„Region Südheide“ (Bezirke Mödling, Baden, Wien-Umgebung/Schwechat)
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Erstellung eines ÖV-Konzeptes für die „Region Südheide“ (Bezirke Mödling, Baden, Wien-Umgebung/Schwechat) Auftraggeber: Grüne Niederösterreich, A-3100 St. Pölten Auftragnehmer/Bearbeiter: Dipl.-Ing. Herbert Seelmann Verkehrstechniker und -planer CZ - 613 00 Brno (Büro) Provazníkova 32 Tschechische Republik A - 1210 Wien Johann-Knoll-Gasse 12 Österreich Tel.: +420 - 721 559 287 E-Mail: [email protected] Perchtoldsdorf, Februar 2010 0 Inhaltsverzeichnis Ausgangslage......................................................................................................................... 2 Geschichte des Schienenverkehrs in der Region ........................................................ 3 Elektrische Lokalbahn Mödling – Hinterbrühl............................................................... 3 Straßenbahn in Baden mit Überlandstraßenbahnen Baden – Traiskirchen und Baden – Bad Vöslau ............................................................................................................. 3 Wiener Straßenbahnlinien 260/360 nach Perchtoldsdorf/Mödling........................... 4 Wiener Straßenbahnlinie 72 nach Schwechat............................................................... 4 Stadtstrecke der ehemaligen „Pressburgerbahn“ von Wien nach Schwechat.... 5 Laxenburger Bahn................................................................................................................. 5 Kaltenleutgebner-Bahn........................................................................................................ 5 Bestandsanalyse Öffentlicher Verkehr............................................................................ 7 Südbahn................................................................................................................................... 7 Pottendorfer Linie ................................................................................................................. 7 Ostbahn.................................................................................................................................... 7 Wiener Lokalbahnen (Badner Bahn) ................................................................................ 7 Aspangbahn............................................................................................................................ 7 Flughafenschnellbahn ......................................................................................................... 8 Regionale Buslinien Bezirk Mödling ................................................................................ 8 Regionale Buslinien Bezirk Baden ................................................................................. 10 Regionale Buslinien Bezirk Wien-Umgebung/Schwechat........................................ 11 Stadt- bzw. Ortsverkehre................................................................................................... 11 Anruf-Sammeltaxis (AST) und ähnliche Verkehrsformen ........................................ 12 Lösungsansätze bzw. vorzuschlagende Maßnahmen im öffentlichen Verkehr. 14 Verbesserungen im bestehenden Busnetz (rasch umsetzbare Optimierungsmaßnahmen)............................................................................................... 14 Errichtung neuer Schienenverbindungen .................................................................... 14 Leistungssteigerung von bestehenden Eisenbahnstrecken................................... 18 Koordination des Busverkehrs bei Verwirklichung der Ausbaumaßnahmen im Schienenverkehr.................................................................................................................. 19 Begleitende Maßnahmen................................................................................................... 20 Literaturverzeichnis............................................................................................................ 22 Anhang (Tabelle und Grafik) ............................................................................................ 23 1 Ausgangslage Die Region Südheide („der Speckgürtel“ im Süden Wiens, welcher im Wesentlichen die Bezirke Mödling, Baden und Wien Umgebung/Gerichtsbezirk Schwechat bis zur Stadt Schwechat umfasst) ist bereits seit den sechziger Jahren hohen Verdichtungstendenzen von Bevölkerung und Wirtschaft ausgesetzt, die sich aus ihrer Lage im Ballungsraum von Wien und der immer stärker werdenden Motoririsierung ergeben. Als Folge dieser Siedlungsentwicklung kam es zu einer fortschreitenden Verstädterung der Region. Dies bedingt wiederum ein starkes Verkehrsaufkommen, welches hier in hohem Maße durch den Individualverkehr erfolgt, mit dem dann ein hoher Flächenverbrauch durch die Straßen- Infrastruktur und dadurch eine entsprechende Umweltbelastung einhergehen. Die Region Südheide umfasst drei hochrangige, auf Wien gerichtete Infrastrukturachsen: • Die Südachse, gebildet aus A2-Südautoban und Südbahn, • Die Südostachse, gebildet aus A3-Südostautobahn und Pottendorfer Linie, • Die Ostachse, gebildet aus A4-Ostautobahn und Ostbahn. Während auf diesen Infrastrukturachsen der Öffentliche Verkehr für die Region durchaus eine Rolle spielt (v.a. im Pendlerverkehr) wird der Verkehr in West-Ost-Richtung, wo es keine Schienenverbindungen gibt, nur durch oft unzureichende Busverbindungen abgedeckt und großteils mittels motorisiertem Individualverkehr durchgeführt. Das Problem des hohen Motorisierungsgrades in dieser Region wird auch weiterhin durch eine fehlende vorausschauende Raumplanung und eine verfehlte Flächenwidmungspolitik, wo permanent in Randlagen entsprechend gewidmet wird, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob diese über eine entsprechende – ökologisch vertretbare – Verkehrsinfrastruktur (im Klartext: ein hochwertiges öffentliches Verkehrsmittel) verfügen, angeheizt. Die Folge davon ist eine entsprechende Dynamik im Flächenverbrauch („Versiegelung durch Straßen“). Nachfolgend soll, nach einem kurzen Exkurs über einmal existierende Schienenverbindungen in dieser Region und einer Bestandsanalyse des öffentlichen Verkehrs, wie er sich heute dort darstellt, Lösungsansätze im öffentlichen Verkehr gemacht werden. 2 Geschichte des Schienenverkehrs in der Region In der Region Südheide haben schon in der Vergangenheit zahlreiche Schienenverbindungen bestanden, an die heute leider kaum mehr etwas erinnert. Nachfolgend soll ein kurzer Abriss erfolgen, um welche Bahnen es sich dabei gehandelt hat. Elektrische Lokalbahn Mödling – Hinterbrühl Hier handelte sich es um eine meterspurige elektrische Lokalbahn (übrigens die erste elektrische Bahn auf dem Gebiet der damaligen Monarchie), die 1883 zunächst vom Bahnhof Mödling nach Klausen, 1884 bis Vorderbrühl und 1885 schließlich bis Hinterbrühl eröffnet wurde. Die Strecke wies eine Länge von 4,5 km auf und verlief entlang des Mödlingbaches durch die Klausen. Die Trasse war eingleisig mit Ausweichen und teilweise straßenbahnmäßig trassiert. 1903 wurde die Bahn wegen der stark gestiegenen Nachfrage grundlegend modernisiert; die Züge fuhren ab diesem Jahr in den Spitzenzeiten im 7- Minuten-Takt. Der Betrieb wurde nach dem Ersten Weltkrieg schließlich von den Österreichischen Bundesbahnen übernommen. 1927 richtete die LOBEG (Lastwagen- und Omnibus-Betriebs-Ges.m.b.H.) – eine Vorläuferin des heutigen Postbusses – einen Autobusdienst parallel zur Lokalbahn ein. Die Folge war ein gegenseitiges Unterbieten der Tarife, das die Rentabilität beider Verkehrsmittel unmöglich machte. Im Jahre 1932 zog schließlich die Lokalbahn den Kürzeren und am 31. März 1932 verkehrten die letzten Züge. Unmittelbar nach der Einstellung bemühten sich die Gemeinden Mödling und Hinterbrühl um eine Wiederaufnahme des Betriebes, denn die Bevölkerung war mit den Autobuslinien absolut unzufrieden. Die Strecke wurde daraufhin noch nicht abgetragen; allerdings war 1935 der Zustand der Anlagen bereits derart schlecht, dass 1936 dann doch die Demontage einsetzte und die Fahrzeuge verkauft bzw. verschrottet wurden. Straßenbahn in Baden mit Überlandstraßenbahnen Baden – Traiskirchen und Baden – Bad Vöslau Die Straßenbahn der Stadt Baden wurde als einer der ältesten Straßenbahnbetriebe auf dem Gebiet der ehemaligen Monarchie bereits 1873 mit der Linie Baden Südbahnhof – Rauhenstein/Helenental (Länge: 3,2 km) als Pferdebahn eröffnet und 1894 elektrifiziert. 1895 erfolgte die Inbetriebnahme der Überlandstraßenbahn Baden (Josefsplatz) – Sooß – Bad Vöslau (Länge: 4,9 km) und 1899 schließlich der so genannten Ringlinie (Länge: 2,2 km). Im Jahre 1900 kam noch eine, von der heutigen Badner Bahn in Traiskirchen (Wienersdorf) abzweigende elektrische Flügellinie nach Traiskirchen Aspangbahn (Länge dieses Abschnittes: 2,0 km) hinzu. Diese wurde dann auf dem Abschnitt Baden (zunächst Südbahnhof, dann Josefsplatz) – Traiskirchen Aspangbahn betrieben, wo eine Umsteigemöglichkeit zur damals wichtigen Aspangbahn bestand. Schon im Jahre 1897 wurde die Badener Straßenbahn von den Wiener Lokalbahnen (WLB) übernommen, welche diese bis zur Einstellung betrieb. Diese begann wegen der Wirtschaftskrise bereits 1928 mit der Aufgabe der Ringlinie. 1931 folgte dann die Überlandlinie nach Traiskirchen (die Gleisanlagen blieben für den Güterverkehr aber weiterhin vorhanden) und 1936 die Strecke nach Rauhenstein (wo bereits ab 1931 nur mehr 3 an Sonn- und Feiertagen Straßenbahnen verkehrten). Lediglich die Überlandstrecke nach Bad Vöslau konnte sich noch bis zum 14. Februar 1951 halten. In Baden besteht seither nur mehr die Stammstrecke der Wiener Lokalbahnen, welche vom Badener Josefsplatz bis Baden