September 2008

Topthemen dieser Ausgabe

Plasma, der neue KDE-Desktop Seite 32 Plasma, der neue Desktop der KDE, hat in dem Ende Juli veröffentlichten KDE 4.1 einen Stand erreicht, an dem er ein vollwertiger Desktop ist, der die alte Implementierung aus KDE 3.5 durchaus ersetzen kann. Plasma vereinigt die Funktionalität von Kdesktop, dem eigentlichen Desktop, Kicker, der Kontrollleiste, und Superkaramba, der Widget-Engine, aus KDE 3.5. Plasma ersetzt die ersten beiden Programme vollständig und ist in der Lage, die Superkaramba-Widgets auszuführen. (weiterlesen)

Die neunte Generation von Fedora im Test Seite 36 Wie bei Ubuntu kann man auch bei Fedora mittlerweile von einem festen Veröffentlichungszyklus alle sechs Monate ausgehen. So ist es wieder einmal an der Zeit, das neueste Produkt der Fedora-Entwickler zu beäugen. Nach wie vor stellt Fedora den Unterbau für Red Hat Enterprise Linux dar und wird von Red Hat stark gefördert. Voraussichtlich bildet das jetzt erschienene Fedora 9 die Basis für Red Hat Enterprise Linux 6, aber das bleibt abzuwarten. (weiterlesen)

© freiesMagazin GNU FDL Inhalt

Nachrichten Software Distributionen aktuell S. 7 GNU Emacs – ein mächtiger Editor S. 25 Nachrichtenschnippsel S. 10 Sawfish – Rückkehr eines GNOME-Urgesteins S. 27 Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 11 Plasma, der neue KDE-Desktop S. 32 Postkarte von Konqi aus Belgien S. 18 stellt Internet-Browser Chrome vor S. 20 Linux allgemein Kernel-Rückblick S. 21 Die neunte Generation von Fedora im Test S. 36 Fedora-Server gehackt S. 21 Die Welt von Chrome erschlagen S. 44 Auf der Suche nach dem ersten Open-Source-Professor S. 22 Veranstaltungen S. 47 Erneuter Protest gegen OOXML S. 23 FOSdoc: Freie Software - freie Dokumentation S. 23 Interna Editorial S. 3 Anleitungen Leserbriefe S. 4 Kurztipp: Notizen für Tomboy aus Firefox heraus erzeugen S. 24 Konventionen S. 49 Kurztipp: Todo-Listen in LATEX S. 24 Vorschau S. 49 Impressum S. 50

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL). Das Copyright liegt beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die unter einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderliche Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20082 EDITORIAL Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Was ist das Wichtigste bei der Erstellung des Magazins? Natürlich Autoren, Ein völlig anderes Thema: Seit den Anfängen von freiesMagazin hat sich denn ohne die gäbe es keine Artikel. Auch natürlich: Leser, ohne die die die Anzahl der an der Erstellung einer Ausgabe Beteiligten stark vergrößert. Artikel nur ein Selbstzweck wären. Was oft vergessen wird: Die Motivation Doch dies reicht uns noch nicht, wir würden die Arbeit gern auf mehr Schul- aller Beteiligten. Sowohl die Autoren als auch die Gestalter des Magazins tern verteilen. Es ist immer am besten, wenn ein Projekt nicht von Einzel- erstellen ihre Werke größtenteils einfach deshalb, weil es Spaß macht, aber personen abhängt, sondern auch beim Ausfall Einzelner (was wir natürlich eine Rückmeldung der Leser würde sie sicher noch mehr motivieren, etwas nicht hoffen wollen) die Last von genügend Schultern getragen wird. Daher zu leisten. Was wir mit dieser Moralpredikt sagen wollen: Wir finden es sehr möchten wir an dieser Stelle einmal nicht potentielle Autoren ansprechen schade, wie wenig Rückmeldung wir insgesamt erhalten, im Besonderen (die sich natürlich dennoch jederzeit gern bei uns melden können), son- auf Veränderungen des Magazins bezogen. Selbst wenn wir die Verände- dern Leute, die sich mit LATEX genügend auskennen, um uns beim Setzen rungen (wie z. B. die Bildlupe) groß ankündigen, sagt niemand etwas dazu. der Magazinausgaben unterstützen zu können. Keine Sorge, man muss Man kann daraus folgern, dass sie unnötig war und wir sie wieder strei- kein Profi sein, um den Anforderungen gewachsen zu sein. In der Rubrik chen könnten. Ist das denn tatsächlich der Fall? Oder trifft auch nur das „Extras“ [1] auf unserer Homepage findet man stets die aktuellen LATEX- Zitat eines Herrn Rosshirt zu, der sagte: „Dies ist insofern ein unglücklicher Dateien mitsamt den von uns verwendeten Makros. Wir haben so viele ei- Umstand, da der Leser an sich nur schreibt, wenn er etwas zu meckern gens definierte Befehle, dass unser Quellcode auf den ersten Blick wenig oder die Chance auf einen kleinen Gewinn hat. [...] In Zeiten von Internet mit einem normalen LATEX-Dokument gemeinsam hat und daher der Satz ist Kommunikation zwar so einfach und preiswert wie nie, doch sehr zu auch von einem LATEX-Anfänger gemeistert werden kann. Abschließend meinem Bedauern wird dieser Vorteil höchst selten adäquat genutzt“, (PC sei gesagt, dass wir Subversion zur Koordination der Arbeit verwenden – Games, Ausgabe 10/08, Seite 139). tiefere Kenntnisse von SVN sind aber nicht notwendig und wir helfen gern, Gehören die über 10.000 Leser, die wir jeden Monat haben, wirklich zu die- die Bedienung zu erlernen. sem Kreis der Leute, die sich nur melden, wenn etwas nicht stimmt oder es etwas kostenlos gibt? Dies bezieht sich nicht einmal auf allgemeines Wir wünschen nun viel Spaß mit dieser freiesMagazin-Ausgabe. Lob, denn, wie oft erwähnt, nur mit Kritik können wir wachsen, aber gerade Ihre bei Änderungen am Layout oder an der Funktionsweise einiger Dinge wäre jede Rückmeldung sinnvoll – sei es nur, um zu sehen, dass die Neuheit überhaupt registriert wurde. Viele Änderungen bedeuten einen Mehrauf- wand gegenüber der schlichteren Lösung. Wenn es unseren Lesern hilft, ist es uns das wert, keine Frage. Aber falls der Großteil der Neuerungen E. Drud D. Wagenführ niemandem auffällt, können wir diese Zeit auch in andere Tätigkeiten bei freiesMagazin investieren. LINKS [1] http://www.freiesmagazin.de/extras

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20083 LESERBRIEFE Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse zeichnis innerhalb des Apache Servers genutzt Git-Codes nach /srv kopieren. Man wäre dann zur Verfügung – wir wird. Meine Idee: Genau dies zu machen, um via abhängig von Ihnen, könnte aber nicht so leicht freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen zum DynDNS auf meinem PC eine Amateurlösung zu Schadcode auf den Server laden. Magazin. etablieren. Der Autor des Artikels, Bernd Essl, sagte auch Was spricht denn jetzt dagegen, dass man mir noch folgendes dazu: „Wenn man ein Projekt An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich via Git einen PHP-Code (oder anderen) auf mei- im Webroot liegen hat, kann man relativ ein- ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut nen Apache-Server ablegt, der wiederum nichts fach über den Browser in die .git-Ordner schau- gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür- Gutes im Schilde führt? (Immerhin dürfte er ja en. Das geht bei Subversion genauso. Das kann lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver- von außen auch ausführbar sein!) Als „Nicht- man aber mit modrewrite [1] oder .htaccess bessern. Profi-User“ kann ich nicht garantieren, dass der [2] ausschalten. Ich habe da mal einen Artikel zu Mobiles Internet auf dem Aspire One Apache keine Lücken aufweist . . . Funktioniert Subversion und dem Problem geschrieben [3].“ Bisher konnte mir niemand bei folgendem Pro- ein solches Angriffszenario? Reiner Allzeit Wir hoffen, dass dies Ihre Frage beantwortet. blem helfen: Ob und wie kann ich mobiles Inter- freiesMagazin: Im Normalfall ist ein Repository Editoren net via USB-Stick (bspw. „base“ oder „o2“) auf so eingerichtet, dass nicht jeder Mensch Sachen Beim Lesen der aktuellen Ausgabe 08/2008 ist einem Aspire One A150L zum Laufen bringen? hoch- bzw. herunterladen kann. Es gibt einige öf- mir bei den Artikeln zu den Editoren einmal ein Carsten Töpfer fentlich zugängliche Repositories, wie z. B. beim Fehler und einmal eine Vereinfachung aufgefal- freiesMagazin: Wir haben das Gerät leider Linux-Kernel, aber dieses Verzeichnis ist nur les- len. nicht vorliegen und können daher keine Aus- bar. Sie können dort nichts hochladen. Das be- Der Fehler ist im nano-Artikel: Auf den Seiten 25 kunft geben. Vielleicht befindet sich das ge- deutet: Prinzipiell ist es natürlich möglich, dass und 26 ist zu lesen, dass man mit Strg + R ei- nannte Netbook aber im Besitz eines unserer Ihnen jemand Schadcode unterschiebt, aber nur, ne Datei „öffnen“ kann. Auf Seite 26 soll man mit Leser, der sich mit dieser Thematik auskennt. wenn Sie diesem vorher die Berechtigung dazu Strg + R die Suche aktivieren können. Öffnen Falls ja, schreiben Sie doch bitte eine E-Mail gegeben haben. Ob eine Sicherheitslücke in Git geht tatsächlich mit Strg + R , die Suche startet ausreicht, um dieses Ziel zu erreichen, weiß ich an . Wir leiten die dagegen mit Alt + R . Eine Vereinfachung ha- leider nicht, es wäre aber in meinen Augen mög- Nachricht dann an Herrn Töpfer weiter bzw. wer- be ich für den Vim-Artikel gefunden: Auf Seite 23 lich – wenn auch unwahrscheinlich. Im übrigen den diese als Leserbrief nächsten Monat veröf- ist zu lesen, dass man mit „:u“ und Enter eine wäre hier eine Lücke im Apache selbst unerheb- fentlichen. Aktion rückgängig machen kann. Dies geht auch lich, da Git ja die „schwache“ Schnittstelle ist. einfacher: Es reicht, wenn nur U (nicht im Ein- Sie würden etwas mehr Sicherheit erhalten, Sicherheit mit Git und Apache fügemodus) gedrückt wird. wenn Sie das Git-Repository nicht in das /srv- Mit Interesse habe ich den Bericht über die Ver- Wenn ich mir überlege, dass Ihr das Magazin Verzeichnis legen, sondern gesondert behandeln sionsverwaltung mit Git gelesen und gleich auch freiwillig und ohne Entgelt für uns, die Leser und und erst auf ein manuelles Anstubsen Ihrerseits die ein oder andere Webseite dazu besucht. So Anwender, bereitstellt, sind die beiden genann- ist es mit Git ja auch denkbar, dass ein Ver- als Systemadministrator eine Kopie des aktuellen

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20084 LESERBRIEFE ten kleinen „Unzulänglichkeiten“ eigentlich nicht fluxflux für den EeePC Distributionen für den Asus EeePC, darunter der Rede wert. Um hier aber „Unerfahrene“ nicht Ich nenne seit einigen Wochen einen Asus zum Beispiel EeeDora, Debian EeePC, das von auf die falsche Fährte zu schicken, sollte zumin- EeePC 701 mein Eigen, war aber mit dem vor- Ihnen erwähnte PupEee und noch weitere. Eine dest der Fehler in der folgenden Ausgabe (oder installierten Xandros nie so ganz glücklich: Das Liste (auf der auch fluxflux-eee aufgeführt ist) fin- auf der Website) berichtigt werden. UnionFS machte viele Änderungen sehr um- den Sie im Wiki von EeeUser [7]. Norman Kurth ständlich, Software war veraltet und mit allen nö- Gegebenenfalls findet sich ja auch ein Leser, der tigen Änderungen war von der Schnelligkeit des etwas über die Installation einer bestimmten Dis- freiesMagazin: Vielen Dank für Ihre Anmerkun- Systems auch nicht mehr viel übrig. Ubuntu ist tribution auf dem EeePC oder einem anderen gen. Das mit nano ist aber kein Fehler. Auf Sei- einfach zu mächtig für die schmale Hardware, Netbook berichten möchte. Falls sich jemand an- te 26 steht „Wichtig ist noch das Suchen mittels Puppy etc. zu schwierig für Linux-Laien. gesprochen fühlt, schreiben Sie eine E-Mail an Strg + W [. . . ], mit der man nach Text suchen Thomas Schönhütl hat auf Basis von PCLinuxOS . bzw. diesen ersetzen ( Strg + R [. . . ]) kann.“ fluxflux-eee [4] erstellt, eine kleine, feine Linux- Sprechendes Bootmenü Das bedeutet, Sie müssen erst Strg + W (für Variante, die alles mitbringt, was man braucht, von OpenOffice.org bis GIMP und die vor allem Habt Ihr schon gehört, dass openSUSE 11 ein die Suchmaske) drücken und dann Strg + R . sämtliche Hardware out-of-the-box unterstützt. sprechendes Bootmenü hat? Dies ist zwar noch Diese Kombination ist also zu Alt + R synonym. „Schmankerl“ (z. B. die manuelle Lüfterkontrolle experimentell, aber ein guter Anfang. Nach so Ihre Methode ist aber deutlich kürzer. (Hinweis: oder das Hochtakten der CPU auf 900 MHz per etwas wird häufig in den Linux-Mailinglisten für Im Gnome-Terminal geht Alt + R nicht, hier Knopfdruck) runden das Ganze ab. Ubuntu gefragt. Die Sprache läuft zwar nur über muss man Esc , R benutzen.) Mittlerweile ist fluxflux-eee auch für den One den PC-Lautsprecher (das Ding, was piepst) und A110 und den EeePC 900 angepasst. ist daher manchmal sehr leise, sodass man sein Im Artikel „Vim – Ein Schnelleinstieg“ hat der Tobias Schreiner Ohr an den Rechner halten muss, aber es ist Autor die Kommandos „yy“ und „p“ für die ein Anfang! Einfach mal die openSUSE-11-Live- Copy & Paste-Funktion verwendet, sowie „dd“ freiesMagazin: Vielen Dank für den Hinweis zu CD mit GNOME herunterladen und im Boot- zum Löschen von Zeilen. Grundsätzlich funk- fluxflux-eee. Es gibt ja bereits eine andere an- menü F9 drücken. Einen interessanten Beitrag tioniert dies auch. Es sei jedoch angemerkt, gepasste PCLinuxOS-Version für den Asus Ee- zur openSUSE-Installation mit Orca (leider nur in dass „dd“ eher der Funktion „Ausschneiden“ ent- ePC namens eeePCLinuxOS [5]. Diese befindet Englisch) finden Sie auf den Seiten von Digital- spricht und „yy“ „Kopieren“. Bei beiden Komman- sich aber aktuell im Wartezustand, da die Ent- Darragh [8] unter dem Link „Install OpenSuSE 11 dos kann der Text mit der Taste P wieder einge- wickler an PCLinuxOS selbst schrauben. Da ist for the first time with accessibility support. Also fügt werden. Bei „dd“ verschwindet er jedoch von eine Alternativdistribution sicher nicht schlecht. hear the first accessible boot menu!“. der bisherigen Stelle (Verschieben) und bei „yy“ Der Gesamtheit halber möchten wir aber erwäh- Holger Daut dupliziert er sich. Dennoch wird „dd“ gerne zum nen, dass das angepasste Ubuntu namens ee- Löschen von Text (Ausschneiden ohne Einfügen) eXubuntu [6] nicht so schwergewichtig ist, zu- freiesMagazin: Vielen Dank für diesen Hinweis. verwendet. mal es auch mit Xfce als Desktopumgebung aus- Ein sprechendes Bootmenü klingt definitiv inter- Vielen Dank an den Leser Frank Sagurna für den geliefert wird. Natürlich sind aber Fluxbox und essant und wie ein Schritt in die richtige Rich- Hinweis. Matthias Kietzke Openbox noch etwas leichtgewichtiger. Es gibt tung, um für Menschen mit zum Beispiel Seh- im Übrigen noch viele andere angepasste Linux- behinderungen die Installation eines Linuxsys-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20085 LESERBRIEFE tems einfacher zu gestalten. Man kann nur hof- le Eurer Leser mit dem Gedanken spielen, sich [3] http://phpsecurity.wordpress.com/2007/11/12/ fen, dass das Beispiel Schule macht und weitere eines dieser sehr praktischen kleinen Geräte zu subversion-a-security-risk/ Verbreitung findet. kaufen. Benjamin Dobrunz [4] http://fluxflux.net/fluxflux-eee/index.html [5] http://www.eeepclinuxos.com/ Artikelvorschlag freiesMagazin: Dankesehr für den Vorschlag. [6] http://wiki.eeeuser.com/ubuntu:eeexubuntu: LAT X Ich wollte euch auf das E -Paket ”’todonotes”’ Nicht nur unsere Leser fänden so ein kleines Ge- home aufmerksam machen [9]. Vielleicht wollt Ihr das rät reizvoll, wir selbst wären auch nicht abge- [7] http://wiki.eeeuser.com/#custom_eee_linux_ mal in einem Artikel oder in eine Randbemer- neigt, wenn uns jemand eines zukommen lassen distros kung vorstellen. Andreas Brunner will. Da wir das Glück leider nicht haben werden, [8] http://www.digitaldarragh.com/linux/ sind wir auf unsere Leser mit Netbooks angewie- showpage.asp?section=linux&category= freiesMagazin: Ihr Wunsch sei uns Befehl: „Kurz- sen, die vielleicht in den Rang der Autoren auf- accessibility&title=Linux%20Accessibility tipp: Todo-Listen in LATEX“ auf Seite 24. steigen wollen. Also: Wer hat ein Netbook (ggf. [9] http://midtiby.blogspot.com/ sogar den Asus EeePC 901) und mag über sei- Netbooks in die Expertenecke ne Erfahrungen mit einer Linux-Installation und Ich habe mir vor kurzem den Asus EeePC 901 deren Benutzung berichten? Schicken Sie Ihre Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe- (WinXP) gekauft. Nun würde ich aber ganz ger- Artikel einfach an . nenfalls zu kürzen. ne Linux aufspielen. Wäre das nicht etwas für Eure Expertenecke? Die Netbooks sind ein rie- LINKS siger Markt, den Microsoft offenbar verschlafen [1] http://www.modrewrite.de/ hat, daher könnte ich mir vorstellen, dass vie- [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Htaccess

„Math Paper“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/410

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20086 NACHRICHTEN Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen der Zusätzlich konnte das Debian-Team letzten Mo- Monaten draußen und man suchte nach einem verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel nat auch groß feiern, denn Debian ist 15 Jah- Codenamen für die nächste Version 10. Mit ein soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. re alt geworden und gehört damit schon fast zu paar Stimmen Mehrheit hat „Cambridge“ (auch den Urgesteinen am Linux-Horizont. Das Linux- eine bekannte Universitätsstadt in Großbritanni- Debian Magazin fasst den Werdegang der Distribution in en) gewonnen und ist nun der offizielle Codena- Zum ersten Mal gibt es eine Debian-Version einer Übersicht kurz zusammen [3]. me von Fedora 10 [6]. auf einer Live-CD. Das, was diverse Distribu- tionen wie Mandriva, openSUSE oder Ubuntu Elive Der neue Name trägt auch gleich Früch- schon länger praktizieren, scheint nun auch bei Mit den zwei Entwicklerversionen 1.8.2 und 1.8.4 te, denn die erste und einzige Alphaversi- den Debian-Entwicklern angekommen zu sein, der Distribution Elive hat das Entwicklerteam on ist erschienen. Neu sind unter anderem die mit der ersten Beta-Version des kommenden wieder einmal neue Funktionen in die auf Debian eine verbesserte Unterstützung für Webcams Debian 5.0 „Lenny“ eine Live-CD für 32-Bit- und basierende Distribution mit der Desktopumge- und Infrarotfernbedienungen sowie das Security- 64-Bit-Architekturen herausbrachten. Die CDs bung Enlightenment E17 eingebracht. Beson- Audit- und Intrusion-Detection-System Sectool, gibt es jeweils in drei Ausführungen mit GNOME, ders stolz ist das Team auf den neuen Installer mit dem man den PC auf Sicherheitslöcher KDE oder Xfce als Desktopumgebung. Nachtei- aus Version 1.8.2, der sich aber noch in der Ent- überprüfen kann. Daneben wurden natürlich et- lig ist, dass die CD-Images teilweise größer als wicklung befindet. Daneben befinden sich Ice- liche Programme wie der NetworkManager oder 700 MB sind und damit nicht auf einen herkömm- weasel 3 (Firefox), Kernel 2.6.24.7 und neue der Soundserver PulseAudio auf den neues- lichen CD-Rohling passen. Für die nächste Beta- WLAN-Treiber für Atheros-Chips mit an Bord. Zu- ten Stand gebracht. Die finale Version soll am Version sind auch Live-CDs für die Sparc- und sätzlich gab es natürlich einige Bugfixes [4]. Ver- 28. Oktober 2008 erscheinen [7]. PowerPC-Architektur geplant sowie eine Live- sion 1.8.4 bringt dagegen nicht eine neue Funk- DVD, die alle drei oben genannten Desktopum- tion mit, sondern entfernt eine: Fast-Boot wur- Wer die Hintergründe zu den Einbrüchen auf gebungen enthält [1]. de weggelassen, da es auf allgemeinen Rech- den Fedora- und RedHat-Servern wissen möch- nern keinerlei Beschleunigung bietet. Neues gibt te, kann diese im eigenen Artikel „Einbruch auf Ende des Monats soll „Lenny“ dann erschei- es aber dennoch, so wurden neue Ralink-Treiber Fedora-Servern“ auf Seite 21 nachlesen. nen, die Arbeiten am Nachfolger hat das Debian- für den Asus EeePC 1000 hinzugefügt, dane- gNewSense Team aber bereits aufgenommen. Wie bisher er- ben erscheint im Menü ein Wine-Eintrag, wenn gNewSense ist eine auf Ubuntu basierende Dis- hält die neue Debian-Version einen Codenamen ein Windows-Programm installiert wurde. Weiter tribution, die alle nicht-freien Inhalte entfernt hat. aus dem Film „Toy Story“. Nach Buzz, Rex, Bo, gab es natürlich ein paar Bugfixes gegenüber der Mit Version 2.1 kommt ein Update für die Version Hamm, Slink, Potato, Woody, Sarge, Etch und letzten Version [5]. Lenny wird der neue Entwicklungszweig „Squee- DeltaH heraus, die auf Ubuntu 8.04 „Hardy He- ze“ heißen, benannt nach einem dreiäugigen Fedora ron“ basiert. Gegenüber Version 2.0 wurden die Alien aus dem Film [2]. Fedora 9 (siehe dazu auch „Die neunte Generati- Ubuntu-Module von nicht-freien Inhalten befreit, on von Fedora im Test“ auf Seite 36) ist seit zwei ein neues Theme und Artwork hat Einzug gefun-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20087 NACHRICHTEN den und diverse andere Dinge wurden vor allem Linpus Linux Mandriva in Hinblick auf den Builder, mit dem u. a. die Live- Eine neue Version von Linpus Linux Lite ist er- Mandriva hat den ersten Release Candidate von CDs erstellt werden, erledigt [8]. schienen, welches sich gegenüber dem Vorgän- Mandriva Linux 2009 veröffentlicht, deren fina- ger nun auch auf der Festplatte installieren lässt. le Version nächstes Jahr erscheinen soll. In gOS An der Oberfläche hat sich nichts geändert, so- der vorhergehenden Beta 2 wurde von Fedora Das auf Google ausgerichtete Linuxsystem gOS dass es nach wie vor eine benutzerfreundliche das Programm system-config-printer für die wurde in der Version 3.0 Beta vorgestellt. Als und iconbasierte Oberfläche gibt und zum an- Druckerkonfiguration übernommen, der Installer Basis wurde auf Ubuntu 8.04.1 zurückgegriffen. deren den normalen Xfce-Desktop für fortge- wurde komplett neu erstellt und mit der Un- Der Codename der neuen Version lautet „Gad- schrittene Anwender (siehe dazu „Linpus Linux terstützung einiger Ethernet-Adapter will man get“, was die Einbindung der Google Gadgets [9] Lite – Ein Betriebssystem für mobile Computer“, vor allem beim Asus EeePC und anderen Net- verdeutlichen soll. Daneben wurde auch Google freiesMagazin 07/2008 [14]) . Linpus Linux Lite books dabei sein. Daneben wurde auch die Desktop (Suchprogramm), Google Picasa (Zei- ist für Netbooks gedacht und wird bereits auf neueste Version von Firefox 3 und die letzte chenprogramm) und Google Earth integriert. Northec- und Acer-Geräten eingesetzt. Auf den Beta-Version von OpenOffice.org 3.0 hinzuge- Für Nutzer, die einige bestimmte Windows- Downloadservern findet man auch die neueste fügt [17]. Der Release Candidate bringt eine Programme benötigen, wurde Wine in der fina- DVD-Version von Linpus Linux 9.6 [15]. automatische Repository-Konfiguration mit und len Version 1.0 installiert. In der Vergangenheit der neue ath5k-Treiber für WLAN-Karten mit gab es auch Gerüchte, dass die Desktopumge- Linspire Atheros-Chipsatz wird nun anstelle Madwifi ge- bung Enlightenment E17 aufgrund einiger tech- Es war relativ lange still um Freespire. Einzig nutzt. Daneben wurde das Theme überarbeitet nischer Probleme durch GNOME ersetzt werden die Meldung letzten Monat, dass Xandros Lin- und die neuesten Versionen des Linux-Kernels soll. Ganz so ist es dann doch nicht gekommen, spire übernommen hat, brachte ein paar Neu- 2.6.27, von GNOME 2.23.91 und von KDE 4.1.1 der neue Desktopmanager heißt Lightweight X11 igkeiten, die den freien Ableger der kommerzi- hinzugefügt. Alle Neuerungen können in den Re- Desktop Environment (LXDE) [10] und basiert ellen Distribution aber kaum betrafen. Jetzt hat lease Notes [18] nachgelesen werden. auf GTK+ 2. Die Beta-Version der Distribution ist sich der neue Eigentümer aber zu Wort gemeldet auf der Homepage Think gOS [11] erhältlich [12]. und verkündet, dass Freespire in Zukunft nicht Mythbuntu mehr auf Ubuntu, sondern wie bereits vor 2 Jah- Die um MythTV erstellte Distribution Mythbun- Linux Mint ren auf Debian basieren soll. Die Ende des Jah- tu hat nach der Alpha 4 von Ubuntu ihre erste Nachdem im Juni bereits die finale Version von res erscheinende Version 4 basiert dann also Alphaversion auf dessen Basis veröffentlicht. Bei Linux Mint 5 „Elyssa“ und im Juli die Beta-Version auf Debian 5 „Lenny“. Damit sind auch die Wei- der Partitionierung wird nun XFS anstelle ext3 der Xfce-Community-Edition erschienen, wurde chen für eine echte Zusammenarbeit mit Xan- als Standarddateisystem eingesetzt, ansonsten nun die erste Beta-Version mit KDE veröffent- dros Linux gesetzt, die später in dem System wurde hauptsächlich an einer besseren Stabilität licht. Die Integration ist aber noch nicht abge- Xandros Desktop Professional 5 münden sollen. gearbeitet. Die Live-CDs sind für 32-Bit- und 64- schlossen, sodass alle Mint-eigenen Programme Weiterhin wurde entschieden, dass Linspire ein- Bit-Rechner verfügbar, das System ist aber nicht noch nicht im nativen Qt-Outfit daherkommen, gestellt wird bzw. die Funktionen des Systems in kompatibel zu vorherigen Mythbuntu-Versionen sondern weiterhin GTK benutzen [13]. Xandros einfließen sollen [16]. [19].

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20088 NACHRICHTEN openSUSE / SUSE ReactOS integriert, bei dem aber noch getestet wird, ob Vor zwei Jahren erschien SUSE Linux 10.1 und Das ReactOS-Projekt hat Version 0.3.6 ihres frei- ein so frisches Modell in Hinblick auf besse- wurde fleißig mit Sicherheitsupdates versorgt. en Windows-Ersatzsystems veröffentlicht. Das re Hardwareunterstützung und Fehlerbehebung Nun ist laut Novell Schluss, denn die Unterstüt- System befindet sich nach wie vor im Alpha- nützlich ist. Neu in Alpha 4 ist, dass man nun zung für diese in die Jahre gekommene Ver- Stadium und weist noch entsprechende Fehler per Standard verschlüsselte Verzeichnisse an- sion endete mit einem letzten Paketupdate für auf. Zu den wichtigsten Änderungen gehört die legen kann. Hierfür dient der vordefinierte Ord- MySQL. Anwender, die SUSE 10.1 einsetzen, verbesserte ARM-Unterstützung und eine ge- ner Private im Homeverzeichnis. Daneben er- sind angehalten, auf eine neuere Version zu plante Unterstützung der 64-Bit-Architektur. Da- laubt GNOME nun das Einloggen als Gast, wel- wechseln oder openSUSE 10.2, 10.3 oder 11.0 neben gab es auch einige Bugfixes im Kernel ches eine temporäre Sitzung startet, in der man einzusetzen [20]. und es werden nun mehr Windows-Programme eingeschränkte Rechte besitzt [26]. Zwei weitere unterstützt. ReactOS hat das ehrgeizige Ziel, große Neuerungen gibt es zum einen mit DKMS, Der Nachfolger zu openSUSE 11.0 steht auch ein freies System zu erstellen, das vollständig welches dafür sorgt, dass Treiberkomponenten schon in den Startlöchern, nachdem letzten Mo- Windows-kompatibel ist (sowohl bei Anwendun- bei einem Kernelupdate direkt aktualisiert wer- nat die zweite Alpha-Version von openSUSE gen als auch bei Treibern) [24]. den. Dies soll sicherstellen, dass nach einem Up- 11.1 erschienen ist. Die neue Version ist jetzt date auch alle Treiber noch laufen (was aktuell auch boot- und installierbar, man muss nur Scientific Linux meist nicht der Fall ist). Zum anderen merkt sich schnell sein, da aktuell der Failsafe-Modus auto- Das auf Red Hat basierende Scientific Linux ist in Ubuntu nun den zuletzt geladenen und funktio- matisch im Bootmenü ausgewählt ist. Man soll- Version 5.2 erschienen. Das System bringt viele nierenden Kernel und bietet diesen als „Last suc- te darauf achten, dass man immer die Option wissenschaftliche Programme und Lernsoftware cessful boot“ im Bootmenü an. Sollte man sich al- „openSUSE 10.0.42 – 2.6.26-14“ auswählt. Live- mit. Die Live-CDs und Live-DVDs gibt es für 32- so den Kernel zerschießen und das System nicht CDs gibt es noch nicht, diese sollen demnächst und 64-Bit-Rechner. Man kann Scientific Linux mehr starten, kann man über diesen Eintrag eine als Alpha 2 Plus folgen [21]. nun nicht nur von einem USB-Stick starten, son- Reparatur versuchen [27]. dern persönliche Daten auch auf diesem spei- PC-BSD chern, sodass man seine Daten immer mitneh- Zenwalk Mit der neuen Beta-Version von PC-BSD 7.0 men kann. Natürlich kann man das System auch Mit der finalen Version von Zenwalk GNOME stellt das PC-BSD-Team neue Arten der Instal- auf der Festplatte installieren. Als Desktopum- 5.2 hat das Zenwalk-Team eine Alternative zum lation bereit. So lässt sich das System nun gebung kommt GNOME 2.16 (auf der Live-CD) Xfce-Desktop veröffentlicht. Zum Einsatz kommt auch über eine DVD, USB oder über das Netz- bzw. KDE 3.5.4 (auf der Live-DVD) zum Einsatz GNOME 2.22.3, Linux Kernel 2.6.25.4 und X.Org werk / Internet installieren. PC-BSD 7.0 basiert [25]. 7.3. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Nach auf der stabilen Version von FreeBSD 7 und wie vor gibt es für jede Aufgabe genau ein Pro- bringt das erst letzten Monat erschienene KDE Ubuntu gramm. So sind u.a. Gimp, Iceweasel, Icedove, 4.1 mit. Daneben wurde die Seite pbiDIR [22] ak- Die vierte und fünfte Alpha-Version von Ubuntu Brasero, Abiword und Gnumeric mit an Bord. tualisiert, auf der PC-BSD-Anwender eine Men- 8.10 „Intrepid Ibex“ ist erschienen und bringt Auch Flashfilme werden durch das Adobe-Plugin ge an Software finden, die sie mit einem Klick ein paar Neuerungen mit. So wird das neues- unterstützt [28]. installieren können [23]. te GNOME 2.23.9 und X.Org 7.4 eingesetzt. Zu- sätzlich hat man den neuen Linux-Kernel 2.6.27

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/20089 NACHRICHTEN

Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionen [9] http://code.google.com/apis/gadgets/ [19] http://distrowatch.com/?newsid=05043 sind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nur [10] http://www.desktoplinux.com/news/ [20] http://www.pro-linux.de/news/2008/13069.html für Entwickler und Tester gedacht! (dwa) NS7428727466.html [21] http://www.linux-magazin.de/news/zweite_ [11] http://thinkgos.com/new/dgadgets.php alpha_von_opensuse_11_1 LINKS [12] http://www.desktoplinux.com/news/ [22] http://www.pbidir.com/ [1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13107.html NS2665924172.html [23] http://distrowatch.com/?newsid=05060 [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13128.html [13] http://distrowatch.com/?newsid=05026 [24] http://www.reactos.org/de/news_page_ [3] http://www.linux-magazin.de/news/debian_ [14] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- 45.html feiert_15_geburtstag 2008-07 [25] http://distrowatch.com/?newsid=05041 [4] http://distrowatch.com/?newsid=05032 [15] http://distrowatch.com/weekly.php? [26] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/14/ [5] http://distrowatch.com/?newsid=05048 issue=20080901 intrepid-ibex-alpha-4-erschienen/ [6] http://jwboyer.fedorapeople.org/ [16] http://www.heise.de/open/news/meldung/ [27] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel- fedora10relname.txt.asc 113917 announce/2008-September/000480.html [7] http://www.heise.de/open/news/meldung/113858 [17] http://www.pro-linux.de/news/2008/13079.html [28] http://www.pro-linux.de/news/2008/13095.html [8] http://distrowatch.com/?newsid=05051 [18] http://wiki.mandriva.com/en/2009.0_RC_1

Nachrichtenschnippsel

Canonical auf Partnersuche Linux-Betriebssystemen Ubuntu, Suse oder Red chen. Es gibt auch keinerlei Beschränkung, auf Erst kürzlich beschwerte sich jemand (in ei- Hat erhalten [2]. Lenovo überlegt noch, ob sie was sich die Ideen beziehen sollen. Als Anre- nem privatem Gespräch), dass in den partner- dieser Gruppe beitreten wollen [3]. gung hat Mozilla einige Vorschläge als Video zur Repositories von Ubuntu bis auf Opera keine An- Und weil dem nicht genug ist, ist Canonical auch Verfügung gestellt [5]. (dwa) wendungen zu finden sind. Canonical hatte dies noch der Linux Foundation beigetreten, die sich INKS wohl gehört und veröffentlichte letzten Monat drei die Verbreitung und das Wachstum von Linux L Meldungen zu neuen Partnerprogrammen. Dazu zum Ziel gesetzt hat [4]. [1] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/08/ gehört das Web-Content-Management-System canonical-auf-partnersuche/ Alfresco, der Kommunikationsserver Unison und Mozilla arbeitet am Browser der Zukunft und [2] http://www.cio.com/article/441702/Ubuntu_ der Yahoo! Zimbra Desktop [1]. lädt ein Goes_Enterprise Darüber hinaus hat Canonical zusammen mit Nach der Veröffentlichung von Firefox 3 hat Mo- [3] http://www.gulli.com/news/lenovo-der- Red Hat und IBM angekündigt, IBMs Open- zilla gleich die Arbeiten am Nachfolger aufge- computerhersteller-2008-08-08/ Collaboration-Client-Solution demnächst an nommen. Um die nächste Browsergeneration [4] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/18/ Server- und Desktop-OEMs auszuliefern. Da- noch benutzerfreundlicher zu gestalten, kann je- canonical-ist-mitglied-der-linux-foundation/ mit können Enterprise-Kunden Lotus Notes, Lo- der – egal ob Programmierer oder nicht – Vor- [5] http://www.golem.de/0808/61560.html tus Symphony und Lotus Sametime neben den schläge in Textform, als Bild oder Video einrei-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 10 NACHRICHTEN Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Netbooks und Co. rung des Modells A110. Zum anderen setzen die Die Linux-Magazin-Hardwareredaktion hat das Wie letzten Monat in dieser Rubrik verkündet, Netbooks keinen Atom-Prozessor ein, sondern Netbook One A440 getestet und kommt zu war der Juli der nachrichtenstärkste Monat, was einen VIA-C7-M-ULV-Prozessor mit integrierter dem Schluss, dass die Ausstattung für heuti- Netbook-Neuankündigungen angeht. Im Monat Grafik, der vor allem durch seine geringe Leis- ge Verhältnisse ausreichend ist, nur die Akku- August legten einige Hersteller aber noch einmal tungsaufnahme von 3,5 bzw. 7,5 Watt besticht. Laufzeit ist gegenüber Netbooks mit Intels nach, sodass es auch die letzten vier Wochen Als Betriebssystem kommt Ubuntu 8.04 zum Ein- Atom-Prozessor niedriger. One hat den Trei- nicht langweilig wurde. satz. Die Geräte kosten 239 bzw. 399 Euro und ber für den integrierten Grafikchip UniChro- sind ab Ende August erhältlich [2]. me Pro II angepasst, sodass auch Compiz Vorletzten Monat pfiffen es die Spatzen schon von den Dächern, dass Lenovo auch in den Netbook-Markt eintreten will. Letzten Monat ließ man Taten folgen und zeigte die ers- ten Netbooks, die den Namen „Ideapads“ tragen. Das IdeaPad S9 hat ein 8,9-Zoll- Display, einen Standard-Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, Webcam, WLAN, Netzwerk, VGA- Ausgang und 4-GB-Solid-State-Disk. Als Be- triebssytem kommt Linpus Linux zum Einsatz. Der große Bruder S10 hat ähnliche Daten, be- sitzt aber ein 10-Zoll-Display und kommt mit 80 GB oder 160 GB Festplatte daher. Lenovo setzt beim S10 auch nicht auf Linux, sondern lie- fert Windows XP mit aus. In Deutschland sollen beide Geräte ab Oktober erhältlich sein [1].

Auch der Hersteller Brunen-IT hat zwei neue Netbooks vorgestellt, die aufgrund ihrer Konfigu- ration etwas aus dem restlichen Netbook-Markt hervorstechen. Zum einen bringt das größere Modell One A440 einen 10,2-Zoll-Bildschirm mit 1024x600 Pixeln mit und ist aufgrund sei- ner Größe eher ein Mini-Notebook. Das One Das HP Mini-Note 2133. A115 hat ein 7-Zoll-Display und ist die Erweite- © swap_38(CC-BY-NC-SA 2.0)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 11 NACHRICHTEN zufriedenstellend damit läuft. Der Nachteil ist, Ubuntu 8.04 Netbook Remix, welches auf Ubuntu VIA-C7-M-Prozessor mit 1,2 GHz setzen. Die dass dafür der Systemkernel angepasst werden 8.04 basiert. Zusätzlich hat das System aber Tastatur umrandet den 4,8 Zoll kleinen Touch- musste und daher von automatischen Updates einen extra Launcher (eine angepasste GNOME- screen, der eine Auflösung von 1024x600 Bild- ausgenommen wurde, was nicht nur eine kleine Oberfläche), um schneller ins Internet zu kom- punkten hat. Weiter befindet sich auf der lin- Sicherheitslücke ist. Kleinere Probleme gab es men und Online-Anwendungen nutzen zu kön- ken Seite ein Navigationspad und auf der rech- mit der WLAN-Deaktivierung und dem Bluetooth- nen [4]. ten ein Touchpad. WiFi und USB werden natür- Modul [3]. lich unterstützt. Das B1LE besitzt 512 MB RAM HPs Mini-Note 2133 wurde zwar bereits im und eine 30-GB-Festplatte, das B1LH 1 GB RAM Bunt geht es bei Digital Gadgets zu. Diese haben April angekündigt, ist nun aber endlich für 500 und 60 GB Festplatte. Auf der aktuell stattfinden- auf dem „Intel Developer Forum“ das Netbook US-Dollar verfügbar. Das Gerät besitzt ein 8,9- den IFA 2008 will WiBrain auch das neue „i1“ „SYLVANIA g netbook MESO“ in vier Farben an- Zoll-Display, 4 GB Solid-State-Disk, 512 MB RAM vorstellen, welches auf den neuen Intel-Atom- gekündigt. Das Gerät wird von einer Intel-Atom- und einen 1-GHz-VIA-C7-Prozessor. Als Sys- Prozessor setzt [7]. CPU mit 1,6 GHz betrieben, besitzt 512 MB oder tem wird SUSE ausgeliefert, welches auch auf 1 GB Hauptspeicher, eine 80-GB-Festplatte und dem etwas teureren Modell (für 550 USD) mit Ebenfalls auf der IFA hat Fujitsu Siemens der Bildschirm hat eine Auflösung von 1024x600 1 GB RAM, 1,2-GHz-Prozessor und 120-GB- sein erstes Netbook vorgestellt. Das Amilo Mi- Pixel bei 8,9 Zoll Größe. Die Besonderheit an SATA-Festplatte erhältlich ist [5]. ni hat ein nicht-spiegelndes 8,9-Zoll-Display mit dem Gerät ist das eingesetzte Betriebssystem: 1024x600 Pixeln. Im Inneren arbeitet „natür- Auch LG Electronics springt lich“ ein Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, da- auf den Netbook-Markt auf zu gibt es 1 GB RAM und eine 60- oder 80- und hat das X110 mit 1,6- GB-Festplatte. Als Betriebssystem kommt leider GHz-Atom-CPU, 1 GB RAM, Windows XP Home zum Einsatz, was sich aber 10-Zoll-Bildschirm (1024x600 sicher manuell ändern lässt. Die Besonderheit Pixel) und 80- bzw. 120-GB- des Gerätes sind die Oberschalen, die in ver- Festplatte angekündigt. Als schiedenen Farben angeboten werden und leicht Besonderheit soll ein HSPA- ausgetauscht werden können. Ab Ende Septem- Modem (High Speed Packet ber soll es das Amilo Mini ab 399 Euro im Handel Access) installiert sein, wel- geben [8]. ches für höhere Übertragungs- raten beim Datenverkehr über Kein Netbook, sondern ein Nettop hat MSI Mobilfunk sorgen soll [6]. mit dem „Wind PC“ vorgestellt. Das Gerät ist als Desktop-PC konzipiert, hat aber wie Mit den Modellen B1LE und die meisten Netbooks eine Intel-Atom-CPU mit B1LH bietet der koreanische 1,6 GHz verbaut. Im Gerät befinden sich weiter Hersteller WiBrain zwei Mobi- 1 GB DDR2-RAM, eine 320-GB-Festplatte, DVD- Ein WiBrain B1-Modell. le Internet Devices (MIDs) an, Brenner, sowie Gigabit-Ethernet und sechs USB- © viagallery.com(CC-BY 2.0) die auf Ubuntu Linux und einen Anschlüsse. Für die Grafik sorgt der integrierte

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 12 NACHRICHTEN

Intel-GMA950-Chipsatz, der die Bilder über VGA Wie spekuliert wird, hat nun auch der CPU- aber eines der besten Netbooks, das auf dem an einen Monitor geben kann. Als Betriebssys- Hersteller AMD einen seiner Chips in einem Net- Markt zu finden ist [13]. tem kommt das etwas ältere Novell SUSE Linux book unterbringen können. Raon Digital hat das Enterprise Desktop 10.0 (Service Pack 1) zum Everun Note angekündigt, das mit einem 1,2- Commodore, früher bekannt für seinen „Brotkas- Einsatz [9]. GHz-Turion64-X2-Prozessor bestückt sein soll. ten“ C64, reiht sich auch in die Schlange der Daneben gibt es angeblich noch 1 GB RAM, Netbook-Hersteller ein. Auf der IFA 2008 in Ber- 60 GB Festplatte und ein 7-Zoll-Display mit lin wurde das Modell UMMD 8010 F vorgestellt. 1024x600 Bildpunkten. Auf der Webseite des Wie HP setzt Commodore beim 8010 F nicht auf Herstellers gibt es aber noch keine Details zu einen Intel-Chip, sondern benutzt einen VIA-C7- dem neuen Netbook [10]. M-Prozessor, der Bildschirm misst 10 Zoll, 1 GB RAM geben ausreichend Speicher, die 80-GB- Der Netbook-Vorreiter konnte letzten Monat auch Festplatte tut ihr Übriges. Dazu gibt es noch eine groß auftrumpfen. So zeigte Asus’ CEO Jerry Kamera, WLAN und optional Bluetooth. Als Be- Shen auf einer Pressekonferenz den neuen Asus triebssystem kommt Windows XP und alternativ EeePC S101. Das Modell ist diesmal wesent- ein bisher nicht benanntes Linux zum Einsatz. Im lich farbenfroher gehalten und scheint flacher zu Oktober soll das Gerät für 399 Euro in den Han- sein als der EeePC 901. Die restlichen Daten del kommen [14]. sind aber noch Spekulation. So wird von einem Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz und 32- bzw. Nun hat auch Dell endlich ein Einsehen und 64-GB-Solid-State-Disk ausgegangen. Der Preis hat Anfang September sein erstes Netbook mit soll bei 699 bzw. 899 US-Dollar liegen [11]. Intel-Atom-Prozessor herausgebracht. Die CPU Etwas handfester und erfreulicher ist da schon läuft wie gewohnt mit 1,6 GHz, verbaut sind die Meldung, dass in Deutschland nun der 512 MB RAM und eine 4-GB-Solid-State-Disk, Asus EeePC 900A ausgeliefert wird. Mit 1,6- beide Speicher können aber auf 1 GB bezie- GHz-Atom-Prozessor, 1 GB RAM und 8,9-Zoll- hungsweise 16 GB erweitert werden. Der Bild- Bildschirm ist das Gerät für ca. 300 Euro erhält- schirm misst 8,9-Zoll und liefert 1204x600 Bild- lich. Als Betriebssystem kommt voraussichtlich punkte. Dazu gibt es drei USB-Anschlüsse und wie bisher Xandros Linux zum Einsatz. Der klei- Ethernet sowie optional WLAN, Bluetooth und ei- nere EeePC 701 mit 7-Zoll-Display ist nun für ca. ne Kamera. Das Gerät kostet ca. 350 US-Dollar 250 Euro im Angebot [12]. [15]. Golem hat dagegen den Asus EeePC 901 auf Das, was das „One Laptop per Child“-Projekt Herz und Nieren bzw. auf Prozessor und RAM nicht geschafft hat, gelingt wohl dem chinesi- geprüft. Das Gerät erhält durch den neuen Atom- schem Hersteller HiVision, der im Oktober das Prozessor und einen vergrößerten Akku eine ex- Mini-Notebook „miniNote NB0700“ für 98 US- Der MSI Wind-PC. trem lange Laufzeit von 5 Stunden. Display und Dollar herausgeben will. Die Details des Gerätes © Rico Shen(CC-BY-SA 3.0) Tastatur seien zwar nicht optimal, aktuell sei es

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 13 NACHRICHTEN sind noch unklar, vermutlich wird eine Longsoon- von November bis Dezember angeboten wer- Mobiltelefone 2F-CPU oder ein Ingenic-Jz4740-Chip verbaut. den sollen. Die G1G1-Aktion besagt, dass man Auch auf dem Mobilfunkmarkt geht es rund. Auf der IFA 2008 in Berlin wurde ein ähnliches zwei Laptops kauft, wovon einer nach Hause So hat die LiMo-Foundation sieben neue neue Modell für nur 120 US-Dollar vorgestellt. Die- und der andere in ein Entwicklungsland gelie- Mobilgeräte von Motorola, NEC und Panaso- ses hat einen 7-Zoll-Bildschirm, 1 GB Flashdisk, fert wird. Wie schon zuvor, soll es das Angebot nic angekündigt, deren System alle die LiMo- WLAN, Ethernet und USB [16]. aber nur in den Vereinigten Staaten geben. Da Spezifikation für ein freies, mobiles Betriebs- es aber – entgegen der Meinung einiger Nach- system erfüllen. Von Motorola kommt das neue Apropos OLPC, das Projekt konnte angeblich richtenportale – noch keine offizielle Meldung MotoZine ZN5 mit einem Touchpanel, welches eine Verbindung mit Amazon eingehen, sodass seitens OLPC oder Amazon gibt, sollte man das je nach ausgewähltem Modus (Telefonie, Gra- die Geräte dort im Zuge der „Give 1 Get 1“-Aktion Angebot noch zurückhaltend betrachten [17]. fik und Mediaplayer) die Form und Funktion än- dert. NEC und Panasonic bauen ihre Produkt- palette weiter aus, die neuen Geräte unterstüt- zen On-Demand-Media-Streaming, Videokonfe- renz und elektronische Geldbörse. Daneben sind weitere 11 Mitglieder (meist aus der Telekommu- nikationsbranche) der LiMo-Foundation beigetre- ten [18].

Nachdem Motorola sein MotoZine ZN5 auf Ba- sis der LiMo-Spezifikation angekündigt hat, wur- de ein weiteres LiMo-kompatibles Handy namens Rokr EM30 vorgestellt. Das Gerät basiert auf dem Rokr E8 und ist vor allem für Musiklieb- haber gedacht. Wie das ZN5 liefert das EM30 die „ModeShift“-Technologie mit, bei der sich das Touchpanel an die jeweilige Funktion anpasst. Der Unterschied zum E8 ist ein erweitertes GPS- Modul und ein verbessertes LC-Display. Die Ka- mera hat 2 Megapixel und 8 GB Micro-SD lassen Platz für genügend Musik [19].

Nochmal Motorola, diesmal mit dem U9, welches mit einem LiMo-kompatiblen System ausgeliefert wird, zurzeit aber nur in den USA erhältlich ist. Das Gerät ist vor allem für Musikliebhaber ge- Das Everrun von Raon Digital. dacht und kommt in den Farben Grau, Pink und © Deibu(CC-BY-NC-SA 2.0) © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 14 NACHRICHTEN

Lila daher. Über den zusätzlich in die Außenhül- soll der Hersteller HTC für Oktober oder No- Samsung hat sein SCH-i859, welches auch als le integrierten 1,45-Zoll-Touchscreen kann man vember 2008 ein Smartphone angekündigt ha- „Olympics Phone“ bezeichnet wird, mit einem Lieder abspielen bzw. überspringen sowie vor- ben, dessen System auf Android basiert [23]. Linuxaufsatz von Mizi Research veröffentlicht. und rückwärtsspulen. Im Inneren findet man da- Wie LinuxDevices.com berichten, hat die FCC Das Telefon wird von China Unicom unter der gegen ein 2-Zoll-Display. Daneben besitzt das das eingereichte Handy-Design von HTC bereits Samsung-Marke „Anycall“ vertrieben und ist so- U9 Spracherkennung, einen MicroSD-Slot, 2- freigegeben [24]. mit vorerst dem chinesischem Raum vorbehal- Megapixel-Kamera, Micro-USB und Bluetooth. ten. Das Olympics Phone besitzt einen 2,8-Zoll- Die Standby-Zeit soll bei 350 Stunden liegen, die Touchscreen mit einer Auflösung von 320x240 Sprachzeit bei gut 7 Stunden [20]. In einem Re- Punkten und 65.000 Farben. Dazu gibt es eine view von LinuxDevices.com wird auf die Vor- und 3-Megapixel-Kamera, USB, Bluetooth und einen Nachteile des Mobiltelefons eingegangen [21]. MicroSD-Slot. Die Linux-Software Mizi Prizm bringt Anwendungen zum Surfen, zum E-Mail le- Vorletzten Monat ist der Nachfolger „Neo Free- sen und schreiben und zur Sprachaufzeichnung runner“ des ersten komplett freien Handys „Neo mit sowie einen Medienplayer und ein Fotoalbum 1973“ von OpenMoko erschienen. War das 1973 [25]. noch speziell für Entwickler gedacht, soll das Freerunner auch für Endanwender benutzbar Andere Hardware sein. Golem hat das Gerät getestet und kommt Natürlich darf man auch andere Hardware nicht zu dem Schluss, dass es noch ein langer Weg vernachlässigen, die auf Linux setzt. So hat Ar- sei, bis Endkunden das Handy komfortabel nut- bor Technology mit dem Gladius G0710 einen zen können. So dauere der Startvorgang ge- Tablet-PC vorgestellt, der ebenfalls wie die meis- schlagene 3 Minuten und die Oberfläche ließe ten Netbooks einen Intel-Atom-Prozessor ein- sich nicht intuitiv bedienen. Einige Programme setzt. Benutzt wird aber der kleinere Chip Z510 hätten nur rudimentäre Funktionen, im Terminal mit 1,1 GHz oder der Z540 mit 1,8 GHz. Der könne man per Standard keinen Schrägstrich (/) 7-Zoll-Touchscreen liefert in der Standardauflö- eingeben, der aber lebenswichtig sei. Aktuell le- sung 800x480 Pixel, es soll aber auch eine erwei- ge das System noch zu viel Wert auf die Kon- terte 1024x600-Pixel-Version geben. Per USB sole, sodass selbst die Uhrzeit darüber geändert oder Bluetooth kann man alternativ auch ein werden müsse. Da das Freerunner bzw. das Be- externes Keyboard anschließen, wem die acht triebssystem darauf aber immer noch in der Ent- programmierbaren Funktionstasten nicht ausrei- wicklung ist, kann es nur besser werden [22]. chen. Daneben hat das G0710 Gigabit-Ethernet, WLAN, Webcam und Audio-Ausgänge. Einen Bei Google dagegen geschehen noch Zeichen VGA-Ausgang gibt es nicht. Welches Linux- und Wunder, aber noch ist es nicht so weit. Von System zum Einsatz kommt, wird leider nicht er- allen Seiten tönt es, dass Google Probleme mit Das Neo Freerunner. wähnt [26]. der Android-Entwicklung habe (siehe unten), da © swap_38(CC-BY-NC-SA 2.0)

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Daneben will Ende des Jahres die Firma Cla- einem Intel-Atom-Chip der Z5xx-Serie („Silver- Die Firma FST hat ein Software Development Kit rion ein Personal Navigation Device (PND) na- thorne“) [29]. (SDK) für ihre Grafik-API (Application Program mens ClarionMind mit Linux herausbringen. Das Interfaces) „FancyPants“ angekündigt, die spezi- Gerät besitzt einen Intel-Atom-Z500-Prozessor Der Internet-TV-Anbieter Move Networks hat ell für MIDs mit Moblin Linux optimiert ist. Bereits mit 800 MHz, 512 MB RAM und einen 4,9-Zoll- einen ITV-Medienplayer für MIDs mit Moblin im Mai wurde FancyPants 2.0 veröffentlicht, wel- Touchscreen. GPS ist natürlich inklusive, das Stack und Atom-Prozessoren angekündigt. Per ches primär für Mobiltelefone angepasst war. Für Kartenmaterial wird aber nicht auf dem Gerät ge- „Adaptive Streaming“, welches die Bildqualität die Linux-Entwickler wurden unter anderem noch speichert, sondern ist online abrufbar. Als Soft- der vorhandenen Bandbreite anpasst, soll die objektorientiertes Scripting und die Anzeige und ware ist ein Webbrowser, ein E-Mail-Client und Software zukünftig das Videobild von Sendern Ausführung mehrerer Anwendungen auf einem ein Programm, das Points-of-Interests findet und wie ABC, Fox oder EPSN auf die Kleinstgeräte Schirm eingebaut [33]. auf der Karte anzeigt, installiert. Daneben gibt es übertragen [30]. noch einen PDF-Reader, Dateimanager, RSS- Ein weiteres SDK kommt von Motorola, die das Auch ein Videobild will RealNetworks (Real) mit Reader und eine Wetteranzeige. Welche Linux- auf Eclipse basierende MotoDev Studio for Linux ihrem RealPlayer auf Netbooks mit Intels Atom- Distribution genau zum Einsatz kommt, ist auch 0.3 herausgebracht haben. Mit der Programm- Prozessor zaubern. OEMs können den Media- hier nicht bekannt [27]. suite soll Entwicklern bei Erstellung und Test player, der u. a. RealMedia, Windows Media, neuer Programme für Motorola-Handys geholfen Software MP3, MPEG4 und Ogg abspielen kann, auf ih- werden. Die Version 0.3 befindet sich laut Anga- Überschlagen haben sich die Nachrichten im Au- rem System vorinstallieren und mit ausliefern. ben noch in der Entwicklung, wird aber durch die gust bezüglich Software auf Mobile Internet De- Ebenfalls für MIDs ist eine RealPlayer-Version Update-Funktion von Eclipse kontinuierlich mit vices (MIDs), woran die LinuxWorld Expo und erschienen, die aber zusätzlich Touchscreen- Aktualisierungen versorgt. Neben MotoDev Stu- das Intel Developer Forum nicht ganz unschul- Unterstützung und ein paar weitere Funktionen dio for Linux gibt es auch noch Versionen für Ja- dig waren. Die aus Tokyo stammende Firma Ac- bietet [31]. va, UIQ und Web-Widget-Entwicklung [34]. cess hat ihre Access Linux Platform (ALP) für Erneut für Moblin Linux auf Intels-Atom-Z5- MIDs erweitert und stellte auf der LinuxWorld Ex- Zuletzt ergibt sich ein gutes Bild für Mobile In- Prozessoren hat GeoSentric eine Version von po einige neue Funktionen des Systems vor, dar- ternet Devices in den kommenden Jahren. Auf Gypsii für MIDs angekündigt. Mit der Anwen- unter webbasierende Widgets und Touchscreen- der Linux-Mobile-Konferenz (als Teil der Linux- dung sollen Benutzer Daten abhängig vom ak- Unterstützung [28]. World Expo) haben Marktforscher für 2010 fast tuellen Standort speichern und verbreiten kön- 40 Millionen verkaufte MIDs vorausgesagt. Bis Der bekannte Antivirensoftware-Hersteller nen, dazu gehören unter anderem die Anzeige dahin sollen die Linux-Entwicklungen LiMo, Mae- McAfee dagegen will für MIDs mit Moblin Linux von Point-of-Interests (POIs), das Erstellen und mo und Moblin stark vertreten sein und Mitbe- demnächst eine Sicherheits- und Verschlüsse- Hochladen von Bildern, Video, Text und ande- werbersysteme wie Windows Mobile zurückfal- lungslösung anbieten, da vor allem diese Ge- ren ortsbezogenen Inhalten und die Kartenan- len. Weiter am Start liegen aktuell auch Goo- räte vom offenen Zugriff auf das Internet ab- zeige von Freunden in der Nähe mitsamt Kon- gles Android, was aktuell etwas mit Entwickler- hängen und geschützt werden müssen. Dabei taktdaten. Die Software setzt natürlich ein GPS- schwierigkeiten zu kämpfen hat, und das aus To- beschränkt sich McAfee auf Mobillösungen mit unterstützendes Gerät voraus [32]. kyo stammende Access Linux Platform [35].

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Apropos Android: Nachdem einige Android- netbooks_mit_linux_startklar AT4857924117.html Entwickler Ende Juli eine Petition gestartet hat- [3] http://www.linux-magazin.de/news/kurztest_10_ [22] http://www.golem.de/0808/61507.html ten, die Google dazu aufforderte, das Software zoll_notebook_one_a440_mit_ubuntu [23] http://www.linux-magazin.de/news/ Developer Kit (SDK) für die Android-Plattform [4] http://www.linuxdevices.com/news/ ausgeplaudert_das_gphone_zur_google_ endlich allen Entwicklern zugänglich zu machen, NS2518296895.html software_android kam eine Antwort von Google, die ziemlich knapp [5] http://www.desktoplinux.com/news/ [24] http://www.linuxdevices.com/news/ ausfiel. Bis auf ein „Danke für den Hinweis.“ NS2556758890.html NS5686319494.html konnte man darin nichts lesen, auch nicht, ob [6] http://www.linuxdevices.com/news/ [25] http://www.linuxdevices.com/news/ Google Android doch wieder öffnen will [36]. NS4798022680.html NS2434209879.html Glücklicherweise hat sich der Konzern besonnen [7] http://www.linuxdevices.com/news/ [26] http://www.linuxdevices.com/news/ und nach den zahlreichen Protesten eine neue NS4065405388.html NS7455386444.html Version des Android-SDK veröffentlicht. Version [8] http://www.golem.de/0808/62036.html [27] http://www.linuxdevices.com/news/ 0.9 Beta bringt vor allem viele Bugfixes der Be- [9] http://www.pro-linux.de/news/2008/13101.html NS2707879807.html nutzeroberfläche mit, aber auch wichtig für Ent- [10] http://www.linuxdevices.com/news/ [28] http://www.linuxdevices.com/news/ wickler ist die überarbeitete Dokumentation. Da- NS2653030653.html NS3994005404.html neben gibt es einige neue Anwendungen, bereits [11] http://news.softpedia.com/news/ASUS-CEO- [29] http://www.linuxdevices.com/news/ vorhandene wurden beschleunigt [37]. Shows-First-Eee-PC-S101-91563.shtml NS2665928882.html In dem neuen SDK sind aber einige Funk- [12] http://www.linux-magazin.de/news/video_asus_ [30] http://www.linuxdevices.com/news/ tionen verschwunden, die auch in der fina- eee_pc_900a_vorgestellt NS8810160105.html len Version 1.0, die Ende September erschei- [13] http://www.golem.de/0808/61488.html [31] http://www.linuxdevices.com/news/ nen soll, nicht mehr zu finden sein werden. [14] http://www.linux-magazin.de/news/veteran_im_ NS6668978025.html So wurden unter anderem die Bluetooth- und trend_linux_netbook_von_commodore__1 [32] http://www.linuxdevices.com/news/ GTalkService-API (für Instant-Messaging) dar- [15] http://www.linuxdevices.com/news/ NS9913113912.html aus entfernt. Dies bedeutet natürlich nicht, dass NS9975696819.html [33] http://www.linuxdevices.com/news/ mit Android 1.0 kein Bluetooth funktionieren wird. [16] http://www.linux-magazin.de/news/der_100_ NS2195541892.html Einzig Android-Entwickler können keinen neuen dollar_laptop_kommt_aus_china [34] http://www.linuxdevices.com/news/ Bluetooth-Anwendungen mehr für die erste fina- [17] http://www.olpcnews.com/sales_talk/g1g1/l NS3080867080.html le Version erstellen. Die Bluetooth-API wurde da- breaking_news_amazon_g1g1_november.html [35] http://www.pro-linux.de/news/2008/13011.html bei aus Zeitgründen entfernt, der Google-Talk- [18] http://www.linuxdevices.com/news/ [36] http://www.silicon.de/software/business/ Service aufgrund von Sicherheitsproblemen [38]. NS7325827957.html 0,39039006,39194902,00/google+brueskiert+ (dwa) [19] http://www.linuxdevices.com/news/ android_entwickler+erneut.htm NS6745873567.html [37] http://www.golem.de/0808/61804.html LINKS [20] http://www.linuxdevices.com/news/ [38] http://www.goodgearguide.com.au/index.php/id; [1] http://www.linuxdevices.com/news/ NS8355553945.html 541239587 NS9666362375.html [21] http://linuxdevices.com/articles/ [2] http://www.linux-magazin.de/news/one_

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 17 NACHRICHTEN Postkarte von Konqi aus Belgien

Mitte letzten Monats fand im belgischen Sint- insbesondere eine größere Benutzerzahl: Am Katelijne-Waver die KDE-Entwicklerkonferenz Beispiel des Browsers Firefox zeigte Untz, dass Akademy statt, bei der über 200 KDE-Entwickler man die Anwendungen besser in einen Desktop von allen Seiten des Globus teilnahmen. Ei- integrieren könne, sodass die Nutzbarkeit und ne Woche lang wurde der Stand der KDE- auch die Zahl der Anwender steigen würde [4]. Entwicklung diskutiert und neue Features für KDE 4.2 ins Auge gefasst. Netiquette Auf der Tagesordnung der Generalversammlung Social Desktop des KDE e.V. stand unter anderem die Einfüh- Eröffnet wurde die traditionelle KDE- rung eines Verhaltenskodex für Mitglieder der Entwicklerkonferenz durch die Keynote von KDE-Community. Kernaspekte der Regeln sind Frank Karlitschek [1], in der er interessante De- neben der zielorientierten Zusammenarbeit vor tails zum „Social Desktop“ verlauten ließ. Der allem soziale Grundregeln, wie der rücksichts- KDE-Entwickler schreckte auch vor einem Ver- volle und hilfsbereite Umgang, sowohl auf Sei- gleich mit Mac OS und Windows nicht zurück ten der Nutzer als auch bei den Mitwirkenden. und erklärte, dass man im Bereich der Funktio- Einen ausführlichen Blick auf den sogenannten nen mittlerweile gleichauf mit den verbreiteten „Code of Conduct“ erhält man bei einem Besuch Betriebssystemen sei. Als Ausweg aus dem Zu- Konqi zeigt stolz das KDE-Logo. der KDE-Projektseite [5]. Im selben Atemzug stand, dass der freie Desktop dennoch nur einen © KDE e.V(LGPL) wurde bereits eine Gemeinschaftsarbeitsgruppe kleinen Marktanteil sein Eigen nennen darf, sieht zusammengestellt, die für einen entspannteren Karlitschek den Community-Aspekt: Program- Ein gemeinsamer Desktop Austausch von Entwicklern und Anwendern sor- mierer sollten in den About-Informationen mit Für ein weiteres Highlight des Akademy-Starts gen soll. Als deutschsprachiges Mitglied vertre- einem Foto vertreten sein, sodass man mehr von sorgte GNOME-Maintainer Vincent Untz, der ten ist die Karlsruherin Lydia Pintscher, die dem den Machern hinter den Kullissen sehen könne. sich in seinem Vortrag dafür stark machte, an ei- einen oder anderen auch durch ihre Tätigkeit für Auch Dinge wie ein KDE-Eventkalender oder ei- ner gemeinsamen Desktop-Umgebung zu arbei- Kubuntu und Amarok ein Begriff sein könnte [6]. ne innovative Unterstützung für Hilfesuchende ten [3]. Argumente für eine solche Zusammenar- würden die K-Desktop-Umgebung noch kom- beit seien vor allem die Interessen der Anwen- Zukunft von KDE fortabler machen und den Benutzern anderer der, denen es nicht wichtig sei, zu welcher Um- Ebenfalls in Belgien vor Ort waren der letzt- Betriebsysteme gute Gründe für einen Wechsel gebung ein Programm gehöre, weil die Anwen- jährige Ubucon-Referent Sebastian Kügler und geben. Es handele sich dabei erstmal nur um dung an sich im Vordergrund stehe. Als weitere Dirk Müller vom Software-Unternehmen Novell, Ideen, über die man noch im Einzelnen diskutie- Vorteile einer gemeinsamen Entwicklung nann- die sich Gedanken zu der KDE-Entwicklung von ren müsse, bevor man sich an die technologische te der Open-Source-Enthusiast die bequemere morgen machten [7]. Die KDE-Community befin- Umsetzung begeben könne [2]. Instandhaltung notwendiger Bibliotheken sowie de sich in einem enormen Wachstum, an das

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 18 NACHRICHTEN man sich in der Zukunft anpassen müsse. Im Ge- halb der Entwicklergemeinschaft, ging schließ- te und kleine Popup-Kästchen auch nähere Infor- päck hatten Entwickler ein mögliches Lösungs- lich der dritte Preis an Aaron Seigo [12]. mationen zu den abgebildeten Mitarbeitern fin- modell, mit dem man den neuen Bedingungen, den kann [17]. (awe) unter denen die KDE-Entwicklung steht, gerecht Nutzungsrechte INKS werden könne. Demnach sollen Anwendungen Darüberhinaus können die KDE-Entwickler in L aus dem Hause KDE so oft wie möglich ver- Zukunft im Rahmen eines „Fiduciary Licence [1] http://akademy.kde.org/conference/presentation/ öffentlicht werden, Veröffentlichungskriterium sei Agreement“ (FLA) einzelne Nutzungsrechte an 40.php dabei das Überstehen einer Testphase. Eine ihrer Arbeit auf KDE übertragen, um so die [2] http://www.linux-magazin.de/news/akedemy_ zentrale Idee des Konzepts ist die Umgestaltung Durchsetzbarkeit von rechtlichen Ansprüchen 2008_startschuss_fuer_den_social_desktop der KDE-Entwicklung hin zu einem Baum mit sta- und einen etwaigen Lizenzwechsel einfacher [3] http://akademy.kde.org/conference/presentation/ bilem Stamm und verschiedenen Ästen für Distri- zu gestalten. Nicht zuletzt wird der KDE e.V. 13.php butionen oder KDE für Windows, die dann sepa- von nun an auch durch ein eigenes Logo ge- [4] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_ rat ausgebessert werden könnten. Weitere wich- schmückt, das man auf der Vereinswebseite be- 2008_freie_desktops_einer_fuer_alle tige Punkte des Modells sind die Ideen „Always trachten kann [13]. Aus der „Feder“ des Oxygen- [5] http://www.kde.org/code-of-conduct/ summer in the trunk“, also keine Entwicklungs- Designers David Vignoni stammend, zeigt es drei [6] http://www.linux-magazin.de/news/kde_e_v_ stände mehr einzufrieren, und die Anpassung Flaggen, die für die Grundsätze Unterstützung, beschliesst_kde_knigge der Release-Praktiken, auf die Sebastian Kügler Vertretung und Leitung der Community stehen [7] http://akademy.kde.org/conference/presentation/ bereits im Mai aufmerksam machte [8] [9]. sollen. 55.php [8] http://vizzzion.org/?blogentry=815 Akademy Awards 2008 Vorschau auf Amarok 2.0 [9] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_ Das Oxygen-Team hatte neben dem neuen Ver- Ein weiteres Highlight der vergangenen Tage 2008_kde_entwicklung_soll_community_boom_ einslogo noch einen weiteren Grund zur Freu- stellte die Vorschau auf neue Features von Ama- rechnung_tragen de: Zusammen mit dem Audioplayer Amarok und rok 2.0 dar. Eine kleine Gruppe von Entwicklern [10] http://www.oxygen-icons.org/ dem Plasma-Desktop hat das Oxygen-Iconset hat den Google Summer of Code [14] dazu ge- [11] http://plasma.kde.org/ [10] bei den diesjährigen Akademy Awards ab- nutzt, ihre Ideen für die zweite Generation des [12] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_ geräumt. Als Gründe für ihre Wahl nannte Audioplayers umzusetzen. Darunter finden sich 2008_amarok_oxygen_und_plasma_gewinnen die Jury, die aus den Preisträgern des ver- Projekte wie die MP3tunes-Integration, ein um- [13] http://ev.kde.org/ gangenen Jahres (K3B, Phonon, KDE-Commit- fangreiches Gerätemanagement oder ein Mass- [14] http://code.google.com/soc/2008/ Digest) bestand, folgende: Amarok leiste wich- Tagging-System, um nur ein paar der kommen- [15] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_ tige Öffentlichkeitsarbeit, weil es auch jenseits den Funktionen zu nennen [15]. 2008_amaroks_projekte_fuer_den_summer_of_ des K-Desktops bekannt und beliebt sei. Das code Menschen hinter KDE Oxygen-Icontheme sei zugleich ein gelungenes [16] http://static.kdenews.org/jr/akademy-2008- Wer sich schon immer einmal gewünscht hat, zu Artwork und Ergebnis einer erfolgreichen Zusam- group-photo.html den Machern hinter den Kulissen mal ein Gesicht menarbeit von Designern und Programmierern. [17] http://www.linux-magazin.de/news/akademy_ zu sehen, findet Aaron Seigo und seine Mitstrei- Für seine Arbeit am Desktop Plasma [11], aber 2008_das_grosse_who_is_who_des_kde ter auf dem Akademy-Gruppenfoto [16], über das auch für sein Engagement innerhalb und außer- man durch ein Suchfenster auf der rechten Sei- © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 19 NACHRICHTEN Google stellt Internet-Browser Chrome vor

Bilder sagen oft mehr als tausend Worte, aber ren Ursprung im KDE-Projekt hat und mittlerweile Fenster“ zu öffnen, sodass keine Spuren von den auf Worte wollte Google dann doch nicht verzich- durch Apples Safari prominent vertreten wird. Internet-Aktivitäten auf dem Computer zurück- ten, als Anfang September der eigene Webbrow- bleiben sollen. ser „Chrome“ in Form eines Comics präsentiert Das Stichwort Registerkarte führt zu einer weite- wurde. Die erste konkrete Nachricht vom neu- ren auffallenden Neuerung, die der Browser mit Zur Freude aller Sympathisanten freier Software en Browser, in der sich auch der Comicstrip aus sich bringt: Die Tabs sind nicht, wie von ande- ist dem 38-seitigen Comic [6] zu entnehmen, der Feder von Scott McCloud befand, erschien ren Browsern gewohnt, unter der Adresszeile an- dass Google Chrome ein vollständiges Open- am 1. September 2008 im Weblog Google Blo- gesiedelt, sondern befinden sich am Kopf des Source-Projekt sein wird. Die erste Beta-Version goscoped [1]. Unter dem Titel „Google’s Browser Browser-Fensters, wie in den Screenshots [4] im soll in mehr als 100 Ländern angeboten wer- Project“ und einem Logo, das einige jüngere Le- Blogeintrag von Google Blogoscoped zu sehen den, leider vorerst nur für Windows. Im offiziellen ser an einen Pokéball erinnern könnte, wird das ist. Google-Blog [7] kommentieren zwei Verantwortli- Projekt vom Stuttgarter Philipp Lenssen in acht che die Veröffentlichung des neuen Browsers mit Weiterhin wurde „Omnibox“, so der Name Punkten vorgestellt und ein Einblick in die wich- den Worten „Das Internet wird durch Möglichkei- der URL-Zeile, mit einer Autovervollständigen- tigsten Funktionen gegeben. ten und Innovation besser. Google Chrome ist ei- Funktion versehen, die schon beim Eintippen ne weitere Möglichkeit und wir hoffen, es trägt Bereits vor einigen Wochen verdichteten sich Suchvorschläge oder häufig besuchte Webseiten einen Teil dazu bei, das Internet noch besser zu die Gerüchte um einen Internet-Browser aus anbietet. Insgesamt wirkt das Design des Pro- machen“ [8]. (awe) dem Hause Google, der neben verbesserten gramms auf den ersten Blick stimmig, die Menü- INKS JavaScript-Funktionen auch die einstige Offline- leisten am Rande der Adresszeile sind schlicht L Erweiterung „Gears“ mit im Gepäck haben sollte gehalten und das neue Tab-System macht einen [1] http://blogoscoped.com/archive/2008-09-01- [2]. Bei der neuen JavaScript-Engine setzen die übersichtlichen Eindruck. n47.html Google-Entwickler auf „V8“, einer virtuellen Ma- [2] http://www.golem.de/0807/60946.html Wie bei jeder neuen Version einer Internet- schine für JavaScript, die für eine bessere Per- [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Gears Anwendung, darf auch hier das Thema Sicher- formance sorgen und die Auswirkungen von Feh- [4] http://blogoscoped.com/archive/2008-09-02- heit nicht fehlen. Im Bereich der Sicherheit ver- lern auf den betroffenen Tab beschränken soll. n72.html traut das Unternehmen auf ein so genanntes [5] http://de.wikipedia.org/wiki/Sandbox Wie erwartet ist die Software Gears [3] nun stan- Sandkasten-Konzept [5], das heißt, dass die dar- [6] http://scr3.golem.de/?d=0809/Google-Chrome& dardmäßig integriert. Mit ihr lassen sich Websei- gestellten Webseiten in den Tabs vom Rest des a=62131 ten offline anzeigen und verwenden, indem die Systems abgeschirmt sind und eine Kommuni- [7] http://googleblog.blogspot.com/2008/09/fresh- Daten in einem lokalen Cache gespeichert und kation nur zwischen Benutzer und der Sandbox take-on-browser.html regelmäßig aktualisiert werden. Ebenfalls ist in stattfindet. Darüberhinaus steht dem Browser ei- [8] http://www.golem.de/0809/62131.html dem Blogeintrag zu lesen, dass Google Chrome ne Liste gefährlicher Internetseiten zur Verfü- auf der Rendering-Engine Webkit basiert, die ih- gung und es besteht die Möglichkeit, „Incognito-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 20 NACHRICHTEN Kernel-Rückblick

Seit Beginn der Entwicklung von Version 2.6.27 sel wie „-rc1“ zu eliminieren und stattdessen im ler um das Dateisystem, jedoch ließen diese sich hat sich einiges getan. Nach der Veröffentlichung Verzeichnisbaum selbst zu hinterlegen. noch nicht dazu verleiten, die von den Kernel- von 2.6.27-rc2 wurde es wieder etwas ruhiger, Entwicklern kritisierte Plugin-Architektur zu ent- die großen Neuerungen sind nun aufgenommen All dies könnte den Anwendern, die auf Ubun- fernen. Daneben wies Tso auf btrfs hin, das viele und es werden in erster Linie noch Fehler und tus kommende Version „Intrepid Ibex“ warten, der Eigenschaften von Reiser3/4 zu bieten habe Probleme bereinigt. So kündigte Torvalds die drit- schon zugute kommen. Da die meisten der an- [5]. (mme) te Vorabversion mit den Worten „Die Dinge ha- stehenden Änderungen bereits in 2.6.27 vorhan- INKS ben sich wirklich beruhigt“ an [1]. Dies galt nicht den sind, wurde die Übernahme dieses Kernels L für den Unterzweig, der den WLAN-Treiber ath9k in Ubuntu 8.10 beschlossen. Damit übersprin- [1] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.27-rc3_Things_ beherbergt; hier wurden fast zwei Drittel aller gen die Ubuntu-Entwickler gleich drei Kernel- Really_Have_Calmed_Down Änderungen durchgeführt, um den ersten voll- Versionen, können damit dann jedoch beim der [2] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel/ ständig offenen Treiber für 802.11n-kompatible für Ende Oktober erwarteten Veröffentlichung 2008-August/026142.html Chips für den kommenden Kernel zur Verfügung von Ubuntu 8.10 mit Aktualität glänzen [2]. [3] http://kerneltrap.org/mailarchive/linux-kernel/ zu stellen. Weiterhin große Änderungen hat der 2008/8/1/2778514 Wieder einmal wurde die Frage nach der Einbin- arch-Zweig erfahren, allerdings in erster Linie in [4] http://www.golem.de/0804/59352.html dung von Reiser4 in den aktuellen Kernel laut der Namensgebung. Torvalds und seine Mitstrei- [5] http://kerneltrap.org/mailarchive/linux-kernel/ [3]. Diese dürfte mit der Verurteilung von Hans ter haben hier die Struktur geändert, um Anhäng- 2008/8/1/2780064 Reiser wegen Mordes [4] weiter in die Ferne rücken. Zwar kümmern sich noch einige Entwick-

Fedora-Server gehackt

Die Studie „Paketverwaltungen sind nicht immer se Erkenntnis veranlasste die Administratoren wohl es als unwahrscheinlich gilt, dass die sicher“ (siehe freiesMagazin 08/2008 [1]) hatte dazu, die betroffenen Systeme neu zu installie- Schlüssel kompromittiert wurden, wurde zwi- es vorletzten Monat irgendwie angedroht. Mitte ren und Aktualisierungen vorzunehmen, wodurch schenzeitlich deren Austausch beschlossen [5]. August rüttelte Fedora-Projektleiter Paul Frields Teile der Serverlandschaft des Fedora-Projekts Diese Aktualisierung wurde jedoch noch unter die Fedora-Gemeinde mit der Meldung wach, zeitweise nicht erreichbar waren. Verwendung der alten Schlüssel durchgeführt, dass ein Vorfall in der System-Infrastruktur un- Fedora 10 erhält einen eigenen, neuen Schlüs- tersucht werde [2]. Die Spekulationen [3] über Eines der betroffenen Systeme wurde für das Si- sel. Einbrüche in die Fedora-Server mussten nach gnieren von Paketen verwendet, weshalb schon der Analyse durch Sicherheitsspezialisten und früh eine Aufforderung, keine Paketaktualisie- Ebenso betroffen waren Red Hats kommerziel- Systembetreuer leider bestätigt werden [4]. Die- rung durchzuführen, herausgegeben wurde. Ob- le Linux-Versionen, für die ebenfalls ein Sicher-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 21 NACHRICHTEN heitsupdate zur Verfügung steht [6]. Der Einbre- [2] https://www.redhat.com/archives/fedora- cher war in der Lage, einige OpenSSH-Pakete announce-list/2008-August/msg00008.html zu signieren, sodass Anwender, welche sich aus [3] http://www.heise.de/open/news/meldung/114445 anderen als den Original-Paketquellen bedienen, [4] http://www.redhat.com/archives/fedora- ein korrekt signiertes und doch unechtes Paket announce-list/2008-August/msg00012.html guten Glaubens installieren könnten. [5] http://lists.fedoraproject.org/pipermail/rel-eng/ 2008-August/001627.html Über die vom Angreifer genutzte Schwachstel- [6] http://rhn.redhat.com/errata/RHSA-2008- le äußerte sich das Fedora-Projekt bislang nicht. 0855.html (mme)

LINKS [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- „Frustration“ © by Randall Munroe 2008-08 (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/457

Auf der Suche nach dem ersten Open-Source-Professor

Während alle Freunde freier Rechenmaschinen der zukünftige Professor für Open Source ne- Bei der Stellenausschreibung handelt es sich den Lesefehler entdeckt und die Seite ent- ben Erfahrungen im Forschungsbereich auch die um eine so genannte W2-Professur, das Kür- täuscht überblättert haben, dürfen sich Stu- Mitarbeit an einem großen Open-Source-Projekt zel steht dabei für eine Besoldungsgruppe, der denten der Universität Nürnberg-Erlangen dar- nachweisen können. Darüberhinaus umfasst der Hochschullehrer angehören. Seinen oder ihren auf freuen, demnächst den ersten Professor Job auch die wirtschaftlichen und rechtlichen Dienst wird der Open-Source-Professor bzw. die für Open-Source auf dem Campus begrüßen Aspekte von freier Software. Professorin am ersten Januar des kommenden zu können. Ausgeschrieben wird die Professur Jahres antreten, es bleibt gespannt abzuwar- durch den Fachbereich Informatik der Techni- Prof. Dr. Michael Philippsen, seines Zeichens ten, ob sich an den Universitäten dieses Landes schen Fakultät unter dem Titel „Professor (W2) Leiter des Lehrstuhls für Programmiersysteme schon bald weitere Lehrkräfte mit diesem Titel in Open Source Software“, nachzulesen auf an der Uni Erlangen-Nürnberg, äußerte sich ge- schmücken dürfen. (awe) der Webseite für Stellenangebote der Friedrich- genüber heise open [3], dass sich Open Sour- INKS Alexander-Universität [1]. ce bei der Entwicklung von Software zu einem L wichtigen Wirtschaftsfaktor gewandelt habe. Da [1] http://www.uni-erlangen.de/ In der Anzeige [2] heißt es, dass der erfolg- große Unternehmen wie die SUSE Linux AG [2] http://www.uni-erlangen.de/infocenter/jobs/ reiche Bewerber sowohl im Lehr- als auch im oder die Open Source Business Foundation in professoren/Open-Source-Software-en.shtml Forschungsbereich tätig sein wird, wesentliches Nürnberg beheimatet sind, bestehe dort zudem [3] http://www.heise.de/open/news/meldung/115276 Thema wird dabei die Open-Source-Software in- auch ein regionales Interesse an einer solchen nerhalb der Informatik sein. Als Referenzen soll Professur.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 22 NACHRICHTEN Erneuter Protest gegen OOXML

Nachdem Microsofts Dokumentenformat Office Unterstützung hierfür bei den anderen Ländern fragen und nicht mehr alle Standardisierungen Open XML Ende März mit knapper Mehrheit zum zu finden war. Weiter hat man jeglichen weiteren ohne Bedenken für den Gebrauch im Staatswe- ISO-Standard erklärt wurde, legten die vier Län- Einspruch im Voraus abgelehnt, sodass OOXML sen und Behörden zu benutzen [2]. Der offene der Brasilien, Indien, Südafrika und Venezuela nun tatsächlich ein ISO-Standard wird [1]. Brief enthält weitere Details [3]. (dwa) Einspruch gegen die Entscheidung ein, da es INKS zu Unregelmäßigkeiten bei der Wahl kam. Zu- Auch wenn die ISO den Ländern offiziell also den L sätzlich sei die ISO bei der Schnellabstimmung Mund verboten hat, heißt das nicht, dass sich [1] http://www.consortiuminfo.org/standardsblog/ kaum auf die Bemerkungen der Länder bezüg- niemand mehr regt. Die obigen Länder mit Aus- article.php?story=20080815093816875 lich der Fehler im OOXML-Design eingegangen. nahme von Indien sowie Ecuador und Kuba ha- [2] http://www.heise.de/open/news/meldung/115301 Dazu befürchtet man, dass die Standardisierung ben sich in einem offenen Brief erneut über die [3] http://www.stefanoforenza.com/iso-looses- von OOXML im Gegensatz zum vorher standar- ISO und den Abstimmungsprozess zu OOXML -consensum-in-south-america/ disierten OpenDocument-Format steht. beschwert. Dadurch dass die ISO ihre eigenen Regeln bei der Abstimmung etwas gedehnt habe, Die ISO hatte diesen Einspruch letzten Monat mit sehen sich die protestierenden Ländern gezwun- der Begründung abgelehnt, dass nicht genügend gen, zukünftige ISO-Entscheidungen zu hinter-

FOSdoc: Freie Software - freie Dokumentation

Der Fachbuchverlag Open Source Press [1] stellt legen sie aber großen Wert auf die freie Verfüg- In welcher Form das fertige Produkt am Ende er- auf der FrOSCon [2] sein neues Serviceangebot barkeit ihrer Dokumentation. Wir möchten solche scheint und verbreitet wird, entscheidet der Auf- vor. Unter dem Label FOSdoc (Free and Open Projekte mit unserer Erfahrung bei den vielfäl- traggeber. Einzige Bedingung: Es muss unter ei- Source documentation) [3] wird er künftig Do- tigen Publikationsmöglichkeiten beraten und mit ner freien Lizenz stehen. kumentationen betreuen, die unter freier Lizenz unseren klassischen Verlagsstrukturen und Ver- veröffentlicht werden und frei verfügbar sind, auf triebswegen unterstützen“, so Dr. Markus Wirtz, Hinweis: Dies ist eine Pressemitteilung der Wunsch aber auch über den (internationalen) Geschäftsführer von Open Source Press. Open Source Press GmbH. Buchhandel vertrieben werden können. INKS FOSdoc bietet verschiedene Module an, die Pro- L „Immer wieder sind Projektleiter und Software- jekte und Unternehmen frei kombinieren kön- [1] http://www.opensourcepress.de/ entwickler an uns herangetreten, weil sie Bedarf nen, beispielsweise „Lektorat“, „Herstellung“, „In- [2] http://www.froscon.de/ an professioneller Verlagsarbeit haben. Zugleich ternationalisierung“ oder „Marketing & Vertrieb“. [3] http://www.fosdoc.de/

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 23 TIPPS &TRICKS

Kurztipp: Notizen für Tomboy aus Firefox heraus erzeugen von Christoph Langner

Tomboy [1] ist ein praktisches Werkzeug, um In- weise aus dem Internet gewinnt. Mit der Erwei- ren und dann über das Kontextmenü der rechten formationen zu sammeln und zu organisieren. terung Tomfox [2] für Firefox kann man sich nun Maustaste in Tomboy als neue Notiz einfügen. Bei Programmen wie Tomboy spricht man von ei- diese Arbeit etwas erleichtern. nem Desktop-Wiki, da man einzelne Notizen mit- Leider gibt es Tomfox bislang nur auf Englisch. Anstatt die Informationen per Copy & Paste in einander verlinken kann. INKS Tomboy zu übernehmen, kann man einfach die L Ein typischer Anwendungsfall für Tomboy ist das interessanten Abschnitte der Webseite selektie- [1] http://www.gnome.org/projects/tomboy/ Sammeln von Informationen, die man beispiels- [2] http://harrycoal.co.uk/tomfox/

A Kurztipp: Todo-Listen in LTEX von Dominik Wagenführ

Wenn man größere Arbeiten mit LATEX schreibt, \todo{Formel ergänzen!} \usepackage{todonotes} verliert man irgendwann den Überblick, an wel- chen Stellen man noch etwas zu erledigen hat. eine Stelle markieren, an der man noch etwas er- kann das Paket dann benutzt werden. Wichtig ist, Ein ledigen muss. Optisch sieht das ganze aber nicht dass die Einbindung hinter dem Paket hyper- mehr ganz zeitgemäß aus. ref steht, damit es zu keinen Kompilierfehlern % TODO: Formel ergänzen! kommt. Die Benutzung geht intuitiv mittels Das Paket todonotes hilft zwar meist, aber muss auch erst einmal ge- Etwas peppiger wirkt das LATEX-Paket \todo{Formel ergänzen!} funden werden. Natürlich kann man sich auch todonotes [2], welches aber bisher in kei- eine eigene Todo-Umgebung definieren, die das ner LATEX-Distribution zu finden ist. Von der und erzeugt einen schönen bunten Kasten am ganze etwas markanter hervorhebt, aber wieso Webseite des Autors lädt man sich die Datei Rand des Textes. Leider funktioniert dies nicht selbst basteln, wenn es das fertig gibt? todonotes.sty herunter und speichert die- bei mehrspaltigem Satz bzw. bei Dokumenten, se in einem eigenen Ordner todonotes im die die Ränder eigenständig verändert haben. Das Paket todo TeX-Pfad. Bei TeX-Live ist dies zum Beispiel LINKS In den meisten Distributionen enthalten ist das /usr/share/texmf-texlive/tex/latex. Da- A [1] http://www.ctan.org/tex-archive/macros/latex/ LTEX-Paket todo [1], dessen Entwicklung aber nach muss man noch mittels anscheinend 2002 stehen geblieben ist. Die Ein- contrib/todo/ bindung per # mktexlsr [2] http://midtiby.blogspot.com/ [3] http://blog.irrepupavel.com/2007/02/installing- \usepackage{todo} die Pakete neu einlesen [3]. Über latex-style-files-sty-on.html geht leicht und man kann im Text per © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 24 EDITOR

GNU Emacs – ein mächtiger Editor von Jean Pierre Hort

SF-Gründer Richard Stallman entwi- ckelte GNU Emacs und setzte so einen F Standard für Texteditoren. Auch heute zählt Emacs noch zu den mächtigsten (aber auch kompliziertesten) Texteditoren – dank seiner Programmierschnittstelle ist er auch als Mailclient, Newsreader und Browser nutz- bar.

GNU Emacs [1] ist auf vielen Linuxsystemen be- reits vorinstalliert und sollte sich auch im Soft- wareangebot jeder Distribution befinden. In die- sem Artikel wird auf die Konsolenversion einge- gangen (häufig als Paket emacs-nox angebo- ten), da die grafische Oberfläche relativ selbst- Emacs mit geöffneter Datei. erklärend ist. Im Folgenden werden nun die wichtigsten Navigieren im Dokument lässt sich wie gewohnt Emacs-Grundbefehle erklärt, über den gesam- mit den Pfeiltasten. Um eine Seite weiter zu Gestartet wird Emacs mit dem Befehl ten Umfang der Emacs-Befehle kann man sich blättern, benutzt man Strg + V , für eine Sei- $ emacs dateiname in der Hilfe oder in der (exzellenten und lokali- te zurück Alt + V . Zum Anfang des Doku- sierten) geführten Übungsanleitung informieren, ments gelangt man mit Alt + < , zum Ende mit Gibt man keine Datei an, startet Emacs mit eini- die über die Tastenkombination Strg + H ge- Alt + Shift + < . gen Referenzen für Hilfefunktionen. folgt von der Taste T aufgerufen wird. Änderungen tippt man ganz normal ein, im Ge- Die Emacs-Oberfläche besteht aus drei Berei- Emacs benutzt zwei Befehlstasten, die mit „C“ gensatz zum Editor Vi (siehe „Vim – Ein Schnel- chen, am oberen Rand befindet sich die Menü- (für „Control“, Strg -Taste) und „M“ (für „Me- leinstieg“, freiesMagazin 08/2008 [2]) gibt es hier leiste (Tastenkürzel für die Benutzung der Menüs ta“, Alt -Taste) abgekürzt werden. Diese wer- keine verschiedenen Modi, die zwischen Dar- entnimmt man der integrierten Hilfefunktion, die den meist in Kombination mit weiteren Tasten ge- stellung und Eingabe differenzieren. Um einen man über die Tasten Strg + H aufrufen kann), nutzt. Fehler rückgängig zu machen, betätigt man darauf folgt der eigentliche Textbereich. Am un- Strg + X gefolgt von U . teren Rand befinden sich zwei Zeilen, die obe- Zum Öffnen einer bestimmten Datei betätigt man re ist die Statuszeile, darunter befindet sich die Strg + X gefolgt von Strg + F und gibt darauf- Oft kommt es vor, dass man im Text eine Zei- Emacs-Kommandozeile, in der eingegebene Be- hin den Pfad zur Datei und den Dateinamen ein. chenfolge sucht. Dafür bietet Emacs eine inkre- fehle angezeigt werden. mentelle Suche. Sie lässt sich über Strg + S

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(vorwärts suchen) bzw. Strg + R (rückwärts su- Richard Stallman sogar zu folgender Aussage gen, die offizielle Emacs-Dokumentation [4] be- chen), gefolgt von der gesuchten Zeichenfolge, führte: schreibt aber alle weiterführenden Kommandos aufrufen. und bietet eine perfekte Anlaufstelle, um die „Emacs begann als Texteditor, welcher zu ei- Emacs-Benutzung zu optimieren. Ist man mit der Bearbeitung der Datei fertig, ner Lebensweise für viele Benutzer wurde, weil lässt sie sich mit Strg + X und anschließendem man die ganze Arbeit damit erledigen kann, oh- LINKS Strg + S speichern. Möchte man die Datei un- ne Emacs zu verlassen, und wurde letztlich zu [1] http://www.gnu.org/software/emacs/ ter einem anderen Dateinamen speichern, betä- einer Religion.“ [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- tigt man nach Strg + X , Strg + W . Zum Be- 2008-08 Es lässt sich zum Beispiel mit Alt + X gefolgt [3] http://refcards.com/docs/gildeas/gnu-emacs/ enden von Emacs dient der Befehl Strg + Z . von shell eine Konsole starten, die es ermög- emacs-refcard-a4.pdf licht, Konsolenbefehle aufzurufen, ohne Emacs Die Bedienung des Emacs ist zwar gewöhnungs- [4] http://www.gnu.org/software/emacs/manual/ beenden zu müssen. Mit Alt + X gefolgt von bedürftig, hat man sich aber einmal damit ange- emacs.html ftp lassen sich sogar FTP-Verbindungen auf- freundet, will man sie nicht mehr so schnell mis- bauen (siehe Manpage von ftp für weitere Kom- sen. Hier nochmal der Verweis auf die Emacs- Autoreninformation mandos). Aber stopp – bevor man Emacs nun interne Anleitung ( Strg + H gefolgt von T ). beendet, um die Manpage von ftp aufzurufen, Jean Pierre Hort benutzt Emacs seit Auch gibt es eine umfassende Referenz im PDF- kann man Emacs dies doch auch tun lassen. sechs Jahren hauptsächlich in seiner Format [3]. Ganz einfach: Alt + X gefolgt von man ftp. Tätigkeit als Systemadministrator und Wie oben erwähnt ist Emacs aber nicht nur Edi- Programmierer. Der Editor hat sich Man bemerkt schnell, dass sich mit Emacs fast tor, sondern besitzt darüber hinaus auch weiter- besonders durch seine integrierten alles bewerkstelligen lässt. Alle Befehle aufzu- gehende Funktionen, die Emacs-Programmierer Zusatzfunktionen als äußerst effizient listen würde den Umfang dieses Artikels spren- erwiesen.

„The Sea“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/450

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Sawfish – Rückkehr eines GNOME-Urgesteins von Christopher Bratusek

ach dem Revival der Socken in San- Vor dem Kompilieren sollte man sicherstellen, tritt nicht mit anderen Programmen auf. Cur- dalen und der Farbe Oliv jetzt die dass die Abhängigkeiten rep, rep-gtk und optio- sor Warp ist standardmäßig deaktiviert. Rückkehr von Sawfish. nal rep-gnome installiert sind. N ¢ Fenster in eine andere Arbeitsfläche zie- Mit gut neun Jahren (1999 bis 2000 als Sawmill) $ tar xf sawfish-[version].tar.bz2 hen und Position anzeigen: Wenn man ein ist Sawfish [1] zwei Jahre älter als der größte $ cd sawfish-[version] Fenster auf eine andere Arbeitsfläche zieht („Senden zu . . . “ ist nicht betroffen) und Saw- Konkurrent MetaCity [2]. Sawfish war lange Zeit $ ./configure --prefix=/usr y der Standard-Fenstermanager von GNOME, bis --sysconfdir=/etc fish so konfiguriert ist, dass beim Verschieben MetaCity ihn ersetzte. Der Grund dafür ist denk- $ make die Position angezeigt wird, geht das Gan- bar einfach: John Harper, Chefentwickler von # make install ze schief, da beim Eintreten nicht alle Infor- librep, rep-gtk und sawfish, durfte, nachdem er mationen aktualisiert werden. Die Option zum seinen Vertrag bei Apple unterschrieben hatte, Für eine bessere GNOME-Integration kann man Anzeigen der Position beim Verschieben ist nicht mehr an eben diesen weiterentwickeln. Of- noch die Optionen --enable-capplet und standardmäßig deaktiviert. fiziell bestätigt wurde dies nie, aber das erklärt --enable-gnome-widgets zu ./configure Gutes so einiges. Im Juni 2007 hat dann Janek Kocziki hinzufügen. Sawfish übernommen. ¢ Erweiterbarkeit: Sawfish lässt sich (sofern Gutes und Schlechtes man Lisp und rep beherrscht) einfach mit Installation Das Schlechte zuerst Lisp-Skripten erweitern. Die Installation ist unter Mandriva, Debian (und Die Zeit, in der Sawfish nicht entwickelt wurde, ¢ Event-Hooking/Funktionen ersetzen: Mit Derivaten) sowie Gentoo einfach über die Pa- hat Spuren hinterlassen. Bei einer Standardkon- Hilfe dieser Skripte kann man nicht nur neue ketverwaltung (urpmi/apt/emerge) und das Pa- figuration läuft alles wie geschmiert, allerdings Funktionen hinzufügen, sondern auch bereits ket sawfish zu handhaben. Die meisten anderen machen manche der erweiterten Funktionen den vorhandene Funktionen durch eigene erset- Distributionen bringen Sawfish nicht (nicht mehr Benutzern zu schaffen. zen. Des Weiteren kann man regulieren, wie bzw. noch nicht) mit. Sawfish auf ein bestimmtes Event reagiert. ¢ OpenOffice.org und Cursor Warp: Saw- ¢ Tastenkürzel: Quasi alles, was Sawfish Den Tarball sawfish-[version].tar.bz2 kann fish bietet eine Cursor-Warp-Funktion, wel- kann, kann mit einem Kürzel versehen wer- man von der offiziellen Homepage [1] herunter- che den Zeiger auf eine bestimmte Position den. laden. Außerdem findet man dort noch acht Pat- innerhalb wiederhergestellter Fenster stellt. ches, von denen der eine Teil in die nächste Ver- Allerdings sorgt diese Funktion dafür, dass ¢ Fensterbedingungen: Sawfish kann so ein- sion einfließt, der andere nicht. der Zeiger innerhalb von Einstellungsdialo- gerichtet werden, dass er auf bestimmte gen von OpenOffice.org gefangen ist. Dieses Fenster besonders reagiert, hierbei kann die Problem ist spezifisch für OpenOffice.org und Fensterklasse, der Name, die Rolle, der Sym- bolname, die Sprache, der Rechner oder die

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Binärdatei ausschlaggebend sein. So kann GNOME Optionen werden mit ( setq option verhindert werden, dass bestimmte Fenster Per Alt + F2 die gnome-session-properties suboption ) gesetzt. Variablen wer- den Fokus bekommen, einen anderen Rah- starten, dann zum Reiter „Aktuelle Sitzung“ den mit ( define-special-variable mentyp haben oder von der Fensterliste igno- wechseln. Nun den aktuellen Fenstermanager variable wert ) gesetzt. Kürzel wer- riert werden. aus der Liste löschen (meist „metacity“), dann den durch ( bind-keys keymap "kürzel" ¢ Titelleisten: Sawfish unterstützt etliche Titel- Sawfish starten und dessen Stil auf „Neustart“ ’funktion ) definiert. leistenknöpfe. Als Beispiel kann man sich das setzen. Thema „mxflat“ ansehen, das zwölf Titelleis- tenknöpfe zur Verfügung stellt. Aber nicht nur Nach dem Start das: Sawfish kann auch erweiterte Funktio- Download von Erweiterungen nen (Uhrzeit, Benutzername) in der Titelleiste Alle in den folgenden Kapiteln beschriebene anzeigen (siehe auch hierzu mxflat). Skripte (und einige mehr) kann man herunterla- ¢ Viewports/Arbeitsflächen: Sawfish unter- den: stützt sowohl Viewports als auch Arbeitsflä- chen. ¢ Skripte [3], ¢ FMB: Sawfish kennt den FMB („Fancy Ma- ¢ Merlin [4], ximize Button“). Das bedeutet: Linksklick auf den Knopf ist Maximieren, Rechtsklick auf ¢ meine sawfishrc [5], den Knopf ist vertikales Maximieren und Mit- ¢ das Thema mxflat [6], telklick auf den Knopf ist horizontales Maxi- Sawfish-Konfigurationsprogramm. mieren. ¢ das Thema Toyberg [7]. Nach dem Start erwartet einen ein einfach kon- figurierter Fenstermanager mit Crux als Fenster- Sawfish als Standard Position und Syntax der Konfigurationsdatei dekoration. Mit sawfish-ui (alternativ Mittelklick Die Standardkonfigurationsdatei ist ~/.sawfish KDE auf den Desktop » „Anpassen » Alle Einstellun- rc. Lisp-Skripte kommen in ~/.sawfish/lisp, Einfach eine neue Datei ~/.kde/env/startsaw gen“) kann man Sawfish konfigurieren. Themen in ~/.sawfish/themes. fish.sh anlegen mit folgendem Inhalt: Im Reiter „Aussehen“ kann man die Schriftart, Kommentare werden mit ; (Semikolon) eingelei- #!/bin/sh das Thema und ggf. Themenoptionen verändern tet. Skripte werden mit ( require ’script ) export KDEWM=/usr/bin/sawfish (dies erfordert einen Neustart von sawfish-ui), so eingebunden, wobei ein / (Schrägstrich) bietet das Crux-Thema alternative Knopffolgen durch . (Punkt) ersetzt wird. Will man also Dann mit an. Mehr als 100 verschiedene Tastenkürzel ste- ~/.sawfish/lisp/myscripts/myscript ein- hen zur Verfügung. Standardmäßig gibt es drei $ chmod +x ~/.kde/env/startsawfish.sh binden, dann lautet das Kommando dafür Fokusmodi: Enter-Exit, Enter-Only, Click-Only. ausführbar machen. ( require ’myscripts.myscript )

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¢ Enter-Exit: Fenster bekommen den Fokus, ; 3 x 3 Viewports pro Arbeitsfläche ; Inhalt beim Verschieben/Größe wenn der Zeiger eintritt, und verlieren ihn, ( setq viewport-dimensions ’(3 . 3) ) ; ändern wenn der Zeiger wieder austritt. ( define-special-variable move-y Kantenblättern outline-mode ’opaque ) ¢ Enter-Only: Fenster bekommen den Fokus, Kantenblättern („Edge Flipping“) bedeutet nichts ( define-special-variable resize- wenn der Zeiger eintritt, verlieren ihn aber y anders, als dass der Zeiger beim „Verlassen“ des outline-mode ’opaque ) nicht beim Austreten Bildschirms auf der nächstbesten Arbeitsfläche ¢ Click-Only: Fenster bekommen den Fokus oder dem nächstbesten Viewport landet. Fenster-History beim Hineinklicken Sawfish unterstützt Fenster-History, das heißt, Code für ~/.sawfishrc: dass Sawfish sich Position, Größe u. Ä. von Fenstern merken kann und, sofern diese keine Im Menü „Mittelklick“ findet man das Programm- ; Kantenblättern aktivieren bestimmte Größe/Position verlangen, wiederher- menü, das Fenstermenü sowie Optionen zum ( require ’sawfish.wm.ext.edge-flip ) Neustarten/Beenden von Sawfish. stellt. ; Kantenblättern-Typ ; Fenster-History aktivieren Erweiterte Konfiguration ( define-special-variable edge-flipy ( require ’sawfish.wm.ext.window-y Viewports -type ’workspace ) history ) Viele glauben, dass Viewports mit Version 1.0.1 ;( define-special-variable edge-y aus Sawfish entfernt wurden, aber sie wurden flip-type ’viewport ) Die Optionen können via sawfish-ui angepasst durch die Entscheidung, in GNOME 2 nur noch werden (unter „Misc/History“). Arbeitsflächen bereitzustellen, lediglich als veral- ; Wartezeit vor dem Blättern (ms) Animiertes Bewegen von Fenstern tet markiert. ( define-special-variable edge-flipy -delay 100 ) Eines der Benutzerskripte erlaubt es, Viewports aktiviert man, indem man in Fenster animiert zu bewegen. Dazu lädt ~/.sawfishrc folgendes einfügt: Inhalt oder Drahtmodell? man von der Homepage das Skript Sawfish kann beim Verschieben/Größe ändern „Animated-Move“ herunter und speichert es ; Standardeinstellungen laden entweder den Inhalt oder ein Drahtmodell anzei- als ~/.sawfish/lisp/animated-move.jl ( require ’sawmill-defaults ) gen: (Groß-/Kleinschreibung beachten!).

; Viewport-Funktion laden ; Drahtmodell beim Verschieben/Größe ; Animiertes Fenster-Bewegen laden ( require ’sawfish.wm.viewport ) ; ändern ( require ’animated-move ) ( define-special-variable move-y ; Viewport-Kürzel in sawfish-ui outline-mode ’box ) Die Optionen können via sawfish-ui geändert werden („Move/Resize » Animated Move“). Le- ; bereitstellen ( define-special-variable resize-y gen Sie „Animate center window“ z. B. auf ( define-special-variable customizey outline-mode ’box ) Strg + Alt + C und probieren Sie es aus. ;) -command-classes ’(default y viewport) )

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Tabbed Windowing Die gewünschten Skripte kann man zu zu Rate ziehen. Man benötigt hierzu sowohl Neben Fluxbox und PWM ist Sawfish der dritte ~/.sawfishrc hinzufügen. Die vollständige transset als auch xcompmgr. im Bunde derer, die Tabbed Windowing unter- Merlin-Suite ergibt: stützen. Tabbed Windowing bedeutet, dass man Achtung ATI-Nutzer: Wer eine Version von mehrere Fenster innerhalb eines Rahmens zu- ( require ’merlin.clock ) FGLRX älter als 8.5 hat, sollte sicherstellen, dass sammenfassen kann, so wie Tabs in Firefox oder ( require ’merlin.fishbowl ) die Option „Textured2D“ deaktiviert ist. Nautilus. Um die Fenster zusammenzufassen, ( require ’merlin.iconbox ) Optionen von XCompMgr klickt man einfach mit der mittleren Maustaste auf ( require ’merlin.icons ) ( require ’merlin.menu ) eine Titelleiste, dann auf die des anderen Fens- Schatten ( require ’merlin.message ) ters und schon sind beide Fenster innerhalb des- -c Schatten aktivieren ( require ’merlin.mp3 ) selben Rahmens gefangen (natürlich kann man -C Kein Schatten, wenn Fenster ein Dock oder Panel ist ( require ’merlin.pager ) auch Tastenkürzel setzen). Um die Fenster zu lö- -r Blurring-Radius ( require ’merlin.pile ) sen, einfach wieder auf die Tabs klicken. Um Tab- -l Linker Versatz der Schatten ( require ’merlin.placement ) bed Windowing zu benutzen, benötigt man ein -t Oberer Versatz der Schatten ( require ’merlin.sawlet ) Thema, das dies unterstützt. Zurzeit gibt es lei- -o Transparenz der Schatten der nur eines: Toyberg. ( require ’merlin.sawlet-placement ) ( require ’merlin.uglicon ) ; Tabbed Windowing aktivieren ( require ’merlin.ugliness ) Ein-/Ausblende-Animationen ( require ’merlin.util ) -f aktivieren ( require ’tab ) ( require ’merlin.wmresize ) -F aktivieren (für Transparenzänderungen) ( require ’tabgroup ) ( require ’merlin.x-util ) -I Fade-in-Schritte ( require ’tab-keymap ) -O Fade-out-Schritte ( require ’marks ) Optional kann man Sawfish mit x.c.patch pat- chen: Merlin/Ugliness $ cd sawfish-[version] Beispiel: Merlin ist eine Skriptsammlung, welche mehr $ patch -Np0 -i ../merlin/x.c.patch Kontrolle über das Verhalten von Sawfish gibt. Im $ xcompmgr -cCfF -r7 -o 0.65 -l-10 $ ./configure --prefix=/usr y Tarball findet man drei Dinge: ein Unterverzeich- y -t-8 -D7 -I 0.020 -O 0.020 --sysconfdir=/etc --enable-cappet nis merlin, x.c.patch und 50merlin.jl. y --enable-gnome-widgets xcompmgr --help gibt die gesamte Liste aus. # cp merlin/50merlin.jl y $ make /etc/X11/sawfish/site-init.d/ # make install Jetzt kann man auch den AWN (Avant-Window- $ mkdir -p ~/.sawfish/lisp Navigator), Gnome-Terminal-Transparenz oder $ cp -r merlin/merlin ~/.sawfish/lisp Sawfish und Komposit die Gnome-Panel-Effekte nutzen. Sawfish hat zwar keinen eingebauten Komposi- Transparenz für nicht-fokussierte Fenster tor, allerdings kann man hierzu ja den xcompmgr Von der Homepage das Skript native-focus-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 30 FENSTERMANAGER transparency herunterladen und als ~/.saw Fazit [5] http://www.nanolx.org/free/sawfishrc fish/lisp/native-focus-transparency.jl [6] http://www.nanolx.org/free/mxflat.tar.bz2 Sawfish ist ein extrem flexibler Fenstermanager, speichern. [7] http://www.nanolx.org/free/toyberg.tar.bz2 der dem Benutzer allen Freiraum lässt, den er ; Fokus-Transparenz aktivieren sich nur vorstellen kann. Jeder, der sich dies wünscht, sollte zumindest mal einen Blick auf ( require ’native-focus-y Autoreninformation transparency ) Sawfish geworfen haben. Benutzer von Flux- box und PWM werden die Tabbed-Windowing- Christopher Bratusek ist seit vier ; Transparenz auf 25% setzen [nicht Funktion sicherlich sehr nützlich finden. Den Jahren Linuxnutzer und verwendet ; fokussiert] größten Konkurrenten, MetaCity, stellt Sawfish seitdem Debian GNU/Linux. Für mit Leichtigkeit in den Schatten. ( define-special-variable out-of-y Sawfish hat er sich entschieden, da focus-trans ’0x25000000 ) LINKS viele für ihn notwendige Funktionen in anderen Fenstermanagern nicht [1] http://sawfish.wikia.com/ ; Transparenz auf 0% setzen verfügbar sind. [2] http://blogs.gnome.org/metacity ; [fokussiert] [3] http://www.nanolx.org/free/sawfish-scripts.tar.bz2 ( define-special-variable in-focus- y [4] http://www.nanolx.org/free/merlin.tar.bz2 trans ’0x00000000 )

„Mistranslations.“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/414

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Plasma, der neue KDE-Desktop von Martin Gräßlin

lasma, der neue Desktop der KDE, hat Alles ist ein in dem Ende Juli veröffentlichten KDE Plasmoid 4.1 einen Stand erreicht, an dem er P Plasma verfolgt ein vollwertiger Desktop ist, der die alte Im- einen komplett plementierung aus KDE 3.5 durchaus erset- neuen Ansatz. zen kann. Plasma vereinigt die Funktionali- Jedes Element tät von Kdesktop, dem eigentlichem Desktop, des Desktops ist Kicker, der Kontrollleiste, und Superkaramba, ein Miniprogramm der Widget-Engine, aus KDE 3.5. Plasma er- (Widget/Applet), in setzt die ersten beiden Programme vollstän- der KDE Sprache dig und ist in der Lage, die Superkaramba- ein „Plasmoid“. Es Widgets auszuführen. Während der aKademy, gibt zwei Arten der KDE-Entwickler-Konferenz, wurde Plas- von Plasmoiden. mas Hauptentwickler und Vordenker Aaron Einfache Minipro- Seigo mit dem aKademy-Award für seine Ar- gramme und so beit an Plasma ausgezeichnet (siehe „Post- genannte „Con- karte von Konqi aus Belgien“ auf Seite 18). tainments“, wel- che weitere Plas- Änderungen in 4.1 moide aufnehmen In KDE 4.1 gibt es nur noch sehr wenige Funktio- können. Beispie- nalitäten, die man von KDE 3.5 kannte und noch le für solche Con- nicht vorhanden sind. So ist es zum Beispiel tainments sind noch nicht möglich die Kontrollleiste auszublen- Plasma in KDE 4.1. der Desktop, die den, weder automatisch noch manuell. In der Kontrollleiste oder Entwicklung, die zu KDE 4.1 führte, wurde Plas- von KDE 4.1 und später. Elemente, die für KDE auch der Kontextbereich des kommenden Ama- ma intern sehr stark überarbeitet. Es wurde Code 4.0 geschrieben wurden, lassen sich daher ohne rok 2. Dies zeigt bereits die Stärke von Plas- durch neue Möglichkeiten der zu Grunde liegen- Anpassung nicht in KDE 4.1 verwenden. Durch ma. Der Einsatz als Desktop-Shell ist nur eine den Grafikbibliothek Qt 4.4 ersetzt. Dies ermög- die Änderungen sind auch Funktionalitäten von der Möglichkeiten, in denen Plasma zum Ein- licht eine höhere Wartbarkeit. Auch die internen 4.0 verloren gegangen, zum Beispiel die Vor- satz kommen kann. Prinzipiell kann Plasma an Schnittstellen wurden überarbeitet. Beide Än- schaubilder in der Fensterleiste. Diese Funktio- sehr vielen Stellen eingesetzt werden. Plasma derungen zusammen führen zu einer Inkompati- nalität ist im Entwicklungszweig, der zu KDE 4.2 wurde daher so entwickelt, dass es auch auf bilität zwischen Plasma von KDE 4.0 und Plasma führt, bereits wieder integriert. Embedded-Geräten zum Einsatz kommen kann.

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auf. Durch einen Klick auf diese wird die Schalt- angezeigt, über welches das Plasmoid entfernt fläche expandiert und es werden einige Optio- werden kann. Existieren mehrer Instanzen des nen auf Schaltflächen angeboten. Natürlich wäre Plasmoids, so wird die Anzahl angezeigt und es auch möglich gewesen, diese Optionen in ei- das Symbol entfernt sämtliche Instanzen. Ge- nem Kontextmenü anzubieten, jedoch erlaubt die nerell lässt sich jedes Plasmoid auch über das Nuss die Bedienung mit nur einer Maustaste, wie Kontextmenü des Plasmoids entfernen. es zum Beispiel bei einem Touchscreen der Fall ist. Die Kontrollleiste Die expandierte Cashewnuss-Schaltfläche. Seit KDE 4.1 lässt sich nun auch die Kontroll- Der modulare Ansatz von Plasma ermöglicht es, Hinzufügen von Plasmoiden leiste sehr komfortabel konfigurieren. Wenn dass an jeder Stelle, an der ein Plasmoid ein- Neue Plasmoide können zum Desktop und die Miniprogramme entsperrt sind, wird in der gesetzt werden kann, ein beliebiges Plasmo- der Kontrollleiste nur hinzugefügt werden, Kontrolleiste ebenfalls eine Cashewnuss an- id eingesetzt werden kann. So kann man auch wenn die Miniprogramme entsperrt sind. gezeigt. Durch einen Klick auf die Nuss wird das Desktop-Plasmoid durch ein anderes Plas- Zum Entsperren kann man entweder die ein Dialog neben der Kontrollleiste angezeigt. moid ersetzen. Zum Beispiel könnte man das Nuss oder den Kontextmenü-Eintrag „Mini- Dieser Dialog bietet einige Schalflächen an, Ordneransicht-Plasmoid anstelle des Desktops programme entsperren“ des Desktops oder um Miniprogramme hinzu zu fügen, zu sperren einsetzen und somit einen „Dateimanager“ als der Kontrollleiste ver- Desktop haben. Es ist auch ohne weiteres mög- wenden. Nun wird in lich, in ein Containment ein Plasmoid hinzuzufü- der Nuss und im Kon- gen, welches wieder ein Containment ist. textmenü ein neuer Punkt „Miniprogram- Cashewnuss me hinzufügen“ an- In der oberen rechten Ecke des Desktops befin- gezeigt. Dieser öff- det sich eine kleine Schaltfläche. Diese von den net einen Dialog, in Entwicklern als Cashewnuss bezeichnete Schalt- dem alle verfügbaren fläche wird transparent dargestellt und ist stan- Plasmoide angezeigt dardmäßig ausgegraut. Viele Nutzer scheinen werden. Ein Plas- sich an dieser Nuss zu stören, und die Plasma- moid kann nun über Entwickler wurden sehr stark wegen ihrer Wei- Drag & Drop einfach gerung kritisiert, eine Option zu implementieren, auf den Desktop oder die die Nuss ausblendet. Die Nuss fällt jedoch in die Kontrollleiste ge- kaum störend auf und durch die transparente zogen werden. Nach und ausgegraute Darstellung stört sie eigentlich dem Hinzufügen wird auch nicht das Hintergrundbild. Fährt man mit im Dialog ein kleines dem Mauszeiger über die Nuss, so leuchtet diese rotes Minus-Symbol Der „Miniprogramm hinzufügen“-Dialog. © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 33 KDE

Horizontal verkleinerte Kontrollleiste. und die komplette Kontrollleiste zu entfernen. triert“ und „rechtsbündig“ auf. Diese legen fest, Nun können die einzelnen Plasmoide in der zieht die Kontrollleiste an die Stelle, an der sie in welche Richtung die Kontrollleiste wächst. Des Kontrollleiste neu angeordnet werden. Wenn nun angezeigt werden soll. Am Rand des Dialogs Weiteren gibt es einige kleine, farbige Dreiecke. man mit der Maus über ein Element fährt, wird wird ein Mauszeiger angezeigt. Durch einen Klick Das weiße bestimmt die Position der Kontrollleis- der Verschieben-Mauszeiger angezeigt und das auf dessen Größer- oder Kleiner-Symbol und das te, von der aus das Wachstum startet. Mit den Element kann mit Drag & Drop neu positioniert Ziehen in die entsprechende Richtung lässt sich blauen Dreiecken bestimmt man die maximale werden. Die Kontrollleiste lässt sich nun auch die Kontrollleiste nun in der vertikalen Größe ver- Größe, mit den grünen die minimale Größe der sehr einfach in eine andere Ecke des Desktops ändern. Kontrollleiste. schieben. Dazu klickt man auf den Dialog und Zum Ändern der horizon- Plasma Themes talen Größe haben sich die Entwickler ein neu- Das Aussehen von Plasma lässt sich sehr es Konzept ausgedacht. leicht beeinflussen. Es existieren verschiedene Die Kontrollleiste kann in- Designs, welche alle Plasmoide beeinflussen. nerhalb eines definierten Dadurch wird immer ein einheitliches Look & Feel Bereichs wachsen und erreicht. Das Design lässt sich über die Einstel- schrumpfen. Dies wird lungen des Desktops ändern. Diese erreicht man mit KDE 4.2 erst rich- über das Kontextmenüs des Desktops. In dem tig interessant, wenn die Dialog gibt es ein Dropdown-Menü zum Auswäh- Fensterleiste mitwächst. len des Designs. Das geöffnete Dropdown zeigt Aktuell bezieht sich das eine Vorschau der Designs an. KDE selbst liefert Wachstum nur auf Hin- einige Designs, weitere können von kde-look.org zufügen und Entfernen direkt über die Schaltfläche „Neue Designs“ her- von Plasmoiden. In dem untergeladen werden. In dem Einstellungsdialog Kontrollleisten-Dialog fal- lässt sich auch das Hintergrundbild wechseln. len die aus Textverarbei- Auch hier wird in einem Dropdown eine Vorschau tung bekannten Schaltflä- angezeigt und weitere Hintergrundbilder können Die Desktop-Konfiguration. chen „linksbündig“, „zen- heruntergeladen werden.

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Dateien an einer bestimm- tenkürzel Strg + Shift + N (nächste Aktivität) ten Stelle abzulegen, ist und Strg + Shift + P (vorherige Aktivität) ge- das neue Konzept dem wechselt werden. Das Dashboard, welches über klassischen Desktopkon- Strg + F12 oder dem dafür existierenden Plas- zept in diesem Punkt über- moid aufgerufen werden kann, zeigt immer nur legen. Das Ordneransicht- die Plasmoide der aktuellen Aktivität. Plasmoid ist auch ein Con- tainment und kann be- Fazit reits in KDE 4.1 anstatt des Desktops verwendet Trotz aller Ankündigungen von radikalen neu- werden. Dies erfordert je- en Ansätzen ist Plasma bisher „nur“ ein ganz doch noch etwas Handar- normaler Desktop, der mittlerweile sehr gut mit beit in Konfigurationsdatei- der 3.5er-Implementierung mithalten kann. Ei- en. Für KDE 4.2 ist ge- gentlich muss kein Anwender Angst haben, dass plant, dass Dateien wieder Plasma und die neuen Konzepte ihn überfordern. frei platziert werden kön- Die Neuerungen, die in Zukunft zur Überwindung Das Ordneransicht-Plasmoid. nen und die Ordneransicht der klassischen Arbeitsflächen-Metapher führen Ordneransicht Plasmoid das klassische Konzept nachbauen kann. soll, sind bisher nur ansatzweise zu erkennen, zum Beispiel im neuen Ordneransicht-Plasmoid Eine der am kontroversesten diskutierten Än- Zoom oder in der zoombaren Benutzerschnittstelle. Für derungen in Plasma betrifft Dateien auf dem KDE 4.2 sind bereits sehr viele Neuerungen ge- Desktop. Das klassische Ablegen und freie Her- Die zoombare Benutzerschnittstelle ist ebenfalls plant und die Entwicklung läuft in vollen Zügen. umbewegen von Dateien auf dem Desktop wur- eine Neuerung von Plasma. Die Cashewnuss Plasma wird sicherlich noch viel Neues bringen de in 4.1 abgeschafft und durch ein neues, bes- enthält eine Schaltfläche „verkleinern“. Durch und hoffentlich den Anwendern viel Freude be- seres und innovatives Konzept ersetzt. Es gibt einen Klick auf diese wird der Desktop und al- reiten. nun ein „Ordneransicht“-Plasmoid. Dieses kann le Plasmoide verkleinert. Nun bietet die Nuss man auf den Desktop legen, und das Plas- neue Schaltflächen an. Interessant ist hierbei moid zeigt die Dateien und Unterordner eines der Punkt „Aktivität hinzufügen“, welcher eine Autoreninformation Ordners an. Natürlich kann man mehrere die- neue „Aktivität“, einen weiteren Desktop, hin- Martin Gräßlin ist seit Jahren ser Plasmoide verwenden und somit mehrere zufügt. Dieser hat auch wieder eine Nuss und begeisterter KDE-Nutzer und seit Ordner auf dem Desktop angezeigt bekommen. wenn man diesen vergrößert, landet man auf der Veröffentlichung von KDE 4.0 Es ist sogar möglich, entfernte Dateisysteme diesem neuen Desktop. Über diese Aktivitä- auch als Entwickler bei KDE aktiv. bspw. über ssh anzuzeigen. Zusätzlich können ten können also Gruppen von Plasmoiden an- Zurzeit führt er ein „Google Summer Filter angelegt werden, um z. B. nur PDF-Dateien gelegt werden. Zwischen verschiedenen Akti- of Code“-Projekt für KDE durch. anzuzeigen. Auch wenn es nicht möglich ist, vitäten kann sehr angenehm über die Tas-

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Die neunte Generation von Fedora im Test von Hans-Joachim Baader

ie bei Ubuntu kann man auch ergibt sich eine gute Vergleichbarkeit zu Ubuntu schlechte oder verfrühte Veröffentlichung, denn bei Fedora mittlerweile von einem 8.04 LTS, das nur kurz vor Fedora 9 erschienen es ist unstrittig, dass dank des neuen Kernels W festen Veröffentlichungszyklus alle ist (siehe Artikel „Ubuntu 8.04 LTS – Ubuntu für mehr Hardware als je zuvor ohne zusätzliche sechs Monate ausgehen. So ist es wieder drei Jahre“, freiesMagazin 08/2008 [2]). Aktionen der Anwender unterstützt wird. einmal an der Zeit, das neueste Produkt der Fedora-Entwickler zu beäugen. Nach wie vor Installation Mit einer Ausnahme: Es gehört zur Politik von stellt Fedora den Unterbau für Red Hat Enter- Fedora, proprietäre Treiber nicht auf den In- Die Installation muss weiterhin so einfach wie prise Linux dar und wird von Red Hat stark stallationsmedien zu liefern. Die Folge war bis- nur möglich sein, sodass sie von den Anwendern gefördert. Voraussichtlich bildet das jetzt er- her, dass viele Besitzer von ATI- oder NVidia- problemlos bewältigt werden kann. Das bleibt schienene Fedora 9 [1] die Basis für Red Hat Grafikkarten die proprietären Treiber aus exter- noch wichtig, solange nur wenige Rechner mit Enterprise Linux 6, aber das bleibt abzuwar- nen Repositorien nachinstallierten. In Fedora 9 vorinstalliertem Linux ausgeliefert werden. ten. funktioniert das nicht, zumindest nicht mit NVidia. Viele Benutzer haben bei ihrem ersten Installations- oder Update-Versuch von Fedora 9 Probleme festge- stellt. Andere berichten von einer reibungslosen Instal- lation. Erfahrene Fedora- Benutzer sehen diese an- fänglichen Probleme als normal an und verweisen auf kommende Updates. Die Fedora-Entwickler dürf- ten nun einige Arbeit haben, Die Live-CD bootet. die Fehlerberichte zu be- An Neuerungen mangelt es der neuen Version arbeiten. Allerdings ist vie- nicht. Daher durfte man sehr gespannt auf diese les von dem, was in den Veröffentlichung sein. Dieser Artikel wird sich im Foren berichtet wird, auch Wesentlichen mit einer Standardinstallation un- den Anwendern oder der ter GNOME befassen, aber KDE soweit wie mög- Hardware anzulasten. Da- lich einbeziehen. Durch die GNOME-Installation her ist Fedora 9 sicher keine Desktop der Live-CD in der GNOME-Variante.

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Der Hersteller hat seit Monaten keine neue Ver- date über diesen Sachverhalt und richten sich die Netzwerk-Installations-CD, aus der Rettungs- sion seiner Treiber veröffentlicht und unterstützt danach. Noch besser wäre es aber, wenn die CD und anderen Varianten hervorgegangen, bie- derzeit weder Kernel 2.6.25 noch Version 1.5 des Anwender auch darüber nachdenken würden, ten ebenfalls diese beiden Modi, wobei bei der X.org-Servers, der in Fedora 9 in einer Betaver- dem freien 3-D-Treiber Nouveau [3] mehr Un- Netzwerk-Installations-CD der größte Teil des sion zum Einsatz kommt. terstützung zukommen zu lassen. Dieser Treiber Systems von Spiegel-Servern der Distribution befindet sich in Version heruntergeladen wird. 20080408 im Archiv, mit Updates ist allerdings zu Installation von der Desktop-CD rechnen. Für diesen Artikel erfolgt die Installation mit ei- ner kombinierten Live/Installations-CD, wie das Einige Anwender melde- bei vielen Distributionen mittlerweile üblich ist. Es ten, dass das System gibt keine Bootoptionen außer dem kleinen Me- beim Booten einfach ste- nü, das man durch Drücken einer Taste erreicht. hen blieb. Die Abhilfe be- Tut man nichts, bootet die CD nach zehn Sekun- steht oftmals darin, die den automatisch. Das Boot-Logo verdeckt die Option quiet beim Boo- Meldungen des Kernels und des Init-Systems, ten wegzulassen. Inter- die man aber optional sichtbar machen kann. essanterweise war das gleiche Verhalten bereits Bevor der Desktop der Live-CD erscheint, hat bei Ubuntu 8.04 zu beob- man die Gelegenheit, die Sprache und Barrie- achten. refreiheitsoptionen auszuwählen. Ist man jedoch nicht schnell genug, ist die Chance vertan, denn Die nachfolgende Be- das System setzt automatisch fort und startet schreibung bezieht sich den Desktop – hier in der GNOME-Variante. auf ein generisches Sys- tem, bei dem es na- Die Live-CD lässt sich mit einem einzigen Kom- Die Erstkonfiguration nach der Installation. türlich keine Hardware- mando auf einem USB-Stick installieren, eine Fedora hätte das Problem vermeiden können, Probleme gab. Neuerung in Fedora 9. So wird aus einem nicht indem es einen älteren Kernel und ein älteres Varianten änderbaren System ein tragbares, bei dem Än- X.org eingesetzt oder die Veröffentlichung ver- Je nach Installationsmedium werden verschie- derungen permanent gespeichert werden. schoben hätte. Doch statt sich dem Diktat ei- dene Arten der Installation angeboten. Von der Auf dem Desktop befindet sich das Icon „Install nes proprietären Herstellers zu beugen, dessen Live-CD aus kann eine grafische Version des In- to Hard Drive“, hinter dem sich das Installations- Modul ohnehin nicht Bestandteil der Distribution stallationsprogramms Anaconda aufgerufen wer- programm „Anaconda“ verbirgt. Die Installation sein kann, gibt es nun eben nur Treiber ohne den, es ist durch Angabe einer Bootoption jedoch beginnt mit der Auswahl der Tastatur, bei der 65 3-D-Beschleunigung. Intelligente Anwender in- auch möglich, im Textmodus zu installieren. Die Sprachen und Varianten angeboten werden. formieren sich vor der Installation oder dem Up- DVD bzw. der Satz von Installations-CDs sowie

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Im nächsten Schritt wird das Netzwerk für die er- Hashes, GPG- und SSH-Schlüssel oft auf der Lizenzinformation angezeigt, die man bestätigen kannten Geräte definiert, wobei man die Wahl Platte ablegt und nie wissen kann, wer sich in muss. zwischen DHCP und manueller Konfiguration fünf Jahren daran zu schaffen machen will, ist es hat. In Fedora 8 folgte hier schon die Parti- hochgradig zu empfehlen, diese Option zu nut- Dann kann man einen oder mehrere Benut- tionierung, die nun aber ans Ende der Instal- zen. zer anlegen, wobei auch eine Anmeldung an lationsvorbereitungen gelegt wurde. Der Grund einem Netz (NIS, LDAP, Hesoid und Winbind) hierfür ist mir unbekannt, aber vielleicht sollte Als Nächstes werden die Bootloader-Optionen möglich ist. Die nächste Einstellung betrifft Da- es ermöglicht werden, zusätzliche Gerätetreiber abgefragt, wobei man auch ein Passwort setzen tum, Uhrzeit und das optionale NTP. Eigentlich über das Netz nachzuladen, bevor die Hardware- kann. Dieses Passwort wird nur abgefragt, wenn könnte man Datum und Uhrzeit schon bei der Erkennung durchgeführt wird. man die Boot-Optionen ändern möchte. Installation einstellen und die sonstigen Ein- stellungen in das Administrationsmenü verla- Es folgt die Einstellung der Zeitzone, bei der im Die nun folgende Installation installiert of- gern. Damit würde man den Anwendern noch Gegensatz zu Debian und Ubuntu keine sinn- fenbar keine Pakete, sondern erstellt eine einen Schritt bei der Einrichtung abnehmen. volle Vorauswahl getroffen wird. Das ist schade, Kopie unter Umgehung des Paketsystems. denn aufgrund der Auswahl der Tastatur könnte Dies dürfte wesentlich das System bereits die Zeitzone „Europa/Berlin“ schneller sein, dafür ist je- vorschlagen. Im nächsten Fenster muss man ein doch die Möglichkeit entfal- Root-Passwort festlegen. len, die Paketauswahl be- reits vor der Installation an- Nun kommt die Partitionierung. Anfänger kom- zupassen. Die meisten An- men über diesen schwierigen Punkt problemlos wender dürften das begrü- hinweg, indem sie eine der automatischen Op- ßen, da sie bei der Installa- tionen wählen. Erfahrene Nutzer, die wissen was tion gar nicht an einer Aus- sie benötigen, werden mit den Standardeinstel- wahl interessiert sind. lungen kaum zufrieden sein. Somit ist allen Be- nutzern mit Vorkenntnissen zu raten, die Partitio- Nach der Installation nierung manuell durchzuführen. Bevor man sich vor der In- stallation zum ersten Mal Das Installationsprogramm unterstützt nun die anmelden kann, müssen Modifikation von bestehenden ext2-, ext3- und noch einige Dinge einge- NTFS-Partitionen und die Installation des Sys- stellt werden. Dazu wird tems in ein verschlüsseltes Dateisystem. Die man von einem grafischen Einrichtung einer verschlüsselten Partition dau- Programm begrüßt, das die ert nicht länger als die einer normalen Partiti- Benutzer ähnlich wie die In- on und hat auch zur Laufzeit kaum Geschwin- stallation durch einige Sei- Hardware-Profil senden. digkeitseinbußen zur Folge. Da man Passwort- ten führt. Zunächst wird eine

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Als Letztes kann man, weiterhin optional, sein Update Laufender Betrieb Hardware-Profil an Fedora senden. Nervend ist Ein Update von einer bestehenden Fedora-8- Start dabei, dass man bei Ignorieren dieses Begeh- Installation ist möglich, vom Fedora-Projekt wird Fedora 9 hat gegenüber seinem Vorgänger die rens eine zweite Aufforderung erhält, sein Profil aber eine Neuinstallation empfohlen. In diesem Optik wieder einmal leicht verändert. Neben dem zu senden. Wohin soll das noch führen? Fall muss man aber höllisch auf seine Daten auf- Aussehen und einigen zusätzlichen Systemwerk- passen: Die noch in Fedora 8 bestehende Möglichkeit, mit zeugen, beispielsweise für die Verwaltung von ein paar Klicks eine einfache Firewall zu definie- ¢ Host-SSH-Schlüssel liegen in /etc/ssh. SELinux und der Firewall, ist GNOME weitge- ren, wurde entfernt. Stattdessen wird eine Stan- Nur wegen eines Systemupdates die Datei hend im Originalzustand in Version 2.22.1 belas- dardkonfiguration angelegt, die man später modi- known_hosts auf vielen Rechnern anpassen sen. Nur das Menü „System » Preferences“ wur- fizieren kann. Diese Konfiguration weist alle an- zu müssen, ist das nicht akzeptabel. de in Untermenüs aufgeteilt. Ähnliches gilt auch kommenden Verbindungsanfragen ab und ist in- für KDE, das in Version 4.0.3 enthalten ist und sofern sicher genug. Standardmäßig laufen meh- ¢ Wichtige Daten können in MySQL ge- durch Komponenten aus KDE 3.5.9 ergänzt wird, rere Dienste, die Verbindung zur Außenwelt ha- speichert sein, das seine Tabellen unter da Software aus dem Bereich KDEPIM und an- ben, darunter portmap und mDNS. Ein Abschal- /var/lib/mysql ablegt. deres noch nicht auf KDE 4 portiert wurde. Wer ten der Firewall ist daher nicht zu empfehlen. eine andere Desktopumgebung bevorzugt, findet ¢ Wenn man Squid verwendet, liegen die ge- unter anderem auch Xfce 4.4.2 vor. Allerdings ist neben der Firewall auch SELinux speicherten Daten unter /var/spool/squid. aktiv, sodass das System als sehr sicher gelten Sie sind zwar nicht lebenswichtig, ihre Wie- KDE 3.5 wird für Fedora 9 nicht mehr angebo- darf. Auch SELinux kann nicht mehr bei der Erst- derbeschaffung kann aber Gigabytes von zu- ten. Während auf den Installationsmedien KDE einrichtung konfiguriert werden, es ist zunächst sätzlichem Netzwerktraffic verursachen. 4.0.3 wie oben erwähnt enthalten ist, ist mittler- auf jeden Fall aktiviert. weile KDE 4.0.4 als Update verfügbar. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen und zeigt, dass eine Neuinstallation nur dann eine Option Der GNOME-Desktop benötigt mit einem Ter- ist, wenn man sicher ist, alle wichtigen Daten minalfenster ohne weitere offene Programme im Backup zu haben. Denkt man intensiver dar- 150 MB. Das ist verblüffend wenig, da unter über nach, so zeigt sich, dass die bestehende Ubuntu 8.04 unter vergleichbaren Bedingungen Verzeichnisstruktur zur Folge hat, dass man bei 215 MB ermittelt wurden (200 MB nach Entfer- einer Neuinstallation seine ganze Konfiguration nung einiger unbenötigter Dinge). Die Ursache verliert und manuell wieder herstellen muss. Mo- könnte sein, dass der Fedora-Kernel aggressiver difizierte Konfigurationsdateien müssten in einer nicht genutzte Seiten in den Swap auslagert und separaten Partition liegen, um eine Neuinstallati- die Swap-Belegung nicht in diese Messung ein- on zu überleben. Dies soll an dieser Stelle aber geht. Die Belegung ist immer noch deutlich mehr nicht weiter vertieft werden. als die 100 MB, die Fedora Core 5 benötigte, al- lerdings war dies in einer anderen virtuellen Ma- Hinweise zum Update des Systems findet man in Das Login-Feld. den Release Notes [4].

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 39 DISTRIBUTION schine und der Speicherbedarf ist je nach Hard- OpenOffice.org wurde auf Version 2.4.0 aktua- zu alten Version 0.6.0 vor. Das Gnash-Plugin hin- ware unterschiedlich. lisiert, jedoch sind als Office-Software Abiword, gegen funktionierte einwandfrei. Gnumeric und Evolution installiert, während KDE 4 benötigte gar nur 140 MB. Auch sonst OpenOffice.org aus Platzgründen nur auf der Fedora installiert die bekannte freie TrueType- sieht KDE 4 vielversprechend aus. Das gewählte DVD und in den Online-Repositorien zu finden Schrift Dejavu, die Liberation Fonts [5] von Red Theme würde ich persönlich ändern und am Ver- ist. Hat sowie einige Schriften für nichteuropäische halten der Oberfläche wäre für mich noch eine Sprachen. Im Archiv finden sich weitere Schriften Menge anzupassen. Der KDE-Desktop weist wie Während die Menüs anfänglich noch recht aufge- wie Freefont, Gentium, die von Pro-Linux mehr- das GNOME-Pendant eine Integration von Net- räumt aussehen, werden sie nach der Installation fach vorgestellte LinuxLibertine [6] und viele an- workManager, PackageKit usw. auf. Allerdings ist von zusätzlichen Programmen immer voller. Das dere. noch kein KDE-Frontend für PackageKit verfüg- ist sicher kein fedoraspezifisches Problem, stört bar, es wird das GTK-Programm gestartet. jedoch viele Benutzer. Innere Werte Fedora 9 bringt Kernel 2.6.25.3 mit zusätzli- Desktop Der Browser unter GNOME ist Firefox. Wie chen Patches. Der Kernel enthält paravirt_ops Das Desktopsystem GNOME wurde wie bereits Ubuntu setzt auch Fedora auf Firefox 3, der al- und ist damit unter Xen lauffähig. libvirt ermög- erwähnt auf Version 2.22.1 aktualisiert, die ei- lerdings erst als Beta 5 vorliegt. Auch wenn die- licht es nun auch, neue Gastsysteme hinzu- nige neue Anwendungen und natürlich zahlrei- se Entscheidung genau wie bei Ubuntu fragwür- zufügen. PolicyKit wurde integriert und macht che Verbesserungen mitbringt, darunter bessere dig ist, kann ich bisher nur sagen, dass alles ein- es damit möglich, das grafische Programm virt- Clients für BitTorrent und VNC sowie eine bes- wandfrei funktioniert. Es sind keine Erweiterun- manager als normaler Benutzer auszuführen. sere Oberfläche zum Erstellen und Brennen von gen vorinstalliert, zusätzliche Erweiterungen las- Zur Authentifizierung am Verwaltungsprogramm ISO-Dateien. Das verbesserte virtuelle Datei- sen sich problemlos nachinstallieren. Die Stan- können nun auch Passwort-Datenbanken, Ker- system soll das Arbeiten mit dem Dateimana- dardeinstellungen sind leider bekannt unsicher beros oder PAM genutzt werden. Die Migration ger Nautilus schneller und flexibler machen. Neu wie immer. von realen Rechnern in eine virtuelle Maschine ist der Soundserver PulseAudio, der in Version wird mit der Live-CD „P2V“ vereinfacht. Auch der 0.9.10 integriert wurde und für flexiblere Audio- Anders als Ubuntu hat Fedora jedoch keinen in den Kernel integrierte Hypervisor KVM wird Ausgabe sorgt. Compiz und Compiz Fusion sind Plugin-Finder in den Browser integriert. Will man unterstützt und die Gastsysteme können nun pa- in aktuellen Versionen dabei, jedoch nicht stan- Medien von einer Webseite abspielen, beispiels- ravirtualisierte Treiber (virtio) einsetzen. Mit dem dardmäßig aktiviert. weise von YouTube, dann scheitert das zunächst. Tool „xenner“ können zudem für Xen paravirtua- Man muss über die Paketverwaltung ein geeigne- lisierte Gastsysteme unter KVM laufen. Der Display-Manager gdm wurde von Fedora- tes Paket installieren (swfdec oder gnash). Man Entwicklern von Grund auf neu geschrieben, um kann sich natürlich auch von Adobe das proprie- Abstürze des Kernels können nun automatisiert die Integration mit PolicyKit, Energieverwaltung täre Flash-Plugin herunterladen. an kerneloops.org [7] gemeldet werden. Dafür ist und eine bessere Benutzerliste zu ermöglichen. das Paket kerneloops standardmäßig installiert. Zudem ist das Hintergrundbild beim Login das Mit dem swfdec-Plugin hatte ich weiterhin kein Das Linux Terminal Server Project (LTSP) ist nun gleiche wie auf dem Desktop, was einen Bild- Glück. Dieses lag auch nur in der anscheinend direkt in Fedora verfügbar [8]. wechsel oder Flackern vermeidet.

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Der X-Server von X.org wurde in einer Betaver- Die freien Flash-Player swfdec 0.6.4 (bereits ten. Weitere wichtige Bestandteile sind glibc 2.8, sion von Version 1.5 integriert. Diese Version soll aktualisiert auf 0.6.6) und gnash 0.8.2 sind gcc 4.3.0, FreeIPA, MySQL 5.0.51a und Post- schneller starten als frühere und den Großteil verfügbar, wenn auch nicht vorinstalliert. Zum greSQL 8.3.0. der Hardware automatisch erkennen. Tatsächlich Abspielen von Flash-Dateien wird swfdec als ist die Datei /etc/X11/xorg.conf erheblich ge- GStreamer-Backend verwendet. Multimedia schrumpft und enthält nur noch Einstellungen, Wenn unter Ubuntu ein Medienplayer wie Totem die nicht aus der Hardware ermittelt werden kön- Die freie Java-Umgebung IcedTea wurde durch auf ein Dateiformat trifft, das er nicht behandeln nen, darunter die gewünschte Farbtiefe und die OpenJDK 6 ersetzt, das die meisten Java- kann, dann erscheint dort gnome-codec-install, Tastaturbelegung. Programme einwandfrei ausführen sollte. Eclip- mit dem man zum passenden GStreamer-Plugin se 3.3.2 und etliche seiner Erweiterungen liegen geleitet wird. Nach der nur Augenblicke dauern- Vereinheitlichte Wörterbücher für Open- als Pakete vor, NetBeans leider nicht. Leider wur- den Installation kann man die Videos tatsächlich Office.org, Firefox, Thunderbird, GNOME und de Eclipse bei einem unerlaubten Zugriff ertappt abspielen. Unter Fedora 9 ist es ähnlich, jedoch KDE (hunspell) sollen für mehr Konsistenz sor- und außerplanmäßig beendet. Das war während wird stattdessen Codeina von Fluendo gestar- gen. Für die Anwender dürfte der Unterschied zu des Tests der einzige Fall, in dem SELinux ein- tet und dies bietet den Anwendern als einzige früher gering sein. greifen musste. Um das Problem zu beheben, Wahl, die Codecs von Fluendo zu kaufen. Eigent- müsste man sich die Ur- lich war mit etwas anderem zu rechnen, denn vor sache anhand der Logdatei zwei Monaten erst hatte der Vorstand von Fedora ansehen und Eclipse mehr beschlossen, die Verweise auf die proprietären Rechte geben. Das ist nicht Codecs zu entfernen [9]. Die Benutzer werden an schwierig, man muss aber dieser Stelle alleingelassen und vielleicht sogar erst einmal lernen, wie es unnötigerweise veranlasst, die Fluendo-Codecs geht. zu kaufen. Unnötig, da in den meisten Ländern die freien Codecs legal sind. Zu den vielen weiteren Verbesserungen gegen- Dabei ist es eigentlich sehr einfach, die frei- über Fedora 8 gehört die en Codecs nachzuinstallieren. Man muss nur Verwendung des Upstart- wissen, dass man beispielsweise die Webseite Systems anstelle von SysV- rpm.livna.org [10] aufsuchen und dort ein RPM- Init. Perl wurde auf die Ver- Paket herunterladen muss. Nach dessen Instal- sion 5.10.0 aktualisiert, die lation stehen die zusätzlichen Pakete zur Instal- weniger Speicher benötigt lation über PackageKit oder yum bereit. und schneller laufen soll als Perl 5.8. Die Umstellung von Paketverwaltung und Updates teTeX auf TeXLive wurde Im offiziellen Repositorium von Fedora befinden vollzogen. Das Dateisystem sich etwa 10.000 Binärpakete. Tausende, wenn Codeina bietet proprietäre Codecs feil. ext4 ist als Vorschau enthal-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 41 DISTRIBUTION nicht zehntausende weitere gibt es in inoffiziellen chiven angeboten und man muss sie lediglich bzw. der CD-Satz ist für die drei Architekturen Repositorien. herunterladen und von der Paketverwaltung in- x86, x86_64 und PPC verfügbar. Zusätzlich gibt stallieren lassen. Hat man das absolviert, zeigt es auch den Quellcode als DVD-Image. Auch Als Paketmanager feiert PackageKit [11] sein De- sich ein zweites Problem: PackageKit erkennt ein kleineres Image, die Netzwerk-Installations- but. Dieses neue Programm ist ein vereinheitlich- den Schlüssel des Archivs nicht und fragt den CD, die aus der Rettungs-CD und anderen tes Frontend für eine Vielzahl von Paketsyste- Benutzer um Erlaubnis, diesen zu in- men, darunter apt, smart, yum, yum2 und zypp. stallieren. Dabei bleibt das Programm Es hindert einen aber nicht daran, weiter mit an- hängen, es wartet offenbar auf eine Ak- deren Frontends zu arbeiten, denn im Hinter- tion, die nie endet oder bereits beendet grund verwendet PackageKit weiterhin das zu- ist. Man muss das Programm „package- grundeliegende System, in Fedora „yum“. kitd“ manuell abschießen, das im Hin- tergrund läuft. Den neuen Schlüssel kann man nur installieren, indem man von Hand mit yum ein Paket aus dem neuen Repositorium installiert. Es wird über Updates benachrichtigt. Ein weiterer Mangel von PackageKit ist, PackageKit macht auf den ersten Blick einen gu- dass es derzeit keine Mehrfachauswahl ten Eindruck. Es macht sich in Form von Icons erlaubt, d. h. neue Pakete müssen je- auch im Panel bemerkbar (siehe Bild oben). Das weils einzeln installiert werden. Das ist rechte Icon gehört zum NetworkManager, der nicht so problematisch, wie es sich an- nun in Version 0.7 vorliegt. Das linke zeigt an, hört, denn Abhängigkeiten werden au- dass PackageKit gerade aktiv ist. Das mittlere tomatisch mitinstalliert. Insgesamt ist Paketauswahl in PackageKit. zeigt verfügbare Updates an. In diesem Fall lie- die Oberfläche aber recht ineffizient, sodass man Varianten hervorgegangen ist und den Großteil gen Updates vor, jedoch kein sicherheitsrelevan- derzeit wohl von PackageKit abraten muss, bis der Distribution aus dem Netz installiert, ist vor- tes Update. ein Update vorhanden ist. Auch die Empfehlung, handen. yumex anstelle von yum zu verwenden, ist gele- Während PackageKit für die einfache Installa- gentlich zu vernehmen. Images von virtuellen Maschinen werden immer tion und Deinstallation von Paketen gut funktio- beliebter. Man muss sie nur herunterladen und niert, hat es ein gravierendes Problem, wenn Darreichungsformen sie sind sofort in der gewählten VM lauffähig. Wie man neue Repositorien hinzufügt. Zum einen ist bei einer Live-CD entfällt die Installation, anders das auf grafischem Weg gar nicht möglich. Der- Fedora 9 ist als DVD oder CD-Satz für eine als bei einem Live-System kann man aber auch zeit muss man es „zu Fuß“ in /etc/yum erle- Installation als Desktop, Entwicklungsrechner dauerhafte Änderungen machen. Für VMWare digen. Eine Alternative ist die Installation eines oder Server sowie in zwei Varianten der Live- findet man im Virtual Appliance Marketplace [12] RPM-Pakets, das Repositorien hinzufügt. Solche CD (KDE, GNOME) erhältlich. Die Live-CDs in der Kategorie „Betriebssysteme“ Images von Pakete werden von manchen externen Paketar- ermöglichen auch eine Installation. Die DVD

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Fedora 9. Diese sollten von Qemu und Virtual- Aber auch eine Integration in Unternehmensum- 2008-08 Box ebenfalls verwendbar sein. gebungen, die mitunter eine Netzwerkanmel- [3] http://www.pro-linux.de/news/2007/11966.html dung erfordert, bekommt man mit Fedora stan- [4] http://docs.fedoraproject.org/release-notes/ Für alle, die Fedora nicht herunterladen können, dardmäßig. Ein weiteres Plus ist die automa- [5] http://www.pro-linux.de/news/2007/11193.html gibt es Medien, aber in der Regel keine klassi- tisierte Masseninstallation mit Kickstart. Doch [6] http://www.pro-linux.de/news/2008/12157.html schen Boxen, bei einigen Händlern online [13] auch die zahlreichen Entwickler-Werkzeuge soll- [7] http://kerneloops.org/ oder in Läden [14] zu kaufen. Diese sollten nicht te man nicht vergessen. Auch der konsequente [8] http://k12linux.fedorahosted.org/ mehr als ein paar Euro kosten. In Analogie zu Einsatz von SELinux verdient Beachtung. [9] http://www.pro-linux.de/news/2008/12471.html Ubuntu gibt es nun auch ein „Fedora Free Me- [10] http://rpm.livna.org/ dia Program“ [15], das allerdings nur die gerin- Der direkte Vergleich mit Ubuntu drängt sich [11] http://www.packagekit.org/ ge Menge von 100 oder 200 DVDs im Monat an- geradezu auf, schließlich haben beide Distribu- [12] http://www.vmware.com/vmtn/appliances/ bieten kann und oft bereits am ersten des tionen im Kern die gleiche Software und ei- directory/cat/45 Monats ausgeschöpft ist. Eine Alternative ist das ne ähnliche Strategie. Ubuntu macht es Linux- [13] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/ „Sponsored Media Program“ [16], bei dem Käu- Einsteigern ein klein wenig einfacher, da es an OnlineVendors fer von Medien den Händlern mehr zahlen, da- einigen Stellen etwas besser poliert ist. Ein Bei- [14] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/ mit andere die Medien kostenlos bekommen kön- spiel ist die leichte Nachinstallation von Codecs. LocalVendors nen. Mit Fedora hat man etwas mehr Arbeit bei der an- [15] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/ fänglichen Konfiguration. Gerade Einsteiger sind FreeMedia Fazit durch die ungewohnte Linux-Umgebung bereits [16] http://fedoraproject.org/wiki/Distribution/ genug gefordert und daher froh, wenn die Distri- Fedora 9 ist eine absolut solide Distribution mit SponsoredMedia bution nicht noch zusätzliche (wenn auch lösba- einigen Kinderkrankheiten. Es ist jedoch damit zu [17] http://www.fedoraforum.de/ re) Probleme aufwirft. rechnen, dass diese in Kürze behoben werden. [18] http://www.fedoraforum.org/ Ohnehin ist Fedora nicht für Stabilitätsfreaks ge- Ist die Einrichtung aber erst einmal weitgehend dacht, da anders als in Debian auch dann und abgeschlossen, werden die Unterschiede ge- wann neue Versionen von Softwarepaketen hin- ringer. Insgesamt kann man Fedora durchaus Autoreninformation zugenommen werden. Damit werden Korrektu- auch Einsteigern empfehlen. Darüber hinaus ist ren und neue Features integriert, es besteht aber Fedora für alle interessant, die eine Distribution Hans-Joachim Baader befasst sich auch die Möglichkeit, dass ein solches Update mit Ähnlichkeiten zu Red Hat Enterprise Linux seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er andere Programme ins Straucheln bringt. Um vorziehen, aber nicht Monate oder Jahre auf sein Informatikstudium erfolgreich ab ganz sicherzugehen, kann oder sollte man sol- neue Features warten wollen. und machte die Softwareentwicklung che nicht kritischen Updates zurückhalten. Eine zum Beruf. Seit 1995 arbeitet er Stärke ist immer noch die Verfügbarkeit von Un- LINKS freiberuflich. Daneben ist er einer der ternehmenssoftware wie dem Fedora Directory [1] http://fedoraproject.org/ Betreiber von Pro-Linux.de. Server, FreeIPA und dem kompletten Java-Stack. [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

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Die Welt von Chrome erschlagen von Dominik Wagenführ

Seit Google am 1. September 2008 mehr oder orkut (Social Network), Google Docs (Schreib- Zum einen hatte man für Chrome die norma- weniger versehentlich [1] in einem Comic ih- programm und Tabellenkalkulation), Google le Google-EULA (End User License Agreement) ren Browser „Chrome“ vorgestellt hat, wurde die Desktop (Suchmaschine für die eigenen Da- [3], die in fast allen Google-Anwendungen ein- Internetwelt nahezu lawinenartig mit Berichten, ten), Knol (Wissensdatenbank), Google Reader heitlich zur Geltung kommt, benutzt. Dies ist ei- Blogeinträgen und Tests rund um das Browser- (Online-Newsreader) und so weiter [2]. Einige gentlich nicht tragisch, nur leider liest diese kaum wunder überschüttet. Der Hype, der um diesen der Programme sind Open Source (wie Google jemand durch. Und so wird es ein paar Google- neuartigen Internetknecht gemacht wird, über- Android), andere sind proprietär (wie Google Nutzer jetzt vielleicht wundern, wenn ich sage, trifft alle Erwartungen – selbst das iPhone bekam Earth). Fast alle haben eines gemeinsam: Sie dass sich Google das Recht herausnimmt, alle wahrscheinlich bei seiner Veröffentlichung nicht sind online verfügbar und verwalten die persönli- von einem Benutzer über einen Dienst erstell- so viel Aufmerksamkeit. (Eine Linkliste spare ich chen Daten der benutzenden Person. ten Inhalte nutzen und verbreiten zu dürfen. Dies mir an dieser Stelle, allein für diesen Beitrag ha- steht in Abschnitt 5 „Inhalte von Diensten“ der be ich aber ca. 45 Nachrichten, Berichte und Blo- Genau hier ist auch der erste Kritikpunkt, der oft EULA (Abschnitt 11 „Content licence from you“ in geinträge gelesen.) angeführt wird: Google sammelt Daten, viele Da- der englischen Version). Dies war schon ein Kri- ten – sehr viele Daten. Daraus macht das Un- tikpunkt bei Google Docs, denn Google darf rein Die Berichte, die man im Netz findet, sind, was ternehmen keinen Hehl und muss es auch nicht, rechtlich über diese EULA mit den eingestellen das Fazit angeht, stark gemischt. Die einen be- schließlich baut genau darauf das Geschäftsmo- Dokumenten machen, was es will [4]. Seine (ggf. zeichnen Chrome als Revolution, andere sehen dell von Google auf: zu wissen, was einen Be- patentrelevante) Diplomarbeit sollte man daher ein paar „kleinere“ Kritikpunkte im Vordergrund, nutzer interessiert – noch bevor der Anwender dort besser nicht schreiben. Eine Anwendung auf die ich hier auch eingehen möchte. Zuerst es selbst weiß. Dies ist auch der Grund, wie- dieser EULA auf Chrome geht aber noch einen stellt sich mir die Frage: Braucht die Welt tatsäch- so Google seine Fangarme im gesamten Internet Schritt weiter, da dies ja bedeutet, dass jeder In- lich noch einen Browser? Und wenn ja, muss die- ausstreckt. halt, der über den Browser ins Internet eingetra- ser unbedingt von Google kommen? gen wurde, in Hände fällt. Dies war aber Wieso also kein Browser von Google? Wie oben glücklicherweise nicht die Intention Googles, so Fangen wir hinten an. Es gibt heutzutage kaum gesagt, gibt es die meisten Google-Dienste nur dass sie diesen Paragraphen auf Anfrage aus noch ein Internetgebiet, in dem Google nicht online. Und wie kommt man an diese ran? Ge- der Chrome-EULA [5] entfernt haben [6]. seine Finger (manchmal auch „Tentakel“ als nau, mit einem Browser. Wenn nun also Chrome Anspielung auf die Datenkrake genannt) hat: die Benutzer auf die Google-Seiten leitet, weiß Punkt 2, der problematisch ist, ist die Übertra- Google (als Suchmaschine), Gmail, Picasa (Bild- dieser natürlich auch, wie lange ein Benutzer gung der eingegebenen URL-Daten an Google. verwaltung), Google Maps (Karten und Rou- sich wo aufhält und was er so alles anklickt. Die in die sogenannte „Omnibox“ eingetragenen tenplanung), Google Earth, Google StreetView, Keine Sorge, dies ist die Aufgabe eines Brow- Daten werden unter anderem dazu genutzt, um Google Blogger (Blog-Community), Google An- sers. Wichtig ist eben, was man mit diesen Daten dem Benutzer Vorschläge bei späteren Suchen droid (Software für Mobiltelefone), YouTube (Vi- macht. Und hier hat es Google mit Chrome leider zu machen. Zusätzlich will Google damit auch deoportal), Google SketchUp (3D-Modellierung), etwas zu gut gemeint. tote URLs für sein eigenes Suchportal erken-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 44 MEINUNG nen [7]. Bei der Angabe wird also zumindest die vier Tagen bereits einen Marktanteil von knapp Vorsprung bei JavaScript dank der neuen Engine URL und – was der Knackpunkt an der Sache 1,5 % und damit Opera, die schon jahrelang im „V8“ bescheinigt. Mozilla konterte hier aber mit ist – eine eindeutige Identifikationsnummer (ID) Geschäft sind, überrannt haben [14]. dem im Firefox 3.1 enthaltenem „TraceMonkey“, an Google geschickt und gespeichert. Es ist al- wodurch Chrome sowohl unter Windows XP als so nicht so, dass die Suchanfragen eines Be- Ein weiteres Problem, dass Chrome aktuell hat: auch Windows Vista wieder hinter Firefox zurück- nutzers nur lokal vorliegen, nein, diese werden Es soll zwar extrem absturzssicher sein, was fiel – in einem Mozilla-eigenem Test wohlgemerkt auch online gespeichert. Wird diese ID dann mit aber eine relativ alte Sicherheitslücke nicht dar- [17]. Welcher Browser schneller ist, wird sich im der Anmeldung an andere Google-Dienste und an gehindert hat, beim Absturz des Browsers zu Laufe der Zeit zeigen, die Frage ist wohl: Ist es zum Beispiel den gespeicherten Cookies gekop- helfen. Die sogenannte „Carpet Bomb“ ist be- dann überhaupt noch wichtig? pelt, ergibt sich ein extrem detailliertes Benutzer- reits aus Apples Browser Safari bekannt und wur- profil. Man kann dieses Verhalten zwar in den de dort im Juni behoben, bei Chrome kann sie Wem es nicht aufgefallen ist: Ich rede oben nur Optionen abstellen [8], dennoch ist die Option aber noch wirken, weil die Entwickler eine ver- von Tests unter Windows. Der Grund ist ein- per Standard aktiviert, sodass auch die Electro- altete Version von Webkit einsetzen, das die- fach, dass Chrome nur für Windows verfügbar nic Frontier Foundation (EFF) mit Bedenken auf se Schwachstelle noch besitzt. Über die Lücke ist. Klickt man auf der Chrome-Seite [18] auf diese Entwicklung schaut [9] und das Bundesamt kann Java-Code ausgeführt werden, der dann die Schaltfläche „Learn more“ erhält man als Li- für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor durch einen Klick des Benutzers auf eine vor- nuxnutzer nur den Hinweis, dass sich Chrome dem Einsatz warnt [10]. getäuschte Schaltfläche ein Schadprogramm in- für Linux noch in der Entwicklung befindet und stalliert [15]. Absturzsicher ist der Browser lei- man doch bitte seine E-Mailadresse angeben Die zweite Frage von oben steht noch aus: der auch nicht, wie es in den meisten Nachrich- mag, wenn man informiert werden möchte. Wer Braucht die Welt noch einen Browser? Prinzi- ten heißt. Ein simpler Mouse-Over-Effekt kann Chrome unter Linux unbedingt testen möchte, piell ist die Antwort „Mir doch egal“, ob nun durch eine Denial-of-Service-Attacke den gan- kann auf die neueste Version von Wine zurück- ein Browser mehr oder weniger, fällt nicht ins zen Browser – und nicht nur den aktiven Tab, wie greifen, die inzwischen auch eine Unterstützung Gewicht und Wettbewerb belebt bekannterma- versprochen – zum Absturz bringen [16]. Natür- für den Google-Browser mitbringt. Zur Installa- ßen das Geschäft. Microsoft führt mit seinem lich ist Chrome immer noch eine Beta-Version, tion gehört aber dennoch etwas Frickelei [19]. Windows Internet Explorer mit 74 % Verbrei- zumindest die seit Monaten veraltete Webkit- tung immer noch den Browsermarkt an, danach Einbindung hätte man aber vermeiden können. Manch einer hat sich sicher auch gerade gefragt, kommt Mozillas Firefox mit 18 % und Apples Sa- wieso man so umständlich Wine benutzt, wenn fari mit 6 %. Für Opera fallen gerade einmal 0,7 % Was sind aber nun die Vorteile des Browsers? Ei- Chrome Open Source ist. Dazu sei gesagt, dass ab und der Rest geht an andere Browser [11]. nige können in unserer Nachricht „Google stellt Chrome selbst nicht Open Source ist, sondern Google wird mit Chrome natürlich diese Auftei- Internet-Browser Chrome vor“ auf Seite 20 nach- den „Google Chrome Terms of Service“ [20] un- lung etwas durcheinanderwirbeln. Auch wenn Mi- gelesen werden, wobei die Absturzsicherheit zur- terliegt, die in Punkt 10.2 unter anderem festhal- crosoft getroffen werden soll – und sicher auch zeit kein Punkt mehr ist, wie man weiter oben se- ten, dass man das Programm nicht kopieren, ver- ein paar Prozentpunkte einbüßen muss – wird hen konnte. Zu Gute halten muss man Google, ändern, ableiten, zurückentwickeln, dekompilie- Mozilla meiner Meinung nach der größte Leidtra- dass sie einen schnellen und schlanken Brow- ren oder anderweitig den Quellcode extrahieren gende sein, wie es auch andere Portale sehen ser entwickelt haben. Einige Tests – vor allem die darf. Open Source ist nur das Basisprojekt na- [12] [13]. Laut aktuellen Zahlen soll Chrome nach von Google entwickelten – hatten Chrome einen mens Chromium [21], welches der BSD-Lizenz

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[22] unterliegt. Laut eigener Aussage ist die Bi- und zwar nicht durch eine Staatsmacht, sondern sicherheitsluecken/news/178514/die_erste_ närversion von Chrome aber identisch zum ver- durch einen Online-Konzern – wird sich mit der sicherheitsluecke_im_google_browser/index.html öffentlichtem Quellcode [23]. Zukunft zeigen. Man sollte die Entwicklung des [16] http://www.gulli.com/news/google-chrome-dos- Browsers aber nicht nur einseitig verfolgen. Der 2008-09-04/ Aber zurück zur eigentlichen Frage, warum man Browser hat durch die klare Struktur, das spar- [17] http://www.silicon.de/software/business/ Chrome (bzw. Chromium) nicht einfach unter tanische Auftreten und die Geschwindigkeit klare 0,39039006,39195748,00/mozilla+und+google+ Linux kompiliert. Das Problem ist, dass man Vorteile, die Sicherheitslücken und Datenschutz- streiten+um+browser.htm bei der Chromium-Installationsanleitung für Linux probleme sind aber die Kehrseite der Medaille. [18] http://www.google.com/chrome [24] nur lesen kann (übersetzt): „Es existiert kein [19] http://tombuntu.com/index.php/2008/09/05/how- LINKS Chromium-basierter Browser unter Linux. Ob- to-install-google-chrome-in-ubuntu-with-wine/ wohl sich viele der Submodule kompilieren las- [1] http://www.pro-linux.de/news/2008/13129.html [20] http://www.google.com/chrome/intl/en/ sen, ist zurzeit nur ein Kommandozeilentest funk- [2] http://www.google.de/intl/en/options/ eula_text.html tionsfähig“. Der Grund ist, dass die Benutzero- [3] http://www.google.com/accounts/TOS?hl=de [21] http://code.google.com/chromium/ berfläche die Windows Template Library [25] be- [4] http://arstechnica.com/news.ars/post/20071126- [22] http://www.opensource.org/licenses/ nutzt und so nicht ohne Weiteres auf anderen Be- -after-criticism-google-confirms-that-it-doesnt- bsd-license.php triebbsystemen nachgebildet werden kann [26]. own-your-fantasy-football-spreadsheets.html [23] http://www.linux-magazin.de/news/googles_ [5] http://www.google.com/chrome/intl/de/ chrome_open_source_oder_nicht Kehren wir zurück zum Anfang des Artikels. Wie eula_text.html [24] http://dev.chromium.org/developers/how-tos/ ich dort schrieb, wird Google mit Chrome si- [6] http://www.mattcutts.com/blog/google-chrome- build-instructions-linux cher einige Markanteile von anderen Browser- license-agreement [25] http://wtl.sourceforge.net/ Herstellern abgraben. Das eigentlich Ziel ist aber [7] http://www.pro-linux.de/news/2008/13139.html [26] http://blog.binaryhelix.net/2008/09/google- sicher keine Dominanz auf diesem Gebiet, son- [8] http://www.google.com/support/chrome/bin/ chrome-houston-we-have-problem.html dern man will lediglich einen schnellen Zugang answer.py?answer=95656&hl=de [27] http://www.computerworlduk.com/community/ zu den Online-Applikationen liefern, die Google [9] http://news.cnet.com/8301-13860_3-10032047- blogs/index.cfm?entryid=1212&blogid=14 anbietet. Auf diese Art würde der Browser selbst 56.html [28] http://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman) zum Betriebssystem werden. Mit der aktuellen [10] http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518, Marktführung im Online-Bereich und der Fülle an 576664,00.html Anwendungen (siehe oben) wäre Google damit [11] http://www.favbrowser.com/internet-explorer- Autoreninformation ein ernstzunehmender Konkurrent für Microsoft loses-firefox-safari-and-opera-gains-may-08/ Dominik Wagenführ benutzt keine und dessen Betriebssystem. Man würde zwar [12] http://www.internetnews.com/commentary/ Google-Dienste und schaut mit Windows nicht verdrängen können, da man es article.phpr/3769611/Google+Chrome+Wont+ Bedenken auf deren Entwicklung. schließlich benötigt, aber alle weiteren Anwen- Kill+Microsoft.htm Dennoch versucht er alle Seiten der dungen würden aus Google-Hand kommen [27]. [13] http://ostatic.com/172338-blog/google-chrome- Thematik zu untersuchen, um das winners-and-losers Ob sich die Meldungen bewahrheiten, die mit Google-Phänomen besser verstehen [14] http://www.netzeitung.de/internet/1144577.html Chrome nun das Jahr „1984“ [28] einläuten – zu können. [15] http://www.pcwelt.de/start/sicherheit/

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 46 VERANSTALTUNGEN Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Anwendertreffen Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link 08.09.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events 09.09.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/ 10.09.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 10.09.08, 19:00 Uhr Langen Alte Scheune ja http://www.lalug.net 10.09.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 12.09.08, 18:00 Uhr München Froschkönig ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/München 12.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 13.09.08, 18:00 Uhr Leipzig Conne Island ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Leipzig 15.09.08, 18:00 Uhr Dresden theklus ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Dresden 15.09.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/ 15.09.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen 15.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de 17.09.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 17.09.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/ 17.09.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de 17.09.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events 18.09.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/ 19.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 20.09.08, –:– Uhr Kiel Realschule im BZM – http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Kiel 21.09.08, 10:00 Uhr Passau ZAKK ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Passau 21.09.08, 18:00 Uhr Bonn Restaurant Blaue Kerze ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bonn 23.09.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/ 24.09.08, 19:30 Uhr Bochum Labor ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bochum 24.09.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events 25.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de 26.09.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik ja http://www.lugfl.de 26.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch 27.09.08, 18:00 Uhr Rendsburg Hauptwache ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 47 VERANSTALTUNGEN

Anwendertreffen (Fortsetzung) Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link 29.09.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen 22.09.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug ja http://lug-owl.de/Events/ 30.09.08, 18:00 Uhr Erfurt FAM ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Erfurt 01.10.08, 19:00 Uhr Berlin c-base ja http://www.ubuntu-berlin.de 01.10.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen 01.10.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/ 03.10.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an .

Messen Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link Software Freedom Day Weltweit 20.09.08 frei http://softwarefreedomday.org/teams Linuxwochenende 2008 Wien 20.09.-21.09.08 frei http://metalab.at/wiki/Linuxwochenende_2008 OpenExpo Zürich 24.09.-25.09.08 frei http://www.openexpo.ch Bodensee-Linux-Tag Singen 26.09.08 - http://www.linux-bodensee.eu Linux-Kongress Hamburg 07.10.-10.10.08 - http://www.linux-kongress.org Kieler Linuxtagen Kiel 10.10.-11.10.08 - http://www.kieler-linuxtage.de Magdeburger Open-Source-Tag Magdeburg 11.10.08 frei http://www.open-source-tag.de Ubucon Göttingen 17.10.-19.10.08 frei http://www.ubucon.de/ Linux Infotag Landau 18.10.08 frei http://infotag.lug-ld.de Brandenburger Linux-Infotag Potsdam 01.11.08 - http://www.blit.org Linux Infotag Dresden 08.11.08 - http://www.linux-info-tag.de LinuxWorld Conference & Expo NL Utrecht 12.11.-13.11.08 - http://www.linux-world.nl come2linux Essen 15.11.-16.11.08 frei http://www.come2linux.org/psp LinuxDay Dornbirn 29.11.08 frei http://www.lugv.eu

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an .

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 48 INTERNA Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst: $: Shell-Prompt #: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen. y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll. ˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME : Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt. : Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster. Vorschau freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die Oktober-Ausgabe wird voraussichtlich am 5. Oktober unter anderem mit folgenden Themen veröffentlicht:

¢ Das Acer Aspire 2920 und Linux ¢ TorrentFlux und Torrentflux-b4rt ¢ Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin

Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

„Overqualified“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/408

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 09/2008 49 Impressum freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 7. September 2008 Redaktionsschluss für die Oktober-Ausgabe: 24. September 2008

Redaktion, Satz und Layout Autoren dieser Ausgabe Eva Drud (ViSdP) Hans-Joachim Baader S.36 Dominik Wagenführ Christopher Bratusek S.27 Martin Gräßlin S.32 Kontakt Jean Pierre Hort S.25 E-Mail Christoph Langner S.24 Postanschrift freiesMagazin Dominik Wagenführ S.24, S.44 c/o Eva Drud Rübenkamp 88 Nachrichtenschreiber dieser Ausgabe 22307 Hamburg Mathias Menzer (mme) Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de Dominik Wagenführ (dwa) Arne Weinberg (awe) Logo-Design Arne Weinberg Veranstaltungen Lizenz GNU FDL Ronny Fischer

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