Dipl.-Betriebswirt Wilhelm Eugen Klaas, Wilhelm Eugen Klaas Jahrgang 1947, befasst sich seit seinem ach- ten Lebensjahr mit der Haltung und P ege von Fischen und seit über 40 Jahren mit den Buntbarschen der afrikanischen Graben- seen. Seit Jahrzehnten gibt er sein Wissen über die Schneckenbuntbarsche des Tan- ganjikasees sowohl in Vorträgen als auch in Fachveröˆ entlichungen an interessierte Aquarianerinnen und Aquarianer weiter.

Faszinierend: die Schneckenbuntbarsche Die P ege und Zucht von Buntbarschen Schneckenbuntbarsche des Tanganjikasees mit ihrem einzigartigen aus den großen Seen Ostafrikas hat in den Brutverhalten in den Schneckenhäusern letzten Jahren einen wechselhaften Verlauf im Sandbodenlitoral. Unter dem Schwer- genommen. Stets konkurrierten die Bewoh- Kobolde des Tanganjikasees punkt Haltung und P ege im Aquarium ner von Malawisee und Tanganjikasee um beschreibt Wilhelm Eugen Klaas die im die Gunst der Aquarianer auf der ganzen deutschsprachigen Raum gep egten Ar- Welt. Die außergewöhnliche Brutp ege ten. Seine auf eigenen, umfangreichen Er- und die ™ ligranen Farbmuster – aber auch fahrungen mit Schneckenbuntbarschen im das aquaristisch begrenzte Platzangebot – Aquarium basierenden P egeanleitungen bewegten Aquarianer vielfach dazu, sich für sollen die Begeisterung für diese spezielle die kleinwüchsigen Bewohner des Tangan- Fischgruppe auf die Leserinnen und Leser jikasees zu entscheiden. übertragen und sie ermun tern, sich neugie- rig vom Schneckenbuntbarschvirus anste- cken zu lassen. Klaas • Schneckenbuntbarsche

Aus dem Inhalt: » Lebensraum Tanganjikasee » Biologie der Schneckenbuntbarsche » Allgemeine Charakterisierung und Erkennungsmerkmale » Fundorte und Verhalten im Biotop » Ernährung und P ege im Aquarium » Praktische Erfahrungen und Beachtenswertes

www.vkgw.de ISBN 978 3 89432 136 9 Schneckenbuntbarsche Kobolde des Tanganjikasees

Wilhelm Eugen Klaas Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 5

1 Was sind Schneckenbuntbarsche? 8

2 Lebensraum Tanganjikasee 10 2.1 Entstehungs- und Erforschungsgeschichte 12 2.2 Geografie 14 2.3 Zonierung 14 2.4 Pflanzenwuchs 16

3 Biologie der Schneckenbuntbarsche 20 3.1 Besonderheiten 20 3.2 Territorialverhalten 22 3.3 Fortpflanzungsverhalten 24 3.4 Wohnung Schneckenhaus 26

4 Schneckenbuntbarsche im Aquarium 29 4.1 Allgemeine Überlegungen 29 4.2 Wasserchemie und Wasserpflege 32 4.3 Einrichtungsgegenstände 32 4.4 Ernährung 34

6 Inhaltsverzeichnis

5 Arten 35 Neolamprologus boulengeri 36 39 Neolamprologus callipterus 44 Neolamprologus calliurus 48 Neolamprologus hecqui 51 Neolamprologus kungweensis 53 Neolamprologus laparogramma 57 Neolamprologus meeli 59 Neolamprologus meleagris 62 Neolamprologus multifasciatus 66 Neolamprologus ocellatus 69 Neolamprologus ornatipinnis 71 Neolamprologus signatus 74 78 Neolamprologus speciosus 81 Neolamprologus wauthioni 84 Das Schneckenhaus: Heimat weiterer Buntbarscharten 88

Literatur/mündliche Berichte 94 Register 95

7 Kapitel 2

2.1 Entstehungs- und Erforschungsgeschichte Der Tanganjikasee gehört mit zu den ältesten Seen der Erde. Er entstand vor etwa 20 Millionen Jahren im Miozän. Der Ostafrikanische Graben, in dessen westlichem Teil der Tanganjikasee liegt, war nicht das Ergebnis einer urplötzlichen Umweltkatastrophe. Vielmehr ent- stand er durch eine ständig fortschreitende Absenkung des Untergrunds infol- ge gewaltiger vulkanischer Aktivitäten. Diese Absenkung war verbunden mit einem Gegendruck an den Rändern der Spalte, der zur Bildung der umliegen- den Gebirge führte. Gespeist wurde der Tanganjikasee vom Fluss Malagarasi, der – so wird ange- nommen – sein Wasser über den Fluss Lukuga und zu einem kleinen Teil über den Fluss Zaire (heute Kongo) abführte, Letzteres insbesondere dann, wenn der Tanganjikasee über seine Ufer trat. Zunächst stellte sich der Tanganjikasee als recht isoliert dar. Als jedoch Böhm im Jahre 1883 an dessen Ufer ein Hohltier fand, war dies für viele Forscher eine Bestätigung für deren Annahme, dass der Tanganjikasee eine Verbindung zum Meer gehabt haben müsse. Unterstützt wurde damals diese These durch von Speke, der bereits 1858 mit einigen Weichtierschalen aufwarten konnte, die er am Ufer des Tanganjikasees gefunden hatte. Diese hatten eine große Ähnlich- keit mit Schalen von Weichtieren aus dem Meer. 1896 entschied sich die Royal Society Englands, eine Expedition zum Tangan- jikasee in Auftrag zu geben. Seine Erlebnisse und Ergebnisse fasste der teilneh- mende Forscher Moore im Jahre 1903 in einem Buch mit dem Titel »The Tan- ganyika Problem« zusammen. In seinen Darstellungen verteidigte er die Hypo- these, dass der Tanganjikasee mit dem Meer verbunden gewesen sein müsse. Dieser Hypothese widersprach jedoch Boulenger aufgrund seiner Forschungs- ergebnisse, die er – fast zeitgleich zu Moores Expedition – durch Untersuchun- gen an Fischen des Tanganjikasees gewann. Dabei stellte er fest, dass es keiner- lei verwandtschaftliche Verbindungen zwischen den von ihm im Tanganjikasee angetroffenen Fischen und Meeresfischen gab, sondern – seiner Meinung nach – eher zu anderen Fischarten aus verschiedenen afrikanischen Flüssen. Auf die erste Expedition an den Tanganjikasee folgten weitere. Die bekann- testen Expeditionen standen unter der Leitung von Cunnington, Stappers, Kufferath, Leloup, Marlier, Matthes und dem meiner Meinung nach be- rühmtesten Wissenschaftler, der Untersuchungen am Tanganjikasee durchführ- te: Max Poll. Seine Ausarbeitungen bilden die Grundlage für fast alle Kenntnis- se, die wir heute über die Cichliden des Tanganjikasees haben.

12 Lebensraum Tanganjikasee

i iz z 0 50 100 u km R Bujumbura

BURUNDI

Burton Bay

Nyanza

Kigoma

M alagarasi

uga Kalemie Luk Kungwe Bay Bulu Point Katibili TANSANIA

Cape Tembwe

Tanganjika- see Moba

DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO

Isanga Bay Kalam bo SAMBIA Grafik: ELISABETH GALAS Mpulungu

13 Kapitel 2

2.2 Geografie Der Tanganjikasee erstreckt sich von 3° 20‘ bis 8° 48‘ südlich und 29° 5‘ bis 31° 15‘ östlich. Er liegt 782 m über dem Meeresspiegel und hat ein Einzugsgebiet von ca. 230 000 km². Sein Hauptzufluss ist der Ruzizi im Norden, weitere Zu- flüsse sind der Kalambo und der Malagarasi. Der See entwässert in den Lukuga, der wiederum in den Kongo abfließt. Mit einer Länge von 650 km, einer Breite von 40–70 km und einer Wasserober- fläche von 34 000 km² gehört der Tanganjikasee zu den größten Seen unserer Erde. Er hält ein Sechstel der Süßwasserreserven der Erde. Mit einer Tiefe von ca. 1 300 m im nördlichen Teil und ca. 1 400 m im südlichen Teil ist er zudem der zweittiefste See. Die größte Tiefe wird mit 1 470 m angegeben. Allerdings bieten die Wasserschichten unterhalb von etwa 200 m aufgrund der fehlenden Wasserumwälzung und des daraus resultierenden Sauerstoffmangels keinen Lebensraum für die Buntbarsche.

2.3 Zonierung Die für die Aquaristik importierten Schneckenbuntbarsche aus dem Tanganji- kasee sind schwerpunktmäßig in den Uferzonen anzutreffen: • Geröllzone, vom Ufer bis 20 m in den See reichend, mit faust- bis fußball- großen, glattgerundeten Steinen; sehr fischreich. • Felszone, mit großen quaderförmigen Gesteinsbrocken; Prof. Dr. Eysel be- richtete mir von riesigen ungeordneten Gesteinsformationen, die er bei sei- nen Tauchgängen zum Teil schon knapp unter der Wasseroberfläche antraf, darunter oft mehrere Meter hohe Steinsäulen, die in Richtung Sonne über und über mit Algen bewachsen sind. • Sandzone, mit unterschiedlichstem Pflanzenwuchs; Heimat einiger Schne- ckenbuntbarscharten, dominierend sind hier jedoch Buntbarsche der Arten Xenotilapia und Triglachromis. • Freiwasserzone, mit zum Teil riesigen Fischschwärmen, nicht selten Bunt- barsche, vor allem jedoch große Schwärme von Cyprichromis. Im Tanganjikasee sind Schlammböden sehr häufig anzutreffen. Die meisten Bö- den unterhalb 50 m Wassertiefe kann man als schlammig bezeichnen. Bezogen auf unseren Schneckenbuntbarsch sind die Schlammböden in einer Wassertiefe von 10–50 m von Bedeutung: Es handelt sich hier nicht um einen Schlamm, den wir vielleicht aus unserem Gartenteich kennen, sondern es ist eine eher feste Substanz, die es den Schneckenbuntbarschen auch ermöglicht, Tunnel zu gra- ben, ohne dass diese einstürzen.

14 Lebensraum Tanganjikasee

Felsküste an der Isanga Bay, Sambia. Foto: Harald Kahden

Buntes Treiben am Markt in Mpulungu, Sambia. Foto: Harald Kahden

15 Kapitel 3

3.3 Fortpflanzungsverhalten Zur Darstellung des Fortpflanzungsverhaltens muss man zum einen unter- scheiden zwischen Höhlen- und Freibrütern, zum anderen, ob sehr viele kleine Eier oder aber große, jedoch weniger Eier gelegt werden. Größe und Zahl der Eier beeinflussen die Entwicklungszeiten: Bei Arten, die über eine große Anzahl von Eiern verfügen, liegen sie bei etwa sechs bis neun Tagen, bei jenen mit einer geringeren Produktion (meist weniger als 20 Eier) bei über 30 Tagen. Bei Freibrütern dominiert die Paarbildung, man kann Freibrüter in der Regel als monogam bezeichnen. Manche Schneckenbuntbarscharten betreiben jedoch auch Haremsbildung: Das Männchen bewacht in einem bestimmten Revier mehrere Weibchen, die hier ihre Eier legen und später die Jungen aufziehen. Maulbrüter hingegen kann man als agam (»ehelos«) bezeichnen. Es besteht kei- ne klare Bindung zwischen bestimmten Männchen und Weibchen; zu beobach- ten ist bei manchen Arten eine Gruppenbildung, also das Zusammenleben von mehreren Männchen und Weibchen. Die Zeit der Brutpflege ist bei Freibrütern länger als bei Maulbrütern: In den ersten Wochen nach dem Schlüpfen der Jungbrut stehen meist beide Elternteile bewachend bei den Jungen am Nest. Stehen kleine Ausflüge mit der Jungbrut an, werden diese sehr eng am Boden orientiert durchgeführt. Manchmal, wenn den Elterntieren diese Aktion zu weit geht oder zu gefährlich scheint, schnap- pen sie sich einfach die Jungtiere mit dem Maul und bringen sie zurück in die Sicherheit des Nestes. Die elterliche Fürsorge erreicht jedoch dann ihr Ende, wenn wieder die Lust zur Paarung aufkommt. In dieser Phase ist die Jungbrut in Gefahr. Bei man- chen Schneckenbuntbarscharten ist dann der letzte Zeitpunkt gekommen – vor allem, wenn das Aquarium zu klein ist –, die Jungfische oder das Elternpaar zu entfernen. Ansonsten werden die Jungen zu Tode gebissen oder aufgefres- sen. Bei anderen Arten wiederum können zwei bis drei Generationen friedlich nebeneinander im Aquarium leben bzw. aufwachsen und die Jungfische unter- stützen nicht selten auch das Elternpaar bei seiner erneuten Brutpflege. Maulbrüter dagegen haben eine klare Aufgabenteilung: Das Männchen hat in erster Linie das Territorium zu überwachen. Das Weibchen verbleibt nur zum Paaren dort. Will es das Territorium verlassen, hetzt in den meisten Fällen das Männchen hinterher, um es wieder zurück zum Laichplatz zu führen – jedoch fast immer ohne Erfolg.

24 Biologie der Schneckenbuntbarsche

Neolamprologus callipterus – Larven im Schneckenhaus. Foto: Thilo Kaus

Neolamprologus-brevis-Männchen bewacht den Nachwuchs. Foto: Thilo Kaus

25 Kapitel 5

Neolamprologus boulengeri, Steindachner 1909

Allgemeine Charakterisierung Die Namensgebung von Neolamprologus boulengeri ist zurückzuführen auf den Namen Boulenger. Dr. Dr. Dr. George Albert Boulenger, Ehrendoktor der Universitäten von St. Andrews, Gießen und Louvain, war einer der bedeutends- ten Ichthyologen seiner Zeit (geboren 1858 in Brüssel, Belgien; gestorben 1937 in Saint Malo, Frankreich). Er hat zahlreiche Erstbeschreibungen von Tanganjika- Buntbarschen vorgenommen. Bei diesem Schneckenbuntbarsch haben wir es mit einer Art zu tun, die in der Literatur zunächst unterschiedliche Namen hatte und unter kirit- vaithai oder Lamprologus hecqui eingeführt wurde. Mehrere Untersuchungen, z. B. von Konings (2002), ergaben, dass Lamprologus kiritvaithai und Neolampro- logus boulengeri ein und dieselbe Art sind. Neolamprologus hecqui und Neolampro- logus boulengeri jedoch sind zwei verschiedene Arten. Mit 7–10 cm beim Männ- chen und rund 5–6 cm beim Weibchen gehört Neolamprologus boulengeri zu den größeren Schneckenbuntbarscharten.

Erkennungsmerkmale Die Farbmuster von Neolamprologus boulengeri bestehen aus einer Längsreihe dunkelbrauner Flecken. Diese ziehen sich über die Körpermitte und die Rü- ckenregion und sind seitlich versetzt. Die Rücken und Afterflossen sind stim- mungsabhängig kräftig orangegelb, ebenso die Vorderflossen. In Balzstim- mung erscheint bei Neolamprologus boulengeri ein orangegelber Schimmer über dem gesamten Körper. Dies macht ihn zu einem sehr schönen Vertreter der Schneckenbuntbarsche.

Fundorte/Verhalten im Biotop Neolamprologus boulengeri wird in der Gegend von Nyanza-Lac (Burundi) und in Richtung der Mündung des Malagarasi (Tansania) angetroffen, hier in einer Tiefe bis zu 30 m. Man erkennt ihre Brutplätze schon von Weitem, da die Fische eine Vertiefung im Sand ausheben, die bis zu 30 cm Durchmesser haben kann und in der sich mehrere Schneckenhäuser befinden. Gemeinsam wird dieser Wohnort gebaut und vom Männchen gut bewacht.

36 Die Arten

Neolamprologus boulengeri – Weibchen. Foto: Thilo Kaus

Neolamprologus boulengeri – Männchen. Foto: Thilo Kaus

37 Kapitel 5

Nicht eindeutig gesichert ist, ob sich üblicherweise nur ein Weibchen in der Vertiefung befindet oder mehrere. Zumindest hat man im Bereich der Kigoma Bay meist nur ein Weibchen in den Mulden angetroffen. Im Aquarium wird man diese Grabtätigkeit allerdings vermissen, sie wurde nach meinem Kennt- nisstand in diesem Ausmaß noch nicht beobachtet. Neolamprologus boulengeri nutzt zwei Abwehrstrategien gegenüber Fressfeinden: die Mulde im Sand mit mehreren Schneckenhäusern sowie ein ausgeprägtes Kontrollverhalten des Männchens. Allerdings ergreift es meist die Flucht, wenn es Anzeichen von Störungen gibt.

Ernährung In der freien Natur werden kleine Krebse, Insektenlarven oder auch kleine Garnelen gerne als Futter angenommen. In der Gefangenschaft wird alles akzeptiert, was einigermaßen schmeckt. In erster Linie natürlich Lebendfutter, aber sehr gerne auch gefrorene Mückenlarven, Mysis usw.

Pflege im Aquarium Neolamprologus boulengeri lebt paarweise und fühlt sich in Aquarien ab einer Seitenlänge von 60 cm sehr wohl. Feiner Sand ist ebenso sinnvoll wie eine ge- nügende Anzahl von Schneckenhäusern und ein Rückzugsgebiet aus Steinen. In größeren Aquarien kann man sicherlich auch mehrere Paare halten. Starke Raufereien habe ich selten festgestellt. Bei diesem Buntbarsch gilt: Der Klügere gibt nach. Sollte es dennoch einmal Streitereien untereinander geben, so halten diese nicht sehr lange an. Ein Paar nutzt nicht groß die Räumlichkeit des Aquariums, sondern konzen- triert sich auf ein Schneckenhaus. Um Nachwuchs zu bekommen, drängt das Männchen gern das Weibchen. Das Ergebnis kann sich dann auch sehen lassen mit bis zu 100 Larven. Steht der nächste Nachwuchs an, können in einem kleinen Aquarium weitere Schneckenhäuser und Versteckmöglichkeiten hilfreich sein. Die große Laichbereitschaft und einige anatomische Merkmale lassen mich vermuten (siehe auch Konings 1999), dass bei dieser Art Vorfahren aus der Gattung kommen müssen – dies auch wegen der Größe des Männchens, das nicht selten 10 cm erreicht. Neuesten Einstufungen zufolge wurde eine Übernahme in die Artengruppe Lepidiolamprologus vorgenommen.

38 Die Arten

Meine Erfahrungen mit Neolamprologus boulengeri ! Neolamprologus boulengeri ist in der Aquarienhaltung ein recht anspruchsloser Schneckenbuntbarsch mit sehr geringer Schwimmtätigkeit. Wegen seiner Größe findet das Männchen kaum Platz im Schneckenhaus. Bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen im Aquarium bleiben Männchen und Weibchen stets vor dem Schneckenhaus, um es zu bewachen und ggf. zu verteidigen.

Besonders zu beachten Neolamprologus boulengeri, Neolamprologus hecqui und meiner Meinung nach auch Neolamprologus meeli zeigen große äußere Ähnlichkeit, besonders im Jugendstadium. Das herrliche Orangegelb von Neolamprologus boulengeri, welches vor allem im weiteren Wachstum zu sehen und an den Flossen dominant vorhanden ist, ist ein eindeutiger Beleg für die Art.

Neolamprologus brevis, Boulenger 1899

Allgemeine Charakterisierung Brevis bedeutet kurz, und das trifft auf diese Art besonders zu. Zudem wirkt Neolamprologus brevis recht hochrückig. Mit einer maximalen Größe von 5 cm gehört Neolamprologus brevis zu den kleinsten Vertretern seiner Gattung. Im Aquarium kann er bei guter Pflege schon einmal über diese Grenze hinausge- hen.

Erkennungsmerkmale Die Farbe ist standortbedingt unterschiedlich, jedoch kann man als Grundfär- bung ein leichtes Gelb angeben. Stimmungsabhängig sind einige Querstreifen am Körper zu erkennen, auf dem Kiemendeckel befindet sich ein leuchtender Fleck und unterhalb des Auges ist stets ein blauer Bogen zu erkennen.

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