Biodiversitätsprojekt Schmuttertal Projektträger Ende 2009 wurde die Arbeitsgemeinschaft AG Schmuttertal (Naturpark – Schmuttertal gegründet. Die Allianz aus Naturpark- Westliche Wälder e. V., Stadt Neusäß, Markt , verein und den vier Kommunen , Gesserts- Gemeinde Gessertshausen, Markt Fischach) hausen, Diedorf und Neusäß setzt sich in Zusammen- mit dem Landkreis Augsburg arbeit mit dem Landkreis Augsburg dafür ein, die offenen und abwechslungsreichen Wiesenauen in ihrer Artenvielfalt und ihrem landschaftlichen Reiz zu bewahren und zu entwickeln. Projektziele Ansprechpartner sErhalt und Entwicklung arten- und kräuterreicher Naturpark Augsburg Wiesen durch angepasste Nutzung – Westliche Wälder e. V. Fuggerstraße 10 sErhalt der strukturreichen, offenen, grünland- geprägten Überschwemmungsaue 86830 Schwabmünchen Telefon: 0821 / 3102-2278 sOptimierung und Vernetzung der Lebensräume E-Mail: [email protected] der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge durch Aufbau eines Biotopverbunds entlang der Gräben Projektmanagement Claudia Eglseer Telefon: 08221 / 21366 Mobil: 0162 / 8847684 E-Mail: [email protected] TobiasAndreas Pape Fuchs Telefon:Telefon: 0981 0821 / /953 4398582 16 887 Mobil:Mobil: 0175 0175 / /1227262 7141095 E-Mail:E-Mail: [email protected] [email protected] Die Projektumsetzung erfolgt durch Weitere Infos zum Projekt im Internet unter: www.naturpark-augsburg.de sLandschaftspflegemaßnahmen Biodiversitätsprojekt sExtensivierung durch staatliche Förderprogramme Finanzielle Förderung durch Schmuttertal sBeratung von Landwirten Ein Projekt zum Erhalt der Artenvielfalt sAufwertung von öffentlichen Flächen sFlächenankauf sBegleitende Öffentlichkeitsarbeit Fachliche Beratung: Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Augsburg, Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung von Schwaben Wichtige Projektpartner für die Umsetzung sind Titelfotos von oben nach unten: Wiesenflockenblume, Sumpfschrecke, Weißstorch, Trollblume und Wollgras kommunale Gebietskörperschaften, die Landwirte, Großes Titelbild: Streuwiese mit Wollgras, im Hintergrund Wollishausen das Amt für Ländliche Entwicklung, der Maschinen- Fotos: P. Hartmann, C. Eglseer, W. Platteder, J. Adler und G. Riegel ring, Fachbehörden und Naturschutzverbände. Text: C. Eglseer, A. Fuchs Gestaltung: www.billa-spiegelhauer.de Ein Flusstal der besonderen Art Mitgestaltet durch den Menschen Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling Das Schmuttertal zwischen Fischach und Täfer- Bereits seit Jahrhunderten wird die Talaue von – warum einfach, wenn es auch tingen ist ein kleines Juwel. Die ist einer Menschen genutzt. Dazu musste ein enges Netz kompliziert geht? von wenigen Flüssen in Bayern, die kaum durch von Gräben angelegt werden. Durch die klein- Eine besondere Kostbarkeit im Schmuttertal sind die Begradigung beeinträchtigt sind. So schlängelt sie räumige, überwiegend extensive Nutzung entstand beiden Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, zwei kleine sich in weiten Bögen durch das Tal mit seinen blüten- eine wertvolle Kulturlandschaft, die auch vielen Schmetterlingsarten. Besonders der bayernweit stark reichen, kleinteiligen Wiesen und überschwemmt weiteren bedrohten Arten wie z.B. Storchschnabel- gefährdete Helle Ameisenbläuling ist nur noch an diese regelmäßig. Für Landwirte eine Erschwernis, bläuling, Sumpfschrecke, Laubfrosch, Wiesenpieper wenigen Stellen im FFH-Gebiet zu finden, während dafür jedoch ein Garant für einen ökologisch hoch- und Schwarzkehlchen bis heute Lebensraum bietet. der Dunkle verstreut noch fast im gesamten FFH- wertigen Feuchtlebensraum. Gebiet vorkommt. Für Mittelschwabens einzigen Naturpark „Augs- burg - Westliche Wälder“ ist die Schmutteraue ein Die Schmetterlinge legen ihre Eier in den Blüten- kostbares Juwel, das es zu pflegen gilt. köpfen des Wiesenknopfes ab. Dort entwickeln Neusäß sich die Raupen. Sie verlassen bis Mitte September Natur unter Druck die Blütenköpfe und werden am Boden dank ihres Die landwirtschaftliche Nutzung wird laufend inten- „Ameisenparfüms“ von Ameisen adoptiert. In deren siver und die moderne Landtechnik führt zu einer ein- Nestern wachsen sie über den Winter heran und ver- © WWA Donauwörth heitlichen Bewirtschaftung großer Flächen. Es bleibt lassen als Falter nach der Verpuppung im nächsten Diedorf immer weniger Raum für extensiv genutzte Wiesen Sommer das Nest. und Saumstrukturen. Viele Arten verlieren dadurch Ihren Lebensraum und drohen auszusterben. Die beiden Bläulinge können nur überleben, Gessertshausen wenn Wiesen und Saumstrukturen mit blühenden Wiesenknopf von Mitte Juni bis Mitte September 0 0,5 1 1,5 2 km Deshalb versuchen die AG Schmuttertal und der N Landkreis Augsburg, hochwertige Flächen in ihrem ungemäht bleiben. Schmutter wertvollen Zustand zu erhalten, z.B. durch Bewirt- FFH-Gebiet Fischach Schmuttetal schaftungsvereinbarungen mit Landwirten oder über (ca 900 ha) Landschaftspflege.

...und ein Glanzstück europäischen Naturerbes Heller Wiesenkopf- Ameisenbläuling Europaweit bedeutsame Tierarten wie z.B. die Grüne Keiljungfer, eine seltene Libellenart, sowie der Helle und Dunkle Wiesenknopf-

Ameisenbläuling kommen hier vor. Außerdem Laubfrosch auch artenreiche Mäh- und Streuwiesen. Deshalb wurde das Schmuttertal als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) gemeldet und ist Teil des Wirtsameise Grüne Keiljungfer europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“. Im sogenannten FFH-Managementplan sind die notwendigen Maßnahmen dargestellt, um das Gebiet dauerhaft in seinem Wert zu erhalten.