Arbeitsberichte – Mitteilungen
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ARBEITSBERICHTE – MITTEILUNGEN Nr. 29, Januar 2020 Pannonische Forschungsstelle - International Center for Wind Music Research - Universität für Musik und darstellende Kunst Graz - Institut 12 Oberschützen Österreich / Austria ARBEITSBERICHTE – MITTEILUNGEN FÜR DAS JAHR 2019 Eine Publikation der Pannonischen Forschungsstelle - International Center for Wind Music Research - In Zusammenarbeit mit dem Institut Oberschützen (12) und der internationalen Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Blasmusik Herausgegeben von David Gasche Ausgabe Nr. 29, Januar 2020 Oberschützen, Österreich Die Seitenzählung der sechsten Serie der Arbeitsberichte beginnt mit Ausgabe 29 / 2019 [Band VI: 2015-2019] © 2019 by Pannonische Forschungsstelle, A-7432 Oberschützen https://institut-oberschuetzen.kug.ac.at/institut-12-oberschuetzen/pannonische- forschungsstelle-institut-oberschuetzen-izbf/pannonische-forschungsstelle.html Inhalt Titelblatt Deckblatt des Programmhefts, Harmoniemusiktage Notturno-Nachtmusik, 05. – 06. Juni 2019 in Oberschützen, Foto: Klaus Hubmann ……………………………………...…..…….......154 Inhalt ……………………………………………………………..…………..………….….156 Jasmin Glettler-Feiertag „Harmoniemusiktage 2019“ der Institute 12 & 15 …………………………………………157 David Gasche Bericht über einen wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch in Guatemala ………158 Bericht über die Harmoniemusiktage der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, 2.- 4. Mai 2019 ……………………………………………………………………………...161 Bericht über die Podiumsverantaltung „Ausbildung im Österreichischen Blasmusikverband - Status quo und Zukunfsperspektiven“, Österreichisches Blasmusikmuseum, Oberwölz, 28. April 2019 ……………………………………………………………………………..……163 Harmoniemusiktage der Institute 12 und 15, 05. – 06. Juni 2019, Oberschützen- Programmablauf und Abstracts ..............................................................................................164 Bericht über die internationale Konferenz “Our music, our world: wind bands and local social life”, 10. – 12. Oktober 2019, Aveiro (Portugal) ...................................................................170 „Lange Nacht voll Musik“, Donnerstag, 13. Juni 2019, Kulturzentrum Oberschützen ….....171 Projekt Bist du Haydn? …………………………...………………..……………………….172 Kleine Meister und Hofmusiker als wahre Protagonisten der Harmoniemusik .....................173 Der Klarinettenvirtuosen und Professor Joseph Friedlowsky (1777-1859) ……………...…182 Bestandsbeschreibung der Pannonischen Forschungsstelle ………………………..…….…193 Bericht über die Arbeit an der Pannonischen Forschungsstelle ………………………….…195 30 Jahre PFS: ein leises Jubiläum? …..……………………………..………………………198 Internationalen Blasmusik Kongress (IBK), 16. – 19. Januar 2020 in Neu-Ulm …………..199 Dritte Harmoniemusiktage der KUG, 27. – 28. März 2020 in Graz ……………………......200 IGEB Forschungspreis-Ausschreibung für 2020 ……………………………………….…..201 IGEB Konferenz 2020 ...........................................................................................................202 Kontakt …………………………..………………………………………………………….203 „Harmoniemusiktage 2019“ der Institute 12 & 15 Von 5.-6. Juni fanden die „Harmoniemusiktage 2019“ der KUG unter dem Titel „Notturno – Nachtmusik“ in Oberschützen statt. Lehrende und Studierende der Institute 12 und 15 nahmen an der Tagung teil. Im Zuge der Veranstaltung fand am ersten Abend eine Serenade in Bad Tatzmannsdorf mit Harmoniemusikensembles der Institute 4 (Grazer Bläsersolisten), 12 (Bläserharmonie Oberschützen) und 15 (Harmonie Palais Meran) auf historischen und modernen Instrumenten sowie Repertoire aus dem frühen 18. bis frühen 19. Jahrhundert statt. Aufgrund der äußerst erfolgreichen Tage, wird die bereits dritte Tagung 2020 wieder in Graz stattfinden und vom Institut 15 organisiert werden. Weitere Informationen: https://www.kug.ac.at/studium-weiterbildung/studium/institute/institut-12- oberschuetzen/institut-aktuell/details/article/tagung-harmoniemusik-historisch-und- modern.html (02.08.2019) https://www.facebook.com/pg/institutoberschuetzen/photos/?tab=album&album_id=2352678 554797123 (02.08.2019) Harmoniemusiktage 2019, musikalischer Auftakt am 06.06.2019 (© Kinga Janiszewski/KUG) 157 Bericht über einen wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch in Guatemala (21. - 22. Februar 2019) Guatemala oder das „Land des ewigen Frühlings“ verfügt zwar über Naturwunder und Landschaften, aber es besitzt auch einen gewaltigen Reichtum an kultureller Vielfalt. Das Land ist für seine traditionelle Musik bekannt geworden, die auf mehrere Jahrhunderte zurückblickt. Sie ist von Maya, europäisch- und afrikanischen Elemente geprägt. Guatemala ist darüber hinaus das Land der Marimba, die sogar per Dekret der Verfassung seit 1999 (Dekret 31-99, Artikel 171) als Nationalinstrument erklärt wurde. Das Land bietet aber auch ein anderes hochwertiges Musikleben. Nach dem Ende des Bürgerkrieges (1960-1996) haben sich ständig neue Orchester, Kapellen, Vereine, Institutionen etc. gegründet. Die Herausforderungen sind groß, aber die Hauptstadt Guatemala City, die heute mit der Umgebung fast sechs Millionen Einwohner hat, zählt u. a. ein aktives Nationalorchester (Orquesta Sinfónica Nacional de Guatemala), ein Konservatorium (Conservatorio Nacional de Música Germán Alcántara), fünf Institute für Musik (Universidad Da Vinci, Universidad Galileo, Universidad Panamericana, Universidad San Carlos, Universidad Del Valle), die Nationalmusikschule (Escuela Municipal de Guatemala) und weitere öffentliche oder private Schulen. Kann man sich vorstellen, dass es nur in die Hauptstadt auf etwa 1300 Blasorchester (sogenannte Bandas) geschätzt wird? Die Musik als Kunst ist zwar sehr präsent, wird aber ebenso wenig berücksichtigt. Die Eröffnung von Bildungszentren und allgemein die Institutionalisierung der Musik stellt ein langsamen Prozess dar und nicht ohne Hindernisse. Regelmäßige Reisen nach Guatemala aus familiären Gründen gaben mir die Idee, mehr über die Musik zu erfahren und einen Austausch zu organisieren. Ein erstes Ziel war im 2017, ein Konzert dort zu veranstalten. Die jährliche Konferenz der Gesellschaft CLEA1 (Consejo Latinoamericano de Educación por el Arte seit 1984) fand in die Hauptstadt dieses Jahr statt und ich konnte durch einen reinen Zufall mit zwei Masterclasses „Interpretación, técnicas y metodología en instrumento de viento“ und einem Beitrag „Música y formación docente en el sistema educativo de Austria“ an dem Kongress teilnehmen. Besonders anregend wirkten hier die Teilnahmen verschiedener Professoren, Künstler und Pädagogen aus ganzem Lateinamerika.2 Ich wollte diese Erfahrung im 2019 wiederholen und ich habe zu diesem Zweck Kontakt mit der Professorin Ethel Batres aufgenommen, um einen Austausch mit der Universität Da Vinci zu veranstalten. Diese private Universität für Musik und Musikwissenschaft ist seit 2012 eine der ersten Institutionen seiner Art in Mittelamerika, die instrumentalen sowie theoretischen Unterrichten bietet. Mehr als 120 Studierende sind derzeit angemeldet. Das Projekt ist am Donnerstag 21. Februar 2019 mit der Unterstützung des Rektors Jacobo Nitsch wahr geworden. Eine zweistündige Meisterklasse für fast 30 Klarinetten-Studierende aus verschiedenen Horizonten begann um 16.00 Uhr. Sie löste positive Reaktionen und wechselseitige Fragen aus, die wesentlich und beschäftigungsrelevant für die Aufführungspraxis sind. Anwesend war auch der Klarinettist des Nationalorchesters Sergio Reyes. Die Konferenz um 18.00 Uhr über die Geschichte der geblasenen Musik im deutschsprachigen Raum (1600-1914) wurde sehr gut besucht und stieß auf großes Interesse. Ein Gespräch mit dem Archivar Omar Morales Abril (Archivo histórico arquidiocesano de Santiago de Guatemala) hat besonders mein Interesse an der Musik der spanischen Zeit geweckt. Die Erforschung ist vor relativ kurzer Zeit neu belebt worden und die Archive 1 http://www.redclea.org (Zugriff am 10.03.2019) 2 XXII Congreso Latinoamericano de Educación por el Arte, Hauptthema: Educación por el Arte: Humanizar, conciliar y crecer, Consejo Latinoamericano de Educación por el Arte (CLEA), 23. bis 26. August 2017, Guatemala City, Guatemala. 158 umfassen eine unglaubliche Menge von originalen Partituren, die aus Renaissance (sogar 16. Jahrhundert) bis frühe Romantik stammen. Ein Konzert um 19.30 Uhr, wo Studierende der Klavierklasse oder Sänger des Nationalchors sich beteiligt haben, schloss diese Aktivität ab. Bemerkenswert waren allgemein der Empfang, die gute Arbeitsatmosphäre und das Allgemeininteresse. Eine vielfältige und abwechslungsreiche Zusammenarbeit, die den Erfolg dieser Veranstaltungen möglich gemacht hat. Die Ankündigung in sozialen Netzwerken hat auch eine überraschende Folge gehabt. Der Kommentator und Musikkritik Jorge Sierra hat mich kurzfristig für ihre Musiksendung Música en Tránsito am Freitag 22. Februar von 18.00 bis 19.00 Uhr im National Rundfunksender TGW (107.3 FM) eingeladen. Zahlreiche Fragen über u. a. die Blasmusik, die Nationalentwicklung der Blasinstrumente, die Vielfalt der Besetzungen, die türkische Musik oder den Platz der Frauen in der Blasmusik wurden während des Interviews diskutiert. Dies hat ebenso hervorgehoben, dass eine Bewusstheit des kulturellen Erbes in Guatemala noch erforderlich ist. Die Begegnung mit Professoren, Musiker oder Studierenden und der Austausch waren in vieler Hinsicht gut gelungen. Sie bringen eine Bereicherung sowohl auf persönlicher als auch auf interkultureller Ebene. Gespräche und Diskussionen über unterschiedlichste Themenkreise dienen zum Austausch von Fachinformationen und Erfahrungen.