widget“. Zudem führt die aktuelle Version der GPUs und GPUs der Baureihen G94 bis G200 nach wird Plasma 5.8 für mindestens 18 Monate Umgebung ein neues, leichteres Theme namens die Energiesparmodi besser nutzen. gepflegt. Die zugrunde liegende Version 5.6 von Die eingesetzte Glibc-Version wechselte zu Ver- Qt wird für mindestens sion 2.22. In der letzten Version setzte die Dis- drei Jahre gepflegt, was tribution noch auf Glibc 2.19. Die weitere Basis für eine stabile Grundla- der Distribution stellen Bash 4.3, dhcp 4.3.3, GCC ge sorgen sollte. Dement- 4.8 und Systemd 228 dar. Mit von der Partie sind sprechend lange dürfte zudem Vim 7.4, Cups 1.7.5, Alsa 1.1.2 sowie die die aktuelle Version die Skriptsprachen Perl 5.18.2, PHP 5.5.14 und Py- openSUSE-Anwender thon 2.7.12. auch begleiten – sofern sie beim Standardum- Um den Speicherverbrauch der automatisch er- fang der Distribution blei- stellen Snapshots zu verringern, hat das Team ben und keine Fremd- /var/cache auf ein separates Btrfs-Subvolume quellen nutzen. ausgelagert. Laut Aussage der Entwickler beher- bergt das Verzeichnis eine nicht unerhebliche An- Gegenüber der noch in zahl an Dateien, die sich allerdings schnell än- openSUSE Leap 42.1 dern und mühelos regeneriert werden. Aus die- eingesetzten Version sem Grund sei es nicht wirklich notwendig, die stellt Plasma 5.8 einen Daten in das Snapshot-Konzept zu übernehmen. großen Sprung dar. Die Anwender, die ihr System von einer früheren Ver- wohl wichtigste Eigen- Plasmas Sperrbildschirm.

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„Breeze Light“ ein und ändert das grafische Ausse- Desktop, GNOME, mit. hen von Tooltips. Der Taskmanager zeigt den Fort- Bei der Umgebung hin- schritt einer gerade durchgeführten Aktion, wie kt openSUSE allerdings beispielsweise eines Kopiervorgangs oder Down- dem momentanen Stand loads, im Hintergrund an. Eine weitere Neuerung der Entwicklung etwas ist die Anzeige von Album-Informationen anstel- hinterher und implemen- le der Playervorschau im Taskmanager. Zudem tiert nicht die neueste wurde schon in Plasma 5.6 das „Media Controls“- verfügbare Version 3.22, Applet überarbeitet und Krunner unterstützt Drag sondern das über ein hal- and Drop. Das Pager-Applet und die Fensterliste bes Jahr ältere GNOME wurden ferner neu geschrieben, um das in Plas- 3.20.1. ma 5.7 neu eingeführte Task-Manager-Backend zu nutzen. Weiterhin wurde das Design des Login- Wie auch schon bei der Bildschirms angepasst, weshalb auch der Begrü- KDE-Umgebung, wer- ßungsbildschirm von openSUSE einen frischeren den auch unter GNOME Anstrich spendiert bekam. neben den zahlreichen Standardanwendungen Als Stil für die Bedienelemente und Symbole auch die meisten wichti- kommt auch in openSUSE Leap 42.2 „Breeze“ gen Applikationen initial zum Einsatz. Der Desktop selbst wirkt beim ers- vorinstalliert. So werden Der GNOME-Desktop. ten Start aufgeräumt und nicht überladen. Ne- neben Firefox auch Libre- ben einem Home- und einem Trash-Icon weist die Office 5.1.5.2 und GIMP 2.8.18 mitinstalliert. Der namens „Andere Orte“ liefert eine Übersicht über Oberfläche keine weiteren Icons auf. Dasselbe Desktop selbst ist, konzeptbedingt, auch unter lokale Orte und Orte im Netzwerk. Ferner wurde gilt für den Hintergrund, der nur aus dem Stan- GNOME aufgeräumt. der Kalender überarbeitet und auf Rechnern mit dardartwork und dem Next-Hintergrund des KDE- eingebautem Lichtsensor kann die Bildschirmhel- Projektes besteht. Der Standardbrowser unter Im direkten Vergleich mit der noch in openSUSE ligkeit jetzt automatisch angepasst werden. openSUSE Leap 42.2 ist weiter Firefox, der stan- Leap 42.1 eingesetzten Version wurde GNOME dardmäßig in der Version 49.0.2 ausgeliefert wird erheblich verbessert. Mehrere hundert Entwickler In GNOME 3.20 wurde Nautilus um eine verbes- und über aktivierte Plug-ins für den OpenH264- haben den Versionssprung von GNOME 3.16 auf serte Suchfunktion erweitert. Zudem haben die Codec, IcedTea und Skype-Plug-ins verfügt. die neue Version begleitet. Eine der größeren Entwickler Maps funktional aufgewertet und bes- Änderungen in GNOME 3.18 war beispielsweise ser an OpenStreetMap angepasst. Die Bildver- GNOME 3 – Der Alternativdesktop die Einbindung von Google Drive. Die Seitenleiste waltung Photos beherrscht unter anderem nicht- Neben dem Standarddesktop des KDE-Projektes im Dateimanager, die auch in Dateidialogen an- destruktives Editieren von Bildern und im Softwa- liefert openSUSE auch den zweiten großen gezeigt wird, wurde überarbeitet und ein neuer Ort recenter lassen sich nach der mit GNOME 3.18

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 25 DISTRIBUTION eingeführten Funktion zum automatisierten Ak- Option, weitere Alternativen als Desktop zu ver- Gemeinschaftsvariante mit denen für SLE besser tualisieren von Firmware in der neuen Version wenden. Mit von der Partie sind unter anderem zu koordinieren. auch Aktualisierungen einer kompletten Distribu- MATE 1.16, Xfce 4.12, Enlightenment 0.21.3 und tion durchführen. Cinnamon 3.0.7. Dabei ist auch LXQt 0.11.0, Serverinstallation und Yast das über zahlreiche Verbesserungen an der Am nahesten am Kern des SLE (SUSE Linux En- Allgemein fällt allerdings in openSUSE auf, dass Benutzerführung verfügt. Unter anderem führt terprise) 12 Service Pack 2 ist freilich die Basis- ähnlich KDEs Plasma auch GNOME weitgehend es pavucontrol-Qt ein, eine Qt-Portierung von bzw. Serverinstallation, die als dritte Option bei unverändert blieb. Abgesehen von einem verän- PulseAudios Mixer pavucontrol. Genauso wie der Paketauswahl angeboten wird. Die aktuelle derten Hintergrund und der Beigabe der eigenen GNOME und KDE präsentieren sich auch die Version von openSUSE ist deshalb die erste Frei- Anwendungen wurde die Umgebung nur wenig Alternativdesktops aufgeräumt und sind an die gabe von Leap, die ein explizites Serverprofil oh- verändert und gleicht weitgehend dem Standard, Distribution angepasst. ne eine grafische Oberfläche anbietet. Die Stan- der seitens GNOME ausgeliefert wird. Das hat für dardinstallation umfasst dabei lediglich das Basis- die Entwickler der Distribution den Vorteil, dass Eine weitere Besonderheit der aktuellen Version system. Weitere Dreingaben müssen manuell aus sie nicht jede Version anpassen müssen und ein von openSUSE stellt die Internationalisierung dar. der Paketauswahl herausgesucht werden. System ausliefern können, das den Wünschen So ist openSUSE Leap 42.2 die erste Version, der Desktop-Macher entspricht. die Weblate [7] zur Koordination der Überset- Die Konfiguration der Server, aber auch des kom- zung in die mittlerweile mehr als 50 Sprachen pletten Systems übernimmt wie immer das Kon- Weitere Desktops verwendet. Der Dienst erlaubt jedem Nutzer, am figurationswerkzeug Yast, das mittlerweile über Wie auch schon in den Vorgängerversionen bie- Übersetzungsprozess teilzunehmen und macht schier unerschöpfliche Funktionen und Konfigu- tet auch die aktuelle Version den Anwendern die es unter anderem möglich, die Übersetzungen der rationsmöglichkeiten verfügt. Egal, ob es um die

Der Xfce-Desktop. Der LXDE-Desktop. Der Enlightenment-Desktop.

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das in openSUSE Leap 42.2 neu hinzugefügt wur- de. Die Lösung wurde entwickelt, um eine zentrale System-Authentifizierung zu konfigurieren. Neu in Yast sind zudem Verbesserungen des Bootloader- Managements und eine verbesserte Konfiguration des Passwortschutzes und der Sicherheit. „yast2- firewall“ beinhaltet jetzt beispielsweise eine kom- plette Unterstützung für firewalld, zusätzlich zur schon existierenden SuSEFirewall2. Wie sich für eine Distribution gehört, die ein Anspruch auf ei- ne vollwertige Serverinstallation hat, liefert auch openSUSE eine Vielzahl an Servern und Diens- ten aus. Die meisten Anwendungen sind dabei bereits vorkonfiguriert und können prinzipiell oh- ne eine nachträgliche Konfiguration wenigstens gestartet werden. Besonders erfreulich für passio- nierte Heimnutzer und angehende Administrato- ren dürften wieder die vielen Helfer in YaST sein. So hat der Hersteller im Lieferumfang des Pake- tes YaST-Module für fast alle Server. Während manche Module nur marginale Einstellungen er- möglichen, erlauben andere wiederum eine fast vollständige Konfiguration. Yast: Softwareauswahl in der Konsole. Fazit Installation von Software geht, die Einrichtung von Das Werkzeug wurde gegenüber der letzten Ver- Es ist kein Geheimnis, dass openSUSE eine Hardware oder die Benutzerverwaltung, an Yast sion weiter ausgebaut und trägt nun die Versions- einsteigerfreundliche Distribution ist. Diesem An- führt in der Regel kein Weg vorbei. Das Univer- nummer 3.1.206. Eine der Neuerungen stellt die spruch wird das Produkt auch in der aktuellen salwerkzeug ist auch unter openSUSE Leap 42.2 Implementierung von „yast2-alternatives“ dar – ei- Version gerecht, denn die Weiterentwicklung von in verschiedenen Ausgaben verfügbar. Während nes neuen Moduls, um das Alternatives-System openSUSE enttäuscht nicht. Die Basis des Pro- unter KDE eine Qt-Version gestartet wird, führt von openSUSE zu regeln. Ein weiteres neues jektes weist nur geringe Änderungen auf, was der Distributor bei GNOME eine GTK+-Variante Modul ist „yast2-vpnb, das zu Konfiguration und allerdings in Anbetracht der Freigabestrategie zu und in der Konsole bzw. Serverinstallation eine von VPN-Gateways und Clients genutzt werden erwarten war. Zwangsläufig muss das aber nichts minimalistische Version aus. kann. „yast2-auth-client“ ist ein weiteres Modul, Schlechtes bedeuten, verspricht die konservative

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duktiven System auch würdig ist. Sowohl GNOME als auch KDE machen einen frischen und aufge- räumten Eindruck. Auch die restlichen Komponen- ten bieten kaum einen Grund zur Klage. Zusam- menfassend ist openSUSE Leap 42.2 ein gelun- genes Update, das für alle Anwenderschichten interessant sein dürfte.

LINKS [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- 2016-01 [2] http://www.pro-linux.de/artikel/2/1858/ opensuse-leap-422.html [3] https://www.opensuse.org/ [4] http://www.pro-linux.de/news/1/22456/open suse-auf-identitätssuche.html [5] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- 2009-03 [6] https://doc.opensuse.org/release-notes/ x86_64/openSUSE/Leap/42.2/ [7] https://l10n.opensuse.org/ Yast: Snapshotmanagement mittels Snapper. Autoreninformation Basis doch eine Stabilität, die durchaus erstre- die Änderungen in Plasma sowohl funktionell aber benswert und wünschenswert ist. vor allem in puncto Stabilität sofort auf. Gänz- Mirko Lindner (Webseite) befasst lich verschwunden sind die Probleme zwar immer sich seit 1990 mit Unix. Seit 1998 ist Ein anderes Bild zeigte sich in der Vergangen- noch nicht, doch im direkten Vergleich mit der er aktiv in die Entwicklung des Ker- heit beim Desktop, das in der letzten Freigabe in openSUSE Leap 42.1 eingebundenen Version nels eingebunden und verantwortlich nicht wirklich überzeugen konnte. Doch haben wir sind sie nur noch marginal. für diverse Treiber und Subsysteme. in der Vorgängerversion die Plasma-Integration Daneben ist er einer der Betreiber noch kritisiert, so stellt die aktuelle Version eine Der allgemeine Eindruck, den openSUSE hinter- von Pro-Linux.de. merkliche Verbesserung dar, denn die Desktop- lässt, fällt deshalb durchweg positiv aus. Die stabi- Integration hinterlässt den wohl größten Eindruck. le Basis kann weiterhin überzeugen und der Desk- Trotz des relativ kleinen Versionssprungs fallen top hat einen Reifegrad erreicht, der einem pro- Teilen Kommentieren

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 28 ANDROID

Freie Software im Bereich Android von Josua Kiefner

as ist eigentlich das perfekte Be- fentlicht. Da die Lizenz des eigentlichen Androids für eigene Dienste, wie zum Beispiel den Play triebssystem für Smartphonebesit- keine Copyleft-Klausel enthält, müssen die Smart- Store, YouTube, Gmail und Maps. Seit 2010 aber W zer, die auf Freie Software setzen phonehersteller ihren angepassten Code selbst hat Google nach und nach die offene Entwicklung möchten? Es gibt ein paar Projekte, zum Bei- nicht unter einer freien Lizenz stellen [5]. Einer- von wichtigen Apps des „Android Open Source spiel Plasma Mobile [1], Ubuntu Touch [2] und seits kann so kein Code in das Hauptprojekt zu- Projekts“ (AOSP [8]) gestoppt und diese fortan Sailfish OS [3], die gute Ansätze bieten. Lei- rückgeführt werden und andererseits können die als nicht-freie Software weitergeführt. So sind der befinden sie sich teilweise noch in der Hersteller unbegrenzt Überwachungs- und Daten- mit der Zeit z. B. aus AOSP-Suche, AOSP-Musik Entwicklungsphase und die Liste der kompa- sammelfunktionen einbauen. und AOSP-Kalender die Anwendungen Google tiblen Geräte ist kurz. Da fällt die Wahl schnell Search, Google Music und Google Calendar ge- auf Android, welches durch Offenheit, Mo- Ben Lincoln hat im Jahre 2013 entdeckt, dass worden [9]. dellvielfalt und Vorhandensein einer großen sein Motorola Droid X2 etliche personenbezoge- Zahl Apps positiv hervorsticht. In diesem Ar- ne Daten über ungesicherte HTTP-Verbindungen Für viele Nutzer sind der Play Store, Gmail, Maps tikel soll geklärt werden, ob Android wirklich an Motorola übermittelt [6]. Einige Hersteller ge- und YouTube ein wichtiger Bestandteil von An- die versprochene Offenheit bietet, wie die- hen sogar so weit, dass sie das von der amerika- droid. Wenn ein Hersteller diese mit seinem Ge- se größtmöglich ausgebaut werden kann und nischen Firma Carrier-IQ bereitgestellte Gesamt- rät ausliefern will, muss er zusätzlich noch einen welche Alternativen es gibt. überwachungspaket in ihre Handys integrieren [7]. ganzen Schwung weiterer Google-Apps vorinstal- Außerdem sind zahlreiche unfreie binäre Objekte, lieren. Die Integration dieser Apps geht beinahe Android ist ein von der von Google gegründeten Firmware und Bibliotheken enthalten, ohne die ausschließlich nur als Mitglied der Open-Handset- „Open Handset Alliance“ entwickeltes Mobilbe- Android nicht lauffähig wäre. Alliance, dessen Mitgliedern es jedoch verboten triebssystem für Smartphones, Tablets und Com- ist, alternative Android-Distributionen auszulie- puter. Außerdem werden separate Versionen, so- In den Anfangsjahren von Android, als noch Apple fern. Einige Apps aus dem Play Store benötigen wohl für Uhren als auch für Fernseher und Au- den Smartphonemarkt dominierte, war es für die nicht-freien APIs von Google, zum Beispiel tos, entwickelt. In diesem Artikel wird nur auf die Google von Vorteil, dass sein Betriebssystem Google Play Services oder Google Maps API, um erstgenannte, am weitesten verbreitete Variante frei war: Jeder Hersteller konnte es ohne großen zu funktionieren. Alternative Bibliotheken einzu- eingegangen [4]. Aufwand und hohe Kosten auf seinen Geräten binden wäre ein großer Mehraufwand und wird in vorinstallieren und es dabei beliebig anpassen. den meisten Fällen unterlassen. Android ist jedoch nicht vollständig frei. Es ver- Dies führte zu einer rasanten Verbreitung, sodass wendet den unter der GPL lizenzierten Linux- Android im zweiten Quartal 2014 einen Markt- Google-Dienste ohne Google-Apps Kernel als Basis. Das darauf aufbauende ei- anteil von 84,6% erreichte. Schon seit längerer Das microG-Projekt [10] versucht, den Zugang gentliche Android, unter anderem mit der Java- Zeit versucht Google, die Kontrolle über Android zu den Diensten von Google durch freie Apps Laufzeitumgebung und einem eigenen Fenster- zurückzugewinnen und zu festigen. Anfangs be- (Apache 2.0) zu ermöglichen. Diese befinden manager, ist unter der Apache 2.0-Lizenz veröf- schränkten sich die Google-Apps nur auf Clients sich zwar noch in der Entwicklungsphase, es

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 29 ANDROID gab aber schon viel positives Feedback der Nut- Replicant Apps angeht, sind die meisten dort erhältlichen zer. Installiert werden können diese über die Noch einen Schritt weiter geht die CyanogenMod- Programme kostenlos. Weil aber Entwickler pro- F-Droid-App [11], dazu müssen nur die microG- basierte Distribution Replicant. Das System er- prietärer Apps nicht auf ihr Geld verzichten wollen, Repositiorys eingebunden werden. setzt ohne Ausnahme alle nicht-freien Teile wie integrieren sie in ihre Software die Werbe-APIs Treiber aus dem Betriebssystem. Dabei müssen der großen Werbenetzwerke. Ein erschreckendes CyanogenMod die Nutzer mit einigen Einschränkungen leben, Beispiel für die große Verbreitung solcher Maß- Eine gute Alternative ist das von der Communi- weil es ist noch nicht für alle Treiber gelungen, nahmen gibt Google selbst: Auf der Seite für An- ty entwickelte CyanogenMod [12]. Es basiert auf einen freien Ersatz zu programmieren. So funktio- droidentwickler wird berichtet, dass bereits über AOSP, dem als Freie Software veröffentlichten nieren zum Beispiel auf keinem der Geräte 3-D- 650.000 Apps das Google-eigene Werbe-SDK in- Teil von Android ohne Herstelleranpassung und Grafiken und nur das Replicant des OpenPhoenux tegrieren [19]. Google-Anwendungen, und liefert für Standard- GTA04 [15] unterstützt GPS. WLAN und Bluetooth Anwendungen wie Musikplayer und SMS freie werden von allen Geräten nur durch proprietäre Nur das Anzeigen von Werbung ist die eine Sa- Eigenentwicklungen. Außerdem versprechen die Treiber unterstützt [16]. Den Entwicklern von Re- che. Aber um für jeden Nutzer die passende Wer- Entwickler, dass weder Spionagefunktionen noch plicant war es auch nicht möglich, die Software bung zu schalten, sammeln diese Werbenetzwer- Bloatware enthalten ist [13]. des Modems, den Bootloader und die Firmware ke über die Integration der APIs in die Apps um- durch freie Alternativen zu ersetzen. Nur wenigen fangreiche Daten, wie zum Beispiel die WerbeID, Jedoch benötigt CyanogenMod die von den Her- Geräten ist es möglich, einen freien Bootloader Standortdaten, E-Mail-Adressen oder eine Liste stellern integrierte nicht-freie Firmware und Trei- zu verwenden [17]. der installierten Apps [20]. In den meisten Fäl- ber, um zu funktionieren [14]. Dies hindert Cyano- len geschieht dies, ohne dass der Nutzer explizit genMod zwar daran, als komplettes System frei Die aktuelle Version basiert noch auf Android 4.2, darüber informiert wird. Diese weit verbreiteten zu sein, es spielt aber eine wichtige Rolle bei der die Arbeiten zu Android 6.0 laufen bereits. Instal- Praktiken sind unter keinen Umständen mit der Befreiung Androids von proprietärer Software. liert werden kann Replicant OS auf sechs Smart- durch Freie Software geforderten Freiheit der Nut- phones und zwei Tablets, welche schon älter sind zer vereinbar. Die meisten der über 2 Millionen im Ein weiterer Vorteil ist, dass CyanogenMod zu- und vor allem von Samsung stammen [18]. Trotz Google Play Store erhältlichen Apps sind keine sätzliche Funktionen, die erst in späteren Versio- der Probleme mit der Firmware und dem Bootloa- freien Anwendungen und so gehen den Nutzern nen oder gar nicht in Android vorzufinden sind, der ist Replicant das „Freieste“ der derzeit erhältli- viele Innovationen und Verbesserungen verloren. implementiert. Der Splitscreen-Modus, standard- chen Android-Distributionen. mäßiger Rootzugriff und Berechtigungsmanage- Weitere Vorteile, nicht nur freier Android-Apps, ment sind nur drei der vielen Verbesserungen. Probleme proprietärer Apps sondern von Freier Software im Allgemeinen, sind CyanogenMod wurde auf über 150 Geräte por- Eine Sache, an der es bei Android auf jeden Fall das Recht der uneingeschränkten Benutzung, das tiert (Stand: November 2015). Dabei werden auch nicht mangelt, ist verfügbare Software: Im Google Einsehen des Quellcodes für Fortbildungszwecke Smartphones mit dem neuesten Android versorgt, Play Store sind über zwei Millionen Anwendun- oder zur Überprüfung auf Spionagefunktionen, Si- welche schon seit längerer Zeit von den Herstel- gen gelistet. Da Androidnutzer eher zurückhal- cherheitslücken und Fehlern und die Tatsache, lern keine Updates mehr erhalten. tend sind, was den Erwerb von kostenpflichtigen dass freie Anwendungen meistens kostenlos sind,

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 30 ANDROID da sie oftmals aus ehrenamtlich programmiertem tualisierungen für installierte Anwendungen ein- manager für GNU/Linux gedachte Programme zu Code bestehen [21]. zuspielen und Apps über Bluetooth oder WLAN installieren und den normalen Ubuntu-Desktop mit anderen Leuten zu teilen. zu verwenden [27]. Das Softwareangebot fällt Alternativer Appstore F–Droid mit 2689 verfügbaren Apps (inklusive Web-Apps, Eine im Bezug auf Freie Software bessere Alter- Freie Software-Apps Spiele und Scopes; Stand: 2016) im Vergleich native zu dem Google Play Store ist das seit 2010 F-Droid bietet derzeit 2308 Apps an (Stand: zu Android eher gering aus. Aktuell werden zwei existierende und durch die Community getragene 6.3.2016) [26]. Das sieht auf den ersten Blick Smartphones von Meizu sowie zwei Smartpho- F–Droid [22]. Dort werden nur freie Androidapps nach ziemlich wenig aus, ist zumeist aber völlig nes und ein Tablet von BQ mit vorinstalliertem aufgenommen. Die angebotenen Apps werden ausreichend, weil für jeden Zweck eine passende Ubuntu Touch angeboten [28]. Wer eines der an- direkt aus dem Quellcode kompiliert und vorher App zu finden ist. Dort wird das Angebot durch deren kompatiblen Geräte sein eigen Nennen auf Probleme mit der Sicherheit und Privatsphäre kontinuierliches Hinzufügen von Apps weiter aus- kann, hat die Möglichkeit, Ubuntu Touch manu- der Nutzer überprüft. Der Freiheitsgedanke geht gebaut. Es gibt viele freie Apps, die bei F-Droid ell aufzuspielen [29] (siehe auch freiesMagazin sogar so weit, dass auf sogenannte Antifeatures, nicht vertreten sind, und so lohnt es sich auf jeden 11/2013 „Ubuntu Touch ausprobiert“ [30]) wie Werbung, Verfolgung der Nutzeraktivitäten Fall bei der Suche mit einer Suchmaschine oder und die Verwendung von unfreien Netzwerkdiens- im Play Store Zusätze wie „open source“, „free Eine weitere Alternative ist das von der KDE- ten, Abhängigkeiten, Add-ons oder Bibliotheken, software“ oder „libre“ hinzuzufügen. Community entwickelte Plasma Mobile. Es ver- hingewiesen wird [23]. Die Repositorys werden spricht Freiheit (Lizenz: GPL und LGPL), Nutzer- über die offizielle Webseite und die App bereitge- Alternativen zu Android freundlichkeit, Privatsphäre sowie umfangreiche stellt. Da Android in der Standardversion nicht so frei Anpassungsmöglichkeiten des Systems [31] Ak- ist, wie es auf den ersten Blick scheint, soll in den tuell befindet sich Plasma Mobile noch in der Ent- Die Webseite ist leider ein bisschen unübersicht- folgenden Abschnitten ein Blick auf freie Alternati- wicklung, jedoch sind einige Basisfunktionen wie lich, die Suchergebnisse werden nicht nach Rele- ven geworfen werden. die Benutzeroberfläche und Telefonie schon inte- vanz, sondern alphabetisch sortiert und Screens- griert. Aktuell werden das Google Nexus 5, das hots fehlen komplett. In diesen Punkten macht Ubuntu Touch [2] ist die von Canonical entwickelte Oneplus One sowie amd64-kompatible Geräte es die alternative Oberfläche Fossdroid [24] von und auf Geräte mit Touchscreen angepasste Ver- von Plasma Mobile unterstützt [1]. Daniele Simonin besser. Außerdem ist die Be- sion von Ubuntu. Durch die Lizenzierung, unter dienung und das Design dem Google Play Store anderem unter der GPLv3, erhält man ein frei- Nicht unerwähnt bleiben darf das von Jolla Ltd. nachempfunden und es ist zusätzlich eine Kom- es und unabhängiges Betriebssystem, welches und der Community entwickelte Sailfish OS [32]. mentarfunktion und QR-Codes mit dem Link zur die Community mit einbindet sowie die Gefahr Große Teile der Software sind frei, einige Kom- App integriert. Die offizielle F-Droid-App [25] er- der Datenspionage erheblich senkt. Neben den ponenten wie die Nutzeroberfläche sind jedoch möglicht unter anderem das Durchsuchen und Basisfunktionen legt das Qt-basierte System ein proprietär. Sailfish OS ist in der Entwicklung Installieren von Anwendungen, sowohl aus den besonderes Augenmerk auf eine intuitive Bedie- schon sehr weit fortgeschritten und hält außer offiziellen Paketquellen von F–Droid als auch von nung durch Touchgesten. Des Weiteren ist es den Grundfunktionen einen innovativen Multitas- Drittanbietern. Des Weiteren ist es möglich, Ak- möglich, durch den aus Ubuntu bekannten Paket- kingmodus sowie die Möglichkeit, Android-Apps

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auszuführen, bereit. Ab Werk vorinstalliert ist Sail- [14] http://www.replicant.us/about.php#replicant- [27] https://de.wikipedia.org/wiki/Ubuntu_Touch fish OS auf sieben Smartphones verschiedener different-cyanogenmod [28] https://www.ubuntu.com/phone/devices Hersteller, von der Community wurde es auf über [15] http://projects.goldelico.com/p/gta04- [29] https://wiki.ubuntu.com/Touch/Devices 30 Geräte portiert [3]. main/ [30] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- [16] https://en.wikipedia.org/wiki/Replicant_(oper 2013-11/ Fazit ating_system) [31] https://dot.kde.org/2015/07/25/plasma- Wie in diesem Artikel gezeigt wurde, ist es mög- [17] http://www.replicant.us/about.php#only-free- mobile-free-mobile-platform lich, sein Smartphone fast ausschließlich mit freier software [32] https://en.wikipedia.org/wiki/Sailfish_OS Software zu betreiben. Dafür müssen zwar eini- [18] http://www.replicant.us/supported-devices. ge Einschränkungen in Kauf genommen werden, php Autoreninformation aber was ist schlimmer: Massenüberwachung und [19] https://developer.android.com/distribute/ Abhängigkeit oder weniger Bequemlichkeit und monetize/ads.html Josua Kiefner ist Ende 2014 dank zwei Stunden zum Umrüsten des Systems? [20] http://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-9- des Raspberry Pis auf den Linux-Zug Smartphone-Schnuefflern-auf-der-Spur- aufgesprungen. Er ist gegen die LINKS 2586801.html (Massen-)Überwachung und versucht [1] https://plasma-mobile.org/ [21] https://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de. unter anderem deswegen, so viel [2] https://www.ubuntu.com/phone html F reie Software wie möglich zu ver- [3] https://sailfishos.org/ [22] https://f-droid.org/ wenden. Auf seinem Smartphone ist [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Android_(Betriebs [23] https://de.wikipedia.org/wiki/F-Droid CyanogenMod installiert. system) [24] https://fossdroid.com [5] https://www.gnu.org/philosophy/android-and- [25] https://f-droid.org/FDroid.apk users-freedom.de.html [26] https://en.wikipedia.org/wiki/F-Droid Teilen Kommentieren [6] https://www.beneaththewaves.net/Projects/ Motorola_Is_Listening.html [7] https://en.wikipedia.org/wiki/Carrier_IQ# Rootkit_discovery_and_media_attention [8] https://source.android.com/ [9] http://arstechnica.com/gadgets/2013/10/ googles-iron-grip-on-android-controlling- open-source-by-any-means-necessary/ [10] https://microg.org [11] https://microg.org/fdroid.html [12] https://www.cyanogenmod.org “Debugging” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), [13] https://en.wikipedia.org/wiki/CyanogenMod http://xkcd.com/1722/

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Diashow beim Booten mit Plymouth von Dr. Diether Knof

eim Booten vom Linux-System wird bei # systemctl stop kdm.service #!/bin/sh den meisten Distributionen ein grafi- plymouthd B sche Animation angezeigt. In diesem oder (sleep 20; plymouth quit >/dev/null)& Artikel wird gezeigt, wie diese durch eine Dia- plymouth show-splash show ersetzt werden kann. # systemctl stop lightdm.service sleep 5 plymouth quit

Installation oder Listing 1: teste_plymouth.sh Die grafische Darstellung erfolgt mit dem Pro- gramm Plymouth [1]. Dieses ist normalerweise # /etc/init.d/kdm stop Die dritte Zeile sorgt dafür, dass immer nach 20 in der Standardinstallation enthalten, ansonsten Sekunden der Daemon beendet wird, auch wenn lässt es sich über den Paketmanager nachinstal- oder ähnlichem. sonst im Skript Fehler enthalten sind. Ansonsten lieren. kann es später beim Testen passieren, dass sich Um Plymouth zu testen, muss zuerst der Daemon durch einen Tippfehler Plymouth nicht beendet Für die meisten folgenden Aktionen sind Root- gestartet werden. Anschließend werden dem De- und man den Computer neu starten muss. Rechte erforderlich, da Systemdateien bearbeitet amon Befehle gegeben, der letzte Befehl ist das werden. Teilweise liegt Plymouth unter /sbin, ist Beenden des Deamons. Da eine weitere Eingabe Thema testen also nicht im Ausführungspfad von normalen An- von Befehlen nicht möglich ist während Plymouth Die Darstellung von Plymouth wird über The- wendern. die Anzeige übernimmt, müssen gleich alle Be- men gesteuert. Diese liegen unter /usr/share/ fehle in einer Zeile angegeben werden. Mit plymouth/themes/. Die Steuerung, welches Aufruf testen Thema verwendet wird, ist distributionsabhän- Der erste Schritt ist, den Aufruf und das Been- # plymouthd; plymouth show-splash; sleepy gig und sollte unter /usr/share/doc/plymouth/ 5; plymouth quit den von Plymouth per Befehl zu testen, ohne den beschrieben sein. Rechner neu starten zu müssen. Wichtig ist da- bei, Plymouth nicht aus der grafischen Oberfläche wird für fünf Sekunden der Splash-Screen an- Debian heraus zu starten. Daher sollte zuerst auf eine gezeigt. plymouthd startet den Daemon, mit Unter Debian übernimmt das Skript plymouth- Konsole gewechselt ( Strg + Alt + F1 ) und dort als plymouth werden dem Deamon Befehle über- set-default-theme die Arbeit. Ein einfacher root angemeldet werden. geben. show-splash gibt an, dass der Splash- Aufruf ohne Parameter gibt das aktuelle Thema Screen angezeigt und quit gibt an, dass der Dae- aus. Mit Anschließend sollte die grafische Oberfläche be- mon beendet werden soll. endet werden, da teilweise nicht mehr in sie zu- # plymouth-set-default-theme --list rück gewechselt werden kann. Je nach Loginma- Diese Befehle werden (für später) in die Datei nager und System erfolgt dies ggf. mit teste_plymouth.sh geschrieben: werden die verfügbaren aufgelistet und mit

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# plymouth-set-default-theme joy # cd /usr/share/plymouth/themes Die Bilder, die dargestellt werden, müssen in dem # mkdir fotos unter ImageDir angegebenen Verzeichnis abge- wird das Thema joy ausgewählt. Dieses kann # cd fotos legt sein. Außerdem müssen es PNG-Dateien nun mit dem obigen Skript teste_plymouth.sh sein, JPG-Dateien unterstützt Plymouth nicht. getestet werden. In dem Verzeichnis wird eine Beschreibungsda- Das Konvertieren von JPG- in PNG-Dateien kann tei fotos.plymouth angelegt. Diese enthält die mit convert von ImageMagick erfolgen (siehe Soll das Thema beim Starten des Computers ver- Metadaten und Verweise: freiesMagazin 09/2016 [3]). wendet werden, muss noch eine Startdatei aktua- lisiert werden, dieses geschieht mit [Plymouth Theme] Nach dem Umstellen auf das eigene Thema (sie- Name=Diashow he oben) kann dieses durch Aufruf des Skripts Description=Diashow # plymouth-set-default-theme --rebuild-y teste_plymouth.sh getestet werden. Nun sollte initrd ModuleName=script für fünf Sekunden Foto.png angezeigt werden. [script] Ubuntu Die Position des Bildes kann mit SetX und SetY ImageDir=/usr/share/plymouth/themes/y Unter Ubuntu wird das Thema mit fotos gesetzt werden. Um das Bild auf dem Bildschirm update-alternatives gesteuert: ScriptFile=/usr/share/plymouth/themes/y zu zentrieren, werden die Größe des Bildschirms fotos/fotos.script und die Größe des Bildes benötigt. Die Ergänzung # update-alternatives --config default.y von fotos.script ist dann plymouth Listing 2: fotos.plymouth foto.SetX((Window.GetWidth() - foto.y GetImage().GetWidth()) / 2); listet die zur Verfügung stehenden Themen auf Im Skript fotos.script wird angegeben, wie die foto.SetY((Window.GetHeight() - foto. und bietet die Möglichkeit, das vorgegebene The- Darstellung der Bilder zu erfolgen hat. Die Syntax y GetImage().GetHeight()) / 2); ma zu ändern. orientiert sich an JavaScript. Eine englische Be- schreibung dazu befindet sich auf der Plymouth- Soll das Thema beim Starten des Computers ver- Webseite [2]. Bilder abhängig vom Modus wendet werden, muss noch eine Startdatei aktua- Plymouth weiß, in welchem Modus es gestartet lisiert werden, dieses geschieht mit Als erstes Beispiel wird ein Bild auf dem Bild- wird. Mit Plymouth.GetMode() kann der Modus schirm ausgegeben: abgefragt werden. # upddate-initramfs -u foto = Sprite(Image("Foto.png")); Mit Hilfe von Thema erstellen Um ein neues Thema zu erstellen, muss man zu- Ein Image enthält den Inhalt, die Darstellung auf modus = Sprite(Image.Text(Plymouth.y GetMode(), 1, 0, 0)); erst ein neues Verzeichnis im themes-Ordner von dem Bildschirm erfolgt mittels eines sogenannten modus.SetZ(10); Plymouth anlegen: Sprite.

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 34 LINUXALLGEMEIN wird ein Text-Sprite erzeugt, der Text ist der Mo- immer bei Änderungen vom Boot-Fortschritt global.modus = Sprite(Image.Text(y dus und die Farbe vom Text ist rot (RGB-Wert 1, und bis zu 50 Mal die Sekunde die Funk- Plymouth.GetMode() + " " + Math.Int(y 0, 0). Plymouth unterstützt z-Koordinaten, sodass tion progress_callback aufgerufen. Damit kann fortschritt * 100) + " %", 1, 0, 0)); mit modus.SetZ(10) gewährleistet wird, dass der während des Bootvorgangs das Bild geändert wer- Modus über dem Bild erscheint. den: Ist beim Testen der Fortschritt zu langsam, kann er mit Abhängig vom Modus („boot“, „shutdown“, „sus- fun progress_callback(zeit, fortschritt) { pend“, „resume“) kann ein unterschiedliches Bild fortschritt *= 10; if (fortschritt * 6 > foto_nr) { angezeigt werden: foto_nr = foto_nr + 1; am Anfang der Funktion progress_callback um foto = Sprite(Image(foto_nr + ".pngy if (Plymouth.GetMode() == "boot") { den Faktor 10 beschleunigt werden. Dies sollte für foto = Sprite(Image("Foto1.png")); ")); den produktiven Einsatz auskommentiert werden. } else { foto.SetX((Window.GetWidth() - foto.y Hierfür einfach eine Raute (#) voranstellen. foto = Sprite(Image("Foto2.png")); GetImage().GetWidth()) / 2); } foto.SetY((Window.GetHeight() - fotoy .GetImage().GetHeight()) / 2); Fortschritt } Wenn das Bild nicht den gesamten Bildschirm Zum Testen des Modus wird in der Skriptdatei } ausfüllt, kann der Hintergrund für die Fortschritts- teste_plymouth.sh eine Zeile foto_nr = 0; anzeige verwendet werden: foto = Sprite(); plymouth change-mode --boot-up Plymouth.SetBootProgressFunction(y fun progress_callback(zeit, fortschritt) progress_callback); { Window.SetBackgroundTopColor(0, 0.5 * beziehungsweise y fortschritt, 1 - fortschritt); Die Funktion progress_callback hat zwei Argu- plymouth change-mode --shutdown Window.SetBackgroundBottomColor(0, y mente. zeit ist die abgelaufene Zeit in Sekunden, 0.5, 0) fortschritt ist ein Wert zwischen 0 und 1, der } vor dem Befehl show-splash ergänzt. angibt, wie weit der Bootvorgang abgeschlossen ist. Die Hintergrundfarbe wird als Farbverlauf von Bilderwechsel oben nach unten angegeben. Die Farbe am obe- Für Änderungen der Darstellung bietet Plymouth In dem Skript werden nacheinander die Fotos ren Bildschirmrand wechselt im Laufe des Boot- verschiedene CallBack-Funktionen an. So wird 1.png, 2.png bis 6.png angezeigt, jeweils nach vorgangs von blau zu grün, die Farbe am unteren beispielsweise mit einem Sechstel des abgelaufenen Bootprozes- Bildschirmrand ist durchgehend grün. ses. Zum einfacheren Testen ist die Ausgabe des Plymouth.SetBootProgressFunction(y Fortschritts hilfreich. Diese kann in der Funktion Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Bild in den progress_callback); progress_callback erfolgen: Bildschirm hineinwachsen zu lassen:

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 35 LINUXALLGEMEIN fun progress_callback(zeit, fortschritt) [3] https://www.freedesktop.org/wiki/Software/ { Plymouth/Scripts/ if (fortschritt > letzter_fortschritt + 1/50) { [4] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- letzter_fortschritt = fortschritt; 2016-09 foto = Sprite(foto_image.Scale(foto_image.GetWidth() * fortschritt, y foto_image.GetHeight() * fortschritt)); Autoreninformation foto.SetX((Window.GetWidth() - foto.GetImage().GetWidth()) / 2); foto.SetY((Window.GetHeight() - foto.GetImage().GetHeight()) / 2); Dr. Diether Knof ist seit 1998 } Linux-Anwender. In seiner Freizeit } entwickelt er das freie Doppelkopf- foto_image = Image("Foto.png"); spiel FreeDoko. foto = Sprite(); letzter_fortschritt = -1; Plymouth.SetBootProgressFunction(progress_callback); Teilen Kommentieren

Abschluss Nach dem Testen und nach jedem Ändern der Bilder muss die initiale Ramdisk initrd aktua- lisiert werden (siehe oben). In dieser Datei ist das gesamte Themen-Verzeichnis enthalten. Sie kann daher je nach Anzahl und Größe der Bilder schnell einige Megabyte größer werden.

Fazit Plymouth bietet vielfältige Möglichkeiten, den Bootprozess graphisch ansprechend zu gestal- ten. Dabei ist die Skriptsprache leicht zu erlernen.

LINKS [1] https://www.freedesktop.org/wiki/Software/ “Baby Post” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1765/ Plymouth/

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 36 KERNEL

Der November im letzten Kernelrückblick von Mathias Menzer

asis aller Distributionen ist der Linux- den Kernel-eigenen Paketfilter eBPF (extended Vorschau: Das Release von Linux 4.9 Kernel, der fortwährend weiterentwi- Berkeley Paket Filter [4]) aus, die jedoch auf die Im Dezember wird Linux 4.9 aller Wahrscheinlich- B ckelt wird. Welche Geräte in einem Stabilität des Linux-Kernels keinen Einfluss ha- keit nach veröffentlicht werden. halben Jahr unterstützt werden und welche ben. Im Umfeld der PowerPC-Architektur wurde Funktionen neu hinzukommen, erfährt man, auch ein Kernel-Oops korrigiert, der zwar nicht Eine Neuerung, die der Sicherheit zugute kom- wenn man den aktuellen Entwickler-Kernel im zu einem kompletten Systemabsturz, aber immer- men wird, ist CONFIG_VMAP_STACK. Diese beim Auge behält. hin zum außerplanmäßigen Beenden einzelner Kompilieren des Kernels zu setzende Option er- Prozesse führen konnte. möglicht es, dass Kernel-Stacks, also Prozes- Die Entwicklung von Linux 4.9 sen zugeordneter Speicher, nun wie virtueller Der November begann mit der Veröffentlichung Etwas ruhiger verlief dann wieder die Wo- Speicher dynamisch zugewiesen werden kann. von Linux 4.9-rc4 [1]. Diese Vorabversion fiel um che, die zur siebten Vorabversion [5] geführt Dadurch fällt es schwerer, bei einem Speicher- einiges größer aus als für einen -rc4 üblich, was in hatte. Auf der Liste der geänderten Dateien überlauf gezielt den Speicherbereich von Prozes- erster Linie auf den Netzwerk-Bereich zurückzu- springt zuerst der ARM-Bereich ins Auge, wo sen zu verletzen, die mit höheren Rechten lau- führen ist. Hier kam ein großer Batzen an Korrek- die Rücknahme einer vorangegangenen Ände- fen, und beschränkt damit die Möglichkeiten ei- turen hinzu, der es in -rc3 nicht mehr geschafft hat- rung relativ viele Bibliotheken für Speicher- und nes Angreifers, eine Rechteausweitung vorzuneh- te. Weitere Änderungen der Sparc64-Architektur Ein/Ausgabe-Operationen betraf. Hier hatte man men. Außerdem lassen sich Speicherüberläufe verbessern die Fehlerbehandlung bei Kopiervor- versucht, durch die Auslagerung einzelner Tei- damit auch leichter erkennen und abfangen, da gängen im Speicher. Diese fallen letztlich auch le des Quelltextes eine Optimierung zu errei- die Kernel-Stacks sich nun auch im Betrieb in der etwas größer aus, da zusätzlicher Code für die chen, handelte sich damit jedoch Probleme beim Größe anpassen lassen. Übergangszeit benötigt wird, damit noch nicht um- Build-Prozess ein und machte das damit noch gestellte und bereits angepasste Funktionsaufrufe vor Veröffentlichung von Linux 4.9 rückgängig. Apropos Sicherheit: Der kommende Linux-Kernel gleichermaßen funktionieren. Die Sparc-Architektur bekam noch einige Ver- wird mit der Unterstützung von „Memory Protecti- besserungen des Speichermanagements spen- on Keys“ neue Systemaufrufe bieten, mit denen Die fünfte Entwicklerversion nahm sich dann wie- diert, um unter anderem PCIe- Geräte mit 64bit- Zugriffe auf Speicherseiten gesteuert werden kön- der um einiges kleiner aus [2]. Ein Patch bereinigt Speicherschnittstelle bedienen zu können. nen. Hierfür werden in einer eigenen Tabelle für eine Warnung beim Kompilieren des Kernels mit jede Speicherseite Schlüssel für den Zugriff defi- Unterstützung für NFSv4.1, ansonsten kam im Je nachdem, wie viele Patches bis zum 5. Dezem- niert. Der jeweilige Prozess kann nun über diese Grafik-Bereich Unterstützung für neue Firmware- ber 2016 auflaufen, könnte es noch eine achte Schlüssel Schreib- oder auch Lesezugriffe sper- Versionen für verschiedene Grafikchips hinzu. Vorabversion geben. In Anbetracht der Tatsache, ren. Insbesondere bei der Behandlung vertrauli- dass 4.9 insbesondere im Hinblick auf die Zahl cher Daten, zum Beispiel kryptografischer Schlüs- Wieder ein wenig größer geriet der -rc6 [3]. Einen der Commits wieder eine etwas größere Version sel, ist dies nützlich. Der Wermutstropfen dabei guten Teil davon machen Beispiel-Programme für ist, dürfte das der wahrscheinlichste Fall sein. ist: Die notwendigen Befehlssätze bringen derzeit

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 37 KERNEL nur wenige Intel-Prozessoren der Skylake-Reihe wurde Ext4 gegenüber eCryptFS [13] bevorzugt, mit. weil mit letzterem die erwünschte Leistungsfähig- keit nicht erreicht werden konnte. Allerdings wur- Erinnert sich noch jemand an Projekt Ara [6]? de der Ext4-Quellcode gegenüber der originären Google versuchte damit, ein modulares Smart- Implementierung verändert, um spezielle Anfor- phone entwickeln, bei dem verschiedene Kom- derungen für die Verschlüsselung auf Dateiebene ponenten beliebig ausgetauscht werden können. umsetzen und die Pixel-Hardware gezielt nutzen Zwischenzeitlich wurde das Projekt eingestellt. Je- zu können. doch wurde ein Kommunikationsprotokoll aufbau- end auf UniPro [7] für die Zusammenschaltung Ein Kernelrückblick-Rückblick der einzelnen Komponenten entwickelt. Mit „Grey- ASCII-Art zu xfs-reflink. Seit 2008 wirft der Kernelrückblick – zu Beginn in bus“ findet diese Technologie nun Eingang in den der April- Ausgabe [14] noch als „Kernel- Rück- Linux-Kernel. Trotz des erst jüngst eingestellten Dies sind letztlich nur kleine Ausschnitte dessen, blick“ – sein Augenmerk auf die Entwicklungen Projekts scheint ein Bedarf für Greybus zu exis- was Linux 4.9 bringen wird. Eine gute Übersicht des Linux-Kernels. Beginnend mit Linux 2.6.25 tieren, zumindest Motorola und Toshiba nutzen wird bis zur Veröffentlichung von Linux 4.9 auch hat freiesMagazin somit die Entwicklung von 44 UniPro/Greybus für bereits erhältliche Geräte und der Artikel „Die Neuerungen von Linux 4.9“ auf Versionen des Linux Kernels begleitet und dar- weitere Hersteller könnten hinzukommen. Heise Online [9] liefern, der bis dahin noch um über berichtet, Linux 4.9 in dieser Ausgabe ist weitere Neuerungen ergänzt werden dürfte. Nummer 45. Das Kopieren von Daten innerhalb eines Dateisys- tems soll die Funktion „reflink“ unter NFS verbes- Google Pixel nutzt Ext4-Verschlüsse- Tendenziell hat sich die Schlagzahl bei der Kernel- sern. Letztlich erfolgt hier während des Kopiervor- lung Entwicklung in diesen neun Jahren erhöht. So gangs kein Schreiben der Dateien an den neuen Seit etwa eineinhalb Jahren bietet Ext4 selbst läuft aktuell fast jeden zweiten Monat ein neu- Speicherort, sondern erstellt lediglich eine Refe- eine Verschlüsselung des Dateisystems (sie- er Kernel vom Stapel. Die letzten Versionen ka- renz, die dann auf die Originaldateien verweist. he „Der Juni im Kernelrückblick“, freiesMagazin men im Durchschnitt mit 66 Tagen Abstand, wäh- Dabei ist auch gewährleistet, dass trotzdem beide 07/2015 [10]). Die dafür erforderlichen Änderun- rend 2008 im Mittel drei Wochen länger entwickelt Dateien dann unabhängig von einander verän- gen waren in Linux 4.1 eingeflossen. Damit kann wurde – je nach Wahl des betrachteten Zeitrau- dert werden können, indem bei Veränderungen ein Ext4-Dateisystem abgesichert werden ohne mes ein paar Tage mehr oder weniger. Dennoch dann tatsächlich Daten am neuen Speicherort ge- die Notwendigkeit, auf Dritt-Anwendungen zurück- scheint der Wechsel zur Strategie der kleinen schrieben werden. Das Verfahren hierzu nennt greifen zu müssen. Schritte einen kontinuierlichen, besser überschau- sich Copy-On- Write [8] und wird bereits von btrfs baren Fortschritt der Entwicklung zur Folge zu genutzt. Genutzt werden soll „xfs- reflink“ letztlich Mit Google bekommt diese Funktion nun einen haben. Zusammen mit den zwischenzeitlich von mittels cp mit dem Parameter --reflink. Aller- prominenten Nutzer: Für die Verschlüsselung der Kroah-Hartman eingeführten regelmäßigen Long- dings wird dies erst empfohlen, wenn die neue neuen Smartphones Pixel und Pixel XL [11] setzt Term-Releases (siehe „Der August im Kernelrück- Funktion den Experimental-Status verlassen hat. Google auf die Ext4-eigene Funktion [12]. Hier blick“, freiesMagazin 09/2011 [15]) konnte damit

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 38 KERNEL die Verlässlichkeit und die Planbarkeit der Kernel- LINKS [14] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- Releases gesteigert werden. [1] https://lkml.org/lkml/2016/11/5/157 2011-09 [2] https://lkml.org/lkml/2016/11/13/207 [15] https://kernel.org Die Änderung in der Nummerierung der Versionen [3] https://lkml.org/lkml/2016/11/20/153 [16] http://blog.getpelican.com/ hatte eher kosmetischen Charakter. Weil Torvalds [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Berkeley_Paket_ [17] https://git.zx2c4.com/cgit/about/ 2.6.40 zu sperrig war, veröffentlichte er kurzer- Filter [18] http://www.pro-linux.de/nachrichten/ hand 3.0, was nicht ganz ohne Probleme ablief. [5] https://lkml.org/lkml/2016/11/27/121 [19] https://www.heise.de/thema/Kernel_Log An manchen Stellen fand sich trotzdem noch die [6] https://de.wikipedia.org/wiki/Project_Ara Version 2.6.40, mit der verschiedene Skripte arbei- [7] https://en.wikipedia.org/wiki/UniPro Autoreninformation teten, die auf eine dreizahlige Nummerierung an- [8] https://de.wikipedia.org/wiki/Copy-On-Write gewiesen waren. Vier Jahre später war der Punkt [9] http://heise.de/-3351436 Mathias Menzer (Webseite) hatte jedoch behoben, sodass der Übergang zu 4.0 [10] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- neun Jahre lang Spaß daran, die recht unspektakulär vonstatten ging. 2015-07 Entwicklung des Linux-Kernels zu ver- [11] https://de.wikipedia.org/wiki/Pixel_(Google) folgen und den freiesMagazin-Lesern Kurz nach Veröffentlichung von Linux 3.0 stellten [12] http://www.pro-linux.de/-0h215e7f darzulegen. Danke für das Interesse! die Betreuer der Infrastruktur von kernel.org [16] [13] https://de.wikipedia.org/wiki/ECryptfs fest, dass unbefugt auf die Systeme zugegriffen [14] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- worden war (siehe „Der August im Kernelrück- 2008-04 Teilen Kommentieren blick“, freiesMagazin 09/2011 [19]). Zwischenzeit- lich scheint der Schuldige gefunden, jedoch hatte dies mittel- und auch langfristig Auswirkungen auf die Entwicklung. So verlängerte sich der Entwick- lungszeitraum für 3.1 auf über drei Monate, das Repository wurden Übergangsweise zu Github verlagert, um überhaupt weiter arbeiten zu kön- nen. Langfristig setzten die Systembetreuer al- le Dienste von kernel.org komplett neu auf, mit Pelican [17] zur Darstellung der Webseiten und cgit [18] als Frontend für die Darstellung der Git- Trees.

Die kommende Linux-Entwicklung wird man auf anderen Seiten wie Pro-Linux [19] oder in Thors- ten Leemhuis Kernel-Log [20] nachlesen können. “Cautionary” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/456/

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Xfce-Desktop individuell anpassen von Andreas Klein

er Xfce-Desktop [1] gilt landläufig als von dessen Aussehen, minimalistischer und ressourcenscho- Bedienung und grund- D nender Vertreter seiner Gattung. Ver- legenden Komponenten mutlich kommt er deshalb meist optisch und erhalten [3]. Manche der funktional eher wenig ansprechend vorkon- im folgenden beschrie- figuriert daher, um dessen Einsatzfähigkeit benen Optionen können auch noch auf besonders schwachbrüstigen je nach Hardware, Dis- Hardwareplattformen zu gewährleisten. Das tribution und dem ver- soll aber nicht darüber hinweg täuschen, wendeten Login- oder dass dieser Desktop durch sein modulares Fenster-Manager abwei- Baukastensystem Stück für Stück in Ausse- chen oder gar nicht zur hen und Funktionalität erweitert werden kann. Verfügung stehen. So lässt er sich sehr flexibel an nahezu sämt- liche Wünsche und Anforderungen des Nut- Über Geschmack zers anpassen. Wie das in der Praxis funk- lässt sich streiten tioniert, soll dieser Artikel beispielhaft veran- Neuere Grafik-Hardware Die Anfasser der Leiste. schaulichen. samt entsprechender Treiber unterstützen meist das sogenannte Com- Sind diese nicht sichtbar, so ist die Leiste gegen Darüber hinaus erreichte die Beliebtheit des Xfce- positing [4]. Dieses kann unter „Einstellungen versehentliche Lageänderung gesperrt. Entsper- Desktops mit 20% einen ähnlich hohen Wert wie → Feineinstellungen der Fensterverwaltung → ren geschieht durch Rechtsklick auf einen freien KDE4 in einer jüngsten Umfrage auf Pro-Linux [2], Komposit → Anzeigenkomposit aktivieren“ ak- Bereich der Leiste. Aus dem dann erscheinenden womöglich ein weiterer Grund, ihn sich nochein- tiviert werden. Nun kann man z. B. mit Schie- Menü wählt man „Leiste → Leisteneinstellungen mal genauer anzusehen. beregler die Deckkraft der Fensterdekoration → Anzeige → Leiste sperren“ und entfernt dort und von inaktiven Fenstern verändern oder wei- das Häkchen. Nahezu alle Distributoren liefern seit geraumer tere Einstellungen wunschgemäß vornehmen. Zeit die aktuelle Xfce-Version 4.12 aus, viele da- Angenommen die Position der Leiste (xfce4- Dort kann man auch die gewünschten Abmessun- von bereits schicker und funktionaler vorkonfigu- panel) missfällt und man möchte sie waagerecht gen der Leiste einstellen. Nützlich sind die „Leiste riert als die in diesem Artikel benutzte Version. oben oder unten anordnen, so braucht man die- automatisch verbergen“-Optionen. Diesbezüglich Auch wird im Folgenden davon ausgegangen, se nur an den Anfassern bei gedrückter linker neu in Xfce 4.12 ist die Option „intelligent “. Sie dass der Nutzer bereits mit der grundsätzlichen Maustaste fassen und an die gewünschte Stelle bewirkt, dass die Leiste erst dann verschwindet Bedienung von Xfce vertraut ist. Ansonsten kann ziehen. Anfasser sind die gepunkteten zweirei- wenn ihr ein Fenster zu nahe kommt. So ist die man auf der Xfce-Webseite einen ersten Eindruck higen Streifen am Anfang und Ende der Leiste. Leiste meist sichtbar, schafft aber im Bedarfsfall

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 40 DESKTOP mehr Nutzfläche auf dem Desktop und bleibt den- Hinter dem nächsten Reiter der Leisteneinstel- auf die Wunscharbeitsfläche verschieben braucht, noch stets erreichbar, indem man mit dem Maus- lungen „Erscheinungsbild “, kann man durch Re- zeiger an den Rand des Desktops stößt. Möchte duzierung des Alpha-Kanals auf 0 für deren voll- man die Leiste dagegen senkrecht anordnen, so ständige Transparenz sorgen. Reduziert man nun braucht man nur den Modus entsprechend umstel- noch mittels Schieberegler die Deckkraft für das len. Der dritte Modus Namens „Schreibtischleiste“ Verlassen der Leiste auf z. B. 90%, so wird das Be- bewirkt zwar ebenfalls die senkrechte Anordnung treten dieser visuell hervorgehoben, ihre Sichtbar- der Leiste, die Anordnung der Plug-ins darin ge- keit bleibt dadurch aber weitestgehend erhalten. schieht dann aber waagerecht. Um diese Ände- Natürlich hängt die Sichtbarkeit der darin platzier- rung festzustellen bedarf es daher mindestens ten Icons und Schrift stark von dem gewählten einer Erhöhung der Anzahl der Zeilen auf 2. Hintergrundbild ab, weshalb sich nicht jedes glei- chermaßen gut eignet, dafür integrieren sich die Leisten nun aber besonders stimmig in den Desk- top. Zur Verbesserung deren Sichtbarkeit kann man aber weitere Änderungen an den Einstel- lungen vornehmen, z. B. einen anderen System- stil wählen, eine andere Deckfarbe für die Leiste wählen, oder ein eigenes Hintergrundbild für die Leiste.

Hintergründiges Ein anderes Hintergrundbild für den Desktop wählt man beispielsweise durch Rechtsklick auf Leisteneinstellungen/Erscheinungsbild. den Desktop mittels „Schreibtischeinstellungen“ und dann durch Auswahl eines anderen Bildes um dort ein anderes Hintergrundbild zuzuweisen. per Dateimanager zu einem anderen Verzeich- Man könnte aber auch den Dialog jederzeit auf nis mit bereits vorhandenen Lieblingsbildern. Wer dem zu ändernden Desktop-Hintergrund erneut den zusätzlichen Ressourcenbedarf nicht scheut, aufrufen, um es dann dort zuzuweisen. Diese der kann hier auch jedem virtuellen Desktop ein Funktion wurde ebenfalls erst mit Version 4.12 eigenes Hintergrundbild zuordnen. Dazu braucht eingeführt, da sie anscheinend von vielen An- man nur den Haken im Reiter „Hintergrund “ unter wendern vermisst wird. Sollte dieser Dialog per dem Menüpunkt „Auf allen Arbeitsflächen anwen- Rechtsklick auf den Desktop nicht verfügbar sein, den“ entfernen, sogleich zeigt Xfce einen Hin- so kann man diesen, so wie die meisten Konfi- Leisteneinstellungen/Anzeige. weis an, dass man dieses Menü nun lediglich gurationsdialoge, auch über das Menü „Einstel-

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 41 DESKTOP lungen“ erreichen. Hier nennt er sich dann le- diglich „Schreibtisch“. Unter dem Reiter „Menüs → Symbole“, kann man nicht nur deren Größe und Schriftgröße einstellen, sondern auch, wel- che Symbole auf dem Desktop erscheinen sollen, z. B. Laufwerke oder Papierkorb. So tauchen z. B. beim Entfernen aller Haken bei Standardsymbo- len und Setzen eines Hakens bei „Entfernbare Geräte/Andere Geräte“ nur noch Symbole auf, wenn man ein entfernbares Gerät mit dem Rech- ner verbindet.

Stilsache Eine andere Farbgebung oder andere Icons kann man unter „Einstellungen → Erscheinungsbild → Oberfläche oder Symbole“ wählen. Steht hier nicht genug Auswahl zur Verfügung, so kann man per Paketmanager aus der Katego- rie x11-themes weitere nachinstallieren. Die in den Screenshots gezeigten Symbole stammen aus dem Paket elementary-xfce-icon-theme, als Systemstil kam Xfce ohne nachgestellte Ver- Einstellungen/Benachrichtigungen anpassen. sion zum Einsatz. der Leiste auf dem Desktop platzieren, einzustel- die Paketverwaltung nachinstalliert werden. Dann Der Stil der Fensterdekoration lässt sich getrennt len unter „Einstellungen → Benachrichtigungen“. öffnet man „Leiste → Leisteneinstellungen → vom Erscheinungsbild einstellen. Das geschieht Leiste → Objekte“ klickt auf das „+“-Symbol ne- unter „Einstellungen → Fensterverwaltung → Form folgt Funktion ben den Objekten, woraufhin sich ein weiteres Stil “. Wer nicht so viel Platz auf dem Bildschirm Als Nächstes soll die horizontal angeordnete Leis- Fenster öffnet, in dem man zur Leiste hinzuzufü- dafür verschwenden möchte, der wählt beispiels- te 1 in Funktion und Anordnung angepasst wer- gende Objekte auswählen kann. weise das hier gezeigte „Daola“-Theme aus. den. Als Erstes soll das alte Startmenü gegen das flexiblere Whiskermenu ausgetauscht werden. Um die Leiste wie im Screenshot aussehen zu Achtung Durchsage lassen, würde man folgende Elemente hinzufü- Selbst die Position der Benachrichtigung lässt Dazu muss ggf. noch das entsprechende Pa- gen: Whisker-Menü (extern1), Schreibtisch an- sich losgelöst von der Benachrichtigungsfläche in ket xfce-extra/xfce4-whiskermenu-plugin über zeigen, Arbeitsflächenumschalter, Fenstermenü,

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ponenten. Anschließend kann man noch die Ei- genschaften jedes dieser Objekte separat an sei- ne Wünsche anpassen. Meist indem man per Rechtsklick dessen Eigenschaften-Dialog aufruft. So wurden z. B. im Whiskermenu unter „Verhal- ten“ alle Haken entfernt, um das Suchfeld nach oben zu rücken und die Kategorien nach rechts zu verschieben. Tippt man nun im Suchfeld einen Programmnamen für dessen Aufruf ein, so taucht dieser während seiner Vervollständigung näher an der Eingabezeile auf. Das wirkt insgesamt ergonomischer, wenn das Whiskermenu unten angeordnet ist. Selbstverständlich kann man im Suchfeld auch gleich Befehle eingeben, wie z. B. gksu thunar, um den Dateimanager Thunar im Root-Modus zu öffnen.

Das zweite Symbol heißt „Schreibtisch Anzeigen“ und erklärt sich von selbst.

Beim dritten Symbol von links, den „Virtuellen Whiskermenu mit Button für Einstellungen. Desktops“, kann man in dessen Eigenschaften- Dialog die Anzahl auf 4 und die Anzahl der Zeilen Fensterknöpfe, Trennelement, Lautstärkeregler 1. xfce4-whiskermenu-plugin auf 2 erhöhen, um eine quadratische Anordnung (extern2), Energieverwaltungserweiterung (ex- 2. xfce4-mixer zu erhalten. tern3), Zwischenablage (extern4), Benachrichti- 3. xfce4-power-manager gungsfläche (extern5), Orage-Uhr (extern6), Akti- 4. xfce4-clipman-plugin Das vierte Symbol nennt sich „Fenstermenü“ und onsknöpfe (extern7). 5. xfce4-indicator-plugin öffnet mit einem Klick auf die linke Maustaste eine 6. app-office/orage Liste der geöffneten Programme. Bei gesetzten Die eventuelle Kennzeichnung von (extern) hinter 7. xfce4-panel Häkchen „Arbeitsflächennamen anzeigen“ und den Objekten bedeutet, dass dieses erst durch „Fenster aller Arbeitsflächen anzeigen“ erhält das Vorhandensein eines separaten Paketes Nun ordnet man die Objekte in der gewünsch- man einen schnellen Überblick über sämtliche verfügbar wird. Zur leichteren Zuordnung der ten oder gezeigten Reihenfolge an und entfernt geöffneten Programme und deren Verteilung über englischen Paketnamen dient der folgende Index: gleichzeitig überflüssige oder unerwünschte Kom- die vorhandenen virtuellen Desktops. Dies kann

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se aber keine Wirkung zeigen, so mangelt es je nach systemseitig verwendeten Sound-System meist nur an der Installation eines dieser Pakete: xfce4-volumed oder xfce4-pulseaudio-plugin.

Das nächste Symbol, die Energieverwaltung, bie- tet vielfältige Einstellmöglichkeiten per Dialog. Be- sonders die darüber schnell zu erreichende Op- tion „Präsentationsmodus“ ist sehr nützlich, um z. B. bei Präsentationen oder beim Betrachten von Filmen zu verhindern, dass sich der Bildschirm- schoner oder die Bildschirmsperre aktiviert.

Leisteneinstellungen/Objekte/+Elemente Schnellzugriff auf Präsentationsmodus. eine sinnvolle Ergänzung zur Einstellung des Nach den Fensterknöpfen folgt ein durchsichtig nun folgenden Symbols „Fensterknöpfe“ dar- und sich ausdehnend gestaltetes Trennelement, Darauf folgt die Zwischenablage, die ebenfalls stellen, z. B. dann, wenn man in dessen Ein- um Platz für die vorigen Fensterknöpfe zu re- einige nützliche Einstelloptionen beinhaltet, die stelldialog die Funktion „Fenster aller Arbeits- servieren, bis zum Beginn des nachfolgenden über den normalen Funktionsumfang einfacherer flächen oder Anzeigebereiche anzeigen“ ab- Lautsprecher-Symbols. Dieses erscheint durch Zwischenspeicher deutlich hinausgehen. gewählt hat. Dann sieht man in den Fens- das Platzieren des Objektes „Lautstärkeregler“. terknöpfen ausschließlich die geöffneten Pro- Per Rechtsklick erreicht man den Sound-Mixer Danach platziert ist die Benachrichtigungsfläche, gramme des aktuell angezeigten Desktops, hat mit seinen vielfältigen Einstellmöglichkeiten. Per in die sich andere Programme einklinken können, aber durch einen Klick auf das davor angeord- Linksklick ändert man die Lautstärke. Möchte man um dort Benachrichtigungsymbole erscheinen zu nete Fenstermenü recht einfach alle geöffne- dagegen die Lautstärke über eventuell vorhan- lassen, wie z. B. eine aktivierte WLAN-Verbindung ten Programme im Überblick und Direktzugriff. dene Funktionstasten der Tastatur steuern, die- via Netzwerk-Manager-Applet.

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Es folgt die Orage-Uhr mit ihrem flexiblen Einstel- Nach dieser Übung sollte es dem geneigten An- ter automatisch Kacheln, wenn sie sich in Rich- lungsdialog. Dort kann man deren Vorder- und wender leicht fallen, sich eine zweite benutzerdefi- tung des Bildschirmrandes bewegen“. Hintergrund-Farbe separat setzen, um sie best- nierte Leiste, z. B. als Schnellstartleiste oder Dock möglich an jedes noch so exotisch gewähltes am seitlichen Bildschirmrand zu erstellen. Dies Tastenkürzel hinzufügen, Funktionali- Farbschema der Leiste, gut sichtbar anpassen geschieht ganz einfach über „Leiste → Leistenein- tät erweitern zu können. Um z. B. die angezeigte Zeit auf Stun- stellungen → Leiste“ um dann mit dem „+“-Button Falls noch nicht geschehen, sollte man als Nächs- den und Minuten zu beschränken, ersetzt man eine weitere Leiste hinzuzufügen. In diese Leiste tes dafür sorgen, dass über den Dialog „Einstel- einfach im Dialog unter Zeile 1 die Werte durch: kann man dann ausschließlich die am häufigsten lungen → Bevorzugte Anwendungen im Reiter „%H:%M “ Eine ergänzende Datumsanzeige die genutzten Programme platzieren und dafür sor- Internet und Werkzeuge“, auf die bevorzugten Ap- nur per Mouse-Over-Effekt erscheint, wird im Feld gen, dass diese Leiste stets verborgen ist und plikationen als Standard, zum Öffnen verwiesen „Kurzhilfe“ wunschgemäß definiert, z. B. durch die nur beim Anstoßen an den entsprechenden Bild- wird. Eingabe von „%A, %d. %B %Y (KW %V)“. schirmrand ausfährt. Unter Xfce ist es besonders einfach und über- Und last but not least, die Aktionsknöpfe. Deren Xfce speichert übrigens nur dann Änderungen sichtlich möglich, Programmen oder Funktionen Aussehen wird zum einen vom gewählten Farb- seines Aussehens oder seines Verhaltens, wenn Tastenkürzel zuzuweisen. Dazu geht man über schema unter „Einstellungen → Erscheinungs- beim Abmelde-Dialog das Häkchen vor „Sitzung „Einstellungen → Tastatur → Tastenkürzel für An- bild → Symbole“ bestimmt, zum anderen über für weitere Anmeldungen speichern“ gesetzt wur- wendungen“ und dann auf „Hinzufügen“, um neue die getroffene Auswahl in deren Einstelldialog. Ist de. Auf diese Art kann man auch bewirken, dass hinzuzufügende Anwendungen mit eigenen Tas- hierbei unter „Erscheinungsbild → Sitzungsmenü“ man Fenster und Programme nach dem Einlog- tenkürzeln aufrufen zu können. In der ersten dar- gewählt, sind keine Symbole sichtbar. gen wieder so vorfindet, wie man sie zuvor verlas- auf hin erscheinenden Dialogbox wird der auf- sen hat. Versehentlich durchgeführte, aber noch rufende Programmname, ggf. mit zu übergeben- Das Desktop-Design nicht gespeicherte Änderungen, kann man so al- den Parametern eingetragen. Nach Auftauchen Abschließend gelangt man so zu einer Leiste, die so auch wieder rückgängig machen, indem man der zweiten Dialogbox ist dann die gewünsch- nach eigenen Anforderungen individuell zusam- beim Verlassen über Abmelden dafür sorgt, dass te Tastenkombination zu drücken. Natürlich kann mengestellt wurde und die bei Bedarf jederzeit er- der Haken nicht gesetzt ist. man auch mittels „Bearbeiten“ bereits vorhande- gänzt oder durch Verschieben einzelner Elemen- ne Einträge jederzeit editieren. Im folgenden ein te umgestaltet werden kann. Dieses Verschieben Fenstermanagement paar Beispiele für sinnvolle Erweiterungen, um kann per Rechtsklick auf das jeweilige Element, Möchte man erreichen, dass sich die geöffnete das Verhalten von Xfce an das anderer bekannter Funktion „Verschieben“ auswählen und dann per Programmfenstergröße durch Ziehen an die Bild- Desktop-Umgebungen anzugleichen. Maus an die gewünschte Stelle ziehen, die Zielpo- schirmecken viertelt, an die Seitenränder halbiert sition des Elements wird durch einen roten Strich oder beim Schieben nach oben als vollflächiges Als erstes soll das bereits in die Panel-Leiste hin- angezeigt, beim Loslassen der Maus wird dann Fenster öffnet, so setzt man die folgende Einstel- zugefügte Whiskermenu mit einem Tastenkürzel das Element platziert. Hat man mehrere Leisten, lung aktiv: „Einstellungen → Feineinstellungen belegt werden. Dazu den Dialog wie eben be- so gelingt das auch Leisten-übergreifend. der Fensterverwaltung → Zugreifbarkeit → Fens- schrieben aufrufen und Folgendes zwischen den

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Anführungszeichen jeweils in Dialog eins einge- dant, da sie auch per Rechtsklick zur Verfügung kann. Im zweiten Reiter Dateizuordnung gibt man ben und in zwei betätigen. Das Plus meint bei steht, sofern man das nicht unter „Einstellungen in das Feld Dateimuster „*.doc;*.docx “ ein und den zu drückenden Tasten deren gleichzeitige → Schreibtisch → Menüs → Bei Rechtsklick auf setzt noch den Haken der Checkbox „Andere Da- Betätigung: „xfce4-popup-whiskermenu“: Alt + F1 dem Schreibtisch Anwendungsmenü anzeigen“ teien“ und bestätigt danach mit „OK “. Nun kann zur Verwendung eines etablierten Tastenkürzels. abgeschaltet hat. Sollte das Menü nach mehrfa- man sich an der neuen Funktion erfreuen, die das Meldet Xfce einen Konflikt zu einem anderen chem auf- und zuklappen nicht mehr reagieren, Menü nur dann verziert, wenn sie auch wirklich Programm mit gleichlautendem Tastencode, so so handelt es sich um einen Bug, der ab Version gebraucht werden kann, also bei der Verfügbar- löst man diesen nun zugunsten des Whiskerme- 0.8.1 als behoben gilt. keit von DOC- oder DOCX-Dateien. Viele weitere nu auf. Weitere eventuell noch vorhandene vor- nützliche Beispiele zur weiteren Ergänzung finden definierte Tastencodes für das alte Xfce-Menü Weitere funktionale Erweiterungen sowohl für den sich auch im Netz [8]. oder deren separate Bestandteile wie z. B. den Desktop als auch für den Dateimanager Thunar Programm-Finder oder Starter können nun ge- können durch Plug-ins nachinstalliert werden, z. B. Wer zur Suche statt dem häufig vorinstallier- trost gelöscht werden, da das Whiskermenu all xfdashboard [5], thunar-archive-plugin [6], thunar- ten Catfish lieber eine Volltextsuche verwenden diese Funktionen bereits integriert hat. Wer un- media-tags-plugin [7]. Viele weitere finden sich möchte, dem sei die Installation des Paketes ter Xfce Bildschirmphotos erstellen möchte, wie per Paketmanager in der Kategorie xfce-extra. app-misc/tracker empfohlen. Anschließend star- beispielsweise in diesem Artikel verwendet, der tet man dessen Einrichtungsdialog über „Einstel- installiert das Programm xfce4-screenshooter Genial einfach ist auch die Möglichkeit, mit der lungen/Suche und Indizierung“, um u. a. die zu in- und weist diesem einfach die Druck-Taste zu: man Thunars Rechtsklick-Menü-Datei spezifisch dizierenden Verzeichnisse auszuwählen und des- „xfce4-screenshooter“: Druck . um eigene Befehle oder Skripte ergänzen kann. sen Indizierung anzustoßen. Ein Beispiel unter Verwendung des Einen Taskmanager kann man mit dem Paket ggf. nachzuinstallierenden Programms xfce4-taskmanager über die installieren und zu- app-office/unoconv, das hier so einge- weisen: „xfce4-taskmanager“: Strg + Escape . richtet werden soll, dass per Rechtsklick auf DOC- und DOCX-Dateien die Möglich- Eine Bildschirmsperre kann über „xflock4“: keit angeboten wird, diese in ODT-Dateien Super + L aktiviert werden. Super meint hier die zu konvertieren. Dazu in Thunar auf „Be- Windows-Taste. arbeiten → Benutzerdefinierte Aktionen“ klicken und im erscheinenden Menü auf Wer gerne und viel mit dem Xfce4-Terminal ar- das grüne „+“-Symbol zum Hinzufügen. beitet, kann dieses auch als Drop-Down-Panel Nun vergibt man einen aussagekräftigen wie folgt einrichten und beispielsweise auf die Namen, eine Beschreibung und folgenden Menü-Taste legen, deren Symbol visuell prima da- Befehl: „unoconv -f odt %F “. Durch Klick zu passt. „xfce4-terminal –drop-down“ [Menu]. Die auf Symbol öffnet sich ein Auswahlfeld, vorige Definition der Menütaste ist ohnehin redun- aus dem man ein passendes auswählen Volltextsuche mit Tracker.

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Individuelle Bildschirmeinstellungen si blind bedienen muss. Dieses Problem stellt sich Kein Cape! Zwar gibt es seit Xfce 4.12 unter „Einstellungen bei oben positionierten Leisten zwar weniger dra- Doch wie wäre es stattdessen mit xca- → Anzeige“ ein verbessertes Einrichtungstool matisch dar, dennoch ein Effekt den es zu vermei- pe [9]? Durch die Installation des Paketes zum Einstellen vielfältiger Monitor-Setups, wel- den gilt. Besonders wenn es nach dem Anschluss x11-misc/xcape wird es möglich, Key-Events, die ches standardmäßig mit der XF86Display-Taste des Laptops an einen Beamer gilt, schnellstmög- erst beim Loslassen einer Taste entstehen, auf belegt ist. Auf separaten Standard-Tastaturen ist lich für z. B. einen Vortrag betriebsbereit zu sein, beliebige Tastenkürzel zu mappen. Drückt man diese aber eher nicht vorhanden. Auf Laptop- empfiehlt sich die einmalige Einrichtung der Lap- die Taste länger als per Timeout definiert, so wird Tastaturen ist diese meist über die dritte Bele- top spezifischen xrandr-Parameter anhand ei- kein Key-Event beim Loslassen der Taste erzeugt. gungsebene erreichbar und mit einer Art Mo- ner prägnanten Tastenkombination. Hierfür bie- Der sinnvolle Standard-Timeout beträgt 500 ms nitorsymbol gekennzeichnet, über die dann der ten sich beispielsweise die Heller- und Dunkler- und braucht daher meist nicht mehr explizit ange- gleiche Dialog aufgerufen werden kann. Sein Er- Tasten des Laptops an, wobei die Heller-Taste, im geben werden. scheinungsbild ändert sich abhängig von der Er- folgenden Beispiel F5 , den externen Bildschirm kennung eines zweiten Monitors, wird dieser zur einschalten soll, die Dunkler-Taste auf F4 , dient Erst dadurch kann man konfliktfrei ein und die- Laufzeit verbunden dann erscheint automatisch dagegen zum Ausschalten. selbe Taste weiterhin als Meta-Taste für belie- dieser Dialog. Dennoch gibt es Konstellationen bige Tastenkombinationen nutzen. Prominentes- von Hardware, mit denen alle bislang getesteten Folgendes Tastenkürzel schaltet den externen Mo- tes Beispiel hierfür ist die alleinige Verwendung GUIs zur sinnvollen Monitoreinrichtung überfor- nitorausgang ein: „xrandr --output LVDS1 --auto der Super-Taste zum Ausklappen des Menüs, dert waren. Diesbezüglich negativ hervorgetan --output VGA1 --auto --scale-from 1024x600“: trotz gleichzeitiger Verwendung als Meta-Taste haben sich häufig Netbooks, mit geringen Moni- Super + F5 . Ausschalten: „xrandr --output VGA1 für andere Tastenkürzel. Wenn das Whiskerme- torauflösungen von max. 1024x600 Pixeln, wenn --off “: Super + F4 nu wie oben eingestellt auf die Tastenkombination es darum geht auf den anzuschließenden Moni- Alt + F1 reagiert, dann braucht man nun nur noch tor oder Beamer den gesamten Bildinhalt ohne Sollten Geräte abweichende Bildschirmbezeich- die Super-Taste darauf zu mappen. Fortan rea- Informationsverluste zu übertragen. Da ein 1:1- nungen oder Auflösungen verwenden, müssen giert das Whiskermenu auf alleinigen Druck (und Klonen der beiden Bildschirminhalte aufgrund un- obige Befehle entsprechend angepasst werden. anschließendes Loslassen innerhalb von 500 ms) terschiedlicher Unterstützung der jeweiligen Mo- Dazu am besten mit xrandr -q die gerätespezi- der Super-Taste, so wie man das eventuell von an- nitorauflösung meist nicht möglich ist, führt das, fischen Verhältnisse ermitteln. Die Verwendung deren Desktops her gewohnt ist. Das funktioniert bezogen auf das Netbook, meist zu nachteiligen der --auto --output Option bewirkt die Verwen- dank xcape auch unter anderen Linux-Desktop- Auflösungseinstellungen von entweder 800x600 dung der bevorzugten Auflösung am Ausgang, Umgebungen, die diese Möglichkeit nicht nativ oder virtuellen 1024x768 Pixeln. Bei Ersterem er- diese ist bei der Abfrage-Liste von xrandr -q je- mitbringen. Dieses Feature soll übrigens nativer leidet man starke Auflösungsverluste mit all den weils mit einem + gekennzeichnet. Das * zeigt Bestandteil von Xfce-4.14 werden. damit verbundenen Nachteilen, bei letzterem wird die aktuell eingestellte Auflösung. Anpassungen der untere Bildschirmrand über eine Höhe von an der Befehlssyntax sollten daher nur bei den Zuerst einmal installiert man das Programm xev, 178 Pixeln abgeschnitten, sodass man mangels verwendeten Anschlussnamen und der nativen meist zu finden in der Paketkategorie x11-utils Sichtbarkeit der unteren Leiste, den Desktop qua- Auflösung des Hauptschirmes erforderlich sein. oder x11-apps. Nun startet man dieses aus ei-

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 47 DESKTOP nem X-Terminal heraus durch den Aufruf xev, po- Taste, gilt es nun diesen Befehl persistent zu sofern betreibt Xfce hier ziemliches Unterstate- sitioniert am besten schon einmal den Mauszeiger verankern, z. B. unter „Einstellungen → Sitzung ment, mögliche technische Gründe dafür habe über dem Schließen-Kreuz des frisch geöffneten und Startverhalten → Automatisch gestartete An- ich bereits eingangs erwähnt. Rückblickend be- Fensters und drückt einmal kurz die zu verwen- wendungen“ auf das „+“-Symbol klicken, um den trachtend gibt es wohl kaum einen Desktop, der dende Taste, hier also die Super-Taste, um de- Eingabe-Dialog zu öffnen. In den ersten beiden über so viele Jahre Konstanz bewiesen hat und ren Tastencode zu erhalten. Anschließend, mög- Feldern gibt man etwas Sinnvolles ein, wie z. B. dennoch stetig weiterentwickelt wurde und wird. lichst ohne viel Mausbewegungen das von xev unter „Name: Tastenbelegung“;„Beschreibung: geöffnete Fenster schließen, um nicht soweit im Win-Taste auf Alt+F1 mappen“. Für das Feld LINKS X-Terminal zurück scrollen zu müssen, um den „Befehl “ ist die zuvor getestete Syntax, ergänzt [1] http://www.xfce.org/ letzten KeyRelease-Event zu finden. Eine Beispie- um den absolut aufrufenden Pfad, zu verwenden: [2] http://www.pro-linux.de/umfragen/2/300/ lausgabe von xev nach Loslassen einer Taste „/usr/bin/xcape -e ’Super_L=Alt_L|F1’ “. Speichern welchen-desktop-nutzen-sie-ueberwiegend. sähe dann so aus: wie oben beschrieben nicht vergessen! html [3] http://www.xfce.org/about/tour KeyRelease event, serial 37, synthetic NO, window 0x2c00001, [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Compositing root 0x4b7, subw 0x0, time 12234044, (168,-6), root:(1039,493), [5] http://goodies.xfce.org/projects/applications/ state 0x50, keycode 133 (keysym 0xffeb, Super_L), same_screen YES, xfdashboard/start XLookupString gives 0 bytes: XFilterEvent returns: False [6] http://docs.xfce.org/xfce/thunar/archive [7] http://docs.xfce.org/xfce/thunar/media- tags Der Wert in Klammern hinter keysym entspricht Resümee [8] http://docs.xfce.org/xfce/thunar/custom- dem zu verwendenden Tastencode (0xffeb), Xfce ist ein leichtgewichtiger und reaktionsschnel- actions nach dem Komma steht dann meist auch der ler Desktop, der nicht nur auf Boliden, sondern [9] https://github.com/alols/xcape Name der erkannten Taste (Super_L), der alter- auch auf kleinen schwachbrüstigen Netbooks nativ verwendet werden kann. Die Zuordnung noch angenehm reaktiv zu bedienen ist. Gleichzei- Autoreninformation der Namen zu den Tastencodes findet man auch tig ist er so flexibel und individuell umzugestalten in der Datei /usr/include/X11/keysymdef.h. sowie funktional aufzurüsten, dass er gemessen Andreas Klein nutzte von 2006 bis Um zu sehen, ob die ermittelten Tasten-Codes an den großen Desktopumgebungen kaum et- 2015 KDE als Desktop. Während oder Namen funktionieren, kann man den Be- was vermissen lässt. Gleichzeitig kenne ich kaum der Entwicklung von Plasma/KF5 fehl zu Testzwecken als Nutzer im X-Terminal einen Desktop, der in seiner Standardkonfigurati- suchte er einen stabilen, schlanken absetzen. Um nun die Super-Taste auf die Tas- on so hässlich daher kommt, was mich zugegebe- und optisch ansprechenden Desktop. tenkombination Alt + F1 zu mappen, lautet die nermaßen viele Jahre abgeschreckt hat, diesen Fündig wurde er mit Xfce. Syntax: xcape e ’Super_L=Alt_L|F1’ oder für mich in Betracht zu ziehen. Von daher machen xcape e ’0xffeb=Alt_L|F1’. Öffnet sich dar- hier viele Distributionen einen guten Job, indem aufhin das Menü nach dem Loslassen der Super- sie Xfce ansehnlich vorkonfiguriert ausliefern. In- Teilen Kommentieren

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Mit Ansible eine WSGI-Applikation auf entfernten Rechnern aufsetzen von Daniel Stender

oftware für das Konfigurationsmanage- che Bausteine in den Bereichen Cloud-Computing die Ausführung von Befehlen darauf, sowie das ment (KM) spielt im fortschrittlichen IT- und „Devops“ (damit ist oft zukunftsweisende Management von Konfigurationsdateien. S Betrieb eine wichtige Rolle und wird IT an sich gemeint, es handelt sich aber ei- vielseitig eingesetzt. gentlich um eine Methode der Softwareausliefe- Die ferngesteuerten Systeme müssen lediglich ei- rung, bei der die Trennung zwischen Entwicklung ne aktuelle Python-Version verfügbar halten, und Moderne Werkzeuge ermöglichen es etwa, mit und IT-Betrieb aufgehoben wird). Im Englischen per SSH erreichbar sein. einem einzigen Skript per Fernwartung über SSH spricht man dabei von „Provisioning“-Werzeugen, auf einem oder auch mehreren Rechnern auto- und es handelt sich um die Anwendungsklasse Während Systembefehle auch unmittelbar über matisiert einen Apache-Webserver aufzusetzen, „Infrastructure-as-code“ (IaC [5]). SSH ausgeführt werden können, spielt Ansible PHP zu installieren, eine SQL-Datenbank ein- sich etwa für die Veränderung von Konfigurati- zurichten und eine vorkonfigurierte Wordpress- Ansible onsdateien zur Laufzeit auf dem Host ein und Instanz darauf in Betrieb zu nehmen (siehe z. B. Bei Ansible [6] handelt es sich um ein weiteres entfernt seine Komponenten nach Beendigung M. Heap, „Ansible – from beginner to pro“, Apress KM-System. Es wird seit 2012 entwickelt. einer Konfigurations-Session wieder. 2016 [1]). Die Software gewinnt zunehmend an Bedeutung Installation Einzeloperationen lassen sich dabei oftmals zu- gegenüber den großen etablierten Lösungen wie Ansible ist für viele Linux-Distributionen als Paket sammenfassen: ein bestimmter Konfigurations- zum Beispiel Puppet, dem oft vorgeworfen wird, verfügbar, welches mit dem jeweiligen Paketma- zustand soll auf einem bestimmten Server her- in der Zwischenzeit (es wird seit 2005 entwickelt) nager installiert werden kann. gestellt werden und die Software setzt die da- viel zu komplex geworden zu sein. Im Gegensatz für erforderlichen Einzelschritte selbstständig um zu Puppet arbeitet Ansible ohne Klienten bzw. de- Da Ansible eine Python-Anwendung ist, ist es (auch beispielsweise Dienste deaktivieren und dizierten Agenten auf den administrierten Maschi- aber auch aus dem Python Package Index mit Software deinstallieren). Administratoren sparen nen, was dem Aufwand zugute kommt: es muss dem Installationswerkzeug pip systemübergrei- sich mit solchen Automatisierungen wiederkeh- lediglich auf dem Kontrollknoten vorhanden sein fend beziehbar [9]. rende Kleinarbeit, es lassen sich damit aber auch und aktuell gehalten werden [7]. Weiterhin verfolgt große komplizierte Serverlandschaften effektiv Ansible einen imperativen Ansatz („wie“), während Ansible ist eine Kommandozeilen-Anwendung, de- kontrollieren, in denen Rechnergruppen mit un- Puppet deklarativ („was“) auf einem gehobenen ren Werkzeuge ohne zusätzliche Konfiguration di- terschiedlichen Konfigurationen für verschiedene Abstraktionsgrad operiert, was als Nachteil für rekt nach der Installation benutzt werden können. Aufgaben betrieben werden (Stichwort: Orche- das Debugging angesehen wird [8]. Die Software steht unter GPL3-Lizenz und läuft strierung). zur Zeit noch auf Python 2, was für den Endbe- Grundmerkmale nutzer aber nur eine untergeordnete Rolle spielt. KM-Frameworks wie Puppet [2], Chef [3] und Salt/- Ansible ermöglicht die Verteilung bzw. Installation Python-Kenntnisse sind jedoch keine Vorausset- Saltstack [4] finden sich mittlerweile als maßgebli- von Software auf entfernten Servern, den „Hosts“, zung für den Umgang mit Ansible.

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Beispiel und der Webserver in Betrieb genommen, dann Moderne und unkomplizierte Cloudserver wer- Dieser Workshop ist eine kurz gefasste Einfüh- das Paket python-httpbin installiert und der Test- den bei vielen Providern angeboten, z. B. Digi- rung in die Arbeit mit Ansible. server daraus eingebunden. talocean [14].

Als Beispiel wird gezeigt, wie mit dem KM- Dafür müssen zwei Konfigurationsdateien aufge- Hier kann man zum Experimentieren oder für Werkzeug auf einem entfernten Server eine einfa- spielt und per Fernsteuerung ein paar Handgriffe andere Zwecke schnell günstige virtuelle „Weg- che WSGI-Applikation in eine Apache Webserver- vorgenommen werden. werfserver“ („Droplets“) mit einer frischen Debian- Installation eingebunden und so im Netz ver- Installation bekommen, die stundenweise abge- fügbar gemacht werden kann. Bei der Beispiel- Jeder einzelne Schritt wird dabei in Ansible vor- rechnet werden. Applikation handelt es sich um Httpbin [10] von konfiguriert, sodass der gesamte Prozess mit ei- Runscope. Das ist ein kleiner Testserver, der für nem einzigen Befehl vom Kontrollrechner aus auf Nach Anmeldung wird die gewünschte Maschine die Entwicklung von Web-Software eine Reihe jedem ähnlichen Server automatisiert und repro- über die Web-Oberfläche aufgesetzt, darüber hin- von vorgefertigten HTTP-Endpunkten bereithält: duzierbar abgewickelt werden kann. aus gibt es für Profis aber auch CLI-Tools dafür unter der URL http:// zum (wie z. B. doctl). Für die einfache Verwendung Beispiel gibt Httpbin bei Bedarf das verwende- Inventar des Droplets kann der Benutzer vorher bei sich te Client-Programm zurück, etwa den verwende- Die von Ansible verwalteten Rechner bzw. Ser- ein SSH-Schlüsselpaar generieren mit: ten Browser. WSGI [11] ist eine weit verbreite- ver müssen zunächst in die Datei /etc/ansible/ te Schnittstelle, mit der Python-Programme (Htt- hosts eingetragen werden. Es handelt sich dabei $ ssh-keygen -t rsa -b 4096 -C "y [email protected]" -f ~/.ssh/mykey pbin ist in Python implementiert) von Webservern um eine Konfigurationsdatei im INI-Format, die ausgeführt werden können (siehe freiesMagazin DNS-Namen und IP-Adressen aufnimmt. 02/2011 [12], „Bottle – ein WSGI-Microframework Der öffentliche Teil des Schlüssels für Python“). Für eine flexible Organisation der Infrastruktur las- (~/.ssh/mykey.pub) kann dann in den Account sen sich die Hosts hier in Gruppen zusammenfas- hochgeladen, und in den neuen Server automa- Als Grundlage dient eine frische Basisinstallation sen, IP-Bereiche und optionale Variablen lassen tisch eingebunden werden [15]. des aktuellen Debian GNU/Linux 8 „Jessie“ (8.6) sich verwenden, und andere Dinge sind möglich auf einem Beispiel-Host. (die Datei enthält hierfür eine Reihe von Beispie- Ansible kann dann über SSH als Root mit diesem len). Schlüsselpaar auf den neuen Server zugreifen, In einem ersten Schritt muss die Installation zu- sobald er zur Verfügung steht. Die Beispiele in nächst auf den Testing-Zweig umgestellt werden, Ein oder mehrere Hosts, auf denen Httpbin instal- diesem Artikel lassen sich damit gut nacharbei- denn das Debian-Paket von Httpbin [13] ist relativ liert werden soll, stellt der Benutzer zum Beispiel ten. neu und erscheint erst im kommenden Release. so ein (der Gruppenname ist dabei beliebig): Ob Ansible den in der Gruppe httpbin einge- Danach werden die benötigten Apache-Pakete [httpbin] stellten Host auch wirklich ansprechen kann, lässt 46.101.106.246 (apache2 und libapache2-mod-wsgi) installiert sich mit einem Ping einfach überprüfen:

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--private-key=~/.ssh/mykey y apt_repository: repo='deb http://y 46.101.106.246 | SUCCESS | rc=0 >> Linux mirrors.digitalocean.com/debian testing y debian-512mb-fra1-01 3.16.0-4-amd64 #1 y main contrib non-free' state=present SMP Debian 3.16.36-1+deb8u2 (2016-10-19) x86_64 GNU/Linux - name: Paketverzeichnis y aktualisieren Auf dieselbe Weise lässt sich zum Beispiel das apt: update_cache=yes upgrade=dist Modul apt direkt anwenden, um Pakete zu instal- lieren. Allerdings gibt es dabei noch keinen si- Zunächst werden – wie beim CLI-Tool ansible – gnifikanten Mehrwert gegenüber herkömmlichen zunächst die anvisierten Hosts angegeben; der Admin-Werkzeugen mit ähnlicher Funktionalität. User „root“ und der gewünschte SSH-Schlüssel Der Virtuelle Server ist fertig erstellt. kann hier auch eingestellt werden. Playbooks $ ansible httpbin -m ping -u root --y Playbooks sind in Ansible in YAML [17] geschrie- Dann finden sich hier drei Aufgaben („task“) defi- private-key=~/.ssh/mykey bene Konfigurationsdateien für die systematische niert: 46.101.106.246 | SUCCESS => { Manipulation von in /etc/ansible/hosts regis- "changed": false, trierten Maschinen, in denen mehrere Aufgaben Mit dem Modul apt_repository wird zunächst "ping": "pong" } zur Abarbeitung definiert werden können. die voreingestellte Paketquelle für „jessie“ aus /etc/apt/sources.list entfernt. Ein einfacher „Spielplan“, mit dem die Debian- Die Rückgabe des Prozesses „changed: false“ Installation auf eine geeignete Paketquelle für Tes- Darauf wird die neue Quelle für „testing“ in /etc/ weist dabei darauf hin, dass keine Statusverände- ting umgestellt wird, sieht etwa folgendermaßen apt/sources.list.d/ hinzugefügt. rung auf dem Server stattgefunden hat. aus: Und dann wird mit dem apt-Modul ein --- Neben ping hat Ansible eine ganze Reihe von Upgrade des Paketverzeichnisses (apt-get - hosts: httpbin weiteren Modulen [16], die auf der Kommandozei- dist-upgrade) ausgelöst, das mit einem Update tasks: le unmittelbar auf den Hosts anwendbar sind. vorbereitet wird (apt-get update). - name: Paketquelle "stable" y entfernen Mit dem Modul shell zum Beispiel lassen sich be- Ein solches Playbook (der Dateiname ist beliebig apt_repository: repo='deb http://y liebige Befehle ausführen, so zum Beispiel uname und hat das Suffix *.yml* per Konvention) kann mirrors.digitalocean.com/debian jessie y zur Ausgabe von Systeminformationen: main' state=absent dann einfach ausgeführt werden mit: $ ansible httpbin -m shell -a "uname -a" $ ansible-playbook httpbin.yml -u root y - name: Paketquelle "testing" hinzufü y -u root y --private-key=~/.ssh/mykey gen

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Ansible arbeitet die einzelnen Aufgaben mit ihren gefahren und das mod_wsgi-Modul für Apache In dem Playbook sieht der Abschnitt mit diesen „Spielzügen“ („Plays“) dann der Reihe nach auf automatisch eingebunden wird. drei Aufgaben folgendermaßen aus: dem Server ab (das dauert wegen SSD-Einsatz und optimaler Netzanbindung nur ca. eine Minu- Es gibt dafür aber auch Ansible-Module, die bei- - name: Verzeichnis /var/www/httpbin y erstellen te), und gibt dabei Statusmeldungen aus. des bei Bedarf auch wieder rückgängig machen file: path=/var/www/httpbin state= können. y directory Wenn geplante Manipulationen bereits stattgefun- den haben, wenn ein Playbook etwa schon ein- Httpbin kann nach der Installation probewei- - name: Benutzer "httpbin" anlegen mal angewendet worden ist, dann registrieren die se übrigens mit python -m httpbin.core lo- user: name=httpbin Module das und es wird als Information zurück- kal ausprobiert werden; der dabei benutzte Mini- gegeben, dass der Systemstatus diesmal nicht Webserver eignet sich allerdings nicht für den - name: WSGI-Starter kopieren verändert wurde. produktiven Einsatz. copy: src=httpbin.wsgi dest=/var/y www/httpbin/httpbin.wsgi owner=httpbin y Ansible-Playbooks bietet darüber hinaus für ro- WSGI und Apache group=httpbin mode=0644 buste Abwicklung die Möglichkeit, mit „register“ Um den Testserver auf der entfernten Maschine und „when“ die Ausführung von Aufgaben an den aufzusetzen benötigt man – unabhängig von An- fehlerfreien Abschluss von vorherigen Tasks zu sible – zunächst zwei Konfigurationsdateien für Eine zweite Konfigurationsdatei httpbin.conf binden. den Apache-Webserver, die im lokalen Arbeitsver- richtet den Httpbin-Testserver für Apache ein (als zeichnis zum Hochladen vorbereitet werden. sogenannten virtuellen Host): Mit dem apt-Modul können dann die benötigten Pakete der Reihe nach installiert werden: Die Datei httpbin.wsgi enthält zunächst nichts WSGIDaemonProcess httpbin user=httpbin weiter als einen einfachen WSGI-Starter: y - name: apache2 installieren group=httpbin threads=5 apt: pkg=apache2 state=present from httpbin import app as application WSGIScriptAlias / /var/www/httpbin/y httpbin.wsgi - name: mod_wsgi installieren Listing 1: httpbin.wsgi apt: pkg=libapache2-mod-wsgi state=y present Dieses Script kann mit dem Ansible-Modul copy WSGIProcessGroup httpbin in ein Verzeichnis auf dem Host (etwa /var/www/ WSGIApplicationGroup %{GLOBAL} - name: httpbin installieren httpbin) kopiert werden, das vorher aber even- Order allow,deny apt: pkg=python-httpbin state=y tuell erst mit file angelegt werden muss. Allow from all present Außerdem wird ein Benutzer „httpbin“ benötigt Die Debian-Pakete sind so voreingestellt, dass (der Name kann beliebig gewählt werden), der mit der Webserver direkt nach der Installation hoch- „user“ hinzugefügt werden kann. Listing 2: httpbin.conf

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Diese Datei muss in das Verzeichnis /etc/ Nachdem dieses zusammengestellte Playbook Allerdings ist der Funktionsumfang von Ansible apache2/sites-available auf den Server auf einen oder mehrere frisch aufgesetzte Debian- noch um einiges größer, was zu beschreiben al- hochgeladen werden, das bereits vorhanden ist. Hosts angewendet worden ist, läuft der auto- lerdings den Rahmen hier gesprengt hätte. matisch aufgesetzte Httpbin auf dem Apache- Die Handgriffe, die dann noch angewendet wer- Webserver darauf einwandfrei: Die Playbooks bieten weitergehende Funktionen den müssen, sind: wie zum Beispiel Eventhandler, die bei noch um- $ curl http://46.101.106.246/user-agent fangreicheren Projekten für wiederkehrende Ope- { Die Standard-Begrüßungsseite von Apache muss rationen wie zum Beispiel den Neustart von Apa- "user-agent": "curl/7.50.1" mit a2dissite deaktiviert werden, um nicht im che eingesetzt werden können. } Wege zu stehen, und der neue virtuelle Host muss in httpbin.conf mit a2ensite aktiviert werden. Über Playbooks hinaus ermögli- chen die „Roles“ in Ansible die Für beides eignet sich das Ansible-Modul Verwendung von Templates, die command. für verschiedene Maschinen mit unterschiedlichen Werten ange- Danach benötigt der Apache-Webserver auf dem wendet werden können. Zielrechner noch einen Neustart mit service, um die neue Konfiguration einzulesen: Ansible setzt dabei auf das weit verbreitete Jinja2 [18] als - name: Apache-Skript kopieren Template-Engine. Der Funktions- copy: src=httpbin.conf dest=/etc/ y umfang der Basismodule lässt apache2/sites-available owner=root group y sich mit externen Werkzeugen =root mode=0644 noch erweitern. - name: voreingestellten virtuellen y Host für Apache deaktivieren Fazit command: a2dissite 000-default.conf Httpbin ist fertig aufgesetzt und im Netz verfügbar. Eigene Instanzen von Httpbin ge- genüber den offiziellen im Netz - name: neuen virtuellen Host für y Die fertige Datei: httpbin.yml. erreichbaren Testservern von Runscope eignen Apache aktivieren sich für verschiedene Anwendungszwecke, z. B. command: a2ensite httpbin.conf Ausblick wenn man lieber eine lokale Instanz im LAN be- Mit den eingebauten Ansible-Modulen und den treiben möchte, oder man eine Vielzahl gleichzei- - name: Apache neustarten Playbooks lässt sich eine Menge machen, und tig laufender Instanzen für die Entwicklung von service: name=apache2 state=y die Problemstellung aus dem Beispiel kann damit Websoftware benötigt – Ansible eignet sich her- restarted schon bewältigt werden. vorragend um diese aufzusetzen.

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Darüber hinaus sind im Debian-Paket die [8] http://www.it-administrator.de/magazin/ Javascript-Abschnitte in httpbin/templates/ heftarchiv/artikel/179104.html trackingscripts.html herausgepatcht, die un- [9] https://docs.ansible.com/ansible/intro_install ter anderem Anbindungen an Google Analytics ation.html enthalten. [10] http://httpbin.org/ [11] https://www.python.org/dev/peps/pep- Die Entwickler möchten natürlich Rückmeldung 3333/ haben, in welchem Umfang Httpbin weltweit ein- [12] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- gesetzt wird, die stillschweigende Übermittlung 2011-02 von Daten über das Benutzungsverhalten ist aber [13] https://packages.qa.debian.org/h/httpbin. in Debian nicht möglich. html [14] https://www.digitalocean.com/ Es gibt übrigens mittlerweile eine ganze Reihe [15] https://serversforhackers.com/video/ansible- von vorgearbeiteten, teilweise sehr ausgefeilten installation-and-basics Playbooks für Ansible im Netz, zum Beispiel um [16] http://docs.ansible.com/ansible/modules_by_ einen Apache-Server aufzusetzen [19]. category.htm [17] http://yaml.org/ Das Debops-Projekt [20] auf der Grundlage von [18] http://jinja.pocoo.org/docs/dev/ Ansible etwa ist mittlerweile zum allumfassen- [19] https://github.com/antarctica/ansible- den Admin-Werkzeugkasten speziell für Debian- apache basierte Server angewachsen ( [21]). [20] https://debops.org/ [21] http://www.it-administrator.de/magazin/ heftarchiv/artikel/204116.html LINKS [1] http://www.apress.com/de/book/9781484216 Autoreninformation 606 [2] https://puppet.com/ Daniel Stender (Webseite) ist offizi- [3] https://www.chef.io/chef/ eller Debian-Entwickler und LPIC-1 [4] https://saltstack.com/ zertifizierter Linux-Administrator. Er [5] https://shop.heise.de/katalog/baukastensys arbeitet in Hamburg als selbstständi- teme-dedbad ger Berater und Entwickler. [6] https://www.ansible.com/ [7] http://www.linux-magazin.de/Ausgaben/ “November 2016” © by Randall Munroe 2016/01/Puppet-vs.-Ansible Teilen Kommentieren (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1757/

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Scribus in der Praxis – Teil 2 von Holger Reibold

cribus genießt in der Open-Source- Taste oder man führt den Menübefehl „Einfügen einen farbigen Hintergrund oder eine bunte Um- Gemeinde einen hervorragenden Ruf. → Tabelle einfügen“ aus. Mit gedrückter Maustas- randung zuweisen möchte, ist das ebenfalls pro- S Kein Wunder, denn das freie DTP-Pro- te zieht man die Tabelle auf den Montagebereich. blemlos möglich. Nachdem man die Gruppe auf- gramm bietet alle wichtigen Funktionen, die Scribus präsentiert dem Anwender den Dialog gelöst hat, kann man die Gestalt der Zellen bear- man von einem Programm dieser Art erwartet. „Tabelle einfügen“, in dem man die Anzahl der beiten. Man kann diesen beispielsweise individu- Die aktuelle Version Scribus 1.5 hat einen ho- Zeilen und Spalten bestimmt. elle Rahmen und Inhalte zuweisen. hen Reifegrad erreicht, der sich sehen lassen kann. Mit „OK“ erzeugt man die Tabelle, die anschlie- Scribus erlaubt sogar das Erstellen von komple- ßend im Tabellenrahmen angezeigt wird. Tabellen xen Tabellen. So kann man beispielsweise in eine Von einem modernen DTP-Programm erwartet verhalten sich in vielerlei Beziehung wie gruppier- Zelle weitere Tabellen einfügen. Auch mit Hilfe man mehr Flexibilität und Leistungsfähigkeit, als te Textrahmen. Diese Gruppe kann man beispiels- der rechten Maustaste und des „Tabelle“-Menüs sie für das Erstellen von einfachen Flyern und Bro- weise mithilfe der Funktionen der X,Y,Z-Kategorie kann man weitere tabellenspezifische Einstellun- schüren erforderlich ist. Das freie DTP-Programm des Eigenschaften-Dialogs bearbeiten. Man kann gen vornehmen. Mit einem Rechtsklick kann man Scribus verfügt neben den typischen Grundfunk- die Größe exakt bestimmen und auch die Positi- konkret folgende Aktionen ausführen: tionen über weit mehr Gestaltungsmittel und Funk- on im Dokument anpassen. Auch verschiedene tionen. Man kann beispielsweise Tabellen anle- weitere Aktionen wie das Rotieren und Spiegeln  Zeilen einfügen gen, einen Barcode in ein Dokument einfügen und sind möglich.  Spalten einfügen vieles mehr.  Spalten entfernen Um eine Zelle bearbeiten oder mit Inhalten füllen  Zeilen/Spalten gleichmäßig verteilen Tabellen einfügen zu können, muss man zunächst die Textrahmen-  Rahmen an Tabelle anpassen Tabellen sind ein wunderbares Mittel, um Infor- gruppe auflösen, aus der die Tabelle zusammen-  Tabelle an Rahmen anpassen mationen gegenüberzustellen. Damit kann man gesetzt ist. Erst dann kann man die einzelnen Zahlen und Daten, aber auch Bildern oder ande- Zellen bearbeiten. Um einen Text in eine Zelle ein- Besitzt man bereits eine komplexe Tabelle oder ren grafischen Elementen einen festen Platz zu- zugeben, klickt man doppelt auf diese. Der blin- wurde diese mit OpenOffice Calc oder LibreOffice weisen. Das Tolle an den Scribus-Tabellen: Man kende Cursor zeigt an, dass man mit der Eingabe Calc angelegt, kann sie ebenfalls in Scribus ver- kann einzelne Zellen entsprechend den eigenen beginnen kann. wendet werden. Dazu exportiert man die Tabelle Vorstellungen und Bedürfnissen konfigurieren. (nicht das gesamte Arbeitsblatt) nach EPS und Man kann auf den Textrahmen alle bekannten importiert die Exportdatei anschließend in das Um eine Tabelle in ein Scribus-Dokument einzufü- Funktionen anwenden, also auch das Laden des Scribus-Dokument. gen, kann man mehrere Wege einschlagen. Man Beispieltextes, das Formatieren von Inhalten, das klickt beispielsweise in der Werkzeugleiste auf Erstellen und Bearbeiten des Textes mit dem Will man die Inhalte der Ausgangstabelle in das Symbol Tabelle einfügen, man betätigt die A - Story-Editor etc. Wenn man dem Textrahmen Scribus bearbeiten, kann man diese in einer Ta-

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 55 OFFICE-SUITE bellenkalkulation als CSV exportieren und dann ter bearbeitet werden. Daher bietet es sich an, gewünschten Anpassungen vor und speichert das in Scribus importieren. Dabei ist allerdings zu be- in den Musterseiten Objekte zu verwenden, die Ergebnis. Man importiert aus bereits bestehenden achten, dass die Formatierungen der Ausgang- weitgehend identisch bleiben, also z. B. Logos, Dokumenten vorhandene Musterseiten. stabelle verloren gehen, denn CSV ist ein rein Hintergründe, Schmuckelemente, Seitenzahlen, textbasiertes Format. wiederkehrende Schriftzüge und Ähnliches. Um eine neue Musterseite anzulegen, greift man zur sogenannten Musterseitenverwaltung. Die- Worin unterscheiden se ähnelt der Vorlagenverwaltung, allerdings ist sich Musterseiten von sie nicht annähernd so leistungsfähig. Um eine Vorlagen? Musterseiten neue Musterseite zu erstellen, führt man den sind keine eigenständi- Menübefehl „Bearbeiten → Musterseiten“ aus. gen Vorlagen, sondern Scribus präsentiert den gleichnamigen Dialog, der werden vielmehr immer über seine Symbolleiste die notwendigen Funktio- einem Dokument zuge- nen bereitstellt (von links nach rechts): ordnet. Dennoch können Musterseiten importiert  Neue Musterseite hinzufügen und beliebig weiterver-  Markierte Musterseite duplizieren wendet werden. In der  Musterseite aus einem vorhandenen Dokument Praxis ist es sinnvoll, ge- importieren rade bei größeren Pro-  Markierte Musterseite löschen jekten eine Datei zu er- stellen, die alle Muster- In der Musterseitenverwaltung findet man bereits seiten enthält. den vordefinierten Eintrag Normal. Um eine neue Musterseite anzulegen, klickt man auf das Sym- Die Bearbeitungsfunktionen für eine Tabelle. Möchte man lediglich bol Neue Musterseite hinzufügen. Die Verwaltung kleinere Änderungen an präsentiert den Dialog Neue Musterseite. Hier Musterseiten Musterseiten vornehmen, kann man eine Seite weist man der neuen Seite im Eingabefeld Name Immer dann, wenn man in einem Dokument durch- duplizieren, die erforderlichen Anpassungen vor- eine aussagekräftige Bezeichnung zu. Wenn man gängig viele identische Objekte Seite für Seite nehmen und die geänderte Seite mit einer neuen eine Musterseite auf Grundlage eines gefalteten verwenden möchte, ist es sinnvoll, mit sogenann- Bezeichnung als neue Musterseite sichern. Dokuments erstellt, besitzt der Dialog Neue Mus- ten Musterseiten zu arbeiten. Die Verwendung terseite ein weiteres Auswahlmenü, in dem man der Musterseiten ist immer dann sinnvoll, wenn Für das Erstellen einer Musterseite gibt es also die Lage der Musterseite bestimmt. man einer Seite bestimmte Objekte fest zuweisen mehrere Möglichkeiten: Man generiert in der Mus- möchte. Allerdings können die der Musterseite terseitenverwaltung eine neue Musterseite. Man Verwendet die Musterseite z. B. ein vierfach ge- zugewiesenen Objekte in der Regel nicht wei- dupliziert eine bestehende Musterseite, nimmt die faltetes Format, so kann man die Musterseite auf

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 56 OFFICE-SUITE vier Dokumentenseiten gestalten. Als Nächstes mit einer Seitennummerierung zu versehen. Die menü mit verschiedenen Gestaltungsmöglichkei- macht man sich an das Bearbeiten der Mustersei- ideale Ergänzung dazu ist das Inhaltsverzeich- ten zur Verfügung. Man kann weitere Eigenschaf- te und platziert die Elemente auf dem Dokument. nis (siehe „Scribus in der Praxis“, freiesMagazin ten bestimmen – Name: In dieser Spalte kann 11/2016 [1]). Wer schon einmal in einer Textver- man optional eine Bezeichnung für den Abschnitt Ist die Bearbeitung abgeschlossen, schließt man arbeitung eine Seitennummerierung in ein Doku- hinterlegen. In unserem Fall wäre beispielsweise das Fenster „Musterseiten bearbeiten“ mit „OK“. ment eingefügt hat, weiß, wie komfortabel das Seitenzahl eine treffende Bezeichnung. Sichtbar: Der Anwender befindet sich nun wieder im nor- ist. Bei Scribus funktioniert das jedoch ein wenig Hier entscheidet man, ob die Seitennummerie- malen Bearbeitungsmodus. Damit hat man eine anders. rungen in dem Dokument angezeigt werden. Von: erste Musterseite angelegt und kann diese den Hier bestimmt man, ab welcher Seite die Zählung Dokumenten zuweisen. Um die Seitennummerierung in ein Dokument ein- beginnt. Bis: Hier legt man fest, bis zu welcher zufügen, geht man wie folgt vor: Seite die Nummerierung erfolgen soll. Beginn: In Auch die Erstellung von Musterseiten aus bereits diesem Feld gibt man an, mit welchem Wert die existierenden Seiten ist möglich. Das Umwandeln 1. Zunächst legt man einen Textrahmen an und Seitennummerierung beginnen soll. in eine Musterseite ist einfach: Man öffnet die positioniert diesen an der Stelle, an der man Quellseite, die man als Musterseite sichern möch- die Seitenzahl einfügen möchte. In diesem Zusammenhang bietet sich die Verwen- te und führt den Menübefehl „Seite → In Muster- 2. Dann aktiviert man den Bearbeitungsmodus dung einer weiteren Information an, die ebenfalls seite umwandeln“ aus. im Textrahmen. Dies wird durch den blicken- über das Einfügen-Menü verfügbar ist. Mit dem den Cursor angezeigt. Menübefehl „Einfügen → Zeichen → Seitenzahl “ 3. Als Nächstes führt man den Befehl „Einfügen kann man die Gesamtzahl der Seiten eines Doku- → Zeichen → Seitenzahl “ aus. ments in einen Textrahmen einblenden. 4. In dem Textrahmen wird automatisch die aktu- elle Seitenzahl eingefügt. Aktionsverlauf DTP ist ein kreativer Prozess, bei dem es im- Dabei kann man das Schema der Seitennumme- mer wieder darum geht, Dinge auszuprobieren, rierung ändern. Ein Dokument muss nicht zwin- zu testen und Ideen zu verwerfen. Dabei bleibt gend bei Seite 1, sondern kann auch bei Seite es nicht aus, dass man getane Schritte wieder 10, 20 oder 100 beginnen. Um das Format der rückgängig machen und andere wiederherstellen Seitennummerierung zu ändern, öffnet man die will. Scribus stellt hierfür die Rückgängig- und Simpel: Das Umwandeln einer Seite in einer Dokumenteneigenschaften unter dem Menü „Da- Wiederherstellen-Funktion zur Verfügung. Musterseite. tei → Dokument einrichten“. Dort öffnet man die Abschnittskonfiguration. Wenn man aber nicht mehr genau weiß, in wel- Seitennummerierung cher Schrittfolge man welche Aktion durchgeführt Erstellt man ein mehr oder minder umfangrei- Den Stil der Seitennummerierung ändert man in hat, kann man diese im Aktionsverlauf einsehen. ches Dokument, ist es immer sinnvoll, dieses der Spalte „Stil“. In dem Dialog steht ein Auswahl- Den öffnet man mit dem Menübefehl „Fenster →

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Aktionsverlauf “. Um einzelne Schritte rückgän- Wenn man sich speziell für die Änderungen an gig zu machen oder wiederherzustellen, markiert einem bestimmten Objekt interessiert, kann man man diese in der Liste und betätigt die Schaltflä- die Ansicht entsprechend einschränken: chen Rückgängig bzw. Wiederherstellen. 1. Zunächst markiert man das Objekt, für dessen Änderungen man sich interessiert. 2. Dann öffnet man den Aktionsverlauf. 3. Dort aktiviert man die Option „Nur markiertes Objekt anzeigen“. 4. Die Ansicht der Ände- rungen wird im Aktions- verlauf entsprechend eingeschränkt und man kann nun gezielt Schrit- te an dem markierten Objekt rückgängig ma- chen bzw. wiederher- stellen.

Suchen/Ersetzen Unterlaufen einem beim Der Aktionsverlauf für ein markiertes Objekt. Erstellen von Textkästchen immer wieder die gleichen Bei der Suche kann man neben reinem Text ei- Rechtschreibfehler oder ne Fülle weiterer Kriterien für die Ersetzung ver- hat man sich bei einem wenden: Stil, Ausrichtung, Schriftart, Schriftgröße, Begriff auf eine andere Effekte, Füllfarbe und Randfarbe. Man kann also Schreibweise geeinigt, so beispielsweise nach einem links ausgerichteten leistet die Funktion „Su- Begriff, der die Schriftart Times verwendet so- chen und Ersetzen“ wert- wie eine blaue Füllung besitzt suchen und diesen Das Einfügen der Seitennummerierung in ein Scribus-Dokument. volle Dienste. Begriff durch einen völlig anderen mit anderer

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Formatierung und Gestaltung ersetzen. Um al- Die Verwendung des Barcode-Plug-ins ist kinder- Mit einem abschließenden Klick auf „OK“ wird le Suchergebnisse durch die neue Konfiguration leicht. Damit das Erstellen des Barcodes funk- der Barcode generiert. Der Mauszeiger verändert zu ersetzen wollen, betätigt man die Schaltfläche tioniert, muss man außerdem sicherstellen, das seine Form und man kann nun auf dem Montage- „Alles ersetzen“. GhostScript auf dem System installiert ist. Um bereich den Rahmen ziehen, in dem der Barcode den Barcode-Generator zu star- platziert wird. ten, führt man den Menübefehl „Einfügen → Strichcode“ aus. Fazit Es öffnet sich der Dialog „Strich- Scribus ist nicht umsonst eines der beliebtesten code einfügen“. Mit dem Aus- Open-Source-Projekte. Das DTP-Programm hat wahlmenü „Typ“ bestimmt man, sich längst vom Geheimtipp zu einer vollwertigen welchen Barcode-Typ man ver- Kreativanwendung gemausert, die kaum noch wenden möchte. Das Plug-in Wünsche offen lässt. unterstützt alle wichtigen Ty- pen. Unterhalb der Barcode- LINKS Konfiguration findet man links [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesmagazin- unten eine kurze Erläuterung, 2016-11/ rechts unter die Vorschau. Autoreninformation Die Funktion Suchen und Ersetzen. In das Textfeld Code gibt man die gewünschte Zeichen- oder Holger Reibold (Webseite) pro- Ziffernfolge für das Produkt ein. movierte in Informatik und begann Barcode erstellen Standardmäßig ist die Option Text in Strichcode in den 1990ern seine Karriere als In vielen Unternehmen gehört der Umgang mit einfügen aktiviert. Sie sorgt dafür, dass die Einga- Fachjournalist und Autor. Er veröf- Barcodes zum Büroalltag. Sie müssen erstellt, be oberhalb des Barcodes eingeblendet wird. fentlichte seitdem zahlreiche Artikel in Dokumenten, Bestelllisten, Produktbeschrei- und Bücher. 2005 gründete er den bungen, Anleitungen, Covern etc. eingefügt wer- Durch Aktivieren der Option Sicherheitsabstand Verlag Brain-Media.de. Dort hat er den. Diese Kennzeichnungen helfen insbesonde- erzeugt man einen Pfeil, der als Sicherheitsab- auch ein Buch „Scribus 1.5 kompakt“ re dem Handel, die Waren einfacher einzulesen stand den Strichcode von den übrigen Inhalten mit weiterführenden Informationen und beispielsweise den Abrechnungsvorgang an trennt. Bei einigen Barcode-Varianten wie Code- zum DTP-Programm herausgegeben. einer Kasse zu vereinfachen. Wenn man häufiger 128 kann man mit den Optionen Prüfsumme ein- mit Barcodes hantieren muss, dann ist Scribus fügen und Prüfsummenzeichen einfügen für die schon deshalb interessant, weil das Programm notwendige Sicherheit sorgen. Im Bereich Farben Teilen Kommentieren über ein entsprechendes Plug-in verfügt, das für kann man außerdem die Farbe des Hintergrunds, andere Anwendungen viel Geld kostet. der Linien und des Textes anpassen.

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Skripten mit Emacs von Clemens Radermacher

m Artikel „Vortasten mit Emacs Lisp“ Prompt Das obige Beispiel eignet sich dazu, um Emacs (freiesMagazin 07/2016 [1]) wurde darauf Folgendes Beispiel zeigt zunächst auf einleuch- als Interpreter vorzustellen, aber möchte man et- I eingegangen, wie man die Tastenbelegung tende Weise, warum man bei Skriptsprachen von was länger mit einem interaktivem Prompt arbei- in Emacs anpassen kann und einzelnen Tas- einem REPL (Read Eval Print Loop) spricht: ten, sollte man Emacs besser im normal Editor- ten Emacs-Befehle zuweist. Dieser Artikel Modus starten und mit M-x ielm das dafür ge- gibt eine Einführung, wie man diese Fähigkeit $ emacs --batch --eval "(progn (require y dachte Interface nutzen. 'cl) (loop (print (eval (read)))))" nutzen kann, um Skripte zu schreiben oder aber auch interaktiv mit dem Interpreter zu ar- Emacs-Skript beiten. Mit dem obigen Befehl erhält man einen Prompt, Um ein Skript von einer Datei einzulesen kann der auf Eingabe von Emacs-Lisp-Code wartet. Die Emacs mit der Option --script gestartet wer- Wenn in Emacs eine Taste gedrückt wird, führt --batch-Option verhindert, dass Emacs sein Pro- den. Dies verhindert ebenfalls das Öffnen eines der Interpreter den Code des zugewiesenen Kom- grammfenster (Emacs-lingo: Frame) öffnet und Frames und führt den Emacs-Lisp-Code einer an- mandos aus. Der Interpreter, der bei Emacs im- stellt sicher, dass Emacs nach dem Abarbeiten zugebenden Datei aus. mer im Hintergrund läuft, kann auch unabhängig der restlichen Argumente wieder beendet wird. vom Editor genutzt werden. Der Code nach der --eval-Option startet eine Zum Experimentieren kann man eine Datei Endlosschleife, die zeilenweise Code einliest und script1.el mit folgenden Inhalt erstellen: Man könnte sich natürlich fragen, aus welchem das jeweilige Ergebnis ausgibt. Da das loop- Grund ein Wirbeltier mit einem Gehirn so groß Makro in der Bibliothek cl zu finden ist, wird diese (message "Hallo Emacs Skript!") wie eine Melone Emacs zum Skripte ausführen zunaechst mit (require ’cl) geladen. Listing 1: script1.el benutzen möchte, wenn man doch auch mächti- ge Skriptsprachen wie Python und Ähnliches zur Das Interface dieser Variante ist sehr rudimentär. Diese kann mit Verfügung hat. Sowohl das Löschen von eingegebenem Text als auch die Navigation in der Eingabe sind nicht mög- $ emacs --script script1.el Dazu lässt sich sagen, dass Emacs Lisp [2] eine lich. Ein beherztes Drücken der Tasten Strg + C kleine, aber vielseitige Programmiersprache ist. beendet aber, wie im Terminal üblich, den Spuk aufgerufen werden. Möchte man ein Skript aus- Insbesondere zur Textverarbeitung oder zur Do- schnell wieder. führbar machen, geht dies, indem man die kumentenkonvertierung der beliebten Org-mode- --script-Option in die Shebang-Zeile des Skrip- Dateien kann Emacs Lisp durchaus eine sinnvolle Von der Funktionalität können sich Interessier- tes mit aufnimmt: Wahl sein. Hinzu kommt es intensiven Emacs- te durch fehlerfreie Eingabe folgendes Code- #!/usr/bin/emacs --script Nutzern gelegen, wenn in Skripten auf die bereits Schnipsels überzeugen lassen: (message "Hallo Emacs Skript!") bekannten Routinen des Editors zurückgegriffen (message "Hallo Emacs!") werden kann. Listing 2: script2.el

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Den Pfad kann man z. B. mit which emacs aus- Um diese Probleme zu umgehen, muss man ein se ignoriert, aber mit dem darauffolgenden Shell- findig machen. Danach macht man das Skript wie wenig tricksen. Befehl kann der Emacs-Lisp-Interpreter nichts an- unter GNU/Linux üblich mit fangen. Zur Erläuterung der etwas komplizierten Metho- $ chmod u+x script2.el de ist es sinnvoll, zunächst einmal zu erklären, Die Zeile muss also irgendwie vor Emacs „ver- wie Emacs im Allgemeinen zur Skriptausführung steckt“ werden, dabei aber für die Shell immer ausführbar und kann es im folgenden dann mit aufgerufen werden sollte: noch sichtbar sein. Mit einem Semikolon ließe

$ ./script2.el $ emacs --quick --script SKRIPTNAME -f main -- [Skript Argumente] ausführen. Die --quick-Option dient dazu, den Initialisie- sich der Befehl in Emacs Lisp als Kommentar rungsvorgang, den Emacs zum Starten des Edi- kennzeichnen und könnte somit ignoriert werden. Skript-Verbesserung tors normalerweise durchläuft, zu umgehen. Für Für die Shell ist das Semikolon ein Befehlstren- Diese Variante hat allerdings einige Schwächen. Skripte ist dessen Ausführung in der Regel uner- ner. Vor einem Semikolon erwartet die Shell aber Zum einen lässt die Shebang nur ein Argument zu, wünscht. Mit -f wird Emacs mitgeteilt, nach dem einen gültigen Befehl, sonst verweigert sie ihren sodass keine weiteren Optionen an Emacs über- Einlesen der Datei die Funktion main aufzurufen. Dienst. Die Lösung ist, einen Befehl voranzustel- geben werden können und damit die Nutzung von Dies ist eine gängige Methode für Skripte aller Art, len, der in der Shell und in Emacs Lisp folgenlos z. B. um diese übersichtlich zu gestalten. Mit -- wird si- bleibt: gnalisiert, dass alle folgenden Argumente nicht für #!/usr/bin/env emacs --script den Emacs-Programmaufruf selbst vorgesehen #!/bin/sh (message "Hallo Emacs Skript!") ":"; exec emacs --quick --script "$0" -f sind. y main -- "$@" Listing 3: script3.el Wenn man obigen Ansatz in ein Shell-Skript über- ;; Hier kann nun Emacs Lisp Code folgen y nicht möglich ist. Dies hätte den Vorteil, dass der setzt, könnte dies wie folgt aussehen: ... Pfad zu Emacs nicht im Skript festgelegt ist und (message "Hallo Emacs Skript!") das Skript somit etwas portabler wäre. #!/bin/sh exec emacs --quick --script $0 -f main y Listing 5: script5.el -- $@ Zum anderen ist es nicht möglich, eigene Optio- (message "Hallo Emacs Skript!") nen für das Skript zu definieren. Diese werden ":" ist ein Shell-Befehl, der per Definition nichts von der Shell einfach an Emacs weitergereicht. Listing 4: script4.el macht, aber als Befehl bekannt ist und damit ak- So gibt folgender Befehl z. B. den Hilfetext von zeptiert wird. Die Anführungszeichen sind folgen- Emacs aus: Damit wird das Skript nach dem Aufruf durch los für die Interpretation durch die Shell und der die Shell erneut durch Emacs selbst aufgerufen. Befehl wird ohne weitere Nebeneffekte ausge- $ ./script2.el --help Die Shebang-Zeile wird von Emacs richtigerwei- führt. Danach wird durch exec der Shell-Prozess

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durch den neu gestarteten Emacs-Prozess er- Emacs zu aktivieren oder auch beliebigen Code  Stackoverflow „Emacs shell scripts – how to put setzt und der Interpreter fängt an, das Skript auszuführen. Um die Datei zur Bearbeitung au- initial options into the script?“ [3] einzulesen. In Emacs Lisp ist ":" ein regulärer tomatisch im Emacs-Lisp-Mode zu öffnen und  Sebastian Wiesner „Emacs script pitfalls“ [4] String, der folgenlos evaluiert wird. Der darauf fol- lexical-binding bei der späteren Ausführung zu  Emacs-Wiki „Batch Mode“ [5] gende Kommentar wird vom Interpreter ignoriert. aktivieren, hinterlegt man in einem Kommentar zu  „Tips on Emacs Lisp programming“ [6] Auf diese Weise ist also das Ziel erreicht. Der Beginn der Datei eine spezielle Zeichenfolge. In Interpreter würde nun damit fortfahren, den Rest diesem Fall führt folgende Erweiterung der Zeile LINKS der Datei einzulesen, um im Anschluss schließlich zu dem gewünschten Ergebnis: [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- die main-Funktion aufzurufen. 2016-07 #!/bin/sh [2] https://www.gnu.org/software/emacs/manual/ ":"; exec emacs --quick --script "$0" -f Emacs-Lisp-Mode y elisp.html main -- "$0" "$@" # -*- mode: emacs- Als letzte kleine Erweiterung ist es nützlich, y [3] http://stackoverflow.com/a/6259330/ lisp; lexical-binding: t; -*- Emacs mitzuteilen, dass die Datei im Editor zur 2999892 Bearbeitung im Emacs-Lisp-Mode geöffnet wird. Listing 6: script6.el [4] http://www.lunaryorn.com/posts/emacs- Zusätzlich ist es nützlich, das modernere lexical- script-pitfalls.html binding für die Ausführung des Codes zu ak- Da sich diese Konfigurationsanweisungen in ei- [5] https://www.emacswiki.org/emacs/ tivieren. lexical-binding ist in den meisten Pro- nem Kommentar befinden, kommt es damit auch BatchMode grammiersprachen der verwendete Standard. Es zu keinen Syntaxfehlern bei der Ausführung. Als [6] https://web.archive.org/web/20160304023917/ steht im Gegensatz zu dynamic-binding. Beim kleiner Zusatz wird der Skriptpfad im obigen Be- http://nic.ferrier.me.uk/blog/2012_07/tips- lexical-binding sind Änderungen von Variablen fehl mit "$0" auch noch an das Skript übergeben. and-tricks-for-emacslisp nur für den unmittelbar umgebenden Code sicht- Das folgende Beispiel soll eine kleine Übersicht bar, also Code, der sich im selben Scope, z. B. zu den in Skripten häufig verwendeten Funktionen Autoreninformation in der selben Funktion, befindet. Beim dynamic- geben. binding sind Änderungen von Zuweisungen einer Clemens Radermacher nutzt Emacs Variablen auch in nachfolgenden Aufrufen anderer Der Übersichtlichkeitshalber wird das Skript hier seit circa zwei Jahren unter anderem Funktionen sichtbar. Dies kann manchmal sehr aber nicht abgedruckt, sondern nur verlinkt: zur Programmierung und arbeitet nützlich sein, ist in der Regel aber unerwünscht script7.el. gerne mit Freier Software. und außerdem wird die Ausführung des Codes dadurch verlangsamt. Fazit Wer sich weiter informieren will, findet mit folgen- Teilen Kommentieren In Emacs ist es nützlicherweise möglich, beim den Links weitere Wissensquellen, die auch als Öffnen von Dateien bestimmte Einstellungen in Grundlage dieses Artikels dienten:

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Große Dateien flink übers Netzwerk kopieren von Urs Pfister

nter Linux dürften allgemein die Pro- ner übertragen werden. Erschwerend kommt hin- lich nicht dafür, solche Dateien zu kopieren. Ei- gramme scp und rsync bekannt sein, zu, dass diese Festplatten-Dateien meist im soge- ne Sparse-Datei mit 0 Bytes und 200 GB Maxi- U um Dateien von einem auf einen ande- nannten Sparse-Format vorliegen. Das heißt zu malgröße wird mit scp auf 200 GB aufgeblasen. ren Rechner zu übertragen. Im Rahmen der Beginn wird eine Datei erzeugt, die maximal z. B. Auch rsync erfüllt die Aufgabe nicht wirklich ide- Virtualisierungslösung ArchivistaVM [1] so- 200 GB groß werden kann, allerdings nehmen al, denn ohne die Option --sparse oder -S wird wie der freien Version ArchivistaMini werden diese Images nur soviel Platz ein, wie es bereits auf dem Zielrechner ebenfalls eine Datei mit 200 die Instanzen mit DRDB jeweils auf zwei Ma- Daten in der Instanz gibt. So gesehen kann eine GB erstellt. Vor allem aber lässt sich rsync beim schinen gespeichert. Dabei können beträcht- Sparse-Datei mit 200 GB angelegt werden, sie Kopiervorgang viel Zeit. Sofern die Daten über ei- liche Daten anfallen. Der Artikel zeigt, wie benötigt am Anfang aber nur 0 Bytes. Der Unter- ne 1-Gbit-Netzwerkkarte übertragen werden, kön- man solche Daten schnell über das Netzwerk schied wird ersichtlich, wenn die Dateien gelistet nen gut und gerne mehrere Stunden vergehen übertragen kann. werden: bis die Daten den Zielrechner erreichen, auch

Redaktioneller Hinweis: Dieser Beitrag ist für $ ls -ls 0 -rw-r--r-- 1 root root 214748364800 Nov 18 13:51 vm-230-disk-2.raw den Vortrag „ArchivistaVM - Cloud-Virtualisierung 12378804 -rw-r--r-- 1 root root 13128695808 Mar 23 2013 vm-230-disk.qcow2 auf dem Schreibtisch“ entstanden, der anläss- 29440368 -rw-r--r-- 1 root root 128849018880 Nov 3 12:38 vm-230-disk.raw lich das LinuxDay.at [2] am 26. November 2016 in Dornbirn gehalten wurde. Das komplette Skript zur Cloud-Virtualisierung kann von der Die erste Zeile zeigt eine solche Datei. In der Da- wenn auf beiden Maschinen schnelle SSD-Raid- ArchivistaBox-Webseite [1] bezogen werden. tei sind 0 Bytes belegt, bei der zweiten Angabe Verbünde (Durchsatz 800 MB pro Sekunde) vor- wird die maximale Größe der Datei (hier 200 GB) handen sind. Sofern mit 1-Gbit-Netzwerkkarten Einleitung ausgewiesen. Beim zweiten Beispiel handelt es gearbeitet wird, lässt sich ja noch halbwegs erah- Bei ArchivistaVM und ArchivistaMini überträgt die sich um eine Datei, die nicht mit dem Sparse- nen, dass die Karte den „Flaschenhals“ darstellt, erste Maschine die Daten der ersten Platte auf Format erstellt wurde, und bei der dritten Datei da pro Sekunde ja maximal ca. 100 MB übertra- die zweite Platte der zweiten Maschine, die zweite sind ca. 29 GB belegt, die Datei kann jedoch bis gen werden können. Maschine überträgt ihre Daten (erste Platte) auf zu 120 GB Platz einnehmen. den dritten Rechner (zweite Platte) und so weiter, Bei 10-Gbit-Netzwerkkarten müsste dies anders bis der letzte Rechner des Clusters die Daten auf scp und rsync aussehen, da hier pro Sekunde ungefähr 1 GB die erste Maschine in die zweite Platte überträgt. Geht es darum, derartige Dateien von einem übertragen werden können. Dennoch konnte mit Rechner auf einen anderen Rechner zu verschie- rsync – wie auch immer welche Dateien übertra- Virtuelle Festplatten-Dateien in der Größenord- ben, was bei der Migration von Maschine A auf gen wurden – nicht mehr als ein Durchsatz von nung mehrerer hundert Gigabyte sollen dabei B der Fall ist, so gibt es einige Besonderheiten 200 MB pro Sekunde erreicht werden. Wie lässt möglichst effizient auf den gewünschten Zielrech- zu beachten. Erstens eignet sich scp grundsätz- sich dieser Prozess schneller gestalten?

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Schneller mit DRBD # drbdadm down r2 name_des_device Ein Netzlaufwerk mit Samba schien für die Aufga- be zu überdimensioniert. Dagegen ist der NFS- heruntergefahren werden. Dann spricht nichts Kernel-Server sehr klein und hat bereits in der mehr dagegen, das darunterliegende Device le- Vergangenheit gute Dienste geleistet. Mit ca. 1 send zu öffnen. Angenommen, /dev/drbd1 liegt MB ist das Paket klein, unter Debian wird es mit über der Partition /dev/sdb4, so kann mit

# apt-get install nfs-kernel-server y # mount -r -o noatime /dev/sdb4 /mnt/y rpcbind save Dauer für die Übertragung einer 15 GB großen installiert, was auch gleich noch das notwendige der sekundäre Knoten des DRBD-Verbundes auf Datei und einer 30 GB großen Sparse-Datei Paket rpcbind installiert. Um nun von einem an- dem Zielrechner lesend eingebunden werden. (max. 130 GB). deren Knoten mit NFS zugreifen zu können, ist Dies freilich natürlich nur, wenn der Knoten mit die Datei /etc/exports anzulegen. Ein Eintrag kann wie folgt aussehen: # drbdadm down xy

/var/lib/vz/images 10.0.1.126(ro,y zuvor ausgeklinkt wurde. no_root_squash,async,no_subtree_check) Zeitmessung Nun kann vom betreffenden Rechner aus das Interessanterweise lassen sich die Sparse- Verzeichnis /var/lib/vz/images eingebunden Dateien mit cp nun ohne jegliche Zeitverzöge- werden, womit die Daten bequem mit cp -rp rung kopieren, genau dies gelingt bei NFS mit cp quelle ziel kopiert werden können. Die ers- so nicht. Die nachfolgenden Zahlen geben einen Übertragungsdauer 60-GB-Datei. ten Ergebnisse lassen aufhorchen, die „Monster“- Einblick, was mit zwei SSD-Platten, einer 10-Gbit- Dateien konnten viel schneller kopiert werden. Karte und einem mITX-Board heute machbar ist, Nur die eingangs erwähnte Sparse-Datei mit 0 wobei zum Vergleich auch die Zeiten von rsync Bytes wollte irgendwie noch immer nicht so rich- über eine 1-Gbit-Karte angegeben sind. tig. Gemessen wurden die Zeiten mit Daher wurde der Versuch gestartet, die Daten direkt über das DRBD-Laufwerk zu lesen. Nun $ date; rsync -ar sparse quelle ziel; y date können diese Laufwerke ja nur gelesen werden, wenn der DRBD-Knoten den „primary“-Status hat. $ date; cp nfsshare local; date Dennoch kann der „secondary“-Knoten mit Übertragungsdauer 150-GB-Datei.

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3. 5.1 GB/5.1 GB Fazit 4. 2.2 GB/32 GB Aus diesen Zahlen geht klar hervor, dass DRBD- 5. 14 GB/120 GB Laufwerke – und zu einem etwas geringeren Grad 6. 13 GB/13 GB NFS – auch sehr große Dateien jederzeit verschie- 7. 29 GB/120 GB ben können. In den getesteten Fällen sind NFS 8. 26 GB/84 GB und DRBD mindestens 3x schneller als rsync, im 9. Gesamt: 131.2 GB/469 GB Schnitt gar 6-8x so schnell. LINKS [1] http://archivista.ch/ [2] https://www.linuxday.at/ Dauer für die Übertragung einer 0 Byte großen Sparse-Datei (max. 150 GB). Autoreninformation

Abschließend wurde die Übertragungsdauer von Urs Pfister (Webseite) ist seit 18 neun verschieden großen Images (acht Instan- Jahren Geschäftsführer der Firma zen) gemessen. Die einzelnen Images hatten fol- Archivista und beschäftigt sich seit gende Größen (belegt/maximal): mehr als einem Jahrzehnt mit Linux.

1. 27 GB/80 GB Gesamtdauer für die Übertragung von neun 2. 3.9 GB/3.9 GB verschieden großen Images. Teilen Kommentieren

“Proofs” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1724/

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Test: Tyranny – Wie gut spielt sich das Böse? von David Schroff

it Tyranny [1] steht ein weiteres einer festgelegten Schie- Oldschool-RPG ins Haus, das an den ne nur Böses zu, sondern M riesigen Erfolg von Pillars of Eternity gibt dem Spieler die Wahl, anknüpfen möchte. Mit einem bemerkenswer- wie dieser vorgehen möch- ten Unterschied: In Tyranny spielt man vor- te. Bleibt aber die Frage erst auf der dunklen Seite als Anti-Held. offen, ob es Kyros gefällt, wenn man zu viel Licht in Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Test: Tyran- die Welt des Bösen bringt? ny – Wie gut spielt sich das Böse?“ erschien zuvor auf Games4Linux [2]. Zäher Einstieg in das böse Leben Wer kennt noch die guten alten Rollenspiele wie Die ersten Spielstunden Baldur’s Gate, Icewind Dale oder das Schwester- von Tyranny verlangen Ei- spiel von Tyranny, Pillars of Eternity? Dort spielt niges ab. Nicht etwa, weil man jeweils einen aufsteigenden Helden, zieht Tyranny auf dem zweitnied- Mit dieser schnöden Texteinblendung erzählt Tyranny die los, um gegen das Böse zu kämpfen und es zu rigsten Schwierigkeitsgrad Einstiegsgeschichte. bändigen, und mit neuen Kameraden den Sieg „Normal“ zu schwierig wä- über die dunkle Seite der Welt zu erringen. re. Nein, der Schwierigkeitsgrad ist gerade gut Charakter-Erstellung so. Vielmehr wird Einiges verlangt, weil Tyranny Von vorne: Die Charakter-Erstellung von Tyranny Und in Tyranny? Tja, in Tyranny läuft das anders: einen sofort und ohne Umschweife mit eigenwilli- ist ähnlich vielfältig wie man es von den anderen Als Spieler spielt man als „Held“ keinen Helden gen Wörter und Bezeichnungen förmlich überrollt: Oldschool-Rollenspielen her kennt, aber es gibt im Sinne des Lichts, sondern den Laufburschen Archonten, Scharlachrotes Choor, Die Geschmäh- nur die Rasse der Menschen zur Auswahl. Neben eines bösen Herrschers Namens Kyros. Kyros hat ten, Tunon, Edikt, Graven Ashe, Nerats Stimmen, Frisuren, Körpergrößen und Farbanpassungen mit seinen Heerscharen fast die ganze Welt un- Herrscherin Kyros (Huch, hat er gerade Herrsche- kann man auch die Attribute, Fähigkeiten sowie terjocht und als Held, äh, Schurke, zieht man los, rin gesagt!?) und so weiter. die Vorgeschichte eines Charakters bestimmen. um gegen das Gute zu kämpfen, es zu bändigen und mit neuen Kameraden den endgültigen Sieg Schnell stellt sich nämlich heraus: Es gibt nicht Der Charakter darf männlich oder weiblich sein, über die helle Seite der Welt zu erreichen. nur ein einzelnes Heer, das Kyros untersteht. Und das Aussehen kann aber nur rudimentär gestal- die zwei größten Gruppierungen, die es gibt, mö- tet werden. Daneben hat der Held eine primäre Oder vielleicht hintergeht man die dunkle Sei- gen sich untereinander auch nicht besonders. Vie- und eine sekundäre Kompetenz, wobei die zweite te einfach und wählt das Licht? Oh, jetzt wird le Interessenkonflikte bestehen und der Spieler darüber entscheidet, welche weiteren Fähigkeiten es spannend! Tyranny lässt nämlich nicht nur in ist mittendrin. zur Verfügung stehen.

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Die Charakterstellung lässt viele Einstellmöglichkeiten zu (hier die primäre Kameradin Lyra wird in die Luft geworfen und schießt Pfeile auf den Kompetenz). Feind.

Im letzten Schritt wählt man den Verlauf des Er- Button in der Menüoberfläche dazu. Darauf auf- gemeinsam. Was recht cool ist: Jeder Gefährte oberungszuges von Kyros. Entweder entscheidet merksam macht der Ladebildschirm: Mit + oder bringt mehrere Gefährten-Komboskill mit. „Schleu- man sich für einen der drei vorgefertigten Ge- – auf dem Zahlenblock darf das Spielgesche- dere Lyra in die Luft und lasse sie von oben eine schichtsverläufe oder man bestimmt selbst. In hen um eine Stufe langsamer oder schneller ge- Reihe gut gezielter Pfeile auf das Ziel abfeuern“ letzterem Fall muss man auf der Übersichtskarte macht werden. Schleichen ist möglich, indem man ist so ein Beispiel, wenn Lyra der eigenen Gruppe wichtige Entscheidungen treffen. Sind alle Bestim- die Strg-Taste drückt, mit Shift leuchten alle in- angehört. mungen unter Dach und Fach, geht es los. Viel teragierenden Gegenstände auf. Die Shift -Taste mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, wurde im Test auch beinahe ununterbrochen ge- Alle Gefährten-Komboskills sind toll anzuschauen sodass man die Geschichte selbst erleben kann. drückt, um keinesfalls eine Kiste mit Beute zu und machen Spaß auszuführen, nur leider ist die Zeit also, das Gameplay des Offline-Rollenspiels übersehen. Auch gibt es Verstecke, die jeweils Wegfindung manchmal ein Problem. Nicht selten näher zu beleuchten. schneller gefunden werden, wenn man schleicht ist es passiert, dass Lyra nicht in die Luft geschleu- anstatt rennt. Kämpfe können mit der Leertaste dert werden konnte, weil ein Gegner dazwischen Gameplay und die Gefährten jederzeit pausiert werden. stand. In diesem Fall bleiben die Charaktere ein- Auch Tyranny hat einen Schneller- oder Lang- fach stehen und nichts passiert – und das ganze samer-Modus. In der vorliegenden Review-Ver- In Tyranny kämpft man mit bis zu vier Gefähr- Team selbst stirbt, weil die Feinde einen ohne sion gibt es aber merkwürdigerweise keinen ten – nicht mehr sechs wie in Pillars of Eternity – Gegenwehr überrennen.

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Mehr Skills dank Reputation: Gunst oder Zorn geben weitere Fähigkeiten.

Skills und das Reputation-System Skills sind ein gutes Stichwort: Es gibt zwar einen Fähigkeitenbaum, aber der ist beileibe nicht die einzige Möglichkeit, mächtige Fähigkeiten zu er- lernen. Man kann nämlich bei den Gefährten be- liebt oder gefürchtet sein und beides schaltet nach und nach weitere, mächtige Fähigkeiten frei. Bei- spielsweise schaltet der Tank-Gefährte Bartik sei- Der Turm dient auch der Erholung. nen Skill „Gegner in Stein verwandeln“ nur dann frei, wenn er den Helden sehr stark fürchtet. Das dank der Entscheidungsfreiheit ohnehin schon mit Fürchten lehrt man ihn, indem man Entscheidun- sich bringt. gen trifft, die ihm nicht gefallen. Im Übrigen erhöht man die Attribute der Waffen- Dieses „Reputation“ genannte System kommt oder Magie-Skills nicht einfach per Knopfdruck, auch mit Gruppierungen zum Zuge: Je nachdem, diese steigen mit jedem Gebrauch von alleine an. ob man einer Gruppierung positiv oder negativ Damit sind die Helden in Tyranny weniger auf eine gegenüber steht, darf man aus neuen Fähigkei- Klasse fixiert. ten auswählen, die manchmal passiv, manchmal aktiv sind. Diese Art der zusätzlichen Fähigkeiten Mächtige Edikte bezwingen macht das Rollenspiel abwechslungsreicher und In der Welt von „Kyros Stufen“ – ja, so schlicht Das Edikt der Stürme wird erklärt. erhöht den hohen Wiederspielwert, den Tyranny wird die Spielwelt auf der Karte genannt – hat der

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Herrscher sogenannte Edikte auferlegt: Augen durch die Welt reisen und alle Das sind sehr mächtige Zauber, die al- Quest-Texte lesen, werden mit einer leine durch das Wort des Herrschers durchgängig guten Spielatmosphäre entstehen. Eines dieser Edikte heißt belohnt, selbst wenn die Präsentati- „Edikt der Stürme“ und immer, wenn on manchmal weniger wuchtig ausfällt. man in den Gebieten unterwegs ist, in Tyranny ist ein solides Rollenspiel, wel- denen das Edikt der Stürme fegt, wird ches für die Hauptquest ungefähr 25 man selbst und die Gefährten mit einem Stunden beansprucht und einen ho- Malus auf gewisse Attribute belegt. hen Wiederspielwert mitbringt.

Diese Edikte wollen selbstverständlich Nur 25 Stunden für die Hauptquest? aufgehoben werden. Ein jedes Edikt Gegenfrage: Wer hat Pillars of Eter- wird auf eine fest vorgegebene Weise nity mit seinen über 60 Stunden bezwungen. Das oben erwähnte Edikt tatsächlich durchgespielt? Vermutlich der Stürme beispielsweise kann nur Volles Inventar! Die Auswahl ist aber eher langweilig. sind „nur“ 25 Stunden Spielzeit für durch den Tod eines bestimmten Geg- die Hauptquest gar nicht so verkehrt, ners beendet werden – dumm nur, wenn dieser anhand von eingesammelten Ressourcen wieder- wenn man bedenkt, wie selten Rollenspiele mit Gegner zunächst nicht erreichbar ist. Bis man um Gegenstände herstellen oder Tränke brau- viel Spielzeit tatsächlich durchgespielt werden. zu ihm gelangen kann, müssen ein paar andere en. Ein Turm dient auch als Übernachtungsstät- Aufgaben gelöst werden. te. Nur wer ausgeruht ist, darf die mächtigsten LINKS Skills anwenden. Ein vertieftes Crafting, womit [1] https://www.tyrannygame.com/ Oh, wurde schon erwähnt, dass das Spiel damit man selbst an einem Holztisch die Gegenstände [2] https://games4linux.de/test-tyranny-wie-gut- beginnt, dass man ein solches Edikt als Bote des herstellt, gibt es nicht. Überhaupt sind die Items ei- spielt-sich-das-boese/ Herrschers in die Welt bringt, nur um es anschlie- ne Schwäche von Tyranny, denn so wirklich Spaß ßend wieder zu bezwingen? Damit soll verdeut- macht es nicht, auf Itemjagd zu gehen. Dafür sind Autoreninformation licht werden, dass die noch nicht aufgehobenen die Items nicht abwechslungsreich genug. Edikte ein ständiger Begleiter sind und sich wie David Schroff (Webseite) spielt seit ein roter Faden durch die böse Welt von Kyros Für wen ist Tyranny? 2012 unter Linux, aktuell mit Linux ziehen. Tyranny richtet sich an echte Rollenspieler, denn Mint 18. Beruflich ist er im Bereich der zähe Einstieg und die vielen Quest-Texte ver- Middleware auf Linux-Servern unter- Anders als in Pillars of Eternity hat man nicht langen vom Spieler ein hohes Maß an Konzen- wegs. nur ein Zuhause, sondern kann nach und nach tration. Erst nach einigen Spielstunden versteht gleich fünf Türme einnehmen. Einmal im Besitz, man die Geschichte und die Ansichten der ein- darf man NPCs in das Turmlager einladen, die zelnen Gruppierungen. Spieler, die mit offenen Teilen Kommentieren

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Test: Master of Orion – Conquer the Stars von Arndt Wiechens

er Kampf um die Vorherrschaft in der Weiterhin gibt es hin und Galaxie geht weiter. Nachdem sich wieder kleine Anomalien, D Wargaming.net [1] im Jahre 2013 die welche sich untersuchen „Master of Orion“-Rechte sichern konnte, wur- lassen. Diese Ereignis- de ein Reboot der Serie angekündigt. Das von se werden durch vorgele- den NGD Studios [2] aus Argentinien entwi- sene Textfenster präsen- ckelte Spiel ging nach einer längeren Early- tiert, bieten aber wenig Access-Phase am 25. August 2016 final an Abwechslung. den Start, um die Krone im 4X-Weltraumgenre zu erobern. Ob „Master of Orion – Conquer Gameplay the Stars“ dieses ambitionierte Ziel auch er- „Master of Orion – Con- reicht, soll der Artikel zeigen. quer the Stars“ spielt sich wie ein ganz klassi- Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Test: Mas- sches 4X-Weltraumspiel. ter of Orion – Conquer the Stars“ erschien zuvor Die Entwickler haben auf Games4Linux [3]. sich sehr stark am guten, Der Sender GNN präsentiert die Nachrichten der Galaxie. zweiten Teil der Serie ori- Geschichte entiert und fangen dessen Atmosphäre sehr gut Runde beendet und die gegnerischen Rassen Wie in den meisten anderen 4X-Strategiespielen ein. sind am Zug. Gerade zu Beginn des Spiels pas- („Explore, Expand, Exploit, Exterminate“ [4]) wird siert hier abseits der Entdeckung neuer Sternen- auch in Master of Orion kein fester Handlungs- Nach Auswahl der Rasse und allgemeinen Ein- systeme nicht sonderlich viel. Aufgelockert wird strang geboten. Der Spieler übernimmt die Rolle stellungen des Spiels wird man mit einer wirklich das anfängliche „Weiterklicken“ durch immer wie- des Herrschers einer von zehn verschiedenen schönen Galaxie-Ansicht begrüßt und kann den der auftretende Piratenangriffe und das Bombar- Rassen und ist während des Spiels für den Erfolg kleinen Tutorialmeldungen seines Assistenten fol- dieren der entsprechenden Basen. im Kampf um den Sieg verantwortlich. gen. Wie in solchen Spielen üblich, gilt es den For- schungsfokus auszuwählen, die Produktion sei- Hervorzuheben ist, dass das Verwalten des eige- Im Laufe des Spiels gibt es hin und wieder Ein- nes Startplaneten einzustellen und Scout-Schiffe nen Reichs absolut sauber und intuitiv umsetzbar blendungen des galaxieweiten Nachrichtensen- in andere Sonnensysteme zu schicken. ist. Man findet sich sehr schnell zurecht und alle ders GNN. Hier werden einige wichtige Ereignis- wichtigen Funktionen sind schnell zu erreichen. se, welche sich in der Galaxis ereigneten, von Hierbei fühlt sich der neueste Teil der Serie wirk- Gerade die Planetenverwaltung, welche auch zwei interessanten Roboterjournalisten präsen- lich sehr klassisch und wohl vertraut an. Nach- automatisierbar ist, ist wirklich einfach und gelun- tiert. dem man alle Aktionen ausgeführt hat, wird die gen. Die Zuteilung von Bewohnern auf einzelne

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Diplomatisch wird der genretypische Standard ge- boten. Es ist beispielsweise möglich, Technologi- en zu tauschen, Forschungsabkommen zu schlie- ßen oder einen Nichtangriffspakt zu verhandeln. Hin und wieder melden sich die Herrscher der fremden Rassen auch beim Spieler, wenn sie zum Beispiel Technologien tauschen möchten oder sich empört darüber zeigen, dass der Spieler mit einer verfeindeten Rasse handelt.

Falls die Diplomatie einmal an ihre Grenzen ge- langt, kann es zu einem intergalaktischen Krieg kommen. Hier ist eine der größten Änderungen zum Original festzustellen. Das neueste Master of Orion bietet keine rundenbasierenden Kämpfe mehr. Als alter Serienveteran muss man das erst einmal verkraften und nicht wenige Spieler haben sich schon während der Early-Access-Phase dar- über beschwert. Wem der Echtzeitmodus nicht zusagt, kann die einzelnen Kämpfe auch automa- Master of Orion bietet die Wahl zwischen zehn Rassen (mit DLC elf). tisch berechnen lassen.

Bereiche wie Nahrung, Industrie und Forschung Grafik ist – wie in den Vorgängern – sehr einfach gehal- Eine der größten Stärken von „Master of Orion – ten. Conquer the Stars“ ist die grafische Präsentation. Das auf der Unity-Engine basierende Spiel sieht Spätestens bei Kontakt mit fremden Rassen wird einfach klasse aus. Alle Herrscher werden in de- das Spiel interessant. Nun geht es darum, die an- tailliertem 3-D dargestellt und passen wunderbar deren Weltraumreiche zu übertrumpfen. Hier hat zu den alten „Master of Orion“-Rassen. man die Möglichkeit, auf verschiedene Siegbedin- gungen hinzuarbeiten. Neben einem reinen militä- Die recht bunte Galaxie-Karte ist gelungen um- rischen Sieg ist es beispielsweise auch möglich, gesetzt und wird durch das unaufdringliche und Die Planetenverwaltung geht gut von der einen ökologischen oder technologischen Sieg zu klare Interface gut in Szene gesetzt. Auch die für Hand. erringen. jede Rasse einzigartigen Raumschiffe sehen gut

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 71 SPIELE aus. Einzig die Weltraumschlachten wissen nicht einige prominente Sprecher wie z. B. Mark Hamill grandiose Präsentation mit guter Grafik und toller wirklich zu überzeugen. (aus Star Wars) zu engagieren. Aber auch in der Vertonung tragen ohne Zweifel zu einem guten deutschen Version sind die Herrscher der Rassen Spiel bei. Alles in allem ist Master of Orion aber das schöns- sehr gut synchronisiert. Musiktechnisch sieht es te aktuelle 4X-Weltraumspiel. Selbst ein Stella- ähnlich gut aus, denn auch der Soundtrack klingt Leider will der Funke irgendwie nicht wirklich über- ris [5], welches wirklich gut aussieht, hat hier das stimmig und ist zu keinem Moment störend oder springen. Zu simpel scheint die Verwaltung des Nachsehen. gar nervig. Sternenreiches im Gegensatz zu anderen aktuel- len Genrevertretern. Sound Fazit Ein weiterer Punkt, in dem das Spiel absolut Nach dem desaströsen dritten Teil der Serie ist Wer es lieber etwas simpler hat und auf eine wirk- glänzen kann, ist der Sound. Wargaming.net hat es den neuen Besitzern der Marke fast gelungen, lich gute Präsentation wert legt, sollte aber zugrei- es hier geschafft, gerade im englischen Original, zur alten Stärke der Serie zu finden. Eine wirklich fen. Wer er eher komplex mag, greift zum aktuel- len Genreprimus Stellaris.

LINKS [1] http://eu.wargaming.net/ [2] http://www.ngdstudios.com/ [3] https://games4linux.de/test-master-of-orion- conquer-the-stars/ [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Globalstrategie spiel [5] http://www.stellarisgame.com/

Autoreninformation

Arndt Wiechens (Webseite) nutzt Linux nach ersten Suse-Erfahrungen als Hauptbetriebssystem seit 2014. Beruflich arbeitet er als SAP-Entwickler und hat auch mit Linux-Servern zu tun.

Die Diplomatie sieht wirklich gut aus. Teilen Kommentieren

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Test: Superhot – Wirklich der „most innovative Shooter“? von Konstantin Goretzki

chon etwas länger auf dem Markt ist das Spiel „Superhot“ [1] eines polni- S schen Newcomer-Entwicklerteams mit dem gleichnamigen Namen „Superhot Team“. Ob der Shooter wirklich „most innovative“ ist, wie angekündigt, soll der Artikel zeigen.

Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Superhot“ erschien zuvor auf Games4Linux [2].

Handlung Startet man zum ersten Mal das Spiel Superhot, öffnet sich ein DOS-ähnliches Betriebssystem na- mens piOS. Darin ploppt ein Pop-up auf und man bekommt von einem anonymen Buddy aus dem guruCHAT eine Nachricht mit dem Inhalt, ob man denn schon das geniale Spiel „Superhot“ spielen würde.

Dieser schickt dem Spieler daraufhin einen Crack, wodurch man sich in die Firmenwebsite einloggen Das OS piOS ist das Menü im Spiel. und dadurch auch spielen kann. Dadurch kann man sich den Weg durch die unterschiedlichen In unterschiedlichen Social-Media-Kanälen wird auch komplett weglassen können. Ganz nach Level das Spiels bahnen. Tiefer auf die Story ein- darüber philosophiert, wie denn die Handlung des dem Motto: Lieber gar keine Handlung, dafür aber gegangen werden soll an dieser Stelle nicht, vor Spiels genau sein könnte, jedoch spricht sie nicht mehr andere Inhalte, wie etwa viel mehr Levels. allem um mögliche Spoiler zu vermeiden. jeden an und kann nicht wie etwa ein „Life is Stran- ge“ (siehe freiesMagazin 11/2016 [3]) zum Nach- Gameplay Der Aufmacher ist zwar eine nette Idee, um denken anregen. Superhot arbeitet mit einem einfachen aber groß- ein Spiel zu beginnen, jedoch könnte man den artigen Prinzip: Die Zeit geht nur voran, wenn man Entwicklern auch vorwerfen, dass sie sich nicht Die magere Handlung mag eventuell durch den sich bewegt. Bewegt man sich nur minimal, ist al- um eine richtige Handlung kümmern wollten. Lei- starken Fokus auf das Gameplay entstanden sein. so alles in einer starken Zeitlupe. Das ermöglicht der war die Story auch nicht wirklich ansprechend. Falls dies zutrifft, hätte man die Handlung aber neue Möglichkeiten, sodass man beispielsweise

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Kugeln von gegnerischen Fronten im Matrix-Stil Kugeln ganz knapp an einem vorbeigehen, die Anzahl ist einfach viel zu gering, wodurch das ausweichen kann. dann einen dann doch leider treffen. Auch fehlt Spiel in circa zwei Stunden durchgespielt ist. Die ein Ducken-Feature, was in manchen Situationen Hoffnung besteht, dass sich dies mit den kom- Trotz der Zeitlupe und der Vermutung, Superhot ein wenig mehr Möglichkeiten eröffnen würde. menden kostenlosen DLC ändert. Die Mecha- würde sich langsam spielen, fühlt sich das Spiel nik ist super, keine Frage, jedoch braucht das dennoch schnell an. Es ist erstaunlich, wie hier Der Hauptkritikpunkt ist aber, dass es einfach viel Spiel mehr Inhalt in Form von mehr Levels und beides vereint wird. Bei Kämpfen mit den Geg- zu wenig Level gibt. Auch wenn sich beim Be- abwechslungsreicheren Missionszielen als “Töte nern hat man immer nur eine Chance. Stirbt man enden der Kampagne der Endless-Modus und alle Gegner”. bei einem Versuch, die Feinde zu neutralisieren, die Challenges freischalten, spielt man dennoch fängt man das Level von vorne an. Störend ist fast immer auf den Karten, welche bereits in der In den wenigen Level wissen aber die unterschied- hierbei nur, dass es teilweise ein wenig schwie- Story gespielt wurden. Gerade so ein Spiel lebt lichen Ausgangssituationen zu gefallen, wodurch rig ist, die eigene Hitbox zu erkennen. Man sieht von zahl- und abwechslungsreichen Levels. Die jedes Level eine kleine Geschichte am Anfang erzählt. Mal ist man im Aufzug mit vier Bösewich- ten gefangen, ein anderes Mal fängt man eine Prügelei mit dem Barkeeper an. Bei Kämpfen ge- gen die „roten Männer“ in den Levels hat man unterschiedliche Waffen zur Verfügung. Entweder wirft man wild Gegenstände um sich oder man nutzt eine der zurückgelassenen Waffen der Fein- de. Diese sind entweder Nahkampfwaffen wie ein Katana oder eine der drei typischen Feuerwaffen: Shotgun, Pistole und Assault Rifle.

Interessant ist, dass in der Kickstarter- Kampagne [4] auch die Rede von Granaten war. Leider existieren diese im Spiel nicht (mehr). Warum? Keine Ahnung. Es sieht aber so aus, als wurden einige Versprechungen nicht eingehalten. In dem kostenlos herunterladbaren Prototypen sieht man übrigens auch tolle Features, welche leider nicht vorhanden sind. Unter anderem wurde hier mit Bewegungen wie fallenden Kisten in der Zeitlupe und starken Lichteffekten beim Schuss Knapp ausgewichen. gespielt.

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Auch ist man etwas ent- der Rest stimmt nicht. Neben einer besseren täuscht, wenn man sich Handlung wären zumindest viel mehr Levels und die früheren Ingame- eine abwechslungsreichere Missionsgestaltung Szenen der Kickstarter- notwendig gewesen. Kampagne ansieht. Tol- le Lichteffekte, bessere Kleinere Fehler sind zwar verzeihbar, die Hand- Texturen und bessere lung stört aber schon ein wenig. Letztere hätte Waffen-Modelle waren die Rettung für den geringen Umfang sein kön- hier Programm. Davon nen. Der volle Preis von rund 23 Euro ist das Spiel ist leider im fertigen Spiel nicht wert, in einem Sale kann man jedoch zugrei- nichts mehr vorhanden – fen. Durch den kostenlosen DLC wird der Umfang schade. Nichtsdestotrotz hoffentlich ein wenig verbessert. ist die Grafik ansonsten in Ordnung, auch wenn LINKS die Stilwahl nicht unbe- [1] http://superhotgame.com/ Die Pistole ist der Begleiter in den meisten Levels. dingt jeden anspricht. [2] https://games4linux.de/test-superhot- wirklich-der-most-innovative-shooter/ Zurück zum Spiel: Hat man ein Level beendet, be- Der Soundtrack, welcher in der Kickstarter- [3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- kommt man noch ein Replay in Echtzeit zu sehen. Kampagne erwähnt wurde, ist leider auch nicht 2016-11 Das wäre ja echt super, wäre da nicht diese nervi- im fertigen Spiel. Bis auf bei den Credits bemerkt [4] https://www.kickstarter.com/projects/ ge, aufpoppende Schrift „SUPERHOT“, wodurch man rein gar nichts von einer Musik. 375798653/superhot man sein Replay gar nicht genießen kann. Das Spiel läuft auf dem Testsystem mit einer Autoreninformation Grafik, Sound und Technik NVIDIA GTX 970M auf den höchsten Einstellun- Die Grafik in den Levels ist recht steril und arbei- gen mit durchgehend 60 FPS. Die Performan- Konstantin Goretzki (Webseite) tet fast ausschließlich mit der Farbe weiß. Durch ce stimmt, alles läuft flüssig ohne Probleme. Die erstellt neben Reviews für Ga- den starken Kontrast der rot leuchtenden Geg- selbst erstellten Replays soll man angeblich auf mes4Linux auch Videos auf YouTube. ner wird definitiv der Fokus auf den Feind gelegt, einer Seite hochladen und teilen können, jedoch Er interessiert sich daneben für ver- welche bei „mechanischer“ Einwirkung über Parti- funktionierte dies im Test leider nicht. schiedene Themen rund um Server, kelsysteme in viele einzelne Teilchen zersplittert, Netzwerke und IT-Security. was nett anzusehen ist. Ansonsten kann man die Fazit Grafik leider nicht großartig loben. Es ist nicht ver- Ein Fazit zu Superhot fällt schwer. Um die Frage ständlich, warum sich das Spiel so auf diese stark aus dem Titel zu beantworten: Ja, aber nein. Su- Teilen Kommentieren eingegrenzte Farbwahl konzentriert. perhot hat zwar eine innovative Mechanik, aber

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Gaming-Maus im Linux-Test: Roccat Kova 2016 von Heiko Gimbel

pezielle Gaming-Hardware wie Tastatu- Der optische Sensor sorgt in Zusammenarbeit Darüber hinaus verfügt die Kova über zwei Be- ren und Mäuse gibt es reichlich. In Sa- mit einem in der Maus verbauten Prozessor für leuchtungssysteme – eines für das Mausrad und S chen Linux-Kompatibilität sieht es in eine Abtastauflösung von bis zu 7000 dpi. Die eines für die Rückseite. Beide können mit ver- diesem Bereich leider relativ schlecht aus. Auflösung der Abtaster lässt sich in fünf Stufen schiedenen Farben beleuchtet werden. Die Be- Die Roccat Kova 2016 hat eine Besonderheit: zwischen 400 und 7000 dpi einstellen. leuchtung kann dabei statisch oder in zwei ver- Es gibt auch unter Linux ein Tool zur Steue- schiedenen Blinkmodi erfolgen. Auch ein Aus- rung aller Sondertasten. Ist die Maus also ei- Sämtliche Tasten der Kova 2016 können mit ver- schalten der Beleuchtung ist möglich. ne Überlegung Wert für den Linux-Gamer? schiedenen Funktionen wie z. B. Tastaturkürzeln und Makros belegt werden. Da die Maus über Linux-Kompatibilität Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Gaming- eine Umschaltfunktion (Easyshift) verfügt, kann Roccat selbst bietet keinen offiziellen Linuxsup- Maus im Linux Test: Roccat Kova 2016“ erschien jede Taste mit zwei Funktionen belegt werden. port für seine Produkte an. Das sollte man beim zuvor auf Games4Linux [1]. Kauf eines Gerätes im Hin- terkopf behalten. Bei Proble- Der Grund für die Besonderheit einer Linux- men besteht beim Einsatz in Unterstützung ist einfach: Die Hersteller verwei- Verbindung mit Linux keinerlei gern sich nach wie vor dem alternativen Be- Anspruch auf Unterstützung triebssystem. Auch die zunehmende Zahl Linux- seitens des Herstellers. Al- kompatibler Spiele änderte daran bislang noch lerdings versorgt der Herstel- nichts. Eine Ausnahme sollen die Produkte aus ler die Entwickler der Roccat- dem Hause Roccat darstellen. Tools für Linux mit Testgerä- ten. Für den Artikel wurde eine aktuelle Gaming-Maus aus dem Roccat-Sortiment unter Linux getestet: Auf roccat.sourceforge.net [3] Das Modell Kova 2016 in der Amazon-Edition [2]. kann anhand einer Tabelle festgestellt werden, welche Gerätedetails: Roccat Kova 2016 Roccat Hardware unter Linux Die Roccat Kova 2016 ist eine kabelgebundene funktioniert [4]. USB-2.0-Maus mit 10 Tasten, die mit einem opti- schen Sensor ausgerüstet ist. Die Maus hat eine Installation symmetrische Form sowie Tastenanordnung und In der Testumgebung kommt kann somit von Links- und Rechtshändern glei- Roccat Kova 2016 Amazon-Edition auf einem Roccat Kanga als Distribution Kubuntu chermaßen benutzt werden. Mauspad. 16.04 zum Einsatz. Bei der

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Benutzung einer anderen Linux- Auf der rechten Seite sieht es leider weniger gut Distribution abseits Ubuntu kann der aus: Die beiden seitlichen Tasten sind mit dem Installationsprozess unter Umständen Ringfinger und dem kleinen Finger nicht so prä- anders ablaufen und vor allem auch zise und sicher bedienbar. Diese Tatsache liegt aufwendiger ausfallen, wenn die Dis- allerdings in der Natur des völlig symmetrischen tribution keine PPA-Repositories unter- Aufbaus der Maus. Somit bleiben in hektischen stützt. Spielen (MOBA/FPS) in der Praxis am Ende „nur“ acht Tasten, die sich entsprechend schnell und Eine Installation der Kova 2016 an sich sicher bedienen lassen. ist nicht notwendig. Es genügt die Maus an den USB-Anschluss anzuschließen. Der Druckpunkt der Tasten ist sehr angenehm Aktuelle Kernel enthalten bereits den und das Mausrad bietet einen deutlichen, aber benötigten Treiber für die Grundfunktio- nicht zu starken Widerstand. nen. Der optische Sensor arbeitet in Verbindung mit Für den Zugriff auf die erweiterten Funk- einem wertigen Mauspad ausgesprochen präzise. Roccat Kova 2016 mit benutzerdefinierter Beleuchtung. tionen der Maus werden die Roccat- Selbst die kleinsten Bewegungen werden in der Tools benötigt. Unter Ubuntu gibt es höchsten Auflösungsstufe von 7000 dpi unmittel- praktischerweise ein PPA, das die bar auf den Cursor übertragen. Sehr gelungen Roccat-Tools bereitstellt. Wie das PPA ist hier die Möglichkeit, über die Taste hinter dem zur Paketverwaltung hinzugefügt und Mausrad die Auflösung schnell anpassen zu kön- die Roccat-Tools installiert werden, ist nen. Was etwa in einem Shootergame an Präzi- auf der Webseite des Projektes [3] bzw. sion hilfreich ist, kann bei einem Strategiespiel auf der Webseite des PPA [5] erklärt. oder beim Arbeiten auf dem Desktop schon an den Nerven zerren. Die Maus im Praxistest Die Roccat Kova 2016 macht optisch Die Beleuchtung der Maus ist nichts, was man schon einiges her und auch die Haptik wirklich braucht, aber eine nette Spielerei. Wen der Maus ist gelungen. Das Gerät liegt die Beleuchtung stört, der kann sie über Roccat- gut in der Hand, ist weder zu schwer Tools komplett deaktivieren. noch zu leicht und macht einen soli- de verarbeiteten Eindruck. Für mich als Die Roccat-Tools im Detail Rechtshänder sind die Sondertasten Für jedes unterstützte Roccat-Gerät steht ein ei- Draufsicht auf die Roccat Kova 2016 Black. auf der linken Seite sehr gut erreichbar. genes Konfigurationstool bereit.

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Die Roccat-Tools unter Linux: Viele Einstellungsmöglichkeiten. Roccat-Tools: Erweiterte Funktionen mit Einstellung für die Beleuchtung.

Optisch ist das Roccat-Tool für die Kova 2016 werden. Sogar die Beleuchtung lässt sich in vol- [2] http://www.roccat.org/de-DE/Products/ sehr schlicht gehalten. Leider vermisst man zu lem Umfang konfigurieren. Gaming-Mice/Kova/ Anfang auch etwas den Benutzerkomfort. So war [3] http://roccat.sourceforge.net/ zunächst nicht bei allen Tastenbezeichnungen Fazit [4] http://roccat.sourceforge.net/general.html (z. B. „links zurück“) klar, welche der Maustasten Wer eine Gaming-Maus mit Linux-Kompatibiltät #general_hardware_comparison gemeint ist. Eine Grafik der Maus mit den Tas- sucht, der ist mit der Roccat Kova 2016 sicherlich [5] https://launchpad.net/~berfenger/+archive/ tenbezeichnungen oder eine Hervorhebung des gut bedient. Einen kleinen Punktabzug gibt es für ubuntu/roccat Konfigurationsfeldes könnte helfen. die weniger gute Bedienbarkeit der Sondertas- ten auf der rechten Mausseite sowie die etwas Autoreninformation Was an Optik und Benutzerkomfort fehlt, machen unkomfortable Konfigurationssoftware. die Tools allerdings in den Bereichen Funktions- Heiko Gimbel (Webseite) war an der umfang und Stabilität wieder wett. Ich hätte nicht Auch die anderen Produkte aus dem Hause Roc- Roccat-Maus interessiert, weil es mit gedacht, das es ein so umfassend konfigurierba- cat könnten für Linux-Gamer interessant sein. Gaming-Hardware unter Linux eher res Spielesteuerungsgerät für Linux gibt. schlecht aussieht. LINKS In fünf benennbaren Profilen können sämtliche [1] https://games4linux.de/gaming-maus-im- Tasten mit Tastaturkürzeln oder Makros bestückt linux-test-roccat-kova-2016/ Teilen Kommentieren

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Rezension: NODE.js – Professionell hochperformante Software entwickeln von Jochen Schnelle

ode.js [1] ist eine inzwischen etablier- In der ersten Sektion gibt es eine kurze Einfüh- lichen. Auch gibt es eine Reihe von Abbildungen te Plattform zur Entwicklung von Web- rung in Node.js und dessen Paketverwaltung npm. im Buch, z. B. in Form von Bildschirmfotos. Diese N anwendungen – inklusive „enterprise Außerdem wird hier die Installation für verschiede- sind teilweise aber etwas klein geraten und da- applications“, also Anwendungen für das ge- ne Linux-Distributionen, MacOS X und Windows mit schlecht zu lesen. Da keiner der Screenshots werbliche Umfeld. Auf diese konzentriert sich erklärt. aber essentiell wichtig für das Verständnis des auch das vorliegenden Buch „NODE.js – Pro- Buchs ist, fällt dies nicht weiter ins Gewicht. fessionell hochperformante Software entwi- Die zweite Sektion namens „You build it“ ist die ckeln“ [2] von Robert Prediger und Ralph Win- umfangreichste und macht mit circa 200 Seiten In Sachen Inhalt gibt es eine Reihe an Querver- zinger. rund zwei Drittel des Buchs aus. Wie der Name weisen und -bezügen im Buch und verschiedene schon vermuten lässt, geht es hier um die Ent- Abschnitte bauen teilweise auch aufeinander auf. Redaktioneller Hinweis: Wir danken dem Han- wicklung von Node.js-Applikationen. Dabei wer- Lediglich die beiden Abschnitte zum Einsatz der ser Verlag für die Bereitstellung eines Rezensi- den alle relevanten Themen besprochen. Dazu Datenbanken MongoDB und Neo4J wirken etwas onsexemplares. gehören unter anderem Datenbankanbindungen, „angeflanscht“. Hier wird zwar die Nutzung von Streams, Template-Engines, Kommunikation über Node.js mit den beiden Datenbanken erklärt – al- Auch wenn die beiden Autoren des Buchs, wel- Sockets, SOAP, REST und XML sowie das Testen lerdings nur sehr rudimentär und es gibt auch im che wohl als Software-Entwickler im Enterprise- von Applikationen. weiteren Verlauf des Buchs keine Bezüge mehr Umfeld arbeiten, das Wort „professionell“ ab und auf diese Abschnitte. Auch schweigen sich die an im Buch erwähnen – das Buch ist genauso Die dritte Sektion beschäftigt sich dann mit dem Autoren dazu aus, warum genau diese beiden Da- gut für „andere“ Softwareanwendungen geeignet. Betrieb der erstellten Applikationen. Behandelt tenbanken behandelt werden und nicht z. B. eine Der Fokus des Buchs liegt eher darauf zu erläu- wird hier neben dem Deployment auch das De- gängige relationale Datenbank wie PostgreSQL tern, wie man mit Hilfe von Node.js Anwendungen bugging und Monitoring sowie das Erstellen von oder MariaDB. programmiert, die performant laufen und auch für eigenen Modulen. Außerdem geben die Autoren eine größere Nutzeranzahl geeignet sind. Einzig noch einen Einblick in die Interna von Node.js Zielgruppe des Buchs der Abschnitt zu SOAP-Services ist etwas spezifi- und zeigen am Ende des Buchs auch mögliche Auch wenn Node.js im Buch „von Anfang an scher auf gewerbliche Anwendungen zugeschnit- Alternativen auf. erklärt“ wird, ist dies kein Buch für reine Program- ten. Dieses Kapitel macht aber nur 12 Seiten des mieranfänger. Dafür ist das Tempo in manchen 368 seitigen Buchs aus. Wie liest es sich? Kapiteln zu hoch und es fehlt an einsteigerfreund- Das Buch liest sich insgesamt sehr gut und flüssig. lichen Erklärungen. Aber Programmieranfänger Was steht drin? Alle Themen werden mit der nötigen Tiefe behan- gehören auch nicht zur Zielgruppe der Autoren. Das Buch ist in drei Sektionen unterteilt, welche delt, ohne ausufernd zu werden. Es gibt eine Viel- Die Zielgruppe sind vielmehr Entwickler, welche zusammen das komplette Spektrum von Node.js zahl von Codebeispielen im Buch, die das zuvor eine Einführung in Node.js suchen. Dabei muss abdecken. erklärte nochmals anhand von Code veranschau- man aber kein professioneller Softwareentwickler

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Buchinformationen bapplikationen mit Node.js. Das nötige Vorwissen Ende der Verlosung nicht freigeschaltet. Das Titel Node.js – Professionell hochperformante vorausgesetzt, bietet das Buch eine guten Ein- Buch wird unter allen Einsendern, die die Frage Software entwickeln [2] stieg dieses Thema. Wer sich näher mit Node.js richtig beantworten konnten, verlost. Autor Robert Prediger, Ralph Winzinger beschäftigen möchte, dem kann das Buch durch- Verlag Hanser Verlag, 07/2015 aus empfohlen werden. LINKS Umfang 368 Seiten [1] https://nodejs.org/en/ ISBN 978-3-446-43722-7 Redaktioneller Hinweis: Da es schade wäre, [2] http://www.hanser-fachbuch.de/buch/Nodejs/ Preis ca. 34,99 Euro (Print), 27,99 (E-Book) wenn das Buch bei Jochen Schnelle nur im Regal 9783446437227 steht, wird es verlost. Die Gewinnfrage lautet: sein. Wer ein bisschen Erfahrung mit der We- Autoreninformation bentwicklung hat und Grundwissen in Sachen „Wie lautet der Name der Laufzeitumgebung, JavaScript besitzt, für den sollte das Buch durch- die Node.js zum Ausführen von JavaScript-Code Jochen Schnelle (Webseite) verfolgt weg verständlich und nachvollziehbar sein. nutzt?“ die Entwicklung von Node.js schon seit Längerem und setzt es gelegent- Fazit Die Antwort kann bis zum 25. Dezember 2016, lich testweise ein. Das Buch „NODE.js – Professionell hochperfor- 23:59 Uhr über die Kommentarfunktion oder mante Software entwickeln“ gibt einen soliden und per E-Mail an ge- umfassenden Einblick in die Entwicklung von We- schickt werden. Die Kommentare werden bis zum Teilen Kommentieren

“Rosetta” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1740/

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Rezension: Ubuntu 16.04 – Praxiswissen für Ein- und Umsteiger von David Schroff

as Buch „Ubuntu 16.04 – Praxiswis- gemacht. Ein jeder Leser wird mit diesem Buch Hand genommen, um einem Nicht-Computerfreak sen für Ein- und Umsteiger“ [1] aus die Grundinstallation von Ubuntu definitiv hinbe- den Umstieg auf Linux zu erklären. Aus Sicht ei- D dem mitp-Verlag ist gerade brandneu kommen. nes Umsteigers gelingen die Erklärungen dem erschienen. Reichen 272 Seiten, um einen Autor sehr gut. Umstieg auf Ubuntu Linux zu erklären? Der nächste Teil handelt davon, wie man Ubuntu einrichten sollte. Nach einem Kapitel zur Unity- Was der Umsteiger aber nicht weiß: Es hätte noch Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Ubuntu Oberfläche lernt der Leser Ubuntu im Detail zu viel mehr in so ein Buch hineingepackt werden 16.04 Praxiswissen für Ein- und Umsteiger“ er- bedienen: Internet per LAN oder WLAN, UMTS- können, teilweise durchaus wichtige Themen und schien zuvor auf Games4Linux [2]. Stick oder Smartphone. Die Systemaktualisierung Informationen. wird beleuchtet, aber auch wie man eine Gra- Das Buch fikkarte, einen Drucker oder Scanner in Betrieb Fehlende Inhalte „Ubuntu 16.04 – Praxiswissen für Ein- und Umstei- nimmt. Schade dabei war, dass die Hilfe zur Selbsthilfe ger“ aus dem mitp-Verlag wurde von Autor Chri- deutlich zu wenig erklärt wird. Äußerst informa- stoph Troche geschrieben, der schon Bücher zu Um überhaupt neue Programme unter Ubuntu zu tive Webseiten wie ubuntuusers.de [5] werden Ubuntu 14.04 (siehe freiesMagazin 03/2015 [3]), installieren, werden die unter Linux üblichen In- zwar kurz erwähnt, aber nicht vertieft empfohlen. 12.04 (siehe freiesMagazin 10/2012 [4]), Linux stallationsvarianten erläutert: der einfachste Weg Dasselbe Schicksal erleidet appdb.winehq.org [6], Mint und sogar zu einer Fritz!Box verfasst hat. über die Paketquellen, der Weg als PPA und die eine sehr aktuelle Datenbank, die aufzeigt, ob DEB-Dateien. ein Windows-Programm mit WINE unter Ubuntu Sein neuestes Werk für das aktuelle Ubuntu 16.04 laufen würde. Der Leser wird nicht darüber infor- LTS umfasst 272 Seiten. Optisch erstaunt das et- Von da an geht das Buch eigene Wege, sprich miert. was kleinere Buchformat als auch die eher nied- es pickt sich Themenbereiche heraus, die dem rige Seitenanzahl. Als Fachbuch-Sammelkäufer Autor als wichtig erscheinen. Zum Beispiel: Durch diese fehlenden Hinweise wird dem Leser ist man größere und dickere Bücher gewohnt. „Thunderbird und Firefox: Kommunikation mit leider nicht bewusst, dass Ubuntu und Linux im Dem Buch liegt eine DVD bei, um die Ubuntu- Ubuntu“, „Windows-Programme mit Ubuntu nut- Allgemeinen für fast jedes Windows-Programm Installation sofort selbst durchführen zu können. zen“, „Ubuntu in der Gruppe“, „Libre Office – das gleich mehrere Linux-Alternativen bereithält. Ein Heimbüro“, „Ubuntu in der Cloud“, „Safety first – weiteres Beispiel dafür ist Thunderbird: Dem Die Themenwahl Sicherheit im System“, „Nautilus, Kommandozeile E-Mail-Programm werden mehrere Seiten und Im ersten Drittel erklärt Christoph Troche, wie und Verzeichnisbaum“ oder „VPN einrichten“. Screenshots gewidmet, aber Alternativen wie Evo- Ubuntu auf dem eigenen PC neben Windows in- lution mit keiner Silbe erwähnt. stalliert wird, und das gelingt ihm sehr gut. Die Das Buch eignet sich ausschließlich für tota- ganze Thematik mit BIOS und UEFI ist halt ein- le Linux-Grünschnäbel, also Windows-Umsteiger Am meisten aber vermisst wurde ein Kapitel fach trocken, da hat der Autor das Beste daraus ohne Vorwissen zu Ubuntu. Der Leser wird an die zu Multimedia, also Foto- und Audioprogram-

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 81 REZENSION men unter Linux. Vermutlich hat jeder Windows- Autor, wie eingangs erwähnt, schon Bücher zu ist der Umfang hingegen viel zu klein – dement- Umsteiger eine Foto- oder Musiksammlung und früheren Ubuntu-Versionen herausgebracht, aber sprechend werden deutlich zu wenig Themen im möchte diese bestenfalls nach Ubuntu umziehen. das neueste Werk erwähnt Neuerungen von Detail beleuchtet. Das Ubuntu-Buch hält dafür kein Kapitel bereit. Ubuntu 16.04 mit keiner Silbe. Aber gerade hier wäre es wichtig, einige der vie- LINKS len verschiedenen Foto-Programme unter Linux Der aufmerksame Leser erkennt indes auch, dass [1] https://mitp.de/IT-WEB/Betriebssysteme/ zu zeigen. hier extremes Inhalts-Recycling betrieben wird: Ubuntu-16-04.html Das Buch zu Linux Mint aus dem Jahre 2015 des- [2] https://games4linux.de/ubuntu-16-04- Das Thema Spiele wird mit einem einzigen Satz selben Autors hat fast die gleichen Überschriften, praxiswissen-fuer-ein-und-umsteiger/ abgekanzelt: „Wenn Sie viele, vor allem neue ja sogar das Buch von 2012 zu Ubuntu 12.04 bie- [3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- rechenintensive Spiele nutzen, werden Sie mit tet laut Inhaltsverzeichnis im Prinzip den selben 2015-03 Ubuntu nicht glücklich, da die Hersteller nur für Inhalt. Diese fehlende Liebe zum Detail macht [4] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- Windows und Mac OS X kompatibel entwerfen.“ sich leider bemerkbar, beispielsweise in den teils 2012-10 unnötig unscharfen Screenshots. [5] https://ubuntuusers.de/ Diese Ansicht ist zwar richtig, aber trotzdem nicht [6] https://appdb.winehq.org/ mehr zeitgemäß. Linux hat schon 2700 Spiele Ein Buch für mich? auf Steam, während für MacOS X 4000 Spiele Spannend fand ich das Kapitel „Mit Ubuntu in der Autoreninformation angeboten werden. Der Unterschied: Linux holt Cloud“. Neben Dropbox werden auch alternati- OS X in einem extremen Steigflug ein, diese 2700 ve Cloud-Anbieter wie Magentacloud, OneDrive, David Schroff (Webseite) hat bereits Spiele wurden in nur zwei Jahren erreicht. Ein so TeamDrive, SeaFile oder Spideroak erwähnt. Das hunderte Male Linux für sich, seine aktuelles Buch sollte dahingehend informieren. Kapitel hat an sich nicht viel mit Ubuntu zu tun, Eltern und die Arbeit installiert. Sein ich empfand es aber genau deswegen als eine Einstieg in die Linux-Welt gelang mit Was ich als Leser auch vermisst habe, ist ei- nette Auflockerung. Ubuntu 10.04. ne Übersicht der Änderungen in Ubuntu 16.04 zu den vorherigen Versionen. Immerhin hat der Auflockerung, auch ein gutes Stichwort: Das Buch langweilt nicht. Es hält sich straff an die Praxis Teilen Kommentieren Buchinformationen und diese Schreibweise überzeugt und liest sich Titel Ubuntu 16.04 – Praxiswissen für Ein- und flott. Umsteiger [1] Autor Christoph Troche Abschließend kann ich „Ubuntu 16.04 – Praxiswis- Verlag mitp-Verlag, 2016 sen für Ein- und Umsteiger“ für Leute empfehlen, Umfang 272 Seiten die noch nie eine Linux-Distribution installiert oder ISBN 978-3-958-45471-2 ausprobiert hatten. Für Personen mit Hintergrund- “Reductionism” © by Randall Munroe Preis ca. 19,99 Euro (Print), 16,99 (E-Book) wissen zu Ubuntu oder einer anderen Distribution (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1734/

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 82 LESERBRIEFE

Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse Für eure Zukunft ohne freiesMagazin wünsche Danke für Eure Arbeit! Schade dass es nun zu zur Verfügung – ich euch ganz viel Gelingen! Ende geht ... :-( gmx wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregun- David (Games4Linux) gen zum Magazin. Auch von mir vielen, vielen Dank für die geleis- Ich lese Euer freiesMagazin nur sporadisch tete Arbeit der Redaktion. Ich möchte allen an der Leserbriefe und Anmerkungen – um in die Tiefen von Linux vorzudringen, fehlt Erstellung des Magazins beteiligten Menschen Abschied mir einfach die Motivation (es gibt ja KDE, das danken und wünsche jedem alles Gute für seine Vielen Dank für die Arbeit, welche ihr euch reicht mir). Dennoch finde ich in gelegentlich vor- oder ihre Zukunft. die letzten Jahre mit dem Magazin gemacht habt. gestellten Programmen für mich wichtige Tipps Gerne habe ich die zusammengestellten und tech- und Tricks (so z. B. in den Audacity-Artikeln). In- Ich werde freiesMagazin auf jeden Fall in guter nisch gut zugänglich Artikel gelesen. Schade, sofern werde ich das freiesMagazin ab 2017 ein Erinnerung behalten. Jakob Moser dass es nun endet. Wünsche der Redaktion und Stück weit vermissen. allen eingebundenen Freiwilligen einen zufrieden- Wirklich sehr schade, dass Ihr aufhört, auch stellenden Abschluss und eine gute Zeit für neue Ich danke den Redakteuren, Autoren, Lektoren, wenn ich Euch verstehe. freiesMagazin empfand Aufgaben und Vorhaben! Gast . . . für die lesenswerten Beiträge und wünsche je- ich immer als Bereicherung und die Artikel waren dem alles Gute und viel Glück! Ralf Kusmierz auch zumeist wirklich interessant und nicht selten Das ist äußerst schade, habe mich stets auf auch hilfreich. die neue Ausgabe gefreut. Alles geht einmal zu Vielen Dank für die letzten 10 Jahre! Ende. Bedauerlich ist es trotzdem. Wird mir feh- Patrizio Aus diesem Grund sage ich Euch und allen Auto- len. Macht es gut! Gast ren DANKE!!! Ravenbird Auch von mir ein herzliches Dankeschön und [Ich] habe schon beim Erscheinungstermin der ein Lob wegen der hervorragenden Arbeit, ins- Vielen Dank . . . für die bisherigen Artikel – ich letzten Ausgabe gelesen, ihr stellt das Magazin besondere an den Chefredakteur, der es regel- habe euch erst vor rund zwei Jahren entdeckt, zum Ende des Jahres ein. Ich möchte mich jetzt mäßig schaffen muss, dass die Veröffentlichung aber immer wieder gern gelesen. noch bei euch bedanken für die Zusammenarbeit. mit passendem Inhalt erscheint (das weiß ich als Vorstand einer LUG und Organisator eines Linux- Viel Erfolg und Spaß bei allen weiteren (berufli- Ich hatte das Magazin gerne durchgeblättert und Stammtisches nur zu gut). chen und privaten) Projekten. je nach Interesse den einen oder anderen Artikel Der stille Gast-Leser gelesen. Nur schade, kannte ich euch erst seit ca. Übrigens hatte ich freiesMagazin auf dem LPD einem Jahr. Ich glaube, erst als der erste Testbe- [Linux Presentation Day] häufig empfohlen. Hat Schade! Ich habe das Magazin immer gerne richt von Arndt „abgedruckt“ wurde, erfuhr ich von aber wohl nicht gereicht, um euch nennenswert gelesen und die Ausgaben zum Nachlesen oder euch. Leser zu bescheren. Ulf zum Durchsuchen archiviert. Winfried

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 83 LESERBRIEFE

Bin ein eingefleischter Fan von freiesMagazin. haben einfach keine Zeit mehr für so ein aufwän- ten und wer weiß, vielleicht packt es Euch ja noch Finde es sehr schade, dass es nicht weitergeht. diges Projekt. Dominik Wagenführ mal. Aber erst mal müssen Kopf und Schreibtisch War eine inspirierende Zeit. Informativ und hilf- wieder atmen können. :-) reich. Ich sag mit Bedacht, auf Wiedersehen! Sehr schade, ich habe freiesMagazin leider erst vor einem halben Jahr entdeckt und war im- Liebe Grüße von allen O’Reilly-Kollegen! Gruß an das ganze Team! Michael Roth mer gespannt auf die neueste Ausgabe. Ich werde Corina (O’Reilly) das Magazin vermissen, es hat immer einige gute Schade, dass ihr das Magazin schließen müsst. Anregungen gebracht. Gast Schade, habe jeden Monat das Magazin ange- Es hat mir immer viel Spaß gemacht, das Maga- sehen und vor einigen Jahren auch selbst dafür zin zu lesen und ich fand es ein tolles Projekt, für Schade, schade! geschrieben. Daher die Frage, wird „zugemacht“ das ich gerne in meinem Unterricht um Autoren im Sinne von „wir gehen offline“ oder wird es zwar geworben habe. Marco Bakera Ich kenne Euch durch Links auf der Homepage keine neuen Ausgaben mehr geben, aber die al- von ubuntuusers und habe dank Euch und der ten Ausgaben bleiben als Archiv online, damit die Schade . . . :( Ich hab freiesMagazin zwar erst Linux-Community als vormaliger Windows-User Links auf viele gute Artikel, die wohl an vielen Stel- vor ca. 2-3 Jahren kennengelernt, aber fand es die Scheu vor Linux (und dem Terminal :)) verlo- len im Web stehen, nicht kaputt gehen? Rainer immer eine schöne, monatliche (und unheimlich ren. Alles Gute in der Zukunft. Alexander pünktliche!) Bereicherung. Erstmal heißt das nur, dass wir im Dezember Lieber Herr Wagenführ, liebe Redaktionsmit- die letzte Ausgabe von freiesMagazin veröffentli- Was haltet ihr davon, das Projekt in Form eines glieder, chen. Was mittelfristig mit der Webseite geschieht, YouTube-Kanals fortzuführen? Gast klären wir noch ab. Alle bisherigen Ausgaben sind das Ende des Magazins bedauern wir sehr. Nicht im Übrigen auch bei der Deutschen Nationalbi- Auch wenn YouTube sicherlich eher dem heu- nur, dass Ihr regelmäßig unsere Bücher bespro- bliothek archiviert: http://www.dnb.de/. tigen Nutzungsverhalten vieler Menschen ent- chen habt – das allein ist ja schon Grund zur Kai Welke spricht, wüsste ich nicht, wie man die Magazinin- Freude. ;) Ihr gehört auch zu denen, die dies sehr halte wirklich sinnvoll dort herüberbringen könn- ausführlich, gründlich, ehrlich und zuverlässig er- Ich habe größtenteils gerne euer Magazin ge- te. Sicherlich könnte man über Screen-Capture- ledigt haben. Wenn es Kritik gab, dann war die lesen, schade dass es jetzt endet. Florian Funktionen und Audio-Erklärung ebenfalls sehr immer sachlich sowie erklärt und belegt. Euer viel zeigen, die Arbeit, die da reinfließen würde, Feedback war uns immer viel wert und unser Aus- freiesMagazin war jetzt die letzten acht Jahre wäre aber ein Vielfaches der aktuellen simplen tausch wunderbar unkompliziert. mein [monatlicher] treuer Begleiter. Sehr schade, Print-Publikation. dass etwas so hochwertiges und freies jetzt aus Aber natürlich kann ich nachvollziehen, dass es der Szene verschwindet. Kann die Beweggründe Ganz wichtig ist auch: Es ist nicht nur, dass so- nach so vielen Jahren des Engagements auch rational nachvollziehen, freuen muss es mich den- wohl die Leser als auch die Inhalte des Magazin mal ein Stopp geben muss. Deshalb: Alles Gute noch nicht. :-( DANKE für das Engagement und über die Jahre schwinden. Die aktuellen Macher für die Zukunft, viel Spaß mit den neuen Prioritä- Durchhaltevermögen! Thomas Flymm

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 84 LESERBRIEFE

Danke für die vielen interessanten Magazine. Ich weiß auch, wie viel Arbeit es ist, solche Artikel immer am Erscheinungstag, dann aber mit Sicher- Allen Beteiligten alles Gute für die Zukunft. :) zu schreiben, und auch, wie die Motivation sinkt, heit einige Tage oder manchmal sogar Wochen Marc wenn das Interesse dazu kaum zu sehen ist. später habe ich jede einzelne eurer Ausgaben seit der Allerersten gelesen. Ich bin erst seit knapp einem Jahr bei Linux Danke noch mal an alle, die hier gearbeitet ha- und habe mich seither von freiesMagazin immer ben. Michael Dabei habe ich mich über fast jeden der über 1200 gut, fundiert und seriös informiert gefühlt. Schade, Artikel gefreut, war jeden Monat gespannt auf dass es zu Ende geht. Der 6. eines Monats war Liebes Redaktionsteam, ich war über Jahre den Kernel-Rückblick ebenso wie auf die Buch- (und ist bis Dezember) wiederkehrendes Ereignis hinweg ein treuer Leser und kürzlich auch einmal Rezensionen, die Distro-Tests und all die anderen in meinem Kalender. Autor eines Artikels. Es gab sehr viele Beiträge, interessanten Artikel und Artikelserien – und nicht welche mir außerordentlich gute Dienste leisteten, zuletzt natürlich auf den Veranstaltungskalender, Danke für die hervorragende Arbeit an die Macher insbesondere die Einführungen und Tutorials auf der mir mit Sicherheit in Zukunft fehlen wird. und die vielen Autoren, die hierzu beigetragen ha- wunderbar angepasstem Niveau. Ich finde es sehr ben. Michael schade, dass das ein Ende findet. Andererseits Dennoch ging es mir leider wie vielen anderen muss ich eurem Entscheid großen Respekt zollen; und letztendlich nun auch euch – ich hatte zu we- Durch Microsofts (in meinen Augen) inakzepta- es wäre mehr als nur schade gewesen, das Ma- nig Zeit, um aktiv mitzuwirken. So habe ich mich ble Praxis bzgl. verschiedener Punkte in Windows gazin halbbatzig weiterzuführen. Eure bisherige mit gerade einmal 1,6 Promille (gemessen an der 10 bin ich auf Linux umgestiegen (Lubuntu 16.04). Arbeit zeugt von hohen Ansprüchen an Qualität Gesamtzahl der Artikel) aktiv beteiligt und sonst Schon früher hatte ich verschiedene Distros als und Professionalität; so gesehen ist es nur kon- auch nur in geringem Maße mit Werbung und ein virtuelle Maschinen laufen und konnte so bereits sequent einen Schlussstrich zu ziehen, wenn der paar Kommentaren das Magazin unterstützt. einige Erfahrung sammeln. Umso erfreuter war auch schmerzen mag. Danke für die schöne Zeit ich, als ich freiesMagazin entdeckte und für mich und weiterhin alles Gute! Totengräber Das Thema „Ende“ fällt mir übrigens mit einem gewinnbringend nutzen konnte. Es tut mir wirklich etwas (oder sehr?) klammen Gefühl in den letzten leid, von der Einstellung zu hören. Auf jeden Fall Wie schade. Sehr gern habe ich euer [Maga- Jahren bei sehr vielen freien und damit meist eh- wünsche ich allen Mitarbeitern alles Gute für die zin] gelesen. Sogar ausgedruckt, mitgenommen renamtlichen Projekten auf – insbesondere natür- Zukunft. Ich bedanke mich herzlich für die wirklich und rumgezeigt und rumerzählt . . . Naja, ich ver- lich bei Open Source Software, deren Beteiligung gute Arbeit. Rosika stehe die Beweggründe vollkommen. Schade ist – gemessen an der Anzahl verwaister Projekte – es trotzdem pan_kisiel anscheinend täglich schrumpft. Auch ich finde das schade. Hallo und Goodbye liebes Team! Ich wünsche euch auf jeden Fall allen alles Gu- Ich habe immer gerne die Artikel und Rezensio- te und macht weiter, so wie ihr dieses Magazin nen gelesen, auch verlinkt. Ja, die Zeiten ändern Somit schließt mit den Jahren nach dem YALM betrieben habt, denn es war definitiv eines der sich, YouTube, WhatsApp und weitere „sozialen leider auch das zweite „Stammmagazin“ dessen besten und hochwertigsten Magazine, die ich ken- Medien“ sind in, ob man sie mag oder nicht. treuer „Kunde“ ich war. Wenn vielleicht auch nicht ne – inhaltlich, designtechnisch, in Sachen Vielfalt

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 85 LESERBRIEFE und definitiv auch redaktionell (also Lektorat, Set- Schade, dass ihr aufhört . . . Matthias seit Jahren jede Ausgabe gelesen, viel Erkenntnis zer etc.). Hier könnte sich so manche im Laden und noch mehr Tipps herausgezogen und einmal liegende Zeitschrift eine dicke Scheibe davon ab- Wir wissen noch nicht ganz genau, in welcher sogar ein Buch bei euch gewonnen. schneiden! Form die Seiten erhalten bleiben werden. Es ist aber angedacht, alles weiterhin zugänglich zu ha- Seid versichert, dass die Arbeit, die ihr hier rein Ich hoffe, vielleicht doch noch einmal von dem ein ben. Dominik Wagenführ gesteckt habt, nicht umsonst war. Vielen Dank oder anderen von euch zu hören oder irgendwann auch dafür, dass die alten Inhalte in Form einer vielleicht sogar ein Revival zu erleben! Leider habe ich erst letzte Woche von Eurer Website zum Nachschlagen erhalten bleiben. Florian Satzger Seite erfahren und dann auch leider gleich, dass Matthias Hoffmann das Magazin eingestellt wird. Das finde ich sehr Die Gründe sind nachvollziehbar, dennoch schade. Ich habe mich jetzt mal in die letzte Aus- Ich möchte mich auch kurz bedanken für die ist es schade. Es war immer ein Gewinn, gabe reingelesen und finde das Magazin echt toll. vielen interessanten Artikel. Bisher hab ich immer freiesMagazin zu lesen . . . DANKE für die vie- Schade, dass dieses Projekt nicht weitergeführt etwas Interessantes in jeder Ausgabe gefunden. len Ausgaben! StefanH wird. Schade, dass ihr aufhört, aber ich kann es natür- lich verstehen. Michael Auch von mir ein herzliches Dankeschön. Ich Danke für die tolle Arbeit und ich werde mir die habe neue Ausgaben immer gern gelesen und vergangenen Ausgaben auch noch herunterladen Wir danken allen Lesern, Autoren und Part- viel Interessantes darin gefunden. Besonders hat und durchlesen. Wäre schön, wenn diese auch nern für die vielen, netten Worte und für die Treue mich die Ausgabe im EPUB-Format gefreut. So weiterhin zur Verfügung stehen würden. in den letzten zehn Jahren! Danke! konnte ich euch auf meinem Mobiltelefon lesen, Mario Schröder Dominik Wagenführ wo immer dies ging. Ich werde freiesMagazin ver- missen. Herzliche Grüße und alles Gute für Euch. [Schade,] dass ich erst durch die Nachricht Teilen Kommentieren Jens-Uwe Hagenah vom Aufhören zum ersten Mal mitbekomme, dass es Euch gibt. Ich finde ihr Angebot sehr inter- Danke für viele großartige Artikel, die ich von essant und wäre als regelmäßiger Leser dazu Euch in den letzten Jahren lesen durfte. gestoßen.

Allen Beteiligten wünsche ich viel Freude und Trotzdem noch meine Hochachtung für die tolle Erfolg bei kommenden Projekten. Ich werde Arbeit, die ihr gemacht habt und alles Gute für die freiesMagazin vermissen. Stefan Zukunft! Peter Möller

Ich wollte mal nachfragen, ob die Seite – oh- Auch ich möchte mein Bedauern für eure Ent- ne neue Inhalte – weiter online bleibt oder es ein scheidung ausdrücken und mich vielmals für die- “Tornado Safety Tips” © by Randall Munroe Archiv geben wird? ses Wahnsinnsengagement bedanken: Ich habe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1754/

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Veranstaltungskalender

Messen Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link Chaos Communication Congress Hamburg 27.12.–30.12.2016 100 EUR https://events.ccc.de/congress/2016 Global Game Jam Weltweit 20.01.–22.01.2017 frei http://globalgamejam.org/ FOSDEM Brüssel 04.02.–05.02.2017 – https://fosdem.org/ Chemnitzer Linux-Tage Chemnitz 11.03.–12.03.2017 – http://chemnitzer.linux-tage.de/ FOSSGIS Passau 22.03.–25.03.2017 frei http://www.fossgis-konferenz.de/ Easterhegg Frankfurt/M. 14.04.–17.04.2017 – https://easterhegg.eu/ Grazer Linuxtage Graz 28.04.–29.04.2017 frei http://www.linuxtage.at/ GPN17 Karlsruhe 15.06.–18.06.2017 – http://gulas.ch/ FrOSCon Sankt Augustin 19.08.–20.08.2017 frei http://www.froscon.de/ Kieler Linuxtage Kiel 15.09.–16.09.2017 frei http://www.kieler-linuxtage.de/ OpenRheinRuhr Oberhausen 04.11.–05.11.2017 – http://www.openrheinruhr.de/ (Alle Angaben ohne Gewähr!) Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an . Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst: $: Shell-Prompt #: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein sudo vor die Befehle setzen. y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll. ~: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME : Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt. : Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

© freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 12/2016 87 INDEX freiesMagazin-Index 2016

A Buch (Fortsetzung) Android Rezension: Datenanalyse mit Python 04/2016 Freie Software im Bereich Android 12/2016 Rezension: Doing Math with Python 01/2016 Rezension: Effektives modernes C++ 05/2016 Arch Linux Rezension: GIMP 2.8 – Für digitale Fotografie und Webde- 03/2016 Pacman – Der Paketmanager von Arch Linux 04/2016 sign Rezension: Gut gerüstet gegen Überwachung im Web 01/2016 Arduino Rezension: Java Web Security 01/2016 Hacks für die Digitale Fotografie 04/2016 Rezension: Kryptografie: Verfahren, Protokolle, Infrastruktu- 08/2016 Rezension: Adventures in Arduino 09/2016 ren Rezension: Scratch, Arduino & Raspberry Pi 06/2016 Rezension: Linux Bible 03/2016 Rezension: Linux Essentials 03/2016 Audio Rezension: Linux Mint – der praktische Einstieg 07/2016 Audacity 2.1 – Teil I 06/2016 Rezension: Linux-Server – Das umfassende Handbuch 02/2016 Audacity 2.1 – Teil II 07/2016 Rezension: NODE.js – Professionell hochperformante Soft- 12/2016 Audacity 2.1 – Teil IV: Die besten Effekte 10/2016 ware entwickeln Podcasts mit Audacity 09/2016 Rezension: Network Attacks and Exploitation 03/2016 Rezension: Open Source und Schule – Warum Bildung Of- 02/2016 B fenheit braucht Bildbearbeitung Rezension: Professional Python 02/2016 ImageMagick – eine Einführung 09/2016 Rezension: Python for Data Science For Dummies 06/2016 Inkscape für Einsteiger – Teil I: Grundlagen 04/2016 Rezension: Python programmieren lernen für Dummies 08/2016 Inkscape für Einsteiger – Teil II: Praxis 05/2016 Rezension: R for Dummies 04/2016 Rezension: Scratch, Arduino & Raspberry Pi 06/2016 Buch Rezension: Scrum 11/2016 Hacks für die Digitale Fotografie 04/2016 Rezension: Two Scoops of Django 05/2016 Rezension: Adventures in Arduino 09/2016 Rezension: Ubuntu 16.04 – Praxiswissen für Ein- und Um- 12/2016 Rezension: Blender 2.7 – Das umfassende Handbuch 09/2016 steiger Rezension: C++ für Spieleprogrammierer 08/2016 Rezension: Coding with JavaScript for Dummies 01/2016 Büro Rezension: Das Sketchnote-Arbeitsbuch 02/2016 Moneyplex 16 Business 03/2016 Rezension: Das ZEN von Pandoc 05/2016

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C Editor (Fortsetzung) Community Skripten mit Emacs 12/2016 Eine Geschichte von Linux – Teil 2 09/2016 Vi für typische nano-Nutzer 01/2016 Einführung in Gregorio 4.1.4 09/2016 Vortasten mit Emacs-Lisp 07/2016 Interview mit Ulrich Berens von LUKi e. V. 05/2016 Interview mit dem Musiker Daniel Schlep 06/2016 F Linux Presentation Day in Frankfurt 01/2016 Fedora freiesMagazin-XML-API Dokumentation 05/2016 Fedora 24 08/2016

D Finanzen Datenbanken Moneyplex 16 Business 03/2016 FTS – Volltextsuche mit SQLite 10/2016 Neues von Redis 10/2016 Freie Projekte Audacity 2.1 – Teil I 06/2016 Desktop Audacity 2.1 – Teil II 07/2016 Xfce-Desktop individuell anpassen 12/2016 Docker im Schuleinsatz 06/2016 Eine Geschichte von Linux – Teil 2 09/2016 Distribution Einführung in Gregorio 4.1.4 09/2016 Die Neuerungen von Ubuntu 16.04 „Xenial Xerus“ 05/2016 Einführung in Typo3 02/2016 Fedora 24 08/2016 FTS – Volltextsuche mit SQLite 10/2016 Linux-Distributionen im Vergleich – eine etwas andere Aus- 06/2016 Freie Software im Bereich Android 12/2016 wahl ImageMagick – eine Einführung 09/2016 Rezension: Linux Mint – der praktische Einstieg 07/2016 Inkscape für Einsteiger – Teil I: Grundlagen 04/2016 Slackware 14.2 09/2016 Inkscape für Einsteiger – Teil II: Praxis 05/2016 Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS 07/2016 KeeWeb: Passwörter sicher speichern 11/2016 Ubuntu und Kubuntu 16.10 12/2016 Kurztipp: Freie Welten 03/2016 Ubuntu unter Windows ausprobiert 06/2016 Neues von Redis 10/2016 dCore 02/2016 Podcasts mit Audacity 09/2016 openSUSE 42.1 Leap 01/2016 Rezension: Blender 2.7 – Das umfassende Handbuch 09/2016 openSUSE Leap 42.2 12/2016 Typo3 im Einsatz 03/2016

E G Editor GIMP Emacs – Moderne Antike 04/2016 Rezension: GIMP 2.8 – Für digitale Fotografie und . . . 03/2016

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Gentoo Internet (Fortsetzung) Linux-Distributionen im Vergleich – eine etwas andere Aus- 06/2016 Rezension: Network Attacks and Exploitation 03/2016 wahl Rezension: Two Scoops of Django 05/2016 Typo3 im Einsatz 03/2016 Git GitLab Continuous Integration 02/2016 Interview Interview mit Ulrich Berens von LUKi e. V. 05/2016 Grafik Interview mit dem Musiker Daniel Schlep 06/2016 ImageMagick – eine Einführung 09/2016 Inkscape für Einsteiger – Teil I: Grundlagen 04/2016 J Inkscape für Einsteiger – Teil II: Praxis 05/2016 Java Rezension: GIMP 2.8 – Für digitale Fotografie und Webde- 03/2016 Rezension: Java Web Security 01/2016 sign JavaScript H Rezension: Coding with JavaScript for Dummies 01/2016 HTML Alphabetischen Index für freiesMagazin-Artikel erstellen 08/2016 K Kernel Hardware Der April im Kernelrückblick 05/2016 Gaming-Maus im Linux-Test: Roccat Kova 2016 12/2016 Der August im Kernelrückblick 09/2016 Hacks für die Digitale Fotografie 04/2016 Der Februar im Kernelrückblick 03/2016 Review: Steam Controller 02/2016 Der Jahreswechsel im Kernelrückblick 02/2016 Der Juli im Kernelrückblick 08/2016 I Der Juni im Kernelrückblick 07/2016 Installation Der Mai im Kernelrückblick 06/2016 Einführung in Typo3 02/2016 Der März im Kernelrückblick 04/2016 Typo3 im Einsatz 03/2016 Der November im letzten Kernelrückblick 12/2016 dCore 02/2016 Der Oktober im Kernelrückblick 11/2016 Der September im Kernelrückblick 10/2016 Internet Einführung in Typo3 02/2016 Kommerzielle Software Let’s Encrypt 01/2016 Humble Indie Bundle 16: Neun Spiele für Linux 03/2016 Rezension: Gut gerüstet gegen Überwachung im Web 01/2016 Kurzvorstellung: Humble PC & Android Bundle 14 08/2016 Rezension: NODE.js – Professionell hochperformante . . . 12/2016 Lumo – Comeback eines Genres? 08/2016

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Kommerzielle Software (Fortsetzung) Magazin (Fortsetzung) Moneyplex 16 Business 03/2016 freiesMagazin-XML-API Dokumentation 05/2016 Test: Life is Strange – Emotionale Zeitreise 11/2016 Test: Master of Orion – Conquer the Stars 12/2016 Mobil Test: Superhot – Wirklich der „most innovative Shooter“? 12/2016 Freie Software im Bereich Android 12/2016 Test: The Curious Expedition – ein Roguelike-Abenteuer für 11/2016 Rezension: Das ZEN von Pandoc 05/2016 Forscher und Entdecker Test: Tomb Raider – Reboot der Serie 06/2016 Multimedia Test: Tyranny – Wie gut spielt sich das Böse? 12/2016 Audacity 2.1 – Teil I 06/2016 Tomb Raider – Neugeburt einer Heldin 07/2016 Audacity 2.1 – Teil II 07/2016 XCOM 2 – Der Widerstand 03/2016 Audacity 2.1 – Teil IV: Die besten Effekte 10/2016 Interview mit dem Musiker Daniel Schlep 06/2016 Konsole Kurztipp: Freie Welten 03/2016 Kurztipp: Unerwünschte grep-Ausgaben vermeiden 02/2016 Podcasts mit Audacity 09/2016 Rezension: Blender 2.7 – Das umfassende Handbuch 09/2016 Kubuntu Die Neuerungen von Ubuntu 16.04 „Xenial Xerus“ 05/2016 Musik Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS 07/2016 Einführung in Gregorio 4.1.4 09/2016 Interview mit dem Musiker Daniel Schlep 06/2016 L Linux allgemein N Diashow beim Booten mit Plymouth 12/2016 Netzwerk Eine Geschichte von Linux – Teil 2 09/2016 Domainserver für kleines Geld und große Ansprüche 04/2016 Emacs – Moderne Antike 04/2016 Große Dateien flink übers Netzwerk kopieren 12/2016 Große Dateien flink übers Netzwerk kopieren 12/2016 Rezension: Network Attacks and Exploitation 03/2016 Rezension: Linux Bible 03/2016 Rezension: Linux Essentials 03/2016 O Vi für typische nano-Nutzer 01/2016 Office-Suite Vortasten mit Emacs-Lisp 07/2016 Scribus in der Praxis 11/2016 Xfce-Desktop individuell anpassen 12/2016 Scribus in der Praxis – Teil 2 12/2016

M openSUSE Magazin openSUSE 42.1 Leap 01/2016 Alphabetischen Index für freiesMagazin-Artikel erstellen 08/2016 openSUSE Leap 42.2 12/2016

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P Rezension (Fortsetzung) Paketverwaltung Rezension: Das Sketchnote-Arbeitsbuch 02/2016 Pacman – Der Paketmanager von Arch Linux 04/2016 Rezension: Das ZEN von Pandoc 05/2016 Rezension: Datenanalyse mit Python 04/2016 Programmierung Rezension: Doing Math with Python 01/2016 Automatisierung mit Jenkins 2.0 12/2016 Rezension: Effektives modernes C++ 05/2016 Rezension: C++ für Spieleprogrammierer 08/2016 Rezension: GIMP 2.8 – Für digitale Fotografie und Webde- 03/2016 Rezension: Coding with JavaScript for Dummies 01/2016 sign Rezension: Doing Math with Python 01/2016 Rezension: Gut gerüstet gegen Überwachung im Web 01/2016 Rezension: Effektives modernes C++ 05/2016 Rezension: Java Web Security 01/2016 Rezension: Java Web Security 01/2016 Rezension: Kryptografie: Verfahren, Protokolle, Infrastruktu- 08/2016 Rezension: Professional Python 02/2016 ren Rezension: Python for Data Science For Dummies 06/2016 Rezension: Linux Bible 03/2016 Rezension: Python programmieren lernen für Dummies 08/2016 Rezension: Linux Essentials 03/2016 Skripten mit Emacs 12/2016 Rezension: Linux Mint – der praktische Einstieg 07/2016 Rezension: Linux-Server – Das umfassende Handbuch 02/2016 Python Rezension: NODE.js – Professionell hochperformante Soft- 12/2016 Rezension: Datenanalyse mit Python 04/2016 ware entwickeln Rezension: Doing Math with Python 01/2016 Rezension: Network Attacks and Exploitation 03/2016 Rezension: Professional Python 02/2016 Rezension: Open Source und Schule – Warum Bildung Of- 02/2016 Rezension: Python for Data Science For Dummies 06/2016 fenheit braucht Rezension: Python programmieren lernen für Dummies 08/2016 Rezension: Professional Python 02/2016 Rezension: Python for Data Science For Dummies 06/2016 R Rezension: Python programmieren lernen für Dummies 08/2016 Raspberry Pi Rezension: R for Dummies 04/2016 Hacks für die Digitale Fotografie 04/2016 Rezension: Scratch, Arduino & Raspberry Pi 06/2016 Rezension: Scratch, Arduino & Raspberry Pi 06/2016 Rezension: Scrum 11/2016 Rezension: Two Scoops of Django 05/2016 Rezension Rezension: Ubuntu 16.04 – Praxiswissen für Ein- und Um- 12/2016 Hacks für die Digitale Fotografie 04/2016 steiger Rezension: Adventures in Arduino 09/2016 Rezension: Blender 2.7 – Das umfassende Handbuch 09/2016 S Rezension: C++ für Spieleprogrammierer 08/2016 Server Rezension: Coding with JavaScript for Dummies 01/2016 Automatisierung mit Jenkins 2.0 12/2016

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Server (Fortsetzung) Spiele (Fortsetzung) Domainserver für kleines Geld und große Ansprüche 04/2016 Test: Master of Orion – Conquer the Stars 12/2016 Let’s Encrypt 01/2016 Test: RIVE – Das Twin-Stick-Metroidvania-Vermächtnis 10/2016 Mit Ansible eine WSGI-Applikation auf entfernten Rechnern 12/2016 Test: Superhot – Wirklich der „most innovative Shooter“? 12/2016 aufsetzen Test: The Curious Expedition – ein Roguelike-Abenteuer für 11/2016 Rezension: Linux-Server – Das umfassende Handbuch 02/2016 Forscher und Entdecker Test: Tomb Raider – Reboot der Serie 06/2016 Sicherheit Test: Tyranny – Wie gut spielt sich das Böse? 12/2016 KeeWeb: Passwörter sicher speichern 11/2016 Tomb Raider – Neugeburt einer Heldin 07/2016 Let’s Encrypt 01/2016 XCOM 2 – Der Widerstand 03/2016 Rezension: Gut gerüstet gegen Überwachung im Web 01/2016 Rezension: Java Web Security 01/2016 Systemverwaltung Rezension: Kryptografie: Verfahren, Protokolle, Infrastruktu- 08/2016 Diashow beim Booten mit Plymouth 12/2016 ren Große Dateien flink übers Netzwerk kopieren 12/2016 Rezension: Network Attacks and Exploitation 03/2016 Mit Ansible eine WSGI-Applikation auf entfernten Rechnern 12/2016 Verschlüsselte Server-Backups mit Duply und Duplicity 11/2016 aufsetzen Verschlüsselte Server-Backups mit Duply und Duplicity 11/2016 Softwareentwicklung GitLab Continuous Integration 02/2016 T Tipps & Tricks Softwareinstallation Kurztipp: Unerwünschte grep-Ausgaben vermeiden 02/2016 Freie Software im Bereich Android 12/2016 Mit Ansible eine WSGI-Applikation auf entfernten Rechnern 12/2016 U aufsetzen Ubuntu Die Neuerungen von Ubuntu 16.04 „Xenial Xerus“ 05/2016 Spiele Rezension: Ubuntu 16.04 – Praxiswissen für Ein- und Um- 12/2016 Gaming-Maus im Linux-Test: Roccat Kova 2016 12/2016 steiger Humble Indie Bundle 16: Neun Spiele für Linux 03/2016 Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS 07/2016 Kurztipp: Freie Welten 03/2016 Ubuntu und Kubuntu 16.10 12/2016 Kurzvorstellung: Humble PC & Android Bundle 14 08/2016 Ubuntu unter Windows ausprobiert 06/2016 Lumo – Comeback eines Genres? 08/2016 Review: Steam Controller 02/2016 V Spieltipp: Don’t take it personally, babe, it just ain’t your story 11/2016 Veranstaltung Test: Life is Strange – Emotionale Zeitreise 11/2016 Linux Presentation Day in Frankfurt 01/2016

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Verschlüsselung Wissen und Bildung Let’s Encrypt 01/2016 Docker im Schuleinsatz 06/2016 Rezension: Kryptografie: Verfahren, Protokolle, Infrastruktu- 08/2016 PSPP – eine freie Alternative zu SPSS 10/2016 ren Rezension: Doing Math with Python 01/2016 Verschlüsselte Server-Backups mit Duply und Duplicity 11/2016 Rezension: Open Source und Schule – Warum Bildung Of- 02/2016 fenheit braucht Versionsverwaltung Rezension: R for Dummies 04/2016 GitLab Continuous Integration 02/2016 Scribus in der Praxis 11/2016 Scribus in der Praxis, Teil 2 12/2016 Virtualisierung Docker im Schuleinsatz 06/2016 X Domainserver für kleines Geld und große Ansprüche 04/2016 XML VirtualBox 5.0 – Der Einstieg 04/2016 Alphabetischen Index für freiesMagazin-Artikel erstellen 08/2016 freiesMagazin-XML-API Dokumentation 05/2016 W Windows Xfce Ubuntu unter Windows ausprobiert 06/2016 Xfce-Desktop individuell anpassen 12/2016

“Barrel - Part 1” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1/

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Impressum ISSN 1867-7991 freiesMagazin erschien als PDF, EPUB und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 4. Dezember 2016

Autoren dieser Ausgabe Kontakt Hans-Joachim Baader S. 6 E-Mail Heiko Gimbel S. 76 Postanschrift freiesMagazin Konstantin Goretzki S. 73 c/o Dominik Wagenführ Josua Kiefner S. 29 Beethovenstr. 9/1 Andreas Klein S. 40 71277 Rutesheim Dr. Diether Knof S. 33 Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de/ Mirko Lindner S. 21 Mathias Menzer S. 37 Redaktion Urs Pfister S. 63 Dominik Wagenführ (Verantwortlicher Redakteur) Clemens Radermacher S. 60 Kai Welke Holger Reibold S. 55 Jochen Schnelle S. 79 Satz und Layout David Schroff S. 66, S. 81 Benedict Leskovar Kai Welke Daniel Stender S. 49 Sujeevan Vijayakumaran S. 14 Korrektur Arndt Wiechens S. 70 Frank Brungräber Vicki Ebeling Stefan Fangmeier Mathias Menzer Veranstaltungen Christian Schnell Karsten Schuldt Ronny Fischer Logo-Design Arne Weinberg (CC-BY-SA 4.0 Unported)

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