Hesterberg, Trude

Trude Hesterberg Biografie

* 2. Mai 1892 in , Deutschland Trude Hesterberg wurde am 2. Mai 1892 in „Berlin † 31. August 1967 in München, Deutschland j.w.d.“ (Hesterberg. Was ich noch sagen wollte…, S. 5) in der Oranienstraße geboren. Im gleichen Jahr ereigneten Schauspielerin, Kabarettleiterin, Soubrette, Diseuse, sich zwei Begebenheiten, die das weitere Leben von Gert- Operettensängerin, Chansonsängerin rude Johanna Dorothea Helene Hesterberg, wie sie mit vollständigem Namen hieß, von entscheidender Bedeu- „Kleinkunst ist subtile Miniaturarbeit. Da wirkt entwe- tung sein sollten: am 20. August machte Max Sklada- der alles oder nichts. Und dennoch ist sie die unberechen- nowsky mit dem Bioscop seine ersten Filmaufnahmen, barste und schwerste aller Künste. Die genaue Wirkung nämlich von seinem turnenden Bruder Emil (auf dem eines Chansons ist nicht und unter gar keinen Umstän- Dach des Hauses Schönhauser Allee 148). Und ungefähr den vorauszusagen, sie hängt ganz und gar vom Publi- einen Monat später wurde in der Behrensstr. 55/57 das kum ab.“ (Hesterberg. Was ich noch sagen wollte…, S. Theater „Unter den Linden“ eröffnet, das sich später (ab 113) 1898 unter dem Namen „Metropol-Theater“) zum führen- den Revue- und Operettentheater entwickeln soll- Profil te. Die Ereignisse weisen auf die beiden großen Themen Trude Hesterberg gehörte (neben z.B. Rosa Valetti oder in Trude Hesterbergs Leben hin: Theater und Film. Im Erika Mann) zu den ersten Frauen, die sich als Kabarett- „Metropol“ stand sie viele Male auf der Bühne und als leiterinnen nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne Schauspielerin spielte sie in über 70 Filmen (s. Filmogra- engagierten. Die von ihr geleitete „Wilde Bühne“ galt ne- phie). ben Max Reinhardts „Schall und Rauch“ als das bedeu- tendste literarisch-politische Kabarett der Zwischenk- „Eines Tages klingelte es, und das Schicksal stand vor riegszeit. Trude Hesterberg zeichnete neben ihrem Orga- der Tür. Es kam in Gestalt der Tante Tomaschek. Sie war nisationstalent große Vielseitigkeit aus: Als Opern- und von gewaltigem Umfang, sowohl körperlich wie stimmli- Konzertsängerin ausgebildet, machte sie nicht nur als ch. Denn die Tomascheks, weitläufige Verwandte von Soubrette von sich Reden, sondern trat auch als uns, waren Wagner-Sänger.“ (Hesterberg. Was ich noch (Film-)Schauspielerin, Revuestar und Chansonsängerin sagen wollte…, S. 14). Trude Hesterberg gibt in ihren Le- in Erscheinung. Ihren Gesangsstil konnte sie den jeweili- benserinnerungen keinen Hinweis, in welchem Jahr die- gen Genres anpassen. ses entscheidende Ereignis stattfand. Die Opernsängerin erkannte das Talent der jungen Gertrude („Das Kind Orte und Länder muss zur Bühne!“, ebd.) und erteilte ihr daraufhin den Trude Hesterbergs Hauptwirkungsort war ihre Heimats- ersten Gesangsunterricht – ohne ein Honorar zu for- tadt Berlin, in der ihre Karriere an den Kammerspielen dern. Die Familie Hesterberg war zwar nicht arm, denno- des Deutschen Theaters begann. Als Soubrette trat sie ch war im Hause Sparsamkeit geboten. Die Mutter Emi- dort u.a. im Admiralspalast (damals Eispalast), im Apol- lie stammte aus einer kinderreichen Hamburger Familie lo-Theater und im Metropol in Operettenproduktionen und hielt das Geld zusammen, das der Vater als Drogist und Revuen auf. Als Chansonniere stand sie zunächst in verdiente. Max Reinhardts „Schall und Rauch“ auf der Bühne, be- vor sie im Jahr 1921 ein eigenes Kabarett, die „Wilde Büh- Dass Trude Hesterberg ihr Debüt an einer Schauspiel- ne“ eröffnete. Zudem wirkte sie in Berlin an zahlreichen bühne, nämlich 1912 an Max Reinhardts „Deutschem Filmproduktionen mit. Längere Gastspiele gab sie an Theater Berlin“ in Molières George Dandin, geben sollte, Bühnen in Köln (Metropol-Theater, 1913), neben der war aufgrund ihrer Ausbildung nicht unbedingt vorauszu- Massary am Künstlertheater in München und im Jahr sehen. Nach den (kostenlosen) Gesangsstunden bei der 1923 in der Schweiz. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbei- Tante erhielt sie Unterricht am Stern’schen Konservatori- tete sie in München als Theater- und Filmschauspielerin um bei der Altistin Margarethe Brieger-Palm. In ihren Le- (u.a. als Mrs. Peachum in der Produktion der „Dreigro- benserinnerungen beschreibt sie ausführlich, wie sie die- schenoper“ an den Münchner Kammerspielen). sen Unterricht heimlich besuchte und durch Obst- und Gemüseanbau selbst finanzierte, da der Vater seine Zus-

– 1 – Hesterberg, Trude timmung verweigert hatte (Hesterberg. Was ich noch sa- pompöse Haller-Revue. Da hatte man nicht nur die steils- gen wollte…, S. 19ff.). Später wurde Trude Hesterberg te und längste Treppe vor sich, die vom Schnürboden bis dann in die Opernschule aufgenommen und erhielt zu- fast zur Rampe reichte, sondern auch noch einen Reifro- sätzlich szenischen Unterricht beim Leiter der Opernklas- ck samt sieben Schleppen und einen riesigen Blumen- se Nicolaus Rothmühl. Insgesamt war Trude Hester- und Obstkorb auf dem Kopf elegant herunterzubalancie- bergs Gesangsausbildung also eine ausschließlich klassi- ren. (…) Von da an war mir keine Treppe zu hoch und kei- sche in den Fächern Lied- und Operngesang. Ihr Pro- ne Schleppe zu lang.“ (Hesterberg. Was ich noch sagen gramm war dementsprechend zunächst am klassischen wollte…, S. 73) Repertoire ausgerichtet. In den Prüfungs-Aufführungen, die vom Stern’schen Konservatorium im Beethovensaal Neben ihren Theater-Engagements sang Trude Hester- abgehalten wurden, sang sie am 15. Juni 1911 beispiels- berg weiterhin Chansons in verschiedenen Etablisse- weise Lieder von Carl Löwe (Abendlied), Richard Strauss ments in Berlin (z.B. Karussell, Charlott, Kakadu) und (Freundliche Vision) und Johannes Brahms (Der Sch- trat im Kabarett auf, z.B. in Max Reinhardts zweitem mied). In den szenischen Aufführungen der Opernschu- „Schall und Rauch“. Nach und nach entwickelte sie ihr ty- le, die in der damaligen Komischen Oper stattfanden, pisches links-literarisches Repertoire an Chansons. Am trat sie als Lola in Szenen aus Cavalleria Rusticana 5.9. 1921 eröffnete sie ihr eigenes Kabarett, die „Wilde (6.5.1911) sowie am 10. Mai 1912 als Mignon auf (Jahres- Bühne“ im Keller des Theaters des Westens in der Kant- berichte des Stern’schen Konservatoriums 1910/11 und straße, und wurde damit wohl zur jüngsten Theaterleite- 1911/12, im Archiv der Universität der Künste Berlin. Es rin Berlins. Für die „Wilde Bühne“ schrieben so bedeu- finden sich Abweichungen zu den Angaben in Hester- tende Autoren wie Kurt Tucholsky, , Kla- bergs Lebenserinnerungen). bund (eigentl. Alfred Henschke), Marcellus Schiffer, Hans Janowitz und Erich Kästner, hier traten Schauspie- Nach dem Debüt am Deutschen Theater folgte zunächst, ler und Literaten wie Kurt Gerron, Annemarie Hase, Mar- wohl auch aufgrund von Gerüchten über ein Verhältnis go Lion, Bertolt Brecht, Joachim Ringelnatz, Wilhelm mit ihrem Bühnenpartner Alexander Moissi, ein Engage- Bendow, Blandine Ebinger, Paul Graetz und Kate Kühl ment in Köln, danach spielte Hesterberg als Zweitbeset- auf. Die Musik komponierten Claus Clauberg, Werner Ri- zung für die schon weltberühmte Soubrette Fritzi Massa- chard Heymann, und Mischa Spo- ry am Münchener Künstlertheater. Mit der Rückkehr liansky. Die „Wilde Bühne“ galt neben Reinhardts nach Berlin ans „Nollendorfplatz-Theater“ hatte Trude „Schall und Rauch“ als bedeutendstes literarisch-politi- Hesterberg endgültig Fuß gefasst und trat nun in musika- sches Kabarett der Zwischenkriegszeit. 1923 musste das lischen Lustspielen und Operetten auf. Da in Folge des Kabarett nach einem Brand schließen, die Inflation mach- Ersten Weltkriegs die Theater nach und nach schließen te eine Wiedereröffnung unmöglich. Trude Hesterberg mussten, nahm sie ihr erstes Revue-Engagement im spielte nun wieder in Operetten, musikalischen Lustspie- Apollo-Theater an. Doch auch hier erloschen bald die len und Revuen. 1928 stand sie im Großen Schauspiel- Scheinwerfer, so dass sich Trude Hesterberg auf das Sin- haus als Lustige Witwe auf der Bühne, eine ihrer Parade- gen von Chansons in Cafés verlegte, um ihren Lebensun- rollen, 1931 sang sie die Witwe Begbick in Brecht/Weills terhalt zu bestreiten. Auf diese Weise kam sie mit Kaba- „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. Außerdem trat rett-Komponisten wie Werner Richard Heymann und Ru- sie in Kurt Robitscheks „Kabarett der Komiker“ auf. Als dolf Nelson in Kontakt, letzterer engagierte sie für seine die UFA im Jahr 1929 den Roman „Professor Unrat“ ver- Kleinrevuen im „Nelson-Theater“ am Kurfürstendamm. filmen wollte, sah der Dichter , mit dem Schließlich schaffte sie in der Saison 1920/21 den Sprung Trude Hesterberg in dieser Zeit ein Verhältnis hatte, ei- ans „Metropol-Theater“ und trat auch in den monströsen gentlich sie als Besetzung für die Lola Lola vor. Doch auf Ausstattungsrevuen Hermann Hallers im Admiralspalast den Wunsch des Regisseurs Josef von Sternberg wurde auf. Hier erwarteten sie ungewohnte neue Herausforde- Marlene Dietrich engagiert. Sie wurde durch diesen Film rungen, die über das Singen und Tanzen hinausgingen: weltberühmt. „Zum Beispiel eine Treppe großen Ausmaßes herunterzu- schweben, ohne dabei auf die Füße zu gucken, was für ei- Im Jahr 1934 wagte Trude Hesterberg noch einmal eine ne Kunst! Ich hatte es im „Metropol“ gelernt – mit ellen- Kabarett-Neugründung, die „Musenschaukel“, die jedoch langer Schleppe! Aber das war alles nichts gegen so eine nur kurz existierte – das politische Klima war für ein lite-

– 2 – Hesterberg, Trude rarisch-kritisches Kabarett zu dieser Zeit nicht günstig. te Mal an Topsy Küppers verliehen wurde. Hinzu kam, dass Trude Hesterberg aufgrund ihrer frühe- Würdigung ren Beziehung zu Heinrich Mann (einem angeblichen Verlöbnis) sowie durch ihre Bühnenrollen z.B. in Brecht- Trude Hesterberg war der Kopf und die Seele des von ihr Stücken den Nationalsozialisten verdächtig war. Zu Dis- gegründeten Kabaretts „Wilde Bühne“, das unter ihrer kussionen über Hesterbergs Rolle im Nationalsozialis- Leitung zu einer der bedeutendsten literarisch-politi- mus kam es im Jahr 2004, als der Musikwissenschaftler schen Kabarettbühnen der Weimarer Republik wurde. Fred Prieberg auf Ungereimtheiten im Lebenslauf Hester- Mit ihren eigenen Auftritten, aber auch mit der Förde- bergs nach 1933 hinwies. Kabarettexperte Volker Kühn rung anderer, z.T. noch unbekannter Künstlerinnen und forschte daraufhin nochmals im Bundesarchiv nach und Künstler, prägte sie das Kulturleben der Weimarer Repu- kam zu folgenden Ergebnissen: In Briefen u.a. an Hans blik entscheidend mit. Zahlreiche Künstlerinnen und Hinkel und einem im Bundesarchiv vorliegenden Frage- Künstler, die später noch von sich Reden machten, wie bogen bezeichnete Hesterberg sich selbst als NSDAP-Mit- z.B. Marcellus Schiffer, Margo Lion oder Bertolt Brecht, glied sowie als „förderndes Mitglied der Schutzstaffeln traten bei ihr zum ersten Mal in Erscheinung. Trude Hes- der NSDAP“. In der NSDAP-Mitgliederkartei ist sie je- terberg selbst verlieh mit ihrer Stimme den Chansons doch nicht nachgewiesen (Volker Kühn: Ein Nachsatz Tucholskys und Mehrings die politische und künstleri- zur „Roten Trude“. In: Triangel (mdr), 10.2.2005, S. 40f. sche Durchschlagkraft. Sie entschied, welche Lieder und Zeitungsausschnitts-Sammlung im Kabarettarchiv Texte auf der Bühne präsentiert wurden. Und sie bes- Mainz). Nach 1945 wurde Hesterberg vor dem amerikani- timmte die künstlerische Linie, die zwischen Kritik, Pub- schen Militärgericht München wegen Falschaussage be- likumsgeschmack und künstlerischem Anspruch ausba- züglich ihrer früheren NSDAP- und SS-Kontakte ange- lanciert werden musste. „Hier zeigte sich nur der Einzel- klagt. Doch sie wird freigesprochen: „Da die Schauspiele- ne, genauer gesagt die Einzelne, denn es waren ausge- rin, die Halbjüdin war und deren Mann kurz vor Kriegs- sprochene „Weiber-Kabaretts“, in denen die Männer nur ende von der SS erschossen wurde, eine damalige Erpres- als maliziöse Philosophen oder als Schießbudenfiguren sung durch die Gestapo nachweisen konnte, wurde sie auftraten (…)“ (Kiaulehn. Berlin. S. 539). freigesprochen“ (Ebd., S. 41). Briefe im Kabarettarchiv Mainz, die Trude Hesterberg während des 2. Weltkriegs Wie sie mit ihrem Kabarett auch die gesellschaftliche Rol- an ihre Nichte schrieb, zeigen Hesterbergs pazifistische le der Frau in den Anfängen der Weimarer Republik mit- Einstellung (vgl. LK/D/37,1 im Kabarettarchiv Mainz). gestaltete, beschreibt Walter Kiaulehn in seinem Buch Bezeichnend ist auch, dass sie sich zum ersten Mal an Berlin – Geschichte einer Weltstadt: „In Berlin war das Hinkel wendet, nachdem ihr ein Gastspiel der Operette Kabarett der Entdecker der neuen Berlinerin. Bei Rudolf „Eine Frau, die weiß, was sie will“ in Stuttgart untersagt Nelson und Trude Hesterberg zeigten sich, gar nicht prü- worden war. Offenbar war Hesterberg klar, dass sie de und geizig, aber durchaus angezogen, die verwandel- durch ihre früheren Kontakte zur politischen Linken ge- ten jungen Frauen, die außer Hüften und Beinen auch no- fährdet war. „Nun wird auch klar, warum sie sich in ihr ch Witz zu verkaufen hatten. In der Jahrhundertwende Kabarett gleich ein Hitlerbild gehängt hat, was Kästner hatten nur die Männer das Lied von Berlin singen dür- so wütend machte“ (Kühn: In: Triangel, 10.2.2005, S. 41. fen. Jetzt sangen die jungen Frauen die neuen Lieder.“ Zeitungsausschnitts-Sammlung im Kabarettarchiv (Kiaulehn. Berlin. S. 541). Mainz). Neben ihren Verdiensten um die Kabarettbühne war Tru- Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Trude Hesterberg ih- de Hesterberg auch eine der bekanntesten Sängerinnen re Karriere in München fort und trat an den dortigen der Weimarer Republik. Dank ihrer klassischen Ausbil- Kammerspielen auf. Sie drehte weiterhin Filme, auch dung war sie wesentlich flexibler als andere Kolleginnen fürs Fernsehen, und wurde Moderatorin der Jugendsen- aus dem Kabarett, die von Haus aus Schauspielerinnen dung „Teenager Party“ (Budzinski. Das Kabarett, S. 102). oder gar nicht sängerisch ausgebildet waren. So war sie Am 31. August 1967 starb Trude Hesterberg in München. weniger auf einen speziellen Stil oder einen Rollentypus Ihr Grab befindet sich auf dem Nordfriedhof. In ihrem festgelegt und konnte in Operetten wie auch in Revuen Testament stiftete sie den „Hesterberg-Ring“, einen Preis oder in musikalischen Schauspielen auftreten. So sang für die beste deutsche Chansonsängerin, der 1967 das ers- sie z.B. die Partie der Hanna Glawari in Léhars Lustiger

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Witwe über vierhundertmal. Alfred Kerr (zit. nach Geul, S. 235f). 1962 erhielt Trude Hesterberg das „Filmband in Gold“ für ihr langjähriges Wirken im deutschen Film, außer- Auch die Kollegen vom Kabarett, Tucholsky, Kästner dem wurde sie posthum mit einem Stern auf dem „Walk u.a., hatten eine hohe Meinung von Trude Hesterberg, of Fame des Kabaretts“ in Mainz geehrt. Friedrich Hollaender schrieb in seinen Lebenserinnerun- gen: „Trude Hesterberg! Ihr gebührt ein Denkmal zu Le- Rezeption benszeiten! (…) Sie sang, sie schmetterte, sie säuselte die Trude Hesterberg wurde zu Beginn ihrer Karriere von schärfsten Lieder der Zeit. Am schärfsten sind sie ja, der Öffentlichkeit (auch jenseits des Feuilletons) als ein wenn man sie säuselt. Aber wer wusste das außer ihr? neues Gesicht auf der Operettenbühne wahrgenommen. Gab es je eine Wiedergeburt der begnadeten Yvette Guil- So findet sich z.B. in der Berliner Illustrirten Zeitung aus bert – sie war es!“ (Friedrich Hollaender, Von Kopf bis dem Jahr 1916 ein Foto der jungen Trude Hesterberg mit Fuß, München 1966, S. 112). der Bildunterschrift: „Kamera-Beute unseres Photogra- phen auf einem Frühlings-Spaziergang in Berlin: Gert- Heute werden gelegentlich Filme mit Trude Hesterberg rud Hesterberg von Montis Operettentheater“ (Berliner im Fernsehen gezeigt, einige ihrer Chansons sind auf CD Illustrirte Zeitung, XXV. Jg. Nr. 13, 26.3.1916). Zu Be- neu erschienen, es gibt jedoch im Gegensatz zu anderen ginn der 1920er Jahren nimmt man dann mit ihren Auft- Chansonsängerinnen ihrer Zeit keine CD, die sich aussch- ritten im Kabarett mehr und mehr eine Wandlung der ließlich ihrem Schaffen widmet. Auch Chanson- oder Operetten-Soubrette wahr: „Sie fand für ihr Auftreten ei- Theaterprogramme, die sie ankündigen, sind meist den nen besonderen Stil, der ihre Eigenart mit den speziellen 1920er-Jahren oder einem anderen Oberthema gewid- Anforderungen des Kabaretts trefflich in Einklang setzt, met. Ihre Lebenserinnerungen erschienen 1971 und erleb- indem er ein phantastischeres, flimmrigeres, wenn ich so ten nur eine Auflage. Eine Biographie ist bisher nicht er- sagen darf: elektrischeres Soubrettentum schafft.“, sch- schienen. Da Trude Hesterbergs Lebenserinnerungen bis reibt der Kabarett-Kritiker Max Herrmann-Neisse in ei- auf wenige Ausnahmen (z.B. das Kapitel „Kleine Film- ner Rezension der „Wilden Bühne“ (In: „Neue Schaubüh- Einblendung“) nur die Zeit bis ungefähr zum Ende der ne“, Dresden, Heft 3/1922, zit. nach Budzinski, S. 102). „Wilden Bühne“ (1924) umfassen, fehlen insbesondere Das vielseitigere, vertiefte Ausdrucksspektrum besch- ausführliche Informationen über ihr Wirken in der Nach- reibt ein Kritiker ein Jahr später so: „Trude Hesterberg kriegszeit. ist eine Malerin... Sie schraffiert, umreißt große Kontu- Repertoire ren, verwischt Schatten und setzt hin und wieder hell- scharfe Lichter mit den Händen ... eine Stimme, in der ei- Das Repertoire Trude Hesterbergs umfasste neben politi- ne Scala von Celloderbheit bis zur Piccicatisüßigkeit ei- schen und literarischen Chansons, unter denen sie beson- ner Ungarngeige liegt“ (Film & Brettl 1923, zit. nach ders Mehrings/Heymanns „Die kleine Stadt“ liebte, Ope- Deutsches Kabarettarchiv Mainz: http://www.kabarettar- rettenpartien wie die „Lustige Witwe“ und zahlreiche Lie- chiv.de/KabaPDF/Hesterberg.pdf). der aus musikalischen Lustspielen und Revuen. Diese nahm sie auch auf Grammophonplatte auf, ebenso einige In den folgenden Jahren bescheinigt man ihr Konstanz Schlager wie „Chiquita“ oder „O Dolores“ mit den Wein- und Professionalität: Was „die Hesterberg“ macht, hat traub Syncopators. Zahlreiche Kabarett-Chansons wur- Qualität und man kann sich auf sie verlassen. So spricht den vermutlich nicht eingespielt, so dass wir hiervon heu- Herbert Ihering von „sicherer Routine“ (Rezension „Mon- te keinen akustischen Eindruck mehr haben. Eine detail- sieur Trulala“ im Berliner Börsencourier Nr. 204, liertere Aufarbeitung ihres Repertoires müsste anhand 2.5.25), Kurst Tucholsky schreibt über einen Besuch im von Programmen und anderer Unterlagen noch erfolgen Kadeko (Kabarett der Komiker): „alles war ganz schlecht (s. Forschungsbedarf). bis auf die Hesterberg“ (Brief an Mary Gerold-Tuchols- Mehr zu Repertoire ky, Düsseldorf, 25.9.28). Ihr Stil bleibt, trotz ihrer Vielsei- tigkeit, vom eleganten, leichten Ton der Operette ge- Lieder und Chansons (Auswahl): prägt: „Um die Gestaltung der Holl ist immer etwas Da- Ach Kind, du hast was (aus der Revue „New York – Ber- menhaftes, um die der Valetti etwas Revolutionäres, um lin“) (M.: Rudolf Nelson, mit Oscar Sabo) die der Hesterberg immer etwas Soubrettiges“, schrieb Adieu (M.: Bronislaw Kaper)

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An den Kanälen (T.: Walter Mehring, M.: Werner Ri- Ich träume jede Nacht von dir, oh Caballero (M.: Willy chard Heymann) Rosen, T.: Kurt Robitschek) Annemie (aus der Halle-Revue „An und Aus“) (M.: Wal- Kleinigkeiten (M.: Granz Wachsmann, T.: Kurt Schwa- ter Kollo, T.: Willy Wolff) bach) Arie der großen Hure Presse (T.: Walter Mehring, M.: Liebe, Trommeln und Fanfaren (aus der Operette „Liebe, Werner Richard Heymann)) Trommeln und Fanfaren“) (M.: Peter Kreuder, T.: Artur Bitte sprechen Sie mit Mama (aus der Operette „Die Stra- Wagner und Odo Ruepp) ßensängerin“) (M.: Leo Fall, mit Otto Treprow) Lieber kleiner Eintänzer, sei doch bitte mein Tänzer (M.: Chiquita (M.: Mabel Wayne, T.: Fritz Rotter) Willy Rosen, T.: Robert Gilbert) Darling, laß deine Beine sprechen (M. und T.: Willy Ro- Loblied auf Italien (M.: Willy Engel-Berger, T.: Arthur sen) Rebner) Das Börsenlied (T.: Walter Mehring, M.: Friedrich Holla- Mein Berlin (aus der Haller-Revue „An und Aus“) (M.: ender) Walter Kolo, T.: Willy Wolff) Das Glück liegt auf der Straße (aus der Operette „Liebe, Mein Bruder macht beim Tonfilm die Geräusche (M.: Trommeln und Fanfaren“) (M.: Peter Kreuder, T.: Artur Fred Raymond und Luigi Bernauer, T.: Charles Amberg) Wagner und Odo Ruepp) Mein Schorsch (T.: Leo Heller, M.: Werner Richard Hey- Das Leibregiment (T.: Theobald Tiger, M.: Werner Ri- mann) chard Heymann) Nachts sind alle Katzen grau (aus der Operette „Die Stra- Das macht Baby alles nur aus Liebe ßensängerin“) (M.: Leo Fall, mit Otto Treptow) Der Boxer (T.: Leo Heller, M.: Werner Richard Hey- Normaluhr (aus der Revue „New York – Berlin“) (M.: Ru- mann) dolf Nelson) Der Trommler (M.: Werner Richard Heymann, T.: Theo- O Dolores (M. und T.: Willy Rosen) bald Tiger) Tamerlan (T.: Tucholsky, M.: Rudolf Nelson) Die bessern, älter’n Herrn sind richtig (M.: Fred Ray- Tränen weint jede Frau so gern (M.: Bronislaw Kaper, T.: mond und Will Meisel, T.: Charles Amberg und Willy Ro- Fritz Roter). Ritter Blaubart (M.: Mischa Spoliansky, T.: sen) Marcellus Schiffer) Die Dorfschöne (M.: Werner Richard Heymann, T.: Theo- Umzug (T.: Leo Heller, M.: Werner Richard Heymann) bald Tiger) Warum bist du so traurig (aus dem Film „Drei Tage Mit- Die Herren Männer (M.: Friedrich Hollaender, T.: Theo- telarrest“) (M.: Arthur Guttmann und Nico Dostal, T.: bald Tiger) Charles Amberg) Die kleine Stadt (M.: Werner Richard Heymann, T.: Wal- Was zieh’ ich heute an? (M.: Pierre Montral, T.: Beda ter Mehring) und Breuer-Wiener) Die Knöpfelschuhe (M.: Werner Richard Heymann, T.: Wer so gut küssen kann (aus der Revue „New York – Ber- Leo Heller) lin“) (M.: Rudolf Nelson, mit Paul Westermeier) Die Schöpfung (M.: Richard Beckmann, T.: Gustav Ber- Quellen tram) Eine Frau wie ich (aus der Operette „Der Fürst von Pap- Primärquellen: penheim) (T.: Willy Kollo, M.: Hugo Hirsch) Bestand Hesterberg im Deutschen Theatermuseum Mün- Ganz besonders feine Damen (T.: Erich Kästner) chen (Dokumente, Notensammlung, Bilder). Grisetten-Lied (aus der Operette „Die lustige Witwe“) Deutsches Kabarettarchiv Mainz (http://www.kabarettar- (M.: Franz Lehar, T.: Victor Leon und Leo Stein) chiv.de/KabaPDF/Hesterberg.pdf) Ich bin ja aus guter Familie (aus der Operette „Sybill“) (M.: Franz Doelle, T.: Max Brody und Franz Marton, mit Berliner Illustrirte Zeitung, XXV. Jg. Nr. 13, 26.3.1916. Felix Basch) Hesterberg, Trude. Was ich noch sagen wollte…. Berlin: Ich bin nicht die Fromme Helene (M.: Willy Engel-Ber- Henschel, 1971. ger, T.: Charles Amberg) Hollaender, Friedrich. Von Kopf bis Fuß. Revue meines Ich hol dir vom Himmel das Blau (aus der Operette „Die Lebens. Hrsg. und kommentiert von Volker Kühn. Ber- lustige Witwe“) (M.: Franz Lehar, T.: Rudolf Schanzer lin: Aufbau Taschenbuch Verlag, 2001. und Ernst Welisch) Ihering, Herbert. Theater in Aktion. Kritiken aus drei

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Jahrzehnten 1913-1933. Edith Krull und Hugo Fetting Ich bin ja aus guter Familie (Hg.). Berlin: Argon, 1987. aus der Operette „Sybill“ (M.: Franz Doelle, T.: Max Bro- Jahresberichte des Stern’schen Konservatoriums 1910/11 dy und Franz Marton, mit Felix Basch). Grammophon und 1911/12, im Archiv der UdK Berlin (Bestand 4, Nr. 1291 m, Gr 65499 (044313), Gr 15827 (ca. 1919/21 in Ber- 20 und 21) lin) Tucholsky, Kurt. Gesammelte Werke, Briefe, Mary Ge- rold-Tucholsky und Fritz J. Raddatz (Hg.). Frank- Normaluhr furt/M.: Zweitausendeins, 2005. aus der Revue „New York – Berlin“ (M.: Rudolf Nelson). Vox, 04056 (NE 11/1922) Sekundärliteratur: Bemmann, Helga: Berliner Musenkinder-Memoiren. Ber- Wer so gut küssen kann lin: Lied der Zeit, 1987. aus der Revue „New York – Berlin“ (M.: Rudolf Nelson, Budzinski, Klaus. Das Kabarett. 100 Jahre literarische mit Paul Westermeier). Vox 1114 B, 4057 (NE 11/1922) Zeitkritik – gesprochen – gesungen – gespielt (=Hermes Handlexikon). Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verlag, Ach Kind, du hast was 1985. aus der Revue „New York – Berlin“ (M.: Rudolf Nelson, Greul, Heinz. Bretter, die die Zeit bedeuten. Die Kulturge- mit Oscar Sabo). Vox 1129 B, 4059 (NE 11/1922) schichte des Kabaretts. Köln, Berlin: Kiepenheuer & Wit- sch, 1967. Mein Berlin Kiaulehn, Walther. Berlin – Schicksal einer Weltstadt. aus der Haller-Revue „An und Aus“ (M.: Walter Kolo, T.: München: Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1981. Willy Wolff). Electrola, EG 217 Weihermüller, Manfred. Deutsche National-Discogra- phie. Ser. 1. Discographie der deutschen Kleinkunst. Rai- Annemie ner E. Lotz (Hrsg). Bd. 1. Bonn: Lotz, 1991. aus der Halle-Revue „An und Aus“ (M.: Walter Kollo, T.: Willy Wolff). Electrola, EG 217 Diskographie: Grammophonplatten (aus: Weihermüller. Discographie Kleinigkeiten (M.: Granz Wachsmann, T.: Kurt Schwa- der deutschen Kleinkunst. Bd. 1, S. 127-129): bach). Electrola BL 4737-1, EG 1127 (8-43129) (NE Erläuterung zur Zitierweise: 04/1929), Aufnahme 13.11.1928 in Berlin, am Klavier Titel (gegebenenfalls Untertitel oder zusätzliche Anmer- Franz Wachsmann) kungen) (M.= Komponist, T.= Texter; wenn nur ein Na- me genannt ist, so stammen Musik und Text von dersel- Die kleine Stadt (M.: Werner Richard Heymann, T.: Wal- ben Person oder eine zweite beteiligte Person ist nicht be- ter Mehring). Electrola BL 4738-1, KVN, Aufnahme kannt). Marke Matrizennummer, deutsche Katalog- bzw. 13.11.1928 in Berlin, am Klavier Franz Wachsmann) Bestellnummer; wenn keine Veröffentlichung nachgewie- sen werden konnte: KVN (Datum der Neuerscheinung Die kleine Stadt (M.: Werner Richard Heymann, T.: Wal- [NE Monat/Jahr]; wenn dieses nicht bekannt ist: Aufnah- ter Mehring). Electrola BL 4738-1, EG 1117 (8-43127) mejahr). (NE 04/1929), Aufnahme 13.11.1928 in Berlin, am Kla- vier Franz Wachsmann) Nachts sind alle Katzen grau aus der Operette „Die Straßensängerin“ (M.: Leo Fall, Loblied auf Italien (M.: Willy Engel-Berger, T.: Arthur mit Otto Treptow). Grammophon 1220 ar, Gr 14354 (B Rebner). Electrola BL 4739-1, EG 1117 (8-43128) (NE 45039) (ca. 1919/21 in Berlin) 04/1929), Aufnahme 13.11.1928 in Berlin, am Klavier Franz Wachsmann) Bitte sprechen Sie mit Mama aus der Operette „Die Straßensängerin“ (M.: Leo Fall, Die Herren Männer (M.: Friedrich Hollaender, T.: Theo- mit Otto Treprow). Grammophon 571 as, Gr 15950 (B bald Tiger). BL 4740-1, EG 1117 (8-43128) (NE 04/1929) 65001) (ca. 1919/21 in Berlin) Chiquita (M.: Mabel Wayne, T.: Fritz Rotter). Odeon Be

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8092, KVN (19.3.1929 in Berlin, Weintraub-Syncopa- Fred Raymond und Luigi Bernauer, T.: Charles Amberg). tors) Ultraphon 15328, A 689 (1930 in Berlin, Orchester Alf- red Beres) Adieu (M.: Bronislaw Kaper). Odeon Be 8093, KVN (19.3.1929 in Berlin, Weintraub-Syncopators) Darling, laß deine Beine sprechen (M. und T.: Willy Ro- sen). Ultraphon 15867, A 747 (NE 01/1930) (1930 in Ber- O Dolores (M. und T.: Willy Rosen). Odeon Be 8094, lin, Orchesterbegleitung) KVN (19.3.1929 in Berlin, Weintraub-Syncopators) Ich träume jede Nacht von dir, oh Caballero (M.: Willy Tränen weint jede Frau so gern (M.: Bronislaw Kaper, T.: Rosen, T.: Kurt Robitschek). Ultraphon 15868, A 747 Fritz Roter). Odeon Be 8095, KVN (19.3.1929 in Berlin, (NE 01/1930) (1930 in Berlin, Orchesterbegleitung) Weintraub-Syncopators) Warum bist du so traurig Ritter Blaubart (M.: Mischa Spoliansky, T.: Marcellus aus dem Film „Drei Tage Mittelarrest“ (M.: Arthur Gutt- Schiffer). Ultraphon 10315, KVN (1929/30 in Berlin) mann und Nico Dostal, T.: Charles Amberg). Ultraphon 15869, A 748 (1930 in Berlin, Orchesterbegleitung) Ich hol dir vom Himmel das Blau aus der Operette „Die lustige Witwe“ (M.: Franz Lehar, Lieber kleiner Eintänzer, sei doch bitte mein Tänzer (M.: T.: Rudolf Schanzer und Ernst Welisch). Ultraphon Willy Rosen, T.: Robert Gilbert). Ultraphon 15879, A 748 10686, A 383 (1929/30 in Berlin, am Flügel Franz (1930 in Berlin, Orchesterbegleitung) Wachsmann) Ich bin nicht die Fromme Helene (M.: Willy Engel-Ber- Die Dorfschöne (M.: Werner Richard Heymann, T.: Theo- ger, T.: Charles Amberg). Grammophon 7481 GR, KVN bald Tiger). Ultraphon 10687, A 384 (1929/30 in Berlin, (8.12.1937 in Berlin, Scala-Orchester, Dir. Otto Stenzel) am Flügel Franz Wachsmann) Ich bin nicht die Fromme Helene (M.: Willy Engel-Ber- Der Trommler (M.: Werner Richard Heymann, T.: Theo- ger, T.: Charles Amberg). Grammophon 7481 1/2 GR, Gr bald Tiger). Ultraphon 10688, A 384 (1929/30 in Berlin, 47154 A (NE 02/1938) (8.12.1937 in Berlin, Scala-Orches- am Flügel Franz Wachsmann) ter, Dir. Otto Stenzel)

Grisetten-Lied Die Schöpfung (M.: Richard Beckmann, T.: Gustav Ber- aus der Operette „Die lustige Witwe“ (M.: Franz Lehar, tram). Grammophon 7482 GR, KVN (8.12.1937 in Berlin, T.: Victor Leon und Leo Stein). Ultraphon 10689, A 383 Scala-Orchester, Dir. Otto Stenzel) (1929/30 in Berlin, am Flügel Franz Wachsmann) Die Schöpfung (M.: Richard Beckmann, T.: Gustav Ber- Was zieh’ ich heute an? (M.: Pierre Montral, T.: Beda tram). Grammophon 7482 1/2 GR, Gr 47154 B (NE und Breuer-Wiener). Ultraphon 10839, A 439 (1929/30 02/1938) (8.12.1937 in Berlin, Scala-Orchester, Dir. Otto in Berlin, am Flügel Franz Wachsmann) Stenzel)

Die Knöpfelschuhe (m.: Werner Richard Heymann, T.: Das Glück liegt auf der Straße Leo Heller). Ultraphon 10840, A 439 (1929/30 in Berlin, aus der Operette „Liebe, Trommeln und Fanfaren“ (M.: am Flügel Franz Wachsmann) Peter Kreuder, T.: Artur Wagner und Odo Ruepp). Tele- funken 23321, A 2644 (NE 04/1938 (1938, Orchester der Die bessern, älter’n Herrn sind richtig (M.: Fred Ray- Staatlichen Operette München, Dir. Peter Kreuder) mond und Will Meisel, T.: Charles Amberg und Willy Ro- sen). Ultraphon 15093, A 578 (1930 in Berlin, Orchester Liebe, Trommeln und Fanfaren Julian Fuhs) aus der Operette „Liebe, Trommeln und Fanfaren“ (M.: Peter Kreuder, T.: Artur Wagner und Odo Ruepp). Tele- Mein Bruder macht beim Tonfilm die Geräusche (M.: funken 23322, A 2644 (NE 04/1938 (1938, Orchester der

– 7 – Hesterberg, Trude

Staatlichen Operette München, Dir. Peter Kreuder) Berliner Diseusen – Die Herren Männer. Berlin, Duo- phon-Musikverlag 1999. LPs Die Auflistung wurde mit Hilfe der Datenbank des Deut- Ramona Zündloch. Musikalisches Kabarett in klassi- schen Musikarchiv Berlin erstellt (s. Links). schen Interpretationen von 1921-1933. Berlin, Duophon- Musikverlag, 1999. Manchmal liegt’s an einer Kleinigkeit. Trude Hesterberg singt. Begleitung: Heinz Brüning mit kleinem Orchester. My song for you. Mischa Spoliansky – Ein musikalisches Dt. Grammophon-Gesellschaft, 1963. Porträt. Hamburg, Edel, 1999.

Die Dreigroschenoper/ Kurt Weill. Text: Bertolt Brecht. Albernes und Frivoles. Originalaufnahmen von Frankfurt (Main), CBS-Schallplatten, 1988 (s. auch CDs) 1923-1931 aus Berlin und Wien. Berlin, Duophon-Musik- (CBS masterworks 78279) verlag, 1998.

Wanderlied einer Hausfrau und noch viel mehr, von Bei uns um die Gedächtniskirche rum. Berlin: edel 1996. Edith Schollwer, Grethe Weiser, Fita Benkhoff, Ursula Herking, Hannelore Schrith, J. M. Gorvin, Trude Hester- Die Dreigroschenoper/ Kurt Weill. Text: Bertolt Brecht. berg. Hamburg : TELDEC, 1976 (Telefunken 622506 AF) Frankfurt (Main), CBS-Schallplatten, 1988 (s. auch LPs) (CBS masterworks MK 42637). Kabarett und Chansons, Teil 1: Kabarett und Chansons der Dreißiger Jahre. 1962; 1975 (Telefunken 641908 AJ) Filmographie Die Auflistung wurde mit Hilfe der Datenbank des Onli- CDs ne Filmarchivs und der Movie Database erstellt (s. Die Auflistung wurde mit Hilfe der Datenbank des Deut- Links). schen Musikarchivs Berlin erstellt (s. Links). Sie enthält CDs, auf denen u.a. Trude Hesterberg zu hören ist. Hotel Iphigenie (1964) Lady Frederick (1963) Auf Wiedersehen am blauen Meer (1962) Hoppla! Wir leben! Töne aus dem Kabarett von Ein schöner Tag (1961) 1901-1933. Düsseldorf: Patmos, 2004. Die Irre von Chaillot (1960) Skandal um Dodo (1958) Das klingt, als wenn’s ein Märchen wär’. Walter Kollo in Frauenarzt Dr. Bertram (1957) historischen Aufnahmen von 1907-1929. Berlin, Duo- Der Schräge Otto (1957) phon-Musikverlag, 2003. Harte Männer, heiße Liebe (1957) Frauen sind für die Liebe da (1957) Im Wendekreis der Liebe. Stuttgart, SWR Media, 2001. Nachts im grünen Kakadu (1957) Es wird alles wieder gut (1957) Das gab’s nur einmal. Werner Richard Heymann – Ein Das Alte Försterhaus (1956) musikalisches Porträt in Originalaufnahmen. Hamburg, Weil du arm bist, mußt du früher sterben (1956) Edel 2000. Holiday am Wörthersee (1956) Smaragden - Geschichte (1956) Singt eener uff’n Hof. Kurt Tucholsky als Kabarettautor Der Fröhliche Wanderer (1955) in historischen Aufnahmen seiner Zeitgenossen. Berlin, Sonnenschein und Wolkenbruch (1955) Duophon-Musikverlag, 1999. Parole Heimat (1955) Oh, diese lieben Verwandten (1955) Liebling, mein Herz lässt dich grüssen. Werner Richard Der Zigeunerbaron (1954) Heymann - ein Komponistenporträt, Originalaufnahmen Briefträger Müller (1953) von 1925-1933. Berlin, Duophon-Musikverlag, 1999. Die Geschichte vom kleinen Muck (1953) Jonny rettet Nebrador (1953)

– 8 – Hesterberg, Trude

Die geschiedene Frau (1953) The Queen Was in the Parlour (1927) (alternativ: Die letz- Unter den Sternen von Capri (1953) te Nacht) Alraune (1952) Zwei unterm Himmelszelt (1927) Corinna Schmidt (1951) Laster der Menschheit (1927) Nacht ohne Sünde (1950) Liebeshandel (1927) Aufruhr im Paradies (1950) Mädchenhandel - Eine internationale Gefahr (1927) Blaue Strohhut, Der (1949) Manon Lescaut (1926) Das Geheimnis der Roten Katze (1949) Madame wünscht keine Kinder (1926) Um eine Nasenlänge (1949) Der Dumme August des Zirkus Romanelli (1926) Am Ende der Welt (1947) Wie einst im Mai (1926) Der Hochtourist (1942) Juxbaron, Der (1926) Jakko (1941) Varieté (1925) Tip auf Amalia (1940) Vorderhaus und Hinterhaus (1925) Golowin geht durch die Stadt (1940) Die Frau mit dem Etwas (1925) Sein bester Freund (1937) Fridericus Rex, 4. Teil - Schicksalswende (1922) Der Unwiderstehliche (1937) Fridericus Rex, 3. Teil - Sanssouci (1922) Befehl ist Befehl (1936) Der Roman eines Dienstmädchens (1921) Pat und Patachon als Mädchenräuber (1936) Der Fall Rosentopf (1918) Der Raub der Sabinerinnen (1936) Die Eheschule (1917) Paul und Pauline (1936) Das Telephonkätzchen (1917) Drei tolle Tage (1936) Die Reise ins Jenseits (1916) Alles weg’n dem Hund (1935) Ein Schwerenöter (1916) Der Grüne Domino (1935) Die Hochstaplerin (1914) Der Fall Brenken (1934) Die Tänzerin (Regie Curt Stark) Mein Herz ruft nach dir (1934) Im goldenen Käfig (1912) Die große Chance (1934) Ich will Dich Liebe lehren (1933) Links Der Page vom Dalmasse-Hotel (1933) Deutsches Musikarchiv: Ist mein Mann nicht fabelhaft? (1933) http://www.ddb.de/sammlungen/kataloge/opac_b.htm Ein Blonder Traum (1932) Online Filmarchiv: Johann Strauss, k. u. k. Hofkapellmeister (1932) http://www.ofdb.de Stürme der Leidenschaft (1932) Movie Database: Mieter Schulze gegen alle (1932) http://german.imdb.com/name/nm0381692/ In Wien hab’ ich einmal ein Mädel geliebt (1931) Deutsches Kabarettarchiv Mainz: Arm wie eine Kirchenmaus (1931) http://www.kabarettarchiv.de/KabaPDF/Hesterberg.pdf Die Nackte Wahrheit (1931) Forschung Die Männer um Lucie (1931) Die Nacht der Entscheidung (1931/I) - Dokumentarische Sammlung Trude Hesterbergs (um- Der Sträfling aus Stambul (1929) fasst Briefe, Fotos; Presseberichte; Typoskripte zu z.T. Aufruhr im Junggesellenheim (1929) nicht veröffentlichten Kapiteln ihrer Autobiografie; Pro- Wenn die Mutter und die Tochter... (1928) grammhefte; Materialien zu Filmen; Rundfunksendun- Heut’ spielt der Strauss (1928) gen etc.; Texte/Noten der von ihr gesungenen Lieder; Die kleine Sklavin (1928) Tonaufnahmen; Materialien zu den von Ihr geleiteten Ka- Zwei rote Rosen (1928) baretts): Die große Abenteuerin (1928) Stiftung Deutsches Kabarettarchiv e.V. Mainz Flitterwochen (1928) (http://www.kabarett.de) Flucht vor Blond (1928) - über 70 Treffer im Bereich Tonaufnahmen im Deut- Das Gefährliche Alter (1927) schen Rundfunkarchiv, vor allem Rundfunkmitschnitte Die Lorelei (1927) und Schellackplatten aus dem Bereich Kabarett und Ope-

– 9 – Hesterberg, Trude

rette (http://www.dra.de, Kontakt: [email protected]). - veröffentlichte Grammophon-/Schallplatten- und CD- Aufnahmen im Deutschen Musikarchiv Berlin (http://w ww.ddb.de/sammlungen/kataloge/opac_b.htm). - Akten des Stern’schen Konservatoriums: Archiv der Universität der Künste Berlin (http://www.udk-berlin.de/index.php)

Forschungsbedarf

- Es gibt noch keine Biographie von Trude Hesterberg; le- diglich ihre Autobiographie ist erschienen, jedoch ohne wissenschaftlichen Kommentar. - Vor allem Hesterbergs Wirken nach dem Zweiten Welt- krieg ist kaum erforscht bzw. beschrieben. - Ihr Repertoire müsste anhand von Programmen und an- deren Unterlagen zusammengestellt werden. - Ihr Gesangsstil/ihre Technik wäre im Vergleich mit an- deren Sängerinnen der Zeit (z.B. der Massary und ande- ren) untersuchenswert.

Normdaten

Virtual International Authority File (VIAF): http://viaf.org/viaf/30331395 Deutsche Nationalbibliothek (GND): http://d-nb.info/gnd/118704257 Library of Congress (LCCN): http://lccn.loc.gov/nr91024924

Autor/innen

Carolin Stahrenberg, Die Grundseite wurde im Oktober 2006 verfasst.

Bearbeitungsstand

Redaktion: Nicole K. Strohmann Zuerst eingegeben am 08.12.2006 Zuletzt bearbeitet am 03.02.2019

mugi.hfmt-hamburg.de Forschungsprojekt an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard Harvestehuder Weg 12 D – 20148 Hamburg

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