Musikleben Im Diskurs
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
63280 4/17 Musikleben im Diskurs Musik und „Deutsch“ Verlust oder Perspektive? | Lernaufgaben der Musical Natives – SFR 14,60 Fallbeispiel Anna-Lena Schnabel ı CH | Ein Rück- und Ausblick: der Brexit und die Musikindustrie € 8,80 ı A € 8,50 D Online-Tickets sichern, bis zu 25 % sparen: musikmesse.com 1 1 . – 1 4 . 4 . 2 0 1 8 Frankfurt am Main Music Education 4.0: Hier wird die Theorie zur Melodie. Neue Wege der Digitalisierung für das Lehren und Lernen von Musik. Impulse für musikalische Didaktik, Pädagogik und K u l t u r von heute und morgen. Eigenes Areal mit vielfältigen Angeboten. +++ Music Education Lounge (Halle 8) +++ Vorträge & Workshops +++ Netzwerken +++ Smart- phone: Erweiterung von Instrument & Klassenzimmer +++ Musikergesundheit & Musiktherapie +++ Neue Lehrmethoden +++ Noten & Fachliteratur – klassisch & digital +++ Discover Music: spielerisches Erleben von Instrumenten +++ Fachtagung „KlassenMusizieren“ +++ Vier Tage alle Facetten der Musik live erleben: Musikmesse Festival auf dem Gelände und in ganz Frankfurt. editorial 1 Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage „Was ist deutsch?“ niemals ausstirbt. Friedrich Wilhelm Nietzsche Christian Höppner Chefredakteur Suchen – finden – vergewissern: ein Dreiklang als kontinuierlicher Prozess indivi- dueller und gruppenbezogener Erneuerung. Bei der Suche nach der je eigenen Iden - tität spielen Musik und Sprache eine herausragende Rolle. Ein kleiner Ausschnitt dieses breiten Themenfeldes findet sich in diesem Musikforum. Die Kraft der Sprache und die Kraft der Musik werden in ihren Wirkungen oft unter- schätzt. Nicht bei denen, die diese Kräfte bewusst aktivieren oder instrumentalisieren, sondern bei jenen, die mit diesem Kulturgut unbekümmert bis achtlos umgehen. Im digitalen Zeitalter der Ausdifferenzierung und der Echokammern geht nicht nur mehr und mehr der Blick für Zusammenhänge verloren, sondern auch zunehmend die indi- viduelle wie gesellschaftliche Wertzumessung für diese grundlegenden Elemente menschlichen Zusammenlebens. Der Koalitionsvertrag der vielleicht künftigen Bundesregierung weist für die Bereiche „Bildung und Kultur“ – innen- wie außenpolitisch – erfreulicherweise Eindeutigkeit auf die Wechselbeziehungen von innen und außen und die zentrale Rolle von Bildung und Kultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. Die Gefäße für diesen Kom- munikationsprozess, wie die zivilgesellschaftlichen Einrichtungen oder die Deutsche Welle, werden für die kommenden Herausforderungen im Hinblick auf ihre Rahmen- bedingungen gut aufgestellt sein. Entscheidend wird sein, Herzen und Köpfe vor Ort zu erreichen, Haltungen zu zeigen und zu prägen für den Wert kreativen Schaffens – als Ausdruck der Freiheit der Künste wie des Individuums in der Verantwortung für das Gemeinwohl. Musik und Sprache als lebendiger Ausdruck dessen, was uns ausmacht und bewegt. Musik und Sprache als wertvolles Kulturgut, das mit dazu beitragen kann, die Kom- passnadel gesellschaftlichen Wandels immer wieder neu zu justieren. Christian Höppner 4/17 im fokus: Musik und „Deutsch“ Verlust oder Perspektive? Ermöglicht World Music wirklich einen Dialog Lobgesänge auf die schönsten Regionen Deutschlands: der Kulturen auf Augenhöhe? Seite 24 die Bundesländer-Hymnen, Seite 33 © www.fleno.de, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons CC BY-SA © www.fleno.de, © Goisern: Jürgen Skarwan im fokus | Mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing Günther Noll: Das Dialektlied in Köln 28 | Deutsche Musik? Friederike Wißmann: Ein Essay zur Konstruktion | Wo schlichte Bürger neue Ehrenreiser pflücken von Identität über nationale Zuschreibungen 6 Susanne Fließ: Ein Streifzug durch die Texte der Bundesländer-Hymnen 33 | Gedanken über Musik und Sprache Jürgen Oberschmidt: Die unendliche Geschichte über eine enge Beziehung 10 | Mit Sprache ein Universum öffnen musik und gesellschaft Leonore Kratz: Spax vermittelt Deutsch in Rap-Workshops 14 | Jüdisch, deutsch oder deutsch-jüdisch? Nationale Identität und jüdische Musik in Deutschland | Darf man antisemitische Meister ehren? (Jascha Nemtsov) 37 Dieter Borchmeyer: Der Fall Wagner auf der Bühne 16 | Musical Natives und ihre Lernaufgaben | Die Wirkung der Welle Eine linguistische Glosse zum Dokumentarfilm Barbara Hornberger: Wie die Neue Deutsche Welle „Der Preis der Anna-Lena Schnabel“ (Gaja von Sychowski) 39 den deutschen Pop erfand 20 | Kammermusik 55+ | Deutschland und die World Music Wissensdurst, Begeisterung und anhaltendes Lernen Britta Sweers: Eine Spurensuche 24 im Alter (Reinhild Spiekermann) 42 4/17 4 |17 Musizierende im Balanceakt zwischen Brexit: Was auf die „Creative Industries“ deutscher und jüdischer Identität, Seite 36 Großbritanniens zukommen könnte, Seite 50 eu, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 eu, Wikimedia Commons, CC BY-SA ilovethe © © imago/epd | Liebeslieder waren gestern | Virtuelle Welten im Konzertsaal? Gedanken zur Jugendschutz-Problematik von Virtual Reality und Augmented Reality im Porno- und Gangsta-Rap (Klaus Farin) 44 Konzerthaus Berlin (Annette Thoma und Julien Letellier) 57 europa bildung und forschung | Musik der Minderheiten | Dem Forschungsdefizit ein Ende gesetzt Sinti und Roma zwischen Ausgrenzung und Start einer umfangreichen Studie zur Lebenswelt Romantisierung (Ursula Hemetek) 47 der „Jugend musiziert“-Generation (Susanne Fließ) 60 | Von „Cool Britannia“ zu „Angry Britannia“? Ein Rück- und Ausblick (Bastian Lange) 50 kolumne | Erklär mir Pop: „The Message“ – Grandmaster Flash (Udo Dahmen) 63 musik und medien | Nur einen Klick entfernt | editorial 1 Über Musikclips im digitalen Zeitalter | nachrichten 4 (Daniel Klug und Klaus Neumann-Braun) 54 | finale/impressum 64 4/17 4 nachrichten Rundfunkklangkörper brauchen Schutz und Förderung Die Orchester, Chöre und Im Zusammenhang der aktuel- Bands der ARD prägen entschei- len Diskussion über Einsparun- dend das Unverwechselbarkeits- gen und strukturelle Veränderun- profil des öffentlich-rechtlichen gen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die künstlerische Rundfunk wird auch über die Exzellenz der Rundfunkklang- Rolle der Rundfunkklangkörper körper gepaart mit ihrem hohen diskutiert. Vor dem Hintergrund Engagement in der Musikver- der geforderten Einsparungen mittlung sind unverzichtbar für und der erneuten Befassung der unsere Gesellschaft. Ministerpräsidenten am 15. März Orgelbau und -musik sind Deswegen fordert der Deutsche 2018 besteht die Gefahr, dass Immaterielles Kulturerbe der UNESCO Musikrat die Ministerpräsidenten durch sachverzerrende Beiträge der Länder auf, den Erhalt und in der öffentlichen Meinungsbil- die Weiterentwicklung der Rund - dung Schaden für die Kulturelle Der Zwischenstaatliche Aus - Die Orgel, der Orgelbau und die funkklangkörper zu befördern. Vielfalt entsteht. schuss zum Immateriellen Kul- Orgelmusik wurden vor mehr turerbe hat den Orgelbau und als 2000 Jahren im hellenisti- die Orgelmusik in Deutschland schen Ägypten erfunden und ge- in die UNESCO-Liste des Imma- langten über Byzanz nach Eu - teriellen Kulturerbes aufgenom- ropa, wo sie seit der Karolingi- Ab 2018 gelten neue Tarife men. 400 handwerkliche Orgel- schen Renaissance als Kulturgut für kirchenmusikalische Urheberwerke baubetriebe mit etwa 2800 Mit- bis in die Gegenwart weiterent- arbeitern, 180 Auszubildenden wickelt wurden. Seit dem Mittel- sowie 3500 hauptamtlichen und alter werden Orgeln aus Europa, Am 1. Januar 2018 ist ein Tarifs im Rahmen von § 46 zehntausenden ehrenamtlichen wo die meisten Orgeln gebaut neuer Tarif für die Vervielfälti- UrhG Kirche sind auf den Web- Organisten prägen das Hand- werden, in viele Länder weltweit gung, Verbreitung und öffent - seiten der VG Musikedition ab- werk und die Kunst des Orgel- exportiert. Deutschland zählt liche Zugänglichmachung von rufbar. Der neue Tarif gilt für baus und der Orgelmusik in weltweit zu den wichtigsten Sammlungen für den kirchen- sämtliche Sammlungen, die ab Deutschland. Über 50000 Or- Ländern für die Weiterentwick- musikalischen Gebrauch in Kraft dem 1. Januar 2018 erscheinen. geln sind derzeit hierzulande im lung des Orgelbaus und der Or- getreten. Einzelheiten des neuen http://www.vg-musikedition.de Einsatz. gelmusik. Das Violoncello ist Musikinstrumentenbranche Instrument des Jahres 2018 verzeichnet Rekordumsätze Die Landesmusikräte Baden- Laut aktuellem Monitoring- Euro. Der Einzelhandel mit Mu- Württemberg, Berlin, Branden- bericht der Kultur- und Kreativ- sikinstrumenten verzeichnet im burg, Bremen, Hessen, Thürin- wirtschaft 2017 des Bundes - selben Vergleichszeitraum eine gen, Saar, Sachsen und Schles- ministeriums für Wirtschaft und Umsatzsteigerung um knapp 10 wig-Holstein haben das Violon- Energie (BMWi) lag im Jahr Prozent und stieg von 1175 cello zum Instrument des Jahres 2016 der Umsatz bei der Her- Millionen (2010) auf 1 290 Mil- 2018 gekürt. stellung von Musikinstrumenten lionen Euro im Jahr 2016. Unter dem Dach der teilneh- im betrachteten Zeitraum seit Während sich auch die Anzahl menden Landesmusikräte 2010 so hoch wie noch nie. der Unternehmen, die Musik - werden die zahlreichen Ak- Gleiches gilt für den Umsatz mit instrumente herstellen, seit 2010 tivitäten zum Projekt län- Musikinstrumenten im Einzel- von 1180 auf 1268 im Jahr derspezifisch gebündelt handel. 2016 kontinuierlich steigern und so ein umfassendes Betrug der Umsatz der Hersteller konnte, nahm die Anzahl der Netzwerk zwischen de- von Musikinstrumenten 2010 Einzelhändler in derselben Zeit- nen entwickelt, die sich noch 551 Millionen Euro, so spanne um fast ein Fünftel ab auf unterschiedliche Weise stieg er 2016 um rund 100 Mil- (2010: 2142 Unternehmen;