20210211 PP-Atomwaffen.Pdf
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen Mit dem Besitz von Atomwaffen hat die Menschheit erstmals in ihrer Geschichte selbst die Mittel in der Hand, um ihrem Fortbestehen ein Ende zu setzen. Nuklearwaffen bergen große Risiken für die Menschheit und bringen im Falle eines Einsatzes verheerende Folgen mit sich. Obwohl die Zahl der Atomsprengköpfe global seit den 1980er Jahren rückläufig ist, kann keinesfalls Entwarnung gegeben werden. Die neun Atomwaffenstaaten (USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea) modernisieren ihre Arsenale. Eine destabilisierte Sicherheitslage, aufgekündigte Abrüstungsverträge und das Misstrauen zwischen den Atommächten sind nur einige der aktuellen Herausforderungen. Der Einsatz von Atomwaffen hat sofortige und langfristige Folgen für das Leben von Menschen, aber auch auf die Natur und das Klima. Die Menschheit kann es sich nicht leisten, auf nukleare Abschreckung zu setzen: Der derzeitige Umgang mit Atomwaffen ist nicht zukunftsfähig. Sicherheit vor Nuklearwaffen ist, das zeigt dieses Positionspapier, ein drängendes Thema, bei dem die Perspektive nachrückender Generationen unabdingbar ist. Durch die Existenz von Atomwaffen wird die Welt für heutige und zukünftige Generationen unsicherer. Eine (macht-)politische Entscheidung für oder gegen einen atomaren Erst- oder Zweitschlag mit all seinen langfristigen, irreversiblen Konsequenzen, ist eine Entscheidung über das Über- leben (großer Teile) der Menschheit. Selbst ohne den kriegerischen Einsatz und die damit verbundenen o.g. Gefahren und Folgen stellen die Atomwaffenarsenale ein Problem für die temporale und intertemporale Generationengerechtigkeit dar: Allein durch ihre Herstel- lung, Wartung und Modernisierung sind Atomwaffen ein relevanter Kostenpunkt und be- lasten die heute lebenden sowie zukünftige Steuerzahler*innen finanziell. Die SRzG fordert, dass Atomwaffen als Bedrohung für heutige und zukünftige Generationen wahrgenommen und diskutiert werden.
[Show full text]