SEITE 32 · MITTWOCH, 17. JUNI 2015 · NR. 137 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Horst Hrubesch über die Hoffnungen auf einen neuen goldenen Jahrgang, die Fortschritte seit dem letzten EM-Sieg und das große Ziel Olympia Fifa und Frieden Kopf schütteln „Wir sind weiter als das Team von 2009“ statt dreckiger Hände Von Anno Hecker Sie sind 2009 mit einer U21 Europameis- Forechecking vorne jetzt noch höher spie- ter geworden, aus der sechs Spieler 2014 len. Und wir wollen noch schneller auch Weltmeister wurden: Neuer, Boateng, in die Rückwärtsbewegung kommen. lbert Schweitzer, Martin Luther Hummels, Höwedes, Özil, Khedira. Ha- A King, Willy Brandt, Mutter Tere- ben Sie wieder einen potentiellen Welt- Ist das Tempo im Vergleich zu 2009 sa, Nelson Mandela ... und dann Jo- meister-Jahrgang am Start? nochmals gestiegen? seph Blatter? Davon hat der Welt- Grundsätzlich ist der Fußball schnel- Ich denke schon. Wir haben viele Spie- Fußballchef aus dem Wallis angeb- ler geworden, ja. Bei der EM wird aber ler in unserem Kader, die auf diesem Ni- lich geträumt. Von seiner Aufstellung vielleicht weniger Tempo im Spiel sein, veau spielen können. Das haben auch in der Welt-Ehrenmannschaft, die weil ich nicht glaube, dass sich unsere zum Nutzen der Menschheit spielt, schon die Testspiele gegen England und Gegner in der Vorrunde, ob Serbien, Dä- Italien gezeigt. Ich arbeite mit der Mann- nemark oder Tschechien, hinten raus- nämlich für die „Verbrüderung der schaft jetzt seit knapp zwei Jahren, wir ha- trauen. Sie werden eher defensiv spielen. Völker“. So ähnlich lautet die Begrün- ben die komplette Qualifikation und die Das war 2009 mit Spanien und England dung für die Vergabe des Friedensno- Play-offs gespielt. Und wie sich die Mann- nicht der Fall. belpreises. Blatter wollte mit seinem schaft in dieser Zeit zusammengefunden Verein unbedingt in die Auswahl. hat, ist schon bemerkenswert. Ein Grund- Ist es sechs Jahre später für ihre Stunden vor seiner Wiederwahl, zwei gerüst war immer vorhanden, aber wir ha- U-21-Spieler schwerer geworden, nach Tage nach der Verhaftung von Fifa- ben bisher mit 31, 32 Spielern gespielt. dem Turnier in die Nationalelf vorzurü- Da sieht man die Breite, über die wir ver- cken? Kollegen in der Schweiz wegen Kor- ruptionsverdachts, rief er den Dele- fügen. Einige sind Stammspieler in der Ich finde, dass die U21 heute mehr ersten oder zweiten Liga. In der U 21 hat denn je das Sprungbrett in die A-National- gierten euphorisch zu: „Congress, do man es ja nicht mehr mit Jugendspielern mannschaft ist. Das zeigt zum einen die it! Shake hands!“ Schließlich wollte zu tun, aber dann kommen in diesem Al- enorme Qualität und die Entwicklung, die Blatter dem Nobel-Friedenszentrum ter auch immer wieder Phasen, wo der ein junger Spieler heute geht. Man muss demonstrieren, wie weit die gemein- eine hier und da ein bisschen hängt. Sie da aber auch dem Bundestrainer ein Kom- same Initiative „Handschlag für den haben noch nicht diese Konstanz. Im Ver- pliment machen. Aus meiner Mannschaft Frieden“ gekommen ist: nämlich ein werden sie zwar mitgenommen und sind schon , , vom Fußballplatz bis hinein in die getragen. Aber bei einer U-21-EM müs- Maxi Arnold, Robin Knoche und Kevin von Korruption erfasste Kampfzone sen sie alles allein tragen. Sie müssen die Volland nach oben zu Jogi Löw gegangen, der Fußballchefs. Brav schüttelten Verantwortung übernehmen, ganz allein. auch Antonio Rüdiger, der nicht bei der Delegierte die Hände, auch der Israe- Denn den Titel werde ich nicht gewinnen. EM dabei sein wird. Selbst Julian Draxler, li und der Palästinenser – nach gutem Shkodran Mustafi, Erik Durm und sogar Den Titel müssen sie schon selbst gewin- Zureden. Fußball verbindet Völker. nen. Wir können ihnen nur helfen. Da Mario Götze dürften noch bei uns spielen. führt kein Weg dran vorbei. Leider trennt er sie auch manch- Alles bestens also in der deutschen mal. Ganz abgesehen von handfesten Klingt einfach. Spitze? Auseinandersetzungen junger Fans, Entscheidend ist: Wie viel Verantwor- Was uns in Deutschland vielleicht noch die mitunter in brutale Jagdszenen tung übernehmen sie? Und zum anderen: fehlt, ist ein zweiter Weg. Wenn eine Lan- münden, nutzen Nationalisten, Chau- Wie viel sind sie bereit, dafür zu tun? Und desauswahl spielt, sind nur 15 Spieler bei vinisten und Rassisten die Popularität wenn man sieht, wie die Jungs das bisher einem Turnier dabei. Aber wir haben viel des Spiels für ihre üble Propaganda. leben, muss ich schon sagen: Es wäre ab- mehr tolle Spieler in den Jahrgängen. Wir Im Zuge der jüngsten Fifa-Affäre be- soluter Blödsinn, wenn nur ein Einziger müssen auch noch stärker in den kleinen Vereinen arbeiten. Auch da müssen die hauptet nun Russland, hinter der eifri- nicht in die EM ginge mit dem Ziel, das gen amerikanischen Aufklärung ste- Turnier zu gewinnen. Die Mannschaft hat Besten Fördertraining erhalten, nicht nur die Besten von den großen Klubs. Wo cke nicht das hehre Ziel, Bestechung sich noch nie hängenlassen, sie ist immer bei der Vergabe der WM 2018 (an wieder zurückgekommen. Auch beim 2:3 kommen denn die Spieler her, die jetzt gegen England, das wir eigentlich gewin- alle bei den Bundesligaklubs spielen? Na- Russland) aufzuklären, sondern die nen mussten, ist die Mannschaft nach türlich von den kleineren Vereinen. Je bes- alte Feindschaft zu beleben. Zu einer dem Tor zum 2:3 wieder da gewesen. Das ser sie das können, desto besser ausgebil- einträglichen Verbrüderung haben zeigt, dass die Mannschaft ein gutes In- det werden die Kinder mit zehn, zwölf Geldgier, Bestechung und Bestechlich- nenleben hat. Wir sind auf einem richtig Jahren zu uns in die Stützpunkte und in keit einflussreicher Fifa-Funktionäre guten Weg. In solchen Momenten kannst die Bundesligaklubs kommen. Wenn ich unter Blatters Verantwortung zwar in du auch mal lachend neben der Bank ste- von Sechs- bis Neunjährigen spreche, einigen Fällen beigetragen, aber wohl hen, wenn du verlierst. dann rede ich aber nicht vom klassischen nicht ganz im Sinne Alfred Nobels. Training, sondern vom Spaß am Spiel – Und so kündigte das Nobel-Friedens- Wie wichtig ist für Sie die Qualifikation und von der Freude, gut zu sein, die wir für Olympia in Rio in diesem Turnier? bei den Kleinen wecken müssen. Ich war- zentrum am Dienstag an, in Zukunft Zuletzt war eine deutsche Mannschaft ne daher davor, immer nur auf die Leis- nicht mehr an der Seite der Fifa Hän- 1988 bei Olympischen Spielen dabei. tungszentren zu schauen. Wir dürfen de für den Frieden schütteln zu wol- Das ist ein riesiger Anreiz. Unser höchs- nicht die Verbände und die kleinen Verei- len. Auch Interpol hat sich schon aus tes Ziel ist der Olympiasieg, erst dahinter ne vergessen. Das ist unsere Grundlage – der Kooperation mit Blatters Organi- kommt der EM-Titel. Es heißt ja bei ohne die geht nichts. Es ist an der Zeit, sation zurückgezogen. Die Sorge ist Olympia immer: „Dabeisein ist alles.“ dieses Paket noch enger zu schnüren. zu groß, nach einem Fifa-Kontakt mit Chef im Blaumann: lebt als Trainer der deutschen U21 die Werte vor, die er für wichtig hält. Foto Witters Aber nein, das gilt für uns nicht. Wenn Spüren Sie Selbstzufriedenheit? schmutzigen Händen dazustehen. man solche Qualität hat wie wir, dann Wir machen das im DFB sehr gut. Da Zugegeben, diese Reaktionen wa- guckt und dann gar nicht groß miteinan- Und das war’s schon? Wir haben richtig gute Jungs. Und zwar muss man sich Ziele setzen. Aber wir ge- geht aber noch mehr. In der Verbindung ren vorhersehbar. Aber Blatters Fifa der diskutiert, sondern gesagt: „Das gu- überall. Über die Torhüter müssen wir gar hen das alles Schritt für Schritt an. Ein Letztes kommt noch hinzu. Wir zwischen DFB für Nachwuchs und Natio- ist noch immer für eine Überra- cken wir noch mal.“ Dann haben wir noch haben ihnen gesagt: „Wenn ihr das alles nicht reden. Wir haben mit Marc-André ter Wenn man das Team 2009, die Keimzel- nalteams sowie DFL mit dem Profifuß- schung gut. Sie gibt sich tief „ent- mal 90 Minuten geguckt. Und dann wie- wollt, dann müsst ihr es auch nach außen Stegen, Bernd Leno und Timo Horn drei ball kann man immer noch besser kom- täuscht“. Sie zetert und sie klagt an: le der Weltmeisterelf von Brasilien, mit der gesagt: „Das schauen wir noch mal.“ dokumentieren.“ So bin ich dann auch Ausnahmetorhüter. Hinten sind wir unter dem Jahrgang 2015 vergleicht – wer war munizieren und harmonieren. Da kann Dies, rief die Fifa den Norwegern zu, selbst in die erste Pressekonferenz anderem mit Robin Knoche und Matthias man immer noch ein paar Prozent rausho- zum aktuellen Zeitpunkt weiter? Dreimal nacheinander – mitten in der Ginter sehr gut aufgestellt, dazu Julian verkörpere nicht den „Fairplay-Ge- Nacht? gegangen. Da fragte mich ein spanischer len. Und mit Hansi Flick haben wir end- danken“. Es ist kaum zu glauben, Das aktuelle Team ist technisch, tak- Journalist: „Herr Hrubesch, was machen Korb, der zuletzt in der beim lich einen Sportdirektor, der den Laden Ja, bis morgens um sechs. aber wahr: Die Vertreter des Weltfuß- tisch und vor allem vom Innenleben der Sie denn gegen die Wunderkinder aus 3:0 von Gladbach gegen Leverkusen auf un- ganz genau und von allen Seiten kennt. Gruppe vielleicht ein bisschen weiter, als heimlich gutem Niveau gespielt hat. Da balls in Zürich haben den Schluss- Und was wussten Sie dann? Spanien?“ Dann habe ich kurz überlegt, Dieses Potential muss man nutzen. die Jungs es damals 2009 waren. mir die Frage wiederholen lassen und werden wir wenig Probleme haben. Im zen- pfiff immer noch nicht gehört. Wie man im Fußball so sagt: „Jetzt tre- dann gesagt: „Die Frage ist falsch tralen Mittelfeld genauso. Alle haben ihre Haben sich denn die Spieler verändert, Wie meinen Sie das? ten wir den Jungs so richtig in den Hin- gestellt. Die Frage muss heißen: ‚Was Klasse nachgewiesen: Ob es beispielsweise die aus diesem System zu Ihnen kommen? tern!“ Wir hatten gesehen: Die Ordnung Damals hatten wir einen Jerome Boa- machen die Spanier gegen meine bei Liverpool war, Maximilian Eigentlich nicht. Aber ich will auch stimmte, die Rückwärtsbewegung, das teng, der nicht unumstritten war. Mats Wunderkinder?‘“ Da war dann Totenstil- Arnold in Wolfsburg, Max Meyer auf Schal- nicht nur geschnitzte Spieler. Natürlich Umschalten. Alles war da, was wir gefor- Hummels war verletzt. Toni Kroos und Aa- le im Raum. Manchmal habe ich aber ke, Moritz Leitner in Stuttgart oder Joshua müssen die Jungs körperlich Topvoraus- Die U-21-EM dert hatten. Das Einzige, was fehlte, war ron Hunt sind nicht mitgefahren. Das Pro- auch geglaubt: Die Spieler müssen den- Kimmich in Leipzig. Und auch vorne sind setzungen mitbringen. Das ist klar. Aber Aggressivität, das Zweikampfverhalten. í Der deutsche Kader blem damals bei der Mannschaft war, dass ken, du bist nicht ganz dicht. Aber dann wir mit Kevin Volland, Philipp Hofmann ich will eben auch Individualisten. Und Sie haben versucht, körperlos Fußball zu ich zwar wusste, was für eine Qualität in haben sie es wirklich angenommen. und richtig gut besetzt. Dazu das auch in der Innenverteidigung. Ich Tor: Timo Horn (1. FC Köln/ ihr steckt, aber sie hat nicht als Mann- spielen. So sind alle Tore gefallen. Dann haben wir noch Amin Younes, der die bin immer auf der Suche nach Spielern, 4 Spiele/0 Tore), Bernd Leno schaft funktioniert. Wir hatten in der Vor- haben wir das in entsprechenden Spiel- Wo steht in dieser Beziehung Ihr aktuel- Zehn spielen oder über die Seite kommen die anders sind. (Bayer Leverkusen/14/0), Marc- bereitung ein Spiel gegen Holland, das wir formen trainiert: Mann gegen Mann, vier les Team? kann, Leo Bittencourt und viele andere. André ter Stegen (FC Barcelo- 0:4 verloren haben. Sie haben zwar tak- gegen vier, acht gegen acht, elf gegen elf. Die Qualität des Kaders kann sich sehen Haben Sie sich denn in den letzten fünf, na/9/0). Ich denke, dass die Jungs bereit sind. zehn Jahren als Trainer verändert? tisch gut gespielt und die Ordnung gehal- Ich habe mich dann hingestellt und ih- Wissen Sie, es ist immer wieder ein neu- lassen. Das macht uns schon sehr variabel. ten – aber wenn man dieses Spiel gesehen nen gesagt: „Wollt ihr Europameister wer- Ja, ich bin noch kommunikativer gewor- Abwehr: Matthias Ginter (Borus- es Zusammenspiel, das sich mit der Zeit Mit welcher taktischen Marschrichtung sia Dortmund/10/0), Christian hat, dachte man nur: „Oh, mein Gott!“ Ich den?“ „Ja“, sagten sie. „Ihr könnt es wer- entwickelt. Es gibt wenige Mannschaften, den und gehe noch mehr auf die Spieler geht die Mannschaft in das Turnier? zu. Und ich fordere auch von ihnen noch Günter (SC Freiburg/6/0), dachte wirklich: Du kannst alles verges- den, aber nicht so.“ In den beiden Trai- die uns schlagen können. Wir brauchen mehr Kommunikation ein. Ich bin auch Dominique Heintz (1. FC sen, das geht überhaupt nicht! Thomas Nö- ningslagern vor der EM haben wir das für den Titel aber auch, wie 2009, in be- Es geht darum, dass wir über 90 Minu- renberg (damals und heute Co-Trainer der dann hinbekommen, mit dem Mann- ten kompakt spielen, dass wir durchge- nicht mehr ganz so stur und festgefahren Kaiserslautern/5/1), Robin stimmten Momenten auch mal das Quent- wie früher. Aber ehrlich gesagt: Großartig Knoche (VfL Wolfsburg/9/1), U21, Anm. der Red.) und ich haben dann schaftsrat zusammen. Die Spieler sind chen Glück. hend agieren – egal, wer kommt. Wir ha- die ganze Nacht vor dem Fernseher geses- wirklich mitgegangen und haben Verant- ben immer schon versucht, das Spiel von ändern werde ich mich auch nicht mehr. Julian Korb (Borussia Mönchen- sen. Wir haben das Video einmal ange- wortung übernommen. Warum sind Sie so optimistisch? Beginn an zu dominieren. Wir wollen das gladbach/6/0), Nico Schulz Das Gespräch führte Michael Horeni. (Hertha BSC/10/1) Mittelfeld: Maximilian Arnold (Wolfsburg/4/0), Leonardo Bittencourt (Hannover 96/16/3), Ein Fall für die Chancenpolizei Emre Can (FC Liverpool/9/0), Kerem Demirbay (Kaisers- Standpauke nach Standfußball: Das deutsche Frauen-Team geht vor dem WM-Achtelfinale hart mit sich ins Gericht lautern/0/0), Johannes Geis (FSV Mainz 05/10/0), Joshua WINNIPEG. Nadine Angerer gab mit ih- Aber es gilt jetzt, das Team zu kitzeln, rozsan im letzten WM-Test gegen die „Große Sorgen“ bereitet Neid, wie sie Die Bundestrainerin griff das Wort „Kon- Kimmich (RB Leipzig/4/0), Felix rer schwarzen Strickmütze und den düste- „denn jetzt geht es ja eigentlich erst rich- Schweiz in der erste Hälfte auf der Bank selbst sagt, die Chancenverwertung. Ge- zentration“ aber gern auf: „Wenn die im Klaus (Freiburg/2/0), Moritz ren Klamotten den „bad cop“ in der Inter- tig los“, wie Silvia Neid bei der anschlie- sitzen ließ. In der zweiten Halbzeit schoss gen Norwegen hatte das Torschussverhält- Achtelfinale fehlt, kann man nach Hause Leitner (VfB Stuttgart/23/7), viewzone des Winnipeg Stadium. „Noch ßenden Pressekonferenz bemerkte. Und sie dann zwei Tore. nis 27:4 betragen, diesmal gar 34:2. „Ich fahren.“ Wobei man dem Weltranglisten- Yunus Malli (Mainz/10/1), Max so ein Spiel, und wir sind draußen“, me- sie spielte den Ball gleich ihren verlänger- Die mäßige Teamleistung gegen Thai- denke, die Konzentration ist das A und O ersten noch zugutehalten könnte, dass er Meyer (FC Schalke 04/5/1), ckerte die Kapitänin. „Die erste Halbzeit ten Armen und Wachrüttlern Angerer und land hat Silvia Neid mit sieben Startelf- von allen Titelanwärtern noch mit den bes- Amin Younes (Kaiserslau- war zum In-die-Tonne-Treten, einfach nur Bartusiak zu: „Wir als Trainerteam analy- Umstellungen durchaus auch in Kauf ge- ten Eindruck hinterließ. „Für mich hat bis- tern/14/3) Standfußball“, sagte sie zur Leistung der sieren die Spiele ja nur und weisen auf Feh- nommen. Was die Bundestrainerin indes her kein Favorit richtig überzeugt“, sagte Sturm: Serge Gnabry (FC Arse- Frauenfußball-Nationalmannschaft beim ler hin, umsetzen müssen es die Spielerin- mit Wohlwollen gesehen haben wird, wa- auch die geschonte Alexandra Popp. nal/2/0), Philipp Hofmann 4:0 im abschließenden WM-Gruppenspiel nen teamintern.“ Zugleich erhöhte die 51 ren die couragierten Auftritte vieler Jun- Deutschlands Gegner für das Achtelfi- (Kaiserslautern/15/ 9), Kevin gegen Thailand. Jahre alte Bundestrainerin, die sonst gern ger im Team – ein höherer Konkurrenz- nale an diesem Samstag in Ottawa (22 Volland (Hoffenheim/18/9). Wer ihre Autobiographie „Im richtigen ihre Mannschaft und einzelne Spielerin- druck kann für die K.-o.-Runde auch noch Uhr, live in der ARD) steht immer noch Moment“ gelesen hat, weiß, dass sie da nen über die Maßen in Schutz nimmt, ver- einmal weitere Prozente rauskitzeln. Zwar nicht fest. Verantwortlich ist der unglückli- í Der Weg durchs Turnier durchaus bewusst in eine Rolle ge- bal den Druck. „Ich werde diese Woche ist nicht anzunehmen, dass die 21 Jahre che Modus mit 24 Teams, der auch die Gruppenspiele: Deutschland– schlüpft sein könnte. In dem Buch be- aufs Training schauen für die Aufstellung alte Lena Petermann nur wegen zweier DFB-Männer bei der Europameister- Serbien, Mi., 17.6., 20.45 Uhr, schreibt sie, wie sie nach der schwachen am Samstag“, kündigte sie an. Sie pickte Tore gegen Thailand im Sturm den Vorzug schaft 2016 in Frankreich erwartet. Ziem- Deutschland–Dänemark, Europameisterschafts-Vorrunde in Schwe- sich sogar eine Spielerin heraus, die sie of- vor Celia Sasic bekommen könnte. Aber Bad Cop im Dienst der guten lich sicher ist, dass das Team von Silvia Sa., 20.6., 20.45 Uhr, Tsche- den 2013 mit Saskia Bartusiak in Växjö als fenbar besonders anpiksen will: Dzsenifer die ebenfalls 21 Jahre alte Melanie Leu- Sache: Nadine Angerer will mal Neid entweder auf die Niederlande oder chien–Deutschland Di., 23.6., „eingespieltes Duo“ vor der Mannschaft Marozsan, das Spielmacher-Genie mit polz – auch sie Torschützin, zudem zum den Dritten der Gruppe D trifft, voraus- wieder aufrütteln. Foto dpa 20.45 Uhr. auftrat: sie als jener „bad cop“, die Ab- Hang zum Phlegma. „Wir hatten eine hun- „Player of the Match“ gewählt und ohne- sichtlich Schweden oder Australien. wehrchefin Bartusiak als „good cop“. Die- dertprozentige Chance in der ersten Halb- hin eine von Silvia Neids Lieblingsspiele- Vielleicht käme der Bundestrainerin Modus: Die beiden Gruppen- se Teamaussprache ohne Bundestrainerin zeit – mit Dzseni Marozsan. Der muss na- rinnen – dürfte sich in die Mannschaft ge- im Abschluss“, sagte Melanie Leupolz. Sie das starke Schweden gar nicht ungelegen ersten qualifizieren sich für das galt gewissermaßen als das Erweckungser- türlich ins Tor – war er aber nicht“, sagte spielt haben. Und auch die vierte Torschüt- saß in der Pressekonferenz neben Neid – als ultimativer Weckruf, um gleich voll Halbfinale (27.6.) und sind lebnis der späteren Europameisterinnen. sie etwas schnippisch. zin, die 20 Jahre alte Sara Däbritz, sollte nicht wie eine, die gerade die eingerahmte den K.-o.-Modus einzuschalten. Denn damit auch bei Olympia 2016 Nun war diese WM-Vorrunde in Ka- Schon einmal hat Silvia Neid die 23-Jäh- Chancen haben, im Achtelfinale zu spie- Urkunde für die „Spielerin des Spiels“ be- jetzt geht das Turnier ja erst richtig los. dabei. Das Finale findet am nada mit dem Gruppensieg und sieben rige auf ähnliche Weise zu einer Topleis- len, selbst wenn Alexandra Popp (Knie- kommen hat, sondern wie eine, die gerade Die Cops sind in Alarmbereitschaft. 30.6. in Prag statt. Punkten keineswegs dramatisch schlecht. tung angestachelt, als sie Dzsenifer Ma- blessur) fit wird. in der Kabine einen Geist gesehen hat. INGA RADEL