SEARCHING FOR LUDWIG BEETHOVEN SOLLIMA FERRÉ

MARIO BRUNELLO & KREMERATA BALTICA MENU › TRACKLIST › deutsch › english › français Mario Brunello Gidon Kremer Léo ferré (1916-1993) 1 ‘Muss es sein? Es muss sein!’ arranged by Valter Sivilotti for cello, strings and percussion – with Léo Ferré’s original voice 6’24

ludwig van beethoven (1770-1827) string quartet NO.16 in f major, op.135 arranged for string orchestra 2 I. Allegretto 6’46 3 II. Vivace 3’21 4 III. Lento assai, cantante e tranquillo 8’28 5 IV. Grave, ma non troppo tratto – Allegro 6’57

giovanni sollima (*1962) note sconte first version for string orchestra 6 I. Lento 1’51 7 II. Un Canone Allegro (Digital bonus track) 1’37 8 III. Dal Quartetto op.131 di Ludwig van Beethoven Presto (Digital bonus track) 5’02 9 IV. Leopold Cadenza 3’27 10 V. Il deserto rosso 2’04 kremerata baltica mario brunello cello (1) & conductor (2-8) Džeraldas Bidva*, Rakele Chijenaite, Dainius Peseckas, Anne-Luisa Kramb, Zane Kalnina, Aleksejs Bahirs, Alina Vizine VIOLIN I Stella Zake*, Linas Valickas, Andrei Valigura, Konstantins Paturskis, Ulijona Pugaciukaite, Yuliia Honcharova VIOLIN II Kristina Anuseviciute*, Jevgenija Frolova, Greta Staponkute, Zita Zemovica, Vidas Vekerotas VIOLa

Ivan Karizna*, Peteris Cirksis, Kristers Simanis, Ruta Balciute cello

Iurii Gavryliuk, Kristaps Petersons double bass

Andreas Kubitzki PERCUSSION

*principal ludwig van beethoven (1770-1827) string quartet NO.14 in c sharp minor, op.131 arranged for string orchestra 11 I. Adagio ma non troppo e molto espressivo 6’27 12 II. Allegro molto vivace 3’14 13 III. Allegro moderato (recitative) 0’53 14 IV. Andante ma non troppo e molto cantabile 14’53 15 V. Presto 5’24 16 VI. Adagio quasi un poco andante 2’04 17 VII. Allegro 6’16

TOTAL TIME: 85’23 kremerata baltica gidon kremer violin & conductor Eva Bindere*, Rūta Lipinaityte, Dainius Peseckas, Agnė Doveikaite, Ieva Paukstyte VIOLIN I Džeraldas Bidva*, Miglė Serapinaite, Jana Ozolina, Andrei Valigura, Miglė Dikšaitienė, Sanita Zarina VIOLIN II

Daniil Grishin*, Santa Vizine, Zita Zemovica, Ingars Girnis VIOLa

Giedre Dirvanauskaite*, Peteris Cirksis, Rūta Tamutyte cello

Danielius Rubinas, Indrek Sarrap double bass

*principal

› MENU Mario Brunello & Gidon Kremer „searching for ludwig“ von gidon kremer deu tsc h

Ursprünglich habe ich diesen Titel für einen Essay verwendet, der auf Anregung der französischen Musikzeitschrift Diapason verfasst wurde, die mir vorschlug, meine Lieblingsaufnahme des Beethoven-Violinkonzerts aus einem Dutzend auszuwählen, die die größten Geiger des 20. Jahrhunderts eingespielt haben. Ich verbrachte meinen gesamten Urlaub damit, mir die von Diapason ausgewählten Aufnahmen anzuhören, die vor 1955 entstanden waren. Normalerweise beschäftige ich mich nur sehr selten mit Aufnahmen von anderen Geigern, aber hier war es ein „Muss“ und ich war „auf der Suche“. Das Ergebnis wurde später in einer speziellen „GK Beethoven-Violinkonzert-Ausgabe“ des Henle-Verlags veröffentlicht. Im vergangenen Herbst wurde derselbe Titel von der Kronberg Academy in Deutschland bei ihrem Festival zur Feier des Beethoven-Jubiläums verwendet. Mein lieber Freund und Kollege Mario Brunello wurde gebeten, bei diesem Festival ebenfalls Beethoven gewidmete Programme aufzuführen. Tatsächlich hatte seine Arbeit mit der Kremerata Baltica in Kronberg schon vorher eine „Geschichte“. Besonders bemerkenswert ist eine gemeinsame Tournee in Italien mit Musik Gustav Mahlers. Diese Tournee wird mir immer in Erinnerung bleiben. Mario hatte einen so guten Draht zur Kremerata, dass ich nicht nur jede ihrer Aufführungen genoss, sondern auch am Programm mitwirkte, indem ich mit meinen jüngeren Kollegen Mahlers Adagio aus der 10. Sinfonie spielte, das für Streicher transkribiert wurde, und mit Mario das Klavierquartett des 16-jährigen Mahler aufführte. Mario und die Kremerata sind schon seit Jahren eng miteinander verbunden. Es scheint, dass die Chemie zwischen ihnen einfach stimmt, denn für Mario, mich und mein Orchester war und ist das oberste Ziel immer, der Musik zu dienen und nicht nur uns selbst. Da Mario nach dem Kronberg Festival mit der Kremerata auf Südamerika-Tournee gehen deu tsc h sollte, schlug ich vor, dass er mit dem Orchester eine Aufnahme von Beethovens Quartett op. 135 einspielen sollte. Mario fügte seinem Programm auch noch zwei zeitgenössische Stücke hinzu, die eine Brücke zwischen Beethoven und unserer Zeit schlagen (damit schien „Searching for Ludwig“ wahrhaftig Klang geworden zu sein). Da es bei diesem Projekt noch Platz zu füllen gab, beschloss ich, eine kommerzielle Veröffentlichung einer unserer früheren Aufnahmen zu ermöglichen, die für eine private Organisation entstanden war. Dabei handelte es sich um Beethovens Opus 131. Dieses enorm energiegeladene und außerordentlich gehaltvolle Werk wurde zum Abschluss unseres neuen Projekts. Es ist interessant, dass die gleiche Zusammenstellung dieser beiden späten Beethoven- Quartette vor vielen Jahren von einem der größten Musiker, mit dem ich jemals zusammengearbeitet habe, großartig gespielt und aufgenommen wurde – ich spreche von Leonard Bernstein und den Wiener Philharmonikern. Ich habe mich nie getraut, die Interpretation der Kremerata mit der von „Lenny“ zu vergleichen: Erstens höre ich mir selten Aufnahmen an, zweitens interessieren mich Vergleiche als solche nicht. In der Musik geht es nicht um einen „sportlichen Wettkampf“, sei es schneller, langsamer, näher an der Partitur oder nicht. Ein „Wettbewerb“ ist ohnehin ausgeschlossen, denn die von Leonard Bernstein und den Wienern gespielten Interpretationen sind einzigartig, und man kann sich nur wundern, wie ein Sinfonieorchester der Botschaft so nahekommen kann, die normalerweise von der intimen Original-Streichquartettbesetzung „ausgesprochen“ wird (oder eben nicht). Nichtsdestotrotz haben wir es gewagt, uns diesen Stücken ebenfalls mit Liebe und Hingabe zu nähern, was ich als Zuhörer von Opus 135 und als Mitwirkender (in der Rolle des Konzertmeisters) in Opus 131 mit Vergnügen miterleben durfte: Die Musik selbst hat uns alle bereichert, und ich war überaus glücklich, diese äußerst emotionale Erfahrung mit der „Kremerata“ zu teilen – einer Gruppe von lieben Freunden, allesamt Musiker baltischen Ursprungs, für die ich bereits 23 Jahre lang die Rolle des „Paten“ spiele. Der wunderbare Musiker Mario war und ist immer herzlich willkommen, ein Teil unserer deu tsc h Familie zu sein. Auch seine Hinzufügung der Stücke von Ferré und Sollima hatte einen starken Einfluss darauf, Beethovens Musik unserer Zeit und unseren heutigen Gefühlen näher zu bringen. „Es muss sein“ von Ferré und die Fragmente von G. Sollima sind Schlüssel, mit deren Hilfe wir die Tür zu Beethovens magischer Welt öffnen. Ich habe einen engen Freund, dessen Nachname fast mit meinem identisch ist (Emile Kraemer) und der als leidenschaftlicher Musikliebhaber einmal zu mir gesagt hat: „Wenn Mozart die Sprache der Engel spricht, ist Beethoven wahrscheinlich DER einzige Komponist, dessen Werke uns am nächsten stehen, weil er die ,menschliche Sprache‘ auf die göttlichste Weise spricht.“ „Searching for Ludwig“ ist daher ein Projekt, das es jedem ermöglichen soll, einen weiteren Weg zu Beethoven in unserem unruhigen (nicht nur von Corona geprägten) Jahrhundert zu finden, wenn die Technologie die Macht übernimmt, wie von Orwell vorhergesagt (und kürzlich im Buch „The Game“ des italienischen Schriftstellers Alessandro Baricco brillant analysiert, das mir übrigens von Mario empfohlen wurde!) „Searching for Ludwig“ bedeutet für mich, nach ewigen Werten zu suchen und in uns allen die Menschlichkeit aufrechtzuerhalten. Dank Beethoven könnten wir uns in unserem kurzen, aber kostbaren Leben heimischer fühlen. Ich hoffe, dass wir durch unseren Beitrag eine Botschaft an alle Menschen vermitteln können, für die Musik eine Sache der Leidenschaft und Liebe ist und bleibt. muss es sein? deu tsc h von mario brunello

La musique… Où était la musique ? fragt Leo Ferré. Searching for Ludwig, so lautet der provokante Titel dieses Projekts von Gidon Kremer. Note sconte heißt eine neue Komposition von Giovanni Sollima. Das Abenteuer besteht in der Reise zu einem Klang, zum Klang des Streichquartetts, der das Ziel, der Stein der Weisen jedes Streichorchesters ist, so auch für die Kremerata Baltica. Und dann gibt es ihn, Ludwig van Beethoven, immer wieder Beethoven, mit zwei Schätzen, zwei Denkmälern aus Granit, die gleichzeitig fragil sind, op. 131 und op. 135. Auf diesem Feld spielen wir unsere große Schatzsuche, das Programm dieser Aufnahme. Unser Projekt wird von vielen, sehr unterschiedlichen Wünschen der Musiker geprägt. „Muss es sein? Es muss sein!“ Genau. Muss das so sein? So ist es! Léo Ferré, der revolutionäre Liedermacher, Anarchist, brillant und verrückt nach Beethoven, hat uns seinen explosiven Wunsch hinterlassen, Musik zu wollen, große Musik, die für alle Menschen zugänglich ist. „Muss es sein? Es muss sein!“ ist für Ferré keine Frage mit einer Antwort mehr, sondern wird zu einer einzigartigen, kategorischen Entscheidung für die Musik. Das fiel mir bei seinem Chanson „Muss es sein“ auf, das er für großes Sinfonieorchester, Chor und Rezitation geschrieben hat (Ferré hat unzählige sinfonische Partituren zu seinen Chansons komponiert). Es kam nur die Stimme von Léo Ferré in Frage, und so stellte ich mir vor, dass ich sie mit der meines Cellos zusammenbringen könnte, als würden wir gemeinsam singen in dieser Hymne an die „freie Musik“, in einer von Valter Sivilotti eigens arrangierten Version für Cello, Streicher, Schlagzeug mit Ferrés originaler Stimme in einer Aufnahme, die uns freundlicherweise von seinen Kindern zur Verfügung gestellt wurde. Ich habe Gidon Kremers Heldentaten immer mit Neugierde und Bewunderung verfolgt. Ich deu tsc h spreche von Heldentaten, denn ich sehe in Gidon die Seele eines mythischen Entdeckers, eines großen Reisenden, der nicht nur Ausschau hält und persönliche Erfahrungen sammelt, sondern Wege öffnen, Wege entdecken will, um verschiedene Menschen und unterschiedliche Welten zu verbinden. Mit der entwaffnenden Einfachheit und der nüchternen Tiefe seines Musizierens gelingt es ihm, von seinen Erkundungen und Eroberungen zu erzählen und sie lebendig werden zu lassen. Mit der gleichen Intensität bezieht er die Musiker, die ihm zur Seite stehen, mit ein und lässt sie an seinem musikalischen Abenteuer teilhaben, das er diesmal „In search of Ludwig“ nennt, eine Suche, auf die er sich zusammen mit seiner Kremerata Baltica bei der Interpretation von Beethovens Quartett Op. 131 begibt. Dabei entscheidet sich Kremer oft für einen kammermusikalischen Ansatz bei der Interpretation, der sich am Streichquartett orientiert, wobei sich Solo- mit Tutti-Passagen abwechseln. Es ist so, als als würden die Soli den Weg weisen, von Wundern erzählen oder über die soeben gemachten Entdeckungen berichten, die dann jeder genießen kann und die im gemeinsamen Spielen aller noch verstärkt werden. Um sich diesem Quartett anzunähern, braucht es keinen Heerführer, aber die Größe des Werks verlangt denjenigen, die sich ihm sowohl spielend als auch zuhörend stellen, dennoch eine gewisse Ehrfurcht ab. „Muss es sein?“ Das ist die Frage, die wir Gidon im Idealfall bei jedem Ton und in jedem Satz von Opus 131 stellen hören. Die Antwort? So wie ich Gidon kenne, wird die Antwort Beethoven überlassen bleiben. Note sconte bedeutet im venezianischen Dialekt „versteckte Noten“, und Franco Rossi, der legendäre Cellist des , war Venezianer, der seine Schüler (darunter auch mich) immer dazu aufforderte, in Partituren von Quartetten und in der Musik im Allgemeinen die note sconte zu suchen und ihnen Gewicht beizumessen. Ich bat Giovanni Sollima, ein Stück zum Gedenken an Franco Rossi, an seine große Leidenschaft für Beethoven und dessen note sconte zu komponieren. Giovanni machte sich auf die Suche und entdeckte kleine Schätze, die im Biamonti-Katalog (Giovanni Biamonti: Catalogo deu tsc h cronologico e tematico di tutte le opere di Beethoven, comprese quelle inedite e gli abbozzi non utilizzati, Turin 1968) enthalten sind und schuf eine Art Suite, die ursprünglich für mehrere Violoncelli gedacht war, hier jedoch in der Version für Streichorchester eingespielt wurde. Sollima beschreibt das Werk so: „... unvollendete Fragmente aus Beethovens Hand (die ich erhaben und edel finde), viele sind nicht harmonisiert oder tatsächlich nur Moleküle, nicht mehr als ein paar Noten, nur in einigen Fällen eine Handvoll Takte. Offensichtlich bin ich von Restaurierung oder Vollendung weit entfernt. Ganz im Gegenteil! Die Idee ist, diese Fragmente so schweben zu lassen, wie sie sind, oder wie ich sie wahrgenommen habe, in ihrem Drama, ihrer Dunkelheit, ihrer Energie, ihrer Verspieltheit... Ich habe einen Kanon entwickelt. Es gibt eine Leopold-Kadenz, von Beethoven für Violoncello konzipiert, aber nie vollendet oder fortgesetzt, eine Art Rezitativ. Ich hatte sie in Australien dabei, ich entdeckte sie in der Nähe dieser Orte.

Der letzte Satz hingegen ist urtümlicher, denn in diesem Land habe ich verschiedene Gesänge kennen gelernt, von denen viele eine ähnliche Struktur wie unser 6/8- oder 12/8- Takt haben, also ein primitives und hypnotisches Kreisen. Es handelt sich um ein Ritual.“ Übrigens bestätigen die rebellischen Worte Léo Ferrés unseren Wunsch nach großer Musik: „Wir... wollen Musik auf den Straßen... und sie wird zu uns kommen. Und wir werden Musik haben. MUSS ES SEIN? ES MUSS SEIN! Muss das so sein? So ist es!“ Mario Brunello & Gidon Kremer mario brunello deu tsc h Mario Brunello ist ein faszinierender Musiker, der mit einer Freiheit des Ausdrucks spielt, die heutzutage nur selten anzutreffen ist. Er machte 1986 auf sich aufmerksam, als er den prestigeträchtigen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau gewann. Sein leidenschaftliches Spiel eröffnete ihm seither die Möglichkeit, mit führenden Dirigenten wie Antonio Pappano, , Ton Koopman, Myung-Whun Chung und zusammenzuarbeiten und mit einigen der renommiertesten Orchester der Welt - dem London Symphony Orchestra - zu konzertieren, so etwa das Philadelphia Orchestra, das NHK-Sinfonieorchester in Tokio, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das Orchestre Philharmonique de Radio France oder das Orchester der Mailänder Scala. Als Kammermusiker spielt Brunello regelmäSSig mit Gidon Kremer, , , Andrea Lucchesini, Isabelle Faust und Giuliano Carmignola.

In den letzten Jahren gab Mario Brunello zahlreiche Konzerte mit dem „Violoncello Piccolo“ und zeigte so das aussergewöhnliche Potential dieses Instruments eindrucksvoll auf. Mit diesem Instrument hat er zwei CDs mit innovativen Interpretationen eingespielt, eine mit Bachs Sonaten und Partiten (ursprünglich für Solovioline geschrieben) und eine mit Doppelkonzerten von Bach und Vivaldi zusammen mit Giuliano Carmignola und der Accademia dell‘Annunciata. Beide sind bei dem Outhere-Label Arcana erschienen. Diese Aufnahmen stellen die Erfüllung des künstlerischen Traums von Mario Brunello dar und bieten dem Hörer die auSSergewöhnliche Gelegenheit, wohlbekannte Werke in einer ausdrucksstarken und zugleich erfrischend originellen Version zu hören. gidon kremer

Geleitet von seiner bemerkenswert kompromisslosen künstlerischen Philosophie genieSSt Gidon Kremer weltweit den Ruf, einer der originellsten und faszinierendsten Künstler seiner Generation zu sein.

Sein Repertoire umfasst klassische Standardwerke ebenso wie Musik führender Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts. Er setzte sich für die Werke russischer und osteuropäischer Komponisten ein und hat zahlreiche neue Kompositionen uraufgeführt, von denen ihm einige auch gewidmet sind. Wohl kein anderer Solist von vergleichbarer deu tsc h internationaler Bedeutung hat sich so sehr für die Förderung zeitgenössischer Komponisten und neuer Musik für Violine eingesetzt.

Gidon Kremer hat über 120 Alben aufgenommen, von denen viele in Anerkennung ihrer auSSergewöhnlichen interpretatorischen Leistungen mit renommierten internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.

1997 gründete Gidon Kremer das Kammerorchester Kremerata Baltica, um herausragende junge Musiker aus den baltischen Staaten zu fördern. Das Ensemble ist häufig auf Tournee und hat fast 30 Alben aufgenommen. kremerata baltica

Das 1997 vom renommierten Geiger Gidon Kremer gegründete und mit dem Grammy-Award ausgezeichnete Kammerorchester Kremerata Baltica gilt als eines der prominentesten internationalen Ensembles Europas. Maestro Kremer wählte bewusst junge, enthusiastische Musiker aus, um der gefürchteten „Orchestritis“ vorzubeugen, unter der viele professionelle Orchestermusiker leiden. Wesentlich für den künstlerischen Anspruch der Kremerata Baltica ist ihr kreativer Programmansatz, der oft jenseits des Mainstreams liegt und Uraufführungen von Werken von Komponisten wie Arvo Pärt, Giya Kancheli, Pēteris Vasks, Leonid Desyatnikov und Alexander Raskatov ermöglicht hat.

Seit ihrer Gründung hat die Kremerata Baltica in mehr als 50 Ländern gespielt, ist in 600 Städten aufgetreten und hat weltweit mehr als 1000 Konzerte gegeben. Das breit gefächerte und sorgfältig ausgewählte Repertoire des Orchesters wird auch auf den zahlreichen und vielgerühmten Aufnahmen präsentiert.

Das Orchester fungiert auch als Katalysator, um die reichhaltige künstlerische Erfahrung Gidon Kremers mit der jungen Generation zu teilen und gleichzeitig das musikalische und kulturelle Schaffen des Baltikums zu fördern und zu inspirieren.

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“searching for ludwig“ by gidon kremer

I first used this title in an essay written at the invitation of the French music magazine Diapason, which asked me to choose my favourite recording of the Beethoven Violin eng lis h Concerto among a dozen or so made by the greatest violinists of the twentieth century. I spent my entire holiday listening to the recordings selected by Diapason, all dating from before the year 1955. Usually I listen very seldom to recordings of violinists, but here it was a ‘must’ to do so and I was truly ‘searching’. The result was later issued in a special ‘Gidon Kremer Beethoven Violin Concerto Edition’ by the publisher Henle. Last autumn the Kronberg Academy in Germany used the same title for its festival celebrating Beethoven’s impending anniversary year. During that festival, my dear friend and colleague Mario Brunello was asked to perform programmes devoted to Beethoven with Kremerata Baltica. He already had a ‘history’ with the orchestra before this. Especially remarkable was a tour we did together in Italy centring on music by Gustav Mahler. That tour will always remain in my memory. Mario got along so well with Kremerata, and I not only enjoyed each of their performances, but took part in the programme too, playing the Adagio from Mahler’s Tenth Symphony, transcribed for strings alone, with my younger colleagues, and performing the sixteen-year-old Mahler’s Piano Quartet with Mario. Mario and Kremerata had already struck up a quite close relationship over the years. It seems their chemistry matched, because for Mario, my orchestra and myself the main goal has always been – and remains – to serve music and not just ourselves. ‘godfather’ fortwenty-three yearsnow.‘godfather’ a of role the played have I whom for – dear countries Baltic of the from group musicians all a – friends ‘Kremerata’, with experience emotional very this share to happy than more was I and us of each enriched itself music op.131.The in orchestra) the of leader of role the (playing participant a as and op.135 to listener a as experience to happy was I too,something dedication and love with pieces the approach to dared Nevertheless,we originalsetting.intimate the in quartet string a by not) (or ‘conveyed’ usually messages the to close so come can and the VPO delivered are unique and one can only be amazed at how a symphony orchestra score or not. In any case, a ‘competition’ is excluded because the values Leonard Bernstein faster,in is it about ‘sport’,whether not slower, is interested such.the Music as to closercomparisons not am I secondly and recordings, to listen rarely I all, of First ‘Lenny’. by recorded one the with pieces the of interpretation Kremerata’s ‘compare’ to dared never cooperated with – I am speaking of Leonard Bernstein and the Vienna Philharmonic. I have and met ever I musicians greatest the of one by ago years many recorded and performed It is interesting that the same combination of two late quartets by Beethoven was splendidly project. new our of conclusion the became substance and energy enormous of piece A op.131. release one of our earlier recordings, made for a private association. This was Beethoven’s Since there was still ‘’room for more’ on this CD project, I decided to approve for commercial title ‘Searching forLudwig’. the to reality concrete giving and time our and Beethoven between bridge a building thus Quartet op.135 before leaving. Mario also should added orchestra two the contemporary and he pieces that to suggested I his Festival, programme, Kronberg the after Kremerata with America South to tour on go to due was Mario Since make a recording of Beethoven’s of recording a make

english Mario – as the wonderful musician he is – was and will always be welcome to be part of our family. His addition to the programme of the pieces by Ferré and Sollima created a strong impact by bringing Ludwig van’s music closer to our time and to our emotions of today. Léo Ferré’s Es muss sein and the fragments by Giovanni Sollima are keys with the help of which we can open the door to Beethoven’s magical world. I have a close friend, almost my namesake (Emile Kraemer) and a passionate music lover, who once said to me something like this: eng lis h

‘If Mozart speaks the language of the angels, Beethoven is THE only composer, the one whose works are closest to us, because he speaks the “human language” in the most divine way.’ ‘Searching for Ludwig’ is therefore a project which should allow anyone to find yet another path to Beethoven in our troubled century (troubled not only by the Coronavirus), when technology is taking over, as predicted by Orwell and recently brilliantly analysed in the book The Game by the Italian writer Alessandro Baricco (which by the way was recommended to me by Mario!). To me, ‘Searching for Ludwig’ means searching for eternal values and maintaining the humanity in each of us. Thanks to Beethoven, we may perhaps be able to feel more at home in our short but precious lives. I do hope our contribution will succeed in transmitting this message to everyone for whom music is and remains a matter of passion and love. muss es sein? by mario brunello

The music . . . where was the music? says Léo Ferré. Searching for Ludwig is the provocative project launched by Gidon Kremer.

Note sconte (hidden notes) is the title of the new composition by Giovanni Sollima. eng lis h The exploit of voyaging towards a single sound, the sound of the string quartet, the goal, the philosopher’s stone of every string orchestra, including Kremerata Baltica. And then there is him, Ludwig van Beethoven, always him, with two treasures, two granitic yet vulnerable monuments, op.131 and op.135. This is the terrain on which our great treasure hunt, the programme of this recording, is played out. Ours, because it is a project of many wishes and desires of musicians, the most diverse imaginable. Muss es sein? Es muss sein! Exactly. Must it be? It must be! Léo Ferré, the revolutionary, anarchic, inspired singer-songwriter and great lover of Beethoven, left us his explosive urge to place music, great music, within everyone’s reach. For Ferré, Muss es sein? Es muss sein! is no longer a question and answer, but becomes a single peremptory statement on behalf of music. This is what struck me in his song ‘Muss es sein’, written for large symphony orchestra (Ferré composed countless orchestral scores for his songs), chorus and speaker. The speaker’s voice can only be that of Léo Ferré, and so I imagined that I could combine the voice of my cello with his, as if we were singing together, in this hymn to ‘free music’, heard here in a version specially arranged by Valter Sivilotti for cello, strings and percussion, with the original voice of Ferré himself in a recording kindly licensed by his children. I have always followed Gidon Kremer’s exploits with curiosity and admiration. Yes, exploits, because I see in Gidon the soul of a mythical explorer, a great traveller who doesn’t restrict himself to watching and collecting personal experiences, but wants to blaze trails, to discover routes that can connect different people and worlds. Then, the disarming simplicity, the lean profundity of his music-making succeeds in narrating and bringing to life his explorations, his achievements. And it is with the same intensity that he involves the musicians who are at his side and makes them participants in his musical adventure, eng lis h which this time he calls ‘In search of Ludwig’, and which happens to be an interpretation of Beethoven’s Quartet op.131 with his Kremerata Baltica. Here Kremer often chooses to maintain a chamber, genuinely ‘quartettistic’ aspect to the performance, using solo instruments in alternation with the tutti. It’s as if the solos point the way, relate the wonders or help us to comprehend the new discoveries, which everyone can then enjoy and which are amplified in the performance of the full ensemble. There’s no need to have a leader to approach this quartet, but its grandeur nevertheless strikes a certain awe into those who tackle it, whether as players or listeners. Muss es sein? That is the question we hear Gidon ask, ideally, in every note and every phrase of op.131. The answer? Knowing Gidon, he’ll leave the answer to Beethoven. Note sconte in Venetian dialect means ‘hidden notes’, and Franco Rossi, the legendary cellist of the Quartetto Italiano, was a Venetian. He always invited his students, of whom I was one, to look for and give importance to note sconte in the scores of string quartets and in music in general. I asked Giovanni Sollima to write a piece in memory of Franco Rossi, of his great passion for Beethoven and his note sconte. Giovanni went in search of, and found, little treasures hidden in the Biamonti catalogue (Giovanni Biamonti, Catalogo cronologico e tematico di tutte le opere di Beethoven, comprese quelle inedite e gli abbozzi non utilizzati [Chronological and thematic catalogue of all Beethoven’s works, including unpublished pieces and unused sketches], Turin, 1968), from which he created a sort of suite, originally for cello ensemble, but played here in the version for string orchestra. These are Sollima’s words:

‘ . . . unfinished fragments of Beethoven (which I find sublime, gold). Many are unharmonised or are actually molecules, no more than a very few notes, only in some cases a handful of bars. Obviously, I have steered well clear of restoration or completion. On the contrary! The idea is to let them float as they are, or as I perceived them, in their drama, darkness, energy, playfulness and so on . . . There is a Canon that I developed. There is a Leopold eng lis h Cadenza, intended by Beethoven for cello but never completed or continued, a sort of recitative. I had them with me in Australia, and found them near those places. ‘The last movement, on the other hand, is more ancestral. In Australia I learned several songs, many of which have a metre similar to our 6/8 or 12/8 time: so, a primitive, hypnotic rotation. It is a ritual.’ And here Léo Ferré’s rebellious words come to confirm our desire for music, great music: ‘We want Music in the streets! And it will come there! And we will have Music! MUSS ES SEIN? ES MUSS SEIN! Must it be? It must be!’ mario brunello

Mario BrunELLO Is a captivating musician who plays with expressive freedom rarely found today. Brunello made his breakthrough in 1986 as the winner of the prestigious Tchaikovsky Competition in Moscow. Since then, his heartfelt playing has earned him appearances with such leading conductors as Antonio Pappano, Valery Gergiev, Ton Koopman, Myung-Whun Chung and Claudio Abbado and performances with the world’s foremost orchestras, among them the London Symphony, the Philadelphia Orchestra, the NHK Orchestra Tokyo, the Accademia Nazionale di Santa Cecilia, the Orchestre eng lis h Philharmonique de Radio France and the Orchestra of the Teatro alla Scala. As a chamber musician, he has forged fruitful partnerships with Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Martha Argerich, Andrea Lucchesini, Isabelle Faust and Giuliano Carmignola.

Over the past few years, Mario Brunello has increased his concert activity on his violoncello piccolo, developing the potential of this extraordinary instrument to the highest level. Revelatory performances of Bach’s Sonatas and Partitas on his first album and double concertos by Bach and Vivaldi with Giuliano Carmignola and the Accademia dell’Annunciata on his second release are available on the Arcana label (OUTHERE). These recordings represent the fulfilment of Brunello’s artistic dream and an extraordinary opportunity for the listener to experience these familiar works in a manner which is both deeply expressive and refreshingly novel. gidon kremer

Driven by his strikingly uncompromising artistic philosophy, Gidon Kremer has established a worldwide reputation as one of his generation’s most original and compelling artists.

His repertoire encompasses standard classical scores and music by leading twentieth- and twenty-first century composers. He has championed the works of Russian and Eastern European composers and performed many important new compositions, several of which have been dedicated to him. It is fair to say that no other soloist of comparable international stature has done more to promote the cause of contemporary composers and new music for violin.

Gidon Kremer has recorded over 120 albums, many of which have received prestigious international awards in recognition of their exceptional interpretative insights.

In 1997 Gidon Kremer founded the chamber orchestra Kremerata Baltica to foster outstanding young musicians from the Baltic States. The ensemble tours extensively and has recorded almost 30 albums. eng lis h kremerata baltica

Founded in 1997 by renowned violinist Gidon Kremer, the Grammy-Award winning chamber orchestra Kremerata Baltica is considered to be one of Europe’s most prominent international ensembles. Maestro Kremer intentionally selected young, enthusiastic musicians to stave off the dreaded ‘orchestritis’ that afflicts many professional orchestral players. Essential to Kremerata Baltica’s artistic personality is its creative approach to programming, which often ranges beyond the mainstream and has given rise to world premieres of works by composers such as Arvo Pärt, Giya Kancheli, Pēteris Vasks, Leonid Desyatnikov and Alexander Raskatov.

Since its establishment Kremerata Baltica has played in more than 50 countries, performing in 600 cities and giving more than 1000 concerts worldwide. The orchestra’s wide-ranging and carefully chosen repertoire is also showcased in its numerous and much-praised recordings.

The orchestra also serves as a medium to share Gidon Kremer’s rich artistic experience with the new generation and, at the same time, to promote and inspire the musical and cultural life of the Baltics.

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Initialement, je m’étais servi de ce titre dans un essai écrit à l’instigation de la revue musicale Diapason, qui m’avait proposé de choisir mon interprétation préférée du Concerto pour violon de Beethoven parmi une douzaine d’enregistrements réalisés par les plus grands violonistes du XXe siècle. J’avais donc passé mes vacances à écouter les versions sélectionnées par la rédaction de la revue, toutes antérieures à 1955. D’ordinaire, je n’écoute que très rarement des enregistrements de violonistes, mais ici, c’était une sorte d’obligation, et j’étais « à la recherche ». Mon texte a ensuite été publié en accompagnement

d’une édition spéciale de la partition – Beethoven Violin Concerto. Gidon Kremer Edition – f ra nç ais chez l’éditeur de musique Henle. À l’automne 2019, ce même titre a été utilisé par l’Académie Kronberg, en Allemagne, pour le festival organisé à l’occasion du très prochain 250e anniversaire de Beethoven. Pour ce festival, mon cher ami et collègue Mario Brunello a été invité à donner des concerts consacrés notamment à des œuvres de Beethoven avec la Kremerata Baltica. Ses relations avec cet orchestre avaient alors déjà une « histoire ». Nous avions fait ensemble une très remarquable tournée en Italie avec un programme centré sur des œuvres de Gustav Mahler – une tournée qui restera à jamais gravée dans ma mémoire. Mario s’est entendu à merveille avec la Kremerata, et j’ai pu non seulement apprécier chacun de leurs concerts mais aussi y participer en jouant avec mes jeunes collègues l’Adagio de la Dixième symphonie de Mahler, transcrit pour instruments à cordes seulement, et en donnant avec Mario le Quatuor pour piano et cordes de Mahler, composé alors qu’il avait 16 ans. Mario et la Kremerata entretiennent donc une relation assez étroite depuis plusieurs années déjà, rapprochés par des affinités électives : pour Mario vc ’rhsr pihroiu d ine J n m rsuri a à « à pas risquerai me cordes ne à Je quatuors Vienne. de ces interprété philharmonique a l’Orchestre qui avec Bernstein, Leonard – travailler de donné été m’ait il lesquels avec et rencontrés jamais j’aie que musiciens grands années, plus des des l’un bien par a y il enregistrée, et jouée magnifiquement été déjà avait Beethoven de quatuors derniers des de deux association même cette que de noter intéressant Il est substance musicaleénorme, quiformeainsilaconclusion decenouveauprojet. à Quatuor du celui privée, cordes opus association une nos pour de réalisé un intégrer précédents, d’y enregistrements décidé j’ai complet, encore pas n’était programme ce Comme à l’expression« SearchingforLudwig»uneréalitésonoreconcrète. deux pièces contemporaines, formant un pont entre Beethoven et notre époque et donnant programme au ajouté l’orchestre.a Mario avec Beethoven de 135 opus cordes à Quatuor du enregistrement un départ, leur avant faire, de suggéré ai lui je Kronberg, de festival le après Sud du Amérique en Kremerata la avec tournée en partir devait Mario Comme nous-mêmes. de seulement pas et musique, la de service au mettre comme tant que telles ne m’intéressent pas du tout. La musique n’a rien d’un « d’un rien n’a musique La en tout. du pas comparaisons les m’intéressent ne que telles que parce tant ensuite enregistrements, des rarement j’écoute que « de celle avec Kremerata la par œuvres ces de l’interprétation « Une non. ou partition la de proche plus lent, plus ou rapide plus d’être s’agirait il lequel originale intime pour quatuor à cordes. à quatuor se pour « intime à originale habituellement réussi est a qui symphonique ce de orchestre cet autant dont rapprocher façon la de uniques stupéfait étaient qu’être Vienne peut de ne philharmonique l’Orchestre et Bernstein Leonard par

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français Quoi qu’il en soit, nous avons osé aborder ces œuvres avec amour et dévouement, ce que j’ai eu la chance de vivre en tant qu’auditeur pour l’opus 135 et en tant que participant (dans le rôle du premier violon) pour l’opus 131. La musique elle-même a enrichi chacun de nous et j’ai été extrêmement heureux de partager cette expérience très émotionnelle avec mes très chers amis de la Kremerata Baltica, un groupe de musiciens, tous originaires des pays baltes, pour lesquels je joue un rôle de « parrain » depuis déjà vingt-trois ans. Mario Brunello est un musicien merveilleux qui est toujours le bienvenu dans cette famille spirituelle. Les pièces de Ferré et de Sollima qu’il a ajoutées au programme ont également eu un impact important en rapprochant davantage encore la musique de Beethoven de notre époque et de nos sentiments actuels. « Es muss sein » de Ferré et les fragments de G. Sollima sont des clés à l’aide desquelles nous pouvons ouvrir la porte de l’univers magique de Beethoven. Un de mes amis proches, un passionné de musique qui porte presque le même f ra nç ais nom que moi (Emile Kraemer), m’a dit un jour à peu près ce qui suit : « Mozart parle le langage des anges, mais Beethoven est probablement le seul compositeur dont les œuvres sont aussi proches de nous parce qu’il parle le “langage humain” de la manière la plus divine. » « Searching for Ludwig » est un projet qui devrait permettre à chacun de trouver une voie supplémentaire pour aborder Beethoven dans notre siècle troublé (pas uniquement par le virus du Covid 19), toujours plus dominé par la technologie, comme l’avait prédit George Orwell (et comme l’a brillamment analysé l’écrivain italien Alessandro Baricco dans son livre The Game – que j’ai d’ailleurs lu sur le conseil de Mario). « Searching for Ludwig » signifie pour moi rechercher les valeurs éternelles tout en restant attaché à l’humanité qui est en chacun de nous. Grâce à Beethoven, nous pouvons peut-être nous sentir plus heureux dans nos courtes mais précieuses vies. J’espère que notre contribution réussira à transmettre ce message à tous ceux pour qui la musique est une question de passion et d’amour. muss es sein? par mario brunello

« La musique… où elle était, la musique ? », chantait Leo Ferré. Searching for Ludwig – voici la provocation lancée par Gidon Kremer. Note sconte – « notes cachées » : tel est le titre de la nouvelle œuvre composée par Giovanni Sollima. L’entreprise d’un voyage vers une sonorité, celle du quatuor à cordes, l’objectif ultime, la pierre philosophale de tout orchestre à cordes, même de la Kremerata Baltica.

Et puis il y a Ludwig van Beethoven, l’incomparable, avec deux joyaux, deux monuments f ra nç ais de granit, mais aussi vulnérables, l’opus 131 et l’opus 135. Tel est le champ dans lequel se joue notre grande chasse au trésor, le programme de cet enregistrement. Je dis « notre chasse », parce que ce projet est le produit des désirs et des souhaits de nombreux musiciens très disparates. « Muss es sein? Es muss sein! », précisément. « Le faut-il ? Il le faut ! » Léo Ferré, auteur-compositeur-interprète révolutionnaire, anarchiste et génial, amoureux fervent de Beethoven, nous a laissé une expression explosive de son désir de voir la musique, la grande musique, mise à la portée de tous. Muss es sein? Es muss sein! – pour Ferré, cet échange n’est plus une question-réponse, il devient une déclaration unique et péremptoire en faveur de la musique. C’est ce qui m’a frappé dans sa chanson « Muss es sein », écrite pour grand orchestre symphonique (Ferré a composé de très nombreuses partitions symphoniques pour ses chansons), chœur et voix récitante. La voix ne saurait être que celle de l’auteur, à laquelle j’ai imaginé d’associer la voix de mon violoncelle, comme quand on chante ensemble. Nous interprétons donc cet hymne à la « musique libre » dans une version arrangée par Valter Sivilotti pour violoncelle, cordes et percussions avec la voix originale de Ferré que ses enfants nous ont aimablement autorisés à utiliser.

J’ai toujours suivi les prouesses de Gidon Kremer avec curiosité et admiration. Je dis bien des prouesses, car je perçois chez lui l’esprit d’un explorateur légendaire, d’un grand voyageur qui ne se contente pas d’observer et de recueillir des expériences personnelles mais veut ouvrir des routes, découvrir des voies permettant de relier des personnes et des univers différents. Par la simplicité désarmante et la sobre profondeur de ses interprétations musicales, il parvient à raconter et à nous faire vivre ses explorations, ses conquêtes. Il entraîne les musiciens qui sont à ses côtés avec la même intensité et les fait participer à son aventure musicale, qu’il a baptisée cette fois-ci « In search of Ludwig », « À la recherche de Ludwig » – une quête dans laquelle il s’engage avec son ensemble, la Kremerata Baltica, f ra nç ais en interprétant le quatuor à cordes op. 131 de Beethoven. Dans cette version pour orchestre à cordes, Kremer a choisi de préserver souvent le caractère de musique de chambre, de quatuor, faisant alterner des passages en soliste avec des tutti orchestraux. Tout se passe comme si les solos indiquaient la voie, racontaient les merveilles ou faisaient deviner les découvertes qu’ils viennent de faire et que tout le monde peut apprécier, avant qu’elles ne soient amplifiées dans l’exécution par tout l’ensemble. Pour approcher ce quatuor de Beethoven, il n’est pas nécessaire d’être guidé par un chef, même si le caractère monumental de l’œuvre cause une certaine appréhension à ceux qui l’abordent, aux interprètes comme aux auditeurs. Muss es sein? Telle est la question que nous sentons Gidon poser, idéalement, à chaque note et chaque phrase de l’opus 131. La réponse ? Connaissant Gidon, il la laissera à Beethoven. Note sconte signifie « notes cachées » en dialecte vénitien. Le Vénitien Franco Rossi, légendaire violoncelliste du Quartetto Italiano, invitait toujours ses étudiants, dont j’étais, à chercher et à donner de l’importance aux notes cachées dans les partitions des quatuors à cordes et des œuvres musicales en général. J’ai demandé à Giovanni Sollima d’écrire une pièce à la mémoire de Franco Rossi, de sa grande passion pour Beethoven et de ses note sconte. Giovanni s’est mis en quête et a découvert de petits trésors dissimulés dans les pages du catalogue chronologique des œuvres de Beethoven de Biamonti (Catalogo cronologico e tematico di tutte le opere di Beethoven, comprese quelle inedite e gli abbozzi non utilizzati, Turin, 1968). Il s’en est servi pour créer une sorte de Suite, à l’origine pour un ensemble de violoncelles, enregistrée ici dans une version pour orchestre à cordes. Voici comment en parle Sollima : « …des fragments inachevés de Beethoven (que je trouve sublimes, de l’or pur), dont beaucoup ne sont pas harmonisés – des molécules en vérité, pas plus de quelques notes, seulement dans quelques cas une poignée de mesures. Je me suis évidemment abstenu f ra nç ais de toute tentative de restauration ou d’achèvement. Au contraire ! Mon idée était de les laisser flotter tels qu’ils sont, ou tels que je les ai perçus, avec leur drame, leur obscurité, leur énergie, leur jeu, et plus encore… Il y a un canon que j’ai développé. Il y a une ‘Leopold Cadenza’, conçue par Beethoven pour le violoncelle mais jamais poursuivie ni achevée, une sorte de récitatif. Je les avais avec moi en Australie, je les y ai retrouvés auprès de ces lieux. Le dernier mouvement a pour sa part un caractère plus ancestral : j’ai découvert plusieurs chants dans ce pays, dont beaucoup ont un rythme similaire à notre 6/8 ou 12/8, une sorte de rotation primitive et hypnotique. C’est un rituel. » Les paroles rebelles de Léo Ferré arrivent à point nommé pour confirmer notre désir de musique, de grande musique : « Nous, c’est dans la rue qu’on la veut, la musique ! Et elle y viendra ! Et nous l’aurons, la musique ! MUSS ES SEIN? ES MUSS SEIN! » Le faut-il ? Il le faut ! mario brunello

Mario BrunELLO Est un musicien fascinant qui joue avec une liberté d’expression que l’on rencontre rarement de nos jours. Il s’est fait connaître en 1986 en remportant le prestigieux concours Tchaïkovski de Moscou. Depuis lors, son jeu passionné lui a valu de jouer avec des chefs d’orchestre de premier plan comme Antonio Pappano, Valery Gergiev, Ton Koopman, Myung-Whun Chung ou Claudio Abbado, et de donner des concerts avec certains des orchestres les plus renommés au monde – l’Orchestre symphonique de Londres, l’Orchestre de Philadelphie, l’Orchestre symphonique du NHK de Tokyo, l’Académie nationale de Sainte-Cécile, l’Orchestre philharmonique de Radio France ou l’Orchestre de la Scala de Milan. Interprète de musique de chambre, Brunello entretient des relations fécondes avec Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Martha Argerich, Andrea Lucchesini, Isabelle Faust et Giuliano Carmignola.

Au cours de ces dernières années, Mario Brunello a donné nombre de concerts avec son f ra nç ais violoncelle « piccolo », portant au plus haut niveau les extraordinaires potentialités de cet instrument. Il a consacré deux disques à des interprétations novatrices des Sonates et Partitas de Bach (écrites à l’origine pour violon seul) pour le premier et à quelques doubles concertos de Bach et de Vivaldi avec Giuliano Carmignola et l’Accademia dell’Annunciata pour le second, tous deux disponibles chez le label Arcana d’Outhere. Ces enregistrements, qui représentent l’accomplissement d’un rêve artistique de Mario Brunello, offrent à l’auditeur une occasion extraordinaire d’écouter ces œuvres bien connues dans une version à la fois intensément expressive et d’une originalité rafraîchissante. gidon kremer

Animé par une philosophie artistique d’une très haute exigence, Gidon Kremer a acquis une réputation mondiale qui fait de lui l’un des artistes les plus originaux et les plus fascinants de sa génération.

Son répertoire comprend des œuvres classiques et des créations de grands compositeurs des XXe et XXIe siècles. Il s’est fait le champion des œuvres de compositeurs russes et d’Europe de l’Est, créant de nombreuses compositions importantes, dont plusieurs lui ont été dédiées. On peut dire à bon droit qu’aucun autre soliste d’une stature internationale comparable ne s’est davantage engagé pour faire connaître les compositeurs contemporains et la nouvelle musique pour violon.

Gidon Kremer a réalisé plus de cent vingt enregistrements, dont beaucoup ont reçu des prix internationaux prestigieux en reconnaissance de l’extraordinaire acuité de ses interprétations.

En 1997, Gidon Kremer a fondé l’orchestre de chambre Kremerata Baltica pour soutenir de jeunes musiciens exceptionnels des pays baltes. L’ensemble effectue de nombreuses tournées et a enregistré une trentaine de disques. kremerata baltica

Fondé en 1997 par le célèbre violoniste Gidon Kremer, l’orchestre de chambre f ra nç ais Kremerata Baltica, lauréat d’un Grammy Award, est considéré comme l’un des ensembles internationaux les plus importants d’Europe. Le maestro Kremer a délibérément choisi de jeunes musiciens enthousiastes pour éviter la redoutable « Orchestrose » qui afflige de nombreux musiciens d’orchestre professionnels. La personnalité artistique de la Kremerata Baltica s’exprime notamment par sa façon créatrice de composer ses programmes, qui s’écartent souvent des sentiers battus, comprenant des créations mondiales d’œuvres de compositeurs comme Arvo Pärt, Giya Kancheli, Pēteris Vasks, Leonid Desyatnikov et Alexander Raskatov.

Depuis sa création, la Kremerata Baltica a joué dans plus de cinquante pays et dans quelque six cents villes, donnant plus de mille concerts dans le monde entier. Le vaste répertoire de l’orchestre, soigneusement composé, est également mis en valeur dans ses nombreux enregistrements très prisés.

L’orchestre cherche également à transmettre la riche expérience artistique de Gidon Kremer aux nouvelles générations et, en même temps, à promouvoir et stimuler la vie musicale et culturelle des pays baltes.

› MENU Special thanks to Zaneta Bidviene, Ugne Puidaite and Matteo Tradardi who have done so much to make this recording project a reality. tracks 1-8 Recorded in october 2019 in kronberg, germany Aleksandra Kerienė & Vilius Keras Recording producers Aleksandra Kerienė & Evelina Staniulytė Recording engineers tracks 9-15 Recorded in july 2011 in eisenstadt, austria peter laenger (tritonus) recording producer

Vilius Keras (Baltic Mobile Recordings / www.bmr.lt) Mastering charles johnston english TRANSLATION laurent cantagrel french TRANSLATION susanne lowien german TRANSLATION Valérie Lagarde DESIGN & Aline Lugand-Gris Souris ARTWORK © Plainpictures/Dorothy-Shoes Cover image © Angie Kremer inside photo (gidon kremer P.3 & kremerata baltica P.28-29) © Gianni Rizzotti Inside photo (Mario Brunello p.2) © Francesco Ferla / Almendra Music Inside photo (Giovanni Sollima p.8) © iurii gavryliuk Inside photo (Mario Brunello & gidon kremer p.15) © Giancarlo baggio Inside photo (Mario Brunello & gidon kremer p.8 & Mario Brunello p.18) © pasquale juzzolino Inside photo (p.19)

Giovanni Sollima Note Sconte © SIV Publishing by Sollima & Melozzi

ALPHA CLASSICS DIDIER MARTIN DIRECTOR LOUISE BUREL PRODUCTION AMÉLIE BOCCON-GIBOD EDITORIAL COORDINATOR ALPHA 660 P kremerata baltica 2020 © Alpha Classics / Outhere Music France 2020

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