Anfrage Die Grünen – eingelangt: 29.3.2018 – Zahl: 29.01.381

ANFRAGE DER LANDTAGSABGEORDNETEN NINA TOMASELLI ______

An Herrn Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser

Landhaus Römerstr. 15 6900

Ferienwohnungen sind Wohnungen, die zum Wohnen fehlen! Tragen die verschärften Ferienwohnungsbestimmungen zur Lösung der Wohnungsproblematik bei? Anfrage gem. §54 GO

Bregenz, am 29. März 2018

Sehr geehrter Herr Landesstatthalter!

Die Grundaufgabe der Raumplanung ist es, leistbaren Wohnraum für die Bevölkerung sicherzustellen. Sorgenfreies, leistbares Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Alle Begehrlichkeiten, die dieses gemeinwohlorientierte Ziel konterkarieren, sind hintanzustellen - so etwa der Bau und die Gewährung von Ferienwohnungen.

Auch im Vorarlberger Raumplanungsgesetz ist unter den Raumplanungszielen klar verankert: „Die zur Deckung eines ganzjährig gegebenen Wohnbedarfs benötigten Flächen sollen nicht für Ferienwohnungen verwendet werden.“

Ferienwohnungen verschärfen das Problem der Wohnungsknappheit und konterkarieren das Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern leistbaren Wohnraum zu sichern.

 Ferienwohnungen stehen nicht den vielen wohnungssuchenden Menschen zur Verfügung.  Ferienwohnungen verursachen hohe Infrastrukturkosten, die die Gemeinde zu tragen hat. Die von Ferienwohnungen gewonnenen Einnahmen decken die Ausgaben für Kommunen für den erhöhten Infrastrukturbedarf mitnichten.  Mit Ferienwohnungen werden zahlreiche Häuser gebaut, die nur wenige Wochen im Jahr bewohnt werden. Das ist vor dem Hintergrund des überhitzten Wohnungsmarktes völlig kontraproduktiv. Die Betonbauten beeinträchtigen zudem unsere schöne Landschaft.

Ferienwohnungen sind Preistreiber! Sie sind begrenzt und damit besonders nachgefragt. Mit diesen können also besonders hohe Gewinne gemacht werden. Ferienwohnungen sind besonders begehrtes Betongold - hochkarätig am Immobilienmarkt gehandelt. Das treibt die Immobilienpreisspirale weiter in die Höhe.

Eines der ersten legistischen Projekte der schwarz-grünen Landesregierung war die Verschärfung der Ferienwohnungsbestimmungen im Raumplanungsgesetz. Seit 2015 gilt daher u.a. ein restriktiver Zugang für neue Ferienwohnungen, die Gemeinden müssen Ferienwohnungsverzeichnisse führen, und für illegale Ferienwohnsitze gelten besonders drastische Strafen, die bis hin zur Zwangsversteigerung gehen, und das Land kann per Verordnung Höchstquoten für Ferienwohnungen festlegen.

Bisweilen ist über die Anwendung dieser neuen Instrumente nur wenig bis gar nichts öffentlich bekannt.

Es lohnt sich unseres Erachtens der Bevölkerung einen Überblick über den Status Quo zu verschaffen. Was, und ob die neuen Instrumente der Ferienwohnungsbestimmungen dazu beitragen, die Wohnungsproblematik des Landes zu entschärfen, und einen Rückgang von Ferienwohnungen mit sich bringen, ist bisher noch nicht evaluiert worden. Sie haben im Frühjahr 2015 versprochen: „Künftig werden die Widmung von Ferienwohnsitzen und die Vergaben wesentlich restriktiver und transparenter“. Zudem hat die Landesregierung im Gegensatz zu Tirol und Salzburg noch keine Höchstquoten festgelegt.

Noch wichtiger erscheint uns eine Übersicht, welche Gemeinden die restriktiven Regeln zum Aufdecken von illegalen Ferienwohnsitzen tatsächlich anwenden. 2015 wurde eine verstärkte Mitwirkungspflicht der EigentümerInnen im Raumplanungsgesetz verankert. Das heißt, der Eigentümer muss nachweisen, dass er die Wohnung nicht als Ferienwohnung nutzt. Nicht die Gemeinde muss den Beweis erbringen, dass ein ungesetzlicher Zustand besteht. Diese Beweislastumkehr in Kombination mit der Parteienstellung der Gemeinde im Verfahren und drastischen Strafen, sollte eigentlich den dringend notwendigen Anstoß geben.

Der Vorarlberger Landtag hat 2015 ein Gesetz beschlossen, das den Interessen der breiten Bevölkerung dient und nicht einigen wenigen, die eine Ferienwohnung vergolden wollen. Das Gemeinwohl steht im Vordergrund. Wir sind der Meinung, dass uns nicht auf halben Weg der Mut verlassen darf. Es liegt auch in der Verantwortung des Landes, dass Regeln die im Gesetz stehen, in voller Gänze zur Anwendung kommen.

Deshalb richte ich an Sie als zuständiger Landesrat für Raumplanung nach § 54 GO folgende

A n f r a g e :

1. Wie viele der 59 Gemeinden sind ihrer seit 2015 geltenden Verpflichtung nachgekommen, ein Ferienwohnungsverzeichnis zu führen? Welche Gemeinden sind dieser Verpflichtung bisher nicht nachgekommen? 2. Werden in Zukunft die Ferienwohnungsverzeichnisse (unter Aufrechterhaltung des Datenschutzes) veröffentlicht? Ist vorgesehen, der Gemeindevertretung einen gesetzlich verankerten Zugang zu gewähren? 3. Wie viele Strafen wurden seit 2015 in welcher durchschnittlichen Höhe aufgrund der Verletzung der Ferienwohnungsbestimmungen ausgesprochen (§ RPG 57 Abs 1. lit e)? Wie viele Zwangsversteigerungen (§ 57a) wurden eingeleitet? Ich bitte um Aufschlüsselung nach Gemeinden. 4. Ist seit 2015 ein spürbarer Rückgang an neuen Ferienwohnsitzen zu verzeichnen? In welcher Höhe? Liegen der Landesregierung Zahlen vor, wie viele Anträge für (mögliche) zukünftige Ferienwohnungen den Gemeinden vorliegen? Falls ja, um wie viele handelt es sich dabei? 5. Ist der Landesregierung als Aufsichtsbehörde bekannt, wie und mit welcher Intensität die Gemeinden die Kontrollen nach illegalen Ferienwohnsitzen vornehmen?

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6. Ist geplant eine Höchstquote für Ferienwohnungen seitens der Landesregierung zu erlassen? Falls ja, in welcher Höhe? 7. 37 Gemeinden – vorwiegend aus dem Rheintal und dem Walgau – sind seit 2002 per Verordnung von den strengen Ferienwohnungsregelungen ausgenommen. 1 Wie ist begründbar, dass Lochau das RPG zur Gänze anwenden muss, Bregenz und Hard aber nicht, obwohl auch dort Ferienwohnungen zu massiven Problemen führen? Welche Änderungen sind hinsichtlich des Paragraphen § 16 Abs. 9 geplant? Bringt die oben genannte Verordnung Ihres Erachtens eine Gefährdung der Raumplanungsziele mit sich? Wenn nein, warum nicht?

Für die Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich im Vornhinein recht herzlich.

Mit freundlichen Grüßen

LAbg. Mag.a Nina Tomaselli

1 https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrVbg&Gesetzesnummer=20000660 3 Beantwortet: 19.4.2018 – Zahl: 29.01.381

Frau LAbg. Mag. Nina Tomaselli Landtagsklub „Die Grünen“ Landhaus 6900 Bregenz Bregenz, am 19.04.2018 im Wege der Landtagsdirektion

Betreff: Ferienwohnungen sind Wohnungen, die zum Wohnen fehlen! Tragen die verschärf- ten Ferienwohnungsbestimmungen zur Lösung der Wohnungsproblematik bei? Anfrage vom 29. März 2018, Zl. 29.01.381

Sehr geehrte Frau LAbg. Mag. Tomaselli!

Ihre gemäß § 54 der Geschäftsordnung des Vorarlberger Landtages eingebrachte Anfrage beant- worte ich wie folgt:

1. Wie viele der 59 Gemeinden sind ihrer seit 2015 geltenden Verpflichtung nachgekommen, ein Ferienwohnungsverzeichnis zu führen? Welche Gemeinden sind dieser Verpflichtung bisher nicht nachgekommen?

Von den 59 Gemeinden haben 55 Gemeinden ein Ferienwohnungsverzeichnis erstellt. Fol- gende Gemeinden sind noch säumig: Bartholomäberg, Egg, und Sibratsg- fäll. Alle vier Gemeinden sind laut eigenen Angaben jedoch bereits mit der Erarbeitung des Verzeichnisses befasst.

Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus, Römerstraße 15, 6901 Bregenz, Österreich | www..at | DVR 0058751 [email protected] | T +43 5574 511 23000 | F +43 5574 511 923095 2. Werden in Zukunft die Ferienwohnungsverzeichnisse (unter Aufrechterhaltung des Daten- schutzes) veröffentlicht? Ist vorgesehen, der Gemeindevertretung einen gesetzlich veran- kerten Zugang zu gewähren?

Beim Ferienwohnungsverzeichnis handelt es sich um kein öffentliches Register.

Eine Einsichtnahme in das Ferienwohnungsverzeichnis durch Gemeindevertreter ist nur im Anwendungsbereich des § 38 Abs. 3 Vorarlberger Gemeindegesetz (in der Folge: GG), LGBl. 40/1985 idgF., möglich.

Gemäß § 38 Abs. 3 GG haben die Mitglieder der Gemeindevertretung das Recht, nach Be- kanntgabe der Tagesordnung während der Amtsstunden bis zur Sitzung in die zur Behandlung stehenden Akten oder Aktenteile, die für die Entscheidungsfindung maßgeblich sind, Einsicht zu nehmen und Kopien herzustellen.

§ 38 Abs. 3 GG normiert jedoch kein unbeschränktes Einsichtsrecht in Akten des Gemeinde- amtes. Es ist auf die in der Gemeindevertretung zur Behandlung stehenden Verhandlungsge- genstände gerichtet. In diesem Umfang kann der Gemeindevertreter jedoch alle Akten oder Aktenteile einsehen, welche für das Finden der Entscheidung maßgeblich sind. Der Bürger- meister hat als Vorstand des Gemeindeamtes das Einsichtsrecht sicherzustellen. Beim Feri- enwohnungsverzeichnis handelt es sich um kein öffentliches Register, folglich ist es zum Ak- tenbestand des Gemeindeamtes zu zählen.

Eine Einsicht in das Ferienwohnungsverzeichnis ist daher nur zu gewähren, wenn eine solche für das Finden einer Entscheidung in einem konkreten Anlassfall maßgeblich ist (und dies Ge- genstand der Gemeindevertretungssitzung ist). Abschließend wird darauf hingewiesen, dass jeder Gemeindevertreter der Amtsverschwiegenheit unterliegt und daher eine Weitergabe von Informationen untersagt ist.

3. Wie viele Strafen wurden seit 2015 in welcher durchschnittlichen Höhe aufgrund der Ver- letzung der Ferienwohnungsbestimmungen ausgesprochen (§ 57 Abs. 1. lit. e RPG)? Wie

Seite 2 viele Zwangsversteigerungen (§ 57a) wurden eingeleitet? Ich bitte um Aufschlüsselung nach Gemeinden.

Laut Auskunft der Bezirkshauptmannschaften wurde in folgenden Gemeinden gemäß § 57 Abs. 1 lit. e RPG eine Geldstrafe verhängt: (Geldstrafe: 3.000 Euro) und (Geld- strafe: 500 Euro). Weiters wurde von der Bezirkshauptmannschaft in der Gemeinde Schruns gemäß § 45 Verwaltungsstrafverfahrensgesetz eine Ermahnung aufgrund einer Über- tretung gemäß § 57 Abs. 1 lit. e RPG erteilt. Anzumerken ist, dass in mehreren Fällen das Ver- fahren eingestellt wurde und derzeit noch mehrere Verfahren anhängig sind.

Uns ist bisher nicht bekannt geworden, dass eine Zwangsversteigerung gemäß § 57a RPG durchgeführt wurde.

4. Ist seit 2015 ein spürbarer Rückgang an neuen Ferienwohnsitzen zu verzeichnen? In welcher Höhe? Liegen der Landesregierung Zahlen vor, wie viele Anträge für (mögliche) zukünftige Ferienwohnungen den Gemeinden vorliegen? Falls ja, um wie viele handelt es sich dabei?

Zunächst ist anzuführen, dass nach der RPG-Novelle LGBl.Nr. 22/2015 nur noch die Ferien- wohnungswidmung gemäß § 16 Abs. 1 RPG – wie jede Änderung des Flächenwidmungsplanes – die aufsichtsbehördliche Genehmigung durch die Landesregierung benötigt. Die Möglich- keit, eine bescheidmäßige Bewilligung für die Errichtung von Ferienwohnungen gemäß § 16 Abs. 1 zweiter und dritter Satz RPG idF vor LGBl.Nr. 22/2015 zu erteilen, welche ebenfalls der Genehmigung durch die Landesregierung bedurfte, wurde mit der RPG-Novelle LGBl.Nr. 22/2015 abgeschafft.

Die Bewilligung zur Nutzung von Wohnungen und Wohnräumen als Ferienwohnung benö- tigt(e) weder nach der alten Rechtslage noch nach der neuen Rechtslage einer Genehmigung der Landesregierung. Anzumerken ist, dass die uns übermittelten Ferienwohnungsverzeich- nisse zu einem bestimmten Stichtag (13.05.2016) erstellt wurden. Dem Amt der Landesregie- rung ist somit nicht bekannt, wie viele Bewilligungen gemäß § 16 Abs. 4 RPG seit der RPG- Novelle LGBl.Nr. 22/2015 erteilt wurden.

Seite 3 Zu den Ferienwohnungswidmungen gemäß § 16 Abs. 1 RPG ist Folgendes auszuführen: Im Zeitraum vom 01.01.2015 bis 04.04.2018 wurden in Vorarlberg Flächen im Gesamtausmaß von ca. 13.694 m² gemäß § 16 Abs. 1 RPG (Ferienwohnungswidmung) gewidmet: Jahr Ausmaß (m²) 2015 5.864 m² 2016 1.834 m² 2017 5.996 m² 2018 0 m²

Es handelt sich dabei um Ferienwohnungswidmungen im genannten Zeitraum in folgenden Gemeinden: Gemeinde Ausmaß (m²) Bürserberg 434 m² 2.811 m² 2.860 m² Egg 1.293 m² 453 m² 1.293 m² Lochau 166 m² Schröcken 511 m² Schruns 567 m² Schwarzenberg 194 m² St. Gallenkirch 419 m² St. Gerold 1.167 m² Thüringerberg 287 m² 1.239 m²

5. Ist der Landesregierung als Aufsichtsbehörde bekannt, wie und mit welcher Intensität die Gemeinden die Kontrollen nach illegalen Ferienwohnsitzen vornehmen?

Dem Amt der Landesregierung ist nicht im Detail bekannt wie und mit welcher Intensität die Gemeinden die Kontrollen nach illegalen Ferienwohnsitzen vornehmen.

6. Ist geplant eine Höchstquote für Ferienwohnungen seitens der Landesregierung zu erlas- sen? Falls ja, in welcher Höhe?

Gemäß § 16a Abs. 4 RPG hat die Landesregierung, soweit dies zur Erreichung der Raumpla- nungsziele nach § 2, insbesondere zur Sicherstellung der für einen ganzjährig gegebenen Wohnbedarf benötigten Flächen, unter Berücksichtigung der im Ferienwohnungsverzeichnis

Seite 4 eingetragenen Ferienwohnungen erforderlich ist, durch Verordnung den höchstzulässigen An- teil der Ferienwohnungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der im Gebäude- und Wohnungsre- gister eingetragenen Wohnungen je Gemeinde festzulegen (Ferienwohnungsquote). In dieser Verordnung kann für strukturschwache Gemeinden, wie Gemeinden mit rückläufiger Bevöl- kerungsentwicklung, ein höherer Anteil festgelegt werden, wenn dadurch die mit der Ferien- wohnungsquote verfolgten Ziele nicht gefährdet werden; einen solchen höheren Anteil kann die Landesregierung von Amts wegen oder auf Antrag der jeweiligen Gemeinde festlegen.

Es ist beabsichtigt, eine Verordnung der Landesregierung über die Ferienwohnungsquote zu erlassen, wobei auch eine Ferienwohnungsquote für die strukturschwachen Gemeinden fest- gelegt werden soll. Die Höhe der jeweiligen Ferienwohnungsquote wird von der Abteilung Raumplanung und Baurecht des Amtes der Landesregierung erarbeitet werden. Als fachliche Grundlage soll u.a. ein Gutachten der TU Wien dienen, das derzeit noch in Ausarbeitung ist. 7. 37 Gemeinden – vorwiegend aus dem Rheintal und dem Walgau – sind seit 2002 per Ver- ordnung von den strengen Ferienwohnungsregelungen ausgenommen. Wie ist begründbar, dass Lochau das RPG zur Gänze anwenden muss, Bregenz und Hard aber nicht, obwohl auch dort Ferienwohnungen zu massiven Problemen führen? Welche Änderungen sind hinsicht- lich des Paragraphen § 16 Abs. 9 geplant? Bringt die oben genannte Verordnung Ihres Er- achtens eine Gefährdung der Raumplanungsziele mit sich? Wenn nein, warum nicht?

Gemäß § 16 Abs. 9 RPG kann die Landesregierung von Amts wegen oder auf Antrag der Ge- meinde durch Verordnung bestimmen, dass die Bestimmungen der Abs. 3 und 4 lit. a bis c auf das Gebiet oder Teile des Gebiets einer Gemeinde nicht anzuwenden sind. Eine solche Ver- ordnung darf nur erlassen werden, wenn dadurch die Erreichung der im § 2 genannten Raumplanungsziele nicht gefährdet wird.

Zunächst ist festzuhalten, dass die Verordnung der Landesregierung über die Einschränkung des Geltungsbereiches der Bestimmungen über Ferienwohnungen bereits im Jahr 1993 erlas- sen wurde (LGBl.Nr. 47/1993). Zu diesem Zeitpunkt war die Gemeinde Lochau noch in der Verordnung LGBl.Nr. 47/1993 aufgelistet. Auf Antrag der Gemeinde Lochau wurde diese Ver- ordnung im Jahr 2002 dahingehend geändert, dass die Gemeinde Lochau nicht mehr in der Verordnung aufgelistet ist (LGBl.Nr. 59/2002). Aus diesem Grund sind in der Gemeinde Lochau seit dem 23.10.2002 die Ferienwohnungsbestimmungen des Raumplanungsgesetzes uneingeschränkt anzuwenden. Seitens der Stadt Bregenz wurde bisher kein solcher Antrag gestellt.

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Sollte in einzelnen Gemeinden, die in der Verordnung LGBl.Nr. 47/1993 idF LGBl.Nr. 59/2002 aufgelistet sind, ein hoher Anteil der Ferienwohnungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der im Gebäude- und Wohnungsregister eingetragenen Wohnungen bestehen, könnte die Errei- chung der im § 2 genannten Raumplanungsziele gefährdet werden. Welcher Anteil als hoch einzustufen ist, wird derzeit von der Abteilung Raumplanung und Baurecht des Amtes der Landesregierung im Zusammenhang mit der beabsichtigten Festlegung der Ferienwohnungs- quote gemäß § 16a Abs. 4 RPG erhoben.

Nach Festlegung der Ferienwohnungsquote durch Verordnung der Landesregierung ist beab- sichtigt, die geltenden Ferienwohnungsbestimmungen im Raumplanungsgesetz zu evaluieren und im Zuge dessen erforderlichenfalls auch die Verordnung LGBl.Nr. 47/1993 idF LGBl.Nr. 59/2002 anzupassen.

Mit freundlichen Grüßen

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