Bahr-Mildenburg, Anna

Mannes und in Inszenierungen von Max Reinhard)

„Anna von Mildenburg war die erste, durch deren Künst- lerschaft Mahler die großen Frauengestalten des Musik- dramas in ihrer ganzen erschütternden Macht zeigen konnte: Brünnhilde und Isolde, Ortrud und Elisabeth, Fi- delio, Glucks Klytämnestra und die Donna Anna; und auch Amneris und Amelia, die Milada des Dalibor, Pfitz- ners Minneleide und die Santuzza. Das Leid der Frau ist von keiner Schauspielerin, auch von der Duse nicht, in solcher Größe gestaltet worden wie von dieser Sängerin, in der alle dunklen Gewalten der Tragödie lebendig ge- worden sind. Unsere Zeit hat keine größere tragische Künstlerin als sie.“

(Richard Specht. . Berlin 1913, zitiert nach Franz Willnauer. Gustav Mahler. „Mein lieber Trotzkopf, meine süße Mohnblume“. Briefe an Anna von Milden- burg. Wien: Zsolnay, 2006, S. 439 f.)

Profil

Aufgrund ihrer fulminanten Stimme (hochdramatischer Sopran), ihrer sängerischen und persönlichen Ausdrucks- kraft und ihrer darstellerischen Intelligenz war Anna Bahr-Mildenburg in den Augen Gustav Mahlers (mit dem sie auch eine längere Liebesbeziehung verband) die

Die Sängerin Anna Bahr-Mildenburg, Rollenbild von Julius ideale „singende Tragödin“, die seine Forderung nach Weisz, o. J. emotionalem Tiefgang der musikdramatischen Interpre- tation erfüllte. Im Bayreuth der Ära bril-

Anna Bahr-Mildenburg lierte sie als überzeugende Interpretin des von Richard Geburtsname: Marie Anna Wilhelmine Elisabeth Wagner übernommenen Ideals des „deutschen Belcan- Bellschan von Mildenburg to“. Großen Ruhm erwarb sie sich auch als Lehrerin mit der damals völlig neuen Methode, die übliche Gesangs-

* 29. November 1872 in Wien, Österreich ausbildung durch musikdramatischen Unterricht zu er- † 27. Januar 1947 in Wien, Österreich gänzen und ihre Schüler zu wahrhaftiger Bühnendarstel- lung anzuhalten. Szenisch und musikalisch hat sie damit

In „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“, 2. Auflage, vieles von dem vorweg genommen, was sich nach 1951 wird als Geburtsname ‘Mildenburg von Bellschau’ ange- als Neubayreuther Stil auf der Szene wie in der Musik geben; dies ist aber mit Blick auf den Taufeintrag vom durchsetzte. Ihre Personenregie, die sie ihren Inszenie- 22. Dezember 1872, nach dem der Geburtsname der rungen zugrunde legte, war umstritten. Künstlerin ‘Bellschan von Mildenburg’ lautet, offensicht- Orte und Länder lich unrichtig. Nach ihrem sensationellen Debüt als Brünnhilde in Ri-

Sängerin, Gesangslehrerin, Opernregisseurin, chard Wagners „Walküre“ 1895 am damaligen Hambur- Journalistin, Vortragsveranstalterin, ger Stadttheater (heute Hamburgische Staatsoper) unter Nachlassverwalterin (im Hinblick auf den Nachlass ihres der Leitung ihres Mentors Gustav Mahler feierte Anna Ehemannes Hermann Bahr), Krankenschwester (im Bahr-Mildenburg weiterhin große Erfolge (z.T. als Gast- Ersten Weltkrieg), Schauspielerin (in Werken ihres sängerin) in Bayreuth und Wien, ferner in London, Ams- terdam, Zürich, Berlin, , Brüssel, Paris und

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Moskau. Als „Lehrerin für Darstellungskunst“ bzw. als rektor des damaligen Hamburger Stadttheaters (der heu- Professorin für Gesang und Operndarstellung sowie als tigen Hamburgischen Staatsoper), der so begeistert von Opernregisseurin wirkte sie in München, Berlin, Salz- ihrem Können war, dass er Staegemann telegraphierte, burg und Wien, als Schauspielerin bei den Salzburger ihm die Künstlerin abwarb und sie an der Hamburger Festspielen. Bühne ab dem 1. September 1895 für drei Jahre unter Vertrag nahm. Schon während der Unterrichtszeit bei Ro- Biografie sa Papier ließ sich Anna Bahr-Mildenburg nicht mehr Anna Bahr-Mildenburg, geboren am 29. November 1872, mit dem Familiennamen ‚Bellschan von Mildenburg‘ an- wurde in eine zunächst in Wien, später in Klagenfurt an- sprechen, sondern nur noch mit ‚von Mildenburg‘ – ein- sässige Offiziersfamilie hineingeboren. Auffallend musi- fach, weil ihre Lehrerin fand, dass dies leichter zu mer- kalisch, erhielt sie vom siebten Lebensjahr an Klavier-, ken sei. später auch Gesangsunterricht. Ihre Begabung soll sie vom Großvater mütterlicherseits geerbt haben, der in sei- Stimmlich gut ausgebildet, war Anna Bahr-Mildenburg ner Jugend ein berühmter Sänger war. In Anna Bahr-Mil- bei ihrem Start in nach Meinung Gustav Mah- denburgs achtem Lebensjahr zog die Familie von Klagen- lers in Bezug auf die dramatische Rollendarstellung noch furt nach Görz (in der Nähe von Triest gelegen). Der Ges- längst nicht qualifiziert genug, jedenfalls gemessen an angsunterricht, den sie bereits in Klagenfurt von Karl seinen Ansprüchen und vor dem Hintergrund seiner ge- Weidt erhalten hatte, wurde in Görz durch Helene Rieck- planten operndramatischen Reformen. Dennoch, wie er hoff-Pessiack fortgesetzt. Aber erst mit der Unterstüt- später an Natalie Bauer-Lechner schrieb, „leuchtete ihr zung des Lustspieldichters Julius Rosen, einem Woh- musikalischer und dramatischer Genius schon aus allem nungsnachbarn, konnte sie ihren Wunsch, Sängerin zu heraus.“ Für diese sängerischen Fähigkeiten fand sie in werden, bei ihren Eltern durchsetzen. Auf Bitten ihrer Gustav Mahler einen idealen Förderer, mit dem sie auch Gesangslehrerin Helene Rieckhoff-Pessiack und wohl bald ein intensives Liebesverhältnis verband. Er über- auch aufgrund der guten Verbindungen ihres Vaters, ei- nahm auch ihre weitere bühnendramatische Ausbildung. nes k.u.k. Majors, erhielt Anna Bahr-Mildenburg einen Ob sie miteinander verlobt waren, ist aus der erhaltenen Anhörtermin bei dem damaligen Wiener Hofoperndirek- Korrespondenz nicht mit Sicherheit festzustellen (die tor Wilhelm Jahn, der sie zu Rosa Papier-Paumgartner Antwortbriefe der Sängerin wurden entweder von Mah- weiterempfahl. Nach einem Jahr Privatunterricht bei Ro- ler selbst oder von seiner späteren Ehefrau Alma Mahler sa Papier wurde diese Professorin am Wiener Konserva- vernichtet, erhalten sind nur diejenigen Briefe, die Anna torium und nahm einige ihrer Schülerinnen, auch Anna Bahr-Mildenburg an Mahler ab etwa Frühjahr 1902 in von Mildenburg, mit dorthin. Hier erhielt diese erstmals seiner Funktion als Operndirektor schrieb.) Aus den Brie- dramatischen Unterricht durch den Oberregisseur der fen Mahlers an Anna Bahr-Mildenburg ergibt sich, dass Hofoper, August Stoll. Doch fehlte ihr, wie sie in ihren Er- die Beziehung wieder abgekühlt war, noch bevor Mahler innerungen berichtet, jegliche Körperbeherrschung und 1897 sein Engagement als Hofoperndirektor in Wien Koordination zwischen Gesang und Bewegung. Dement- (der späteren Staatsoper) antrat. Dennoch wurde sie auf sprechend habe Stoll „verzweifelt und ratlos“ vor ihrer seine Fürsprache hin ab dem 1. Juni 1898 als Ensemble- „Ungeschicklichkeit“ gestanden (Anna Bahr-Mildenburg: mitglied ebenfalls nach Wien verpflichtet, auch wenn sie Erinnerungen. Wien, Berlin: Wiener Literarische An- damit „jeglichem persönlichen Verkehre“ mit Mahler stalt, 1921, S. 9). Die Probleme waren offenbar so groß, „entsagen“ musste, wie es in einem Brief Mahlers vom Ju- dass die Sängerin für „vollkommen bühnenunfähig“ ge- li 1897 an sie heißt, und er von der Briefanrede „Liebste halten und ihr geraten wurde, Konzertsängerin zu wer- Anna“ zum förmlichen „Sie“ der Anfangszeit zurückkehr- den (ebd., S. 79). Erst nach mehrjähriger Übung gelang te. Woran die Beziehung letztlich zerbrach, ist aus Man- es Bahr-Mildenburg, sich in dieser Hinsicht entschei- gel an Dokumenten nicht zu klären. Eben deshalb dürfte dend zu verbessern. Stimmlich entwickelte sie sich je- es auch unzulässig sein, hierüber nur zu spekulieren und doch so gut, dass sie schon am Ende des ersten Ausbil- Bahr-Mildenburg als „schwierigen Star“ hinzustellen dungsjahres zunächst von dem Leipziger Operndirektor (vgl. hierzu aber Parizek, S. 147 und Max Staegemann engagiert wurde. Durch Vermittlung Würdigung von Rosa Papier-Paumgartner konnte Anna Bahr-Milden- burg aber auch noch Bernhard Pollini vorsingen, dem Di-

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Als talentierte und intelligente Sängerin sowie aufgrund „die Mildenburg, von sich selbst und von ihrer Kunst völ- der Unterweisung von Gustav Mahler und Cosima Wag- lig in Anspruch genommen, nur ein oberflächliches Inter- ner erwarb sich Anna Bahr-Mildenburg hohe Anerken- esse am Werk ihres Geliebten hatte und wahrscheinlich nung nicht nur durch emotionalen Tiefgang ihrer musik- auch vom Stil seiner Musik verwirrt“ gewesen sei (zit. dramatischen Interpretationen, sondern auch durch ihre nach Willnauer, a.a.O., S. 430). Welche dieser Einschät- perfekten sängerischen Leistungen. Überdies trug sie in zungen zutrifft, kann nur genauere Forschung zeigen. ihrem musikdramatischen Unterricht dazu bei, dass sie Tatsache ist, dass Mahler ihr, wie erwähnt, genauestens und ihre Schüler sich - allen zeitgenössischen Aussagen über die Fortschritte an seiner dritten Sinfonie berichte- zu Folge - durch ihre wahrhaftige Bühnendarstellung te und dies sicher nicht getan hätte, wenn er nicht musi- von vielen anderen Wagnersängern ihrer Zeit abhoben. kalisches und künstlerisches Einfühlungsvermögen hätte Szenisch und musikalisch gab es auf lange Zeit keine voraussetzen können. Künstlerpersönlichkeit, der Anna Bahr-Mildenburgs Aus- nahmerang im Wagner-Fach auch nur annähernd gleich- Bemerkenswert ist, dass Anna Bahr-Mildenburg zeit ih- gekommen wäre. Ihr Darstellungsstil blieb auch für die res Lebens ihr Denken, Fühlen und Tun beobachtet und Wagner-Inszenierungen nach 1951 noch wegweisend. akribisch festgehalten hat. Zahlreiche Tagebücher befin- den sich – bislang unveröffentlicht – im Österreichi- Ein problematisches Bild von Anna Bahr-Mildenburg hat schen Theatermuseum in Wien. Leider, so stellte Franz Alma Mahler in ihren Erinnerungen gezeichnet. Dort be- Willnauer fest, fehlen in der Reihe die Jahrgänge zwi- zeichnet sie sich selbst als die „natürliche Feindin“ Bahr- schen 1889 und 1906, so dass für diese Zeit die Briefe Mildenburgs und meint, dass die Liebe der Künstlerin zu Mahlers an seine Kollegin und Geliebte als Spiegel ihres Mahler „sehr selbstsüchtig“ gewesen sei. Ferner unters- Persönlichkeitsbildes dienen müssen – was freilich mit tellt sie, dass Anna Bahr-Mildenburg der Grund dafür ge- der gebührenden Vorsicht zu geschehen hat, vgl. dazu wesen sei, dass Mahler aus Hamburg wegging (jeweils zi- die Anmerkungen oben. tiert nach. F. Willnauer a.a.O., S. 388). Dass dies nicht zu- trifft, zeigen die von Franz Willnauer publizierten Doku- Anna Bahr-Mildenburg war nach ihrer Verheiratung mit mente, die belegen, dass die Sängerin nicht nur als Künst- Hermann Bahr ungewöhnlich produktiv als Feuilletonis- lerin, sondern auch als Mensch über eine längere Zeit tin und Schriftstellerin. In diesen (im Detail aufzuarbei- hinweg einen wichtigen Platz in Mahlers Leben ein- tenden) Dokumenten schilderte sie nicht nur ihre Erleb- nahm. Kaum jemand anderes wusste beispielsweise so nisse als Krankenschwester (im Ersten Weltkrieg) und genau über die Entstehung der dritten Sinfonie Mahlers als Sängerin, sondern berichtete auch über ihre Arbeit Bescheid (Mahler hat Anna Bahr-Mildenburg in seinen mit Gustav Mahler und Cosima Wagner. Vor allem warb Briefen regelmäßig über den Fortschritt an seinem neu- sie in diesen Artikeln für ihre Kunstauffassung. Diese Do- en Werk berichtet), kaum jemand war so früh und so de- kumente sind daher von erheblicher opern- und zeitge- tailliert in Mahlers Pläne hinsichtlich seines Wechsels schichtlicher Bedeutung. von Hamburg nach Wien eingeweiht wie sie. Rezeption

Über die Frage, ob Anna Bahr-Mildenburg Mahlers kom- Bis vor wenigen Jahren war festzustellen – vom kleinen positorische Ambitionen nachvollziehen konnte, gehen Kreis des Fachpublikums abgesehen –, dass der Name die Meinungen auseinander. Jens Malte Fischer schreibt Anna Bahr-Mildenburg auch bei Opernkennern kaum hierzu in seiner Mahler-Biografie, sie habe Mahler „[…] mehr bekannt war. Auch heutige ,Wagnerianer‘ schienen auf Grund ihrer eigenen Begabung als Künstler, als Musi- nicht zu wissen, dass sie zu ihren Lebzeiten in zahllosen ker, als musikalischen Schöpfer [verstanden]“ (vgl. Fi- Kritiken hymnische Anerkennung als Künstlerin und scher a.a.O., S. 295). Franz Willnauer und vor ihm be- Sängerin erfahren hat. Das hat sich jedoch inzwischen ge- reits Henry-Louis de La Grange kommen zu der gegentei- ändert: Nicht nur sind im Internet zahlreiche biografi- ligen Ansicht. Willnauer meint, Mahlers Briefe ließen sche Eintragungen über die Künstlerin erschienen, son- diesbezüglich „in diesem fundamentalen Bereich seiner dern auch ihre Regiebücher erhalten zunehmend Auf- Persönlichkeit eher auf eine tiefe Enttäuschung über die merksamkeit. Ihre Stimme ist heute nur mit einem einzi- Partnerin schließen“ (Willnauer, a.a.O., S. 429). De La gen Werk auf einer sehr alten Schallplatteneinspielung Grange schreibt in seiner Mahler-Monographie, dass zu hören. Es handelt sich hierbei um das Rezitativ der

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Arie „Ozean, du Ungeheuer“ aus dem „“ von Carl Einblicke eröffnet auch eine Magisterarbeit über Bahr- Maria von Weber aus dem Jahre 1904. Mildenburg, die aufgrund von Tagebuchaufzeichnungen, Eine Freundin der Künstlerin berichtete außerdem, dass Zeitungsartikeln und Unterrichtsvorlagen das Regievers- es „Platten von Annas Walküre“ geben müsse; diese sind tändnis der Künstlerin herausarbeitet und ihre Inszenie- aber dem Anschein nach nie in den Handel gelangt (vgl. rungsarbeit am Beispiel des Ring hinsichtlich der Bühne- hierzu F. Willnauer a.a.O., S. 468 sowie Christopher Kun- nästhetik analysiert und kritisch untersucht. Die Autorin er (»The Recording(s) of Anna Bahr-Mildenburg«, in: kommt zu der Schlussfolgerung, dass Bahr-Mildenburgs The Record Collector, Vol. 56 Nr. 4 (Dezember 2011), S. Konzepte wenig Platz ließen für Interpretationen und da- 290–302). mit für eine individuelle Entwicklung des jeweiligen Sän- gers. Jedoch habe sie einen entscheidenden Beitrag dazu Unbekannt ist ferner, dass Anna Bahr-Mildenburgs Ar- geleistet, die dramatische Darstellung als wichtiges Fach beit als Regisseurin und Lehrerin zu ihrer Zeit zahlreiche einer Gesangsausbildung zu etablieren (Rebekka Paas: (durchaus widerstreitende) Resonanz in der Presse ge- Anna Bahr-Mildenburg – Opernregie durch Rollengestal- funden hat. Anne Rose Katz scheint nach bisherigen Re- tung. Universität Bayreuth 2010). cherchen die einzige gewesen zu sein, die in einem Zei- tungsartikel von diesen Tätigkeiten der Künstlerin Kennt- Bei Franz Willnauer (siehe Literatur) ist auch die Korre- nis genommen hat. spondenz zwischen Anna Bahr-Mildenburg und Alma Mahler vollständig veröffentlicht. Die Kontroverse der Weder zu ihren Lebzeiten noch heute hat es eine umfas- beiden Frauen über die Herausgabe von Mahler-Briefen sende wissenschaftliche Aufarbeitung ihrer Lebensge- war bislang nur in der wissenschaftlichen Fachliteratur schichte, ihres künstlerischen Werdegangs und ihres Bei- dokumentiert (Helga Scholz-Michelitsch: „Eine Korre- trags zur Theatergeschichte gegeben. spondenz über eine Korrespondenz. Anna Bahr-Milden- In der Dissertation von Candida Kraus über „Richard Wa- burg und Alma Mahler zur Edition von Briefen Gustav gner und Anna Bahr-Mildenburg“ aus dem Jahr 1946, Mahlers“. In: Studien zur Musikwissenschaft, Beihefte die also noch zu Lebzeiten der Künstlerin erschien, er- der Denkmäler der Tonkunst in Österreich, Tutzing: forschte diese die Beziehung der Sängerin zum Werk Ri- Hans Schneider, 1994, S. 365–374.). chard Wagners als Sängerin, Lehrerin und Regisseurin Werkverzeichnis und wohnte auch deren Unterricht bei. Biografische Ein- zelheiten werden nach den „Erinnerungen“ der Künstle- Ein großer Teil des Nachlasses von Anna Bahr-Milden- rin erzählt. Ausführungen zur Rollengestaltung der burg ist bislang unveröffentlicht und befindet sich im Ös- Künstlerin beruhen auf deren Regiebearbeitung der Isol- terreichischen Theatermuseum Wien (102 Kartons mit de; ferner lagen der Autorin „verschiedene Rollenbilder, dem Sigel BaM). Da noch keine Durchsicht aller dieser Filmstreifen und Grammophonplatten“ vor, die ihr die Dokumente möglich war, folgt die nachstehende Auflis- Künstlerin auslieh, deren Verbleib aber bislang noch tung der Werke der Künstlerin hauptsächlich der Publi- nicht geklärt werden konnte. Schließlich bezieht sie sich kationsliste, die Franz Willnauer in seinem 2006 erschie- in ihrer Arbeit auf verschiedene Aufsätze der Künstlerin nenen Buch „Gustav Mahler. ‚Mein lieber Trotzkopf, mei- aus den Jahren 1920 bis 1940, ohne diese genauer zu spe- ne süße Mohnblume‘. Briefe an Anna von Mildenburg“ zifizieren. auf S. 498f. veröffentlicht hat (Willnauer merkt an, dass die Auflistung unvollständig sei; sie wurde nach eigenen Ferner befasst sich Gabriele Parizek mit ihrer Dissertati- Recherchen ergänzt). on „Anna Bahr-Mildenburg: Theaterkunst als Lebens- werk“ aus dem Jahr 2007 mit der Künstlerin, und nimmt a) Bücher (Primärliteratur, chronologisch) sich vor allem ihres Nachlasses an (Tagebücher der Jah- re 1888-1889 und 1906-1947 sowie des übrigen unveröff- Anna Bahr-Mildenburg/Hermann Bahr. Bayreuth. Leip- entlichten Archivmaterials: Rollenbearbeitungen, Aufsät- zig: Rowohlt, 1912. ze, Manuskripte, Zeitungskritiken über ihre Auftritte), (Das Buch enthält neun Aufsätze mit folgender Vorbe- der sich im Österreichischen Theatermuseum in Wien be- merkung: „Die ersten drei Aufsätze sind von Anna von findet. Mildenburg, die übrigen von Hermann Bahr verfasst.“ Diese Texte wurden später von Anna Bahr-Mildenburg

– 4 – Bahr-Mildenburg, Anna in ihre „Erinnerungen“ aufgenommen.) Anna Bahr-Mildenburg. „Musikdramatische Bearbeitung Anna Bahr-Mildenburg. Erinnerungen. Wien, Berlin: der Brünnhilde im ‚Siegfried‘, III. Akt, 3. Szene“. In: Die Wiener Literarische Anstalt, 1921. schönen Künste, Band II, Wien: Agathon, 1946 (Das Buch enthält 27 Kapitel, von denen die meisten zu- nächst als Feuilletons, meist unter dem gleichen Titel, in „Anna Bahr-Mildenburg über ‚‘“ (ausführliches Zi- Zeitungen erschienen sind, vorwiegend in der Wiener tat aus ihren Tagebüchern), veröffentlicht von Stephan „Neuen Freien Presse“; sie sind nachfolgend unter c) mit Ley. In: Neue Zeitschrift für Musik, Heft 10, Mainz, Okto- Ort und Datum der Erstveröffentlichung verzeichnet und ber 1959 mit dem Zusatz „Erinnerungen Nr.“ gekennzeichnet. 13 dieser Feuilletonartikel sind unter der Rubrik „Teilabdru- Anna Bahr-Mildenburg und Hermann Bahr. „Adolf Loos. cke in div. Tageszeitungen“ registriert bei: Eleonore Von- Zum 60. Geburtstag am 10. Dezember 1930“. In: Wien. denhoff. Gustav Mahler Dokumentation, Band I, Tutzing Buchhandlung Richard Lanyi, 1930 1978.) Anna Bahr-Mildenburg u.a. Aufruf [zugunsten des notlei- Anna Bahr-Mildenburg. . Darstellung denden Dichters Adolf Petzold]. In: Neue Freie Presse des Werkes aus dem Geiste der Dichtung und Musik. und Arbeiterzeitung Wien, jeweils 9. April 1911 Leipzig-Wien: Musikwissenschaftlicher Verlag, 1936

c) Beiträge in Tageszeitungen (Sekundärliteratur) b) Beiträge in Büchern und Zeitschriften (Sekundärlitera- tur) Anna Bahr-Mildenburg. „Londoner Erinnerungen“ [Erin- nerungen Nr. 20]. In: Neue Freie Presse, Wien 16. April Anna Bahr-Mildenburg. „Über Gustav Mahler“. In: Gus- 1911 tav Mahler – Ein Bild seiner Persönlichkeit in Widmun- gen. Paul Stefan (Hg.), München 1970 Anna Bahr-Mildenburg. „Bayreuth“ [Erinnerungen Nr. 7]. Erstveröffentlichung unter dem Titel „Cosima Wag- Anna Bahr-Mildenburg. „Erinnerung an Gustav Mahler“. ner“ in: Neue Freie Presse, Wien 4. Juni 1911. Auch im In: Die Musikwelt, Monatshefte für Oper und Konzert. Buch „Bayreuth“ unter dem Titel „Cosima Wagner“ veröf- Gustav-Mahler-Heft. Hamburg, 1. Mai 1921 fentlicht

Anna Bahr-Mildenburg. „Aus Briefen Mahlers“. In: Mo- Anna Bahr-Mildenburg. „Strandfiguren vom Lido“ [Erin- derne Welt. Jg. 3, 1912, Heft 7 nerungen Nr. 16]. Neue Freie Presse, 15. Juni 1911

Anna Bahr-Mildenburg. „Die Wagner-Gebärde“. Einlei- Anna Bahr-Mildenburg. „Probenzeit in Bayreuth“ [Erin- tung zu dem Vortrag „Musik und Gebärde“, gehalten nerungen Nr. 11], Neue Freie Presse 10. Juli 1911 und Ber- am 8. Mai 1925 im kleinen Festsaal der Universität Wi- liner Tageblatt, 10. Juli 1911. Auch in dem Buch „Bayreu- en. Veröffentlicht vom Zentralrat der geistigen Arbeiter th“ veröffentlicht Österreichs. Musikaliensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Sammlung Eleonore Vondenhoff Anna Bahr-Mildenburg. „Kapellmeister Müller“ [Erinne- rungen Nr. 12]. Veröffentlichung in einer Zeitung lt. Will- Anna Bahr-Mildenburg. „Darstellung aus der Musik“. In: nauer nicht nachgewiesen. Auch im Buch „Bayreuth“ ver- Thespis, Das Theaterbuch 1930. Rudolf Roessler (Hg.), öffentlicht Berlin: Bühnenvolksbundverlag, 1930 Anna Bahr-Mildenburg. „Ethel Smyth“. Neue Freie Pres- Anna Bahr-Mildenburg. „‘Und was sie tönt, das möget se, Wien 14. März 1912 ihr dort auf der Bühne erschauen‘“. In: Weiße Blätter. Monatsschrift für Geschichte, Tradition und Staat. Ver- Anna Bahr-Mildenburg. „Wie ich zur Bühne kam“ [Erin- waltung Bad Neustadt a.d. Saale, Februar 1938 nerungen Nr. 1], Neue Freie Presse, 7. April 1912

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Anna Bahr-Mildenburg. „Entscheidende Eindrücke“ [Er- Anna Bahr-Mildenburg. „Meine ersten Proben mit Gus- innerungen Nr. 5], Neue Freie Presse, 31. März 1918 tav Mahler“ [Erinnerungen Nr. 2], Neue Freie Presse Wi- en 26. Mai 1912 Anna Bahr-Mildenburg. „Rückblick“ [Erinnerungen Nr. 6]. Erstveröffentlichung unter dem Titel „Rückblick zum Anna Bahr-Mildenburg. „Ethel Smyth“ [Erinnerungen 50jährigen Jubiläum der Hofoper“. Neue Freie Presse, Nr. 21], Neue Freie Presse 4. August 1912 25. Mai 1919

Anna Bahr-Mildenburg. „Fahrt nach Mainberg“ [Erinne- Anna Bahr-Mildenburg. „Musik und Gebärde“. Neue rungen Nr. 17], Neue Freie Presse 25. Dezember 1912 Freie Presse, 15. Mai 1921

Anna Bahr-Mildenburg. „Erinnerung an Gustav Mahler“ Anna Bahr-Mildenburg. „Um mich herum“. Neue Freie [Erinnerung Nr. 3], Neue Freie Presse 11. Mai 1913 Presse, 25. Dezember 1923

Anna Bahr-Mildenburg. „Erinnerung an Bayreuth“. Anna Bahr-Mildenburg. „Schicksal“. Neue Freie Presse, Neue Freie Presse 22. Dezember 1913 25. Dezember 1924

Anna Bahr-Mildenburg. „‘Dienen, dienen!‘“ [Erinnerun- Anna Bahr-Mildenburg. „,Wagner-Gebärde‚. Aus ihrem gen Nr. 23], Neue Freie Presse, 25. Dezember 1914 Vortrag am 15. März“, Münchner Neueste Nachrichten, 13. März 1925 Anna Bahr-Mildenburg. „Weihnachten unserer Verwun- deten“ [Erinnerungen Nr. 25], Salzburger Volksblatt, 2. Anna Bahr-Mildenburg. „Aus meiner Kindheit“. Neue Januar 1915 Freie Presse, 31. Mai 1925

Anna Bahr-Mildenburg. „Hacin“. [Erinnerungen Nr. 25], Anna Bahr-Mildenburg. „Befreiung“. Neue Freie Presse, Neue Freie Presse, 2. April 1915 10. November 1925 (1. Teil) und 11. November 1925 (Schluss) Anna Bahr-Mildenburg. „Gruß an Ernestine Schumann- Heink“ [Erinnerungen Nr. 15], Neue Freie Presse 23. Mai Anna Bahr-Mildenburg. „Mein Hundeleben. Für Hunde- 1915 narren erzählt“. Neue Freie Presse, 3. Januar 1926

Anna Bahr-Mildenburg. „Görz“ [Erinnerungen Nr. 19], Anna Bahr-Mildenburg. „Die ‚Einser‘. Aus meinen Erin- Neue Freie Presse 25. Dezember 1915 nerungen“. Neue Freie Presse, 25. Dezember 1926. Nach- druck in : Der Heimgarten Nr. 18. o.O.. o.J. Anna Bahr-Mildenburg. „Aus den Briefen Gustav Mah- lers“ [Erinnerungen Nr. 4]. Erstveröffentlichung unter Anna Bahr-Mildenburg. „Moderne Inszenierung“. Neue dem Titel „Die Persönlichkeit Gustav Mahlers. In seinen Freie Presse, 25. Dezember 1926. Nachdruck in: Münch- Briefen an Anna von Mildenburg“. Neue Freie Presse, ner Neueste Nachrichten, 26. Februar 1927 23. April 1916 Anna Bahr-Mildenburg. „Der Apparat“. Münchner Tele- Anna Bahr-Mildenburg. „Cosima Wagner. Zum achtzigs- gramm-Zeitung, 11. Oktober 1927 ten Geburtstag“ [Erinnerungen Nr. 10], Neue Freie Pres- se 24. Dezember 1917 Anna Bahr-Mildenburg. „‘Trübe Verträge‘“. Münchner Telegramm-Zeitung, 27. Dezember 1927 (1. Teil), 29. De- Anna Bahr-Mildenburg. „Cosima Wagner. Zu ihrem 80. zember 1927 (Schluss) Geburtstag am 26. Dezember“. In: Unterhaltungsbeilage der Täglichen Rundschau Nr. 301, 37. Jg., 24. Dezember Anna Bahr-Mildenburg. „Cosima Wagner an Gustav Mah- 1917 ler“. Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 351, Dezember 1927

– 6 – Bahr-Mildenburg, Anna

Anna Bahr-Mildenburg. „'Trübe Verträge‘“. Neue Freie Regiebücher und Rollenbearbeitungen Presse, 1. Januar 1928 Anna Bahr-Mildenburg. „. Regiebuch“. Unda- Anna Bahr-Mildenburg. „Cosima Wagner in ihren Brie- tiert. Unveröffentlichtes Manuskript, Österreichisches fen an mich“. Neue Freie Presse, 4. Mai 1930 Theatermuseum, Wien

Anna Bahr-Mildenburg. „Glocken zu Mahlers Zweiter“. Anna Bahr-Mildenburg. „Aus meiner „‘Parsifal‘-Bearbei- Der Name der veröffentlichenden Zeitung ist lt. Franz tung. Szene Parsifal-Kundry“. Regiebuch, undatiert. Un- Willnauer nicht feststellbar, 22. Juni 1930 veröffentlichtesManuskript,ÖsterreichischeNationalbib- liothek, Musiksammlung, Archiv Eleonore Vondenhoff. Anna Bahr-Mildenburg. „Darstellung aus der Musik bei “. Münchner Neueste Nachrichten, 13. Die Sammlung Bahr-Mildenburg des Österreichischen Februar 1933 Theatermuseums verwahrt Unterlagen zu mehreren Re- giearbeiten Anna Bahr-Mildenburgs, z.B. zu Eugène d‘Al- Anna Bahr-Mildenburg. „Der Auftrag. Begegnungen mit berts Einakter „Die Abreise“, Otto Nicolais „Die lustigen Cosima Wagner“. Neue Freie Presse, 19. Februar 1933 Weiber von Windsor“, Mozarts „Der Schauspieldirektor“ und Richard Wagners „Rheingold“ und „Die Walküre“. Anna Bahr-Mildenburg. „Ernestine Schumann-Heink. Ei- ne Erinnerung“. Zeitung lt. Franz Willnauer nicht fests- Ferner verfasste Anna Bahr-Mildenburg – z.T. als hand- tellbar, 29. November 1936 schriftliche Notizen, z.T. als Eintragungen in den Klavier- auszügen, z.T. in ausführlichen Typoskripten – zahlrei- Anna Bahr-Mildenburg. „Erinnerungen an Cosima Wag- che Rollenbearbeitungen vor allem für die Musikdramen ner. Zum 100. Geburtstag“. Berliner Tageblatt, 25. De- Richard Wagners, die im Archiv des Österreichischen zember 1937 Theatermuseums aufbewahrt werden. Darunter befinden sich minutiöse Darstellungsanweisungen für die Titelpar- Anna Bahr-Mildenburg. „‘Was sie tönt, möget ihr er- tie im „Fliegenden Holländer“, für alle sechs Hauptrollen schauen‘. Ausdruck und Verwirklichung der Musik auf in „Tristan und Isolde“ und für die Rollen des Parsifal, der Bühne“. Salzburger Landeszeitung, 1./2. März 1941 der Kundry, des Amfortas und des Gurnemanz in „Parsi- fal“. Ferner sind dort verschiedene Fassungen der drei Brünnhildenfiguren in „Walküre“, „Siegfried“ und „Göt- d) Unveröffentlichte Arbeiten terdämmerung“ vorhanden; Typoskripte hierzu befinden sich (ohne Signatur) im Archiv des Forschungsinstituts Manuskripte für Musiktheater in Schloss Thurnau (vgl. hierzu meine Dissertation). Anna Bahr-Mildenburg. „Erinnerung an meine Mutter“. Österreichisches Theatermuseum, Sammlung Bahr-Mil- Vorträge denburg Anna Bahr-Mildenburg. „Wort, Ton und Gebärde als Ein- Anna Bahr-Mildenburg. Ohne Titel („Wenn mein Blick heit im Opernwerk“. Drei Vorträge für das Deutsche in die verschwommene Ferne meiner Kinderjahre taucht Volksbildungswerk – Volksbildungsstätte Urania, Wien, …“), Österreichisches Theatermuseum, Sammlung Bahr- Großer Urania-Saal: Mildenburg 5. Februar 1944: Richard Wagner „Über Hermann Bahrs Ende“. 8 Seiten, Privatarchiv Her- 4. März 1944: Mozart, Weber, Verdi, bert Bellschan von Mildenburg 1. April 1944: Richard Wagner: Parsifal (Lt. Franz Willnauer sind hierfür keine Manuskripte vor- Anna Bahr-Mildenburg. Tagebücher. Österreichisches handen, die Vorträge sind nur durch ihre Ankündigung Theatermuseum, Wien bekannt.)

– 7 – Bahr-Mildenburg, Anna

Anna Bahr-Mildenburg. „Aus ihren Erinnerungen an R. Wagner: Parsifal – Kundry Gustav Mahler und Cosima Wagner“. Vortrag im Kam- R. Wagner: Tannhäuser – Elisabeth, Venus mermusiksaal des Wiener Musikvereins am 11. April R. Wagner: Götterdämmerung – Brünnhilde 1946, veranstaltet von der Konzertdirektion Dietz. R. Wagner: Die Walküre – Brünnhilde R. Wagner: Siegfried – Brünnhilde (Vorhanden ist hiervon eine maschinenschriftliche Ab- R. Wagner: Rienzi – Irene schrift des Teils „Cosima Wagner“ in: Österreichischen R. Wagner: Der Fliegende Holländer – Senta Nationalbibliothek Wien, Musiksammlung, Sammlung R. Wagner: Tristan und Isolde – Isolde Eleonore Vondenhoff. Ferner ist dort auch eine maschi- R. Wagner: Rheingold – Fricka nenschriftliche Abschrift des Teils „Gustav Mahler“ auf 10 Blättern vorhanden.) W.A. Mozart: – Donna Anna W.A. Mozart: Die Hochzeit des Figaro – Gräfin W.A. Mozart: Die Zauberflöte – Erste Dame e) Schallplatteneinspielungen Im Jahre 1904 hat Anna Bahr-Mildenburg das Rezitativ G. Verdi: Aida – Aida, Amneris der Arie „Ozean, du Ungeheuer“ aus dem „Oberon“ von G. Verdi: Der Maskenball – Amelia auf Schallplatte aufgenommen. Diese Aufnahme existiert in drei unterschiedlichen Fas- E.N. Frhr.v. Reznicek: Donna Diana – Donna Diana sungen, wobei sich die Unterschiede im Klangbild aus den unterschiedlichen Überspielungs- bzw. Restaurie- L. v. Beethoven: Fidelio – Leonore rungstechniken erklären. Diese Einspielung wurde zum einen bei Marston Records unter dem Titel „Mahler‘s de- R. Goldmark: Die Königin von Saba – Königin cade in . Singers of the Court Opera 1897-1907“ K. Goldmark: Ein Wintermärchen – Hermione herausgegeben (vgl. http://www.marstonre- cords.com/mahler/mahler_liner.htm); diese Aufnahme A.G. Rubinstein: Der Dämon – Tamara ist auch bei Amazon erhältlich (http://www.amazon.com /Vienna-Mahler-1897-1907-Adolphe- B. Smetana: Dalibor – Milada Adam/dp/B0001IW4LE). Ferner erschien sie bei Sympo- sium Records als CD Nr. 1314 unter dem Titel „Vienna - J. Reiter: Der Bundschuh – Ehrengard The Mahler Years 1897-1905“ (vgl. http://symposiumrec ords.co.uk/pls/dad_generic/sym_cddets?p_cd- P. Mascagni: Cavalleria rusticana – Santuzza nos=1341). Darüber hinaus hat sich wohl auch der Ver- lag C&T (Grammophone & Typewriter) der genannten C.M. v. Weber: Euryanthe – Eglantine Aufnahme Anna Bahr-Mildenburgs angenommen. C.M. v. Weber: Oberon – Rezia

Repertoire H. Pfitzner: Die Rose vom Liebesgarten – Minneleide a) Repertoire als Sängerin C.W. Gluck: Iphigenie in Aulis – Klytemnästra Die nachstehenden Listen folgen den bei Franz Willnau- er abgedruckten Verzeichnissen der Auftritte Anna Bahr- C. Saint-Saëns: Samson und Dalila – Dalila Mildenburgs in Hamburg zwischen September 1895 und Mai 1898 (a.a.O., S. 482 ff.) sowie in Wien zwischen De- R. Strauss: – Klytämnestra zember 1897 und Juni 1909 (a.a.O., S. 492 ff.). Danach ist Anna Bahr-Mildenburg in den beiden Städten in fol- V. Bellini: – Norma genden Werken aufgetreten (nachgestellt jeweils die Rol- le; wenn zwei Rollen angegeben sind, handelt es sich um G. Meyerbeer: Die Hugenotten – Valentine unterschiedliche Vorstellungen): G. Meyerbeer: Der Prophet – Bertha G. Meyerbeer: Robert der Teufel – Alice R. Wagner: Lohengrin – Ortrud

– 8 – Bahr-Mildenburg, Anna

H. v. Bronsart: Hiarne – Hilda in, wie Willnauer meint, ein Fachwechsel der Künstlerin zu sehen ist (vgl. jeweils Willnauer, a.a.O., S. 445). Viel- U. Giordano: André Chénier – Madeleine mehr ist anzunehmen, dass es sich um eine weitere Fort- schreibung des angeblichen Problemkomplexes „Stim- A. Bungert: Odysseus‘ Heimkehr - Penelopeia me“ und „Stimmgesundheit“ bei Bahr-Mildenburg han- delt, vgl. dazu die Ausführungen oben. Anzumerken ist, dass Anna Bahr-Mildenburg diese Rol- len zu einem geringen Teil und auch nur gelegentlich auch in anderen Städten gesungen hat, so in London, b) Repertoire als Schauspielerin Amsterdam, Zürich und Berlin. Im Unterschied zu ande- ren berühmten Kolleginnen hat sie daher keine wirklich Eine vollständige Übersicht über diesen Teil ihres Reper- internationale Karriere gemacht, zumal sie Auftritte in toires besteht noch nicht. Alle Daten sind Franz Willnau- Amerika, obwohl sie ihr mehrfach angeboten wurden, ab- ers Buch (S. 454 f.) entnommen. gelehnt hat. Oktober 1915, Darmstadt: Hermann Bahr: „Der Queru- Liederabende oder Solokonzerte im eigentlichen Sinne lant“ (Rolle nicht bekannt) hat Anna Bahr-Mildenburg nach bisherigen Recherchen nur in geringem Umfang gegeben. Der Schwerpunkt ih- April 1916, Darmstadt: Henrik Ibsen: „Gespenster“ (Frau rer Gesangstätigkeit lag - auch bei Gastspielreisen - in Alving) der Gestaltung von Opernrollen. Allerdings hat sie als Sängerin im Rahmen ihrer zahlreichen Seminare und Herbst 1916, Darmstadt, Stuttgart, Frankfurt: Hermann Vorträge auf der Bühne gestanden. Der Gesang diente Bahr: „Die Stimme“ (Stimme) hierbei aber nur der Demonstration bzw. dem Zweck ih- res musikdramatischen Unterrichts. 2. Januar 1917, Salzburg: Hugo v. Hofmannsthal: „Elek- tra“ (Rolle nicht bekannt) Bemerkenswert ist ferner, dass Anna Bahr-Mildenburg bei der Wiener Erstaufführung der „Elektra“ von Richard 20. April 1917, Berlin: Karl Schönherr: „Volk in Not“ (Re- Strauss am 24. März 1909 zunächst auf Wunsch des gie: Max Reinhardt) (Wolfsgruberin) Komponisten und des Intendanten Felix von Weingart- ner die Partie der Titelrolle übernehmen sollte. Strauss 1922, 1925, Salzburg: Hugo v. Hofmannsthal: „Salzbur- hatte sich bereits für die Uraufführung des Werkes in ger Großes Welttheater“ (Regie: Max Reinhardt) (Welt) Dresden die „allerhochdramatischste Sängerin“ ge- wünscht (vgl. die Briefe zwischen Strauss und Schuch 1925, Salzburg?: Karl Vollmöller: „Das Mirakel“ (Regie: zwischen dem 11. September 1908 und dem 6. Januar Max Reinhardt) (Äbtissin) 1909 in: Richard Strauss – Ernst von Schuch: Ein Brief- wechsel, hrsg. von Gabriella Hanke Knaus (= Veröffentli- chungen der Richard-Strauss-Gesellschaft, Band 16), Ber- c) Inszenierungen als Regisseurin lin 1999, S. 117–135). Es bedurfte eines langen Ringens zwischen Strauss und Weingartner darüber, dass Milden- Auch hierüber gibt es keine vollständige Übersicht. Zu- burg dann doch die Klytämnestra sang. Bis zu einer Ent- dem ist anzumerken, dass Anna Bahr-Mildenburg einige scheidung über die endgültige Besetzung studierte sie Male Regievorhaben plante, die jedoch aus verschiede- die Rolle der Elektra ein; folgt man ihrem Tagebuch, wur- nen Gründen nicht zustande kamen. Daher sind nachste- de ihr die Klytämnestra erst am 18. Januar 1909 offiziell hend nur diejenigen Projekte ausführlich aufgelistet, die zugewiesen. Auch wenn die letztgenannte Aussage natür- tatsächlich inszeniert wurden. Die Daten sind wiederum lich mit Vorsicht zu behandeln ist, wird man sicherlich dem vorgenannten Buch von Franz Willnauer entnom- nicht sagen können, dass die Sängerin – wie Willnauer men, dort S. 457 ff. behauptet – von der Rolle der Elektra „aufgrund des Ver- schleißes ihrer stimmlichen Mittel“ habe „Abstand neh- 1920, Berliner Kammerspiele: Hermann Bahr: „Der Un- men“ müssen. Ferner muss bezweifelt werden, dass hier- mensch“

– 9 – Bahr-Mildenburg, Anna

Fischer, Jens Malte. Gustav Mahler. Der fremde Vertrau- Zwischen November 1921 und Juni 1922, München Na- te. Wien: Zsolnay, 2003 tionaltheater: Richard Wagner: „Der Ring des Nibelun- gen“ de La Grange, Henry-Louis. Gustav Mahler. Band 2: Vi- enna: The Years of Challenge (1897-1904). Oxford, New August und September 1922, Münchner Opernfestspiele, York, 1995 Prinzregententheater München: Richard Wagner: „“ Kraus, Candida. Richard Wagner und Anna Bahr-Milden- burg. Dissertation, Wien 1946 November 1940, Salzburger Landestheater: Otto Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“ Martensen, Karin. Die Frau führt Regie. Anna Bahr-Mil- denburg als Regisseurin des Ring des Nibelungen. Mit ei- Februar 1941, Salzburger Landestheater: Albert Lort- nem Anhang: Regiebücher zu Walküre, Siegfried und zing: „Zar und Zimmermann“ Götterdämmerung (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik, hg. von Rebecca Grotjahn, Band 7), München Bei den nicht realisierten Vorhaben handelte es sich um 2013 Mozarts „Bastien und Bastienne“. Die Regieübernahme scheiterte 1921 an „Besetzungsschwierigkeiten und un- Paas, Rebekka: Anna Bahr-Mildenburg – Opernregie überwindlichen technischen Schwierigkeiten“, wie Anna durch Rollengestaltung. Magisterarbeit, Universität Bay- Bahr-Mildenburg in ihrem Tagebuch vermerkte (vgl. reuth 2010 Willnauer a.a.O., S. 458). In späteren Jahren war sie ein- geladen worden, bei den Salzburger Festspielen unter Parizek, Gabriele. Anna Bahr-Mildenburg: Theaterkunst der Leitung von Bruno Walter Regie bei „Tristan und als Lebenswerk. Dissertation, Universität Wien, 2007 Isolde“ zu führen. Drei Wochen vor Beginn der Festspie- le, am 3. Juli 1933, legte sie schriftlich die Regieführung Stefan, Paul. Anna Bahr-Mildenburg. Wien: Wiener Lite- nieder und begründete dies wie folgt: „Angesichts der rarische Anstalt, 1922 heutigen politischen Spannungen zwischen Österreich und Deutschland [Anmerkung: kurz zuvor war die NSD- Steinmüller, Heinz. Ein Sommermorgentraum. Anna AP in Österreich verboten worden] kann ich als Profes- von Mildenburg und Gustav Mahler - eine Künstlerliebe. sor an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in Mün- Berlin: Frieling, 1998 chen aus Gründen selbstverständlicher Loyalität dem Staate gegenüber, dem ich diene, nämlich dem geeinig- Willnauer, Franz. Gustav Mahler. ‚Mein lieber Trotzkopf, ten Deutschen Reich unter der Führung Adolf Hitlers, meine süße Mohnblume‘. Briefe an Anna von Milden- der mir die Möglichkeit gibt, meine Kunst an würdiger burg. Wien: Zsolnay, 2006 Stelle übermitteln zu können, bei den Festspielen dieses Jahr in Salzburg nicht mitwirken. Wie sehr ich der Idee der Salzburger Festspiele und der schönen Stadt Mozarts B. Unselbstständige Schriften (alphabetisch) immer verbunden war und bleibe, das steht wohl außer Diskussion.“ 1) Bücher, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Lexi- konartikel Quellen

A. Selbstständige Schriften (alphabethisch) Artikel „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Neue Deutsche Bio- graphie. Historische Kommission bei der Bayerischen Blaukopf, Herta. Gustav Mahler. Briefe 1879-1911, Alma Akademie der Wissenschaften, Band 1, Berlin o.J., S. 540 Maria Mahler (Hg.). Wien, 1982 Artikel „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Deutsches Theater- Blaukopf, Herta. Gustav Mahler. Unbekannte Briefe. Wi- Lexikon, Band 1, Wien 1951, S. 68 en, 1983 Artikel „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Das große Lexikon

– 10 – Bahr-Mildenburg, Anna der Musik. Marc Honegger, Günther Massenkeil (Hg.), Kehr, Klaus-Peter. „Anna Bahr-Mildenburg. Versuch ei- Freiburg 1978, S. 163 ner Ikonographie. In: Hermann Bahr-Symposion ‚Der Herr aus Linz‘. Margret Dietrich (Hg.), Linz 1987, S. 169 Artikel „Anna von Mildenburg“. In: Lübbes Mahler-Lexi- ff. kon. Alphons Silbermann (Hg.), Bergisch Gladbach 1986, S. 180 ff. Kreuzer, Anton: „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Kärntner. Biographische Skizzen, 18.-20. Jahrhundert. Kärntner Artikel „Anna Bahr-Mildenburg“. In: The New Grove Dic- Druck- und Verlagsgesellschaft 1996, S. 97 f. tionary of Music and Musicians, 2. Auflage, Band 2, Lon- don 2001, S. 486-487 Martensen, Karin: „Der annotierte Klavierauszug – eine Quelle für die Interpretationsforschung?“, in: Die Musik- Artikel “Anna Bahr-Mildenburg“. In: Großes Sängerlexi- forschung 1/2016, S. 25–45 kon. K.J. Kutsch, Leo Riemens, Hansjörg Rost (Hg.). 4. Auflage, Band 1, Stuttgart 2003, S. 154 Martensen, Karin: „Singen und Darstellen – Autorschaft und Macht auf der Bühne. Über die Zusammenarbeit Bauer-Lechner, Natalie: „Die Mildenburg“. In: Erinne- von Anna Bahr-Mildenburg und Richard Strauss bei des- rungen an Gustav Mahler. Leipzig, 1923, S. 148; wieder- sen Elektra“. Erscheint in: Studien zur Musikwissen- veröffentlicht in: Herbert Killian: Gustav Mahler in den schaft. Beihefte der Denkmäler der Tonkunst in Öster- Erinnerungen von Natalie Bauer-Lechner. Hamburg reich, 2016 (im Druck) 1984, S. 167 Martensen, Karin: „Weiblicher Kriegsdienst im Ersten Bach, Rudolf. „In memoriam Anna Bahr-Mildenburg“. Weltkrieg: Nur singen und Verbände wechseln? Oder: Ei- In: Der Theateralmanach, München 1947, S. 407 ff. ne Opernsängerin, die nicht singt, sondern Skandale auf- deckt“, in: BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung, Elias-Arnim, Ilse. „Anna Bahr-Mildenburg. Aus eigenen Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Jg. 26 (2013), Schriften der Künstlerin zusammengestellt“. In: Frauen- Heft 2 [Juli 2015], S. 230-248 bilder aus Österreich. Eine Sammlung von zwölf Essays. Wien: Obelisk 1955, S. 205 ff. Martensen, Karin: „Bühnenkostüm und Klavierauszug als Charakterstudien: Überlegungen zu Anna Bahr-Mil- Eltz-Hoffmann, Lieselotte von. „Anna Bahr-Milden- denburg als Klytämnestra in Richard Strauss’ Elektra“, burg“. In: Salzburger Frauen. Leben und Wirken aus 13 in: Christiane Mühlegger-Henhapel und Alexandra Stei- Jahrhunderten, Stadtverein Salzburg, Salzburg: Colora- ner-Strauss (Hg.), „Worte klingen, Töne sprechen“ – Ri- ma, o.J., S. 117 ff. chard Strauss und die Oper, Wien 2015, S. 39–47

Fischer, Jens Malte. „Anna von Mildenburg“. In: Gustav Martensen, Karin: „Die Isolde einer ganzen Generation: Mahler. Der fremde Vertraute. Wien: Zsolnay, 2003, S. Anna Bahr-Mildenburg“, in: wagnerspectrum. Schwer- 290 ff. punkt: Wagner und die bildende Kunst, Heft 2/2014, S. 233– 262 Gregor, Joseph. „Anna von Mildenburg. Aus einem Tage- buch Hermann Bahrs“. In: Meister und Meisterbriefe um Martensen, Karin: Wagner-Gesang: Diskurse, technische Hermann Bahr. Veröffentlichungen der Österreichischen Ästhetik und ihre biografischen Folgen“. Erscheint in: Ri- Nationalbibliothek in Wien, Neue Folge, Erste Reihe, Ers- chard Wagner und der Sängernachwuchs, Schott Cam- ter Band, Wien: Bauer, 1947 pus 2016

Hochrathner, Eva. „Ethel Smyth – Die Beziehung der Meister und Meisterbriefe um Hermann Bahr. Aus sei- Komponistin zu Wien im Spiegel ihres Briefwechsels mit nen Entwürfen, Tagebüchern und seinem Briefwechsel Anna Bahr-Mildenburg und Hermann Bahr“. Diplomar- mit Richard Strauss, , Max Rein- beit, Universität Wien, 2001 (ungedruckt) hardt, Josef Kainz, Eleonora Duse und Anna von Milden- burg”, hg. v. Joseph Gregor, Wien 1947

– 11 – Bahr-Mildenburg, Anna

Müller, Karl-Josef: „Anna von Mildenburg in Wien“. In: Kuner, Christopher: „The Recording(s) of Anna Bahr-Mil- Mahler. Leben – Werke – Dokumente. München 1988, denburg“. In: The Record Collector, Vol. 56 Nr. 4 (De- S. 174 ff. zember 2011), S. 290–302

Möller, Eveline: „Kurzbiographien bedeutender Lehrer: Ley, Stephan: „Anna Bahr-Mildenburg über ‚Fidelio‘“. Anna Bahr-Mildenburg“. In: Die Musiklehranstalten der In: Neue Zeitschrift für Musik, 120. Jg., Heft 10, Mainz Stadt Wien und ihre Vorläufer in der ersten Hälfte des Oktober 1952 20. Jahrhunderts. Dissertation, Universität Wien, Wien 1994 (ungedruckt) Strauss, [Richard] / Smyth, [Ethel] / Bie, [Oscar]: „Anna Bahr- Mildenburg: Zum fünfzigsten Geburtstag der Schläder, Jürgen/Braunmüller, Robert. Tradition mit Zu- Künstlerin“. In: Der Anbruch, 4. Jg., Nr. 17-18, erstes kunft. 100 Jahre Prinzregententheater München, Feldkir- und zweites Novemberheft, Wien 1922, S. 25 chen 1996 Wahle, Werner: „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Die Frau. Scholz-Michelitsch, Helga. „Eine Korrespondenz über ei- Gertrud Bäumer (Hg.), November (?) 1943 ne Korrespondenz. Anna Bahr-Mildenburg und Alma „[Richard Strauss, Dame Ethel Smyth, Oscar Bie,] Anna Mahler zur Edition von Briefen Gustav Mahlers“. In: Stu- Bahr Mildenburg. Zum 50. Geburtstag der Künstlerin.“ dien zur Musikwissenschaft, Beihefte der Denkmäler der In: Der Anbruch, 4. Jg., Nr. 17-18, erstes und zweites No- Tonkunst in Österreich, Tutzing: Hans Schneider, 1994, vemberheft, Wien 1922 S. 365–374

Schweikert, Uwe. „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Musik in 3) Zeitungen Geschichte und Gegenwart, 2. Auflage, Personenteil, 2. Band, Spalte 13-14, Kassel: Bärenreiter, 1999 Andro, L.: „Anna von Mildenburg“. In: Allgemeine Mu- sik-Zeitung, Berlin, 10. September 1909 Willnauer, Franz: „Gustav Mahler und Anna von Milden- burg“. In: Gustav Mahler – Internationales Gewandhaus- Bauer, Ludwig: „Frau Mildenburg in Paris“. In: Neue Symposium 1985, Kongressbericht, Leipzig 1990, S. 33 Freie Presse, Wien, 15. November 1927 ff. A.F.: „Aus der Hofoper. Anna von Mildenburg, Sophie Sedlmair“. In: Neue Musik-Zeitung, XX. Jg. Nr. 14, 20. 2) Zeitschriften Juli 1898

Asche, Gerhart: „Singen für die Idee. Ira Malaniuk über Dietrichstein, Egon. Erinnerungen Anna Bahr-Milden- den Unterricht bei Anna Bahr-Mildenburg“. In: Opern- burgs. In: Berliner Börsen-Courier, 17. August 1920 welt, 46. Jg, Heft 3, März 2005 Firbas, Ella: „Bei Anna von Mildenburg. Von der Stimmp- Elias-Arnim, Ilse: „Anna Bahr-Mildenburg zum Geden- rüfung zu gemeinsamer Arbeit“. In: Wiener Zeitung, Wi- ken anlässlich der 80. Wiederkehr ihres Geburtstages“. en, 7. Februar 1947 In: Frauen-Rundschau, Organ des Bundes österreichi- scher Frauenvereine, November 1952 Kerr, Alfred. Kritik zur Inszenierung von „Der Unmen- sch“ durch Anna Bahr-Mildenburg. In: Berliner Tage- Grisson, Alexandra Carola: „Kammersängerin Prof. An- blatt, 49 (1920), Nr. 76, Morgen-Ausgabe; sowie in: Vos- na Bahr-Mildenburg. Zum 70. Geburtstag.“ In: Zeitsch- sische Zeitung, Nr. 77, Abend-Ausgabe vom 11. Februar rift für Musik, Jg. 109, Heft 12, Mainz 1942 1920

Grotjahn, Rebecca: Angelica Catalani – Das Bild der Di- Menkes, Hermann: „Bei Anna von Mildenburg“. In: Neu- va, in: Viva voce No. 57 / 58 (2001), S. 9-13 es Wiener Journal, 21. November 1909

– 12 – Bahr-Mildenburg, Anna

tod/BahrMildenburg_Anna.htm Katz, Anne Rose: „Eine Frau inszeniert den Ring des Ni- http://www.marstonrecords.com/mahler/mahler_li- belungen“. In: Süddeutsche Zeitung, München, 18. März ner.htm 1987 http://www.musikerbriefe.at/ (Musikerbriefe u.a. in der Österreichischen Nationalbibliothek) Petersen, Jürgen: „Kundry unterrichtet. Ein Gespräch https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Anna_Bahr- mit Anna Bahr-Mildenburg“. In: Berliner Tageblatt, Mildenburg#tab=Auszeichnungen (Wien Geschichte) Abend-Ausgabe, 25. Februar 1938 http://www.bda.at/text/136/908/15815/Eine-fast-verge ssene-musikalische-RomanzeGustav-Mahler-und-Anna- Reitler, Josef: „Anna Bahr-Mildenburg, Zum sechzigsten von-Mildenburg Geburtstage“. In: Neue Freie Presse, Wien, 29. Novem- Forschung ber 1932 Dank der Arbeit von Franz Willnauer (vgl. Literatur) Repp, Otto: „Anna Bahr-Mildenburg. Zu ihrem 70. Ge- konnten die in der Handschriftenabteilung des Österrei- burtstag am 29. November“. In: Völkischer Beobachter, chischen Theatermuseums in Wien lagernden etwa 200 Berlin, 28. November 1942 Briefe und Telegramme Mahlers an Anna Bahr-Milden- burg neu datiert und damit in die zutreffende chronologi- Skorzeny, Fritz: „Müssen ist die größte Gnade des Men- sche Reihenfolge gebracht werden. Ferner gebührt dieser schen. Gespräch mit Anna Bahr-Mildenburg“. In: Neues Arbeit das Verdienst, die Auftritte Anna Bahr-Milden- Wiener Tageblatt, Wien 5. Oktober 1942 burgs in Hamburg und Wien erstmals vollständig aufge- listet zu haben. Außerdem liefert der Autor einen recht Würz, A.: „Anna Bahr-Mildenburg“. In: Münchner Allge- umfassenden biografischen Abriss über die Sängerin neb- meine, 1949, Nr. 10 st einer umfangreichen, wenn auch nicht vollständigen Literaturliste der Schriften Anna Bahr-Mildenburgs und N.N.: „Berühmte Österreicherinnen“. In: Neue Zeit, Kla- über die Künstlerin (vgl. Repertoire und die Anmerkun- genfurt, 29. Mai 1949 gen hierzu).

N.N.: „Um eine Sängerin“. In: Neue Freie Presse, Wien Zur vollständigen wissenschaftlichen Aufarbeitung dürf- 3. Oktober 1905 te eine Durchsicht des gesamten Nachlasses von Anna Bahr-Mildenburg, der sich im Theatermuseum in zahlrei- N.N.: „Der Vortrag Anna von Mildenburgs über ‚Musik chen Kartons befindet, erforderlich sein. Wichtige Schrit- und Gebärde‘“. In: Neue Freie Presse, Wien, 9. Mai 1925 te in diese Richtung hat in neuester Zeit die bereits er- wähnte Dissertation von Gabriele Parizek („Anna Bahr- N.N.: „Anna von Mildenburg“. In: Neue Musikalische Mildenburg. Theaterkunst als Lebenswerk“, 2007) unter- Presse, Wien 12. Dezember 1897 nommen. Weitere Quellen befinden sich nach Angaben von Gabrie- N.N.: „Anna Bahr Mildenburg. Die große Täuscherin an le Parizek (vgl. Literatur) in der Hochschule für Musik der Akademie für Schauspielkunst in München“. In: Der und Darstellende Kunst in Wien, die einen Sonderakt Stürmer, Jg. 1933, Nr. 25, Juni 1933 mit dem Titel „Anna Bahr-Mildenburg. Sonderkurs ‚Dra- matische Operndarstellung‘ 1942“ verwahrt.

4) Links Hinsichtlich des Zusammenwirkens von Gustav Mahler und Anna Bahr-Mildenburg in der Hamburger Zeit befin- Kurzbiografien und -würdigungen über die Künstlerin det sich Recherchematerial nach Angaben von Franz finden sich auch im Internet, vgl. zum Beispiel: Willnauer (vgl. Literatur) in: Staats- und Universitätsbib- liothek Hamburg (Zentrum für Theaterforschung / Ham- http://www.harmonieautographs-opera-ballet.com/in- burger Theatersammlung); Staatsarchiv Hamburg; Ham- dex_files/Page872.htm burgische Staatsoper, Archiv; Richard-Wagner-Museum http://www.isoldes-liebestod.info/Isolden_ohne_Liebes- Bayreuth; Staatsbibliothek Berlin, Zeitschriften-Archiv;

– 13 – Bahr-Mildenburg, Anna

Landesarchiv Berlin; Stiftung Stadtmuseum Berlin, Thea- Jahrgänge 1888-1889 und 1906-1947 und des übrigen terabteilung; Bibliothek des Instituts für Musikfor- unveröffentlichten Archivmaterials (Rollenbearbeitun- schung Berlin, Bildarchiv; Deutsche Staatsoper Berlin. gen, Aufsätze, Manuskripte, Zeitungskritiken über ihre Auftritte) angenommen, kommt jedoch streckenweise zu Für die Wiener und Salzburger Jahre der Sängerin befin- problematischen Schlussfolgerungen. det sich nach Willnauers Angaben Recherchematerial in: Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsar- Die genannte Dissertation von Candida Kraus ist zeitge- chiv, Kriegsarchiv; Österreichische Nationalbibliothek, schichtlich ein hochinteressantes Dokument, auch wenn Handschriften-, Autographen- und Nachlasssammlung, der Umgang mit den Quellen und den Äußerungen der Musiksammlung, Bildarchiv, Zeitschriftenarchiv; Öster- Künstlerin selbst unkritisch bleibt. reichische Akademie der Wissenschaften, Archiv, Phono- gramm-Archiv; Wienmuseum; Musik-Universität (frü- Die Arbeit Franz Willnauers ist aus der Sicht eines Mahl- her: Hochschule für Musik und Darstellende Kunst), Uni- erforschers geschrieben, daher könnte hier das Mittel versitätsbibliothek; Wiener Stadt- und Landesbibliothek; der Montage anderer Dokumente hilfreich sein, um ein Stadtverein Salzburg; Stadtarchiv Augsburg; Kärntner vollständiges Bild der Sängerin zu erhalten. Landesarchiv Klagenfurt. Schließlich müsste die Selbstdarstellung der Künstlerin, Einige wenige Briefe von und an Anna Bahr-Mildenburg wie sie beispielsweise in ihren Tagebüchern zum Ausd- und andere Unterlagen über die Arbeit der Künstlerin in ruck kommt, und die Darstellung durch Andere (wie sie Bayreuth befinden sich auch im Archiv des Richard-Wag- sich beispielsweise aus Zeitungskritiken und zeitgenössi- ner-Museums Bayreuth. schen Berichten über ihre Arbeit ergibt) einander gegen- übergestellt werden, um ein möglichst umfassendes bio- Weitere handschriftliche Dokumente befinden sich lt. graphisches Bild der Künstlerin liefern zu können. Kalliope in folgenden Bibliotheken und Archiven: Die Autorin dieses Artikels bereitet derzeit verschiedene Bayerische Staatsbibliothek, München Aufsätze vor, die diesen Aufgaben nachgehen werden. Ei- Deutsches Literaturarchiv, Marbach, Neckar / Handsch- ne Dissertation über die genannte Inszenierung der riftenabteilung Künstlerin des ,Ring des Nibelungen‘ in München, die Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt, Main die vorhandenen Unterlagen hierüber erstmals umfas- Hessische Landesbibliothek, Wiesbaden send würdigt, ist im Mai 2013 erschienen (vgl. Litera- Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, tur). Köln / Theatersammlung Normdaten Münchner Stadtbibliothek / Monacensia Staatliches Institut für Musikforschung, Berlin Virtual International Authority File (VIAF): Stiftung Archiv der Akademie der Künste http://viaf.org/viaf/76580387 Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Deutsche Nationalbibliothek (GND): Frankfurt, Main http://d-nb.info/gnd/118646370 Zentrum für Theaterforschung, Hamburg Library of Congress (LCCN): http://lccn.loc.gov/n84097719 Zu nennen sind schließlich die (nicht allzu umfangrei- Autor/innen chen) Bestände des Arnold Schönberg Center, Wien, und die Sammlung Eleonore Vondenhoff, die sich im Österrei- Karin Martensen, 14. Mai 2008 / 3. Oktober 2008 / 19. chischen Nationalmuseum in Wien befindet. Oktober 2016

Forschungsbedarf Bearbeitungsstand

Es fehlt bis heute eine umfassende Aufarbeitung des Redaktion: Regina Back Nachlasses der Künstlerin und eine wissenschaftliche Ei- Silke Wenzel nordnung ihres Lebenswerkes. Gabriele Parizek hat sich Zuerst eingegeben am 19.12.2008 in ihrer Dissertation (vgl. Literatur) der Tagebücher der Zuletzt bearbeitet am 24.04.2018

– 14 – Bahr-Mildenburg, Anna

mugi.hfmt-hamburg.de Forschungsprojekt an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard Harvestehuder Weg 12 D – 20148 Hamburg

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