Erstellung Einer Warnliste in Deutschland Noch Nicht Vorkommender Invasiver Tiere Und Pflanzen
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Wolfgang Rabitsch, Stephan Gollasch, Maike Isermann, Uwe Starfinger und Stefan Nehring Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen BfN-Skripten 331 2013 Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen Ergebnisse aus dem F+E-Vorhaben (FKZ 3510 86 0500) Wolfgang Rabitsch Stephan Gollasch Maike Isermann Uwe Starfinger Stefan Nehring Titelbild: Vier in Deutschland noch nicht vorkommende invasive Arten der Schwarzen Liste – Warnliste (v.l.o.n.r.u.): Die südamerikanische Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes), das nordamerikanische Grauhörnchen (Sciurus carolinensis), der nordamerikanische Viril- Flusskrebs (Orconectes virilis) und die ostasiatische Fingerblättrige Akebie (Akebia quina- ta). (© S. Nehring). Adresse der Autorin und Autoren: Dr. Wolfgang Rabitsch: Umweltbundesamt, Abt. Biologische Vielfalt & Naturschutz, Spittelauer Lände 5, 1090 Wien; E-Mail: [email protected] Dr. Stephan Gollasch GoConsult, Grosse Brunnenstrasse 61, 22763 Hamburg; E-Mail: [email protected] PD Dr. Maike Isermann Universität Bremen, Vegetationsökologie und Naturschutz- biologie, Leobener Strasse, 28359 Bremen; E-Mail: [email protected] Dr. Uwe Starfinger Königsberger Strasse 17, 12207 Berlin; E-Mail: [email protected] Dr. Stefan Nehring Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstrasse 110, 53179 Bonn; E-Mail: [email protected] Fachbetreuung im BfN: Dr. Stefan Nehring FG II 1.2 „Botanischer Artenschutz“ Das Vorhaben wurde vom BfN mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reak- torsicherheit (BMU) gefördert. Die Beiträge der Skripten werden aufgenommen in die Literaturdatenbank „DNL-online“ (www.dnl- online.de). BfN-Skripten sind nicht im Buchhandel erhältlich. Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz Konstantinstr. 110 53179 Bonn Telefon: 0228/8491-0 Fax: 0228/8491-9999 URL: www.bfn.de Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in den Beiträgen geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen des Herausge- bers übereinstimmen. Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung des BfN. Druck: BMU-Druckerei Gedruckt auf 100% Altpapier ISBN 978-3-89624-066-8 Bonn - Bad Godesberg 2013 Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS VORWORT .................................................................................................. 3 1 EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG ........................................ 5 2 MATERIAL UND METHODEN ...................................................... 7 2.1 Teil A - In Deutschland noch nicht vorkommende Arten ..................... 7 2.1.1 Die EPPO-Listen ........................................................................................ 8 2.1.2 Datenbanken .............................................................................................. 8 2.1.3 Arten im Handel und in Kultur .................................................................... 9 2.1.4 Arten des Donaueinzugsgebietes ............................................................ 11 2.1.5 Ergänzende Erläuterungen zu den Angaben im Teil A ............................ 12 2.2 Teil B - Invasivitätseinstufungen .......................................................... 13 2.3 Danksagung ............................................................................................ 13 3 ERGEBNISSE .............................................................................. 14 3.1 Teil A - In Deutschland noch nicht vorkommende Arten ................... 14 3.1.1 Phytoplankton und Makroalgen ................................................................ 14 3.1.2 Gefäßpflanzen und Tiere ......................................................................... 15 3.2 Teil B - Invasivitätseinstufungen .......................................................... 16 4 DISKUSSION ............................................................................... 20 4.1 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen ........................... 20 4.2 Anmerkungen zum Kriteriensystem .................................................... 21 4.2.1 Allgemeine Angaben ................................................................................ 21 4.2.1.1 Systematik und Nomenklatur ................................................................... 21 4.2.1.2 Status ....................................................................................................... 22 4.2.2 Zusatzkriterien .......................................................................................... 22 4.2.2.1 Aktuelle Verbreitung ................................................................................. 22 4.2.2.2 Sofortmaßnahmen / Maßnahmen ............................................................ 22 4.2.2.3 Reproduktionspotenzial / Ausbreitungspotenzial ..................................... 23 4.2.3 Ergänzende Angaben .............................................................................. 23 5 LITERATUR ................................................................................. 24 6 STECKBRIEFE GEBIETSFREMDER ARTEN ............................ 28 7 ANHANG ................................................................................... 114 7.1 In Deutschland noch nicht vorkommende Arten .............................. 114 7.1.1 Phytoplankton und Makroalgen .............................................................. 114 7.1.2 Gefäßpflanzen ........................................................................................ 122 7.1.3 Tiere ....................................................................................................... 126 7.2 Tierarten in zoologischen Einrichtungen .......................................... 139 7.3 Flusskrebsarten im deutschen Tierhandel ........................................ 141 7.4 Exotische Terrarientiere ...................................................................... 143 7.5 Ameisen ................................................................................................ 150 7.6 Exotische Aquarientiere ...................................................................... 153 1 2 Vorwort VORWORT Das Auftreten von Arten außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes infolge menschlicher Aktivitäten wie Handel, Transport und Verkehr gilt weltweit als eine wichtige Ursache für den Verlust biologischer Vielfalt. Das Gefährdungspotential wächst mit der fortschreitenden Globalisierung der Märkte und der Zunahme des weltweiten Handels und Warenaustausches sowie des Fernreiseverkehrs. Vorliegende Erkenntnisse belegen, dass in Mitteleuropa und speziell in Deutschland immer mehr dieser gebietsfremden Arten in der freien Natur auftreten. Insbesondere die invasiven Arten unter ihnen stellen dabei durch ihre erhebliche Gefährdung der natürlich vorkommenden Ökosysteme, Biotope oder Arten ein relevantes Problem im Naturschutz dar. Im Rahmen der Konvention zur Erhaltung der biologischen Vielfalt haben sich die Vertragsstaaten verpflichtet, Vorsorge gegen invasive Arten zu leisten, sie zu kontrollieren oder zu bekämpfen. Grundsätzlich gilt hierbei, dass Vorsorgemaßnahmen bei weitem kosteneffizienter und vom Umweltstandpunkt erstrebenswerter sind als Maßnahmen, die nach der Einbringung und Etablierung einer invasiven Art getroffen werden. Aus diesem Grund sollte der Verhinderung der Einbringung von invasiven Arten innerhalb und zwischen Staaten Priorität eingeräumt werden. Wesentliche Voraussetzung für effiziente Vorsorgemaßnahmen ist jedoch, die betreffenden invasiven Arten eindeutig benennen zu können. Durch das in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Umweltbundesamt im Jahr 2010 entwickelte Instrument zur Bewertung des Gefährdungspotentials gebietsfremder Arten auf die biologische Vielfalt steht dem Naturschutz eine Methode zur Verfügung, die Invasivität gebietsfremder Arten auch schon im Vorfeld einer möglichen Etablierung bestimmen zu können. Im Rahmen eines weiteren gemeinsamen F+E-Vorhabens zum Thema "Invasive Arten" wurden gezielt gebietsfremde Arten ausgewählt, die bisher in Deutschland nicht wild lebend vorkommen und für die es Hinweise gibt, dass sie eine Gefahr für die biologische Vielfalt darstellen können. Mit dem vorliegenden BfN-Skript werden die Ergebnisse des Vorhabens vorgelegt. Insgesamt konnten 26 gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten identifiziert werden, für die bei ihrem Auftreten negative Auswirkungen auf die heimische Fauna und Flora zu erwarten sind. Die gewonnenen Erkenntnisse mit Aufstellung einer entsprechenden Warnliste stärken die Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des Vorsorgeprinzips beim zukünftigen Umgang mit gebietsfremden Arten. Ich hoffe, dass das Gutachten entsprechende Fachdiskussionen belebt und eine wichtige Grundlage für Entscheidungen von Naturschutzbehörden und anderen mit der Problematik befassten Akteuren wird. Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz 3 4 1 Einleitung und Fragestellung 1 EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG Mit dem in Kraft treten der Novelle des deutschen Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) am 1. März 2010 wurde eine neue, verbesserte Regelung im Umgang mit gebietsfremden Arten geschaffen. Die Gefährdung der Natur durch bisher nicht vorkommende oder invasive Arten soll möglichst verhindert werden (§ 40 Abs. 1 BNatSchG). Neu auftretende Arten, die Ökosysteme, Biotope oder Arten gefährden (= invasive Arten), sollen durch Sofortmaßnahmen