Die Jubiläumsstiftung Kunstverein Winterthur 1998–2016 29 100 Jahre Kunstmuseum Winterthur 33
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Bericht des Präsidenten 3 Bericht des Direktors 6 Die Jubiläumsstiftung Kunstverein Winterthur 1998–2016 29 100 Jahre Kunstmuseum Winterthur 33 Sammlung – Gemälde, Skulpturen und Objekte Erwerbungen 36 Schenkungen 39 – Graphische Sammlung, Zeichnungen Erwerbungen 44 Schenkungen 50 – Graphische Sammlung, Druckgraphik und Multiples Erwerbungen 61 Schenkungen 62 – Leihverkehr 64 – Konservierungen und Restaurierungen 67 Ausstellungen, Publikationen, Veranstaltungen – Ausstellungen 69 – Publikationen 69 – Veranstaltungen 70 Kunstvermittlung – Führungen 71 – KunstGenuss 71 – Kunstvermittlung / Museumspädagogik 73 – Mitgliederreise 74 Rechnung und Bilanz – Kunstverein Winterthur 76 – Galerieverein, Freunde des Kunstmuseums Winterthur 80 – Jubiläumsstiftung Kunstverein Winterthur 82 Vorstand, Mitglieder, Sponsoren und Gönner, Personal 84 Oben: Museumfest vom 21.Mai: Umzug der Stadtmusik Winterthur | Unten: Das Gebäude geschmückt mit Jubiläumsbannern von Matt Mullican | Fotos Reto Kaufmann 2 Bericht des Präsidenten Das Jahr 2016 stand ganz im Zeichen des Jubiläums «100 Jahre Kunstmuseum Winter- thur», das wir im Juni mit einem ausgesprochen schönen Fest begehen konnten. Die Besucherzahlen blieben mit 19’680 auf der Höhe des langjährigen Durchschnittes. Zusam- men mit dem Museum Oskar Reinhart (42’420 Besucher) belegen wir in der Winterthurer Museumslandschaft damit Platz 3. Die Sammlung des Kunstmuseums konnte auch im Berichtsjahr mit wertvollen Ankäu- fen, Dauerleihgaben und Schenkungen ergänzt werden, die ebenso wie die Ausstellun- gen im Bericht des Direktors ausführlich dargestellt werden. Die Rechnung des Vereins schliesst mit einem Minus von rund 5’200 Franken ab. Die frei verfügbaren Mittel betru- gen per Ende Rechnungsjahr rund 137’600 Franken. Vom Total der Erträge (ohne Schenkun- gen und Zuwendungen) stammten 48 % aus dem Betrieb, 8% von Mitgliedern und Gönnern, 27% von der Stadt Winterthur und 17 % vom Kanton Zürich. Die Zahl der ordentlichen Mit- glieder sank im vergangenen Jahr leicht, nämlich von 2062 (Ende 2015) auf 2010 (Ende 2016); die Zahl der Juniorenmitglieder sank ebenfalls von 87 auf 78. Wir trauern um fol- gende verstorbenen Mitglieder: Christa Aebersold, Theo Aebersold, Dr. Jean Bacher, Manfred Beck, Jean Luc Benninger, Hedy Doggweiler, Heinrich Fehr, Charlotte Frei, Ernst Gassmann, Verena Gohl-Müller, Dr. med. dent. Dora Grimm, Ruth Heuberger-Mötteli, Fritz Hoppler, Vroni Jakob-Alther, Walter Kägi, Jacques Kuhn, Marianne Muhmenthaler, Antoinette Rimmele, Stefan Sailer, Hansruedi Sander, Margrit Schärer, Erica Schmid-Früh, Dr. Marianne Siegrist-Müller, Elisabeth Staehelin, Reinhard Stahel, Hans-Rudolf Werner und Margrit Widmer-Oechslin. Wir erinnern uns unseren verstorbenen Mitgliedern in Dankbarkeit; sie haben unseren Verein und unser Museum auf verschiedene Art in wert- voller Weise unterstützt. Im Vorstand ergaben sich im Berichtsjahr drei Änderungen aufgrund des Rücktrittes von Jürg Spiller als Präsident sowie von Claudia Christen und Hans Frey, langjährige Mit- glieder des Vorstandes. Die Generalversammlung wählte am 9. Mai als Nachfolger Georg Umbricht, geschäftsführender Partner bei Umbricht Rechtsanwälte in Zürich, sowie Hans- Jörg Turtschi, dipl. Wirtschaftsprüfer und Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Oskar Reinhart. Schliesslich durfte ich per Mitte Jahr die Nachfolge von Jürg Spiller als Präsi- dent des Kunstvereins übernehmen. Als zentrale Personalie haben wir im Berichtsjahr die Suche des neuen Direktors erfolg- reich abschliessen können. Unter der Leitung von Eberhard Fischer wurde eine Fin- dungskommission eingesetzt, die auf der Basis eines detaillierten Anforderungsprofils eine Reihe valabler Kandidaten aus dem In- und Ausland evaluiert und dem Vorstand 3 schliesslich Herrn Konrad Bitterli, stellvertretender Leiter des Kunstmuseums St. Gallen, zur Ernennung vorgeschlagen hat. Konrad Bitterli hat seine Arbeit am 1. Januar 2017 mit einem Pensum von 50 % aufgenom- men. Ab April wird sein Pensum auf 100 % erhöht, so dass er sich bis zu seinem Amts- antritt auf die Integration des Museum Oskar Reinharts fokussieren kann. Am 1. Juli tritt er die Nachfolge von Dieter Schwarz an. Umsetzung des Museumskonzeptes Neben den zahlreichen Ausstellungen und den Feierlichkeiten im Zusammenhang mit unserem Jubiläum bildet die Umsetzung des Museumskonzepts einen weiteren Schwer- punkt unserer Arbeit. Dabei steht momentan die Integration des Museums Oskar Reinharts im Vordergrund: Der Kunstverein Winterthur hat seit anfangs 2017 die volle betriebliche und finanzielle Verantwortung übernommen, und beide Häuser stehen unter der Leitung des Direktors und der Aufsicht des Vorstandes des Kunstvereins. Die Stiftung Oskar Rein- hart (als Eigentümerin der gleichnamigen Sammlung) wird wie bis anhin die Einhaltung des Stiftungszweckes überwachen. Die detaillierten Verantwortlichkeiten wurden in ei- nem Vertrag zwischen dem Kunstverein und der Stiftung Oskar Reinhart geregelt. Durch die Integration des Museums Oskar Reinhart verdoppelt sich die Ausstellungsfläche un- ter der Verantwortung des Kunstvereins. Mehr noch wird die Sammlung um die Altmeis- terbestände der Stiftung Jakob Briner erweitert – gegen 100 Werke der holländischen und flämischen Malerei des Goldenen Zeitalters –, um die umfangreiche und schweizweit ein- zigartige Miniaturensammlung Emil S. Kern sowie die erstrangigen Bestände der Stiftung Oskar Reinhart. Unter den über 500 Gemälden vom 18. bis frühen 20. Jahrhunderts be- finden sich herausragende Meisterwerke und einzigartige Werkgruppen der Romantik, des Biedermeier, des Realismus oder des Symbolismus aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie sie sich in vergleichbarer Qualität und Dichte nur in Winterthur finden, darunter mit Caspar David Friedrichs berühmten Kreidefelsen von Rügen eine der Ikonen der deutschen Romantik. Im vergangenen Jahr haben wir im Museum Oskar Reinhart mit der Eröffnung der Räume für die Jakob Briner Stiftung sowie mit dem Beginn der Neu- hängung im zweiten Stock erste Schritte unternehmen können. Insbesondere der neuge- staltete Hodlersaal mit Bildern beider Institutionen zeigt, welches Potential in dieser Zu- sammenführung steckt. Die Erhöhung der Subventionen des Kantons um 700’000 Franken auf 1’200’000 Franken, die im 2017 durch eine Erhöhung des städtischen Beitrags um 350’000 Franken auf 1’120’000 Franken ergänzt werden soll, geben uns die notwendige 4 finanzielle Basis für eine erfolgreiche Umsetzung. In einer weiteren Phase wird die Inte- gration der Villa Flora im Zentrum stehen. Die damit verbundenen politischen Diskussio- nen werden uns sicher durch das laufende Jahr begleiten. Auch wenn die Neueröffnung der Villa Flora noch mehrere Jahre in der Zukunft liegt, müssen wir uns heute schon da- rauf ausrichten, dass die Betriebskosten die im Museumskonzept der Stadt publizier- ten Eckwerte nicht übersteigen, damit der Kunstverein seiner Verantwortung nachkom- men kann. Dank Es bleibt mir zu danken. Mein Dank gilt einmal der Credit Suisse, unserem langjährigen Partner, und unseren zahlreichen Gönnern und Sponsoren. Weiter danke ich dem Gale- rieverein, Freunde des Kunstmuseums, und der Jubiläumsstiftung Kunstverein Winter- thur, die ihr Wirken im Berichtsjahr abgeschlossen hat, für wichtige Ankäufe zugunsten unserer Sammlung. Ein grosser Dank gebührt der Stadt Winterthur und dem Kanton Zürich für die sehr wertvolle und für das Kunstmuseum existentielle finanzielle Unterstüt- zung. Schliesslich danke ich den grosszügigen privaten Schenkgebern; mit ihren noblen Gesten sorgten sie dafür, dass unsere Sammlung auch im vergangenen Jahr wesentliche Ergänzungen erfuhr. Ein grosser Dank und grosse Anerkennung gebührt schliesslich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Häuser. Sie engagieren sich uneigennützig, mit Herzblut und mit Fach- kompetenz für das Kunstmuseum und das Museum Oskar Reinhart. Zu den Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern zählen auch die Angestellten der Stadt; sie stellen Aufsicht, Kassendienst, Liegenschaftenunterhalt etc. sicher. Auch ihnen gilt der Dank und die An- erkennung. Mein spezieller Dank gilt unserem Direktor, Dieter Schwarz; er hat mit seinem kleinen Team auch im vergangenen Jahr Ausserordentliches geleistet. Weiter gilt mein Dank meinen Vorstandskolleginnen und -kollegen und insbesondere meinem Vorgänger Jürg Spiller. Gemeinsam haben wir wichtige Schritte zur Umsetzung des Museumskon- zepts einleiten können. Schliesslich danke ich den Mitgliedern des Kunstvereins für ihre fortwährende Unterstützung in dieser entscheidenden Zeit. Tobias Guldimann 5 Bericht des Direktors Dass das Jubiläumsjahr «100 Jahre Kunstmuseum Winterthur» in Erinnerung bleiben wird, dafür sorgen die zahlreichen schönen Neuerwerbungen für die Sammlung. Mit Hans Arp begann das Jubiläum und mit Ker-Xavier Roussel wurde es beschlossen; nicht vorherzu- sehen war, dass es nicht bei Ausstellungen bleiben sollte und dass das Museum Werke beider Künstler als Schenkungen erhalten würde. So überraschte uns die Hans und Wilma Stutz-Stiftung mit Arps Gemälde Ronde végétale von 1946, das 2010 als private Leihgabe in der Ausstellung Die Natur der Kunst hing. Die Erinnerung an die Ausstellung war ein wesentliches Motiv dafür, dass das Werk den Weg zurück nach Winterthur fand. Als Ma- ler war Arp nur selten tätig, und in einer zeitgenössischen Publikation wurde das Bild denn auch als Studie für ein Relief bezeichnet. Weshalb Arp eine für ihn eher ungewöhnliche Leinwandfassung des Motivs ausführte, wird noch zu erforschen sein. An der schwarz- weissen Komposition, die auch