Magaz Jugendhilfe-Netzwerk Integration 2018

Zwischenziel erreicht Impressum Inhaltsverzeichnis

Text Roger Strub Magazin 2018

Redaktion Marc Baumeler

Fotos Roger Strub, Georges Troxler, Mitarbeitende Standort Entlebuch 4 Jugendhilfe-Netzwerk Integration Angebotsübersicht des Jugendhilfe-Netzwerks Integration 11 Layout und Gestaltung Charlotte Haldemann 3550 Langnau Verwaltungsrat, Mitarbeitende, Partnerfamilien 12

10. Ausgabe August 2018 Zuwendungen 13

Druck Vögeli AG Jahresrechnung 14 3550 Langnau Bilanz 15 Auflage 1000 Expl.

2 3 Der Aufbau der Zweigstelle Entlebuch ist abgeschlossen

Der Verein Freunde der UNESCO Biosphäre Entlebuch hat das Jugendhilfe-Netzwerk Integration am Standort Lehn mit dem Biosphäre-Preis ausgezeichnet. Damit findet die Aufbauphase des Projekts der Stiftung Innovation Emmental-Napf im Entlebuch einen würdigen Abschluss.

Projektabschluss mit dem Biosphärenpreis Claudia Hoch-Rieger würdigte das Jugendhilfe-Netz- bezahlt, wodurch die Familien ein wertschätzendes Zu- An ihrer 20. Mitgliederversammlung des Vereins Freun- werk Integration in ihrer Laudatio als einen Preisträ- satzeinkommen erhalten… Die Verantwortlichen des de der UNESCO Biosphäre Entlebuch in Schüpfheim ger, «dessen soziales Engagement schweizweit absolut Jugendhilfe-Netzwerks haben aus den Fehlern des Ver- wurde das Jugendhilfe-Netzwerk Integration am Stand- einzigartig und daher umso bewundernswerter ist… dingkinderwesens gelernt und mit dem von ihnen ent- ort Escholzmatt mit dem Biosphäre-Preis ausgezeich- Die Platzierung der Pflegekinder auf Bauernhöfen wickelten Schmetterlingsmodell unserer Meinung nach net. Der Zufall will es, dass auch das Jugendhilfe- macht die Arbeit des Jugendhilfe-Netzwerks einmalig, einen idealen Lösungsansatz gefunden, der noch dazu Netzwerk in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert. keine andere entsprechende Institution bildet Bauer- den Landwirten in unserer Biosphäre entgegenkommt. Am 30. Mai durften Standortleiterin Eva Studer, Ge- familien in Milieutherapie aus. Für uns vom Vorstand Dieses Konzept, das den für die Biosphäre so wichtigen samtleiter Marc Baumeler, VR-Präsident Urs Kalten- heisst das, dass die oft so belächelten, ländlichen Bau- Partnern aus der Landwirtschaft solch grosse Wert- rieder und Geschäftsführerin Susanne Frutig den Preis ernfamilien dadurch aufgewertet werden. Ihre Famili- schätzung entgegenbringt, hat uns absolut überzeugt. von Fr. 5 000 anlässlich einer kleinen Feier mit vielen enstruktur und ihr bodenständiges, naturverbundenes Deshalb ist das Jugendhilfe-Netzwerk Integration Lehn Wegbereitern und Beteiligten im Schulhaus Lehn unter Arbeiten bieten diesen Kindern den Nährboden für ein unser Biosphärenpreisträger 2018.» grossem Applaus entgegennehmen. stabiles Zuhause. Diese Betreuungsarbeit wird natürlich Claudia Hoch-Rieger würdigt das Jugendhilfe-Netzwerk Integration.

Innovationspreis Freunde der UNESCO-Biosphäre Entlebuch

4 5 Ruth Rava Die Leute orientierten sehr offen und ehrlich.

Wie alles begann zu meinem Ressort gehörte, besuchte ich zusammen Schulhaus Lehn als einmalige Chance Regionalwirtschaftliche Erfolgsgeschichte im Eine Informationsveranstaltung in Eggiwil sollte weite- mit der Sozialvorsteherin von Marbach diesen Anlass. In dieser Zeit musste in Escholzmatt das Schulhaus Entlebuch ren Gemeinden, auch solchen im Entlebuch, das Kon- Wir waren sehr beeindruckt von dem, was uns Urs Kal- Lehn infolge Schülermangels geschlossen werden. Die Gody Studer, ehemaliger Gemeindepräsident von zept des Jugendhilfe-Netzwerks Integration schmack- tenrieder und Susanne Frutig zeigten. Wir besuchten umliegenden Bewohner machten sich Gedanken, um Escholzmatt, zieht ein Fazit: haft machen. Mit dabei am Anlass war auch Ruth Rava, den Hof der Pflegeeltern Christine und Toni Bigler, und den Verkauf an eine Firma oder eine andere Zweck- «Mit der Filiale des Jugendhilfe-Netzwerks Integration Gemeinderätin von Escholzmatt-Marbach, heute Mit- konnten einen Blick in den Schulalltag des Schulhauses entfremdung zu verhindern. Es war ein Sängerkollege im Lehn/Escholzmatt konnten qualifizierte Erwerbs- glied des Verwaltungsrats der gemeinnützigen Jugend- Schächlihubel werfen. Die Leute orientierten sehr offen von Gemeindepräsident Gody Studer – sie probten möglichkeiten und damit Arbeitsplätze in den Berei- hilfe-Netzwerk Integration AG. Sie erinnert sich: und ehrlich, gingen auf kritische Fragen ein, erzählten jede Woche gemeinsam im Jodlerchörli im Schuhaus chen Landwirtschaft, Bildung, Soziales, Gesundheit «Ich war damals die erste Frau im Gemeinderat von auch von Schwierigkeiten. Wir hatten auf dem Rückweg Lehn - der den entscheidenden Anstoss gab. Stefan und Verwaltung in der Region geschaffen werden. Escholzmatt. Ich brachte damit eine spezifische Frau- ein sehr gutes Gefühl und erstatteten im Gemeinderat Thalmann fragte ihn nämlich: «Hast du schon vom Indirekt profitieren auch die Bereiche Detailhandel, ensicht in den Rat ein. Unter Diverses wurde anlässlich dementsprechend einen positiven Bericht. Wir konnten Jugendhilfe-Netzwerk Integration in Eggiwil gehört? Gastronomie, Bau sowie die öffentliche Hand von die- einer Sitzung bekanntgegeben, dass in Eggiwil eine uns sehr gut vorstellen, dass man dieses Projekt auf das Vielleicht hätten ja sie ein Interesse, das Schulhaus zu ser Wertschöpfung, was der damaligen Zielsetzung des Orientierung zum Thema Pflegekinder-Platzierungen in Entlebuch ausdehnen konnte, zumal wir hier sehr ähn- übernehmen?» Gemeinderates einer nachhaltigen Nutzung des ehe- der Region Emmental-Napf stattfinde und ob jemand liche Strukturen hatten und die gleichen Probleme in Gody Studer nahm die Anregung auf und brachte sie im maligen Schulhauses Lehn voll entspricht.» Interesse habe, hinzugehen. Obschon das Thema nicht der Landwirtschaft kannten wie das Obere Emmental.» Gemeinderat ein. Der Rat sondierte die Voraussetzun- Im Abschlussbericht der Stiftung Innovation Emmental- Gody Studer gen und beschloss dann, Kontakt mit Urs Kaltenrieder Napf sind die konkreten Zahlen zu finden. Werden die probte jede Woche aufzunehmen. Zur ersten Informationsveranstaltung in Honorare für die Partnerfamilien, die Honorare für die mit dem Jodlerchörli Escholzmatt kamen sehr viele interessierte Bürger, die im Entlebuch wohnenden Mitarbeitenden, das Rech- im Schuhaus Lehn. Bewohner des Lehn waren fast geschlossen anwesend. nungsvolumen der Umbauarbeiten im Schulhaus Lehn Die Realisierung des Projekts wurde danach Schritt für für das regionale Gewerbe und die Baurechtszinsen für Schritt vorangetrieben. Der Region Luzern West und der die Gemeinde Escholzmatt-Marbach addiert, so sind Gemeinde Escholzmatt-Marbach gelang es, die zustän- zwischen 2008 und 2017 über 4.6 Mio. Franken an digen kantonalen Gremien für das Projekt «Filiale Ent- direkten Geldern flussaufwärts geflossen. Dabei sind lebuch» zu gewinnen. In einem weiteren Schritt konnte indirekte Einnahmen für den Detailhandel oder die auch die Finanzierung gesichert werden. Der Kanton Lu- Gastronomie noch nicht eingerechnet. zern, die Schweizer Berghilfe, die Stiftung Arthur Waser und die Stiftung Suyana sagten ihre finanzielle Unter- Mit Messern empfangen stützung in Form von Spenden und zinslosen Darlehen Eva Studer, die Standortleiterin am Standort Lehn, erin- zu. Der fehlende Teil konnte mit einem Hypothekarkre- nert sich an den ersten Schultag: dit der Raiffeisenbank in Entlebuch und der Stiftung «Die ersten drei Buben, die an einem Montagmorgen Innovation Emmental-Napf abgesichert werden. Der im Februar 2014 im Lehn antraten, wurden von gut Gemeinderat von Escholzmatt schliesslich beantragte 40 Bewohnern aus der Umgebung mit einem Znüni bei den Stimmbürgern für den Aufbau der Filiale Ent- empfangen und willkommen geheissen. Toni Bieri, der lebuch im Lehn die Genehmigung eines Baurechtsver- älteste Bewohner im Lehn, übergab den Buben je ein Erste Schule trags zugunsten des Jugendhilfe-Netzwerks Integration Victorinox-Sackmesser, in dem ihr Name eingraviert im Schächlihubel und gemeindeeigene Leistungen von 170 000 Franken. war. Die Buben strahlten. Sie hatten so etwas noch Das Begehren wurde mit grossem Mehr gutgeheissen. nie erlebt. Wildfremde Menschen vertrauten ihnen ein Das Schulhaus konnte danach nach den Plänen von Ar- Messer an. Diese Messerübergabe ist inzwischen zum chitekt Peter Brancher umgebaut werden. Gody Studer Ritual und zur Tradition geworden. Heute wird den als lokaler Politiker war dabei das Bindeglied zur Kan- Kindern das Messer aber erst nach einer gewissen Zeit tonsregierung in Luzern sowie zwischen den Kantonen feierlich überreicht, nämlich dann, wenn sie in der neu- Luzern und . en Welt angekommen und sich eingelebt haben. Es ist unsere Art zu sagen: Du bist jetzt einer von uns und wir vertrauen dir.» Heute besuchen zehn Kinder die Tagesschule im Lehn. Sie werden von ebenso vielen Fachpersonen betreut.

6 7 Standort Entlebuch im Schulhaus Lehn

Grenzen überwunden Dass der Hauptsitz im Kanton Bern liegt und die zen- Die Standorte Emmental und Entlebuch haben eine ei- tralen Führungsaufgaben für den Standort Lehn heu- gene Leitung. Die zentralen Führungsaufgaben sowie te von Eggiwil aus erledigt werden, ist irrelevant. Die die fachärztliche Versorgung werden von Eggiwil aus eingesetzte Standortleitung wird den lokalen Anforde- getätigt. Gesamtleiter Marc Baumeler sieht darin kein rungen vollauf gerecht. Private Institutionen und Unter- Problem. «Wir pflegen einen engen Austausch, Zusam- nehmen brauchen kein kantonales Management. Und menarbeit und Atmosphäre sind hervorragend. Klar genau diesen Schritt zum Privatunternehmen hat das gibt es kleine kulturelle Unterschiede, aber die sollen Jugendhilfe-Netzwerk Integration mit der Gründung und können auch gelebt werden.» der gemeinnützigen Aktiengesellschaft vollzogen.»

Fritz Lötscher, damaliger Gemeindepräsident von Mar- Es galt aber anfangs auch andere Grenzen zu überwin- bach (heute von Escholzmatt-Marbach) und gleichzei- den wie Eva Studer, heutige Standortleiterin im Lehn zu tig Präsident der UNESCO Biosphäre erwähnt einen erzählen weiss: weiteren Aspekt: «Was geschieht mit der geschlossenen Schule im Lehn? Marc Baumeler «Die Stiftung Innovation Emmental-Napf und das Ju- Das war die Frage, welche die Bevölkerung beschäf- Adelheid Käser Klar gibt es kleine Herausforderung Kulturtransfer Diese anspruchsvolle Arbeit ist ein ständiger Prozess gendhilfe-Netzwerk Integration haben uns tatkräftig tigte. Da kam das an der Orientierungsversammlung Wir orientieren uns kulturelle Unter- Die kulturellen Unterschiede zwischen dem Emmental und verlangt auch von allen Lehrpersonen, Sozialpäda- aufgezeigt, wie man über die Parteien hinweg politi- präsentierte Konzept des Jugendhilfe-Netzwerks Inte- an den individuellen schiede, aber die und dem Entlebuch sind gelegentlich ein Thema. Für gogen und Therapeuten einiges ab. Es funktioniert nur sche und religiöse Grenzen aufweichen kann, wenn gration gerade recht. Es gab zwar kritische Fragen wie Ressourcen des sollen und können Standortleiterin Adelheid Käser in Eggiwil stehen in die- dank absoluter Transparenz, permanentem Austausch, man anpackt und etwas Konkretes für die Menschen etwa: Was sind das für Kinder? oder Was haben wir zu Kindes. auch gelebt werden. ser Hinsicht Klischees vor Tatsachen: «Spürbar ist das Verständigung auf Augenhöhe und Partizipation. Bei tut. Wir Gemeindepräsidenten hatten schon immer ei- erwarten? Die wurden aber von Urs Kaltenrieder und heute in erster Linie in der unterschiedlichen Festkultur uns kann jeder vom anderen etwas lernen. Auch im nen guten Austausch über die Kantonsgrenzen hinweg. Susanne Frutig aufgrund ihrer Erfahrungen in Eggiwil oder bei den zusätzlichen katholischen Feiertagen.» Team nutzen wir die individuellen Ressourcen. Jede und Und natürlich hatten wir uns für das Projekt Integration offen und ehrlich beantwortet. jeder gibt seine speziellen Fähigkeiten in den grossen und den sogenannten Eggiwiler Weg interessiert. Die Für Adelheid Käser war die Herausforderung, die Phi- Topf. Alle sind Teil der Organisation und sitzen, bildlich Strukturen im Entlebuch sind ja grundsätzlich ähnlich Es gab zudem einen wesentlichen Unterschied in der losophie der eigenen Schule ins Entlebuch zu transfe- gesprochen, im gleichen Segelboot. Die eine Person wie im Oberen Emmental. Als Ueli Haldemann, Susan- Projektumsetzung zwischen Escholzmatt und Eggiwil. rieren: «Eine Schule hat sich gezwungenermassen an versteht sich auf Navigation, die andere auf das Steu- ne Frutig und Urs Kaltenrieder ihre Fühler dann Rich- Mit dem Lehn hatten wir von Anfang an eine eigene den Lehrplan zu halten. Darin sind drei Kompetenzbe- ern, die dritte auf Wind und Wetter, andere wiederum tung Entlebuch austreckten, boten wir gerne Hand zu Schule. Die Kinder mit schwierigen Schulerfahrungen reiche definiert: Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz. auf das Setzen und Einholen von Segeln. Nur als einge- einer öffentlichen Orientierungsveranstaltung. mussten nicht die öffentliche Schule besuchen. Damit Bei uns findet eine etwas andere Gewichtung als in spieltes Team, das füreinander und miteinander arbei- kamen mögliche Bedenken und Widerstände von Sei- der öffentlichen Schule statt. Die Sachkompetenz steht tet, erreicht man sein Ziel wohlbehalten. ten der Lehrerschaft gar nicht erst auf. Und so fand das an dritter Stelle, da es in erster Linie mal darum geht, Für den Transfer unserer Philosophie ins Entlebuch kam Fritz Lötscher Projekt einer von Fachpersonen begleiteten Tagesschu- dem Schüler das Vertrauen in die eigenen Möglichkei- uns ein Umstand entgegen: Lukas Iseli, der heutige Die Strukturen im le grossen Zuspruch und weitgehende Akzeptanz. Die ten zurück zu geben. Wir orientieren uns an den indi- Schulleiter im Lehn, hat bei uns im Pavillon Ausserzim- Entlebuch sind ja Bewohner im Lehn freuen sich, dass ihre Schule weiter- viduellen Ressourcen des Kindes, holen es dort ab, wo merzei angefangen. Er sprang für eine Lehrperson im grundsätzlich ähn- lebt und nicht an irgendeine Firma verscherbelt werden sich seine Stärken zeigen. Auch lautstarker und aktiver Mutterschaftsurlaub ein und holte sich so den Stallge- lich wie im Oberen musste. Denn fast alle Bewohnerinnen und Bewohner Widerstand kann dabei eine Stärke sein. Das Kind will ruch. Auch der Sozialpädagoge Simon Stöcklin und Eva Emmental. im Lehn sind hier über Generationen zur Schule gegan- sich durchsetzen. Wir müssen Vertrauen schaffen, sei- Studer konnten sich in Ausserzimmerzei in ihre künftige gen. Das Schulhaus ist für sie der Quartiertreffpunkt. ne Verhaltensmuster aufnehmen und Umwege gehen. Aufgabe einarbeiten.» Noch heute probt das Jodlerchörli hier und zahlreiche Das verlangt einen hoch individualisierten Unterricht, Familienanlässe finden ausserhalb der Schulzeit im der viel Erlebnis beinhaltet und Schritt für Schritt an Austausch auf Augenhöhe zieht sich wie ein roter Fa- Lehn statt.» die Erkenntnis heranführt: Ich kann das. Unsere Lehr- den durch die Arbeit des Jugendhilfe-Netzwerk Integ- personen haben neben dem Plan A einen Köcher mit ration. Er findet auch ausserhalb der Schule auf allen verschiedensten Pfeilen zur Verfügung und gehen das Ebenen statt; zwischen Schule, Partnerfamilien, Eltern, Ziel oft sehr unkonventionell an. Gemeinden und Behörden.

8 9 Erfreuliche Entwicklung Das UNESCO Biosphärenreservat hat viel Innovations- Inzwischen konnte mit sieben Entlebucher Gemein- geist und Aufbruchsstimmung geweckt. Unsere Bauern den ein Kooperationsvertrag abgeschlossen werden. verfallen nicht ins Jammertal. Ihre Devise lautet: Wir Als jüngstes Mitglied ist Menzberg in der Gemeinde packen es!» Angebotsübersicht Menznau dazugekommen. Die Zahl der qualifizierten Partnerfamilien liegt aktuell bei dreizehn. Das ist ganz nach dem Credo der Stiftung Innovation des Jugendhilfe-Netzwerks Integration Emmental-Napf, die während der letzten 20 Jahre im- Dazu Eva Studer: «Wir starteten mit drei Partnerfa- mer wieder die sich bietenden Chancen ergriffen und milien. Heute sind es ein gutes Dutzend. Trotzdem ist sich mit den Menschen in der Region auf den Weg Das Angebot des Jugendhilfe-Netzwerks Integration ist breit und vielfältig. Diese Breite ist zwingend nötig, es nicht ganz einfach, genügend geeignete Familien gemacht hat, um soziale und nachhaltige Wertschöp- damit eine system- und milieutherapeutische Rehabilitation so gestaltet werden kann, dass sich die Kinder, zu finden. Aus anderen Gemeinden im Entlebuch gibt fungsketten in dieser strukturschwachen Region ent- Jugendlichen, Partnerfamilien und Mitarbeitenden wohl und geborgen fühlen können. es kaum Interessenten. Neben möglichen Gemeinde- stehen zu lassen. rivalitäten aufgrund alter Zöpfe hat das offensichtlich auch ganz erfreuliche Gründe: Das bäuerliche Umfeld Angebotsübersicht: System- und milieutherapeutische Rehabilitation hat sich stark verändert. Unsere Zielgruppe, die aktiven und innovativen Landwirte, hat die Chancen, die die Medizin Verwaltungsrat Fachberatung Kinder- Jugendpsychiatrie Kooperation Hausärzte Strategie Rechtsvertretung Supervision Mitarbeitende UNESCO Biosphäre mit sich brachte, ergriffen und sich Jugendhilfe-Netzwerk System- Psychotherapie Kooperation Zahnärzte Angebotsentwicklung Rechtsberatung neu positioniert. Nebeneinkommen können mit Teil- Angebotsentwicklung Abklärung Kooperation Apotheke Vernetzung Kinderrechtschutz Qualitätssicherung zeitarbeit, touristischen Angeboten und eigenen Label- Gutachten Medikation Ombudsstelle Coaching Leitung Produkten generiert werden. Da fehlen möglicherweise die Zeit und auch der finanzielle Anreiz für die aufwän- dige Pflegekinder-Betreuung. Einzel- und Biografiearbeit Geschäftsleitung Sicherheit Eva Studer Resilienzförderung Operative Gesamtverantwortung Unfallverhütung Partnerfamilien Das bäuerliche Traumabewältigung Qualitätsentwicklung und -sicherung periodische Checks durch externe Fachpersonen Vernetzung Umfeld hat sich Kooperation Partnerfamilie Unfallverhütung Standorte Kooperation Herkunftsfamilie periodische Checks durch externe Fachpersonen stark verändert. Weiterbildung Partnerfamilien und Mitarbeitende

Sonderschule Partnerfamilien Fachstelle Anmerkung: heilpäd. Unterricht Kooperation öff. Schulen Lebensmittelpunkt platzierter Kinder Qualifikation Partnerfamilien Die Statements der zitierten Personen sind mehr- Kleinklassen Kooperation Musikschule Milieutherapeutisch orientierte Betreuung Vermittlung Partnerfamilien heitlich dem Buch «flussaufwärts» der Stiftung 1:1 Unterricht Erlebnispädagogik Platzierungskoordination Innovation Emmental Napf entnommen. Projektwochen Krisenintervention Tagesstruktur Supervision Partnerfamilien Berufsbildung Betreuung Transdisziplinäre Entwicklungskontrolle «flussaufwärts» Vermittlung Lehrstellen EFZ/EBA/Pra Systemorientierte Sozialpädagogik Aus- und Weiterbildung Partnerfamilien flussaufwärts kann ab 7. September 2018 Kooperation IV Berufsberatung Ferienlager Administration Wie die Stiftung Innovation Emmental-Napf ihre Chancen nutzt. bezogen werden bei: Kooperation Berufsfachschulen Sachhilfe

flussaufwärts Bordbuch einer innovativen Reise fl ussaufwärts. Stiftung Innovation Emmental-Napf, Stützunterricht für Lernende Besuchsbegleitung Kooperation Herkunftsmilieu Ausserzimmerzei, Prüfungsvorbereitung Kooperation Herkunftsmilieu 3537 Eggiwil Begleitung ins Erwerbsleben

10 11 Verwaltungsrat, Mitarbeitende, Partnerfamilien

Verwaltungsrat Partnerfamilien Urs Kaltenrieder, Präsident, Regensdorf Ruth und Niklaus Aeschlimann, Escholzmatt Ruth Rava, Vicepräsidentin, Wiggen Christine und Anton Bigler, Eggiwil Marianne Röthlisberger, Vicepräsidentin, Rüegsauschachen Veronika Bigler Baumgartner und Urs Baumgartner, Sandra und Christian Bigler, Aeschau Margrit und Werner Bürki, Eggiwil Geschäftsleitung Elsbeth und Hanspeter Eichenberger, Arni Marc Baumeler,Gesamtleitung, Bern Ruth und Franz Felder, Escholzmatt-Marbach Susanne Frutig, Finanzen, Dielsdorf Claudia und Fritz Gasser, Röthenbach Sam Brechbühl, Standortleitung Emmental, Langnau i.E. Christine und Walter Gerber, Signau Eva Studer, Standortleitung Entlebuch, Escholzmatt-Marbach Marie und Hanspeter Gerber, Marina Marthaler, Standortleitung Schweidboden, Bern Elsbeth und Urs Graber, Signau Lukas Iseli, Klassenlehrer und Schulleitung Entlebuch, Langnau i.E. Katharina und Peter Grundbacher, Häusernmoos Impressionen Alltag Jugendhilfe-Netzwerk Integration Colette Adatte, Klassenlehrerin und Schulleitung Emmental, Burgdorf Marion und Michael Haldimann, Arni Adelheid Käser, Platzierungskoordination, Affoltern i. Emmental Annemarie und Gregor Hofstetter, Entlebuch Sonja und Peter Jenni, Escholzmatt-Marbach Liselotte und Markus Kunz, Schüpbach Zuwendungen im Rechnungsjahr 2017 Mitarbeitende Ruth und Willi Lötscher, Escholzmatt-Marbach Martin Aegerter, Konsiliarpsychiater, Zollikofen Margrit und Ulrich Lüthi, Langnau i.E. Zuwendungen im Rechnungsjahr 2017 Peter Burkhalter, Finanzen, Lützelflüh-Goldbach Nadine und Ernst Neuenschwander, Menzberg Monika Bürki, Raumpflege, Eggiwil Marion und Harry Portmann, Escholzmatt-Marbach Margrit Bürki, Schulassistenz, Eggiwil Barbara und Peter Ramseier, Linden Spendenfonds Pflegekinder Oliver Ehrsam, Sozialpädagoge, Irène und Bruno Renggli-Felder, Escholzmatt-Marbach Franz und Ruth Felder, Hauswartung und Dekoration, Escholzmatt-Marbach Marianne und Beat Röthlisberger, Rüegsauschachen Familie Susanne und Hans Liechti, Eggiwil CHF 100 .00 Beatrice Gasser, Reinigung Emmental, Eggiwil Rita und Hansjost Schöpfer, Escholzmatt-Marbach Soroptimisten Club Emmental CHF 2'550.00 Susanne Gerber, Küche Escholzmatt, Schangnau Cornelia und Niklaus Spielmann, Wiggen Kollekte Beerdigung Ueli Steck CHF 944 .00 Mirjam Graf, Klassenlehrerin, Luzern Anita und Stefan Thalmann, Escholzmatt-Marbach Alfred und Annamaria Leuenberger, Lugano CHF 1'000.00 Christine Hess, Sozialpädagogin, Wyssachen Ursula und Ruedi Vogel, Escholzmatt-Marbach Kirchgemeinde Eggiwil CHF 200 .00 Yvonne Kellagher, Heilpädagogin sowie Einzel- und Biografiearbeit, Trub Brigitt und Fritz Wirth, Wyssachen Irene Lehmann, Finanzen, Zollbrück Therese und Hanspeter Wüthrich, Eggiwil Martin und Marie Jose Ruchti, Rüeggisberg CHF 426 .10 Viktor Leitsoni, Sozialpädagoge, Zäziwil Dora und Ueli Zaugg, Eggiwil Katholische Pfarrgemeinde Willisau, Kollekte CHF 1'401.60 Susanna Liechti, Küche, Eggiwil Deborah Zuber und Jonas Siegrist, Eggiwil Susanna Merk-Jenni, Amriswil CHF 1'000.00 Beat Müller, Sozialpädagoge, Unterlangenegg Liliane Hauri und Christian Jutzeler, Dielsdorf CHF 500 .00 Bertha Neuenschwander, Schulassistenz, Schangnau Klara Maria Dejung, Dielsdorf CHF 100 .00 Gunnar Neuschäfer, Konsiliarpsychiater, Bern Zuweisende Kantone nach Anzahl Platzierungen Bernhard Christian, Worb CHF 100 .00 Barbara Stegmann, Klassenlehrerin, Signau Bern 18 Franz Wüest-Suppiger, Ettiswil CHF 50.00 Markus Portmann, Sekretariat, Hasle LU Luzern 7 Röthlisberger Angela, Paraktikantin Sozialpädagogik, Rüegsauschachen Schaffhausen 1 Brigit Stokar, Zürich CHF 2'000.00 Hansjürg Rychener, Sekretariat, Schüpbach Solothurn 1 Bahnhofapotheke Langnau CHF 100 .00 Lea Schläfli, Klassenlehrerin, Bowil Zürich 3 David Kind, St-Prex CHF 500 .00 Annelies Schneider, Sekretariat, Rüderswil Markus Heller, Niederteufen CHF 1'000.00 Kristina Schürch, Lehrerin sowie Örgelilehrerin, Grünenmatt Inner Wheel Club Emmental CHF 300 .00 Simon Stöcklin, Sozialpädagoge, Bern Kirchenbazar Konolfingen CHF 500 .00 Christa Studer, Sozialpädagogin, Escholzmatt Familie Gasser, Eggiwil CHF 100 .00 Heike Ulrich, Klassenlehrerin, Langnau i.E Heinrich Sauter, Schaffhausen CHF 200 .00 Rosmarie Vogelauer, Küche, Rüegsauschachen Martin Aegerter, Zollikofen Baumspende Christine Wymann, Dekoration, Aeschau Gianni Zarotti, Konsiliarpsychiater und Supervisor, Oberrieden

1012 1113 Impressionen Jugendhilfe-Netzwerk Integration Impressionen Jugendhilfe-Netzwerk Integration

Jugendhilfe-­‐Netzwerk Integration AG Jugendhilfe-­‐Netzwerk Integration AG

ErfolgsrechnungErfolgsrechnung 2017 BilanzBilanz per 2017 1. Januar 2017 -­‐ 31. Dezember 2017 per 31. Dezember 2017

Rechnung 2017 31.12.2017

Ertrag CHF 4'432'105.40 Aktiven CHF 728'744.47

Erträge aus Leistungsabgeltungen CHF 4'390'867.50 Umlaufvermögen CHF 682'799.82 diverse Erträge, Dienstleistungen CHF 41'237.90 Flüssige Mittel CHF 216'857.32 Spenden, Beiträge CHF 16'585.94 Forderungen gegenüber zuweisenden Stellen CHF 460'492.50 Zuweisung von Spenden zu Gunsten Bilanz CHF -­‐16'585.94 Aktive Rechnungsabgrenzungen CHF 5'450.00

Aufwand CHF 4'424'420.26 Anlagevermögen CHF 45'944.65 Mobile Sachanlagen CHF 45'944.65 Personalaufwand CHF 2'115'391.32 Aufwand Partnerfamilien, Dienstleistungen, Honorare CHF 1'511'294.90 Sachaufwand CHF 797'734.04 Passiven CHF 728'744.47 Total Ertrag CHF 4'432'105.40 Kurzfristiges Fremdkapital CHF 504'009.31 Total Aufwand CHF 4'424'420.26 Verbindlichkeiten aus Leistungen CHF 162'692.05 Verbindlichkeiten gegenüber Stiftung Innovation CHF 335'846.41 Jahresergebnis (vor IVSE Restdefizitabrechnung) CHF 7'685.14 Passive Rechnungsabgrenzungen CHF 5'470.85 IVSE-­‐Restdefizitgarantie, unsere Rückvergütung CHF 5'470.85 langfristiges Fremdkapital CHF -­‐ Jahresergebnis CHF 2'214.29 Zweckgebundenes Kapital (Spendenfonds) CHF 120'683.54

Eigenkapital CHF 104'051.62 Aktienkapital CHF 100'000.00 Bilanzgewinn CHF 4'051.62

814 159 Jugendhilfe-Netzwerk

Jugendhilfe-Netzwerk Integration AG Gemeinnützige Aktiengesellschaft Ausserzimmerzei 680B CH 3537 Eggiwil Telefon 034 491 21 60 [email protected] www.jugendhilfe-integration.ch Spendenkonto für Pflegekinder PC 60-543-8, Raiffeisenbank im Entlebuch, 6182 Escholzmatt CH61 8117 9000 0029 7193 6 Jugendhilfe-Netzwerk Integration AG CH 3537 Eggiwil