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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Entomologische Nachrichten und Berichte

Jahr/Year: 1997/1998

Band/Volume: 41

Autor(en)/Author(s): Kallies Axel

Artikel/Article: Synopsis der in der Bundesrepublik Deutschland nachgewiesenen Glasflügler-Arten (Lep., ). 107-111 © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 41,1997/2 107

A. K a l l ie s , Schwerin

Synopsis der in der Bundesrepublik Deutschland nachgewiesenen Glasflügler-Arten (Lep., Sesiidae)*

Zusammenfassung Es wird eine Synopsis der in der Bundesrepublik Deutschland nachgewiesenen Glasflüg­ lerarten vorgelegt, in der die Nachweise in Tabellenform für die einzelnen Bundesländer aufgeschlüsselt werden. Da sich die Kenntnisse der Biologie und Verbreitung der Glasflügler in den letzten 10 Jahren enorm erweitert ha­ ben, sind viele der Einzeldaten, auf deren Grundlage die vorliegende Übersicht erarbeitet wurde, sehr aktuell und noch nicht publiziert worden. Insgesamt wurden in Deutschland 35 Glasflüglerarten nachgewiesen. Davon wurden 33 Arten aktuell in mindestens einem Bundesland gefunden. Zwei Arten Bembecia( megillaeformis (H übner ) und annellata (Z eller )) konnten seit etwa 40 Jahren nicht mehr beobachtet werden, sie gelten als ver­ schollen. Meldungen für weitere 4 Arten sind sehr zweifelhaft und vermutlich auf Fehldeterminationen zurückzu­ führen. Diese Arten sind nicht Teil der Glasflüglerfauna Deutschlands. Die Tabelle basiert auf den Informationen von mehr als 20 Entomologen aus allen Bundesländern.

Summary Synopsis of the clearwing (Lep., Sesiidae) in the Federal Republic of Germany. - A tabular synopsis, by Federal States, of the clearwing species (Sesiidae) recorded from Germany is provi­ ded. The knowledge of bionomics and distribution of clearwing moths increased enormously during the last ten years; therefore, many individual records on which the present synopsis is based are not even published. A to­ tal of 35 clearwing moth species have been recorded from Germany. 33 species are presently found in at least one of the Federal States.

Vorbemerkungen Insgesamt liegen vom Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Belege von 35 Glasflüglerarten vor. Da­ Im Zuge der Bemühungen um die Erarbeitung einer von können etwa 16 Vertreter, zumeist xylophage Ar­ „Fauna Germanica“(K lausnitzer 1994) erschienen in ten w ie Pennisetia hylaeiformis (L aspeyres ), den letzten Jahren eine Reihe von Arbeiten über die apiformis (C lerck ), spheciformis ([D e­ Macrolepidopterenfauna Deutschlands in Form tabella­ nis & S chiffermüller ]) oder Synanthedon vespifor- rischer Übersichten auf Ebene der Bundesländer (H ei- mis (L innaeus ), als weit verbreitet betrachtet werden. nicke 1993 und 1995, R einhardt 1995). Damit gibt es Von ihnen liegen Funde aus nahezu allen Bundeslän­ bereits eine Grundlage für die Erarbeitung einer detail­ dern vor. Eine Reihe von weiteren Arten, so Paran- lierten Faunistik für die Tagfalter (Rhopalocera), Eu­ threne insolita polonica Schnaider , Synanthedon lenfalter (Noctuidae) und den größten Teil der Spinner­ spuleri (F uchs ) und S. andrenaeformis (L aspeyres ), artigen und Schwärmer (Bombyces et Sphingidae). An ist zumindest in der Südhälfte Deutschlands relativ einer tabellarischen Übersicht für die Spanner (Geome- weit verbreitet. Weitere Arten besiedeln dagegen nur tridae) Deutschlands wird noch gearbeitet (G elbrecht relativ kleine Gebiete in Deutschland am Rande ihres in Vorb.). Hauptareals: Synanspecia triannuliformis (F reyer ) und (Z eller ) erreichen Obwohl gerade in den letzten Jahren zahlreiche Publi­ Deutschland von Osten bzw. Südosten, kationen zur Faunistik und Bionomie der Glasflügler chrysidiformis (E sper ), Chamaesphecia aerifrons (Sesiidae) erschienen sind, steht eine vergleichende (Z eller ) und Ch. nigrifrons (L e C erf ) kommen nur Darstellung der Verbreitung der Glasflügler in im Südwesten der Bundesrepublik vor. Nur eine Art Deutschland noch aus. Diese Lücke soll mit der hier hat ihren Verbreitungsschwerpunkt innerhalb vorliegenden Arbeit geschlossen werden. Deutschlands in den nördlichen Bundesländern (Synansphecia muscaeformis (E sper )). Bembecia me­ * Unserem Freunde, dem hervorragenden Faunisten und gillaeformis (H übner ) und Chamaesphecia annellata Sesiiden-Kenner, Philipp Michael Kristal (Bürstadt) ge­ (Z eller ) müssen für unser Land als verschollen be­ widmet. Er verstarb plötzlich und unerwartet in der Nacht trachtet werden. Beide Arten wurden seit mehr als 40 vom 17. zum 18. 5. 1997. Jahren nicht mehr beobachtet. Bei systematischer Su- 108 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 41,1997/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at che nach ihren Präimaginalstadien ist jedoch mit ei­ Abkürzungen nem Wiederauffinden zu rechnen. Schleswig-Holstein (mit Hamburg) = SH, Mecklen­ Die Zusammensetzung der Sesiidae-Fauna Deutsch­ burg-Vorpommern = MV, Niedersachsen (mit Bremen) lands stellt sich folgendermaßen dar: 14 Arten (40%) = NS, Sachsen-Anhalt = ST, Brandenburg (mit Berlin) sind westpalaearktisch, 7 (20%) europäisch, 6 (ca. = BB, Sachsen = SN, Thüringen = TH, Hessen = HE, 17,5%) eurasiatisch, 4 (ca. 11,5%) pontomediterran, 2 Nordrhein-Westfalen = NW, Rheinland-Pfalz = RP, (ca. 5,5%) atlantomediterran und 2 (ca. 5,5%) holark- Saarland = SA, Baden-Württemberg = BW, Bayern = tisch verbreitet (nach Lastuvka & L astuvka 1995). BA

Bearbeiter Symbole

Zahlreiche Kollegen haben mich bei der Erstellung der X = Nachweise seit 1980, + = Nachweise von 1900 bis Checkliste maßgeblich unterstützt. Ohne ihre Hilfe 1979, O = Nachweise ausschließlich vor 1900 wäre ein Zustandekommen nicht möglich gewesen, ih­ nen allen sei an dieser Stelle herzlichst gedankt. Die folgenden Entomologen trugen die Daten für die einzel­ nen Bundesländer zusammen.

Schleswig-Holstein (mit Hamburg): H. G. R iefenstahl Bemerkungen (Hamburg), H. W egner (Adendorf) Niedersachsen (mit Bremen): J. Köhler (Hitzacker), 1. Sesia bembeciformis (H übner ): H. G. R iefenstahl (Hamburg), H. W egner (Adendorf) Auch wenn die Darstellung den Anschein erweckt, die Nordrhein-Westfalen: H. Schumacher (Ruppich­ Art sei gleichmäßig über die gesamte Bundesrepublik teroth), V. Peltz (Ruppichteroth), M. W eitzel (Trier) verbreitet, so ist doch eine deutlich Abnahme der Fund­ Hessen: P. M. Kristal t (Bürstadt), M. Petersen orte in Richtung Osten zu verzeichnen. Aus Branden­ (Pfungstadt) burg und Sachsen liegen nur einige wenige Funde vor, Rheinland-Pfalz: E. B ettag (Dudenhofen), E. B lum auch in Vorpommern ist die Art selten. (Neustadt/Weinstr.), M. W eitzel (Trier) Saarland: N. Z ahm (Schmelz-Hüttendorf), M. W eitzel 2. Paranthrene insolita polonica Schnaider (Trier) Die Nominatform (insolita insolita L e C erf ) ist aus Baden-Württemberg: D. B artsch (Stuttgart), R. B la ­ Kleinasien und Syrien bekannt. Die Art kommt in sius (Eppelheim), A.L ingenhöle (Biberach) Deutschland, in dem größten Teil Europas und in der Bayern: H. Kolbeck (Landshut), M. Gick (Himmel- Nordwest-Türkei in der Subspecies polonica S chnai ­ kron) der vor. Sie kann in den Bundesländern Thüringen und Sachsen: T h. S obczyk (Hoyerswerda) Sachsen-Anhalt sicher noch nachgewiesen werden. Brandenburg (mit Berlin): T h. S obczyk (Hoyerswerda) Mecklenburg-Vorpommern: A. Kallies (Schwerin) 3. Synanthedon stomoxiformis ([D enis & S chiffer ­ Sachsen-Anhalt: D. Stadie (Eisleben) müller ]): Thüringen: D. Stadie (Eisleben) In verschiedenen alten Sammlungen finden sich Exem­ plare dieser Art zusammen mit teilweise identisch be­ Ein besonderer Dank für ihre weitreichende Mitarbeit schrifteten Exemplaren von S. culiciformis mit Be­ geht an die Herren Helmut Kolbeck (Landshut), zeichnungen wie „Berlin, ex Betula“ oder „Bautzen e.l. H artmut W egner (Adendorf) und T homas S obczyk 06 Betula“ S. stomoxiformis lebt oligophag an Rham­ (Hoyerswerda). nus bzw. Frangula. Die genannten Tiere erscheinen da­ her und aufgrund der Art der Etikettierung in ihrer Her­ kunft dubios, sie werden hier ignoriert. Vor diesem Hintergrund und aufgrund fehlenden Belegmaterials werden auch die Angaben zu dieser Art für Mecklen­ burg-Vorpommern bezweifelt und entsprechend nicht berücksichtigt. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 41,1997/2 109

SH MV NS STBBSNTHHENW RP SA BW BA Familie Sesiidae Unterfamilie Tinthiinae

Pennisetia hylaeiformis (Lasp .) XXX XXXX XXX XXX Unterfamilie Sesiinae

Sesia apìformis (C l.) XXX XXXXXX XX XX

S. bembeciformis (Hbn .) XXXXXXXX XX X X X 1

S. melanocephala D alman X XX XXXXX XXXX X Paranthrene tabaniformis (Rott.) XX XXXXXXX XX XX

P. insolita polonica Schn AIDER X XXXX XXX X 2

Synanthedon scoliaeformis (Bkh.) XXX XXXXXX XXX X S. spheciformis ([D.& S.]) XXX XXXXX XXX XX S. stomoxiformis (D. & S.) XXX XXX X 3 S. culiciformis (L.) XXX XXXXXX XXX X S. formicaeformis (ESP.) XXXX XXXXXX XXX

S. ßaviventris (Stgr .) XXXXXX XX X X 4 S. andrenaeformis (Lasp .) XXXXX XXX

S. soffneri Spatenka XX

S. myopaeformis (Bkh.) XXXXXXXXXX XXX S. vespiformis (L.) XX XXXXXXXX XXX S. conopiformis (ESP.) XXXXXXXXX XXX

S. tipuliformis (C l.) XXXXXXXXXX XXX

S. spulen (Fuchs ,) XXX XXXXX

S. loranthi (Kralicek ) XX X X X X 5

S. cephiformis (Ochs .) + + X X X 6 Bembecia ichneumoniformis ([D. & S.]) XXXXXXXXXX XXX

B. albanensis (Rbl.) XXXXX X X 7 B. megillaeformis (Hbn .) 0 o o o? + 8 (ESP.) + X + X XX +

Synansphecia affinis (Stgr .) X XXXX S. muscaeformis (ESP.) XXX X XX + + X + 9

S. triannuliformis (Frr .) X X X 0/+ ? 10 (ESP.) XXXXXXXXX XXX Ch. tenthrediniformis ([D.&S.]) XXX X X X X X X X 11 Ch. leucopsiformis (Esp.) +? XX X + X + 0 /+ 12 Ch. annellata (Z.) + 13

Ch. dumonti Le C erf XXXX Ch. aerifrons (Z.) X

Ch. nigrifrons (Le C erf ) XXX 110 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 41,1997/2 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

4. Synanthedon flaviventris (Staudinger ): 9. Synansphecia triannuliformis (Freyer ): Entgegen früherer Annahmen scheint die Art im ge­ Die Art wurde auch aus Bayern gemeldet (W olfsber­ samten Bundesgebiet vorzukommen. Bei den noch aus­ ger, 1950). Bei dem dieser Meldung zugrunde liegen­ stehenden Nachweisen dürfte es sich um Beobach­ den Tier handelt es sich allerdings um ein Weibchen tungslücken handeln. Bisher unveröffentlichte Funde von Chamaesphecia empiformis (Kolbeck, mdl. Mitt.). für Thüringen durchN owak 1997 (Gelbrecht , mdl. Allerdings befindet sich in der Sammlung W itt, Mün­ Mitt.). chen tatsächlich eine echte triannuliformis, die angeb­ lich aus Bayern stammt. Es handelt sich um ein Männ­ 5. Synanthedon loranthi (Kralicek ) chen mit folgenden Daten: ,,Bav[aria]., Regensburg, S eiger gelang 1997 der bisher noch unpublizierte Erst­ coll. Kaiser“. Da die Herkunft des Tieres als dubios gilt nachweis für Brandenburg (S obczyk , schriftl. Mitt.). (Kolbeck, mdl. Mitt.) und keine aktuellen Angaben vorliegen, wird die Angabe vorerst als fraglich betrach­ 6. Synanthedon cephifonnis (O chsenheimer ): tet. Ein Vorkommen im Freistaat ist jedoch gut vorstell­ In der Sammlung des Zoologischen Institutes Hamburg bar. steckt ein Tier mit der Fundortbezeichnung „Thürin­ gen“ Des weiteren gibt Engelhard (1994) die Art als 10. Synansphecia muscaeformis (Esper ): sehr selten für Thüringen an, allerdings ohne Nennung Die größten und stabilsten Vorkommen dieser Art lie­ konkreter Daten. Es erscheint durchaus wahrscheinlich, gen in Norddeutschland. In Mecklenburg-Vorpommern daß die Art in diesem Bundesland vorkommt oder doch und Brandenburg werden die meisten Funde verzeich­ zumindestens vorkam. So gibt es aktuelle cephifonnis- net. In Südwestdeutschland scheint die Art dagegen Nachweise aus Bayern, die nur wenige Kilometer von überall verschollen zu sein. Aus Bayern gibt es eine der Thüringischen Landesgrenze entfernt liegen (K ol­ Reihe von sicheren älteren Belegen, das Belegmaterial beck , pers. Mitt.). Vereinzelte Angaben in älteren Lan­ für Angaben neueren Datums ist leider nicht zugänglich desfaunen für Gebiete außerhalb der bekannten Ver­ (Kolbeck mdl. Mitt.) und wird daher an dieser Stelle breitung ließen sich aufS. spüleri zurückführen. nicht berücksichtigt.

7. Bembecia albanensis (Rebel): 11. Chamaesphecia tenthrediniformis ([D enis & Schif ­ Die Art wird zwar in der Checkliste des Landes Bran­ fermüller ]): denburg (Gelbrecht et al. in Gerstberger & M ey Es handelt sich offenbar um eine Art der Stromtäler, die 1993) geführt, jedoch liegen keine Belege vor. Ein Vor­ im Einzugsgebiet fast aller größeren Flüsse Deutsch­ kommen erscheint nicht wahrscheinlich. Zahlreiche lands gefunden wurde. Erstaunlicherweise gelang der Funde neueren Datums liegen aus Thüringen vor. Ein Nachweis trotz mehrfacher Suche nicht im Odertal. sehr frühes Belegtier steckt in der Sammlung U rbahn (coll. Zoologisches Museum der Humboldt Universität, 12. Chamaesphecia leucopsiformis (Esper ): Die einzigen bekannten Belegstücke für Bayern Berlin): „Jena, 4.7.1937 / ichneumoniformis, det.V öl­ („Landshut“, coll. Alberti ) befinden sich in der Zoolo­ ker “ Ein noch unveröffentlichter Erstnachweis für gischen Staatssammlung München (Kolbeck , mdl. Sachsen-Anhalt durch L emm 1991 (Stadie , schriftl. Mitt.). Mitteilung). Nach Wegner (schriftl. Mitt. 1997) steckt ebenfalls in der Zoologischen Staatssammlung Mün­ chen ein noch nicht publiziertes Exemplar vonleucop­ 8. Bembecia megillaeformis (Hübner ): Gut dokumentierte und belegte Vorkommen dieser Art siformis mit den Daten: Hamburg, Juli 1913, Andorff . Sofern keine Fundortverwechslung vorliegt, könnte das in Deutschland befanden sich in Sachsen. Aus diesem Stück aus dem niedersächsischen Elbtal südlich von Bundesland liegen zahlreiche Belege vor. Die letzten Hamburg oder von einem Sandstandort im Stadtgebiet Funde gelangen dort allerdings bereits Anfang des Jahr­ stammen. Die glazialen Sande und Dünengebiete ent­ hunderts, so daß man die Art hier als verschollen be­ lang der Elbe bieten einen potentiellen Lebensraum für trachten muß. Nur wenige Funde liegen aus Bayern vor. diese Art. Da jedoch bekannt ist, daß Andorff auch Das jüngste bekannte Belegstück und damit der jüngste Exemplare aus anderen Gebieten mit „Hamburg“ be- Fund aus Deutschland überhaupt stammt aus den 50er zeichnete (Riefenstahl , mdl. Mitt), wird der Beleg hier Jahren unseres Jahrhunderts (Kolbeck in Vorberei­ als sehr fragwürdig betrachtet. tung). Die Art wird recht verläßlich ebenfalls für Thüringen angegeben, doch liegt hier nur unzureichen­ des Belegmaterial vor: ein altes Belegstück (Weibchen ohne nähere Daten) in coll. H amborg (jetzt Köhler ) aus „Jena“ © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 41,1997/2 111

13. Chamaesphecia annellata (Zeller ): Literatur (Auswahl) Diese Art war bisher noch nicht mit Sicherheit aus B artsch , D. (1992): Die Sesien des Großraumes Stuttgart (Lep. Sesi- Deutschland bekannt. Es wurden zwar Funde aus Bay­ idae). - Milt. ent. V. Stuttgart 27: 43-52. ern zitiert, die sich jedoch teilweise auf Ch. dumonti B a r ts c h , D., B e tta g , E., B la siu s, R., B lum , E., K a llie s , A., Spa­ t e n k a , K. & F. Weber in Ebert , G. (Hrsg.) (1997): Die Schmetter­ zurückführen ließen(K olbeck & Loos 1995). Neuer­ linge Baden-Württembergs. Bd.5 Nachtfalter III: Sesiidae. - Stuttgart: dings gelang es Kolbeck ein sicheres Belegstück auf­ Eugen Ulmer. B e rg m a n n , A. (1953): Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. zufinden (teste Spatenka und Kallies 1997), das aus B d.3: Spinner und Schwärmer. - Jena, XII, 552 S. dem Donautal stammt und hier in den 50er Jahren unse­ B lä s iu s , R. (1992): Chamaesphecia aerifrons Z e llf .r , 1847 (Lep., Se­ res Jahrhunderts gesammelt wurde(K olbeck in Vorbe­ siidae) - erster sicherer Nachweis aus Mitteleuropa. - Pfälzer Heimat 3: 129-134. reitung). B lum , E. & R. B lä s iu s (1991): Bembecia albanensis R e b e l 1918, eine „neue“ Glasflüglerart in Rheinland-Pfalz (, Aegeriidae). - Folgende Arten werden in verschiedenen Faunen für Pfälzer Heimat 42: 80-81. Engelhard, H. (1994): Systematisches Verzeichnis der Glasflügler Deutschland gemeldet, können aber nicht belegt wer­ Thüringens (Lepidoptera: Sesiidae). - Checklisten Thüringer Insekten den. Unter Berücksichtigung ihrer aktuell bekannten (Hrsg.: Thüringer Entomologenverband e.V. ) 2: 49-50. Verbreitung wird hier von Verwechslungen mit mehr Gelbrecht, J., W eid lich , M., Blochwitz, O., K ühne, L., K w a s t, E., R ic h e rt, A. & T. S o b c z y k in Gerstberger, M. & W . Mey (Hrsg.) oder weniger ähnlichen Arten ausgegangen. Sie sind (1993): Fauna in Berlin und Brandenburg. Schmetterlinge und Köcher­ nicht Bestandteil der Glasflüglerfauna Deutschlands. fliegen. - Förderkreis d. naturwiss. Museen Berlins e.V., 160 Seiten. Heinicke, W. (1993): Vorläufige Synopsis der in Deutschland beob­ achteten Eulenfalterarten mit Vorschlag für eine aktualisierte Eingrup­ Synanthedon typhiaeformis (Borkhausen ): pierung in die Kategorien der „Roten Liste“ (Lepidoptera, Noctuidae). Ein Vorkommen dieser adriato-mediterran verbreiteten - Ent. Nachr. Ber. (Dresden) 37 (2): 73-121. H einicke, W. (1995): Vorläufige Synopsis der in Deutschland beob­ Art in Deutschland kann mit Sicherheit ausgeschlossen achteten Spinner- und Schwärmerarten (Lep., Bombyces et Sphingi- werden. Meldungen dieser Art sind aufS. myopaefor- dae). - Ent. Nachr. Ber. (Dresden) 39 (3): 97-108. mis oder eine andere rotgeringte Sesiide zurückzu­ H e rrm a n n , R. & R. B lä s iu s (1991): Chamaesphecia similis L a s tu ­ v k a , 1983 an Mosel und Mittelrhein (Lep., Sesiidae). - Melanargia, 3 führen. (4): 101-103. K ö h le r, J. (1991): Paranthrene novaki T o sev sk i, 1987 auch in Deutschland (Lep., Sesiidae). - Entomolog. Z. 101 (15): 273-292. Bembecia scopigera (Scopoli ): K a llœ s , A. & T. Sobczyk (1993): Zum Vorkommen von Synansphe­ Die von Spatenka & Lastuvka (1990) für Nürnberg cia triannuliformis (F re y e r, 1845) in Deutschland. - Ent. Nachr. Ber. angegebene Art, die früher nicht von ichneumoniformis (Dresden) 37: 133-136. Klausnitzer, B. (1994): Die Konzeption der Entomofaunistischen getrennt wurde, ist leider nicht belegt, doch könnte mit Gesellschaft e.V. für die Ausarbeitung einer Insektenfauna Deutsch­ einem Vorkommen in Süddeutschland gerechnet wer­ lands „Entomofauna Germanica“. - Ent. Nachr. Ber. (Dresden) 38 (1): den. Sie kommt sowohl in Tschechien als auch im süd­ 1- 6 . K olbeck H. & K. Loos (1995): Neue Glasflügler für die Fauna Bay­ lichen Frankreich vor. erns (Lepidoptera, Sesiidae). - Beitr. z. bayer. Entomofaunistik 1: 171- 174. K r i s t a l, P. M. (1990): Synanthedon loranthi (Kralicek, 1966) auch Chamaesphecia masariformis (Ochsenheimer ): in Deutschland (Lep., Sesiidae). - Nachr. ent. Ver. Apollo, N. F. 11 (2): Die Art wird in Tschechien gefunden und kam früher 61-74. auch in Niederösterreich vor. Ein historisches Vorkom­ L a š tu v k a , Z. & A. L a š tu v k a (1995): An Illustrated Key to European Sesiidae (Lepidoptera). - Faculty of Agriculture, Mendel University of men in Südostdeutschland, insbesondere im Bereich Agriculture and Forestry Brno, 173 S. des Donautales, kann nicht völlig ausgeschlossen wer­ P e te r s e n , M. & M. E r n s t (1991): Zur Verbreitung von Paranthrene novaki T o s e v sk i, 1987 im südlichen Hessen (Lep., Sesiidae). - Nachr. den; muß aber als eher unwahrscheinlich gelten. ent. Ver. Apollo, N. F. 12 (3): 197-202. P rie s n e r, E. (1993): Pheromontests an einer südbayerischen Popula­ Chamaesphecia astatiformis (Herrich -Schäffer ): tion von Synanthedon soffneri S p a te n k a , 1983 (Lep. Sesiidae). Nachr.bl. bayer. Entomologen 42 (4): 97-107. Es gilt gleiches wie bei vorangegangener Art. Reinhardt, R. (1995): Die Tagfalter der Bundesrepublik Deutschland - eine Übersicht in den Bundesländern (Lep.). - Ent. Nachr. Ber. (1995) 39 (3): 109-130. S te ff n y , H. (1990): Ein Beitrag zur Faunistik und Ökologie der Glas­ flügler Südbadens (Lep., Sesiidae). Melanargia, Nachr. Arbgem. Rheinisch-Westfal. Ent. 2 (2): 32-57. S o b czy k , T (1995): Kommentiertes Verzeichnis der Glasflügler (Lep., Sesiidae) des Freistaates Sachsen. - Mitt. Sächs. Ent. 31: 22-26. W olfsberger, J. (1950): Neue und interessante Macrolepidopteren- funde aus Südbayem und den angrenzenden Nördlichen Kalkalpen (2. Beitrag zur Fauna Südbayems). - Mitt. d. Münchner Ent. Ges. 40: 207- 236. Anschrift des Verfassers Axel Kallies Plöner Str. 13 D-19457 Schwerin